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Gesellschaftlich anerkannter Mord.

 
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tryingManon
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 8

Beitrag(#1299977) Verfasst am: 03.06.2009, 12:54    Titel: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

Gab es in der Geschichte der Menschheit jemals eine Gesellschaft in der es erlaubt war, das ein als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch) ohne weiteres umgebracht werden durfte? Also ausserhalb von Ritualkämpfen, Menschenopfern usw.

hochachungsvoll,
tryngManon
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1300006) Verfasst am: 03.06.2009, 13:22    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

tryingManon hat folgendes geschrieben:
Gab es in der Geschichte der Menschheit jemals eine Gesellschaft in der es erlaubt war, das ein als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch) ohne weiteres umgebracht werden durfte? Also ausserhalb von Ritualkämpfen, Menschenopfern usw.

hochachungsvoll,
tryngManon


In der Definition von "Mord" ist m.E. bereits eine ethische Wertung ("niedere Beweggründe") im Sinne von "nicht wünschenswert" bzw. "gesellschaftlich nicht anerkannt" impliziert.

M.W. gab und gibt es keine Gesellschaft, in der die Tötung von Menschen ohne religiöse/ideologische Rechtfertigung oder äußeren Zwang (Nahrungsmittelknappheit, Krieg o.Ä.) "ohne weiteres" hingenommen werden würde. Allerdings war z.B. in der Antike die Kindstötung nicht unüblich. Das wäre m.E. noch am ehesten "gesellschaftlich anerkannter Mord".
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1300113) Verfasst am: 03.06.2009, 15:06    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
tryingManon hat folgendes geschrieben:
Gab es in der Geschichte der Menschheit jemals eine Gesellschaft in der es erlaubt war, das ein als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch) ohne weiteres umgebracht werden durfte? Also ausserhalb von Ritualkämpfen, Menschenopfern usw.

hochachungsvoll,
tryngManon


In der Definition von "Mord" ist m.E. bereits eine ethische Wertung ("niedere Beweggründe") im Sinne von "nicht wünschenswert" bzw. "gesellschaftlich nicht anerkannt" impliziert.

M.W. gab und gibt es keine Gesellschaft, in der die Tötung von Menschen ohne religiöse/ideologische Rechtfertigung oder äußeren Zwang (Nahrungsmittelknappheit, Krieg o.Ä.) "ohne weiteres" hingenommen werden würde. Allerdings war z.B. in der Antike die Kindstötung nicht unüblich. Das wäre m.E. noch am ehesten "gesellschaftlich anerkannter Mord".

Wobei das aber auch nicht unter die Fragestellung fällt, denn das Kind war ja gerade eben noch kein vollwertiger Mensch.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Fuxing
grösstenteils harmlos



Anmeldungsdatum: 07.05.2008
Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork

Beitrag(#1300128) Verfasst am: 03.06.2009, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Das mit der Kindstötung passiert heute auch noch:

Siehe z.B. folgenden Artikel:

http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id297.htm
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1300145) Verfasst am: 03.06.2009, 15:45    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

tryingManon hat folgendes geschrieben:
Gab es in der Geschichte der Menschheit jemals eine Gesellschaft in der es erlaubt war, das ein als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch) ohne weiteres umgebracht werden durfte?


Ich würde sagen das dies in jedem Krieg der Fall war/ist.
Dementsprechend gibts auch heute noch ein Riesentheater wenn mal wer in ner Schule um sich schießt,
aber die Kriegstotenzahlen z.B. aus dem Irak werden als selbstverständlich akzeptiert.
Angesichts des Lebensmittelüberflusses auf diesem Planeten wird auch im Zusammenhang mit
den tausenden täglichen Hungertoten gelegentlich von Mord geredet und wenn man sich
verbietet die Betroffenen als Untermenschen zu betrachten kommt man nicht umhin festzustellen,
das ihr Tod auf breiter gesellschaftlicher Basis als völlig selbstverständlich hingenommen wird.
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Augen auf dann kann nichts passieren
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Sir Chaos
Heilvolles Durcheinander



