gendergerechte Sprache - ja, nein oder vielleicht nur teilweise?
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#1: gendergerechte Sprache - ja, nein oder vielleicht nur teilweise? Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 17:56
    —
Ich habe das mal hierher geschoben und einen neuen Thread dazu aufgemacht:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Die Hannovernden gehen mit gutem Beispiel voran:

http://www.spiegel.de/karriere/hannover-fuehrt-gendergerechte-sprache-ein-a-1249326.html

Zitat:
Hannover führt gendergerechte Sprache ein
Herr und Frau wird es als Anrede nicht mehr geben, Lehrer und Wähler auch nicht: Die Stadt Hannover wird E-Mails, Pressemitteilungen, Broschüren, Formulare, Flyer und Briefe künftig an genderneutral formulieren.


Und wie soll das aussehen?

#2: Re: gendergerechte Sprache - ja, nein oder vielleicht nur teilweise? Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 17:59
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...)

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)

http://www.spiegel.de/karriere/hannover-fuehrt-gendergerechte-sprache-ein-a-1249326.html

Zitat:
Hannover führt gendergerechte Sprache ein
(...)


Und wie soll das aussehen?


Hier der Infoflyer,
wie sich die Stadt und die entscheidenden Gremien das Vorstellen, als pdf

https://www.hannover.de/content/download/756032/18968385/file/Flyer_Geschlechtergerechte_Sprache.pdf

Quelle der Webseite

#3:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 19:11
    —
Verwaltungssprache nennen die das. Ja, das Amtsdeutsch, Quell vieler Satiren, war noch nicht bescheuert genug. Man merkt es, diese Leute in ihrem Ämtern sind einfach nicht ausgelastet.

#4: Re: gendergerechte Sprache - ja, nein oder vielleicht nur teilweise? Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 19:33
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...)

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)

http://www.spiegel.de/karriere/hannover-fuehrt-gendergerechte-sprache-ein-a-1249326.html

Zitat:
Hannover führt gendergerechte Sprache ein
(...)


Und wie soll das aussehen?


Hier der Infoflyer,
wie sich die Stadt und die entscheidenden Gremien das Vorstellen, als pdf

https://www.hannover.de/content/download/756032/18968385/file/Flyer_Geschlechtergerechte_Sprache.pdf

Quelle der Webseite


Na und? Schulterzucken

#5:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 19:37
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Man merkt es, diese Leute in ihrem Ämtern sind einfach nicht ausgelastet.


der bescheuerteste Aller Vorwürfe!

Schreib doch noch dazu:
"Gibt es nichts Wichtigeres in diesem Land?"

#6:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 19:44
    —
Gibt es nichts Wichtigeres in diesem Land?

#7:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 19:49
    —
"Geschlechtsgerechte Verwaltungssprache" hat irgendwie was von Rizinusöl mit Cocktailschirmchen. Selbst wenn man ein glühender Anhänger der Geschlechtsgerechtigkeit ist, geht es immer noch um Behördensprache.

#8:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 19:51
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Gibt es nichts Wichtigeres in diesem Land?


"In diesem unserem Lande" heißt das!

Gibt es nichts Wichtigeres in diesem unserem Lande? Das Kleingedruckte

Natürlich nicht liebe Damen, liebe Herren und liebe Andere!

Denn: Gäbe es Wichtigeres, säßen wir dann mit solchen Vorschlägen, durchgestreckten Rückens vor euch? zwinkern

#9: Re: gendergerechte Sprache - ja, nein oder vielleicht nur teilweise? Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 20:10
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...)

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)

http://www.spiegel.de/karriere/hannover-fuehrt-gendergerechte-sprache-ein-a-1249326.html

Zitat:
Hannover führt gendergerechte Sprache ein
(...)


Und wie soll das aussehen?


Hier der Infoflyer,
wie sich die Stadt und die entscheidenden Gremien das Vorstellen, als pdf

https://www.hannover.de/content/download/756032/18968385/file/Flyer_Geschlechtergerechte_Sprache.pdf

Quelle der Webseite


Danke für die Quelle, Relikritiker.

Ehrlich gesagt, fände ich es wichtiger, das unsägliche Siezen abzuschaffen. Denn durch das durchgehende Duzen würden dann auch die "sehr geehrten Damen und Herren" leichter entfallen können und durch eine Anrede mit Vornamen ersetzt werden.

Und "sehr geehrter Herr Schulz" kann man ja sowieso durch das Kürzel "Chulz!" ersetzen. Smilie

Ansonsten finde ich das folgende Zitat aus der Broschüre albern:

Zitat:
Die Kirche als Arbeitgeber ---> Die Kirche als Arbeitgeberin


(Seite 2, "Geschlecht von Institutionen").

Sollte man nicht lieber die Chance nutzen, um Institutionen - also Sachen - das Geschecht ein für alle mal zu nehmen?

"Die Kirche als Kapitalist" ginge doch auch. Das Kapital hat weder Schniedel noch Mumu.

Aber Mühe haben sich die Hannoveraner und -innen auf jeden Fall gegeben.

(Haben sich bemüht) Cool

#10: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 20:29
    —
Die Initiatoren und Initiatorinnen begingen und begehen einige Fehler in ihrem Tun.

Zum Beispiel vermisse ich eine Berücksichtigung einer anderen Gesetzesinitiative, nämlich die zur Benutzung von einfacher Sprache. Damit diskriminiert die Gleichstellungsbeauftrage und ihr Frauenteam nämlich das Millionenheer der funktionalen Analphabeten sowie von Erkrankten wie etwa Dementen.

Zu dieser Initiative hier:

https://www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/mehr-leichte-sprache-in-behoerden.html

Zitat:
Seit dem 1. Januar 2018 sollen Behörden und Sozialversicherungsträger mit Menschen mit einer geistigen oder seelischen Behinderung in einfacher und verständlicher Sprache kommunizieren. Das gilt sowohl für die mündliche als auch für die schriftliche Kommunikation.


Diese rechtliche Aufforderung ist damit ein Jahr länger am Start als die jetzige Initiative der Gleichstellungsbeauftragten - und interessanter Weise finde ich dazu weder bei ihr noch bei der Behindertenbeauftragten der Stadt Hannover etwas. Man setzt halt andere Prioritäten.

Nun aber zum Flyer:

Im Flyer sind einige Dinge gut und verständlich, einge aber fragwüdig bis hin zu wenig durchdacht.

Bilder zum Vergrößern bitte darauf klicken:

Beispiel 1:



Nein,
weil Sascha Schulz sowohl ein Mann oder eine Frau sein kann. Sascha ist ein bei beiden Geschlechtern anzutreffender Vorname. Ein anderes Beispiel wäre der Vorname Joan und ich kenne in beiden Fällen Personen des jeweils anderen Geschlechts.




Dies Idee halte ich für sinnvoll und vielleicht auch schon lange für überfällig.



Und diesen Genderstar halte ich für nicht gelungen und wie das ebenfalls fragwürdige Binnen-I für nicht geeignet. Interessanterweise wird nun das ehedem vehement verteidigte Binnen-I nun für ein Sonderzeichen geopfert - also hatten die Kritiker des Binnen-I doch recht?
Nein, aber warum denn dann das *chen.

Genau diese mit aller Macht männliche Formen ausradierende Umsetzung einer gendergerechten wirkt mir doch etwas undurchdacht und in dieser Form und auf diese Weise 'übergriffig'.

Mir ist auch nicht ganz klar, wie die Entscheidungsprozesse in diesen Gremien sind. Die Gleichstellungsbeauftragte und ihr Team scheinen fast nur Frauen und ihre Welt als Thema zu haben, und ich brauche mir dazu noch nicht mal das Bild des Teams anzuschauen, schon das Referat trägt den Schwerpunkt und damit die Einseitigkeit im Namen - in anderen Städten werden solche Themen von Antdiskriminierungsbeauftragten geklärt,

und dann werden vielleicht in der Behördensprache auch Gruppen berücksichtigt,
die so offensichtlich unter den Tisch fallen.

#11: * Autor: Reklov BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 22:45
    —
Ist eine neutrale Formulierung nicht möglich, soll der Gender-Stern benutzt werden. Beim Vorlesen soll dieser durch eine kurze Atempause gekennzeichnet werden.

HöHö - wenn es nicht Januar wäre ...

Was würde wohl Goethe dazu sagen? Naja, gut. Gebe zu: Erlkönig und Amtsdeutsch gehen halt nicht zusammen ...

#12:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 22.01.2019, 23:27
    —
Mit gen­der­ge­rech­ter Spra­che ist es wie mit Funk­ti­ons­klei­dung: wis­sen­schaft­lich auf dem letz­ten Stand, frag­los nütz­lich und sinn­voll, aber so häss­lich, dass Ästhe­ten lie­ber nass wer­den und frie­ren.

#13: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 02:01
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...)
Zum Beispiel vermisse ich eine Berücksichtigung einer anderen Gesetzesinitiative, nämlich die zur Benutzung von einfacher Sprache. Damit diskriminiert die Gleichstellungsbeauftrage und ihr Frauenteam nämlich das Millionenheer der funktionalen Analphabeten sowie von Erkrankten wie etwa Dementen.

Zu dieser Initiative hier:

https://www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/mehr-leichte-sprache-in-behoerden.html

Zitat:
Seit dem 1. Januar 2018 sollen Behörden und Sozialversicherungsträger mit Menschen mit einer geistigen oder seelischen Behinderung in einfacher und verständlicher Sprache kommunizieren. Das gilt sowohl für die mündliche als auch für die schriftliche Kommunikation.


Diese rechtliche Aufforderung ist damit ein Jahr länger am Start als die jetzige Initiative der Gleichstellungsbeauftragten - und interessanter Weise finde ich dazu weder bei ihr noch bei der Behindertenbeauftragten der Stadt Hannover etwas. Man setzt halt andere Prioritäten.

(...)


und zum Vergleich:

die Webseite der Stadt Hannover - ohne leichte Sprache [Stand 23.01.19 - 00:55]

https://www.hannover.de/

vs. die Stadt Frankfurt,
mit Webseite in leichter Sprache:

https://www.frankfurt.de/

https://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2738&_ffmpar%5b_id_inhalt%5d=30367366



ist halt alles eine Frage der Prioritäten -
Schulterzucken

#14: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 10:34
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:



Dies Idee halte ich für sinnvoll und vielleicht auch schon lange für überfällig.


Es ist völlig Zufall, ob man "der Kirche", "die Kirche" oder "das Kirche" sagt, ebenso wie für andere Sachen.

Warum ist es dann deiner Meinung nach überfällig, die Sprache a) diesem Zufall und b) der Vergeschlechtlichung von Sachen anzupassen?

#15:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 14:34
    —
showtime

#16: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 14:36
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:



Dies Idee halte ich für sinnvoll und vielleicht auch schon lange für überfällig.


Es ist völlig Zufall, ob man "der Kirche", "die Kirche" oder "das Kirche" sagt, ebenso wie für andere Sachen.

Warum ist es dann deiner Meinung nach überfällig, die Sprache a) diesem Zufall und b) der Vergeschlechtlichung von Sachen anzupassen?

Eine Behörde hat kein „Geschlecht“, sie „Herausgeberin“ zu nennen, ist ein Aberwitz, wie dieser ganze Feldzug gegen das generische Maskulinum. Wer damit seine persönliche Zeit vertut, sollte glücklich geschätzt werden, weil er offenbar keine anderen Sorgen hat. Wenn aber dies eine Verwaltung oder Regierung tut, ist es eine Pflichtverletzung, oder zeigt zumindest, daß diese Einrichtung entbehrlich ist.

#17:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 14:44
    —
"Es lebe die Geschlechtergerechtigkeit!"

"Ja, das war schon nicht schlecht. Nur eines: Wir bevorzugen den Begriff 'geschlechtergerechtes Verhalten'."

#18: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 15:57
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:



Dies Idee halte ich für sinnvoll und vielleicht auch schon lange für überfällig.


Es ist völlig Zufall, ob man "der Kirche", "die Kirche" oder "das Kirche" sagt, ebenso wie für andere Sachen.

Warum ist es dann deiner Meinung nach überfällig, die Sprache a) diesem Zufall und b) der Vergeschlechtlichung von Sachen anzupassen?

Eine Behörde hat kein „Geschlecht“, sie „Herausgeberin“ zu nennen, ist ein Aberwitz, wie dieser ganze Feldzug gegen das generische Maskulinum. Wer damit seine persönliche Zeit vertut, sollte glücklich geschätzt werden, weil er offenbar keine anderen Sorgen hat. Wenn aber dies eine Verwaltung oder Regierung tut, ist es eine Pflichtverletzung, oder zeigt zumindest, daß diese Einrichtung entbehrlich ist.


Die Userin Marcellinus hat Recht. Schließlich hat sie richtig erkannt, dass das generische Maskulinum gar keinen Feldzug verdient. Kostet nur Zeit. Wir verwenden einfach das Geschlecht, das einem spaßt. Eure Addine.

#19: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: zelig BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 16:01
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wir verwenden einfach das Geschlecht, das einem spaßt. Eure Addine.


zeliga könnte mir auch spaßen.

#20: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 16:19
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:



Dies Idee halte ich für sinnvoll und vielleicht auch schon lange für überfällig.


Es ist völlig Zufall, ob man "der Kirche", "die Kirche" oder "das Kirche" sagt, ebenso wie für andere Sachen.

Warum ist es dann deiner Meinung nach überfällig, die Sprache a) diesem Zufall und b) der Vergeschlechtlichung von Sachen anzupassen?

Eine Behörde hat kein „Geschlecht“, sie „Herausgeberin“ zu nennen, ist ein Aberwitz, wie dieser ganze Feldzug gegen das generische Maskulinum. Wer damit seine persönliche Zeit vertut, sollte glücklich geschätzt werden, weil er offenbar keine anderen Sorgen hat. Wenn aber dies eine Verwaltung oder Regierung tut, ist es eine Pflichtverletzung, oder zeigt zumindest, daß diese Einrichtung entbehrlich ist.


Genau so ist es. Die verstehen nicht, wie Sprache funktioniert, glauben aber zu wissen, wie man sie ändern oder gar verbessern kann. Das einzige, was dabei herauskommen kann, ist völlige Sprachverhunzung. Wie ja auch manche hier nicht müde werden zu beweisen... -.- Leider glauben sie dabei jedoch die Speerspitze der Vernunft und Aufklärung zu sein. Wie so ein Clown, der sich für den Zirkusdirektor hält.

#21: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 16:28
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wer damit seine persönliche Zeit vertut, sollte glücklich geschätzt werden, weil er offenbar keine anderen Sorgen hat.


Die haben weder Sorgen noch Probleme. Die haben Bersorgtheiten und Problematiken.

#22: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 16:38
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wer damit seine persönliche Zeit vertut, sollte glücklich geschätzt werden, weil er offenbar keine anderen Sorgen hat.


Die haben weder Sorgen noch Probleme. Die haben Bersorgtheiten und Problematiken.

Und vor allem zu hohe, leistungsunabhängige Versorgungsbezüge. Skeptiker würde sie wohl zurecht eine parasitäre Klasse nennen.

#23: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 17:08
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wir verwenden einfach das Geschlecht, das einem spaßt. Eure Addine.


zeliga könnte mir auch spaßen.

Ich finde zela besser. Und wenn Du mal wieder über ein Reizwort gestolpert bist, wuwuzela. zwinkern

Gruß fweuse

#24:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 17:20
    —
Ich sag ja, Zeitverschwendung!

#25:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 17:35
    —
ich find Gangsta und Killah auch voll dope. Cool

#26:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 17:52
    —
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Hauptverwaltungsbeamten_von_Hannover

Ich habe den Artikel nur überflogen, aber wenn ich nichts übersehen habe, kommt darin nur eine einzige Frau vor.

Hat was von "Hannovers Beitrag zur Aktion 'Unsere Stadt muss schöner werden' - ein Kaktus auf dem Schreibtisch der Oberbürgermeister*in".

#27: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: astarte BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 17:56
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Eine Behörde hat kein „Geschlecht“, sie „Herausgeberin“ zu nennen, ist ein Aberwitz,....

Ein grammatisches schon. Und logischer wäre folglich "Herausgeberin", ganz besonders für Menschen, die die deutsche Sprache lernen wollen. Oder wie erklärst du denen, wieso das jetzt Herausgeber heißen soll, wenn es doch "Die Behörde" heißt?

#28:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 18:10
    —
Wenn ichs mir recht überlege... find ich Hurenkind auch besser als Hurensohn. Das klingt irgendwie.... abgefuckter. Lachen

#29: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 18:32
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Eine Behörde hat kein „Geschlecht“, sie „Herausgeberin“ zu nennen, ist ein Aberwitz,....

Ein grammatisches schon. Und logischer wäre folglich "Herausgeberin", ganz besonders für Menschen, die die deutsche Sprache lernen wollen. Oder wie erklärst du denen, wieso das jetzt Herausgeber heißen soll, wenn es doch "Die Behörde" heißt?

War das jetzt eine ernstgemeinte Frage? Generisches Maskulinum! Die Geschlechterfixierung gerade von denen, die Geschlechterfixierung doch eigentlich ablehnen, hat schon was eigenes. Wobei sich eine Behörde nicht einmal geschlechtlich diskriminiert fühlen kann. Ich halte diese Metadiskussionen über Sprache, wie die Versuche, über Sprachdiktate Weltveränderung zu bewirken, für kleinbürgerliche Symbolpolitik, die außer Sprachverhunzung überhaupt nichts bringt. Sprache soll der Verständigung dienen. Wer daraus ein Mittel zur Weltverbesserung machen will, verwechselt Ursache und Wirkung, und seine Fantasievorstellungen von der Welt mit der Welt an sich. Daß sich Studentenvereine, die sich selbst wider besseres Wissen für Studentenvertretungen halten, mangels echter Aufgaben und aufgrund persönlicher Unreife mit solchem Blödsinn beschäftigen, ist nichts neues. Daß aber auch Stadtverwaltungen dem nachgehen, die nun wahrlich andere Aufgaben hätten, zeigt wie weit die Infantilisierung mittlerweile fortgeschritten ist.

#30: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 18:32
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Und logischer wäre folglich "Herausgeberin", ganz besonders für Menschen, die die deutsche Sprache lernen wollen.


Und was macht man, wenn sich ein Substantiv nicht flektieren lässt? "Falsche Ernährung ist häufig die Gründin für Übergewicht"?

#31: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 18:33
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Eine Behörde hat kein „Geschlecht“, sie „Herausgeberin“ zu nennen, ist ein Aberwitz,....

Ein grammatisches schon. Und logischer wäre folglich "Herausgeberin", ganz besonders für Menschen, die die deutsche Sprache lernen wollen. Oder wie erklärst du denen, wieso das jetzt Herausgeber heißen soll, wenn es doch "Die Behörde" heißt?


Ich mag mich ja irren (kommt ja öfter vor), aber ich glaube der Hauptgrund für die weiblichen und männlichen Artikel von Nomen, die ein Ding bezeichnen, dürfte die jeweils weibliche bzw. männliche Kadenz dieser Worte sein. Schwierig zu erklären, woher genau diese Marotte stammt, weil jede Sprache sich schließlich fließend entwickelt hat und nicht irgendwer irgendwann auf seinem Stein saß und grübelte, wie er sie gestalten will... auch nicht mehrere in einem Steinkreis. Aber solche Phänomene gibt es in jeder Sprache. So false friends im Englischen oder die vier verschiedenen Betonungen im Chinesischen, die stummen Konsonanten im Französischen usw. Das hat sich irgendwann so eingestellt, die Leute haben es übernommen und an ihre Kinder weitergegeben usw. Das Sprachsystem, in dem ein jeder lebt, ist ein Konsens zwischen seinen Nutzern und ändert sich zwar ständig, ist aber nicht völlig beliebig, sondern sogar relativ starr. Um gegenseitige Verständigung zu gewährleisten muss es dass auch sein. Um so weniger macht es Sinn an derartigen Gewohnheiten wild herumzudoktorn.

Das Deutsche ist halt einfach etwas runder, wenn der Artikel zur Kadenz des Nomens passt. Das hat was mit Klangfarbe zu tun, denk ich. Und mit Sprachfluss.

Dinge bleiben am Ende des Tages aber nunmal Dinge und haben kein Geschlecht, auch wenn ihr Artikel eines hat. Das generische Maskulinum empfinde ich als einen passenden Gebrauch, um die Dinglichkeit von Nomen, ganz besonders wenn diese keinen männlichen Artikel haben, anzuzeigen.

"Die Behörde als Herausgeberin." Klingt deshalb falsch, weil solche Berufs- oder Standesbezeichnungen eben nicht auf Dinge zutreffen können.

Ich find das, an sich, nicht schwer zu verstehen. Schulterzucken

#32:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 18:34
    —
worse hat folgendes geschrieben:
Wenn ichs mir recht überlege... find ich Hurenkind auch besser als Hurensohn. Das klingt irgendwie.... abgefuckter. Lachen

Ein Hurenkind ist etwas anderes.

#33: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 18:36
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Eine Behörde hat kein „Geschlecht“, sie „Herausgeberin“ zu nennen, ist ein Aberwitz,....

Ein grammatisches schon. Und logischer wäre folglich "Herausgeberin", ganz besonders für Menschen, die die deutsche Sprache lernen wollen. Oder wie erklärst du denen, wieso das jetzt Herausgeber heißen soll, wenn es doch "Die Behörde" heißt?

Das ist denen doch völlig wurscht. Hauptsache, ihr Anliegen wird erfüllt.

#34: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 18:41
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Behörde als Herausgeberin." Klingt deshalb falsch, weil solche Berufs- oder Standesbezeichnungen eben nicht auf Dinge zutreffen können.


Wird dann aus einem Mann, der einen Unfall versucht hat, eine Verursacherin, wenn er in einem behördlichen Schreiben als "beklagte Partei" erwähnt wird?

#35: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 18:45
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Behörde als Herausgeberin." Klingt deshalb falsch, weil solche Berufs- oder Standesbezeichnungen eben nicht auf Dinge zutreffen können.


Wird dann aus einem Mann, der einen Unfall versucht hat, eine Verursacherin, wenn er in einem behördlichen Schreiben als "beklagte Partei" erwähnt wird?


Ich glaub, die Kette an Witzen, die man darüber machen könnte, ist endlos. Mr. Green

#36: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 19:00
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Behörde als Herausgeberin." Klingt deshalb falsch, weil solche Berufs- oder Standesbezeichnungen eben nicht auf Dinge zutreffen können.


Wird dann aus einem Mann, der einen Unfall versucht hat, eine Verursacherin, wenn er in einem behördlichen Schreiben als "beklagte Partei" erwähnt wird?


Ich glaub, die Kette an Witzen, die man darüber machen könnte, ist endlos. Mr. Green

Und ernster sollte man diese Sprachpanscherei auch nicht nehmen.

#37:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 19:04
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Wenn ichs mir recht überlege... find ich Hurenkind auch besser als Hurensohn. Das klingt irgendwie.... abgefuckter. Lachen

Ein Hurenkind ist etwas anderes.

Ich GLAUBE Du siehst das etwas falsch. Witwe ist auch nicht eindeutig und Hundesohn auch nicht. Einigen wir uns einfach darauf, dass manche die Wörter so verwenden, andere so. Ich will jetzt nicht mit Dir zanken. Knuddeln

#38:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 19:09
    —
worse hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Wenn ichs mir recht überlege... find ich Hurenkind auch besser als Hurensohn. Das klingt irgendwie.... abgefuckter. Lachen

Ein Hurenkind ist etwas anderes.

Ich GLAUBE Du siehst das etwas falsch. Witwe ist auch nicht eindeutig und Hundesohn auch nicht. Einigen wir uns einfach darauf, dass manche die Wörter so verwenden, andere so. Ich will jetzt nicht mit Dir zanken. Knuddeln

Kein Grund für Streit. Begriffe sollten zumindest im Zusammenhang verständlich sein, wenn Sprache als Mittel der Verständigung dienen soll. Daß das in vielen Fällen nicht mehr klappt, ist nicht selten unseren doch sehr unpersönlich gewordenen Kommunikationsformen geschuldet. Kommt dann noch bewußte Sprachverhunzung dazu (nicht bei dir), wird die Sache nicht besser.

#39:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 19:16
    —
Ich kann Dir ja mal n Schwank aus meiner Jugend erzählen.
Ich glaube, Hurenkind ist ein anderes Wort für Oberarzt. Ich war früher viel im Schwesternwohnheim unterwegs, weil ein Kumpel dort Ausbildung machte. Natürlich war ich deswegen im Schwesternwohnheim, warum denn auch sonst? Und jedenfalls, jedesmal, wenn 'das dumme Hurenkind' zur Sprache kam, dann stellte sich heraus, dass der Oberarzt irgendeine Anordnung getroffen hatte. Das ist schon fast... unwiderlegbar.

#40:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 19:18
    —
worse hat folgendes geschrieben:
Ich kann Dir ja mal n Schwank aus meiner Jugend erzählen.
Ich glaube, Hurenkind ist ein anderes Wort für Oberarzt. Ich war früher viel im Schwesternwohnheim unterwegs, weil ein Kumpel dort Ausbildung machte. Natürlich war ich deswegen im Schwesternwohnheim, warum denn auch sonst? Und jedenfalls, jedesmal, wenn 'das dumme Hurenkind' zur Sprache kam, dann stellte sich heraus, dass der Oberarzt irgendeine Anordnung getroffen hatte. Das ist schon fast... unwiderlegbar.

Obwohl da „Hurensohn“ ja durchaus gepaßt hätte. Sehr glücklich

#41:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 19:19
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Ich kann Dir ja mal n Schwank aus meiner Jugend erzählen.
Ich glaube, Hurenkind ist ein anderes Wort für Oberarzt. Ich war früher viel im Schwesternwohnheim unterwegs, weil ein Kumpel dort Ausbildung machte. Natürlich war ich deswegen im Schwesternwohnheim, warum denn auch sonst? Und jedenfalls, jedesmal, wenn 'das dumme Hurenkind' zur Sprache kam, dann stellte sich heraus, dass der Oberarzt irgendeine Anordnung getroffen hatte. Das ist schon fast... unwiderlegbar.

Obwohl da „Hurensohn“ ja durchaus gepaßt hätte. Sehr glücklich

Nein, das war eben die Spezialität. zwinkern

#42:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 19:22
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Obwohl da „Hurensohn“ ja durchaus gepaßt hätte. Sehr glücklich


Die Bevorzugen den Ausdruck "Freier Nachwuchs".

#43: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 23:01
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich mag mich ja irren (kommt ja öfter vor), aber ich glaube der Hauptgrund für die weiblichen und männlichen Artikel von Nomen, die ein Ding bezeichnen, dürfte die jeweils weibliche bzw. männliche Kadenz dieser Worte sein. [...] Das Deutsche ist halt einfach etwas runder, wenn der Artikel zur Kadenz des Nomens passt. Das hat was mit Klangfarbe zu tun, denk ich. Und mit Sprachfluss.

Hab ich noch nie gehört und scheint mir angesichts von Messer, Gabel und Löffel auch unplausibel. Dass eine Kadenz "männlich" oder "weiblich" sein kann, ist ja auch rein willkürlich und hat mW weder mit natürlichem noch grammatischen Geschlecht was zu tun. Oder kannst du elaborieren?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Dinge bleiben am Ende des Tages aber nunmal Dinge und haben kein Geschlecht, auch wenn ihr Artikel eines hat. Das generische Maskulinum empfinde ich als einen passenden Gebrauch, um die Dinglichkeit von Nomen, ganz besonders wenn diese keinen männlichen Artikel haben, anzuzeigen.

Diese Auffassung widerspricht der deutschen Grammatik, wie man am Gebrauch der Pronomen sehen kann. Für natürlich geschlechtslose Dinge wird nun mal das Pronomen benutzt, das dem grammatischen Geschelcht entspricht (für englischsorachige Leute sehr irriitierend). ("Wo ist die Gabel? Sie liegt neben ...")
Das hat im Sprachsystem auch seinen guten Sinn, da es Bezüge eindeutiger macht.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Behörde als Herausgeberin." Klingt deshalb falsch, weil solche Berufs- oder Standesbezeichnungen eben nicht auf Dinge zutreffen können.

Natürlich kann eine Institution in vielen Fällen in derselben Rolle auftreten wie eine natürliche Person, also zB selbstverständlich auch als Herausgeber/-in. Wenn man dann aber zwei Versionen in männlich oder weiblich hat, muss man sich eben für eins entscheiden. Auch das (wie bei den Pronomen) nach dem grammatischen Geschlecht zu machen, wenn es möglich ist, ist weder abwegig noch unüblich.
Ich habe gerade den Googletest gemacht mit einer Formulierung, die sicher nicht besonders modern und überwiegend wohl auch nicht allzu genderbewusst ist (jedenfalls in der Vergangenheit):
"Die Kirche als Hüterin" (1980 Ergebnisse) vs. "Die Kirche als Hüter" (31).

----------------------------------------

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Eine Behörde hat kein „Geschlecht“, sie „Herausgeberin“ zu nennen, ist ein Aberwitz, wie dieser ganze Feldzug gegen das generische Maskulinum. Wer damit seine persönliche Zeit vertut, sollte glücklich geschätzt werden, weil er offenbar keine anderen Sorgen hat. Wenn aber dies eine Verwaltung oder Regierung tut, ist es eine Pflichtverletzung, oder zeigt zumindest, daß diese Einrichtung entbehrlich ist.

Genau so ist es. Die verstehen nicht, wie Sprache funktioniert, glauben aber zu wissen, wie man sie ändern oder gar verbessern kann. Das einzige, was dabei herauskommen kann, ist völlige Sprachverhunzung.


Marcellinus und du schmäht hier also etwas als "Aberwitz" und "Sprachpanscherei", was in der deutschen Sprache weder ungrammatisch noch ungewöhnlich oder neu wäre, nur vielleicht nicht systematisch durchgehalten.

Der Verweis aufs generische Maskulinum ist übrigens sachlich schlicht falsch. Dieser Begriff wird nur verwendet, wo es ein natürliches Geschlecht gibt (also bei Menschen oder Tieren), es aber entweder unbekannt ist oder gemischte Gruppen gemeint sind, und dann das grammatisch männliche Geschlecht verwendet wird. Um Institutionen oder dergleichen ohne natürliches Geschlecht geht es beim generischen Maskulinum einfach nicht.

Das zeigt einmal mehr, dass man sich gerade beim Reden über Sprache (und dann besonders als "Sprachbewahrer") umso besser empören kann, je weniger Ahnung man hat.

#44: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 23:24
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Das zeigt einmal mehr, dass man sich gerade beim Reden über Sprache (und dann besonders als "Sprachbewahrer") umso besser empören kann, je weniger Ahnung man hat.

Um die Behörde ging es auch nicht, sondern um den Herausgeber. Vielleicht liest du demnächst erstmal, bevor du dich so weit aus dem Fenster lehnst. Soviel zum Thema „Ahnung“.

#45: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 23:26
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das zeigt einmal mehr, dass man sich gerade beim Reden über Sprache (und dann besonders als "Sprachbewahrer") umso besser empören kann, je weniger Ahnung man hat.


Das hat alles seinen Sinn. Ohne diese Zeichen laienhafter Empörung würde Deine lehrreichen Vorträge doch ziemlich haltlos in der Luft hängen.

#46: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 23:30
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Das zeigt einmal mehr, dass man sich gerade beim Reden über Sprache (und dann besonders als "Sprachbewahrer") umso besser empören kann, je weniger Ahnung man hat.

Um die Behörde ging es auch nicht, sondern um den Herausgeber. Vielleicht liest du demnächst erstmal, bevor du dich so weit aus dem Fenster lehnst. Soviel zum Thema „Ahnung“.

Lieber Marcellinus, willst du mich verarschen?
Genau dazu schrieb ich:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Natürlich kann eine Institution in vielen Fällen in derselben Rolle auftreten wie eine natürliche Person, also zB selbstverständlich auch als Herausgeber/-in. Wenn man dann aber zwei Versionen in männlich oder weiblich hat, muss man sich eben für eins entscheiden. Auch das (wie bei den Pronomen) nach dem grammatischen Geschlecht zu machen, wenn es möglich ist, ist weder abwegig noch unüblich.
Ich habe gerade den Googletest gemacht mit einer Formulierung, die sicher nicht besonders modern und überwiegend wohl auch nicht allzu genderbewusst ist (jedenfalls in der Vergangenheit):
"Die Kirche als Hüterin" (1980 Ergebnisse) vs. "Die Kirche als Hüter" (31).

So viel zum Thema "Vielleicht liest du demnächst erstmal".

#47: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 23:32
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das zeigt einmal mehr, dass man sich gerade beim Reden über Sprache (und dann besonders als "Sprachbewahrer") umso besser empören kann, je weniger Ahnung man hat.

Das hat alles seinen Sinn. Ohne diese Zeichen laienhafter Empörung würde Deine lehrreichen Vorträge doch ziemlich haltlos in der Luft hängen.

Ist das jetzt irgendwie unokay, Fachwissen in eine Diskussion einzubringen? Wenn ja, entschuldige ich mich.

Aber zu deiner Beruhigung: Ohne den vorhergehenden Unfug würde mein "lehrreicher Vortrag" nicht in der Luft hängen. Ich hätte ihn nämlich einfach nicht geschrieben. Aber netter ad-hominem-Versuch.

#48: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 23:38
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ist das jetzt irgendwie unokay, Fachwissen in eine Diskussion einzubringen?


Ja, wenn es mit einem "Ihr habt ja keine Ahnung" garniert wird. Meinen Fachbeitrag über das "mainsplaining" erspare ich uns.

#49: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 23:46
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ist das jetzt irgendwie unokay, Fachwissen in eine Diskussion einzubringen?

Ja, wenn es mit einem "Ihr habt ja keine Ahnung" garniert wird. Meinen Fachbeitrag über das "mainsplaining" erspare ich uns.

Würde ich normalerweise auch so sehen, mache aber eine Ausnahme, wenn vorher andere genauso scharf geschossen habe.
Sprich: Wenn vorher von "Aberwitz", "Sprachpanscherei", "Sprachverhunzung" usw. gesprochen wurde, kann die Antwort ruhig auf ähnlichem Niveau stattfinden.

#50: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 23.01.2019, 23:58
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wenn vorher von "Aberwitz", "Sprachpanscherei", "Sprachverhunzung" usw. gesprochen wurde, kann die Antwort ruhig auf ähnlichem Niveau stattfinden.


Wenn Du meinst. Nur verlässt Du damit das Niveau des Experten mit Fachwissen. Denn diejenigen, die sich da empören, sind keine Aussenstehenden oder Uneingeweihten, sondern Muttersprachler. Deine Rolle als Experte ist die des Forschungsreisenden, der erfahren möchte, wie die Eingeborenen sprechen. Du sollst nicht Deine Forschungsobjekte beschimpfen, weil sie sich anders verhalten, als in Deinen Lehrbüchern steht. Das wäre etwas old school, so 19. Jahrhundert - grob geschätzt.

#51: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 00:14
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wenn vorher von "Aberwitz", "Sprachpanscherei", "Sprachverhunzung" usw. gesprochen wurde, kann die Antwort ruhig auf ähnlichem Niveau stattfinden.

Wenn Du meinst. Nur verlässt Du damit das Niveau des Experten mit Fachwissen. Denn diejenigen, die sich da empören, sind keine Aussenstehenden oder Uneingeweihten, sondern Muttersprachler. Deine Rolle als Experte ist die des Forschungsreisenden, der erfahren möchte, wie die Eingeborenen sprechen. Du sollst nicht Deine Forschungsobjekte beschimpfen, weil sie sich anders verhalten, als in Deinen Lehrbüchern steht. Das wäre etwas old school, so 19. Jahrhundert - grob geschätzt.

Nein, es sind nicht einfach Muttersprachler, die selbst sprachliche Äußerungen produzieren, die ich als Untersuchungsobjekt neutral zur Kenntnis nehmen könnte und müsste ("so sprechen die Leute halt, und als Sprachgebrauch ist das einfach so, weder richtig noch falsch").

