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Organspende: Welche religiösen Gründe sprechen gegen die Widerspruchslösung?
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#711944) Verfasst am: 26.04.2007, 10:14    Titel: Organspende: Welche religiösen Gründe sprechen gegen die Widerspruchslösung? Antworten mit Zitat

Es ist gegenwärtig geplant, die Rechtslage zu den Organspenden zu ändern:
Es sollen einem Toten nur dann keine Organe entnommen werden können, wenn er zuvor ausdrücklich widersprochen hat.

Es wird immer wieder angeführt, religiöse Gründe sprächen gegen die Entnahme von Organen. Welche Gründe könnten das sein?

Wichtiger aber ist: Kann es religiöse Gründe geben, die gegen die geplante Regelung sprechen, dass grundsätzlich jedem Toten Organe entnommen werden können, wenn er nicht zu Lebzeiten widersprochen hat? Ich meine, dass es keine solchen religiösen Gründe geben kann.
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#711958) Verfasst am: 26.04.2007, 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

die zeugen jehovas müssen zumindest welche für sich exegeneriert haben...
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Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#711961) Verfasst am: 26.04.2007, 10:25    Titel: Re: Organspende: Welche religiösen Gründe sprechen gegen die Widerspruchslösung? Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Es wird immer wieder angeführt, religiöse Gründe sprächen gegen die Entnahme von Organen. Welche Gründe könnten das sein?


Irrationaler Quatsch, der in einem alten Buch steht, wie immer.

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
wenn er nicht zu Lebzeiten widersprochen hat? Ich meine, dass es keine solchen religiösen Gründe geben kann.


Warum? "Mein Sohn ist war Anhänger des großen blauen Himmelswal - ich untersage ihnen deshalb die Organentnahme.
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Storm by Tim Minchin
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#711973) Verfasst am: 26.04.2007, 10:45    Titel: Re: Organspende: Welche religiösen Gründe sprechen gegen die Widerspruchslösung? Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Es ist gegenwärtig geplant, die Rechtslage zu den Organspenden zu ändern:
Es sollen einem Toten nur dann keine Organe entnommen werden können, wenn er zuvor ausdrücklich widersprochen hat.

Das ist die Lösung, die in Österreich schon länger existiert.

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Kann es religiöse Gründe geben, die gegen die geplante Regelung sprechen, dass grundsätzlich jedem Toten Organe entnommen werden können, wenn er nicht zu Lebzeiten widersprochen hat? Ich meine, dass es keine solchen religiösen Gründe geben kann.

Das ist schon einmal falsch. Toten Menschen können für Transplantationen gar keine Organe entnommen werden, weil die dann bereits unbrauchbar sind. Transplantiert können nur Organe werden, die Lebenden entnommen werden, sprich: deren Körper noch leben bzw. am Leben erhalten werden.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#711984) Verfasst am: 26.04.2007, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Jolesch schrieb:
Warum? "Mein Sohn ist war Anhänger des großen blauen Himmelswal - ich untersage ihnen deshalb die Organentnahme.


Das ist natürlich richtig, dass Religion irgendwelche irrationalen Gründe anführen kann. Das ist aber auch kein Argument gegen die Widerspruchslösung, denn die Anhänger des Himmelswals können ja widersprechen - wenn die Menschen dagegen sind, dass auch andere Menschen Organe spenden, dann müssten sie ja aus irgendwelchen Gründen auch heute schon gegen Organspende sein.

Zitat:
pyrrhon schrieb:
Das ist schon einmal falsch. Toten Menschen können für Transplantationen gar keine Organe entnommen werden, weil die dann bereits unbrauchbar sind. Transplantiert können nur Organe werden, die Lebenden entnommen werden, sprich: deren Körper noch leben bzw. am Leben erhalten werden.


Als tot werden gemeinhin ehemalige Lebewesen bezeichnet, der Hirnfunktion zum erliegen gekommen ist. Ist das nicht der Fall, können auch keine Organe entnommen werden. (Anders natürlich bei einer normalen Nierenspende unter Lebenden etwa). Einem Komapatienten etwa werden also mit Sicherheit keine Organe entnommen!

