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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#652661) Verfasst am: 02.02.2007, 16:07 Titel: |
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kival hat folgendes geschrieben: | Hier schreibt Vollmer, warum er Naturalist ist und was er darunter versteht. Dem kann ich mich größtenteils anschließen. |
Geht mir zumindest in dem Punkt "Sowenig Metaphysik wie möglich" genauso. Vollmer beschreibt auch keine Position, die ich hier mit "radikalem Naturalismus" bezeichne.
Ansonsten halte ich die Problematik, der gegenüber die naturalistische Position formuliert wurde, für ein primär technisches und nicht so sehr philosophisches Problem.
L.E.N. hat folgendes geschrieben: |
zu guter letzt sollte man sich dies mal ansehen.
ich denke zwar, Latenight wird dem nicht zustimmen, aber die standpunkte sollten damit geklärt sein. |
Richtig vermutet. Sorgfältig betrachtet taugt der ethische Naturalismus, so wie er in dem Artikel dargestellt wird, eben gerade nicht zur Rechtfertigung einer freien, individualistischen Gesellschaftsordnung.
Ansonsten glaube ich nicht, dass du dir groß Mühe mit Vermittlungsversuchen machen musst. HFRudolph verteidigt eine explizit radikale Form des Naturalismus und für Menschen, die seinem extremen Rationalitätskriterium nicht folgen wollen, zweifelt er wortwörtlich deren Persönlichkeitsrecht an:
HFRudolph hat folgendes geschrieben: | Es handelt sich aber in der Tat um ein Dogma, nicht einfach irgendetwas als wahr anzunehmen, ohne dass es entsprechende Hinweise, plausible Gründe oder Beweise dafür gibt. Wenn jemand freiwillig diesen Anspruch aufgibt, die Realität seiner Umwelt auf diese Grundlagen zu stellen, bewegt er sich bewusst in eine Phantasiewelt. Ich weiß nicht, ob eine solcher Mensch überhaupt als Person ernst zu nehmen ist. |
Und nur um eins nochmal in Erinnerung zu rufen. Ich bin weder gläubig noch sonderlich spirituell veranlagt. Weil ich viel zu hyperaktiv bin hab ich bisher noch nicht mal erfolgreich meditiert.
Was mich nicht davon abhält anzuerkennen, dass durch Praktiken der buddhistischen und hinduistischen Mystik ein differenziertes Wissen über die Organisation unseres Bewusstseins erlangt wurde, als bisher mit "unseren" kognitionswissenschaftlichen Methoden.
Die hier dargelegte Form eines radikalen Naturalismus hat vielleicht in manchen Bereichen der Naturwissenschaften seine Berechtigung. Ohne den Zusatz "so wenig Metaphysik wie nötig" nicht mal in der Physik. Zur Beschäftigung mit der individuellen Entfaltung und dem Pluralismus individueller Lebenskonzepte ist er mit unserem (meß-)technologischen Stand vollkommen ungeeignet.
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#652664) Verfasst am: 02.02.2007, 16:12 Titel: |
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@latenight:
irgendwie habe ich Dich tatsächlich missverstanden, wobei ich (auch?) eher an praktische Anhaltspunkte als an den erkenntnisphilosophischen Hintergrund gedacht habe.
Zitat: | Latenight schrieb: HFRudolph verteidigt eine explizit radikale Form des Naturalismus |
Allerdings hatte ich auch ausdrücklich geschrieben, wie ich Naturalismus verstehe:
Naturalismus trifft eine klare Aussage darüber, was wahr ist und was nicht die Realität sein kann. In vielen Bereichen ist gerade nicht bewiesen, was wahr ist - man kann da durchaus unterschiedliche Anforderungen an die Beweislast stellen, bevor man etwas als unwahr abtut oder etwas anderes als wahr annimmt.
Es handelt sich aber in der Tat um ein Dogma, nicht einfach irgendetwas als wahr anzunehmen, ohne dass es entsprechende Hinweise, plausible Gründe oder Beweise dafür gibt. Wenn jemand freiwillig diesen Anspruch aufgibt, die Realität seiner Umwelt auf diese Grundlagen zu stellen, bewegt er sich bewusst in eine Phantasiewelt. Ich weiß nicht, ob eine solcher Mensch überhaupt als Person ernst zu nehmen ist.
Wobei ich nicht verstehe, weshalb man als Vertreter der buddhistischen und hinduistischen Mystik den radikalen Naturalismus derart beschimpfen muss...
Zuletzt bearbeitet von HFRudolph am 02.02.2007, 17:03, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#652670) Verfasst am: 02.02.2007, 16:20 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | Zur Beschäftigung mit der individuellen Entfaltung und dem Pluralismus individueller Lebenskonzepte ist er mit unserem (meß-)technologischen Stand vollkommen ungeeignet. |
das sehe ich nicht so. ich denke z.b. ergebnisse aus empirischer sozialforschung können als grundlage für ethik verwendet werden. denk z.b. mal an rational choice. ich bin der meinung der eigennutz ist die ideale grundlage für eine ethik ohne irrationale moral.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#652714) Verfasst am: 02.02.2007, 17:40 Titel: |
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Latenight hatte sich darüber beschwert, aber warum eigentlich nicht:
Wissenschaft = rational
Etwas, was nicht rational ist, ist wissenschaftlich nicht haltbar.
und
Mystik = irrational
Etwas, was komplett rational ist, kann nicht mystisch sein.
Was nicht rational ist, ist irrational.
Wer widerlegt es?
