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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1519507) Verfasst am: 16.08.2010, 14:05 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
Fisch muss schwimmen. |
Würdest du die Freundlichkeit besitzen, meinen Avatar in Frieden zu lassen!
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1519511) Verfasst am: 16.08.2010, 14:06 Titel: |
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Kiki hat folgendes geschrieben: | Da stimme ich tillich zu. Immerhin kann man ja sagen, ich glaube nicht an transzendente Wesen. Aber damit hat man doch definiert, dass es transzendent sein muss. Egal ob man nun daran glaub oder nicht. |
Nein, das haben andere schon für einen getan. Der Atheismus ist eine Reaktion auf den Theismus, in diesem Sinne also reaktionär.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1519514) Verfasst am: 16.08.2010, 14:08 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | im allgemeinen ist man atheist, wenn man alle behaupteten gottheiten als nicht existent betrachtet oder ihre existenz anzweifelt. |
Dann ist wahrscheinlich niemand Atheist, denn niemand kennt wohl alle behaupteten Gottheiten.
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#1519626) Verfasst am: 16.08.2010, 16:50 Titel: Re: Muss man Gott Definieren damit man an ihn nicht glauben kann? |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Grün, ein Horn, kann pfeifen, ist zumindest gelegentlich fröhlich, kann fliegen, zb in deinem Garten - damit hast du doch schon eine ganze Latte von Eigenschaften dieses Wesens, an das du nicht glaubst. |
und schon gehen sie los, die hineininterpretierten eigenschaften... ein fröhliches lied pfeifen bedeutet nicht im umkehrschluss, dass das grüne einhorn auch nur gelegentlich fröhlich ist
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22285
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(#1519632) Verfasst am: 16.08.2010, 16:58 Titel: Re: Muss man Gott Definieren damit man an ihn nicht glauben kann? |
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Woici hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Grün, ein Horn, kann pfeifen, ist zumindest gelegentlich fröhlich, kann fliegen, zb in deinem Garten - damit hast du doch schon eine ganze Latte von Eigenschaften dieses Wesens, an das du nicht glaubst. |
und schon gehen sie los, die hineininterpretierten eigenschaften... ein fröhliches lied pfeifen bedeutet nicht im umkehrschluss, dass das grüne einhorn auch nur gelegentlich fröhlich ist |
OK.
Aber es verhält sich auf eine Weise, die du fröhlich nennst - und damit, und den ganzen anderen aufgezählten Eigenschaften, ist es schon ziemlich weitgehend definiert (von jemand anders), auch ohne dass du diese Definition noch ausbaust.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Kiki ist sicher nicht Eso
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm
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(#1519643) Verfasst am: 16.08.2010, 17:08 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Kiki hat folgendes geschrieben: | Da stimme ich tillich zu. Immerhin kann man ja sagen, ich glaube nicht an transzendente Wesen. Aber damit hat man doch definiert, dass es transzendent sein muss. Egal ob man nun daran glaub oder nicht. |
Nein, das haben andere schon für einen getan. Der Atheismus ist eine Reaktion auf den Theismus, in diesem Sinne also reaktionär. |
Glaubst du alles, was andere sagen? Und ja, wenn die Theisten den Gott definiert haben und du nicht daran glaubst, dann ist er doch trotzdem definiert. In der Wissenschaft werden doch schon getroffene Definitionen auch übernommen, dennoch mussten sie einmal getätigt werden.
_________________ You may not have realized that your tiniest moves provoke disorder in my heart with a strenght comparable to that of a typhoon.
~
Kömodie = Tragödie + Zeit (Jürgen von der Lippe)
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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1519658) Verfasst am: 16.08.2010, 17:24 Titel: Re: Muss man Gott Definieren damit man an ihn nicht glauben kann? |
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Danol hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Um eine Gottesvorstellung aus rationalen Gründen abzulehnen, muß sie etwas Wesentliches beinhalten. |
Ja, das ist richtig. Aber: Es geht hier um die Frage, ob man Gott definieren muss um nicht an ihn zu glauben - von einer Ablehnung aus rationalen Gründen ist keine Rede. Dafür muss man m.E. gar nichts definieren. Glauben würde ich (im religiösen Sinne) definieren als das Fürwahrhalten metaphysischer Vermutungen, eine unbestimmte Vermutung kann man aber nicht für wahr halten - insofern würde ich eher sagen man glaubt automatisch nicht, wenn man nicht definiert an was man glaubt; aber man muss nicht definieren an was man nicht glaubt. Ich muss mir auch nicht bewusst sein was ich gerade nicht tue, um es nicht zu tun. |
Danols Ausführung überzeugt mich am meisten.