Dass die Organe noch leben müssen, setze ich mal als bekannt voraus. Damit lebt aber nicht der Mensch ansich. Sonst müsstest Du schon sagen, dass etwa ein Organspender noch jahre nach seiner Beerdingung lebt, weil eines seiner Organe nach Transplantation noch funktioniert. Für die Frage, ob ein Mensch lebt oder tot ist, kann nur das Gehirn von Bedeutung sein.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#711986) Verfasst am: 26.04.2007, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Du solltest diesen Thread einmal komplett durchlesen. Denke ich.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#711988) Verfasst am: 26.04.2007, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Als tot werden gemeinhin ehemalige Lebewesen bezeichnet, der Hirnfunktion zum erliegen gekommen ist. Ist das nicht der Fall, können auch keine Organe entnommen werden. (Anders natürlich bei einer normalen Nierenspende unter Lebenden etwa). Einem Komapatienten etwa werden also mit Sicherheit keine Organe entnommen!

Das ist mir durchaus bekannt, dass damit der Gehirntod gemeint ist, weshalb ich ja auch davon geschrieben habe, dass der Körper noch leben muss. Mir ist aber auch bekannt, dass die Problematik bezüglich des Todeszeitpunkts nicht unumstritten ist - und dabei denke ich nicht an irgendwelche religiösen Spinner und Sonderlinge, sondern etwa an Mediziner. Diese Kontroverse in der Fachwelt zu verschweigen, halte ich für unredlich.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#711991) Verfasst am: 26.04.2007, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht nicht darum, was man als "tot" definiert: Nach Rechtsprechung, Medizin und ich denke auch nach der allgemeinen Wortauffassung wird der Hirntote als tot bezeichnet. Wenn ich das jetzt umdefiniere, schüre ich unbegründete Ängste, weil dann jeder zweite Leser denkt, dass wir über die Organentnahme von Menschen sprechen, die noch nicht hirntot sind.

Hier geht es um die Organspende, die nur bei Hirntoten in Frage kommt. Etwas anderes steht nicht zur Diskussion.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#711992) Verfasst am: 26.04.2007, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Du solltest diesen Thread einmal komplett durchlesen. Denke ich.


Ich wiederhole das. Ich stimme außerdem zu: Es geht nicht nur um Religiöse.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#711994) Verfasst am: 26.04.2007, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
pyrrhon schrieb:
Diese Kontroverse in der Fachwelt zu verschweigen, halte ich für unredlich.


Verstehe. Dann sollte man das vielleicht gelegentlich klarstellen, dass es ausschließlich um Hirntote geht.
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#711995) Verfasst am: 26.04.2007, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Es geht nicht darum, was man als "tot" definiert: Nach Rechtsprechung, Medizin und ich denke auch nach der allgemeinen Wortauffassung wird der Hirntote als tot bezeichnet. Wenn ich das jetzt umdefiniere, schüre ich unbegründete Ängste, weil dann jeder zweite Leser denkt, dass wir über die Organentnahme von Menschen sprechen, die noch nicht hirntot sind.

Doch, es geht ganz genau um die Definition. Und ausgerechnet nach der allgemeinen Wortauffassung ist der Tod nicht mit dem Gehirntod identisch. Hier wurde der Tod umdefiniert, denn wenn ein Mensch nach der allgemeinen Wortauffassung tot ist, dann sind die Organe nämlich unbrauchbar.

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Hier geht es um die Organspende, die nur bei Hirntoten in Frage kommt. Etwas anderes steht nicht zur Diskussion.

Doch, und indem Du das immer wieder wiederholst, änderst Du auch nichts daran. Informiere Dich einfach besser.
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#711996) Verfasst am: 26.04.2007, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Zitat:
pyrrhon schrieb:
Diese Kontroverse in der Fachwelt zu verschweigen, halte ich für unredlich.


Verstehe. Dann sollte man das vielleicht gelegentlich klarstellen, dass es ausschließlich um Hirntote geht.

Das würde nichts ändern, denn die Kontroverse dreht sich ja gerade um etwas anderes als den Zeitpunkt der Organentnahme, nämlich um die grundsätzliche Frage, wann ein Mensch wirklich tot ist.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
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Beitrag(#712002) Verfasst am: 26.04.2007, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Herrlich. Eine Position (und ich sage in diesem Post ausdrücklich nichts über meine Position zu dem Thema) soll diffamiert werden, in dem sie per se als religiös begründet dargestellt wird. Interessant wär nun die Frage, in welchem Umfeld man hoffen darf, mit solcherart Darstellung erfolgreich zu sein.

