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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1329502) Verfasst am: 16.07.2009, 16:24 Titel: |
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@ballancer: Ich kenne Lumar nicht und weiss nicht, welche Unterschiede der zwischen einem eindimensionalen und einem n-dimensionalen infiniten Regress sieht.
Als Mathematiker weiss ich aber, dass es, solange n einen festen Wert hat, keine relevanten mathematisch fassbaren Unterschiede geben kann. Beide Regresse haben die gleiche Kardinalität, nämlich die ganz normale mitteleuropäische Wald- und Wiesenunendlichkeit der natürlichen Zahlen. Egal wie groß n ist.
Daher müsste man eigentlich jedes Argument, das im eindimensionalen gilt auch ins n-dimensionale übertragen können.
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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lumar multiplying reflection of an ancient broken mirror
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 456
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(#1329505) Verfasst am: 16.07.2009, 16:32 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | @ballancer: Ich kenne Lumar nicht und weiss nicht, welche Unterschiede der zwischen einem eindimensionalen und einem n-dimensionalen infiniten Regress sieht. |
Keinen. Mein Anliegen war es zu zeigen, dass die Frage nach einem Grund, warum ein infiniter Regress sei, diesen nicht auf magische Weise in Luft auflöst, sondern zu einem iR auf jener Metaebene führt; dies bezog sich nicht auf die Dimensionalität eines Regresses.
_________________ By this art you may contemplate the variation of the 23 letters . . .
The Anatomy of Melancholy, part 2, sect. II, mem. IV.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#1329511) Verfasst am: 16.07.2009, 16:36 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Wenn also diese Erfahrung ein allgemeiner Grundkonsens ist, dann ist es Tarvoc der hieran nicht teilnehmen will, wir beide aber schon zumindest hierin übereinstimmen. |
Daraus kann man unschwer erkennen, daß du vor Tavocs Argumentation kapitulierst und nun als Ausgleich wenigsten als Erstz bei jdf Übereinstimmung zu konstruieren versuchst, damit hast du dein "Seelenheil" zumindest wieder ausballancert!
jdf wird es vor Freude kaum fassen können.
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#1329548) Verfasst am: 16.07.2009, 17:31 Titel: |
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Es tut mir Leid, aber ich glaube, ich muss mich aus dieser diskussion ausklinken. Ich verstehe schlicht nicht mehr, wovon die Rede ist.
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1329559) Verfasst am: 16.07.2009, 18:00 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | So etwas würde ich nicht einmal Hegel anlasten. Und zu Nietzsche passt das überhaupt nicht.
Was ist eine virtuelle Meta-Ebene? Wieso wird eine infinite Regression von außen betrachtet endlich? Was ist ihr konstituierendes Element und weshalb wird es inkonsistent? Und vor allem: Wieso sollte das Ganze ein Argument darstellen? |
Ich hab nicht gesagt, dass der Satz irgendwas bedeuten würde. Ich kann da keinen Sinn erkennen. Vielleicht, wenn ich den Kontext kennen würde, aber auch dann sehe ich eher schwarz. Viel zu hohe Konzentration an Metaphysik Buzzwords. Aber er klingt irgendwie geil. |
Wenn es über die Geilheit hinaus von Interesse ist einige Erläuterungen.
Ebenen sind zunächst räumliche Bestimmungen, die auch in der Abstraktion verwendet werden. Eine Meta-Ebene ist eine Ebene, die den gedachten Begriffskreis übersteigt. Diese ist in der Regel abstrakt und damit virtuell. Diesen Aspekt zu betonen ist nicht wirklich erforderlich und zugegebener Weise eine Überbestimmung.
Diese Metaebene wird allerdings denkbar in der Frage:
Warum gibt es die vermeintlich unendliche Regression?
und gewinnt somit Existenz. Denn dadurch dass etwas anderes als eben jene unendliche Regression denn denkbar ist, kann nicht zugleich deren Antithese, - die Nicht-Unendlichkeit - bestehen. Und diese wird bereits durch die Bildung des in Frage stehenden Modells bereits widerlegt.
Die These der unendliche Regression lässt sich darum nur durch ein Denkverbot aufrecht erhalten.
Jetzt klar? |
Machen wir es mal konkret: Wenn ich dich richtig verstehe (was bestimmt nicht der Fall ist), sagst du so etwas wie: Gott (der sich auf der virtuellen Meta-Ebene befindet) ist denkbar und für Gott gibt es keine unendliche Regression also ist die unendliche Regression widerlegt?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1329839) Verfasst am: 17.07.2009, 00:46 Titel: |
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jdf hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Nun ... Tarvoc hat meine Aussage, die genau das sagt, bezweifelt.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Hab ich mir das doch gedacht, dass sich deine "Erfahrung" im Auswendiglernen von Klischees erschöpft. |
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Ach wirklich? Mit der Aussage?
ballancer hat folgendes geschrieben: | Wenn also diese Erfahrung ein allgemeiner Grundkonsens ist, dann ist es Tarvoc der hieran nicht teilnehmen will, wir beide aber schon zumindest hierin übereinstimmen. |
Keine Sorge, ich will auch nicht dran teilnehmen. Ich will auch nicht wissen, was du unter "radikalem Skeptizismus" verstehst. |
Schön das wir mal darüber gesprochen haben. Jetzt weiß ich immerhin, was du nicht wissen willst.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1329840) Verfasst am: 17.07.2009, 00:49 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Zur Konstruktion muss man Entscheidungen heranziehen, die nicht in gleicher Weise dem Verdacht der Falschheit unterliegen. |
Was bedeutet hier "nicht in der gleichen Weise"? Unterliegen sie gar nicht dem Verdacht der Falschheit oder nur weniger? |
Vorsich! Einige sind hier sehr schnell der Ansicht, dass eine Meinungsäußerung mit Wortverdrehungen und semantischen Salat bezeichnet werden kann. Was kannst du gegen einen solchen Vorwurf vortragen .... nach dem Posting?
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1329848) Verfasst am: 17.07.2009, 01:08 Titel: |
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Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | Die Sonderwege deiner Gedankenwelt wird niemanden klar.
Nicht mal dir selbst. |
Du hast definitiv keine berechtigten Ansprüche, derartige Behauptungen aufzustellen.
(... ewiges lamentieren...) |
1. vergißt du, daß schon mehrere Personen hier offen Schwierigkeiten mit deinen Gedankengebilden eingeräumt haben. |
Und das will was heißen ... fragt sich nur was?
Im Übrigen verbitte ich mir eine Falschzitation.
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | 2. nehm ich das als billige Replik, meines wiederholten Versuchs dir soviel Anstand beizubringen nicht über die Meinung anderer zu urteilen - noch bevor es zu einem Austausch der Meinungen kommt.
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Nimmst du dich nicht für ein bisschen wichtig? Immerhin ist deine Behauptung, ganz unabhängig ob es dein erstes Posting wäre, oder ob du stereotyp ein Muster widerholtest das selbe: Es ist eine unhaltbare Äußerung!
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | 3. Ist das keine Behauptung sondern eine berechtigte Beobachtung, eben weil schon mehr Wortmeldungen deine steilen Thesen nicht nachvollziehen können.
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Robbe Piere hat folgendes geschrieben: |
4. Ist dir vielleicht entgangen, das dein Verteidigungsversuch zu einem Abbruch führte
so, sei meine kurze Zusammenfassung nur ein kleiner Hint dafür wer sich denn nun verrannt hat.
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Dann wäre die Behauptung, dass manche unter Verständnisproblemen leiden, sicherlich zulässig. Da ich gerne helfe würde ich mit derartigen Problemen gerne meine Hilfe zusagen.
Deine Äußerung war jedoch nicht dieser Art, sondern stellte schlicht unzulässige und unwahre Behauptungen auf.
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: |
5. wie oft denn noch Zirkelschluß ist kein inifinter Regress - nicht mal dem Charakter nach.
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Glaubst du, dass wenn du unbegründete Behauptungen oft wiederholst, dass sie dann wahrer werden?
