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Was ist an Religionen attraktiv?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1495550) Verfasst am: 05.07.2010, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Bei Systemen wie Politik und Religion ist das aufgrund der hohen Überschneidung nicht so offensichtlich, besser erkennbar sind da fehlerhaften Gleichsetzung der als "Ersatz Religionen" bezeichneten Felder/Begriffe: Karriere/Geld, Fitness/Ernährung, Freizeit/Spaß. So gibt es dann Begriffskonstruktionen wie Konsum-, Fitness- und Freizeittempel. Das solche Begriffskonstruktion höchstens als Karikatur zu gebrauchen sind, merkt aber längst nicht jeder.

Gut erklärt. Ich würde sogar sagen, dass die Theorien, die den Nationalsozialismus als "politische Religion" zu charakterisieren versuchen, tatsächlich fast immer Karikaturen von ähnlicher Art sind wie die Redeweise von "Konsumtempeln", wenn auch natürlich elaborierter in ihrer Ausführung. Dass der Nationalsozialismus sich auch religiösen und quasi-religiösen Formen bedient, ist sicher richtig, aber das macht aus ihm noch lange kein religiöses Phänomen, geschweige denn eine "politische Religion". Nicht nur der Zweck, sondern auch die Form der Verwendung ist klar politisch bzw. biopolitisch. Und wenn man die Redeweise von "politischen Religionen" dann auch noch auf die Sowjetunion bzw. den Stalinismus ausdehnt, werden die theoretischen Probleme sogar noch gewaltiger.


Das ist eine Form von semantischer Haarspalterei, wie sie höchstens noch Theologen oder Philosophen einfällt. Es gibt keinen "System-Dualismus" von Politik und Religion. Das sollte, wenn nicht schon seit Echnaton, so aber mindestens seit dem Deuteronomium klar sein. Und der "bessere" Mensch und die "höherwertige" Rasse sind ganz klar quasi-religiöse Inhalte, nicht nur "Formen".


Es ist keine Semantische Harrspalterei. Die Überschneidung von Religion und Politik wird nicht in Abrede Gestellt, dennoch ist Religion keine Politik und Politik keine "Ersatz Religion".


richtig ist, dass in politik ein stärkerer bezug auf diesseitige legitimation der herrschaft und meinungsbildung besteht, während in religionen glaubensinhalte oder machtansprüche garnicht oder jenseitig begründet sind (von ausnahmen wie z.b. der papstwahl mal abgesehen)

ansonsten gibt es da nichts was eine strikte trennung beider systeme rechtfertigt.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Beitrag(#1495555) Verfasst am: 05.07.2010, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Bei Systemen wie Politik und Religion ist das aufgrund der hohen Überschneidung nicht so offensichtlich, besser erkennbar sind da fehlerhaften Gleichsetzung der als "Ersatz Religionen" bezeichneten Felder/Begriffe: Karriere/Geld, Fitness/Ernährung, Freizeit/Spaß. So gibt es dann Begriffskonstruktionen wie Konsum-, Fitness- und Freizeittempel. Das solche Begriffskonstruktion höchstens als Karikatur zu gebrauchen sind, merkt aber längst nicht jeder.

Gut erklärt. Ich würde sogar sagen, dass die Theorien, die den Nationalsozialismus als "politische Religion" zu charakterisieren versuchen, tatsächlich fast immer Karikaturen von ähnlicher Art sind wie die Redeweise von "Konsumtempeln", wenn auch natürlich elaborierter in ihrer Ausführung. Dass der Nationalsozialismus sich auch religiösen und quasi-religiösen Formen bedient, ist sicher richtig, aber das macht aus ihm noch lange kein religiöses Phänomen, geschweige denn eine "politische Religion". Nicht nur der Zweck, sondern auch die Form der Verwendung ist klar politisch bzw. biopolitisch. Und wenn man die Redeweise von "politischen Religionen" dann auch noch auf die Sowjetunion bzw. den Stalinismus ausdehnt, werden die theoretischen Probleme sogar noch gewaltiger.


