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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1080626) Verfasst am: 04.09.2008, 23:04 Titel: Jüdin beklagt christl. Missionierung in Israel |
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Darüber bin ich gerade bei der Suche nach was ganz anderem gestoßen. Der Hintergrund ist diese Sache mit den Verbrennungen neuer Testamente in Jehuda. Muss man mal gelesen haben, finde ich.
http://www.publik-forum.de/wwforum/forum_posts.asp?TID=724&PN=1&TPN=1
Ein Auszug:
Zitat: | Weiter muss man sehen, dass Missionare immer dort am liebsten unterwegs sind, wo die frommsten Menschen – in diesem Fall Chassidim – leben und zwar nicht mal eben lieb und freundlich, sondern ziemlich penetrant und auch radikal – es ist definitiv Belästigung und mich wundert ehrlich gesagt, dass hier nicht shcon viel früher einer solchen chassidischen Gruppe der Kragen geplatzt ist, da haben sie definitiv viel Geduld bewiesen. Sie dringen bewusst in diese Wohngegenden ein und legen den Menschen allwöchentlich Neue Testamente und anderen „Müll“ vor die Haustür oder versuchen es einem in die Hand zu drücken – und das nicht nur mal kurz einmalig, sondern schön regelmäßig über Jahre hinweg, Jahr für Jahr, Woche für Woche. Ich weiß nicht, wie man hier reagieren würde, wenn einem Muslime im Wochentakt den Kora vor die Haustür legen würden, aber irgendwann nervt es so gewaltig, dass man sich nahe am Punkt des „Jetzt reicht’s!“ befindet.
So, würde ich sagen, war das auch in Or Jehuda. Das war keine geplante Aktion oder etwas in der Richtung sondern eine Spontanreaktion. Die Leute hatten einfach mal die Nase voll ständig diesen „Müll“ vor ihrer Tür zu finden! Dass sie diesen verbrennen, ist auch keine besonders Aufsehen erregende Geschichte, denn im Judentum verbrennt man vieles: Das Stück Teig, welches man vom Shabbatbrot absondert, seine geschnittenen Fingernägel, etc. Hinzu kommt, dass man mit dem Zeug irgendwohin muss – und da bleibt letztendlich doch nur die Mülltonne oder das Feuer, denn dass ein orthodoxer Jude ein Neues Testament im Bücherregal verstaut ist wohl ziemlich ausgeschlossen – also wohin damit?
Schlichtweg falsch ist hier die Behauptung, Israel versuche alles, um zu verhindern, dass diese Meldung ins Ausland gerät – nein, definitiv nicht. Man macht sich in den israel. Medien sogar lustig über diesen Vorfall und hält ihn nicht weiter für ungewöhnlich, weshalb er nicht sonderlich groß diskutiert wird. Dazu stelle ich mal ein Bild ein – der Text lautet: „Dieses Jahr haben sie in Or Jehuda früher Lag B’Omer gefeiert!“ (ein Fest, an dem man viel grillt). Was allerdings schärfer diskutiert wird, ist, das Gesetz welches Missionierung bisher nur an Kindern und Jugendlichen verbietet, auf ein allgemeines Missionsverbot auszuweiten – und das ist, so finde ich, endlich mal eine gute Idee und längst überfällig, denn das was wir dort haben, hat nichts mehr mit einfachem „Werben“ um das Christentum zu tun, es geschieht höchst penetrant, sehr absolut, völlig unnachgiebig und ausgerechnet im frommsten Sektor des Judentums und das ist schlichtweg nicht in Ordnung, denn es zielt darauf ab, eine Kultur zu zerstören.
Natürlich seht ihr das nicht so, denn für euch ist das völlig normal und ihr empfindet Missionierung als „gut“, aber ich sehe das ebenfalls anders und bin der Meinung, dass hier der Staat eingreifen und das Individuum vor so etwas schützen sollte, wenn es öffentlich stattfindet.
Ziemlich daneben finde ich es von dir, Redlabour, mit „bemitleidenswerten Menschen mit einem alttestamentlichen G“ttesbild“ zu kommen – das ist in der Tat bemitleidenswert und zeugt weder von Akzeptanz noch von Respekt gegenüber dem „Alten Testament“, welches du ja als Christ durchaus schätzen solltest und letztendlich auch von wenig Wissen über dieses G“ttesbild, denn es impliziert dem Leser, G“tt sei ein grausamer G“tt und das ist schlichtweg falsch und ist genauso übel, als wenn ich behaupten würde, der neutestamentliche G“tt (=Jesus) sei ein dummer dahergelaufener, ignoranter Möchtegernprophet der froh sein kann, dass man ihn überhaupt so lange hat lebend herumlaufen lassen – kurz: So argumentiert man einfach nicht!
