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Waren die Attentäter des 20. Juli Helden |
Ja, sie waren Helden, da sie Hitler und ein Unrechtsregime beseitigen wollten |
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Nein, sie hatten nur Eigeninteressen als sie erkannten, daß alles verloren ist |
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Stimmen insgesamt : 27 |
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Autor |
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1043729) Verfasst am: 13.07.2008, 10:47 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Das Argument gilt nur solange, wie ein Sieg Deutschlands abzusehen war. |
Nein, gerade dann eben nicht. Es sei denn du gehst davon aus, dass mehrere der Verschwörer Verbrecher waren und das voneinander wussten, was Quatsch ist. Ein oder zwei Kreigsverbrecher hätten sich vielleicht reinschmuggeln können. Wer hätte denn sojemanden vertraut und wie sollte das gerade in der Endphase des Krieges aus der Gerüchteküche gehalten werden?
Zitat: | Beweise hätte man bei einer Niederlage 44 wie 45 vernichten können |
Ja, eben. Wozu dann auch noch den Widerstand riskieren?
Zitat: | , nach Amerika hätte man 44 wie 45 fliehen können. |
höchst fragwürdig
Zitat: |
Und eine Verurteilung wegen Kriegsverbrechen wäre eher unwahrscheinlich gewesen - da fast alle Militärs sich am Vernichtungsfeldzug beteiligten, |
wiebitte??
Zitat: | Siehe nach Italien - da hat der Kriegsverbrecher Badoglio Mussolini abgesetzt und ist nach der Errichtung eines demokratischen Italiens nicht verurteilt worden. |
Die Verschwörer waren aber keine Kriegsverbrecher, was soll die sinnlose Spekulation?
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1043744) Verfasst am: 13.07.2008, 11:42 Titel: |
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Mussolini wurde nicht von den Alliierten abgeurteilt, das ist absurd. Zu einer Aburteilung, die mit Sicherheit erfolgt wäre, kam es ja bekanntlich erst garnicht. Die Partisanen haben das auf ihre Weise erledigt. Sie taten es in angemessener Art.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1043754) Verfasst am: 13.07.2008, 12:01 Titel: |
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Klar gab es Kriegsverbrecher unter den Verschwörern des 20. Juli:
http://home.pages.at/der-stoerenfried/zeitung/a07/7.htm
Und dass der größte Teil der Wehrmacht die Kriegsverbrechen aktiv durchgeführt, oder zumindest geduldet hat, sollte auch bekannt sein.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1043756) Verfasst am: 13.07.2008, 12:04 Titel: |
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Soll das vielleicht eine akzeptable Quelle sein?
Zitat: | Und dass der größte Teil der Wehrmacht die Kriegsverbrechen aktiv durchgeführt, oder zumindest geduldet hat, sollte auch bekannt sein. |
Absoluter Quatsch.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1043759) Verfasst am: 13.07.2008, 12:09 Titel: |
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Argaith hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Und dass der größte Teil der Wehrmacht die Kriegsverbrechen aktiv durchgeführt, oder zumindest geduldet hat, sollte auch bekannt sein. |
Absoluter Quatsch. | Wie sieht denn die Wahrheit aus?
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1043762) Verfasst am: 13.07.2008, 12:16 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Argaith hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Und dass der größte Teil der Wehrmacht die Kriegsverbrechen aktiv durchgeführt, oder zumindest geduldet hat, sollte auch bekannt sein. |
Absoluter Quatsch. | Wie sieht denn die Wahrheit aus? |
So ködert man keine Revisionisten
Die Wehrmacht war sicher nicht unbeteiligt, aber dass der größte Teil davon in Vernichtungsaktionen verwickelt gewesen sein soll, ist Quark, entschuldigung.