Sondern diese Muttersprachler machen selbst sachliche Aussagen über Sprache (und zwar nicht nur über ihren eigenen Sprachgebrauch, sondern auch den anderer Leute und Sprache allgemein). Und diese sachlichen Aussagen können dann eben stimmen oder nicht. Und wenn sie nicht stimmen, aber selbst mit ziemlich groben Beschimpfungen anderer Leute einhergehen (Sprachpanscherei etc.), dürfen diese Muttersprachler auch ein Echo bekommen.

#52:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 03:57
    —
Auf solche Kabbelei hab ich keinen Bock. Soll er doch dumm sterben.

#53: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 04:28
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Denn diejenigen, die sich da empören, sind keine Aussenstehenden oder Uneingeweihten, sondern Muttersprachler.

Als ob es irgendeine besondere Qualifikation wäre, Muttersprachler zu sein. Mit den Augen rollen

#54: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 04:57
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wenn vorher von "Aberwitz", "Sprachpanscherei", "Sprachverhunzung" usw. gesprochen wurde, kann die Antwort ruhig auf ähnlichem Niveau stattfinden.

Wenn Du meinst. Nur verlässt Du damit das Niveau des Experten mit Fachwissen. Denn diejenigen, die sich da empören, sind keine Aussenstehenden oder Uneingeweihten, sondern Muttersprachler. Deine Rolle als Experte ist die des Forschungsreisenden, der erfahren möchte, wie die Eingeborenen sprechen. Du sollst nicht Deine Forschungsobjekte beschimpfen, weil sie sich anders verhalten, als in Deinen Lehrbüchern steht. Das wäre etwas old school, so 19. Jahrhundert - grob geschätzt.

Nein, es sind nicht einfach Muttersprachler, die selbst sprachliche Äußerungen produzieren, die ich als Untersuchungsobjekt neutral zur Kenntnis nehmen könnte und müsste ("so sprechen die Leute halt, und als Sprachgebrauch ist das einfach so, weder richtig noch falsch").

Sondern diese Muttersprachler machen selbst sachliche Aussagen über Sprache (und zwar nicht nur über ihren eigenen Sprachgebrauch, sondern auch den anderer Leute und Sprache allgemein). Und diese sachlichen Aussagen können dann eben stimmen oder nicht. Und wenn sie nicht stimmen, aber selbst mit ziemlich groben Beschimpfungen anderer Leute einhergehen (Sprachpanscherei etc.), dürfen diese Muttersprachler auch ein Echo bekommen.



Das Problem ist doch, dass sich manche Leute anmassen anderen Leuten vorzuschreiben, was sie sagen duerfen sollen und was nicht und wer mit einer solch anmassenden Uebergriffigkeit daherkommt, der bekommt halt ein entsprechendes Echo und der hat absolut keinen Grund sich wegen dieses Echos als Opfer zu gebärden.

#55: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 05:01
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wenn vorher von "Aberwitz", "Sprachpanscherei", "Sprachverhunzung" usw. gesprochen wurde, kann die Antwort ruhig auf ähnlichem Niveau stattfinden.

Wenn Du meinst. Nur verlässt Du damit das Niveau des Experten mit Fachwissen. Denn diejenigen, die sich da empören, sind keine Aussenstehenden oder Uneingeweihten, sondern Muttersprachler. Deine Rolle als Experte ist die des Forschungsreisenden, der erfahren möchte, wie die Eingeborenen sprechen. Du sollst nicht Deine Forschungsobjekte beschimpfen, weil sie sich anders verhalten, als in Deinen Lehrbüchern steht. Das wäre etwas old school, so 19. Jahrhundert - grob geschätzt.

Nein, es sind nicht einfach Muttersprachler, die selbst sprachliche Äußerungen produzieren, die ich als Untersuchungsobjekt neutral zur Kenntnis nehmen könnte und müsste ("so sprechen die Leute halt, und als Sprachgebrauch ist das einfach so, weder richtig noch falsch").

Sondern diese Muttersprachler machen selbst sachliche Aussagen über Sprache (und zwar nicht nur über ihren eigenen Sprachgebrauch, sondern auch den anderer Leute und Sprache allgemein). Und diese sachlichen Aussagen können dann eben stimmen oder nicht. Und wenn sie nicht stimmen, aber selbst mit ziemlich groben Beschimpfungen anderer Leute einhergehen (Sprachpanscherei etc.), dürfen diese Muttersprachler auch ein Echo bekommen.



Das Problem ist doch, dass sich manche Leute anmassen anderen Leuten vorzuschreiben, was sie sagen duerfen sollen und was nicht und wer mit einer solch anmassenden Uebergriffigkeit daherkommt, der bekommt halt ein entsprechendes Echo und der hat absolut keinen Grund sich wegen dieses Echos als Opfer zu gebärden.


Ich finde auch, dass man der Dudenredaktion mal einen ganz freundschaftlichen Besuch mit Fackeln und Mistgabeln abstatten sollte... Pedanten!

#56: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 06:49
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wenn vorher von "Aberwitz", "Sprachpanscherei", "Sprachverhunzung" usw. gesprochen wurde, kann die Antwort ruhig auf ähnlichem Niveau stattfinden.

Wenn Du meinst. Nur verlässt Du damit das Niveau des Experten mit Fachwissen. Denn diejenigen, die sich da empören, sind keine Aussenstehenden oder Uneingeweihten, sondern Muttersprachler. Deine Rolle als Experte ist die des Forschungsreisenden, der erfahren möchte, wie die Eingeborenen sprechen. Du sollst nicht Deine Forschungsobjekte beschimpfen, weil sie sich anders verhalten, als in Deinen Lehrbüchern steht. Das wäre etwas old school, so 19. Jahrhundert - grob geschätzt.

Nein, es sind nicht einfach Muttersprachler, die selbst sprachliche Äußerungen produzieren, die ich als Untersuchungsobjekt neutral zur Kenntnis nehmen könnte und müsste ("so sprechen die Leute halt, und als Sprachgebrauch ist das einfach so, weder richtig noch falsch").

Sondern diese Muttersprachler machen selbst sachliche Aussagen über Sprache (und zwar nicht nur über ihren eigenen Sprachgebrauch, sondern auch den anderer Leute und Sprache allgemein). Und diese sachlichen Aussagen können dann eben stimmen oder nicht. Und wenn sie nicht stimmen, aber selbst mit ziemlich groben Beschimpfungen anderer Leute einhergehen (Sprachpanscherei etc.), dürfen diese Muttersprachler auch ein Echo bekommen.



Das Problem ist doch, dass sich manche Leute anmassen anderen Leuten vorzuschreiben, was sie sagen duerfen sollen und was nicht und wer mit einer solch anmassenden Uebergriffigkeit daherkommt, der bekommt halt ein entsprechendes Echo und der hat absolut keinen Grund sich wegen dieses Echos als Opfer zu gebärden.


Ich finde auch, dass man der Dudenredaktion mal einen ganz freundschaftlichen Besuch mit Fackeln und Mistgabeln abstatten sollte... Pedanten!


Wieso denn? Erfindet die Dudenredaktion etwa aus erzieherischen Gründe neue Woerter, die wir dann benutzen sollen? Oder versuchen die aus genauso erzieherischen Gründen Wörter aus unserer Sprache zu verbannen? Schulterzucken

Die Dudenredaktion bemüht sich vor allem Sprache zu vereinheitlichen um Kommunikation zu erleichtern und versucht nicht diese in eine ideologisch festgelegte Richtung zu steuern.

#57:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 09:18
    —
"Die Eiche steht am Wegesrand. Sie ist eine große Bäumin."

"Der Ofen, dort in der Ecke, ist ein guter Wärmequeller."

Viel Spaß mit dem Scheiß. Smilie

#58: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 10:32
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wenn vorher von "Aberwitz", "Sprachpanscherei", "Sprachverhunzung" usw. gesprochen wurde, kann die Antwort ruhig auf ähnlichem Niveau stattfinden.

Wenn Du meinst. Nur verlässt Du damit das Niveau des Experten mit Fachwissen. Denn diejenigen, die sich da empören, sind keine Aussenstehenden oder Uneingeweihten, sondern Muttersprachler. Deine Rolle als Experte ist die des Forschungsreisenden, der erfahren möchte, wie die Eingeborenen sprechen. Du sollst nicht Deine Forschungsobjekte beschimpfen, weil sie sich anders verhalten, als in Deinen Lehrbüchern steht. Das wäre etwas old school, so 19. Jahrhundert - grob geschätzt.

Nein, es sind nicht einfach Muttersprachler, die selbst sprachliche Äußerungen produzieren, die ich als Untersuchungsobjekt neutral zur Kenntnis nehmen könnte und müsste ("so sprechen die Leute halt, und als Sprachgebrauch ist das einfach so, weder richtig noch falsch").

Sondern diese Muttersprachler machen selbst sachliche Aussagen über Sprache (und zwar nicht nur über ihren eigenen Sprachgebrauch, sondern auch den anderer Leute und Sprache allgemein). Und diese sachlichen Aussagen können dann eben stimmen oder nicht. Und wenn sie nicht stimmen, aber selbst mit ziemlich groben Beschimpfungen anderer Leute einhergehen (Sprachpanscherei etc.), dürfen diese Muttersprachler auch ein Echo bekommen.



Das Problem ist doch, dass sich manche Leute anmassen anderen Leuten vorzuschreiben, was sie sagen duerfen sollen und was nicht und wer mit einer solch anmassenden Uebergriffigkeit daherkommt, der bekommt halt ein entsprechendes Echo und der hat absolut keinen Grund sich wegen dieses Echos als Opfer zu gebärden.


Ich finde auch, dass man der Dudenredaktion mal einen ganz freundschaftlichen Besuch mit Fackeln und Mistgabeln abstatten sollte... Pedanten!


Wieso denn? Erfindet die Dudenredaktion etwa aus erzieherischen Gründe neue Woerter, die wir dann benutzen sollen? Oder versuchen die aus genauso erzieherischen Gründen Wörter aus unserer Sprache zu verbannen? Schulterzucken

Die Dudenredaktion bemüht sich vor allem Sprache zu vereinheitlichen um Kommunikation zu erleichtern und versucht nicht diese in eine ideologisch festgelegte Richtung zu steuern.


Na, wenn der Duden sagt: Nö, so schreibt man nicht, oder das ist grammatikalisch falsch, auch wenn man so redet wie einem der Schnabel gewachsen ist, dann ist das doch übergriffig.

#59: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 11:03
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Na, wenn der Duden sagt: Nö, so schreibt man nicht, oder das ist grammatikalisch falsch, auch wenn man so redet wie einem der Schnabel gewachsen ist, dann ist das doch übergriffig.

Wobei die Dudenredaktion mW noch etwas anders arbeitet, weil sie ihre Aufgabe nicht darin sieht, einen bestimmten Stand der lebendigen Sprache zu erhalten oder anzustreben.

Die stellen eher die reale Benutzung fest, und Standard ist immer das momentan Meistbenutzte; bei Verteilungen, bei denen das nicht eindeutig ist, stellen sie auch das dar. Wenn das nicht so wäre, bräuchte man auch nicht so oft einen neuen Duden.

Der Duden richtet sich iA nicht nach behördlichen Vorgaben.

#60: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 11:14
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Na, wenn der Duden sagt: Nö, so schreibt man nicht, oder das ist grammatikalisch falsch, auch wenn man so redet wie einem der Schnabel gewachsen ist, dann ist das doch übergriffig.

Wobei die Dudenredaktion mW noch etwas anders arbeitet, weil sie ihre Aufgabe nicht darin sieht, einen bestimmten Stand der lebendigen Sprache zu erhalten oder anzustreben.

Die stellen eher die reale Benutzung fest, und Standard ist immer das momentan Meistbenutzte; bei Verteilungen, bei denen das nicht eindeutig ist, stellen sie auch das dar. Wenn das nicht so wäre, bräuchte man auch nicht so oft einen neuen Duden.

Der Duden richtet sich iA nicht nach behördlichen Vorgaben.


Die vom Duden sind sogar so nett, zu zeigen wie das Gendern richtig geht. zwinkern
https://www.duden.de/Shop/Richtig-gendern

#61: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 12:15
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und wenn sie nicht stimmen, aber selbst mit ziemlich groben Beschimpfungen anderer Leute einhergehen (Sprachpanscherei etc.), dürfen diese Muttersprachler auch ein Echo bekommen.


Echo ist ein schönes Beispiel dafür, dass Sprache nicht immer logisch ist. Denn ein Echo wäre die zeitversetzte Wiederholung der Beschimpfungen - es würde sie betonen, nicht widerlegen, umkehren oder leiser machen. Wenn man hier noch den beliebten Begriff der "Echokammer" dazu nimmt, wird ziemlich verwirrend. Dient ein Echo nun der Bestätigung oder der Widerlegung von Behauptungen? Oder ist beides möglich - wie bei den Appositionen?

#62:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 12:20
    —
Noch ein kleiner Nachtrag zur Entscheidung der Hannoverschen Verwaltung, ausschließlich eine "geschlechtergerechte Verwaltungssprache" zu verwenden, und damit zu der Frage, ob die in Hannover eigentlich sonst keine Sorgen haben. Nun, die NOZ gibt heute die Antwort: Ja, sie haben!

Die CeBIT, Hannovers Computermesse, muß schließen. VW wird in den nächsten Jahren 1000e Arbeitsplätze abbauen. Eine Filzaffäre legt die Politik der Stadt genauso lahm wie ein kaputtes Stellwerk den Hauptbahnhof, und gegen den Oberbürgermeister (SPD) wie zwei seiner Mitarbeiter ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue.

#63: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 12:42
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Na, wenn der Duden sagt: Nö, so schreibt man nicht, oder das ist grammatikalisch falsch, auch wenn man so redet wie einem der Schnabel gewachsen ist, dann ist das doch übergriffig.

Wobei die Dudenredaktion mW noch etwas anders arbeitet, weil sie ihre Aufgabe nicht darin sieht, einen bestimmten Stand der lebendigen Sprache zu erhalten oder anzustreben.

Die stellen eher die reale Benutzung fest, und Standard ist immer das momentan Meistbenutzte; bei Verteilungen, bei denen das nicht eindeutig ist, stellen sie auch das dar. Wenn das nicht so wäre, bräuchte man auch nicht so oft einen neuen Duden.

Der Duden richtet sich iA nicht nach behördlichen Vorgaben.


Die vom Duden sind sogar so nett, zu zeigen wie das Gendern richtig geht. zwinkern
https://www.duden.de/Shop/Richtig-gendern

Ja. Da sind auch Kaufleute, die davon ausgehen, dass die, die da korrekt sein wollen, auch Geld für einen Leitfaden "Genderkorrekt richtig gemacht" ausgeben. Bei dem Hintergrund, den die Duden-Leute haben dürften, kann ich mir sogar vorstellen, dass sie mehrheitlich dahinterstehen, auch, wenn das nicht zwangsläufig so sein muss.

Aber in "den Duden" wird dieser Kram erst eingehen, wenn er sprachliche Wirklichkeit geworden ist, bzw. werden sie ihn vielleicht versuchen einzuführen, wie bei der "neuen Rechtschreibung", um dann wieder zur Realität zurückzukommen. Ich gehe nicht davon aus, dass das Realität werden wird. Ich gehe nicht davon aus, dass der "Herr Bürgermeister" Spaß daran haben wird, seinerseits auch mit Stefan Bürgermeister*in angesprochen zu werden. Es klingt nämlich einfach nur bescheuert.

Wo es z.B. in einer Stellenausschreibung durchaus angebracht sein könnte (wenn man das braucht), eine geschlechtsneutrale Bezeichnung zu wählen, empfinde ich es in der persönlichen Ansprache einer Person, wie sie in einem direkt adressierten Brief stattfindet, einfach nur als zwanghaft.

#64: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 13:21
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich gehe nicht davon aus, dass der "Herr Bürgermeister" Spaß daran haben wird, seinerseits auch mit Stefan Bürgermeister*in angesprochen zu werden. Es klingt nämlich einfach nur bescheuert.


Es ist vor allem unnötig. Wenn der Bürgermeister gemeint ist, müssen nicht alle möglichen Personen mitgemeint sein.

#65:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 14:27
    —
Ist doch egal ob sich der Rest der Welt verarscht vorkommt. Hauptsache unseren wundervollen kleinen Schneeflocken geht's gut. Sehr glücklich

#66: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 16:47
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich gehe nicht davon aus, dass der "Herr Bürgermeister" Spaß daran haben wird, seinerseits auch mit Stefan Bürgermeister*in angesprochen zu werden. Es klingt nämlich einfach nur bescheuert.


Es ist vor allem unnötig. Wenn der Bürgermeister gemeint ist, müssen nicht alle möglichen Personen mitgemeint sein.


Es klingt nur aus Gewohnheit bescheuert. zwinkern Aber ich find dieses Gendersternchen unpraktisch und unleserlich. Da gibt’s besseres. Bürgermeistix wäre viel lustiger.

#67: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 16:52
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sondern diese Muttersprachler machen selbst sachliche Aussagen über Sprache (und zwar nicht nur über ihren eigenen Sprachgebrauch, sondern auch den anderer Leute und Sprache allgemein). Und diese sachlichen Aussagen können dann eben stimmen oder nicht.


Das setzt voraus, dass es hier ein klar unterscheidbares Richtig und Falsch gibt. Das ist aber bei sprachlichen Sachverhalten oft gar nicht der Fall.

Zum Beispiel werden in der gendergerechten Sprache gerne Partizipien zur Bildung geschlechtsneutraler Formen verwendet, also Studierende statt Studenten, [i[Arbeitende[/i] statt Arbeiter. Sind diese Partizipien wirklich gleichbedeutend? Ja und Nein, würde ich sagen. Das hängt nämlich vom Kontext und auch vom persönlichen Sprachgefühl ab. Wobei ich vermute, dass demjenigen, für den Studierende und Studenten gleichbedeutend sind, der subtile Bedeutungsunterschied bereits abhanden gekommen ist.

"Sie bat die Arbeiter, die Arbeitenden nicht zu stören." - "Sie bat die Studenten, die Studierenden nicht zu stören. "

Natürlich kann man der Meinung sein, dass derart subtile Unterscheidungsmöglichkeiten nicht so wichtig sind, vor allem, wenn es darum geht, ein höheres Ziel umzusetzen. Aber vielleicht bewirkt man mit dem Drehen an der Genderschraube mehr, als man zunächst überblicken kann. Immerhin geht es ja darum, die Sprache in ihren Differenzierungsmöglichkeiten einzuschränken.

#68: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 16:56
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sondern diese Muttersprachler machen selbst sachliche Aussagen über Sprache (und zwar nicht nur über ihren eigenen Sprachgebrauch, sondern auch den anderer Leute und Sprache allgemein). Und diese sachlichen Aussagen können dann eben stimmen oder nicht.


Das setzt voraus, dass es hier ein klar unterscheidbares Richtig und Falsch gibt. Das ist aber bei sprachlichen Sachverhalten oft gar nicht der Fall.

Zum Beispiel werden in der gendergerechten Sprache gerne Partizipien zur Bildung geschlechtsneutraler Formen verwendet, also Studierende statt Studenten, [i[Arbeitende[/i] statt Arbeiter. Sind diese Partizipien wirklich gleichbedeutend? Ja und Nein, würde ich sagen. Das hängt nämlich vom Kontext und auch vom persönlichen Sprachgefühl ab. Wobei ich vermute, dass demjenigen, für den Studierende und Studenten gleichbedeutend sind, der subtile Bedeutungsunterschied bereits abhanden gekommen ist.

"Sie bat die Arbeiter, die Arbeitenden nicht zu stören." - "Sie bat die Studenten, die Studierenden nicht zu stören. "

Natürlich kann man der Meinung sein, dass derart subtile Unterscheidungsmöglichkeiten nicht so wichtig sind, vor allem, wenn es darum geht, ein höheres Ziel umzusetzen. Aber vielleicht bewirkt man mit dem Drehen an der Genderschraube mehr, als man zunächst überblicken kann. Immerhin geht es ja darum, die Sprache in ihren Differenzierungsmöglichkeiten einzuschränken.

Letztlich ist es ein Neusprech, eine Wirklichkeit gewordene Dystopie, eine mutwillige Verdummung.

#69: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 18:00
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Natürlich kann man der Meinung sein, dass derart subtile Unterscheidungsmöglichkeiten nicht so wichtig sind, vor allem, wenn es darum geht, ein höheres Ziel umzusetzen. Aber vielleicht bewirkt man mit dem Drehen an der Genderschraube mehr, als man zunächst überblicken kann. Immerhin geht es ja darum, die Sprache in ihren Differenzierungsmöglichkeiten einzuschränken.

Ich denke nicht, daß die Subtilität der Sprache durch die Gendergerechtigkeit geringer wird, eher im Gegenteil. In Deinem Beispiel wäre es ja leicht möglich, die Unterscheidung zwischen Formalstatus und Engagementsstatus auf gendergerechte Weise auszudrücken, etwa:

"Sie bat die Arbeiter, die Arbeitenden nicht zu stören."
-->
"Sie bat die Werktätigen, die Arbeitenden nicht zu stören."
"Sie bat die Arbeitenden, die tatsächlich Arbeitenden nicht zu stören."
"Sie bat die Werktätigen, die Werkelnden nicht zu stören."
...

Ich denke, die Sprache wird in ihrer Fähigkeit zur subtilen Differenzierung duch andere Entwicklungen deutlich mehr bedroht. Etwa durch Hetzsprache, Werbung, Pidgin, Bildungsmangel usw.

#70: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 18:10
    —
step hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Natürlich kann man der Meinung sein, dass derart subtile Unterscheidungsmöglichkeiten nicht so wichtig sind, vor allem, wenn es darum geht, ein höheres Ziel umzusetzen. Aber vielleicht bewirkt man mit dem Drehen an der Genderschraube mehr, als man zunächst überblicken kann. Immerhin geht es ja darum, die Sprache in ihren Differenzierungsmöglichkeiten einzuschränken.

Ich denke nicht, daß die Subtilität der Sprache durch die Gendergerechtigkeit geringer wird, eher im Gegenteil. In Deinem Beispiel wäre es ja leicht möglich, die Unterscheidung zwischen Formalstatus und Engagementsstatus auf gendergerechte Weise auszudrücken, etwa:

"Sie bat die Arbeiter, die Arbeitenden nicht zu stören."
-->
"Sie bat die Werktätigen, die Arbeitenden nicht zu stören."
"Sie bat die Arbeitenden, die tatsächlich Arbeitenden nicht zu stören."
"Sie bat die Werktätigen, die Werkelnden nicht zu stören."


Ja, es ist möglich. Indem man kompliziertere und sperrigere Sätze bildet. Was vorher in der Sprache synthetisch vorhanden war, wird eliminiert und durch komplexere analytische Formen ersetzt. Das mag aus technokratischer Perspektive eine geeignete Lösung sein. Man darf es dennoch unschön finden.

#71: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 18:17
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Man darf es dennoch unschön finden.

Na selbstverständlich (auch wenn das nicht Dein Punkt war). Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch. Vieles könnte auch einfach besser klingen. "Glocke" zum Beispiel ist doch ästhetisch betrachtet ein echter Fehlgriff, ebenso wie "Kuss".

#72: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 18:58
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Behörde als Herausgeberin." Klingt deshalb falsch, weil solche Berufs- oder Standesbezeichnungen eben nicht auf Dinge zutreffen können.


Wird dann aus einem Mann, der einen Unfall versucht hat, eine Verursacherin, wenn er in einem behördlichen Schreiben als "beklagte Partei" erwähnt wird?


Ich glaub, die Kette an Witzen, die man darüber machen könnte, ist endlos. Mr. Green


No asterisk, no fun.

#73: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 19:24
    —
step hat folgendes geschrieben:

Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch.

Nur ist dein oder mein Gefühl in diesem Zusammenhang vollkommen unerheblich. Sprache entwickelt sich durch Gebrauch, und nicht per Dekret, in Zeiten von Social Media erst recht. Und ich habe den Eindruck, daß diese Entwicklung weder in Richtung Ästetik noch in Richtung „Geschlechtergerechtigkeit“ geht.

#74: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 19:32
    —
step hat folgendes geschrieben:
Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch.


Dennoch sind viele grosse Werke der Literatur und Dichtung in dieser Sprache (und anderen natürlichen Sprachen) verfasst worden. Ob eine Sprache vom Reissbrett das leisten kann, müsste sich erst erweisen. Vor allem, wenn die neu gestaltete Sprache in Amtsstuben zu dem Zweck entworfen wurde, weniger differenzierend zu sein.

#75: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 19:48
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch.


Dennoch sind viele grosse Werke der Literatur und Dichtung in dieser Sprache (und anderen natürlichen Sprachen) verfasst worden. Ob eine Sprache vom Reissbrett das leisten kann, müsste sich erst erweisen. Vor allem, wenn die neu gestaltete Sprache in Amtsstuben zu dem Zweck entworfen wurde, weniger differenzierend zu sein.


Neusprech! Der Versuch, die Welt zu verändern, indem man die Leute zwingen will, über sie nur noch in einer bestimmten Weise zu reden. Ein totalitäres Konzept, weil es nicht nur eine bestimmte Richtung zur allein richtigen erklärt, sondern auch verhindern will, daß sich Widerstand überhaupt noch artikulieren kann.

Wobei der größte Schaden vermutlich schon angerichtet ist. In den Köpfen vieler wird der Versuch, Sprach per Dekret zu ändern, gar nicht mehr als die Anmaßung empfunden, die sie ist.

P.S.: Was die Werke der Weltliteratur betrifft, die müssen eben von einem Sprachwohlfahrtsausschuß begutachtet, und gegebenenfalls umgeschrieben werden.

#76: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 20:33
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch.


Dennoch sind viele grosse Werke der Literatur und Dichtung in dieser Sprache (und anderen natürlichen Sprachen) verfasst worden. Ob eine Sprache vom Reissbrett das leisten kann, müsste sich erst erweisen. Vor allem, wenn die neu gestaltete Sprache in Amtsstuben zu dem Zweck entworfen wurde, weniger differenzierend zu sein.


Neusprech! Der Versuch, die Welt zu verändern, indem man die Leute zwingen will, über sie nur noch in einer bestimmten Weise zu reden. Ein totalitäres Konzept, weil es nicht nur eine bestimmte Richtung zur allein richtigen erklärt, sondern auch verhindern will, daß sich Widerstand überhaupt noch artikulieren kann.

Wobei der größte Schaden vermutlich schon angerichtet ist. In den Köpfen vieler wird der Versuch, Sprach per Dekret zu ändern, gar nicht mehr als die Anmaßung empfunden, die sie ist.

P.S.: Was die Werke der Weltliteratur betrifft, die müssen eben von einem Sprachwohlfahrtsausschuß begutachtet, und gegebenenfalls umgeschrieben werden.


Es sind komischerweise die Strukturkonservativen, die sich hier als Sprachrevolutionäre gebärden.

Ihnen ist es wichtig, nicht die rückständigen Verhältnisse zu ändern, sondern lediglich deren Benennungen. Anstatt Arbeitgeber abzuschaffen, werde sie in Arbeitgeber*innen umbenannt.

Kriege heißen ja in der Schönsprech-Journaille schon seit längerem nicht mehr Kriege, sondern z.B. *Friedensmaßnahmen* oder ähnliches.

Kleben wir einfach andere Etiketten an die alten Dinge und ruckzug verwandeln sie sich in neue Dinge! Wie im Märchen.

Und beauftragt mit der Sprachrevolution werden irgendwelche ... äh ... ich sag mal höflich - einfache Menschen, die sowieso zu keiner echten Kritik fähig sind und sich lieber mit Wortmagie und Symbolik beschäftigen.

Da steckt im übrigen auch so ein bestimmter Idealismus drin, nach dem erst das Denken geändert werden müsse und die Dinge folgen dann schon hinterdrein. zwinkern

#77: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 20:46
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch.
Nur ist dein oder mein Gefühl in diesem Zusammenhang vollkommen unerheblich. ...

Ach was? Es ging um Kramers Gefühl.

#78: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 21:05
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es sind komischerweise die Strukturkonservativen, die sich hier als Sprachrevolutionäre gebärden.

Das scheint mir falsch, kannst Du diesen Zusammenhang statistisch belegen? Die meisten Befürworter gendergerechter Sprache, die ich kenne, sind unterdurchschnittlich strukturkonservativ. Die Anti-Gender-Hetzer dagegen sind oft eher so law-and-order Typen oder konservative Schöngeiste. Und wer "gebärdet" sich hier, Du selber doch wohl. Und ändert sich nun die Sprache von selbst oder darf sie auch von Sprechenden geändert werden?

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Kleben wir einfach andere Etiketten an die alten Dinge und ruckzug verwandeln sie sich in neue Dinge! Wie im Märchen.

Ja, Euphemismen funktionieren sehr gut, auch in der kommunistischen Propaganda ("Freie Deutsche Jugend" usw.), der Kirche usw..

#79: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 21:06
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch.


Dennoch sind viele grosse Werke der Literatur und Dichtung in dieser Sprache (und anderen natürlichen Sprachen) verfasst worden. Ob eine Sprache vom Reissbrett das leisten kann, müsste sich erst erweisen. Vor allem, wenn die neu gestaltete Sprache in Amtsstuben zu dem Zweck entworfen wurde, weniger differenzierend zu sein.


Neusprech! Der Versuch, die Welt zu verändern, indem man die Leute zwingen will, über sie nur noch in einer bestimmten Weise zu reden. Ein totalitäres Konzept, weil es nicht nur eine bestimmte Richtung zur allein richtigen erklärt, sondern auch verhindern will, daß sich Widerstand überhaupt noch artikulieren kann.

Wobei der größte Schaden vermutlich schon angerichtet ist. In den Köpfen vieler wird der Versuch, Sprach per Dekret zu ändern, gar nicht mehr als die Anmaßung empfunden, die sie ist.

P.S.: Was die Werke der Weltliteratur betrifft, die müssen eben von einem Sprachwohlfahrtsausschuß begutachtet, und gegebenenfalls umgeschrieben werden.


Es sind komischerweise die Strukturkonservativen, die sich hier als Sprachrevolutionäre gebärden.

Ihnen ist es wichtig, nicht die rückständigen Verhältnisse zu ändern, sondern lediglich deren Benennungen. Anstatt Arbeitgeber abzuschaffen, werde sie in Arbeitgeber*innen umbenannt.

Kriege heißen ja in der Schönsprech-Journaille schon seit längerem nicht mehr Kriege, sondern z.B. *Friedensmaßnahmen* oder ähnliches.

Kleben wir einfach andere Etiketten an die alten Dinge und ruckzug verwandeln sie sich in neue Dinge! Wie im Märchen.

Und beauftragt mit der Sprachrevolution werden irgendwelche ... äh ... ich sag mal höflich - einfache Menschen, die sowieso zu keiner echten Kritik fähig sind und sich lieber mit Wortmagie und Symbolik beschäftigen.

Da steckt im übrigen auch so ein bestimmter Idealismus drin, nach dem erst das Denken geändert werden müsse und die Dinge folgen dann schon hinterdrein. zwinkern


Das Denken kommt sinnvollerweise immer VOR der Handlung. Außer bei solchen Strolchen wie Deinesgleichen natürlich. Ihr Leninisten, Bolschewiken, Trotzköpfe handelt erst und denkt dann darüber nach, wie man die Scheiße schönredet. Mr. Green

#80: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 21:09
    —
step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch.
Nur ist dein oder mein Gefühl in diesem Zusammenhang vollkommen unerheblich. ...

Ach was? Es ging um Kramers Gefühl.


Mein Gefühl ist ja auch massgeblich.

#81: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 21:09
    —
step hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Man darf es dennoch unschön finden.

Na selbstverständlich (auch wenn das nicht Dein Punkt war). Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch. Vieles könnte auch einfach besser klingen. "Glocke" zum Beispiel ist doch ästhetisch betrachtet ein echter Fehlgriff, ebenso wie "Kuss".

An die Ungenauigkeiten der Sprache hat man sich gewohnt. Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist. Auch bei Schloss, Ball, Bank, oder diverse andere Wörter. Aber oje es kommt was neues dazu.
Darüber hatten wir es schon mal: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=20927&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=sprache

#82: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 21:14
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist.


An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen?

#83: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 21:25
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist.


An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen?

Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann.
Auf English gibt es z.B. Color und Paint. Ebenso gibt es auf English diverse Wörter für Glück.
Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass man sich an Unzulänglichkeiten gewöhnt hat.

#84: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 21:54
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist.


An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen?

Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann.
Auf English gibt es z.B. Color und Paint. Ebenso gibt es auf English diverse Wörter für Glück.
Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass man sich an Unzulänglichkeiten gewöhnt hat.

Ja, aber Kramers Punkt ist wohl, daß es einen Unterschied macht, ob eine Sprache solche Unzulänglichkeiten hat, oder ob man, quasi von oben, Unzulänglichkeiten mutwillig herbeiführt.

#85: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 21:58
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist.


An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen?

Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann.
Auf English gibt es z.B. Color und Paint.


Damit hatte ich noch nie ein Problem. Mir fällt da jetzt auch spontan keine Gelegenheit ein, bei der es da zu Missverständnissen kommen könnte.

#86: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 22:01
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch.
Nur ist dein oder mein Gefühl in diesem Zusammenhang vollkommen unerheblich. ...
Ach was? Es ging um Kramers Gefühl.
Mein Gefühl ist ja auch massgeblich.

Klar, niemand soll diskriminiert werden.

#87: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 22:06
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ja, aber Kramers Punkt ist wohl, daß es einen Unterschied macht, ob eine Sprache solche Unzulänglichkeiten hat, oder ob man, quasi von oben, Unzulänglichkeiten mutwillig herbeiführt.

"mutwillig = aus Absicht, provozierender Boshaftigkeit, Leichtfertigkeit geschehend" - ist das der richtige Begriff für gendergerechte Sprachregelungen öffentlicher Dokumente?

Und willst Du damit sagen, daß Änderungen "von unten" weniger boshaftig oder leichtsinnig sind?

#88:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 22:58
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist doch, dass sich manche Leute anmassen anderen Leuten vorzuschreiben, was sie sagen duerfen sollen und was nicht und wer mit einer solch anmassenden Uebergriffigkeit daherkommt, der bekommt halt ein entsprechendes Echo und der hat absolut keinen Grund sich wegen dieses Echos als Opfer zu gebärden.

Zum Anlass der aktuellen Situation: Die Stadt Hannover hat genau ihren Angestellten und niemandem sonst was vorgeschrieben.
Also gebärde dich bitte nicht als Opfer, weil irgendwo ein Arbeitgeber, mit dem du nichts zu tun hast, seinen Angestellten sagt, wie sie ihre Arbeit machen sollen.
Inwiefern das sinnvoll ist, kann man ja diskutieren, auch wenn man damit nichts zu tun hat; aber "anmaßend" oder "übergriffig" ist daran gar nichts.

Falls du die übergreifende Diskussion zur Sprachverwendung meinst: Das ist genau das, eine Diskussion und keine Vorschrift. Alle die deutsche Sprache verwendenden Personen dürfen das tun, wie sie lustig sind. Sie dürfen auch alle Wörter benutzen, die andere Leute doof finden. Und diese anderen Leute dürfen eben das, das doof finden. Fertig.
Und erwachsene Menschen diskutieren inhallich darüber, wenn sie wollen, statt über angebliche Übergriffigkeiten rumzuheulen, die es nicht gibt.

#89:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 23:03
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Und erwachsene Menschen diskutieren inhallich darüber, wenn sie wollen, statt über angebliche Übergriffigkeiten rumzuheulen, die es nicht gibt.


Wenn ich solche Sätze lese, bin ich eigentlich ganz froh, dass wir noch keine Sprache haben, die automatisch alle meint.

#90: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 23:07
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Neusprech! Der Versuch, die Welt zu verändern, indem man die Leute zwingen will, über sie nur noch in einer bestimmten Weise zu reden. Ein totalitäres Konzept, weil es nicht nur eine bestimmte Richtung zur allein richtigen erklärt, sondern auch verhindern will, daß sich Widerstand überhaupt noch artikulieren kann.

Wobei der größte Schaden vermutlich schon angerichtet ist. In den Köpfen vieler wird der Versuch, Sprach per Dekret zu ändern, gar nicht mehr als die Anmaßung empfunden, die sie ist.