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1080659) Verfasst am: 05.09.2008, 00:05 Titel: |
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Ich lese grade die Predigt, die ein gewisser Pastor Brickner in Palins Kirche gelesen hat.
Harter Tobak.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1080796) Verfasst am: 05.09.2008, 11:41 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Harter Tobak. |
Naja, es ist Israel. Heimstadt der schlimmsten Fundamentalisten und Wahnsinnigen aller drei Buchreligionen.
Da passt das schon rein.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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yxyxyx dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 04.01.2008 Beiträge: 1552
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(#1080801) Verfasst am: 05.09.2008, 11:54 Titel: ??? |
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Wenn wir penetrant missionierende Gruppierungen überleben (ZJ, Mormonen, Evangelikale, Scientology,..), dann weiss ich nicht, warum das in I. nicht so funktionieren kann.
Eine Bekannte von mir hatte es einmal gewagt LR Hubbards "Dianetics" bei einem scientolog. Buchklub zu kaufen. Zum Schluss konnte nur noch ihr Anwalt deren Anwerbeversuche via Spammail, Telefonterror und purer Abpasserei ("Frau ...! Was für ein Zufall, Sie hier zu treffen!") unterbinden. Gibt es solch einen Rechtsschutz in I. nicht?
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22262
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(#1080834) Verfasst am: 05.09.2008, 12:30 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Harter Tobak. |
Naja, es ist Israel. |
Nein, Alaska.
Wobei narziss' Posting irgendwie auch nicht recht zum Thread passte ... oder hab ich was nicht verstanden?
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1080862) Verfasst am: 05.09.2008, 13:43 Titel: |
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Entweder ist Bücherverbrennung was schlimmes und dann ist es was schlimmes. egal ob es Deutsche tun oder genervte Ultra-Orthodoxe oder es ist einfach Abfallbeseitigung.
In diesem Falle war es ja wohl auch eine demonstrative Bücherverbrennung und somit genau so zu bewerten:
Als widerliche Demonstration.
Agnost
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1080881) Verfasst am: 05.09.2008, 14:23 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | Entweder ist Bücherverbrennung was schlimmes und dann ist es was schlimmes. egal ob es Deutsche tun oder genervte Ultra-Orthodoxe oder es ist einfach Abfallbeseitigung.
In diesem Falle war es ja wohl auch eine demonstrative Bücherverbrennung und somit genau so zu bewerten:
Als widerliche Demonstration.
Agnost |
Darum geht es ja gar nicht. Es geht um Missionierung in Israel. Die Bücherverbrennung zu beurteilen ist irgendwie müßig.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22262
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(#1080899) Verfasst am: 05.09.2008, 14:54 Titel: |
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_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1080904) Verfasst am: 05.09.2008, 14:57 Titel: |
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Es geht um christliche Missionare in Israel. Was ist daran jetzt so schwierig?
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1080914) Verfasst am: 05.09.2008, 15:12 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Entweder ist Bücherverbrennung was schlimmes und dann ist es was schlimmes. egal ob es Deutsche tun oder genervte Ultra-Orthodoxe oder es ist einfach Abfallbeseitigung.
In diesem Falle war es ja wohl auch eine demonstrative Bücherverbrennung und somit genau so zu bewerten:
Als widerliche Demonstration.
Agnost |
Darum geht es ja gar nicht. Es geht um Missionierung in Israel. Die Bücherverbrennung zu beurteilen ist irgendwie müßig. |
Entweder ist Bücherverbrennung widerlich oder sie ist es nicht.
Wer nicht missioniert werden will, schmeisst die Pamphlete auf den Müll und fertig ist.
Wer sie aber symbolisch verbrennt, der benimmt sich fundamentalistisch.
Und Fundis sind immer doof.
Agnost
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1080918) Verfasst am: 05.09.2008, 15:18 Titel: |
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Nicht jede Kultur teilt die spezifisch deutsche Betrachtungsweise von Bücherverbrennungen (die aus dem Nazierbe und der lutheranischen Bücherverehrung stammt).
Grade bei solchen Pamphleten ist es einfach nur eine besonders starke Art zu sagen "Wir wollen euern Müll nicht, der taugt höchstens für ein Feuerchen". Wenn man das privat macht hat es keine Wirkung.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1080922) Verfasst am: 05.09.2008, 15:23 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | Entweder ist Bücherverbrennung was schlimmes und dann ist es was schlimmes. egal ob es Deutsche tun oder genervte Ultra-Orthodoxe oder es ist einfach Abfallbeseitigung.
In diesem Falle war es ja wohl auch eine demonstrative Bücherverbrennung und somit genau so zu bewerten:
Als widerliche Demonstration.
