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Bestes Argument gegen Gott?
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Bestes Argument gegen Gott?
Theodizee
19%
 19%  [ 19 ]
Kein göttliches Wirken in der Realwelt (inkl. Ockham)
18%
 18%  [ 18 ]
Absurdität der christlichen Heilslehre
12%
 12%  [ 12 ]
Kriminalgeschichte des Christentums
1%
 1%  [ 1 ]
Inkonsistenz des bibl. Gottesbildes (Genozid vs. Feindesliebe)
0%
 0%  [ 0 ]
Menschliches Psychogramm Jehovas
2%
 2%  [ 2 ]
Bis dato kein plausibler Gottesbeweis bekannt
12%
 12%  [ 12 ]
Die Wunder des NT sind widerlegbare Märchen
1%
 1%  [ 1 ]
Es existiert kein freier Wille
2%
 2%  [ 2 ]
Ort (Wüste) und Zeitpunkt (4 Mrd. Jahre) des Offenbarens
0%
 0%  [ 0 ]
Gott ist nur eine menschliche Projektion
15%
 15%  [ 15 ]
Gott lässt sich neurologisch erklären
3%
 3%  [ 3 ]
Sonstiges (bitte darlegen)
15%
 15%  [ 15 ]
Stimmen insgesamt : 100

Autor Nachricht
HiobHolbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1409902) Verfasst am: 27.12.2009, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ein starkes Argument gegen die Existenz des Gotts der Bibel ist die Tatsache, dass sich Menschen schon Tausende von Göttern zusammenphantasiert haben: www.godchecker.com

Auch Christen müssen einräumen, dass Menschen seit Jahrtausenden dazu neigen, sich Götter zu schaffen und diese zu verehren. Das scheint aber die Jesus-Fans nicht sehr zu verunsichern. Im Unterschied zu all den anderen Phantasiefiguren halten sie ihren Dreifaltigen trotzdem für echt. Nur die Andersgläubigen irren.
_________________
Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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nihil
nothing



Anmeldungsdatum: 19.06.2007
Beiträge: 661

Beitrag(#1410037) Verfasst am: 27.12.2009, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

schon die Neandertaler glaubten an einen da oben, der sie mit seinen Blitzen attackierte (glaube ich)
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1410177) Verfasst am: 28.12.2009, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ein weiteres Argument ist mir noch eingefallen, dass man vielleicht noch als Ergänzung zu Punkt 5 sehen könnte, nämlich die religionshistorische Entwicklung Jahwes vom kanaanitschen Stammesgott zum universellen Schöpergott: Wäre es nicht höchst unplausibel, dass ein allmächtiger Gott seinen wahren Charakter erst dann enthüllt, als "sein" Volk nach Babylon verschleppt wurde? Der eigentliche Treppenwitz ist ja, dass Jahwe nur deshalb zum universalen Gott wurde, weil er als Stammesgott versagt hatte bzw. eine weitere Katastrophe für die Israeliten nicht verhindern konnte. Das war so wie damals bei Oliver Wittke: OB-Wahl in Gelsenkirchen verloren und anschließend zum Landesminister ernannt. Lachen

Noch mal zur Klarstellung: Mir ging es bei den Argumenten ausschließlich um den biblischen Gott Jahwe. Mir ist schon klar, dass potenzielle Argumente gegen "irgendeinen" Gott maßgeblich von einer genaueren Definition dieses Gottes abhängen. Statt aber den Christen immer wieder zu erlauben, sich um die Frage nach der Existenz des in der Bibel beschriebenen Gottes durch Ausflucht in philosophische, allgemeine Gottesfragen zu entziehen, sollte man erst mal darauf beharren, "ihren" Gott diskutieren zu wollen. Wenn man sich auf dessen Nicht-Existenz geeinigt hat, kann man sich dann mit dem neu gewonnen Nicht-Christen über den Gott der Philosophen unterhalten. zwinkern
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1410200) Verfasst am: 28.12.2009, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Statt aber den Christen immer wieder zu erlauben, sich um die Frage nach der Existenz des in der Bibel beschriebenen Gottes durch Ausflucht in philosophische, allgemeine Gottesfragen zu entziehen, sollte man erst mal darauf beharren, "ihren" Gott diskutieren zu wollen. Wenn man sich auf dessen Nicht-Existenz geeinigt hat, kann man sich dann mit dem neu gewonnen Nicht-Christen über den Gott der Philosophen unterhalten. zwinkern

