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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1101346) Verfasst am: 08.10.2008, 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kann es sein, daß Du nicht zwischen "Realisierbarkeit" und "Realität" unterscheidest? Natürlich wird nur eine Zukunft Realität sein.

Natürlich unterscheide ich zwischen "Realisierbarkeit" und "Realität". Eine Handlung ist für eine Person dann realisierbar, wenn es keine außerhalb ihr liegenden Gründe gibt, die die Handlung unmöglich machen würden.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1101347) Verfasst am: 08.10.2008, 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal, um meinen Standpunkt verständlicher zu machen. Anscheinend ist er das nicht.
Wenn wir uns ein künftiges Ereignis vorstellen, dann kann es verschiedene Varianten dieser Vorstellung geben. (Variante1: Zuerst rechts dann links gehen, Variante2: Umgekehrt)
Der Indeterminist behauptet: Beide Varianten (der Vorstellung!) sind realisierbar. Das wiederum bedeutet nicht, daß ich an die Realität zweier Zukünfte glaube, in der jede Variante realisiert wäre. Dagegen bedeutet es, daß beide Varianten real werden können (realisierbar sind), aber nur eine Variante Realität wird.
Der Determinist dagegen behauptet: Nur eine Variante ist realisierbar. Die andere Variante ist es nicht.

Das halte ich für zwei unvereinbare Anschauungen.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1101357) Verfasst am: 08.10.2008, 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Nochmal, um meinen Standpunkt verständlicher zu machen. Anscheinend ist er das nicht.
Wenn wir uns ein künftiges Ereignis vorstellen, dann kann es verschiedene Varianten dieser Vorstellung geben. (Variante1: Zuerst rechts dann links gehen, Variante2: Umgekehrt)
Der Indeterminist behauptet: Beide Varianten (der Vorstellung!) sind realisierbar. Das wiederum bedeutet nicht, daß ich an die Realität zweier Zukünfte glaube, in der jede Variante realisiert wäre. Dagegen bedeutet es, daß beide Varianten real werden können (realisierbar sind), aber nur eine Variante Realität wird.
Der Determinist dagegen behauptet: Nur eine Variante ist realisierbar. Die andere Variante ist es nicht.

Das halte ich für zwei unvereinbare Anschauungen.


Anscheinend sind sie das. Zumindest ist mir jetzt klar das ich wohl ein Interdeterminist bin Mr. Green
und was genau unterscheidet den Deterministen nun vom Religons-/Schicksalsgläubigen?

ich mein ->>> die Determination jetz noch allmächtigen Gott zu nennen wär doch nur noch ein kleiner
aber logischer Schritt.
_________________
Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1101363) Verfasst am: 08.10.2008, 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:


Nun gut.

Meine Definition von Handlungsfreiheit lautet: Handlungsfreiheit = die Fähigkeit, tun zu können, was man will.


Smilie was man "will" ist je determiniert gegeben. Du willst z.B. gern viel Geld verdienen,
das aber nur weil Du aus gesellschaftlicher Erfahrung weißt das sichs mit viel Geld
recht angenehm leben lässt. Du selbst WILLST das Geld nicht - es entspricht lediglich
Deiner determinierten Konditionierung es zu wollen.

Zitat:
Wie wäre nun Eure (AXO, step und Deine) Definition?


Handlungsfreiheit bedeutet m.E. die WILLENskraft aufbringen entgegen der
determinierten Konditionierung zu handeln = SICH überwinden.


Zitat:

Oder stimmt Ihr der Definiton zu und sagt: wenn der Determinismus wahr ist, kann es überhaupt keine Handlungsfreiheit im obigen Sinne geben?


kann es auch nicht - deshalb ja meine Frage an Zelig bezüglich unabänderliches Schicksal.
Trotzdem halte ich Determinismus für wahr - obwohl ich Handlungsfreiheit gelten lasse zynisches Grinsen
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1101371) Verfasst am: 08.10.2008, 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:

ich mein ->>> die Determination jetz noch allmächtigen Gott zu nennen wär doch nur noch ein kleiner
aber logischer Schritt.