Anmeldungsdatum: 20.11.2007
Beiträge: 974
Wohnort: bei Frankfurt/Main

Beitrag(#1300188) Verfasst am: 03.06.2009, 16:58    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

tryingManon hat folgendes geschrieben:
Gab es in der Geschichte der Menschheit jemals eine Gesellschaft in der es erlaubt war, das ein als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch) ohne weiteres umgebracht werden durfte? Also ausserhalb von Ritualkämpfen, Menschenopfern usw.

hochachungsvoll,
tryngManon


Duelle? Oder zählst du die zu Ritualkämpfen hinzu?

Ansonsten gibt es durchaus Gesellschaften, in denen Mord im Rahmen der Blutrache akzeptiert wird oder wurde - Jared Diamond hat in der Hinsicht von den Eingeborenen in Neu-Guinea so Einiges zu berichten, noch aus der Zeit, als er dort unterwegs war. Das käme dem Begriff "gesellschaftlich anerkannter Mord" wohl noch am Nächsten.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1300197) Verfasst am: 03.06.2009, 17:05    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Dementsprechend gibts auch heute noch ein Riesentheater wenn mal wer in ner Schule um sich schießt,
aber die Kriegstotenzahlen z.B. aus dem Irak werden als selbstverständlich akzeptiert.
Angesichts des Lebensmittelüberflusses auf diesem Planeten wird auch im Zusammenhang mit
den tausenden täglichen Hungertoten gelegentlich von Mord geredet und wenn man sich
verbietet die Betroffenen als Untermenschen zu betrachten kommt man nicht umhin festzustellen,
das ihr Tod auf breiter gesellschaftlicher Basis als völlig selbstverständlich hingenommen wird.

Du meinst das man Länder als "unterentwickelt" oder "Entwicklungsland" bezeichnet ohne das da eine Wertung auf die sich darin befindlichen Bewohner einfliesst?
Auch innerhalb "entwickelter" Länder findet eine Wertung statt, siehe New Orleans...

Als in den Touristen-Hochburgen der Tsunami reinschwappte wurde mehr gespendet wie gebraucht, aber nach dem nächsten Erdbeben (mit ähnlich viel Leid) in den Bergen Asiens (wo kein Tourist zu finden ist, auch keine "westliche" Fabrik) da interessierte das hier kaum.
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
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Wohnort: Rostock

Beitrag(#1300259) Verfasst am: 03.06.2009, 19:05    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
M.W. gab und gibt es keine Gesellschaft, in der die Tötung von Menschen ohne religiöse/ideologische Rechtfertigung oder äußeren Zwang (Nahrungsmittelknappheit, Krieg o.Ä.) "ohne weiteres" hingenommen werden würde. Allerdings war z.B. in der Antike die Kindstötung nicht unüblich. Das wäre m.E. noch am ehesten "gesellschaftlich anerkannter Mord".
würde so etwas nicht in etwa dem gefragtem entsprechen? http://de.wikipedia.org/wiki/Krypteia#Die_Krypteia_bei_Plutarch.2FAristoteles
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Tarvoc
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Beiträge: 44650

Beitrag(#1300263) Verfasst am: 03.06.2009, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist mit dem vitae necisque potestas im römischen Recht?
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Sir Chaos
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Anmeldungsdatum: 20.11.2007
Beiträge: 974
Wohnort: bei Frankfurt/Main

Beitrag(#1300356) Verfasst am: 03.06.2009, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Was ist mit dem vitae necisque potestas im römischen Recht?