Zur Sache: Der Infinite Regress greift zur Erklärung, warum ein Sachverhalt besteht, auf eine weitere Frage zurück, indem er dieses Verfahren, unabhängig vom Inhalt der Antwort immer weiter stereotyp wiederholt. Vom Prinzip her ist er darum völlig unabhängig von jeder Realität und hochgradig zirkelschlüssig. Es erstaunt, dass du diesen einfachen Sachverhalt nicht zu erkennen scheinst. Aber ich helfe dir gerne weiter.
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: |
6. Die Annahme des ersten Grundes ist nix anderes als eine andere Formulierung für Dogma.
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Nichts anderes habe ich gesagt. Es gleicht damit der Annahme eines infiniten Regresses.
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: |
7. kümmer dich weniger darum was ich sagen möchte, sondern nu´sach mal - worum gehts denn hier überhaupt? |
Ist das nicht etwas inkonsistent? Denn wenn ich deine Frage beantworten wollte, würde ich ja deiner Aufforderung, mich nicht um das zu kümmern, was du sagen willst, widersprechen.
Allerdings ist mir ohnehin nicht klar, was du mit der Frage meinst. Der Inhalt des Threads ist durch seine Beiträge hinreichend beschrieben. Eine weitere Rückfrage müsste von der Annahme ausgehen, dass es einen geheimen Grund gäbe, der nicht aus seinen Beiträgen hervorgeht. Das aber halte ich für absurd.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1329851) Verfasst am: 17.07.2009, 01:18 Titel: |
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lumar hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | @ballancer: Ich kenne Lumar nicht und weiss nicht, welche Unterschiede der zwischen einem eindimensionalen und einem n-dimensionalen infiniten Regress sieht. |
Keinen. Mein Anliegen war es zu zeigen, dass die Frage nach einem Grund, warum ein infiniter Regress sei, diesen nicht auf magische Weise in Luft auflöst, sondern zu einem iR auf jener Metaebene führt; dies bezog sich nicht auf die Dimensionalität eines Regresses. |
Das ist nun verwirrend.
Denn eine Metabene ist per Definition nicht in der Ebene des betrachteten Sachverhaltes verortet, sondern spannt eine weitere Dimension auf. Wenn du in dieser Dimension einen ebensolchen infiniten Regress aufbaust, und die Anzahl der neu zu erstellenden Dimensionen prinzipiell ebenso infinit sei, dann ist der von dir genannte infinite Regress eben auch n-dimenisonal, wobei n ebenso infinit sei.
Dein Widerspruch, dass es sich nicht um eine mehrdimensionalen infiniten Regress handele, lässt sich dann nicht verstehen und würde das von mir dargestellte Problem der Meta-Ebene (= neue Dimension) nicht lösen.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1329853) Verfasst am: 17.07.2009, 01:20 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Mein bestes Argument gegen die infinite Regression, also den unendlichen Zirkelschluss, ist die Existenz der virtuellen Meta-Ebene, die die Existenz des Zirkelschlusses von außen betrachtet und darum als endlich versteht ... womit ihr konstituierendes Element inkonsistent wird. |
Ich hab diesen Teil des Threads nicht verfolgt, kenne also den Kontext hier nicht, aber der Satz ist einfach toll. Irgendwie auf Nietzsche und Hegel Art toll. |
So etwas würde ich nicht einmal Hegel anlasten. Und zu Nietzsche passt das überhaupt nicht.
Was ist eine virtuelle Meta-Ebene? Wieso wird eine infinite Regression von außen betrachtet endlich? Was ist ihr konstituierendes Element und weshalb wird es inkonsistent? Und vor allem: Wieso sollte das Ganze ein Argument darstellen? |
Ich hab nicht gesagt, dass der Satz irgendwas bedeuten würde. Ich kann da keinen Sinn erkennen. Vielleicht, wenn ich den Kontext kennen würde, aber auch dann sehe ich eher schwarz. Viel zu hohe Konzentration an Metaphysik Buzzwords. Aber er klingt irgendwie geil. |
Wenn es über die Geilheit hinaus von Interesse ist einige Erläuterungen.
Ebenen sind zunächst räumliche Bestimmungen, die auch in der Abstraktion verwendet werden. Eine Meta-Ebene ist eine Ebene, die den gedachten Begriffskreis übersteigt. Diese ist in der Regel abstrakt und damit virtuell. Diesen Aspekt zu betonen ist nicht wirklich erforderlich und zugegebener Weise eine Überbestimmung.
Diese Metaebene wird allerdings denkbar in der Frage:
Warum gibt es die vermeintlich unendliche Regression?
und gewinnt somit Existenz. Denn dadurch dass etwas anderes als eben jene unendliche Regression denn denkbar ist, kann nicht zugleich deren Antithese, - die Nicht-Unendlichkeit - bestehen. Und diese wird bereits durch die Bildung des in Frage stehenden Modells bereits widerlegt.
Die These der unendliche Regression lässt sich darum nur durch ein Denkverbot aufrecht erhalten.
Jetzt klar? |
Ich denke, Du begehst hier einen Kategorienfehler. Beim infiniten Regress geht es nicht darum, irgendwelche Behauptungen über die Unendlichkeit aufzustellen, sondern ein grundsätzliches Problem bei der Begründung von Aussagen darzustellen. Der infinite Regress ist ja gerade deshalb ein Problem, weil er in der Realität nicht durchführbar ist und daher keinen praktikablen Ansatz des Begründungsproblems anbietet. Ob es den infiniten Regress überhaupt gibt, oder ob jeder denkbare infinite Regress, wenn man ihn nur lange genug durchhält - länger, als praktisch möglich - in einem Zirkelschluss mündet, ist für die Beschreibung des Problems, um das es geht, letztendlich irrelevant. Denn entweder geht der infinitive Regress an Schritt x weiter oder er mündet in einen Zirkelschluss oder er wird willkürlich abgebrochen, weil keine weitere Hinterfragung mehr zugelassen wird. Alle drei Möglichkeiten sind aber unbefriedigend und liefern keine Letztbegründung. Und das gilt auch für Schritt x+1, x+2, x+3 usw. Der infinite Regress (soweit es die Suche nach einer Letztbegründung betrifft) kann nur durch einen Zirkelschluss oder ein Dogma (ein Denkverbot) abgebrochen werden.
Wenn man das verstanden hat, kann man einen Schritt weiter gehen und mal schauen, wie der kritische Rationalismus dieses Problem löst. Aber so weit sind wir noch nicht.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1329854) Verfasst am: 17.07.2009, 01:27 Titel: |
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geschenkt, machts dir ja doch keine Gedanken darüber wie es gemeint war,
sondern redest nur über angetriggerte Sachen die dann durch deinen Kopf wälzen.
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | und...
Was führte nun dazu, um beim Thema: Geschichte: Religion, Politik, Macht zu bleiben,
daß aus einer Idee, die aus einer soziokulturellen Relevanz von einigen Milli-µ Personeneinheiten bestand, diese Absolutistisch organsierte Religion: "Das Christentum" wurde.
Die bloße Verkündung der "Wahrheit"
oder in der nachhaltigen physischen Auslöschung jedes Widerspruchs - genannt Häresie. |
im übrigen, sieh dich an -
was betreibst du den gerade selber für ein Theater um unliebsame Gedanken kleinzuhalten? bspw Skepsis
Was unterscheidet also dein tun von den frühen Verbal-Fighter gegen das Heidentum und wohin hat es deine Vorredner gebracht und warum solltest du gegen falsches Handeln gewappnet sein?
_________________ ____________________
ertrage die Clowns!
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1329855) Verfasst am: 17.07.2009, 01:34 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Wenn also diese Erfahrung ein allgemeiner Grundkonsens ist, dann ist es Tarvoc der hieran nicht teilnehmen will, wir beide aber schon zumindest hierin übereinstimmen. |
Daraus kann man unschwer erkennen, daß du vor Tavocs Argumentation kapitulierst und nun als Ausgleich wenigsten als Erstz bei jdf Übereinstimmung zu konstruieren versuchst, damit hast du dein "Seelenheil" zumindest wieder ausballancert!
jdf wird es vor Freude kaum fassen können. |
In einem stimme ich Tarvoc prinzipiell zu. Nämlich, dass sich einige befleißigen, möglichst nachhaltig Worte zu verdrehen. Ich gehe nur davon aus, dass wir hinsichtlich der Adressaten nicht ganz einig sind.
