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Die Inquisition im Licht der Kuschel-Historiker
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#926907) Verfasst am: 06.02.2008, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Daß diese charmante Institution von der katholischen Kirche "erfunden" wurde, um die lästige Konkurrenz der Andersdenkenden/-glaubenden loszuwerden, daran beißt die Maus keinen Faden ab.


Das ist historisch nicht haltbar.

Eingeführt wurde die I. von Papst Innozenz III. als innerkirchliches juristisches Verfahren, und von da erst auf außerkirchliche Belange ausgeweitet. Die "Inquisitio" (Untersuchung) diente der systematischen Feststellung von Tatsachen und der Bewertung von innerkirchlichen Anschuldigungen. Entstanden ist das ganze u.a. aus der Tatsache, dass Bischöfe bei gegen sie selbst vorliegenden Anschuldigungen gelegentlich (als oberste Gerichtsherren die sie ja gleichzeitig waren!) dem Bistum einfach die Prozesseröffnung verweigerten. Der Papst sah sich gezwungen, aus diesem Grund eine übergeordnete Instanz einzuführen. Hierzu sollten unabhängige Amtspersonen benannt werden, deren einzige Aufgabe darin bestand, Verdachtsmomenten nachzugehen und ggf. Anklage zu erheben - die Vorläufer heutiger Staatsanwälte eben.

Dass die Inquisition in diesem Sinne ein gewaltiger Fortschritt war, bezweifelt kein ernstzunehmender Historiker - denn sie löste das frühmittelalterliche "Ordal" - "Gottesurteil" ab (welches mit Einführung der Inquisition ausdrücklich verboten wurde), welches etwa in Form der "Wasserprobe" und "Feuerprobe" eine grausame und vorrationale Methode der Rechtsfindung war. Der Rechtshistoriker Winfried Trusen hat besonders darauf hingewiesen, dass nun in einem geordneten Prozess die Anschuldigungen untersucht wurden und der Beschuldigte das Recht erhielt, sich zu verteidigen. Es reichten nicht mehr länger nur Behauptungen und Gerüchte, sondern es mussten Zeugen namentlich benannt werden und ihre Anschuldigung bestätigen. Eine Verurteilung war nur bei Vollgeständnis oder min. 2 übereinstimmenden Zeugenaussagen möglich. Im juristischen Sinne ist die Inquisition damit ohne Frage als Fortschritt und Vorläufer heutiger Rechtsfindung zu betrachten.

Rückschrittlich und zutiefst unchristlich war hingegen die Modifikation bei der Anwendung auf sog. Ketzer und Häretiker. Papst Innozenz III. forderte spezielle "Ketzer-Maßnahmen" vor allem um mit den Katharern fertig zu werden. Dass er dabei von Anfang an auf Vernichtung ausgewesen wäre, ist historisch allerdings nicht haltbar: Seine erste Reaktion auf die häretischen Bewegungen waren vielmehr Kirchenreformen (so das Laterankonzil von 1215) und Bemühung um Integration der zahlreichen neu entstandenen Bewegungen ganz oder teilweise, so z.B. die Waldenser, die Humiliaten, die Franziskaner und Dominikaner. Erst dann setzte er zunehmend auf Repression. Die berüchtigte Ketzer-Inquisition begann um 1200; Auslöser war die Katharer-Bewegung. Problematisch war auch gar nicht so sehr die Ausweitung der Inquisition auf Häretiker - im Gegenteil: wären die Regeln der Inquisition befolgt worden, wäre das für die Angeschuldigten ein Glück gewesen. Problematisch war vielmehr die Anwendung des antiken Kaiserreichts auf Ketzer. Die Überlegung dahinter war: Häresie richtet sich gegen die göttliche Majestät, und ist damit gleichzusetzen bzw. sogar schlimmer als eine Revolte gegen den weltlichen Kaiser. Für eine solche gefährliche "Revolte" sei das Kaiserrecht zuständig. Durch die Anwendung des Kaiserrechts wurden Schnellverfahren erlaubt, die auf bloßen Verdacht hin eröffnet werden durften. Noch schlimmer: Papst Innozenz IV. erlaubte gegen Ketzer die Anwendung der Folter (zuerst gegen die Katharer), welche das kanonische Recht eigentlich streng untersagte. DAS war die eigentliche Verfehlung der Kirche; sie führte zu den grauenhaften Morden an Andersgläubigen - und nicht die Inquisition an sich.

Fazit: Die Inquisition als juristisches Verfahren war ein riesiger Fortschritt. Sie beendete eine lange Tradition von Lynchjustiz, Beliebigkeit und vorrationaler Rechtsfindung ("Gottesurteil"). Ihre Grundsätze sind identisch mit denen heutiger Rechtsfindung: Namentlich benannte Zeugen die aussagen müssen, das Recht jedes Beschuldigten sich zu verteidigen, und Geständnis oder Überführung durch übereinstimmende Zeugenaussagen als Notwendigkeit für eine Verurteilung. Man kann sich lange darüber aufregen, wie primitiv diese Form der Rechtsfindung uns heute dennoch anmuten muss - für eine Zeit, wo man die Schuld eines Angeklagten herausfinden wollte, indem man schaut, ob er im Wasser untergeht oder im Feuer brennt, war es ein RIESIGER Fortschritt.
Wären die Prinzipien der Inquisition nicht zur Bekämpfung der Ketzer teilweise umgangen worden (Schnellverfahren auf bloßen Verdacht hin, Anwendung der Folter zur Erzwindung von Geständnissen), hätte es die brutalen Exzesse gegen sog. Ketzer nie geben können. Diese "Sonderbehandlung" war übrigens auch unter den Inquisitoren alles andere als unumstritten; so entfachte der Dominikaner und Inquisitor Bernard Délicieux einen Aufstand gegen die Inquisition, kam vor päpstliches Gericht und endete in verschärfter Haft.


na dann guck halt mal hier oder hier nach

wo hast du denn deine Version her? Lachen
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#926914) Verfasst am: 06.02.2008, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Ich würde gerne in einem atheistischen Staat wie Schweden, Dänemark, Norwegen oder Finnland leben.