Ich will den deutschen Widerstand auch keineswegs reinwaschen. Es mag sein, dass von Tresckow es mit der Partisanenbekämpfung übertrieben hat und Goerdeler war wahrscheinlich ein Antisemit, da er die Juden nach Kanada schaffen wollte, etc. Aber Stauffenberg und die wesentlichsten Aktuere bei Walküre, sowie die Amtspersonen der potentiellen Nachfolgeregierung, waren weder Kriegsverbrecher, noch hätten sie eine dem Naziregime ähnliche Militärdiktatur nach dem Putsch eingesetzt.
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1043792) Verfasst am: 13.07.2008, 13:50 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich denke man kann die "Helden des 20. Juli" ...
Gruss, Bernie |
Dein gesamter Beitrag ist der größte Quatsch den man sich vorstellen kann, aber keine Angst, du bist nicht der einzige der diesen Quatsch glaubt. All das was du erzählst ist nett und schön, aber jenseits der Realität. Hätte das Volk am 22. Juli geputscht und Hitler gestürzt, man hätte sich vielleicht über den späteren Zeitpunkt wundern können. Hier aber handelt es sich um Soldaten, bzw. Offiziere. Wie ich schon geschrieben haben gehört Krieg nun mal zum Handwerk der Militärs. Dazu gehört zu siegen, aber auch zu verlieren. In dem du Staufenberg und anderen deutschen Offizieren des 20. Juli vorwirfst nur wegen der dunklen Wolken am Horizont Hitler beseitigen zu wollen, sagst du, daß das nur Schönwetter-Offiziere waren. Solange man siegt ist man dabei, wenn man paar mal verliert, wird der Kriegsherr beseitigt? Da sieht man, daß du keine Ahnung hast und nur wirres Zeugs behauptest. Hätten die Bosse der Fabriken ein Anschlag auf Hitler verübt, man könnte sagen, daß die die Kriegsgebiete ausgebeutet haben und sich dumm und dämlich bereichert haben und als es drum ging die Zeche zu bezahlen, da haben sie den Kriegsherrn beseitigt um irgendwie aus der Sache zu kommen. Du aber behauptest, daß Offiziere, und so gut wie alle waren erfahrene Frontoffiziere, plötzlich Angst bekamen als die Front Richtung Deutschland rückte? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Wie kommst du nur auf so eine dumme Idee? Wie gesagt, fast alle waren Soldaten und da knickt man nicht ein wenn es mal nicht so gut läuft.
Nenne mir mal eine in der Geschichte vergleichbare Situation in der die Offiziere den Kriegsherrn beseitigten als man anfing zu verlieren? Ich bin zwar nicht so gut in der Geschichte, aber so gut kenne ich die doch. Und jetzt bitte nicht vertun, die Attentäter des 20. Juli haben nicht mit den Alliierten zusammen gearbeitet, d.h. es waren weder bezahlte Verräter, noch Verräter die bereits etwas ausgemacht haben. Mit Hitler wäre der Krieg nicht zu Ende gewesen. Man hätte den Krieg erst ein mal weiter führen müssen und es stellt sich die Frage ob die Alliierten überhaupt noch Interesse an einem Waffenstillstand gehabt hätten. Und auch wenn, zu dem Zeitpunkt wäre ein besserer Deal als nach dem Ersten Weltkrieg kaum möglich gewesen.
Letztendlich bleibt da nicht viel übrig. Das war du dir da ausgedacht hast ist Quatsch, und das ist noch nett ausgedrückt. Du unterstellst den 20. Jili Attentätern Feigheit vor dem Feind, aber bis auf deine Persönliche Meinung hast du nichts.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#1043795) Verfasst am: 13.07.2008, 13:56 Titel: |
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rk72 hat folgendes geschrieben: | Ich bin zwar nicht so gut in der Geschichte |
Du bist in nichts gut, höchstens im nerven.
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1043796) Verfasst am: 13.07.2008, 13:58 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | wieder mal diese Verzerrungen und Teilunterstellungen. Zwar ist es richtig, dass bei Ausbruch des Weltkriegs I eine unbeschreibliche Kriegsbegeisterung im deutschen Volk vorhanden war, dass buchstäblich alle Klassen und Schichten erfaßte. Doch Vorsicht, die Kriegsbegeisterung des Proletariats war nur von kurzer Dauer, nach etwa einem halben Jahr war sie verpufft!
