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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1938060) Verfasst am: 31.07.2014, 02:11 Titel: |
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Hallo Tarvoc
Selbstverständlich ist auch die "große Masse" heterogen. Jeder Mensch ist ein Individuum, jeder hat Stärken und Schwächen. Heterogen mag zum Beispiel heißten, daß jemand mit Begeisterung die Bildzeitung liest und gleichzeitig Gustav Mahler liebt. Das ist alles möglich.
Nur trotzdem: Ich möchte mir nicht einen dummen Elitarismus vorwerfen lassen, wenn ich einfach sage: Seht die Leute so, wie sie sind und nicht, wie ihr sie sehen möchtet. Das hat mit Elitarismus doch nichts zu tun, der eigentlich Elitarist ist jemand, der mächtig stolz darauf ist, auf andere herabsehen zu dürfen - das bin ich nicht - nur ist es schon Elitarismus, wenn man sagt: Die Menschen haben mich auch enttäuscht? Von Menschen enttäuscht zu sein, ist doch kein Elitarismus, ganz im Gegenteil, man hätte sich einen ganz anderen Menschen gewünscht, aber dann hat man seine Wünsche irgendwann begraben müssen. Daß man trotzdem auch ein bißchen stolz ist, klüger zu sein als andere, ja, mein Gott, das ist die menschliche Schwäche, von der ich mich nicht freispreche, aber die hat nun mehr oder weniger jeder, dafür sind wir Menschen viel zu sehr "Egotiere".
Gruß
Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1938061) Verfasst am: 31.07.2014, 02:30 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | nur ist es schon Elitarismus, wenn man sagt: Die Menschen haben mich auch enttäuscht? |
Nein. Aber das war nicht das, was du geschrieben hattest.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1938062) Verfasst am: 31.07.2014, 02:31 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Säkulare Frauen ( entsetzt): "Aber ich bitte Dich, es sind Damen anwesend!!" |
So einen Satz habe ich außerhalb des Rollenspiels schon seit... vielen vielen Jahren nicht mehr gehört. In irgendeiner Gesellschaft, in der das noch üblich und weit verbreitet ist (solange mit Damen keine kleinden Mädchen gemeint sind ...), lebst Du in Deutschland eigentlich nicht mehr.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1938080) Verfasst am: 31.07.2014, 09:17 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Säkulare Frauen ( entsetzt): "Aber ich bitte Dich, es sind Damen anwesend!!" |
So einen Satz habe ich außerhalb des Rollenspiels schon seit... vielen vielen Jahren nicht mehr gehört. In irgendeiner Gesellschaft, in der das noch üblich und weit verbreitet ist (solange mit Damen keine kleinden Mädchen gemeint sind ...), lebst Du in Deutschland eigentlich nicht mehr. |
Doch natürlich. Auf Verbindungshäusern wird - ohne Ironie - dieser Spruch öfter gebracht, wenn einer einen Bierjungen trinken will oder anfängt, vom Fechten zu reden. Desgleichen bei Verwendung von Fäkalsprache.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1938102) Verfasst am: 31.07.2014, 10:30 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Säkulare Frauen ( entsetzt): "Aber ich bitte Dich, es sind Damen anwesend!!" |
So einen Satz habe ich außerhalb des Rollenspiels schon seit... vielen vielen Jahren nicht mehr gehört. In irgendeiner Gesellschaft, in der das noch üblich und weit verbreitet ist (solange mit Damen keine kleinden Mädchen gemeint sind ...), lebst Du in Deutschland eigentlich nicht mehr. |
Doch natürlich. Auf Verbindungshäusern wird - ohne Ironie - dieser Spruch öfter gebracht, wenn einer einen Bierjungen trinken will oder anfängt, vom Fechten zu reden. Desgleichen bei Verwendung von Fäkalsprache. |
Üblich und weit verbreitet. Nicht in deinen Versammlungen, wo ihr 19. Jahrhundert spielt.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1938176) Verfasst am: 31.07.2014, 14:01 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Sexualiät auf die Freude beim Anblick einer schönen Frau zu reduzieren, heißt doch letzlich, der Sexualität in geradezu puritanischer Weise schon jeden Zahn gezogen zu haben. |
Komm du mal in mein Alter. Da ist das nämlich alles, was überhaupt von der Sexualität übrigbleibt. Allerdings ist es nicht der schlechteste Teil daran.
Zitat: | Damit könntest Du im Grunde genommen schon als ein guter Christ durch gehen. |
Einen Dreck wirst du, in der Hölle wirst du landen. "Wer eine Frau ansieht sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen." hat Jesus gesagt. Angeblich - ob der wirklich so doof war?
Malcolm hat folgendes geschrieben: | katholisches Sexualleben |
Das ist der Lacher des Tages.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Knaus-Ogino |
noch ein Lacher.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1938182) Verfasst am: 31.07.2014, 14:28 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Einen Dreck wirst du, in der Hölle wirst du landen. "Wer eine Frau ansieht sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen." hat Jesus gesagt. Angeblich - ob der wirklich so doof war?
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Ja, Ahriman, ob nun der Jesus wirklich doof war und der Paulus und der Petrus - ja, an dieser Frage hängt vieles. Ich persönlich halte sie nicht für "doof", aber das ist meine persönliche Meinung.