"Macht über Leben und Tod"? In welchem Kontext?
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beachbernie
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1300443) Verfasst am: 03.06.2009, 22:33    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

tryingManon hat folgendes geschrieben:
Gab es in der Geschichte der Menschheit jemals eine Gesellschaft in der es erlaubt war, das ein als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch) ohne weiteres umgebracht werden durfte? Also ausserhalb von Ritualkämpfen, Menschenopfern usw.

hochachungsvoll,
tryngManon


Ich kenne sowas vor allem ueber manche Naturvoelker, die in extremen Umweltbedingungen ueberleben mussten. Die Inuit beispielsweise kannten die Praxis des Mordes an Kindern oder Alten, wenn es eng wurde fuer's Ueberleben der Gruppe. Es ist hier ueberliefert, dass es vorkam, wenn es sich abzeichnete, dass die Vorraete nicht fuer die ganze Gruppe reichten, die Schwachen geopfert wurden um das Ueberleben fuer den Rest der Gruppe zu ermoeglichen. Aber auch dort geschah sowas nur in Ausnahmesituationen und man kann es durchaus als eine Sonderform der "Notwehr" betrachten und weniger als richtigen Mord.

Gruss, Bernie
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Critic
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Beitrag(#1300532) Verfasst am: 04.06.2009, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Sir Chaos hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Was ist mit dem vitae necisque potestas im römischen Recht?


"Macht über Leben und Tod"? In welchem Kontext?


Der "Pater familias" hatte grundsätzlich das Recht, über jedes Mitglied seines Haushaltes zu bestimmen. Er konnte seine eigenen Kinder in die Sklaverei verkaufen oder ggf. deren Tod beschließen Am Kopf kratzen.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1300556) Verfasst am: 04.06.2009, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

Meinen Informationen nach musste der Vater die Tötung allerdings selbst vornehmen, um das vitae necisque potestas geltend machen zu können.
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1300560) Verfasst am: 04.06.2009, 02:13    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

Sir Chaos hat folgendes geschrieben:
tryingManon hat folgendes geschrieben:
Gab es in der Geschichte der Menschheit jemals eine Gesellschaft in der es erlaubt war, das ein als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch) ohne weiteres umgebracht werden durfte? Also ausserhalb von Ritualkämpfen, Menschenopfern usw.

hochachungsvoll,
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Duelle? Oder zählst du die zu Ritualkämpfen hinzu?

Ansonsten gibt es durchaus Gesellschaften, in denen Mord im Rahmen der Blutrache akzeptiert wird oder wurde - Jared Diamond hat in der Hinsicht von den Eingeborenen in Neu-Guinea so Einiges zu berichten, noch aus der Zeit, als er dort unterwegs war. Das käme dem Begriff "gesellschaftlich anerkannter Mord" wohl noch am Nächsten.

http://feuerbringer.com/2009/05/27/der-diamond-skandal/#more-902
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caballito
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Beitrag(#1301157) Verfasst am: 04.06.2009, 20:42    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:

Ich würde sagen das dies in jedem Krieg der Fall war/ist.

"Im Krieg" =/= "ohne weiteres". Und Soldaten der eigenen Kompanie dürfen in keinem krieg getötet werden.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito
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Beitrag(#1301158) Verfasst am: 04.06.2009, 20:42    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

Sir Chaos hat folgendes geschrieben:

Ansonsten gibt es durchaus Gesellschaften, in denen Mord im Rahmen der Blutrache akzeptiert wird oder wurde

"Im Rahmen der Blutrache" =/= "ohne weiteres"
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caballito
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Beitrag(#1301159) Verfasst am: 04.06.2009, 20:45    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
M.W. gab und gibt es keine Gesellschaft, in der die Tötung von Menschen ohne religiöse/ideologische Rechtfertigung oder äußeren Zwang (Nahrungsmittelknappheit, Krieg o.Ä.) "ohne weiteres" hingenommen werden würde. Allerdings war z.B. in der Antike die Kindstötung nicht unüblich. Das wäre m.E. noch am ehesten "gesellschaftlich anerkannter Mord".
würde so etwas nicht in etwa dem gefragtem entsprechen? http://de.wikipedia.org/wiki/Krypteia#Die_Krypteia_bei_Plutarch.2FAristoteles

Nicht-Heloten töten Heloten =/= "als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch")"
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Zuletzt bearbeitet von caballito am 04.06.2009, 20:47, insgesamt einmal bearbeitet
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
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Beitrag(#1301163) Verfasst am: 04.06.2009, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Was ist mit dem vitae necisque potestas im römischen Recht?

