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Rassismus?!
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3884

Beitrag(#2215346) Verfasst am: 15.06.2020, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
...wenn ich sie [die Realität] ändern will, muss ich verstehen, wie sie entsteht.
...

Ich empfehle mal «Rassismus existiert, aber er erklärt nicht, was hier passiert»
...

Hab ich mal gelesen. Fand den Inhalt ziemlich oberflächlich. Zunehmend beschlich mich der Eindruck, dass hier jemand auf Teufel komm raus "nein" sagen will. Schnelle Meinungen zu hinterfragen ist ja lobenswert. Daher war ich eher mit positiven Erwartungen gestartet.

"Eigentlich" will er nicht sagen, dass die Schwarzen selbst Schuld an ihrer Misere sind, aber dann auch wieder schon. Da nennt er einige Gründe - Familienstruktur - nicht verheiratet... (wobei ich mich frage ob das was mit der Familienstruktur zu tun hat), zu viel Gewalt, ok, auch schlechtere Schulen... aber, an den Unis und bei Firmen gibt es genug Instanzen, die das Verhalten gegenüber Schwarzen bewachen.

Der Interviewer war imo schwach. Er hat so gut wie nicht nachgefragt was Loury meint, wenn er z.B. sagt

"Es geht auch darum, welche Werte im sozialen Umfeld geachtet werden und welche nicht. Und ich meine die Gewalt, auch das ist Kultur, die Bereitschaft zum Töten, die in afroamerikanischen Gemeinschaften astronomisch ist.

Falls das stimmt, geht er so gut wie nicht darauf ein, warum das so ist. Wenn er es anschneidet, schränkt er es gleich wieder ein, dass die Leute ja selbst verantwortlich wären.

"...viele haben mit der Kultur und dem Verhalten der Schwarzen selber zu tun."

Mehrere Male sagt er, "Rassismus" würde nichts erklären. Schränkt aber ein, ja, die Schulen wären schlechter, die sozialen Einrichtungen abgebaut usw. Hat aber mit Rassismus alles nichts zu tun. Dass das vielleicht der ein Aspekt von Rassismus ist?

Dann noch ein kurzer Ausflug zu Immigranten.
"Wir stellen fest, dass Immigranten, woher sie auch immer kommen, nicht annähernd so schlechte Erfolgsquoten haben wie gewisse Afroamerikaner. Das zeigt doch, dass ein wesentlicher Grund dafür ist, dass diese Gruppen mit einer anderen Kultur ankamen, andere wertorientierte Erwartungen an das Verhalten ihrer Mitmenschen hegen."

Ihm müsste doch schon klar sein, dass das unterschiedliche Ausgangspositionen sind? Und das hat eben nichts mit der Kultur zu tun, sondern mit der Freiwilligkeit. Immigranten haben sich entschieden in die USA zu gehen und dort ihr Glück zu suchen. Bei Afro-Amerikanern ist das ja bekanntermaßen anders. Nachkommen von verschleppten Menschen aus zig unterschiedlichen Kulturen die zwar ihre Bürgerrechte formal 1868 bekamen, aber noch in den 1960er Jahren im Süden der USA nicht in alle Hotels und Restaurants durften. Siehe z.B. "Green Book"

Traumata die Altvordere erlebt haben halten sich in einer Gruppe Menschen über mehrere Generationen. Siehe auch Nachkommen von Holocaust-Überlebenden. Zu diesem Thema hatte ich schon vor längerem mal in Bezug auf die Nachkommen von versklavten Menschen gesucht aber kaum was gefunden. Dieser Aspekt wird allgemein nicht genannt, so auch hier nicht.

Mein Fazit, noch neben den Punkten die Wilson rausgesucht hat: schlechtes Interview, schlechte durchdachte Meinung von Loury.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 21454
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Beitrag(#2215356) Verfasst am: 15.06.2020, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.youtube.com/watch?v=Xym3kFuBX3Y
The 1619 Project's Pulitzer | Glenn Loury & John McWhorter
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Tarvoc
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Beiträge: 44650

Beitrag(#2215365) Verfasst am: 16.06.2020, 08:16    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Mehrere Male sagt er, "Rassismus" würde nichts erklären. Schränkt aber ein, ja, die Schulen wären schlechter, die sozialen Einrichtungen abgebaut usw. Hat aber mit Rassismus alles nichts zu tun.

Gerade zur Verschränkung der Thematik von Rassismus einerseits und der Definanzierung und Destruktion urbaner Infrastruktur andererseits fällt mir ein Zitat von Lee Atwater ein, seines Zeichens früherer Chairman des Republican National Committee und Kampagnen-Berater für Ronald Reagan und George Bush senior, bezüglich Richard Nixons "Southern Strategy":

    You start out in 1954 by saying, "Nigger, nigger, nigger." By 1968, you can't say "nigger" – that hurts you. Backfires. So you say stuff like forced busing, states' rights and all that stuff. You're getting so abstract now, you're talking about cutting taxes. And all these things you're talking about are totally economic things and a byproduct of them is [that] blacks get hurt worse than whites. And subconsciously maybe that is part of it. I'm not saying that. But I'm saying that if it is getting that abstract, and that coded, that we are doing away with the racial problem one way or the other. You follow me – because obviously sitting around saying, "We want to cut this," is much more abstract than even the busing thing, and a hell of a lot more abstract than "Nigger, nigger."

- Lee Atwater (zitiert nach Craig S. Pascoe; Karen Trahan Leathem; Andy Ambrose (2005). The American South in the Twentieth Century. University of Georgia Press. p. 230 - nachzulesen auch hier auf Wikipedia)

Die Sache ist die, dass wir hier das haben, was Louis Althusser Überdetermination nennt: Es gibt für diese Maßnahme mehr Ursachen und Begründungen, als für ihre Erklärung nötig wären. Immerhin ist bekannt, dass gerade die Republikaner auch noch aus ganz anderen Gründen budget cuts und ganz generell den Rückzug des Staates und die Privatisierung öffentlicher Aufgaben forcieren, und dass sie willens sind, ohne viel Federlesens auch weißen Mitbürgern die selbe Art von Schaden zuzufügen. Rassismus ist hier nur ein Teil des Puzzles. Er kann allerdings dazu beitragen, zu erklären, warum manche Leute gewillt sind, selbst entgegen ihrer ureigenen ökonomischen Interessen Wahlentscheidungen zu treffen.

