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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#742826) Verfasst am: 10.06.2007, 03:59 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Den Nachweis, dass der Marxismus nicht funktionieren kann, weil er eine unsinnige Endlösungsphilosophie ist ( was ich selbst lange Zeit dachte), würde ich aufgrund meines jetzigen Kenntnisstandes für geradezu historisch halten. |
Ich seh das auch nicht als zwingend an. Ich bin auch schon mal ans Zeil gekommen, obwohlich die falsche Karte hatte; ich hab mich einfach "richtig" verlaufen. Ob der Marxismus funktionieren kann setzt nicht zwingend voraus, das alle seine Prämissen stimmen.
Gilt dann aber fürs Christentum auch
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#742828) Verfasst am: 10.06.2007, 04:03 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Den Nachweis, dass der Marxismus nicht funktionieren kann, weil er eine unsinnige Endlösungsphilosophie ist ( was ich selbst lange Zeit dachte), würde ich aufgrund meines jetzigen Kenntnisstandes für geradezu historisch halten. |
Ich seh das auch nicht als zwingend an. Ich bin auch schon mal ans Zeil gekommen, obwohlich die falsche Karte hatte; ich hab mich einfach "richtig" verlaufen. Ob der Marxismus funktionieren kann setzt nicht zwingend voraus, das alle seine Prämissen stimmen.
Gilt dann aber fürs Christentum auch |
Naja, das Funktionieren-Können ist aber im Falle des Marxismus wesentlich leichter, da eindeutiger, zu fassen, als im Falle des Christentums. In Bezug uf was soll denn das Christntum funktionieren? Wer weisst im Rahmen eines Experiments oder nach einem Testlauf nach, dass man in irgend einen himmlischen Superpuff kommt, wenn man sich an gewisse Regeln hält. Der Ansatz eines Nachweises der Funktionsfähigkeit des Kommunismus ist immerhin prinzipiell mathematisierbar.
Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 10.06.2007, 04:06, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Abc-Master als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 08.06.2007 Beiträge: 235
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(#742829) Verfasst am: 10.06.2007, 04:03 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich vermute es, weiss aber letztlich zu wenig darüber, um das beurteilen zu können. Den Nachweis, dass der Marxismus nicht funktionieren kann, weil er eine unsinnige Endlösungsphilosophie ist ( was ich selbst lange Zeit dachte), würde ich aufgrund meines jetzigen Kenntnisstandes für geradezu historisch halten. |
Der Kommunismus funktionierst schon, nur nicht als Staatsform. In einer kleinen Form funktioniert es und ist auch ein Grundkonzept für viele andere Konzepte. Also ab in die Mülltonne der Geschichte und vergessen, ist nicht. Nur wird der Kommunismus ab einer bestimmten Größe instabil.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#742830) Verfasst am: 10.06.2007, 04:05 Titel: |
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Abc-Master hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich vermute es, weiss aber letztlich zu wenig darüber, um das beurteilen zu können. Den Nachweis, dass der Marxismus nicht funktionieren kann, weil er eine unsinnige Endlösungsphilosophie ist ( was ich selbst lange Zeit dachte), würde ich aufgrund meines jetzigen Kenntnisstandes für geradezu historisch halten. |
Der Kommunismus funktionierst schon, nur nicht als Staatsform. In einer kleinen Form funktioniert es und ist auch ein Grundkonzept für viele andere Konzepte. Also ab in die Mülltonne der Geschichte und vergessen, ist nicht. Nur wird der Kommunismus ab einer bestimmten Größe instabil. |
Warum? Weisst du mehr? Ich denke zB dass eher das Gegenteil der Fall ist.
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Abc-Master als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 08.06.2007 Beiträge: 235
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(#742836) Verfasst am: 10.06.2007, 04:22 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Warum? Weisst du mehr? Ich denke zB dass eher das Gegenteil der Fall ist. |
Welcher Punkt irritiert dich?