Waren die Arbeiter für den Faschismus, wie du behauptest? Nur ein kleiner Teil war anfällig für ihn.
Es gab Arbeiterhochburgen, wo sich die Nazis anfänglich garnicht hineingetrauten.
Anfällig für den Faschismus waren: 1.Teile der Arbeitslosen, 2. Landarbeiter, 3. gewisse Teile von Arbeitern von Kleinbetrieben. 4. Teile der Hilfsarbeiter. |
Es ist genial zu beobachten wie sich mache Leute die Geschichte so zurechtlegen wie es ihnen paßt. Geschichte ist dann nicht mehr Fakten, sondern das was man draus macht?
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1043797) Verfasst am: 13.07.2008, 13:59 Titel: |
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Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | rk72 hat folgendes geschrieben: | Ich bin zwar nicht so gut in der Geschichte |
Du bist in nichts gut, höchstens im nerven. |
Wozu antwortest du? Weder mich noch die anderen interessiert es was du schreibst?
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1043799) Verfasst am: 13.07.2008, 14:00 Titel: |
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So weit, so richtig. Nur eines ist zu relativieren. Es gab durchaus Situationen wo auch Offiziere ihren Kriegsherrn beseitigten oder ihn abhalfterten. Auf die Schnelle fällt mir Portugal ein, wo demokratische Offiziere das Salazar-Regime wegfegten. Um weitere Beispiele werde ich mich kümmern. Sie werden dann bei Bedarf nachgereicht.
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1043808) Verfasst am: 13.07.2008, 14:12 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | So weit, so richtig. Nur eines ist zu relativieren. Es gab durchaus Situationen wo auch Offiziere ihren Kriegsherrn beseitigten oder ihn abhalfterten. Auf die Schnelle fällt mir Portugal ein, wo demokratische Offiziere das Salazar-Regime wegfegten. Um weitere Beispiele werde ich mich kümmern. Sie werden dann bei Bedarf nachgereicht. |
Mach dir aber keine Arbeit bezüglich Offiziere die geputscht haben, das war nicht die Frage. Es geht hier ausdrücklich um Offiziere die den Kriegsherrn beseitigten als man anfing den Krieg zu verlieren, um ihre eigene Haut (meinetwegen auch das eigene Land) zu retten. Denn das ist das was behauptet wurde.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1043809) Verfasst am: 13.07.2008, 14:14 Titel: |
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@Narziss: Kommt jetzt noch eine ernstzunehmende Quelle zu von Tresckows angeblichen Massenmorden oder soll ich das ebenfalls unter linkem Verleumdungsquatsch ablegen?
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1043819) Verfasst am: 13.07.2008, 14:48 Titel: |
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Du hattest genug Zeit. Klappe zu, Affe tot.
Es war nicht von Tresckow selbst, er hat einen gewissen von Boeselager mit der Partisanenbekämpfung beauftragt, der dummerweise anscheinend mit Tresckow befreundet war. Tresckow selbst hatte aber keine Kontrolle darüber, theoretisch müsste man ihn aber als Verantwortlichen ansehen. Er selbst hätte unter keinen Umständen Zivilisten massakriert.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1043842) Verfasst am: 13.07.2008, 15:36 Titel: |
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Argaith hat folgendes geschrieben: | @Narziss: Kommt jetzt noch eine ernstzunehmende Quelle zu von Tresckows angeblichen Massenmorden oder soll ich das ebenfalls unter linkem Verleumdungsquatsch ablegen? | Das hab ich von Sermon.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1043846) Verfasst am: 13.07.2008, 15:43 Titel: |
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Das elektronische Käseblatt? Ist ja egal.