Joo! bravo
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1410582) Verfasst am: 28.12.2009, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Das beste Argument gegen Gott sind bekloppte Missionare, die durch schlechte Argumente Ungläubige in ihrem Unglauben bestärken. Ein Gott, der will, dass ich an ihn glaube, würde nicht zulassen, dass ein bekloppter Missionar sich zwischen uns stellt.
_________________
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1410585) Verfasst am: 28.12.2009, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Das beste Argument gegen Gott sind bekloppte Missionare, die durch schlechte Argumente Ungläubige in ihrem Unglauben bestärken. Ein Gott, der will, dass ich an ihn glaube, würde nicht zulassen, dass ein bekloppter Missionar sich zwischen uns stellt.


Da ist aber der Teufel dran schuld! freakteach

Warum der das darf weiss ich jetzt aber auch nicht. Schulterzucken
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HiobHolbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1410601) Verfasst am: 28.12.2009, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ein Gott, der will, dass ich an ihn glaube, würde nicht zulassen, dass ein bekloppter Missionar sich zwischen uns stellt.


Die Berufschristen sollten ihrem Gott täglich auf Knien dafür danken, dass er ein so schlechter Kommunikator ist. Im Vorwort zur Reimbibel habe ich geschrieben:

Eigentlich müsste das Glaubensbekenntnis so beginnen:

„Ich glaube, dass Gott sich mindestens eine Million Jahre lang nicht für die Menschheit interessiert hat. Ich glaube, dass Gott sich dann nur um Hebräer gekümmert hat, die sich der Legende nach in ägyptischer Gefangenschaft befanden. Ich glaube, dass Gott vor zwei- bis dreitausend Jahren zu mehreren Männern im vorderen Orient gesprochen hat. Ich glaube, dass diese Männer weder geisteskrank noch Drogenkonsumenten oder Schwindler waren. Ich glaube, dass Gott in Gestalt seines Sohnes vor zweitausend Jahren Menschen in Palästina erschienen ist. Ich glaube, dass Propheten über Jahrhunderte bzw. Jünger über Jahrzehnte hinweg weitgehend unverändert das Wort Gottes bzw. Jesu mündlich weitergegeben haben. Ich glaube, dass verschiedene Verfasser dieses Wort im Wesentlichen unverfälscht aufgeschrieben haben. Ich glaube, dass aus einer Vielzahl zunächst als heilig verehrter Schriften im Laufe der Jahrhunderte die Kirche nur die tatsächlich von Gott kommenden als solche erkannt und zugelassen hat. Ich glaube, dass diese Offenbarung Gottes durch Fehler beim Übersetzen und häufigen Abschreiben oder durch absichtliche Streichungen, Änderungen und Zusätze nicht wesentlich verfälscht wurde. Ich glaube, dass die Bibel von Experten meiner Kirche richtig ausgelegt wird. Ich glaube, dass sich die etwa vier Milliarden Menschen irren, die an andere Götter oder an keinen Gott glauben.“
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Plath
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Anmeldungsdatum: 24.08.2009
Beiträge: 361

Beitrag(#1410611) Verfasst am: 28.12.2009, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr glücklich
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1410640) Verfasst am: 29.12.2009, 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Noch mal zur Klarstellung: Mir ging es bei den Argumenten ausschließlich um den biblischen Gott Jahwe. Mir ist schon klar, dass potenzielle Argumente gegen "irgendeinen" Gott maßgeblich von einer genaueren Definition dieses Gottes abhängen. Statt aber den Christen immer wieder zu erlauben, sich um die Frage nach der Existenz des in der Bibel beschriebenen Gottes durch Ausflucht in philosophische, allgemeine Gottesfragen zu entziehen, sollte man erst mal darauf beharren, "ihren" Gott diskutieren zu wollen. Wenn man sich auf dessen Nicht-Existenz geeinigt hat, kann man sich dann mit dem neu gewonnen Nicht-Christen über den Gott der Philosophen unterhalten. :wink:

mir geht es gerade wie Huxley, als er Darwins Magnum Opus zum ersten Mal las: 'Wie dumm von mir, nicht selber darauf gekommen zu sein!'