Agnost |
Auch wenn unsere Assoziation sofort bei 1933 landet - Bücherverbrennungen sind eigentlich eine alte katholische Tradition, insofern doch eine passende Retourkutsche. Aber es gibt hier einen kleinen Unterschied: Während es bei den historischen Bücherverbrennungen immer darum ging, bestimmte Gedanken aus der Welt zu verbannen, auszurotten, handelte es sich hier um eine öffentliche Verbrennung unerwünschter Postwurfsendungen. Das geht nicht als Drohung /Versprechen gegen das Christentum bzw. die Christen allgemein, sondern ist ein Protest gegen die fortgesetzte Missionierung.
Diesen Unterschied halte ich für wesentlich, insofern das Attribut widerlich für etwas überzogen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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Wraith diskordianischer Papst
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg
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(#1080928) Verfasst am: 05.09.2008, 15:27 Titel: |
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Wenn du einen Moderator fragst, kann er auch die entsprechenden Beiträge abtrennen und dort anhängen.
In diesem Forum geschieht sowas meist automatisch, wenn die Leute beginnen zu sehr vom eigentlichen Thema des threads abzuschweifen.
_________________ "Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1080930) Verfasst am: 05.09.2008, 15:32 Titel: |
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Wraith hat folgendes geschrieben: |
Wenn du einen Moderator fragst, kann er auch die entsprechenden Beiträge abtrennen und dort anhängen.
In diesem Forum geschieht sowas meist automatisch, wenn die Leute beginnen zu sehr vom eigentlichen Thema des threads abzuschweifen. |
A, super, Danke für den Hinweis!
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1080954) Verfasst am: 05.09.2008, 15:58 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: |
Das sind doch einfach doppelmoralische Spitzfindigkeiten.
Von Missionierung halte ich grundsätzlich nichts.
Aber dass in diesem Falle fundamentalistische Ultra-Orthodoxe betroffen sind, macht die "Missionierungsversuche" auch nicht schlimmer.
Oder meint ihr, Fundis hätten mehr Rechte nicht durch "Vertreter" belästigt zu werden?
Agnost |
Lies Dir mal das Schreiben der Jüdin komplett durch, denn da gibt es noch einen Absatz ganz am Anfang.
Es gibt dort nunmal eine jüdische Kultur. Von der kann man halten, was man mag, aber derart belästigende Missionierungsversuche durch die Christen zielen wie auch schon in früheren Zeiten in Europa auf die Zerstörung von Kultur, wie auch die Jüdin das meiner Ansicht nach ganz richtig beurteilt.
Ich bin für strikte Religionsfreiheit und damit dafür, dass jeder glauben kann, was er mag und gefälligst von anderen respektiert und in Ruhe gelassen wird. Wenn ich jemanden respektiere, versuche ich nicht, ihn zu ändern. Ich achte die Religionen obwohl ich sie nicht mag auch. Soll doch jeder an das glauben, was ihn erfüllt. Diese ideologischen Angriffe von Christen finde ich unmöglich und die haben, wie ich in meinem Vorstellungsthread schon erläuterte, auch nichts direkt mit Religiosität zu tun. Ein wahrhaft religiöser Mensch hat seinen Frieden gefunden und möchte gar nicht für seine Religion kämpfen. In solchen Absichten kommen ganz andere vielleicht krankhafte Tendenzen zum Ausdruck.
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1080961) Verfasst am: 05.09.2008, 16:07 Titel: |
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Der universalistische Anspruch des Christentums schliesst Missionierung als religiöse Praxis nachgerade ein.
Ein wirklich religiöser Christ wird also Missionieren weil es Ausdruck seiner Religiosität ist.
Ich persönlich halte von Missionierung gar nix.
Aber einen so totalen Schutz von "Kultur", dass ich nun orthodoxen Fundis weitgehende Sonderrechte zugestehe, halte ich für übertrieben.
Unter einem solchen Kulturbegriff kann man dann auch den Burka-Zwang der Frauen in Afghanistan schönreden und die Genitalbeschneidung in Nord und Ostafrika.
Agnost
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1080986) Verfasst am: 05.09.2008, 16:44 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: |
Es gibt dort nunmal eine jüdische Kultur. Von der kann man halten, was man mag, aber derart belästigende Missionierungsversuche durch die Christen zielen wie auch schon in früheren Zeiten in Europa auf die Zerstörung von Kultur, wie auch die Jüdin das meiner Ansicht nach ganz richtig beurteilt.
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Es gibt ja auch eine lange und höchst unheilvolle Geschichte der christlichen Zwangsmissionierung von Juden in Europa. Dass hier eine besondere Sensibilität auf jüdischer Seite besteht, liegt auf der Hand. Das hat sich ja erst letztens wieder gezeigt.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1080987) Verfasst am: 05.09.2008, 16:45 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | Der universalistische Anspruch des Christentums schliesst Missionierung als religiöse Praxis nachgerade ein.