Teufel
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#712004) Verfasst am: 26.04.2007, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Herrlich. Eine Position (und ich sage in diesem Post ausdrücklich nichts über meine Position zu dem Thema) soll diffamiert werden, in dem sie per se als religiös begründet dargestellt wird. Interessant wär nun die Frage, in welchem Umfeld man hoffen darf, mit solcherart Darstellung erfolgreich zu sein.

Teufel


Religiöse Begründung sind aus einem einfachen Grund nicht viel wert: Sie sind nicht verbindlich für nicht-religiöse oder anders-religiöse. Deshalb (EDIT:) - dachte ich - vertrittst du doch auch selber deine Position möglichst mit säkularen, das meint in dem Fall schlicht weltlich-rational-emotionale, Begründungen. Damit aber eine Position diffamieren zu wollen, kann nur funktionieren, wenn der einzige Grund, um sie zu vertreten, ein religiöser wäre.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#712008) Verfasst am: 26.04.2007, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Herrlich. Eine Position (und ich sage in diesem Post ausdrücklich nichts über meine Position zu dem Thema) soll diffamiert werden, in dem sie per se als religiös begründet dargestellt wird. Interessant wär nun die Frage, in welchem Umfeld man hoffen darf, mit solcherart Darstellung erfolgreich zu sein.

:teufel:


Religiöse Begründung sind aus einem einfachen Grund nicht viel wert: Sie sind nicht verbindlich für nicht-religiöse oder anders-religiöse. Deshalb (EDIT:) - dachte ich - vertrittst du doch auch selber deine Position möglichst mit säkularen, das meint in dem Fall schlicht weltlich-rational-emotionale, Begründungen. Damit aber eine Position diffamieren zu wollen, kann nur funktionieren, wenn der einzige Grund, um sie zu vertreten, ein religiöser wäre.


Ich fürchte, Du hast mich nicht verstanden. Mein Thema ist:

zelig hat folgendes geschrieben:
Eine Position (und ich sage in diesem Post ausdrücklich nichts über meine Position zu dem Thema) soll diffamiert werden, in dem sie per se als religiös begründet dargestellt wird.

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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#712009) Verfasst am: 26.04.2007, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Doch, eigentlich habe ich Dich verstanden und darauf auch reagiert: Wenn eine Position "per se" religiös begründet wäre, wäre sie allerdings nicht haltbar, solange damit wirklich eine Auschließlichkeit gemeint wäre.

Dass es nicht gelingt, es hier als rein religiös-irrationale Denkweise darzustellen, wenn man Kritik an der Organentnahme übt, ist die beabsichtigte Diffamierung misslungen.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#712011) Verfasst am: 26.04.2007, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Zitat:
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Hier geht es um die Organspende, die nur bei Hirntoten in Frage kommt. Etwas anderes steht nicht zur Diskussion.


Pyrrhon schrieb:
Doch, und indem Du das immer wieder wiederholst, änderst Du auch nichts daran. Informiere Dich einfach besser.


Ich informiere mich gerne, wenn Du mir sagst, wer denn vorgeschlagen haben soll, dass Menschen Organe ohne Einwilligung entnommen werden, deren Hirnströme nicht zum Erliegen gekommen sind?

Um es für Kival mal ganz krass zu sagen: Es geht um die Verpflanzung lebender Organe eines Körpers, dessen Hirn zumindest nicht mehr wiederzubeleben ist.


Zuletzt bearbeitet von HFRudolph am 26.04.2007, 12:19, insgesamt einmal bearbeitet
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#712013) Verfasst am: 26.04.2007, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zitat:
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Hier geht es um die Organspende, die nur bei Hirntoten in Frage kommt. Etwas anderes steht nicht zur Diskussion.


Pyrrhon schrieb:
Doch, und indem Du das immer wieder wiederholst, änderst Du auch nichts daran. Informiere Dich einfach besser.


Ich informiere mich gerne, wenn Du mir sagst, wer denn vorgeschlagen haben soll, dass Menschen Organe ohne Einwilligung entnommen werden, deren Hirnströme nicht zum Erliegen gekommen sind?