Das heißt dann letzlich, wie schätze ich Menschen ein, und um diese Einschätzung kommt niemand herum - nicht einmal Atheisten.
Zitat: | Zitat: | katholisches Sexualleben
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Das ist der Lacher des Tages. |
Oh, meines katholischen Eltern hatten ein durchaus erfülltes Sexualleben, man hörte das Gerammel im ganzen Haus. Das kann man nun auch wieder nicht verallgemeinern, da gibt es sicherlich auch andere Katholiken. Aber es gibt auch andere Atheisten. Dergleichen sollte man wissenschaftlich untersuchen, Prognosen will ich darüber nicht anstellen, aber eventuell käme man zu überraschenden Ergebnissen. Ob nun mit oder ohne Knaus Ogino
Gruß
Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1938191) Verfasst am: 31.07.2014, 15:00 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Säkulare Frauen ( entsetzt): "Aber ich bitte Dich, es sind Damen anwesend!!" |
So einen Satz habe ich außerhalb des Rollenspiels schon seit... vielen vielen Jahren nicht mehr gehört. In irgendeiner Gesellschaft, in der das noch üblich und weit verbreitet ist (solange mit Damen keine kleinden Mädchen gemeint sind ...), lebst Du in Deutschland eigentlich nicht mehr. |
Doch natürlich. Auf Verbindungshäusern wird - ohne Ironie - dieser Spruch öfter gebracht, wenn einer einen Bierjungen trinken will oder anfängt, vom Fechten zu reden. Desgleichen bei Verwendung von Fäkalsprache. |
Üblich und weit verbreitet. Nicht in deinen Versammlungen, wo ihr 19. Jahrhundert spielt. |
Sorry Samson, aber
der war echt gut!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1938243) Verfasst am: 31.07.2014, 17:28 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Nicht in deinen Versammlungen, wo ihr 19. Jahrhundert spielt. |
Die deutschen Verbindungen waren von Anfang an LARP-Gruppen. Die haben ja schon im Deutschland des 19. Jahrhunderts nur Frankreich des 18. Jahrhunderts gespielt.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1938251) Verfasst am: 31.07.2014, 17:41 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Nicht in deinen Versammlungen, wo ihr 19. Jahrhundert spielt. |
Die deutschen Verbindungen waren von Anfang an LARP-Gruppen. Die haben ja schon im Deutschland des 19. Jahrhunderts nur Frankreich des 18. Jahrhunderts gespielt. |
Nur dass das Phänomeen Studentenverbindung erheblich älter ist als 19. und 18. jahrhundert.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1938253) Verfasst am: 31.07.2014, 17:44 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | Nur dass das Phänomeen Studentenverbindung erheblich älter ist als 19. und 18. jahrhundert. |
Es stimmt, dass es frühere Formen von Studentenbünden gab, auf die man sich später berief. Das, was üblicherweise gemeint ist, wenn von Studentenverbindungen die Rede ist, entstand in Deutschland Anfang des 19. Jahrhunderts.
Ob die deutschen Studentenverbindungen "von Anfang an" LARP-Gruppen waren oder erst seit 200 Jahren, ist aber eigentlich auch gar nicht sooo interessant.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
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(#1938304) Verfasst am: 31.07.2014, 22:54 Titel: |
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Hallo Malcolm,
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Hallo Mirko,
gegen Deine Einstellungen habe ich gar nichts, nur ich halte sie offen gesagt für hoffnungslos elitär. |
Ich denke, ich mache mir über den Zustand der Jugend, insbesondere der männlichen keine Illusionen.
Meine Mutter ist Religionslehrerin und sie nahm im Unterricht einmal Martin Luther durch. Als sie bei dem Punkt angekommen war, wo Luther Buße tut und sich selbst gegeißelt hatte, rief einer der Schüler dazwischen "jaja, das kenne ich aus dem Sado-Maso-Porno".
Zitat: |
Ein "souveräner" Umgang mit der Sexualität ist sicherlich, souverän dahingehend, daß ich mich sexuell auslebe, souverän auch dahingehend, daß ich andere Werte der sexuellen Befriedigung auch überordnen kann. |
"Souverän" iinterpretiere ich ehrlich gesagt als etwas künstlich, weil impliziert, dass es etwas total Schweres sei mit seinen sexuellen Neigungen umzugehen. Und dem kann man in dieser Allgemeinheit auch nicht widersprechen. Jedoch kann man sich klar machen, dass diese "Souveränität" keine große Kunst ist. Zum einem besteht da ein gewisser Bedarf an sexueller Aufklärung, welche hauptsächlich in der Mahnung besteht, dass man bitteschön Kondome benutzen soll, und zum anderen beinhaltet ein gelassener Umgang mit Sexualität Respekt und Höflichkeit.
Aus Respekt und Höflichkeit folgt alles. Daraus folgt, dass Pädophile keine Kinder ficken dürfen, weil es respektlos ist Kinderseelen zu traumatisieren. Daraus folgt, dass man ein "Nein" des Partners zu akzeptieren hat. Daraus folgt, dass man seine Wünsche aussprechen kann, solange man das Aussprechen nicht mit Befehlen oder Abwertungen des Gegenübers verbindet. Daraus folgt, dass man Frauen ansehen darf, dabei jedoch nicht die Grenze zur Belästigung überschreiten sollte. Daraus folgt, dass ein Rainer Brüderle mit hübschen Reporterinnen in einen Zustand gegenseitiger Einvernehmlichkeit treten muss, bevor er Witze über ihre Brustgröße macht. Daraus folgt so vieles. Und das fällt bei der Sexismusdebatte leider völlig unterm Tisch.