Du meinst wahrscheinlich, daß wenn die ganze Welt kommunistisch wäre, der Kommunismus dann erfolgreicher wäre? Dann müßte es eine Zwangssolaidarität geben, dh reichere Regionen müßte einen Ausgleich an ärmere Regionen abgeben, zB Europa mit Afrika das Essen teilen. Das würde eine Zeit lang gut gehen, aber dann würden die sich fragen wieso sie die Hälfte von dem was sie erwirtschaften verschenken müssen. Müßten sie, sonst würde der Weltkommunismus nicht funktionieren. Reiche und arme kommunistische Staaten passen nicht zusammen.
Andererseits gibt es zB kommunenartige Stämme die so funktionieren. Jeder muß alles teilen, Privatbesitz gibt es nicht. Was einer erwirtschaftet kommt in einen gemeinsamen Pott. Er darf sich als erster das beste Stück seines Beitrags nehmen, aber das ist schon alles. Der Rest wird aufgeteilt. Allerdings funktioniert das nur weil alle bereit sind den gleichen Anteil zu liefern. Würde weltweit schlecht funktionieren und wäre utopisch.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#742839) Verfasst am: 10.06.2007, 06:25 Titel: |
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Ich weiß wirklich nicht, wie man Marx/Engels und Lenin eine Heilslehre unsterstellen kann, als wenn sie den Sozialismus erfunden hätten. Ich habe so den Eindruck hier, als hätten Viele gar nicht, nur so zum Beispiel, das "Kapital" überhaupt in der Hand gehabt.
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Der Autor registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 449
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(#742942) Verfasst am: 10.06.2007, 12:52 Titel: |
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Dass es ohne Religion besser wäre, heißt nicht, dass damit alle Probleme der Welt gelöst wären. Aber es wäre besser ohne Religion, so wie es besser ohne Aids wäre, auch wenn Krebs noch existiert.
Ich frage mich, was solche Heilslehren-Unterstellungen oder Atheismus-ist-auch-eine-Religion-Gleichsetzungen von religiöser Seite überhaupt sollen. Glauben die das wirklich oder ist es eine Strategie oder doch nur Dummheit?
Der Kommunismus geht davon aus, dass man die Menschen zu völligen Altruisten erziehen kann, dass man Kinder genau so gut außerhalb der Familie aufziehen kann, dass Essenshallen eine gute Idee sind, dass niemand erfolgreich ist, weil er talentiert ist und ehrgeizig, sondern nur, weil er Leute ausbeutet. Der Kommunismus verleugnet somit die menschliche Natur und das macht ihn gefährlich. Es mag aber auch sinnvolle Varianten davon geben.
_________________ http://feuerbringer.com/
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#742946) Verfasst am: 10.06.2007, 12:58 Titel: |
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Der Autor hat folgendes geschrieben: | Dass es ohne Religion besser wäre, heißt nicht, dass damit alle Probleme der Welt gelöst wären. Aber es wäre besser ohne Religion, so wie es besser ohne Aids wäre, auch wenn Krebs noch existiert.
Ich frage mich, was solche Heilslehren-Unterstellungen oder Atheismus-ist-auch-eine-Religion-Gleichsetzungen von religiöser Seite überhaupt sollen. Glauben die das wirklich oder ist es eine Strategie oder doch nur Dummheit? |
Durchaus zwei kongeniale Haltungen, die Du hier anführst. Nur daß Du dir die Eine zu eigen machst. Was beschwerst Du Dich also?
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Der Autor registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 449
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#742957) Verfasst am: 10.06.2007, 13:18 Titel: |
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Ich frage mich, was die beiläufige Pathologisierung abweichender Haltungen überhaupt soll. Glaubt man das wirklich? Oder ist es eine Strategie oder doch nur Dummheit?
