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Armutsatlas offenbart verheerende soziale Verhältnisse in Ostdeutschland
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Autor Nachricht
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1294900) Verfasst am: 25.05.2009, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:

In Westdeutschland hatte man sich für die Wiedervereinigung entschieden, indem man die entsprechende Regierung eingesetzt hatte, die die Wiedervereinigung vollzog. So einfach ist das in der parlamentarischen Demokratie.


Es gehört zu den Haupt-Irrlehren des repräsentativen Systems, dass die gerade amtierende Regierung bzw. die gerade vorhandene Parlamentsmehrheit Vollmacht habe, das Land zu verkaufen, wenn ihr gerade danach ist. Übrigens war die Regierungsmehrheit Kohl zu einem Zeitpunkt gewählt worden, als die Vereinigung gar nicht auf der Tagesordnung stand. Bei der Volkskammerwahl war das anders.



Ja und? Gewaehlt haben ihn die Wessis dennoch auch...daraus zu konstruieren, dass die Ossis bescheuerter sind als die Wessis, halte ich, ehrlich gesagt, fuer bescheuert. Als Ossi koennte man jetzt kontern: "Ihr habt den aber oefter gewaehlt als wir! Ihr seid die Duemmeren! Aetsch!" und 'ne Nase ziehen....

Nee, nee, was den Dicken angeht, waren Ossis und Wessis gleichbescheuert, soviel Ehrlichkeit muss sein, auf den reingefallen sind sie richtig schoen gesamtdeutsch... zwinkern

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1294901) Verfasst am: 25.05.2009, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Es gehört zu den Haupt-Irrlehren des repräsentativen Systems, dass die gerade amtierende Regierung bzw. die gerade vorhandene Parlamentsmehrheit Vollmacht habe, das Land zu verkaufen, wenn ihr gerade danach ist. Übrigens war die Regierungsmehrheit Kohl zu einem Zeitpunkt gewählt worden, als die Vereinigung gar nicht auf der Tagesordnung stand. Bei der Volkskammerwahl war das anders.

Ja, das blöde war ja, dass Kohl in dieser Amtszeit ganz schön wackelig aussah - bis zum Mauerfall. Zwei Amtszeiten mit ihm hätten ja nun auch völlig gereicht. Aber sein riesen comeback beruhte doch auf der großen Zustimmung zu seiner Vereinigungspolitik. Das hat mich damals ziemlich gewurmt, aber so wars halt.



Das war das Heldenplatzjubelsyndrom.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1294902) Verfasst am: 25.05.2009, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:

In Westdeutschland hatte man sich für die Wiedervereinigung entschieden, indem man die entsprechende Regierung eingesetzt hatte, die die Wiedervereinigung vollzog. So einfach ist das in der parlamentarischen Demokratie.


Es gehört zu den Haupt-Irrlehren des repräsentativen Systems


Ne, das gehört in diesem Fall zu den Fakten.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1294905) Verfasst am: 25.05.2009, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:

In Westdeutschland hatte man sich für die Wiedervereinigung entschieden, indem man die entsprechende Regierung eingesetzt hatte, die die Wiedervereinigung vollzog. So einfach ist das in der parlamentarischen Demokratie.


Es gehört zu den Haupt-Irrlehren des repräsentativen Systems


Ne, das gehört in diesem Fall zu den Fakten.



Faktum ist nicht gleich Legitimation. Natürlich sind Regierung und Parlament beauftragt, die laufenden Geschäfte zu führen. Eine grundlegende Änderung des gesamten Staatswesens aber fällt darunter nicht.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1294909) Verfasst am: 25.05.2009, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Eine grundlegende Änderung des gesamten Staatswesens aber fällt darunter nicht.


Ok, aber inwiefern hat es sich denn grundlegend geändert?
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1294911) Verfasst am: 25.05.2009, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Faktum ist nicht gleich Legitimation. Natürlich sind Regierung und Parlament beauftragt, die laufenden Geschäfte zu führen. Eine grundlegende Änderung des gesamten Staatswesens aber fällt darunter nicht.