Ich will damit zeigen, dass der Umgang mit Sexualität wahrhaftig keine Kunst ist. Wohl kann es für den ein oder anderen eine Herausforderung sein sich zivilisierte Umgangsformen zu erlernen, das bestreite ich nicht, dann würde ich dieser Person jedoch charakterliche Defizite zuschreiben.
Ich bin in dieser Hinsicht auch sehr streng gegen mich selbst. Ich hatte früher selber viel mit charakterlichen Defiziten zu kämpfen und bin froh, dass ich nun über eine solche eindeutige und plausible Wertekonstruktion verfüge, die es mir ermöglicht einen Umgang mit Sexualität zu finden, welche es einerseits ermöglicht meine Bedürfnisse zu formulieren und andererseits die Grenzen des anderen zu respektieren.
Zitat: | Das ist aber bitteschön nicht der Normalfall. Mache Dir bitteschön einmal, daß die meisten Menschen hoffnungslos primitiv sind, gleichgültig nun, ob sie einem Puritanismus huldigen, oder in völlig entmenschter Form der sexuellen Befriedigung nachhecheln.
Das führt mich dann dazu, daß ich gar nichts gegen "Weltanschauungen" habe, daß ich aber denke, daß Weltanschauungen heute mehr und mehr zu "Kulturphänomenen" werden. |
Das wäre ja furchtbar, wenn Respekt und Höflichkeit zu einem "Kulturphänomen" werden. Aber danke für Stilisierung von Elementartugenden als "elitäre Einstellungen". Daraus wird sehr deutlich, wie der christliche Puritanismus die elementaren Primärtugenden in eine abstrakten Kampf gegen seine Sündhaftigkeit verkehrt, welchen man nur ausweichen kann, indem man sich noch abstrakterer philosophischer Spitzfindigkeiten bedient.
Ich finde auch den Rest deiner Antwort sehr lesenswert, möchte es jedoch bei diesem Verweis auf die Elementartugenden belassen. Ich denke, dass unser weiterer Diskurs um das Verhältnis von Sexualität und eben diesen Elementartugenden drehen könnte. Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, ob sich Sexualethik wirklich auf so simple Axiome zurückführen lässt.
Mit besten Grüßen,
Mirko
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1938336) Verfasst am: 01.08.2014, 02:36 Titel: |
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Hallo Mirko,
nein, Elementartugenden wie Höflichkeit und Respekt sind sicherlich noch keine "elitären Einstellungen". Ich würde sie eher unter einer "gesunden Normalität" verbuchen. Wirklich! Wobei man dann allerdings auch sagen muß, es gibt dann auch einen gewissen Bodensatz der Gesellschaft, eine gewisse "Antilelite", wenn Du so willst, bei denen wirklich Hopfen und Malz verloren ist. Diese Asozialität mache ich übrigens nicht an den sprichwörtlichen "Asozialen" fest, sondern man kann sie vielleicht auch gerade bei "gutsituierten" Leuten finden, die nur ihren Vorteil suchen.
Mirko, ich sage noch mal, daß ich mich wirklich freuen, wenn man begriffe, daß es vielleicht auch so etwas gibt wie "gesunde katholische Verhältnisse" wie auch "gesunden atheistische Verhältnisse", wie es auch "kranke atheistische Verhältnisse" gibt wie auch "kranke katholische Verhältnisse".
Ich will dann noch mal auf eine Unterscheidung zwischen "Schuld" und "Scham" verweisen. Was ist der Unterschied zwischen Schuld und Scham. Ein sehr wesentlicher! Ein Beispiel. Wenn ein junger Mann einem jungen Mädchen unaufgefordert an die Titten greift, so mag das für das junge Mädchen bestimmt "unangenehm" sein, aber daraus eine riesige "Schuld" zu konstruieren, hielte ich für abwegig. Trotzdem ist das Prinzip nicht irrelevant, eine kleine Abweichung von der Norm mag nicht so wichtig sein, aber wenn das "einreißt", dann haben wir einen Verfall der Sitten und das ist sehr unheilvoll.
Vielleicht verstehst Du es dann auch, warum bestimmte Dinge in der Bibel mit gnadenloser Härte formuliert sind, die eigentlich irrelevant erscheinen. Ja, entschuldige mal, sich die Augen raus reißen zu sollen, nur weil man eine Frau begehrlich anschaut, ist grenzenlos absurd, es erscheint Dir aber nur deshalb "absurd", weil Du "Schuld" und "Scham" nicht differenzierst, als "Schuldprinzip" ist die Sache lächerlich, aber möchtest Du wirklich in einer Welt leben, in der jeder Mann einer Frau hemmungslos in den Ausschnitt schaut? Ja, wenn jeder Mann einfach offen seine Geilheit zeigt, verliert die Sache ihre Unschuld, dann wird sie zum gesellschaftlichen Problem.