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#742961) Verfasst am: 10.06.2007, 13:32 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Ich frage mich, was die beiläufige Pathologisierung abweichender Haltungen überhaupt soll. Glaubt man das wirklich? Oder ist es eine Strategie oder doch nur Dummheit? |
Es handelt sich doch um eine Kopie religioeser Muster.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Der Autor registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 449
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(#742963) Verfasst am: 10.06.2007, 13:38 Titel: |
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Zitat: | Ich frage mich, was die beiläufige Pathologisierung abweichender Haltungen überhaupt soll. |
Wenn jemand zu oder mit mit einem Phantom spricht, das nur in seinem Kopf existiert, wie viel verrückter geht es denn noch? Wenn jemand für ein Hirngespinst Kinder in die Luft sprengt, dann ist das irre und gefährlich.
Religion ist ein Virus, da mit ich mit Dawkins einer Meinung. Auf so eine Idee kommt man nur durch Gehirnwäsche in der Kindheit. Das erklärt dann auch, warum kaum jemand zu einer Religion konvertiert, wenn er erwachsen ist, sondern so gut wie immer die Religion seiner Eltern teilt. Religion ist Kindesmissbrauch. Den Kleinen wird Angst eingejagt vor ewiger Folter in der Hölle, das kann pychische Schäden auslösen. Außerdem werden durch die Erziehung zu Wahnvorstellungen rationale Entscheidungen erheblich erschwert. Man ist gegen Abtreibung und Homosexuelle, weil "Gott" das sagt. Man muss das überhaupt nicht mehr rechtfertigen, wenn man Rechte und Freiheit seiner Mitmenschen einschränkt. Das darf man einfach so. Ist das religiös, wenn ich das sage? Oder ist es die Wahrheit?
Das ist keine Frage von unterschiedlichen Meinungen. Es ist nicht meine "Meinung", dass die Erde älter ist als 10 000 Jahre. Es ist nicht meine "Meinung", dass es keinerlei Belege für die Existenz eines Gottes gibt.
Wenn man zu viel relativiert, findet man am Ende auch Steinigungen ok. Ist ja nur eine andere Meinung. Oder die Unterdrückung der Frau. Ist ja nur eine andere Kultur, die dürfen das... Die Demokratie setzt ein aufgeklärtes Bürgertum voraus, nicht umsonst hat man in der französischen Revolution die Religion bekämpft.
_________________ http://feuerbringer.com/
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#742989) Verfasst am: 10.06.2007, 14:37 Titel: |
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Der Autor hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ich frage mich, was die beiläufige Pathologisierung abweichender Haltungen überhaupt soll. |
Wenn jemand zu oder mit mit einem Phantom spricht, das nur in seinem Kopf existiert, wie viel verrückter geht es denn noch? Wenn jemand für ein Hirngespinst Kinder in die Luft sprengt, dann ist das irre und gefährlich.
Religion ist ein Virus, da mit ich mit Dawkins einer Meinung. Auf so eine Idee kommt man nur durch Gehirnwäsche in der Kindheit. Das erklärt dann auch, warum kaum jemand zu einer Religion konvertiert, wenn er erwachsen ist, sondern so gut wie immer die Religion seiner Eltern teilt. Religion ist Kindesmissbrauch. Den Kleinen wird Angst eingejagt vor ewiger Folter in der Hölle, das kann pychische Schäden auslösen. Außerdem werden durch die Erziehung zu Wahnvorstellungen rationale Entscheidungen erheblich erschwert. Man ist gegen Abtreibung und Homosexuelle, weil "Gott" das sagt. Man muss das überhaupt nicht mehr rechtfertigen, wenn man Rechte und Freiheit seiner Mitmenschen einschränkt. Das darf man einfach so. Ist das religiös, wenn ich das sage? Oder ist es die Wahrheit?
Das ist keine Frage von unterschiedlichen Meinungen. Es ist nicht meine "Meinung", dass die Erde älter ist als 10 000 Jahre. Es ist nicht meine "Meinung", dass es keinerlei Belege für die Existenz eines Gottes gibt.