Danke für dieses Posting.
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

Der Christengott ist immens schwach!
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1410651) Verfasst am: 29.12.2009, 03:14    Titel: Antworten mit Zitat

nachdem ich diesen thread lese bin ich noch glücklicher darüber das fgh gefunden zu haben!
danke!!
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1410819) Verfasst am: 29.12.2009, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wie jemand anders schon mal sagte: Positionen, zu denen man nicht durch Argumente gekommen ist, wird man auch nicht aufgrund von Argumenten wieder räumen.

Somit denke ich, daß es im Allgemeinen kaum gute (im Sinne von: "überzeugende") logische Argumente gegen Gott gibt in einer Diskussion mit Gottesgläubigen. Wirklich gute Argumente sind hier nur Erlebnisse - und zwar Negativerlebnisse bezüglich des geglaubten Gottes. Plakatives Beispiel: Wenn der Pastor, dem einer über Jahre hinweg aufmerksam und vielleicht sogar begeistert durch die Predigten, gelauscht hat, nun den Sohn oder die Tochter mißbraucht und zwar aufgrund seiner religiös begründeten Autoritäts-Position.
Weniger plakatives Beispiel: Die offensichtlich lügende geistliche Autorität. Falsche, bzw. nicht in Erfüllung gehende Versprechungen seitens geistlicher Autoritäten. Unvereinbarkeit dessen, was einem die geistlichen Autoritäten erzählen, mit der eigenen Lebenswirklichkeit (z.B. Homosexualität in einem rigiden islamischen oder katholischen Umfeld).

So ungern ich zu dem Schluß komme, ich komme dennoch zu ihm: Leiderfahrungen allein können wohl wirklich ernsthaft Gottesgläubige von ihrem Glauben abbringen. Erst solche Absprungbereite dürften dann für die Hilfestellung durch plausible, logische Argumente offen sein.

Will heißen: asoziales Gemeindeleben dürfte das beste Argument gegen Gott(esglauben) sein. Gegen ein für die Mitglieder angenehmes Gemeindeleben kommt man mit den besten logischen Argumenten nicht an. Das durfte ich gerade jetzt zu Weihnachten erfahren, wo ich, über beide Ohren verliebt, der Frau zuliebe mit in die Kirche ging und beim nachbarschaftlichen Weihnachtsliedersingen mittat. Sie ihrerseits tat es für ihre Kinder - und zwar, weil sie von kirchengemeindlicher Seite in schweren Zeiten handfeste Unterstützung erhielt und diese Art der Solidarität so toll fand, daß sie ihre Kinder nun auch in dieses Strukturen hineinintegrieren möchte. Die Frau ist viel zu intelligent, allen Ernstes das zu glauben, was da so en detail in der Bibel steht. Aber was da steht, ist ihr ziemlich egal. Als sie, allein mit zwei Kindern, quasi auf der Straße stand, da wurde ihr vom örtlichen Pastor geholfen. Der Kirchenchor ist für sie ein bereicherndes Element in ihrem Leben. Das zählt für sie mehr als alle theologischen Für- oder Widerargumente.
Und dabei stammt diese Frau aus einem dezidiert atheistischen, ja gar anti-spirituellen Hause.

Man sollte sich das klar machen, was die "Gegenseite" seit langem weiß: Armenspeisungen sind überzeugender als alle hochgelahrten Gottesbeweise.
Und die Solidarität von Freigeistern, Atheisten und Agnostikern mit den Zu-kurz-Gekommenen dieser Gesellschaft dürfte somit überzeugender sein als alle Spaghettimonster und Theodizeedarlegungen zusammen. Die Gottesfrage ist nicht metaphysischer, theologischer oder naturwissenschaftlicher Art. Sie ist eine soziologische Frage.
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Still confused - but on a higher level.

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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1410821) Verfasst am: 29.12.2009, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Und die Solidarität von Freigeistern, Atheisten und Agnostikern mit den Zu-kurz-Gekommenen dieser Gesellschaft dürfte somit überzeugender sein als alle Spaghettimonster und Theodizeedarlegungen zusammen. Die Gottesfrage ist nicht metaphysischer, theologischer oder naturwissenschaftlicher Art. Sie ist eine soziologische Frage.

yepp.