Ein mensch erhält aufgrund welcher Beziehung auch immer Macht über einen anderen, ihm nachgeordneten =/= "als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch")"
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1301166) Verfasst am: 04.06.2009, 20:48    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich kenne sowas vor allem ueber manche Naturvoelker, die in extremen Umweltbedingungen ueberleben mussten. Die Inuit beispielsweise kannten die Praxis des Mordes an Kindern oder Alten, wenn es eng wurde fuer's Ueberleben der Gruppe

Wie du selbst ja schon schriebst: "wenn es eng wurde für's Überleben" =/= "ohne weiteres"
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1301187) Verfasst am: 04.06.2009, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Ein mensch erhält aufgrund welcher Beziehung auch immer Macht über einen anderen, ihm nachgeordneten =/= "als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch")"

Okay, dann ist es eine Tautologie, dass es so etwas nicht gibt.
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caballito
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Beitrag(#1301196) Verfasst am: 04.06.2009, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ein mensch erhält aufgrund welcher Beziehung auch immer Macht über einen anderen, ihm nachgeordneten =/= "als gleichwertig angesehner Mensch(also nicht ein "Untermensch")"

Okay, dann ist es eine Tautologie, dass es so etwas nicht gibt.

Keineswegs.
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AXO
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Beitrag(#1301197) Verfasst am: 04.06.2009, 21:39    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:

"ohne weiteres"


Soweit ich die Frage verstanden hatte bezog sie sich nicht auf "ohne weiteres"
Völlig ohne Vorliegen von Gründen dürfte Tötung nicht nur nicht akzeptiert sein sondern vermutlich auch nicht vorkommen Schulterzucken


Zitat:
Und Soldaten der eigenen Kompanie dürfen in keinem krieg getötet werden.


Es ging m.E. nicht drum das jeder getötet werden darf sondern darum das als "gleichwertig"
angesehene Menschen getötet werden dürfen und in Kriegen war/ist es traditionell eigentlich üblich
das man die gegnerischen Menschen als ebenbürtig betrachtet.
Ich meine mich zu erinnern das sogar Kulturen gab wo sich Kämpfe zwischen nicht gleich<s>wertigen</s>rangigen Personen verboten,
bin aber jetz zu bequem ne Quelle zu suchen.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1301204) Verfasst am: 04.06.2009, 21:46    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

"ohne weiteres"


Soweit ich die Frage verstanden hatte bezog sie sich nicht auf "ohne weiteres"


Da die Ausgangsfrage die Worte "ohne Weiteres" wörtlich enthält, finde ich dieses Verständis leicht verwunderlich.

AXO hat folgendes geschrieben:
Völlig ohne Vorliegen von Gründen dürfte Tötung nicht nur nicht akzeptiert sein sondern vermutlich auch nicht vorkommen Schulterzucken


Derjenige, der tötet, wird dafür in aller Regel wohl einen (subjektiven) Grund haben, das ist soweit banal. Die Frage ist aber doch, ob ein intersubjektiver, besonders normierter Grund erforderlich ist oder nicht.


AXO hat folgendes geschrieben:

Es ging m.E. nicht drum das jeder getötet werden darf sondern darum das als "gleichwertig"
angesehene Menschen getötet werden dürfen und in Kriegen war/ist es traditionell eigentlich üblich
das man die gegnerischen Menschen als ebenbürtig betrachtet.


Nein, es war gefragt, ob das "ohne weiteres" getan werden darf.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#1301216) Verfasst am: 04.06.2009, 22:10    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

"ohne weiteres"


Soweit ich die Frage verstanden hatte bezog sie sich nicht auf "ohne weiteres"


Da die Ausgangsfrage die Worte "ohne Weiteres" wörtlich enthält, finde ich dieses Verständis leicht verwunderlich.


völlig zu Recht Mr. Green Sorry das hatte ich tatsächlich überlesen.
Davon ausgehend würde ich die Diskussion als gegenstandslos betrachten Schulterzucken
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Critic
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Beitrag(#1301318) Verfasst am: 05.06.2009, 01:30    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:

Ich würde sagen das dies in jedem Krieg der Fall war/ist.