Nirgendwo sonst so viele Atheisten, nirgendwo sonst so niedrige Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Rassismus, Umweltverschmutzung und ein gutes Gesundheitssystem.


MUHAHAHAHAHAAAAA Lachen Lachen Lachen Wie geil das hatte ich ja noch gar nicht gelesen Lachen Lachen Lachen

Also so einfach geht das: Nicht mehr an Gott glauben, schon sinkt die Arbeitslosigkeit und Kriminalitätsrate. Selbst die Luft wird besser Lachen Lachen Lachen Lachen

Im übrigen sind diese Länder selbstverständlich NICHT atheistisch, aber das weißt Du auch selbst.


Du konstruierst hier einen angeblichen Zusammenhang zwischen Atheismus und niedriger Arbeistlosigkeit und Kriminalität. Ein Zusammenhang, den narziss keinesfalls treffen wollte.
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#926935) Verfasst am: 06.02.2008, 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nur wenige wurden tatsächlich von der Kirche verurteilt, und diese meistens zu recht. Die Gruselgeschichten gehen eher auf die weltlichen Handlanger de lokalen Fürsten zurück, die den christlichen Glauben für ihre Zwecke eingespannt haben.


Soso, es wurden Leute zurecht der Hexerei überführt...
Mal abgesehen davon, bleibt es schlicht und ergreifend ein Faktum, dass es Augustinus und Co. waren, die das Ermorden von Apostaten zuerst forderten und nicht irgendwelche Hinze und Kunze der damaligen Zeit, jene haben sich einfach nur eifrig oder weniger eifrig and die widerwärtigen Doktrinen deines heißgeliebten Eunuchenvereins gehalten.
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"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#926936) Verfasst am: 06.02.2008, 20:18    Titel: Re: quisquid sribet, facit aspectum suum :-) Antworten mit Zitat

[quote="Quéribus" postid=926893]
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
da können wir lange streiten...

sorry, aber du bist einen Papst zu spât dran:

ne ne, der Ideengeber von der Sorbonne war schon von mit richtig als Innozent III erkennbar...
------------------------
Der Initiator der sog. "Albigenserkreuzzüge" war Innocent III.: Aufruf zum Kreuzzug 1207, Beginn des Kriegszugs 1209.
Sein Nachfolger Honorius hat sich lediglich an den bereits fahrenden Zug angehängt.

ne ne, der hatte aus schwerem Eigeninteresse (schweres Scharmützel mit Friedrich II ) schon ein Interesse ein Gegengewicht zum HrRdN zu schaffen.........
----------------------------
Wo gräbst du eigentlich deine Quellen aus? Die werden immer abenteuerlicher...

ne die sind nichtabenteurlich sondern genauso fundiert wie deine..
-----------------------------------
Guck mal hier oder hier oder hier

letzlich alles immer nur der Streit wie zwischen dem Hasen und dem Igel.....

nur das es dem Kirchenverdammer zu schnell von der Hand geht, wenn es was zu verdammen gibt....

das es was gibt, ist doch allseits unbestritten und deshalb überhaupt nicht mehr relevant für eine Diskussion........

Links im Zitat gekürzt. Kramer


Zuletzt bearbeitet von Arena-Bey am 06.02.2008, 20:19, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#926937) Verfasst am: 06.02.2008, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Gruselgeschichten gehen eher auf die weltlichen Handlanger de lokalen Fürsten zurück, die den christlichen Glauben für ihre Zwecke eingespannt haben.


Das ist auch eine genaue Verkehrung der Tatsachen.
Aber ich werde das aus guten Gründen nicht weiter kommentieren.
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#926943) Verfasst am: 06.02.2008, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nur wenige wurden tatsächlich von der Kirche verurteilt, und diese meistens zu recht. Die Gruselgeschichten gehen eher auf die weltlichen Handlanger de lokalen Fürsten zurück, die den christlichen Glauben für ihre Zwecke eingespannt haben.


Soso, es wurden Leute zurecht der Hexerei überführt...
Mal abgesehen davon, bleibt es schlicht und ergreifend ein Faktum, dass es Augustinus und Co. waren, die das Ermorden von Apostaten zuerst forderten und nicht irgendwelche Hinze und Kunze der damaligen Zeit, jene haben sich einfach nur eifrig oder weniger eifrig and die widerwärtigen Doktrinen deines heißgeliebten Eunuchenvereins gehalten.


genau, genau , es gab damals schon die Menschenrechtsdeklaration der UN Lachen

demnach war das strikt verboten ......

alter Hut.............. Idee in einer Zeit und Durchsetzung einer Idee in der jeweiligen Zeit mit den damals vorhandenen Mitteln und der vorherrschenden Denke.........

dass die Idee dabei oft verraten wurde..... qui negat illud ????????????? zwinkern
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#927073) Verfasst am: 06.02.2008, 21:40    Titel: Re: quisquid sribet, facit aspectum suum :-) Antworten mit Zitat

