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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1732282) Verfasst am: 26.02.2012, 00:25 Titel: Verfassungsschutz überwacht marxistische Doktoranden? |
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Ich habe an meiner neuen Uni viel mit Marxisten zu tun (in Kiel war ich sicher ). Da bleibt es nicht aus, dass man mal über den Marxismus disktuiert (ich hab sogar einiges über Marx gelernt).
Meine Kontrahentin meinte im Gespräch, dass es in Deutschland keine Freiheit der Wissenschaft gäbe, weil jeder der eine Doktorarbeit mit marxistischen These einreiche, vom Verfassungsschutz überwacht werde. Ich hab das nicht so ganz glauben wollen und nachgebohrt. Sie konnte nur von einem einzigen solchen Fall berichten und dort lag die Überwachung durch den Verfassungsschutz eher durch Engagment beim VVN/BdA begründet.
Hat sie denn trotzdem recht damit, dass das Vertreten des marxistischen Gedankenguts rein innerhalb der wissenschaftlichen Diskussion schon für eine solche Beobachtung ausreicht?
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1732294) Verfasst am: 26.02.2012, 00:45 Titel: |
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Ich habe keine Ahnung, aber ist die Freiheit der Wissenschaft davon bedroht, dass der Verfassungsschutz *beobachtet*?
Der sinnvolle Einsatz der Steuermittel und die Privatsphäre des Betreffenden ist dabei sicher gefährdet, aber die bloße Beobachtung ist kein Forschungsverbot.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1732299) Verfasst am: 26.02.2012, 00:51 Titel: |
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Das ist doch nix neues-Der Feind steht links
_________________ SUUM CUIQUE
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1732324) Verfasst am: 26.02.2012, 02:43 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | Ich habe keine Ahnung, aber ist die Freiheit der Wissenschaft davon bedroht, dass der Verfassungsschutz *beobachtet*? |
Na aber sicher. In einer Athmosphäre, in der man davon ausgehen muss, beobachtet zu werden, wird man sich schon deshalb stärker selbst zensieren.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1732332) Verfasst am: 26.02.2012, 03:35 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: | Ich habe keine Ahnung, aber ist die Freiheit der Wissenschaft davon bedroht, dass der Verfassungsschutz *beobachtet*? |
Na aber sicher. In einer Athmosphäre, in der man davon ausgehen muss, beobachtet zu werden, wird man sich schon deshalb stärker selbst zensieren. |
...schon weil man nicht weiss, ob das irgendwann Folgen fuer einen haben wird. Diese Verunsicherung ist zwar subtiler, wirkt aber oft genauso stark wie offene Repression.
_________________ Defund the gender police!!
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1732345) Verfasst am: 26.02.2012, 05:57 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: | Ich habe keine Ahnung, aber ist die Freiheit der Wissenschaft davon bedroht, dass der Verfassungsschutz *beobachtet*? |
Na aber sicher. In einer Athmosphäre, in der man davon ausgehen muss, beobachtet zu werden, wird man sich schon deshalb stärker selbst zensieren. |
Damit reicht es allerdings, wenn man glaubt, dass es eine solche Beobachtung gibt.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1732347) Verfasst am: 26.02.2012, 06:30 Titel: |
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Ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass es was bringt jedesmal auf die Behörden zu zeigen, die nur ganz normal ihre Arbeit machen. Auch wenn man unter Beobachtung steht sind ja nur strafrechtliche Verstöße relevant und im Zweifelsfall kommen Beschuldigungen sowieso vor den Kadi.
Ich finde eine aufrechte Haltung, die im Selbstbewusstsein der eigenen Redlichkeit fußt, ist da die wesentlich bessere Antwort. Man sollte sich aber auch nicht dazu hinreißen lassen aufgrund einer Routineüberprüfung mal die Grenzen neu auszuloten.