Man käme ja zu überhaupt nichts anderem mehr, wenn man dauernd definieren müsste was man denn jetzt schon wieder nicht glaubt.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1519674) Verfasst am: 16.08.2010, 18:08 Titel: Re: Muss man Gott Definieren damit man an ihn nicht glauben kann? |
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Taurhin hat folgendes geschrieben: | In einem anderem Forum kam die These auf das man bevor man an einen Gott nicht glauben kann, man sich erst vorstellen muss welche Eigenschaften er besitzt.
Wie steht ihr den dazu. |
Da ist der Kardinalfehler der allem Rationalen anhaftet.
Glauben tut man aufgrund eines Gefühls, daß sich alles für Einen zum Guten wendet.
Das hat eher etwas damit zu tun warum man Lotto spielt oder eben nicht.
Das "gute" Gefühl hat man ... oder eben nicht.
Ebensogut könnte man fragen "warum liebst du nicht?"
Eine Überzeugung die nicht rational erworben ist, kann auch nicht, durch dezidierteste Begründungen widerlegt werden.
Man kann also durchaus Eigenschaften als Erdachtes ausweisen - das Gefühl durch das man auf die vorgetragenen Eigenschaften überhaupt erst kommt berührt man nicht.
und
vielleicht ist der ganze Gotthokuspokus ja doch nur ein Mißverständnis der beiden Gehirnhälften, die eine versucht eingehende Reize mit einem Gefühl zu verbinden, die andere mit einer Zusatzinformation zu verknüpfen.
Es ist ein bisschen so, wie man nicht Nicht denken kann.
"Denken sie nicht an Elefanten"
_________________ ____________________
ertrage die Clowns!
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kereng Privateer
Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 3053
Wohnort: Hamburg
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(#1519714) Verfasst am: 16.08.2010, 19:06 Titel: |
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Um zu sagen: "Ich glaube nicht an Gott", muss man irgendeine Bedeutung des Wortes "Gott" kennen. Die Aussage "Ich glaube nicht an Dingsbums" ist sinnlos. Rasmus mit seinem Auto-Vergleich und Woici mit seinem Einhorn-Vergleich gehen schon zu weit, wenn sie von besonderen Eigenschaften des Autos oder Einhorns reden. Um überhaupt ein Auto oder Einhorn zu erkennen, wenn man es sieht, muss man erstmal einige Eigenschaften kennen.
Gott ist besonders schlecht definiert und hat ein besonders weites Bedeutungsspektrum, von Pharaonen, die als Götter angesehen wurden, über noch recht handfeste Götter wie Pan, Indra oder Wotan bis hin zu transzendenten Lückengöttern.
Wer an Gott glaubt, kann sich einen aussuchen. Wer nicht an Gott glaubt, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er vielleicht die transzendenten, im Verborgenen tätigen, Götter übersehen hat, oder gar solche Götter, die so definiert sind, dass es sie geben muss. An Erstere zu glauben, gibt es keinen Grund, und Letztere verlassen das Bedeutungsspektrum des Wortes Gott.
Langer Rede kurzer Sinn: Wer schon länger als zehn Jahre lebt, kennt normalerweise die Bedeutung des Wortes Gott gut genug, um sagen zu können: "Ich glaube nicht an Gott".
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1519730) Verfasst am: 16.08.2010, 19:28 Titel: Re: Muss man Gott Definieren damit man an ihn nicht glauben kann? |
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Taurhin hat folgendes geschrieben: | In einem anderem Forum kam die These auf das man bevor man an einen Gott nicht glauben kann, man sich erst vorstellen muss welche Eigenschaften er besitzt.
Wie steht ihr den dazu. |
Ich muss ein Konzept bzw. eine kognitive Repräsentation von "Gott" im Kopf haben, um den Begriff überhaupt sinnvoll verwenden zu können. So wie bei "Stuhl": Da ist es auch egal, ob der Stuhl einen oder vier Beine hat, Lehne oder nicht. Wenn ich das nicht habe, ist jede Beschäftigung mit diesem "X" völlig sinnlos, also auch die Frage, ob man daran glauben könne oder nicht.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1519745) Verfasst am: 16.08.2010, 19:52 Titel: |
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kereng hat folgendes geschrieben: | Langer Rede kurzer Sinn: Wer schon länger als zehn Jahre lebt, kennt normalerweise die Bedeutung des Wortes Gott gut genug, um sagen zu können: "Ich glaube nicht an Gott". |
Man kennt dann etwas was das Umfeld als "Gott" bezeichnet, nicht mehr und nicht weniger. Und der Begriff "glaube" ist so schwammig und vieldeutig das man ihn meiden sollte.
