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Atheismus und Judenhass
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1512080) Verfasst am: 03.08.2010, 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

Am Ende ist es ein Definitionsproblem, da hat AgentProvocateur schon Recht. Atheismus wird allgemein als die Ablehnung von Gottglauben verstanden, und bezieht sich meistens auf die Ablehnung des Christentums. Unglauben dagegen ist die Ablehnung jeder Art von Glauben, religiös oder ideologisch, und damit zwangsläufig jeder Art von Transzendenz, aber nicht nur der, denn es gibt ja auch Glaubensvorstellungen, die ohne Transzendenz auskommen. In der Praxis dürfte allerdings Atheismus und zumindest Ablehnung von Transzendenz in den meisten Fällen zusammengehen.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1512085) Verfasst am: 03.08.2010, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Meinem Verständnis nach ist Atheismus keine reflektierte Weltanschauung. Für mich ist einfach jeder, der nicht an Götter glaubt, Atheist.


Das löst das Problem der Inkonsistenz nicht, sondern dreht es nur um. Du konstruierst ja quasi den Fall, dass jemand reflektiert an Transzendentes glaubt, aber nicht an Götter. Dann ergibt sich aber, dass er die Gründe, warum er an Transzendentes glaubt, nicht auf Götter anwendet.


Ja, aber solche Leute gibt es!

Eine Bekannte von mir findet den Glauben an Götter lächerlich, glaubt aber u.a. an Geister, Reiki und Tarot.

Nichtsdestotrotz ist sie Atheistin: Ohne Glauben an Götter.

Ob der Glaube an Tranzendentales dabei nun reflektiert ist kann ich nicht beurteilen. Sie kann es "begründen", ja.

... ich versteh grad das Problem nicht, glaube ich.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1512091) Verfasst am: 03.08.2010, 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Aber mal unabhängig davon: ich sehe einfach noch nicht, dass Judenhass, (oder der Hass auf irgend eine andere Gruppe, die in irgend einer Weise als fremd angesehen wird), etwas mit Transzendenz zu tun haben muss.

Die Gruppe muss in irgendeiner Weise als solche definiert und mit gleichen Eigenschaften (negativen) identifiziert werden, die von den Mitgliedern der Gruppe grundsätzlich nicht modifiziert werden können. Dazu wurden und werden die von mir genannten Dinge verwendet und zwar für Menschen, die nicht alle gleiche äußere Merkmale besitzen, unterschiedlichen oder gar keiner Religion anhängen, in unterschiedlichen Nationen und komplett gegensätzlichen sozialen Strukturen leben, keine gemeinsame Sprache und Kultur besitzen. Um daraus eine Gruppe zu konstituieren, muss dementsprechend auf transzendente Zusammenhänge zurückgegriffen werden.

Ich meine, das hat in diesem Falle was mit Tradition (und somit eben doch Kultur) zu tun, die über die Familie weitergegeben wird oder allgemeiner gesagt durch einen Bezug zu seinen Vorfahren. Was ich nicht 'transzendent' nennen würde.
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MountainKing
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Anmeldungsdatum: 31.05.2006
Beiträge: 1438

Beitrag(#1512094) Verfasst am: 03.08.2010, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
MountainKing hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Meinem Verständnis nach ist Atheismus keine reflektierte Weltanschauung. Für mich ist einfach jeder, der nicht an Götter glaubt, Atheist.


Das löst das Problem der Inkonsistenz nicht, sondern dreht es nur um. Du konstruierst ja quasi den Fall, dass jemand reflektiert an Transzendentes glaubt, aber nicht an Götter. Dann ergibt sich aber, dass er die Gründe, warum er an Transzendentes glaubt, nicht auf Götter anwendet.


Ja, aber solche Leute gibt es!

Eine Bekannte von mir findet den Glauben an Götter lächerlich, glaubt aber u.a. an Geister, Reiki und Tarot.

Nichtsdestotrotz ist sie Atheistin: Ohne Glauben an Götter.
Ob der Glaube an Tranzendentales dabei nun reflektiert ist kann ich nicht beurteilen. Sie kann es "begründen", ja.

... ich versteh grad das Problem nicht, glaube ich.