Diesen Zusammenhang habe ich mehrfach in anderen Foren betont. Nach meinen Erfahrungen haben wir Nicht-Religiösen ein Handlungsdefizit in den Bereichen, in denen Christen hohe Kompetenz zugeschrieben wird. Es ist natürlich schwer, hier etwas Gleichwertiges aufzubauen, eben weil viele Christen 'für Gotteslohn' arbeiten oder Staatsknete erhalten.

Hier gibt es für uns Nicht-Theisten noch viel Handlungsbedarf.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1410823) Verfasst am: 29.12.2009, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Chinasky hat folgendes geschrieben:
Und die Solidarität von Freigeistern, Atheisten und Agnostikern mit den Zu-kurz-Gekommenen dieser Gesellschaft dürfte somit überzeugender sein als alle Spaghettimonster und Theodizeedarlegungen zusammen. Die Gottesfrage ist nicht metaphysischer, theologischer oder naturwissenschaftlicher Art. Sie ist eine soziologische Frage.

yepp.

Diesen Zusammenhang habe ich mehrfach in anderen Foren betont. Nach meinen Erfahrungen haben wir Nicht-Religiösen ein Handlungsdefizit in den Bereichen, in denen Christen hohe Kompetenz zugeschrieben wird. Es ist natürlich schwer, hier etwas Gleichwertiges aufzubauen, eben weil viele Christen 'für Gotteslohn' arbeiten oder Staatsknete erhalten.

Hier gibt es für uns Nicht-Theisten noch viel Handlungsbedarf.


Ich sehe hier ein "struktuelles" Problem. Der Unterschied liegt m.E. keineswegs darin begründet, dass sich Ungläubige nicht für "Gotteslohn" bzw. aus altruistischen Motiven sozial engagierten, sondern dass sie das in einem weltanschauungsfreien Kontext tun. Oder anders gesagt: Der Christ praktiziert die Nächstenliebe (womöglich noch in einer staatlich subventionierten kirchlichen Einrichtung), weil er Christ ist und lässt das jeden bei jeder sich bietenden Gelegenheit wissen. Wenn sich aber ein Atheist engagiert, dann tut er das i.d.R. nicht deshalb, weil er Atheist ist. Deswegen kann man da auch nix raushängen lassen, abgesehen davon, dass "raushängen lassen" mit Altruismus nur bedingt kompatibel ist, während "praktizierende Nächstenliebe" sehr wohl als legitime Form von Mission betrachtet wird. Es handelt sich also nicht um ein "Handlungsdefizit", sondern um ein "Kommunikations- bzw. Darstellungsproblem". Mich würde jedenfalls nicht überraschen, wenn der Anteil der sozial engagierten Atheisten proportional größer wäre als der der "Christen".

Das gilt auch für professionelle Lebenshelfer. Der atheistische Arzt rettet Leben, der agnostische Psychologe hilft über Lebenskrisen hinweg, der säkulare Schuldenberater hilft aus auswegsloser Situation: In womöglich keinem der Fälle wird der Gerettete, Getröstete, Überlebende jemals erfahren, dass ihm ein Nicht-Theist geholfen hat.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1410824) Verfasst am: 29.12.2009, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Mich würde jedenfalls nicht überraschen, wenn der Anteil der sozial engagierten Atheisten proportional größer wäre als der der "Christen".

schwer zu sagen, ich weiß nicht, ob es hier einschlägige Untersuchungen gibt.

Meine persönliche Erfahrung ist natürlich rein subjektiv. Wenn ich daran denke, welche Angebote es für unsere Tochter gab, waren die meisten unter kirchlicher Trägerschaft (unsere Tochter ist nicht getauft, das war aber nie ein Problem). Wenn ich zurückdenke, wann wo irgendwas organisiert wurde, waren das meist ein paar wenige Aktive. So nach und nach fand ich heraus, dass so gut wie alle bekennende Christen waren ('bekennend' nicht in dem Sinn, dass die das jemandem auf die Nase gebunden hätten, ich fand das meist eher zufällig heraus). Selbstverständlich kenne ich auch eine ganze Reihe 'Gottloser', aber mir ist nicht aufgefallen, dass die (mich eingeschlossen) sich gleichermaßen engagiert hätten. Wie gesagt, meine subjektiven Beobachtungen in einer eher ländlichen Gegend.