Damit dieses nicht allzu wild wuchert eine kleine Erinnerung an den Dialog, aucf den du anscheinend Bezug nimmst:
Zitat: |
jdf hat folgendes geschrieben: | Abgesehen davon, dass nicht nicht glaube, dass es möglich ist, den Satz: "Ich bezweifele alles," zu sagen, ohne das eine falsche Aussage zu machen, glaube ich kaum, dass das jemand außer dir hier im Forum behauptet hätte oder behaupten würde. |
Nun ... Tarvoc hat meine Aussage, die genau das sagt, bezweifelt.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Hab ich mir das doch gedacht, dass sich deine "Erfahrung" im Auswendiglernen von Klischees erschöpft. |
Wenn also diese Erfahrung ein allgemeiner Grundkonsens ist, dann ist es Tarvoc der hieran nicht teilnehmen will, wir beide aber schon zumindest hierin übereinstimmen. |
jdf hat inhaltlich so ziemlich das gleiche gesagt, was ich auch sagte, mit Ausnahme dessen, dass er behauptete, ich hätte eine derartige Behauptung gemacht. Daher habe nicht ich den Konsens hergestellt, sondern zur Kenntnis genommen, dass wir hierin übereinstimmen.
Das Lustige an diesem Forum ist, dass es im Allgemeinen eine Diskussion auf der Suche nach gegenseitigen Verständnis und auf der Suche nach einem Konsens ist. Hier aber scheint man verbissen um Abgrenzung und Dissens bemüht zu sein. Das es aber manchen dabei nicht zu albern ist, Banalitäten und Offensichtlichkeiten aufs heftigste zu bestreiten, ist schon erheiternd und unterhaltsam.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1329857) Verfasst am: 17.07.2009, 01:44 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Ebenen sind zunächst räumliche Bestimmungen, die auch in der Abstraktion verwendet werden. Eine Meta-Ebene ist eine Ebene, die den gedachten Begriffskreis übersteigt. Diese ist in der Regel abstrakt und damit virtuell. Diesen Aspekt zu betonen ist nicht wirklich erforderlich und zugegebener Weise eine Überbestimmung.
Diese Metaebene wird allerdings denkbar in der Frage:
Warum gibt es die vermeintlich unendliche Regression?
und gewinnt somit Existenz. Denn dadurch dass etwas anderes als eben jene unendliche Regression denn denkbar ist, kann nicht zugleich deren Antithese, - die Nicht-Unendlichkeit - bestehen. Und diese wird bereits durch die Bildung des in Frage stehenden Modells bereits widerlegt.
Die These der unendliche Regression lässt sich darum nur durch ein Denkverbot aufrecht erhalten.
Jetzt klar? |
Machen wir es mal konkret: Wenn ich dich richtig verstehe (was bestimmt nicht der Fall ist), sagst du so etwas wie: Gott (der sich auf der virtuellen Meta-Ebene befindet) ist denkbar und für Gott gibt es keine unendliche Regression also ist die unendliche Regression widerlegt? |
Worin ich mit dir völlig übereinstimme ist, dass du richtig vermutest, dass du mich nicht richtig verstehst. Das war allerdings nicht sonderlich schwer. Denn ich habe überhaupt nichts von Gott in dem Zusammenhang mit der Diskussion um Zirkelschlüsse und infiniter Regression geschrieben. Darum verwundert es nicht, dass du annimmst, dass ich Gott auf keiner Metabene vermutest.
Ich denke anscheinend bei weitem nicht so oft an Gott wie meine atheistischen Gesprächspartner. Denen scheint Gott gar nicht aus dem Sinn zu gehen. Alles beziehen sie auf Gott. Ich bin mir nun nicht sicher, ob dies als biblische Tugend anzusehen wäre (und ich mich für meinen Mangel daran schämen sollte ),
oder ob es nicht ein Bisschen gaga wirkt, wenn man pausenlos an einen Gott denkt, an dem man ausdrücklich nicht glaubt.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1329859) Verfasst am: 17.07.2009, 01:54 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Machen wir es mal konkret: Wenn ich dich richtig verstehe (was bestimmt nicht der Fall ist), sagst du so etwas wie: Gott (der sich auf der virtuellen Meta-Ebene befindet) ist denkbar und für Gott gibt es keine unendliche Regression also ist die unendliche Regression widerlegt? |
Worin ich mit dir völlig übereinstimme ist, dass du richtig vermutest, dass du mich nicht richtig verstehst. Das war allerdings nicht sonderlich schwer. Denn ich habe überhaupt nichts von Gott in dem Zusammenhang mit der Diskussion um Zirkelschlüsse und infiniter Regression geschrieben. Darum verwundert es nicht, dass du annimmst, dass ich Gott auf keiner Metabene vermutest.
Ich denke anscheinend bei weitem nicht so oft an Gott wie meine atheistischen Gesprächspartner. Denen scheint Gott gar nicht aus dem Sinn zu gehen. Alles beziehen sie auf Gott. Ich bin mir nun nicht sicher, ob dies als biblische Tugend anzusehen wäre (und ich mich für meinen Mangel daran schämen sollte ),
oder ob es nicht ein Bisschen gaga wirkt, wenn man pausenlos an einen Gott denkt, an dem man ausdrücklich nicht glaubt. |
Es gibt mehrere Möglichkeiten auf eine falsche Interpretation eines Diskussionspartners zu reagieren - insbesondere, wenn dieser kenntlich macht, dass er sich nicht sicher ist, ob er dich richtig verstanden hat.
Eine Möglichkeit besteht darin, zu versuchen, das Gemeinte durch Neuformulierung der Aussage für den Diskussionspartner verständlich zu machen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, mit Polemik zu reagieren.
Hast du Interesse daran, erstere Möglichkeit wahrzunehmen?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1329886) Verfasst am: 17.07.2009, 08:32 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Zur Konstruktion muss man Entscheidungen heranziehen, die nicht in gleicher Weise dem Verdacht der Falschheit unterliegen. |
Was bedeutet hier "nicht in der gleichen Weise"? Unterliegen sie gar nicht dem Verdacht der Falschheit oder nur weniger? |
Vorsich! Einige sind hier sehr schnell der Ansicht, dass eine Meinungsäußerung mit Wortverdrehungen und semantischen Salat bezeichnet werden kann. Was kannst du gegen einen solchen Vorwurf vortragen .... nach dem Posting? |
Wie kann ich denn, wenn ich dich frage, wie du etwas gemeint hast, deine Meinungsäußerung verdrehen?
Die Formulierung ist nun mal nicht eindeutig und in diesem Zusammenhang ist es wichtig, ob du von einem graduellen Unterschied oder einem kompletten Gegensatz ausgehst. Was "konstruierst" du überhaupt?
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1329887) Verfasst am: 17.07.2009, 08:36 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Ebenen sind zunächst räumliche Bestimmungen, die auch in der Abstraktion verwendet werden. Eine Meta-Ebene ist eine Ebene, die den gedachten Begriffskreis übersteigt. Diese ist in der Regel abstrakt und damit virtuell. Diesen Aspekt zu betonen ist nicht wirklich erforderlich und zugegebener Weise eine Überbestimmung.
Diese Metaebene wird allerdings denkbar in der Frage:
Warum gibt es die vermeintlich unendliche Regression?
und gewinnt somit Existenz. Denn dadurch dass etwas anderes als eben jene unendliche Regression denn denkbar ist, kann nicht zugleich deren Antithese, - die Nicht-Unendlichkeit - bestehen. Und diese wird bereits durch die Bildung des in Frage stehenden Modells bereits widerlegt.
Die These der unendliche Regression lässt sich darum nur durch ein Denkverbot aufrecht erhalten.