Es steht zur Diskussion, ob der "Hirntod" wirklich als Tod angesehen werden kann, weil seine Endgültigkeit anzweifelbar ist.
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Zuletzt bearbeitet von Kival am 26.04.2007, 12:22, insgesamt einmal bearbeitet
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#712014) Verfasst am: 26.04.2007, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Doch, eigentlich habe ich Dich verstanden und darauf auch reagiert: Wenn eine Position "per se" religiös begründet wäre, wäre sie allerdings nicht haltbar, solange damit wirklich eine Auschließlichkeit gemeint wäre.

Dass es nicht gelingt, es hier als rein religiös-irrationale Denkweise darzustellen, wenn man Kritik an der Organentnahme übt, ist die beabsichtigte Diffamierung misslungen.


Ich habe aber auf dieses geantwortet:
Kival hat folgendes geschrieben:
Religiöse Begründung sind aus einem einfachen Grund nicht viel wert: Sie sind nicht verbindlich für nicht-religiöse oder anders-religiöse. Deshalb (EDIT:) - dachte ich - vertrittst du doch auch selber deine Position möglichst mit säkularen, das meint in dem Fall schlicht weltlich-rational-emotionale, Begründungen. Damit aber eine Position diffamieren zu wollen, kann nur funktionieren, wenn der einzige Grund, um sie zu vertreten, ein religiöser wäre.

Und das ist was anderes.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#712017) Verfasst am: 26.04.2007, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kival schrieb:
Es steht zur Diskussion, ob der "Hirntot" wirklich als Tod angesehen werden kann, weil seine Endgültigkeit anzweifelbar ist.


Ja, darum ging es in dem anderen Fred. Von mir aus können wir auch sagen, dass es um die Frage geht, ob lebenden Hirntoten - hirntot im herkömmlichen Sinne - Organe entnommen werden können.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#712020) Verfasst am: 26.04.2007, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Kival schrieb:
Es steht zur Diskussion, ob der "Hirntot" wirklich als Tod angesehen werden kann, weil seine Endgültigkeit anzweifelbar ist.


Ja, darum ging es in dem anderen Fred. Von mir aus können wir auch sagen, dass es um die Frage geht, ob lebenden Hirntoten - hirntot im herkömmlichen Sinne - Organe entnommen werden können.


Der Threadtitel ist aber
Zitat:
Organspende: Welche religiösen Gründe sprechen gegen die Widerspruchslösung?

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HFRudolph
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#712021) Verfasst am: 26.04.2007, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Abgesehen von dem Weltraumwahl habe ich auch noch keine religiösen Gründe gehört.

Im Übrigen halte ich es für nicht nachvollziehbar, eine Diskussion über den Todeszeitpunkt ausgerechnet unter der Frage der Organspende zu diskutieren: Du kannst Dir einen Hirntoten schnappen und ihn "umbringen", bis gar nichts mehr funktioniert, zerhacken und zerstampfen: Dann ist das vielleicht eine Leichenschändung oder Beleidigung der Nachkommen, nach unserem gegenwärtigen Strafrecht ist es jedenfalls weder Totschalg noch Mord: Ein Hirntoter wird nicht geschützt! Das ist gängige Rechtsprechung und wird sich sicherlich nicht im Rahmen der Organspendediskussion ändern lassen!

Es gibt Stimmen, die Rechte auch einem Hirntoten selbst zubilligen wollen, auf diesem Gedanken beruht ansatzweise unsere heutige Rechtslage: Wenn der Hirntote aber noch in einer relevanten Weise lebt, dass er selbst noch Rechte haben kann, dann wäre es in der Tat geradezu unverantwortlich, wenn dann eine Einwilligung der Angehörigen zur Tötung dieses relevanten Rechtslebens ausreichen würde.

Nach der angedachten Regelung kann jeder sagen, dass er kein Organspender werden will: Was genau spricht jetzt dagegn? Ob lebend oder nicht: Ich halte das Rest-"Leben" eines Hirntoten insofern nicht für relevant.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
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Beitrag(#712028) Verfasst am: 26.04.2007, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Deprimiert Ich kapituliere. Ich muss mich entweder total unverständlich ausdrücken, oder ich habe zelig wirklich kein bisschen verstanden. Und bei HfRudolph... scheint mich auch nicht zu verstehen.
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kolja
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Beitrag(#712053) Verfasst am: 26.04.2007, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Es steht zur Diskussion, ob der "Hirntod" wirklich als Tod angesehen werden kann, weil seine Endgültigkeit anzweifelbar ist.