Das ist eine Form von semantischer Haarspalterei, wie sie höchstens noch Theologen oder Philosophen einfällt. Es gibt keinen "System-Dualismus" von Politik und Religion. Das sollte, wenn nicht schon seit Echnaton, so aber mindestens seit dem Deuteronomium klar sein. Und der "bessere" Mensch und die "höherwertige" Rasse sind ganz klar quasi-religiöse Inhalte, nicht nur "Formen".


Es ist keine Semantische Harrspalterei. Die Überschneidung von Religion und Politik wird nicht in Abrede Gestellt, dennoch ist Religion keine Politik und Politik keine "Ersatz Religion".


Ja, und das stimmt eben m.E. nicht. An die Sphäre des "rein Sakralen" glaubt vielleicht noch Hr. Ratzinger im Vatikan. Allein damit kann aber keine Religion überleben. Den Begriff "Ersatz-Religion" halte ich auch für unglücklich. Ich würde - analog zu Mensch und Affe - sagen, dass Religion und Polit- und "Ersatz"-Religion gemeinsame Vorfahren haben.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#1495557) Verfasst am: 05.07.2010, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Religion einfach nur eine Art von Politik wäre, dann dürfte es z.B. gar keine anderen Motive für religiöse Bekenntnisse und Handlungen geben als politische Motive.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1495558) Verfasst am: 05.07.2010, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich halte den begriff "politreligion" für ausreichend konsistent um mit ihm arbeiten zu können und es gibt viele beispiele die dies zeigen.

Welche sollen das sein?


stalinismus, nationalsozialismus, maoismus, etc.

aber ich merke gerade, dass wir wieder auf das heiße thema totalitarismus kommen...
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1495559) Verfasst am: 05.07.2010, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn Religion einfach nur eine Art von Politik wäre, dann dürfte es z.B. gar keine anderen Motive für religiöse Bekenntnisse und Handlungen geben als politische Motive.


richtig. allerdings würde man dies nicht zugeben wenn man als einziger den heißen draht zum imaginären silberrücken hat.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
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Beitrag(#1495562) Verfasst am: 05.07.2010, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn Religion einfach nur eine Art von Politik wäre, dann (...).


Das behauptet auch niemand.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1495564) Verfasst am: 05.07.2010, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn Religion einfach nur eine Art von Politik wäre, dann dürfte es z.B. gar keine anderen Motive für religiöse Bekenntnisse und Handlungen geben als politische Motive.

Für mich ist es eine Hierarchie, der 'Gott' war der höchste in der Macht-Pyramide, noch über den Regenten. Bei beiden Ebenen geht es um Macht.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1495565) Verfasst am: 05.07.2010, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn Religion einfach nur eine Art von Politik wäre, dann (...).


Das behauptet auch niemand.


religion ist (wie (militärische) gewalt) politik mit anderen mitteln.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1495567) Verfasst am: 05.07.2010, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn Religion einfach nur eine Art von Politik wäre, dann dürfte es z.B. gar keine anderen Motive für religiöse Bekenntnisse und Handlungen geben als politische Motive.

Für mich ist es eine Hierarchie, der 'Gott' war der höchste in der Macht-Pyramide, noch über den Regenten. Bei beiden Ebenen geht es um Macht.


garnicht dumm, jemanden über mir zu haben den es nicht gibt, aber an den das dumme volk glaubt und zu dem ich in direkten kontakt stehe!
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
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Beitrag(#1495569) Verfasst am: 05.07.2010, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn Religion einfach nur eine Art von Politik wäre, dann dürfte es z.B. gar keine anderen Motive für religiöse Bekenntnisse und Handlungen geben als politische Motive.

Für mich ist es eine Hierarchie, der 'Gott' war der höchste in der Macht-Pyramide, noch über den Regenten. Bei beiden Ebenen geht es um Macht.


garnicht dumm, jemanden über mir zu haben den es nicht gibt, aber an den das dumme volk glaubt und zu dem ich in direkten kontakt stehe!

Wenn man diesen Gott selbst erschaffen hat und selbst den Gottesdienst bestimmt dürfte es eine feine Sache sein für den Regenten, wenn etwas schiefläuft kann er es immer auf den Gott schieben.
Wenn dieser Regent aber eine alte Religion übernehmen muß dann steht er da vor verkrusteten Strukturen denen er sich weitgehend beugen muß...
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1495571) Verfasst am: 05.07.2010, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich halte den begriff "politreligion" für ausreichend konsistent um mit ihm arbeiten zu können und es gibt viele beispiele die dies zeigen.

