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Gibt es eine intellektuell vertretbare Form von Spiritualität?
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Spiritualität ist intellektuelle Selbstverachtung
Stimmt.
45%
 45%  [ 16 ]
Stimmt nicht.
54%
 54%  [ 19 ]
Stimmen insgesamt : 35

Autor Nachricht
VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
Beiträge: 621
Wohnort: Essen

Beitrag(#1341603) Verfasst am: 10.08.2009, 14:10    Titel: Gibt es eine intellektuell vertretbare Form von Spiritualität? Antworten mit Zitat

Kunst, Quantenphysik usw.
_________________
Denken schadet der Illusion
Hildegard Knef
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#1341619) Verfasst am: 10.08.2009, 14:33    Titel: Re: Gibt es eine intellektuell vertretbare Form von Spiritualität? Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Kunst, Quantenphysik usw.


inwiefern sollten die denn spirituell sein?
_________________
“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Testirossi
Gnostiker



Anmeldungsdatum: 12.08.2008
Beiträge: 741
Wohnort: jwd

Beitrag(#1341627) Verfasst am: 10.08.2009, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

VT340 Was verstehst du darunter?
_________________
"Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
Beiträge: 621
Wohnort: Essen

Beitrag(#1341643) Verfasst am: 10.08.2009, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine säkulare Transzendenzerfahrungen oder Dinge die sich der rationalen Fassbarkeit entziehen.
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Denken schadet der Illusion
Hildegard Knef
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pewe
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Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#1341646) Verfasst am: 10.08.2009, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Ich meine säkulare Transzendenzerfahrungen oder Dinge die sich der rationalen Fassbarkeit entziehen.


Hier zu würde ich von Sokal "Die Grenzen überschreiten: Auf dem Weg zu einer transformativen Hermeneutik der Quantengravitation" empfehlen. Schau mal wie weit du kommst. zwinkern
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sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1341652) Verfasst am: 10.08.2009, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Ich meine säkulare Transzendenzerfahrungen oder Dinge die sich der rationalen Fassbarkeit entziehen.

z.B. wenn Männer in einem Stadion sind und ihre Stimmung von der Position eines dreckigen Stücks Leder abhängig machen? Wenn dieses dreckige Leder aus ihrer Sicht richtig bewegt wird dann fangen sie an Choräle zu singen.
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Roter Ballon
Lifted



Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#1341656) Verfasst am: 10.08.2009, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat



ne mal im Ernst, für Spiritualität müßt ich doch ein beseeltes oder besessenes Lebewesen sein.

Mir reicht aba völlig mein belebtes Sein.
_________________
____________________
ertrage die Clowns!
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1341661) Verfasst am: 10.08.2009, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
ne mal im Ernst, für Spiritualität müßt ich doch ein beseeltes oder besessenes Lebewesen sein.

Mir reicht aba völlig mein belebtes Sein.

"belebtes Sein" ?
Ist das was dich belebt nicht das von dem du "besessen" bist?
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Roter Ballon
Lifted



Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#1341678) Verfasst am: 10.08.2009, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
ne mal im Ernst, für Spiritualität müßt ich doch ein beseeltes oder besessenes Lebewesen sein.

Mir reicht aba völlig mein belebtes Sein.

"belebtes Sein" ?
Ist das was dich belebt nicht das von dem du "besessen" bist?


nö,
Man wechselt sowieso von konzentrierten Augenblicken zu entspannenden Momenten.
Da hat dann jeder so seinen eigenen Scheitelpunkt intensiven Erlebens,
auf ner gedachten X-Achse von Extro- zu Introvertiertheit. (bspw.)
_________________
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ertrage die Clowns!
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Zynix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1341693) Verfasst am: 10.08.2009, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt nicht.

Intellektuell ist die Welt für einen Menschen sicher nicht erfassbar.
Welt zu groß <----> Mensch zu klein.

Deshalb ist es überheblich, Spiritualität als Einbildung abzuwerten.
_________________
1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

LG
Zynix
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ultramontanist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#1341734) Verfasst am: 10.08.2009, 17:17    Titel: Re: Gibt es eine intellektuell vertretbare Form von Spiritualität? Antworten mit Zitat

Ist das Rauchen intellektuell vertretbar?
Ich denke schon, sofern man nicht alte unwahrscheinliche Geschichten über das Rauchen für wahr hält.
Wer sagt ich möchte einfach Rauchen, und nicht dazu noch behauptet das sei nicht ungesund, der kann imho das Rauchen intellektuell vertreten.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1341744) Verfasst am: 10.08.2009, 17:25    Titel: Re: Gibt es eine intellektuell vertretbare Form von Spiritualität? Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Kunst, Quantenphysik usw.