Was soll der Terz? Überall wirst du heute gescannt, an allen Ecken und Enden, das meiste kriegt man garnicht mit und raus kommt im Normalfall auch nix. Sich da als Opfer hinzustellen zeigt nur, dass man mit der Entwicklung nicht Schritt gehalten hat.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1732351) Verfasst am: 26.02.2012, 08:07 Titel: |
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Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Auch wenn man unter Beobachtung steht sind ja nur strafrechtliche Verstöße relevant |
Nö, z.B. ist eine Beamtenlaufbahn gefährdet wenn man in einer Organisation Mitglied ist, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Ich habe mal gehört, dass ein Lehramtstudent, der sich in der Antifa engagiert hat, damit Probleme hatte.
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1732352) Verfasst am: 26.02.2012, 08:34 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Auch wenn man unter Beobachtung steht sind ja nur strafrechtliche Verstöße relevant |
Nö, z.B. ist eine Beamtenlaufbahn gefährdet wenn man in einer Organisation Mitglied ist, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. |
Und das hat durchaus seinen Sinn und Zweck. Ich glaube auch nicht dass das so ohne weiteres reicht. Man muss da auch eine Erklärung zur Verfassungstreue und so Zeug unterschreiben. Möglich dass es Ärger gibt, wenn man nicht alles genau angibt und es dann rauskommt. Aber wenn man Beamter ist und einer Organisation angehört, die permanent vom vfs beobachtet wird, dann sollte man sich vielleicht mal überlegen, was man denn eigentlich will. Beamte werden schließlich auf die Verfassung vereidigt. Und ehrlich gesagt, ich glaub nicht, dass die einen qualifizierten Bewerber von den oberen Listenplätzen einfach ausmustern, weil er gerade seine Sturm und Drang Zeit und irgendeinen bescheuerten Mitgliedsausweis hat.
Norm hat folgendes geschrieben: | Ich habe mal gehört, dass ein Lehramtstudent, der sich in der Antifa engagiert hat, damit Probleme hatte. |
Das klingt nicht nur nach Hörensagen, das ist in meinen Augen ein haltloses Gerücht.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1732354) Verfasst am: 26.02.2012, 08:45 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Auch wenn man unter Beobachtung steht sind ja nur strafrechtliche Verstöße relevant |
Nö, z.B. ist eine Beamtenlaufbahn gefährdet wenn man in einer Organisation Mitglied ist, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Ich habe mal gehört, dass ein Lehramtstudent, der sich in der Antifa engagiert hat, damit Probleme hatte. |
Das ist natürlich ein Problem, aber das folgt ja nicht zwingend aus der Beobachtung des Verfassungsschutz.
(Wenn die Polizei einen unschuldigen Verdächtigen verhaftet und dann beim Verhör verprügelt, ist daraus ja auch nicht abzuleiten, dass die Lösung ist, dass die Polizei niemals unschuldige Verdächtige verhaften soll.)
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1732358) Verfasst am: 26.02.2012, 09:19 Titel: |
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Na schön, das war vielleicht ein bisschen grob, aber "Lehrer gewinnt Prozess, Anschuldigungen nicht rechtens" ist ein bisschen was anderes als "Lehrer bekommt Probleme wegen Engagement in der AntiFa". Und das übrigens obwohl er an einer unangemeldeten Demonstration teilgenommen hatte und einmal in Gewahrsam war.
Du siehst ja, die Leute trauen sich eh schon nichts mehr sagen wenn sie "Beobachtung durch den Verfassungsschutz" hören. Es gilt das Vertrauen in den Rechtsstaat zu festigen und dazu gehört nun einmal, dass man von einer Überprüfung allein nichts zu befürchten hat wenn man sich an die Gesetze hält, erwähnt sei hier auch der Auftrag der Geheimdienste entlastende Informationen sicherzustellen, die Unschuldsvermutung und die uneingeschränkte Gültigkeit aller verfassungsmäßig garantierten Rechte w.z.B. der Redefreiheit auch unter Beobachtung und im Verdachtsfall.