[quote="Arena-Bey" postid=926936]
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
da können wir lange streiten...

sorry, aber du bist einen Papst zu spât dran:

ne ne, der Ideengeber von der Sorbonne war schon von mit richtig als Innozent III erkennbar...
------------------------
Der Initiator der sog. "Albigenserkreuzzüge" war Innocent III.: Aufruf zum Kreuzzug 1207, Beginn des Kriegszugs 1209.
Sein Nachfolger Honorius hat sich lediglich an den bereits fahrenden Zug angehängt.

ne ne, der hatte aus schwerem Eigeninteresse (schweres Scharmützel mit Friedrich II ) schon ein Interesse ein Gegengewicht zum HrRdN zu schaffen.........----------------------------
Wo gräbst du eigentlich deine Quellen aus? Die werden immer abenteuerlicher...

ne die sind nichtabenteurlich sondern genauso fundiert wie deine..
-----------------------------------
Guck mal hier oder hier oder hier

letzlich alles immer nur der Streit wie zwischen dem Hasen und dem Igel.....

nur das es dem Kirchenverdammer zu schnell von der Hand geht, wenn es was zu verdammen gibt....

das es was gibt, ist doch allseits unbestritten und deshalb überhaupt nicht mehr relevant für eine Diskussion........

Links im Zitat gekürzt. Kramer




ok, also zitieren mußt du auch noch lernen... Mit den Augen rollen

na dann mal der Reihe nach zu dem in grün markierten:

1. stimmt schon mal nicht:
aus deinem link waren als Such-parameter eindeutig "HonoriusIII" und "Katharer" erkennbar
wenn du mich veralbern willst, mußt du schon ein bißchen früher aufstehen Cool

2. welcher nun, Innocent oder Honorius? Und was hat Friedrich II bei den bonshommes/bonnes dames/ bon crestians verloren? Philippe Auguste hatte vor dem Kreuzzug Ärger mit Innocent wegen seiner Weibergeschichten, aber Friedrich war afaik nicht daran beteiligt... Auf den Arm nehmen Lachen

3. und wenn einem die Argumente flöten gehen, kommt dann so etwas in der Richtung... Mit den Augen rollen
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#927089) Verfasst am: 06.02.2008, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

@Quéribus

Du bist schon wieder dabei, einen Troll zu füttern.
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Johnnyboy
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Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#927096) Verfasst am: 06.02.2008, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
genau, genau , es gab damals schon die Menschenrechtsdeklaration der UN


Nein, aber die Menschlichkeit wurde nicht von der Kirche erfunden.
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#927102) Verfasst am: 06.02.2008, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tassilo hat folgendes geschrieben:
@Quéribus

Du bist schon wieder dabei, einen Troll zu füttern.


danke, den Eindruck habe ich inzwischen auch Verlegen

wurde eh langweilig... Mit den Augen rollen

edit:
selbst wenn mir bei den Themen (Inquisition und "Katharer") so schnell keiner ein X für ein U vormachen kann... auf Dauer nervt es, offensichtlicher (oder vorgetäuschter) Ignoranz zu begegnen.
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#927112) Verfasst am: 06.02.2008, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Tassilo hat folgendes geschrieben:
@Quéribus

Du bist schon wieder dabei, einen Troll zu füttern.


danke, den Eindruck habe ich inzwischen auch Verlegen

wurde eh langweilig... Mit den Augen rollen


Du schreibst ja leider inzwischen nur noch sehr wenig Beiträge (hier), es wäre schöner, Du würderst die wenigen Beiträge nicht auf Trolle verschwenden.
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#927115) Verfasst am: 06.02.2008, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

*offtopic an

Hättest Du Zeit, eine PN über SdB zu beanworten, falls ich Dir eine schreiben würde?

*offtopic aus
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#927123) Verfasst am: 06.02.2008, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

*offtopic an*

schreib mal, ich werde auf jeden Fall versuchen zu antworten

*offtopic aus*
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#927238) Verfasst am: 06.02.2008, 22:51    Titel: ich denk du kennst dich aus Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Tassilo hat folgendes geschrieben:
@Quéribus

Du bist schon wieder dabei, einen Troll zu füttern.


danke, den Eindruck habe ich inzwischen auch Verlegen

wurde eh langweilig... Mit den Augen rollen

edit:
selbst wenn mir bei den Themen (Inquisition und "Katharer") so schnell keiner ein X für ein U vormachen kann... auf Dauer nervt es, offensichtlicher (oder vorgetäuschter) Ignoranz zu begegnen.


Also noch mal für doch eigentlich eigenständig Denkende: Honorius III ist das Suchwort für den Fortgang der Dinge bis zum Ende...
Innozenz III das Suchwort für den Beginn..

Und das nach deiner Ansicht die Klerikalen die Arschkarte haben, brauchst du nicht näher zu begründen. Mein Versuch ist nur der, dies auf die Faktenlage zurückzuführen.

Und da ist nun mal erst die diplomatische Schiene der Papisten zu beachten und dann die Interessen der franz. Könighausen.

Und das du die Versuche des Honorius II mit Frankreich ein Gegengewicht gegen seinen Falknerfreund zu schaffen dabei bei Seite legst, wird dir das Erschließen dieses abscheulichen Ausrottungsprozesses nicht erleichtern.