Ein wirklich religiöser Christ wird also Missionieren weil es Ausdruck seiner Religiosität ist.
Ich persönlich halte von Missionierung gar nix.
Aber einen so totalen Schutz von "Kultur", dass ich nun orthodoxen Fundis weitgehende Sonderrechte zugestehe, halte ich für übertrieben.
Unter einem solchen Kulturbegriff kann man dann auch den Burka-Zwang der Frauen in Afghanistan schönreden und die Genitalbeschneidung in Nord und Ostafrika.
Agnost |
Da stimme ich Dir natürlich zu, aber Du wirfst auch ein wenig was zusammen, was nicht zusammen gehört. Die Christen protestieren bei ihrer Mission nicht gegen menschenunwürdige Praktiken einer anderen Kultur, sondern sie wollen die andere Kultur durch die eigene ersetzen. Das ist was ganz anderes. Nach Deiner Argumentation könnte man auch die Überfälle der Nazis rechtfertigen, denn jede Kultur hat irgendwie Dreck am Stecken und dann wäre es ja in jedem Fall legitim, andere Kulturen zerstören zu wollen. Die Nazis wollten ja zunächst nicht auch die Menschen dieser Kulturen vernichten (außer die Juden).
Wenn die Christen sich nur für die Menschenrechte einsetzen würden, wäre das ja in Ordnung, aber dann wären sie vermutlich keine Christen, sondern Mitglieder von Amnesty International oder sowas.
Wie Du es sagst, gehört die Mission zur christlichen Religion dazu. Das stellt meinem Empfinden nach das ganze Christentum als Religion in Frage. Eine Organisation, die es zum erklärten Ziel hat, andere Kulturen zu zerstören, ist sehr bedenklich, nicht?
Ich will ja keinesfalls orthodoxe Juden hochloben oder etwas in der Art, aber so lange sie ihrerseits keine kulturellen Übergriffe unternehmen akzeptiere und respektiere ich sie und ich finde, das sollten alle tun. Das gehört zum Kanon des Menschenrechts.
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1080992) Verfasst am: 05.09.2008, 16:52 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | GL11 hat folgendes geschrieben: |
Es gibt dort nunmal eine jüdische Kultur. Von der kann man halten, was man mag, aber derart belästigende Missionierungsversuche durch die Christen zielen wie auch schon in früheren Zeiten in Europa auf die Zerstörung von Kultur, wie auch die Jüdin das meiner Ansicht nach ganz richtig beurteilt.
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Es gibt ja auch eine lange und höchst unheilvolle Geschichte der christlichen Zwangsmissionierung von Juden in Europa. Dass hier eine besondere Sensibilität auf jüdischer Seite besteht, liegt auf der Hand. Das hat sich ja erst letztens wieder gezeigt. |
Ich denke, dass die Juden guten Grund haben, sensibel zu reagieren, denn was ich so vom Christentum mitbekommen habe, scheinen die sich ja schon ein bisschen für das non plus ultra zu halten, das allen Menschen zueigen werden soll. Und die Juden sind ja nur welche, die bösartiger Weise Jesus nicht als den Messiah anerkennen. Wie Christen Juden sehen, liegt da auf der Hand.
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1081001) Verfasst am: 05.09.2008, 17:01 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Der universalistische Anspruch des Christentums schliesst Missionierung als religiöse Praxis nachgerade ein.
Ein wirklich religiöser Christ wird also Missionieren weil es Ausdruck seiner Religiosität ist.
Ich persönlich halte von Missionierung gar nix.
Aber einen so totalen Schutz von "Kultur", dass ich nun orthodoxen Fundis weitgehende Sonderrechte zugestehe, halte ich für übertrieben.
Unter einem solchen Kulturbegriff kann man dann auch den Burka-Zwang der Frauen in Afghanistan schönreden und die Genitalbeschneidung in Nord und Ostafrika.
Agnost |
Da stimme ich Dir natürlich zu, aber Du wirfst auch ein wenig was zusammen, was nicht zusammen gehört. Die Christen protestieren bei ihrer Mission nicht gegen menschenunwürdige Praktiken einer anderen Kultur, sondern sie wollen die andere Kultur durch die eigene ersetzen. Das ist was ganz anderes. Nach Deiner Argumentation könnte man auch die Überfälle der Nazis rechtfertigen, denn jede Kultur hat irgendwie Dreck am Stecken und dann wäre es ja in jedem Fall legitim, andere Kulturen zerstören zu wollen. Die Nazis wollten ja zunächst nicht auch die Menschen dieser Kulturen vernichten (außer die Juden).
Wenn die Christen sich nur für die Menschenrechte einsetzen würden, wäre das ja in Ordnung, aber dann wären sie vermutlich keine Christen, sondern Mitglieder von Amnesty International oder sowas.