Nein. Das ist meiner Meinung nach gar kein möglicher Schritt. Gott braucht man in dieser Diskussion nicht anzuführen, auch wenn sie oft als Urgrund für Freiheit betrachtet wird. Ich halte das für eine unnötige Vermischung zweier getrennter Sphären.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1101376) Verfasst am: 08.10.2008, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:

ich mein ->>> die Determination jetz noch allmächtigen Gott zu nennen wär doch nur noch ein kleiner
aber logischer Schritt.

Nein. Das ist meiner Meinung nach gar kein möglicher Schritt. Gott braucht man in dieser Diskussion nicht anzuführen, auch wenn sie oft als Urgrund für Freiheit betrachtet wird. Ich halte das für eine unnötige Vermischung zweier getrennter Sphären.


Hm - ich kann da eigentlich so gut wie keine Trennung mehr erkennen.
Klar haben Religionen viele "lustige" einprägsame Geschichtchen drum
geschrieben und der Sache nen Namen gegeben damit "Hinz und Kunz"
das auch versteht und sich vor allem kollektiv merken kann.
In der Grundaussage hingegen gibts kaum einen Unterschied, außer das
Religion interdeterministisch angelegt ist = begrenzte Handlungsfreiheit
an Entscheidungsknoten zubilligt und ausdrücklich toleriert = anteilige
Eigenverantwortlichkeit zulässt,

während pure Deterministen quasi blind "gotthörig" sind und sich als ausführende
Sklaven der Determinierung betrachten, denn als aktiv (schöpferisch) mitgestaltender Teil von ihr skeptisch
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1101386) Verfasst am: 08.10.2008, 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
In der Grundaussage hingegen gibts kaum einen Unterschied, außer das
Religion interdeterministisch angelegt ist = begrenzte Handlungsfreiheit
an Entscheidungsknoten zubilligt und ausdrücklich toleriert = anteilige
Eigenverantwortlichkeit zulässt,

während pure Deterministen quasi blind "gotthörig" sind und sich als ausführende
Sklaven der Determinierung betrachten, denn als aktiv (schöpferisch) mitgestaltender Teil von ihr skeptisch

Das stimmt so pauschal nicht. Man kann sowohl mit Wissenschaft als auch mit Religion
Determinismus wie auch Indeterminismus begründen (Ateyim hatte kürzlich über Fatalismus
im Islam geschrieben). Und Deterministen sind keineswegs zwingend "blind gotthörig" - das
würde nämlich zusätzlich voraussetzen, daß sie die (als determiniert angesehene) Zukunft
kennen - worauf sollten sie denn sonst hören?
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1101394) Verfasst am: 08.10.2008, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Einsiedler hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
In der Grundaussage hingegen gibts kaum einen Unterschied, außer das
Religion interdeterministisch angelegt ist = begrenzte Handlungsfreiheit
an Entscheidungsknoten zubilligt und ausdrücklich toleriert = anteilige
Eigenverantwortlichkeit zulässt,

während pure Deterministen quasi blind "gotthörig" sind und sich als ausführende
Sklaven der Determinierung betrachten, denn als aktiv (schöpferisch) mitgestaltender Teil von ihr skeptisch

Das stimmt so pauschal nicht. Man kann sowohl mit Wissenschaft als auch mit Religion
Determinismus wie auch Indeterminismus begründen


Das käme dann sicher drauf an von welcher Religion man redet.
Das Christentum zumindest dürfte klar interdeterminiert angelegt sein.

Zitat:

(Ateyim hatte kürzlich über Fatalismus
im Islam geschrieben).


Ich meinte nicht die praktizierte Religion.

Zitat:

Und Deterministen sind keineswegs zwingend "blind gotthörig" - das
würde nämlich zusätzlich voraussetzen, daß sie die (als determiniert angesehene) Zukunft
kennen - worauf sollten sie denn sonst hören?