Das ist die Krux: so wie die CDU/FDP die Vereinigung betrieben haben war es eben keine grundlegende Änderung des gesamten (westdeutschen) Staatswesen. Lediglich ein Beitritt. Alles das selbe, nur ein bißchen größer.
Die einzige andere damals diskutierte Alternative, die Vereinigung nach Paragraph paar-und-vierzig-oder-so, mit neuer Verfassung wäre eine solche Änderung gewesen.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1294912) Verfasst am: 25.05.2009, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Besser wäre es, wenn du selbst darauf kämst - und die Massen auch.

Ja, wir müssen alle für uns selber zu Deiner Meinung kommen! Danke oh Messias! Lass uns diese Botschaft in die Welt tragen.

Hihi. Tut mir leid, ich bin ein bißchen blau. Fühl Dich weiter als die Avantgarde der Menschheit. Hab Spass solange Du es noch selber glaubst.


Ich frage mich oft, warum die meisten Menschen sich in Dingen der Naturwissenschaften, der Medizin und der humanistischen Bildung gerne und leicht belehren lassen, nicht jedoch in Dingen der Soziologie und der Sozialpsychologie, wo sie Belehrungsversuche immer weit von sich weisen. Am Kopf kratzen
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1294917) Verfasst am: 25.05.2009, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich oft, warum die meisten Menschen sich in Dingen der Naturwissenschaften, der Medizin und der humanistischen Bildung gerne und leicht belehren lassen, nicht jedoch in Dingen der Soziologie und der Sozialpsychologie, wo sie Belehrungsversuche immer weit von sich weisen. Am Kopf kratzen


Weil fast jeder hier auf einem normativen Standpunkt zu den Dingen steht.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1294918) Verfasst am: 25.05.2009, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich oft, warum die meisten Menschen sich in Dingen der Naturwissenschaften, der Medizin und der humanistischen Bildung gerne und leicht belehren lassen, nicht jedoch in Dingen der Soziologie und der Sozialpsychologie, wo sie Belehrungsversuche immer weit von sich weisen. Am Kopf kratzen

Und ich frag mich, warum mir kein Schwein glaubt dass Bedeutungstheorie so wichtig ist. Ich verrat Dir was: Da sind andere Meinungen durchaus rational möglich. Und solange sich Soziologen, Politologen und Philosophen nicht mal auf eine Sache einigen wird sich das nicht ändern. Und wenn sie sich auf eine Sache einigen, dann ist es spätestens Zeit abzuhauen weil dann wahrscheinlich bald jemand an der Wand steht.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1294919) Verfasst am: 25.05.2009, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich oft, warum die meisten Menschen sich in Dingen der Naturwissenschaften, der Medizin und der humanistischen Bildung gerne und leicht belehren lassen, nicht jedoch in Dingen der Soziologie und der Sozialpsychologie, wo sie Belehrungsversuche immer weit von sich weisen. Am Kopf kratzen

Etwa weil sich die Soziologie nicht als Naturwissenschaft sieht.
Weil mit ihren Modellen ähnlich wie in der Wirtschaftswissenschaft nicht ehrlich umgegangen wird und eine private Philosophie verkauft wird.
(Spricht jetzt aber nicht gegen Soziologie und Wirtschaftswissenschaft im allgemeinen, man kann die 2 auch seriös betreiben).
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Trish:(
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1294920) Verfasst am: 25.05.2009, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:

Weil fast jeder hier auf einem normativen Standpunkt zu den Dingen steht.


Was heisst das denn eigentlich?
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1294924) Verfasst am: 25.05.2009, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:

Weil fast jeder hier auf einem normativen Standpunkt zu den Dingen steht.


Was heisst das denn eigentlich?


Anders als in den Naturwissenschaften ist die Interpretation sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse oft stark ideologisch gefärbt. Das geht bis zu "es kann nicht sein, was nicht sein darf".