Zumindest im öffentlichen Bewusstsein scheint mir aber der erwähnte Zusammenhang durchaus zu bestehen. Daher stellt sich die Frage, wie man das ändern könnte. Wenn Du Recht hast, sollte man wirklich überlegen, ob man nicht auch so 'missionieren' könnte, dass zumindest klar wird, dass man kein Christ ist. Langfristig müsste sich so auch Bewusstsein verändern lassen.
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OmaMuh
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Anmeldungsdatum: 22.12.2009
Beiträge: 17

Beitrag(#1410825) Verfasst am: 29.12.2009, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Der christliche Arzt rettet Leben, der christliche Psychologe hilft über Lebenskrisen hinweg, der christliche Schuldenberater hilft aus auswegsloser Situation: In womöglich keinem der Fälle wird der Gerettete, Getröstete, Überlebende jemals erfahren, dass ihm ein Theist geholfen hat.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1410827) Verfasst am: 29.12.2009, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

OmaMuh hat folgendes geschrieben:
Der christliche Arzt rettet Leben, der christliche Psychologe hilft über Lebenskrisen hinweg, der christliche Schuldenberater hilft aus auswegsloser Situation: In womöglich keinem der Fälle wird der Gerettete, Getröstete, Überlebende jemals erfahren, dass ihm ein Theist geholfen hat.

da bin ich mir nicht so sicher. In vielen Praxen hängt ein Kreuz, es ist kein Zufall, dass ein Rotes Kreuz (wahlweise auch Johanniter-Kreuz) die Notfall-Fahrzeuge ziert, viele Organisationen sind schon dem Namen nach als christlich zu erkennen. Ich glaube schon, dass von dieser Seite aus eher darauf aufmerksam gemacht wird, welchem weltanschaulichen Hintergrund man angehört. Wenn dann die Person 'vor Ort' nicht deutlich macht, dass sie kein Christ ist, fällt das niemandem auf.
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1410828) Verfasst am: 29.12.2009, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

OmaMuh hat folgendes geschrieben:
Der christliche Arzt rettet Leben, der christliche Psychologe hilft über Lebenskrisen hinweg, der christliche Schuldenberater hilft aus auswegsloser Situation: In womöglich keinem der Fälle wird der Gerettete, Getröstete, Überlebende jemals erfahren, dass ihm ein Theist geholfen hat.


Wohl kaum, weil konfessionelle Einrichtungen in aller Regel nur Theisten einstellen. In einem katholischen KH, dessen Betrieb zu 0% aus Kirchensteuern finanziert wird, wird dir kein dezidiert atheistischer Arzt begegnen. "Atheistische" Krankenhäuser gibt es nicht, nur staatliche. Das ist doch das große Problem: Das politisch gewollte Quasi-Monopol kirchlicher Einrichtungen im sozialen Sektor. Eine auch offizielle Überführung dieser Einrichtungen in staatliche Hand wäre der richtige Weg. Durch Abschaffung der Kirchensteuer und anderer Privilegien ließe sich das auch locker finanzieren. Wg. der Eigentumsfrage wäre das allerdings ein schwieriger und langer Weg. Und einer, der zumindest derzeit nicht politisch gewollt ist: Man sehe sich nur die Zahl der Theologen und Kirchenlobbyisten in den Parlamenten an.
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1410831) Verfasst am: 29.12.2009, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Zumindest im öffentlichen Bewusstsein scheint mir aber der erwähnte Zusammenhang durchaus zu bestehen.


Natürlich. Bei der Bildung dessen spielen aber natürlich auch die Medien ein Rolle. Und die Kirchen und ihre Lobbyisten haben eine gewaltige mediale Macht.

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Daher stellt sich die Frage, wie man das ändern könnte. Wenn Du Recht hast, sollte man wirklich überlegen, ob man nicht auch so 'missionieren' könnte, dass zumindest klar wird, dass man kein Christ ist. Langfristig müsste sich so auch Bewusstsein verändern lassen.


Das fände ich persönlich albern. Eine Abschaffung der kirchlichen Privilegien würde die Situation m.E. aber recht schnell wieder in ein Wahrnehmungsgleichgewicht bringen.

Man könnte vielleicht auch einen Verein der "sozial engagierten Nichtgläubigen" gründen. Da trägt sich dann jeder mit seinem Namen und seiner Tätigkeit ein. Könnte auch zum Erfahrungsaustausch genutzt werden.