Gruß
HFRudolph
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#652727) Verfasst am: 02.02.2007, 18:18 Titel: |
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HFRudolph hat folgendes geschrieben: | Latenight hatte sich darüber beschwert, aber warum eigentlich nicht:
Wissenschaft = rational
Etwas, was nicht rational ist, ist wissenschaftlich nicht haltbar.
Was nicht rational ist, ist irrational.
Wer widerlegt es?
Gruß
HFRudolph |
Himmel = blau.
Etwas, was nicht blau ist, ist als Himmelselement nicht haltbar.
Welches Verhalten "rational" ist, hängt immer vom Ziel ab.
Folgerichtig ist Wissenschaftlichkeit keine notwendige Bedingung für Rationalität und übrigens auch keine hinreichende.
Für einen Fundi ist es beispielsweise natürlich rational, allen Andersdenkenden Rationalität abzusprechen.
Für einen Freidenker widerum ist dieses Verhalten irrational.
Schon eine scheißkomplizierte Welt da draußen.
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#652737) Verfasst am: 02.02.2007, 18:47 Titel: |
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Zitat: | Latenight schrieb:
…ist Wissenschaftlichkeit keine notwendige Bedingung für Rationalität… |
Natürlich nicht. Bloß weil etwas rational ist, ist es ja auch nicht wissenschaftlich.
Viele Bereiche nehmen keine Rationalität für sich in Anspruch oder halten einer rationalen Überprüfung nicht lange stand. Mystik, Esotherik und Religion gehören jeweils zumindest in Teilbereichen dazu.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#652756) Verfasst am: 02.02.2007, 19:24 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Es ist möglich soviel von einer Sache zu wissen,
dass man gänzlich unwissend wird. |
äääähm.
nö.  |
- Aber sicher doch.
Du hast nur nicht erkannt worauf ich hinaus wollte.
Ist aber O.K.
Das Werk eines Meisters riecht nicht nach Schweiß,
verrät keine Anstrengung und ist von Anfang an fertig.
James McNeill Whistler, (1834 - 1903), US-amerikanisch-englischer Maler,
Radierer und Graphiker
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#652761) Verfasst am: 02.02.2007, 19:40 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Zitat: | Es ist möglich soviel von einer Sache zu wissen,
dass man gänzlich unwissend wird. |
Für diese Behauptung hast du sicher persönliche Erfahrungswerte herangezogen!  |
- Durchaus.
Zitat: | Kannst du da mal ein Beispiel nennen? |
- Wenn Du z.B. "Fahrradfahren" lernst, dann kann es passieren,
dass Du dabei sehr oft auf der Nase landest. Dir fehlt eine
entsprechende Routine. Sofern Du das "Fahrradfahren"
wirklich beherrschst, brauchst Du es auch nicht mehr
bedenken. Es geht praktisch wie von selbst.
(Übung macht den Meister)
Zitat: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat: | Manche verschwenden tatsächlich keinen Gedanken an Mystik |
Ja warum auch, du siehst es ja selbst richtig als Verschwendung!  |
- Besser als die Wahrheit wissen, ist die Wahrheit sein.
Zitat: | Schmerzlos:
Zitat: | und werden trotzdem so genannt ...oder damit in Zusammenhang
gebracht. |
Nun, das ist ein schwaches Argument, jeder kann andere willkürlich als irgendwas nach seiner Vorstellung benennen, du machst ja auch keinen Schneemann zum Schornsteinfeger, nur weil du ihn trotzdem so nennst! |
- Da hast Du ganz recht.
Das war ja gerade mein Punkt.
Allerdings nenne ich keinen Schneemann - - Schornsteinfeger.
(Andere machen "sowas" in anderen Zusammenhängen mit "Vorliebe",
bzw. Absicht..teilweise sogar ohne das es ihnen bewußt ist.)
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#652784) Verfasst am: 02.02.2007, 20:30 Titel: |
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HFRudolph hat folgendes geschrieben: | Popper ist doch Positivist - kein Wunder, dass er da Naturalismus ablehnt… Es fragt sich nur, ob das sinnvoll ist. Popper ansich ist auch kein Argument.
Es gibt eine vom Subjekt unabhängige objektive Realität, die exakt bestimmbar ist (im unphilosophischen Sinne) - warum ist das verfehlt? |
Vieleicht nicht "verfehlt", aber sehr problematisch ...
Falls eine postulierte "unabhängige objektive Realität" tatsächlich existierte (einmal ganz abgesehen vom problematischen Begriff "Realität" ...), wie ist die Methode, um sie "exakt zu bestimmen"?
_________________ Leben kann tödlich sein
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#652790) Verfasst am: 02.02.2007, 20:48 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Gegenüber dem Facettenreichtum, in dem buddhistische und hinduistische Mystiker die menschliche Psyche und die Komplexität menschlicher Erlebensformen erforscht haben, sind wir auf primitivstem Niveau.
WIR haben wenig Wissen über den Komplex Mensch. |
ME nicht ganz korrekt, "wir" haben sehr viel Wissen über den Menschen, doch hält "man" dieses Wissen mit Bedacht nicht öffentlich, bzw. es eröffnet sich nur denjenigen, die bereits genaue Vorstellungen haben, wonach sie konkret suchen und selbst dann gestaltet sich das Finden als unverhältnismäßig schwierig.
Das uralte Basiswissen über den "Komplex Mensch" findet sich heute leider beinahe nur in esoterischen Zirkeln und selbst dort nur in sehr verfremdeten Zusammenhängen, und es ist mit einem hohen persönlichen Risiko verbunden, dieses (doch noch vorhandene und nie verloren gegangene) Wissen vor Ort abzufragen ...
