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"Weitergabe des eigenen Glaubens" ein Menschenrecht?
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1734499) Verfasst am: 05.03.2012, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Deinen Avi hasse ich jetzt schon.

Jo, hab ihn auch gleich blockiert.


Erinnert mich an Deinen letzten.. Sehr glücklich
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Desperadox
Nischenprodukt



Anmeldungsdatum: 18.01.2012
Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1734516) Verfasst am: 05.03.2012, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe meinen Kindern immer die Wahrheit gesagt,wie ich sie verstehe.Dazu gehört auch,in bestimmten Fällen(zB Gott,Wiedergeburt,Leben nach dem Tod) zu sagen,dass ich an etwas glaube (oder eben nicht glaube) aber keiner sich 100%ig sicher sein kann.Ich habe es auch nie fertig gebracht,meinen Kindern Storys über den Weihnachtsmann zu erzählen.Sie sollten nie das Gefühl haben von ihrem Papa verarscht zu werden.Natürlich lebt man seinen Kindern einen bestimmten Lebensstil vor,der von ihnen aber nicht einfach nachgeahmt wird.Oft machen Kinder auch genau das Gegenteil von dem,was die Eltern machen.In meiner eigenen Kindheit wurde das ähnlich gehandhabt und ich habe dann im Alter von ca.10 Jahren beschlossen,das mir die Vorstellung eines allmächtigen,allwissenden Gottes einfach zu absurd ist.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1734893) Verfasst am: 07.03.2012, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Desperadox hat folgendes geschrieben:
Dazu gehört auch,in bestimmten Fällen(zB Gott,Wiedergeburt,Leben nach dem Tod) zu sagen,dass ich an etwas glaube (oder eben nicht glaube) aber keiner sich 100%ig sicher sein kann.

Warum "in bestimmten Fällen"? Gibt es denn auch Dinge, in denen du dir zu 100% sicher bist?

Kern des wissenschaftlichen Weltbildes ist doch, dass unser gesamtes Wissen nur vorläufig ist. Wir arbeiten mit Modellen, die permanent überarbeitet und verbessert werden müssen. Das gilt für alle Lebensbereiche. Für mich ist das entscheidende im Umgang mit Religion, dass man sie genauso behandelt wie alles andere auch. Metaphysische Fragen werden nach exakt den selben Kriterien bewertet wie physische. Gerade in der Kindererziehung finde ich es wichtig, dass Religion keinen wie auch immer gearteten Sonderstatus bekommt. Denn das ist doch genau der Trick, den die Theisten immer wieder versuchen: die Umkehr der Beweislast.
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Frank
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1737931) Verfasst am: 18.03.2012, 03:42    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.politblogger.eu/entfuhrt-im-namen-des-herrn/

Zitat:

Im Mai 2006 wurde der Einser-Schüler David mitten in der Nacht von einem Transportservice abgeholt. Wohin man ihn brachte oder wann er wieder nach Hause durfte, sagte man ihm nicht. Er landete in Escuela Caribe, einem evangelikalen Umerziehungslager in der Dominikanischen Republik. Nach Ansicht seiner Eltern hatte David eine Umerziehung nämlich dringend nötig: Der Junge hatte sich kurz zuvor als schwul geoutet.
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1763125) Verfasst am: 27.06.2012, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/islamische-religionsgemeinschaft-kritisiert-beschneidungsurteil-a-841234.html

Passt zum Thema. Interessant ist hier die Position der Grünen.
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31840
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Beitrag(#1763141) Verfasst am: 27.06.2012, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/islamische-religionsgemeinschaft-kritisiert-beschneidungsurteil-a-841234.html

Passt zum Thema. Interessant ist hier die Position der Grünen.


Zitat:
Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften


Was ist denn mit dem der Kinder? Ungeduldiges Händetrommeln...

Wenn ich sowas schon lese, krieg ich echt nen Hals. Böse Ich find das Urteil Spitze. Daumen hoch! Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Smilie
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"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1257
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1763146) Verfasst am: 27.06.2012, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich find das Urteil Spitze. Daumen hoch! Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Smilie


Ich bin mir nicht sicher. Im Prinzip finde ich's auch richtig, daß hier die Belange der Kinder in den Vordergrund gerückt werden, deren Recht auf körperliche Unversehrtheit zum Beispiel. In der Praxis muß sich so eine Rechtssprechung bewähren - fatal wäre es, wenn nun verstärkt "im Dunkeln" beschnitten wird und so mehr Kinder aufgrund von beschneidungsbedingten Infektionen leiden, eventuell sogar versterben. Auch das Argument, daß nun ein "Beschneidungstourismus" in die Nachbarländer einsetzen könnte, ist nicht einfach so vom Tisch zu fegen.