Genau darin liegt das Problem, und es ist unerheblich, ob jemand atheistisch oder religiös ist, es gibt einen "gesunden" Umgang mit der Sache und einen "kranken". Gesund ist es, sich gewisser Sachen zu "schämen" ohne deshalb einen großen Schuldkomplex daraus zu entwickeln. Das können religiöse Leute sein, wie auch atheistische. Ungesund dagegen ist es, Schamprinzipien einfach zu verleugnen und seine Sexualität ohne Rücksicht auf andere auszuleben, ungesund ist es aber auch "Schamprinzipien" mit "Schuldprinzipien" zu verwechseln. Letzteres tut jemand mit einer gesunden Sozialisation einfach nicht.
Man kann etwa den Brüderle etwa wegen dieses albernen Dirndlgates ja durchaus kritisieren, vielleicht war dieser Spruch abends an der Bar "suboptimal", aber daraus eine "Schuld" zu kritisieren, ist einfach grenzenlos albern. Im Katholizismus wird so etwas bestenfalls gebeichtet, im Atheismus dagegen mindestens für 200 Jahre an die große Glocke gehängt.
Ja, das ist das Prinzip der Religion, "Schamprinzipien" werden grenzenlos übertrieben formuliert, der vollkommen übertriebene Puritanismus, resultiert aber dann in einem gewissen gesunden Realismus. Diese Haltung muß nicht religiös sein, sie kann es aber, aber es ist doch nun auch meine Erfahrung, daß es durchaus nicht nur religiöse Menschen sind, sondern durchaus auch atheistische, die zwischen Schuld und Scham nicht mehr differenzieren können, die also nicht mehr die guten Sitten hoch halten, weil diese wichtig und wertvoll sind, sondern die, gerade weil die Sitten angesichts des Säkularismus gefährdet sind, aus jedem Verstoß gegen die Sitten eine gar schröckliche metaphysische Schuld konstruieren. Jetzt wird aus einem Besuch bei einer Hure plötzlich eine riesige "Schuld", auch wer einen Porno guckt, ist einfach furchtbar schuldbeladen, und wer sagt, daß eine Frau gut in ein Dirndl paßt, hat eine furchtbare Schuld auf sich geladen. Das ist doch albern, aber sind es da wirklich immer die Christen, die dermaßen moralisch ausrasten? Weiß ich nicht, ganz im Gegenteil ist der christliche Puritanismus in der Praxis doch vergleichsweise liberal, dagegen der säkulare muß gleich aus jeder Sache ein ethisches Problem machen.
Gruß
Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Jesus Christus IQ >125
Anmeldungsdatum: 11.12.2013 Beiträge: 666
Wohnort: Tartaros
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(#1938404) Verfasst am: 01.08.2014, 11:20 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Jesus Christus hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Und um das noch einmal klar zu stellen: Ich bin kein gläubiger Christ (...) Und da sage ich noch mal: Ich bin meinem Katholizismus nicht undankbar, es hätte schlimmer kommen können.
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Und was bist du dann? Ein ungläubiger Christ? Ein ungläubiger katholischer Christ? Oder was genau? |
Kulturchrist aber nicht gläubig, hat Malcolm, glaube ich, mal gesagt. |
Ungläubige Katholiken sind mir die "Liebsten". Die kommen als erstes in den Ofen.
_________________ Die PARTEI
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1938472) Verfasst am: 01.08.2014, 14:10 Titel: |
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ich schreibs jetzt mal hier rein, weil ich keinen Bock hab nen neuen Thread aufzumachen:
Vor einiger Zeit hab ich in einem anderen Forum im Lauf einer hitzigen Diskussion mal den Satz eingeworfen 'Wer heutzutage noch Christ ist, der kann vieles sein, aber nicht redlich.'
Das ruft natürlich Empörung hervor, aber ich hab jetzt lange drüber nachgedacht und ich kann den Satz trotzdem immer noch so unterschreiben, finde ich.
Weil mal Butter bei die Fische: In den ganzen vier Evangelien, da kommt nicht ein vernünftiger Satz vom Jesus. Das ist doch alles unausgegorenes, zum Teil unbeholfenes Geschwurbel. Wenn heute irgendjemand solche Weisheiten zum Besten geben würde und es eben nicht in der heiligen Schrift stünde, dann würde so jemand einfach als Spinner in der Esoterikabteilung gestellt, und zwar ins Abseits.
Ich sag ja nicht, dass ales grundsätzlich schlecht ist, was der sagt und wenn man sich Mühe gibt was sinnvolles dahinein zu interpretieren oder einen Gedanken mal zu Ende zu führen, was er ja kaum gemacht hat, der Jesus, dann kann man schon das ein oder andere daran gut finden. Ich mein, allein schon die ganzen Gleichnisse - da redet jemand vom Sterben und der kommt mitm Senfkorn daher oder so. Man kann schon irgendwie vermuten, was er gemeint hat, aber er besaß offensichtlich ja nicht genügend Bildung und/oder Klugheit seine Ideen in abstrakte Gedanken zu fassen und vernünftig auszudrücken.
Homer oder andere Dichter nutzen zum Teil auch ne ähnliche Sprache, aber die wissen dass sie Kunst machen und stellen keinen absoluten Wahrheitsanspruch und lassen sich nicht als Gott verehren. Die wissen was sie tun und das ist doch beim Jesus ganz offensichtlich nicht mehr der Fall gewesen.