_________________ Leben kann tödlich sein
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#652792) Verfasst am: 02.02.2007, 20:50 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Zitat: | Es ist möglich soviel von einer Sache zu wissen,
dass man gänzlich unwissend wird. |
Für diese Behauptung hast du sicher persönliche Erfahrungswerte herangezogen!  |
- Durchaus.
Zitat: | Kannst du da mal ein Beispiel nennen? |
- Wenn Du z.B. "Fahrradfahren" lernst, dann kann es passieren,
dass Du dabei sehr oft auf der Nase landest. Dir fehlt eine
entsprechende Routine. Sofern Du das "Fahrradfahren"
wirklich beherrschst, brauchst Du es auch nicht mehr
bedenken. Es geht praktisch wie von selbst.
(Übung macht den Meister) |
ging es nicht eigentlich eher um theoretisches als um praktisches wissen?
fahrradfahren lernt man, indem man es tut, nicht indem man in büchern liest.
nach bourdieu kann man beides zum inkorporiertem Kulturkapital zählen. das verschwindet aber nicht einfach, wenn man es nicht bedenkt! du vergisst schliesslich nicht wie man atmet, nur weils von allein geht.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#652822) Verfasst am: 02.02.2007, 21:31 Titel: |
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HFRudolph hat folgendes geschrieben: | Etwas, was komplett rational ist, kann nicht mystisch sein. |
Etwas komplett Rationales gibt es nicht.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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(#652823) Verfasst am: 02.02.2007, 21:31 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Ich habe mich daran gestört, dass allein ein päpstlicher Satz dazu genügt, überzeugt reflexhaft die Gegenposition einzunehmen. Noch dazu eine derart radikale. |
Und dir ist es nach etwa 200 Beiträgen in diesem Thread offenkundig noch immer nicht gelungen, korrekt zu lesen und zu rezipieren, was der Papst in der Eingangs in Rede stehenden Einlassung tatsächlich gesagt hat. Dann kannst du natürlich auch nicht die entsprechenden Reaktionen verstehen, sondern du bist dann nämlich derjenige, welcher "reflexhaft" (also mehr oder weniger schubladisiert) argumentiert...
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#652929) Verfasst am: 02.02.2007, 23:47 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Zitat: | Es ist möglich soviel von einer Sache zu wissen,
dass man gänzlich unwissend wird. |
Für diese Behauptung hast du sicher persönliche Erfahrungswerte herangezogen!  |
- Durchaus.
Zitat: | Kannst du da mal ein Beispiel nennen? |
- Wenn Du z.B. "Fahrradfahren" lernst, dann kann es passieren,
dass Du dabei sehr oft auf der Nase landest. Dir fehlt eine
entsprechende Routine. Sofern Du das "Fahrradfahren"
wirklich beherrschst, brauchst Du es auch nicht mehr
bedenken. Es geht praktisch wie von selbst.
(Übung macht den Meister) |
ging es nicht eigentlich eher um theoretisches als um praktisches wissen? |
- Theorie und Praxis kann man sicherlich unterscheiden.
Mir sind sie dennoch eins.
Zitat: | fahrradfahren lernt man, indem man es tut, nicht indem man in büchern liest. |
- Lernen ist nicht so statisch gefasst, wie sich manche das vorstellen.
Je nachdem wie "professionell" man an so ein Thema herangeht.
Es gibt ja z.B. auch Leute die mit nem Fahrrad ihr Geld verdienen.
Warum sollen die nicht auch Bücher lesen. Oder meinetwegen
Leute die Fahrräder bauen, Mechaniker, Techniker, usw.
Lesen geht übrigens auch praktisch...
Zitat: | nach bourdieu kann man beides zum inkorporiertem Kulturkapital zählen. das verschwindet aber nicht einfach, wenn man es nicht bedenkt! |
- Von "Verschwinden" im Sinne von nicht mehr vorhanden sein, bzw. im Sinne einer Vernichtung war ja auch nicht die Rede. Wahres Können erfordert keine Anstrengung.
Zitat: | du vergisst schliesslich nicht wie man atmet, nur weils von allein geht. |
- Dieser Satz ist ausgesprochen widersprüchlich.
Ich brauche meine Atmung nicht bedenken.
Sicherlich kann ich sie bedenken.
Z.B.
"Ich atme ein.
Ich atme aus."
Die wenigsten machen das aber "ständig".
Sie "können" es auch so, bzw. beherrschen es.
Ebensowenig wie die Menschen z.B.
"nicht ständig" ihren Herzschlag bedenken.
Das Herz "weiß"(funktioniert) offenbar auch
ohne eine entsprechende philosophische
Reflexion.
In diesem Sinne vergesse ich sehr wohl meine Atmung.
"..."
``Ich'' sagst du und bist stolz auf diess Wort. Aber das Grössere ist, woran du nicht glauben willst, - dein Leib und seine grosse Vernunft: die sagt nicht Ich, aber thut Ich.
"..."
Von den Verächtern des Leibes
A.S.Z.
Nietzsche
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der kleine Prinz registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.02.2007 Beiträge: 3
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(#652991) Verfasst am: 03.02.2007, 00:56 Titel: |
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Der Mörderthread hat's in sich. Keine Haltung, welche sich da nicht tummelte. Doch erscheint mir alle Zerfleischung überflüssig wie nur was.
Ist mir doch nicht wichtig, mich mit der Institution Kirche auseinanderzusetzen, um zu bekennen, egal welches Motiv der Ratze da verfolgt oder wess sein Quell noch Ziel, in seiner Kernaussage hatt er Recht. Punkt .