Jetzt klar? |
Ich denke, Du begehst hier einen Kategorienfehler. Beim infiniten Regress geht es nicht darum, irgendwelche Behauptungen über die Unendlichkeit aufzustellen, sondern ein grundsätzliches Problem bei der Begründung von Aussagen darzustellen. Der infinite Regress ist ja gerade deshalb ein Problem, weil er in der Realität nicht durchführbar ist und daher keinen praktikablen Ansatz des Begründungsproblems anbietet. |
Deine Kritik hier geht letztlich in Richtung Pragmatik. Du hast korrekt festgestellt, dass man dieses infinite Fragen nicht praktisch durchführen kann. Dies liegt zum einen in der Problematik bei der Beantwortung der sehr fernen fragen (Z.B. Was war 'vor' dem Urknall?) und zum anderen in der Methodik, die die Hoffnungslosigkeit sämtlicher Anstrengungen methodisch fixiert: Egal, wie gut oder schlecht die Forschungsergebnisse Ausfallen, sie bringen der Realitätserkenntnis letztlich nicht zum Ziel, da mehr neue Fragen aufgeworfen werden und das leere Gefäß des Wissens so nicht aufgefüllt werden kann.
So richtig und unbefriedigend diese Betrachtung auch ist, sie wird niemanden hindern, notorisch jede mögliche Antwort mit weiteren Fragen zu bedenken. Und damit liefert die Methode selber eine Perspektive der Unendlichkeit.
Kramer hat folgendes geschrieben: | Ob es den infiniten Regress überhaupt gibt, oder ob jeder denkbare infinite Regress, wenn man ihn nur lange genug durchhält - länger, als praktisch möglich - in einem Zirkelschluss mündet, ist für die Beschreibung des Problems, um das es geht, letztendlich irrelevant. Denn entweder geht der infinitive Regress an Schritt x weiter oder er mündet in einen Zirkelschluss oder er wird willkürlich abgebrochen, weil keine weitere Hinterfragung mehr zugelassen wird. Alle drei Möglichkeiten sind aber unbefriedigend und liefern keine Letztbegründung. Und das gilt auch für Schritt x+1, x+2, x+3 usw. Der infinite Regress (soweit es die Suche nach einer Letztbegründung betrifft) kann nur durch einen Zirkelschluss oder ein Dogma (ein Denkverbot) abgebrochen werden.
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Der infinite Regress ist strukturell ein Zirkelschluss, denn er begründet jeden weiteren Schritt mit der gleichen Methode, unabhängig vom Inhalt. Ich sehe darum das Münchhausen Trilemma als Scheinproblem. Denn die beiden anderen Varianten, die es neben dem Dogma anbietet und die du hier erwähnst, sind strukturell mit dem Dogma identisch:
Der konsequente infinite Regress ist, wie erläutert, ein methodischer Zirkelschluss und darum von jenem nicht zu unterscheiden. Dabei ist nicht erforderlich, ob formal die gleiche Begründung wie zu einem späteren Schritt verwendet wird oder nicht.
Der klassische Zirkelschluss ist als solcher leichter zu erkennen. Er begründet einen Sachverhalt nicht wirklich, sondern er versteckt das Dogma hinter einer Scheinbegründung, bzw. der Zirkelschluss stellt de facto ein Dogma dar.
Darum geht es eigentlich nicht um drei unterschiedliche Teilprobleme, sondern um ein einziges in 3-facher Gestalt.
Das Dogma ist aber keineswegs notwendig ein Denkverbot, denn die Entscheidung für einen Grundsatz kann weiterhin über prüft werden. Siehe http://www.schmidt-salomon.de/muench.htm
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wenn man das verstanden hat, kann man einen Schritt weiter gehen und mal schauen, wie der kritische Rationalismus dieses Problem löst. Aber so weit sind wir noch nicht. |
Zum Einen sind wir so weit, und zum Anderen hat der kritische Rationalismus das Problem nicht gelöst, Ich habe bereits bei H. Albert vergeblich nach vernünftigen Antworten gesucht. Seine Versuche der Antwort wurden allerdings zu Recht von vielen Anderen - nicht nur mir - als schlappe Versuche enttarnt, weitere Dogmen zu verstecken. So spricht Albert auch von 'übergeordneten Kriterien' ohne zu erläutern, nach welchen Kriterien diese denn übergeordnet seien. Allerdings verklausuliert Albert dies in wirklich sehr langwierigem Wortgeklingel, z.B. in seiner Replik auf Hülasa oder auf H. Küng, die eher als inhaltsarme Polemik zu klassifizieren ist.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1329891) Verfasst am: 17.07.2009, 08:48 Titel: |
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Robbe Piere hat folgendes geschrieben: |
im übrigen, sieh dich an -
was betreibst du den gerade selber für ein Theater um unliebsame Gedanken kleinzuhalten? bspw Skepsis |
Es dürfte auch dir nicht entgangen sein, dass ich mit dem NT die radikale Prüfung fordere. Diese ähnelt der Skepsis, unterscheidet sich aber von jener, dass sie keineswegs die Annahme der Falschheit zur Voraussetzung hat, sondern lediglich die Möglichkeit der Falschheit neben die Möglichkeit des Guten stellt.
Damit ist dieser Ansatz nicht geeignet, 'unliebsame Gedanken kleinzuhalten', sondern im Gegenteil, diese erst zu erzeugen ... sowohl in einem selber als auch in den Reihen der Gegner.
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | Was unterscheidet also dein tun von den frühen Verbal-Fighter gegen das Heidentum und wohin hat es deine Vorredner gebracht und warum solltest du gegen falsches Handeln gewappnet sein? |
Diese Frage unterstellt, dass es hinreichend gleiche, stereotype Verfahren gäbe, die sich pauschal beantworten ließen. Da du das Heidentum nennst, siehst du es - im Gegensatz zu einigen anderen - anscheinend als Unterscheidungskriterium an. Ich dagegen sehe weder das eine noch das Andere als sinnvolle Annahme an und halte ein Beantwortung auf dieser Basis nicht für möglich.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1329895) Verfasst am: 17.07.2009, 09:02 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Machen wir es mal konkret: Wenn ich dich richtig verstehe (was bestimmt nicht der Fall ist), sagst du so etwas wie: Gott (der sich auf der virtuellen Meta-Ebene befindet) ist denkbar und für Gott gibt es keine unendliche Regression also ist die unendliche Regression widerlegt? |
Worin ich mit dir völlig übereinstimme ist, dass du richtig vermutest, dass du mich nicht richtig verstehst. Das war allerdings nicht sonderlich schwer. Denn ich habe überhaupt nichts von Gott in dem Zusammenhang mit der Diskussion um Zirkelschlüsse und infiniter Regression geschrieben. Darum verwundert es nicht, dass du annimmst, dass ich Gott auf keiner Metabene vermutest.
Ich denke anscheinend bei weitem nicht so oft an Gott wie meine atheistischen Gesprächspartner. Denen scheint Gott gar nicht aus dem Sinn zu gehen. Alles beziehen sie auf Gott. Ich bin mir nun nicht sicher, ob dies als biblische Tugend anzusehen wäre (und ich mich für meinen Mangel daran schämen sollte ),
oder ob es nicht ein Bisschen gaga wirkt, wenn man pausenlos an einen Gott denkt, an dem man ausdrücklich nicht glaubt. |
Es gibt mehrere Möglichkeiten auf eine falsche Interpretation eines Diskussionspartners zu reagieren - insbesondere, wenn dieser kenntlich macht, dass er sich nicht sicher ist, ob er dich richtig verstanden hat.
Eine Möglichkeit besteht darin, zu versuchen, das Gemeinte durch Neuformulierung der Aussage für den Diskussionspartner verständlich zu machen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, mit Polemik zu reagieren.
Hast du Interesse daran, erstere Möglichkeit wahrzunehmen? |
Ich denke, dass ich jenes bereits in Ansätzen getan habe. Mal neu formuliert:
Die Frage nach der erkenntnistheoretischen Grundlegung, im Besonderen das Konzept der infiniten Regression, geht von der grundsätzlichen Erkenntnisfähigkeit des Menschen aus. Wenn es auf eine Frage eine vernünftige Antwort geben kann, so können weitere Fragen und Antworten diesen Sachverhalt weiter erkunden.