Naja, aber irgendwie hat das nur noch sehr bedingt mit dem Fred-Thema zu tun...
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El Schwalmo
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Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1410833) Verfasst am: 29.12.2009, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Naja, aber irgendwie hat das nur noch sehr bedingt mit dem Fred-Thema zu tun...

meiner Meinung nach schon. Intellektuelle Argumente gibt es schon seit buchstäblich Jahrtausenden, und ich glaube nicht, dass irgendjemand noch ein Argument gegen Theismus bringen kann, das nicht schon hinlänglich durchgekaut wurde.

Privilegien der Kirchen abschaffen ist der eine Thread. Aber dazu braucht es eine gesellschaftliche Mehrheit. Und solange die Kirchen für ihr soziales Engagement bekannt sind, wird diese Mehrheit wohl kaum zustande kommen.

Daher ist der Versuch, an dieser Stelle (soziales Engagement) anzusetzen, vermutlich wesentlich effektiver als noch so viele Argumente, wie man welchen Gott auch immer noch effektiver widerlegen könnte.

Für mich als Agnostiker sieht das nach dem aus, was 'Gottesbeweise' für Christen sind: Rationalisierungen des (Un)Glaubens.
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OmaMuh
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Anmeldungsdatum: 22.12.2009
Beiträge: 17

Beitrag(#1410835) Verfasst am: 29.12.2009, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Aber schön langsam müssten sich die Leute doch fragen, woran es liegt, dass trotz zehntausender Austritte die kirchlichen Krankenhäuser ihr Angebot nicht zurückfahren, allen Drohungen und Unkenrufen zum Trotz...

Also ich setze viel Hoffnung in die Austrittswelle, in einen Schneeballeffekt, weil bspw. auch Jugendliche vom Land zum Studieren in die Städte müssen und dort erleben, dass dort offen mit dem Thema umgegangen wird. Oder auch noch zu erwähnen wären die immer zahlreicheren Beerdigungen ohne Priester...
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1410836) Verfasst am: 29.12.2009, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Naja, aber irgendwie hat das nur noch sehr bedingt mit dem Fred-Thema zu tun...

meiner Meinung nach schon. Intellektuelle Argumente gibt es schon seit buchstäblich Jahrtausenden, und ich glaube nicht, dass irgendjemand noch ein Argument gegen Theismus bringen kann, das nicht schon hinlänglich durchgekaut wurde.


Ja, aber es geht um die Vermittlung. Einen Hardcore-Christen, der aufgrund frühkindlicher Indoktrination oder irgendwelcher Erwecksungserlbenisse glauben will und/oder gar mit großen Schläfenlappen ausgestattet ist, kriegst du nie. Aber die große Masse der religiös mäßig interessierten Mitläufer und Proforma-Christen muss erreicht werden. Denn die wird stetig größer. Für die sind höchstwahrscheinlich die meisten der Argumente ein Aha-Erlebnis. Selbst dann, wenn sie sogar aus vorchristlicher Zeit stammen. So lange aber derlei Argumente höchstens im Religionsunterricht besprochen (und durch Fehl- oder Falschinformation diskreditiert) werden, bleibt auch das ein Weg, der m.E. weiter beschritten werden muss. Dann erledigen sich die kirchlichen Privilegien dereinst ganz selbstverständlich auf einem von Aufklärung begleiteten demografisch-demokratischem Wege. Wir sind doch schon längst auf diesem Weg.
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El Schwalmo
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Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1410837) Verfasst am: 29.12.2009, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Naja, aber irgendwie hat das nur noch sehr bedingt mit dem Fred-Thema zu tun...

meiner Meinung nach schon. Intellektuelle Argumente gibt es schon seit buchstäblich Jahrtausenden, und ich glaube nicht, dass irgendjemand noch ein Argument gegen Theismus bringen kann, das nicht schon hinlänglich durchgekaut wurde.


Ja, aber es geht um die Vermittlung. Einen Hardcore-Christen, der aufgrund frühkindlicher Indoktrination oder irgendwelcher Erwecksungserlbenisse glauben will und/oder gar mit großen Schläfenlappen ausgestattet ist, kriegst du nie.

stimmt. Nur nebenbei, die meisten HardCore-Kreationisten, die ich kenne, wurden das später in ihrem Leben und waren meist gar nicht frühkindlich indoktriniert.