Schalke.
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1341757) Verfasst am: 10.08.2009, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Stimmt nicht.

Intellektuell ist die Welt für einen Menschen sicher nicht erfassbar.
Welt zu groß <----> Mensch zu klein.

Deshalb ist es überheblich, Spiritualität als Einbildung abzuwerten.


Nein, es ist überheblich, das von mir gefettete zu glauben und sich trotzdem einzubilden, man könne sich mittels irgendwelchen Hokuspokus darüber erheben. Du misst mit zweierlei Maß.
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#1341771) Verfasst am: 10.08.2009, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Die Erfahrungen, die Religiöse als spirituell bezeichnen, gibt es ja in der Tat, und viele Leute können gar nichts dagegen machen. Das betrifft zum Beispiel jene, bei denen diese Erfahrungen krankheitsbedingt sind, aber auch andere (Grenzerfahrungen bei Übermüdung).

Es ist m.E. weder rational noch irrational, diese Erfahrungen zu haben, sondern vielmehr sind deren Interpretationen rational oder irrational. Wenn nun jemand unter Trance gewisse Erfahrungen hat und meint, er hätte Kontakt zu übernatürliche Welten, dann ist das äußerst irrational. Meint er aber, dass seine Erfahrungen rein psychischer Natur sind, die allenfalls etwas über sich selber aussagen, dann kann das sehr wohl noch im Bereich des Rationalen sein. Im Autogenen Training (Oberstufe) macht man das ja. Ich nehme aber an, dass die wenigsten von der zweiten Sorte deren Erfahrungen als spirituell bezeichnen würden, diese Begrifflichkeit findet man in der Regel nur im religiösen Zusammenhang.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1341848) Verfasst am: 10.08.2009, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Sehe das ähnlich wie pyrrhon. Abgehobene neurobiologische Zustände, ein gepflegter Rausch, usw. - warum soll das nicht auch Intellektuellen mal guttun? Die Grenze zum Dümmlich-Irrationalen wird überschritten, wenn man nicht hinreichend skeptisch gegenüber der Natur dieser Phänomene ist.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
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Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#1341853) Verfasst am: 10.08.2009, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Sehe das ähnlich wie pyrrhon. Abgehobene neurobiologische Zustände, ein gepflegter Rausch, usw. - warum soll das nicht auch Intellektuellen mal guttun? Die Grenze zum Dümmlich-Irrationalen wird überschritten, wenn man nicht hinreichend skeptisch gegenüber der Natur dieser Phänomene ist.


Ja, kann man das dann noch spirituell nennen, wenn man es danach rational erklärt? Das ist für mich ein Widerspruch.

Ich würde beispielsweise einen LSD-Rausch wahrscheinlich nicht als spirituell bezeichnen, selbst wenn es ein richtiger Klischee-Trip war.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1341901) Verfasst am: 10.08.2009, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Sehe das ähnlich wie pyrrhon. Abgehobene neurobiologische Zustände, ein gepflegter Rausch, usw. - warum soll das nicht auch Intellektuellen mal guttun? Die Grenze zum Dümmlich-Irrationalen wird überschritten, wenn man nicht hinreichend skeptisch gegenüber der Natur dieser Phänomene ist.
Ja, kann man das dann noch spirituell nennen, wenn man es danach rational erklärt? Das ist für mich ein Widerspruch.

Ich würde beispielsweise einen LSD-Rausch wahrscheinlich nicht als spirituell bezeichnen, selbst wenn es ein richtiger Klischee-Trip war.

Nagut, ob man es dann noch so nennen kann, wenn man weiß, was es ist ... ich hatte "spirituell" jetzt mal so verstanden, daß ich während des Trips meinetwegen eine Entgrenzungserfahrung habe, wie ein Mystiker beim Beten. Daß ich also meine rationale Kontrolle temporär abgebe. Ohne später daraus eine metaphysische Ontologie zu machen.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#1341930) Verfasst am: 10.08.2009, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
... ich hatte "spirituell" jetzt mal so verstanden, daß ich während des Trips meinetwegen eine Entgrenzungserfahrung habe, wie ein Mystiker beim Beten. Daß ich also meine rationale Kontrolle temporär abgebe. Ohne später daraus eine metaphysische Ontologie zu machen.


ok, nix gegen einzuwenden zwinkern
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pewe
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Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#1341952) Verfasst am: 10.08.2009, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Sehe das ähnlich wie pyrrhon. Abgehobene neurobiologische Zustände, ein gepflegter Rausch, usw. - warum soll das nicht auch Intellektuellen mal guttun? Die Grenze zum Dümmlich-Irrationalen wird überschritten, wenn man nicht hinreichend skeptisch gegenüber der Natur dieser Phänomene ist.