Um nochmal den eben erwähnten Wikipedia-Artikel zu zitieren:

    Atwater was contrasting this with Ronald Reagan's campaign, which he felt "was devoid of any kind of racism, any kind of reference." However, Ian Haney López, an American law professor and author of the 2014 book Dog Whistle Politics, described Reagan as "blowing a dog whistle" when the candidate told stories about "Cadillac-driving 'welfare queens' and 'strapping young bucks' buying T-bone steaks with food stamps" while he was campaigning for the presidency. He argues that such rhetoric pushes middle-class white Americans to vote against their economic self-interest in order to punish "undeserving minorities" who, they believe, are receiving too much public assistance at their expense. According to López, conservative middle-class whites, convinced by powerful economic interests that minorities are the enemy, supported politicians who promised to curb illegal immigration and crack down on crime but inadvertently also voted for policies that favor the extremely rich, such as slashing taxes for top income brackets, giving corporations more regulatory control over industry and financial markets, union busting, cutting pensions for future public employees, reducing funding for public schools, and retrenching the social welfare state. He argues that these same voters cannot link rising inequality which has impacted their lives to the policy agendas they support, which resulted in a massive transfer of wealth to the top 1% of the population since the 1980s.

- http://en.wikipedia.org/wiki/Dog-whistle_politics
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26446
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2215378) Verfasst am: 16.06.2020, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
...wenn ich sie [die Realität] ändern will, muss ich verstehen, wie sie entsteht.
...

Ich empfehle mal «Rassismus existiert, aber er erklärt nicht, was hier passiert»
...

Hab ich mal gelesen. Fand den Inhalt ziemlich oberflächlich. Zunehmend beschlich mich der Eindruck, dass hier jemand auf Teufel komm raus "nein" sagen will. Schnelle Meinungen zu hinterfragen ist ja lobenswert. Daher war ich eher mit positiven Erwartungen gestartet.

"Eigentlich" will er nicht sagen, dass die Schwarzen selbst Schuld an ihrer Misere sind, aber dann auch wieder schon. Da nennt er einige Gründe - Familienstruktur - nicht verheiratet... (wobei ich mich frage ob das was mit der Familienstruktur zu tun hat), zu viel Gewalt, ok, auch schlechtere Schulen... aber, an den Unis und bei Firmen gibt es genug Instanzen, die das Verhalten gegenüber Schwarzen bewachen.

Der Interviewer war imo schwach. Er hat so gut wie nicht nachgefragt was Loury meint, wenn er z.B. sagt

"Es geht auch darum, welche Werte im sozialen Umfeld geachtet werden und welche nicht. Und ich meine die Gewalt, auch das ist Kultur, die Bereitschaft zum Töten, die in afroamerikanischen Gemeinschaften astronomisch ist.

Falls das stimmt, geht er so gut wie nicht darauf ein, warum das so ist. Wenn er es anschneidet, schränkt er es gleich wieder ein, dass die Leute ja selbst verantwortlich wären.

"...viele haben mit der Kultur und dem Verhalten der Schwarzen selber zu tun."

Mehrere Male sagt er, "Rassismus" würde nichts erklären. Schränkt aber ein, ja, die Schulen wären schlechter, die sozialen Einrichtungen abgebaut usw. Hat aber mit Rassismus alles nichts zu tun. Dass das vielleicht der ein Aspekt von Rassismus ist?

Dann noch ein kurzer Ausflug zu Immigranten.
"Wir stellen fest, dass Immigranten, woher sie auch immer kommen, nicht annähernd so schlechte Erfolgsquoten haben wie gewisse Afroamerikaner. Das zeigt doch, dass ein wesentlicher Grund dafür ist, dass diese Gruppen mit einer anderen Kultur ankamen, andere wertorientierte Erwartungen an das Verhalten ihrer Mitmenschen hegen."

Ihm müsste doch schon klar sein, dass das unterschiedliche Ausgangspositionen sind? Und das hat eben nichts mit der Kultur zu tun, sondern mit der Freiwilligkeit. Immigranten haben sich entschieden in die USA zu gehen und dort ihr Glück zu suchen. Bei Afro-Amerikanern ist das ja bekanntermaßen anders. Nachkommen von verschleppten Menschen aus zig unterschiedlichen Kulturen die zwar ihre Bürgerrechte formal 1868 bekamen, aber noch in den 1960er Jahren im Süden der USA nicht in alle Hotels und Restaurants durften. Siehe z.B. "Green Book"

Traumata die Altvordere erlebt haben halten sich in einer Gruppe Menschen über mehrere Generationen. Siehe auch Nachkommen von Holocaust-Überlebenden. Zu diesem Thema hatte ich schon vor längerem mal in Bezug auf die Nachkommen von versklavten Menschen gesucht aber kaum was gefunden. Dieser Aspekt wird allgemein nicht genannt, so auch hier nicht.

Mein Fazit, noch neben den Punkten die Wilson rausgesucht hat: schlechtes Interview, schlechte durchdachte Meinung von Loury.

Womit Du recht hast, ist, dass Loury sich bei einem wesentlichen Punkt der amerikanischen Beteiligung an den momentanen Problemen sehr zurückhält, das sind die öffentlichen Schulen, die ein starken Anteil an der Undurchlässigkeit der amerikanischen Gesellschaft haben. Das ist ein Punkt, der amerikanisches, besonders republikanisches, Credo berührt: Staatliche Ausgaben sind zu minimieren - echte Amis können alles selber.

Den Rest würde ich etwas ernster nehmen:
Zitat:
Aber wenn wir es dabei belassen, den Schwarzen zu sagen: «Nehmt euch endlich zusammen, und alles wird gut!», dann ist das eine sehr rüde und ineffiziente Methode, um eine Debatte über das Problem zu beginnen.