Wenn man zu viel relativiert, findet man am Ende auch Steinigungen ok. Ist ja nur eine andere Meinung. Oder die Unterdrückung der Frau. Ist ja nur eine andere Kultur, die dürfen das... Die Demokratie setzt ein aufgeklärtes Bürgertum voraus, nicht umsonst hat man in der französischen Revolution die Religion bekämpft. |
Es tut mir aufrichtig leid für Dich, wenn Du in der Lage bist -je nach Schätzung- 60 bis 80% der Menschheit aufgrund eines Kriteriums, welches zudem ein Menschenrecht darstellt, als krank zu bezeichnen. Es tut mir leid für Dich, wenn Du in der Lage bist, die Gruppe der Attentäter und die Gruppe der Religiösen gleichzusetzen. Ich wünsche Dir aufrichtig, daß Du mal in in der Lage sein wirst, das fundamentalreligiöse Muster und die Gefährlichkeit Deiner Argumentation zu erkennen: nichtreligiös = gut+gesund / religiös = böse+krank. Ich frage mich ernsthaft, ob in der Schule die historische Dimension der Pathologisierung von Bevölkerungsgruppen nicht mehr gelehrt wird.
Wird erkannt, daß in folgenderart Aussage
Zitat: | Den Kleinen wird Angst eingejagt vor ewiger Folter in der Hölle, das kann pychische Schäden auslösen. |
eine Dämonisierung stattfindet, die man mit selbiger Aussage der -so scheint es- verhassten Gegenseite in die Schuhe schieben will?
Ich glaube nicht, daß jemand, der so argumentiert, auch nur den Hauch einer Ahnung davon hat, was Aufklärung überhaupt bedeutet. Er kennt den dialektischen Prozess nicht, durch den die Aufklärung gegangen ist. Du sollst das letzte Wort haben:
Zitat: | Wenn man zu viel relativiert, findet man am Ende auch Steinigungen ok. |
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Der Autor registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 449
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(#742999) Verfasst am: 10.06.2007, 14:59 Titel: |
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Wenn du nicht gegenargumentierst, wirst du mich auch nicht überzeugen. Mir immer wieder irgend eine Position zu unterstellen, das ist auch nicht gerade aufklärerisch nach deiner Definition.
Zitat: | Es tut mir aufrichtig leid für Dich, wenn Du in der Lage bist -je nach Schätzung- 60 bis 80% der Menschheit aufgrund eines Kriteriums, welches zudem ein Menschenrecht darstellt, als krank zu bezeichnen
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Ja, das ist ganz toll. Aber leider kein Argument für nichts. Ich bin voll böse, super.
Zitat: | Es tut mir leid für Dich, wenn Du in der Lage bist, die Gruppe der Attentäter und die Gruppe der Religiösen gleichzusetzen. |
Es gibt Attentäter, die aufgrund ihrer Religion Attentäter sind und welche, die aus anderen Gründen Attentate begehen. Es gibt religiöse Menschen, die Attentate begehen und welche, die das nicht tun. NA UND?
Der religiöse Bezug zur Welt ist gefährlich, ja. Das unkritische, dogmatische Verteidigen einer willkürlichen, oft inhumanen Position, allein legitimiert durch "heilige" Bücher und Priester.
Zitat: | nichtreligiös = gut+gesund / religiös = böse+krank |
Nein, das stimmt nicht. Religiöse Menschen haben ja nicht zwangsweise Wahnvorstellungen, die meisten machen einfach mit, für sie ist Religion eine kulturelle Sache und sie verteidigen die Dogmen, weil sie einfach zu faul sind, diese zu hinterfragen oder aus welchen Gründen auch immer. Das ändert die Lage nicht: Wenn jemand sagt, dass Homosexualität eine Krankheit ist, dann begründet er es nicht weiter, wenn er einfach feststellt, dass es in der Bibel steht. Das ist eine Position, über die man in der Tat nur lachen kann und die man nicht ernstnehmen muss.
Es gibt böse Atheisten und gute Religiöse. Und wieder muss ich fragen: Wieso ist das ein Argument für Religion?