Der Boeselager war ja ebenfalls am Attentat beteiligt und stellte sich sogar für die Tötung Hitlers zur Verfügung. Man kann also sicherlich nicht alle Verschwörer moralisch freisprechen. Ich will jetzt nicht diese 100 Dörfler kleinreden, das ist ganz klar ein Massaker und ein Kriegsverbrechen, aber das hat jetzt, mit Verlaub, auch nicht die typische Nazidimension und ist auch nicht rassistisch motiviert gewesen. Das ist eher mit der Vietkong-Bekämpfung der US-Armee vergleichbar.
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ejo evolutionärer Irrtum
Anmeldungsdatum: 17.06.2006 Beiträge: 772
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(#1043869) Verfasst am: 13.07.2008, 16:22 Titel: |
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Vielleicht ist es nicht so geläufig, diese, zum Mythos hochstilisierten Attentäter galten lange Zeit als Verräter, Hochverräter, Landesverräter, Volksverräter oder Staatsverräter. Über die Verschwörer wurde nur Nachteiliges berichtet, auch wurde ihnen Feigheit vorgeworfen, gelegentlich auch Egoismus. Bis weit in die sechziger Jahre hinein bestimmte dieses Urteil die öffentliche Meinung.
Wenn ich auch Widerständler nicht als Helden bezeichnen möchte, auf alle Fälle gebührt sowohl Widerstandsgruppen als auch einzelnen Personen, die sich gegen das Regime stellten, Anerkennung und Respekt.
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Ein paar Adligen die ihre Rittergüter retten wollten. Wenns ein paar Jahr früher passiert wäre, wärs ein bischen glaubwürdiger. Ich verstehe sowieso nicht weshalb Georg Elsner so ziemlich totgeschwiegen wird. Der hats immerhin bereits in 1939 erkannt. |
Vermutlich war als Aushängeschild Deutschlands ein adeliger Offizier und Patriot in der Adenauer-Ära höher angesehen er als ein Tischler und Einzelkämpfer wie Georg Elser. Daher vieleicht die Überhöhung. Außerdem zog das Attentat eine Reihe Schau- und Nebenprozessen mit zahlreichen Todesurteilen nach sich, was auch mit Sicherheit "spektakulärer" war, als die Verhaftung Georg Elsers.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Sie waren eventuell mehr Memmen als Helden, weil die wahrscheinlichste Motivation war
das die Erkenntnis was ihnen bzw. Deutschland blüht wenn keiner Hitler stoppt
ihnen sicherlich mehr Fracksausen vermittelte als die Angst vor Hitler zu diesem Zeitpunkt noch aufwiegen konnte.
Daher wohl auch der späte Zeitpunkt - sicher hätte keiner von denen seinen
Arsch bewegt bevor Deutschland völlig offensichtlich auf der Verliererstraße war. |
Es stimmt nicht, ihnen vorzuwerfen, erst 1944 gehandelt zu haben. In der Gruppe um Tresckow (den ich auch als zentrale Figur bei den Vorbereitungen des Attentats 1944, ansehe [erst nach seiner Versetzung an die Ostfront rückte Stauffenberg in den Mittelgrund] und Beck gab es schon 1938 Pläne zum Staatsstreich, der für den Fall eines Vorgehens Hitlers gegen die Tschechoslowakei durchgeführt werden sollte. Einen Angriff auf die Tschechoslowakei und den dann folgenden Krieg sahen sie als Weg in den Untergang.
Abgehalten wurden sie durch das Münchner Abkommen, das als großer Erfolg Hitlers in der Öffentlichkeit gefeiert wurde, es machte diesen Umsturz unmöglich, die Bevölkerung hätte sie nicht unterstützt und damit wäre das Vorhaben zum Scheitern verurteilt gewesen.
AXO hat folgendes geschrieben: |
nach Aussage eines Augenzeugen stand die Tasche auf dem Tisch als Stauffenberg den Raum verließ und hätte dort wohl ihre Wirkung (auch in ner Baracke) wohl nicht verfehlt.