Diese Schuldzuweisung wäre noch gar keine Debatte, aber dass genau die auch geführt werden muss, ist etwas, was in meinen Augen stark unterschätzt wird. Was er dann nämlich ausführt, ist die Kultur einer Parallelgesellschaft, die einer Integration im Weg steht. Das ist das, wo wir uns hier zu dem Motto "Fördern und Fordern" durchgerungen haben. Anders gesagt: Das kann als reine Lieferung der Gesellschaft nicht funktionieren, ohne dass die Schwarzen in den Ghettos auch von sich aus aktiv werden, wieder in die Gesellschaft zurückzukommen - sie waren nämlich unter schlechteren Umständen schon mal weiter drin.

Da passt auch der Vergleich mit anderen Migrantengruppen. Es sind nicht mal die Urgroßeltern der heutigen Afroamerikaner, die als Sklaven angeschleppt wurden, es ist inzwischen einige Generationen her. Insofern passt auch der Vergleich mit den Juden nicht: Die Untersuchungen, auf die Du Dich da beziehst, hatten den Hintergrund, dass die nächste Generation mit einer besonderen Schädigung ihrer Eltern aufwuchs, die wir heute unter dem Namen Überlebensschuld-Syndrom kennen. Es war paradoxerweise nicht die Erfahrung der Unterdrückung, es war die Erfahrung des Überlebens, die sich hier niederschlug.

Wenn Du eine passendere Gruppe haben willst, dann nimm die Japaner, die im zweiten Weltkrieg und anschließend einem ähnlichen Rassismus ausgesetzt waren wie die schwarzen. Davon spürst Du heute nichts mehr. Was bei denen allerdings nicht passiert ist wie bei den Schwarzen: Die haben nicht versucht, ihren Opferstatus zu kultivieren. Die besondere Betonung der (Leidens-)Geschichte durch die Nachfahren führt in diesem Fall dazu, dass die Enkel der Betroffenen sich wesentlich wider als Betroffene empfinden, anstatt nach vorne zu sehen.

Es ist auch eine Eigenleistung darin enthalten, der Geschichte weniger Macht über die eigene Person zu geben.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2215386) Verfasst am: 16.06.2020, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Und was machen wir jetzt mit dem hier?
Wird "Das Kapital" jetzt eingestampft?
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Wilson
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Beiträge: 21454
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2215388) Verfasst am: 16.06.2020, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Und was machen wir jetzt mit dem hier?
Wird "Das Kapital" jetzt eingestampft?

ntv& wolfram weimer? neee.
Weimer studierte Geschichte, Germanistik, Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre.
offensichtlich umsonst zwinkern
Zitat:
Karl Marx hasste Juden wie Schwarze in erschreckend expliziter Weise. Er ist in der Kategorie "Rassist" weit vor Bismarck einzuordnen.


ein wenig ausführlicher bzw differenzierter als herr wwwweimer:
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/jude-antisemit-und-hassobjekt/

zur vertiefung:
https://www.amazon.de/Marx-Engels-intim-Erstaunliches-unzensierten/dp/398151582X/ref=cm_cr_arp_d_product_top?ie=UTF8
hörbuch gelsen von g. gysi und h. rowohlt



https://www.deutschlandfunkkultur.de/unzensiertes-von-marx-und-engels.950.de.html?dram:article_id=137786
Unzensiertes von Marx und Engels:

Zitat:
Für den Psychologen entfaltet sich ein faszinierendes Psychogramm zweier Männer: Engels, der mit seinem Straßenslang die Existenz als gesponserter Fabrikantensohn abarbeitet, während Marx mit seinem Antisemitismus dagegen protestiert, selbst Spross einer alten Rabbiner-Familie zu sein. Wichtig, wie hervorragend von den Machern bedacht, am Ende des Hörbuches in Sachen Antisemitismus die Notbremse zu ziehen. Schluss mit lustig, Friedrich Engels:

„Der Antisemitismus ist also nichts anderes als eine Reaktion mittelalterlicher untergehender Gesellschaftsschichten gegen die moderne Gesellschaft […] Von Heine und Börne zu schweigen, war Marx von stockjüdischem Blut, Lassalle war Jude, viele unserer besten Leute sind Juden, […] Leute, auf deren Freundschaft ich stolz bin, alles Juden.“

_________________
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Critic
oberflächlich



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Beiträge: 16339
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Beitrag(#2215402) Verfasst am: 16.06.2020, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ad Beitrag von Einhorn:

(Der kam nochmal nach oben, weil er dazu beitrug, daß der Nutzer sich rauskegelte:)

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
1. George Floyd darf nicht als Krimineller bezeichnet werden, weil er lediglich ein Verdächtiger war. Selbst wenn er tatsächlich in einem Geschäft mit einem gefälschten Geldschein bezahlte, bedeutet dies nicht, dass er es wissentlich tat.


Floyd hatte eine lange, kriminelle Vorgeschichte (...)

Zitat:
2. Von einem "Versehen" kann keine Rede sein. Spätestens nachdem Floyd wiederholt und unüberhörbar geäußert hatte, nicht mehr atmen zu können, war die Grenze zwischen fahrlässiger und (bedingt) vorsätzlicher Tötung überschritten.


Wenn jemand etwas sagt, muss er nicht die Wahrheit sagen. Und wer sagt, er bekomme kein Luft, bekommt in aller Regel genug Luft, sonst würde das mit dem Sprechen nicht klappen. (...)

Vorsätzliche Tötung halte ich in diesem Fall wie gesagt für sehr unwahrscheinlich. Die Polizisten hatten Bodycams (...).


Wo und weshalb bist du eigentlich falsch abgebogen?


Noch dazu: Ich sehe da ohnehin nicht die Verhältnismäßigkeit, jemanden so oder so zu behandeln, weil er mit einem falschen Zwanziger zu bezahlen versucht hat.