Hmm, bist Du sicher? Mir scheint, nicht bei allen hängt der Einspruch gegen die Gleichsetzung von "Tod" und "Hirntod" mit Zweifeln an der Irreversibilität zusammen.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#712056) Verfasst am: 26.04.2007, 13:55    Titel: Re: Organspende: Welche religiösen Gründe sprechen gegen die Widerspruchslösung? Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:

Es wird immer wieder angeführt, religiöse Gründe sprächen gegen die Entnahme von Organen. Welche Gründe könnten das sein?


Gar keine. Jedenfalls nicht dann, wenn es um eine allgemeine Regelung geht. Dem Individuum steht es ja frei, sich seinen individuellen religiösen Gründen zu beugen und sich der Ent- sowie Annahme von Organen zu verweigern. Ein religiöser Grund müsste ja für alle Bürger übertragbar bzw. akzeptierbar sein. Ein solcher ist mir allerdings nicht bekannt. Selbst wenn die "Mehrheit der Bürger" sich einem solchen Grund beugen möchte: Dann möge die Mehrheit doch widersprechen! Denn m.E. haben sachlich begründete "diesseitige" Interessen immer Vorrang vor "jenseitigen" Interessen aus dem Bereich des Irrationalen. Im Grunde ist es sogar egal, ob dieser Grund ein religiöser ist oder nicht. Eine Gesetzgebung, die nach einem anderen Grundsatz verfährt, handelt in meinen Augen menschenfeindlich, ja fast schon verbrecherisch.
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HFRudolph
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Beitrag(#712059) Verfasst am: 26.04.2007, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe die Positionen in der Tat nicht richtig: Ich dachte Kival will Hirntod = Tod nicht akzeptieren!?

Wenn ein Hirntoter nicht irreversibel tot ist, sondern wiederbelebt werden könnte, dann spräche das gegen eine Organentnahme. Die Wiederbelebung eines Hirntoten ist doch faktisch nicht machbar - oder bin ich da nicht auf dem neuesten Stand...? Dann würde sich sicherlich auch die Strafrechtsprechung ganz schnell ändern.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#712061) Verfasst am: 26.04.2007, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe die Positionen in der Tat nicht richtig: Ich dachte Kival will Hirntod = Tod nicht akzeptieren!?

Wenn ein Hirntoter nicht irreversibel tot ist, sondern wiederbelebt werden könnte, dann spräche das gegen eine Organentnahme. Die Wiederbelebung eines Hirntoten ist doch faktisch nicht machbar - oder bin ich da nicht auf dem neuesten Stand...? Dann würde sich sicherlich auch die Strafrechtsprechung ganz schnell ändern.


Die Gegner der Gleichsetzung von Tod und Hirntod haben ein rein philosophisches bzw. semantisches Problem mit ebendieser Gleichsetzung. Die Frage für mich ist, ob es "aus gutem Grund" erlaubt sei, dieses Problem zu vernachlässigen, um - wie du ja schon andeutetest - die Leute bei diesem sensiblen Thema nicht noch weiter zu verwirren. Diffuse Ängste gibt es m.E. genug.
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Kival
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Beitrag(#712065) Verfasst am: 26.04.2007, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Es steht zur Diskussion, ob der "Hirntod" wirklich als Tod angesehen werden kann, weil seine Endgültigkeit anzweifelbar ist.

Hmm, bist Du sicher? Mir scheint, nicht bei allen hängt der Einspruch gegen die Gleichsetzung von "Tod" und "Hirntod" mit Zweifeln an der Irreversibilität zusammen.


Das stimmt auch.
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kolja
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Beitrag(#712068) Verfasst am: 26.04.2007, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe die Positionen in der Tat nicht richtig: Ich dachte Kival will Hirntod = Tod nicht akzeptieren!?

Ah ja, wo denn? Du solltest genauer lesen. Kival hat überhaupt keine eigene Position in diesem Thread kundgetan.
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#712069) Verfasst am: 26.04.2007, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Kival hat überhaupt keine eigene Position in diesem Thread kundgetan.


Außer zelig gegenüber.
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