Ob allerdings die methodische Herleitung, der Satz vom zureichenden Grund, uneingeschränkt gültig ist, ist darin umstritten. Denn die Annahme der unbeschränkten Gültigkeit führt letztlich zum Einen in die Infinite Regression, zum Anderen in den Zusammenbruch des selben, Den ein Grund, der methodisch gar nicht zureichend sein kann, da er immer weiter hinterfragt werden muss, widerspricht seiner Grundforderung.
Bei all diesen Fragen sehe ich keine implizite oder explizite Verortung Gottes in diesem Kontext als relevant an. Vielleicht kann diese Frage Relevanz erhalten, wenn wir einen erkenntnistheoretischen Konsens, zumindest teilweise, erzielen konnten.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1329907) Verfasst am: 17.07.2009, 09:28 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Zur Konstruktion muss man Entscheidungen heranziehen, die nicht in gleicher Weise dem Verdacht der Falschheit unterliegen. |
Was bedeutet hier "nicht in der gleichen Weise"? Unterliegen sie gar nicht dem Verdacht der Falschheit oder nur weniger? |
Vorsich! Einige sind hier sehr schnell der Ansicht, dass eine Meinungsäußerung mit Wortverdrehungen und semantischen Salat bezeichnet werden kann. Was kannst du gegen einen solchen Vorwurf vortragen .... nach dem Posting? |
Wie kann ich denn, wenn ich dich frage, wie du etwas gemeint hast, deine Meinungsäußerung verdrehen?
Die Formulierung ist nun mal nicht eindeutig und in diesem Zusammenhang ist es wichtig, ob du von einem graduellen Unterschied oder einem kompletten Gegensatz ausgehst. Was "konstruierst" du überhaupt? |
Mit Verlaub: Über die Formulierung "nicht in der gleichen Weise" und dessen Kontext zu sinnieren wirkt in der Tat recht eklektisch, im Besonderen, wenn man den zugrunde liegenden Dialog betrachtet:
ballancer hat folgendes geschrieben: | jdf hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Natürlich kann man alles anzweifeln. Da hast du völlig recht ... nur was bringt es? |
Versuch's irgendwann mal, dann weisst du es. |
Ich spreche bereits aus Erfahrung und habe darum hier Einigen vieles voraus ... |
Du hast also alles angezweifelt? |
Nein, aber ich habe es zeitweise ernsthaft versucht, bis ich entschied, dass diese Methode letztlich rein destruktiv ist. Zur Konstruktion muss man Entscheidungen heranziehen, die nicht in gleicher Weise dem Verdacht der Falschheit unterliegen. |
Semantisch geht es um den Verdacht der Falschheit. Dieser wird beim Skeptizismus als Grundannahme, als Nullhypothese unterstellt. Und Faktische kann man die Falschheit vieler Aussagen auch sehr schnell feststellen. Bei vielen anderen Aussagen ist eine derartige Erkenntnis nicht leicht möglich. Es handelt sich um Aussagen, die möglicherweise korrekt sind, aber auch der Falschheit zugeordnet werden könnten.
Eine apriori-Zuweisung in die Gruppe der vermutlich falschen Aussagen führt zu einem Methodischen Fehler, da durch die Herangehensweise bestimmte Methode auch das Korrekte nicht erkannt werden kann.
Nun ergibt sich aus der Pragmatik, dass es nicht im Sinne der Kombinatorik unüberschaubare Anzahl von Möglichkeiten einer Aussage, in gleicher Weise ständig auf die Möglichkeit der Korrektheit geprüft werden kann. Es empfehlen sich methodische Verfahren, um einen Overflow zu verhindern. Man wird darum die Unterscheidung der erfordelichen Prüfverfahren nach Kriterien suchen, die plausibel eine Kategorisierung von Aussagen zulassen. Diese aber muss nicht statisch sein, denn eine Zuordnung einer Aussage kann bei vorliegen hinreichender Argumente revidiert werden.
In diesem Sinne ist eine Entscheidung, welche Aussagen denn hinsichtlich einer Entscheidung herangezogen werden, notwendiger Weise eben nach der Zuordnung zu eine Kategorie der 'wahrscheinlich nicht falschen Behauptungen' erforderlich. Und diese Kategorie wird offensichtlich nicht in gleicher Weise behandelt wie die Aussagen, die vermutlich falsch sind.
Kontextuell war also deine Frage auch ohne langwierige Erklärung, die auf die Herleitung von Banalitäten nicht verzichten konnte, also leicht möglich. Ich gehe davon aus, dass du genau das beschriebene Verfahren selber praktizierst. Warum also stellst du dann diese Frage?
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1329912) Verfasst am: 17.07.2009, 09:36 Titel: |
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Nur mal so als Zwischenfrage: Sind wir uns nicht alle einig, dass es immer ein problematisches Zeichen für eine Theorie oder ein System ist, wenn darin ein infiniter Regress vorkommt? Und dass man ihn vermeiden sollte? Und dass niemand hier einen IR als Argument für irgendwas verteidigen will?
Falls ja, warum ist es dann wichtig über n-dimensionele IR zu reden (die wären ja dann wohl noch übler) oder darüber zu philosophieren, ob ein IR irgendwie ein Zirkelschluss ist (der ist ja auch wieder nur noch schlimmer).
Aber weil das Glasperlenspiel gerade trotzdem Spass macht:
ballancer hat folgendes geschrieben: | Der infinite Regress ist strukturell ein Zirkelschluss, denn er begründet jeden weiteren Schritt mit der gleichen Methode, unabhängig vom Inhalt. |
Zirkelschlüsse lassen sich schon rein syntaktisch von infiniten Regressen unterscheiden. In diesem Sinn sind sie strukturell gerade nicht dasselbe. Die Begründung mit der gleichen Methode ist unzureichend. Auch Rekursionen oder vollständige Induktionen begründen jeden weiteren Schritt mit der selben Methode. Trotzdem sind sie gültige Argumente.
Zu den Dimensionen:
ballancer hat folgendes geschrieben: | Denn eine Metabene ist per Definition nicht in der Ebene des betrachteten Sachverhaltes verortet, sondern spannt eine weitere Dimension auf. Wenn du in dieser Dimension einen ebensolchen infiniten Regress aufbaust, und die Anzahl der neu zu erstellenden Dimensionen prinzipiell ebenso infinit sei, dann ist der von dir genannte infinite Regress eben auch n-dimenisonal, wobei n ebenso infinit sei.
Dein Widerspruch, dass es sich nicht um eine mehrdimensionalen infiniten Regress handele, lässt sich dann nicht verstehen und würde das von mir dargestellte Problem der Meta-Ebene (= neue Dimension) nicht lösen. |
Ich hatte Lumar so verstanden, dass es einfach keinen Unterschied macht ob ein- oder n-dimensional. Und den Unterschied sehe ich auch nicht. Ein eindimensionaler IR ist schon Murks und ein n-dimensionaler wäre ja höchstens noch schlimmer dran.
Tatsächlich ist er es aber gar nicht:
Aber falls man den eindimensionalen irgendwie retten kann (ich frag mich immer noch, ob Du dafür argumentierst), dann funktioniert das Gleiche auch im n-dimensionalen. Und sogar dann, wenn die Anzahl der Dimensionen ebenfalls gegen unendlich geht und in jeder dieser Dimensionen ein eigener unendlicher Regress abläuft. Was die unendliche Kette angeht ist das mathematisch isomorph (=strukturell das Gleiche in Grün). Der Beweis läuft so ähnlich wie der Beweis, dafür dass es genau so viele rationale Zahlen (= ganzzahlige Brüche) wie natürliche Zahlen gibt. Das ist zugegebenermaßen etwas kontraintuitiv.
Meiner Meinung nach sitzen der ein-, der fest-n- und der dynamisch-wachsende-n-dimensionale IR also im selben Boot und das hat ein Loch.