Welche sollen das sein?

stalinismus, nationalsozialismus, maoismus, etc.

Du setzt voraus, was du erst noch beweisen willst. Was ich die ganze Zeit sage, ist, dass sich der Begriff der "politischen Religion" nicht mal auf eines dieser drei Phänomene konsistent anwenden lässt, geschweige denn auf alle drei im selben Zuge.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
richtig. allerdings würde man dies nicht zugeben wenn man als einziger den heißen draht zum imaginären silberrücken hat.

Du tust so, als bestünde so eine Religion nur aus ihren Führern...
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 05.07.2010, 12:30, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
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Beitrag(#1495572) Verfasst am: 05.07.2010, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn Religion einfach nur eine Art von Politik wäre, dann (...).


Das behauptet auch niemand.


religion ist (wie (militärische) gewalt) politik mit anderen mitteln.


Nein, das geht m.E. zu weit. Zum einen sind die politischen Implikationen von Religion den Gläubigen oft gar nicht so bewusst. Außerdem muss man mit ehemals politisch motivierten religiösen Texten (Deuteronomium, NT usw.) auch noch z.T. Jahrtausende später umgehen, wobei der damals relevante politische Aspekt völlig irrelevant geworden ist. Natürlich werden diese Texte im aktuellen politischen Kontext neu interpretiert, aber tagesaktuell anpassen lässt sich sowas in der Regel nicht. Ich würde eher das Bild von einem Organismus wählen, in dem Politik und Religion ständig wechselwirken, wobei das Politische immer den Primat behält.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1495575) Verfasst am: 05.07.2010, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Ich würde eher das Bild von einem Organismus wählen, in dem Politik und Religion ständig wechselwirken, wobei das Politische immer den Primat behält.

Ich bin nicht der Ansicht, dass das Politische bei jeder religiösen Handlung grundsätzlich immer das Primat behält. Allerdings ist das für meine Argumentation auch gar nicht unbedingt von Relevanz...
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Kowei
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Anmeldungsdatum: 09.03.2010
Beiträge: 487

Beitrag(#1495576) Verfasst am: 05.07.2010, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

In Kriegszeiten sind Religionen unwahrscheinlich praktisch. Ohne sie wüsste man oft gar nicht auf wen man schießen sollte. Ohne sie würde man vielleicht noch auf die falschen schießen, was doch sehr doof wäre. Sie bieten also optimale Orientierung.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1495584) Verfasst am: 05.07.2010, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn Religion einfach nur eine Art von Politik wäre, dann dürfte es z.B. gar keine anderen Motive für religiöse Bekenntnisse und Handlungen geben als politische Motive.

Für mich ist es eine Hierarchie, der 'Gott' war der höchste in der Macht-Pyramide, noch über den Regenten. Bei beiden Ebenen geht es um Macht.


garnicht dumm, jemanden über mir zu haben den es nicht gibt, aber an den das dumme volk glaubt und zu dem ich in direkten kontakt stehe!

Wenn man diesen Gott selbst erschaffen hat und selbst den Gottesdienst bestimmt dürfte es eine feine Sache sein für den Regenten, wenn etwas schiefläuft kann er es immer auf den Gott schieben.
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es ist nicht notwendig den gott selbst erschaffen zu haben, das sieht man doch an etlichen gurus.
man muss bloß rhetorisch geschickt sein und glaubwürdig erscheinen, dann passt es schon.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1495587) Verfasst am: 05.07.2010, 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich halte den begriff "politreligion" für ausreichend konsistent um mit ihm arbeiten zu können und es gibt viele beispiele die dies zeigen.

Welche sollen das sein?

stalinismus, nationalsozialismus, maoismus, etc.

Du setzt voraus, was du erst noch beweisen willst. Was ich die ganze Zeit sage, ist, dass sich der Begriff der "politischen Religion" nicht mal auf eines dieser drei Phänomene konsistent anwenden lässt, geschweige denn auf alle drei im selben Zuge.


die unterschiede die es unter religionen gibt, kann man auch bei politireligionen unterstellen. daher muss nicht jedes element gleichermaßen übertragen werden um als solche zu gelten.

ich wiederhole:
solange du nicht klarmachst aus welchen (nicht-ideologischen!) gründen du diese theoretisierung falsch findest, halte ich an ihr fest.