Aber selbst wenn das alles gestimmt haben sollte, was Einhorn da behauptet, war das ja kein Grund: (In dem Moment ist das denen wahrscheinlich eh nicht bekannt gewesen, das ist insofern als Schutzbehauptung zu sehen. Denn wenn sie die Personalien desjenigen schon aufgenommen hätten, hätte ja erst recht kein Grund mehr bestanden, den Mann noch zu verhaften und zu dem Zweck auch noch irgendeinen körperlichen Widerstand zu brechen.) Wie lange brauchen zwei Polizisten eigentlich, jemanden zu fesseln, der noch dazu mutmaßlich weniger trainiert ist als sie? Zwanzig, dreißig Sekunden, selbst wenn derjenige sich heftig wehren sollte, immer noch unter einer Minute? Und danach kann man denjenigen sicherlich wieder aufrichten und irgendwo hinsetzen lassen. Der Polizist hockte aber dem Vernehmen nach achteinhalb Minuten auf dem Hals des Verdächtigen, das ist doch wohl ein krasses Mißverhältnis. So heftig kann der Verdächtige sich gar nicht gewehrt haben, daß das nötig gewesen wäre.

(Übrigens, das "Tolle" mit den Bodycams scheint auch zu sein, daß die ausgerechnet dann "nicht funktioniert haben" oder das interessierende Geschehen gerade von der Schulter des Kollegen verdeckt wurde oder so etwas, wenn die Polizei angeprangert wird?)
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#2215407) Verfasst am: 16.06.2020, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Die Variationen im menschlichen Genom sind von Individuum zu Individuum sehr groß (ca. 3 Millionen verschiedene DNA-Varianten bei nicht verwandten Menschen). Von diesem großen Anteil sind ca. 85% auch bei Individuen einer Population - also einer lokalen Gruppe zu finden. Der Anteil kann variieren je nachdem wie die Bevölkerung zusammengesetzt und wie groß die Population ist.

Die verbleibenden 15% verteilen sich auf "klassische" definierte "Rassen" z.B. Japaner/Koreaner und auf die alltägliche Definition die z.B. an Hautfarbe oder Nasengröße festgemacht wird.

Völlig richtig.

Nur das bei nicht verwandten Menschen gefällt mir nicht. Eine Kernerkenntnis der Evolutionstheorie ist, daß wir alle verwandt sind.



Einen alten Beitrag hervorgekramt: Meine X zwischen den F sind deine 3 Millionen Varianten.

smallie hat folgendes geschrieben:
Der größte Teil des Genoms ist bei allen Menschen gleich. Ich nehm' F für "fixiert". Hier ist alles fixiert:

    FFFF FFFF FFFF FFFF FFFF FFFF FFFF FFFF FFFF FFFF FFFF FFFF FFFF FFFF


Nun gibt es Stellen, die sich von Mensch zu Mensch unterscheiden. Also X. Aus Bequemlichkeit stelle ich sie an den Anfang der Vierergruppen. In Wirklichkeit sind sie natürlich frei verteilt. Und auch bei weitem nicht so häufig.

    FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF

Bei den X-en gibt es lokale Varianten. Farbig markiert:

    FFFF ARFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF

    FFFF XXFF FFFF EUFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF

    FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF OZFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF

    FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF SEFF FFFF XXFF FFFF XXFF FFFF XXFF


Die Behauptung Lewontins geht so:

es gibt mehr Xe als AR, EU, OZ, SE. Deshalb ist der Unterschied zwischen jedem einzelnen Menschen größer als der zwischen lokalen Varianten. Darum sei das Rassekonzept zu verwerfen.

Siehst du den Fehler? Sonst jemand?

Die Variante AR tritt gehäuft in Afrika auf, EU in Europa, OZ in Australien, SE in Südostasien. Deshalb eignen sich lokale "Spielarten", wie du es nanntest, um Populationen abzugrenzen.



narr hat folgendes geschrieben:
Es gibt allerdings keine Möglichkeit den Variationsanteil zwischen angeblichen "Rassen" zuzuordnen. Gehören Inder zu den Asiaten oder den Europäern? Was ist mit Indonesien?

In meiner letzten Graphik waren Franzosen von Italienern unterscheidbar. Indenesier von Indern zu unterscheiden sollte leicht sein.


narr hat folgendes geschrieben:
Sollte dann jeder Landstrich eine eigene "Rasse" sein? Somit gäbe es beliebig viele "Rasse-Kategorien"

Ja, meinetwegen. Mit 3 Millionen verschiedener genetischer Loki, die (vereinfacht) an jeder Stelle nur zwei Varianten haben (was zu wenig ist), davon 15%, die regional korrelieren, liegt das theoretische Limit bei 2 hoch 450 000 unterscheidbaren "Rasse-Kategorien".

Soweit würde ich es allerdings nicht treiben wollen. Schau in die Arbeit von Edwards. Dort gibt es einen Kasten über Principal Component Analysis (PCA).


narr hat folgendes geschrieben:
Einige genetische Merkmale, z.B. Hautfarbe und Haarstruktrur und Blutgruppe variieren zusammen. Vertreter der "Rasseneinteilung" argumentieren, dass damit ganz klassisch in Schwarz, Weiß, Gelb, Rot, Braun unterteilt werden könne. Das wurde sogar versucht. Ging aber in die Hose und "Rassen" konnten nicht gefunden wurden.

Meinem Verständnis nach ging das nicht in die Hose. Siehe die unterscheidbaren Franzosen und Italiener. Wenn's im Detail geht, geht's im Groben erst recht.

Aus einem 95 Jahre alten Lehrbuch:

R.A. Fisher hat folgendes geschrieben:
''Wenn eine große Anzahl von Individuen [jeder Art von Organismus] in Bezug auf physische Dimensionen, Gewicht, Farbe, Dichte usw. gemessen wird, ist es möglich, mit einer gewissen Genauigkeit die Population zu beschreiben, von der unsere Erfahrung als eine Stichprobe angesehen werden kann. Auf diese Weise kann sie möglicherweise von anderen Populationen unterschieden werden, die sich in ihrem genetischen Ursprung oder in den Umweltbedingungen unterscheiden. So können lokale Rassen als Populationen sehr unterschiedlich sein, obwohl sich die Individuen in allen Charakteren überschneiden können; ...''".

Statistical Methods for Research Workers. 1925.

Was ist daran falsch?


narr hat folgendes geschrieben:
Schaut man sich Karten mit den Variationen von Genen auf Weltkarten an (Cavalli, Menozzi und Piazza haben so was erstellt) sieht man nur eine kontinuierliche Verschiebung ohne genau Grenzen.

Schon Darwin sagte, daß es sich um ein Kontinuum handelt.