Mal abwarten, wie die konkreten Folgen dieses Richterspruchs aussehen.
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31840
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1763149) Verfasst am: 27.06.2012, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich find das Urteil Spitze. Daumen hoch! Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Smilie


Ich bin mir nicht sicher. Im Prinzip finde ich's auch richtig, daß hier die Belange der Kinder in den Vordergrund gerückt werden, deren Recht auf körperliche Unversehrtheit zum Beispiel. In der Praxis muß sich so eine Rechtssprechung bewähren - fatal wäre es, wenn nun verstärkt "im Dunkeln" beschnitten wird und so mehr Kinder aufgrund von beschneidungsbedingten Infektionen leiden, eventuell sogar versterben. Auch das Argument, daß nun ein "Beschneidungstourismus" in die Nachbarländer einsetzen könnte, ist nicht einfach so vom Tisch zu fegen.

Mal abwarten, wie die konkreten Folgen dieses Richterspruchs aussehen.


Das meinte ich ja mit "erster Schritt". Das Selbstbestimmungsrecht des Kindes liegt in meinem Maßstab immer über denen der Eltern über ihr Kind. Generell bin ich der Meinung, dass Eltern kein Recht auf ihre Kinder haben.

Und dann, nicht zuletzt, find ich es auch ein unglaublich schwaches Zeichen für die Festigkeit des Glaubens, wenn man wehrlose und nicht zu Widerspruch fähige Kinder zu diesem Zweck misshandelt, nur weil es die eigenen sind. Das ist letztlich ja auch nur ein Opferritual. Und zudem eben eines, dass dem Opfernden (den Eltern) nur ein Nicken abverlangt. Dem Opfer aber keine Gelegenheit gibt sich positiv oder negativ daran zu beteiligen. ... Es ist eben immer sehr leicht fremdes Eigentum zu opfern. Schulterzucken
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1257
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1763151) Verfasst am: 27.06.2012, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hier ein Artikel des hpd zum Thema:

http://hpd.de/node/13642

Da sind alle in meinen Augen relevanten Pro- und Contra-Argumente aufgelistet. Mal sehen, ob sich die Vernunft durchsetzt...
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1763152) Verfasst am: 27.06.2012, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/islamische-religionsgemeinschaft-kritisiert-beschneidungsurteil-a-841234.html

Passt zum Thema. Interessant ist hier die Position der Grünen.


Zitat:
Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften


Was ist denn mit dem der Kinder? Ungeduldiges Händetrommeln...

Wenn ich sowas schon lese, krieg ich echt nen Hals. Böse Ich find das Urteil Spitze. Daumen hoch! Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Smilie


Ich finde das auch gut.

Religionsfreiheit ist ein schüteznswertes Gut, aber Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit überwiegt!
Wer sich gerne verstümmeln lassen will, soll gefälligst mündig selbst entscheiden dürfen.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1763154) Verfasst am: 27.06.2012, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
In der Praxis muß sich so eine Rechtssprechung bewähren - fatal wäre es, wenn nun verstärkt "im Dunkeln" beschnitten wird und so mehr Kinder aufgrund von beschneidungsbedingten Infektionen leiden, eventuell sogar versterben. Auch das Argument, daß nun ein "Beschneidungstourismus" in die Nachbarländer einsetzen könnte, ist nicht einfach so vom Tisch zu fegen.

dem könnte man aber einen riegel vorschieben,
in dem kinderärtze beschnitten jungen melden und die eltern nachweisen müssen, dass die beschneidung medizinisch notwendig war und es von einem arzt durchgeführt wurde. ansonsten müssen die eltern mit drastischen strafen rechnen.

das wird aber nicht passieren, da die bischöfe sich auch gerade an die seite der beschneidungsbefürworter stellen - von wegen religionsfreiheit Argh
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bischofskonferenz-kritisiert-beschneidungsurteil-a-841280.html
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1763157) Verfasst am: 27.06.2012, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Chinasky hat folgendes geschrieben:
In der Praxis muß sich so eine Rechtssprechung bewähren - fatal wäre es, wenn nun verstärkt "im Dunkeln" beschnitten wird und so mehr Kinder aufgrund von beschneidungsbedingten Infektionen leiden, eventuell sogar versterben. Auch das Argument, daß nun ein "Beschneidungstourismus" in die Nachbarländer einsetzen könnte, ist nicht einfach so vom Tisch zu fegen.