Der Ordnungsliebe des Keiteladjudanten John von Freyend sagt man sei es zu verdanken das die
Tasche unter den Tisch gestellt wurde, bevor die Bombe hoch ging. |
Es wird immer Menschen geben, die sich wichtig machen wollen.
Es ist einfach falsch, Stauffenberg stellte die Aktentasche (in der die Bombe deponiert war) etwa eineinhalb Meter, von Hitler entfernt, unter den Tisch. Zudem sollte diese Besprechung in einem Bunker stattfinden und nicht in der Baracke mit fünf Fenstern, so dass die Detonation nicht so heftig war, wie zuvor gedacht, weil eben die Tasche in einem viel größeren Raum und dazu noch unter massivem Eichenholz stand und die Druckwelle nicht so stark war.
Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Es sei noch erwähnt, dass der Mißerfolg der Attentäter auch darauf zurückzuführen war, dass diese dem Volk ablehnend gegenüberstanden. sie standen vor allem dem Proletariat sowie der KPD ablehnend gegenüber. Deshalb nahmen sie auch keinen Kontakt zu der antifaschistischen Widerstandsbewegung auf.
Sie wollten auch in Zukunft das Volk vom Mitregieren ausschließen. |
Dafür hätte Stauffenberg Hitler nicht zu töten versuchen müssen, wenn er die Eliminierung von "Untermenschen" zur Durchsetzung dieser Idee gutgeheißen hätte.
Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Der Kampf sichtausender Kommunisten und Antifaschisten wird hingegen völlig abgewertet. |
z.B. die "rote Kapelle" was vermutlich damit zusammenhängt, dass Adenauer organisierte Kommunisten sogar strafrechtlich zu unterbinden versuchte. Vielleicht wurden deshalb andere Widerstandskämpfern wie die Weiße Rose, Kreisauer Kreis oder Bonhoeffer und Niemöller, so erhöht.
Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Nun hab ich mir mal überlegt, ob denn im FHQ eine Art Schutzwache aus der SS anwesend war. Das hätte natürlich recht abbremsend gewirkt. Mir ist nun nicht bekannt, ob im Hauptquartier eine solche Wache im Raum existierte. Weiss da wer Näheres? |
Die einzigen anwesenden SS-Angehörigen waren der SS-Gruppenführer Fegelein (Vertreter der Waffen-SS im FHQu.) und Hitlers persönlicher Adjutant, SS-Hauptsturmführer Günsche, eine Art Schutzwache waren aber beide nicht.
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Solange die Nazis bloss Juden und andere "Untermenschen" ermordeten hatten die keinerlei ethische Skrupel, erst als es "deutschen Herrenmenschen" in signifikanter Zahl an den Kragen ging mutierten diese willigen Helfershelfer ploetzlich zu "Widerstandskaempfern"! |
Das stimmt einfach nicht, denn bereits 1936 gab es Widerstandbewegungen unter anderem Peter Graf Yorck von Wartenburgs, Fritz Dietlof von der Schulenburg und Adam von Trott zu Solz, die auch Stauffenberg bekannt waren.
narziss hat folgendes geschrieben: |
Und dass der größte Teil der Wehrmacht die Kriegsverbrechen aktiv durchgeführt, oder zumindest geduldet hat, sollte auch bekannt sein. |
Ist aber auch nicht verwunderlich, wenn bedacht wird, dass sie keine verbrecherische Organisation war, sondern als reguläre Armee im Deutschen Reich so hieß, davor hieß sie Reichswehr so wie sie heute eben Bundeswehr heißt. Dass Teile der Wehrmacht Verbrechen begangen haben, ist bekannt, dennoch sollten nicht alle (bzw. der größte Teil) Angehörigen der Wehrmacht über einen Kamm geschert werden.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1043898) Verfasst am: 13.07.2008, 17:44 Titel: |
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ejo hat folgendes geschrieben: | Ist aber auch nicht verwunderlich, wenn bedacht wird, dass sie keine verbrecherische Organisation war, sondern als reguläre Armee im Deutschen Reich so hieß, davor hieß sie Reichswehr so wie sie heute eben Bundeswehr heißt. Dass Teile der Wehrmacht Verbrechen begangen haben, ist bekannt, dennoch sollten nicht alle (bzw. der größte Teil) Angehörigen der Wehrmacht über einen Kamm geschert werden. | Wie meinst du das?
