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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1063108) Verfasst am: 12.08.2008, 12:05 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Und ich würde es viel interessanter finden, zu überlegen, wie eine geldlose Gesellschaft funktionieren könnte, bevor man eine solche als Ziel deklariert... |
Mit Kreditkarten. | Mit unbeschränktem, nicht zurückzuzahlendem Kredit wäre das schon mal ein Anfang |
Naja, die Frage wäre natürlich auch, wie lange VISA, American Express und co. das mitmachen möchten. Ich persönlich fände das aber ziemlich gut. | Du denkst halt immer noch zu sehr in Geldkategorien...
_________________ Alles denkbare ist real
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1063114) Verfasst am: 12.08.2008, 12:09 Titel: |
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Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Und ich würde es viel interessanter finden, zu überlegen, wie eine geldlose Gesellschaft funktionieren könnte, bevor man eine solche als Ziel deklariert... |
Mit Kreditkarten. | Mit unbeschränktem, nicht zurückzuzahlendem Kredit wäre das schon mal ein Anfang |
Naja, die Frage wäre natürlich auch, wie lange VISA, American Express und co. das mitmachen möchten. Ich persönlich fände das aber ziemlich gut. | Du denkst halt immer noch zu sehr in Geldkategorien... |
Nein, Geld ist mir scheißegal. Ich möchte ja gerade Werte haben ohne dafür Geld oder sonstwas zu bezahlen. Gern auch im Tausch für mein freundlichstes Lächeln.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1063127) Verfasst am: 12.08.2008, 12:23 Titel: |
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Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Eine mögliche Antwort wäre Planwirtschaft. | Dieses Wort wird immer wieder als Lächerlichmach-Wort eingesetzt. Haben wir heute etwa keine Planwirtschaft? Welche Firma würde etwa nicht planen? Nur weil in der UDSSR zentral durch Parteifunktionäre per 5-jahresplänen fehlgeplant worden ist, ist doch eine "Planwirtschaft" im eigentlichen Sinne nicht falsch ! Ich denke da etwa an eine flexible, dezentrale, lokale Planung in Zusammenarbeit mit den Nachbarn... |
Nein, wir haben heute keine Planwirtschaft, oder kennst du eine zentrale Institution, welches die Unternehmen anweist, was, wie und in welcher Menge für die Gesellschaft zu produzieren ist ?
Sicherlich gibt es in Unternehmen auch eine Art Planwirtschaft, sonst bräuchte man wahrscheinlich sowas wie SAP nicht, aber Motivation und Zielsetzung sind andersartig.
Ich mag meine Nachbarn nicht besonders, das sind Spießer, und wahrscheinlich mögen die mich auch nicht, und nun ? Darf ich mir meine Freunde nicht mehr aussuchen, muß ich meine Nachbarn jetzt mögen, damit ich noch Produkte bekommen kann ? Oder besorgt mir jemand neue Nachbarn ?
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1063128) Verfasst am: 12.08.2008, 12:24 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Und ich würde es viel interessanter finden, zu überlegen, wie eine geldlose Gesellschaft funktionieren könnte, bevor man eine solche als Ziel deklariert... |
Mit Kreditkarten. | Mit unbeschränktem, nicht zurückzuzahlendem Kredit wäre das schon mal ein Anfang |
Naja, die Frage wäre natürlich auch, wie lange VISA, American Express und co. das mitmachen möchten. Ich persönlich fände das aber ziemlich gut. | Du denkst halt immer noch zu sehr in Geldkategorien... |
Nein, Geld ist mir scheißegal. Ich möchte ja gerade Werte haben ohne dafür Geld oder sonstwas zu bezahlen. Gern auch im Tausch für mein freundlichstes Lächeln. | Dann hast Du schon mal die richtige Grundeinstellung...
_________________ Alles denkbare ist real
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1063143) Verfasst am: 12.08.2008, 12:48 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Eine mögliche Antwort wäre Planwirtschaft. | Dieses Wort wird immer wieder als Lächerlichmach-Wort eingesetzt. Haben wir heute etwa keine Planwirtschaft? Welche Firma würde etwa nicht planen? Nur weil in der UDSSR zentral durch Parteifunktionäre per 5-jahresplänen fehlgeplant worden ist, ist doch eine "Planwirtschaft" im eigentlichen Sinne nicht falsch ! Ich denke da etwa an eine flexible, dezentrale, lokale Planung in Zusammenarbeit mit den Nachbarn... |
Nein, wir haben heute keine Planwirtschaft, oder kennst du eine zentrale Institution, welches die Unternehmen anweist, was, wie und in welcher Menge für die Gesellschaft zu produzieren ist ?
Sicherlich gibt es in Unternehmen auch eine Art Planwirtschaft, sonst bräuchte man wahrscheinlich sowas wie SAP nicht, aber Motivation und Zielsetzung sind andersartig. | Ja, ja. Motivation und Zielsetzung ist Geld zu machen und nichts anderes. Nicht etwa den Menschen ein nützliches Produkt zu bieten. Da wird etwas Neues "erfunden", was eigentlich niemand braucht, und damit es trotzdem gekauft wird, wird es sexy ausgestaltet und viel Reklame dafür gemacht. Da klingelt dann die Kasse...
Übrigens ist die "zentrale Institution" heute eine kleine Gruppe von geld- und machtgierigen Unternehmern und Politikern, die über das, was sie "Markt" nennen die Planwirtschaft in Gang halten. Die einen hungern, die anderen leben im Überfluss, ganz wie es der "zentralen Institution" beliebt...