Wie Du es sagst, gehört die Mission zur christlichen Religion dazu. Das stellt meinem Empfinden nach das ganze Christentum als Religion in Frage. Eine Organisation, die es zum erklärten Ziel hat, andere Kulturen zu zerstören, ist sehr bedenklich, nicht?
Ich will ja keinesfalls orthodoxe Juden hochloben oder etwas in der Art, aber so lange sie ihrerseits keine kulturellen Übergriffe unternehmen akzeptiere und respektiere ich sie und ich finde, das sollten alle tun. Das gehört zum Kanon des Menschenrechts. |
Missionierende Religionen sind ein Uebel.
Und ich verstehe jeden und jede, die sich angemessen wehr.
Ich für meinen Teil hätte die Neuen Testamente und anderen Schriften eingesammelt und sie dem "Absender" vor die Türe geliefert.
Natürlich mit Presse und vor Publikum.
Aber eine atavistisch-kultische "Brandreinigung" ist eine üble Praxis.
Im jüdisch-nationalistischen Staat Israel sind gläubige Juden keine "Minderheit". Ihre Machtmittel sind gross genug um mir kultivierteren Mitteln gegen die Belästigung von Christen (waren es eventuell Zionistische Christen?) vorzugehen.
Agnost
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1081019) Verfasst am: 05.09.2008, 17:22 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | GL11 hat folgendes geschrieben: |
Es gibt dort nunmal eine jüdische Kultur. Von der kann man halten, was man mag, aber derart belästigende Missionierungsversuche durch die Christen zielen wie auch schon in früheren Zeiten in Europa auf die Zerstörung von Kultur, wie auch die Jüdin das meiner Ansicht nach ganz richtig beurteilt.
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Es gibt ja auch eine lange und höchst unheilvolle Geschichte der christlichen Zwangsmissionierung von Juden in Europa. Dass hier eine besondere Sensibilität auf jüdischer Seite besteht, liegt auf der Hand. Das hat sich ja erst letztens wieder gezeigt. |
Ich denke, dass die Juden guten Grund haben, sensibel zu reagieren, |
Selbstverständlich. Christlicher Antijudaismus findet sich schon in der Bibel. Auch die antijüdische Haltung Luthers kann in ihrer Wirkung kaum übertrieben werden.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1081032) Verfasst am: 05.09.2008, 17:34 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: |
Missionierende Religionen sind ein Uebel.
Und ich verstehe jeden und jede, die sich angemessen wehr.
Ich für meinen Teil hätte die Neuen Testamente und anderen Schriften eingesammelt und sie dem "Absender" vor die Türe geliefert.
Natürlich mit Presse und vor Publikum.
Aber eine atavistisch-kultische "Brandreinigung" ist eine üble Praxis.
Im jüdisch-nationalistischen Staat Israel sind gläubige Juden keine "Minderheit". Ihre Machtmittel sind gross genug um mir kultivierteren Mitteln gegen die Belästigung von Christen (waren es eventuell Zionistische Christen?) vorzugehen.
Agnost |
Ob die Aktion oder Reaktion der Juden irgendwie angebracht war ist wie gesagt ein ganz anderes Thema. Ich fand nur den Bericht über die Missionierungspraktik von Christen einfach interessant.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1081082) Verfasst am: 05.09.2008, 18:57 Titel: |
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Textaufgabe:
Unterstreiche alle Satzglieder die über die "Missionierungspraxis" sachlich berichten und fette alle Reaktionen und Aktionen darauf in dem von GL11 verwendetem Auszug.
_________________ ____________________
ertrage die Clowns!
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1081090) Verfasst am: 05.09.2008, 19:06 Titel: |
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Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | Textaufgabe:
Unterstreiche alle Satzglieder die über die "Missionierungspraxis" sachlich berichten und fette alle Reaktionen und Aktionen darauf in dem von GL11 verwendetem Auszug. |
Redst jetzt mit mir?
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1081119) Verfasst am: 05.09.2008, 19:53 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: |
Lies Dir mal das Schreiben der Jüdin komplett durch, denn da gibt es noch einen Absatz ganz am Anfang.
Es gibt dort nunmal eine jüdische Kultur. Von der kann man halten, was man mag, aber derart belästigende Missionierungsversuche durch die Christen zielen wie auch schon in früheren Zeiten in Europa auf die Zerstörung von Kultur, wie auch die Jüdin das meiner Ansicht nach ganz richtig beurteilt.