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1043905) Verfasst am: 13.07.2008, 17:54 Titel: |
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@rk72
Ich versuche zu erklären, warum ich, wenn nach Helden- oder Memmentum gefragt wird, so wie Du es gefragt hast, zuvorderst immer Elser, jedoch nicht Stauffenberg oder andere nennen werde.
Wer nach Heldentum fragt, der fragt nach einer Einschätzung von Persönlichkeitsmerkmalen. Er fragt danach, wie man die Charaktereigenschaft eines Menschen einschätzen solle. Er/Du frag(s)t aber nicht danach, wie denn die Verhältnisse waren, in denen die Menschen agiert haben. Du fragst nicht nach einer historischen Einschätzung, sondern Du liebst es möglicherweise, die Geschichte am Handeln von Einzelnen aufzuzeigen und zu fixieren. Und aus dieser speziellen Sicht fragst Du nach einem Persönlichkeitsmerkmal, bei dessen Erwähnung es mich, solange es um reale Verhältnisse geht, normalerweise schaudert.
Helden, Heldentum ist etwas für die Propaganda, aber für die politische Realität ohne Belang. Heldentum ist aus der Sicht der Machthaber etwas für Idioten, die sich gerne opfern lassen, aus der Sicht der Machthaber etwas für diejenigen, die dumm genug sind, sich mit einem "Für das Vaterland!" im Graben massakrieren zu lassen.
Warum nenne ich Elser dennoch einen Helden, obwohl ich nichts für Heldenverehrung und die ewig sinnlosen Diskussiönchen rund um diesen Topos übrige habe?
Elser war ein Ohnmächtiger. Er gehörte nicht zu denen, die einen priviligierten Zugang zu Informationen besaßen, die ihn das wahre Gesicht des Faschismus hätten besser erkennen lassen, als all die Fehlgeleiteten. Er hatte keine Organisation hinter sich, kein Geld. Er hatte nur seine Ausdauer und seine Erkenntnis, daß dieser Hitler großes Unheil über Deutschland und die Welt bringen würde. Und dagegen hat er etwas getan, was eigentlich über seine ihm gegebenen Möglichkeiten hinausging. Aus dieser kleinen Ohnmacht heraus hätte er beinahe einen völlig anderen Ort aus der Welt gemacht.
Das schmälert alles meine Achtung vor dem 20.Juli nicht.
Jedoch erwarte ich -von Dir eigentlich auch- daß der 20. Juli nicht von der Frage nach dem Heldentum der Widerständler dominiert wird, sondern wie es überhaupt soweit kommen konnte, und wo das politische(!) Versagen der Kreise lag, denen auch Stauffenberg angehörte. Seit ich politisch denken kann, las und hörte ich beispielsweise von der Mähr der eigentlich integren Wehrmacht. Die ist glücklicherweise inzwischen zusammengebrochen.
Wenn Du mich fragst, es wäre gut gewesen, Hitler [edit: frühzeitig] politischen, gesellschaftlichen, kirchlichen, gewerkschaftlichen Widerstand zu leisten.
Denn dann hätten wir erst gar keine Heldentaten gebraucht.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1043913) Verfasst am: 13.07.2008, 18:21 Titel: |
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Hierzu möchte ich die "Edelweißpiraten" nochmals erwähnen.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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ejo evolutionärer Irrtum
Anmeldungsdatum: 17.06.2006 Beiträge: 772
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(#1043915) Verfasst am: 13.07.2008, 18:26 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Wie meinst du das? |
Die deutsche Wehrmacht war Nachfolger der Reichswehr, die sich aus Heer, Marine und Luftwaffe zusammensetzte, also lediglich eine Bezeichnung.