Jedenfalls, es ist doch (für mich jetzt) offenkundig unredlich, dass jemand mit der charakterlichen/geistigen Bildung des 21.Jahrhunderts intellektuell weit über dem steht, was die Bibel und insbesondere die Evangelien kolportieren. Es ist zwar nicht alles schlecht und falsch, was da drin steht, aber ist doch deutlich amateurhaft und weit unter dem Niveau, das die Gläubigen oft selber besitzen. Und wenn die die Augen davor zumachen, weil ihnen die nackte Wahrheit, wzB die eigene Sterblichkeit, als zu unbequem erscheint, dann ist das unredlich.
Gut, man könnte noch sagen 'Das ist nicht unredlich, sondern im Hinblick auf gewisse Themen vielleicht naiv'. Aber gehört es nicht auch zur Redlichkeit, dass man seinen Verstand, den man hier und da beweist, auch auf allen Ebenen, die einen betreffen, so gut es geht einsetzt und gebraucht?
Stattdessen wird aber lieber geglaubt.
Und warum glaubt man dann? Weil warum sollte der lügen? Wenn ein Betrüger einen anschwindelt, dann setzt man ja auch seinen ganzen Verstand ein und wendet sich von ihm ab, wenn er als überführt gilt. Bei den Christen ist das aber irgendwie anders, so nach dem Motto 'Der will ja nichts von mir, der will ja nur helfen und was weiß ich, aber warum sollte er denn lügen, gibt ja gar keinen Grund dafür'. Und da sind wir wieder beim 'naiv' oder unbequemen Gedanken aus dem Weg gehen und durch schmeichelnde Unwahrheiten ersetzen oder übertünchen.
Aber es heißt nun mal Sapere aude! Und wenn die Unmündigkeit nicht am Mangel des Verstandes liegt sondern am Mangel des Mutes ihn zu benutzen, naja, dann ist das eben Feigheit und weil es keinen guten Gründe dafür gibt nenne ich es unredlich.
Das musste mal gesagt werden.
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1938480) Verfasst am: 01.08.2014, 14:42 Titel: |
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Bildung ist ja nicht nur reines Wissen. Es geht auch um Realitätsverständnis oder darum Verantwortung übernehmen zu können. Und wenn mir jemand, der ständig das Gegenteil beweist, sagt er ist geistig oder intellektuell nicht dazu in der Lage bestimmte Fragen selbst vernünftig zu beantworten, oder statt zu sagen 'Ich weiß es nicht' sich dann mit irgendwelchen - und man kann heute getrost schon sagen: primitven - Märchenvorstellungen eindeckt, dann ist das falsch, es ist eine Unwahrheit und damit unredlich.
Das Problem ist ja auch nicht, dass er ein oder andere in der Antike ein mangelndes Realitätsverständnis hatte (gerade die Römer, die wussten schon ganz genau was eigentlich geht und was nicht), das Problem ist doch vielmehr, dass ihnen - und vielen anderen - im Fortschreiten ihrer Geschichte dieses Realitätsverständnis, das heute mMn jeder Hauptschüler aufbringen kann - wieder abhanden gekommen ist
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Vronib111 registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.09.2006 Beiträge: 1048
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(#1938487) Verfasst am: 01.08.2014, 15:12 Titel: |
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Murphy hat folgendes geschrieben: | ich schreibs jetzt mal hier rein, weil ich keinen Bock hab nen neuen Thread aufzumachen:
Vor einiger Zeit hab ich in einem anderen Forum im Lauf einer hitzigen Diskussion mal den Satz eingeworfen 'Wer heutzutage noch Christ ist, der kann vieles sein, aber nicht redlich.'
Das ruft natürlich Empörung hervor, aber ich hab jetzt lange drüber nachgedacht und ich kann den Satz trotzdem immer noch so unterschreiben, finde ich.
Weil mal Butter bei die Fische: In den ganzen vier Evangelien, da kommt nicht ein vernünftiger Satz vom Jesus. Das ist doch alles unausgegorenes, zum Teil unbeholfenes Geschwurbel. Wenn heute irgendjemand solche Weisheiten zum Besten geben würde und es eben nicht in der heiligen Schrift stünde, dann würde so jemand einfach als Spinner in der Esoterikabteilung gestellt, und zwar ins Abseits.
Ich sag ja nicht, dass ales grundsätzlich schlecht ist, was der sagt und wenn man sich Mühe gibt was sinnvolles dahinein zu interpretieren oder einen Gedanken mal zu Ende zu führen, was er ja kaum gemacht hat, der Jesus, dann kann man schon das ein oder andere daran gut finden. Ich mein, allein schon die ganzen Gleichnisse - da redet jemand vom Sterben und der kommt mitm Senfkorn daher oder so. Man kann schon irgendwie vermuten, was er gemeint hat, aber er besaß offensichtlich ja nicht genügend Bildung und/oder Klugheit seine Ideen in abstrakte Gedanken zu fassen und vernünftig auszudrücken.
Homer oder andere Dichter nutzen zum Teil auch ne ähnliche Sprache, aber die wissen dass sie Kunst machen und stellen keinen absoluten Wahrheitsanspruch und lassen sich nicht als Gott verehren. Die wissen was sie tun und das ist doch beim Jesus ganz offensichtlich nicht mehr der Fall gewesen.