Du nimmst den starren Rassebegriff der Rassisten, widerlegst ihn, und meinst den Rassebegriff bei Darwin & Co. widerlegt zu haben.


narr hat folgendes geschrieben:
Wer also in "Rassen" denken will soll seine Finger von der Biologie lassen. Die liefert keine Entschuldigung für diese Denkart.

Muß sich David Reich entschuldigen?

(Vorsicht: Fangfrage! Auflösung im nächsten Beitrag.)
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2215408) Verfasst am: 16.06.2020, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:

In meiner letzten Graphik waren Franzosen von Italienern unterscheidbar. Indenesier von Indern zu unterscheiden sollte leicht sein.
...
...
...
...

Meinem Verständnis nach ging das nicht in die Hose. Siehe die unterscheidbaren Franzosen und Italiener. Wenn's im Detail geht, geht's im Groben erst recht.



Sorry. Kannst du das noch mal zitieren. Ich finde das nirgends.
Es würde mich schon interessieren woran man die unterscheiden kann. (Außer das eine Französisch, und der andere Italienisch spricht).
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Alchemist
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2215409) Verfasst am: 16.06.2020, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:

In meiner letzten Graphik waren Franzosen von Italienern unterscheidbar. Indenesier von Indern zu unterscheiden sollte leicht sein.
...
...
...
...

Meinem Verständnis nach ging das nicht in die Hose. Siehe die unterscheidbaren Franzosen und Italiener. Wenn's im Detail geht, geht's im Groben erst recht.



Sorry. Kannst du das noch mal zitieren. Ich finde das nirgends.
Es würde mich schon interessieren woran man die unterscheiden kann. (Außer das eine Französisch, und der andere Italienisch spricht).


Denn wie wir alle wissen verläuft die Verbreitung der Menschenrassen zufällig exakt analog den
Ländergrenzen! noc
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smallie
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Beiträge: 3726

Beitrag(#2215410) Verfasst am: 16.06.2020, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber geradezu dämlich wird die Geschichte, wenn uns die versammelte Gemeinschaft der biologischen Institutsleiter angesichts der Vielschichtigkeit des Begriffs Rasse jemand erzählen will, dass es keine (beim Menschen) gäbe. Man kann über den Begriff und seine Benutzung ja diskutieren, aber das ist der Versuch einer Hirnwäsche.


Heribert Prantl schrieb kürzlich:

SZ hat folgendes geschrieben:
Streichen, bitte
13. Juni 2020

Es gibt, das ist heute wissenschaftlich unumstritten, keine Menschenrassen.

https://www.sueddeutsche.de/meinung/rasse-grundgesetz-rassismus-1.4934063

Moment. narr hat den SZ-Artikel gebracht, in dem es um David Reich ging. Das Thema ist umstritten. Warum behauptet Prantl anderes - liest er die SZ nicht?

Korrekt hätte er schreiben müssen: "Nur ein paar ewig gestrige wie Ernst Mayr, Richard Dawkins oder David Reich verweigern sich der Wahrheit".


Prantl hat folgendes geschrieben:
Das Wort ist rassistisch.

Dann verwendet David Reich, dessen jüdischer Vater das Holocaust-Museum in Washington leitete, rassistische Begriffe.

narr meinte, David Reich müsse sich entschuldigen.
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smallie
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Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#2215419) Verfasst am: 16.06.2020, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
In meiner letzten Graphik waren Franzosen von Italienern unterscheidbar.


Sorry. Kannst du das noch mal zitieren. Ich finde das nirgends.


smallie hat folgendes geschrieben:
Die Bevölkerung zweier Regionen, Europa und der Nahe Osten, in ihre Feinstruktur zerlegt.

Zitat:
NPR on human variation
Razib Khan - 2008



https://www.gnxp.com/blog/2008/02/npr-on-human-variation.php



vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es würde mich schon interessieren woran man die unterscheiden kann. (Außer das eine Französisch, und der andere Italienisch spricht).

In zwei Worten: genetische Distanz.


Alchemist hat folgendes geschrieben:
Denn wie wir alle wissen verläuft die Verbreitung der Menschenrassen zufällig exakt analog den
Ländergrenzen! noc

Das ist keine treffende Karikatur meiner Ansichten. Zustimmung
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



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Beiträge: 4273

Beitrag(#2215426) Verfasst am: 17.06.2020, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Karl Marx hasste Juden wie Schwarze in erschreckend expliziter Weise. Er ist in der Kategorie "Rassist" weit vor Bismarck einzuordnen.


Das wusste ich auch nicht.
https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Karl-Marx-war-einer-der-uebelsten-Rassisten-article21848678.html schrieb:
Zitat:
Selbst seinen eigenen Schwiegersohn Paul Lafargue, dessen Mutter eine kubanische Kreolin war, erniedrigte er in einem Brief an seine Tochter Jenny als "Negrillo" und "Abkömmling eines Gorillas".

Als Antisemit und Rassist gehören Marx Denkmäler auch in Museums-Archive verfrachtet, ebenso wie übrigens Denkmäler von George Washington.
Bismarck war aber ein Gegner des Kolonialismus, wenn auch nur aus wirtschaftlichen Gründen.
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72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Wilson
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Beitrag(#2215427) Verfasst am: 17.06.2020, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Karl Marx hasste Juden wie Schwarze in erschreckend expliziter Weise. Er ist in der Kategorie "Rassist" weit vor Bismarck einzuordnen.


Das wusste ich auch nicht.
https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Karl-Marx-war-einer-der-uebelsten-Rassisten-article21848678.html schrieb:
Zitat:
Selbst seinen eigenen Schwiegersohn Paul Lafargue, dessen Mutter eine kubanische Kreolin war, erniedrigte er in einem Brief an seine Tochter Jenny als "Negrillo" und "Abkömmling eines Gorillas".

Als Antisemit und Rassist gehören Marx Denkmäler auch in Museums-Archive verfrachtet, ebenso wie übrigens Denkmäler von George Washington.
Bismarck war aber ein Gegner des Kolonialismus, wenn auch nur aus wirtschaftlichen Gründen.


ich hoffe, du hast die anderen links auch geklickt.
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Tarvoc
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Beitrag(#2215429) Verfasst am: 17.06.2020, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
ich hoffe, du hast die anderen links auch geklickt.