Egal, 10 ist mehr als 5 dasteht fest und da du darauf bestehst, bestätige ich dir das noch mal.... zwinkern
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#927246) Verfasst am: 06.02.2008, 22:56    Titel: rischtisch Antworten mit Zitat

Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Zitat:
genau, genau , es gab damals schon die Menschenrechtsdeklaration der UN


Nein, aber die Menschlichkeit wurde nicht von der Kirche erfunden.


nochmals rischtisch.......

aber, wenn du deine Argumente ernst nehmen würdest, müsstes du der Kirche vorwerfen, dass die, die die Idee der Menshclichkeit so hoch angesiedelt hat, diese nie hätte fallen lassen dürfen.

Hat sie aber...

und daraus ergeben sich die Fragen,die zu stellen sind..

und die nicht mit einem einfachen, die Bösen oder die Unmenschen oder oder........ zu beantworten sind..
sondern in der Zeit und in den Umtsände, in denen die Kirche ihre Ideale hat fahren lassen.....

hoast mi...????????????
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#927347) Verfasst am: 07.02.2008, 00:02    Titel: Re: ich denk du kennst dich aus Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Tassilo hat folgendes geschrieben:
@Quéribus

Du bist schon wieder dabei, einen Troll zu füttern.


danke, den Eindruck habe ich inzwischen auch Verlegen

wurde eh langweilig... Mit den Augen rollen

edit:
selbst wenn mir bei den Themen (Inquisition und "Katharer") so schnell keiner ein X für ein U vormachen kann... auf Dauer nervt es, offensichtlicher (oder vorgetäuschter) Ignoranz zu begegnen.


Also noch mal für doch eigentlich eigenständig Denkende: Honorius III ist das Suchwort für den Fortgang der Dinge bis zum Ende...
Innozenz III das Suchwort für den Beginn..

Und das nach deiner Ansicht die Klerikalen die Arschkarte haben, brauchst du nicht näher zu begründen. Mein Versuch ist nur der, dies auf die Faktenlage zurückzuführen.

Und da ist nun mal erst die diplomatische Schiene der Papisten zu beachten und dann die Interessen der franz. Könighausen.

Und das du die Versuche des Honorius II mit Frankreich ein Gegengewicht gegen seinen Falknerfreund zu schaffen dabei bei Seite legst, wird dir das Erschließen dieses abscheulichen Ausrottungsprozesses nicht erleichtern.


Egal, 10 ist mehr als 5 dasteht fest und da du darauf bestehst, bestätige ich dir das noch mal.... zwinkern



Tarte au chocolat

Zutaten:
1 fertig ausrollbarer Mürbeteigboden (pâte sablée)
150g Zartbitterschokolade
150cl flüssige Sahne

Mürbeteigboden in Backform legen und blindbacken
auskühlen lassen
Sahne erhitzen, Schokolade darin schmelzen
Das Gemisch auf den Mürbeteigoden geben
Mindestens 2 Std in den Kühlschrank, damit der Schokobelag fest wird
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recital
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Anmeldungsdatum: 31.01.2004
Beiträge: 243
Wohnort: Wien

Beitrag(#927407) Verfasst am: 07.02.2008, 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

Um die unheilige und vor allem unheilvolle Verzahnung der Machtansprüche zwischen Kaiser- und Papsttum besser verstehen zu können, muss man sich mit der massivsten Fälschung der Weltgeschichte befassen, nämlich der "Konstantinischen Schenkung", die offfensichtlich von vatikanischen Fälscherwerkstätten produziert wurde und auf den Gang der Geschichte bis in die frühe Neuzeit eine fatale Auswirkung hatte. Dieses "Dokument" nämlich machte das Papsttum zum Besitzer halb Italiens und auch anderer Gebiete sowie zum "Herrscher der Welt".

Über die Folgen dieser Machenschaften diskutieren wir hier schon lange ...

(Bitte googeln!)
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#927505) Verfasst am: 07.02.2008, 09:08    Titel: merci bien Antworten mit Zitat

alors, c`est domage que tu m´emvoies un récept, que je connais déjà. Voilà un , qui est certainement plus valable pour notre disputation.... Lachen


Ratatouille....
zwinkern
Zutaten:

1 Aubergine
1 Zucchini
1 Möhre
1 rote Paprika
4 Tomaten
1 Gemüsezwiebel
3 Knoblauchzehen
1 TL frisch gehackter Rosmarin
1 EL frisch gehackter Thymian
1 EL frisch gehackte Petersilie
1 TL Zucker
Olivenöl
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Für das Ratatouille das ganze Gemüse sorgfältig waschen und in nicht zu kleine Stücke schneiden. Die Tomaten sollten vorher von der Schale befreit werden. Die Kräuter können auch schon einmal gewaschen und gehackt werden.
In einer Pfanne werden zuerst die Karotten scharf angebraten. Sobald die Karotten Farbe bekommen haben, in einen großen Topf geben, der auf kleiner Flamme steht.
Als nächstes die Paprika, dann die Zucchini, die Zwiebel und zuletzt die Aubergine anbraten und das geröstete Gemüse jeweils mit in den Topf geben.
Dann die Tomatenstücke, den zerdrückten Knoblauch und den Zucker zufügen. Solange köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist, aber noch bissfest ist (ca. 20-30 Minuten).
Die Kräuter hinzugeben und mit Salz und frischen Pfeffer abschmecken. Je nach Geschmack noch ein wenig mit Kräutern nachwürzen.
Als Beilage passt so gut wie alles. Kartoffeln, Reis, Nudeln, ein Stück Baguette oder einfach nur Ratatouille pur.
Ganz nebenbei: Ratatouille stammt aus der französischen, genauer gesagt aus der provenzalischen Küche. Auch bei diesem Gericht gilt: Erlaubt ist das, was schmeckt. Also einfach mal mit verschiedenen Gemüsesorten experimentieren und auch Kräuter wie Basilikum, Majoran, Oregano, Lavendel oder Salbei sind willkommen.


und grüß mir Toulouse und Foix, da war übrigend der erste Herzog Bayerns nie....

bei dem Rest der Geschichte kannst du meinerseits gerne in deiner Aufasung verbleiben, sie schadet niemandem. Nur wenn du ggf. deinen Schüler da was als Fehler anstreichen würdest, würde ich den Klageweg bestreiten...