Zitat: | eine Dämonisierung stattfindet, die man mit selbiger Aussage der -so scheint es- verhassten Gegenseite in die Schuhe schieben will? |
Bezweifelst du etwa, dass das katholische und andere Glaubensbekenntnisse die Hölle für real halten und dass deren Vertreter ihren Kindern davon erzählen? Dann wäre das wohl eher ein Realitätsverlust auf deiner und nicht auf meiner Seite. Ich behaupte nicht, dass jeder dies tut, aber jeder, der WIRKLICH an das katholische Glaubensbekenntnis glaubt, der glaubt auch an die Hölle (natürlich, lies es doch nach!).
Zitat: | Er kennt den dialektischen Prozess nicht, durch den die Aufklärung gegangen ist. |
Vorwürfe sind keine Argumente. Klar kann man die Leute auch umerziehen, wie du es vorschlägst, aber man darf genauso gut erst einmal feststellen, warum sich das überhaupt lohnt, warum man das tun sollte und wie. Die Aufklärung hat mit sehr deutlicher Religionskritik angefangen.
Zitat: | Wenn man zu viel relativiert, findet man am Ende auch Steinigungen ok. |
Tolles Zitat, ich hab's halt drauf. Leider hat es überhaupt nichts mit meiner Position zu tun, Relativieren ist das glatte Gegenteil von dem, was ich hier tue.
_________________ http://feuerbringer.com/
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#743003) Verfasst am: 10.06.2007, 15:07 Titel: |
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Der Autor hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Wenn man zu viel relativiert, findet man am Ende auch Steinigungen ok. |
Tolles Zitat, ich hab's halt drauf. Leider hat es überhaupt nichts mit meiner Position zu tun, Relativieren ist das glatte Gegenteil von dem, was ich hier tue. |
Bevor jemand <s>auf Deinen Trick reinfällt</s> Deine Nachlässigkeit missversteht.
Der Autor(!) hat folgendes geschrieben: | Wenn man zu viel relativiert, findet man am Ende auch Steinigungen ok. |
Sag mal, schreibst Du nicht auch für den hpd?
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Der Autor registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 449
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(#743018) Verfasst am: 10.06.2007, 15:33 Titel: |
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Natürlich stammt das Zitat von mir, ich habe noch niemals etwas anderes behauptet! Es geht um den Inhalt meines Zitats. Ich weise darin auf den Fehler hin, zu viel zu relativieren, begehe diesen Fehler jedoch nicht selbst.
Zitat: | Sag mal, schreibst Du nicht auch für den hpd? |
Ja, ich übersetze die Texte der Neuen Atheisten und schreibe diverse andere Artikel. Warum? Könntest du mal argumentieren, statt nur mit Vorwürfen um dich zu schmeißen und meine Kompetenz in Frage zu stellen? Was kommt denn als Nächstes? Die Gedankenpolizei? Ich komme bald auf die Idee, dass ich hier nicht derjenige mit den "religiösen Mustern" bin, wenn das so weiter geht.
_________________ http://feuerbringer.com/
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Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
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(#743028) Verfasst am: 10.06.2007, 15:59 Titel: Re: "Neue Atheisten" versus "Alte Atheisten" |
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Eifellady hat folgendes geschrieben: | ...
Wenn ich jetzt - wie im Thread um den Moscheenbau - die Aussage von Queen of Las Vegas lese, dass alle, die hinter der PM des IBKA Landesverbandes NRW stehen - Häretiker und Verräter an der "Sache" seien, erinnert mich das genau an diese Zeit in der mir vorgeworfen wurde, den Glauben zu verraten.
Ich habe den Eindruck, manche angebliche Atheisten sind religiöser als die Religiösen selber.
Ellen |
Die Häretiker und Verräter waren überspitzte Formulierungen die ich gerne verwendet habe um mit einem Augenzwinkern zu provozieren.