Ein weiterer Faktor ist natürlich die geringere Exaktheit der Ergebnisse.
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- Niklas Luhmann -


Zuletzt bearbeitet von Hornochse am 25.05.2009, 23:40, insgesamt einmal bearbeitet
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1294925) Verfasst am: 25.05.2009, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich oft, warum die meisten Menschen sich in Dingen der Naturwissenschaften, der Medizin und der humanistischen Bildung gerne und leicht belehren lassen, nicht jedoch in Dingen der Soziologie und der Sozialpsychologie, wo sie Belehrungsversuche immer weit von sich weisen. Am Kopf kratzen

Und ich frag mich, warum mir kein Schwein glaubt dass Bedeutungstheorie so wichtig ist. Ich verrat Dir was: Da sind andere Meinungen durchaus rational möglich. Und solange sich Soziologen, Politologen und Philosophen nicht mal auf eine Sache einigen wird sich das nicht ändern. Und wenn sie sich auf eine Sache einigen, dann ist es spätestens Zeit abzuhauen weil dann wahrscheinlich bald jemand an der Wand steht.

Wir stehen doch bereits alle quasi an der Wand.

Überwachungsstaat - wie der Frosch im heißen Wasser

Du bist Terrorist
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1294929) Verfasst am: 25.05.2009, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich oft, warum die meisten Menschen sich in Dingen der Naturwissenschaften, der Medizin und der humanistischen Bildung gerne und leicht belehren lassen, nicht jedoch in Dingen der Soziologie und der Sozialpsychologie, wo sie Belehrungsversuche immer weit von sich weisen. Am Kopf kratzen


Hornochse hat folgendes geschrieben:

Anders als in den Naturwissenschaften ist die Interpretation sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse oft stark ideologisch gefärbt. Das geht bis zu "es kann nicht sein, was nicht sein darf".

Ein weiterer Faktor ist natürlich die geringere Exaktheit der Ergebnisse.


Klingt plausibel.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1294969) Verfasst am: 26.05.2009, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich oft, warum die meisten Menschen sich in Dingen der Naturwissenschaften, der Medizin und der humanistischen Bildung gerne und leicht belehren lassen, nicht jedoch in Dingen der Soziologie und der Sozialpsychologie, wo sie Belehrungsversuche immer weit von sich weisen. Am Kopf kratzen

Etwa weil sich die Soziologie nicht als Naturwissenschaft sieht.
Weil mit ihren Modellen ähnlich wie in der Wirtschaftswissenschaft nicht ehrlich umgegangen wird und eine private Philosophie verkauft wird.
(Spricht jetzt aber nicht gegen Soziologie und Wirtschaftswissenschaft im allgemeinen, man kann die 2 auch seriös betreiben).


Nein, die Soziologie hat größtenteils gar keine Modelle. Lachen
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1294970) Verfasst am: 26.05.2009, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich oft, warum die meisten Menschen sich in Dingen der Naturwissenschaften, der Medizin und der humanistischen Bildung gerne und leicht belehren lassen, nicht jedoch in Dingen der Soziologie und der Sozialpsychologie, wo sie Belehrungsversuche immer weit von sich weisen. Am Kopf kratzen

Und ich frag mich, warum mir kein Schwein glaubt dass Bedeutungstheorie so wichtig ist. Ich verrat Dir was: Da sind andere Meinungen durchaus rational möglich. Und solange sich Soziologen, Politologen und Philosophen nicht mal auf eine Sache einigen wird sich das nicht ändern. Und wenn sie sich auf eine Sache einigen, dann ist es spätestens Zeit abzuhauen weil dann wahrscheinlich bald jemand an der Wand steht.

Wir stehen doch bereits alle quasi an der Wand.

Überwachungsstaat - wie der Frosch im heißen Wasser

Du bist Terrorist


Naja, das hat aber nicht allzuviel mit der sozialwissenschaftlichen Forschung zu tun. Yogosh hat m.E. insofern Recht, als die Interpretationsmöglichkeiten in den Sozialwissesnchaften größer sind. Er übersieht allerdings, dass ein nicht unerheblicher Teil der sozialwissenschaftlichen Streitigkeiten ideologische sind. Da geht es nicht einfach nur um verschiedene Interpretationen, die halt gleichwertig wären, sondern darum, dass Kritik und Objektivität oder dergleichen auch zum Teil gar nicht gewollt wird.