Auf die jeweils gegenwärtigen Interaktionen welche auf allen vergangenen beruhen
und aus denen alle zukünftigen entstehen. Den ganzen Komplex also mit der Gegenwart
als Schnittstelle - ohne Entscheidungsmöglichkeit und ohne Handlungsfreiheit = einfach
nur Ausführende der vorgegebenen Determination = "Gottes Wille"
Dazu brauchen sie die Zukunft überhaupt nicht zu kennen.
Prognosen benötigt nur der Entscheidungsfreie -> zur Entscheidungsgrundlage.
_________________
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ateyim
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Beitrag(#1101398) Verfasst am: 08.10.2008, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube nicht an Vorherbestimmung oder aehnliches.

Da gerade meine muslimische Umwelt in diesem Punkt ganz anders tickt, kann ich diesbezüglich interessante Beobachtungen machen:

Wenn sich mir ein Problem in den Weg stellt, dann geht es für mich nur um die Bewaeltigung dieses Problems.

Bei vielen Bekannten erlebe ich, dass sie erstmal ins Stocken geraten: vielleicht soll dieses Hindernis ein Zeichen sein, vielleicht sollen sie es nicht zu überwinden versuchen, sondern eine andere Bahn einschlagen.

Dann werfen sie manchmal voreilig die Flinte ins Korn und reden sich damit heraus, dass Gott es so wollte.

Für mich ist es ein Schönreden von voreiliger Kapitulation... nichts anderes. Böse


Es nervt mich, wenn Menschen in meinem Umfeld ihre eigenen Leistungen auch dadurch schmaelern, dass sie ihren Erfolg im Beruf und in der Familie immer nur auf das Schicksal zurückführen...

manche arbeiten tagaus und tagein, schuften, entwickeln neue Geschaeftsideen und Strategien, fallen auf die Schnauze, stehen wieder auf, kaempfen und tun.... und am Ende, wenn sie mit ihrer Beharrlichkeit den Erfolg erzielen, aber noch gezeichnet sind von den Wunden der vergangenen Jahre, sagen sie mir, dass das Schicksal es gut mit ihnen meine.

Anstatt dem Schicksal zu danken, sollten diese Menschen mal den Mut aufbringen, auf sich selbst stolz zu sein. Mit den Augen rollen
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1101400) Verfasst am: 08.10.2008, 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Einsiedler hat folgendes geschrieben:
Das stimmt so pauschal nicht. Man kann sowohl mit Wissenschaft als auch mit Religion
Determinismus wie auch Indeterminismus begründen


Das käme dann sicher drauf an von welcher Religion man redet.
Das Christentum zumindest dürfte klar interdeterminiert angelegt sein.

Im AT gibt es aber Aussagen der Art "doch Gott verhärtete ihre Herzen ...",
das paßt nicht gerade zu Handlungsfreiheit.

AXO hat folgendes geschrieben:
Zitat:

(Ateyim hatte kürzlich über Fatalismus
im Islam geschrieben).


Ich meinte nicht die praktizierte Religion.

Er hatte auch von einer Diskussion zwischen Geistlichen berichtet.
(Abgesehen davon halte ich die Unterscheidung zwischen theoretischer
und praktizierter Religion in diesem Zusammenhang für fragwürdig.)

AXO hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Und Deterministen sind keineswegs zwingend "blind gotthörig" - das
würde nämlich zusätzlich voraussetzen, daß sie die (als determiniert angesehene) Zukunft
kennen - worauf sollten sie denn sonst hören?


Auf die jeweils gegenwärtigen Interaktionen welche auf allen vergangenen beruhen
und aus denen alle zukünftigen entstehen. Den ganzen Komplex also mit der Gegenwart
als Schnittstelle - ohne Entscheidungsmöglichkeit und ohne Handlungsfreiheit = einfach
nur Ausführende der vorgegebenen Determination = "Gottes Wille"

Sie kennen doch aber diese Interaktionen gar nicht! Sie müssen in jedem Fall genauso
entscheiden wie Indeterministen - mit dem einzigen Unterschied, daß sie ihre Entscheidung,
wie immer sie auch ausfällt, für determiniert halten.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1101401) Verfasst am: 08.10.2008, 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:


Anstatt dem Schicksal zu danken, sollten diese Menschen mal den Mut aufbringen, auf sich selbst stolz zu sein. Mit den Augen rollen


für diesen Wunsch gäbs aber noch ne Menge mehr Adressaten zwinkern
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1101408) Verfasst am: 08.10.2008, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

aber mal was anderes

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:


Meine Definition von Handlungsfreiheit lautet: Handlungsfreiheit = die Fähigkeit, tun zu können, was man will.


unterstellt das wäre tatsächlich Handlungsfreiheit.
Wie häufig/selten nutzt Du sie praktisch? Wie oft machst du was Du WILLST?
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1101410) Verfasst am: 08.10.2008, 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
Wenn sich mir ein Problem in den Weg stellt, dann geht es für mich nur um die Bewaeltigung dieses Problems.

Das steht nicht in Widerspruch zu einem deterministischen Weltbild.

ateyim hat folgendes geschrieben:
Bei vielen Bekannten erlebe ich, dass sie erstmal ins Stocken geraten: vielleicht soll dieses Hindernis ein Zeichen sein, vielleicht sollen sie es nicht zu überwinden versuchen, sondern eine andere Bahn einschlagen.

Dann werfen sie manchmal voreilig die Flinte ins Korn und reden sich damit heraus, dass Gott es so wollte.

Typischer Denkfehler von Fatalisten - sie meinen, das Schicksal zu kennen (sie unterstellen ihm
- im Falle göttlichen Fatalismus' sogar berechtigt - eine Absicht). Wer sagt denn, daß das Schicksal
(oder Gott) nicht genau das Gegenteil von ihnen "verlangt" - nämlich das, was Du oben beschrieben
hast: sich aufzuraffen und das Problem zu bewältigen?

ateyim hat folgendes geschrieben:
Es nervt mich, wenn Menschen in meinem Umfeld ihre eigenen Leistungen auch dadurch schmaelern, dass sie ihren Erfolg im Beruf und in der Familie immer nur auf das Schicksal zurückführen...

Ich finde es aber auch nervig, wenn sich erfolgreiche Leute dauernd selbst auf die Schulter klopfen,
was für tolle Typen sie doch sind (und damit unterschwellig allen Erfolglosen unterstellen, selbst
an ihrer Situation schuld zu sein). Kampfgeist und Willensstärke sind - nicht anders als Intelligenz
und Schönheit - zu einem gewissen Teil einfach nur Veranlagung. Wer über diese Eigenschaften
verfügt, kann mit einigem Recht einfach froh darüber sein, ohne Stolz empfinden zu müssen.
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1101414) Verfasst am: 08.10.2008, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Einsiedler hat folgendes geschrieben:
ateyim hat folgendes geschrieben:
Es nervt mich, wenn Menschen in meinem Umfeld ihre eigenen Leistungen auch dadurch schmaelern, dass sie ihren Erfolg im Beruf und in der Familie immer nur auf das Schicksal zurückführen...

Ich finde es aber auch nervig, wenn sich erfolgreiche Leute dauernd selbst auf die Schulter klopfen,
was für tolle Typen sie doch sind (und damit unterschwellig allen Erfolglosen unterstellen, selbst
an ihrer Situation schuld zu sein). Kampfgeist und Willensstärke sind - nicht anders als Intelligenz
und Schönheit - zu einem gewissen Teil einfach nur Veranlagung. Wer über diese Eigenschaften
verfügt, kann mit einigem Recht einfach froh darüber sein, ohne Stolz empfinden zu müssen.


Nun gut... es geht mir eindeutig um die, die in nichts, was sie im Leben schaffen und leisten in der Lage sind, ihren Verdienst und ihre persönliche Leistung zu erkennen. Die sogar jegliches Aufkeimen eines Stolzes fast schon als Verrat am Schicksalsglauben interpretieren würden.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1101415) Verfasst am: 08.10.2008, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Der Indeterminist behauptet: Beide Varianten (der Vorstellung!) sind realisierbar. Das wiederum bedeutet nicht, daß ich an die Realität zweier Zukünfte glaube, in der jede Variante realisiert wäre. Dagegen bedeutet es, daß beide Varianten real werden können (realisierbar sind), aber nur eine Variante Realität wird.
Der Determinist dagegen behauptet: Nur eine Variante ist realisierbar. Die andere Variante ist es nicht.