Das er Dies instrumentalisiert, seine "Erkenntniss" als dogmatisch wahr zu verkaufen ist ein anderes Kapitel. Ebenso das Verhältniss zwischen scheinbarer Realität und deren subjektiver Warnehmung.
Entscheidend ist, dass Rationalität ohne Blick auf existenziel notwendige sozialpsychologische Logik, die Grundlagen der menschlichen Gemeinschaft zerstört.
Hier und nur Hier ist sein Mahnen ein wertvoller Hinweis einer der weltmächtigsten Autoritäten, die Welt nicht zu rational zu betrachten.
Zitat: |
Antoine Exupury in der "Kleine Prinz"
"Nur mit dem Herzen sieht man gut"
|
Mehr braucht es nicht unsere Welt mit dem Verstande zu begreifen.
http://www.dianu.de/prh/phpBB/phpBB2/viewtopic.php?p=690#690
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#653197) Verfasst am: 03.02.2007, 10:54 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat: | - Besser als die Wahrheit wissen, ist die Wahrheit sein. |
Tja, dann müßte man wohl der lebendige Gott höchstpersönlich sein!
Rae würde dir da neidvoll ihre volle Zustimmung zu dieser "Weisheit" gewähren!
Hast du für diese Behauptung wieder persönliche Erfahrungswerte herangezogen?
Die "Wahrheit" sein ..... ja wie kann man denn etwas sein, was es definitiv gar nicht gibt??
Oder kennst du die Kriterien für eine "absolute Wahrheit" ?
Und wenn, in welchem physischen Zustand würde man sich denn befinden, als "Wahrheit"?
Mit Metaphern oder Zitaten argumentieren, zeugt das nicht von einem Ausweichen und einem Mangel an sachlich fundamentierten Argumenten?
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#653220) Verfasst am: 03.02.2007, 12:17 Titel: |
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der kleine Prinz hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Antoine Exupury in der "Kleine Prinz"
"Nur mit dem Herzen sieht man gut"
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Mehr braucht es nicht unsere Welt mit dem Verstande zu begreifen. |
wiki hat folgendes geschrieben: | Das Herz (lateinisch-anatomisch das Cor, griechisch-pathologisch die Kardia) ist ein muskuläres Hohlorgan, das den Körper durch rhythmische Kontraktionen mit Blut versorgt und dadurch die Durchblutung aller Organe sichert. |
Damit kannst du gut sehen?
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#653231) Verfasst am: 03.02.2007, 12:32 Titel: |
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der kleine Prinz hat folgendes geschrieben: |
Entscheidend ist, dass Rationalität ohne Blick auf existenziel notwendige sozialpsychologische Logik, die Grundlagen der menschlichen Gemeinschaft zerstört.
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Die Sozialwissenschaften nimmt Razti ja nicht aus, im Gegenteil gerade die psychologischen und soziologischen Erklärungen für das Verhalten der Menschen, stellen seine Zuständigkeit und sein Verständnis der Welt ja in Frage (Sünde, Teufel, Gut und Böse) nicht nur die Physik und Biologie. Er warnt ja davor, zuviel von dem wissen zu wollen, was uns bewegt, denn das will er auf seine Art erklären. Man muss sich ja unentbehrlich machen. Das ist mM nach der einzige Zweck solcher "Warnungen".
Das "zuviel" an Rationalität ist immer eine einseitiges Verständnis von wissenschaftlichen Teilbereichen. Denn im Grunde hat man die Notwendigkeit der Lebenslust, der Liebe, der Solidarität untereinander, des Humors, des Mitgefühls, und auch von Trauer, persönlichen Krisen, und vielem mehr, auch wissenschaftlich untersucht und deren Unverzichtbarkeit für ein erfüllt empfundenes Leben bestätigt.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653327) Verfasst am: 03.02.2007, 15:11 Titel: |
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der kleine Prinz hat folgendes geschrieben: | Der Mörderthread hat's in sich. Keine Haltung, welche sich da nicht tummelte. Doch erscheint mir alle Zerfleischung überflüssig wie nur was.
Ist mir doch nicht wichtig, mich mit der Institution Kirche auseinanderzusetzen, um zu bekennen, egal welches Motiv der Ratze da verfolgt oder wess sein Quell noch Ziel, in seiner Kernaussage hatt er Recht. Punkt .
Das er Dies instrumentalisiert, seine "Erkenntniss" als dogmatisch wahr zu verkaufen ist ein anderes Kapitel. Ebenso das Verhältniss zwischen scheinbarer Realität und deren subjektiver Warnehmung.
Entscheidend ist, dass Rationalität ohne Blick auf existenziel notwendige sozialpsychologische Logik, die Grundlagen der menschlichen Gemeinschaft zerstört.
Hier und nur Hier ist sein Mahnen ein wertvoller Hinweis einer der weltmächtigsten Autoritäten, die Welt nicht zu rational zu betrachten.
Zitat: |
Antoine Exupury in der "Kleine Prinz"
"Nur mit dem Herzen sieht man gut"
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Mehr braucht es nicht unsere Welt mit dem Verstande zu begreifen.
http://www.dianu.de/prh/phpBB/phpBB2/viewtopic.php?p=690#690 |
wer es vorzieht, sein handeln auf irrationale grundlage zu setzen, der solls so machen. der muss es sogar so machen, wenn er nicht völlig orientierungslos herumirren will.
liebe spiritualisten, bitte bitte bitte betrachtet eure handlungsbasis nicht als nonplusultra für alle menschen. und hört auf, rational denkende menschen als arme wesen darzustellen, denen etwas fehlt (spiritualität, der sinn fürs übernatürliche, seele...) es fehlt mir in dieser hinsicht an nichts, ich bin (bis auf eine persönliche, nicht auf wissen bezogene irrationalität) frei davon!