Der "Versuch, Sprach per Dekret zu ändern", wird vor allem deswegen nicht als Anmaßung empfunden, weil es ihn nicht gibt. Niemand kann oder will privaten Sprachverwendenden irgendwas vorschreiben - außer natürlich da, wo es sowieso das gute Recht gibt, Regeln vorzugeben: Plattformbetreiber deren Teilnehmern, Arbeitgeber ihren Angestellten u.ä.. Das ist aber nun mal wirklich nichts Neues - Arbeitgeber konnten immer schon sprachliche Regeln vorschreiben, und Anzeigen, Leserbreife oder Texte ablehnen, auch wegen sprachlicher Verstöße, konnten Zeitungen ebenfalls schon immer.
Ansonsten gibt es, wie gesagt, Meinungsäußerung und Diskussion darüber, mehr aber nicht.

Dein Gerede von "zwingen", einem "totalitären Konzept", von "Neusprech" usw. ist also reiner Bullshit, ich weiß nur nicht, ob das echte Paranoia oder ein argumentativer Strohmann ist.

#91:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 23:08
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Zum Anlass der aktuellen Situation: Die Stadt Hannover hat genau ihren Angestellten und niemandem sonst was vorgeschrieben.


Auch wenn das Hannoveraner sind. Und Angestellte im öffentlichen Dienst. Auch die haben Gefühle. Glaube ich zumindest.

#92: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 23:21
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sondern diese Muttersprachler machen selbst sachliche Aussagen über Sprache (und zwar nicht nur über ihren eigenen Sprachgebrauch, sondern auch den anderer Leute und Sprache allgemein). Und diese sachlichen Aussagen können dann eben stimmen oder nicht.

Das setzt voraus, dass es hier ein klar unterscheidbares Richtig und Falsch gibt. Das ist aber bei sprachlichen Sachverhalten oft gar nicht der Fall.

Du hast recht, ein eindeutiges richtig oder falsch gibt es bei Sprache nicht immer; wenn es (darauf zielt dein Beispiel) um die Semantik verschiedener Wortbildungsmöglichkeiten geht, mag das so sein.

Bei den Beispielen, die ich kritisiert habe, gibt es dieses richtig oder falsch aber. Die Frage, ob man eine Institution mit ihrer natürlichen Geschlechtslosigkeit mit einem männlichen oder weiblichen Wort bezeichnet, hat mit dem Begriff "generisches Maskulinum" nunmal überhaupt nichts zu tun. Und die Möglichkeit, eine grammatisch weibliche Institution da, wo es die Auswahlmöglichkeit gibt, mit einem Wort zu bezeichnen, das bei Personen Frauen meint, ist auch keine moderne Neuerfindung abgedrehter Genderist*innen, sondern eine seit Jahrhunderten existierende, teils sogar überwiegend genutzte Möglichkeit (Beispiel gab's oben). Is einfach so (in diesen Fällen kann man das sagen).

Und wenn die Leute, die diese Fehler machen, eine Meinungsstärke und damit einhergehende Freude an der Beschimpfung von Leuten mit anderer Meinung (jetzt wieder: "mutwillige Verdummung", ausgerechnet) beweisen, die nur durch den Dunning-Kruger-Effekt erklärbar ist, erlaube ich mir eben, auch mit deutlichen Worten auf diese Diskrepanz hinzuweisen.

#93: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 23:31
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist.


An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen?

Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann.
Auf English gibt es z.B. Color und Paint. Ebenso gibt es auf English diverse Wörter für Glück.
Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass man sich an Unzulänglichkeiten gewöhnt hat.

Ja, aber Kramers Punkt ist wohl, daß es einen Unterschied macht, ob eine Sprache solche Unzulänglichkeiten hat, oder ob man, quasi von oben, Unzulänglichkeiten mutwillig herbeiführt.

Aber der eigentliche Punkt ist doch, dass man sich an die besondere "Unzulänglichkeit" der fehlenden Genauigkeit nicht gewöhnen musste, sondern dass es andersherum ist, dass mehr Eindeutigkeit bis hin zur Umkehrbaren Eindeutigkeit (=Eineindeutigkeit) ein Zeichen der modernen Fachsprache ist, deren Extrem man dann in der Mathematik vor sich hat.

Die natürliche Sprache lebt von der fehlenden Eindeutigkeit, lebt davon, dass wir mit ein und dem selben Wort je nach Kontext ganz unterschiedliche Bedeutungen transportieren. An diesen Gebrauch der Sprache ist unser Gehirn auch angepasst und es macht auch Kindern keine Schwierigkeiten unter Oma mal eine alte Frau und mal eine bestimmte alte Frau zu verstehen. Die Alternative wäre, für den Gegenstand dieser Welt keinen Begriff, sondern einen individuellen Namen zu haben - oder den Namen und die Begriffe, damit wir abstrahieren können. Der Umfang wäre aber 1. nicht zu bewältigen und 2. stellt sich die Frage, wie eine derartige Sprache entstanden sein soll, wenn wir nicht davon ausgehen, dass irgendwann ein Gott kam, um seinen Kindern mit einem Atemzug die gesamte Sprache einzuhauchen.

#94:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 23:35
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Eiche steht am Wegesrand. Sie ist eine große Bäumin."

"Der Ofen, dort in der Ecke, ist ein guter Wärmequeller."

Viel Spaß mit dem Scheiß. Smilie

Bei der "Behörde als Herausgeberin" geht es um Worte, die
a) ursprünglich Personen meinen und nur zusätzlich auch auf Institutionen angewendet werden können, und
b) (deshalb) sowieso schon in beiden Geschlechtern vorhanden sind.

Da deine Beispiele aber Worte benutzen, die eben keine Personen, sondern geschlechtslose Sachen bezeichnen, und die deshalb bisher eben auch nicht in männlicher und weiblicher Version vorliegen, geht dieser Strohmann wieder meilenweit an der Sache vorbei.

#95:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 23:41
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Eiche steht am Wegesrand. Sie ist eine große Bäumin."

"Der Ofen, dort in der Ecke, ist ein guter Wärmequeller."

Viel Spaß mit dem Scheiß. Smilie

Bei der "Behörde als Herausgeberin" geht es um Worte, die
a) ursprünglich Personen meinen und nur zusätzlich auch auf Institutionen angewendet werden können, und
b) (deshalb) sowieso schon in beiden Geschlechtern vorhanden sind.

Da deine Beispiele aber Worte benutzen, die eben keine Personen, sondern geschlechtslose Sachen bezeichnen, und die deshalb bisher eben auch nicht in männlicher und weiblicher Version vorliegen, geht dieser Strohmann wieder meilenweit an der Sache vorbei.


Und wie steht es mit Sexisten und Rassisten?
Sind das dann Sexierende und Rassierende?

#96: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 23:43
    —
step hat folgendes geschrieben:
....
Ja, Euphemismen funktionieren sehr gut, auch in der kommunistischen Propaganda ("Freie Deutsche Jugend" usw.), der Kirche usw..

Aber Euphemismen gibt es an anderer Stelle.

Irgendwie scheint ja ein großes traumatisches Potential in einer gendermäßig unpassenden Anrede zu liegen.

Deshalb enthält man jetzt über 99% der angeschriebenen Personen die zu ihrem Geschlecht passende Anrede vor, um eine Minderheit, von der nicht klar ist, um wie viel Promille der Bevölkerung es sich dreht, aber nicht mehr als 6, nicht aus Versehen falsch anzusprechen und nennt das Gendergerechtigkeit.

Irgendwie erinnert mich das an einen Herrn Namens Prokrustes. Der war übrigens auch ganz gerecht.

#97:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 23:49
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Eiche steht am Wegesrand. Sie ist eine große Bäumin."

"Der Ofen, dort in der Ecke, ist ein guter Wärmequeller."

Viel Spaß mit dem Scheiß. Smilie

Bei der "Behörde als Herausgeberin" geht es um Worte, die
a) ursprünglich Personen meinen und nur zusätzlich auch auf Institutionen angewendet werden können, und
b) (deshalb) sowieso schon in beiden Geschlechtern vorhanden sind.

Da deine Beispiele aber Worte benutzen, die eben keine Personen, sondern geschlechtslose Sachen bezeichnen, und die deshalb bisher eben auch nicht in männlicher und weiblicher Version vorliegen, geht dieser Strohmann wieder meilenweit an der Sache vorbei.


Und wie steht es mit Sexisten und Rassisten?
Sind das dann Sexierende und Rassierende?

Auch Postgestaltung hat eine Semantik, die zu beachten sich lohnt. Z.B. hast du für deinen Beitrag einen von mir zitiert; das erweckt nun aber beim flüchtigen Leser den Eindruck, die beiden Beiträge hätten was miteinander zu tun.

#98:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 24.01.2019, 23:56
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Eiche steht am Wegesrand. Sie ist eine große Bäumin."

"Der Ofen, dort in der Ecke, ist ein guter Wärmequeller."

Viel Spaß mit dem Scheiß. Smilie

Bei der "Behörde als Herausgeberin" geht es um Worte, die
a) ursprünglich Personen meinen und nur zusätzlich auch auf Institutionen angewendet werden können, und
b) (deshalb) sowieso schon in beiden Geschlechtern vorhanden sind.

Da deine Beispiele aber Worte benutzen, die eben keine Personen, sondern geschlechtslose Sachen bezeichnen, und die deshalb bisher eben auch nicht in männlicher und weiblicher Version vorliegen, geht dieser Strohmann wieder meilenweit an der Sache vorbei.


Und wie steht es mit Sexisten und Rassisten?
Sind das dann Sexierende und Rassierende?

Auch Postgestaltung hat eine Semantik, die zu beachten sich lohnt. Z.B. hast du für deinen Beitrag einen von mir zitiert; das erweckt nun aber beim flüchtigen Leser den Eindruck, die beiden Beiträge hätten was miteinander zu tun.


Unterschätze die flüchtigen Lesenden nicht: Denen ist sicher aufgefallen, dass mein Beitrag um Klassen besser ist als deiner und er somit einer höheren Liga angehört. Schulterzucken

#99: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 00:20
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bei den Beispielen, die ich kritisiert habe, gibt es dieses richtig oder falsch aber. Die Frage, ob man eine Institution mit ihrer natürlichen Geschlechtslosigkeit mit einem männlichen oder weiblichen Wort bezeichnet, hat mit dem Begriff "generisches Maskulinum" nunmal überhaupt nichts zu tun. Und die Möglichkeit, eine grammatisch weibliche Institution da, wo es die Auswahlmöglichkeit gibt, mit einem Wort zu bezeichnen, das bei Personen Frauen meint, ist auch keine moderne Neuerfindung abgedrehter Genderist*innen, sondern eine seit Jahrhunderten existierende, teils sogar überwiegend genutzte Möglichkeit (Beispiel gab's oben). Is einfach so (in diesen Fällen kann man das sagen).


Ja, "die Kirche als Hüterin". Wenn man bedenkt, dass Kirche lange Zeit eine reine Männerveranstaltung war (und eine der beiden grossen Kirchen ist das ja immer noch), bringt mich das dazu, noch mehr am Nutzen solcher Sprachregelungen zu zweifeln. "Die Kirche als Hüterin des Patriarchats" - das ist doch mal hübsch gegendert.

#100: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 00:39
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist.


An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen?

Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann.
Auf English gibt es z.B. Color und Paint. Ebenso gibt es auf English diverse Wörter für Glück.
Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass man sich an Unzulänglichkeiten gewöhnt hat.

Ja, aber Kramers Punkt ist wohl, daß es einen Unterschied macht, ob eine Sprache solche Unzulänglichkeiten hat, oder ob man, quasi von oben, Unzulänglichkeiten mutwillig herbeiführt.

Aber der eigentliche Punkt ist doch, dass man sich an die besondere "Unzulänglichkeit" der fehlenden Genauigkeit nicht gewöhnen musste, sondern dass es andersherum ist, dass mehr Eindeutigkeit bis hin zur Umkehrbaren Eindeutigkeit (=Eineindeutigkeit) ein Zeichen der modernen Fachsprache ist, deren Extrem man dann in der Mathematik vor sich hat.

Die natürliche Sprache lebt von der fehlenden Eindeutigkeit, lebt davon, dass wir mit ein und dem selben Wort je nach Kontext ganz unterschiedliche Bedeutungen transportieren. An diesen Gebrauch der Sprache ist unser Gehirn auch angepasst und es macht auch Kindern keine Schwierigkeiten unter Oma mal eine alte Frau und mal eine bestimmte alte Frau zu verstehen. Die Alternative wäre, für den Gegenstand dieser Welt keinen Begriff, sondern einen individuellen Namen zu haben - oder den Namen und die Begriffe, damit wir abstrahieren können. Der Umfang wäre aber 1. nicht zu bewältigen und 2. stellt sich die Frage, wie eine derartige Sprache entstanden sein soll, wenn wir nicht davon ausgehen, dass irgendwann ein Gott kam, um seinen Kindern mit einem Atemzug die gesamte Sprache einzuhauchen.

Soviel Nachdenklichkeit solltest du von „Sprachpädagogen“ nicht erwarten. Die fühlen sich an der Spitze des Fortschritts, und sind fest davon überzeugt, wenn alle ihrem Neusprech folgen, werde diese Welt dem Paradies wieder ein Stück näher kommen. Idealisten im wahrsten Sinne des Wortes.

#101: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 03:05
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist.


An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen?

Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann.
Auf English gibt es z.B. Color und Paint. Ebenso gibt es auf English diverse Wörter für Glück.
Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass man sich an Unzulänglichkeiten gewöhnt hat.

Ja, aber Kramers Punkt ist wohl, daß es einen Unterschied macht, ob eine Sprache solche Unzulänglichkeiten hat, oder ob man, quasi von oben, Unzulänglichkeiten mutwillig herbeiführt.

Aber der eigentliche Punkt ist doch, dass man sich an die besondere "Unzulänglichkeit" der fehlenden Genauigkeit nicht gewöhnen musste, sondern dass es andersherum ist, dass mehr Eindeutigkeit bis hin zur Umkehrbaren Eindeutigkeit (=Eineindeutigkeit) ein Zeichen der modernen Fachsprache ist, deren Extrem man dann in der Mathematik vor sich hat.

Die natürliche Sprache lebt von der fehlenden Eindeutigkeit, lebt davon, dass wir mit ein und dem selben Wort je nach Kontext ganz unterschiedliche Bedeutungen transportieren. An diesen Gebrauch der Sprache ist unser Gehirn auch angepasst und es macht auch Kindern keine Schwierigkeiten unter Oma mal eine alte Frau und mal eine bestimmte alte Frau zu verstehen. Die Alternative wäre, für den Gegenstand dieser Welt keinen Begriff, sondern einen individuellen Namen zu haben - oder den Namen und die Begriffe, damit wir abstrahieren können. Der Umfang wäre aber 1. nicht zu bewältigen und 2. stellt sich die Frage, wie eine derartige Sprache entstanden sein soll, wenn wir nicht davon ausgehen, dass irgendwann ein Gott kam, um seinen Kindern mit einem Atemzug die gesamte Sprache einzuhauchen.

Soviel Nachdenklichkeit solltest du von „Sprachpädagogen“ nicht erwarten. Die fühlen sich an der Spitze des Fortschritts, und sind fest davon überzeugt, wenn alle ihrem Neusprech folgen, werde diese Welt dem Paradies wieder ein Stück näher kommen. Idealisten im wahrsten Sinne des Wortes.

Da kann man den Schaum vorm Mund geradezu blubbern hören. Lachen

#102: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 04:16
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist.


An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen?

Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann.
Auf English gibt es z.B. Color und Paint. Ebenso gibt es auf English diverse Wörter für Glück.
Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass man sich an Unzulänglichkeiten gewöhnt hat.

Ja, aber Kramers Punkt ist wohl, daß es einen Unterschied macht, ob eine Sprache solche Unzulänglichkeiten hat, oder ob man, quasi von oben, Unzulänglichkeiten mutwillig herbeiführt.

Aber der eigentliche Punkt ist doch, dass man sich an die besondere "Unzulänglichkeit" der fehlenden Genauigkeit nicht gewöhnen musste, sondern dass es andersherum ist, dass mehr Eindeutigkeit bis hin zur Umkehrbaren Eindeutigkeit (=Eineindeutigkeit) ein Zeichen der modernen Fachsprache ist, deren Extrem man dann in der Mathematik vor sich hat.

Die natürliche Sprache lebt von der fehlenden Eindeutigkeit, lebt davon, dass wir mit ein und dem selben Wort je nach Kontext ganz unterschiedliche Bedeutungen transportieren. An diesen Gebrauch der Sprache ist unser Gehirn auch angepasst und es macht auch Kindern keine Schwierigkeiten unter Oma mal eine alte Frau und mal eine bestimmte alte Frau zu verstehen. Die Alternative wäre, für den Gegenstand dieser Welt keinen Begriff, sondern einen individuellen Namen zu haben - oder den Namen und die Begriffe, damit wir abstrahieren können. Der Umfang wäre aber 1. nicht zu bewältigen und 2. stellt sich die Frage, wie eine derartige Sprache entstanden sein soll, wenn wir nicht davon ausgehen, dass irgendwann ein Gott kam, um seinen Kindern mit einem Atemzug die gesamte Sprache einzuhauchen.

Soviel Nachdenklichkeit solltest du von „Sprachpädagogen“ nicht erwarten. Die fühlen sich an der Spitze des Fortschritts, und sind fest davon überzeugt, wenn alle ihrem Neusprech folgen, werde diese Welt dem Paradies wieder ein Stück näher kommen. Idealisten im wahrsten Sinne des Wortes.

Da kann man den Schaum vorm Mund geradezu blubbern hören. Lachen


Was ich aus dem Munde dieses Alternativen für Deutsche Sprache heraushöre, ist alles tun zu wollen, damit diese Welt kein Paradies für alle wird.

#103:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 04:18
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Eiche steht am Wegesrand. Sie ist eine große Bäumin."

"Der Ofen, dort in der Ecke, ist ein guter Wärmequeller."

Viel Spaß mit dem Scheiß. Smilie

Bei der "Behörde als Herausgeberin" geht es um Worte, die
a) ursprünglich Personen meinen und nur zusätzlich auch auf Institutionen angewendet werden können, und
b) (deshalb) sowieso schon in beiden Geschlechtern vorhanden sind.

Da deine Beispiele aber Worte benutzen, die eben keine Personen, sondern geschlechtslose Sachen bezeichnen, und die deshalb bisher eben auch nicht in männlicher und weiblicher Version vorliegen, geht dieser Strohmann wieder meilenweit an der Sache vorbei.


Weil du (mal wieder) nicht siehst, wohin deine Schritte führen oder woher sie kamen. Es ging um das Durchgendern und wie hirnlos es ist. Ergo: Kein Strohmann. Btw. ich glaube langsam, dass du nichtmal mehr weißt, was dieses Wort bedeutet.

#104:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 04:37
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Eiche steht am Wegesrand. Sie ist eine große Bäumin."

"Der Ofen, dort in der Ecke, ist ein guter Wärmequeller."

Viel Spaß mit dem Scheiß. Smilie

Bei der "Behörde als Herausgeberin" geht es um Worte, die
a) ursprünglich Personen meinen und nur zusätzlich auch auf Institutionen angewendet werden können, und
b) (deshalb) sowieso schon in beiden Geschlechtern vorhanden sind.

Da deine Beispiele aber Worte benutzen, die eben keine Personen, sondern geschlechtslose Sachen bezeichnen, und die deshalb bisher eben auch nicht in männlicher und weiblicher Version vorliegen, geht dieser Strohmann wieder meilenweit an der Sache vorbei.


Weil du (mal wieder) nicht siehst, wohin deine Schritte führen oder woher sie kamen. Es ging um das Durchgendern und wie hirnlos es ist. Ergo: Kein Strohmann. Btw. ich glaube langsam, dass du nichtmal mehr weißt, was dieses Wort bedeutet.


Äh, du hast Beispiele gebracht, die wirklich niemand fordert, nicht mal Hardcore-Femilinguistinnen.
Was du geliefert hast, sind Strohdragqueens der schrillsten Sorte.

#105: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 04:55
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist.


An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen?

Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann.
Auf English gibt es z.B. Color und Paint. Ebenso gibt es auf English diverse Wörter für Glück.
Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass man sich an Unzulänglichkeiten gewöhnt hat.

Ja, aber Kramers Punkt ist wohl, daß es einen Unterschied macht, ob eine Sprache solche Unzulänglichkeiten hat, oder ob man, quasi von oben, Unzulänglichkeiten mutwillig herbeiführt.

Aber der eigentliche Punkt ist doch, dass man sich an die besondere "Unzulänglichkeit" der fehlenden Genauigkeit nicht gewöhnen musste, sondern dass es andersherum ist, dass mehr Eindeutigkeit bis hin zur Umkehrbaren Eindeutigkeit (=Eineindeutigkeit) ein Zeichen der modernen Fachsprache ist, deren Extrem man dann in der Mathematik vor sich hat.

Die natürliche Sprache lebt von der fehlenden Eindeutigkeit, lebt davon, dass wir mit ein und dem selben Wort je nach Kontext ganz unterschiedliche Bedeutungen transportieren. An diesen Gebrauch der Sprache ist unser Gehirn auch angepasst und es macht auch Kindern keine Schwierigkeiten unter Oma mal eine alte Frau und mal eine bestimmte alte Frau zu verstehen. Die Alternative wäre, für den Gegenstand dieser Welt keinen Begriff, sondern einen individuellen Namen zu haben - oder den Namen und die Begriffe, damit wir abstrahieren können. Der Umfang wäre aber 1. nicht zu bewältigen und 2. stellt sich die Frage, wie eine derartige Sprache entstanden sein soll, wenn wir nicht davon ausgehen, dass irgendwann ein Gott kam, um seinen Kindern mit einem Atemzug die gesamte Sprache einzuhauchen.

Soviel Nachdenklichkeit solltest du von „Sprachpädagogen“ nicht erwarten. Die fühlen sich an der Spitze des Fortschritts, und sind fest davon überzeugt, wenn alle ihrem Neusprech folgen, werde diese Welt dem Paradies wieder ein Stück näher kommen. Idealisten im wahrsten Sinne des Wortes.

Da kann man den Schaum vorm Mund geradezu blubbern hören. Lachen


Was ich aus dem Munde dieses Alternativen für Deutsche Sprache heraushöre, ist alles tun zu wollen, damit diese Welt kein Paradies für alle wird.



Immer wenn Ideologen ein Paradies fuer alle basteln wollten, kam bisher immer 'ne Hölle fuer meisten bei raus.

Aber schoen, dass Du wenigstens indirekt zugibst, was der Zweck dieser ganzen Genderei sein soll. Smilie

#106: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 05:34
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist.


An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen?

Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann.
Auf English gibt es z.B. Color und Paint. Ebenso gibt es auf English diverse Wörter für Glück.
Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass man sich an Unzulänglichkeiten gewöhnt hat.

Ja, aber Kramers Punkt ist wohl, daß es einen Unterschied macht, ob eine Sprache solche Unzulänglichkeiten hat, oder ob man, quasi von oben, Unzulänglichkeiten mutwillig herbeiführt.

Aber der eigentliche Punkt ist doch, dass man sich an die besondere "Unzulänglichkeit" der fehlenden Genauigkeit nicht gewöhnen musste, sondern dass es andersherum ist, dass mehr Eindeutigkeit bis hin zur Umkehrbaren Eindeutigkeit (=Eineindeutigkeit) ein Zeichen der modernen Fachsprache ist, deren Extrem man dann in der Mathematik vor sich hat.

Die natürliche Sprache lebt von der fehlenden Eindeutigkeit, lebt davon, dass wir mit ein und dem selben Wort je nach Kontext ganz unterschiedliche Bedeutungen transportieren. An diesen Gebrauch der Sprache ist unser Gehirn auch angepasst und es macht auch Kindern keine Schwierigkeiten unter Oma mal eine alte Frau und mal eine bestimmte alte Frau zu verstehen. Die Alternative wäre, für den Gegenstand dieser Welt keinen Begriff, sondern einen individuellen Namen zu haben - oder den Namen und die Begriffe, damit wir abstrahieren können. Der Umfang wäre aber 1. nicht zu bewältigen und 2. stellt sich die Frage, wie eine derartige Sprache entstanden sein soll, wenn wir nicht davon ausgehen, dass irgendwann ein Gott kam, um seinen Kindern mit einem Atemzug die gesamte Sprache einzuhauchen.

Soviel Nachdenklichkeit solltest du von „Sprachpädagogen“ nicht erwarten. Die fühlen sich an der Spitze des Fortschritts, und sind fest davon überzeugt, wenn alle ihrem Neusprech folgen, werde diese Welt dem Paradies wieder ein Stück näher kommen. Idealisten im wahrsten Sinne des Wortes.

Da kann man den Schaum vorm Mund geradezu blubbern hören. Lachen


Was ich aus dem Munde dieses Alternativen für Deutsche Sprache heraushöre, ist alles tun zu wollen, damit diese Welt kein Paradies für alle wird.



Immer wenn Ideologen ein Paradies fuer alle basteln wollten, kam bisher immer 'ne Hölle fuer meisten bei raus.

Aber schoen, dass Du wenigstens indirekt zugibst, was der Zweck dieser ganzen Genderei sein soll. Smilie


Immer wenn Ideologen das Paradies für alle verhindern wollten, wurde die Hölle für alle noch heißer. Smilie

#107:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 05:50
    —
Wir führen einfach das generische Femininum ein und alle Menschinnen, ob Frauinnen oder Männerinnen sind glückliche? Nein. Darum geht es gar nicht. Eine kluge Linguistin von der Uni Leipzig macht’s vor.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/generisches-femininum-an-der-uni-leipzig-frauen-sind-keine-sonderfaelle/8310626.html

Alte Männerinnen wie meine ideologisch verbohrte Freundin Beachbernadette sind von solchen Innovationen natürlich mental komplett überfordert.

#108:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 06:19
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wir führen einfach das generische Femininum ein und alle Menschinnen, ob Frauinnen oder Männerinnen sind glückliche? Nein. Darum geht es gar nicht. Eine kluge Linguistin von der Uni Leipzig macht’s vor.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/generisches-femininum-an-der-uni-leipzig-frauen-sind-keine-sonderfaelle/8310626.html

Alte Männerinnen wie meine ideologisch verbohrte Freundin Beachbernadette sind von solchen Innovationen natürlich mental komplett überfordert.


Wie kommst Du darauf?

Ich finde es bloss lustig.

Andererseits ist das Zeug dieses Professors nicht so ohne weiteres mit dem Ideal der Universität als "safe space" fuer Transgenderpersoenlichkeiten zu vereinbaren. Wenn ein cis-Mann sich sprachlich als "Professorin" idendifizert, dann koennen sich genuine Transgenderpersoenlichkeiten nachgeäfft und lächerlich gemacht fuehlen und somit zu genuinen "gendered violence victims" werden, was am Besten sofort der "gendered violence task force" angezeigt wird, damit dieser privilegierte weisse alte Mann zügig von seinem Lehrstuhl entfernt werden kann. Ausserdem sollten wissenschaftliche Magazine davon Abstand nehnmen Texte dieses transphoben Fossils zu publizieren. Was der macht ist naemlich um Einiges schlimmer als bloss nicht gendergerecht zu schreiben, er greift tatsaechlich Transgenderpersoenlichkeiten an und demütigt sie und dass nicht gendergerechte Texte nicht veröffentlicht werden, findet er ja selber offensichtlich gut, also wird er sicher Verständnis dafuer haben, dass er es künftig schwerer haben wird sein eigenes transphobes Zeugs zu publizieren. zwinkern


Dein social justice Berndilein. Smilie

#109:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 11:49
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/generisches-femininum-an-der-uni-leipzig-frauen-sind-keine-sonderfaelle/8310626.html


Zitat:
Seitdem haben eine Reihe von Studien den Beweis erbracht, dass Menschen im Experiment sich keineswegs auch Frauen vorstellen, wenn von „fünf Professoren“ die Rede ist, sondern dass sie eben nur – oder in erster Linie – Männer konzeptualisieren.



Ich bin mir da gar nicht sicher, ob das wirklich ein sprachliches Problem ist. Stellt man sich bei "Professoren" eher deshalb Männer vor, weil da ein "innen" fehlt, oder weil das Klischeebild, das viele von einem Professor haben, männlich ist? Man stellt sich da ja auch nicht Mick Jagger oder Arnold Schwarzenegger vor, sondern eher so einen wie Gauland.

Was passiert, wenn man gar keine sprachliche Vorgabe macht, sondern nur eine Situation beschreibt: "Ich gehe zur Vorlesung an der Uni" - "Ich bringe mein Kind in den Kindergarten" - "Ich gehe an einer Baustelle vorbei" - "Ich stehe bei Aldi an der Kasse" - "Ich hole mir beim Arzt eine Überweisung" "Heute habe ich so lange gearbeitet, dass ich später als das Reinigungspersonal aus dem Büro kam" - Stellen Sie sich diese Situationen vor und geben Sie an, welches Geschlecht die anderen Personen haben.

#110:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 19:42
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Die Eiche steht am Wegesrand. Sie ist eine große Bäumin."

"Der Ofen, dort in der Ecke, ist ein guter Wärmequeller."

Viel Spaß mit dem Scheiß. Smilie

Bei der "Behörde als Herausgeberin" geht es um Worte, die
a) ursprünglich Personen meinen und nur zusätzlich auch auf Institutionen angewendet werden können, und
b) (deshalb) sowieso schon in beiden Geschlechtern vorhanden sind.

Da deine Beispiele aber Worte benutzen, die eben keine Personen, sondern geschlechtslose Sachen bezeichnen, und die deshalb bisher eben auch nicht in männlicher und weiblicher Version vorliegen, geht dieser Strohmann wieder meilenweit an der Sache vorbei.


Weil du (mal wieder) nicht siehst, wohin deine Schritte führen oder woher sie kamen. Es ging um das Durchgendern und wie hirnlos es ist. Ergo: Kein Strohmann. Btw. ich glaube langsam, dass du nichtmal mehr weißt, was dieses Wort bedeutet.


Äh, du hast Beispiele gebracht, die wirklich niemand fordert, nicht mal Hardcore-Femilinguistinnen.
Was du geliefert hast, sind Strohdragqueens der schrillsten Sorte.


Und nicht nur, dass die niemand fordert: die Dinge, die tatsächlich als Beispiele genannt werden, führen auch in keiner Weise zu den von Bravopunk ausgedachten Beispielen, weil letztere (wie gesagt) völlig andere Kategorien von Wörtern benutzen als erstere. Deswegen: Wenn das nicht Strohfrauen sind, weiß ich nicht, was dann.

#111: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 19:45
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bei den Beispielen, die ich kritisiert habe, gibt es dieses richtig oder falsch aber. Die Frage, ob man eine Institution mit ihrer natürlichen Geschlechtslosigkeit mit einem männlichen oder weiblichen Wort bezeichnet, hat mit dem Begriff "generisches Maskulinum" nunmal überhaupt nichts zu tun. Und die Möglichkeit, eine grammatisch weibliche Institution da, wo es die Auswahlmöglichkeit gibt, mit einem Wort zu bezeichnen, das bei Personen Frauen meint, ist auch keine moderne Neuerfindung abgedrehter Genderist*innen, sondern eine seit Jahrhunderten existierende, teils sogar überwiegend genutzte Möglichkeit (Beispiel gab's oben). Is einfach so (in diesen Fällen kann man das sagen).


Ja, "die Kirche als Hüterin". Wenn man bedenkt, dass Kirche lange Zeit eine reine Männerveranstaltung war (und eine der beiden grossen Kirchen ist das ja immer noch), bringt mich das dazu, noch mehr am Nutzen solcher Sprachregelungen zu zweifeln. "Die Kirche als Hüterin des Patriarchats" - das ist doch mal hübsch gegendert.


Das ist ein bedenkenswerter Einwand, der in der Tat nicht einfach als richtig oder falsch einsortiert werden kann, sondern diskutiert werden kann. Und du schaffst es, ihn ohne abwegige Abqualifizierungen oder Beleidigungen der Gegenposition vorzubringen. So kann man sinnvoll über die Sache reden.

#112: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 19:50
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bei den Beispielen, die ich kritisiert habe, gibt es dieses richtig oder falsch aber. Die Frage, ob man eine Institution mit ihrer natürlichen Geschlechtslosigkeit mit einem männlichen oder weiblichen Wort bezeichnet, hat mit dem Begriff "generisches Maskulinum" nunmal überhaupt nichts zu tun. Und die Möglichkeit, eine grammatisch weibliche Institution da, wo es die Auswahlmöglichkeit gibt, mit einem Wort zu bezeichnen, das bei Personen Frauen meint, ist auch keine moderne Neuerfindung abgedrehter Genderist*innen, sondern eine seit Jahrhunderten existierende, teils sogar überwiegend genutzte Möglichkeit (Beispiel gab's oben). Is einfach so (in diesen Fällen kann man das sagen).


Ja, "die Kirche als Hüterin". Wenn man bedenkt, dass Kirche lange Zeit eine reine Männerveranstaltung war (und eine der beiden grossen Kirchen ist das ja immer noch), bringt mich das dazu, noch mehr am Nutzen solcher Sprachregelungen zu zweifeln. "Die Kirche als Hüterin des Patriarchats" - das ist doch mal hübsch gegendert.


Das ist ein bedenkenswerter Einwand, der in der Tat nicht einfach als richtig oder falsch einsortiert werden kann, sondern diskutiert werden kann. Und du schaffst es, ihn ohne abwegige Abqualifizierungen oder Beleidigungen der Gegenposition vorzubringen. So kann man sinnvoll über die Sache reden.


Oh, da ist mir wohl was durchgerutscht. Das war keine Absicht. Mit den Augen rollen

#113: Re: Antidiskriminierung statt nur ein-gender-berücksichtigende Gleichstellung Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.01.2019, 19:54
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bei den Beispielen, die ich kritisiert habe, gibt es dieses richtig oder falsch aber. Die Frage, ob man eine Institution mit ihrer natürlichen Geschlechtslosigkeit mit einem männlichen oder weiblichen Wort bezeichnet, hat mit dem Begriff "generisches Maskulinum" nunmal überhaupt nichts zu tun. Und die Möglichkeit, eine grammatisch weibliche Institution da, wo es die Auswahlmöglichkeit gibt, mit einem Wort zu bezeichnen, das bei Personen Frauen meint, ist auch keine moderne Neuerfindung abgedrehter Genderist*innen, sondern eine seit Jahrhunderten existierende, teils sogar überwiegend genutzte Möglichkeit (Beispiel gab's oben). Is einfach so (in diesen Fällen kann man das sagen).


Ja, "die Kirche als Hüterin". Wenn man bedenkt, dass Kirche lange Zeit eine reine Männerveranstaltung war (und eine der beiden grossen Kirchen ist das ja immer noch), bringt mich das dazu, noch mehr am Nutzen solcher Sprachregelungen zu zweifeln. "Die Kirche als Hüterin des Patriarchats" - das ist doch mal hübsch gegendert.


Das ist ein bedenkenswerter Einwand, der in der Tat nicht einfach als richtig oder falsch einsortiert werden kann, sondern diskutiert werden kann. Und du schaffst es, ihn ohne abwegige Abqualifizierungen oder Beleidigungen der Gegenposition vorzubringen. So kann man sinnvoll über die Sache reden.


Oh, da ist mir wohl was durchgerutscht. Das war keine Absicht. Mit den Augen rollen


Ich wollte eigentlich nur deutlich machen, dass meine heftigen Worte nicht deiner Argumentation galten.

#114:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 01:49
    —
Wie sieht es eigentlich mit der gendergerechten Sprache in unseren Forumsregeln aus? Sehr glücklich Man könnte zumindest drüber nachdenken, von Moderator_Innen, User*innen, Forumsratenden zu sprechen.

#115:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 02:14
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie sieht es eigentlich mit der gendergerechten Sprache in unseren Forumsregeln aus? Sehr glücklich Man könnte zumindest drüber nachdenken, von Moderator_Innen, User*innen, Forumsratenden zu sprechen.