Mein gesellschaftliches Ziel ist es Religionen auf eine gesellschaftspolitische Unbedeutsamkeim zurück zu drängen. Auf dem Weg dorthin bedarf es Strukturen, Menschen die sich Organisieren, Aufgaben übernehmen und Einfluß anstreben. Es gibt Werte an die man glaubt und die es zu verteidigen gilt, dadurch entstehen zwangsläufig Strategien die durchaus denen der Kirchen ähneln können. Man kann den Kirchen doch nicht eine unorganisierte Beliebigkeit entgegensetzen wenn man Religion langfristig für Überflüssig hält. Im evolutionärem Humanismus werden den religiösen Werten humanistische Werte entgegen gesetzt die nach wissenschaftlicher Methodik gegen dogmatismus 'gesichert' sind. Die Methode der Herangehensweise (wissenschaftlich Fundierung/ Zweifel am Zweifel) und die ethischen Inhalte machen hier den Unterschied aus. Diese Werte müssen aber duch Aufklärung in eine religiöse Gesellschaft hereintransportiert werden, hierfür sind leider Instrumente notwendig wie man sie von anderen Institutionen kennt. Es bedarf also auch hier an Disziplin, Integrität und Kongruenz zw. verschiedenen Akteuren.
_________________ The Brights
Giordano Bruno Stiftung
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Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
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(#743031) Verfasst am: 10.06.2007, 16:01 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: |
Sag mal, schreibst Du nicht auch für den hpd? |
Erörtere mal den Hintergrund dieser Frage, bitte
_________________ The Brights
Giordano Bruno Stiftung
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#743062) Verfasst am: 10.06.2007, 16:36 Titel: |
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Der Autor hat folgendes geschrieben: | Natürlich stammt das Zitat von mir, ich habe noch niemals etwas anderes behauptet! Es geht um den Inhalt meines Zitats. Ich weise darin auf den Fehler hin, zu viel zu relativieren, begehe diesen Fehler jedoch nicht selbst.
Zitat: | Sag mal, schreibst Du nicht auch für den hpd? |
Ja, ich übersetze die Texte der Neuen Atheisten und schreibe diverse andere Artikel. Warum? Könntest du mal argumentieren, statt nur mit Vorwürfen um dich zu schmeißen und meine Kompetenz in Frage zu stellen? Was kommt denn als Nächstes? Die Gedankenpolizei? Ich komme bald auf die Idee, dass ich hier nicht derjenige mit den "religiösen Mustern" bin, wenn das so weiter geht. |
Ich reagiere allergisch darauf, wenn Menschen über eine Gruppenzugehörigkeit pathologisiert und kriminalisiert werden. Das sollten wir uns nicht antun. Wir sollten nicht vergessen, daß dies ein politisches Mittel ist, dessen sich Demagogen bedienen. Wir sollten in Auseinandersetzungen auf bestimmte Mittel verzichten. Sie bringen keinen Gewinn. Man kann Religion kritisieren, man kann die Kirche kritisieren, man kann die bigotte Homophobie des Klerus kritisieren. Aber man sollte darauf verzichten, Menschengruppen zu pathologisieren. Ich verstehe gar nicht, warum der antihumanistische Impuls hinter diesem Vorgang nicht verstanden wird.