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#653338) Verfasst am: 03.02.2007, 15:40 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | geht es in dieser diskussion eigentlich um den konflikt zwischen anhängern einer naturalistischen ethik und einer ethik die auf (irrationaler) moral beruht? |
Ethik die auf Moral beruht?
Wenn Ethik eine (rationale) Möglichkeit ist moralische Haltungen zu begründen, wie kann dann Ethik auf Moral beruhen? Wenn, dann beruht Moral auf Ethik
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#653342) Verfasst am: 03.02.2007, 15:43 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | geht es in dieser diskussion eigentlich um den konflikt zwischen anhängern einer naturalistischen ethik und einer ethik die auf (irrationaler) moral beruht? |
Ethik die auf Moral beruht?
Wenn Ethik eine (rationale) Möglichkeit ist moralische Haltungen zu begründen, wie kann dann Ethik auf Moral beruhen? Wenn, dann beruht Moral auf Ethik  |
Sollte man meinen, aber den weitaus meisten Leuten wird wohl irgendwann eine Moral eingetrichtert, die sie dann später als ethische Leitlinie nehmen. Weil sie nix anderes haben bzw. reflektieren können.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#653357) Verfasst am: 03.02.2007, 16:13 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | und hört auf, rational denkende menschen als arme wesen darzustellen, denen etwas fehlt (spiritualität, der sinn fürs übernatürliche, seele...) es fehlt mir in dieser hinsicht an nichts, ich bin (bis auf eine persönliche, nicht auf wissen bezogene irrationalität) frei davon! |
Wie ein religiöser Mensch klammerst du dich an die Vorstellung einer höheren, unumstößlichen, nach wissenschaftlichen Kriterien gewonnenen "Wahrheit". Dein Bekenntnis zu dieser Idee benutzt du um die Menschen in "rational" und "irrational", schlau und dumm einzuteilen.
Meiner Meinung nach braucht es für so eine Haltung mindestens zwei Voraussetzungen.
Erstens Unkenntnis darüber, was für reichhaltiges Wissen über Glück, Zufriedenheit und Erfüllung diese ach so dummen Mystiker der Welt- und auch Naturreligionen schon seit Jahrtausenden haben. Wohlgemerkt über ganz zentrale Konzepte menschlichen Strebens, mit denen wir uns nach naturwissenschaftlichen Kriterien nur höchst unbeholfen auseinandersetzen können.
Zweitens Unkenntnis darüber, wie mühsam naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinn ist, und wie klein die Ausschnitte unserer Welt sind, über die man mit naturwissenschaftlichen Methoden abgesichert betrachten kann.
Ich habe selbst nicht viel mit Spiritualität oder Mystik am Hut, respektiere aber sehr wohl die Menschen, die in diesen Bereichen Antworten suchen, die ihnen "unser" Horizont nicht liefern kann. Wenn du mangels "rationaler" Fundierung Fragen nach Lebenssinn, Rolle des Menschen in der Welt, Entstehung der Welt ausklammerst, das ist das deine Sache und dein gutes Recht. Oder folgst du etwa doch häufig einem Bauchgefühl? So ein leckerer Kopfsalat... Den isst du doch garantiert, weil er gesund ist (bauchgefühl) und nicht etwa weil du Lust auf was pestizidbehandeltes Grünes mit Nährwert eines Glas Wassers samt darin aufgelöstem Papiertaschentuch inklusive vernachlässigbar kleiner Spuren von Vitaminen hast?
So ein leckeres Brot ist auch ganz artgerecht?
Sorry, es ist einfach ein Witz, für sich in Anspruch zu nehmen, sein Leben nach naturwissenschaftlichen Prinzipien auszurichten. Abgesehen davon, dass dein Informationsverarbeitungsapparat mit ganz und gar nicht "rationalen" Heuristiken arbeitet, haben wir einfach viel zu wenig gesichertes Wissen über die Welt und den Menschen.
Die Idee ist ja toll, aber zum Überleben taugt sie (noch?) nicht.
Es ist ganz egal, wer sich seine Welt wie konstruiert. Solange sich einer berufen fühlt, mit dem Finger auf andere zu zeigen, wird nie Ruhe und Frieden sein.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653374) Verfasst am: 03.02.2007, 16:36 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | und hört auf, rational denkende menschen als arme wesen darzustellen, denen etwas fehlt (spiritualität, der sinn fürs übernatürliche, seele...) es fehlt mir in dieser hinsicht an nichts, ich bin (bis auf eine persönliche, nicht auf wissen bezogene irrationalität) frei davon! |
Wie ein religiöser Mensch klammerst du dich an die Vorstellung einer höheren, unumstößlichen, nach wissenschaftlichen Kriterien gewonnenen "Wahrheit". Dein Bekenntnis zu dieser Idee benutzt du um die Menschen in "rational" und "irrational", schlau und dumm einzuteilen. |
das hast du mir schonmal vorgeworfen. deine ablenkungsmanöver ziehen nicht!
es gibt eine objektive wahrheit, der wir uns trotz rationalem denken leider oftmals nur subjektiv nähern können.
die unterschiedlichen subjektiven wahrheiten (=theorien) an die objektive wahrheit kommen dabei der objektiven wahrheit zwar immer näher, werden sie allerdings nie erreichen.
ich teile die menschen nicht in
Zitat: | "rational" und "irrational" | ein, ich erkenne im handeln der menschen bzw inder begründung dieses handeln aber eine tendenz in eine der beiden richtungen. das allein ist garkein problem, nur sollte man eigene handlungsprinzipien nicht auf andere übertragen!
in teile ich die menschen ebenfalls nicht ein, erkenne aber unterschiede in der bereitschaft, seinen hirnschmalz zu benutzen. einige geben sich nicht mit schnellen aber u.U. falschen erklärungen zufrieden, andere schon.