Gibt keines. Sie ist dann eben Atheistin und trotzdem Anhängerin von Glaubensvorstellungen auf Kosten der Konsistenz ihrer Begründungen für den Atheismus. Wahrscheinlich hätte ich das von Anfang an deutlicher unterscheiden sollen.
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Daß starke Blähungen auftreten, rührt davon her, dass der Astralleib noch nicht vollständig in die Darmorganisation eingegliedert ist. (Rudolf Steiner)
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MountainKing
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Anmeldungsdatum: 31.05.2006
Beiträge: 1438

Beitrag(#1512100) Verfasst am: 03.08.2010, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Ich meine, das hat in diesem Falle was mit Tradition (und somit eben doch Kultur) zu tun, die über die Familie weitergegeben wird oder allgemeiner gesagt durch einen Bezug zu seinen Vorfahren. Was ich nicht 'transzendent' nennen würde.


Dann verwendest du aber keine antisemitische Argumentation, sondern eine, die sich auf religiöse/kulturelle Sozialisation bezieht. Eine alternative Sozialisation würde dementsprechend aus einem Juden einen Nichtjuden machen. Genau das ist aber eben nicht möglich:

Zitat:
Der deutsche Journalist Wilhelm Marr machte die Juden seit 1873 für den damaligen Gründerkrach verantwortlich.[2] Er gilt als Erfinder des Substantivs „Antisemitismus“, das er benutzte, um seine rassistische Judenablehnung von religiösem Judenhass zu unterscheiden und pseudowissenschaftlich zu begründen.

Im Februar 1879 warf seine Schrift Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum dieses Schlagwort in die politische Debatte.[3] Er richtete es nicht etwa gegen alle zur semitischen Sprachfamilie gehörenden Völker (namentlich die Araber), sondern gezielt nur gegen Juden:

- um sie nach ihrer Abstammung, nicht ihrer Religion zu definieren, und sie damit einer anderen „Rasse“ zuzuweisen
- um deren angeblich unveränderbaren „Nationalcharakter“ behaupten zu können,
- um diese Zuschreibungen wissenschaftlich aussehen zu lassen.

Marr stellte den Begriff ausdrücklich alternativ zum christlich-religiösen Antijudaismus vor, um diese „unaufgeklärte“, bloß emotionale Aversion auf einen „modernen“, angeblich rationalen Diskurs über den verderblichen gesellschaftlichen Einfluss der Juden zu orientieren. Damit wollte er allen, auch religionsfernen Bürgern, die Ausgrenzung aller Juden als politisches Ziel plausibel machen. Deren Integration in die bürgerliche Gesellschaft, sei es durch erzieherische „Verbesserung“, sei es durch die Taufe, sollte von vornherein unmöglich erscheinen. Daher griff Marr gerade auch die assimilierten Juden als „artfremde Nation in der Nation“ an, die deren Selbstfindung im Wege stehe.


http://de.wikipedia.org/wiki/Judenfeindlichkeit#Verwendung_bis_1945

Antisemitismus bezieht sich eben nicht nur auf orthodoxe Juden sondern auch auf säkuläre, konvertierte und ohne den von dir beschriebenen Bezug zu einer jüdischen Kultur lebende "Juden".
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1512107) Verfasst am: 03.08.2010, 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ich meine, das hat in diesem Falle was mit Tradition (und somit eben doch Kultur) zu tun, die über die Familie weitergegeben wird oder allgemeiner gesagt durch einen Bezug zu seinen Vorfahren. Was ich nicht 'transzendent' nennen würde.

Dann verwendest du aber keine antisemitische Argumentation, sondern eine, die sich auf religiöse/kulturelle Sozialisation bezieht. [...] Antisemitismus bezieht sich eben nicht nur auf orthodoxe Juden sondern auch auf säkuläre, konvertierte und ohne den von dir beschriebenen Bezug zu einer jüdischen Kultur lebende "Juden".

Ach, jetzt verstehe ich erst: Du redest die ganze Zeit von Antisemitismus und ich von Judenhass, was für Dich einen Unterschied macht, was ich hier aber gleichgesetzt habe.
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fwo
Caterpillar D9



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Beiträge: 26511
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1512118) Verfasst am: 03.08.2010, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
....
Antisemitismus bezieht sich eben nicht nur auf orthodoxe Juden sondern auch auf säkuläre, konvertierte und ohne den von dir beschriebenen Bezug zu einer jüdischen Kultur lebende "Juden".