dem könnte man aber einen riegel vorschieben,
in dem kinderärtze beschnitten jungen melden und die eltern nachweisen müssen, dass die beschneidung medizinisch notwendig war und es von einem arzt durchgeführt wurde. ansonsten müssen die eltern mit drastischen strafen rechnen.

das wird aber nicht passieren, da die bischöfe sich auch gerade an die seite der beschneidungsbefürworter stellen - von wegen religionsfreiheit Argh
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bischofskonferenz-kritisiert-beschneidungsurteil-a-841280.html


Wo zieht man eigentlich die Grenze?
ist einfach alles erlaubt, solange es ne gewisse Zeit gemacht worden ist und das Label Religion bekommen hat?

Sagen wir da kommen irgendwelche Typen daher und behaupten: Wir opfern von jedem unserer Kinder die Fingerkuppe des linken kleinen Fingers!

Ich schätze ncith, dass die Herren Rabbiner, Imame, und Bischöfe zu einem solchen gerichtlichen Verbot sich zu Wort melden würden Mit den Augen rollen
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fwo
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Beitrag(#1763177) Verfasst am: 27.06.2012, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
....
Wo zieht man eigentlich die Grenze?
ist einfach alles erlaubt, solange es ne gewisse Zeit gemacht worden ist und das Label Religion bekommen hat?

Sagen wir da kommen irgendwelche Typen daher und behaupten: Wir opfern von jedem unserer Kinder die Fingerkuppe des linken kleinen Fingers!

Ich schätze nicht, dass die Herren Rabbiner, Imame, und Bischöfe zu einem solchen gerichtlichen Verbot sich zu Wort melden würden Mit den Augen rollen

Das Aufheulen der Bischöfe hat wahrscheinlich einen anderen Grund: Was hier ansteht und warum hier etwas ist, weshalb sie um ihren Bestand fürchten, ist, dass hier eine bisher selbstverständliche Entscheidung der Eltern über ihre Kinder in einen späteren Zeitraum verschoben wird, in dem sich das Kind dann noch einmal aktiv für die Religion seiner Eltern entscheiden muss. Dabei ist natürlich mit einer gewissen Ausfallquote zu rechnen.

Das ist ungefähr damit vergleichbar, als wäre hier die Taufe / Konfirmation / Firmung nicht mehr in dem Sinne auch für den späteren Erwachsenen bindend, dass sie eines aktiven Austrittes bedarf, um ihre Bindung zu verlieren. Das besondere Recht der Eltern, um das hier gerade gezetert wird, ist also das Recht der Eltern, die Religionszugehörigkeit der Kinder verbindlich festzulegen was faktisch einen Eingriff in die Religionsfreiheit der Kinder und damit einen Bestandsschutz der Religion darstellt. Was da im Hinterkopf der Paffen mitspielt, dürfte das berühmte Dammbruchargument sein.

Ich bin gespannt, ob die Richter jetzt einmal laut argumentieren, dass der Staat die Religionsfreiheit der Kinder genauso zu schützen habe wie die der Eltern. Das könnte also noch lustig werden.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Frank
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1763206) Verfasst am: 27.06.2012, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Mal ein erstaunlich vernünftiger Artikel in der eher religions- und kirchenfreundlichen SZ

http://www.sueddeutsche.de/panorama/umstrittenes-koelner-urteil-pro-fragwuerdige-beschneidung-der-religionsfreiheit-1.1394792

Zitat:

Das bedeutet aber auch, dass Kinder nicht bereits mit einer Religionszugehörigkeit zur Welt kommen. Auch wenn sie aus gesellschaftlicher Sicht in eine entsprechende Gruppe hineingeboren werden. Sie kommen nicht getauft zur Welt, nicht beschnitten.

...

Die Religionsfreiheit in Deutschland bedeutet also nicht, dass jeder prinzipiell tun kann, was ihm oder ihr dem Glauben zufolge angemessen erscheint. Und die Freiheit der Religion des einen hört auch schon da auf, wo die Freiheit des anderen anfängt. Diese Freiheit beinhaltet, dass das Bedürfnis nach körperlicher Unversehrtheit erfüllt sein muss. Dieses Bedürfnis nach und das Recht auf körperliche Unversehrtheit muss man auch einem Säugling oder Kleinkind zusprechen.