Es ist allerdings falsch zu glauben, in den Naturwissenschaften gäbe es so etwas gar nichts. Der Wissenschaftsalltag der Naturwissenschaftler ist teilweise auch sehr... bescheiden: Streit darum, wer veröffentlichen darf, Intrigen, wer wem Ergebnisse klaut und leider erschreckend wenig Interesse an "wissenschaftlichem Fortschritt" oder vergleichbarem.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1294999) Verfasst am: 26.05.2009, 07:10    Titel: Antworten mit Zitat

und es wird immer öfter gefälscht.
da geht es nicht nur um eine (illegitime) anerkennung sondern vor allem um finanziellen erfolg.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1295007) Verfasst am: 26.05.2009, 08:04    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Übrigens war die Regierungsmehrheit Kohl zu einem Zeitpunkt gewählt worden, als die Vereinigung gar nicht auf der Tagesordnung stand. Bei der Volkskammerwahl war das anders.

Das Ob der Vereinigung stand für die Wessis sowieso nicht zur Debatte, allenfalls das Wie.
Mit dem damaligen Artikel 23 GG gab es quasi einen verfassungsgemäßen Anspruch auf den Beitritt.
Daß die Wiedervereinigung tatsächlich über diesen Weg beschritten wurde, dafür können die Ossis
nichts; alle anderen Varianten, die im Gespräch waren, wurden von Kohl kategorisch abgelehnt.
Und im übrigen: Haben Ossis darüber befunden, ob Hessen oder Bayern zur BRD gehören dürfen?
Wieso hätten dann Wessis dieses Entscheidungsrecht für Thüringen oder Sachsen haben sollen?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1295012) Verfasst am: 26.05.2009, 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

DDR-Bürger waren ohnehin "deutsche" - also nach BRD-Recht somit bundesdeutsche - Staatsbürger.

Mit dem "Beitritt" hat man sich also nur das Gebiet zusätzlich einverleibt; die ostdeutschen Jammerlappen hatten wir westdeutsche Jammerlappen (kann hier vrolijke nur beipflichten) doch somit sowieso am Hals.

Und statt jetzt über verpasste Chancen (Gründung einer wenigstens übergangsmässigen wirklich demokratischen ostdeutschen Republik bei Beibehaltung sozialer Vorzüge) zu trauern oder uns darüber zu ärgern, wie die Treuhandbescheisser das ganze Deutsche Volk ausgenommen hat, bashen sich Ossis und Wessis gegenseitig.
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Asz
WiW (Weib im Web)



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1295014) Verfasst am: 26.05.2009, 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich bin das endlose Gejammer der Ossis leid. ....Für sie werden Steuergelder, die auch im Westen dringend gebraucht würden, abgezogen. ....Und jetzt sind alle schuld, nur sie selbst sind die Opfer. Es reicht!
natürlich sehen wir uns nicht alle als Opfer nur dieses ewige herumgeheule, das man diese blöden Ossiparasiten die ja sowieso nichts auf die Beine gestellt bekommen, ja mit durchfüttern müsste kann einem gehörig gegen den Strich gehen. Von mir aus könnte man sofort den Soli streichen wenn dann nur endlich dieses herablassende Gequengel aufhören würde.



Ich muss mal daran erinnern, dass allein die Ostdeutschen (!) über die Vereinigung entschieden haben, nämlich per Wahlzettel für Kohl, der den Anschluss propagierte. Die Westdeutschen wurden nicht gefragt.


Wie kömmst du auf solchen Mist? (ich weiß schon, wie du darauf kommst, nur hast du überhaupt keine Ahnung- aber diese vertrittst du ziemlich penetrant) Die Ossis, die die CDU gewählt haben - zur Volkskammerwahl - haben mitnichten Kohl gewählt. Die DDR war damals noch ein eigenständiger Staat und viele, auch CDU-Wähler, haben mit dieser Entwicklung nicht gerechnet. Ihr habt den Kohl schon vorher gewählt.
Nun macht ihr den Ossis den Vorwurf, eurem Beispiel, CDU zu wählen nachgekommen zu sein.
(klingt mir so ein bisken wie "Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Rücken!")
Ihr habt den Kohl gewählt - die DDR-CDU-Wähler Herrn de Maizière.
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Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#1295019) Verfasst am: 26.05.2009, 08:27    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Naja, das hat aber nicht allzuviel mit der sozialwissenschaftlichen Forschung zu tun. Yogosh hat m.E. insofern Recht, als die Interpretationsmöglichkeiten in den Sozialwissesnchaften größer sind. Er übersieht allerdings, dass ein nicht unerheblicher Teil der sozialwissenschaftlichen Streitigkeiten ideologische sind. Da geht es nicht einfach nur um verschiedene Interpretationen, die halt gleichwertig wären, sondern darum, dass Kritik und Objektivität oder dergleichen auch zum Teil gar nicht gewollt wird.