Das geht aber auch nüchtern, wenn einige das Tao der Physik weiter spinnen.
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Naastika
RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1341994) Verfasst am: 10.08.2009, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, ich verstehe ich die Frage nicht..."intellektuelle Selbstverachtung"?
War vielleicht "Selbstverar...ung" gemeint?

Der Begriff der Spiritualität ist sehr unscharf. Laut Tante Wikipedia hat sie was mit dem Göttlichen und dem Glauben zu tun.

Das würde ich vereinen. So ist die von mir praktizierte s.g. Achtsamkeitsmeditation geht ohne diese theistischen Momente aus. Ihre Wirkung auf mein Bewusstsein und eigentlich mein ganzes Leben ist eine tatsächliche Erfahrung, die ich mache, und nichts, woran ich glaube. Meditation gilt aber laut W. als spirituell. Diese Art von Spiritualiät verträgt sich meiner Meinung nach bestens mit der Vernunft.


Gruss


a.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1341998) Verfasst am: 10.08.2009, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

pyrrhon hat folgendes geschrieben:
Die Erfahrungen, die Religiöse als spirituell bezeichnen, gibt es ja in der Tat, und viele Leute können gar nichts dagegen machen. Das betrifft zum Beispiel jene, bei denen diese Erfahrungen krankheitsbedingt sind, aber auch andere (Grenzerfahrungen bei Übermüdung).

Es ist m.E. weder rational noch irrational, diese Erfahrungen zu haben, sondern vielmehr sind deren Interpretationen rational oder irrational. Wenn nun jemand unter Trance gewisse Erfahrungen hat und meint, er hätte Kontakt zu übernatürliche Welten, dann ist das äußerst irrational. Meint er aber, dass seine Erfahrungen rein psychischer Natur sind, die allenfalls etwas über sich selber aussagen, dann kann das sehr wohl noch im Bereich des Rationalen sein. Im Autogenen Training (Oberstufe) macht man das ja. Ich nehme aber an, dass die wenigsten von der zweiten Sorte deren Erfahrungen als spirituell bezeichnen würden, diese Begrifflichkeit findet man in der Regel nur im religiösen Zusammenhang.


Volle Zustimmung! Es ist eine subjektive Wirklichkeit, einem Traum nicht unähnlich. Und auch ein Traum ist nicht irrational, irrational wird es erst, wenn man glaubt, die Götter hätten im Traum zu einem gesprochen - oder man hätte die nächsten Lottozahlen gesehen!
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1342011) Verfasst am: 10.08.2009, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Ich meine säkulare Transzendenzerfahrungen oder Dinge die sich der rationalen Fassbarkeit entziehen.


Ich halte es für irrational, die Rationalität zum Maßstab aller Dinge zu machen. Gerade der kritische Rationalismus hat im Fallibilismus erkannt, dass diese Position rational nicht haltbar ist.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#1342016) Verfasst am: 10.08.2009, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Nagut, ob man es dann noch so nennen kann, wenn man weiß, was es ist ... ich hatte "spirituell" jetzt mal so verstanden, daß ich während des Trips meinetwegen eine Entgrenzungserfahrung habe, wie ein Mystiker beim Beten. Daß ich also meine rationale Kontrolle temporär abgebe. Ohne später daraus eine metaphysische Ontologie zu machen.


Wir meinen, glaube ich, ziemlich dasselbe. Nur habe ich diese Erfahrungen nicht als spirituell bezeichnet, sondern von Erfahrungen geschrieben, die Religiöse als spirituell bezeichnen.

Das war vielleicht einmal anders, aber im heutigen Sprachgebrauch wird dieser Begriff meinem Verständnis nach eigentlich fast nur mehr im religiösen Sinn verwendet. Das heißt, dass auf der einen Seite eine gewisse Verengung stattgefunden hat, während auf der anderen Seite die religiöse Interpretation paradoxerweise einen wahren Wildwuchs an allem Möglichen, was heutzutage als spirituell gilt, erfahren hat, sodass auch dieses Verständnis sehr unscharf geworden ist.

Unter Spiritualität kann man aber auch ganz allgemein innere bzw. geistige Erfahrungen meinen, wobei mir dieser Begriff in diesem allgemeinen Sinn im allgemeinen Sprachgebrauch bisher eher selten unterkommt. In diesem allgemeinen Sinn kann ich vollständig bejahen, dass selbst Atheisten, Agnostiker und Naturalisten Spiritualität erleben können, und zwar ohne den Verstand abgeben zu müssen. Ich behaupte sogar, dass sie das tatsächlich auch tun, aber ohne das als spirituell zu bezeichnen. Dieses Verständnis von Spiritualität hat dann aber nichts mehr mit Transzendenz zu tun.
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VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
Beiträge: 621
Wohnort: Essen

Beitrag(#1342072) Verfasst am: 10.08.2009, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
...