"kereng" kenne ich erst wenn kereng sich selbst in meiner kereng-Sicht erkennen kann, ansonsten bezeichne ich etwas als kereng was sich selbst in dieser Bezeichnung nicht erkennt.
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Olam ha Ba registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.08.2010 Beiträge: 17
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(#1519756) Verfasst am: 16.08.2010, 20:00 Titel: Re: Muss man Gott Definieren damit man an ihn nicht glauben kann? |
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Hallo "Effô Tisetti"
Zitat: | Ich muss ein Konzept bzw. eine kognitive Repräsentation von "Gott" im Kopf haben, um den Begriff überhaupt sinnvoll verwenden zu können. So wie bei "Stuhl": Da ist es auch egal, ob der Stuhl einen oder vier Beine hat, Lehne oder nicht. Wenn ich das nicht habe, ist jede Beschäftigung mit diesem "X" völlig sinnlos, also auch die Frage, ob man daran glauben könne oder nicht. |
Die Indianer nennen es Manitu, die FM den großen Baumeister, wer sagte den Eingeboren wie oder was"Gott" ist?
Klar, ick glaube auch nur das, was ich sehen und anfassen kann, alles andere gibt es nicht, ist doch klar wie Kloßbrühe.
Olam
_________________ Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind.
Albert Einstein
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1519845) Verfasst am: 16.08.2010, 21:15 Titel: |
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Kiki hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Kiki hat folgendes geschrieben: | Da stimme ich tillich zu. Immerhin kann man ja sagen, ich glaube nicht an transzendente Wesen. Aber damit hat man doch definiert, dass es transzendent sein muss. Egal ob man nun daran glaub oder nicht. |
Nein, das haben andere schon für einen getan. Der Atheismus ist eine Reaktion auf den Theismus, in diesem Sinne also reaktionär. |
Glaubst du alles, was andere sagen? Und ja, wenn die Theisten den Gott definiert haben und du nicht daran glaubst, dann ist er doch trotzdem definiert. In der Wissenschaft werden doch schon getroffene Definitionen auch übernommen, dennoch mussten sie einmal getätigt werden. |
Atheismus ist aber keine Wissenschaft. Ich weiß nicht, wie der Unglauben anderer aussieht. Bei mir war es die Unfähigkeit, mit denen mir angebotenen Gottesbildern etwas anfangen zu können. Natürlich heißt das, daß man von einem Gottesbegriff ausgeht, den andere definiert haben, oder genauer gesagt, von mehreren solchen Begriffen, die sich oft auch noch gegenseitig ausschließen.
Aber von da an bin ich einen anderen Weg gegangen, ohne daß ich noch das Bedürfnis hätte, jede einzelne Gottesvorstellung zu verstehen, geschweige denn zu widerlegen
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1519881) Verfasst am: 16.08.2010, 21:43 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | im allgemeinen ist man atheist, wenn man alle behaupteten gottheiten als nicht existent betrachtet oder ihre existenz anzweifelt. |
Dann ist wahrscheinlich niemand Atheist, denn niemand kennt wohl alle behaupteten Gottheiten. |
als atheist man muss die gottheiten nicht kennen um sie als nicht existent zu betrachten.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1519887) Verfasst am: 16.08.2010, 21:56 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | im allgemeinen ist man atheist, wenn man alle behaupteten gottheiten als nicht existent betrachtet oder ihre existenz anzweifelt. |
Dann ist wahrscheinlich niemand Atheist, denn niemand kennt wohl alle behaupteten Gottheiten. |
als atheist man muss die gottheiten nicht kennen um sie als nicht existent zu betrachten. |
Wo ist jetzt der Unterschied zum Nontheisten?
_________________ -Brother Broadsword of Warm Humanitarianism
"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843
You can't spell Discord without Disco.