Realisierbar für eine Person nenne ich etwas dann, wenn sie es sich vorstellen kann und wenn es keine Gegebenheiten gibt, die sie daran hindern könnten, die gewünschte Handlung wie geplant durchzuführen. Und das hat nichts mit Determinismus zu tun, ich wüsste jedenfalls nicht, wieso. Ob man diese Handlung nun hypothetisch vorherberechnen kann (Determinismus) oder nicht (Indeterminismus), ist doch egal. Und selbst wenn man es faktisch könnte, bliebe es mE dennoch die Handlung der Person, denn diese hat sie ja geplant und durchgeführt und das ist für mich der entscheidende Punkt dabei.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1101423) Verfasst am: 08.10.2008, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Der Indeterminist behauptet: Beide Varianten (der Vorstellung!) sind realisierbar. Das wiederum bedeutet nicht, daß ich an die Realität zweier Zukünfte glaube, in der jede Variante realisiert wäre. Dagegen bedeutet es, daß beide Varianten real werden können (realisierbar sind), aber nur eine Variante Realität wird.
Der Determinist dagegen behauptet: Nur eine Variante ist realisierbar. Die andere Variante ist es nicht.

Realisierbar für eine Person nenne ich etwas dann, wenn sie es sich vorstellen kann und wenn es keine Gegebenheiten gibt, die sie daran hindern könnten, die gewünschte Handlung wie geplant durchzuführen. Und das hat nichts mit Determinismus zu tun, ich wüsste jedenfalls nicht, wieso. Ob man diese Handlung nun hypothetisch vorherberechnen kann (Determinismus) oder nicht (Indeterminismus), ist doch egal. Und selbst wenn man es faktisch könnte, bliebe es mE dennoch die Handlung der Person, denn diese hat sie ja geplant und durchgeführt und das ist für mich der entscheidende Punkt dabei.

Ich habe die, nach meiner Meinung, entscheidende Differenz, besser: unvollständige Beschreibung gefettet. Denn Du vermeidest es, auf den entscheidenden Punkt einzugehen: Wir können uns mehrere Varianten vorstellen. Eine wird Realität. Haben alle Varianten nach Deiner Ansicht den gleichen Status, oder haben sie unterschiedliche Status?
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1101428) Verfasst am: 08.10.2008, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Der Determinist dagegen behauptet: Nur eine Variante ist realisierbar. Die andere Variante ist es nicht.

Hier wäre noch zu ergänzen: Im voraus läßt sich nicht (immer) feststellen, welche Variante realisierbar
ist (und damit realisiert wird).
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1101452) Verfasst am: 08.10.2008, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wir können uns mehrere Varianten vorstellen. Eine wird Realität. Haben alle Varianten nach Deiner Ansicht den gleichen Status, oder haben sie unterschiedliche Status?

Sie haben erst mal den gleichen Status für die Person, die sich das vorstellt. Nach der Entscheidung für eine Variante hat diese jedoch für diese Person einen anderen Status.

Worauf willst Du hinaus?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1101463) Verfasst am: 08.10.2008, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wir können uns mehrere Varianten vorstellen. Eine wird Realität. Haben alle Varianten nach Deiner Ansicht den gleichen Status, oder haben sie unterschiedliche Status?

Sie haben erst mal den gleichen Status für die Person, die sich das vorstellt.

Dann wären diese, uns möglich erscheinenden Varianten, nach Deiner Auffassung beide realisierbar?
Das wäre mit dem Determinismus unvereinbar. Er hält immer nur eine Variante unserer Vorstellungen für realisierbar.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Worauf willst Du hinaus?

Ich würde Dich eher, wenn ich Obiges richtig interpretiere, als Indeterministen betrachten.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Nach der Entscheidung für eine Variante hat diese jedoch für diese Person einen anderen Status.