Wir koennen Dich ja zum FGH-Sonderbeauftragten fuer Usererziehung und Moderatorenaufklärung ernennen. Dann kannst Du nach Herzenslust Deinem Hobby nachgehen und die Forenregeln so umschreiben, dass das FGH endlich ein Paradies fuer alle werden kann. Smilie

#116:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 07:14
    —
Fazit: Jede Schnapsidee, so dumm sie auch ist, findet immer welche, die sie befürworten. Wurde allerdings auch schon zu oft bewiesen. Ist also trivial. Schulterzucken

#117:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 09:45
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie sieht es eigentlich mit der gendergerechten Sprache in unseren Forumsregeln aus? Sehr glücklich Man könnte zumindest drüber nachdenken, von Moderator_Innen, User*innen, Forumsratenden zu sprechen.


Wir koennen Dich ja zum FGH-Sonderbeauftragten fuer Usererziehung und Moderatorenaufklärung ernennen. Dann kannst Du nach Herzenslust Deinem Hobby nachgehen und die Forenregeln so umschreiben, dass das FGH endlich ein Paradies fuer alle werden kann. Smilie


Wenn du als unerzogener User schon dafür sorgst, dass dieses Forum zur intellektuellen Hölle auf Erden verkommt, die Moderierenden unaufgeklärt die Regeln in muffiger Sprache belassen, dann ist es Zeit für Helden aufzustehen und paradiesische Gendergerechtigkeit herzustellen! Aber ich bin kein Held.

#118:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 11:33
    —
"Freigeisterndenhaus". freakteach

#119:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 12:21
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
"Freigeisterndenhaus". freakteach


Freigei*denhaus. Dann passt das Sternchen wieder!

#120:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 12:32
    —
Bitte nochmal nachlesen, AD:
Zitat:
Eine geschlechtsumfassende Ansprache ist nicht immer möglich. In diesen
Fällen gilt es den Genderstar zu nutzen. Der Genderstar, dargestellt
durch ein Sternchen* zwischen der maskulinen und femininen Endung
dient als sprachliches Darstellungsmittel aller sozialen Geschlechter und
Geschlechtsidentitäten.


Das korrekte Anwenden des Genderstarenden lautet "Freigeister*innenhaus".

#121:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 12:38
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
"Freigeisterndenhaus". freakteach


Freigei*denhaus. Dann passt das Sternchen wieder!

Dann ersetz doch auch noch das d : Freigei*genhaus.

#122:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 12:41
    —
Danach müsste man die Übersichtseite von oben bis unten durchgendern:


Benutzergruppen -> Benutzendengruppen
Maaaaamiiii !!!! -> Eeeeeltern !!!
Clubraum -> Clubzimmer
usw.

#123:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 12:50
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Danach müsste man die Übersichtseite von oben bis unten durchgendern:


Benutzergruppen -> Benutzendengruppen
Maaaaamiiii !!!! -> Eeeeeltern !!!
Clubraum -> Clubzimmer
usw.




Mitundohnegliederliste
Rechts
DeschnerIn-Forum

#124:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 12:52
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
"Freigeisterndenhaus". freakteach


Freigei*denhaus. Dann passt das Sternchen wieder!

Dann ersetz doch auch noch das d : Freigei*genhaus.


Ne, da sperren wir Samson, unquest und goedelchen. Dann muss man erst gar nicht in die Sprache eingreifen.

#125:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 13:39
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Danach müsste man die Übersichtseite von oben bis unten durchgendern:


Benutzergruppen -> Benutzendengruppen
Maaaaamiiii !!!! -> Eeeeeltern !!!
Clubraum -> Clubzimmer
usw.




Mitundohnegliederliste
Rechts
DeschnerIn-Forum

Clubraum -> Clubzimmer*In
Mitundohnegliederliste -> Schwanzträger- und Menschenliste

#126:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 13:42
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
"Freigeisterndenhaus". freakteach


Freigei*denhaus. Dann passt das Sternchen wieder!

Dann ersetz doch auch noch das d : Freigei*genhaus.


Ne, da sperren wir Samson, unquest und goedelchen. Dann muss man erst gar nicht in die Sprache eingreifen.

Das versteh ich jetzt nicht, warum Du meinst, ausgerechnet derentwegen in die Sprache eingreifen zu müssen. Die gehören doch nur auch zu denen, denen diese Eingriffe missfallen.

#127:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 14:48
    —
Man sollte aber immer bedenken, dass das Gender-Sternchen frauenfeindlich ist.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Gendergerechte-Sprache-in-Hannover-Feministische-Wissenschaftlerin-lehnt-Gender-Stern-ab
Zitat:
Eine feministische Sprachwissenschaftlerin aus Hannover kritisiert die Entscheidung der Stadt Hannover, zukünftig eine geschlechtsneutrale Sprache und sogenannte Gender-Sterne zu verwenden.

#128:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 15:35
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Man sollte aber immer bedenken, dass das Gender-Sternchen frauenfeindlich ist.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Gendergerechte-Sprache-in-Hannover-Feministische-Wissenschaftlerin-lehnt-Gender-Stern-ab
Zitat:
Eine feministische Sprachwissenschaftlerin aus Hannover kritisiert die Entscheidung der Stadt Hannover, zukünftig eine geschlechtsneutrale Sprache und sogenannte Gender-Sterne zu verwenden.

Hier kann man sprachwissenschaftlich nur ein Beispiel für ein Oxymoron finden. Smilie

#129:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 15:56
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Man sollte aber immer bedenken, dass das Gender-Sternchen frauenfeindlich ist.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Gendergerechte-Sprache-in-Hannover-Feministische-Wissenschaftlerin-lehnt-Gender-Stern-ab
Zitat:
Eine feministische Sprachwissenschaftlerin aus Hannover kritisiert die Entscheidung der Stadt Hannover, zukünftig eine geschlechtsneutrale Sprache und sogenannte Gender-Sterne zu verwenden.


So, so, „generisches Femininum“. Heißt es dann von jetzt ab auch Umweltverschmutzerin, Mörderin oder Kinderschänderin?

#130:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 16:19
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Man sollte aber immer bedenken, dass das Gender-Sternchen frauenfeindlich ist.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Gendergerechte-Sprache-in-Hannover-Feministische-Wissenschaftlerin-lehnt-Gender-Stern-ab
Zitat:
Eine feministische Sprachwissenschaftlerin aus Hannover kritisiert die Entscheidung der Stadt Hannover, zukünftig eine geschlechtsneutrale Sprache und sogenannte Gender-Sterne zu verwenden.


So, so, „generisches Femininum“. Heißt es dann von jetzt ab auch Umweltverschmutzerin, Mörderin oder Kinderschänderin?


Fast. Es fehlt -nen, weil es muss ja plural sein.

Was es nicht wirklich besser macht. Brevity is the soul of wit, und so. skeptisch

#131:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 21:58
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
"Freigeisterndenhaus". freakteach


Freigei*denhaus. Dann passt das Sternchen wieder!

Dann ersetz doch auch noch das d : Freigei*genhaus.


Ne, da sperren wir Samson, unquest und goedelchen. Dann muss man erst gar nicht in die Sprache eingreifen.

Das versteh ich jetzt nicht, warum Du meinst, ausgerechnet derentwegen in die Sprache eingreifen zu müssen. Die gehören doch nur auch zu denen, denen diese Eingriffe missfallen.


Eben! Sinn und Zweck der Gendersprachverhunzung ist doch vor allem solche wie die Genannten zu ärgern.

Und wenn die nicht mehr da sind.....

#132:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 22:00
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Man sollte aber immer bedenken, dass das Gender-Sternchen frauenfeindlich ist.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Gendergerechte-Sprache-in-Hannover-Feministische-Wissenschaftlerin-lehnt-Gender-Stern-ab
Zitat:
Eine feministische Sprachwissenschaftlerin aus Hannover kritisiert die Entscheidung der Stadt Hannover, zukünftig eine geschlechtsneutrale Sprache und sogenannte Gender-Sterne zu verwenden.


Gröhl...

#133:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.01.2019, 22:46
    —
Es ging mir um die Geigen. zwinkern

#134:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 00:06
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Man sollte aber immer bedenken, dass das Gender-Sternchen frauenfeindlich ist.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Gendergerechte-Sprache-in-Hannover-Feministische-Wissenschaftlerin-lehnt-Gender-Stern-ab
Zitat:
Eine feministische Sprachwissenschaftlerin aus Hannover kritisiert die Entscheidung der Stadt Hannover, zukünftig eine geschlechtsneutrale Sprache und sogenannte Gender-Sterne zu verwenden.


Gröhl...


Nein! Es sind nicht alle FeministInnen einer Meinung?
Wie kann das nur sein?

#135:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 00:17
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Man sollte aber immer bedenken, dass das Gender-Sternchen frauenfeindlich ist.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Gendergerechte-Sprache-in-Hannover-Feministische-Wissenschaftlerin-lehnt-Gender-Stern-ab
Zitat:
Eine feministische Sprachwissenschaftlerin aus Hannover kritisiert die Entscheidung der Stadt Hannover, zukünftig eine geschlechtsneutrale Sprache und sogenannte Gender-Sterne zu verwenden.


Gröhl...


Nein! Es sind nicht alle FeministInnen einer Meinung?
Wie kann das nur sein?



Auf vernunftbegabte Menschen wirken solch bizarren Meinungsverschiedenheiten ungefähr so wie Diskussionen ob grün- oder rotgestrichene Aluhuete besser gegen Chemtrails wirken.

...und ja, stell dir mal vor, sogar unter Aluhuttraegern gibt es verschiedene Meinungen! Lachen

#136:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 00:52
    —
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

#137:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 01:37
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)




Zitat:
......Förderlich wäre, wenn die Partei, die seit 1946 den hannoverschen Oberbürgermeister stellt, auch nur ein einziges Mal eine Frau nominiert hätte. ......


Geschockt Geschockt Geschockt



Mein Gott sind die fortschrittlich in Hannover...


....da ist ja meine alte Heimatstadt, die frueher einmal als so rabenschwarz galt, dass sie in stockdunkler Nacht noch Schatten wirft und in der gesellschaftlicher Fortschritt traditionell in Nanometer/Jahr gemessen wird, regelrecht Avantgarde.


Von "gendergerechter Verwaltungssprache" hat man dort noch nie was gehoert, dafuer amtiert aber bereits seit ueber einem halben Jahrzehnt eine grüne Bürgermeisterin.

Zufall oder hat man es vielleicht mancherorts nötig sich mit Pseudofortsschrittlichkeit ein Alibi in Ermangelung echter Fortschritte zu verschaffen und andernorts nicht?

#138:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 02:00
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)




Zitat:
......Förderlich wäre, wenn die Partei, die seit 1946 den hannoverschen Oberbürgermeister stellt, auch nur ein einziges Mal eine Frau nominiert hätte. ......


Geschockt Geschockt Geschockt



Mein Gott sind die fortschrittlich in Hannover...


....da ist ja meine alte Heimatstadt, die frueher einmal als so rabenschwarz galt, dass sie in stockdunkler Nacht noch Schatten wirft und in der gesellschaftlicher Fortschritt traditionell in Nanometer/Jahr gemessen wird, regelrecht Avantgarde.


Von "gendergerechter Verwaltungssprache" hat man dort noch nie was gehoert, dafuer amtiert aber bereits seit ueber einem halben Jahrzehnt eine grüne Bürgermeisterin.

Zufall oder hat man es vielleicht mancherorts nötig sich mit Pseudofortsschrittlichkeit ein Alibi in Ermangelung echter Fortschritte zu verschaffen und andernorts nicht?


Dein Gequatsche über jegliches Gender- oder Frauenthema ist ja nir noch peinlich und zum Fremdschämen. Argh

#139:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 03:30
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)




Zitat:
......Förderlich wäre, wenn die Partei, die seit 1946 den hannoverschen Oberbürgermeister stellt, auch nur ein einziges Mal eine Frau nominiert hätte. ......


Geschockt Geschockt Geschockt



Mein Gott sind die fortschrittlich in Hannover...


....da ist ja meine alte Heimatstadt, die frueher einmal als so rabenschwarz galt, dass sie in stockdunkler Nacht noch Schatten wirft und in der gesellschaftlicher Fortschritt traditionell in Nanometer/Jahr gemessen wird, regelrecht Avantgarde.


Von "gendergerechter Verwaltungssprache" hat man dort noch nie was gehoert, dafuer amtiert aber bereits seit ueber einem halben Jahrzehnt eine grüne Bürgermeisterin.

Zufall oder hat man es vielleicht mancherorts nötig sich mit Pseudofortsschrittlichkeit ein Alibi in Ermangelung echter Fortschritte zu verschaffen und andernorts nicht?


Dein Gequatsche über jegliches Gender- oder Frauenthema ist ja nir noch peinlich und zum Fremdschämen. Argh



Dann geh doch ins Bett und schäm Dich!

#140:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 11:51
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.

#141: Klischees - von der Wiege zu Bahre Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 12:33
    —
step hat folgendes geschrieben:
(...)

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Alleine schon die Inszenierung von Trauung und Hochzeit als Höhepunkt gemeinsamen Lebens.

Oder aber,
das in Filmen bei Beisetzungen fast immer ein Pfaffe dabei ist,
dümmer gehts nimmer.

#142:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 12:47
    —
step hat folgendes geschrieben:

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt.


Was soll "nachträglich hinnehmen" bedeuten? Jede Sprachänderung wird aktiv gestaltet.

#143:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 13:16
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt.


Was soll "nachträglich hinnehmen" bedeuten? Jede Sprachänderung wird aktiv gestaltet.


Blödsinn:

Zitat:
Begriffsursprung:
Das Wort schlecht, das im heutigen Sprachgebrauch meist ein abwertendes Adjektiv darstellt, hat im Lauf der Jahrhunderte einen starken Bedeutungswandel erfahren.
Das alt- und mittelhochdeutsche sleht stand für „glatt“ oder „eben“ (siehe auch das ähnliche Wort „schlittern“). Über seine spätmittelhochdeutsche Bedeutung „schlicht“ beziehungsweise „einfach“ (daher noch die Redensart schlecht und recht mit etwa der Bedeutung „o.k. und legal“) kam es zu der bis heute gültigen Verschiebung.


In keinen Moment hat jemand aktiv die Bedeutung vom Positiven ins Negativen umgeändert.
Es ist die sogenannte "Erosion der Sprache" die solches zustande bringt.

#144:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 13:54
    —
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"
Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen.

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt.

So? Tut es das? Was hat sich am Denken über das "Zigeunerschnitzel" geändert? Überhaupt, was war vorher an der Bezeichnung so skandalös? Außer einer etwas naiven Balkanromantik? Wenn man weniger nach vermeintlich diskriminerenden Begriffen suchen würde, und sich mehr über die Motive und Ziel derer Gedanken machen würde, die solche Sprachverbote fordern, wäre, denke ich, viel geholfen.

#145:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 14:04
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt.


Was soll "nachträglich hinnehmen" bedeuten? Jede Sprachänderung wird aktiv gestaltet.


Blödsinn:

Zitat:
Begriffsursprung:
Das Wort schlecht, das im heutigen Sprachgebrauch meist ein abwertendes Adjektiv darstellt, hat im Lauf der Jahrhunderte einen starken Bedeutungswandel erfahren.
Das alt- und mittelhochdeutsche sleht stand für „glatt“ oder „eben“ (siehe auch das ähnliche Wort „schlittern“). Über seine spätmittelhochdeutsche Bedeutung „schlicht“ beziehungsweise „einfach“ (daher noch die Redensart schlecht und recht mit etwa der Bedeutung „o.k. und legal“) kam es zu der bis heute gültigen Verschiebung.


In keinen Moment hat jemand aktiv die Bedeutung vom Positiven ins Negativen umgeändert.
Es ist die sogenannte "Erosion der Sprache" die solches zustande bringt.


Die "Erosion der Sprache" wird durch aktives Sprach-Handeln ausgelöst. Sprache fällt nicht einfach vom Himmel und wird dann passiv hingenommen.

#146:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 14:17
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt.


Was soll "nachträglich hinnehmen" bedeuten? Jede Sprachänderung wird aktiv gestaltet.


Blödsinn:

Zitat:
Begriffsursprung:
Das Wort schlecht, das im heutigen Sprachgebrauch meist ein abwertendes Adjektiv darstellt, hat im Lauf der Jahrhunderte einen starken Bedeutungswandel erfahren.
Das alt- und mittelhochdeutsche sleht stand für „glatt“ oder „eben“ (siehe auch das ähnliche Wort „schlittern“). Über seine spätmittelhochdeutsche Bedeutung „schlicht“ beziehungsweise „einfach“ (daher noch die Redensart schlecht und recht mit etwa der Bedeutung „o.k. und legal“) kam es zu der bis heute gültigen Verschiebung.


In keinen Moment hat jemand aktiv die Bedeutung vom Positiven ins Negativen umgeändert.
Es ist die sogenannte "Erosion der Sprache" die solches zustande bringt.


Die "Erosion der Sprache" wird durch aktives Sprach-Handeln ausgelöst. Sprache fällt nicht einfach vom Himmel und wird dann passiv hingenommen.

Irgend jemand hat "schlecht" einen negativen Touch gegeben. Es folgten immer mehr.
Irgendwann hat auch der letzte Depp begriffen, dass "schlecht" nicht mehr gut heißt. Aber von einen Moment auf den andern geschah dies nicht. Deshalb "Erosion".

#147:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 14:28
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:


In keinen Moment hat jemand aktiv die Bedeutung vom Positiven ins Negativen umgeändert.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Irgend jemand hat "schlecht" einen negativen Touch gegeben. Es folgten immer mehr.


Am Kopf kratzen

#148:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 14:31
    —
Die gendergerechte Sprache stört mich nicht, sie ist sogar vernünftig. Nur ich bin zu faul, um sie anzuwenden. Vielleicht im nächsten Leben. Es eilt nicht. zwinkern

#149:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 14:35
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Die gendergerechte Sprache stört mich nicht, sie ist sogar vernünftig. Nur ich bin zu faul, um sie anzuwenden. Vielleicht im nächsten Leben. Es eilt nicht. zwinkern

Schlecht ist Esperanto auch nicht, nur spricht es kaum einer. Warum nicht? Weil "geplante" Sprachen oder Sprachänderungen vielleicht doch schlecht sind?

#150:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 14:46
    —
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.
Falls das eine evidenzbasierte Aktion gewesen sein sollte:
Hat sich an der angeblich so schlechten Lage der schutzbedürftigen Personengruppe nachweislich was geändert?

#151:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 14:54
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.
Falls das eine evidenzbasierte Aktion gewesen sein sollte:
Hat sich an der angeblich so schlechten Lage der schutzbedürftigen Personengruppe nachweislich was geändert?

Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.

#152:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 15:15
    —
step hat folgendes geschrieben:

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt.


Stell Dir einfach mal vor, Du würdest diese Aussage in einem Strategiepapier einer rechtsradikalen Partei oder einer fundamentalistischen Sekte lesen. Ist schon ein wenig gruselig, oder? Denn was heisst das anderes, als dass da jemand über die unbewusste, beiläufige Benutzung der Sprache Gedanken in Deinen Kopf pflanzen möchte, die er mit herkömmlichen, nicht manipulativen Methoden dort nicht rein bekommen würde.

#153:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 15:24
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Die "Erosion der Sprache" wird durch aktives Sprach-Handeln ausgelöst.

In dem Sinne, daß man beim Sprechen aktiv den Mund aufmacht, trivialerweise ja. In dem Zusammenhang hier ging es aber darum, ob sich Sprache gelenkt / von oben geändert wird. Also ob z.B. immer mehr Leute "Ey Alder" sagen, bis es irgendwann "Grüß Gott" ersetzt, oder ob so etwas durch einen Influencer oder durch eine "Sprachpolizei" (Don Martin) bzw. ein autoritäres Regime geschieht.

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Sprache fällt nicht einfach vom Himmel und wird dann passiv hingenommen.

Sprache entsteht häufig ungelenkt und wird dann von vielen passiv übernommen. Sprache besteht zu großen Teilen aus Nachahmung. Du sagst nicht mehr "mein Wams" oder "die Volksehre", weil Du es von Deinen Eltern und in der Schule nicht mehr gehört hast. Vielleicht hörst Du es aber z.B. in Deiner Studentenverbindung wieder und übernimmst es dann beispielsweise vom dortigen Alphamännchen.

#154:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 15:33
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt.
Stell Dir einfach mal vor, Du würdest diese Aussage in einem Strategiepapier einer rechtsradikalen Partei oder einer fundamentalistischen Sekte lesen. Ist schon ein wenig gruselig, oder?

Ja, auf jeden Fall. Die sind allerdings schon deshalb gruselig, weil bei denen bereits die Ziele den Grundrechten widersprechen. Jedes wirksame Mittel in der Hand einer gruseligen, menschenfeindlichen Gruppe erscheint gruselig. Auch zum Beispiel Geld, ein Youtube-Kanal oder die Beantragung von Parteienförderung.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Denn was heisst das anderes, als dass da jemand über die unbewusste, beiläufige Benutzung der Sprache Gedanken in Deinen Kopf pflanzen möchte, die er mit herkömmlichen, nicht manipulativen Methoden dort nicht rein bekommen würde.

Also mal abgesehen vom NonSequitur im zweiten Satzteil würde Dein Einwand, konsequent zuendegedacht, bedeuten, daß sämtliche wirksamen Mittel unmoralisch wären. Selbst wenn man sich nur auf sprachliche Wirkung beschränkt: Werbung, Reden mit den Kindern, Reden im Bundestag, Meinungsseiten in der Presse, ...

#155:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 15:43
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.

Du verbreitest schon wieder Falschinformationen:

1. Es gibt keine Sprachpolizei (auch wenn sich das vielleicht manche wünschen); nur ganz wenige Wörter sind als Beleidigung strafbewehrt

2. "Zigeunerschnitzel" ist nicht verboten

3. Es gab Einzelaktionen, in denen frei entschieden wurde, das Wort nicht mehr zu benutzen:
wikipedia hat folgendes geschrieben:
Nachdem ein Forum der Sinti und Roma in Hannover die Hersteller von „Zigeunersoßen“ aufgefordert hatte, diese umzubenennen, weil der Begriff diskriminierend sei, entschied sich die Stadt Hannover im Spätsommer 2013, das Gericht künftig in ihren städtischen Kantinen nicht mehr unter der Bezeichnung Zigeunerschnitzel anzubieten, sondern als „Schnitzel Balkan Art“ oder „Schnitzel Budapester Art“. Ein Jahr später nannte der Soziologe Wolfram Stender die zurückliegende öffentliche Berichterstattung „ein Lehrstück darüber, wie schäbig mit der Minderheit der Sinti und Roma auch heute noch umgegangen wird“.


fwo hat folgendes geschrieben:
Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.

Zurecht. Das ist zudem ein Kategrienfehler, der indirekt die Diskriminierung wiederholt. Das ist unter Deinem Niveau.

#156:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 15:46
    —
step hat folgendes geschrieben:

Also mal abgesehen vom NonSequitur im zweiten Satzteil würde Dein Einwand, konsequent zuendegedacht, bedeuten, daß sämtliche wirksamen Mittel unmoralisch wären.


Unmoralisch wird es m.E. dort, wo jemand den inneren Widerstand eines Menschen dadurch brechen möchte, indem er subliminale Kanäle verwendet, um seine Ideen in den Kopf das anderen zu pflanzen. Man sagt eben nicht "Ich sehe das so und so und dafür habe ich diese und jene Gründe, die ich überzeugend finde. Was denkst Du?" sondern versucht über ein Nebengleis in den Kopf das anderen zu gelangen.

#157:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 16:24
    —
step hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.

Zurecht. Das ist zudem ein Kategrienfehler, der indirekt die Diskriminierung wiederholt. Das ist unter Deinem Niveau.

Jetzt muss ich doch mal fragen, was daran diskriminierend ist, ein Gericht das in der Art einer definierten Gruppe gewürzt ist, nach dieser Gruppe zu benennen.

#158:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 16:35
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... würde Dein Einwand, konsequent zuendegedacht, bedeuten, daß sämtliche wirksamen Mittel unmoralisch wären.
Unmoralisch wird es m.E. dort, wo jemand den inneren Widerstand eines Menschen dadurch brechen möchte, indem er subliminale Kanäle verwendet, um seine Ideen in den Kopf das anderen zu pflanzen. Man sagt eben nicht "Ich sehe das so und so und dafür habe ich diese und jene Gründe, die ich überzeugend finde. Was denkst Du?" sondern versucht über ein Nebengleis in den Kopf das anderen zu gelangen.

OK, ja da würde ich mitgehen.

Also wenn jetzt beispielsweise eine Kommunalverwaltung beschließt, in ihren Schreiben gendergerechte Sprache zu verwenden (obwohl andere Sprache nicht verboten ist) und diesen Beschluß etwa in der Stadpostille begründet mit dem Wunsch, weniger diskriminierende Sprache zu verwenden, würdest Du das dann als unmoralisch (weil subliminale Manipulation) bezeichnen oder nicht?

#159:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 16:50
    —
step hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Die "Erosion der Sprache" wird durch aktives Sprach-Handeln ausgelöst.

In dem Sinne, daß man beim Sprechen aktiv den Mund aufmacht, trivialerweise ja. In dem Zusammenhang hier ging es aber darum, ob sich Sprache gelenkt / von oben geändert wird.


Es ging um die Frage, ob die Sprache aktiv gestaltet wird oder passiv hingenommen wird. Identifizierst du dich so sehr mit der Obrigkeit, dass dir jedes Handeln, das nicht von ihr aushgeht, als "passive Hinnahme" erscheint?

#160:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 16:52
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.
Zurecht. Das ist zudem ein Kategorienfehler, der indirekt die Diskriminierung wiederholt. Das ist unter Deinem Niveau.
Jetzt muss ich doch mal fragen, was daran diskriminierend ist, ein Gericht das in der Art einer definierten Gruppe gewürzt ist, nach dieser Gruppe zu benennen.

Du schaffst damit einen neuen Begriff, der primär darauf abzielt, die sogenannte "politisch korrekte" Sprechweise zu karikieren, auf Kosten der Selbstbezeichnung einer Personengruppe, um die es Dir gar nicht geht. Oder warum sonst hast Du nicht "Balkanschnitzel" gesagt?

Ähnlich könntest Du im Supermarkt, statt nach "Schoko-" oder "Schaumküssen" zu fragen, Dich nach "Person-of-Colour-Küssen" erkundigen.

#161:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:00
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Identifizierst du dich so sehr mit der Obrigkeit, dass dir jedes Handeln, das nicht von ihr aushgeht, als "passive Hinnahme" erscheint?

Völlig an den Haaren herbeigezogen. Wenn Du z.B. hier im Forum einen Hetzbeitrag schreibst, ist das selbstverständlich aktives Handeln.

Es ist jedoch ein wesentlicher Unterschied, ob ein mächtiger Polizeistaat eine Sprechweise bei Strafe durchsetzt, oder ein einzelner Mensch / eine kleine Gruppe eine neue Sprachmode entwickelt, die sich mit Tausenden anderen vermischt und irgendwann durchsetzt oder auch nicht. Da ist viel weniger gerichtete Gesamtintention zu sehen.

#162:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:06
    —
step hat folgendes geschrieben:
Also wenn jetzt beispielsweise eine Kommunalverwaltung beschließt, in ihren Schreiben gendergerechte Sprache zu verwenden (obwohl andere Sprache nicht verboten ist) und diesen Beschluß etwa in der Stadpostille begründet mit dem Wunsch, weniger diskriminierende Sprache zu verwenden, würdest Du das dann als unmoralisch (weil subliminale Manipulation) bezeichnen oder nicht?


Interessante Frage, Ich würde sagen, das befindet sich schon an der Grenze. Denn eine strittige Frage wird durch so eine Massnahme quasi durch die Hintertür entschieden: Wo beginnt diskriminierende Sprache? Beginnt Diskriminierung schon in der Wahl der morphologischen und syntaktischen Bausteine, die man beim Sprechen verwendet - und zwar unbewusst, ohne gross darüber nach zu denken.

Ich finde, man sollte nicht unterschätzen, was man da von jemanden verlangt: Man verlangt, dass jemand beim Sprechen und Schreiben sich nicht nur bewusst damit beschäftigt, welche Inhalte er produziert, er soll darüber hinaus einen Schritt zurück gehen und seine sprachliche Kompetenz hinterfragen. Das heisst, er darf nicht auf den natürlichen Fluss seiner Muttersprache vertrauen, sondern muss zusätzlich zum eigentlichen Denkprozess die unterbewussten Denkprozesse ins Bewusstsein holen und überprüfen.

#163:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:09
    —
step hat folgendes geschrieben:

Du schaffst damit einen neuen Begriff, der primär darauf abzielt, die sogenannte "politisch korrekte" Sprechweise zu karikieren, auf Kosten der Selbstbezeichnung einer Personengruppe, um die es Dir gar nicht geht.


Ich kenne einen Imbiss, da gab es früher Zigeuner-Schnitzel, Balkan-Schnitzel und auch noch Paprika-Schnitzel. Das waren drei unterschiedliche Gerichte.

#164:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.
Falls das eine evidenzbasierte Aktion gewesen sein sollte:
Hat sich an der angeblich so schlechten Lage der schutzbedürftigen Personengruppe nachweislich was geändert?

Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.


Es ist ja auch völlig abwegig ein Schnitzel mit Paprikasauce zu bestellen. Völlig abwegig für manche ist wohl ein wenig Anstand im Alltag zu zeigen. Mit den Augen rollen

#165:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:29
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.
Falls das eine evidenzbasierte Aktion gewesen sein sollte:
Hat sich an der angeblich so schlechten Lage der schutzbedürftigen Personengruppe nachweislich was geändert?

Mit „Evidenz“ (auch so ein Modewort mit hohem Anspruch und nix dahinter) hatte das vorher nichts zu tun, und hinterher auch nicht. Ähnlich wie der Negerkuss oder die Mohren-Apotheke.

#166:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:30
    —
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.

#167:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:35
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Also wenn jetzt beispielsweise eine Kommunalverwaltung beschließt, in ihren Schreiben gendergerechte Sprache zu verwenden (obwohl andere Sprache nicht verboten ist) und diesen Beschluß etwa in der Stadpostille begründet mit dem Wunsch, weniger diskriminierende Sprache zu verwenden, würdest Du das dann als unmoralisch (weil subliminale Manipulation) bezeichnen oder nicht?
Interessante Frage, Ich würde sagen, das befindet sich schon an der Grenze. Denn eine strittige Frage wird durch so eine Massnahme quasi durch die Hintertür entschieden: Wo beginnt diskriminierende Sprache? Beginnt Diskriminierung schon in der Wahl der morphologischen und syntaktischen Bausteine, die man beim Sprechen verwendet - und zwar unbewusst, ohne gross darüber nach zu denken.

Du rückst jetzt von dem Kriterium "subliminal" ab und verweist stattdessen auf ein neues Kriterium: nämlich daß es unmoralisch sei, wenn man (s)eine Meinung zu einer strittigen Frage in die Wortwahl einfließen läßt. Hier würde ich einwenden, daß es wohl unmöglich ist, dies nicht zu tun. Gerade weil die Frage strittig ist, würde zudem auch eine Wahl nicht gendergerechter Ausdrücke bereits eine solche Tendenz kommunizieren.

Weitere Aspekte:
- die Antwort ist gar nicht vorgegeben; Du darfst der Behörde auch weiterhin nicht-gendergerecht antworten, jedenfalls vorläufig. Und durch eine entsprechende Begründung könnte die Behörde auch darauf hinweisen, daß es sich hier um ihre Ansicht bzw. Intention handelt.
- selbst innerhalb der Behörde könnte man argumentieren, daß es nur ein vorgegebener Baustein ist und die Sachbearbeiter damit nicht ihre eigene Ansicht zur Genderdebatte in Sprache fassen, sondern nur die ihres Arbeitgebers - ähnlich wie auch mein Arbeitgeber von mir verlangen kann, daß ich Textbausteine etwa im Kundenverkehr verwende, die ich privat sogar als Lüge bezeichnen würde.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde, man sollte nicht unterschätzen, was man da von jemanden verlangt: Man verlangt, dass jemand beim Sprechen und Schreiben sich nicht nur bewusst damit beschäftigt, welche Inhalte er produziert, er soll darüber hinaus einen Schritt zurück gehen und seine sprachliche Kompetenz hinterfragen.

Eigentlich ja. Wobei in dem genannten Fall ausreichen würde, daß der Sachbearbeiter es unreflektiert anwendet.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Das heisst, er darf nicht auf den natürlichen Fluss seiner Muttersprache vertrauen ...

Das ist ganz normal im Schriftverkehr, Liebesbriefe vielleicht mal ausgenommen. Wenn Du etwa mal so ein Schreiben vom Finanzamt anschaust, dann ist da auch ganz ohne gendergerechte Sprache nicht mehr viel "natürlicher Fluß der Muttersprache" zu erkennen - es ist fachspezifisch, legalistisch, umständlich, emotionslos, dialektfrei usw. zwinkern

#168:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:36
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.

Ja, tolle Idee. Man stelle eine Behauptung auf, für die es nicht die Spur eines Beweises gibt, und wer dem widerspricht, beweist damit nur, daß er vorurteilsbehaftet ist. So wird aus einer inhaltlichen Frage eine moralische, und da muß man nicht mehr argumentieren, sondern nur noch verurteilen. Prima, dolle Sache!

#169:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:40
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Man stelle eine Behauptung auf, für die es nicht die Spur eines Beweises gibt ...

Welche Behauptung genau meinst Du hier?
- daß Sprache Denken beeinflußt?
- daß es Leute gibt, die sich durch nicht gendergerechte Anrede diskriminiert fühlen?
- ...?

#170:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:42
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.

Ja, tolle Idee. Man stelle eine Behauptung auf, für die es nicht die Spur eines Beweises gibt, und wer dem widerspricht, beweist damit nur, daß er vorurteilsbehaftet ist.


Wieso? Meine Behauptung war: Es gibt heftigen Widerstand gegen sprachliche Eingriffe. Das ist evident mit jedem dämlichen Beitrag, den du hier lieferst. zwinkern Beweis erbracht.

#171:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 17:54
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.

Ei was?
Das ist ja völlig an mir vorbeigegangen, dieses Verbot.
Und sogar die Existenz einer Sprachpolizei.
Wo ist meine zuständige Dienststelle?

#172:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 18:08
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.

Ei was?
Das ist ja völlig an mir vorbeigegangen, dieses Verbot.
Und sogar die Existenz einer Sprachpolizei.
Wo ist meine zuständige Dienststelle?


Aus seiner Sicht bist du doch mindestens Inoffizieller Mitarbeiter der Sprapo. zwinkern

https://www.welt.de/kultur/article180678732/Seit-wann-gibt-es-eine-Sprachpolizei-Bedeutung-und-Geschichte-des-Wortes.html

Zitat:
Der Kampf gegen Hetze im Internet hat dazu geführt, dass sich die Trolle mit dem Vorwurf wehren, es gäbe eine Sprachpolizei, die ihnen vorschreiben wolle, wie sie ihre Gedanken zu formulieren hätten. Der Sprachpolizei-Vorwurf ist die etwas indirektere Art zu sagen: Das wird man ja wohl noch sagen dürfen. Meist werfen sich die so Formulierenden in die Pose des verfolgten Regimegegners. Sogar der Polizeiminister Seehofer ist sich ja nicht zu schade für dieses Opfergetue. Früher wurden Regimegegner von der Gestapo gefoltert, heute empfinden sich gefühlte Dissidenten als Gejagte der Sprachpolizei.

#173:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 18:17
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.

Ja, tolle Idee. Man stelle eine Behauptung auf, für die es nicht die Spur eines Beweises gibt, und wer dem widerspricht, beweist damit nur, daß er vorurteilsbehaftet ist.


Wieso? Meine Behauptung war: Es gibt heftigen Widerstand gegen sprachliche Eingriffe. Das ist evident mit jedem dämlichen Beitrag, den du hier lieferst. zwinkern Beweis erbracht.

Du meinst, nur weil du einem klaren Gedanken nicht folgen kannst, wäre jeder Quatsch, den du hier von dir gibtst, eine Tatsache? Sehr glücklich

#174:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 18:27
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.

Ja, tolle Idee. Man stelle eine Behauptung auf, für die es nicht die Spur eines Beweises gibt, und wer dem widerspricht, beweist damit nur, daß er vorurteilsbehaftet ist.


Wieso? Meine Behauptung war: Es gibt heftigen Widerstand gegen sprachliche Eingriffe. Das ist evident mit jedem dämlichen Beitrag, den du hier lieferst. zwinkern Beweis erbracht.