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Ich mag meine Nachbarn nicht besonders, das sind Spießer, und wahrscheinlich mögen die mich auch nicht, und nun ? Darf ich mir meine Freunde nicht mehr aussuchen, muß ich meine Nachbarn jetzt mögen, damit ich noch Produkte bekommen kann ? Oder besorgt mir jemand neue Nachbarn ? | Du weisst ganz genau, was ich mit "Nachbarn" gemeint habe: Nachbardörfer, Nachbarstädte, Nachbarprovinzen und -länder (falls es diese künstlichen Grenzgebilde dann noch gibt) und nicht Deine spiessigen Nachbarn, die Du offenbar in assozialer Weise verachtest. Wer weiss, vielleicht sind sie dann gar nicht mehr so spiessig! Und Du bist dann auch gar nicht auf sie angewiesen...
_________________ Alles denkbare ist real
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Leila* deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.05.2008 Beiträge: 516
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(#1063162) Verfasst am: 12.08.2008, 13:06 Titel: |
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Lieber Agnostiker!
Der mir geistig verwandte deutsche Schriftsteller Ernst Klee schrieb ein Buch unter dem Titel: „Was sie taten – was sie wurden.“ Um diesen Titel beneide ich ihn noch heute. Vor etwa fünfzehn Jahren begann ich, (von Hand) ein Buch zu schreiben. Vollendet verstaubt es als Manuskript in einem Aktenordner. Gewidmet hatte ich’s den vollmundigen, großmäuligen Weltverbesserern, meinen ehemaligen Kommilitonen, den Verrätern ‚ihrer‘ und meiner Ideale. Als Titel überlegte ich mir: „Was sie sagten und nicht taten“ oder: „Was sie nicht taten, um zu werden, was sie wurden.“
Mein Schicksal wollte es, daß ich die Bekanntschaft einer unbekannten ehemaligen Weggefährtin eines weltbekannten ehemaligen Taxifahrers machte. Was sie mir – quasi aus dem Nähkästchen – ausplauderte, hielt ich schriftlich und (mittels eines Olympus Pearlcorders auch akustisch) fest. Ihr habe den Begriff „Verräter der Ideale“ zu verdanken.
Was Dir, lieber Agnostiker, an mir rätselhaft erscheint, versuche ich nun zu enträtseln. Ich sah mich selbst stets als gesellige Lyrikerin, niemals als bloße Gesellschaftswissenschaftlerin. Stets dachte ich, es wäre besser, in einer Sprache viel, als vielen Sprachen wenig zu sagen.
Du kennst die Frage: Warum funktionierte der Kommunismus nicht? – Wer die Biographien bekannter linker Politiker kennt, wer weiß, woran hohe Gewerkschaftler ihr Vergnügen fanden und immer noch haben, wer ein eifriger Zeitungsleser ist, wer die großsprecherischen Idealisten während ihrer Studienzeit bekochte, sinnreiche Merksätze erdachte und diese herzklopfend auf Transparente pinselte, wer jemals aus voller Kehle Protestlieder sang, der muß die Antwort auf diese Frage wissen.
Gruß von Leila*
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1063165) Verfasst am: 12.08.2008, 13:10 Titel: |
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Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Eine mögliche Antwort wäre Planwirtschaft. | Dieses Wort wird immer wieder als Lächerlichmach-Wort eingesetzt. Haben wir heute etwa keine Planwirtschaft? Welche Firma würde etwa nicht planen? Nur weil in der UDSSR zentral durch Parteifunktionäre per 5-jahresplänen fehlgeplant worden ist, ist doch eine "Planwirtschaft" im eigentlichen Sinne nicht falsch ! Ich denke da etwa an eine flexible, dezentrale, lokale Planung in Zusammenarbeit mit den Nachbarn... |
Nein, wir haben heute keine Planwirtschaft, oder kennst du eine zentrale Institution, welches die Unternehmen anweist, was, wie und in welcher Menge für die Gesellschaft zu produzieren ist ?
Sicherlich gibt es in Unternehmen auch eine Art Planwirtschaft, sonst bräuchte man wahrscheinlich sowas wie SAP nicht, aber Motivation und Zielsetzung sind andersartig. | Ja, ja. Motivation und Zielsetzung ist Geld zu machen und nichts anderes. Nicht etwa den Menschen ein nützliches Produkt zu bieten. Da wird etwas Neues "erfunden", was eigentlich niemand braucht, und damit es trotzdem gekauft wird, wird es sexy ausgestaltet und viel Reklame dafür gemacht. Da klingelt dann die Kasse...
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Ich weiß nicht, was du als nützlich empfindest, ich bin mir aber ausgesprochen sicher, dass wir uns da unterscheiden werden. Und ja, die Zielsetzung Geld zu verdienen sorgt für diese Produktvielfalt, dass läßt sich im weitesten Sinne schon beim alten Smith nachlesen.
Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
Übrigens ist die "zentrale Institution" heute eine kleine Gruppe von geld- und machtgierigen Unternehmern und Politikern, die über das, was sie "Markt" nennen die Planwirtschaft in Gang halten. Die einen hungern, die anderen leben im Überfluss, ganz wie es der "zentralen Institution" beliebt...
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Ich kann mich nicht entsinnen, dass mir jemals jemand vorgeschrieben hätte, was ich zu produzieren hätte. Du vermischt deine Verschwörungstheorie mit Planwirtschaft, lassen wir das lieber ....
Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Ich mag meine Nachbarn nicht besonders, das sind Spießer, und wahrscheinlich mögen die mich auch nicht, und nun ? Darf ich mir meine Freunde nicht mehr aussuchen, muß ich meine Nachbarn jetzt mögen, damit ich noch Produkte bekommen kann ? Oder besorgt mir jemand neue Nachbarn ? | Du weisst ganz genau, was ich mit "Nachbarn" gemeint habe: Nachbardörfer, Nachbarstädte, Nachbarprovinzen und -länder (falls es diese künstlichen Grenzgebilde dann noch gibt) und nicht Deine spiessigen Nachbarn, die Du offenbar in assozialer Weise verachtest. Wer weiss, vielleicht sind sie dann gar nicht mehr so spiessig! Und Du bist dann auch gar nicht auf sie angewiesen... |
Ich weiß nicht genau, was du meinst, ich bin kein Hellseher. Du hattest ursprünglich gefragt, ob ein Wirtschaftsystem ohne Geld möglich ist, und die Antwort ist ja, in einer Planwirtschaft funktioniert es auch ohne Geld. Ob es gut oder besser funktioniert ist eine andere Frage, die du dir selbst schon negativ beantwortet hast, aber es funktioniert. Zum Überleben reicht es vielleicht, was wäre dir denn sonst noch wichtig ?
Falls du übrigens deine Nerven nicht im Griff hast, Baldriantee beruhigt, dann unterlaufen dir vielleicht auch weniger argumentum ad personam.
Und ja, ich mag Kollektivismus nicht, ich mag meine Unabhängigkeit.
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Asz WiW (Weib im Web)
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin
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(#1063179) Verfasst am: 12.08.2008, 13:38 Titel: |
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Leila* hat folgendes geschrieben: | Lieber Agnostiker!
Der mir geistig verwandte deutsche Schriftsteller Ernst Klee schrieb ein Buch unter dem Titel: „Was sie taten – was sie wurden.“ Um diesen Titel beneide ich ihn noch heute. Vor etwa fünfzehn Jahren begann ich, (von Hand) ein Buch zu schreiben. Vollendet verstaubt es als Manuskript in einem Aktenordner. Gewidmet hatte ich’s den vollmundigen, großmäuligen Weltverbesserern, meinen ehemaligen Kommilitonen, den Verrätern ‚ihrer‘ und meiner Ideale. Als Titel überlegte ich mir: „Was sie sagten und nicht taten“ oder: „Was sie nicht taten, um zu werden, was sie wurden.“
Mein Schicksal wollte es, daß ich die Bekanntschaft einer unbekannten ehemaligen Weggefährtin eines weltbekannten ehemaligen Taxifahrers machte. Was sie mir – quasi aus dem Nähkästchen – ausplauderte, hielt ich schriftlich und (mittels eines Olympus Pearlcorders auch akustisch) fest. Ihr habe den Begriff „Verräter der Ideale“ zu verdanken.
Was Dir, lieber Agnostiker, an mir rätselhaft erscheint, versuche ich nun zu enträtseln. Ich sah mich selbst stets als gesellige Lyrikerin, niemals als bloße Gesellschaftswissenschaftlerin. Stets dachte ich, es wäre besser, in einer Sprache viel, als vielen Sprachen wenig zu sagen.
Du kennst die Frage: Warum funktionierte der Kommunismus nicht? – Wer die Biographien bekannter linker Politiker kennt, wer weiß, woran hohe Gewerkschaftler ihr Vergnügen fanden und immer noch haben, wer ein eifriger Zeitungsleser ist, wer die großsprecherischen Idealisten während ihrer Studienzeit bekochte, sinnreiche Merksätze erdachte und diese herzklopfend auf Transparente pinselte, wer jemals aus voller Kehle Protestlieder sang, der muß die Antwort auf diese Frage wissen.
Gruß von Leila* |
Ich weiß, dieses Posting ging an Agnostiker.
Trotzdem eine Anmerkung von mir.
3Jahre Anti-Hartz "Bewegung", Politik im Intensivkurs: von den ersten Montagsdemos bis zum traurigen Hühnerhof, der übriggeblieben ist und auf dem sich die Hähne behacken als wäre der jeweils andere Hahn ein Fuchs, der sich die Hühner stehlen will (Nun gut, der andere Hahn will ja vielleicht auch die Hühner stehlen ...) den hahn bis aufs Blut bekämpfen muß um alle Hühnerhöfe dieser Welt dieser Welt vom gierigen Fuchs zu befreien. Und ist der andere auch ein Hahn, so wird er zumindest Hilfsfuchs genannt (verdammt, ich will immerzu Fucks schreiben - woran das wohl liegt?), damit hahn ihn ordentlich vermöbeln und vom Hühnerhof verjagen kann.
Und das Ergebnis dieser Hühnerschlacht? Ein Wurm mehr... ein Mitkämpfer gegen den Fuchs weniger.
Nun gut, ich bin abgeschweift.
...
Jedenfalls haben mir diese Erlebnisse (und die Geschichte der WASG) im Berlin von 2004 bis 2007 gereicht, um Dir leider zustimmen zu müssen.
_________________ Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1063250) Verfasst am: 12.08.2008, 15:34 Titel: |
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Leila* hat folgendes geschrieben: | Du kennst die Frage: Warum funktionierte der Kommunismus nicht? – Wer die Biographien bekannter linker Politiker kennt, wer weiß, woran hohe Gewerkschaftler ihr Vergnügen fanden und immer noch haben, wer ein eifriger Zeitungsleser ist, wer die großsprecherischen Idealisten während ihrer Studienzeit bekochte, sinnreiche Merksätze erdachte und diese herzklopfend auf Transparente pinselte, wer jemals aus voller Kehle Protestlieder sang, der muß die Antwort auf diese Frage wissen. | Dann kenne ich die Antwort nicht ! Ich habe in meinem Leben weder bekocht, noch erdacht, noch gepinselt, noch gesungen...