Und somit ist es nicht verwunderlich, dass eben Angehörige der Wehrmacht, als Teil dieser, auch Verbrechen begangen hat.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1043917) Verfasst am: 13.07.2008, 18:35 Titel: |
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ejo hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Wie meinst du das? |
Die deutsche Wehrmacht war Nachfolger der Reichswehr, die sich aus Heer, Marine und Luftwaffe zusammensetzte, also lediglich eine Bezeichnung.
Und somit ist es nicht verwunderlich, dass eben Angehörige der Wehrmacht, als Teil dieser, auch Verbrechen begangen hat. | Ja, aber das ist doch trivial. Wo ist da der Unterschied zu meiner Behauptung?
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1043919) Verfasst am: 13.07.2008, 18:55 Titel: |
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@ zelig: Dann geht es dir also um den Begriff "Held" oder unterschiedest du prinzipiell zwischen Stauffenberg und Elser, weil ersterer Soldat und Adliger war?
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1043923) Verfasst am: 13.07.2008, 19:24 Titel: |
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Ach egal, ich ziehe die Frage zurück und möchte auch keine Antwort hierrauf:
Held ist für mich eine Assoziation mit Stärke, wie Tapferkeit, Mut, Zähigkeit, Standhaftigkeit, usw. Das kann man alles jungen Soldaten einreden und es ernst meinen oder nicht oder man kann es sonstwem einreden und es wiederrum ernst meinen oder nicht. So ein Wort wird erst durch die Lüge korrumpiert, was geht es mich an, ob und wie die Nazis jedes einzelne verdammte Wort für ihre Zwecke nutzten?
Und was interessieren dich die Kreise um Stauffenberg? Entweder, man gibt sich mit der Vorstellung von der Kollektivschuld zufrieden oder man möchte die wahren Gründe und Zusammenhänge wissen. Ich habe mich von der Kollektivschuld jedenfalls längst verabschiedet.
Dann erwartest du offenbar von den starken der Gesellschaft eine grundlegende Verantwortung und siehst es eher als selbstverständlich an, wenn einer wie Stauffenberg oder Tresckow für die Fehler der damalig letzten 100 Jahre deutscher Geschichte in den Tod geht, nach dem die Heldenverarsche gerade bei diesen Leuten ganz offensichtlich funktioniert hat. Gut, von mir aus, aber dann kann man wenigstens die Einsicht erwarten, dass gerade (oder wenigstens) in Bezug auf den deutschen Widerstand die Frage nach der Kollektivschuld mit äußerster Differenziertheit gestellt wird.
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ejo evolutionärer Irrtum
Anmeldungsdatum: 17.06.2006 Beiträge: 772
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(#1043928) Verfasst am: 13.07.2008, 19:36 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Ja, aber das ist doch trivial. Wo ist da der Unterschied zu meiner Behauptung? |
Kein Unterschied, es klang so nach Pauschalurteil (sorry), ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass die Verbrecher ja nur Wehrmachtsangehörige sein konnten, etwas anderes gab es nicht.
Mir war der zweite Teil wichtig, nämlich, dass nicht alle oder der größte Teil der Wehrmachtsangehörige Verbrecher waren bzw. Verbrechen begangen haben, dieses Urteil hält sich einfach hartnäckig.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1043938) Verfasst am: 13.07.2008, 20:03 Titel: |
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So weit ich weiß haben 10% der gewöhnlichen Soldaten an Erschießungen teilgenommen, wobei davon auszugehen ist, dass fast alle Soldaten von diesen Erschießungen wussten.
Es ist aber keineswegs so, dass nur 10% der Soldaten sich für diese Tätigkeit bereit erklärten. Fast alle Soldaten, die vor die Wahl gestellt wurden, an einer Massenerschießung teilzunehmen, haben auch an ihr teilgenommen. Mehr als 10% der Soldaten waren dafür nicht notwendig.