Ich bin für strikte Religionsfreiheit und damit dafür, dass jeder glauben kann, was er mag und gefälligst von anderen respektiert und in Ruhe gelassen wird. Wenn ich jemanden respektiere, versuche ich nicht, ihn zu ändern. Ich achte die Religionen obwohl ich sie nicht mag auch. Soll doch jeder an das glauben, was ihn erfüllt. Diese ideologischen Angriffe von Christen finde ich unmöglich und die haben, wie ich in meinem Vorstellungsthread schon erläuterte, auch nichts direkt mit Religiosität zu tun. Ein wahrhaft religiöser Mensch hat seinen Frieden gefunden und möchte gar nicht für seine Religion kämpfen. In solchen Absichten kommen ganz andere vielleicht krankhafte Tendenzen zum Ausdruck. |
Religöse Juden betrachten ihren Glauben als wichtigsten Kern ihrer Kultur, das mag für sie stimmen. Gilt aber nicht für die Mehrheit der Juden, welche nun mal säkular ist. Das religöse Juden "die" jüdische Kultur durch Missionare bedroht sehen, kann man mit den christlichen Fundamentalisten hier vergleichen welche "unsere" Kultur durch den Islam bedroht sehen.
Jeder erklärt seine Religion zum kulturellen Schutzobjekt und stellt es unter Denkmalschutz welche am besten noch staatlich geschützt werden sollte. Interessant ist dabei das dieser Schutz der "Kultur" nur dort beschworen wird, wo die eigenen Interessen gewahrt werden und Interessen anderen welche ein gleicher Schutz zustehen müsste ignoriert werden.
Die christlichen Missionare berufen sich in ihren Hochburgen genauso auf diese "schützenswerte" Kultur wie die jüdischen Fundamentalisten in ihren.
Es gibt nur eine gerechte Art Kultur zu schützen; durch praktisches Ausleben. Alles andere ist Zwang(wenn man von Konservierung in Museen mal absieht, aber darauf zielen die Religösen mit ihrem Schutz-Argument nicht ab).
Wer der Meinung ist das eine bestimmte Kultur Schützenswerter sei als eine andere soll sie ausleben, aber nicht anderen aufzwingen. Dafür kann er sich dann gerne auch der Werbung bedienen.
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Den Respekt welchen du ansprichst kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Der Kerninhalt der meisten großen Religionen beinhaltet einen Wahrheitsanspruch und ewig Verdammnis(oder so ähnlich) für die Armen welche sich nicht zu ihrer bekennen. Was in der Regel dazu führt das Anhänger die das Glauben allen Grund haben andere "Retten"(Bekehren) zu wollen(es sei denn sie verdrängen diese "Tatsachen" wie wir gerne das Leid sonst wo auf der Welt verdrängen).
Selbst Personen welche nicht überzeugt sind das die anderen von der ewigen Verdammnis oder was auch immer gerettet werden müssen, haben häufig das Bedürfnis ihr glück, welchen sie über ihre Religion/Spiritualismus empfangen haben, mit anderen zu Teilen.
Die erste Art von Personen ist natürlich vollkommen ausserstande andere Religionen wirklich als solche zu Respektieren, sie Respektieren eher die Anhänger wegen ihrer Religiosität, wenn auch diese "noch" irregeleitet ist. Die zweite Art kann dich und deine religösen Gefühle respektieren, will dir aber nur was gutes.
Man kann Respekt für seine Religion(oder nicht Religion) nicht wirklich einfordern. Denn wahren Respekt für eine Religion kann nur von ihren gläubigen kommen, die anderen Glauben was anderes und können so nie wirklich vollkommen Respekt entwickeln(es sei denn sie glauben auch irgendwie an die Religion).
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1081140) Verfasst am: 05.09.2008, 20:21 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: |
Wie Du es sagst, gehört die Mission zur christlichen Religion dazu. Das stellt meinem Empfinden nach das ganze Christentum als Religion in Frage. Eine Organisation, die es zum erklärten Ziel hat, andere Kulturen zu zerstören, ist sehr bedenklich, nicht? |
Nein. Jegliche Ausübung von Kultur zerstört eine andere Kultur. Der Platz(zahl der Menschen mal Zeit) zur Ausübung von Kultur ist begrenzt, es hat schon immer ein Wettkampf um diesen Platz stattgefunden. Kultur, welche im Augenblick praktiziert wird, hat sich durchgesetzt. Kultur unterliegt eine ständige Evolution. Das was sich nicht durchsetzen kann kommt wenn es glück hat noch in ein Museum oder wird irgendwann noch mal aufgewärmt, wenn es Pech hat wird es einfach vergessen.
Es gibt keine Kultur die von sich aus Schützenswert ist, das ist alles Geschmackssache.
GL11 hat folgendes geschrieben: |
Ich will ja keinesfalls orthodoxe Juden hochloben oder etwas in der Art, aber so lange sie ihrerseits keine kulturellen Übergriffe unternehmen akzeptiere und respektiere ich sie und ich finde, das sollten alle tun. Das gehört zum Kanon des Menschenrechts. |
Das was du hier erzählst gehört auf keinen Fall zum Kanon der Menschenrechte. Wie definierst du Übergriffe? Zwangsmissionierung mit Feuer oder Schwert ist ein Übergriff. Werbung(solange dabei nicht andere Menschenrechte verletzt werden) ist keiner, auch wenn er als solchen empfunden wird. Die Religionsfreiheit schützt dich bestimmt nicht vor solche Werbung, da geht es darum, dass du die Wahl hast das Auszuleben was du möchtest solange du nicht die Rechte anderer verletzt.