Zitat:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
richtig. allerdings würde man dies nicht zugeben wenn man als einziger den heißen draht zum imaginären silberrücken hat.

Du tust so, als bestünde so eine Religion nur aus ihren Führern...


religionen ohne religionsführer bleiben nicht lange ohne oder sie werden verdrängt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1495588) Verfasst am: 05.07.2010, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
solange du nicht klarmachst aus welchen (nicht-ideologischen!) gründen du diese theoretisierung falsch findest, halte ich an ihr fest.

Tu nicht so als hätte ich dir noch nichts geliefert. Ich habe dir meine Arbeit geschickt und ich habe auch hier schon einiges an Argumenten gebracht.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
religionen ohne religionsführer bleiben nicht lange ohne oder sie werden verdrängt.

Möglich. Nur war das überhaupt nicht der Punkt.
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1495594) Verfasst am: 05.07.2010, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Ich würde eher das Bild von einem Organismus wählen, in dem Politik und Religion ständig wechselwirken, wobei das Politische immer den Primat behält.

Ich bin nicht der Ansicht, dass das Politische bei jeder religiösen Handlung grundsätzlich immer das Primat behält.


Ich finde es faszinierend, dass du nun schon zum zweiten Mal einen Strohmann aus meinen Postings bastelst. Wo hätte ich denn behauptet "bei jeder religiösen Handlung grundsätzlich immer"? Sicher mag es unter einem bestimmten Blickwinkel religiöse Handlungen im rein sakralen Raum geben - quasi als religiöser Selbstzweck. Sehen wir uns zum Beispiel mal sei die "Wandlung" der Oblate an: Das mag man zunächst als reine "Magie" im sakralen Raum bezeichnen. Für sich allein genommen hat das wenig politische Implikation: Da wird aus einer Oblate der Leib eines Gottes. Im Kontext des Lehrgebäudes wird da aber ein ganz anderer Schuh draus, denn durch die magische Handlung wird natürlich der Anspruch auf einen direkten Draht zu und eine bevollmächtigung durch Gott abgeleitet - mit den bekannten politischen Implikationen. Und darum geht es mir. Die Wandlung an sich ist Firlefanz.
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1495597) Verfasst am: 05.07.2010, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Ich finde es faszinierend, dass du nun schon zum zweiten Mal einen Strohmann aus meinen Postings bastelst.

Vielleicht sagst du einfach nur nicht genau genug, was du eigentlich willst...
Wenn du das gar nicht sagen wolltest, ist es doch okay.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1495799) Verfasst am: 05.07.2010, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
solange du nicht klarmachst aus welchen (nicht-ideologischen!) gründen du diese theoretisierung falsch findest, halte ich an ihr fest.

Tu nicht so als hätte ich dir noch nichts geliefert. Ich habe dir meine Arbeit geschickt und ich habe auch hier schon einiges an Argumenten gebracht.


auf die arbeit gehe ich noch ein, doch deine begründung hier war bisher zu dünn.

Zitat:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
religionen ohne religionsführer bleiben nicht lange ohne oder sie werden verdrängt.

Möglich. Nur war das überhaupt nicht der Punkt.


und ob! religion ist als mittel der politik wie eine armee ein instrument der machterhaltung. wird beides nicht benutzt, tut es eben jemand anderes.
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
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Beitrag(#1496023) Verfasst am: 05.07.2010, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Kowei hat folgendes geschrieben:
In Kriegszeiten sind Religionen unwahrscheinlich praktisch. Ohne sie wüsste man oft gar nicht auf wen man schießen sollte. Ohne sie würde man vielleicht noch auf die falschen schießen, was doch sehr doof wäre. Sie bieten also optimale Orientierung.

Seit es den Nationalismus gibt, sind Religionen in diesem Zusammenhang entbehrlich.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1496042) Verfasst am: 05.07.2010, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kowei hat folgendes geschrieben:
In Kriegszeiten sind Religionen unwahrscheinlich praktisch. Ohne sie wüsste man oft gar nicht auf wen man schießen sollte. Ohne sie würde man vielleicht noch auf die falschen schießen, was doch sehr doof wäre. Sie bieten also optimale Orientierung.