Das heißt dann, dass sich der Antisemitismus auf ein rassisches Judentum bezieht, das zwar z.T. auch von Juden vertreten wird, das aber real nicht existiert. (Genau diese rassische Judendefinition, wenn auch nur implizit benutzt, war es übrigens, durch die man die berühmte Homannrede als klar antisemitischeinstufen konnte)

Insofern geht dieser so beschriebene Antisemitismus von einer Rassenvorstellung aus, die nicht nur wenig mit irgendeiner wissenschaftlich erfassbaren Realität zu tun hat, sondern zusätzlich dazu eine auch nicht weiter begründbare Wertung ansetzt. Braucht man mehr, um den Antisemitismus als irrational zu kennzeichnen?

Zumindest der hier vertretene Atheismus betont das Rationale, um eine weitere Vokabel ins Rennen zu werfen.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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MountainKing
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Beiträge: 1438

Beitrag(#1512126) Verfasst am: 03.08.2010, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Ach, jetzt verstehe ich erst: Du redest die ganze Zeit von Antisemitismus und ich von Judenhass, was für Dich einen Unterschied macht, was ich hier aber gleichgesetzt habe.


Liegt vielleicht auch daran, dass der Threadersteller das im Titel und Eröffnungsposting bereits vermischt hat. Ich kenne die Unterscheidung aus der Literatur eigentlich wie beschrieben, der zentrale Punkt ist der Wechsel einer auf prinzipiell änderbaren Faktoren beruhenden auf eine unveränderliche Definition.
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MountainKing
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Beiträge: 1438

Beitrag(#1512134) Verfasst am: 03.08.2010, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Das heißt dann, dass sich der Antisemitismus auf ein rassisches Judentum bezieht, das zwar z.T. auch von Juden vertreten wird, das aber real nicht existiert. (Genau diese rassische Judendefinition, wenn auch nur implizit benutzt, war es übrigens, durch die man die berühmte Homannrede als klar antisemitischeinstufen konnte)


Ganz genau. In Hohmanns Argumentation waren säkuläre amerikanische Ostküstenjuden und polnische Orthodoxe letztlich mitschuldig an den Taten atheistischer Bolschewiken in Russland, die sich selbst zudem meist gar nicht als Juden gesehen haben. Das funktioniert nur mit einer rassistischen/irrationalen Begründung.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1512148) Verfasst am: 03.08.2010, 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
MountainKing hat folgendes geschrieben:

Vielleicht sollte man statt "irrational" besser mit "transzendent" arbeiten? In dem Sinne, dass Atheismus eben grundsätzlich entsprechende Konstrukte nicht ernst nehmen kann und Antisemitismus gehört da deswegen dazu, weil ja ein mystisches Band alle Juden verbindet und ihnen gewisse unabänderliche Eigenschaften zuschreibt, die nicht aus der Sozialisation, freier Entscheidung o.ä. stammen und demzufolge eigentlich einen transzendenten Ursprung haben müssen.
Es könnten auch Gene sein und damit wäre es nicht mehr transzendent.


Diese Begründung gibt es im Kontext des Antisemitismus so aber nicht. Zudem würde das, was wir über Genetik wissen, dies nicht begründen können, ergo müsste genau das geschehen, was ich beschrieben haben, man müsste darüber hinaus eine unbekannte und undefinierbare Einflussgröße erfinden.
Wieso ist Antisemitismus denn nicht über Gene zu begründen? Das ist doch die Natur des Rassismus.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26511
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1512155) Verfasst am: 03.08.2010, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
.....Wieso ist Antisemitismus denn nicht über Gene zu begründen? Das ist doch die Natur des Rassismus.

Evtl. wenn Du ein Gen findest, das für die rationale Fehlfunktion Rassismus verantwortlich ist.

Ansonsten war es hier schon mehrmals Thema, dass selbst die, die unvorsichtig genug sind, sich auch bei der Spezies Mensch auf die Untersuchung möglicher Subspezies einzulassen (hab ich ja durchaus nix gegen), "die Juden" nicht rassisch definieren können. Wie auch? Wenn Du dir die Geschichte der Juden ansiehst, ist es völlig klar, dass Du da praktisch das gesamte euripide Spektrum vom arabisch-mediterranen bis zum nordeuropäischen findest.

ah: Manchmal habe ich den Eindruck, dass man zumindest bei dir Genetik mit ck schreiben müsste.

fwo
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MountainKing
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Beiträge: 1438

Beitrag(#1512189) Verfasst am: 03.08.2010, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wieso ist Antisemitismus denn nicht über Gene zu begründen? Das ist doch die Natur des Rassismus.