Du meinst, nur weil du einem klaren Gedanken nicht folgen kannst, wäre jeder Quatsch, den du hier von dir gibtst, eine Tatsache? Sehr glücklich


Nicht jeder Quatsch, der von mir kommt, ist eine Tatsache. Aber dass du klare Gedanken hättest, denen man folgen könnte, gehört in das Reich der Märchen. Step ist ein klügerer und höflicherer Kopf als ich und der hatte auch schon ernsthafte Schwierigkeiten, deinen Beitrag zu erschließen. zwinkern

#175:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 18:36
    —
step hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt.
Stell Dir einfach mal vor, Du würdest diese Aussage in einem Strategiepapier einer rechtsradikalen Partei oder einer fundamentalistischen Sekte lesen. Ist schon ein wenig gruselig, oder?

Ja, auf jeden Fall. Die sind allerdings schon deshalb gruselig, weil bei denen bereits die Ziele den Grundrechten widersprechen. Jedes wirksame Mittel in der Hand einer gruseligen, menschenfeindlichen Gruppe erscheint gruselig. Auch zum Beispiel Geld, ein Youtube-Kanal oder die Beantragung von Parteienförderung.

Eben. Die illegitimen Ziele machen nicht automatisch auch die verwendeten Mittel illegitim, und erst recht nicht für andere. Und was daran illegitim sein soll, für eine bestimmte Sprachverwendung zu argumentieren, diese selbst zu praktizieren und evtl. anderen Rückmeldungen für ihre Sprachverwendung zu geben, erschließt sich mir nicht.

Außerdem verstehe ich nicht, warum kramer den Konjunktiv benutzt. Rechtsradikale tun das doch und man kann es mW auch in ihren Strategiepapieren lesen. Die sind ja (leider) nicht alle blöd.

#176:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 19:31
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.
Falls das eine evidenzbasierte Aktion gewesen sein sollte:
Hat sich an der angeblich so schlechten Lage der schutzbedürftigen Personengruppe nachweislich was geändert?

Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.


Es ist ja auch völlig abwegig ein Schnitzel mit Paprikasauce zu bestellen. Völlig abwegig für manche ist wohl ein wenig Anstand im Alltag zu zeigen. Mit den Augen rollen

Ich habe noch nie gehört oder gelesen, dass ein Zigeuner sich über das nach seinem kulinarischen Kulturkreis benannte Schnitzel beschwert hätte.
Genausowenig wie Frankfurter sich über die nach ihnen benannten Würstchen beschweren.
(jahrelang selber Frankfurter gewesen)

#177:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 19:37
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt.


Was soll "nachträglich hinnehmen" bedeuten? Jede Sprachänderung wird aktiv gestaltet.



Aber nicht von dafuer qualifizierten Fachleuten! freakteach

#178:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 19:42
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fwo hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.

Zurecht. Das ist zudem ein Kategrienfehler, der indirekt die Diskriminierung wiederholt. Das ist unter Deinem Niveau.

Jetzt muss ich doch mal fragen, was daran diskriminierend ist, ein Gericht das in der Art einer definierten Gruppe gewürzt ist, nach dieser Gruppe zu benennen.



Bestell einfach ein Jägerschnitzel anstatt eines Zigeunerschnitzels. Dann kannst Du nichts falsch machen.

#179:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 19:42
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step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.
Zurecht. Das ist zudem ein Kategorienfehler, der indirekt die Diskriminierung wiederholt. Das ist unter Deinem Niveau.
Jetzt muss ich doch mal fragen, was daran diskriminierend ist, ein Gericht das in der Art einer definierten Gruppe gewürzt ist, nach dieser Gruppe zu benennen.

Du schaffst damit einen neuen Begriff, der primär darauf abzielt, die sogenannte "politisch korrekte" Sprechweise zu karikieren, auf Kosten der Selbstbezeichnung einer Personengruppe, um die es Dir gar nicht geht. Oder warum sonst hast Du nicht "Balkanschnitzel" gesagt?
....

Weil auf der Speisekarte Zigeunerschnitzel stand. Mein Spott ging schon auch auf political correctness, aber genau genommen eher auf die Sinti? Roma? in Hannover, die eine Umbenennung der Zigeunersoße gefordert hatten. Da gibt es etwas, das geeignet ist, das teilweise schlechte Image von "Zigeuer" zu verdrängen, und sie beschweren sich drüber.

Ansonsten: Das ist mit der Bezeichnung Zigeuner alles gar nicht so klar.

#180:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 19:45
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.
Falls das eine evidenzbasierte Aktion gewesen sein sollte:
Hat sich an der angeblich so schlechten Lage der schutzbedürftigen Personengruppe nachweislich was geändert?

Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.


Es ist ja auch völlig abwegig ein Schnitzel mit Paprikasauce zu bestellen. Völlig abwegig für manche ist wohl ein wenig Anstand im Alltag zu zeigen. Mit den Augen rollen


Du hältst es fuer unanständig ein Zigeunerschnitzel zu bestellen?

#181:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 19:54
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.



Das ist Unsinn!

Viele Gegner der Sprachverhunzung haben rein gar nichts gegen soziale Änderungen. Das hat auch nichts damit zu tun, dass sie an "Vorurteilen und Rollenbildern" hängen wuerden. Das ist ganz einfach nur ein Strohmann. Der Widerstand gegen solch gut gemeinte Sprachverhunzung rührt vielmehr daher, dass dieses ganze weltfremde Zeugs als bestenfalls unwirksam und schlimmstenfalls kontraproduktiv erkannt wurde, weil es geeignet ist, die an sich positiven Werte, in deren Namen das veranstaltet wird, zu diskreditieren. Die Einführung neu erfundener Pronomen fuer Transpersoenlichkeiten z.B. trägt nichts zur Akzeptanz solcher Menschen bei, sondern wird diese eher erschweren, weil denen von manchen fälschlicherweise die Verantwortung fuer die Schaffung der oft bizarren neuen, Widerwillen hervorrufenden Ausdrücke in die Schuhe geschoben wird.

#182:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 19:58
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.

Ja, tolle Idee. Man stelle eine Behauptung auf, für die es nicht die Spur eines Beweises gibt, und wer dem widerspricht, beweist damit nur, daß er vorurteilsbehaftet ist.


Wieso? Meine Behauptung war: Es gibt heftigen Widerstand gegen sprachliche Eingriffe. Das ist evident mit jedem dämlichen Beitrag, den du hier lieferst. zwinkern Beweis erbracht.



Dass dieser Widerstand zeigen wuerde, "wie tief wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen", ist eine abwertende Falschaussage Deinerseits.

#183:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 21:35
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.



Das ist Unsinn!

Viele Gegner der Sprachverhunzung haben rein gar nichts gegen soziale Änderungen. Das hat auch nichts damit zu tun, dass sie an "Vorurteilen und Rollenbildern" hängen wuerden. Das ist ganz einfach nur ein Strohmann. Der Widerstand gegen solch gut gemeinte Sprachverhunzung rührt vielmehr daher, dass dieses ganze weltfremde Zeugs als bestenfalls unwirksam und schlimmstenfalls kontraproduktiv erkannt wurde, weil es geeignet ist, die an sich positiven Werte, in deren Namen das veranstaltet wird, zu diskreditieren. Die Einführung neu erfundener Pronomen fuer Transpersoenlichkeiten z.B. trägt nichts zur Akzeptanz solcher Menschen bei, sondern wird diese eher erschweren, weil denen von manchen fälschlicherweise die Verantwortung fuer die Schaffung der oft bizarren neuen, Widerwillen hervorrufenden Ausdrücke in die Schuhe geschoben wird.


Was an neuen Begriffen für neue soziale Realitäten, die ja angeblich gewünscht werden, falsch sein soll, kannst du mit deinen bizarren Argumenten auch nicht erklären. Jetzt ist der Widerwille strukturkonservativer Elemente für Dich auch noch relevant und du führst Dich als Vorkämpfer auf. Aber da du vor lauter Lachen eh nichts Ernst nimmst - für Dich ist das alles ja nur lustig, sind deine Beiträge zu diesem Thema eh nur irrelevant. Alchi sei gegrüßt.

Wo rührt denn der Widerwillen her - doch nicht durch die Sprache? Wo ist da die Bedrohung, wenn Frauen auch in der Sprache repräsentiert werden?

#184:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 21:38
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.

Ja, tolle Idee. Man stelle eine Behauptung auf, für die es nicht die Spur eines Beweises gibt, und wer dem widerspricht, beweist damit nur, daß er vorurteilsbehaftet ist.


Wieso? Meine Behauptung war: Es gibt heftigen Widerstand gegen sprachliche Eingriffe. Das ist evident mit jedem dämlichen Beitrag, den du hier lieferst. zwinkern Beweis erbracht.



Dass dieser Widerstand zeigen wuerde, "wie tief wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen", ist eine abwertende Falschaussage Deinerseits.


Wenn, dann ein Fehlschluss, aber definitiv keine Falschaussage. Aber ich bleibe bei meiner Hypothese: Der Widerstand gegen Sprache, ist ein Widerstand gegen die Realität. Das ändert nichts daran, dass bei Dir andere Verwirrungen dahinterstecken.

#185:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 21:50
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.
Falls das eine evidenzbasierte Aktion gewesen sein sollte:
Hat sich an der angeblich so schlechten Lage der schutzbedürftigen Personengruppe nachweislich was geändert?

Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.


Es ist ja auch völlig abwegig ein Schnitzel mit Paprikasauce zu bestellen. Völlig abwegig für manche ist wohl ein wenig Anstand im Alltag zu zeigen. Mit den Augen rollen


Du hältst es fuer unanständig ein Zigeunerschnitzel zu bestellen?


Ich halte es für unanständig Wörter zu benutzen, die eine ganze Gruppe von Menschen diffamieren. Warum muss man das eigentlich noch erklären?

#186:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 21:53
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.
Falls das eine evidenzbasierte Aktion gewesen sein sollte:
Hat sich an der angeblich so schlechten Lage der schutzbedürftigen Personengruppe nachweislich was geändert?

Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.


Es ist ja auch völlig abwegig ein Schnitzel mit Paprikasauce zu bestellen. Völlig abwegig für manche ist wohl ein wenig Anstand im Alltag zu zeigen. Mit den Augen rollen

Ich habe noch nie gehört oder gelesen, dass ein Zigeuner sich über das nach seinem kulinarischen Kulturkreis benannte Schnitzel beschwert hätte.
Genausowenig wie Frankfurter sich über die nach ihnen benannten Würstchen beschweren.
(jahrelang selber Frankfurter gewesen)


Ach scheiße, da hab ich wohl was verpasst. Ich wusste nicht, dass es nur darum geht, was du so behauptest erlebt zu haben. Vor allem hast du sicherlich auch die Einblicke in Diskriminierungen...als ehemaliger Frankfurter. Argh

#187:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 21:55
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.

Ja, tolle Idee. Man stelle eine Behauptung auf, für die es nicht die Spur eines Beweises gibt, und wer dem widerspricht, beweist damit nur, daß er vorurteilsbehaftet ist.


Wieso? Meine Behauptung war: Es gibt heftigen Widerstand gegen sprachliche Eingriffe. Das ist evident mit jedem dämlichen Beitrag, den du hier lieferst. zwinkern Beweis erbracht.



Dass dieser Widerstand zeigen wuerde, "wie tief wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen", ist eine abwertende Falschaussage Deinerseits.


Wenn, dann ein Fehlschluss, aber definitiv keine Falschaussage. Aber ich bleibe bei meiner Hypothese: Der Widerstand gegen Sprache, ist ein Widerstand gegen die Realität. Das ändert nichts daran, dass bei Dir andere Verwirrungen dahinterstecken.



Wer meint denn hier eigentlich eine Realität, die ihm nicht gefällt, durch Veränderung der Sprache verändern zu koennen?

Ich will demgegenueber die Realitaet, die mir genausowenig gefällt, direkt verändern und halte den Ansatz, dass diese indirekt ueber Sprache veränderbar waere fuer naiv und unbrauchbar. Sowas funktioniert zwar im Maerchen, wo man mit den richtigen Zaubersprüchen jede Realitaet mühelos verändern kann, aber leider, leider nicht im real life. Es reicht eben nicht den Rassisten ihre rassistischen Woerter wegzunehmen und der Rassismus waere besiegt. Die suchen sich einfach neue und nichts ist gewonnen. Man muss Dinge wie Rassismus direkt politisch angehen und nicht linguistisch. Und wenn das geschafft ist, dann lade ich dich zur Feier des Tages zu einem Zigeunerschnitzel ein, mit Negerkuessen als Nachtisch. Smilie

#188:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 22:01
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.
Falls das eine evidenzbasierte Aktion gewesen sein sollte:
Hat sich an der angeblich so schlechten Lage der schutzbedürftigen Personengruppe nachweislich was geändert?

Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.


Es ist ja auch völlig abwegig ein Schnitzel mit Paprikasauce zu bestellen. Völlig abwegig für manche ist wohl ein wenig Anstand im Alltag zu zeigen. Mit den Augen rollen


Du hältst es fuer unanständig ein Zigeunerschnitzel zu bestellen?


Ich halte es für unanständig Wörter zu benutzen, die eine ganze Gruppe von Menschen diffamieren. Warum muss man das eigentlich noch erklären?


Ich verstehs auch nicht. Was geht den Leuten verloren, wenn sie das Z- oder das N-Wort nicht mehr verwenden sollen, weil es Menschen gibt, die sich dadurch verletzt fühlen. Und das nicht wegen einzelnen Vorfällen, sondern wegen konkreten Verfolgungen und einer rassistischen Geschichte.

Die Sprache von Rechts greift ja schon auf vermeintlich Linke über, die mit rechten Begriffen wie „Schneeflocken“ hantieren und besser wissen, was der Z oder N zu denken hat.

#189:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 22:04
    —
Sag mal Bernie....folgenden Situation: du sprichst mit einem offensichtlich afrikanischstämmigen Menschen: würdest du ihn dann persönlich als Neger bezeichnen?

#190:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 22:06
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Was bewirkt das Gendern einer Behörde?"

Tenor des Kommentars: Letztlich ganz Ähnliches wie bei dem "Zigeunerschnitzel". Es bringt letztlich wenig, eine Sprachregelung zu treffen. (Denn, so könnte man es ja auch sehen: Dadurch ist vielleicht ein gewisses Bewußtsein dafür geschaffen, wie man sich etwa fühlt, wenn man implizit immer "mit-gemeint" ist oder ähnliches.) Es müsse konkrete Schritte geben, beispielsweise die Unterschiede bei der Bezahlung (wohlgemerkt bei gleicher Tätigkeit) und die sprichwörtliche "gläserne Decke" zu beseitigen.

(Aber das ist ja z.B. mit Kosten verbunden: Ein paar Textbausteine auszutauschen kostet ja nicht viel.)

Ich bin ja selbst eher dafür, Sprachänderungen nicht immer nur nachträglich hinzunehmen, sondern auch mal aktiv zu gestalten, um den Effekt mitzunehmen, daß Sprache das Denken beeinflußt. Und sei es durch Selbstverpflichtung. Es wäre ja z.B. möglich, daß eine progressiv geführte Stadtverwaltung ihren Schriftverkehr genderbewußt gestaltet, während eine eher ... "traditionsorientierte" Stadtverwaltung noch 25 Jahre auch sprachlich am alten Rollenbild festhält.

Dennoch meine auch ich, daß, um Diskriminierung, Vorurteile und Rollenklischees aufzulösen, andere Maßnahmen benötigt werden und auch noch wirkungsvoller sind. Beispielsweise Programme zur Fortbildung von Erziehungspersonal, Inklusionsgesetze usw.

Beim Thema Medien frage ich mich, ob die Massenmedien (z.B. Filme, Fernsehserien, Popmusik usw.) in Bezug auf Rollenklischees, Vorurteile usw. im Mittel noch rückständiger oder weniger rückständig sind als die Bevölkerung. Für beides gibt es Indizien.


Natürlich beeinflusst Sprache das Denken und auch umgekehrt. Sprachliches Bewusstsein zu schaffen ist immer eine notwendige, aber natürlich nie hinreichende Bedingung, um jegliche Form von Diskriminierung zu beseitigen. Das ist jedem klar, der sich für soziale Änderungen einsetzt. Der heftige Widerstand, der aber schon sprachlichen Eingriffen entgegenschlägt, zeigt wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen und wie das Gewohnheitsrecht wirkt. Es gibt durchaus linguistische Gründe, sowohl das Gendersternchen als auch das BinnenI abzulehnen, wobei gendergerechte Sprache in Behördentexten durchaus eine Berechtigung haben kann, um eine Sensiblisierung anzustoßen.

Ja, tolle Idee. Man stelle eine Behauptung auf, für die es nicht die Spur eines Beweises gibt, und wer dem widerspricht, beweist damit nur, daß er vorurteilsbehaftet ist.


Wieso? Meine Behauptung war: Es gibt heftigen Widerstand gegen sprachliche Eingriffe. Das ist evident mit jedem dämlichen Beitrag, den du hier lieferst. zwinkern Beweis erbracht.



Dass dieser Widerstand zeigen wuerde, "wie tief wie tief tatsächliche Vorurteile und Rollenbilder sitzen", ist eine abwertende Falschaussage Deinerseits.


Wenn, dann ein Fehlschluss, aber definitiv keine Falschaussage. Aber ich bleibe bei meiner Hypothese: Der Widerstand gegen Sprache, ist ein Widerstand gegen die Realität. Das ändert nichts daran, dass bei Dir andere Verwirrungen dahinterstecken.



Wer meint denn hier eigentlich eine Realität, die ihm nicht gefällt, durch Veränderung der Sprache verändern zu koennen?

Ich will demgegenueber die Realitaet, die mir genausowenig gefällt, direkt verändern und halte den Ansatz, dass diese indirekt ueber Sprache veränderbar waere fuer naiv und unbrauchbar. Sowas funktioniert zwar im Maerchen, wo man mit den richtigen Zaubersprüchen jede Realitaet mühelos verändern kann, aber leider, leider nicht im real life. Es reicht eben nicht den Rassisten ihre rassistischen Woerter wegzunehmen und der Rassismus waere besiegt. Die suchen sich einfach neue und nichts ist gewonnen. Man muss Dinge wie Rassismus direkt politisch angehen und nicht linguistisch. Und wenn das geschafft ist, dann lade ich dich zur Feier des Tages zu einem Zigeunerschnitzel ein, mit Negerkuessen als Nachtisch. Smilie


Niemand von Verstand behauptet, Sprache allein würde an der Realität etwas ändern können. Diese Behauptung stellst du auf. immer die gleiche Leier Das ist schon kein Strohmensch mehr, sondern ein Strohballen.

#191:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 22:06
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das sprachpolizeiliche Verbot des Zigeunerschnitzels ist ja nun schon eine Weile her.
Falls das eine evidenzbasierte Aktion gewesen sein sollte:
Hat sich an der angeblich so schlechten Lage der schutzbedürftigen Personengruppe nachweislich was geändert?

Nicht nur das. Die im Wirtshaus haben mich nur dumm angesehen, als ich ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellt habe.


Es ist ja auch völlig abwegig ein Schnitzel mit Paprikasauce zu bestellen. Völlig abwegig für manche ist wohl ein wenig Anstand im Alltag zu zeigen. Mit den Augen rollen


Du hältst es fuer unanständig ein Zigeunerschnitzel zu bestellen?


Ich halte es für unanständig Wörter zu benutzen, die eine ganze Gruppe von Menschen diffamieren. Warum muss man das eigentlich noch erklären?


Ich verstehs auch nicht. Was geht den Leuten verloren, wenn sie das Z- oder das N-Wort nicht mehr verwenden sollen, weil es Menschen gibt, die sich dadurch verletzt fühlen. Und das nicht wegen einzelnen Vorfällen, sondern wegen konkreten Verfolgungen und einer rassistischen Geschichte.

Die Sprache von Rechts greift ja schon auf vermeintlich Linke über, die mit rechten Begriffen wie „Schneeflocken“ hantieren und besser wissen, was der Z oder N zu denken hat.


Vergiss die Frankfurter nicht... freakteach

Wie wir wissen sind ja die Frankfurter, die Afrikaner Deutschlands. Haben geschichtlich Ähnliches erdulden müssen..oder so ähnlich.
Wer kennt sie nicht, die Schilder an Geschäften und Einrichtungen: „No Frankfurter!!“ ?

Meine Fresse, was ein dämlicher Vergleich Pillepalle

#192:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 22:14
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Sag mal Bernie....folgenden Situation: du sprichst mit einem offensichtlich afrikanischstämmigen Menschen: würdest du ihn dann persönlich als Neger bezeichnen?


Nein. Das habe ich auch schon oft genug gesagt, dass und warum ich dieses Wort in meiner Umgangssprache nicht verwende.

Dies bedeutet aber weder, dass ich dieses Wort aus der deutschen Sprache entfernen will (Ich empfände dies als unverschämte Anmassung anderen Menschen gegenueber), noch dass ich Menschen, die es verwenden, automatisch als Rassisten ansehe. Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

#193:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 22:17
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Niemand von Verstand behauptet, Sprache allein würde an der Realität etwas ändern können. Diese Behauptung stellst du auf. immer die gleiche Leier Das ist schon kein Strohmensch mehr, sondern ein Strohballen.



Egal ob allein oder zusammen mit anderen Dingen. Realitaet verändert man nicht durch Sprache, sondern durch Taten!


Ich glaube Dir ja, dass Du Rassismus bekämpfen willst und meinst das ginge dadurch, dass man den Rassisten von ihnen verwendete Woerter wegnimmt. Das funktioniert aber nicht. Genausogut könntest Du braunes Coca-Cola verbieten und verordnen, dass Coca-Cola von nun an neonfarbig sein muss. Und auch wenn Du noch so fest daran glaubst, das trägt kein bisschen dazu bei den Faschismus zu bekämpfen, auch wenn es sicher richtig ist, dass niemand glaubt man koennte den Faschismus allein durch andersfarbiges Coca-Cola bekämpfen. zwinkern


Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 27.01.2019, 22:56, insgesamt einmal bearbeitet

#194:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 22:52
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Sag mal Bernie....folgenden Situation: du sprichst mit einem offensichtlich afrikanischstämmigen Menschen: würdest du ihn dann persönlich als Neger bezeichnen?


Nein. Das habe ich auch schon oft genug gesagt, dass und warum ich dieses Wort in meiner Umgangssprache nicht verwende.

Dies bedeutet aber weder, dass ich dieses Wort aus der deutschen Sprache entfernen will (Ich empfände dies als unverschämte Anmassung anderen Menschen gegenueber), noch dass ich Menschen, die es verwenden, automatisch als Rassisten ansehe. Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.


Warumm nicht? Ist das nicht ein ganz normal Wort in der deutschen Sprache? Lädst du also nur Addi zu einem „Negerkuesschen“ ein?

#195:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 23:05
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Sag mal Bernie....folgenden Situation: du sprichst mit einem offensichtlich afrikanischstämmigen Menschen: würdest du ihn dann persönlich als Neger bezeichnen?


Nein. Das habe ich auch schon oft genug gesagt, dass und warum ich dieses Wort in meiner Umgangssprache nicht verwende.

Dies bedeutet aber weder, dass ich dieses Wort aus der deutschen Sprache entfernen will (Ich empfände dies als unverschämte Anmassung anderen Menschen gegenueber), noch dass ich Menschen, die es verwenden, automatisch als Rassisten ansehe. Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.


Warumm nicht? Ist das nicht ein ganz normal Wort in der deutschen Sprache? Lädst du also nur Addi zu einem „Negerkuesschen“ ein?



"Neger' ist nicht gleich "Negerkuss". "Negerkuss" ist ein längst umgangssprachlich gewordener Ausdruck fuer ein Süßgebäck, der von kaum jemandem in der Absicht benutzt wird um dunkelhäutige Menschen abzuwerten. (Mal davon abgesehen, dass ich diesen Begriff hier ganz gezielt benutzte um ein gefrorenes Sprachflöckchen zu provozieren, normalerweise verwende ich stattdessen den Begriff "Mohrenkopf", den ich aus meiner Kindheit gewohnt bin Sehr glücklich )

Ich verwende z.B. auch das Wort "Fuehrer" nicht um Politiker wie Merkel oder Trudeau zu bezeichnen, weil das in einer Äußerst unguten Tradition steht. Aber "Fuehrerschein"? "Museumsfuehrer"? "Bergführer"? Du wirst kaum jemanden finden, dem bei diesen Begriffen der Adolf einfällt.

#196:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 23:56
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein.

Wer gehört hat, dass das Wort allgemein als rassistisch und beleidigend verstanden wird (und das hat mE jeder, der nicht in einem Keller eingesperrt lebt), und es dennoch selbst in seiner eigenen Sprache verwendet (also nicht nur in einem Zitat), der tut das bewusst und hat eine rassistische Absicht. Mindestens die, es für wichtiger zu halten, beleidigende Wörter sagen zu können, als Mitmenschen nicht rassistisch zu beleidigen.

Es gibt ohne Zweifel schlimmere rassistische Absichten, aber das ändert nichts an meiner Meinung, dass das eine ist.

#197:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:11
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.

#198:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:17
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?

#199:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:26
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?


Muss er das um tillich hier widersprechen zu koennen?

#200:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:26
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?


Muss er das um tillich hier widersprechen zu koennen?

und du?

#201:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:34
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?


Ich glaube, ich habe das Wort kürzlich verwendet. In dem Gespräch ging es um Süssigkeiten, die man als Kind total gut fand, obwohl die überhaupt nicht lecker waren. Schleckmuscheln z.B. Da habe ich erwähnt, dass ich nie verstanden habe, was an "Negerkussbrötchen" so toll sein soll, weil das schmeckt wie trockenes Brötchen mit ein bisschen Zuckercreme. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich "Negerkussbrötchen" gesagt habe, weil die Dinger damals eben so hiessen. Und dann war da noch irgendwas mit "Hairspray".

#202:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:37
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?


Ich glaube, ich habe das Wort kürzlich verwendet. In dem Gespräch ging es um Süssigkeiten, die man als Kind total gut fand, obwohl die überhaupt nicht lecker waren. Schleckmuscheln z.B. Da habe ich erwähnt, dass ich nie verstanden habe, was an "Negerkussbrötchen" so toll sein soll, weil das schmeckt wie trockenes Brötchen mit ein bisschen Zuckercreme. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich "Negerkussbrötchen" gesagt habe, weil die Dinger damals eben so hiessen. Und dann war da noch irgendwas mit "Hairspray".


und wieso hier in "?

#203:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:39
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein.

Wer gehört hat, dass das Wort allgemein als rassistisch und beleidigend verstanden wird (und das hat mE jeder, der nicht in einem Keller eingesperrt lebt), und es dennoch selbst in seiner eigenen Sprache verwendet (also nicht nur in einem Zitat), der tut das bewusst und hat eine rassistische Absicht. Mindestens die, es für wichtiger zu halten, beleidigende Wörter sagen zu können, als Mitmenschen nicht rassistisch zu beleidigen.

Es gibt ohne Zweifel schlimmere rassistische Absichten, aber das ändert nichts an meiner Meinung, dass das eine ist.



Deine Meinung darfst du haben. Aber bloss weil Du der Meinung bist, dass das Wort "allgemein als rassistisch und beleidigend verstanden wird" muss das nicht so sein.

Es sei denn Du machst Deine Meinung zum alleinigen Massstab und das finde ich, ehrlich gesagt, anmassend und arrogant.

Ich habe uebrigens schon zuviele (insbesondere ältere) Menschen jenes Wort ohne jede rassistische Absicht in aller Unschuld aussprechen gehoert, als dass ich Deine Meinung bestätigen kann. Fuer mich kaempfst Du gegen Windmühlen und Du produzierst auch Opfer, indem Du Menschen rassistische Absichten unterstellst, die gar keine haben. Insofern bist Du ein echt tragischer Held. In allerbester Absicht Mitmenschen davor zu schützen verletzt zu werden, verletzt Du aktiv andere Menschen, die genauso ein Recht darauf haben, dass man ihre Gefühle nicht verletzt.

Vielleicht solltest Du in Deinem moralischen Übermut etwas bescheidener und weniger selbstgerecht werden.

#204:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:40
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?


Muss er das um tillich hier widersprechen zu koennen?

und du?


Ich habe diese Frage bereits beantwortet.


Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 28.01.2019, 00:41, insgesamt einmal bearbeitet

#205:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:40
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?


Muss er das um tillich hier widersprechen zu koennen?

und du?


Ich habe diese frage bereits beantwortet.

vielleicht hättest du ja nochmals die güte.

#206:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:43
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?


Muss er das um tillich hier widersprechen zu koennen?

und du?


Ich habe diese frage bereits beantwortet.

vielleicht hättest du ja nochmals die güte.



Vielleicht haettest Du die Guete wenigstens die letzten 10 oder so postings eines Threads zu lesen bevor Du Dich selber an der Diskussion beteiligst.

#207:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:45
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?


Muss er das um tillich hier widersprechen zu koennen?

und du?


Ich habe diese frage bereits beantwortet.

vielleicht hättest du ja nochmals die güte.



Vielleicht haettest Du die Guete wenigstens die letzten 10 oder so postings eines Threads zu lesen bevor Du Dich selber an der Diskussion beteiligst.


ok, ich denke mal, du benutzt es.
ich lese jetzt aber nicht alles nach.

#208:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:46
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Sag mal Bernie....folgenden Situation: du sprichst mit einem offensichtlich afrikanischstämmigen Menschen: würdest du ihn dann persönlich als Neger bezeichnen?


Nein. Das habe ich auch schon oft genug gesagt, dass und warum ich dieses Wort in meiner Umgangssprache nicht verwende.

Dies bedeutet aber weder, dass ich dieses Wort aus der deutschen Sprache entfernen will (Ich empfände dies als unverschämte Anmassung anderen Menschen gegenueber), noch dass ich Menschen, die es verwenden, automatisch als Rassisten ansehe. Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.


Das mag zwar sein, aber
Dann ist es dämliche Ignoranz.

Folgende Situation: vor dir bestellt ein Afrikaner einen Kaffee. Da sagt der Barista: „einen Latte für den Neger hier!“
Würdest du dann deinem Vordermann sagen:“hey mach dir nichts draus. Der ist kein Rassist, der benutzt diffamierende Begriffe einfach so“
?

#209:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:50
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein.

Wer gehört hat, dass das Wort allgemein als rassistisch und beleidigend verstanden wird (und das hat mE jeder, der nicht in einem Keller eingesperrt lebt), und es dennoch selbst in seiner eigenen Sprache verwendet (also nicht nur in einem Zitat), der tut das bewusst und hat eine rassistische Absicht. Mindestens die, es für wichtiger zu halten, beleidigende Wörter sagen zu können, als Mitmenschen nicht rassistisch zu beleidigen.

Es gibt ohne Zweifel schlimmere rassistische Absichten, aber das ändert nichts an meiner Meinung, dass das eine ist.



Deine Meinung darfst du haben. Aber bloss weil Du der Meinung bist, dass das Wort "allgemein als rassistisch und beleidigend verstanden wird" muss das nicht so sein.


Dann sage den Menschen, die es betrifft, es auch gefällig ins Gesicht, du Feigling

#210:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:50
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Sag mal Bernie....folgenden Situation: du sprichst mit einem offensichtlich afrikanischstämmigen Menschen: würdest du ihn dann persönlich als Neger bezeichnen?


Nein. Das habe ich auch schon oft genug gesagt, dass und warum ich dieses Wort in meiner Umgangssprache nicht verwende.

Dies bedeutet aber weder, dass ich dieses Wort aus der deutschen Sprache entfernen will (Ich empfände dies als unverschämte Anmassung anderen Menschen gegenueber), noch dass ich Menschen, die es verwenden, automatisch als Rassisten ansehe. Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.


Das mag zwar sein, aber
Dann ist es dämliche Ignoranz.

Folgende Situation: vor dir bestellt ein Afrikaner einen Kaffee. Da sagt der Barista: „einen Latte für den Neger hier!“
Würdest du dann deinem Vordermann sagen:“hey mach dir nichts draus. Der ist kein Rassist, der benutzt diffamierende Begriffe einfach so“
?



Das kaeme auf die genauen Umstände an.

Es sind Umstände denkbar, da wuerde ich zusammen mit meinem Vordermann lachen. Es sind auch solche Umstände denkbar, da wuerde ich zu dem sagen "Komm lass uns in den Laden nebenan gehen, dort steht kein Arschloch hinterm Tresen!"

Wie hat astarte schon mal gesagt: "context is a killer!" Sehr glücklich

#211:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:53
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Sag mal Bernie....folgenden Situation: du sprichst mit einem offensichtlich afrikanischstämmigen Menschen: würdest du ihn dann persönlich als Neger bezeichnen?


Nein. Das habe ich auch schon oft genug gesagt, dass und warum ich dieses Wort in meiner Umgangssprache nicht verwende.

Dies bedeutet aber weder, dass ich dieses Wort aus der deutschen Sprache entfernen will (Ich empfände dies als unverschämte Anmassung anderen Menschen gegenueber), noch dass ich Menschen, die es verwenden, automatisch als Rassisten ansehe. Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.


Das mag zwar sein, aber
Dann ist es dämliche Ignoranz.

Folgende Situation: vor dir bestellt ein Afrikaner einen Kaffee. Da sagt der Barista: „einen Latte für den Neger hier!“
Würdest du dann deinem Vordermann sagen:“hey mach dir nichts draus. Der ist kein Rassist, der benutzt diffamierende Begriffe einfach so“
?



Das kaeme auf die genauen Umstände an.

Es sind Umstände denkbar, da wuerde ich zusammen mit meinem Vordermann lachen. Es sind auch solche Umstände denkbar, da wuerde ich zu dem sagen "Komm lass uns in den Laden nebenan gehen, dort steht kein Arschloch hinterm Tresen!"

Wie hat astarte schon mal gesagt: "context is a killer!" Sehr glücklich


und was genau hält dich davon ab, das wort selbst zu verwenden?
ach, schon gefunden.

also im prinzip benutzt du es nicht direkt für eine entspr. person.


Zuletzt bearbeitet von Wilson am 28.01.2019, 00:57, insgesamt einmal bearbeitet

#212:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:57
    —
Bei uns in der Region gab es immer das Wort Utschebebbes,
das Wort ist aus der Mode gekommen wie das Wort Couvert für Briefumschlag.

Und so wird auch das N-Wort verschwinden - einfach weil die Generation die es gewohnt zu sprechen war, in ein paar Jahren / Jahrzehnten nicht mehr gibt.

#213:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:57
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?

Klar. Und ich bestelle Zigeunerschnitzel nur bei einem N, wenn er nicht schwul ist und morgen zurückgeführt wird, weil er nicht nach D gehört.

Zufrieden?

#214:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 00:58
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Aber bloss weil Du der Meinung bist, dass das Wort "allgemein als rassistisch und beleidigend verstanden wird" muss das nicht so sein.

Natürlich. Aber ich bin recht sicher, dass sich das mindestens bei Befragen der Betroffenen und Leuten, die sich mit der Geschichte des Wortes beschäftigt haben, mit übergroßer Mehrheit bestätigen wird, wahrscheinlich auch allgemein bei einer deutlichen Mehrheit der deutschen Sprachverwender*innen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe uebrigens schon zuviele (insbesondere ältere) Menschen jenes Wort ohne jede rassistische Absicht in aller Unschuld aussprechen gehoert, als dass ich Deine Meinung bestätigen kann.

Dieses "in aller Unschuld" würde voraussetzen, dass sie noch nie von der Problematik des Wortes gehört haben. Es mag Leute geben, die vierzig Jahre in einer Höhle gelebt haben, in der sie davon nichts mitbekommen haben (vielleicht auch die Höhle einer Demenz oder der völligen Abgeschottetheit von öffentlicher Diskussion), aber es dürften die wenigsten sein.
Für alle anderen gilt, was ich oben gesagt habe: Dass es für wichtiger zu halten, beleidigende Wörter sagen zu können, als Mitmenschen nicht rassistisch zu beleidigen. Das ist eine rassistische Absicht, auch wenn es schlimmere geben mag.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Insofern bist Du ein echt tragischer Held. In allerbester Absicht Mitmenschen davor zu schützen verletzt zu werden, verletzt Du aktiv andere Menschen, die genauso ein Recht darauf haben, dass man ihre Gefühle nicht verletzt.