Seit es den Nationalismus gibt, sind Religionen in diesem Zusammenhang entbehrlich.


theoretisch mag das stimmen, doch wäre man als kriegsherr nicht gut beraten dieses feld offen zu lassen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#1496126) Verfasst am: 06.07.2010, 04:03    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Du tust so, als bestünde so eine Religion nur aus ihren Führern...

religionen ohne religionsführer bleiben nicht lange ohne oder sie werden verdrängt.

Möglich. Nur war das überhaupt nicht der Punkt.

und ob!

Soso. Du weisst also besser als ich selbst, was der Punkt meiner Bemerkung war.
Meine Aussage lautete: Du tust so, als bestünde eine Religion nur aus ihren Führern.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
religion ist als mittel der politik wie eine armee ein instrument der machterhaltung.

Du checkst es nicht, oder? Was sind die Bedingungen dafür, dass eine Religion als Machtmittel dienen kann?
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Beitrag(#1496208) Verfasst am: 06.07.2010, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Du tust so, als bestünde so eine Religion nur aus ihren Führern...

religionen ohne religionsführer bleiben nicht lange ohne oder sie werden verdrängt.

Möglich. Nur war das überhaupt nicht der Punkt.

und ob!

Soso. Du weisst also besser als ich selbst, was der Punkt meiner Bemerkung war.
Meine Aussage lautete: Du tust so, als bestünde eine Religion nur aus ihren Führern.


wenn du es nicht lassen kannst, kommentare auseinander zu pflücken lassen wir es am besten gleich sein, okay?
ich sagte auf deine entgegnung, dass religionen ohne religionsführer nicht lange bleiben ohne aber verdrängt werden. demnach haben sie tatsächlich immer einen führer, der sich dieses machtinstruments bedient, bestehen aber nicht nur aus ihnen. so schwer wars doch nicht. und es ging ganz ohne strohmann Mit den Augen rollen

Zitat:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
religion ist als mittel der politik wie eine armee ein instrument der machterhaltung.

Du checkst es nicht, oder? Was sind die Bedingungen dafür, dass eine Religion als Machtmittel dienen kann?


es muss rhetorisch begabte menschen geben, man kann sie demagogen oder propheten nennen, die andere leichtgläubigere menschen ohne schlüssige argumente aber dafür mit tricks oder gewalt oder beidem "überzeugen". diese bedingung findet man im grunde immer und überall auf der welt und sie kann nur in dem maße positiv dh. contra-religiös beeinflusst werden wie es demokratische bildung zu eigenverantwortung und selbstreflektierender rationalität gibt.

erst wenn politische redner bereit sind zuzugeben, dass sie sich irren können und ihre thesen freiwillig und ungehindert hinterfragen lassen besteht eine chance dafür, dass totalitäre regierungsformen zugunsten freier und demokratischer überwunden werden.
diese redner werden demnach keine dogmen sondern verhandelbare dikta verbreiten.

wenn du dir nun anschaust, wie kommunistische regime die bildung kontrollierten und speziell in der politischen bildung einfluss nahmen oder ungleich stärker die NS-diktatur ihre ideologie flächendeckend im gesamten bildungssektor entfaltete, spricht das wiederum für eine parallele zur religiösen "bildung" sprich mission. in beiden sytemen werden demokratische elemente aus der bildung entweder eingeschränkt, bekämpft oder völlig abgeschafft.

man kann das natürlich als eine bloße parallele zweier systeme betrachten um anzudeuten, dass dennoch beide ihren eigenen geltungsbereich haben, doch ist es ja nicht die einzige, sodass der begriff "politische religion" oder "politreligion" durchaus zutreffend ist.
hier könntest du also anhand konkreter beispiele ziegen warum es nicht der fall sein sollte.

glaubensinhalt sind in beiden fällen nicht oder fehlerhaft begründete und darüberhinaus nicht hinterfragbare annahmen bzw dogmen oder doktrine, die bei hinterfragung zudem massive repressionen zur folge haben.
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Beitrag(#1496230) Verfasst am: 06.07.2010, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
es muss rhetorisch begabte menschen geben, man kann sie demagogen oder propheten nennen, die andere leichtgläubigere menschen ohne schlüssige argumente aber dafür mit tricks oder gewalt oder beidem "überzeugen".