Und Lampenfieber haben die auch, darum überwachen sie ja im Geheimen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1732359) Verfasst am: 26.02.2012, 09:29 Titel: |
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Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Auch wenn man unter Beobachtung steht sind ja nur strafrechtliche Verstöße relevant |
Nö, z.B. ist eine Beamtenlaufbahn gefährdet wenn man in einer Organisation Mitglied ist, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. |
Und das hat durchaus seinen Sinn und Zweck. Ich glaube auch nicht dass das so ohne weiteres reicht. Man muss da auch eine Erklärung zur Verfassungstreue und so Zeug unterschreiben. Möglich dass es Ärger gibt, wenn man nicht alles genau angibt und es dann rauskommt. Aber wenn man Beamter ist und einer Organisation angehört, die permanent vom vfs beobachtet wird, dann sollte man sich vielleicht mal überlegen, was man denn eigentlich will. Beamte werden schließlich auf die Verfassung vereidigt. Und ehrlich gesagt, ich glaub nicht, dass die einen qualifizierten Bewerber von den oberen Listenplätzen einfach ausmustern, weil er gerade seine Sturm und Drang Zeit und irgendeinen bescheuerten Mitgliedsausweis hat. |
Du gehst hier fälschlicherweise davon aus, dass der Verfassungsschutz tatsächlich unvoreingenommen die Verfassung schützt. Zudem bestätigt es doch nur, dass schon alleine die Beobachtung eine Wertung ist. Die Beobachtung ist das zentrale Instrument des Verfassungsschutzes. Als beobachtet gefüht zu werden, gilt eben de facto schon wegen der Beobachtung als anrüchig.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1732363) Verfasst am: 26.02.2012, 09:45 Titel: |
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Ich empfehle das Büchlein "...und schon bist du Verfassungsfeind" von Peter Schneider, leider nur mehr antiquarisch erhältlich. Darin geht es darum, wie ein Lehrer aufgrund unschicklicher Bibliotheksanfragen plötzlich ins Visier des Verfassungsschutzes geriet. Hochinteressant.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1732370) Verfasst am: 26.02.2012, 10:08 Titel: |
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Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Es gilt das Vertrauen in den Rechtsstaat zu festigen |
Das ist das Ziel deiner Postings? Denn wenn ja, dann muss ich dir sagen, dass du hier gerade einen saumäßig schlechten Job machst.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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Sticky vae victis
Anmeldungsdatum: 12.10.2005 Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!
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(#1732390) Verfasst am: 26.02.2012, 11:52 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Du gehst hier fälschlicherweise davon aus, dass der Verfassungsschutz tatsächlich unvoreingenommen die Verfassung schützt. .. |
Oh, der Verfassungsschutz schützt sehr wohl uneingenommen die Verfassung; die von VOR 1945!
_________________ Gruss: Sticky
Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.
Schwarzer Block
„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1732409) Verfasst am: 26.02.2012, 12:39 Titel: |
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Sticky hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: |
Du gehst hier fälschlicherweise davon aus, dass der Verfassungsschutz tatsächlich unvoreingenommen die Verfassung schützt. .. |
Oh, der Verfassungsschutz schützt sehr wohl uneingenommen die Verfassung; die von VOR 1945! |
Solche Äußerungen helfen nur denen, die meinen, Verfassungsschutzkritik sei irrationalier Unsinn.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1732433) Verfasst am: 26.02.2012, 14:06 Titel: |
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Sticky hat folgendes geschrieben: | Oh, der Verfassungsschutz schützt sehr wohl uneingenommen die Verfassung; die von VOR 1945! |
Die Weimarer Verfassung?