"Im Krieg" =/= "ohne weiteres". Und Soldaten der eigenen Kompanie dürfen in keinem krieg getötet werden.


Dezimierung. Das war eine Bestrafungsmethode, die anscheinend zuerst bei den Römern angewandt wurde, bei der durchs Los ein gewisser Anteil der Leute - wörtlich: jeder Zehnte - ausgesucht wurde. Die solcherart nicht "Auserlesenen" mußten ihre Kameraden dann töten. "Ohne Weiteres"? Jedenfalls konnte der Befehlshaber die Strafe auch verhängen, wenn er der Meinung war, seine Truppe sei feige gewesen, und diese konnte durchaus Personen treffen, die sich im Sinne der Anschuldigung nicht schuldig gemacht hatten.
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beachbernie
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Beiträge: 45792
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Beitrag(#1301365) Verfasst am: 05.06.2009, 08:26    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:

Ich würde sagen das dies in jedem Krieg der Fall war/ist.

"Im Krieg" =/= "ohne weiteres". Und Soldaten der eigenen Kompanie dürfen in keinem krieg getötet werden.


Dezimierung. Das war eine Bestrafungsmethode, die anscheinend zuerst bei den Römern angewandt wurde, bei der durchs Los ein gewisser Anteil der Leute - wörtlich: jeder Zehnte - ausgesucht wurde. Die solcherart nicht "Auserlesenen" mußten ihre Kameraden dann töten. "Ohne Weiteres"? Jedenfalls konnte der Befehlshaber die Strafe auch verhängen, wenn er der Meinung war, seine Truppe sei feige gewesen, und diese konnte durchaus Personen treffen, die sich im Sinne der Anschuldigung nicht schuldig gemacht hatten.



Du sprichst hier allerdings nur eine winzige Teilmenge des tatsaechlich groessten gesellschaftlich anerkannten Mordes an: Krieg!

Gruss, Bernie
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fwo
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Beiträge: 26447
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Beitrag(#1301388) Verfasst am: 05.06.2009, 09:55    Titel: Re: Gesellschaftlich anerkannter Mord. Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
......
Du sprichst hier allerdings nur eine winzige Teilmenge des tatsaechlich groessten gesellschaftlich anerkannten Mordes an: Krieg!

Gruss, Bernie

Hier liegen nun allerdings verschiedene Bedeutungen von Mord im Strang, die ein wirkliches Gespräch unmöglich machen, weil zwar verschiedene Meinungen vorliegen, aber einsehbar ist, dass jeder auf seine Weise Recht hat, weshalb sich eine Antwort erübrigt.

Es ist ein Unterschied, ob ich "Mord" ein Teil eines moralischen Urteiles einer Person ist, oder ob hier der juristische Begriff benutzt wird, der von Körperverletzung mit Todesfolge, Totschlag, legaler Strafe, nicht strafbaren Folgen einer Gefahrenabwehr usw. durch das Gesetz abgegrenzt wird.

Wenn ich den Mord als juristischen Begriff nehme, ist die Eingangsfrage allerdings unsinnig, denn Mord ist grundsätzlich in jeder Gesellschaft eine Bezeichnung für eine unerlaubte Tötung.

Die Frage kann also nur auf Mord als Bezeichnung einer Tötung in einem moralischen Urteil zielen. Nun ist innerhalb der Moral die Dehnbarkeit dieses Begriffes allerdings so groß, dass die Eingangsfrage nicht ohne eine vorherige Klärung dieses Begriffes einschließlich seines Anwendungsbereiches beantwortet werden kann.

Als Beispiel nur die Karikatur eines oft gehörten Urteils:
Zitat:
Enthaltsamkeit ist Mord an ungezeugten Kindern.


fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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