Das ist nicht tragisch.
Die Gefühle derer, die einen rassistischen Sprachgebrauch haben, nicht dadurch zu verletzen, dass ich sage, dass sie einen rassistischen Sprachgebrauch haben, ist mir tatsächlich nicht so arg wichtig.
(Dass ich Zitate nicht darunter rechne, habe ich schon gesagt - und darunter mag auch das Sprechen über das sog. "Negerkussbrötchen" aus früheren Tagen fallen.)

#215:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 01:00
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?

Klar. Und ich bestelle Zigeunerschnitzel nur bei einem N, wenn er nicht schwul ist und morgen zurückgeführt wird, weil er nicht nach D gehört.

Zufrieden?


sags doch einfach. vermutlich wie bei beachbernie eine sozialisierte abwehr in der direkten verwendung. so was wie hemmungen. da hilft die intellektuelle bearbeitung nichts.
oder so. Geschockt

#216:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 01:02
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
[...]...eine sozialisierte abwehr in der direkten verwendung...

Schreib mal ne Masterarbeit über das Thema Sehr glücklich

#217:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 01:03
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die das Wort voellig ohne rassistische Absicht verwenden.

Nein...

Doch.


benutzt du es im täglichen leben?


Ich glaube, ich habe das Wort kürzlich verwendet. In dem Gespräch ging es um Süssigkeiten, die man als Kind total gut fand, obwohl die überhaupt nicht lecker waren. Schleckmuscheln z.B. Da habe ich erwähnt, dass ich nie verstanden habe, was an "Negerkussbrötchen" so toll sein soll, weil das schmeckt wie trockenes Brötchen mit ein bisschen Zuckercreme. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich "Negerkussbrötchen" gesagt habe, weil die Dinger damals eben so hiessen. Und dann war da noch irgendwas mit "Hairspray".


und wieso hier in "?


Weil ich weiss, wie man in " schreibt, aber nicht, wie man das spricht.

#218:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 01:12
    —
Ich würde einen Schwarzen nicht mit "Neger" ansprechen. Ich würde ihn aber auch nicht mit "Schwarzer" ansprechen.

#219:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 01:19
    —
https://www.zeit.de/kultur/2019-01/rassismus-hautfarbe-weisse-white-privilege

vll sollte man es sowieso lassen, hier:
Zitat:
Ich spreche nicht länger mit Weißen über das Thema Hautfarbe. Das betrifft nicht alle Weißen, sondern nur die große Mehrheit, die sich weigert, die Existenz von strukturellem Rassismus und seinen Symptomen anzuerkennen. Ich kann mich nicht mehr mit der emotionalen Distanz auseinandersetzen, die Weiße an den Tag legen, wenn eine Person of Colour (PoC) von ihren Erfahrungen berichtet.
Man sieht, wie sich ihr Blick verschließt und hart wird. Es ist, als würde ihnen Sirup in die Ohren gegossen, der ihre Gehörgänge verstopft. Es ist, als könnten sie uns nicht mehr hören. (...)


Zitat:
Ich kann mich nicht mehr mit der Verwirrung und Abwehrhaltung auseinandersetzen, wenn sie versuchen, mit der Tatsache klarzukommen, dass nicht alle die Welt so erleben wie sie. (...) Ich kann nicht länger mit Weißen über Hautfarbe sprechen – wegen der konsequenten Verleugnung, der ungeschickten Räder, die sie schlagen, und der geistigen Akrobatik, die sie vollführen, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden. Wer will schon auf eine Systemstruktur hingewiesen werden, die ihm auf Kosten anderer Vorteile bringt? (...)


für mich wars das hier.

#220:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 01:23
    —
Meine Güte, was ist denn in diesem Trööt eigentlich los?

Wir sind uns doch alle darüber einig, dass N diskriminierend ist.
Und dass nicht jede/r, der/die (gendergerecht) ein Zigeunerschitzel bestellt, dies in abwertender Manier tut.

Sprachliche und damit inhaltliche Veränderung braucht ihre Zeit, und klar ist, dass inhaltliche Diskussionen dafür vonnöten sind.

Quasireligiöse Dogmen behindern diesen Prozess nur.

#221:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 01:30
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.zeit.de/kultur/2019-01/rassismus-hautfarbe-weisse-white-privilege

vll sollte man es sowieso lassen, hier:
Zitat:
Ich spreche nicht länger mit Weißen über das Thema Hautfarbe. Das betrifft nicht alle Weißen, sondern nur die große Mehrheit, die sich weigert, die Existenz von strukturellem Rassismus und seinen Symptomen anzuerkennen. Ich kann mich nicht mehr mit der emotionalen Distanz auseinandersetzen, die Weiße an den Tag legen, wenn eine Person of Colour (PoC) von ihren Erfahrungen berichtet.
Man sieht, wie sich ihr Blick verschließt und hart wird. Es ist, als würde ihnen Sirup in die Ohren gegossen, der ihre Gehörgänge verstopft. Es ist, als könnten sie uns nicht mehr hören. (...)


Zitat:
Ich kann mich nicht mehr mit der Verwirrung und Abwehrhaltung auseinandersetzen, wenn sie versuchen, mit der Tatsache klarzukommen, dass nicht alle die Welt so erleben wie sie. (...) Ich kann nicht länger mit Weißen über Hautfarbe sprechen – wegen der konsequenten Verleugnung, der ungeschickten Räder, die sie schlagen, und der geistigen Akrobatik, die sie vollführen, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden. Wer will schon auf eine Systemstruktur hingewiesen werden, die ihm auf Kosten anderer Vorteile bringt? (...)


für mich wars das hier.


Das erklaert vieles. Smilie

#222:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 01:32
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

....Dieses "in aller Unschuld" würde voraussetzen, dass sie noch nie von der Problematik des Wortes gehört haben.....



Du weisst, dass es auch ausserhalb Deiner Echokammer menschliches Leben gibt?

#223:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 02:35
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich würde einen Schwarzen nicht mit "Neger" ansprechen. Ich würde ihn aber auch nicht mit "Schwarzer" ansprechen.


Ich würde ihn mit "Sie" ansprechen. Oder mit "Du", wenn ich ihn schon besser kenne.

#224:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 02:42
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.zeit.de/kultur/2019-01/rassismus-hautfarbe-weisse-white-privilege

vll sollte man es sowieso lassen, hier:
Zitat:
Ich spreche nicht länger mit Weißen über das Thema Hautfarbe. Das betrifft nicht alle Weißen, sondern nur die große Mehrheit, die sich weigert, die Existenz von strukturellem Rassismus und seinen Symptomen anzuerkennen. Ich kann mich nicht mehr mit der emotionalen Distanz auseinandersetzen, die Weiße an den Tag legen, wenn eine Person of Colour (PoC) von ihren Erfahrungen berichtet.
Man sieht, wie sich ihr Blick verschließt und hart wird. Es ist, als würde ihnen Sirup in die Ohren gegossen, der ihre Gehörgänge verstopft. Es ist, als könnten sie uns nicht mehr hören. (...)


Zitat:
Ich kann mich nicht mehr mit der Verwirrung und Abwehrhaltung auseinandersetzen, wenn sie versuchen, mit der Tatsache klarzukommen, dass nicht alle die Welt so erleben wie sie. (...) Ich kann nicht länger mit Weißen über Hautfarbe sprechen – wegen der konsequenten Verleugnung, der ungeschickten Räder, die sie schlagen, und der geistigen Akrobatik, die sie vollführen, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden. Wer will schon auf eine Systemstruktur hingewiesen werden, die ihm auf Kosten anderer Vorteile bringt? (...)


für mich wars das hier.


Das erklaert vieles. Smilie


Allerdings. Das ist eine wunderschöne Immunisierungshaltung, die da aus dem Zitierten spricht: Die Gegenseite einfach für verstockt erklären und ihr Verleugnung von Tatsachen unterstellen und dass sie Dinge nicht versteht/nicht verstehen will und das man selber einfach nicht mehr die Kraft hat mit ihr über ein Thema zu reden, weil es eh nichts bringt (wie praktisch, muss man sich auch nicht mehr anstrengen). Von einer Ignoranz gegenüber Rassismus schwafeln... dabei aber gleichzeitig diese Unterstellungen an der Hautfarbe festmachen... ist schon erstaunlich, was manche alles so fertig bringen.

Muss sich toll anfühlen, sich selbst so toll zu finden.

#225:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 03:47
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.zeit.de/kultur/2019-01/rassismus-hautfarbe-weisse-white-privilege

vll sollte man es sowieso lassen, hier:
Zitat:
Ich spreche nicht länger mit Weißen über das Thema Hautfarbe. Das betrifft nicht alle Weißen, sondern nur die große Mehrheit, die sich weigert, die Existenz von strukturellem Rassismus und seinen Symptomen anzuerkennen. Ich kann mich nicht mehr mit der emotionalen Distanz auseinandersetzen, die Weiße an den Tag legen, wenn eine Person of Colour (PoC) von ihren Erfahrungen berichtet.
Man sieht, wie sich ihr Blick verschließt und hart wird. Es ist, als würde ihnen Sirup in die Ohren gegossen, der ihre Gehörgänge verstopft. Es ist, als könnten sie uns nicht mehr hören. (...)


Zitat:
Ich kann mich nicht mehr mit der Verwirrung und Abwehrhaltung auseinandersetzen, wenn sie versuchen, mit der Tatsache klarzukommen, dass nicht alle die Welt so erleben wie sie. (...) Ich kann nicht länger mit Weißen über Hautfarbe sprechen – wegen der konsequenten Verleugnung, der ungeschickten Räder, die sie schlagen, und der geistigen Akrobatik, die sie vollführen, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden. Wer will schon auf eine Systemstruktur hingewiesen werden, die ihm auf Kosten anderer Vorteile bringt? (...)


für mich wars das hier.


Das erklaert vieles. Smilie


Allerdings. Das ist eine wunderschöne Immunisierungshaltung, die da aus dem Zitierten spricht: Die Gegenseite einfach für verstockt erklären und ihr Verleugnung von Tatsachen unterstellen und dass sie Dinge nicht versteht/nicht verstehen will und das man selber einfach nicht mehr die Kraft hat mit ihr über ein Thema zu reden, weil es eh nichts bringt (wie praktisch, muss man sich auch nicht mehr anstrengen). Von einer Ignoranz gegenüber Rassismus schwafeln... dabei aber gleichzeitig diese Unterstellungen an der Hautfarbe festmachen... ist schon erstaunlich, was manche alles so fertig bringen.

Muss sich toll anfühlen, sich selbst so toll zu finden.


Dass du dich selbst Scheiße fühlst, wohl sicher auch begründet, kann sie nu auch nix für. Sie macht es deshalb an der Hautfarbe fest, weil andere Schwarze nicht auf die Idee kommen, strukturellen Rassismus zu leugnen, da sie diesen aus eigener Erfahrung kennen. Dass du dieselbe Diskriminierung nicht erfährst, liegt nicht an deiner mangelnden Auffassungsgabe, sondern an deiner Hautfarbe, die für einige Deutsche, längst nicht mehr für alle, noch relevant ist, um Vorurteile zu schüren. Die meisten Deutschen sind sicher keine Rassisten, höchstens Ignoranten, was ja offensichtlich in deinem Fall absolut zutrifft. Jetzt fühl ich mich gleich als besserer Mensch.

#226:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 04:26
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Niemand von Verstand behauptet, Sprache allein würde an der Realität etwas ändern können. Diese Behauptung stellst du auf. immer die gleiche Leier Das ist schon kein Strohmensch mehr, sondern ein Strohballen.



Egal ob allein oder zusammen mit anderen Dingen. Realitaet verändert man nicht durch Sprache, sondern durch Taten!


Ich glaube Dir ja, dass Du Rassismus bekämpfen willst und meinst das ginge dadurch, dass man den Rassisten von ihnen verwendete Woerter wegnimmt. Das funktioniert aber nicht. Genausogut könntest Du braunes Coca-Cola verbieten und verordnen, dass Coca-Cola von nun an neonfarbig sein muss. Und auch wenn Du noch so fest daran glaubst, das trägt kein bisschen dazu bei den Faschismus zu bekämpfen, auch wenn es sicher richtig ist, dass niemand glaubt man koennte den Faschismus allein durch andersfarbiges Coca-Cola bekämpfen. zwinkern


Ja, Sprache ist vollkommen irrelevant. Weder dringt sie zu Dir durch, noch kannst du sie sinnvoll verwenden. Das merkt man deinen Beiträgen an. zwinkern Sprache ist mehr als nur ein symbolischer Akt. Das gesamte Forum ist nichts anderes als Sprache. Über zwei Millionen Sprachakte für nichts? Keine Veränderung der Realität? Machen wir Schluss, und hauen uns die Schädel ein.

#227:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 07:57
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Wie hat astarte schon mal gesagt: "context is a killer!" Sehr glücklich

Ach. Hab ich?
Na egal. Alles eine Schublade.

#228:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 08:18
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Wie hat astarte schon mal gesagt: "context is a killer!" Sehr glücklich

Ach. Hab ich?
Na egal. Alles eine Schublade.


Kleiner Tip. Damals ging's um Kaffee und Fahrstühle. Sehr glücklich

#229:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 08:20
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Niemand von Verstand behauptet, Sprache allein würde an der Realität etwas ändern können. Diese Behauptung stellst du auf. immer die gleiche Leier Das ist schon kein Strohmensch mehr, sondern ein Strohballen.



Egal ob allein oder zusammen mit anderen Dingen. Realitaet verändert man nicht durch Sprache, sondern durch Taten!


Ich glaube Dir ja, dass Du Rassismus bekämpfen willst und meinst das ginge dadurch, dass man den Rassisten von ihnen verwendete Woerter wegnimmt. Das funktioniert aber nicht. Genausogut könntest Du braunes Coca-Cola verbieten und verordnen, dass Coca-Cola von nun an neonfarbig sein muss. Und auch wenn Du noch so fest daran glaubst, das trägt kein bisschen dazu bei den Faschismus zu bekämpfen, auch wenn es sicher richtig ist, dass niemand glaubt man koennte den Faschismus allein durch andersfarbiges Coca-Cola bekämpfen. zwinkern


Ja, Sprache ist vollkommen irrelevant. Weder dringt sie zu Dir durch, noch kannst du sie sinnvoll verwenden. Das merkt man deinen Beiträgen an. zwinkern Sprache ist mehr als nur ein symbolischer Akt. Das gesamte Forum ist nichts anderes als Sprache. Über zwei Millionen Sprachakte für nichts? Keine Veränderung der Realität? Machen wir Schluss, und hauen uns die Schädel ein.


Selbstverstaendlich ist Sprache relevant. Sie dient der Kommunikation. Sie kann aber nicht alles. Z.B. kann Sprache keinen Nagel in die Wand schlagen. Dafuer braucht man 'nen Hammer. Ausser im Maerchen. Dort geht das auch ohne Hammer, mit Zauberspruch. zwinkern

#230:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 08:45
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Wie hat astarte schon mal gesagt: "context is a killer!" Sehr glücklich

Ach. Hab ich?
Na egal. Alles eine Schublade.


Kleiner Tip. Damals ging's um Kaffee und Fahrstühle. Sehr glücklich

Genau.
Sag ich doch: egal, weil für BB alles eine Schublade. Typisch.

#231:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 08:54
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Niemand von Verstand behauptet, Sprache allein würde an der Realität etwas ändern können. Diese Behauptung stellst du auf. immer die gleiche Leier Das ist schon kein Strohmensch mehr, sondern ein Strohballen.



Egal ob allein oder zusammen mit anderen Dingen. Realitaet verändert man nicht durch Sprache, sondern durch Taten!


Ich glaube Dir ja, dass Du Rassismus bekämpfen willst und meinst das ginge dadurch, dass man den Rassisten von ihnen verwendete Woerter wegnimmt. Das funktioniert aber nicht. Genausogut könntest Du braunes Coca-Cola verbieten und verordnen, dass Coca-Cola von nun an neonfarbig sein muss. Und auch wenn Du noch so fest daran glaubst, das trägt kein bisschen dazu bei den Faschismus zu bekämpfen, auch wenn es sicher richtig ist, dass niemand glaubt man koennte den Faschismus allein durch andersfarbiges Coca-Cola bekämpfen. zwinkern


Ja, Sprache ist vollkommen irrelevant. Weder dringt sie zu Dir durch, noch kannst du sie sinnvoll verwenden. Das merkt man deinen Beiträgen an. zwinkern Sprache ist mehr als nur ein symbolischer Akt. Das gesamte Forum ist nichts anderes als Sprache. Über zwei Millionen Sprachakte für nichts? Keine Veränderung der Realität? Machen wir Schluss, und hauen uns die Schädel ein.


Selbstverstaendlich ist Sprache relevant. Sie dient der Kommunikation. Sie kann aber nicht alles. Z.B. kann Sprache keinen Nagel in die Wand schlagen. Dafuer braucht man 'nen Hammer. Ausser im Maerchen. Dort geht das auch ohne Hammer, mit Zauberspruch. zwinkern


Du kannst sagen: „Xing, die Wand ist kahl“. Schon geht Xing ein Bild malen, spannt einen Rahmen darum, holt Hammer und Nagel und schlägt den Nagel in die Wand und hängt das Bild auf. Und der faule Bernie hat währenddessen mal wieder im Forum Unsinn geschrieben. Magie!

#232:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 10:12
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Wie hat astarte schon mal gesagt: "context is a killer!" Sehr glücklich

Ach. Hab ich?
Na egal. Alles eine Schublade.


Kleiner Tip. Damals ging's um Kaffee und Fahrstühle. Sehr glücklich


War das nicht Suratra?

#233:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 10:27
    —
Ich gender meine Texte i.d.R. nicht (außer Rundmails an Kolleg/innen, weil das ausdrücklich gewünscht wird). Unterstrich, Genderstern und Binnen-I finde ich unzumutbar. Am elegantesten erscheint mir noch die immer öfter zu lesende Variante, zwischen verschiedenen Formen zu wechseln, also mal "Autoren" zu schreiben, dann "Künstlerinnen", dann wieder "Wissenschaftler" etc. Auch das ist nicht ganz unproblematisch und kann m.E. auch keine Dauer- und Standardlösung sein, aber im Vergleich zu allen anderen Genderformen ist es noch am wenigstens aufdringlich und es stört den Lesefluss kaum. Die Variante "generisches Femininum" kommt mir ziemlich Banane vor, denn die explizit weibliche Form ist ja nun mal offensichtlich eine Erweiterungsform, die "Autorin" kommt vom "Autor", punkt. Dass Frauen so als "bloße Anhängsel" der Männer erscheinen, ist doch weniger ein Problem unseres Gebrauchs der Sprache als viel mehr der Struktur unserer Grammatik selbst. Die einzige konsequente Lösung wäre, es der englischen Sprache nach zu machen und weibliche "In"-Form einfach abzuschaffen.

#234:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 13:24
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

....Dieses "in aller Unschuld" würde voraussetzen, dass sie noch nie von der Problematik des Wortes gehört haben.....


Du weisst, dass es auch ausserhalb Deiner Echokammer menschliches Leben gibt?


Willst du mir gerade sagen, dass man in einer Echokammer leben müsse, um zu glauben, dass das Wissen um die Problematik des N-Worts recht weit verbreitet sei?

Sorry, aber das sagt mehr über deine Echokammer aus als über meine. Wie lange lebst du schon auf deiner Insel im Pazifik? Als du Zivildienst machtest, da mag es noch in relevanter Zahl Altenheimbewohner gegeben haben, auf die dieses "in aller Unschuld" zutraf.

#235:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 19:06
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ich gender meine Texte i.d.R. nicht (außer Rundmails an Kolleg/innen, weil das ausdrücklich gewünscht wird). Unterstrich, Genderstern und Binnen-I finde ich unzumutbar. Am elegantesten erscheint mir noch die immer öfter zu lesende Variante, zwischen verschiedenen Formen zu wechseln, also mal "Autoren" zu schreiben, dann "Künstlerinnen", dann wieder "Wissenschaftler" etc. Auch das ist nicht ganz unproblematisch und kann m.E. auch keine Dauer- und Standardlösung sein, aber im Vergleich zu allen anderen Genderformen ist es noch am wenigstens aufdringlich und es stört den Lesefluss kaum. Die Variante "generisches Femininum" kommt mir ziemlich Banane vor, denn die explizit weibliche Form ist ja nun mal offensichtlich eine Erweiterungsform, die "Autorin" kommt vom "Autor", punkt. Dass Frauen so als "bloße Anhängsel" der Männer erscheinen, ist doch weniger ein Problem unseres Gebrauchs der Sprache als viel mehr der Struktur unserer Grammatik selbst. Die einzige konsequente Lösung wäre, es der englischen Sprache nach zu machen und weibliche "In"-Form einfach abzuschaffen.


Dem kann ich mich anschließen; die englische Grammatik ist in so mancher Hinsicht eleganter. Siezen gibt's nicht, Zahlen werden richtig herum gesprochen - "twenty-one" statt "einundzwanzig" - und es fehlt die "In"-Form.

Auch sonst kann man sich von anderen Sprachen dies und das abgucken und nur wenn es nirgendwo etwas Praktikables gibt, kann man versuchen, etwas Neues zu erfinden. Aber das muss dann auch ankommen beim *Volk*. Wenn es nicht ankommt, taugt es nichts.

#236:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 20:09
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

....Dieses "in aller Unschuld" würde voraussetzen, dass sie noch nie von der Problematik des Wortes gehört haben.....


Du weisst, dass es auch ausserhalb Deiner Echokammer menschliches Leben gibt?


Willst du mir gerade sagen, dass man in einer Echokammer leben müsse, um zu glauben, dass das Wissen um die Problematik des N-Worts recht weit verbreitet sei?

Sorry, aber das sagt mehr über deine Echokammer aus als über meine. Wie lange lebst du schon auf deiner Insel im Pazifik? Als du Zivildienst machtest, da mag es noch in relevanter Zahl Altenheimbewohner gegeben haben, auf die dieses "in aller Unschuld" zutraf.


Das, was Du mit "Wissen" verwechselst, ist nichts weiter als Deine ganz poersoenliche Auffassung, die nicht jeder teilen muss. Es gibt jede Menge Menschen, die zwar wissen, dass es Menschen gibt, die Deine Auffassung teilen, diese aber selber nicht teilen und entsprechend Deine Sprechregeln als gegenstandslos ansehen und die sind dennoch nicht automatisch Rassisten, auch wenn sie vielleicht Woerter verwenden, die Deiner subjektiven Meinung zufolge abgrundtief boese und rassistisch sind.

Deine Auffassung, dass jeder, der Dein Evangelium zwar gehoert hat sich aber nicht davon erleuchten laesst, entweder boese oder dumm sein muss, sagt unterm strich mehr ueber Dich aus als ueber die Menschen, die Du in deiner Einfalt und Ichbezogenheit als "Rassisten" hinstellst.

#237:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 21:03
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

....Dieses "in aller Unschuld" würde voraussetzen, dass sie noch nie von der Problematik des Wortes gehört haben.....


Du weisst, dass es auch ausserhalb Deiner Echokammer menschliches Leben gibt?


Willst du mir gerade sagen, dass man in einer Echokammer leben müsse, um zu glauben, dass das Wissen um die Problematik des N-Worts recht weit verbreitet sei?

Sorry, aber das sagt mehr über deine Echokammer aus als über meine. Wie lange lebst du schon auf deiner Insel im Pazifik? Als du Zivildienst machtest, da mag es noch in relevanter Zahl Altenheimbewohner gegeben haben, auf die dieses "in aller Unschuld" zutraf.


Das, was Du mit "Wissen" verwechselst, ist nichts weiter als Deine ganz poersoenliche Auffassung, die nicht jeder teilen muss. Es gibt jede Menge Menschen, die zwar wissen, dass es Menschen gibt, die Deine Auffassung teilen, diese aber selber nicht teilen und entsprechend Deine Sprechregeln als gegenstandslos ansehen und die sind dennoch nicht automatisch Rassisten, auch wenn sie vielleicht Woerter verwenden, die Deiner subjektiven Meinung zufolge abgrundtief boese und rassistisch sind.

Deine Auffassung, dass jeder, der Dein Evangelium zwar gehoert hat sich aber nicht davon erleuchten laesst, entweder boese oder dumm sein muss, sagt unterm strich mehr ueber Dich aus als ueber die Menschen, die Du in deiner Einfalt und Ichbezogenheit als "Rassisten" hinstellst.

Was zu dem Wort zu sagen ist, ist mehr als meine persönliche Meinung. Es ist zunächst mal die Meinung der übergroßen Mehrheit der Betroffenen, die es nun mal als beleidigend und rassistisch sehen. Wer das ignoriert, benutzt also bewusst eine beleidigend und rassistisch wirkende Sprache.

Und dann gibt es eine erforschbare Geschichte der Semantik des Wortes. Auch das ist mehr als eine persönliche Meinung.

#238:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2019, 22:07
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

....Dieses "in aller Unschuld" würde voraussetzen, dass sie noch nie von der Problematik des Wortes gehört haben.....


Du weisst, dass es auch ausserhalb Deiner Echokammer menschliches Leben gibt?


Willst du mir gerade sagen, dass man in einer Echokammer leben müsse, um zu glauben, dass das Wissen um die Problematik des N-Worts recht weit verbreitet sei?

Sorry, aber das sagt mehr über deine Echokammer aus als über meine. Wie lange lebst du schon auf deiner Insel im Pazifik? Als du Zivildienst machtest, da mag es noch in relevanter Zahl Altenheimbewohner gegeben haben, auf die dieses "in aller Unschuld" zutraf.


Das, was Du mit "Wissen" verwechselst, ist nichts weiter als Deine ganz poersoenliche Auffassung, die nicht jeder teilen muss. Es gibt jede Menge Menschen, die zwar wissen, dass es Menschen gibt, die Deine Auffassung teilen, diese aber selber nicht teilen und entsprechend Deine Sprechregeln als gegenstandslos ansehen und die sind dennoch nicht automatisch Rassisten, auch wenn sie vielleicht Woerter verwenden, die Deiner subjektiven Meinung zufolge abgrundtief boese und rassistisch sind.

Deine Auffassung, dass jeder, der Dein Evangelium zwar gehoert hat sich aber nicht davon erleuchten laesst, entweder boese oder dumm sein muss, sagt unterm strich mehr ueber Dich aus als ueber die Menschen, die Du in deiner Einfalt und Ichbezogenheit als "Rassisten" hinstellst.

Was zu dem Wort zu sagen ist, ist mehr als meine persönliche Meinung. Es ist zunächst mal die Meinung der übergroßen Mehrheit der Betroffenen, die es nun mal als beleidigend und rassistisch sehen. Wer das ignoriert, benutzt also bewusst eine beleidigend und rassistisch wirkende Sprache.

Und dann gibt es eine erforschbare Geschichte der Semantik des Wortes. Auch das ist mehr als eine persönliche Meinung.



Gibt es da seriöse Studien zu oder ist das auch wieder bloss Deine persönliche Meinung, dass "die Übergroße Mehrheit der Betroffenen" Deine Ansicht teilt?

#239:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 00:20
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was zu dem Wort zu sagen ist, ist mehr als meine persönliche Meinung. Es ist zunächst mal die Meinung der übergroßen Mehrheit der Betroffenen, die es nun mal als beleidigend und rassistisch sehen. Wer das ignoriert, benutzt also bewusst eine beleidigend und rassistisch wirkende Sprache.

Und dann gibt es eine erforschbare Geschichte der Semantik des Wortes. Auch das ist mehr als eine persönliche Meinung.


Gibt es da seriöse Studien zu oder ist das auch wieder bloss Deine persönliche Meinung, dass "die Übergroße Mehrheit der Betroffenen" Deine Ansicht teilt?

Da gab es kürzlich tatsächlich was. Wie seriös das ist, kann ich nicht sagen, hab's nur überflogen.



80% der Amerikaner können mit politischer Korrektheit nichts anfangen. Aufgedröselt nach, ehrrm, ethischen Gruppen:

Schwarz 75%
Weiß 79%
Asiaten 82%
Latinos 87%
Indianer 88%


Zitat:
Americans Strongly Dislike PC Culture
Youth isn’t a good proxy for support of political correctness, and race isn’t either.
Oct 10, 2018


Most members of the “exhausted majority,” and then some, dislike political correctness. Among the general population, a full 80 percent believe that “political correctness is a problem in our country.” Even young people are uncomfortable with it, including 74 percent ages 24 to 29, and 79 percent under age 24. On this particular issue, the woke are in a clear minority across all ages.

https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2018/10/large-majorities-dislike-political-correctness/572581/

#240:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 01:03
    —
Es ist ja schon ein gewisser Luxus, darüber philosophieren zu können, wie man das panierte Stück Fleisch vor sich auf dem Teller nennt. Es gibt Menschen, die haben dafür keine Zeit, kein Interesse, wichtigere Probleme oder sie haben vor sich nichts auf dem Teller - wenn sie überhaupt einen Teller haben.

#241:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 01:12
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...] Es ist zunächst mal die Meinung der übergroßen Mehrheit der Betroffenen, die es nun mal als beleidigend und rassistisch sehen. (...)


Es ist nicht nur die Meinung der Betroffenen. Auch nicht die der Mehrheit der Betroffenen.
Nein, es geht um die übergroße Mehrheit der Betroffenen. Gigantischer gehts nimmer mehr Cool
Statistische Relevanz wird mal eben so durch aus der tiefsten guten Seele gespeisten persönlichen Überzeugung ersetzt. Da freut sich jeder Kanzelprediger.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...Wer das ignoriert(...)

...tut gut daran.

#242:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 01:35
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was zu dem Wort zu sagen ist, ist mehr als meine persönliche Meinung. Es ist zunächst mal die Meinung der übergroßen Mehrheit der Betroffenen, die es nun mal als beleidigend und rassistisch sehen. Wer das ignoriert, benutzt also bewusst eine beleidigend und rassistisch wirkende Sprache.

Und dann gibt es eine erforschbare Geschichte der Semantik des Wortes. Auch das ist mehr als eine persönliche Meinung.


Gibt es da seriöse Studien zu oder ist das auch wieder bloss Deine persönliche Meinung, dass "die Übergroße Mehrheit der Betroffenen" Deine Ansicht teilt?

Da gab es kürzlich tatsächlich was. Wie seriös das ist, kann ich nicht sagen, hab's nur überflogen.



80% der Amerikaner können mit politischer Korrektheit nichts anfangen. Aufgedröselt nach, ehrrm, ethischen Gruppen:

Schwarz 75%
Weiß 79%
Asiaten 82%
Latinos 87%
Indianer 88%


Zitat:
Americans Strongly Dislike PC Culture
Youth isn’t a good proxy for support of political correctness, and race isn’t either.
Oct 10, 2018


Most members of the “exhausted majority,” and then some, dislike political correctness. Among the general population, a full 80 percent believe that “political correctness is a problem in our country.” Even young people are uncomfortable with it, including 74 percent ages 24 to 29, and 79 percent under age 24. On this particular issue, the woke are in a clear minority across all ages.

https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2018/10/large-majorities-dislike-political-correctness/572581/


Das ist nicht so ganz das, wonach ich gefragt habe.

#243:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 09:57
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....

Das ist nicht so ganz das, wonach ich gefragt habe.

Nö. Aber es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass "die Übergroße Mehrheit der Betroffenen" ihre Meinung gar nicht selbst ausgedrückt, sondern per empathischer Zuweisung von der gutgebildeten und gutverdienenden weißen Minderheit erhalten hat.

Ich finde den Artikel sehr interessant, der Autor offensichtlich auch - wobei für mich weder der Autor (Lecturer on government at Harvard University) noch der Auftraggeber der Studie (More in Common, an organization founded in memory of Jo Cox, the British MP who was murdered in the run-up to the Brexit referendum) in irgend einer Weise verdächtig aussehen.


Zuletzt bearbeitet von fwo am 29.01.2019, 10:03, insgesamt einmal bearbeitet

#244:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 10:03
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ich gender meine Texte i.d.R. nicht (außer Rundmails an Kolleg/innen, weil das ausdrücklich gewünscht wird). Unterstrich, Genderstern und Binnen-I finde ich unzumutbar. Am elegantesten erscheint mir noch die immer öfter zu lesende Variante, zwischen verschiedenen Formen zu wechseln, also mal "Autoren" zu schreiben, dann "Künstlerinnen", dann wieder "Wissenschaftler" etc. Auch das ist nicht ganz unproblematisch und kann m.E. auch keine Dauer- und Standardlösung sein, aber im Vergleich zu allen anderen Genderformen ist es noch am wenigstens aufdringlich und es stört den Lesefluss kaum. Die Variante "generisches Femininum" kommt mir ziemlich Banane vor, denn die explizit weibliche Form ist ja nun mal offensichtlich eine Erweiterungsform, die "Autorin" kommt vom "Autor", punkt. Dass Frauen so als "bloße Anhängsel" der Männer erscheinen, ist doch weniger ein Problem unseres Gebrauchs der Sprache als viel mehr der Struktur unserer Grammatik selbst. Die einzige konsequente Lösung wäre, es der englischen Sprache nach zu machen und weibliche "In"-Form einfach abzuschaffen.


Dem kann ich mich anschließen; die englische Grammatik ist in so mancher Hinsicht eleganter. Siezen gibt's nicht, Zahlen werden richtig herum gesprochen - "twenty-one" statt "einundzwanzig" - und es fehlt die "In"-Form.

Auch sonst kann man sich von anderen Sprachen dies und das abgucken und nur wenn es nirgendwo etwas Praktikables gibt, kann man versuchen, etwas Neues zu erfinden. Aber das muss dann auch ankommen beim *Volk*. Wenn es nicht ankommt, taugt es nichts.


Im Prinzip mag ich es, dass nicht alle Sprachen gleich funktionieren und es markante Eigenheiten gibt. Aber vor die Wahl gestellt, Texte zukünftig von lauter Wörtern mit Sonderzeichen durchzogen zu sehen oder die weibliche Sonderform bei Gruppenbenennungen abzuschaffen, halte ich letzteres für das klar geringere Übel (und, wie gesagt, auch viel mehr im Sinne der Idee "gendergerechter Sprache"). Was nun das "Volk" betrifft bezweifel ich, dass auch nur eine der beiden Varianten in die Nähe einer Mehrheit kommt.

#245:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 10:11
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
... die Wahrscheinlichkeit, dass "die Übergroße Mehrheit der Betroffenen" ihre Meinung gar nicht selbst ausgedrückt, sondern per empathischer Zuweisung von der gutgebildeten und gutverdienenden weißen Minderheit erhalten hat.

Sicher gibt es eine Meinungsführerschaft, und oft liegt sie bei einer gut verdienenden weißen Minderheit. Allerdings gilt das wohl nahezu symmetrisch auch für die Anti-PC und Hetzfraktion, beispielsweise des Trump-Lagers, der AfD-Führung, Thilo Sarrazin, russische Wahlbeeinflussung, konservative Thinktanks, Kirchen, reiche Evangelikale, Fox usw.

#246:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 10:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....

Das ist nicht so ganz das, wonach ich gefragt habe.

Nö. Aber es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass "die Übergroße Mehrheit der Betroffenen" ihre Meinung gar nicht selbst ausgedrückt, sondern per empathischer Zuweisung von der gutgebildeten und gutverdienenden weißen Minderheit erhalten hat.

Ich finde den Artikel sehr interessant, der Autor offensichtlich auch - wobei für mich weder der Autor (Lecturer on government at Harvard University) noch der Auftraggeber der Studie (More in Common, an organization founded in memory of Jo Cox, the British MP who was murdered in the run-up to the Brexit referendum) in irgend einer Weise verdächtig aussehen.


Vielleicht sollte man den AAs und Latinos seine Sympathien entziehen. Denn was PC verhindert zu sagen, ist..

Zitat:
And in the More in Common study, nearly half of Latinos argued that “many people nowadays are too sensitive to how Muslims are treated,” while two in five African Americans agreed that “immigration nowadays is bad for America.”

#247:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 10:49
    —
step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
... die Wahrscheinlichkeit, dass "die Übergroße Mehrheit der Betroffenen" ihre Meinung gar nicht selbst ausgedrückt, sondern per empathischer Zuweisung von der gutgebildeten und gutverdienenden weißen Minderheit erhalten hat.