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Bhotharh registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.08.2007 Beiträge: 346
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(#1732553) Verfasst am: 26.02.2012, 19:29 Titel: |
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Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Und das hat durchaus seinen Sinn und Zweck. Ich glaube auch nicht dass das so ohne weiteres reicht. Man muss da auch eine Erklärung zur Verfassungstreue und so Zeug unterschreiben. Möglich dass es Ärger gibt, wenn man nicht alles genau angibt und es dann rauskommt. Aber wenn man Beamter ist und einer Organisation angehört, die permanent vom vfs beobachtet wird, dann sollte man sich vielleicht mal überlegen, was man denn eigentlich will. |
Und das nicht nur als Beamter, zumindest nicht im Freistaat Bayern. Als Angestellter im oeffentlichen Dienst darfst du da abzeichnen, dass du nicht einer der in einer fuenf bis sechs Seiten langen Liste aufgefuehrten Organisationen nahestehst. Jede Menge Zeuchs, das ich gar nicht kenne - aber unter anderem auch Die Linke.
Was will ich? Einen guten Job und von meinem Recht auf politisches Engagement in diesem Land Gebrauch machen? Pustekuchen...
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1732562) Verfasst am: 26.02.2012, 19:48 Titel: |
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Bhotharh hat folgendes geschrieben: | Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Und das hat durchaus seinen Sinn und Zweck. Ich glaube auch nicht dass das so ohne weiteres reicht. Man muss da auch eine Erklärung zur Verfassungstreue und so Zeug unterschreiben. Möglich dass es Ärger gibt, wenn man nicht alles genau angibt und es dann rauskommt. Aber wenn man Beamter ist und einer Organisation angehört, die permanent vom vfs beobachtet wird, dann sollte man sich vielleicht mal überlegen, was man denn eigentlich will. |
Und das nicht nur als Beamter, zumindest nicht im Freistaat Bayern. Als Angestellter im oeffentlichen Dienst darfst du da abzeichnen, dass du nicht einer der in einer fuenf bis sechs Seiten langen Liste aufgefuehrten Organisationen nahestehst. Jede Menge Zeuchs, das ich gar nicht kenne - aber unter anderem auch Die Linke.
Was will ich? Einen guten Job und von meinem Recht auf politisches Engagement in diesem Land Gebrauch machen? Pustekuchen... |
Einen guten Job gibt es nur im öffentlichen Dienst? Mal was ganz neues.
Was ist so falsch daran, dass ein Arbeitgeber auswählen darf, welche Mitarbeiter er haben will? Für mich ist es verständlich, dass der Staat seine Mitarbeiter als seine Aushängeschilder nicht alles machen lässt, was sie wollen.
Du hast natürlich das Recht auf politisches Engagement, aber du hast auch das Recht auf persönliche Freiheit und was meinst du wie viele Arbeitgeber es toll finden, wenn du das während der Arbeitszeit exzessiv ausnutzt?
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Bhotharh registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.08.2007 Beiträge: 346
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(#1732563) Verfasst am: 26.02.2012, 19:54 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | Einen guten Job gibt es nur im öffentlichen Dienst? Mal was ganz neues. |
Man stelle sich vor, es gibt Berufe, die man hauptsaechlich in staatlichen Einrichtungen ausueben kann
Zitat: | Was ist so falsch daran, dass ein Arbeitgeber auswählen darf, welche Mitarbeiter er haben will? Für mich ist es verständlich, dass der Staat seine Mitarbeiter als seine Aushängeschilder nicht alles machen lässt, was sie wollen. |
Es gibt imho gute Gruende dafuer, dass Fragen nach politischen Ansichten, Reliogion etc. in Vorstellungsgespraechen tabu sind.
Zitat: | Du hast natürlich das Recht auf politisches Engagement, aber du hast auch das Recht auf persönliche Freiheit und was meinst du wie viele Arbeitgeber es toll finden, wenn du das während der Arbeitszeit exzessiv ausnutzt? |
Wow. EOD
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1732564) Verfasst am: 26.02.2012, 20:05 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: |
Was ist so falsch daran, dass ein Arbeitgeber auswählen darf, welche Mitarbeiter er haben will? Für mich ist es verständlich, dass der Staat seine Mitarbeiter als seine Aushängeschilder nicht alles machen lässt, was sie wollen.