Jedenfalls, es ist doch (für mich jetzt) offenkundig unredlich, dass jemand mit der charakterlichen/geistigen Bildung des 21.Jahrhunderts intellektuell weit über dem steht, was die Bibel und insbesondere die Evangelien kolportieren. Es ist zwar nicht alles schlecht und falsch, was da drin steht, aber ist doch deutlich amateurhaft und weit unter dem Niveau, das die Gläubigen oft selber besitzen. Und wenn die die Augen davor zumachen, weil ihnen die nackte Wahrheit, wzB die eigene Sterblichkeit, als zu unbequem erscheint, dann ist das unredlich.
Gut, man könnte noch sagen 'Das ist nicht unredlich, sondern im Hinblick auf gewisse Themen vielleicht naiv'. Aber gehört es nicht auch zur Redlichkeit, dass man seinen Verstand, den man hier und da beweist, auch auf allen Ebenen, die einen betreffen, so gut es geht einsetzt und gebraucht?
Stattdessen wird aber lieber geglaubt.
Und warum glaubt man dann? Weil warum sollte der lügen? Wenn ein Betrüger einen anschwindelt, dann setzt man ja auch seinen ganzen Verstand ein und wendet sich von ihm ab, wenn er als überführt gilt. Bei den Christen ist das aber irgendwie anders, so nach dem Motto 'Der will ja nichts von mir, der will ja nur helfen und was weiß ich, aber warum sollte er denn lügen, gibt ja gar keinen Grund dafür'. Und da sind wir wieder beim 'naiv' oder unbequemen Gedanken aus dem Weg gehen und durch schmeichelnde Unwahrheiten ersetzen oder übertünchen.
Aber es heißt nun mal Sapere aude! Und wenn die Unmündigkeit nicht am Mangel des Verstandes liegt sondern am Mangel des Mutes ihn zu benutzen, naja, dann ist das eben Feigheit und weil es keinen guten Gründe dafür gibt nenne ich es unredlich.
Das musste mal gesagt werden. |
Kann ich Dir Murphy mittlerweile aus vollstem Herzen zustimmen! Hatte mir gestern - wurde auf arte oder phoenix wiederholt - die Doku "Mea culpa, mea maxima culpa" über diesen ungestraft Jahrzehnte lang Kinder missbrauchenden Pater Lawrence C. Murphy aus den USA angesehen. Jetzt stelle ich mir allen Ernstes die Frage, was die Röm.-Kath. Kirche seit deren Existenz der Menschenheit gebracht hatte, ausser Diebstählen, Morden und anderen kriminellen Aktivitäten?
Die sog. "Apostolische Sukzession" weisst zudem darauf hin, dass die in derem ursprünglichen Sumpf weiterschwimmen wollen, also für dieses Europa, ja für diese Welt als Partner nicht geeignet sind.
_________________ Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1938498) Verfasst am: 01.08.2014, 16:02 Titel: |
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Ja, und diese Leute muss ich mitfananzieren. Politik des Landes, in dem ich lebe, richtet sich zT. nach dessen Lobbyarbeit, siehe Sterbehilfe.
Dass dieses Glaubenssystem grotesk ist, kümmert mich wenig. Skandalös ist dessen Einfluss auf das Leben von Menschen, die ihm nicht angehören und soger ablehneh.
edit: rs, kann recht schnell mit zehnfingersystem schreiben, dann kommt manchmal müll mit raus..grr
edit: müll...
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Thomas-Reichert registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.11.2012 Beiträge: 80
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(#1938507) Verfasst am: 01.08.2014, 16:30 Titel: |
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@Naastika
Ich denke, dass weniger als 5% der Christen in Deutschland den Quatsch noch glauben und die glauben auch nur, weil man denen als Kleinkind eine Gehirnwäsche verpasst hat. Die meisten sind nur Mitläufer, Heuchler ... Warum sie dann noch in der Kirche sind? Hier mal ein paar Gedanken.
-Austreten? Was soll denn die Familie denken?
-Wo werde ich dann beerdigt?
-Tut die Kirche nicht auch gutes?
-Die Kirche verkündet Moral.
-Glauben tue ich nicht, aber die Kirchengebäude sind so schön.
-Meine Kinder möchte ich taufen, da es eine schöne Familienfeier ist.
...
Und dann gibt es noch Profiteure z.B. Geld, Macht, sozialer Status ...
Die katholische und evang. Kirche sind riesengrosse Lügengebäude und jeder will irgendwie davon profitieren.
Schafe, Mitläufer und Heuchler.
Und jeder von uns subventioniert dieses Lügengebäude.
Zuletzt bearbeitet von Thomas-Reichert am 01.08.2014, 16:57, insgesamt einmal bearbeitet |
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1938509) Verfasst am: 01.08.2014, 16:33 Titel: |
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Thomas-Reichert hat folgendes geschrieben: | @Naastika
Ich denke, dass weniger als 5% der Christen in Deutschland den Quatsch noch glauben und die glauben auch nur, weil man denen als Kleinkind eine Gehirnwäsche verpasst hat. Die meisten sind nur Mitläufer, Heuchler ... Warum sie dann noch in der Kirche sind? Hier mal ein paar Gedanken.
-Austreten? Was soll denn die Familie denken?
-Wo werde ich dann beerdigt?
-Tut die Kirche nicht auch gutes?
-Die Kirche verkündet Moral.