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Ieldra Außerirdischer Techno-Magier
Anmeldungsdatum: 12.12.2007 Beiträge: 156
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(#1329941) Verfasst am: 17.07.2009, 10:35 Titel: |
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@ballancer:
(1) Dein Versuch einer Widerlegung des Skeptizismus basiert auf einem Strohmann. Der Skeptizimus enthält keine allgemeine Vermutung der Falschheit von Aussagen, sondern geht davon aus, dass jede Aussage über die Welt genausogut wahr wie falsch sein könnte (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Skeptizismus, zweiter Absatz). Die beiden Vermutungen werden als gleichermaßen begründbar angesehen.
(2) Du fragst, was es bringt, konsequent skeptisch zu sein. Nun, es bringt die Erkenntnis, dass all unser Wissen über die Welt vorläufig ist. Auch diese Behauptung selbst ist damit natürlich vorläufig, das führt aber im Gegensatz zur Behauptung der Falschheit nicht zu einem logischen Problem.
Im übrigen ist es (d.h. unser Wissen über die Welt) damit noch lange nicht nutzlos. Skeptizimus sagt nur aus, dass *unbeweifelbare* Erkenntnisse über die Welt unmöglich sind, weil immer ein alternatives, nicht widerlegbares Szenario konstruiert werden kann, das zu denselben Beobachtungen oder Schlussfolgerungen führt. Für jemanden, der an Gott glaubt, mag das zwar etwas Unerwünschtes sein, aber für uns andere dürfte es weitgehend selbstverständlich sein, und die Naturwissenschaft arbeitet schon recht lange erfolgreich mit diesem Prinzip.
(3) Der infinite Regress entsteht, wenn man Letztbegründungen versucht in einem Universum, in dem alles Letztbegründende unerkannt bleibt. Die Naturwissenschaft und zunehmend auch die Philosophie verzichtet deshalb auf Letztbegründungen, sondern setzt statt dessen auf Erfahrung und Beobachtung. Ganz skeptizistisch *setzt* man einfach bestimmte auf Erfahrung basierende Grundprinzipien in vollem Bewusstsein ihrer Vorläufigkeit. Ich weiß nicht, wo da das Problem liegt - es sei denn, jemand kann ohne eine absolut sichere Welterkenntnis nicht leben.
Ansonsten bin ich der Meinung, dass diese Debatte recht gut ohne n-dimensionales Geschwurbel auskommen würde.
_________________ Faith is the truth of passion. Since no passion is more true than another, faith is the truth of nothing – aus “The Darkness that comes before”, von R. Scott Bakker
When we remember we are all mad, the mysteries disappear and life stands explained. - Mark Twain
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1329946) Verfasst am: 17.07.2009, 10:46 Titel: |
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Ieldra hat folgendes geschrieben: | Ansonsten bin ich der Meinung, dass diese Debatte recht gut ohne n-dimensionales Geschwurbel auskommen würde. |
Hast Recht. Mea culpa. Mich stört es halt, wenn mit vagen Intuitionen und Vorstellungen über Unendlichkeiten Metaphysik getrieben wird. So ähnlich wie es Physiker stört, wenn Einstein als Beleg für irgendeinen Relativismus Kram angeführt wird.
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1329958) Verfasst am: 17.07.2009, 11:03 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Robbe Piere hat folgendes geschrieben: |
im übrigen, sieh dich an -
was betreibst du den gerade selber für ein Theater um unliebsame Gedanken kleinzuhalten? bspw Skepsis |
Es dürfte auch dir nicht entgangen sein, dass ich mit dem NT die radikale Prüfung fordere. Diese ähnelt der Skepsis, unterscheidet sich aber von jener, dass sie keineswegs die Annahme der Falschheit zur Voraussetzung hat, sondern lediglich die Möglichkeit der Falschheit neben die Möglichkeit des Guten stellt.
Damit ist dieser Ansatz nicht geeignet, 'unliebsame Gedanken kleinzuhalten', sondern im Gegenteil, diese erst zu erzeugen ... sowohl in einem selber als auch in den Reihen der Gegner. |
und es sollte dir inzwischen klar sein, das DAS GUTE, kein brauchbares Kriterium ist.
auch das die Frage nach DER FALSCHHEIT, ein ganz anderes Fragen ist als die Verwendung von wahr; falsch Operatoren.
Im Religiösen bedeutet FALSCHHEIT immer sowas wie Sünde, Frevel, Übel etc. und kann daher auch nur in diesem Hirnquarksystemen (Religionen) als Gegenbedeutung, Abgreunzung und Ausgreunzung zum GUTEN auftauchen. Dein NT eignet sich also hervorragend für dieses Niederhalten unerwünschter Konsequenzen im Denken und Handeln.
Weil nicht logisch wahr/falsch unterschieden wird, sondern zirkulär emphatisch gefällt mir/ mag ich nicht = das Gute.
einmal ganz davon abgesehen daß du immer vergiißt, das es es falsch-positive Möglichkeiten und richtig-negative Möglichkeiten gibt.
bspw. halte ich die christliche Lehre in großen ganzen für Falsch-Positiv =
es wird aus falschen Gründen zum richtigen Handeln aufgerufen.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | Was unterscheidet also dein tun von den frühen Verbal-Fighter gegen das Heidentum und wohin hat es deine Vorredner gebracht und warum solltest du gegen falsches Handeln gewappnet sein? |
Diese Frage unterstellt, dass es hinreichend gleiche, stereotype Verfahren gäbe, die sich pauschal beantworten ließen. Da du das Heidentum nennst, siehst du es - im Gegensatz zu einigen anderen - anscheinend als Unterscheidungskriterium an. Ich dagegen sehe weder das eine noch das Andere als sinnvolle Annahme an und halte ein Beantwortung auf dieser Basis nicht für möglich. |
es wird gar nichts unterstellt,
wer ordentlich differenziert und seine Kategorien gut ( ) ordnen kann, also sie trennscharf und eindeutig hält kann auch konkrete Antworten geben und nicht wieder ein Fluchtmanöver ins Ungewisse antreten.
Im von dir weggesnippten Teil stand der Begriff Häresie, wer hat den wohl erfunden und wie wurde er eingesetzt - Für die Gläubische Seite mußt dir also schonmal keine Gedanken machen, daß Sterotyp und pauschal gehandelt wurde.
Was führt denn nun zur Tat?
Millionen Wörter über die mögliche Denke, aber in die Tomate oder den Käse mußt irgendwann doch reinbeißen.
Fakten schafft man nicht mit Logikwölkchen.
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ertrage die Clowns!
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1330011) Verfasst am: 17.07.2009, 12:59 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | Nur mal so als Zwischenfrage: Sind wir uns nicht alle einig, dass es immer ein problematisches Zeichen für eine Theorie oder ein System ist, wenn darin ein infiniter Regress vorkommt? Und dass man ihn vermeiden sollte? Und dass niemand hier einen IR als Argument für irgendwas verteidigen will?
Falls ja, warum ist es dann wichtig über n-dimensionele IR zu reden (die wären ja dann wohl noch übler) oder darüber zu philosophieren, ob ein IR irgendwie ein Zirkelschluss ist (der ist ja auch wieder nur noch schlimmer). |
Dann haben wir darum weitgehend Einigkeit.
Allerdings denke ich, dass die Ersthafte Auseinandersetzung mit der Frage nach dem IR ein Gebot der Redlichkeit und des allgemeinen Prüfauftrages ist, selbst wenn man diesen für schlimm hält.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Aber weil das Glasperlenspiel gerade trotzdem Spass macht:
ballancer hat folgendes geschrieben: | Der infinite Regress ist strukturell ein Zirkelschluss, denn er begründet jeden weiteren Schritt mit der gleichen Methode, unabhängig vom Inhalt. |
Zirkelschlüsse lassen sich schon rein syntaktisch von infiniten Regressen unterscheiden. In diesem Sinn sind sie strukturell gerade nicht dasselbe. Die Begründung mit der gleichen Methode ist unzureichend. Auch Rekursionen oder vollständige Induktionen begründen jeden weiteren Schritt mit der selben Methode. Trotzdem sind sie gültige Argumente. |
Ich bin zwar geneigt, dieser Argumentation zuzustimmen. Dennoch sehe ich hier kein zwingendes Argument. denn die Rekursion macht das Argument nicht zu einem Zirkelschluss, da ein Abbruchkriterium vorliegt.