Lachen


Zuletzt bearbeitet von Arena-Bey am 07.02.2008, 09:12, insgesamt einmal bearbeitet
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#927506) Verfasst am: 07.02.2008, 09:11    Titel: rischtisch....... Antworten mit Zitat

recital hat folgendes geschrieben:
Um die unheilige und vor allem unheilvolle Verzahnung der Machtansprüche zwischen Kaiser- und Papsttum besser verstehen zu können, muss man sich mit der massivsten Fälschung der Weltgeschichte befassen, nämlich der "Konstantinischen Schenkung", die offfensichtlich von vatikanischen Fälscherwerkstätten produziert wurde und auf den Gang der Geschichte bis in die frühe Neuzeit eine fatale Auswirkung hatte. Dieses "Dokument" nämlich machte das Papsttum zum Besitzer halb Italiens und auch anderer Gebiete sowie zum "Herrscher der Welt".

Über die Folgen dieser Machenschaften diskutieren wir hier schon lange ...

(Bitte googeln!)



rischtisch..........

aber auch da- Achtung, Achtung - die zugänglichen Quellen aus den Kammern der Fälscher mit einbeziehen....

Lachen
Lachen
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#927547) Verfasst am: 07.02.2008, 11:00    Titel: Re: merci bien Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
alors, c`est domage que tu m´emvoies un récept, que je connais déjà. Voilà un , qui est certainement plus valable pour notre disputation.... Lachen


provenzalischen Küche.
und grüß mir Toulouse und Foix
,


das muß respektive jeweils folgendermaßen lauten:

Dommage ( mit 2 m)
Une recette (gleich 2 Fehler auf einen Begriff) Mit den Augen rollen
une (recette ist féminin)
das Wort gibt es nicht (entweder "une dispute" oder "une discussion")
wenn du Toulouse erwähnts, wäre ein Rezept für Cassoulet eher angebracht oder kandierte Veilchen Lachen übrigens: weder Toulouse (Haute Garonne) noch Foix (Ariège) befinden sich in der Region Provence (wird im allgemeinen zu PACA = Provence-Alpes-Côte d'Azur als Großregion zusammengefaßt, die beiden Städte befinden sich im Languedoc-Roussillon)

nimm erst mal Nachhilfe in Französisch und Geographie oder lern zielen, du schießt nämlich ständig voll am Ziel vorbei.... zynisches Grinsen
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James Graham
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#927600) Verfasst am: 07.02.2008, 12:06    Titel: dommage :-))) Antworten mit Zitat

Du entschuldigst meine schnelle Schreibe, du wirst sicher eine Menge RF bei meinen Beträgen finden

deinen Anmerkungen zu den falsch verwandten Worten sind dankend angekommen..... Verlegen

bei den Gerichten gebe ich dir auch recht, ich war globaler positioniert .... zwinkern

in der Sache sind wir weiter auseinander.... ( aus unterschiedlcher Sicht auf die Ausgangslage, nicht in Sicht auf die furchtbaren Folgen ).............

den Rest Können wir uns schenken, es ändert eh nicht an unserer unterschiedlichen Weltsicht...

encore bon séjour..............
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HiobHolbach
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Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#927669) Verfasst am: 07.02.2008, 13:24    Titel: Inquisitions-Beschwichtiger und Kuschel-Historiker Antworten mit Zitat

@recital

Sie haben zwei wichtige Begriffe geprägt: "Inquisitions-Beschwichtiger“ und „Kuschel-Historiker“.

Es gibt deren offensichtlich etliche und die RKK hat natürlich ein Interesse daran, entsprechende Leute und deren – von der Richtigkeit ihres Aberglaubens ausgehende – exkulpierende Darstellungen zu unterstützen. Man sehe sich z.B. bei „planet-wissen“ an, was Horst Basting über das Scheusal Bernard Gui verzapft hat:
http://www.planet-wissen.de/pw/printartikel,,,,,,,32C94E12FC45576BE0440003BA5E0921,,,,,,,,,,,,,,,.html
Nach Lesen dieser Homage kann man nur bedauern, nicht ab 1307 als Ketzer in Toulouse gelebt zu haben.

@Queribus:

Vielen Dank für Ihre Angaben zu dem von Lea (Band 2, S. 11f) erwähnten fürchterlichen „Bischof Raimund von Toulouse“. Lea hat als Quelle „Pelisso, Chron. p. 23-5“ angegeben.
_________________
Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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hehehe
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Beitrag(#927975) Verfasst am: 07.02.2008, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Man sehe sich z.B. bei „planet-wissen“ an, was Horst Basting über das Scheusal Bernard Gui verzapft hat:


Was er da verzapft hat, nennt man übrigens "Fakten". Einfach nur die nackten Fakten - ohne infantil-emotionale Suggestivbegriffchen wie "Scheusal" oder "fürchertlich". Das scheint Dich zu stören.

Zitat:
Nach Lesen dieser Homage kann man nur bedauern, nicht ab 1307 als Ketzer in Toulouse gelebt zu haben.