-Glauben tue ich nicht, aber die Kirchengebäude sind so schön.
-Meine Kinder möchte ich taufen, da es eine schöne Familienfeier ist.
...
Und dann gibt es noch Profiteure z.B. Geld, Macht, sozialer Status ...
Die katholische und evang. Kirche sind riesengrosse Lügengebäude und jeder will irgendwie davon profitieren.
Und jeder von uns subventioniert dieses Lügengebäude. |
Es gibt auch noch die, die meinen, ohne Kirche würde ein großes Loch entstehen.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1938512) Verfasst am: 01.08.2014, 16:51 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Thomas-Reichert hat folgendes geschrieben: | @Naastika
Ich denke, dass weniger als 5% der Christen in Deutschland den Quatsch noch glauben und die glauben auch nur, weil man denen als Kleinkind eine Gehirnwäsche verpasst hat. Die meisten sind nur Mitläufer, Heuchler ... Warum sie dann noch in der Kirche sind? Hier mal ein paar Gedanken.
-Austreten? Was soll denn die Familie denken?
-Wo werde ich dann beerdigt?
-Tut die Kirche nicht auch gutes?
-Die Kirche verkündet Moral.
-Glauben tue ich nicht, aber die Kirchengebäude sind so schön.
-Meine Kinder möchte ich taufen, da es eine schöne Familienfeier ist.
...
Und dann gibt es noch Profiteure z.B. Geld, Macht, sozialer Status ...
Die katholische und evang. Kirche sind riesengrosse Lügengebäude und jeder will irgendwie davon profitieren.
Und jeder von uns subventioniert dieses Lügengebäude. |
Es gibt auch noch die, die meinen, ohne Kirche würde ein großes Loch entstehen. |
Entsprechende Aufklärungsarbeit wäre eine Aufgabe der notorisch unterfinanzierten säkulären Organisationen, die auch mehr personalle Mithife bräuchten.
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Schlumpf auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.11.2007 Beiträge: 2572
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(#1938523) Verfasst am: 01.08.2014, 17:18 Titel: |
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Murphy hat folgendes geschrieben: | In den ganzen vier Evangelien, da kommt nicht ein vernünftiger Satz vom Jesus. Das ist doch alles unausgegorenes, zum Teil unbeholfenes Geschwurbel. Wenn heute irgendjemand solche Weisheiten zum Besten geben würde und es eben nicht in der heiligen Schrift stünde, dann würde so jemand einfach als Spinner in der Esoterikabteilung gestellt, und zwar ins Abseits. |
Wenn heute jemand so eine irre Wahrsagerei wie die "Offenbahrung des Johannes" erzählen oder schreiben würde, käme er in die Psychiatrie. Nun müssen wir damit leben, dass der Schmarrn in einem heiligen Buch steht.
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1938530) Verfasst am: 01.08.2014, 17:29 Titel: |
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Schlumpf hat folgendes geschrieben: | Murphy hat folgendes geschrieben: | In den ganzen vier Evangelien, da kommt nicht ein vernünftiger Satz vom Jesus. Das ist doch alles unausgegorenes, zum Teil unbeholfenes Geschwurbel. Wenn heute irgendjemand solche Weisheiten zum Besten geben würde und es eben nicht in der heiligen Schrift stünde, dann würde so jemand einfach als Spinner in der Esoterikabteilung gestellt, und zwar ins Abseits. |
Wenn heute jemand so eine irre Wahrsagerei wie die "Offenbahrung des Johannes" erzählen oder schreiben würde, käme er in die Psychiatrie. Nun müssen wir damit leben, dass der Schmarrn in einem heiligen Buch steht. |
Was heisst "heute"?
Joseph Smith hat es mit dem Buch Mormon, erschienen 1830, irgendwie auch geschafft...
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Schlumpf auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.11.2007 Beiträge: 2572
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(#1938534) Verfasst am: 01.08.2014, 17:41 Titel: |
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Naastika hat folgendes geschrieben: |
Was heisst "heute"?
Joseph Smith hat es mit dem Buch Mormon, erschienen 1830, irgendwie auch geschafft... |
Könntest du mich kurz aufklären, was er geschafft hat? Ich weiß nur, dass ihm angeblich ein Engel erschien.
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1938535) Verfasst am: 01.08.2014, 17:46 Titel: |
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Schlumpf hat folgendes geschrieben: | Naastika hat folgendes geschrieben: |
Was heisst "heute"?
Joseph Smith hat es mit dem Buch Mormon, erschienen 1830, irgendwie auch geschafft... |
Könntest du mich kurz aufklären, was er geschafft hat? Ich weiß nur, dass ihm angeblich ein Engel erschien. |
Menschen von absolutem Geschwurbel zu überzeugen und eine Kirche zu gründen.
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Schlumpf auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.11.2007 Beiträge: 2572
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(#1938545) Verfasst am: 01.08.2014, 18:39 Titel: |
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Naastika hat folgendes geschrieben: |
Menschen von absolutem Geschwurbel zu überzeugen und eine Kirche zu gründen. |
Dass einem ein Engel erschienen wäre und was Neues oder Anderes erzählt hätte, kann jeder Hanswurst behaupten. Das Schlimme ist, dass es Narren gibt, die solchen Volksverdummern nachlaufen.