Besonders der Link zur Jüdischen Allgemeinen ist sehr lesenswert. Daumen hoch!

Zur Passage über die eine (!) Stelle im "Kapital" ist zu dem Artikel allerdings noch etwas zu ergänzen:

[url=https://www.juedische-allgemeine.de/politik/jude-antisemit-und-hassobjekt/Jüdische Allgemeine]Jüdische Allgemeine[/url] hat folgendes geschrieben:
Diese Erklärung könnte auch auf eine Passage im ersten Band des Kapital passen. Da ist die Rede von Waren als »innerlich beschnittene Juden«, so heißt es zumindest im Band 23 der Marx-Engels-Werke (MEW), den »blauen Bänden«.


Dass es im Original "innerlich verschnittene Juden" geheißen haben soll, kommt mir komisch vor. Das ist m.W. weder ein etablierter antisemitischer Ausdruck noch ergibt es in sonst irgendeiner Weise Sinn.

"Innerlich beschnittene Juden" ist hingegen sowas wie ein etablierter Ausdruck der Geistesgeschichte, wenn auch mit Antisemitismus allenfalls indirekt verbunden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob den Autoren da der christliche Kontext fehlt, aber "innerliche Beschneidung" ist wortwörtlich Paulus' Definition der christlichen Taufe (u.A. Kol. 2, 11) und dient gerade dazu, zu begründen, warum nichtjüdische Konvertiten zum Christentum nicht die jüdische physische Beschneidung durchmachen müssen. Der Ausdruck "innerlich beschnittene Juden" lässt sich unter dem Gesichtspunkt seiner paulinischen Herkunft praktisch als Synonym zu "Christen" verstehen - wenn nicht sogar als synonym zu "nichtjüdische Christen". Wenn überhaupt wäre die Passage also eher anti-christlich als antijüdisch (bzw. allenfalls beides). Da hier Waren und nicht Personen mit diesem Ausdruck bezeichnet werden, ist auch recht klar, dass der Bezug auf Judentum und innerliche Beschneidung hier allenfalls als Metapher dient.

(Was übrigens keineswegs heißt, dass Marx' Verhältnis zum Judentum insgesamt unproblematisch gewesen wäre.)
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 17.06.2020, 01:12, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Beitrag(#2215431) Verfasst am: 17.06.2020, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja: Vom Herumstochern in Privatkonversation wie z.B. Briefen halte ich persönlich gar nichts. Privat unter Freunden macht man nun mal derbe Scherze, aber daraus lässt sich nicht aufs Weltbild schließen.
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DonMartin
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Beitrag(#2215432) Verfasst am: 17.06.2020, 01:28    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist ziemlich irrelevant, wer der Herr Weimar ist.
Hat der Herr Marx das mit den Juden und N***** jetzt geschrieben oder nicht?
Wenn ja, dann ist er nach den üblichen Regeln politischer Korrektheit verbrannt,
und sein Werk mit ihm.
Oder misst man hier mit zweierlei Mass?
(OK, rhetorische Frage)
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DonMartin
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Beitrag(#2215433) Verfasst am: 17.06.2020, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ach ja: Vom Herumstochern in Privatkonversation wie z.B. Briefen halte ich persönlich gar nichts. Privat unter Freunden macht man nun mal derbe Scherze, aber daraus lässt sich nicht aufs Weltbild schließen.

Ach nee, auf einmal.
Warum sollte man ausgerechnet bei Marx den Privatmenschen vom "grossen Philosophen" unterscheiden?
Macht man bei anderen Promis ja auch nicht.
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beachbernie
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Beitrag(#2215434) Verfasst am: 17.06.2020, 02:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ach ja: Vom Herumstochern in Privatkonversation wie z.B. Briefen halte ich persönlich gar nichts. Privat unter Freunden macht man nun mal derbe Scherze, aber daraus lässt sich nicht aufs Weltbild schließen.



Ich denke aber doch, dass sich aus solchen Tiraden auf's Weltbild schliessen laesst:


Zitat:
.....Nachdem Lasalle ihn 1862 in London besucht hatte, beschimpfte Marx ihn als "jüdischen Nigger Lasalle" und schrieb: "Es ist mir jetzt völlig klar, dass er, wie auch seiner Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, von Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen. Nun, diese Verbindung von Judentum und Germanentum mit der negerhaften Grundsubstanz müssen ein sonderbares Produkt hervorbringen. Die Zudringlichkeit des Burschen ist auch niggerhaft." ....


https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Karl-Marx-war-einer-der-uebelsten-Rassisten-article21848678.html


Das sind keine "derben Scherze" mehr, das ist übelste rassistische Beleidigung.
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beachbernie
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Beitrag(#2215438) Verfasst am: 17.06.2020, 04:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
....Sowohl der Streamingdienst Netflix als auch die BBC-Mediathek "iPlayer" bieten die Sketch-Show des Komikers David Walliams und seines schwulen Mitstreiters Matt Lucas nicht mehr an. Die BBC bestätigte gegenüber der Boulevardzeitung "Daily Mail", dass man die erstmals 2003 ausgestrahlte Sendung aus dem Angebot genommen habe, weil sich "die Zeiten geändert haben"...


https://www.queer.de/detail.php?article_id=36307&fbclid=IwAR0uyoDWCJBVaecnPsSK1P7KB6sVKs4JX_-f2B17A4J078c5Nl8FHhWKLrU


Pillepalle


Ob diese ganzen unnützen Sexismusjaeger (Ihr wisst schon, die Nachkommen der Tittenzaehler von der moralischen Mehrheit) jetzt alle auf Rassismus umschulen?

Mir schwant da Übles. Es gibt Leute, die werden keine Ruhe geben bis alles, was Spass macht, aus unserem Leben wegzensiert worden ist. Traurig


Wird höchste Zeit sich gegen die Zensurwut der modernen Spiesser zu wehren...




P.S.: on a completely unrelated matter....weiss eigentlich jemand wo ich schwarze Schminke herkriegen kann?
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Myron
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Beitrag(#2215439) Verfasst am: 17.06.2020, 05:04    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Hat der Herr Marx das mit den Juden und N***** jetzt geschrieben oder nicht?