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Für mich ist das nicht nur falsch,sondern verstößt sogar gegen das GG.
Artikel 3 (3) Niemand darf wegen ... seiner ... politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden....
_________________ SUUM CUIQUE
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1732576) Verfasst am: 26.02.2012, 20:45 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: |
Was ist so falsch daran, dass ein Arbeitgeber auswählen darf, welche Mitarbeiter er haben will? Für mich ist es verständlich, dass der Staat seine Mitarbeiter als seine Aushängeschilder nicht alles machen lässt, was sie wollen.
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Für mich ist das nicht nur falsch,sondern verstößt sogar gegen das GG.
Artikel 3 (3) Niemand darf wegen ... seiner ... politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.... |
Also hast du nichts dagegen, dass NPD-Parteimitglieder Geschichtslehrer werden? Wie tolerant von dir.
Es gibt auch die Religionsfreiheit, und trotzdem wirst du dich als A̶̶t̶̶h̶̶e̶̶i̶̶s̶̶t̶ Konfessionsloser schwer tun, ein Pfarrer zu werden oder sonst irgendeinen Beruf in kirchlichen Institutionen zu erreichen.
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1732628) Verfasst am: 26.02.2012, 23:34 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: |
Was ist so falsch daran, dass ein Arbeitgeber auswählen darf, welche Mitarbeiter er haben will? Für mich ist es verständlich, dass der Staat seine Mitarbeiter als seine Aushängeschilder nicht alles machen lässt, was sie wollen.
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Für mich ist das nicht nur falsch,sondern verstößt sogar gegen das GG.
Artikel 3 (3) Niemand darf wegen ... seiner ... politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.... |
Also hast du nichts dagegen, dass NPD-Parteimitglieder Geschichtslehrer werden? Wie tolerant von dir.
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Den kannst du -ohne gegen §3 GG zu verstoßen- abmahnen und ggf. entlassen, wenn er die Geschichte falsch darstellt.
Loke hat folgendes geschrieben: |
Es gibt auch die Religionsfreiheit, und trotzdem wirst du dich als A̶̶t̶̶h̶̶e̶̶i̶̶s̶̶t̶ Konfessionsloser schwer tun, ein Pfarrer zu werden oder sonst irgendeinen Beruf in kirchlichen Institutionen zu erreichen. |
Mag sein, dass du diesen Zustand für gut und daher geeignet findest, um es als Pro-Berufsverbot-Argument zu nutzen.
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1732632) Verfasst am: 27.02.2012, 00:05 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: |
Was ist so falsch daran, dass ein Arbeitgeber auswählen darf, welche Mitarbeiter er haben will? Für mich ist es verständlich, dass der Staat seine Mitarbeiter als seine Aushängeschilder nicht alles machen lässt, was sie wollen.
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Für mich ist das nicht nur falsch,sondern verstößt sogar gegen das GG.
Artikel 3 (3) Niemand darf wegen ... seiner ... politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.... |
Also hast du nichts dagegen, dass NPD-Parteimitglieder Geschichtslehrer werden? Wie tolerant von dir.
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Den kannst du -ohne gegen §3 GG zu verstoßen- abmahnen und ggf. entlassen, wenn er die Geschichte falsch darstellt. |
man muss geschichte nicht falsch darstellen, um zu indoktrinieren.
und ja, ich denke schon, dass der arbeitgeber sich seine angestellten aussuchen darf. das tut doch jeder arbeitgeber. wenn ich vermute, dass ein bewerber nicht zu meinem unternehmen (und sei es der staat) stehen wird, stelle ich den nicht ein.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1732633) Verfasst am: 27.02.2012, 00:06 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: |
Was ist so falsch daran, dass ein Arbeitgeber auswählen darf, welche Mitarbeiter er haben will? Für mich ist es verständlich, dass der Staat seine Mitarbeiter als seine Aushängeschilder nicht alles machen lässt, was sie wollen.
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Für mich ist das nicht nur falsch,sondern verstößt sogar gegen das GG.