Da gibt es z. B. eine Schwesterngemeinschaft, die jeden Monat eine neue "Botschaft" der Maria (von Medjugorie) veröffentlicht. Ich hatte denen schon mal gemailt, für wie dumm sie die Menschen eigentlich halten. Dann reagierten sie beleidigt. Sie machen solange weiter, bis es ihnen verboten wird.
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1938546) Verfasst am: 01.08.2014, 18:48 Titel: |
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Schlumpf hat folgendes geschrieben: | Das Schlimme ist, dass es Narren gibt, die solchen Volksverdummern nachlaufen. |
Mein Reden.
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funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
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(#1938569) Verfasst am: 01.08.2014, 20:16 Titel: |
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Hallo Malcolm,
Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Mirko, ich sage noch mal, daß ich mich wirklich freuen, wenn man begriffe, daß es vielleicht auch so etwas gibt wie "gesunde katholische Verhältnisse" wie auch "gesunden atheistische Verhältnisse", wie es auch "kranke atheistische Verhältnisse" gibt wie auch "kranke katholische Verhältnisse".
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Das bezweifle ich nicht. Ich bin durchaus der Meinung, dass es sicher auch katholische Menschen gibt, die angenehm im Umgang sind, wie auch atheistische Menschen, die unangenehm im Umgang sind. Ich kritisiere auch nicht die Menschen, sondern die Ideologie.
Zitat: | Ich will dann noch mal auf eine Unterscheidung zwischen "Schuld" und "Scham" verweisen. Was ist der Unterschied zwischen Schuld und Scham. Ein sehr wesentlicher! Ein Beispiel. Wenn ein junger Mann einem jungen Mädchen unaufgefordert an die Titten greift, so mag das für das junge Mädchen bestimmt "unangenehm" sein, aber daraus eine riesige "Schuld" zu konstruieren, hielte ich für abwegig. Trotzdem ist das Prinzip nicht irrelevant, eine kleine Abweichung von der Norm mag nicht so wichtig sein, aber wenn das "einreißt", dann haben wir einen Verfall der Sitten und das ist sehr unheilvoll. |
Hier begründest du das Verwerfliche der Handlung des jungen Mannes mit Konventionen. An sich finde ich das gut, das ist jedoch nicht die Begründung, die du in der Bibel findest. In der Bibel steht nicht "glotzt junge Mädchen nicht allzu offensichtlich an, sonst gehen die guten Sitten verloren", in der Bibel steht "Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird." (Matth. 5, 29)
Das heißt, in der Bibel wird explizit nicht mit der Aufrechterhaltung guter Sitten, sondern mit der Androhung einer martialischen Strafe argumentiert.
Für deine Interpretation bin ich dir überaus dankbar, weil sie das Hauptproblem vieler Intellektueller im Umgang mit dem Christentum sehr deutlich aufzeigt. Du findest mit sehr viel interpretatorischem Geschick eine wirklich gute Begründung, der ich auch zustimmen kann. Und wenn ich dann in der entsprechenden Textstelle nachlese, dann finde ich sie dort nicht wieder, sondern stattdessen die Androhung von Höllenqualen. Und diese Probleme werden dann überspielt mit dem Stichwort der "kontextbezogenen" oder der "historisch-kritischen" Bibel-Interpretation.
Ich verstehe einfach nicht, warum man diese Androhungen von expliziter Gewalt verleugnen muss. Was ist denn so schlimm daran, dass die Bibel ein Buch ist mit Fehler und Schwächen wie wir Menschen auch? Man kann auch so gute Anregungen oder Inspiratioenn finden, selbst wenn man die Bibel als Buch mit teilweise aggressiven Unterton begreift. Ich verstehe wirklich nicht, warum die Bibel so viel geiler sein soll tausend andere interessante Bücher, die die Menschheit in den letzten tausenden Jahren hervorgebracht hat.
Fazit: Man muss die Bibel nicht entschuldigen, um seine Freude an ihrer Lektüre zu haben. Genau das tun jedoch die Intellektuellen.
Mit besten Grüßen,
Mirko
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funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
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(#1938571) Verfasst am: 01.08.2014, 20:19 Titel: |
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Kleiner Nachtrag: Es gibt in der Bibel eine Gruppe von Personen, die die ganze Zeit um die Wahrung der guten Sitten bemüht ist: Das sind die Pharisäer. Denen sagt Jesus ständig "was seid ihr denn für langweilige Spießer!"
Mirko
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1938572) Verfasst am: 01.08.2014, 20:56 Titel: |
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funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Kleiner Nachtrag: Es gibt in der Bibel eine Gruppe von Personen, die die ganze Zeit um die Wahrung der guten Sitten bemüht ist: Das sind die Pharisäer. Denen sagt Jesus ständig "was seid ihr denn für langweilige Spießer!"
Mirko |
Ja. Genau. Das hat Jesus gesagt. Zu den Pharisäern. Weil die so spießig waren.
Weil der Jesus is ja n Hippster.
Schau mer mal was wiki dazu sagt:
Zitat: | Laut dem Neuen Testament betonte die Pharisäerschaft die Einhaltung von Reinheitsgeboten über, während Jesus der Gottes- und Nächstenliebe Vorrang gab. |
Das passt schon eher ins Bild: 'Wasch dich mal!'- 'Nix da, ich bin für freie Liebe, ich brauch mich nicht duschen!'.
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