Es geht nicht bloß um Interpretation oder Verwendung von Modellen im Versuch Fakten zu erfassen. Wie man in diesem Thread sieht geht es um Werte und ethische Urteile. Da gibt es keine wissenschaftliche Wahrheit und nicht die eine richtige Betrachtungsweise. Vielleicht meinst Du das mit 'ideologische Betrachtungsweise', aber diese Wortwahl riecht im aktuellen Kontext eher nach Aufklärung der Massen über die historische Wahrheit als nach echter Toleranz.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
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Beitrag(#1295022) Verfasst am: 26.05.2009, 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

@Asz: Die politische Nähe bzw. Identität von Ost und West CDU war aber doch allgemein bekannt und wurde ja auch von beiden Seiten deutlich betont. Den unerwartet deutlichen Wahlsieg der CDU bei der letzten DDR Wahl siehst Du trotzdem nicht als Unterstützung für den schnellen Beitritt? Ich fand das damals recht schockierend, aber ich sehe nicht, wie man das nicht als demokratische Legitimation sehen kann.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1295023) Verfasst am: 26.05.2009, 08:35    Titel: Antworten mit Zitat

Asz hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich bin das endlose Gejammer der Ossis leid. ....Für sie werden Steuergelder, die auch im Westen dringend gebraucht würden, abgezogen. ....Und jetzt sind alle schuld, nur sie selbst sind die Opfer. Es reicht!
natürlich sehen wir uns nicht alle als Opfer nur dieses ewige herumgeheule, das man diese blöden Ossiparasiten die ja sowieso nichts auf die Beine gestellt bekommen, ja mit durchfüttern müsste kann einem gehörig gegen den Strich gehen. Von mir aus könnte man sofort den Soli streichen wenn dann nur endlich dieses herablassende Gequengel aufhören würde.



Ich muss mal daran erinnern, dass allein die Ostdeutschen (!) über die Vereinigung entschieden haben, nämlich per Wahlzettel für Kohl, der den Anschluss propagierte. Die Westdeutschen wurden nicht gefragt.


Wie kömmst du auf solchen Mist? (ich weiß schon, wie du darauf kommst, nur hast du überhaupt keine Ahnung- aber diese vertrittst du ziemlich penetrant) Die Ossis, die die CDU gewählt haben - zur Volkskammerwahl - haben mitnichten Kohl gewählt. Die DDR war damals noch ein eigenständiger Staat und viele, auch CDU-Wähler, haben mit dieser Entwicklung nicht gerechnet. Ihr habt den Kohl schon vorher gewählt.
Nun macht ihr den Ossis den Vorwurf, eurem Beispiel, CDU zu wählen nachgekommen zu sein.
(klingt mir so ein bisken wie "Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Rücken!")
Ihr habt den Kohl gewählt - die DDR-CDU-Wähler Herrn de Maizière.


Bei der Bundestagswahl im Dezember 1990 war der Beitritt schon vollzogen und Ostdeutschland hat auch dann ziemlich stark CDU gewählt.

Allerdings haben auch mehr Westdeutsche in der damaligen Vereinigungseuphorie doch noch CDU gewählt, weil sie dieser und insbesondere dem Dicken die Wiedervereinigung dankten (beknackterweise, was für`n Stuß.)
Obwohl sie vorm Mauerfall langsam einsahen, dass Birne beknackt ist.

Schuld an weitere 4 und später nochmal 4 Jahren Kohl-Ära waren also alle Deutschen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1295026) Verfasst am: 26.05.2009, 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:

Schuld an weitere 4 und später nochmal 4 Jahren Kohl-Ära waren also alle Deutschen.