Ja, ich weiss schon, was Du meinst - eigentlich schon seit einer Weile. Politik korrumpiert den Menschen. Sobald eine Bewegung oder eine Partei an der Macht ist, verrät sie ihre Ideale. Ich wohne in Italien, ich weiss wovon ich schreibe. In der Schweiz kommt man zwar nicht an die "Macht", da es keine Mehrheit gibt und jede Entscheidung der Regierung oder des Parlamentes vom Volk wiederum hinterfragt werden kann, aber viel besser ist es auch da nicht. Kaum ist man gewählt beginnen schon die Machtspielchen. Und Macht = Geld oder Geld = Macht.
Ich habe mich auch oft hinterfragt: Woher kommt meine Idee der Abschaffung des Geldes? Wie würde ich handeln und leben, wenn es kein Geld mehr gäbe, sondern nur noch Arbeit, Planung, Einsatz, Hoffnung, Freude, Leben, aber auch Mühsal, Probleme, Neid und Missgunst - einfach alles, was es auch heute schon gibt. Würde sich meine Lebensweise ändern? Hätte sich meine frühere Lebensweise geändert? Wahrscheinlich nicht viel, aber meine Lebenseinstellung wäre mit Sicherheit anders. Wahrscheinlich wären aber die Lebensumstände der meisten Menschen anders - höchstwahrscheinlich viel besser...
Wenn Du als Kommunisten jenen bezeichnest, der vollmundig Ideale verkündet, um Macht über Menschen zu erlangen und sie für seine persönlichen Interessen einzusetzen, dann bin auch ich ein Antikommunist. Dann bin ich aber auch ein Antiliberalist, Antikonservatist, Antimonarchist, Antichrist, Antiislamist, Anti-Anti...
Zusammenfassend bin ich wohl fundamental ein antiautoritärer Anarchist - das wissen wohl meine Eltern und meine Kinder am besten...
_________________ Alles denkbare ist real
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1063257) Verfasst am: 12.08.2008, 15:44 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Du vermischt deine Verschwörungstheorie mit Planwirtschaft, lassen wir das lieber .... | Ja, ja, ein weiterer alter Trick ist jener, den anderen als Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen...
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Falls du übrigens deine Nerven nicht im Griff hast, Baldriantee beruhigt, dann unterlaufen dir vielleicht auch weniger argumentum ad personam. | Das war nicht ad personam, sondern ad scriptum...
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Und ja, ich mag Kollektivismus nicht, ich mag meine Unabhängigkeit. | Ich auch...
EDIT: Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Du hattest ursprünglich gefragt, ob ein Wirtschaftsystem ohne Geld möglich ist, und die Antwort ist ja, in einer Planwirtschaft funktioniert es auch ohne Geld. | Warum wurde dann in der bisher grössten Planwirtschaft alles per Rubel bemessen?
Es ist schon verrückt: Ich versuche die Geldabschaffung zu vertreten, und muss ständig von Geld schreiben...
_________________ Alles denkbare ist real
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1063268) Verfasst am: 12.08.2008, 16:14 Titel: |
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Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Es ist schon verrückt: Ich versuche die Geldabschaffung zu vertreten, und muss ständig von Geld schreiben... |
Das ist nicht verrückt, sondern einfach nur Dialektik. Die Negation impliziert, was sie negiert.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1063285) Verfasst am: 12.08.2008, 16:50 Titel: |
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Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Du vermischt deine Verschwörungstheorie mit Planwirtschaft, lassen wir das lieber .... | Ja, ja, ein weiterer alter Trick ist jener, den anderen als Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen... |
Kein Trick, Politiker kommen und gehen, wenn es nicht gerade Despoten sind, und gleiches gilt auch für Unternehmer, und erst recht für die Kaste der Manager. OK, du wohnst in der Toscana, da regiert Berlusconi, aber das heißt ja nicht, dass ...
Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Falls du übrigens deine Nerven nicht im Griff hast, Baldriantee beruhigt, dann unterlaufen dir vielleicht auch weniger argumentum ad personam. | Das war nicht ad personam, sondern ad scriptum...
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Ich kenne dich nicht persönlich, und du mich auch nicht. Also verkneif dir bitte Kommentare wie "assoziale Weise verachten", denn das gibt eine Aussage, dass ich Spießer nicht mag, nicht her. Mag sein, dass du dich von mir mißverstanden fühlst, aber das rechtfertigt keine persönlichen Angriffe oder Unterstellungen.
Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Und ja, ich mag Kollektivismus nicht, ich mag meine Unabhängigkeit. | Ich auch...
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Dann ist dein Problem für mich ein wenig nebulös
Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
EDIT: Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Du hattest ursprünglich gefragt, ob ein Wirtschaftsystem ohne Geld möglich ist, und die Antwort ist ja, in einer Planwirtschaft funktioniert es auch ohne Geld. | Warum wurde dann in der bisher grössten Planwirtschaft alles per Rubel bemessen?