Ich halte es für irrational, die Rationalität zum Maßstab aller Dinge zu machen. Gerade der kritische Rationalismus hat im Fallibilismus erkannt, dass diese Position rational nicht haltbar ist.


Richtig, darum ging es mir. Leider habe ich hier den Eindruck dass das viele gar nicht so sehen.
In der Quantenphysik lassen sich die Dinge bekannterweise nicht Deterministisch fassen wie viele das gewohnt sind. Das lässt viel Platz für Spekulationen..
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Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#1342259) Verfasst am: 11.08.2009, 07:34    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Sehe das ähnlich wie pyrrhon. Abgehobene neurobiologische Zustände, ein gepflegter Rausch, usw. - warum soll das nicht auch Intellektuellen mal guttun? Die Grenze zum Dümmlich-Irrationalen wird überschritten, wenn man nicht hinreichend skeptisch gegenüber der Natur dieser Phänomene ist.
Ja, kann man das dann noch spirituell nennen, wenn man es danach rational erklärt? Das ist für mich ein Widerspruch.

Ich würde beispielsweise einen LSD-Rausch wahrscheinlich nicht als spirituell bezeichnen, selbst wenn es ein richtiger Klischee-Trip war.

Nagut, ob man es dann noch so nennen kann, wenn man weiß, was es ist ... ich hatte "spirituell" jetzt mal so verstanden, daß ich während des Trips meinetwegen eine Entgrenzungserfahrung habe, wie ein Mystiker beim Beten. Daß ich also meine rationale Kontrolle temporär abgebe. Ohne später daraus eine metaphysische Ontologie zu machen.


Wahrscheinlich wirken die Trips (vor allem die ohne Drogen ) stärker wenn man eine metaphysische Ontologie draus macht. Cool
Der Glaube an eine Realität meines Trips auch ausserhalb meines Kopfes ist imho nicht notwendig, da er aber das spirituelle erleben "schöner" macht ist er eine Gefahr der viele Suchende erliegen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1342271) Verfasst am: 11.08.2009, 08:29    Titel: Antworten mit Zitat

Bewusstseinserweiterung durch streng wissenschaftliche Pharmakologie. zwinkern
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1342275) Verfasst am: 11.08.2009, 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Ich meine säkulare Transzendenzerfahrungen oder Dinge die sich der rationalen Fassbarkeit entziehen.

Für mich entzieht sich so mansches der rationales Faßbarkeit. Das ist allerdings kein Grund, es im Bereich des Spirituellen anzusiedeln. Nur weil ich bei etwas nicht durchblicke, ist es noch lange nicht Zauberei.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1342279) Verfasst am: 11.08.2009, 08:39    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zynix hat folgendes geschrieben:
Stimmt nicht.

Intellektuell ist die Welt für einen Menschen sicher nicht erfassbar.
Welt zu groß <----> Mensch zu klein.

Deshalb ist es überheblich, Spiritualität als Einbildung abzuwerten.


Nein, es ist überheblich, das von mir gefettete zu glauben und sich trotzdem einzubilden, man könne sich mittels irgendwelchen Hokuspokus darüber erheben. Du misst mit zweierlei Maß.

Eben. Wenn ich eingestehen muß, daß ich eine Sache nicht verstehe und nichts darüber weiß, kann ich andererseits nicht mit an den Haaren herbeigezogenen Thesen darüber daherkommen.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1342281) Verfasst am: 11.08.2009, 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:


Deshalb ist es überheblich, Spiritualität als Einbildung abzuwerten.

Inwieweit beinhaltet die Feststellung einer Einbildung eine Abwertung?
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1342517) Verfasst am: 11.08.2009, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke dass man Spiritualität (was auch immer man damit genau oder ungefähr meint) völlig in Ordnung ist solange man sie genießt, aus ihr Kraft/Erholung schöpft oder sie geziehlt anstrebt/praktiziert.

Bedenklich wird es bloß wenn man anfängt sich einzubilden damit irgendeine Erkenntnis über die Welt ausserhalb der eigenen privaten oder allgemein menschlichen Psyche entdeckt zu haben. Besonders wenn diese Erkenntnis dann auch noch tiefer, höher, grundlegender etc. sein soll.
Echte Erkenntis über die (Aussen-)Welt muss intersubjektiv vermittelbar sein. Dass Mystiker ähnliche Klischees und Metaphern benutzen um ihre Erfahrungen zu beschreiben bedeutet dabei höchstens dass sie ähnliche Geschichten gehört haben.
_________________
"If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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