Latenight hat folgendes geschrieben: |
Es ist ganz egal, wer sich seine Welt wie konstruiert. Solange sich einer berufen fühlt, mit dem Finger auf andere zu zeigen, wird nie Ruhe und Frieden sein. |
der papst hat angefangen
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#653395) Verfasst am: 03.02.2007, 17:20 Titel: |
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Zitat: | Papst Benedikt XVI. hat die Wissenschaften vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag. |
der kleine Prinz hat folgendes geschrieben:
Zitat: | egal welches Motiv der Ratze da verfolgt oder wess sein Quell noch Ziel, in seiner Kernaussage hatt er Recht. Punkt . |
Und ...wer sind sie denn, "die gewarnten Wissenschaften", sowas wie der gewarnte Kraftverkehr, oder bezieht er gar die gefährliche Einseitigkeit der "theologischen Wissenschaften" mit in seine Warnung ein?
Tja kleiner Prinz, und worin besteht denn für wen "die Gefahr" der Einseitigkeit, kannst du dem Papst bei seiner undifferenzierten Aussage da mal behilflich sein?
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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(#653403) Verfasst am: 03.02.2007, 17:56 Titel: |
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der kleine Prinz hat folgendes geschrieben: |
Ist mir doch nicht wichtig, mich mit der Institution Kirche auseinanderzusetzen, um zu bekennen, egal welches Motiv der Ratze da verfolgt oder wess sein Quell noch Ziel, in seiner Kernaussage hatt er Recht. Punkt . |
Tja, Prinzlein, wenn du mal richtig gelesen hättest, vor allem die Kernaussage, dann wüsstest du vielleicht auch, dass der Ratze damit so unrecht hat, wie es überhaupt nur möglich ist. "Punkt."
Aber du scheinst offenkundig auch zu denjenigen zu gehören, die nur über vorgefertigte Raster-Schablonen zu diskutieren in der Lage sind und sich weniger mit konkreten Sachverhalten und Äußerungen auseinander setzen können oder wollen...
Zitat: | Entscheidend ist, dass Rationalität ohne Blick auf existenziel notwendige sozialpsychologische Logik, die Grundlagen der menschlichen Gemeinschaft zerstört. |
Aha, "sozialpsychologische Logik" wird wohl mit etwas anderem betrieben als Rationalität?
Zitat: | Zitat: | Antoine Exupury in der "Kleine Prinz"
"Nur mit dem Herzen sieht man gut"
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Mehr braucht es nicht unsere Welt mit dem Verstande zu begreifen. |
Tja, wenn du deine geistigen Ansprüche dergestalt auf niedrigstem Altbackene-Sprüche-Level halten möchtest, will dir das freilich niemand verbieten...
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#653428) Verfasst am: 03.02.2007, 18:45 Titel: |
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Zitat: | Antoine Exupury in der "Kleine Prinz"
"Nur mit dem Herzen sieht man gut" |
Was ist denn schon gut, und was böse?
copy/paste:
Zitat: | Wer gar nicht erst seine Handlungen und ihre Folgen auf ihren moralischen Wert prüft, nimmt schlechte Folgen willkürlich in Kauf und handelt im Ergebnis nicht anders als derjenige, der bösartig handeln will. |
Wer sich ausschließlich nach dem Herzen, d. h. nach den Gefühlen richtet, schaltet jede verstandsbetonte Selbstkontrolle aus. Zunächst bilden natürlich die Gefühle die Grundlage vieler Entscheidungen und Handlungen. Die Verleugnung jeder rationalen Überprüfung oder Verstandskontrolle führt aber auch zu weiteren gravierenden Mängeln:
copa/paste:
Zitat: | Handeln ohne Selbstdisziplin oder aus dem Antrieb spontaner negativer Gefühle wie Wut oder Hass ohne Abwägung der Folgen fördern Handlungen ohne moralische Selbstkontrolle und damit negative Folgen, so dass derartige Handlungen häufig selbst als böse bezeichnet werden müssen. |
Auch „negative“ Gefühle entspringen dem Herzen, auch wenn die Bezeichnung als negativ bereits eine Wertung enthält, die im Ergebnis falsch sein kann - es ist aber wohl klar, was gemeint ist.
Zitat: | agol schrieb:
Falls eine postulierte "unabhängige objektive Realität" tatsächlich existierte (einmal ganz abgesehen vom problematischen Begriff "Realität" ...), wie ist die Methode, um sie "exakt zu bestimmen"? |
Die Frage ist so abstrakt, dass ich nur abstrakt antworten kann: Wissenschaftlich.
Es handelt sich um eine Beschreibung, die Albert Einstein zu den Ausführungen der Quantenphysik abgegeben hat, maßgeblich als Kritik der Kopenhagener Interpretation der Quantenmechanik. Die Definition misst sich daher am natürlichen Wortlaut und nicht an den Begrifflichkeiten der Philosophie, soweit diese von den normalen Begrifflichkeiten abweichen.
Eben das verstehe ich auch unter Realität. Die Quantenmechanik ist ein gutes Beispiel dafür.