Der IR hat aber methodisch gerade kein Abbruchkriterium, sondern lehnt diese ja methodisch ab. Das macht sie allerdings strukturell zum Zirkelschluss. Denn unabhängig vom Inhalt der Antwort auf die Frage, wird die nächste Iteration mit gleicher Bedingung durchgeführt. Bei Rekursionen oder vollständige Induktionen werden die Ergebnisse des Prozesses jedoch sehr wohl zur Unterscheidung verwendet werden.
Wenn ich eine rekursive Funktion ohne Abbruchbedingung aufrufe, dann ist das definitiv ein Fehler und führt zum Programmabsturz, bzw. übergeordnete Abbruchbedingungen greifen. Darum ist der Vergleich nicht hinreichend.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Zu den Dimensionen:
ballancer hat folgendes geschrieben: | Denn eine Metabene ist per Definition nicht in der Ebene des betrachteten Sachverhaltes verortet, sondern spannt eine weitere Dimension auf. Wenn du in dieser Dimension einen ebensolchen infiniten Regress aufbaust, und die Anzahl der neu zu erstellenden Dimensionen prinzipiell ebenso infinit sei, dann ist der von dir genannte infinite Regress eben auch n-dimenisonal, wobei n ebenso infinit sei.
Dein Widerspruch, dass es sich nicht um eine mehrdimensionalen infiniten Regress handele, lässt sich dann nicht verstehen und würde das von mir dargestellte Problem der Meta-Ebene (= neue Dimension) nicht lösen. |
Ich hatte Lumar so verstanden, dass es einfach keinen Unterschied macht ob ein- oder n-dimensional. Und den Unterschied sehe ich auch nicht. Ein eindimensionaler IR ist schon Murks und ein n-dimensionaler wäre ja höchstens noch schlimmer dran.
Tatsächlich ist er es aber gar nicht:
Aber falls man den eindimensionalen irgendwie retten kann (ich frag mich immer noch, ob Du dafür argumentierst), dann funktioniert das Gleiche auch im n-dimensionalen. Und sogar dann, wenn die Anzahl der Dimensionen ebenfalls gegen unendlich geht und in jeder dieser Dimensionen ein eigener unendlicher Regress abläuft. Was die unendliche Kette angeht ist das mathematisch isomorph (=strukturell das Gleiche in Grün). Der Beweis läuft so ähnlich wie der Beweis, dafür dass es genau so viele rationale Zahlen (= ganzzahlige Brüche) wie natürliche Zahlen gibt. Das ist zugegebenermaßen etwas kontraintuitiv. |
Wenn ich der Ansicht bin, dass auch Ansichten, die ich aus beliebigen Gründen ablehne, dennoch korrekt sein können, dann muss ich gegebenenfalls genauer prüfen, ob dem denn so sei. Es hat also nichts mit einem 'dafür argumentieren' zu tun, oder gar mit meiner Ansicht, wenn ich den IR ernsthaft unter dem Gesichtspunkt betrachte, er könnte der Realität entsprechen. Wenn wir beide auch darin übereinstimmen mögen, dass er Murks sei, reicht es nicht als Argument dafür aus.
Das er konzeptionell im Eindimensionalen eben nicht funktioniert, habe ich eben gezeigt. Dadurch lässt sich aber ein n-dimensionaler IR nicht wiederlegen, was ich einräumen musste. Die Plausibilität eines Verfahrens, dass wegen eines unbewiesenen Prinzipes wegen jede Abbruch-Bedingung kategorisch ablehnt, und erst ab einer weiteren rettenden Verkomplizierung funktioniert, erscheint dagegen sehr niedrig.
Im Gegenteil: Die Begründung, warum die Methode auf ein Abbruch-Kriterium verzichten muss, erscheint nicht dem Satz vom zureichenden Grund zu entsprechen und wird dadurch, dass er nicht auf sich selbst anwendbar ist, inkonsistent.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Meiner Meinung nach sitzen der ein-, der fest-n- und der dynamisch-wachsende-n-dimensionale IR also im selben Boot und das hat ein Loch. |
Nicht ganz, denn mein Argument, warum ein eindimensionaler IR unzulässig ist, habe ich m.E. hinreichend gezeigt. Dieses Verfahren funktionierte jedoch nicht beim n-Dimensionalen IR.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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lumar multiplying reflection of an ancient broken mirror
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 456
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(#1330020) Verfasst am: 17.07.2009, 13:18 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Das ist nun verwirrend.
Denn eine Metabene ist per Definition nicht in der Ebene des betrachteten Sachverhaltes verortet, sondern spannt eine weitere Dimension auf. Wenn du in dieser Dimension einen ebensolchen infiniten Regress aufbaust, und die Anzahl der neu zu erstellenden Dimensionen prinzipiell ebenso infinit sei, dann ist der von dir genannte infinite Regress eben auch n-dimenisonal, wobei n ebenso infinit sei.
Dein Widerspruch, dass es sich nicht um eine mehrdimensionalen infiniten Regress handele, lässt sich dann nicht verstehen und würde das von mir dargestellte Problem der Meta-Ebene (= neue Dimension) nicht lösen. |
Möglicherweise ist deine Verwirrung verursacht durch meine Probleme mit deiner Begrifflichkeit. Deshalb frage ich: Was macht aus einem 1-dimensionalen infiniten Regress einen 2-dimensionalen infiniten Regress... einen n-dimensionalen infiniten Regress; in welcher Form liegt die konkrete Anzahl der Dimensionalität denn nun "tatsächlich" vor?
Stell dir einen Kreis vor mit einem unendlichen Durchmesser, sein Umfang stehe für einen infiniten Regress. Würdest du sagen, dieser infinite Regress sei ein Zirkelschluss?
_________________ By this art you may contemplate the variation of the 23 letters . . .
The Anatomy of Melancholy, part 2, sect. II, mem. IV.
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1330029) Verfasst am: 17.07.2009, 13:42 Titel: |
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Ieldra hat folgendes geschrieben: |
(1) Dein Versuch einer Widerlegung des Skeptizismus basiert auf einem Strohmann. Der Skeptizimus enthält keine allgemeine Vermutung der Falschheit von Aussagen, sondern geht davon aus, dass jede Aussage über die Welt genausogut wahr wie falsch sein könnte (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Skeptizismus , zweiter Absatz). Die beiden Vermutungen werden als gleichermaßen begründbar angesehen. |
Ich begrüße den Verweis auf seriöse dritte Quellen. Allerdings kann ich deine Aussage so nicht belegt finden:
Zitat: | Der Skeptizismus vertritt insbesondere den Standpunkt, dass zum Beweis einer Hypothese stets grundlegendere Erkenntnisse herangezogen werden müssen. Dadurch komme man zu einer unendlichen Reihe von Beweisen, deren Boden nicht zu ergründen sei. Insbesondere führt die skeptische Auffassung, dass die Gründe für jede Behauptung und für ihr Gegenteil gleich stark sind (Isosthenie), zur Nicht-Begründbarkeit allen Wissens. Im Gegensatz zu den Empirikern, Rationalisten und Realisten nehmen die Skeptiker also nicht an, dass es grundlegende Wahrheiten (d. h. Evidenzen) gebe, die keines Beweises bedürfen. |
Zuzustimmen ist, dass meine Formulierung, dass von der Falschheit ausgegangen werde, eben nicht ganz zutreffend ist. De facto aber bleibt diese bestehen, da es für den Skeptiker keine Methode gibt, die Richtigkeit einer Aussage zu belegen. und weiter:
Zitat: |
Mit der ironischerweise dogmatischen Behauptung des Parmenides von Elea, die allgemeine Wahrnehmung der Realität sei grundsätzlich falsch, und dem daraus abgeleiteten Versuch durch Zenon von Elea, die offensichtliche Fehlerhaftigkeit aller Aussagen über Sein und Zeit argumentativ nachzuweisen, beginnt das skeptische Denken in Europa. |
Diese Darstellung entspricht meiner Diktion, auch wenn sie heute formal so nicht mehr vertreten wird. Ich wäre allerdings an einer Darstellung interessiert, was denn ein Skeptiker für definitiv nicht falsch hält, und zwar aus welchen Gründen.