Es ist interessant, dass die obszöne Kehrseite deiner "demokratischen Offenheit" offenbar darin besteht, religiösen Menschen jede geistige Autonomie absprechen und ihre gesamte Lebensweise auf ein bloßes Resultat von Leichtgläubigkeit und manipulativer Fremdbestimmung reduzieren zu müssen.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1496231) Verfasst am: 06.07.2010, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
es muss rhetorisch begabte menschen geben, man kann sie demagogen oder propheten nennen, die andere leichtgläubigere menschen ohne schlüssige argumente aber dafür mit tricks oder gewalt oder beidem "überzeugen".

Es ist interessant, dass die obszöne Kehrseite deiner demokratischen "Offenheit" offenbar darin besteht, religiösen Menschen jede geistige Autonomie absprechen und ihre gesamte Lebensweise auf ein bloßes Resultat von Leichtgläubigkeit und manipulativer Fremdbestimmung reduzieren zu müssen.


offenbar? meinst du mit diesem wörtchen wird dein strohmann unauffälliger?
kannst ja mal beweisen, wo ich andersdenkenden ihre geistige autonomie absprechen will. bis heut abend. Winken
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1496232) Verfasst am: 06.07.2010, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
kannst ja mal beweisen, wo ich andersdenkenden ihre geistige autonomie absprechen will. bis heut abend. Winken

In deiner Komplettreduktion religiösen Bekenntnisses auf ein Ergebnis von Leichtgläubigkeit und Fremdmanipulation tust du genau das. Ich glaube, dass du dich argumentativ verrannt hast und mal wieder zu stolz bist, es zuzugeben. Religion lässt sich nicht vollständig auf Machtpolitik reduzieren. Wer es versucht, zahlt den Preis, entweder gar keine Erklärung für religiöse Bekenntnisse derjenigen zu haben, die damit keinen Machtzuwachs erlangen, oder sie auf "Fremdmanipulation" oder Leichtgläubigkeit reduzieren zu müssen.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1496277) Verfasst am: 06.07.2010, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Du tust so, als bestünde so eine Religion nur aus ihren Führern...

Entschuldige, wenn ich hier auch meinen Senf dazugebe: Im Prinzip ist das so, denn die Laien bzw. Schafe, wie sie von den selbsternannten Profis herablassend bzw. verächtlich genannt werden, haben in einer Religion nichts zu melden. Sie sind nur Befehlsempfänger.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1496278) Verfasst am: 06.07.2010, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
moritura hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
moritura hat folgendes geschrieben:
Ich denke, ein Teil der Faszination ist die Vereinfachung des Weltbildes.
Das Bekenntnis zu einer Religion führt aber nicht zwangsläufig zu einer Vereinfachung.
In gewissen Sinne schon. s. meine Ausführung zum Thema Entscheidungen.

Das sehe ich ebenso. Die Aspekte einer Religion, die sie attraktiv macht, sind nach meiner Beobachtung sehr einfach. Die Leute lieben
- klare Vorgaben, Gut/Böse
- einfache Entscheidungen ohne Dilemmata
- Verantwortung abgeben
- Heilsversprechen
- geliebt werden und Zuwendung / Trost bekommen
- rituelle Gemeinschaft

Die komplexen Aspekte einer Religion dagegen interessieren vielleicht einige kritische Theologen oder Grübler:
- Theodizee
- Freierwille
- wer hat Gott geschaffen?
- Quellenforschung
- ...

Dem ist nur eines vielleicht noch hinzuzufügen: Viele Menschen lechzen nach Führung durch andere. Und da haben es die "Religionsführer" besonders leicht, wenn sie behaupten, sie wären (Ver-)Mittler zwischen einem Allmächtigen und Allwissenden und den Menschen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1496304) Verfasst am: 06.07.2010, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
die Laien bzw. Schafe, wie sie von den selbsternannten Profis herablassend bzw. verächtlich genannt werden, haben in einer Religion nichts zu melden. Sie sind nur Befehlsempfänger.

Selbst wenn das zutrifft: Es ist schlichtweg irrelevant. Auch du verstehst den Punkt nicht.
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