Es ist schon verrückt: Ich versuche die Geldabschaffung zu vertreten, und muss ständig von Geld schreiben... |
Weil es mit Geld einfacher funktioniert, als jedes mal Bezugsscheine zu drucken oder Volksabstimmungen abzuhalten, wenn die zu verteilenden Waren mal knapp werden. Außenhandel funktionierte mit der westlichen oder freien Welt auch nur über ein Währungssystem mit Wechselkursen, der dem Handelspartner die Wahl ließ, welche Ware er zu welchem Zeitpunkt als Ausgleich wollte. So wäre es z.b. kaum denkbar, Öl gegen Wodka zu tauschen, wo doch die Araber keinen Alkohol trinken. Und falls Wodka die Hauptproduktionslinie der Volkswirtschaft wäre, dann kämen die ggf. nie an Öl, sondern vielleicht nur an finnisches Holz aus Fichten (die Finnen sind doch trinkfest, oder ?), die sie dann wieder den Arabern ...
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1063466) Verfasst am: 12.08.2008, 21:31 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Und ja, ich mag Kollektivismus nicht, ich mag meine Unabhängigkeit. | Ich auch...
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Dann ist dein Problem für mich ein wenig nebulös
Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
EDIT: Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Du hattest ursprünglich gefragt, ob ein Wirtschaftsystem ohne Geld möglich ist, und die Antwort ist ja, in einer Planwirtschaft funktioniert es auch ohne Geld. | Warum wurde dann in der bisher grössten Planwirtschaft alles per Rubel bemessen?
Es ist schon verrückt: Ich versuche die Geldabschaffung zu vertreten, und muss ständig von Geld schreiben... |
Weil es mit Geld einfacher funktioniert, als jedes mal Bezugsscheine zu drucken oder Volksabstimmungen abzuhalten, wenn die zu verteilenden Waren mal knapp werden. Außenhandel funktionierte mit der westlichen oder freien Welt auch nur über ein Währungssystem mit Wechselkursen, der dem Handelspartner die Wahl ließ, welche Ware er zu welchem Zeitpunkt als Ausgleich wollte. So wäre es z.b. kaum denkbar, Öl gegen Wodka zu tauschen, wo doch die Araber keinen Alkohol trinken. Und falls Wodka die Hauptproduktionslinie der Volkswirtschaft wäre, dann kämen die ggf. nie an Öl, sondern vielleicht nur an finnisches Holz aus Fichten (die Finnen sind doch trinkfest, oder ?), die sie dann wieder den Arabern ... | Du hast eben eine völlig falsche Vorstellung einer geldlosen Gesellschaft ! Ich rate Dir, Dich in den Thread "Gratified Society" etwas einzulesen - wenn AXO nicht ständig mit seinem Schwundgeld hineingefunkt hätte, wären wir etwas weiter damit gekommen...
_________________ Alles denkbare ist real
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1063485) Verfasst am: 12.08.2008, 22:18 Titel: |
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Naja, Schwundgeld... vielleicht wenn die Schwundrate 100 Prozent betragen würde.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1063491) Verfasst am: 12.08.2008, 22:27 Titel: |
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Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Du hast eben eine völlig falsche Vorstellung einer geldlosen Gesellschaft ! Ich rate Dir, Dich in den Thread "Gratified Society" etwas einzulesen - wenn AXO nicht ständig mit seinem Schwundgeld hineingefunkt hätte, wären wir etwas weiter damit gekommen... |
Ich habe mal kurz deinen Eingangstext überflogen, und bin gleich über Thomas More gestolpert. Dir ist schon bekannt, dass More in Utopia eine Planwirtschaft beschreibt ? Das seine Texte ebenso wie die von Marx und anderen Autoren als Grundlage für Planwirtschaft dienen ?
All diesen Autoren (und vielleicht auch du) vertreten u.a. die Auffassung, durch zentrale Planung und Koordination könnten die Bedürfnisse einer oder der (Welt)Gesellschaft erfüllt werden. Das funktioniert theoretisch tatsächlich, wie ich bereits richtig sagte, auch ohne Geld.
Wenn du mir denn schon eine falsche Vorstellung attestieren möchtest, was unterscheidet denn nun dein Modell Gratified Society von einer Planwirtschaft ?
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1063529) Verfasst am: 12.08.2008, 23:37 Titel: |
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Die zentrale Planwirtschaft hat mal unter Stalin existiert. Allerdings hatte sie viel Unglück gebracht, wenn gleich sie hochproduktiv war. Wie es in einer hochindustrialisierten Gesellschaft aussähe, vermag ich nicht zu sagen, da ja noch nicht realisiert.
So denke ich also häufig über eine dezentrale Planwirtschaft nach.
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1063535) Verfasst am: 12.08.2008, 23:40 Titel: |
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Wolltest du mir meinen M6-Cabrio dezentral bauen ?
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1063540) Verfasst am: 12.08.2008, 23:45 Titel: |
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Gute Frage, nächste Frage.
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1063544) Verfasst am: 12.08.2008, 23:48 Titel: |
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Jetzt schon am Ende der Weisheit ?
Sag es doch ruhig, es gibt für mich keinen M6, da ist wenn überhaupt, was anderes geplant, und zwar zentral. Ebenso wird die Herstellung nicht dezentral erfolgen ...
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1063549) Verfasst am: 12.08.2008, 23:55 Titel: |
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Du willst doch nicht den Bau eines Autos mit ner Volkswirtschaft vergleichen wollen. Das fasse ich denn doch als Scherz auf.
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1063557) Verfasst am: 13.08.2008, 00:16 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Du willst doch nicht den Bau eines Autos mit ner Volkswirtschaft vergleichen wollen. Das fasse ich denn doch als Scherz auf. |
Wenn du von einer dezentralen Planwirtschaft sprichst, dann solltest du wohl schon erklären können, wie das für alle Bedürfnisse einer Gesellschaft funktionieren könnte.