In Bezug auf die Beschneidung eines Kindes bedeutet das Recht auf körperliche Unversehrtheit und gerade die Religionsfreiheit also, dass eine religiös gerechtfertigte Verletzung erst erfolgen darf, wenn sich ein mündiger Mensch dazu entschlossen hat, den entsprechenden Glauben anzunehmen und Mitglied einer religiösen Gemeinschaft zu werden.
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Priesterfeind
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.02.2012
Beiträge: 57

Beitrag(#1765338) Verfasst am: 08.07.2012, 20:22    Titel: Re: "Weitergabe des eigenen Glaubens" ein Menschenrecht? Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
http://kath.net/detail.php?id=34223

Zitat:

Die Elternrechte sind Rechte, welche die Eltern bei der Wahrnehmung der Erziehung ihrer Kinder unterstützen und fördern, vor allem bei der Vermittlung von geistigen Werten. Dazu gehört auch und vornehmlich die Weitergabe des eigenen Glaubens. Dieses Recht darf den Eltern unter keinen Umständen genommen werden.


Klar wird die frühkindliche Indoktrination so entschieden verteidigt. Ansonsten würden den monotheistischen Religionen die Gläubige ausgehen. Ein Moslem ist (in der Regel) ein Moslem, weil er dazu indoktriniert wurde. Ähnliches (in abgemilderter Form) gilt auch für Christen.

Die Frage ist nun, haben unter ethischen Gesichtspunkten Eltern das Recht zu so einer tiefgreifenden Indoktrination? Wo ist die Grenze?

Sollte vor der Religionsmündigkeit nicht besser eine Indoktrination verboten werden? Ist so ein Verbot überhaupt praktikabel? Ist dass ein zu großer Eingriff in die elterlichen Rechte?

Meine Meinung: Eltern dürfen ihre Werte vermitteln - im privaten Rahmen. Kinder sollten aber nicht in Aktivitäten von organisierten Religionen eingebunden werden. Keine Mitgliedschaft des Minderjährigen in einer religiösen Gemeinschaft. Keine Kommunion/Firmung & Co. Verpflichtender Ethikunterricht.


Richtig.
Ich hatte auch keine religiöse Erziehung und habe mich später freiwillig für den biblischen Glauben entschieden. Leider musste ich dann unter Leuten leiden, die seit ihrer Kindheit kirchlich indoktriniert waren und ihre Ansichten niemals hinterfragt hatten. Solche Leute können die größten Feinde eines gesunden biblischen Glaubens sein.
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vrolijke
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Beiträge: 46435
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Beitrag(#1765345) Verfasst am: 08.07.2012, 20:38    Titel: Re: "Weitergabe des eigenen Glaubens" ein Menschenrecht? Antworten mit Zitat

Priesterfeind hat folgendes geschrieben:
und habe mich später freiwillig für den biblischen Glauben entschieden.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#1765377) Verfasst am: 08.07.2012, 22:48    Titel: Re: "Weitergabe des eigenen Glaubens" ein Menschenrecht? Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Priesterfeind hat folgendes geschrieben:
und habe mich später freiwillig für den biblischen Glauben entschieden.
Geschockt Gibts dass? Am Kopf kratzen

Ja. Sogar mehrere. zwinkern
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Desperadox
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Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1765383) Verfasst am: 08.07.2012, 23:06    Titel: Re: "Weitergabe des eigenen Glaubens" ein Menschenrecht? Antworten mit Zitat

Priesterfeind hat folgendes geschrieben:
... Solche Leute können die größten Feinde eines gesunden biblischen Glaubens sein.
Biblisch und gesund ist für mich ein Widerspruch.Die Bibel ist doch voll von Perversitäten, zb Steinigung von Kindern und Homosexuellen.
Die Heilung von Krankheiten durch Tieropfer, klingt auch nicht grade gesund.
Und diese ganze kritiklose Unterwerfung unter eine eifersüchtige,sadistische Gottheit ist auch einfach nur krank.
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Misterfritz
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Beitrag(#1765392) Verfasst am: 08.07.2012, 23:22    Titel: Re: "Weitergabe des eigenen Glaubens" ein Menschenrecht? Antworten mit Zitat

Priesterfeind hat folgendes geschrieben:
Leider musste ich dann unter Leuten leiden, die seit ihrer Kindheit kirchlich indoktriniert waren und ihre Ansichten niemals hinterfragt hatten. Solche Leute können die größten Feinde eines gesunden biblischen Glaubens sein.

es gibt also doch noch hoffnung, trotz frühkindlicher indoktrination? Mr. Green
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