Aber nicht hinsichtlich der Realisierbarkeit, oder? Könnte ich mich nach der Entscheidung nochmal umentscheiden?
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1101478) Verfasst am: 08.10.2008, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wir können uns mehrere Varianten vorstellen. Eine wird Realität. Haben alle Varianten nach Deiner Ansicht den gleichen Status, oder haben sie unterschiedliche Status?

Sie haben erst mal den gleichen Status für die Person, die sich das vorstellt.

Dann wären diese, uns möglich erscheinenden Varianten, nach Deiner Auffassung beide realisierbar?

Ja, es ist egal, für welche Variante sie sich entscheidet. Welche realisiert wird, hängt von der Entscheidung ab.

zelig hat folgendes geschrieben:
Das wäre mit dem Determinismus unvereinbar. Er hält immer nur eine Variante unserer Vorstellungen für realisierbar.

In welchem Sinne von "realisierbar"? In meinem Sinne ist das sehr wohl mit dem Determinismus vereinbar.

zelig hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Worauf willst Du hinaus?

Ich würde Dich eher, wenn ich Obiges richtig interpretiere, als Indeterministen betrachten.

Nein, ich bin in dieser Frage Agnostiker.

zelig hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Nach der Entscheidung für eine Variante hat diese jedoch für diese Person einen anderen Status.

Aber nicht hinsichtlich der Realisierbarkeit, oder?

Richtig, das natürlich nicht. Hinsichtlich der Realisierbarkeit behalten sie den gleichen Status.

zelig hat folgendes geschrieben:
Könnte ich mich nach der Entscheidung nochmal umentscheiden?

Ja, na klar, was sollte dagegen sprechen?
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1101496) Verfasst am: 08.10.2008, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wir können uns mehrere Varianten vorstellen. Eine wird Realität. Haben alle Varianten nach Deiner Ansicht den gleichen Status, oder haben sie unterschiedliche Status?

Sie haben erst mal den gleichen Status für die Person, die sich das vorstellt.

Dann wären diese, uns möglich erscheinenden Varianten, nach Deiner Auffassung beide realisierbar?

Nicht zwingend. Es genügt, wenn nicht ersichtlich ist, welche Variante realisierbar ist.
Auch dann haben beide Varianten den gleichen Status.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1101561) Verfasst am: 08.10.2008, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte noch ein weiteres Mal auf den Begriff "Handlungsfreiheit" zurückkommen. Nehmen wir mal AP's Definition und vergleichen wieder 2 Fälle:

1. Eine Person stellt sich 2 aus ihrer Sicht mögliche Alternativen vor, präferiert eine und setzt die in eine erfolgreiche Handlung um.
2. Ein Schaltkreis greift auf eine Tabelle zu, vergleicht zwei Werte und setzt den größeren in einen Output um.

In Fall 2. würde doch niemand von "Handlungsfreiheit" sprechen, im Fall 1. dagegen AP sehrwohl, oder? Die Unterschiede zwischen beiden Situationen müßten also irgendwie charakteristisch für Handlungsfreiheit sein.

Nun, was sind die Unterschiede?

- Die Simulation in (1) ist komplexer.
- Die Bewertung in (1) ist komplexer.
- Die Handlungssteuerung in (1) ist komplexer.
- Das Substrat in (1) ist biologisch / menschlich.
- Die Simulation in (1) läuft auf höherer Bewußtseinsstufe ab.
- Der Mechanismus (1) ist evolviert, der in (2) designt.
- was vergessen?

Ist einer davon entscheidend für Handlungsfreiheit?
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1102013) Verfasst am: 09.10.2008, 07:35    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ich möchte noch ein weiteres Mal auf den Begriff "Handlungsfreiheit" zurückkommen. Nehmen wir mal AP's Definition und vergleichen wieder 2 Fälle:

1. Eine Person stellt sich 2 aus ihrer Sicht mögliche Alternativen vor, präferiert eine und setzt die in eine erfolgreiche Handlung um.
2. Ein Schaltkreis greift auf eine Tabelle zu, vergleicht zwei Werte und setzt den größeren in einen Output um.