Gruß
HFRudolph
Zuletzt bearbeitet von HFRudolph am 03.02.2007, 18:58, insgesamt einmal bearbeitet |
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653429) Verfasst am: 03.02.2007, 18:50 Titel: |
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da mir die zeit fehlte nun mein mein antwort auf deine anderen ansichten:
Latenight hat folgendes geschrieben: | Meiner Meinung nach braucht es für so eine Haltung mindestens zwei Voraussetzungen.
Erstens Unkenntnis darüber, was für reichhaltiges Wissen über Glück, Zufriedenheit und Erfüllung diese ach so dummen Mystiker der Welt- und auch Naturreligionen schon seit Jahrtausenden haben. Wohlgemerkt über ganz zentrale Konzepte menschlichen Strebens, mit denen wir uns nach naturwissenschaftlichen Kriterien nur höchst unbeholfen auseinandersetzen können.
Zweitens Unkenntnis darüber, wie mühsam naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinn ist, und wie klein die Ausschnitte unserer Welt sind, über die man mit naturwissenschaftlichen Methoden abgesichert betrachten kann. |
ich gehe nicht davon aus, dass dummheit vorraussetzung ist um mystik hervorzubringen, ganz im gegenteil. das hatte ich zwar schon gesagt, aber ich verzeihe deine ignoranz bis zu einem gewissen maße.
ich sehe mystik als eine ersatzdroge für (noch) nicht erlangbare erkenntnis. quasi als platzhalter, als vorläufige theorie, mit der man arbeiten und leben kann, ohne dass die weltanschauung wie ein kartenhaus zusammenfällt.
als beispiel fällt mir die vorstellung ein, die erde sei eine scheibe. mit dieser theorie konnten generationen von menschen gut leben, doch als sie von rationalen erkenntnissen widerlegt wurde, wollten es die "glücklichen und zufriedenen" mystiker (die in meinen augen nur machtbesessen und gierig waren) nicht wahrhaben.
wenn man erkennt, dass diese vorläufigen und letztlich ungenügenden theorien im laufe der geschichte immer wieder durch rationalen, und dank der etablierten Mystiker nur mühsam erlangten naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn ersetzt wurden, ist die überlegung nicht so abwegig, dass sich dies auch auf noch bestehende mythen bezieht!
daher sollte man ihnen vorsichtig begegnen und einer rationalen sichtweise, wenn möglich, den vorzug geben.
Latenight hat folgendes geschrieben: | Ich habe selbst nicht viel mit Spiritualität oder Mystik am Hut, respektiere aber sehr wohl die Menschen, die in diesen Bereichen Antworten suchen, die ihnen "unser" Horizont nicht liefern kann. Wenn du mangels "rationaler" Fundierung Fragen nach Lebenssinn, Rolle des Menschen in der Welt, Entstehung der Welt ausklammerst, das ist das deine Sache und dein gutes Recht. Oder folgst du etwa doch häufig einem Bauchgefühl? So ein leckerer Kopfsalat... Den isst du doch garantiert, weil er gesund ist (bauchgefühl) und nicht etwa weil du Lust auf was pestizidbehandeltes Grünes mit Nährwert eines Glas Wassers samt darin aufgelöstem Papiertaschentuch inklusive vernachlässigbar kleiner Spuren von Vitaminen hast?
So ein leckeres Brot ist auch ganz artgerecht? |
inwiefern klammert eine rationale fundierung Zitat: | Fragen nach Lebenssinn, Rolle des Menschen in der Welt, Entstehung der Welt aus | ? das ist unsinn. im übrigen habe ich geschrieben, dass mir für gewisse bereiche im leben eine gewisse irrationalität erhalten geblieben ist, die ich auch nicht für bekämpfenswert sondern für sehr wertvoll halte. das ist aber erstens etwas persönliches und betrifft mich nur privat und zweitens nehme ich sie nicht zum anlass, sie für obligatorisch für andere menschen zu halten!
Latenight hat folgendes geschrieben: | Sorry, es ist einfach ein Witz, für sich in Anspruch zu nehmen, sein Leben nach naturwissenschaftlichen Prinzipien auszurichten. Abgesehen davon, dass dein Informationsverarbeitungsapparat mit ganz und gar nicht "rationalen" Heuristiken arbeitet, haben wir einfach viel zu wenig gesichertes Wissen über die Welt und den Menschen.
Die Idee ist ja toll, aber zum Überleben taugt sie (noch?) nicht. |
wer will denn hier anderen seine ansicht überstülpen?
dein glashaus ist kaputt und die steine liegen draussen. aber schön dass du es witzig findest.
rationalität funktioniert bestens, weil sie beides nutzt: gesichertes wissen und vorläufige theorien!
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#653441) Verfasst am: 03.02.2007, 19:12 Titel: |
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Zitat: | Latenight schrieb:
…Erstens Unkenntnis darüber, was für reichhaltiges Wissen über Glück, Zufriedenheit und Erfüllung diese ach so dummen Mystiker der Welt- und auch Naturreligionen schon seit Jahrtausenden haben. … |
Wenn dieses „Wissen“ mit rationalen Methoden erlangt wurde, d. h. nichts anderes als mit sinnvollen und nachvollziehbaren, dann kann dieses Wissen durchaus sinnvoll sein, ebenso, wenn es rationaler Überprüfung standhält. Wenn es allerdings rationaler Überprüfung nicht standhält und „Glück, Zufriedenheit und Erfüllung“ nur mit einer Abkehr von der Rationalität und mit einem Selbstbetrug erlangt werden können, dann kann ich für mich sagen, dass mir meine persönliche Integrität und mein Verständnis von dem, was wahr und unwahr ist, mehr Wert ist!