Wohl kaum, schließlich steht da dass er 40 Todesurteile und 307 mal Kerkerhaft verhängt hat.
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#928053) Verfasst am: 07.02.2008, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Es ist schade, dass Fundamentalisten und Internettrolle im wahren Leben so wenig zu lachen haben. Ich würde gerne mal hören, wie sich das "MUH" am Anfang anhört. Ich kenne niemanden, der so lacht.

Es geht aber. Wenn du einen Lacher mit geschlossenem Mund beginnst und den dann aufmachst, klingt es ungefähr wie Muhahaha.
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Quéribus
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Beitrag(#928208) Verfasst am: 07.02.2008, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Man sehe sich z.B. bei „planet-wissen“ an, was Horst Basting über das Scheusal Bernard Gui verzapft hat:


Was er da verzapft hat, nennt man übrigens "Fakten". Einfach nur die nackten Fakten - ohne infantil-emotionale Suggestivbegriffchen wie "Scheusal" oder "fürchertlich". Das scheint Dich zu stören.

Zitat:
Nach Lesen dieser Homage kann man nur bedauern, nicht ab 1307 als Ketzer in Toulouse gelebt zu haben.


Wohl kaum, schließlich steht da dass er 40 Todesurteile und 307 mal Kerkerhaft verhängt hat.


naja, eine Hommage ist es nicht, aber bei der Darstellung fehlen ein paar nette Détails, die die Sache etwas anders aussehen lassen:

auf 930 Urteile kamen nur 139 Freisprüche.

wer hatte da noch mal getönt, die meisten Angeklagten wären ja eh freigesprochen worden... Am Kopf kratzen

dabei wäre noch zu erwähnen, daß "Kerkerhaft" fast ausschließlich lebenslänglich bedeutete und die sog. "leichten" Bußen bei näherem Hinsehen so leicht nun auch wieder nicht waren:
bei den Pilgerfahrten wurden viele nach Jerusalem geschickt (das war damals nicht grade bequem per Flieger oder Bus zu erreichen), wenn sie Glück hatten, kamen sie ein paar Jahre später halbwegs heil wieder.
die Bußkreuze kamen einer sozialen Ausgrenzung gleich
und zu allem kam dann fast immer noch eine saftige Geldbuße an "Mutter Kirche"
selbst wem Scheiterhaufen und Kerker erspart blieben, war meist wirtschaftlich und oft auch gesellschaftlich geschädigt, um's mal milde zu formulieren.

Und wofür?
Weil sie eine andere Meinung vertraten als die katholische Kirche und den Papst nicht als Oberguru anerkannten.
Das war, was das Publikum von Bernard Gui anbelangt, dann auch schon alles, was die angestellt hatten.
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To gain or lose it all."
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hehehe
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Beitrag(#928281) Verfasst am: 07.02.2008, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Und wofür?
Weil sie eine andere Meinung vertraten als die katholische Kirche und den Papst nicht als Oberguru anerkannten.


Im Prinzip korrekt, und das ist auch nicht wegzureden oder zu entschuldigen.
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HiobHolbach
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Beitrag(#928390) Verfasst am: 08.02.2008, 00:09    Titel: Artikel von Horst Basting über Bernard Gui Antworten mit Zitat

Ok, Homage usw., da habe ich vom wohlwollenden Grundton des Gui-Artikels genervt, deutlich übertrieben.

@hehehe
Gui habe ich wegen der überlieferten Fakten ein Scheusal genannt. 40 Menschen, die andere (zum Teil christlichere) Auffassungen hatten als er und seine römisch-katholische Verbrecherorganisation, hat er ermorden lassen. Von den 307 zu Kerkerhaft Verurteilten dürften die meisten elend umgekommen sein.

Weshalb halten Sie diesen Verbrecher gegen die Menschlichkeit nicht für ein Scheusal?
Weshalb halten Sie den Bischof von Toulouse nicht für einen fürchterlichen Menschen?
„infantil-emotionale Suggestivbegriffchen“? Nein, auf Fakten basierende angemessene Wertungen.

Zum Artikel von Herrn Basting:
Viele Talente, Verwaltungsfachmann, Vielseitigkeit, schnell Karriere, organisatorische Fähigkeiten, Loyalität, Gehorsam, 100%ig von der Lehre seiner Organisation überzeugt, Gehorsam erwartend: das kann man alles auch von Adolf Eichmann sagen.

Gui stand vier Dominikanerklöstern als Prior vor. Waren diese Klöster etwa nicht in die Inquisitionsverbrechen der RKK involviert? Ich vermute doch, dass Gui schon dort seine Fähigkeiten als Inquisitor unter Beweis gestellt hat.

Ab 1324 hat Gui „streng auf die Rechtsgläubigkeit der Einwohner im Sinne der kirchlichen Lehre“ geachtet. Ist das keine verharmlosende Formulierung?

„Sein "Handbuch für Inquisitoren", die "Practica (officii) inquisitionis haereticae pravitatis" ist für andere Inquisitoren zur "Bibel" im Kampf gegen Ketzer geworden. Gui beschreibt darin die Irrlehren und Lebensweisen der verschiedenen Ketzergruppen wie Katharer, Waldenser, Juden oder Pseudo-Apostel.“
Das klingt so, als würde Herr Basting selbst der Ansicht sein, dass die Lehren der Katharer usw. Irrlehren seien. Ein solcher religiöser Chauvinismus ist – von seiner prinzipiellen Gefährlichkeit abgesehen – aus atheistischer Sicht einfach nur lächerlich.