Exakt so ist es! Helmut Kohl war die erste gesamtdeutsche Katastrophe nach dem 2. Weltkrieg.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1295056) Verfasst am: 26.05.2009, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Naja, das hat aber nicht allzuviel mit der sozialwissenschaftlichen Forschung zu tun. Yogosh hat m.E. insofern Recht, als die Interpretationsmöglichkeiten in den Sozialwissesnchaften größer sind. Er übersieht allerdings, dass ein nicht unerheblicher Teil der sozialwissenschaftlichen Streitigkeiten ideologische sind. Da geht es nicht einfach nur um verschiedene Interpretationen, die halt gleichwertig wären, sondern darum, dass Kritik und Objektivität oder dergleichen auch zum Teil gar nicht gewollt wird.


Pfeil Positivismusstreit
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1295059) Verfasst am: 26.05.2009, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Schuld an weitere 4 und später nochmal 4 Jahren Kohl-Ära waren also alle Deutschen.



Exakt so ist es! Helmut Kohl war die erste gesamtdeutsche Katastrophe nach dem 2. Weltkrieg.

Immerhin, das einzige, was ich ihm zugute halten möchte, ist sein Bekenntnis zur pfälzer Küche.
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Yogosh
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Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1295071) Verfasst am: 26.05.2009, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Immerhin, das einzige, was ich ihm zugute halten möchte, ist sein Bekenntnis zur pfälzer Küche.

Hehe, er hat Margaret Thatcher mal Saumagen vorsetzen lassen. Im 17. Jahrhundert wär das wohl ein Kriegsgrund gewesen.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1295072) Verfasst am: 26.05.2009, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Eine grundlegende Änderung des gesamten Staatswesens aber fällt darunter nicht.


Ok, aber inwiefern hat es sich denn grundlegend geändert?



Durch Verschiebung der Grenze nach Osten, Gründung neuer Bundesländer, Erhöhung der Bevölkerungszahl, Erweiterung des internationalen Gewichts (insbesondere in EU und NATO), Notwendigkeit der Integration eines völlig anderen politischen und gesellschaftlichen Systems, Beendigung der Oberhoheit der Alliierten usw. usf.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1295076) Verfasst am: 26.05.2009, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Faktum ist nicht gleich Legitimation. Natürlich sind Regierung und Parlament beauftragt, die laufenden Geschäfte zu führen. Eine grundlegende Änderung des gesamten Staatswesens aber fällt darunter nicht.

Das ist die Krux: so wie die CDU/FDP die Vereinigung betrieben haben war es eben keine grundlegende Änderung des gesamten (westdeutschen) Staatswesen. Lediglich ein Beitritt. Alles das selbe, nur ein bißchen größer.
Die einzige andere damals diskutierte Alternative, die Vereinigung nach Paragraph paar-und-vierzig-oder-so, mit neuer Verfassung wäre eine solche Änderung gewesen.


Sie war keine Alternative, sondern von den GG-Gebern vorgesehen. Die Beitrittsklausel war für das Saarland und kleinere Grenzkorrekturen gegenüber den westlichen Nachbarn gedacht, nicht für die Vereinigung mit der DDR.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1295078) Verfasst am: 26.05.2009, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Einsiedler hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Übrigens war die Regierungsmehrheit Kohl zu einem Zeitpunkt gewählt worden, als die Vereinigung gar nicht auf der Tagesordnung stand. Bei der Volkskammerwahl war das anders.

Das Ob der Vereinigung stand für die Wessis sowieso nicht zur Debatte, allenfalls das Wie.
Mit dem damaligen Artikel 23 GG gab es quasi einen verfassungsgemäßen Anspruch auf den Beitritt.
Daß die Wiedervereinigung tatsächlich über diesen Weg beschritten wurde, dafür können die Ossis
nichts; alle anderen Varianten, die im Gespräch waren, wurden von Kohl kategorisch abgelehnt.
Und im übrigen: Haben Ossis darüber befunden, ob Hessen oder Bayern zur BRD gehören dürfen?
Wieso hätten dann Wessis dieses Entscheidungsrecht für Thüringen oder Sachsen haben sollen?


So verquer kann ich leider nicht denken. Die Ossis haben entschieden, dass es zur Vereinigung kommen soll. Die Wessis wurden nicht gefragt. Das ist nun mal Tatsache.
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