-frypoddie
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1519889) Verfasst am: 16.08.2010, 22:03 Titel: |
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Dissonanz hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | im allgemeinen ist man atheist, wenn man alle behaupteten gottheiten als nicht existent betrachtet oder ihre existenz anzweifelt. |
Dann ist wahrscheinlich niemand Atheist, denn niemand kennt wohl alle behaupteten Gottheiten. |
als atheist man muss die gottheiten nicht kennen um sie als nicht existent zu betrachten. |
Wo ist jetzt der Unterschied zum Nontheisten? |
nontheisten ist schon das konzept "gott" nicht bekannt, zum beispiel sind kleinkinder nontheisten, solange sie nicht mit entsprechenden hirnviren konfrontiert werden.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Kiki ist sicher nicht Eso
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm
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(#1519997) Verfasst am: 16.08.2010, 23:42 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Aber von da an bin ich einen anderen Weg gegangen, ohne daß ich noch das Bedürfnis hätte, jede einzelne Gottesvorstellung zu verstehen, geschweige denn zu widerlegen |
Das verlangt doch auch gar keiner. Im Eingangspost wurde doch auch nicht gesagt, wie genau es definiert werden muss.
_________________ You may not have realized that your tiniest moves provoke disorder in my heart with a strenght comparable to that of a typhoon.
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Kömodie = Tragödie + Zeit (Jürgen von der Lippe)
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16354
Wohnort: Arena of Air
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(#1520016) Verfasst am: 16.08.2010, 23:54 Titel: |
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Könnte man dann nicht auch jemanden ausfragen, welche Eigenschaften ein Gott denn haben müßte, damit sie oder er an ihn glauben könnte? Und auch, weil es ja so viele Götter gibt, die unterschiedliche Eigenschaften haben sollen - im Hinduismus sind die Götter m.W. auch nicht "unsterblich" -, macht das spontan wenig Sinn, man fordert von einem Christen schließlich auch nicht ab zu antworten, warum er nicht an die/einen der Hindugötter glaubt .
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1520073) Verfasst am: 17.08.2010, 02:16 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | im allgemeinen ist man atheist, wenn man alle behaupteten gottheiten als nicht existent betrachtet oder ihre existenz anzweifelt. |
Dann ist wahrscheinlich niemand Atheist, denn niemand kennt wohl alle behaupteten Gottheiten. |
als atheist man muss die gottheiten nicht kennen um sie als nicht existent zu betrachten. |
Wie kann ich aber etwas, was ich gar nicht kenne, als 'nicht existent' betrachten?
Das, was Du eigentlich ausdrücken willst, müsste man doch wohl eher so formulieren:
"X ist Atheist genau dann, wenn er a) das Konzept 'Gott' kennt und b) nicht an eine Entität, die unter das Konzept 'Gott' fällt, glaubt".
Oder nicht?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1520074) Verfasst am: 17.08.2010, 02:21 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Wie kann ich aber etwas, was ich gar nicht kenne, als 'nicht existent' betrachten? |
Ich muss Herrn Müller nicht kennen, um bescheinigen zu können, dass es keinen Herrn Müller gibt, der sämtliche Nationalhymnen gleichzeitig pupsen kann, während er Handstand macht und mit den Ohren wackelt.
Was der angebliche Herr Müller sonst noch für Eigenschaften hat, wie übers Wasser wandeln oder Wein in Urin verwandeln etc. spielt dafür keine Rolle.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1520076) Verfasst am: 17.08.2010, 02:24 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wie kann ich aber etwas, was ich gar nicht kenne, als 'nicht existent' betrachten? |
Ich muss Herrn Müller nicht kennen, um bescheinigen zu können, dass es keinen Herrn Müller gibt, der sämtliche Nationalhymnen gleichzeitig pupsen kann, während er Handstand macht und mit den Ohren wackelt.
Was der angebliche Herr Müller sonst noch für Eigenschaften hat, wie übers Wasser wandeln oder Wein in Urin verwandeln etc. spielt dafür keine Rolle. |
Ja, aber Du kannst dennoch nicht behaupten, es könne überhaupt keinen Herrn Müller geben. Das war der Punkt hier, Du musst einfach den Kontext beachten.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1520080) Verfasst am: 17.08.2010, 02:29 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wie kann ich aber etwas, was ich gar nicht kenne, als 'nicht existent' betrachten? |
Ich muss Herrn Müller nicht kennen, um bescheinigen zu können, dass es keinen Herrn Müller gibt, der sämtliche Nationalhymnen gleichzeitig pupsen kann, während er Handstand macht und mit den Ohren wackelt.