Artikel 3 (3) Niemand darf wegen ... seiner ... politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.... |
Also hast du nichts dagegen, dass NPD-Parteimitglieder Geschichtslehrer werden? Wie tolerant von dir.
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Den kannst du -ohne gegen §3 GG zu verstoßen- abmahnen und ggf. entlassen, wenn er die Geschichte falsch darstellt. |
Aber sonst ist das für dich in Ordnung, wenn der Staat so einen einstellt? Auch wenn er bei einer noch radikaleren Vereinigung ist?
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: |
Es gibt auch die Religionsfreiheit, und trotzdem wirst du dich als A̶̶t̶̶h̶̶e̶̶i̶̶s̶̶t̶ Konfessionsloser schwer tun, ein Pfarrer zu werden oder sonst irgendeinen Beruf in kirchlichen Institutionen zu erreichen. |
Mag sein, dass du diesen Zustand für gut und daher geeignet findest, um es als Pro-Berufsverbot-Argument zu nutzen. |
Ja, ich finde diesen Zustand gut. Ein Arbeitgeber soll selbst entscheiden können, wen er einstellt oder nicht. Allerdings passt dafür der Begriff Berufsverbot überhaupt nicht.
Wenn dich etwa ein Stipendiumswerk nicht unterstützt, weil du zu wenig gesellschaftlich machst, würdest du dann auch von einem "Förderverbot" sprechen als Widerspruch zur Freiheit des gesellschaftlichen Engagements?
Der Staat als Arbeitgeber stellt natürlich einen Sonderfall dar, allerdings sollten auch hier die Mitarbeiter die Werte des Staates mittragen.
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1732635) Verfasst am: 27.02.2012, 00:08 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: |
Also hast du nichts dagegen, dass NPD-Parteimitglieder Geschichtslehrer werden? Wie tolerant von dir.
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Solange er im Unterricht die Klappe über seine politischen Überzeugungen hält.
_________________ SUUM CUIQUE
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1732637) Verfasst am: 27.02.2012, 01:03 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: |
Also hast du nichts dagegen, dass NPD-Parteimitglieder Geschichtslehrer werden? Wie tolerant von dir.
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Solange er im Unterricht die Klappe über seine politischen Überzeugungen hält. |
Das ist als Geschichtelehrer wohl kaum möglich. Zumindest unterschwellig bringt der Lehrer uf kurz oder lang seime BOtschaft an den Mann...
Abgesehen davon sehe ich es wie Misterfritz.
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Dominik ...
Anmeldungsdatum: 16.10.2004 Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland
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(#1732639) Verfasst am: 27.02.2012, 01:45 Titel: |
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(entsprechen die hier zum teil abgesonderten phrasen nicht einem beissreflex geistig kastrierter halbstarker auf der suche nach selbstbestaetigung durch forsches widersprechen um des widersprechens willen, sondern der tatsaechlichen meinung? Dann zurueck auf die sonderschule und demokratie paucken, aber sofort! Gleichbehandlungsprinzip der parteien, meinungsfreiheit,... Und diesen schwachsinnigen vergleich von linker und npd hab ich dermasen satt. Wie muss man temperiert worden sein um da keinen brechreiz zu kriegen?! Und JA es gab berufsverbote, und JA michael Csaszkóczy ist nach jahrelangen rechtsstreit sogar entschaedigt worden aber nur weil selbst die gew auf diesen krassen fall immer wieder verwiesen hat weil er nicht mal innerhalb der breiten grenzen der badenwuerttembergischen interpretationsnebel diskriminiert werden konnte. Dorothea vogt haette innerhalb dieser grenzen gelegen und ist, nachdem sie erst vor dem europaeischen gerichtshof fuer menschenrechte recht bekommen konnte heute lehrerin. Das sind zwei positive beispiele. Die anderen 1100 faelle gingen schlecht aus. Bock auf buch? Heinrich hannover "die republik vor gericht"
_________________ "Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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