Herr Basting hat Gui gut „verkauft“. Er ist ein erstklassiger Inquisitions-Beschwichtiger.
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Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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hehehe
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Beitrag(#928603) Verfasst am: 08.02.2008, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Weshalb halten Sie diesen Verbrecher gegen die Menschlichkeit nicht für ein Scheusal?
Weshalb halten Sie den Bischof von Toulouse nicht für einen fürchterlichen Menschen?
„infantil-emotionale Suggestivbegriffchen“? Nein, auf Fakten basierende angemessene Wertungen.


Ich sehe nicht ein, was solche Begriffe wie "Scheusal" zur Klärung der Fakten und Motive sinnvolles beitragen können! Das stört mich genauso, wie wenn Hitler ständig als Monstrum dargestellt wird, wie von einem bösen fremden Planeten - darüber übersieht man völlig, dass er das nicht war, sondern ein stinknormaler Kleinbürger, ungebildet, und ein Fanatiker der sich in tiefste weltanschauliche Irrtümer verstrickt hat, in der festen Überzeugung, das Richtige zu tun. Auf DIE Art kann man noch etwas lernen aus der Geschichte - aber wenn man einfach sagt: "Der war ein Scheusal", und das als Erklärung ausreichen soll - dann lernt man gar nichts. Du kannst Gui als religiösen Fanatiker bezeichnen, das hat wesentlich mehr Erklärungsgehalt als "Scheusal" oder "fürchterlich".

Zitat:
Ab 1324 hat Gui „streng auf die Rechtsgläubigkeit der Einwohner im Sinne der kirchlichen Lehre“ geachtet. Ist das keine verharmlosende Formulierung?


Keine Ahnung. Was hat er denn dort konkret gemacht? Hat er da gepredigt oder Scheiterhaufen anzünden lassen?

Zitat:
Viele Talente, Verwaltungsfachmann, Vielseitigkeit, schnell Karriere, organisatorische Fähigkeiten, Loyalität, Gehorsam, 100%ig von der Lehre seiner Organisation überzeugt, Gehorsam erwartend: das kann man alles auch von Adolf Eichmann sagen.


Ja kann man und soll man auch! Einfach die Fakten so lassen wie sie sind - dann verliert die Sache nichts von ihrem Gruseln, auch wenn man Begriffe wie "Scheusal" weglässt. Im Gegenteil: Dann wirds erst richtig gruselig! Weil man auf einmal sieht: Aha, das waren ja ganz pissnormale Menschen wie Du und ich. Und sich dann mal fragen MUSS: Durch welche Irrtümer und welchen Fanatismus konnte es eigentlich soweit kommen?

Das ist ja auch z.B. der Grund warum man sich so fürchterlich über "der Untergang" aufgeregt hat - weil in dem Film Hitler auf einmal als Mensch gezeigt wird. Ungeheuerlich! Nun, das war er aber. Und der konnte durchaus charmant und sehr nett sein - aber da wirds vielen Leuten dann auf einmal ZU gruselig, das können sie nicht mehr verarbeiten. Hitler auf einmal nicht mehr als das ausserirdische Monster, sondern als Mensch wie Du und ich - wahrlich zum gruseln. Aber so erkennt man, dass das Problem weniger Hitler, Adolf Eichmann oder von mir aus Gui gewesen ist - sondern die Weltanschauung und Gesinnung, in die sich diese Leute fanatisch reingesteigert haben. Und das ist eine wertvolle Lektion.

Zitat:
Das klingt so, als würde Herr Basting selbst der Ansicht sein, dass die Lehren der Katharer usw. Irrlehren seien. Ein solcher religiöser Chauvinismus ist – von seiner prinzipiellen Gefährlichkeit abgesehen – aus atheistischer Sicht einfach nur lächerlich.