Ja, hat er: "Der 'jüdische Ni**er' Lassalle. Marginalie zu einem Brief von Karl Marx" (PDF)
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Myron
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Beitrag(#2215440) Verfasst am: 17.06.2020, 05:18    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:

Heribert Prantl schrieb kürzlich:
SZ hat folgendes geschrieben:
Streichen, bitte
13. Juni 2020

Es gibt, das ist heute wissenschaftlich unumstritten, keine Menschenrassen.

https://www.sueddeutsche.de/meinung/rasse-grundgesetz-rassismus-1.4934063

Moment. narr hat den SZ-Artikel gebracht, in dem es um David Reich ging. Das Thema ist umstritten. Warum behauptet Prantl anderes - liest er die SZ nicht?

Korrekt hätte er schreiben müssen: "Nur ein paar ewig gestrige wie Ernst Mayr, Richard Dawkins oder David Reich verweigern sich der Wahrheit".

Prantl hat folgendes geschrieben:
Das Wort ist rassistisch.

Dann verwendet David Reich, dessen jüdischer Vater das Holocaust-Museum in Washington leitete, rassistische Begriffe.

narr meinte, David Reich müsse sich entschuldigen.


Dass der Begriff Rasse in sich rassistisch ist, ist falsch. Dass ein rassistischer Rassenbegriff (wie derjenige der Nazis) in sich rassistisch ist, ist natürlich wahr; aber es gibt eben auch nichtrassistische Rassenbegriffe.
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vrolijke
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Beitrag(#2215445) Verfasst am: 17.06.2020, 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
In meiner letzten Graphik waren Franzosen von Italienern unterscheidbar.


Sorry. Kannst du das noch mal zitieren. Ich finde das nirgends.


smallie hat folgendes geschrieben:
Die Bevölkerung zweier Regionen, Europa und der Nahe Osten, in ihre Feinstruktur zerlegt.

Zitat:
NPR on human variation
Razib Khan - 2008



https://www.gnxp.com/blog/2008/02/npr-on-human-variation.php



vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es würde mich schon interessieren woran man die unterscheiden kann. (Außer das eine Französisch, und der andere Italienisch spricht).

In zwei Worten: genetische Distanz.


Alchemist hat folgendes geschrieben:
Denn wie wir alle wissen verläuft die Verbreitung der Menschenrassen zufällig exakt analog den
Ländergrenzen! noc

Das ist keine treffende Karikatur meiner Ansichten. Zustimmung


Meine Tochter, meine Frau und ich, haben alle einen "Ahnentest" via DNA machen lassen.
Was dabei herausgekommen ist, war alles andere als "Reinrassig". Von Ost- bis Südeuropäer war alles vertreten. Und ich denke nicht, dass wir drei da eine Ausnahme sind. eher ist es die Regel, dass man "Mitschmatsch"-Vorfahren hat.
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vrolijke
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Beitrag(#2215446) Verfasst am: 17.06.2020, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
ich hoffe, du hast die anderen links auch geklickt.

Besonders der Link zur Jüdischen Allgemeinen ist sehr lesenswert. Daumen hoch!

Zur Passage über die eine (!) Stelle im "Kapital" ist zu dem Artikel allerdings noch etwas zu ergänzen:

[url=https://www.juedische-allgemeine.de/politik/jude-antisemit-und-hassobjekt/Jüdische Allgemeine]Jüdische Allgemeine[/url] hat folgendes geschrieben:
Diese Erklärung könnte auch auf eine Passage im ersten Band des Kapital passen. Da ist die Rede von Waren als »innerlich beschnittene Juden«, so heißt es zumindest im Band 23 der Marx-Engels-Werke (MEW), den »blauen Bänden«.


Dass es im Original "innerlich verschnittene Juden" geheißen haben soll, kommt mir komisch vor. Das ist m.W. weder ein etablierter antisemitischer Ausdruck noch ergibt es in sonst irgendeiner Weise Sinn.

"Innerlich beschnittene Juden" ist hingegen sowas wie ein etablierter Ausdruck der Geistesgeschichte, wenn auch mit Antisemitismus allenfalls indirekt verbunden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob den Autoren da der christliche Kontext fehlt, aber "innerliche Beschneidung" ist wortwörtlich Paulus' Definition der christlichen Taufe (u.A. Kol. 2, 11) und dient gerade dazu, zu begründen, warum nichtjüdische Konvertiten zum Christentum nicht die jüdische physische Beschneidung durchmachen müssen. Der Ausdruck "innerlich beschnittene Juden" lässt sich unter dem Gesichtspunkt seiner paulinischen Herkunft praktisch als Synonym zu "Christen" verstehen - wenn nicht sogar als synonym zu "nichtjüdische Christen". Wenn überhaupt wäre die Passage also eher anti-christlich als antijüdisch (bzw. allenfalls beides). Da hier Waren und nicht Personen mit diesem Ausdruck bezeichnet werden, ist auch recht klar, dass der Bezug auf Judentum und innerliche Beschneidung hier allenfalls als Metapher dient.

(Was übrigens keineswegs heißt, dass Marx' Verhältnis zum Judentum insgesamt unproblematisch gewesen wäre.)


Deinen Link funktioniert nicht. Ich glaube, Du meinst diesen Link: Jüdische Allgemeine
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fwo
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Beitrag(#2215447) Verfasst am: 17.06.2020, 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
...

Meine Tochter, meine Frau und ich, haben alle einen "Ahnentest" via DNA machen lassen.
Was dabei herausgekommen ist, war alles andere als "Reinrassig". Von Ost- bis Südeuropäer war alles vertreten. Und ich denke nicht, dass wir drei da eine Ausnahme sind. eher ist es die Regel, dass man "Mitschmatsch"-Vorfahren hat.