Zu Deiner Frage: Ich hatte mal einen PN-Wechsel mit jemanden, den ich als hpd-Autor in Erinnerung habe. Aber ich glaube nicht, daß Du das warst. Kann mich jedenfalls nicht so genau erinnern.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#743119) Verfasst am: 10.06.2007, 18:17 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Man kann Religion kritisieren, man kann die Kirche kritisieren, man kann die bigotte Homophobie des Klerus kritisieren. |
Es gefällt mir nicht, daß ich das geschrieben habe. Ich begehe die Fehler, die ich anderen vorwerfe. Der Klerus ist nicht in toto homophob. Sorry.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#743121) Verfasst am: 10.06.2007, 18:22 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Aber man sollte darauf verzichten, Menschengruppen zu pathologisieren. Ich verstehe gar nicht, warum der antihumanistische Impuls hinter diesem Vorgang nicht verstanden wird. |
Hm, sagen wir so: Wenn man es als Krankheit ansieht - dabei ist es m. E. maximal Dummheit -, wird man es auch als solche bezeichnen. Wenn es nun eine Krankheit wäre, wäre es auch anti-humanistisch, das zu verdecken. Ich würde an deiner Stelle weniger auf moralisch-ethischer Ebene, denn auf der Sachebene dagegen vorgehen - Bezeichnungen als anti-humanistisch sind eben auch kein Argument.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#743126) Verfasst am: 10.06.2007, 18:28 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Aber man sollte darauf verzichten, Menschengruppen zu pathologisieren. Ich verstehe gar nicht, warum der antihumanistische Impuls hinter diesem Vorgang nicht verstanden wird. |
Hm, sagen wir so: Wenn man es als Krankheit ansieht - dabei ist es m. E. maximal Dummheit -, wird man es auch als solche bezeichnen. Wenn es nun eine Krankheit wäre, wäre es auch anti-humanistisch, das zu verdecken. Ich würde an deiner Stelle weniger auf moralisch-ethischer Ebene, denn auf der Sachebene dagegen vorgehen - Bezeichnungen als anti-humanistisch sind eben auch kein Argument. |
Du hast den entscheidenden Punkt übersehen. Wenn ein Mensch krank ist, dann ist er krank. Wenn eine Bevölkerungsgrupe als krank bezeichnet wird, dann ist es Demagogie. Und das ist antihumanistisch.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#743131) Verfasst am: 10.06.2007, 18:32 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Du hast den entscheidenden Punkt übersehen. Wenn ein Mensch krank ist, dann ist er krank. Wenn eine Bevölkerungsgrupe als krank bezeichnet wird, dann ist es Demagogie. Und das ist antihumanistisch. |
Alle Krebskranken sind krank - ist das Demagogie? Nein. Eben, wenn das Kriterium "religiös" also eine Krankheit _wäre_, wäre es auch keine Demagogie.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#743132) Verfasst am: 10.06.2007, 18:32 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: |
Du hast den entscheidenden Punkt übersehen. Wenn ein Mensch krank ist, dann ist er krank. Wenn eine Bevölkerungsgrupe als krank bezeichnet wird, dann ist es Demagogie. Und das ist antihumanistisch. |
Wenn der Grund entsprechend ausfällt. Andersartige Weltanschauung ist nicht krankhaft, Fanatismus, der zu einer von Zwängen beherrschten Lebenseinstellung führt, ist u. U. schon krank, aber nicht unbedingt für andere schädlich.
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Der Autor registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 449
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(#743143) Verfasst am: 10.06.2007, 18:52 Titel: |
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Zitat: | Aber man sollte darauf verzichten, Menschengruppen zu pathologisieren. |
Wenn ich sage, dass Leute, die Aids haben, Aids haben, dann pathologisiere ich sie auch. Was ist daran antihumanistisch? Ich will sie ja nicht in Konzentrationslager stecken, nur weil sie von einem Virus infiziert sind, ich will sie doch vielmehr heilen.
Das ist eben schon etwas, das ich bei allen wirklich religiösen Menschen festgestellt habe: Eine Immunität gegen rationale Argumente, was ihren Glauben betrifft. Wie der Aids-Virus passt sich Religion den neuen Umweltbedingungen an und mutiert, so dass sie immer weiter existieren kann. Deshalb auch die Erfindung "theologische Evolution" oder das Ende der Ketzerverbrennung. Der Virus wirkt fort, doch er mutiert. Nach wie vor ist es jedoch der substanziell selbe gefährliche Virus. Die Umweltbedingungen haben sich im aufgeklärten Europa sehr zu seinem Nachteil verändert, wodurch er geschwächt wurde und sich weniger gut vermehren kann. Deshalb strebt Religion nach einer Rückkehr zum Originalzustand. Wir sehen das daran, dass der Papst die Gelegenheit beim Schopfe packt und die reale Existenz der Hölle wieder betont und die Ureinwohner Mittelamerikas als willige Wirte des Virus Christentum darstellt, die nur darauf gewartet haben, infiziert zu werden.