Was der angebliche Herr Müller sonst noch für Eigenschaften hat, wie übers Wasser wandeln oder Wein in Urin verwandeln etc. spielt dafür keine Rolle. |
Ja, aber Du kannst dennoch nicht behaupten, es könne überhaupt keinen Herrn Müller geben. Das war der Punkt hier, Du musst einfach den Kontext beachten. |
Es kann keinen Herrn Müller geben, der
Zitat: | der sämtliche Nationalhymnen gleichzeitig pupsen kann, während er Handstand macht und mit den Ohren wackelt.
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also übernatürliche Eigenschaften hat, wollte ich damit sagen.
Ob er daneben noch jeweils Blitze schleudern oder wiederauferstehen kann ist docjh völlig sekundär.
Ich muss nicht alle Gottvorstellungen kennen, um sehr sicher voraussetzen zu können, dass es gar keinen Gott gibt, somit auch nicht den mir jeweils konkret vorgesetzten.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1520082) Verfasst am: 17.08.2010, 02:33 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Es kann keinen Herrn Müller geben, der
Zitat: | der sämtliche Nationalhymnen gleichzeitig pupsen kann, während er Handstand macht und mit den Ohren wackelt.
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also übernatürliche Eigenschaften hat, wollte ich damit sagen. |
Okay, verstehe. Du hast also einen Beweis dafür, dass es einen 'übernatürlichen' Gott nicht gibt.
Ich bin ganz Ohr.
Du wirst berühmt und reich werden, wenn Du das beweisen kannst.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1520083) Verfasst am: 17.08.2010, 02:35 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Es kann keinen Herrn Müller geben, der
Zitat: | der sämtliche Nationalhymnen gleichzeitig pupsen kann, während er Handstand macht und mit den Ohren wackelt.
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also übernatürliche Eigenschaften hat, wollte ich damit sagen. |
Okay, verstehe. Du hast also einen Beweis dafür, dass es einen 'übernatürlichen' Gott nicht gibt.
Ich bin ganz Ohr.
Du wirst berühmt und reich werden, wenn Du das beweisen kannst. |
Natürlich hab ich keinen Beweis, aber sämtliche Evidenzen sprechen gegen das Konzept Gott an sich. Ich muss also nicht jedesmal eine neue Einzelfallprüfung vornehmen, wenn wieder einer mit nem neuen ankommt, um das zumindest solange erstmal zu verwerfen, solange bis ich eine Evidenz erhalte.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1520086) Verfasst am: 17.08.2010, 02:40 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Natürlich hab ich keinen Beweis, aber sämtliche Evidenzen sprechen gegen das Konzept Gott an sich. Ich muss also nicht jedesmal eine neue Einzelfallprüfung vornehmen, wenn wieder einer mit nem neuen ankommt, um das zumindest solange erstmal zu verwerfen, solange bis ich eine Evidenz erhalte. |
Klar, keine Frage.
Nach meinem Sprachgefühl ist das aber ein ziemlich großer Unterschied zu der Aussage: "ich betrachte alle behaupteten Gottheiten als nicht existent".
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1520087) Verfasst am: 17.08.2010, 02:41 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Natürlich hab ich keinen Beweis, aber sämtliche Evidenzen sprechen gegen das Konzept Gott an sich. Ich muss also nicht jedesmal eine neue Einzelfallprüfung vornehmen, wenn wieder einer mit nem neuen ankommt, um das zumindest solange erstmal zu verwerfen, solange bis ich eine Evidenz erhalte. |
Klar, keine Frage.
Nach meinem Sprachgefühl ist das aber ein ziemlich großer Unterschied zu der Aussage: "ich betrachte alle behaupteten Gottheiten als nicht existent". |
Wieso? Ich steh da wohl irgendwie auf dem Schlauch.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1520092) Verfasst am: 17.08.2010, 02:55 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Natürlich hab ich keinen Beweis, aber sämtliche Evidenzen sprechen gegen das Konzept Gott an sich. Ich muss also nicht jedesmal eine neue Einzelfallprüfung vornehmen, wenn wieder einer mit nem neuen ankommt, um das zumindest solange erstmal zu verwerfen, solange bis ich eine Evidenz erhalte. |
Klar, keine Frage.