Rassistischer Antisemitismus wurde aber schon begründet, bevor es die Molekularbiologie gab. Und Letztere bietet real keinen Anhaltspunkt dafür, eine jüdische Rasse zu konstruieren und auch nicht die Ursache für Eigenschaften/Verhaltensweise, die Juden im antisemitischen Kontext zugewiesen werden.
Schau dir doch die Nürnberger Rassengesetze an. Das sind eigentlich keine "Rassen"gesetze, sondern Religionsgesetze, denn Juden wurden nicht über genetisch vererbbare Merkmale definiert, sondern über die Religionszugehörigkeit ihrer Großeltern.
Sicher wurde/wird Antisemitismus auch unter Berufung auf Genetik pseudowissenschaftlich verbrämt, aber er "funktioniert" trotzdem nicht ohne zusätzliche irrationale Annahmen.
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narziss
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Beiträge: 21939

Beitrag(#1512239) Verfasst am: 03.08.2010, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Aber warum soll man nicht davon ausgehen, dass Juden genetisch anders sind?
http://video.google.com/videoplay?docid=6037708729636407580
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1512256) Verfasst am: 03.08.2010, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Aber warum soll man nicht davon ausgehen, dass Juden genetisch anders sind?
http://video.google.com/videoplay?docid=6037708729636407580

Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es da nur um aschkenasische Juden, und in sofern ist jede Gruppe, die sich über längere Zeit in sich selbst vermehrt hat, »genetisch anders«, also auch Ostfriesen oder bayrische Bergbauern, aber über »die« Juden sagt das nichts. Ich hab schon mal vorgeschlagen, sich die Liste der verschiedenen Gruppen anzuschauen, aus denen das Judentum besteht, dann erledigt sich deine Idee von selbst.
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MountainKing
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Anmeldungsdatum: 31.05.2006
Beiträge: 1438

Beitrag(#1512259) Verfasst am: 03.08.2010, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht bei Rassismus/Antisemitismus aber nicht einfach um die reine Feststellung genetischer Differenzen oder Gemeinsamkeiten, sondern um Wertungen und Zuschreibungen von Eigenschaften und Verhaltensweisen, die nicht genetisch bedingt sind. Zumindest ist mir bisher nicht bekannt, dass es Gene für das Streben nach Weltherrschaft oder Ritualmorde an christlichen Kindlein gibt.
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1512262) Verfasst am: 03.08.2010, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
Es geht bei Rassismus/Antisemitismus aber nicht einfach um die reine Feststellung genetischer Differenzen oder Gemeinsamkeiten, sondern um Wertungen und Zuschreibungen von Eigenschaften und Verhaltensweisen, die nicht genetisch bedingt sind. Zumindest ist mir bisher nicht bekannt, dass es Gene für das Streben nach Weltherrschaft oder Ritualmorde an christlichen Kindlein gibt.

Sag's ehrlich: Rassismus/Antisemitismus hat mit Fakten überhaupt nichts zu tun.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1512267) Verfasst am: 03.08.2010, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Aber warum soll man nicht davon ausgehen, dass Juden genetisch anders sind?
http://video.google.com/videoplay?docid=6037708729636407580

Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es da nur um aschkenasische Juden, und in sofern ist jede Gruppe, die sich über längere Zeit in sich selbst vermehrt hat, »genetisch anders«, also auch Ostfriesen oder bayrische Bergbauern, aber über »die« Juden sagt das nichts. Ich hab schon mal vorgeschlagen, sich die Liste der verschiedenen Gruppen anzuschauen, aus denen das Judentum besteht, dann erledigt sich deine Idee von selbst.
Aschkenasen machen ca. 80% aller Juden aus.
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1512272) Verfasst am: 03.08.2010, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Aschkenasen machen ca. 80% aller Juden aus.