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Aber die große Masse der religiös mäßig interessierten Mitläufer und Proforma-Christen muss erreicht werden. Denn die wird stetig größer. Für die sind höchstwahrscheinlich die meisten der Argumente ein Aha-Erlebnis. Selbst dann, wenn sie sogar aus vorchristlicher Zeit stammen.

Wir unterhalten uns ja gerade darüber, wie man dieses Aha-Erlebnis am effektivsten hervorrufen kann. Durch elaborierte Argumente (das kann jeder von zuhause aus am PC erledigen) oder durch aktives Tun. Lesen mehr Menschen in Foren oder sehen sie, was in ihrer Umwelt karitativ getan wird?

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
So lange aber derlei Argumente höchstens im Religionsunterricht besprochen (und durch Fehl- oder Falschinformation diskreditiert) werden, bleibt auch das ein Weg, der m.E. weiter beschritten werden muss.

Wie gesagt, es geht daraum, 'Menschen dort abzuholen', wo sie stehen. Was glaubst Du, wie viele Christen lesen hier mit? Und die, die mitlesen, werden die Argumente hier kaum überzeugen. Ab einem bestimmten Level gibt es kein zwingendes Argument mehr (aber, wie Du sehr schön geschrieben hast, ist das dann kein Christentum (tm) mehr).

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Dann erledigen sich die kirchlichen Privilegien dereinst ganz selbstverständlich auf einem von Aufklärung begleiteten demografisch-demokratischem Wege. Wir sind doch schon längst auf diesem Weg.

Da bin ich mir nicht so sicher. Auf der einen Seite überrunden uns demographisch die Muslime, und wenn die Zeiten schlechter werden, könnten Christen wieder ganz groß herauskommen. Selbstverständlich ist der Kampf gegen kirchliche Privilegien ein ganz zentraler Punkt. Aber auch hier kommt man mit Argumenten nicht unbedingt weiter. Neue Argumente wird es wohl sowieso nicht geben.

Daher halte ich die 'kognitive' Ebene für eher weniger effektiv.
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

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Freikletterer
hat's überstanden.



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Beitrag(#1410841) Verfasst am: 29.12.2009, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wirklich gute Umfrage...
Ich habe eine Zeitlang überlegen müssen, habe mich dann aber für (2) entschieden, weil es für mich das erste überzeugendste Argument darstellte, als ich zum Atheismus "konvertierte".
Theodizee und Widersprüchlichkeit sind aber ähnlich strarke Kandidaten.

Insgesamt eine wahrlich überzeugende Zusammenstellung von Argumenten...und wieder einmal frage ich mich, wie man heute noch an einen Gott glauben kann - es gehört wohl eine Menge Ignoranz dazu. Schulterzucken
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"22 Männer in lächerlicher Kriegsausrüstung, die sich gegenseitig niederschlagen, nur um an eine luftgefüllte Blase aus Schweinsleder zu kommen! Einige der menschlichen Bräuche verwirren mich, aber Football ist mir ein absolutes Rätsel!"

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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#1410843) Verfasst am: 29.12.2009, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Dann erledigen sich die kirchlichen Privilegien dereinst ganz selbstverständlich auf einem von Aufklärung begleiteten demografisch-demokratischem Wege. Wir sind doch schon längst auf diesem Weg.

Da bin ich mir nicht so sicher. Auf der einen Seite überrunden uns demographisch die Muslime, und wenn die Zeiten schlechter werden, könnten Christen wieder ganz groß herauskommen.


da widerspreche ich schon aufgrund meiner beruflichen erfahrung, aber auch meiner allgemeinen wahrnehmung hier in hamburg energisch. die sozialisation von kindern muslimischer eltern in unsere pluralistisch demokratische gesellschaft ist insgesamt wirkungsvoller als die indoktrination durch eltern oder koranschulen. insofern halte ich die gleichermaßen von islamischen extremisten und islamophoben hin und wieder zu hörende "islamisierung per gebärmutter" für nicht besonders besorgniserregend und eher lächerlich.
doch damit das so bleibt muss allerdings die weitere segregation sowie eine drohende radikalisierung des koranunterrichts verhindert werden.
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El Schwalmo
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Beitrag(#1410847) Verfasst am: 29.12.2009, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
da widerspreche ich schon aufgrund meiner beruflichen erfahrung, aber auch meiner allgemeinen wahrnehmung hier in hamburg energisch. die sozialisation von kindern muslimischer eltern in unsere pluralistisch demokratische gesellschaft ist insgesamt wirkungsvoller als die indoktrination durch eltern oder koranschulen.