Du scheiterst mit dem Konzept, zumindest unter dem, was ich mir unter dem verheißungsvollen Namen vorstelle, nicht nur an Autos, sondern auch schon bei den einfachsten Lebensmitteln, oder kann man deiner Meinung nach ausreichend Ackerbau und Viehzucht in einer Großstadt betreiben, um die Bewohner zu versorgen ?
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1063563) Verfasst am: 13.08.2008, 00:25 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Ich habe mal kurz deinen Eingangstext überflogen, und bin gleich über Thomas More gestolpert. Dir ist schon bekannt, dass More in Utopia eine Planwirtschaft beschreibt ? Das seine Texte ebenso wie die von Marx und anderen Autoren als Grundlage für Planwirtschaft dienen ? | Tomas More ist nicht mein Vorbild - ich habe ihn aus geschichtlichen Gründen erwähnt. Ich bitte Dich, etwas sachlicher zu argumentieren.
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Wenn du mir denn schon eine falsche Vorstellung attestieren möchtest, was unterscheidet denn nun dein Modell Gratified Society von einer Planwirtschaft ? | Du schriebst: Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Weil es mit Geld einfacher funktioniert, als jedes mal Bezugsscheine zu drucken oder Volksabstimmungen abzuhalten, wenn die zu verteilenden Waren mal knapp werden. Außenhandel funktionierte mit der westlichen oder freien Welt auch nur über ein Währungssystem mit Wechselkursen, der dem Handelspartner die Wahl ließ, welche Ware er zu welchem Zeitpunkt als Ausgleich wollte. So wäre es z.b. kaum denkbar, Öl gegen Wodka zu tauschen, wo doch die Araber keinen Alkohol trinken. Und falls Wodka die Hauptproduktionslinie der Volkswirtschaft wäre, dann kämen die ggf. nie an Öl, sondern vielleicht nur an finnisches Holz aus Fichten (die Finnen sind doch trinkfest, oder ?), die sie dann wieder den Arabern ... | Wo findest Du solche Vorstellungen im Konzept der Gratified Society? Bezugsscheine? Volksabstimmungen bei Produkteknappheit? Wechselkurse für Aussenhandel? Warenausgleich? Das sind Adam Smith - Vorstellungen!
_________________ Alles denkbare ist real
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1063565) Verfasst am: 13.08.2008, 00:33 Titel: |
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@Der_Guido
Du meinst wohl, dass eine geldlose Gesellschaft nur per Planwirtschaft à la Stalin funktionieren könnte. Beweise das einmal! Wenn Du kein Interesse hast, eine funktionierendes Konzept für eine freiheitliche, geldlose Gesellschaft aufzubauen, dann schweige lieber darüber - Argumente von Menschen, die sagen, dass dies unmöglich sei habe ich schon zur Genüge gehört, keine haben mich überzeugen können...
_________________ Alles denkbare ist real
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1063574) Verfasst am: 13.08.2008, 00:47 Titel: |
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Agnostiker hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Ich habe mal kurz deinen Eingangstext überflogen, und bin gleich über Thomas More gestolpert. Dir ist schon bekannt, dass More in Utopia eine Planwirtschaft beschreibt ? Das seine Texte ebenso wie die von Marx und anderen Autoren als Grundlage für Planwirtschaft dienen ? | Tomas More ist nicht mein Vorbild - ich habe ihn aus geschichtlichen Gründen erwähnt. Ich bitte Dich, etwas sachlicher zu argumentieren.
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Wo behaupte ich denn, dass er dein Vorbild sei ? Beleg bitte, weil du gerade Sachlichkeit einforderst.
Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Wenn du mir denn schon eine falsche Vorstellung attestieren möchtest, was unterscheidet denn nun dein Modell Gratified Society von einer Planwirtschaft ? | Du schriebst: Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Weil es mit Geld einfacher funktioniert, als jedes mal Bezugsscheine zu drucken oder Volksabstimmungen abzuhalten, wenn die zu verteilenden Waren mal knapp werden. Außenhandel funktionierte mit der westlichen oder freien Welt auch nur über ein Währungssystem mit Wechselkursen, der dem Handelspartner die Wahl ließ, welche Ware er zu welchem Zeitpunkt als Ausgleich wollte. So wäre es z.b. kaum denkbar, Öl gegen Wodka zu tauschen, wo doch die Araber keinen Alkohol trinken. Und falls Wodka die Hauptproduktionslinie der Volkswirtschaft wäre, dann kämen die ggf. nie an Öl, sondern vielleicht nur an finnisches Holz aus Fichten (die Finnen sind doch trinkfest, oder ?), die sie dann wieder den Arabern ... | Wo findest Du solche Vorstellungen im Konzept der Gratified Society? Bezugsscheine? Volksabstimmungen bei Produkteknappheit? Wechselkurse für Aussenhandel? Warenausgleich? Das sind Adam Smith - Vorstellungen! |
Bist du noch im Kontext ? Das was du da zitierst, war die Antwort auf deine Frage, warum die UdSSR eine Planwirtschaft mit Geld hatte, und kein Bezug auf deine Gratified Society.
Findest du meine Ausage bzgl. Planwirtschaft ohne Geld selbstständig ?
Ob dein Modell ohne die bekannten "Nebenwirkungen" einer Planwirtschaft auskommt, das werden wir erst noch sehen, wenn du es näher erläuterst. Bisher kenne ich ja nur ein paar Appetithappen, und die klingen nach Planwirtschaft.