Wohl nicht einmal 60%. Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, daß alle Menschen, ich betone: alle, genetisch fast identisch sind. Man hat nach einer gemeinsamen Abstammung der aschkenasischen Juden gesucht, und ist auch fündig geworden, allerdings nur bei 3.5 der 8 Mio., und gemeinsame Abstammung meint hier die Mütter. Über die Väter ist da nichts gesagt. Wenn man dann noch berücksichtigt, daß bei 10-15% aller Menschen, der biologische Vater nicht der ist, des es zu sein vorgibt, und man das auf 2000 Jahre hochrechnet, ist jede genetisch basierte Rassentheorie obsolet. Ich denke also, du kannst dich von deiner Theorie verabschieden - es sei denn, sie ist immun gegen Fakten, was ich nicht hoffen will.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1512281) Verfasst am: 03.08.2010, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Aschkenasen machen ca. 80% aller Juden aus.

Wohl nicht einmal 60%. Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, daß alle Menschen, ich betone: alle, genetisch fast identisch sind. Man hat nach einer gemeinsamen Abstammung der aschkenasischen Juden gesucht, und ist auch fündig geworden, allerdings nur bei 3.5 der 8 Mio., und gemeinsame Abstammung meint hier die Mütter. Über die Väter ist da nichts gesagt. Wenn man dann noch berücksichtigt, daß bei 10-15% aller Menschen, der biologische Vater nicht der ist, des es zu sein vorgibt, und man das auf 2000 Jahre hochrechnet, ist jede genetisch basierte Rassentheorie obsolet. Ich denke also, du kannst dich von deiner Theorie verabschieden - es sei denn, sie ist immun gegen Fakten, was ich nicht hoffen will.

Paulus:
"Du solltest einigen Leuten dort verbieten, falsche Lehren zu verbreiten. Das gilt immer noch. Sie sollten sich nicht mit jüdischen Legenden und endlosen Geschlechtsregistern abgeben, denn das führt nur zu spekulativen Streitereien...."

Dieses pochen auf irgendwelche körperliche Abstammungen ist nichts neues...
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1512306) Verfasst am: 03.08.2010, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Aschkenasen machen ca. 80% aller Juden aus.

Wohl nicht einmal 60%. Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, daß alle Menschen, ich betone: alle, genetisch fast identisch sind. Man hat nach einer gemeinsamen Abstammung der aschkenasischen Juden gesucht, und ist auch fündig geworden, allerdings nur bei 3.5 der 8 Mio., und gemeinsame Abstammung meint hier die Mütter. Über die Väter ist da nichts gesagt. Wenn man dann noch berücksichtigt, daß bei 10-15% aller Menschen, der biologische Vater nicht der ist, des es zu sein vorgibt, und man das auf 2000 Jahre hochrechnet, ist jede genetisch basierte Rassentheorie obsolet. Ich denke also, du kannst dich von deiner Theorie verabschieden - es sei denn, sie ist immun gegen Fakten, was ich nicht hoffen will.
Also hier steht nochmal was von 80%:
http://en.wikipedia.org/wiki/Ashkenazi_Jews

Und Pinker führt in seinem Vortrag mehr Hinweise auf, als nur die mitochondriale DNS.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Wohnort: 75

Beitrag(#1512309) Verfasst am: 03.08.2010, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
MountainKing hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Aber mal unabhängig davon: ich sehe einfach noch nicht, dass Judenhass, (oder der Hass auf irgend eine andere Gruppe, die in irgend einer Weise als fremd angesehen wird), etwas mit Transzendenz zu tun haben muss.

Die Gruppe muss in irgendeiner Weise als solche definiert und mit gleichen Eigenschaften (negativen) identifiziert werden, die von den Mitgliedern der Gruppe grundsätzlich nicht modifiziert werden können. Dazu wurden und werden die von mir genannten Dinge verwendet und zwar für Menschen, die nicht alle gleiche äußere Merkmale besitzen, unterschiedlichen oder gar keiner Religion anhängen, in unterschiedlichen Nationen und komplett gegensätzlichen sozialen Strukturen leben, keine gemeinsame Sprache und Kultur besitzen. Um daraus eine Gruppe zu konstituieren, muss dementsprechend auf transzendente Zusammenhänge zurückgegriffen werden.