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1081149) Verfasst am: 05.09.2008, 20:36 Titel: |
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AlexJ hat folgendes geschrieben: |
Religöse Juden betrachten ihren Glauben als wichtigsten Kern ihrer Kultur, das mag für sie stimmen. Gilt aber nicht für die Mehrheit der Juden, welche nun mal säkular ist. Das religöse Juden "die" jüdische Kultur durch Missionare bedroht sehen, kann man mit den christlichen Fundamentalisten hier vergleichen welche "unsere" Kultur durch den Islam bedroht sehen.
Jeder erklärt seine Religion zum kulturellen Schutzobjekt und stellt es unter Denkmalschutz welche am besten noch staatlich geschützt werden sollte. Interessant ist dabei das dieser Schutz der "Kultur" nur dort beschworen wird, wo die eigenen Interessen gewahrt werden und Interessen anderen welche ein gleicher Schutz zustehen müsste ignoriert werden.
Die christlichen Missionare berufen sich in ihren Hochburgen genauso auf diese "schützenswerte" Kultur wie die jüdischen Fundamentalisten in ihren.
Es gibt nur eine gerechte Art Kultur zu schützen; durch praktisches Ausleben. Alles andere ist Zwang(wenn man von Konservierung in Museen mal absieht, aber darauf zielen die Religösen mit ihrem Schutz-Argument nicht ab).
Wer der Meinung ist das eine bestimmte Kultur Schützenswerter sei als eine andere soll sie ausleben, aber nicht anderen aufzwingen. Dafür kann er sich dann gerne auch der Werbung bedienen. |
Wer hat denn von DER jüdischen Kultur gesprochen?
Und religiöse Bräuche gehören zur Kultur derjenigen, die sie betreiben. Dieser bezüglich unbehelligt zu bleiben sofern sie nicht gegen die Menschen- und andere Rechte verstoßen ist deren unveräußerliches Recht. Wenn Juden damit anfangen würden Christen zu belästigen, wäre das auch nicht in Ordnung.
Juden würden das allerdings nicht machen, die bleiben lieber unter sich, auch wenn sie natürlich meinen, Nicht-Juden kämen nicht in den Himmel bzw. werden nicht wiederauferstehen, aber das kümmert die nicht so, was eigentlich wiederum makaber wirkt. Egal, wen kümmerts? Solange sie andere in Ruhe lassen. Nur müssen sie eben andere in Ruhe lassen, sonst muss man beginnen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und ggf. die jeweilige Organisation verbieten.
Zitat: | Den Respekt welchen du ansprichst kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Der Kerninhalt der meisten großen Religionen beinhaltet einen Wahrheitsanspruch und ewig Verdammnis(oder so ähnlich) für die Armen welche sich nicht zu ihrer bekennen. Was in der Regel dazu führt das Anhänger die das Glauben allen Grund haben andere "Retten"(Bekehren) zu wollen(es sei denn sie verdrängen diese "Tatsachen" wie wir gerne das Leid sonst wo auf der Welt verdrängen).
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Nochmal dasselbe: Egal, wen kümmerts? Solange sie andere in Ruhe lassen. Nur müssen sie eben andere in Ruhe lassen, sonst muss man beginnen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und ggf. die jeweilige Organisation verbieten.
Zitat: | Selbst Personen welche nicht überzeugt sind das die anderen von der ewigen Verdammnis oder was auch immer gerettet werden müssen, haben häufig das Bedürfnis ihr glück, welchen sie über ihre Religion/Spiritualismus empfangen haben, mit anderen zu Teilen. |
Na ich z.B. schonmal nicht. Ich habe meine spezielle Meinung dazu jüngst kundgetan. Ganz unten:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=24405
Ums kurz zu sagen, meine ich, dass Menschen, die tatsächlich zu ihrer Religiosität oder Spiritualität gefunden haben einerseits keinen Sinn darin sehen anderen ihren Weg aufzuzwingen, zum anderen wissen, dass es keine erkennbare und auch nicht mitteilbare Wahrheit gibt.
Zitat: | Denn wahren Respekt für eine Religion kann nur von ihren gläubigen kommen, die anderen Glauben was anderes und können so nie wirklich vollkommen Respekt entwickeln(es sei denn sie glauben auch irgendwie an die Religion). |
Stimmt so nicht. Siehe oben.