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1063575) Verfasst am: 13.08.2008, 00:53 Titel: |
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Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
Du meinst wohl, dass eine geldlose Gesellschaft nur per Planwirtschaft à la Stalin funktionieren könnte.
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Nein, Planwirtschaft ist Bestandteil eines Studiums der Volkswirtschaft, die Theorien haben mit Stalin nix zu tun, eher schon mit Marx.
Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
Beweise das einmal!
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Was soll ich dir beweisen ? Die Nichtexistenz anderer gesellschaftlicher Modelle ohne Geld außer Planwirtschaft ? Nicht dein ernst, oder ?
Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
Wenn Du kein Interesse hast, eine funktionierendes Konzept für eine freiheitliche, geldlose Gesellschaft aufzubauen, dann schweige lieber darüber - Argumente von Menschen, die sagen, dass dies unmöglich sei habe ich schon zur Genüge gehört, keine haben mich überzeugen können... |
Ich hatte dich eigentlich nur gefragt, was dein Modell von Planwirtschaft unterscheidet. Bekomme ich da noch eine Antwort ?
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1063577) Verfasst am: 13.08.2008, 01:06 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: | Du willst doch nicht den Bau eines Autos mit ner Volkswirtschaft vergleichen wollen. Das fasse ich denn doch als Scherz auf. |
Wenn du von einer dezentralen Planwirtschaft sprichst, dann solltest du wohl schon erklären können, wie das für alle Bedürfnisse einer Gesellschaft funktionieren könnte.
Du scheiterst mit dem Konzept, zumindest unter dem, was ich mir unter dem verheißungsvollen Namen vorstelle, nicht nur an Autos, sondern auch schon bei den einfachsten Lebensmitteln, oder kann man deiner Meinung nach ausreichend Ackerbau und Viehzucht in einer Großstadt betreiben, um die Bewohner zu versorgen ? |
Die dezentrale Planwirtschaft wurde schon mal unter Walter Ulbricht ins Leben gerufen und zwar recht erfolgreich! Es gab Zuwachsraten von 7-8%.
Dezentrale Planwirtschaft meint nun nicht unbedingt, dass ausschließlich dezentral geplant wird, da käme es nämlich leicht zu einem bloßen Titoismus. Vielmehr ist es so zu verstehn, dass ein Generalplan vorliegt, der wiederum durch viele Einzelpläne erstellt wurde und dann wieder in Einzelpläne zusammen mit dem Generalplan, der ein Art Mantel darstellt, einmündet. Das Ganze ist eingebettet im Rahmen einer Kybernetik.
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1063586) Verfasst am: 13.08.2008, 01:56 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: | Du willst doch nicht den Bau eines Autos mit ner Volkswirtschaft vergleichen wollen. Das fasse ich denn doch als Scherz auf. |
Wenn du von einer dezentralen Planwirtschaft sprichst, dann solltest du wohl schon erklären können, wie das für alle Bedürfnisse einer Gesellschaft funktionieren könnte.
Du scheiterst mit dem Konzept, zumindest unter dem, was ich mir unter dem verheißungsvollen Namen vorstelle, nicht nur an Autos, sondern auch schon bei den einfachsten Lebensmitteln, oder kann man deiner Meinung nach ausreichend Ackerbau und Viehzucht in einer Großstadt betreiben, um die Bewohner zu versorgen ? |
Die dezentrale Planwirtschaft wurde schon mal unter Walter Ulbricht ins Leben gerufen und zwar recht erfolgreich! Es gab Zuwachsraten von 7-8%. |
Mal abgesehen davon, dass diese Zuwachsraten und die gesamte Produktivität immer noch deutlich unter des marktwirtschaftlichen Systems des Klassenfeinds lag, verschweigst du eine Kleinigkeit. Wenn ich nicht irre, dann war eine Folge der dezentralen Stärkung die Verlängerung der Arbeitszeiten und die Ausweitung von Überstunden. Die Folge daraus war, dass die Proletarier am Anfang der 70er ausgelaugt waren und die Produktivität wieder rapide sank. Das man mit Überstunden und längeren Arbeitszeiten 7-8% mehr erwirtschaften kann, geschenkt.
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | [quote="Peter H."
Dezentrale Planwirtschaft meint nun nicht unbedingt, dass ausschließlich dezentral geplant wird, da käme es nämlich leicht zu einem bloßen Titoismus. Vielmehr ist es so zu verstehn, dass ein Generalplan vorliegt, der wiederum durch viele Einzelpläne erstellt wurde und dann wieder in Einzelpläne zusammen mit dem Generalplan, der ein Art Mantel darstellt, einmündet. Das Ganze ist eingebettet im Rahmen einer Kybernetik. |
Also schwebt dir etwas vor, dass es zwar in der Theorie gibt, aber in der Praxis bisher immer scheiterte (und auch weiterhin scheitern wird). Die Bestandsaufaufnahme der gesellschaftlichen Bedürfnisse (statt einer Verordnung von oben), mit einem umfangreichen Planungsprozeß bis an die Basis ?
Das darfst du weiter als Planwirtschaft bezeichnen, das hat mit dezentral nichts zu tun. Aufnahme der Bedürfnisdaten und darauf basierend die Planung der Beschaffung von Produktionsmitteln, der Produktion und anschließenden Verteilung ist ein zentraler Bestandteil der Theorie. Bisher ist man bloß an den enormen Datenmengen und an den daraus folgenden komplexen Planungsprozessen, sowie ständig erforderlichen Re-Planungsprozessen gescheitert. Daran ändert auch eine Kybernetik nichts, was immer du dir da vorstellen magst. Das Zauberwort ist Kommunikation, jemand muß ja zurückkoppeln, falls etwas nicht wie gewünscht funktioniert (das ist so sicher wie das Amen in der Kirche), und dann geht es in die Re-Planung, und das nicht nur 1 x.