Nach der klassischen Einteilung bist Du mit diesem Mischmasch ein reinrassiger Europäer. Aber es ist richtig, dass wir mit den heutigen Methoden noch feiner unterteilen können. Wenn das nicht möglich wäre, hätte man die unterschiedlichen Beimischungen kaum erkennen können. Und dass man sie erkennen kann, bedeutet, dass es eine Menge erheblich "reinrassigere" Menschen geben muss als Dich. Denn wie wollte man wohl die Herkunft bestimmter Teile Deines Genoms bestimmen, wenn alles nur ein einziger konturloser Brei wäre? Da steht nirgends eine Herkunftsangabe in Klarschrift im Genom.
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vrolijke
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Beitrag(#2215448) Verfasst am: 17.06.2020, 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
...

Meine Tochter, meine Frau und ich, haben alle einen "Ahnentest" via DNA machen lassen.
Was dabei herausgekommen ist, war alles andere als "Reinrassig". Von Ost- bis Südeuropäer war alles vertreten. Und ich denke nicht, dass wir drei da eine Ausnahme sind. eher ist es die Regel, dass man "Mitschmatsch"-Vorfahren hat.

Nach der klassischen Einteilung bist Du mit diesem Mischmasch ein reinrassiger Europäer. Aber es ist richtig, dass wir mit den heutigen Methoden noch feiner unterteilen können. Wenn das nicht möglich wäre, hätte man die unterschiedlichen Beimischungen kaum erkennen können. Und dass man sie erkennen kann, bedeutet, dass es eine Menge erheblich "reinrassigere" Menschen geben muss als Dich. Denn wie wollte man wohl die Herkunft bestimmter Teile Deines Genoms bestimmen, wenn alles nur ein einziger konturloser Brei wäre? Da steht nirgends eine Herkunftsangabe in Klarschrift im Genom.


Das bestimmen können hat mit "Reinrassig" nichts zu tun. Es sagt lediglich aus, dass bei Menschen aus dieser Region Mischung X vorherschend ist, aus jene Region, Mischung Y.
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Tarvoc
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Beitrag(#2215450) Verfasst am: 17.06.2020, 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ach ja: Vom Herumstochern in Privatkonversation wie z.B. Briefen halte ich persönlich gar nichts. Privat unter Freunden macht man nun mal derbe Scherze, aber daraus lässt sich nicht aufs Weltbild schließen.

Ach nee, auf einmal.

Nein, nicht "auf einmal". Ich vertrete diese Meinung schon lange, und zwar so konsequent, dass ich sogar Trump verteidigt habe, als das "Grab 'em by the pussy"-Video durch die Medien ging. Dass irgendwelche anderen Leute sich an dieses Prinzip nicht halten, muss an meiner Meinung dazu nichts ändern. Also steck dir deine verallgemeinerten, fein anonymisierten Anschuldigungen dahin, wo die Sonne nicht scheint.
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Beitrag(#2215451) Verfasst am: 17.06.2020, 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
....Sowohl der Streamingdienst Netflix als auch die BBC-Mediathek "iPlayer" bieten die Sketch-Show des Komikers David Walliams und seines schwulen Mitstreiters Matt Lucas nicht mehr an. Die BBC bestätigte gegenüber der Boulevardzeitung "Daily Mail", dass man die erstmals 2003 ausgestrahlte Sendung aus dem Angebot genommen habe, weil sich "die Zeiten geändert haben"...


https://www.queer.de/detail.php?article_id=36307&fbclid=IwAR0uyoDWCJBVaecnPsSK1P7KB6sVKs4JX_-f2B17A4J078c5Nl8FHhWKLrU


Pillepalle


Ob diese ganzen unnützen Sexismusjaeger (Ihr wisst schon, die Nachkommen der Tittenzaehler von der moralischen Mehrheit) jetzt alle auf Rassismus umschulen?

Mir schwant da Übles. Es gibt Leute, die werden keine Ruhe geben bis alles, was Spass macht, aus unserem Leben wegzensiert worden ist. Traurig


Wird höchste Zeit sich gegen die Zensurwut der modernen Spiesser zu wehren...

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Du willst also unbedingt mit Blackfacing rassistisch beleidigen? Na, wenn das mal nicht aufs Weltbild schließen lässt. White Freedom matters?

Sogar dein Premierminister hat sich für ein solches Vergehen entschuldigt. Und auch Walliams und Lucas sind geistig längst weiter als kanadisches Weißbrot.

Zitat:
Wir haben damals eine herzlosere Art von Comedy gemacht, als wir es heute machen würden.


Aber der herzlose Bernie sieht mal wieder seine Geilheit bedroht, schmutzige Witze zu machen. Hach.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2215452) Verfasst am: 17.06.2020, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ach ja: Vom Herumstochern in Privatkonversation wie z.B. Briefen halte ich persönlich gar nichts. Privat unter Freunden macht man nun mal derbe Scherze, aber daraus lässt sich nicht aufs Weltbild schließen.

Ach nee, auf einmal.

Nein, nicht "auf einmal". Ich vertrete diese Meinung schon lange, und zwar so konsequent, dass ich sogar Trump verteidigt habe, als das "Grab 'em by the pussy"-Video durch die Medien ging. Dass irgendwelche anderen Leute sich an dieses Prinzip nicht halten, muss an meiner Meinung dazu nichts ändern. Also steck dir deine verallgemeinerten, fein anonymisierten Anschuldigungen dahin, wo die Sonne nicht scheint.


Jetzt musst du mal echt ein Beispiel aus deiner privaten schmutzigen Geisteswelt bringen. showtime
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Tarvoc
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Beitrag(#2215453) Verfasst am: 17.06.2020, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mir schwant da Übles. Es gibt Leute, die werden keine Ruhe geben bis alles, was Spass macht, aus unserem Leben wegzensiert worden ist. Traurig

Du bist derjenige hier, der es für opportun hält, à la Big Brother im Privatleben und den Privatkonversationen anderer Leute nach Munition herumzustochern, und der übrigens in der Vergangenheit so wenig Respekt vor der Privatsphäre anderer gezeigt hast, dass du selbst von anderen Forenusern wiederholt gegen deren ausdrücklichen Wunsch die Offenlegung ihres eigenen Privatlebens gefordert hat, damit du darin rumstochern kannst. Da kann ich es mir nicht verkneifen, ausgerechnet Ayn Rand zu zitieren: "Why, then, do you shrink in horror from the world around you? It is your moral ideal brought into reality."
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 17.06.2020, 10:48, insgesamt einmal bearbeitet
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