hoffentlich hast Du Recht. Meine berufliche Erfahrung ist nicht ganz so positiv, obwohl es erfreulich ist, wie viele (Noch?)Muslime sich anpassen. Ich weiß aber nicht, ob Du oder vor allem ich die Kinder zu Gesicht bekommen, die das nicht tun.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
insofern halte ich die gleichermaßen von islamischen extremisten und islamophoben hin und wieder zu hörende "islamisierung per gebärmutter" für nicht besonders besorgniserregend und eher lächerlich.
doch damit das so bleibt muss allerdings die weitere segregation sowie eine drohende radikalisierung des koranunterrichts verhindert werden.

Eben. Und bevor das nicht gelungen ist, finde ich das Problem 'Islamisierung der Gesellschaft' leider gar nicht so lächerlich wie Du.
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Hornochse
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Beitrag(#1410865) Verfasst am: 29.12.2009, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Der Islam wird auch noch seine Aufklärung erfahren. Ich bin langfristig recht zuversichtlich, dass er es dem Christentum in Westeuropa gleich tun und den Weg in die Knuddelecke nehmen wird. Für die nächsten ein, zwei Jahrzehnte sieht das m.E. aber tendenziell anders aus.
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- Niklas Luhmann -
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El Schwalmo
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Beitrag(#1410866) Verfasst am: 29.12.2009, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Der Islam wird auch noch seine Aufklärung erfahren. Ich bin langfristig recht zuversichtlich, dass er es dem Christentum in Westeuropa gleich tun und den Weg in die Knuddelecke nehmen wird. Für die nächsten ein, zwei Jahrzehnte sieht das m.E. aber tendenziell anders aus.

wenn man bedenkt, dass das Christentum 500 Jahre 'Vorsprung' hatte, hoffe ich, dass Du mit Jahrzehnten Recht haben wirst.
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Hornochse
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Beitrag(#1410869) Verfasst am: 29.12.2009, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Der Islam wird auch noch seine Aufklärung erfahren. Ich bin langfristig recht zuversichtlich, dass er es dem Christentum in Westeuropa gleich tun und den Weg in die Knuddelecke nehmen wird. Für die nächsten ein, zwei Jahrzehnte sieht das m.E. aber tendenziell anders aus.

wenn man bedenkt, dass das Christentum 500 Jahre 'Vorsprung' hatte, hoffe ich, dass Du mit Jahrzehnten Recht haben wirst.


Aufklärerische Gedanken mussten sich ja überhaupt erst einmal gegen das Christentum durchsetzen und somit im wahrsten Sinne des Wortes in die Welt kommen. Das machte einen beträchtlichen Teil des Weges aus. Ich denke, heute sind viele dieser Ideen längst gesellschaftlich etabliert. Das dürfte eine "Reform" des Islam immens erleichtern.
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Spartacus Leto
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Beitrag(#1410878) Verfasst am: 29.12.2009, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Der Islam wird auch noch seine Aufklärung erfahren. Ich bin langfristig recht zuversichtlich, dass er es dem Christentum in Westeuropa gleich tun und den Weg in die Knuddelecke nehmen wird. Für die nächsten ein, zwei Jahrzehnte sieht das m.E. aber tendenziell anders aus.

wenn man bedenkt, dass das Christentum 500 Jahre 'Vorsprung' hatte, hoffe ich, dass Du mit Jahrzehnten Recht haben wirst.


Aufklärerische Gedanken mussten sich ja überhaupt erst einmal gegen das Christentum durchsetzen und somit im wahrsten Sinne des Wortes in die Welt kommen. Das machte einen beträchtlichen Teil des Weges aus. Ich denke, heute sind viele dieser Ideen längst gesellschaftlich etabliert. Das dürfte eine "Reform" des Islam immens erleichtern.


Und die Frage, ob diese Veränderung des Christentums von Dauer ist, muss sich auch noch zeigen. Stichwort: Evangelikale
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Hornochse
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Beitrag(#1410880) Verfasst am: 29.12.2009, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Und die Frage, ob diese Veränderung des Christentums von Dauer ist, muss sich auch noch zeigen. Stichwort: Evangelikale


Sicher. Ist ja erst einmal nur eine Hypothese.
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