Sicher gibt es eine Meinungsführerschaft, und oft liegt sie bei einer gut verdienenden weißen Minderheit. Allerdings gilt das wohl nahezu symmetrisch auch für die Anti-PC und Hetzfraktion, beispielsweise des Trump-Lagers, der AfD-Führung, Thilo Sarrazin, russische Wahlbeeinflussung, konservative Thinktanks, Kirchen, reiche Evangelikale, Fox usw.

Das ist auch in etwa eine Aussage des Artikels.
Das Fazit des Autors, der sich selbst zur Gruppe der Meinungsführer zählt, ist aber, dass die Selbstwahrnehmung der Meinungsführer mal korrigiert werden sollte, weil die Koppelung mit der Gesellschaft langsam flöten geht.

Dieses Fazit trifft er nicht aus seinem Verständnis der Dynamik - das ist ja der einzige Hintergrund, aus dem ich so etwas hier regelmäßig schreibe - er trifft dieses Fazit aus den Daten der Umfrage.

#248:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 10:59
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Vielleicht sollte man den AAs und Latinos seine Sympathien entziehen. Denn was PC verhindert zu sagen, ist..

Zitat:
And in the More in Common study, nearly half of Latinos argued that “many people nowadays are too sensitive to how Muslims are treated,” while two in five African Americans agreed that “immigration nowadays is bad for America.”

Ich gebe Dir insofern Recht, als man "too sensitive to how Muslims are treated" auch anders ausdrücken kann. Es ist die gute alte deutsche Eigenschaft des vorauseilenden Gehorsams, die da an den Tag gelegt wird.

Anders ist es kaum zu erklären, wenn muslimische Dissidenten oder Islamkritiker hier in de Islamophobie-Schublade gesteckt und nach Möglichkeit totgeschwiegen werden und man sich selbst natürlich hütet, auch in diese Schublade zu kommen.

Der zweite Punkt, den Du da aufzählst, ist keine irgendwie abfällige Bemerkung zu irgend einer Gruppe, sondern eine politische Meinung zum Thema Einwanderung, die offensichtlich von Deiner abweicht. Du magst also nicht, dass vor Deiner abweichende Meinungen ausgedrückt werden.

Am Kopf kratzen Nennt man so etwas nicht intolerant?

#249:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 11:29
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Vielleicht sollte man den AAs und Latinos seine Sympathien entziehen. Denn was PC verhindert zu sagen, ist..

Zitat:
And in the More in Common study, nearly half of Latinos argued that “many people nowadays are too sensitive to how Muslims are treated,” while two in five African Americans agreed that “immigration nowadays is bad for America.”

Ich gebe Dir insofern Recht, als man "too sensitive to how Muslims are treated" auch anders ausdrücken kann. Es ist die gute alte deutsche Eigenschaft des vorauseilenden Gehorsams, die da an den Tag gelegt wird.

Anders ist es kaum zu erklären, wenn muslimische Dissidenten oder Islamkritiker hier in de Islamophobie-Schublade gesteckt und nach Möglichkeit totgeschwiegen werden und man sich selbst natürlich hütet, auch in diese Schublade zu kommen.

Der zweite Punkt, den Du da aufzählst, ist keine irgendwie abfällige Bemerkung zu irgend einer Gruppe, sondern eine politische Meinung zum Thema Einwanderung, die offensichtlich von Deiner abweicht. Du magst also nicht, dass vor Deiner abweichende Meinungen ausgedrückt werden.

Am Kopf kratzen Nennt man so etwas nicht intolerant?


Klar bin ich intolerant gegen dummes Geschwätz. Du kennst mich doch. zwinkern Natürlich dürfen sie sagen, was sie denken. Nur müssen sie mit den Konsequenzen rechnen. Diejenigen, die PC kritisieren, fürchten sich nicht vor dem, was sie denken, sondern vor (sozialen) Sanktionen. Im Artikel steht ja auch, dass noch mehr Amis gegen Hate Speech sind und das als Problem erachten. Rassismus ist in den USA allgegenwärtig, nicht nur bei den sogenannten Weißen. Man sei an die Ausschreitungen von Schwarzen gegen Asiaten in LA erinnert. Irgendwie ist dort jeder aktiv und passiv von Hate Speech betroffen.

#250:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 11:32
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was zu dem Wort zu sagen ist, ist mehr als meine persönliche Meinung. Es ist zunächst mal die Meinung der übergroßen Mehrheit der Betroffenen, die es nun mal als beleidigend und rassistisch sehen. Wer das ignoriert, benutzt also bewusst eine beleidigend und rassistisch wirkende Sprache.

Und dann gibt es eine erforschbare Geschichte der Semantik des Wortes. Auch das ist mehr als eine persönliche Meinung.


Gibt es da seriöse Studien zu oder ist das auch wieder bloss Deine persönliche Meinung, dass "die Übergroße Mehrheit der Betroffenen" Deine Ansicht teilt?

Da gab es kürzlich tatsächlich was. Wie seriös das ist, kann ich nicht sagen, hab's nur überflogen.



80% der Amerikaner können mit politischer Korrektheit nichts anfangen. Aufgedröselt nach, ehrrm, ethischen Gruppen:

Schwarz 75%
Weiß 79%
Asiaten 82%
Latinos 87%
Indianer 88%


Zitat:
Americans Strongly Dislike PC Culture
Youth isn’t a good proxy for support of political correctness, and race isn’t either.
Oct 10, 2018


Most members of the “exhausted majority,” and then some, dislike political correctness. Among the general population, a full 80 percent believe that “political correctness is a problem in our country.” Even young people are uncomfortable with it, including 74 percent ages 24 to 29, and 79 percent under age 24. On this particular issue, the woke are in a clear minority across all ages.

https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2018/10/large-majorities-dislike-political-correctness/572581/


Das soll denn das genau sein? political correctness?

#251:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.01.2019, 12:15
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
..... Im Artikel steht ja auch, dass noch mehr Amis gegen Hate Speech sind und das als Problem erachten.

Stimmt. Sind ja viel mehr. zwinkern
Zitat:
Indeed, while 80 percent of Americans believe that political correctness has become a problem in the country, even more, 82 percent, believe that hate speech is also a problem.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Rassismus ist in den USA allgegenwärtig, nicht nur bei den sogenannten Weißen. Man sei an die Ausschreitungen von Schwarzen gegen Asiaten in LA erinnert. Irgendwie ist dort jeder aktiv und passiv von Hate Speech betroffen.

Aber das hier sollte zu denken geben:
Zitat:
It turns out that while progressive activists tend to think that only hate speech is a problem, and devoted conservatives tend to think that only political correctness is a problem, a clear majority of all Americans holds a more nuanced point of view: They abhor racism. But they don’t think that the way we now practice political correctness represents a promising way to overcome racial injustice.

The study should also make progressives more self-critical about the way in which speech norms serve as a marker of social distinction. I don’t doubt the sincerity of the affluent and highly educated people who call others out if they use “problematic” terms or perpetrate an act of “cultural appropriation.” But what the vast majority of Americans seem to see—at least according to the research conducted for “Hidden Tribes”—is not so much genuine concern for social justice as the preening display of cultural superiority.
fett von mir

#252:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 30.01.2019, 11:40
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... Irgendwie ist dort jeder aktiv und passiv von Hate Speech betroffen.


Das hat man davon wenn man Gesellschaft in identitäre Minderheiten aufteilt. So gesehen übersteigt die Anzahl Betroffener auch die Anzahl der Einwohner: Eine blinde jüdische Frau zählt mal eben für drei.

#253:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.01.2019, 19:20
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Vielleicht sollte man den AAs und Latinos seine Sympathien entziehen. Denn was PC verhindert zu sagen, ist..

Zitat:
And in the More in Common study, nearly half of Latinos argued that “many people nowadays are too sensitive to how Muslims are treated,” while two in five African Americans agreed that “immigration nowadays is bad for America.”

Ich gebe Dir insofern Recht, als man "too sensitive to how Muslims are treated" auch anders ausdrücken kann. Es ist die gute alte deutsche Eigenschaft des vorauseilenden Gehorsams, die da an den Tag gelegt wird.

Anders ist es kaum zu erklären, wenn muslimische Dissidenten oder Islamkritiker hier in de Islamophobie-Schublade gesteckt und nach Möglichkeit totgeschwiegen werden und man sich selbst natürlich hütet, auch in diese Schublade zu kommen.

Der zweite Punkt, den Du da aufzählst, ist keine irgendwie abfällige Bemerkung zu irgend einer Gruppe, sondern eine politische Meinung zum Thema Einwanderung, die offensichtlich von Deiner abweicht. Du magst also nicht, dass vor Deiner abweichende Meinungen ausgedrückt werden.

Am Kopf kratzen Nennt man so etwas nicht intolerant?


Klar bin ich intolerant gegen dummes Geschwätz. Du kennst mich doch. zwinkern Natürlich dürfen sie sagen, was sie denken. Nur müssen sie mit den Konsequenzen rechnen. Diejenigen, die PC kritisieren, fürchten sich nicht vor dem, was sie denken, sondern vor (sozialen) Sanktionen. Im Artikel steht ja auch, dass noch mehr Amis gegen Hate Speech sind und das als Problem erachten. Rassismus ist in den USA allgegenwärtig, nicht nur bei den sogenannten Weißen. Man sei an die Ausschreitungen von Schwarzen gegen Asiaten in LA erinnert. Irgendwie ist dort jeder aktiv und passiv von Hate Speech betroffen.


Kann es sein, dass manche Leute eine sehr, sehr weitgefasste Definition von "Hatespeech" verwenden, die von der überwiegenden Mehrheit ihrer Mitmenschen nicht geteilt wird?

Manchen gilt es ja schon als "Hatespeech", wenn jemand ein falsches Pronomen verwendet.

Ich denke in den Zahlen drückt sich indirekt ein ganz gewaltiges "disconnect" zwischen ein paar Gerechtigkeitsfanatikern und dem Rest der Bevölkerung aus, das hat ja auch two schon erwähnt. Insofern macht es schon Sinn, wenn es sowohl eine Mehrheit gegen "political correctness" als auch gegen "hatspeech" gibt. Das ist nicht wirklich ein Widerspruch.

#254:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 30.01.2019, 21:21
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Vielleicht sollte man den AAs und Latinos seine Sympathien entziehen. Denn was PC verhindert zu sagen, ist..

Zitat:
And in the More in Common study, nearly half of Latinos argued that “many people nowadays are too sensitive to how Muslims are treated,” while two in five African Americans agreed that “immigration nowadays is bad for America.”

Ich gebe Dir insofern Recht, als man "too sensitive to how Muslims are treated" auch anders ausdrücken kann. Es ist die gute alte deutsche Eigenschaft des vorauseilenden Gehorsams, die da an den Tag gelegt wird.

Anders ist es kaum zu erklären, wenn muslimische Dissidenten oder Islamkritiker hier in de Islamophobie-Schublade gesteckt und nach Möglichkeit totgeschwiegen werden und man sich selbst natürlich hütet, auch in diese Schublade zu kommen.

Der zweite Punkt, den Du da aufzählst, ist keine irgendwie abfällige Bemerkung zu irgend einer Gruppe, sondern eine politische Meinung zum Thema Einwanderung, die offensichtlich von Deiner abweicht. Du magst also nicht, dass vor Deiner abweichende Meinungen ausgedrückt werden.

Am Kopf kratzen Nennt man so etwas nicht intolerant?


Klar bin ich intolerant gegen dummes Geschwätz. Du kennst mich doch. zwinkern Natürlich dürfen sie sagen, was sie denken. Nur müssen sie mit den Konsequenzen rechnen. Diejenigen, die PC kritisieren, fürchten sich nicht vor dem, was sie denken, sondern vor (sozialen) Sanktionen. Im Artikel steht ja auch, dass noch mehr Amis gegen Hate Speech sind und das als Problem erachten. Rassismus ist in den USA allgegenwärtig, nicht nur bei den sogenannten Weißen. Man sei an die Ausschreitungen von Schwarzen gegen Asiaten in LA erinnert. Irgendwie ist dort jeder aktiv und passiv von Hate Speech betroffen.


Kann es sein, dass manche Leute eine sehr, sehr weitgefasste Definition von "Hatespeech" verwenden, die von der überwiegenden Mehrheit ihrer Mitmenschen nicht geteilt wird?

Manchen gilt es ja schon als "Hatespeech", wenn jemand ein falsches Pronomen verwendet.

Ich denke in den Zahlen drückt sich indirekt ein ganz gewaltiges "disconnect" zwischen ein paar Gerechtigkeitsfanatikern und dem Rest der Bevölkerung aus, das hat ja auch two schon erwähnt. Insofern macht es schon Sinn, wenn es sowohl eine Mehrheit gegen "political correctness" als auch gegen "hatspeech" gibt. Das ist nicht wirklich ein Widerspruch.


Mein Ungerechtigkeitsfanatiker Ich liebe es... Man könnte ja auch denken, dass viele Leute in den USA eine sehr, sehr weitgefasste Definition von PC haben, was andere als grundlegenden Respekt verstehen. Und nu?

#255:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.01.2019, 21:40
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... Man könnte ja auch denken, dass viele Leute in den USA eine sehr, sehr weitgefasste Definition von PC haben, was andere als grundlegenden Respekt verstehen. Und nu?

Du meinst, die Mehrzahl der Amis hätte grundsätzlich etwas gegen Respekt?

#256:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 30.01.2019, 22:13
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... Man könnte ja auch denken, dass viele Leute in den USA eine sehr, sehr weitgefasste Definition von PC haben, was andere als grundlegenden Respekt verstehen. Und nu?

Du meinst, die Mehrzahl der Amis hätte grundsätzlich etwas gegen Respekt?


Sagen wir es so: Die gesellschaftliche Spaltung und sprachliche Verhärtung deutet daraufhin, dass man nur noch die eigene Gruppe akzeptiert.

#257:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 30.01.2019, 23:03
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Mein Ungerechtigkeitsfanatiker Ich liebe es... Man könnte ja auch denken, dass viele Leute in den USA eine sehr, sehr weitgefasste Definition von PC haben, was andere als grundlegenden Respekt verstehen. Und nu?


Und nu stellt sich die Frage, ob sich ein schwarzer Amerikaner Deinen Respekt erst verdienen muss, indem er Deine Einstellung zum Thema PC teilt.

#258:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 00:49
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... Man könnte ja auch denken, dass viele Leute in den USA eine sehr, sehr weitgefasste Definition von PC haben, was andere als grundlegenden Respekt verstehen. Und nu?

Du meinst, die Mehrzahl der Amis hätte grundsätzlich etwas gegen Respekt?


Sagen wir es so: Die gesellschaftliche Spaltung und sprachliche Verhärtung deutet daraufhin, dass man nur noch die eigene Gruppe akzeptiert.


fwo hat kapiert, was Du fuer einen Unsinn plapperst, Du offenbar noch nicht mal nach fwos Wink mit dem Zaunpfahl. Lachen

#259:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 01:53
    —
Zwei Einwände, Addi:

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

[...]...Man könnte ja auch denken, dass viele Leute in den USA eine sehr, sehr weitgefasste Definition von PC haben, was andere als grundlegenden Respekt verstehen. Und nu?


Ich erwarte einen grundlegenden Respekt gegenüber allen, die sich nicht mit dem quaiseligiösen, ins Unendliche auswuchernde PC-Ritual identifizieren.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
[...]
Sagen wir es so: Die gesellschaftliche Spaltung und sprachliche Verhärtung deutet daraufhin, dass man nur noch die eigene Gruppe akzeptiert.


Ja, die Gesellschaft ist gespalten und die Sprache verhärtet. Aber das hatten wir doch schon in den Fuffzigern.
Auch damals akzeptierten die Schalker nur die Schalker, die Nazis nur die Nazis, die Weißwurschtfresser nur die Weißwurschtfresser.

Durch die digitalen Medien hat sich heutzutage die Artikulationsmöglichkeit der jeweiligen Gruppen massiv erhöht, aber Muster und Prozess sind gleich geblieben.
Und vor allem die sozialpsychologischen Grundlagen.

#260:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 02:16
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... Man könnte ja auch denken, dass viele Leute in den USA eine sehr, sehr weitgefasste Definition von PC haben, was andere als grundlegenden Respekt verstehen. Und nu?

Du meinst, die Mehrzahl der Amis hätte grundsätzlich etwas gegen Respekt?


Sagen wir es so: Die gesellschaftliche Spaltung und sprachliche Verhärtung deutet daraufhin, dass man nur noch die eigene Gruppe akzeptiert.

Damit beschreibst Du die Zementierung von Gruppengrenzen wie sie sowohl die pc-Apologeten als auch die von der Gegenseite betreiben.

Aber wenn die Mehrheit der Amis etwas gegen pc hat und Du meinst pc sei für die etwas, was andere als grundlegenden Respekt verstehen, sagst Du, dass die grundsätzlich etwas gegen Respekt hätten.

Mal ohne die politischen Lager zu betrachten: Die Amerikaner sind eine ziemlich konservative Gesellschaft mit stark religiösen, zu einem beträchtlichen Teil sogar fundamentalistisch religiösen Hintergrund, zwar mit ein paar starken Frauen, aber im wesentlichen patriarchalisch. Respekt ist geradezu basal für diese Gesellschaft.

Ich ahne, was Du meinst, und eigentlich war meine Frage ein Aufforderung zur Präzisierung. Es gibt keinen Respekt ohne einen präzisen Bezug, was genau Du da respektierst. Dieser Bezug ist in der Bevölkerung die ich eben skizziert habe, weniger die abstrakte Person, als ihre Stellung in Gesellschaft und Familie, ihre Funktion und ihr Respekt vor der Tradition. Der Respekt hat also bei Machtgefälle im Wesentlichen nur eine Richtung, boshaft könnte man ihn auch als Synonym zu Gehorsam bezeichnen (interessant in den Zusammenhang, dass in unserer Ausklingenden Kultur Pflicht auch so ein Synonym für Gehorsam ist oder war). Den Respekt nach unten gibt es auch in Maßen, solange der unten für seinen Lebensunterhalt arbeitet, Calvin lässt grüßen, ansonsten ist der Respekt nach unten der vor dem Gesetz, das den unteren schützt.

Was Du vielleicht meinst, ist der voraussetzungslose Respekt vor dem anderen Menschen.

Aber in der Hinsicht bin ich dann insofern auch ein "Amerikaner", als der Respekt vor dem anderen dauerhaft nur tragen kann, wenn ich mich selbst auch respektiere. Andernfalls führt das nicht zu einem Miteinander, sondern zur Selbstaufgabe. Es gibt Menschen, die das Gebot zur christlichen Nächstenliebe, die auch die Feindesliebe ist, genau so interpretieren. Aber selbst als Nichtchrist würde ich denen antworten, dass sie gerade dabei sind, das "wie Dich selbst" zu vergessen. Das heißt, dass sich zwar niemand meinen Respekt verdienen muss, aber er kann nur auf Gegenseitigkeit beruhen und man kann ihn sich verscherzen.

Ein bisschen habe ich den Eindruck, dass pc ein Stück selbstvergessendes Christentum ist und inzwischen bei einer Vergötzung des anderen oder der Minderheit gelandet ist. Das sind die neuen Werte, denen im pc Gehorsam geschuldet wird. Eine häufig gemachte Aussage, die in diese Richtung deutet, ist "Jede fremde Kultur ist eine Bereicherung".


Zuletzt bearbeitet von fwo am 31.01.2019, 09:48, insgesamt einmal bearbeitet

#261:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 09:40
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Mein Ungerechtigkeitsfanatiker Ich liebe es... Man könnte ja auch denken, dass viele Leute in den USA eine sehr, sehr weitgefasste Definition von PC haben, was andere als grundlegenden Respekt verstehen. Und nu?


Und nu stellt sich die Frage, ob sich ein schwarzer Amerikaner Deinen Respekt erst verdienen muss, indem er Deine Einstellung zum Thema PC teilt.


Logischer Fehlschluss. Es geht nicht um meinen Respekt. Was ist denn meine Einstellung zu PC überhaupt?

#262:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 09:55
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Zwei Einwände, Addi:

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

[...]...Man könnte ja auch denken, dass viele Leute in den USA eine sehr, sehr weitgefasste Definition von PC haben, was andere als grundlegenden Respekt verstehen. Und nu?


Ich erwarte einen grundlegenden Respekt gegenüber allen, die sich nicht mit dem quaiseligiösen, ins Unendliche auswuchernde PC-Ritual identifizieren.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
[...]
Sagen wir es so: Die gesellschaftliche Spaltung und sprachliche Verhärtung deutet daraufhin, dass man nur noch die eigene Gruppe akzeptiert.


Ja, die Gesellschaft ist gespalten und die Sprache verhärtet. Aber das hatten wir doch schon in den Fuffzigern.
Auch damals akzeptierten die Schalker nur die Schalker, die Nazis nur die Nazis, die Weißwurschtfresser nur die Weißwurschtfresser.

Durch die digitalen Medien hat sich heutzutage die Artikulationsmöglichkeit der jeweiligen Gruppen massiv erhöht, aber Muster und Prozess sind gleich geblieben.
Und vor allem die sozialpsychologischen Grundlagen.


Ich bezog mich auf die aktuelle Situation in den USA, in denen ethnische Minderheiten auch tatsächlich rechtlich bevorzugt werden, Stichwort: Affirmative Action, und in der ethnische Konflikte virulent sind. Stichwort: Tote Schwarze, weiße Cops. Zwischen den ethnischen, aber auch politischen Gruppen ist ein Sprechen kaum mehr möglich. Die gesellschaftliche Spaltung ist für die Amerikaner nicht mehr nur ein folkloristischer Spaß wie das Kabbeln zwischen Schalkern und Dortmundern. Und nein, ich denke nicht, dass PC daran viel ändern kann.

Was verstehst Du unter „quasireligiös“? Deine Abneigung könnte man genauso benennen. zwinkern

#263:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 10:56
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... Man könnte ja auch denken, dass viele Leute in den USA eine sehr, sehr weitgefasste Definition von PC haben, was andere als grundlegenden Respekt verstehen. Und nu?

Du meinst, die Mehrzahl der Amis hätte grundsätzlich etwas gegen Respekt?


Sagen wir es so: Die gesellschaftliche Spaltung und sprachliche Verhärtung deutet daraufhin, dass man nur noch die eigene Gruppe akzeptiert.

Damit beschreibst Du die Zementierung von Gruppengrenzen wie sie sowohl die pc-Apologeten als auch die von der Gegenseite betreiben.

Aber wenn die Mehrheit der Amis etwas gegen pc hat und Du meinst pc sei für die etwas, was andere als grundlegenden Respekt verstehen, sagst Du, dass die grundsätzlich etwas gegen Respekt hätten.

Mal ohne die politischen Lager zu betrachten: Die Amerikaner sind eine ziemlich konservative Gesellschaft mit stark religiösen, zu einem beträchtlichen Teil sogar fundamentalistisch religiösen Hintergrund, zwar mit ein paar starken Frauen, aber im wesentlichen patriarchalisch. Respekt ist geradezu basal für diese Gesellschaft.

Ich ahne, was Du meinst, und eigentlich war meine Frage ein Aufforderung zur Präzisierung. Es gibt keinen Respekt ohne einen präzisen Bezug, was genau Du da respektierst. Dieser Bezug ist in der Bevölkerung die ich eben skizziert habe, weniger die abstrakte Person, als ihre Stellung in Gesellschaft und Familie, ihre Funktion und ihr Respekt vor der Tradition. Der Respekt hat also bei Machtgefälle im Wesentlichen nur eine Richtung, boshaft könnte man ihn auch als Synonym zu Gehorsam bezeichnen (interessant in den Zusammenhang, dass in unserer Ausklingenden Kultur Pflicht auch so ein Synonym für Gehorsam ist oder war). Den Respekt nach unten gibt es auch in Maßen, solange der unten für seinen Lebensunterhalt arbeitet, Calvin lässt grüßen, ansonsten ist der Respekt nach unten der vor dem Gesetz, das den unteren schützt.

Was Du vielleicht meinst, ist der voraussetzungslose Respekt vor dem anderen Menschen.

Aber in der Hinsicht bin ich dann insofern auch ein "Amerikaner", als der Respekt vor dem anderen dauerhaft nur tragen kann, wenn ich mich selbst auch respektiere. Andernfalls führt das nicht zu einem Miteinander, sondern zur Selbstaufgabe. Es gibt Menschen, die das Gebot zur christlichen Nächstenliebe, die auch die Feindesliebe ist, genau so interpretieren. Aber selbst als Nichtchrist würde ich denen antworten, dass sie gerade dabei sind, das "wie Dich selbst" zu vergessen. Das heißt, dass sich zwar niemand meinen Respekt verdienen muss, aber er kann nur auf Gegenseitigkeit beruhen und man kann ihn sich verscherzen.

Ein bisschen habe ich den Eindruck, dass pc ein Stück selbstvergessendes Christentum ist und inzwischen bei einer Vergötzung des anderen oder der Minderheit gelandet ist. Das sind die neuen Werte, denen im pc Gehorsam geschuldet wird. Eine häufig gemachte Aussage, die in diese Richtung deutet, ist "Jede fremde Kultur ist eine Bereicherung".


Kurz vorweg: Keine fremde Kultur ist für mich per se eine Bereicherung. Wenn man so denkt, macht man Menschen zu Gefangenen ihrer Kultur.

Hinter den beiden hohen Werten für Hate Speech und PC-Ablehnung steckt meiner Ansicht nach folgende Hypothese: Heuchelei und Gruppendenken kommen in den USA zusammen. Man verlangt für sich Respekt, verweigert es aber dem Gegenüber. Krass ausgedrückt: Der Schwarze, der nicht „Nigga“ genannt werden will, empört sich darüber, dass er nicht mehr „Faggot“ zu Schwulen sagen darf. Der Weiße, der nicht „Homophobic“ genannt werden will, nutzt genierlos das Wort „Bitch“ für Frauen. Das meinte ich hier mit Respekt. PC ist keine Lösung für das Problem, sondern die sozialen Realitäten müssen sich ändern. Ich sehe PC als einen guten Anfang, auch wenn jetzt noch Widerstand kommt. zwinkern

Aber ich versteh Euch ein bisschen. Wenn ich mal „alte weiße verknöcherte Säcke“ zu Euch Anti-PClern sage, möchte ich auch nicht gleich von den Mods gesperrt werden. Mr. Green

#264:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 11:09
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Hinter den beiden hohen Werten für Hate Speech und PC-Ablehnung steckt meiner Ansicht nach folgende Hypothese: Heuchelei und Gruppendenken kommen in den USA zusammen.


Nicht nur da, wie es scheint:

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Aber ich versteh Euch ein bisschen. Wenn ich mal „alte weiße verknöcherte Säcke“ zu Euch Anti-PClern sage, möchte ich auch nicht gleich von den Mods gesperrt werden. Mr. Green

#265:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 12:49
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.....

Kurz vorweg: Keine fremde Kultur ist für mich per se eine Bereicherung. Wenn man so denkt, macht man Menschen zu Gefangenen ihrer Kultur.

Vom Verhalten scheinen wir da mindestens ähnlich, aber den 2. Satz verstehe ich so nicht.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Hinter den beiden hohen Werten für Hate Speech und PC-Ablehnung steckt meiner Ansicht nach folgende Hypothese: Heuchelei und Gruppendenken kommen in den USA zusammen. Man verlangt für sich Respekt, verweigert es aber dem Gegenüber. Krass ausgedrückt: Der Schwarze, der nicht „Nigga“ genannt werden will, empört sich darüber, dass er nicht mehr „Faggot“ zu Schwulen sagen darf. Der Weiße, der nicht „Homophobic“ genannt werden will, nutzt genierlos das Wort „Bitch“ für Frauen. Das meinte ich hier mit Respekt. PC ist keine Lösung für das Problem, sondern die sozialen Realitäten müssen sich ändern. Ich sehe PC als einen guten Anfang, auch wenn jetzt noch Widerstand kommt. zwinkern ...

Du unterschlägst da etwas. PC ist ja nicht einfach eine Aufforderung zu mehr Achtsamkeit sondern zu einer Achtsamkeit, die die gerade in Mode befindlichen Minderheiten als Behinderte pampert. In der PC bestimmen ein paar Berufsempahthen, was bei der jeweiligen "Behinderung" zu empfinden ist, und welche Wortwahl der Rest deshalb zu benutzen hat, um hier, nach Möglichkeit einklagbar, reibungsfreie Räume zu schaffen.

Wer nicht mitmacht gilt als krank (z.B. islamophob) oder einfach böse (z.B. rassistisch), selbst, wenn er der gerade gepamperten Minderheit angehört. Es kann Dir aber auch passieren, dass der, der Dich nach einem scherzhaften Tabubruch gerade noch öffentlich aufgeklärt hat, dass das böse war, was Du gerade gesagt hast, und dass Du ab dem nächsten Mal nicht mehr mitspielen darfst, anschließend unter 4 Augen dann folgendes sagt "Weißt Du, eigentlich denken wir ja alle so, aber das darf man heute nicht mehr sagen." Das ist der Hintergrund dafür, dass 80% der Amerikaner in PC eine heuchlerische Demonstration der überlegenen Moral sehen. Wenn ich dazu die 80% nehme, die hate speech für eine Gefahr halten, dann ist die minimale Schnittmenge zwischen den beiden 60%, oder andersherum: Von denen, die etwas gegen PC haben, muss man ca 3/4 wohl als gemäßigt bezeichnen.

Als ein wesentliches Merkmal des Populismus gilt, dass da eine relativ kleine Gruppe beansprucht, für die Mehrheit zu sprechen. Nach den Zustimmungs- bzw Nichtablehungszahlen tun sich Ultrarechts und die PC-Fraktion nicht viel in Sachen Populismus, es sitzen nur die Claqueure in entgegengesetzten Fankurven.

#266:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 12:55
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Als ein wesentliches Merkmal des Populismus gilt, dass da eine relativ kleine Gruppe beansprucht, für die Mehrheit zu sprechen. Nach den Zustimmungs- bzw Nichtablehungszahlen tun sich Ultrarechts und die PC-Fraktion nicht viel in Sachen Populismus, es sitzen nur die Claqueure in entgegengesetzten Fankurven.


Ist ja auch logisch. Denn die Ultrarechten sind ja auch politisch korrekt, nur eben auf der anderen Seite. Also dasselbe in braun. Schulterzucken

#267:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 16:44
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Hinter den beiden hohen Werten für Hate Speech und PC-Ablehnung steckt meiner Ansicht nach folgende Hypothese: Heuchelei und Gruppendenken kommen in den USA zusammen.


Nicht nur da, wie es scheint:

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Aber ich versteh Euch ein bisschen. Wenn ich mal „alte weiße verknöcherte Säcke“ zu Euch Anti-PClern sage, möchte ich auch nicht gleich von den Mods gesperrt werden. Mr. Green


Ach, Herr Oberschlau ist es auch aufgefallen. Ich hoffe, du fühlst dich diskriminiert. zwinkern

#268:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 16:58
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.....

Kurz vorweg: Keine fremde Kultur ist für mich per se eine Bereicherung. Wenn man so denkt, macht man Menschen zu Gefangenen ihrer Kultur.

Vom Verhalten scheinen wir da mindestens ähnlich, aber den 2. Satz verstehe ich so nicht.


Nun die Gefahr besteht, dass auch negative Einflüsse einer Kultur ignoriert werden. Oder man folkloristisches Handeln erwartet. Also, dass ein Schotte gefälligst Kilt zu tragen hat und der Grieche Sirtaki tanzen muss. zwinkern

#269:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 18:20
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.....

Kurz vorweg: Keine fremde Kultur ist für mich per se eine Bereicherung. Wenn man so denkt, macht man Menschen zu Gefangenen ihrer Kultur.

Vom Verhalten scheinen wir da mindestens ähnlich, aber den 2. Satz verstehe ich so nicht.


Nun die Gefahr besteht, dass auch negative Einflüsse einer Kultur ignoriert werden.

Wenn diese Einstellung von der grundsätzlichen Bereicherung da ist, ist das keine Gefahr, sondern ein Sicherheit.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Oder man folkloristisches Handeln erwartet. Also, dass ein Schotte gefälligst Kilt zu tragen hat und der Grieche Sirtaki tanzen muss. zwinkern

Wir sind Gefangene unserer Kultur, ob wir das wollen oder nicht. Zumindest, solange wir uns im eigenen kulturellen Umfeld befinden - wenn es anders wäre, hätte die akkumulierende Kultur nie so funktioniert, wie sie funktioniert hat, hätte die Art Mensch nie so erfolgreich werden können. Wir sind darin zwar subjektiv frei, aber die individuelle Freiheit, die wir wirklich haben, ist unterschiedlich und nicht sehr hoch.

Dabei rede ich nicht von Moden oder Gesängen. Ich rede von dem, was Sprache und andere "Kulturcontainer" wie z.B. Religion so enthalten, ohne dass wir uns dessen permanent als kulturell bewusst sind. Wenn sie in Frage steht, wissen wir unsere Kultur immer zu rationalisieren, und wenn es durch göttlliche Nachrichten ist, von denen wir dann einfach wissen, dass wir die besseren sind als alle anderen. Das basale, auf das es mir ankommt, betrifft denn auch genau das: das Menschenbild.

Das ist die Stelle, an der eine Kultur auch wehrhaft sein muss, genauso, wie ich es von der Demokratie erwarte, die ja letztlich auch nichts anderes ist, als eine Manifestation unseres Menschenbildes, das wir einmal in den universellen Menschenrechten formuliert haben.

#270:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 20:57
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.....

Kurz vorweg: Keine fremde Kultur ist für mich per se eine Bereicherung. Wenn man so denkt, macht man Menschen zu Gefangenen ihrer Kultur.

Vom Verhalten scheinen wir da mindestens ähnlich, aber den 2. Satz verstehe ich so nicht.


Nun die Gefahr besteht, dass auch negative Einflüsse einer Kultur ignoriert werden.

Wenn diese Einstellung von der grundsätzlichen Bereicherung da ist, ist das keine Gefahr, sondern ein Sicherheit.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Oder man folkloristisches Handeln erwartet. Also, dass ein Schotte gefälligst Kilt zu tragen hat und der Grieche Sirtaki tanzen muss. zwinkern

Wir sind Gefangene unserer Kultur, ob wir das wollen oder nicht. Zumindest, solange wir uns im eigenen kulturellen Umfeld befinden - wenn es anders wäre, hätte die akkumulierende Kultur nie so funktioniert, wie sie funktioniert hat, hätte die Art Mensch nie so erfolgreich werden können. Wir sind darin zwar subjektiv frei, aber die individuelle Freiheit, die wir wirklich haben, ist unterschiedlich und nicht sehr hoch.

Dabei rede ich nicht von Moden oder Gesängen. Ich rede von dem, was Sprache und andere "Kulturcontainer" wie z.B. Religion so enthalten, ohne dass wir uns dessen permanent als kulturell bewusst sind. Wenn sie in Frage steht, wissen wir unsere Kultur immer zu rationalisieren, und wenn es durch göttlliche Nachrichten ist, von denen wir dann einfach wissen, dass wir die besseren sind als alle anderen. Das basale, auf das es mir ankommt, betrifft denn auch genau das: das Menschenbild.

Das ist die Stelle, an der eine Kultur auch wehrhaft sein muss, genauso, wie ich es von der Demokratie erwarte, die ja letztlich auch nichts anderes ist, als eine Manifestation unseres Menschenbildes, das wir einmal in den universellen Menschenrechten formuliert haben.


Wa?

#271:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 21:25
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Wa?

Es wäre hilfreich für die Diskussion, wenn Du Dein Unverständnis etwas präzisieren könntest.

#272:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 21:37
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Wa?

Es wäre hilfreich für die Diskussion, wenn Du Dein Unverständnis etwas präzisieren könntest.


Du mäanderst mit deinen Gedanken im falschen Tal.