_________________ http://feuerbringer.com/
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#743153) Verfasst am: 10.06.2007, 19:10 Titel: |
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Der Autor hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Aber man sollte darauf verzichten, Menschengruppen zu pathologisieren. |
Wenn ich sage, dass Leute, die Aids haben, Aids haben, dann pathologisiere ich sie auch. Was ist daran antihumanistisch? Ich will sie ja nicht in Konzentrationslager stecken, nur weil sie von einem Virus infiziert sind, ich will sie doch vielmehr heilen.
Das ist eben schon etwas, das ich bei allen wirklich religiösen Menschen festgestellt habe: Eine Immunität gegen rationale Argumente, was ihren Glauben betrifft. Wie der Aids-Virus passt sich Religion den neuen Umweltbedingungen an und mutiert, so dass sie immer weiter existieren kann. Deshalb auch die Erfindung "theologische Evolution" oder das Ende der Ketzerverbrennung. Der Virus wirkt fort, doch er mutiert. Nach wie vor ist es jedoch der substanziell selbe gefährliche Virus. Die Umweltbedingungen haben sich im aufgeklärten Europa sehr zu seinem Nachteil verändert, wodurch er geschwächt wurde und sich weniger gut vermehren kann. Deshalb strebt Religion nach einer Rückkehr zum Originalzustand. Wir sehen das daran, dass der Papst die Gelegenheit beim Schopfe packt und die reale Existenz der Hölle wieder betont und die Ureinwohner Mittelamerikas als willige Wirte des Virus Christentum darstellt, die nur darauf gewartet haben, infiziert zu werden. |
Ich kann den zelig gut verstehen, wenn ihm sowas spanisch vorkommt. Es mischt sich zwar mit mE Richtigem, aber diese Rhetorik ist schon sone Sache. Klingt anmaßend und i.Ü. religiös, sich als den atheistischen Heiland hinzustellen.
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Der Autor registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 449
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(#743158) Verfasst am: 10.06.2007, 19:15 Titel: |
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Es geht um das rationale Denken an sich, nicht um eine bestimmte Ideologie, mit der ich eine andere heilen wollte. Ich lehne jede Ideologie ab. Ich will eine aufgeklärte Gesellschaft haben, in der Entscheidungen nicht auf Grundlage heiliger Bücher getroffen werden, sondern auf Grundlage vernünftiger Argumente. Die Religion widerspricht dem grundsätzlich und notwendig.
_________________ http://feuerbringer.com/
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#743159) Verfasst am: 10.06.2007, 19:15 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich kann den zelig gut verstehen, wenn ihm sowas spanisch vorkommt. Es mischt sich zwar mit mE Richtigem, aber diese Rhetorik ist schon sone Sache. Klingt anmaßend und i.Ü. religiös, sich als den atheistischen Heiland hinzustellen. |
Da muss ich dir ausnahmsweise einmal zustimmen.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#743167) Verfasst am: 10.06.2007, 19:20 Titel: |
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Boahhhhhhhhhh! Dankeeeeeeeee!
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#743169) Verfasst am: 10.06.2007, 19:21 Titel: |
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Der Autor hat folgendes geschrieben: | Es geht um das rationale Denken an sich, nicht um eine bestimmte Ideologie, mit der ich eine andere heilen wollte. Ich lehne jede Ideologie ab. Ich will eine aufgeklärte Gesellschaft haben, in der Entscheidungen nicht auf Grundlage heiliger Bücher getroffen werden, sondern auf Grundlage vernünftiger Argumente. Die Religion widerspricht dem grundsätzlich und notwendig. |
Dann fang' mal selber bei Dir an!
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