Ich meine, das hat in diesem Falle was mit Tradition (und somit eben doch Kultur) zu tun, die über die Familie weitergegeben wird oder allgemeiner gesagt durch einen Bezug zu seinen Vorfahren. Was ich nicht 'transzendent' nennen würde.


Könnten diese "Traditionen" nicht transzendent werden oder geworden sein? Ein Mythos entsteht ja auch nicht von heute auf morgen. Ein Judenhasser, der hinterfragt, aus welchen empathisch nachvollziehbaren Gründen "der Jude" dies und das macht, wird mutmaßlich schnell Probleme mit der Begründung seiner "Tradition" bekommen. Was da an realer "Substanz" bleibt, ist ja eben nicht fassbar.
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Rasmus
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Beiträge: 17559

Beitrag(#1512313) Verfasst am: 03.08.2010, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Aschkenasen machen ca. 80% aller Juden aus.

Wohl nicht einmal 60%. Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, daß alle Menschen, ich betone: alle, genetisch fast identisch sind. Man hat nach einer gemeinsamen Abstammung der aschkenasischen Juden gesucht, und ist auch fündig geworden, allerdings nur bei 3.5 der 8 Mio., und gemeinsame Abstammung meint hier die Mütter. Über die Väter ist da nichts gesagt. Wenn man dann noch berücksichtigt, daß bei 10-15% aller Menschen, der biologische Vater nicht der ist, des es zu sein vorgibt, und man das auf 2000 Jahre hochrechnet, ist jede genetisch basierte Rassentheorie obsolet. Ich denke also, du kannst dich von deiner Theorie verabschieden - es sei denn, sie ist immun gegen Fakten, was ich nicht hoffen will.
Also hier steht nochmal was von 80%:
http://en.wikipedia.org/wiki/Ashkenazi_Jews

Und Pinker führt in seinem Vortrag mehr Hinweise auf, als nur die mitochondriale DNS.


Und wenn es 99% wären, wäre die Theorie immer noch falsch.
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Beiträge: 21939

Beitrag(#1512319) Verfasst am: 03.08.2010, 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Aschkenasen machen ca. 80% aller Juden aus.

Wohl nicht einmal 60%. Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, daß alle Menschen, ich betone: alle, genetisch fast identisch sind. Man hat nach einer gemeinsamen Abstammung der aschkenasischen Juden gesucht, und ist auch fündig geworden, allerdings nur bei 3.5 der 8 Mio., und gemeinsame Abstammung meint hier die Mütter. Über die Väter ist da nichts gesagt. Wenn man dann noch berücksichtigt, daß bei 10-15% aller Menschen, der biologische Vater nicht der ist, des es zu sein vorgibt, und man das auf 2000 Jahre hochrechnet, ist jede genetisch basierte Rassentheorie obsolet. Ich denke also, du kannst dich von deiner Theorie verabschieden - es sei denn, sie ist immun gegen Fakten, was ich nicht hoffen will.
Also hier steht nochmal was von 80%:
http://en.wikipedia.org/wiki/Ashkenazi_Jews

Und Pinker führt in seinem Vortrag mehr Hinweise auf, als nur die mitochondriale DNS.


Und wenn es 99% wären, wäre die Theorie immer noch falsch.
Wieso? Und auf welche Theorie beziehst du dich jetzt genau?
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Carneades
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Anmeldungsdatum: 08.08.2010
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Beitrag(#1516189) Verfasst am: 10.08.2010, 03:23    Titel: ? Antworten mit Zitat

Eigene sagen dass die Judenhasser sich hassen. Verlegen Ist das ziemlich wahr? Frage
Ich weriss dass sie denken wie getrunken als sie nicht kann können der Wahrheit nicht folgen. Ihre Vermutungen sind falsch aber sie immer die Wahrhit verdrehen.
Sie sprechen vom Photo dass kein Beweis von der Nazi- Reinigen zeigt, aber man hat das Photo der Reinungen eines Farm genommen wurden. Sie haben gut-trainierte Augen die sehen was diese Menschen sehen wollen: sie ignorieren was das Gegenteil zeigt. zynisches Grinsen Verlegen
Für sie ist die Psychologie wichtig mehr als das Wahrheit! Wie können wir die anderen nicht wie sie zu sein helfen? Man hofft dass die die nicht wie sie aber nicht gut-informiert über das Holocaust die Wahrheit sehen können?
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