Ich nehme mal ein fiktives Beispiel:
Wenn mir ein Mystiker sagt, ich könne mit meinem Leben besser umgehen, wenn ich eine Stunde am Tag meditiere, dann kann man das rational überprüfen, man kann die Ursachen und dann möglicherweise die Voraussetzungen überprüfen, praktische Tests durchführen, untersuchen in welchen Fällen dies zutrifft oder ob es auf bloßer Suggestion beruht.
Wenn diese Erkenntnis bereits mit rationalen Methoden erlangt wurde, dann muss ich möglicherweise die Aussage überhaupt nicht mehr überprüfen. Ansonsten kann die Erkenntnis richtig oder falsch sein: Eine sichere Erkenntnisquelle liefert die Aussage dann aber nicht.
Religiöse oder mystische Aussagen sind daher überhaupt nur in sehr begrenztem Maße brauchbar.
Gruß
HFRudolph
Zuletzt bearbeitet von HFRudolph am 03.02.2007, 19:21, insgesamt einmal bearbeitet |
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#653445) Verfasst am: 03.02.2007, 19:15 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | rationalität funktioniert bestens, weil sie beides nutzt: gesichertes wissen und vorläufige theorien! |
Na also. Genau das, was alle Leute machen, die ich persönlich so kenne. Christen wie Agnostiker oder Atheisten oder Leute mit Hang zu recht abgefahrener Spiritualität.
Kein Grund, sich darauf was einzubilden.
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | das ist unsinn. |
Ja, wie betrachtet man Glück und Zufriedenheit denn objektiv, nach naturalistischen Geschichtspunkten? Einziges Ergebnis dabei ist, dass es mehr oder weniger viele mehr oder weniger abgrenzbare Gruppen gibt, die teilweise recht unterschiedliche Bedürfnisse habe.
Ganz großes Tennis.
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | im übrigen habe ich geschrieben, dass mir für gewisse bereiche im leben eine gewisse irrationalität erhalten geblieben ist, die ich auch nicht für bekämpfenswert sondern für sehr wertvoll halte. |
So, in Bereichen, die dir wichtig sind, gestehts du dir ein wenig Irrationalität zu (was im Sinne eines glücklichen Lebens doch perfekt rational ist meiner Meinung nach). Menschen die dies in Bereichen für sich in Anspruch nehmen, die dir nicht wichtig sind, sind dann aber "Mystiker" und nicht mehr zur Gruppe der "Rationalen" zu zählen?
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | das ist aber erstens etwas persönliches und betrifft mich nur privat und zweitens nehme ich sie nicht zum anlass, sie für obligatorisch für andere menschen zu halten! |
Sehr richtig. Deswegen ist die Warnung des Papstes vor einem naturalistischen Monopol in ihrer Aussage auch richtig. Ganz egal, ob man seinen Vorschlag, wie der Rest ausgefüllt wird teilt oder nicht. Ich tue es übrigens nicht.
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | wer will denn hier anderen seine ansicht überstülpen?
dein glashaus ist kaputt und die steine liegen draussen. |
Das würde mich jetzt aber brennend interessieren, welche Meinung ich anderen überstülpen will?
Dass man nicht alle für den Menschen wichtigen Phänomene mit rein naturalistischer Methodologie behandeln kann? Dass man jedem Menschen zugestehen soll, sich seinen Lebensentwurf zu entwickeln?
Da bin ich gespannt.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653453) Verfasst am: 03.02.2007, 19:41 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | wer will denn hier anderen seine ansicht überstülpen?
dein glashaus ist kaputt und die steine liegen draussen. |
Das würde mich jetzt aber brennend interessieren, welche Meinung ich anderen überstülpen will?
Dass man nicht alle für den Menschen wichtigen Phänomene mit rein naturalistischer Methodologie behandeln kann? Dass man jedem Menschen zugestehen soll, sich seinen Lebensentwurf zu entwickeln?
Da bin ich gespannt. |
et voilà:
Latenight hat folgendes geschrieben: | Sorry, es ist einfach ein Witz, für sich in Anspruch zu nehmen, sein Leben nach naturwissenschaftlichen Prinzipien auszurichten. |
indem du es ins lächerliche ziehst, versuchst du eine tendenziell rationale (noch nichtmal die völlig rationale!) lebensweise einer lebensweise unterlegen darzustellen, die eine prinzipiell irrationale sicht der welt favorisiert.
Zitat: |
So, in Bereichen, die dir wichtig sind, gestehts du dir ein wenig Irrationalität zu (was im Sinne eines glücklichen Lebens doch perfekt rational ist meiner Meinung nach). Menschen die dies in Bereichen für sich in Anspruch nehmen, die dir nicht wichtig sind, sind dann aber "Mystiker" und nicht mehr zur Gruppe der "Rationalen" zu zählen? |
du interpretiert dinge in meine texte hinein, die ich garnicht geschrieben habe!
ich schrieb mir ist für "gewisse bereiche im leben eine gewisse irrationalität erhalten geblieben"
also garnix mit "wichtig" wie du geschrieben hast! es nervt und wirklt langsam trollig auf mich!
für eher auf rationaler basis handelnde menschen hat mystik in bereichen, in der naturwissenschaften erkenntnisse gewonnen haben, nichts zu suchen!
wer das anders handhaben will (wie zb. der papst) der solls machen, aber der forschung keine vorschriften machen.
und damit ist die sache für mich erledigt.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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