Die Katharer hatten gegenüber der Frau die gleiche Einstellung wie heute die Moslems. Sie war für sie der Inbegriff des Bösen, der Verführung. Die Ehe wurde dementsprechend verworfen (schließlich bedeutet sie die Aufwertung sowohl der Frau als auch der Sexualität in einer von als Gott gewollt angesehenen Gemeinschaft); schwangere Frauen galten als von einem Dämon beseelt und durften nicht berührt werden usw. - letztlich herrschte ein fanatischer Dualismus, der hinter jeder Ecke das Böse vermutet. Selbst Henry Charles Lea hat es als großen Verdienst der Inquisition angerechnet, diesen Fanatismus zu unterdrücken. Das rechtfertigt nicht die Verbrechen an den Katharern, aber den Untergang ihres Kults als Verlust zu betrachten kann ich nicht nachvollziehen.
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Ahriman
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Beitrag(#928644) Verfasst am: 08.02.2008, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist so richtig: Die sogenannten Scheusale waren Menschen aus der Mitte ihres jeweiligen Volkes.
Ich war zur Zeit des Nazireiches ein Schuljunge. 1945 sollte ich mich beim "Jungvolk" melden, das war die Vorstufe zur Hitlerjugend. Ich bin nicht mehr hingegangen, weil zu dieser Zeit die Amis schon mit ihrer Artillerie in die Stadt hineinschossen. Und dann war der Spuk ja auch vorbei.
Nun muß man bedenken, daß ich in meinem arglosen Kindergemüt ja völlig überzeugt war von alledem, was man uns so erzählt hatte. Ich war ein strammer kleiner Nazi. Wie sehr habe ich mir gewünscht, mal den Führer persönlich zu sehen, nicht nur in den Illustrierten und in der Wochenschau im Kino. Es hat mich schwer getroffen, als oben auf dem Polizeipräsidium (das war bei uns nebenan) die weiße Fahne wehte, da habe ich geweint.
Dann kamen die grausigen Nachrichten von den Gräueltaten in den KZs. Mein Vater äußerte sich nicht dazu, der war Nazi gewesen und Parteimitglied schon vor 1933, was ihm dann ja auch einige Schwierigkeiten brachte. Meine Mutter und ich sowieso waren allerdings davon überzeugt, daß das Propagandalügen waren. Alles das, was die Engländer und Amerikaner (angeblich) mit unseren kriegsgefangenen deutschen Soldaten gemacht hatten, das hatten nun angeblich die doch so guten Nazis gemacht. Naja, allmählich begriffen wir es dann.
Aber später im Leben habe ich mir immer wieder mal überlegt: Wenn die Nazis den Krieg gewonnen hätten und ich, älter geworden, dann Wächter in einem KZ geworden wäre, oder wenn ich Vernehmungsbeamter bei der Gestapo geworden wäre - wie hätte ich mich verhalten? "Tugend ist die meiste Zeit nur Mangel an Gelegenheit." hat Wilhelm Busch festgestellt.
Genauso kann man sich, solltet ihr euch fragen: Als Bürger jener Zeit, von Kind auf konditioniert, tief gläubig wäret ihr in eine klerikale Laufbahn geraten, Inquisitor oder wenigstens Gehilfe eines Hexenrichters geworden, was dann?
Das soll keine Entschuldigung für diese Leute sein, auf gar keinen Fall. Aber es kann gut tun, wenn man sich selber ab und zu eine solche Frage stellt. Nicht alles, was in der Bibel steht, ist Blödsinn. Das Gleichnis vom Splitter und Balken im Auge ist gar nicht dumm.
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Quéribus
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Beitrag(#928647) Verfasst am: 08.02.2008, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

@hehehe
sorry, aber in dem letzten Punkt irrst du:

die Frauen waren bei den bons crestians* den Männern fast gleichgestellt: der Klerus bestand sowohl aus Männern als auch aus Frauen: "parfaits" und "parfaites" (nannten sich eigentlich "bons hommes"* und "bonnes dames"*) und die bonnes dames wurden genauso geachtet wie die bons hommes

In Sachen Fanatismus und Verbissenheit waren sie um einiges lockerer als die Katholiken, da sie an eine Reinkarnation glaubten: wer's in diesem Leben nicht schaffte, ein so mustergültiges Leben zu führen, daß er/sie zur spirituellen "Vollendung" gelangt, dann war's halt für die nächste Runde. Die strengen Regeln galten ohnhin nur für diejenigen, die das consolament hatten: der Klerus (oder Leute auf dem Sterbebett konnten das Ritual auch ablegen: überlebten sie, waren sie an die strengeren regeln gebunden).
Sexualität wurde abgelehnt, weil sie zur Reproduktion führte, also das irdische Leben festschrieb, eine neue Runde im Wiedergeburtskarussell einleitete. An die völlige Abstinenz waren aber nur die Parfaits/parfaites gehalten. Die Ehe wurde deshalb nicht als Sakrament angesehen: wenn schon Verbindung, so war eine auf der Basis gegenseitiger Neigung mindestens genausoviel wert wie eine durch die Ehegelübde festzementierte.

Ach ja, noch eine Eigenheit, die damals dort gab: die Familiennnamen (soweit vorhanden) wurden nicht ausschließlich von der männlichen Seite weitergegeben, sondern konnten auch von der weiblichen Seite vererbt werden. Und es gibt etliche Beispiele, nein, das waren keine ledigen Mütter: ein Beispiel ist die Familie von Arnaut-Rogier de Mirepoix und Forneira de Perelha: der ältere Sohn hieß wie Papa Arnaut-Rogier de Mirepoix, der jüngere Raimon de Perelha (der ist eigentlich recht bekannt, wenn auch unter der französierten Form seines Namens: Raymond de Péreille, Burgherr von Montségur) Quelle dazu: Anne Brenon "Petit livre aventureux des prénoms occitans au temps du catharisme".

* ich verwende mal die begriffe, die die sog. Katharer selbst untereinander verwendeten. Alles andere, Katharer, Albigenser für die Glaubensrichtung im allgemeinen, sowie Parfaits und Parfaites für den Klerus sind von außen aufgeprägte Begriffe.

edit:

guckst du hier

Zitat:

...La différence fondamentale entre catharisme et catholicisme porte sur le fait que, pour les premiers Dieu subit le mal pour lequel il ne punit personne alors que les seconds, Dieu est la cause du mal dont il punit les pécheurs.
...
le baptême ne pouvait être effectué sur un jeune enfant (moins de 13 ou 14 ans)- car jugé inapte à discerner l'importance de cet acte. Celui-ci devait être effectivement accompli en connaissance de cause et sur la base de la conviction.
...
Il est à noter le respect inconditionnel de la vie qu'avaient et que prêchaient les Bons Chrétiens (ainsi qu'ils se nommaient à l'exclusion de toute autre appellation). Tout ce qui avait place dans le monde matériel méritait, pour eux, considération. C'est notamment pourquoi ils observaient un régime alimentaire très strict. Cela induisait une grande tolérance pour la nature humaine. Comme l'enseignait le Christ, ils se gardaient bien de juger, mais avaient à cœur de mener leurs contemporains sur la voie du salut afin d'écourter, un tant soit peu, leurs cycles de passage en ce monde.
...

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