Das für 80 Millionen (oder gar 6,5 Milliarden) Menschen durchgeführt dürfte schnell zu der Einsicht führen, dass der real existierende Soziallismus trifftige Gründe hatte ....
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#1063651) Verfasst am: 13.08.2008, 09:38 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Ich hatte dich eigentlich nur gefragt, was dein Modell von Planwirtschaft unterscheidet. Bekomme ich da noch eine Antwort ? | Nein, ich habe keine Lust. Steht alles in "Gratified Society". Stichwort: Alles gratis, alles freiwillig. Geplant wird sicher, aber eine Planwirtschaft im Sinne Marxes ist es nicht...
_________________ Alles denkbare ist real
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1063677) Verfasst am: 13.08.2008, 10:53 Titel: |
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@Guido: Nun dann sei noch Folgendes angemerkt, um den dezentralen Charakter einer Planwirtschaft zu verdeutlichen. In den soz. Staaten waren die Betriebe an einer recht kurrzen Kette, so dass sie wenig Eigenentscheidungen treffen konnten. Dies bezog sich auf die Gewinnverwendung, den Einkauf sowie das Auswählen der jeweiligen Kooperationspartner. So entstand denn auch eine überaus schwerfällige Wirtschaft, die häufig an den Bedürfnissen der Konsumenten vorbeiwirtschaftete.
Hier wäre ein größerer Spielraum der Betriebe durchaus wünschenswert gewesen.
Noch was zu den Rückkopplungsprozessen. In der zurückliegenden soz. Aera wäre die die Datenflut ganz gewiss zu groß geworden, wenn Einzelentscheidungen und dann einmündende Gesamtentscheidungen getroffen würden. Dank EDV stellt dies jedoch heutzutage kein unüberwindliches Hindernis mehr da, alldieweil Computer nun wirklich immense Datenmengen sehr rasch verarbeiten.
W. Ulbricht: wäre gut wenn du Nachweise über Überstunden dieser Zeit bringst, da sonst spekulativ.
Selbst wenn, das spricht noch lange nicht gegen dessen Wirtschaftsweise. Man darf nicht vergessen, dass die ausgebombte DDR keinen Marshallplan erhielt und hoher Reparationskosten an die SU entrichten mußte. Hinzu kam noch die Tatsache der fehlenden Bodenschätze. Lediglich die armselige Braunkohle war vor Ort!
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1063688) Verfasst am: 13.08.2008, 11:30 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: |
Nein, Geld ist mir scheißegal. Ich möchte ja gerade Werte haben ohne dafür Geld oder sonstwas zu bezahlen. Gern auch im Tausch für mein freundlichstes Lächeln. |
hm - is zwar in dieser Gesellschaft logischerweise nicht zur Gänze realisierbar aber immhin gelingt es mir relativ regelmäßig mittels
meines freundlichen Lächelns bzw. einen insgesamt netten Umgang mit meinen Mitmenschen,
für vieles was ich brauche weniger zu bezahlen als üblich und für das was ich leiste mindestens
angemessen bezahlt zu werden,
was ich zumindest als Ansatz dafür betrachte, das man völlig ohne den immer wieder proklamierten
Kampf ums Dasein erheblich leichter und angenehmer lebt.
Dein Wunsch ist also alles andere als unrealistisch - probiers doch mal
Agnostiker hat folgendes geschrieben: |
Nur ein Kommentar: Unter den 14 Aposteln finde ich öfters eine Erwähnung von mir - trotzdem bin ich kein Antikommunist - wie kommt das? |
dito (4,11) und trotzdem nicht Anti
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Naja, Schwundgeld... vielleicht wenn die Schwundrate 100 Prozent betragen würde. |
irgendwo muß man anfangen und warum soll ich das Ende diskutieren wenn noch nichtmal
der Anfang geklärt ist?
Von mir aus kann man als letztliche Zielsetzung durchaus die völlige Geldlosigkeit anvisieren
und das dann von mir aus auch Kommunismus nennen. Bezeichnungen sind mir eh egal,
insofern ihre Negativbelegung nicht die Durchsetzung ihres Inhaltes be-/ver-hindert
Egal wie mans dann nennt muß aber zuerstmal das Bewußtsein der Leute durch Erfahrung
sukzessiv dahingehend geprägt werden, das Geld nicht alles und auch keinesfalls das wichtigste am Leben ist.
Derzeit widersprechen nunmal fast sämtliche Erfahrungswerte dieser ebenso hohlen wie trotzdem
ständig runtergebeteten Phrase.
Der sukzessive Umgang mit Schwundgeld scheint mir dementsprechend der geeigneste Weg sie mit
Inhalt zu füllen und den ebenso notwendigen wie derzeit unüberwindlich scheinenden Brückenschlag zur Geldlosigkeit zu schaffen.
Agnostiker hat folgendes geschrieben: | ...wenn AXO nicht ständig mit seinem Schwundgeld hineingefunkt hätte, wären wir etwas weiter damit gekommen... |
mir scheint eher das dieser Thread recht kurz geworden wäre, wenn AXO ihn nicht mit Agnostiker
zusammen immer wieder neu belebt hätte.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 13.08.2008, 11:43, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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