In den höheren Offiziersrängen waren weit mehr als 10% daran beteiligt, die Befehle für den Massenmord weiterzuleiten und das Wissen um die Kriegsverbrechen war sehr viel klarer vorhanden.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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ejo evolutionärer Irrtum
Anmeldungsdatum: 17.06.2006 Beiträge: 772
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(#1043966) Verfasst am: 13.07.2008, 21:09 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | So weit ich weiß haben 10% der gewöhnlichen Soldaten an Erschießungen teilgenommen, wobei davon auszugehen ist, dass fast alle Soldaten von diesen Erschießungen wussten.
Es ist aber keineswegs so, dass nur 10% der Soldaten sich für diese Tätigkeit bereit erklärten. Fast alle Soldaten, die vor die Wahl gestellt wurden, an einer Massenerschießung teilzunehmen, haben auch an ihr teilgenommen. Mehr als 10% der Soldaten waren dafür nicht notwendig.
In den höheren Offiziersrängen waren weit mehr als 10% daran beteiligt, die Befehle für den Massenmord weiterzuleiten und das Wissen um die Kriegsverbrechen war sehr viel klarer vorhanden. |
Wie viele einfache deutsche Soldaten an Verbrechen tatsächlich teilgenommen haben, ist nicht bekannt und wird sich wohl auch nie ermitteln lassen. Sicher gab es auch einfache Soldaten der Wehrmacht, die die Organisation und die Politik zu ihren Verbrechen genutzt haben, keine Frage.
Viele Offiziere waren direkt an den Verbrechen des Nationalsozialismus beteiligt, das habe ich auch nie bestritten, aber eben auch nicht alle. Ihre Zahl lässt sich nicht quantifizieren, weder in Ziffern noch in Prozent und es würde auch nichts an der Tatsache ändern, dass Teile dre Wehrmacht Verbrechen an der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten nicht nur nicht verfolgten, sondern sie auch begünstigte haben.
Ich wehre mich nur dagegen jeden Soldaten der Wehrmacht (der z.B. an der Front verheizt wurde) als Verbrecher zu betrachten, vielleicht durch die Gnade der späten Geburt.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1043994) Verfasst am: 13.07.2008, 21:53 Titel: |
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ejo hat folgendes geschrieben: |
Das stimmt einfach nicht, denn bereits 1936 gab es Widerstandbewegungen unter anderem Peter Graf Yorck von Wartenburgs, Fritz Dietlof von der Schulenburg und Adam von Trott zu Solz, die auch Stauffenberg bekannt waren.
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Dass dem Stauffenberg Leute "bekannt waren", die tatsaechlich schon vor der sich abzeichnenden Niederlage Widerstand geleistet haben, macht ihn nicht selber automatisch zum Widerstandskaempfer. Die Genannten waren sicher auch dem Herrn Goebbels "bekannt".
Oder hast Du vielleicht Belege dafuer, dass Stauffenberg zu der Zeit bereits selber Widerstand geleistet hat oder auch nur die Genannten aktiv unterstuetzt hat? Nur dann koennte man Dein Argument ernstnehmen. Stauffenberg war nun mal ein Opportunist, der einen Deibel getan hat seine Karriere bei der Naziwehrmacht aufs Spiel zu setzen solange er davon ausgehen konnte, dass diese Naziwehmacht eine Zukunft hat.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
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(#1043995) Verfasst am: 13.07.2008, 21:54 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Argaith hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Und dass der größte Teil der Wehrmacht die Kriegsverbrechen aktiv durchgeführt, oder zumindest geduldet hat, sollte auch bekannt sein. |
Absoluter Quatsch. | Wie sieht denn die Wahrheit aus? |
Wie kannst Du Dich auch erdreisten eine Quelle zu verlinken, in der was drinsteht, was dem Argdingens nicht gefaellt?
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