Es ging doch darum, dass fremde Kulturen prinzipiell keine Bereicherung sind. Gerade wenn jemand aus einer fremden Kultur kommt, soll er nicht zu deren Gefangenen gemacht werden, indem man von ihm erwartet, so zu sein, wie seine Kultur es von ihm im Heimatland vermeintlich verlangt. Weder von uns noch von Landsleuten. Also auf den Punkt: Bernie muss in Kanada nicht mit Sepplhut rumlaufen und Schwarzbrot essen. Und der Türke hier muss nicht seine Töchter verschleiern oder Bauchtanz mögen.

#273:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 22:19
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... Und der Türke hier muss nicht seine Töchter verschleiern oder Bauchtanz mögen.

Muss er nicht. Aber es ist falsch, das nur als eine Folge eines irgendwie gearteten Erwartungsdruckes zu sehen. Die Frage ist eher, unter welchen Bedingungen und wie weit er überhaupt imstande ist, abseits von seiner Sozialisation zu handeln, bzw. welche Überwindung ihn das kostet und unter welchen Bedingungen er zurückfällt.

Ich halte es langfristig für einen Fehler, die "Willkommenskultur" nur an der Gesetzestreue zu orientieren.

Um das mit Fleisch zu füllen: Die Art und Weise wie Erdogan hier "seine" Türken politisieren konnte und politisiert hat, basiert auf kulturellen Unterschieden, die sich eben nicht nur auf den Schleier oder Bauchtanz beschränken, sondern auch Teile der politischen Landschaft verändern, die auch Dir wichtig sind.

#274:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 23:12
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was zu dem Wort zu sagen ist, ist mehr als meine persönliche Meinung. Es ist zunächst mal die Meinung der übergroßen Mehrheit der Betroffenen, die es nun mal als beleidigend und rassistisch sehen. Wer das ignoriert, benutzt also bewusst eine beleidigend und rassistisch wirkende Sprache.

Und dann gibt es eine erforschbare Geschichte der Semantik des Wortes. Auch das ist mehr als eine persönliche Meinung.


Gibt es da seriöse Studien zu oder ist das auch wieder bloss Deine persönliche Meinung, dass "die Übergroße Mehrheit der Betroffenen" Deine Ansicht teilt?

Da gab es kürzlich tatsächlich was. Wie seriös das ist, kann ich nicht sagen, hab's nur überflogen.



80% der Amerikaner können mit politischer Korrektheit nichts anfangen. Aufgedröselt nach, ehrrm, ethischen Gruppen:

Schwarz 75%
Weiß 79%
Asiaten 82%
Latinos 87%
Indianer 88%


Zitat:
Americans Strongly Dislike PC Culture
Youth isn’t a good proxy for support of political correctness, and race isn’t either.
Oct 10, 2018


Most members of the “exhausted majority,” and then some, dislike political correctness. Among the general population, a full 80 percent believe that “political correctness is a problem in our country.” Even young people are uncomfortable with it, including 74 percent ages 24 to 29, and 79 percent under age 24. On this particular issue, the woke are in a clear minority across all ages.

https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2018/10/large-majorities-dislike-political-correctness/572581/


Das soll denn das genau sein? political correctness?


Das weiß auch die hier so gefeierte Studie nicht. Und auch nicht der Autor des Artikels Yascha Mounk.

Zitat:
We cannot be sure what, exactly, the 80 percent of Americans who regard it as a problem have in mind.”


Die Studie wird hier genauer unter die Lupe genommen. Es ist nicht so eindeutig, wie unsere Anti-PC-Fanatiker denken.

https://www.salon.com/2018/10/14/do-americans-really-hate-political-correctness-another-misguided-attempt-at-balance-falls-flat/

#275:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 23:17
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Als ein wesentliches Merkmal des Populismus gilt, dass da eine relativ kleine Gruppe beansprucht, für die Mehrheit zu sprechen. Nach den Zustimmungs- bzw Nichtablehungszahlen tun sich Ultrarechts und die PC-Fraktion nicht viel in Sachen Populismus, es sitzen nur die Claqueure in entgegengesetzten Fankurven.


Ist ja auch logisch. Denn die Ultrarechten sind ja auch politisch korrekt, nur eben auf der anderen Seite. Also dasselbe in braun. Schulterzucken


Dass Du mit deinem Anti-PC-Geschreibsel längst auf brauner Linie bist, muss Dich ja nicht stören. Schulterzucken Aber bitte beleidige nicht deine eigene Intelligenz, indem du behauptest die Ultarechten seien politisch korrekt. Die sind das nur soweit, um sich darüber lächerlich zu machen.

#276:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 23:32
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Americans Strongly Dislike PC Culture

Das soll denn das genau sein? political correctness?

Mindestens die Hälfte der Amerikaner behaupten, es gäbe "Druck in einer bestimmten Weise zu denken". Sogar in linken Gruppen fühlt sich ein bedeutender Anteil eingeschränkt. ... Mehr als zwei Drittel der Amerikaner sagen, sie fühlen sich weniger gehemmt ihre Sicht zu äußern unter "Leuten wie ich."

Zitat:
While there may be agreement about the problems with “political correctness,” this phrase is hard to define.

On issues ranging from gender and Islam to race and immigration, at least 50 percent of Americans claim there is “pressure to think a certain way.” Even among liberal groups, a significant percentage feels constrained. This pressure is highest regarding Islam, about which fully 66 percent of Americans say they do not feel that it is “acceptable” to voice their opinions.

Context matters, though: More than two-thirds of Americans say they feel less inhibited voicing their perspectives when they are among “people like me.”

Hidden Tribes

Was ist politische Korrektheit?

Ganz einfach: Blasphemie bei weltlichen Themen.



schtonk hat folgendes geschrieben:
Ja, die Gesellschaft ist gespalten und die Sprache verhärtet. Aber das hatten wir doch schon in den Fuffzigern.
Auch damals akzeptierten die Schalker nur die Schalker, die Nazis nur die Nazis, die Weißwurschtfresser nur die Weißwurschtfresser.

Durch die digitalen Medien hat sich heutzutage die Artikulationsmöglichkeit der jeweiligen Gruppen massiv erhöht, aber Muster und Prozess sind gleich geblieben.
Und vor allem die sozialpsychologischen Grundlagen.

Genau das.

Politische Korrektheit ist nichts Neues. Es gab sie schon, bevor das Wort geprägt wurde. Sag mal "Schwul ist cool" in den 1950er Jahren. Sag "Stoppt Strauß" in den 1980ern in einer Schule. Vergleiche Franz Josef Strauß vs. Jutta Ditfurth (Youtube) Inzwischen haben sich die Mehrheitsverhältnisse umgekehrt. Der Tonfall ist spiegelgleich der selbe.

#277:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 23:36
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...) die hier so gefeierte Studie

(...)unsere Anti-PC-Fanatiker (...)


Hast Du Dich schon mal mit Schwarz-Weiss-Denken beschäftigt?

#278:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 23:38
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Americans Strongly Dislike PC Culture

Das soll denn das genau sein? political correctness?

Mindestens die Hälfte der Amerikaner behaupten, es gäbe "Druck in einer bestimmten Weise zu denken". Sogar in linken Gruppen fühlt sich ein bedeutender Anteil eingeschränkt. ... Mehr als zwei Drittel der Amerikaner sagen, sie fühlen sich weniger gehemmt ihre Sicht zu äußern unter "Leuten wie ich."



Weiter oben habe ich die These erhoben, in Amerika ist das Gruppendenken besonders stark ausgeprägt - und das als Heuchelei bezeichnet.

#279:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 23:38
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...) die hier so gefeierte Studie

(...)unsere Anti-PC-Fanatiker (...)


Hast Du Dich schon mal mit Schwarz-Weiss-Denken beschäftigt?


Immer, wenn ich Deine Beiträge lese.

#280:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 23:44
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...) die hier so gefeierte Studie

(...)unsere Anti-PC-Fanatiker (...)


Hast Du Dich schon mal mit Schwarz-Weiss-Denken beschäftigt?


Immer, wenn ich Deine Beiträge lese.


Mehr war da wohl nicht zu erwarten.

Dann frage ich mal so: Wer hat hier die Studie gefeiert? Welche Gründe siehst Du, hier andere als Anti-PC-Fanatiker zu bezeichnen?

#281:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 31.01.2019, 23:47
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das soll denn das genau sein? political correctness?


Das weiß auch die hier so gefeierte Studie nicht. Und auch nicht der Autor des Artikels Yascha Mounk.

Das war ein schöner cross-post. Lachen Immerhin finden wir die gleichen Stellen kommentierenswert.

Per obigem Zitat macht die Studie allerdings ein klare Aussage, was PC ist.

#282:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 00:05
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...) die hier so gefeierte Studie

(...)unsere Anti-PC-Fanatiker (...)


Hast Du Dich schon mal mit Schwarz-Weiss-Denken beschäftigt?


Immer, wenn ich Deine Beiträge lese.


Mehr war da wohl nicht zu erwarten.

Dann frage ich mal so: Wer hat hier die Studie gefeiert? Welche Gründe siehst Du, hier andere als Anti-PC-Fanatiker zu bezeichnen?


Irgendwie ergaben sich meine Worte aus der Tatsache, dass da jemand von "Gerechtigkeitsfanatikern" sprach, gewisse Leute Ultrarechts und PC-Fraktion in Sachen Populismus gleichsetzen und ein Typ, der sich für einen Sokrates hält und nur halbherzig mitliest, mal wieder an einer konkreten Aussage vorbeigeschlittert ist.

#283:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 00:14
    —
So jetzt darf Herr Kramer auch meine obige Frage von 8:40 Uhr beantworten, was denn meine Einstellung zu PC ist. Oder auch nicht.

#284:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 00:22
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das soll denn das genau sein? political correctness?


Das weiß auch die hier so gefeierte Studie nicht. Und auch nicht der Autor des Artikels Yascha Mounk.

Das war ein schöner cross-post. Lachen Immerhin finden wir die gleichen Stellen kommentierenswert.

Per obigem Zitat macht die Studie allerdings ein klare Aussage, was PC ist.


Nein macht sie eben nicht - da steht
Zitat:
On issues ranging from gender and Islam to race and immigration, at least 50 percent of Americans claim there is “pressure to think a certain way.” Even among liberal groups, a significant percentage feels constrained. This pressure is highest regarding Islam, about which fully 66 percent of Americans say they do not feel that it is “acceptable” to voice their opinions.


Das ist jetzt nicht besonders eindeutig. Und das lässt immer noch meinen Gedanken offen, ob da nicht doch Heuchelei im Spiel ist - und zwar, dass man die eigene Gruppe nicht beleidigt sehen will, aber sich darüber beschwert, dass man nicht mehr sagen darf, was man will. Z.B. über "Gender, Race, Islam, Immigration" - und wenn sich die Leute schon Gedanken darüber machen, was die Leute von ihnen denken könnten, was sind das erst für Gedanken, die sie nicht äußern dürfen... Mit den Augen rollen Das PC zu nennen, ist äh, ja, mutig, ums nett auszudrücken.

#285:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 00:33
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
So jetzt darf Herr Kramer auch meine obige Frage von 8:40 Uhr beantworten, was denn meine Einstellung zu PC ist. Oder auch nicht.


Ich weiss nicht, was Deine Einstellung zu PC ist. Hast Du überhaupt eine jenseits vom situativen Antagonismus?

#286:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 00:47
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
So jetzt darf Herr Kramer auch meine obige Frage von 8:40 Uhr beantworten, was denn meine Einstellung zu PC ist. Oder auch nicht.


Ich weiss nicht, was Deine Einstellung zu PC ist. Hast Du überhaupt eine jenseits vom situativen Antagonismus?


Hier gehst du noch davon aus, ich hätte eine. In einer deiner allzu typisch fehlgeleiteten Fragen.
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2165329#2165329

#287:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 01:13
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Hier gehst du noch davon aus, ich hätte eine.


Ja. Halt so eine Addi-Einstellung. Sie wird nur rausgeholt, wenn Du sie als Hackebeil benutzen kannst.

#288:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 02:27
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Als ein wesentliches Merkmal des Populismus gilt, dass da eine relativ kleine Gruppe beansprucht, für die Mehrheit zu sprechen. Nach den Zustimmungs- bzw Nichtablehungszahlen tun sich Ultrarechts und die PC-Fraktion nicht viel in Sachen Populismus, es sitzen nur die Claqueure in entgegengesetzten Fankurven.


Ist ja auch logisch. Denn die Ultrarechten sind ja auch politisch korrekt, nur eben auf der anderen Seite. Also dasselbe in braun. Schulterzucken


Dass Du mit deinem Anti-PC-Geschreibsel längst auf brauner Linie bist, muss Dich ja nicht stören. Schulterzucken Aber bitte beleidige nicht deine eigene Intelligenz, indem du behauptest die Ultarechten seien politisch korrekt. Die sind das nur soweit, um sich darüber lächerlich zu machen.

Nein. Sie sind es insofern, als auch sie ihr Vokabular haben, an dessen Verwendung sie meinen, die Dialogfähigkeit des anderen bestimmen zu können und ablehnen zu müssen.

Sie können sich dabei sogar des pc-Vokabulars bedienen, sie ändern nur das Vorzeichen der Bewertung.

#289:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 09:24
    —
Absolut.

Politische Korrektheit ist nicht zwangsweise "sei lieb zu anderen". Es ist lediglich ein Rahmen, um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe abzustecken bzw. jene die sich nicht der eigenen Politik korrekt verhalten und ausdrücken davon auszuschließen. Z. B. ist es unter Ultrarechten politisch korrekt den Holocaust zu leugnen und politisch unkorrekt ihn anzuerkennen.

#290:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 10:09
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Hier gehst du noch davon aus, ich hätte eine.


Ja. Halt so eine Addi-Einstellung. Sie wird nur rausgeholt, wenn Du sie als Hackebeil benutzen kannst.


Das sagt genau der Richtige. Lachen Von Dir ist ja bekannt, dass du dich vor klaren Aussagen drückst. zwinkern Also halt mal die Zeile kurz.

Wenn die verrückten Hühner durchs Forum laufen und ihre verdorbenen Eier legen, muss man sie doch mit dem Hackebeil erlösen.

#291:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 10:22
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Absolut.

Politische Korrektheit ist nicht zwangsweise "sei lieb zu anderen". Es ist lediglich ein Rahmen, um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe abzustecken bzw. jene die sich nicht der eigenen Politik korrekt verhalten und ausdrücken davon auszuschließen. Z. B. ist es unter Ultrarechten politisch korrekt den Holocaust zu leugnen und politisch unkorrekt ihn anzuerkennen.


Wenn ich es ungut finde, dass man das N-Wort verwendet, in welche Gruppe genau reihe ich mich ein? Ich habe dadurch kein Verständnis für schwarze Rap-Gangsta-Kultur oder fühle mich notgedrungen einer feministischen Sprache verpflichtet.

Es ist eher die Anti-PC-Front, die in ihrem Verfolgungswahn eine vermeintliche Gruppe konstruiert, wie man hier schön sieht.

#292:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 10:55
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Absolut.

Politische Korrektheit ist nicht zwangsweise "sei lieb zu anderen". Es ist lediglich ein Rahmen, um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe abzustecken bzw. jene die sich nicht der eigenen Politik korrekt verhalten und ausdrücken davon auszuschließen. Z. B. ist es unter Ultrarechten politisch korrekt den Holocaust zu leugnen und politisch unkorrekt ihn anzuerkennen.


Wenn ich es ungut finde, dass man das N-Wort verwendet, in welche Gruppe genau reihe ich mich ein? Ich habe dadurch kein Verständnis für schwarze Rap-Gangsta-Kultur oder fühle mich notgedrungen einer feministischen Sprache verpflichtet.

Es ist eher die Anti-PC-Front, die in ihrem Verfolgungswahn eine vermeintliche Gruppe konstruiert, wie man hier schön sieht.

Es ist nicht, dass Du es ungut findest, das "N-Wort" zu benutzen, dass dich als pc-Apologet qualifiziert, sondern das moralische Urteil über andere wegen der anderen Wortwahl: Zur pc gehört nicht nur der festgeschriebene Umgang mit bestimmten Wörtern, sondern auch eine festgeschriebene Konnotation dieser Wörter, die bei jedem, der sie benutzt oder nicht benutzt vorausgesetzt wird, und von der dann auf die moralische Qualität des Sprechers geschlossen wird, und damit auch, ob er noch dialogwürdig ist oder nicht.

Typische Verläufe: "Oh - der hat X gesagt" und Ende der Diskussion.
oder "Oh, der hat Y gesagt! Hetzer!" Ende der Diskussion.

Es gab sogar Fälle, in denen mir wegen der Benutzung des jeweiligen Schlüsselwortes die gegenteilige Aussage zu der unterstellt wurde, die da eindeutig formuliert war. Wer pc spricht, trainiert sich die Fähigkeit ab, auf den Inhalt einer Aussage zu achten, der für ihn schon durch die Benutzung eines Wortes feststeht.

#293:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 11:18
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Absolut.

Politische Korrektheit ist nicht zwangsweise "sei lieb zu anderen". Es ist lediglich ein Rahmen, um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe abzustecken bzw. jene die sich nicht der eigenen Politik korrekt verhalten und ausdrücken davon auszuschließen. Z. B. ist es unter Ultrarechten politisch korrekt den Holocaust zu leugnen und politisch unkorrekt ihn anzuerkennen.


Wenn ich es ungut finde, dass man das N-Wort verwendet, in welche Gruppe genau reihe ich mich ein? Ich habe dadurch kein Verständnis für schwarze Rap-Gangsta-Kultur oder fühle mich notgedrungen einer feministischen Sprache verpflichtet.

Es ist eher die Anti-PC-Front, die in ihrem Verfolgungswahn eine vermeintliche Gruppe konstruiert, wie man hier schön sieht.

Es ist nicht, dass Du es ungut findest, das "N-Wort" zu benutzen, dass dich als pc-Apologet qualifiziert, sondern das moralische Urteil über andere wegen der anderen Wortwahl: Zur pc gehört nicht nur der festgeschriebene Umgang mit bestimmten Wörtern, sondern auch eine festgeschriebene Konnotation dieser Wörter, die bei jedem, der sie benutzt oder nicht benutzt vorausgesetzt wird, und von der dann auf die moralische Qualität des Sprechers geschlossen wird, und damit auch, ob er noch dialogwürdig ist oder nicht.

Typische Verläufe: "Oh - der hat X gesagt" und Ende der Diskussion.
oder "Oh, der hat Y gesagt! Hetzer!" Ende der Diskussion.

Es gab sogar Fälle, in denen mir wegen der Benutzung des jeweiligen Schlüsselwortes die gegenteilige Aussage zu der unterstellt wurde, die da eindeutig formuliert war. Wer pc spricht, trainiert sich die Fähigkeit ab, auf den Inhalt einer Aussage zu achten, der für ihn schon durch die Benutzung eines Wortes feststeht.


Vielleicht solltest du dann auf deine Sprache achten, wenn du gehört werden willst. Schulterzucken Es ist ja niemand verpflichtet, deinen Aussagen zuzuhören - auch nicht meinen. Das Obskure ist ja, dass du selbst das N-Wort nicht verwendest, es aber anderen als moralische Selbstgerechtigkeit auslegst, wenn sie sagen, dass man das nicht tut. Mehr mach ich nicht. Sätze, die mit „Die Schwuchteln...“ oder „Die Zigeuner...“ anfangen, nehmen selten ein kluges Ende. Wer vom Genderwahn spricht, dem nimmt man dann auch nicht ab, dass er wissenschaftlich schlagkräftige Argumente bringt. Ich bin mir bewusst, das meine provokante Sprache nicht immer zielführend ist. Aber diese Unmoral gönne ich mir. zwinkern

#294:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 11:44
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Absolut.

Politische Korrektheit ist nicht zwangsweise "sei lieb zu anderen". Es ist lediglich ein Rahmen, um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe abzustecken bzw. jene die sich nicht der eigenen Politik korrekt verhalten und ausdrücken davon auszuschließen. Z. B. ist es unter Ultrarechten politisch korrekt den Holocaust zu leugnen und politisch unkorrekt ihn anzuerkennen.


Wenn ich es ungut finde, dass man das N-Wort verwendet, in welche Gruppe genau reihe ich mich ein? Ich habe dadurch kein Verständnis für schwarze Rap-Gangsta-Kultur oder fühle mich notgedrungen einer feministischen Sprache verpflichtet.

Es ist eher die Anti-PC-Front, die in ihrem Verfolgungswahn eine vermeintliche Gruppe konstruiert, wie man hier schön sieht.

Es ist nicht, dass Du es ungut findest, das "N-Wort" zu benutzen, dass dich als pc-Apologet qualifiziert, sondern das moralische Urteil über andere wegen der anderen Wortwahl: Zur pc gehört nicht nur der festgeschriebene Umgang mit bestimmten Wörtern, sondern auch eine festgeschriebene Konnotation dieser Wörter, die bei jedem, der sie benutzt oder nicht benutzt vorausgesetzt wird, und von der dann auf die moralische Qualität des Sprechers geschlossen wird, und damit auch, ob er noch dialogwürdig ist oder nicht.

Typische Verläufe: "Oh - der hat X gesagt" und Ende der Diskussion.
oder "Oh, der hat Y gesagt! Hetzer!" Ende der Diskussion.

Es gab sogar Fälle, in denen mir wegen der Benutzung des jeweiligen Schlüsselwortes die gegenteilige Aussage zu der unterstellt wurde, die da eindeutig formuliert war. Wer pc spricht, trainiert sich die Fähigkeit ab, auf den Inhalt einer Aussage zu achten, der für ihn schon durch die Benutzung eines Wortes feststeht.


Vielleicht solltest du dann auf deine Sprache achten, wenn du gehört werden willst. Schulterzucken Es ist ja niemand verpflichtet, deinen Aussagen zuzuhören - auch nicht meinen. Das Obskure ist ja, dass du selbst das N-Wort nicht verwendest, es aber anderen als moralische Selbstgerechtigkeit auslegst, wenn sie sagen, dass man das nicht tut. Mehr mach ich nicht. Sätze, die mit „Die Schwuchteln...“ oder „Die Zigeuner...“ anfangen, nehmen selten ein kluges Ende. Wer vom Genderwahn spricht, dem nimmt man dann auch nicht ab, dass er wissenschaftlich schlagkräftige Argumente bringt. Ich bin mir bewusst, das meine provokante Sprache nicht immer zielführend ist. Aber diese Unmoral gönne ich mir. zwinkern

Ich benutze das "N-Wort" durchaus, deshalb setzte ich die Umschreibung hier ja auch in "" zwinkern
Die Frage ist, wo und wozu.
Auch Zigeuner ist beileibe bei den selben nicht so unbeliebt, wie Du hier indirekt behauptest, es gibt da auch Gruppen, die sich selbst so (Zigan) nennen, und die die Bezeichnung Roma als Beleidigung empfinden - das ist ja das blöde an diesen Regeln, dass man meint, nicht mehr wirklich auf die Nachricht achten zu müssen. Da lobe ich mir den Zigeuner, der auf die Frage, wie er es mit dieser Bezeichnung halte, geantwortet hat, dass er das nicht sagen könne - er achte immer darauf, wie es gemeint sei. Und wenn die Leut es gut meinen, dann sei es auch gut.

Und das Wort Genderwahn kann, angesichts der Wichtigkeit, die man diesem Thema teils gibt und bei der Art und Weise, wie hier Stellen geschaffen und besetzt wurden, auch mir schon mal herausgerutscht sein - möchtest Du mir deshalb jetzt unterstellen, ich hätte keine Ahnung von der Problematik der Geschlechtsbestimmung? Das insbesondere, wo wir in der "Genderforschung" immer noch aktive Money-Jüngeusen haben, die versuchen, zu beweisen, dass der biologische Anteil der Identität nicht existiert?

Du demonstrierst hier genau, worauf es mir ankommt: Die (Un-)Möglichkeit der Zwischentöne.

#295:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 12:56
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Von Dir ist ja bekannt, dass du dich vor klaren Aussagen drückst.


Wenn Dir irgendwas nicht klar ist, darfst Du gerne nachfragen.

#296:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 13:52
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Von Dir ist ja bekannt, dass du dich vor klaren Aussagen drückst.


Wenn Dir irgendwas nicht klar ist, darfst Du gerne nachfragen.

@AD

Du darfst nur keine klare Antwort erwarten.

#297:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 16:48
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Von Dir ist ja bekannt, dass du dich vor klaren Aussagen drückst.


Wenn Dir irgendwas nicht klar ist, darfst Du gerne nachfragen.

@AD

Du darfst nur keine klare Antwort erwarten.


Darum frage ich nicht, soll er von sich aus machen.

#298:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 16:51
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Absolut.

Politische Korrektheit ist nicht zwangsweise "sei lieb zu anderen". Es ist lediglich ein Rahmen, um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe abzustecken bzw. jene die sich nicht der eigenen Politik korrekt verhalten und ausdrücken davon auszuschließen. Z. B. ist es unter Ultrarechten politisch korrekt den Holocaust zu leugnen und politisch unkorrekt ihn anzuerkennen.


Wenn ich es ungut finde, dass man das N-Wort verwendet, in welche Gruppe genau reihe ich mich ein? Ich habe dadurch kein Verständnis für schwarze Rap-Gangsta-Kultur oder fühle mich notgedrungen einer feministischen Sprache verpflichtet.

Es ist eher die Anti-PC-Front, die in ihrem Verfolgungswahn eine vermeintliche Gruppe konstruiert, wie man hier schön sieht.

Es ist nicht, dass Du es ungut findest, das "N-Wort" zu benutzen, dass dich als pc-Apologet qualifiziert, sondern das moralische Urteil über andere wegen der anderen Wortwahl: Zur pc gehört nicht nur der festgeschriebene Umgang mit bestimmten Wörtern, sondern auch eine festgeschriebene Konnotation dieser Wörter, die bei jedem, der sie benutzt oder nicht benutzt vorausgesetzt wird, und von der dann auf die moralische Qualität des Sprechers geschlossen wird, und damit auch, ob er noch dialogwürdig ist oder nicht.

Typische Verläufe: "Oh - der hat X gesagt" und Ende der Diskussion.
oder "Oh, der hat Y gesagt! Hetzer!" Ende der Diskussion.

Es gab sogar Fälle, in denen mir wegen der Benutzung des jeweiligen Schlüsselwortes die gegenteilige Aussage zu der unterstellt wurde, die da eindeutig formuliert war. Wer pc spricht, trainiert sich die Fähigkeit ab, auf den Inhalt einer Aussage zu achten, der für ihn schon durch die Benutzung eines Wortes feststeht.


Vielleicht solltest du dann auf deine Sprache achten, wenn du gehört werden willst. Schulterzucken Es ist ja niemand verpflichtet, deinen Aussagen zuzuhören - auch nicht meinen. Das Obskure ist ja, dass du selbst das N-Wort nicht verwendest, es aber anderen als moralische Selbstgerechtigkeit auslegst, wenn sie sagen, dass man das nicht tut. Mehr mach ich nicht. Sätze, die mit „Die Schwuchteln...“ oder „Die Zigeuner...“ anfangen, nehmen selten ein kluges Ende. Wer vom Genderwahn spricht, dem nimmt man dann auch nicht ab, dass er wissenschaftlich schlagkräftige Argumente bringt. Ich bin mir bewusst, das meine provokante Sprache nicht immer zielführend ist. Aber diese Unmoral gönne ich mir. zwinkern

Ich benutze das "N-Wort" durchaus, deshalb setzte ich die Umschreibung hier ja auch in "" zwinkern
Die Frage ist, wo und wozu.
Auch Zigeuner ist beileibe bei den selben nicht so unbeliebt, wie Du hier indirekt behauptest, es gibt da auch Gruppen, die sich selbst so (Zigan) nennen, und die die Bezeichnung Roma als Beleidigung empfinden - das ist ja das blöde an diesen Regeln, dass man meint, nicht mehr wirklich auf die Nachricht achten zu müssen. Da lobe ich mir den Zigeuner, der auf die Frage, wie er es mit dieser Bezeichnung halte, geantwortet hat, dass er das nicht sagen könne - er achte immer darauf, wie es gemeint sei. Und wenn die Leut es gut meinen, dann sei es auch gut.

Und das Wort Genderwahn kann, angesichts der Wichtigkeit, die man diesem Thema teils gibt und bei der Art und Weise, wie hier Stellen geschaffen und besetzt wurden, auch mir schon mal herausgerutscht sein - möchtest Du mir deshalb jetzt unterstellen, ich hätte keine Ahnung von der Problematik der Geschlechtsbestimmung? Das insbesondere, wo wir in der "Genderforschung" immer noch aktive Money-Jüngeusen haben, die versuchen, zu beweisen, dass der biologische Anteil der Identität nicht existiert?

Du demonstrierst hier genau, worauf es mir ankommt: Die (Un-)Möglichkeit der Zwischentöne.


Auch für Zwischentöne benötigst du die erwähnten Begriffe nicht.

#299:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 16:59
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Von Dir ist ja bekannt, dass du dich vor klaren Aussagen drückst.


Wenn Dir irgendwas nicht klar ist, darfst Du gerne nachfragen.

@AD

Du darfst nur keine klare Antwort erwarten.


Darum frage ich nicht, soll er von sich aus machen.


So viel zum Thema "sich vor klaren Aussagen drücken".

#300:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.02.2019, 20:38
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Von Dir ist ja bekannt, dass du dich vor klaren Aussagen drückst.


Wenn Dir irgendwas nicht klar ist, darfst Du gerne nachfragen.

@AD

Du darfst nur keine klare Antwort erwarten.


Darum frage ich nicht, soll er von sich aus machen.


So viel zum Thema "sich vor klaren Aussagen drücken".


Eine Frage wäre keine Aussage.

#301:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 02.02.2019, 19:14
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Eine Frage wäre keine Aussage.


Doch. Eine Frage würde Deine Behauptung konkretisieren, dass ich mich vor klaren Aussagen drücke. Muss man Dir sowas wirklich erklären?

#302:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 02.02.2019, 22:51
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Eine Frage wäre keine Aussage.


Doch. Eine Frage würde Deine Behauptung konkretisieren, dass ich mich vor klaren Aussagen drücke. Muss man Dir sowas wirklich erklären?


Eine Frage ist keine Aussage.

#303:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 02.02.2019, 23:59
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Eine Frage ist keine Aussage.


Findest Du nicht auch, dass das viel zu pauschal formuliert ist?

#304:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 03.02.2019, 00:10
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Eine Frage wäre keine Aussage.


Doch. Eine Frage würde Deine Behauptung konkretisieren, dass ich mich vor klaren Aussagen drücke. Muss man Dir sowas wirklich erklären?


Eine Frage ist keine Aussage.

Wenn ich es Dir von außen erklären darf:

Ihr seif hoffentlich beide kein autistischen Systeme, sondern befindet euch in einem Dialog.

Innerhalb dieses Dialoges ist die Frage die Aussage, dass eine Information, die der andere meinte gesendet zu haben, nicht angekommen ist, und damit ist sie gleichzeitig die Aufforderung, die nachgefragte Information noch einmal auf eine andere Art zu senden, die dann eine höhere Übertragungswahrscheinlichkeit haben sollte.

Und je präziser die Frage ist, desto genauer kann man sie beantworten. Diese Kommunikationssituation sollte Dir aber so neu nicht sein:

fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Wa?

Es wäre hilfreich für die Diskussion, wenn Du Dein Unverständnis etwas präzisieren könntest.

#305:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 03.02.2019, 01:56
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Eine Frage wäre keine Aussage.


Doch. Eine Frage würde Deine Behauptung konkretisieren, dass ich mich vor klaren Aussagen drücke. Muss man Dir sowas wirklich erklären?


Eine Frage ist keine Aussage.

Wenn ich es Dir von außen erklären darf:

Ihr seif hoffentlich beide kein autistischen Systeme, sondern befindet euch in einem Dialog.

Innerhalb dieses Dialoges ist die Frage die Aussage, dass eine Information, die der andere meinte gesendet zu haben, nicht angekommen ist, und damit ist sie gleichzeitig die Aufforderung, die nachgefragte Information noch einmal auf eine andere Art zu senden, die dann eine höhere Übertragungswahrscheinlichkeit haben sollte.

Und je präziser die Frage ist, desto genauer kann man sie beantworten. Diese Kommunikationssituation sollte Dir aber so neu nicht sein:

fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Wa?

Es wäre hilfreich für die Diskussion, wenn Du Dein Unverständnis etwas präzisieren könntest.


Wenn eine Frage als Aussage gemeint ist, dann ist sie keine Frage, sondern eine Aussage. Auch wenn sie formal als Frage erscheint. So ist eine rhetorische Frage, die formal mit einem Fragezeichen markiert wird, niemals eine wirkliche Frage.

#306:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.02.2019, 02:12
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Von Dir ist ja bekannt, dass du dich vor klaren Aussagen drückst.


Jetzt haben wir immer noch nicht geklärt, welche Aussagen Du konkret meinst, AD. Wahrscheinlich kommt jetzt als Antwort "immer", "ständig" oder "andauernd". Oder Du reitest weiter auf diesem blöden Exkurs über Fragen herum. Du machst Dich damit gerade bekannt dafür, dass Du Dich um klare Aussagen herum drückst. Typischer Fall von Projektion.

#307:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.06.2021, 12:27
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https://nibi.space/nichtbin%C3%A4re_w%C3%B6rter


nichtbinäre wörter z.b.:

Zitat:

Tante/Onkel
de Tonke25)
Onkente
Tankel
Onte
Eltschwister (ein Geschwister eines Elters)
Eltergeschwister (gab's schon 1912, hier)
das Muheim (Plural: die Muheime - zusammengezogen aus „Muhme“ und „Oheim“)

ganz schön aufwendig, wenn man da als eher älterer umlernen muss




Das Nichtbinär-Wiki

Zitat:

Wozu?
Nichtbinär, auch genderqueer: Alle Geschlechter, die nicht (ausschließlich) männlich oder weiblich sind.

Also: etwas anderes, gar keines, mehrere, nicht immer das selbe oder eins mag/kann sich einfach nirgends zuordnen.

Hier ist Platz für alle Themen, die auftauchen können, wenn eins so ungefähr auf diese Art aus dem Zwei-Geschlechter-System fällt.

Ein paar Worte zu Definitionen
In vielen Artikeln in diesem Wiki wird versucht, Begriffe, die mit nichtbinärem Geschlecht zusammenhängen, zu erklären. Dabei kann der Eindruck entstehen, es gäbe hier irgendwelche besonderen Wahrheiten zu finden. Das ist nicht der Fall. Der Anspruch des Nichtbinär-Wikis ist:

zusammenzutragen, wie Begriffe verwendet werden
ihre Entstehung nachzuverfolgen
sie mit anderen Überlegungen zu ähnlichen Themen in Bezug zu setzen
Das gelingt mal besser, mal weniger gut. Jeder Artikel kann weitere Quellen vertragen.

Und selbst bei den gut recherchierten gilt, und auch für die Quellen an sich gilt: Sie bilden momentane Vorstellungen dieser Dinge ab.

Sie zeigen uns, wie andere Menschen ihre Existenz als weder-das-noch-das in einer patriarchalen, cisnormativen Welt begreifen. Als eine Checkliste zur Findung der wahren Identität, was auch immer das sein mag, sollten sie nicht dienen.


Geschlechtsidentitäten:
Agender
Bigender
Demigender
Genderfluid
genderqueer
Foggender
Galaxisches System
Girlfag
Guydyke
Ilyagender
Liste nicht-binärer Identitäten
Maverique
Neurodivergenz
Neutrois
nichtbinär
Nichtbinär und Genderqueer
Pangender
Xenogender

Geschockt
cool

hier gibts was zu lernen!

z.b.

Foggender
Zitat:

Foggender (auf deutsch Nebelgeschlecht) ist ein Gender das nahe an einem Gender drann ist, aber nicht genau festgelegt werden kann aufgrund von Brainfog (auf deutsch Gehirnnebel).

Foggender ist ein gutes Besipiel für die Intersektion von Gender und Neurodiversität.


#308:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 28.06.2021, 13:25
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Wilson hat folgendes geschrieben:


hier gibts was zu lernen!

jou, vor allem für Psycho-Docs.

#309:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.06.2021, 16:23
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:


hier gibts was zu lernen!

jou, vor allem für Psycho-Docs.


wer bist du eigentlich, also wenn du ganz... angstlos? schrankenlos? in dich hineinblickst und nicht nur an dir runter.

selbstverständlich könnte man sich dazu auf die couch legen.



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