+ ich sehe das so, wie man die unterschiedlichen Interpretationen eines Musik- oder Theaterstückes respektiert bzw. sogar toll findet, wenn auch eben nicht jedes Detail. Die verschiedenen Religionen sind für mich Ausdruck ein und desselben Unausprechlichen, das notwendigerweise als Nichts bezeichnet werden, weil es nichts für uns ist. Jede Religion stellt aber die Begrenzung von nichts dar, deswegen ist auch keine Wahrheit in ihnen, weil diese nichts ist. Deswegen halte ich von den Religionen ebenfalls nichts, respektiere sie aber und würde nie versuchen wollen, jemanden von seiner Religion wegführen zu wollen. Jedem das, was er braucht. Jedem das Seine.
Ich stimme aber darin mit Dir überein, dass Angehörige der einen Religion die andere Religion nur schwerlich voll respektieren können, sonst wären sie nicht Mitglied dieser bzw. überhaupt einer Religion. Das ist man meiner Ansicht nach nur dann, wenn man seinen Weg noch nicht gefunden hat und der Illusion erliegt, man könne das, was man sucht, in einer Religion finden. Vielmehr gilt wohl "Spalte ein Holz und du wirst mich sehen, hebe einen Stein und ich bin bei dir." Auszug aus dem Thomas-Evangelium, das den christlichen Kirchen schwer aufstößt.
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1081158) Verfasst am: 05.09.2008, 20:57 Titel: |
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AlexJ hat folgendes geschrieben: | GL11 hat folgendes geschrieben: |
Wie Du es sagst, gehört die Mission zur christlichen Religion dazu. Das stellt meinem Empfinden nach das ganze Christentum als Religion in Frage. Eine Organisation, die es zum erklärten Ziel hat, andere Kulturen zu zerstören, ist sehr bedenklich, nicht? |
Nein. Jegliche Ausübung von Kultur zerstört eine andere Kultur. Der Platz(zahl der Menschen mal Zeit) zur Ausübung von Kultur ist begrenzt, es hat schon immer ein Wettkampf um diesen Platz stattgefunden. Kultur, welche im Augenblick praktiziert wird, hat sich durchgesetzt. Kultur unterliegt eine ständige Evolution. Das was sich nicht durchsetzen kann kommt wenn es glück hat noch in ein Museum oder wird irgendwann noch mal aufgewärmt, wenn es Pech hat wird es einfach vergessen.
Es gibt keine Kultur die von sich aus Schützenswert ist, das ist alles Geschmackssache. |
Das war vielleicht mal so. In Deutschland als Beispiel bekommt jeder gemäß den Menschenrechten seine Freiheit dazu, seine Kultur leben zu können. Und so soll das auch sein. Ich unterstütze das voll und ganz.
Zitat: | GL11 hat folgendes geschrieben: |
Ich will ja keinesfalls orthodoxe Juden hochloben oder etwas in der Art, aber so lange sie ihrerseits keine kulturellen Übergriffe unternehmen akzeptiere und respektiere ich sie und ich finde, das sollten alle tun. Das gehört zum Kanon des Menschenrechts. |
Das was du hier erzählst gehört auf keinen Fall zum Kanon der Menschenrechte. Wie definierst du Übergriffe? Zwangsmissionierung mit Feuer oder Schwert ist ein Übergriff. Werbung(solange dabei nicht andere Menschenrechte verletzt werden) ist keiner, auch wenn er als solchen empfunden wird. Die Religionsfreiheit schützt dich bestimmt nicht vor solche Werbung, da geht es darum, dass du die Wahl hast das Auszuleben was du möchtest solange du nicht die Rechte anderer verletzt. |
Belästigung ist ein Übergriff. Und ein Angriff auf das Recht auf persönliche Unversehrtheit, ein Menschenrecht. Bezüglich der Definition von Belästigung fragen Sie bitte ihren Anwalt oder einen anderen Juristen. Du kannst ja aber auch mental zu simulieren versuchen, ab welcher Häufigkeit von Zeugen-Jehovas-Besuchen Du Dich belästigt fühlst.
Ich würde mich je nach Stimmung vermutlich bereits beim einmaligen Besuch von denen belästigt fühlen (aber die kommen irgendwie NIE bei mir vorbei), denn schließlich habe ich sie nicht dazu eingeladen, mir ihre Religion vorzustellen. Ich würde die aber höflichst hereinbitten, um dann stundenlang mit ihnen zu diskutieren und sie frustriert wieder abziehen zu lassen, wie ich das schonmal mit 15 gemacht habe und ein paar Jahre später nochmal mit einer anderen christlichen Sekte. Das war ein Spaß! Das Lustige dabei ist immer, dass die einem schließlich vorwerfen, man würde sich seine eigene Religion zurecht basteln. Was machen die denn?
Das ist jedenfalls die beste Abschreckung (die sind nie wieder gekommen ).
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