Ieldra hat folgendes geschrieben: | (2) Du fragst, was es bringt, konsequent skeptisch zu sein. Nun, es bringt die Erkenntnis, dass all unser Wissen über die Welt vorläufig ist. Auch diese Behauptung selbst ist damit natürlich vorläufig, das führt aber im Gegensatz zur Behauptung der Falschheit nicht zu einem logischen Problem. |
Ich habe meine Position, die auf dem Pauluswort in 1.Thess 5,21 - Prüft alles - aufbaut, stets behauptet. Diese ist allerdings nicht als eine skeptische Position zu behaupten, denn Paulus geht von der partiellen Erkennbarkeit der Wahrheit aus, und das diese jeder Prüfung stand hält.
Wenn nun die Position des Skeptikers, obwohl sie mit meiner durchaus einige Ähnlichkeiten hat, zu unterscheiden ist, dann sind vor allem die Unterscheidungsmerkmale bedeutsam.
Du allerdings hast hier nur auf die gemeinsamen Merkmale meiner Anschauung mit dem Skeptizismus verwiesen. Dass es jenseits des Skeptizismus andere Anschauungen gibt, die diesen Anforderungen genügen, beweist, dass es nicht der exklusive Verdienst des Skeptizismus ist, der hier mit dieser Erkenntnis aufwartet.
Man mag nun fragen, ob der Skeptizismus, der ja nachweislich in der vorchristlichen Antike berichtet ist, auch Paulus beeinflusste, oder ob der Gedanke mehr unabhängig von dieser Tradition neu entwickelt wurde. Dies ist aber weit weniger bedeutsam, denn Originalität ist ein untergeordnetes Kriterium. Es macht somit keinen signifikanten Unterscheid, ob Paulus her de novo entwickelte, oder aber ein vorgedachtes Versatzstück prüfte, bevor er dieses in seine Lehre inkorporierte.
Ieldra hat folgendes geschrieben: | Im übrigen ist es (d.h. unser Wissen über die Welt) damit noch lange nicht nutzlos. Skeptizimus sagt nur aus, dass *unbeweifelbare* Erkenntnisse über die Welt unmöglich sind, weil immer ein alternatives, nicht widerlegbares Szenario konstruiert werden kann, das zu denselben Beobachtungen oder Schlussfolgerungen führt. Für jemanden, der an Gott glaubt, mag das zwar etwas Unerwünschtes sein, aber für uns andere dürfte es weitgehend selbstverständlich sein, und die Naturwissenschaft arbeitet schon recht lange erfolgreich mit diesem Prinzip. |
Für mich ist die Frage, ob es zwei oder mehr unterschiedliche Weltbilder gibt, die gleichsam konsistent mit allen zugänglichen Ereignissen darstellbar sind, eine interessante These, deren Ausgang ich allerdings nicht vorweg nehmen kann. Als Arbeitshypothese ist sie allerdings brauchbar ... oft allerdings mit dem Ergebnis, dass alternative Sichten wegen erkannter Inkonsistenz eliminiert werden sollten.
Ieldra hat folgendes geschrieben: | (3) Der infinite Regress entsteht, wenn man Letztbegründungen versucht in einem Universum, in dem alles Letztbegründende unerkannt bleibt. Die Naturwissenschaft und zunehmend auch die Philosophie verzichtet deshalb auf Letztbegründungen, sondern setzt statt dessen auf Erfahrung und Beobachtung. Ganz skeptizistisch *setzt* man einfach bestimmte auf Erfahrung basierende Grundprinzipien in vollem Bewusstsein ihrer Vorläufigkeit. Ich weiß nicht, wo da das Problem liegt - es sei denn, jemand kann ohne eine absolut sichere Welterkenntnis nicht leben. |
Ich denke, deine Darstellung liefert nicht die Trennschärfe zu meiner Ansicht. Unterschieden sind allerdings die Akzeptanz von Glaubensaussagen ohne den Satz vom zureichenden Grund als generell gültig zu erachten.
Im Gegensatz dazu betrachtet der Skeptiker den Satz vom zureichenden Grund als unbedingt richtig, Dieser aber ist nicht auf sich selbst anwendbar und damit inkonsistent.
Ieldra hat folgendes geschrieben: | Ansonsten bin ich der Meinung, dass diese Debatte recht gut ohne n-dimensionales Geschwurbel auskommen würde. |
Gut, dann erkläre bitte, wie der 'Satz vom zureichenden Grund' auf sich selbst anwendbar sein soll.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1330031) Verfasst am: 17.07.2009, 13:49 Titel: |
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lumar hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Das ist nun verwirrend.
Denn eine Metabene ist per Definition nicht in der Ebene des betrachteten Sachverhaltes verortet, sondern spannt eine weitere Dimension auf. Wenn du in dieser Dimension einen ebensolchen infiniten Regress aufbaust, und die Anzahl der neu zu erstellenden Dimensionen prinzipiell ebenso infinit sei, dann ist der von dir genannte infinite Regress eben auch n-dimenisonal, wobei n ebenso infinit sei.
Dein Widerspruch, dass es sich nicht um eine mehrdimensionalen infiniten Regress handele, lässt sich dann nicht verstehen und würde das von mir dargestellte Problem der Meta-Ebene (= neue Dimension) nicht lösen. |
Möglicherweise ist deine Verwirrung verursacht durch meine Probleme mit deiner Begrifflichkeit. Deshalb frage ich: Was macht aus einem 1-dimensionalen infiniten Regress einen 2-dimensionalen infiniten Regress... einen n-dimensionalen infiniten Regress; in welcher Form liegt die konkrete Anzahl der Dimensionalität denn nun "tatsächlich" vor?
Stell dir einen Kreis vor mit einem unendlichen Durchmesser, sein Umfang stehe für einen infiniten Regress. Würdest du sagen, dieser infinite Regress sei ein Zirkelschluss? |
Das ist eine rhetorische Frage im Sinne von:
Es hängt an der Wand, macht Tick-Tack und wenn es runter fällt, ist die Uhr kaputt.
Denn wenn die Bedingung des Kreises gegeben ist, dann entspricht sie damit der Definition eines Zirkelschlusses.
So weit muss ich allerdings gar nicht gehen. Der IR ist darum ein methodischer Zirkel, weil er keine Abbruchbedingungen kennt.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1330032) Verfasst am: 17.07.2009, 13:53 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wenn man das verstanden hat, kann man einen Schritt weiter gehen und mal schauen, wie der kritische Rationalismus dieses Problem löst. Aber so weit sind wir noch nicht. |
Zum Einen sind wir so weit |
Nein, sind wir nicht, was Dein Beitrag sehr eindrucksvoll bestätigt - naja, nicht jedem. Dir wohl nicht.
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lumar multiplying reflection of an ancient broken mirror
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 456
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(#1330052) Verfasst am: 17.07.2009, 14:24 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Der IR ist darum ein methodischer Zirkel, weil er keine Abbruchbedingungen kennt. |
Welchem Zweck sollen gesetzte Abbruchbedingungen hier dienen?
_________________ By this art you may contemplate the variation of the 23 letters . . .
The Anatomy of Melancholy, part 2, sect. II, mem. IV.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#1330101) Verfasst am: 17.07.2009, 16:15 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Das ist eine rhetorische Frage im Sinne von:
Es hängt an der Wand, macht Tick-Tack und wenn es runter fällt, ist die Uhr kaputt. |
Kommt drauf an wo es hinfällt, fällt dirs auf den Kopf, machts bestimmt weiter Tick-Tack !!!
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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