Ich sehe kein Problem darin, in beiden Fällen von Handlungsfreiheit zu sprechen. Dieser Begriff ist
dann sinnvoll anwendbar, wenn auch sein Gegenteil - eingeschränkte Handlungsfreiheit - möglich ist.
Im Fall 1 könnte die Person feststellen, daß die präferierte Entscheidung nicht umgesetzt werden kann
(sie will ins Kino gehen, aber das Kino hat geschlossen). Im Fall 2 könnte es sein, daß der gewünschte
Wert nicht ausgegeben werden kann, weil er den Wertebereich des Outputs überschreitet (an einer
10-V-Schnittstelle können nicht 12 V ausgegeben werden).
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1102026) Verfasst am: 09.10.2008, 08:07    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ist einer davon entscheidend für Handlungsfreiheit?




step hat folgendes geschrieben:
- Die Simulation in (1) läuft auf höherer Bewußtseinsstufe ab.

Auf welcher Bewußtseinsstufe läuft sie denn im 2. Fall ab?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1102046) Verfasst am: 09.10.2008, 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

Einsiedler hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich möchte noch ein weiteres Mal auf den Begriff "Handlungsfreiheit" zurückkommen. Nehmen wir mal AP's Definition und vergleichen wieder 2 Fälle:

1. Eine Person stellt sich 2 aus ihrer Sicht mögliche Alternativen vor, präferiert eine und setzt die in eine erfolgreiche Handlung um.
2. Ein Schaltkreis greift auf eine Tabelle zu, vergleicht zwei Werte und setzt den größeren in einen Output um.

Ich sehe kein Problem darin, in beiden Fällen von Handlungsfreiheit zu sprechen. Dieser Begriff ist
dann sinnvoll anwendbar, wenn auch sein Gegenteil - eingeschränkte Handlungsfreiheit - möglich ist.
Im Fall 1 könnte die Person feststellen, daß die präferierte Entscheidung nicht umgesetzt werden kann
(sie will ins Kino gehen, aber das Kino hat geschlossen). Im Fall 2 könnte es sein, daß der gewünschte
Wert nicht ausgegeben werden kann, weil er den Wertebereich des Outputs überschreitet (an einer
10-V-Schnittstelle können nicht 12 V ausgegeben werden).

Interessant. Ich empfinde das als äußerst merkwürdig.
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Beitrag(#1102049) Verfasst am: 09.10.2008, 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ist einer davon entscheidend für Handlungsfreiheit?

step hat folgendes geschrieben:
- Die Simulation in (1) läuft auf höherer Bewußtseinsstufe ab.

Auf welcher Bewußtseinsstufe läuft sie denn im 2. Fall ab?

Von mir aus auf gar keiner. Ich habe ja extra einen solchen simplen if/else Fall dagegengesetzt, weil AP's Definition den nicht ausschließt, obwohl die meisten Befürworter der WF oder HF das sicher anders sehen.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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AgentProvocateur
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Beitrag(#1102056) Verfasst am: 09.10.2008, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Also, ich bin jetzt wirklich ziemlich verwirrt über diese Diskussion. Ich habe eine Definition von "Handlungsfreiheit" (ein Begriff aus der Philosophie) gegeben und dies ist mE die übliche Definition, d.h. dieser Begriff wird so verwendet.

Nun heißt es irgendwie, diese Definition widerspräche auf irgend eine Weise "echter Handlungsfreiheit", was überhaupt keinen Sinn ergeben kann, denn es ist nur eine Definition, nichts weiter. Eine Definition kann nicht falsch sein.

Daher fragte ich nach den Definitionen, habe aber bisher nur von AXO eine Antwort erhalten, der irgend etwas ganz anderes darunter versteht. Was mich deswegen hier nicht weiter interessiert, denn mich interessiert die Frage, inwiefern Determinismus Handlungsfreiheit (in der üblichen Bedeutung) ausschließen würde.

Step behauptet nun, Determinismus schließe Handlungsfreiheit aus, was aber für mich keinen Sinn ergeben kann, solange ich nicht weiß, was er unter "Handlungsfreiheit" überhaupt versteht.