Nach meinem Sprachgefühl ist das aber ein ziemlich großer Unterschied zu der Aussage: "ich betrachte alle behaupteten Gottheiten als nicht existent". |
Wieso? Ich steh da wohl irgendwie auf dem Schlauch. |
Ein eindeutiges Konzept 'Gott' existiert mE gar nicht. Das ist eines derjenigen Konzepte, die so schwammig sind, dass es schwer fällt, dem eine eindeutige Bedeutung zuzuordnen. Jeder versteht letztlich etwas anderes darunter. Auch das Konzept 'übernatürlich' ist kaum bestimmbar.
Und da ich nicht alle Gotteskonzepte kenne, kann ich also schlecht sagen: ich verwerfe die alle. Und ich kann auch nicht sagen, 'kein Gott aus allen Gotteskonzepten, auch wenn ich sie nicht kenne, existiert'. Dazu bräuchte ich ja einen Grund.
wenn ich mir sicher wäre, dass mein Gotteskonzept alle Götter abdeckt, und ich mir sicher wäre, dass dieses Konzept logisch unmöglich ist, dann könnte ich sagen: existiert nicht.
Vorher aber nicht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1520104) Verfasst am: 17.08.2010, 07:23 Titel: |
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Sofern sich jemand als Naturalisten betrachtet, schließt das jeden Gottglauben aus, unabhängig vom jeweiligen Gottesbild. Selbst Pantheismus ist wohl unvereinbar mit dem Naturalismus. Aber was rede ich für andere Leute. Ich fände es interessant, jemandes Standpunkt zu lesen, der die Meinung vertritt, das träfe nicht auf ihn/sie zu.
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kereng Privateer
Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 3053
Wohnort: Hamburg
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(#1520112) Verfasst am: 17.08.2010, 08:03 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | kereng hat folgendes geschrieben: | Langer Rede kurzer Sinn: Wer schon länger als zehn Jahre lebt, kennt normalerweise die Bedeutung des Wortes Gott gut genug, um sagen zu können: "Ich glaube nicht an Gott". |
Man kennt dann etwas was das Umfeld als "Gott" bezeichnet, nicht mehr und nicht weniger. Und der Begriff "glaube" ist so schwammig und vieldeutig das man ihn meiden sollte.
"kereng" kenne ich erst wenn kereng sich selbst in meiner kereng-Sicht erkennen kann, ansonsten bezeichne ich etwas als kereng was sich selbst in dieser Bezeichnung nicht erkennt. |
Du weißt also erst, was ein Einhorn ist, wenn ein Einhorn dir bestätigt, dass deine Vorstellung stimmt?
Was wäre, wenn ich dir verrate, dass ich Gott bin?
"Hast du denn die Welt erschaffen?" - "Nein, das muss Gott nicht getan haben"
"Dann lass es doch mal regnen" - "Nein, das muss Gott nicht können"
"Hörst du Gebete" - "Nein, das muss Gott nicht können. Ich erkenne mich nicht in deinem Gottesbild, also ist es falsch."
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1520131) Verfasst am: 17.08.2010, 08:52 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | im allgemeinen ist man atheist, wenn man alle behaupteten gottheiten als nicht existent betrachtet oder ihre existenz anzweifelt. |
Dann ist wahrscheinlich niemand Atheist, denn niemand kennt wohl alle behaupteten Gottheiten. |
als atheist man muss die gottheiten nicht kennen um sie als nicht existent zu betrachten. |
Wie kann ich aber etwas, was ich gar nicht kenne, als 'nicht existent' betrachten? |
indem man alle (auch potenzielle, siehe nosemans hymnengepupse) eigenschaften für ausgeschlossen erklärt, die göttern vorbehalten ist und menschen unmöglich sind.
Zitat: | Das, was Du eigentlich ausdrücken willst, müsste man doch wohl eher so formulieren:
"X ist Atheist genau dann, wenn er a) das Konzept 'Gott' kennt und b) nicht an eine Entität, die unter das Konzept 'Gott' fällt, glaubt".
Oder nicht? |
kommt ganz darauf an, wie eng gefasst das konzept gott ist. wenn es so weit gefasst ist wie ich schrieb bin ich d'accord.
AP an Noseman hat folgendes geschrieben: | wenn ich mir sicher wäre, dass mein Gotteskonzept alle Götter abdeckt, und ich mir sicher wäre, dass dieses Konzept logisch unmöglich ist, dann könnte ich sagen: existiert nicht. |
exakt.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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