Zelig sagt: "Echte Handlungsfreiheit kann es nur bei echten Handlungsalternativen geben."

Und da wäre dann die Frage an ihn, was "echte" Handlungsalternativen sind und inwiefern Determinismus "echte" Handlungsalternativen ausschließt.

Eine "echte Handlungsalternative" ist mich eine solche Handlungsalternative, die ich durchführen könnte, wenn ich das wollte.
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ballancer
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Beitrag(#1102140) Verfasst am: 09.10.2008, 11:05    Titel: Re: KANNST du Dich entscheiden? Antworten mit Zitat

templer hat folgendes geschrieben:
Alles ist Kausal (unabhängig davon ob wir das verstehn oder nicht wahrhaben wollen).
Das heißt für mich egal was passiert : ob ich diesen Beitrag schreibe, hinfalle oder im Lotto gewinne, es konnte NUR so kommen!


Das ist nur so, wenn du die entscheidende Person als statisch denkst und den Zufall als unbedingte Ereignisse ausschließt.

Vermutlich willst duu deine eigene Existenz als vollständiges Ergebnis kausaler Ketten verstehen.

templer hat folgendes geschrieben:
Begirffe wie "freier Wille" bringen mich seitdem nurnoch zum Lachen.
Das wichtigste was ich daraus für mich schließe ist aber: Egal ob es eine höhre Macht gibt oder nich, WIR entkommen der Kausalität nicht!


Schicksalsglaube ist demütigend. Darin treffen sich kismet-gläubige Moslems und neuro-apostolische Naturalisten. Ich halte von beiden nichts, sondern eher was von Sarah Connor, die in Terminator 2 'No Fate' in die Bank rizte. zwinkern

templer hat folgendes geschrieben:
Da wir NUR unsere Umwelt wiederspiegeln, wäre jede Art von Bestrafung für unser Verhalten nicht gerechfertig.
...ich bin mir nicht sicher, ob das für Außenstehende nachvollziehbar ist, dennoch ließt du es und das (davon bin ich überzeugt) musste so kommen!


Leider ist das für viele 'Außenstehende' (Aliens?) nur allzu gut nachvollzihbar. Denn sie wiederholen, ähnlich wie die Lemminge, den gleichen Denkfehler. zynisches Grinsen
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1102149) Verfasst am: 09.10.2008, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Also, ich bin jetzt wirklich ziemlich verwirrt über diese Diskussion. Ich habe eine Definition von "Handlungsfreiheit" (ein Begriff aus der Philosophie) gegeben und dies ist mE die übliche Definition, d.h. dieser Begriff wird so verwendet.
...
Daher fragte ich nach den Definitionen, habe aber bisher nur von AXO eine Antwort erhalten, der irgend etwas ganz anderes darunter versteht. Was mich deswegen hier nicht weiter interessiert, denn mich interessiert die Frage, inwiefern Determinismus Handlungsfreiheit (in der üblichen Bedeutung) ausschließen würde.

Step behauptet nun, Determinismus schließe Handlungsfreiheit aus, was aber für mich keinen Sinn ergeben kann, solange ich nicht weiß, was er unter "Handlungsfreiheit" überhaupt versteht.

Zelig sagt: "Echte Handlungsfreiheit kann es nur bei echten Handlungsalternativen geben."

Und da wäre dann die Frage an ihn, was "echte" Handlungsalternativen sind und inwiefern Determinismus "echte" Handlungsalternativen ausschließt.

Eine "echte Handlungsalternative" ist mich eine solche Handlungsalternative, die ich durchführen könnte, wenn ich das wollte.


Für jeden Deterministen ist der Begriff Freiheit schlechthin eine Farce. Denn alle Gefühle von Freiheit wären ja pure Illusion. Und wer will schon für eine Illusion sterben? Geschockt Auf den Arm nehmen
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#1102154) Verfasst am: 09.10.2008, 11:12    Titel: Re: KANNST du Dich entscheiden? Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:

Schicksalsglaube ist demütigend


Deterministen sind nicht schicksalsgläubig.
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