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Warum seid ihr Atheisten?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#753423) Verfasst am: 23.06.2007, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

snafu hat folgendes geschrieben:
Der Spielverderber hat folgendes geschrieben:
Na dann hast du deine Antwort doch bereits bekommen.
Wenn du dich von Dogmen fernhalten willst bleibt dir letztendlich nichts anderes übrig als dir eine wissenschaftliche Weltsicht zu eigen zu machen.
Diese ist frei von Dogmen da sie nicht eine Weltbeschreibung an sich, sondern "nur" eine Methode ist.


eben nicht! eine wissenschaftliche weltsicht ist, methodik hin oder her, nur auf das beobachtbare beschränkt.

aber ich seh schon, so wird das nix, das thema hier bringt mich auch nicht weiter...

danke für eure antworten


was heisst hier 'eben nicht' und was gibt es denn jenseits der beobachtbaren Welt noch?

Welchen Grund gibt es denn etwas Nicht-Beobachtbares als Erklärungsmodel zugrundezulegen? Warum sollte dieses Nicht-Beobachtbare ausgerechnet ein bestimmter Gott oder ein bestimmter Esofirlefanz sein? Wenn du einen bestimmten Firlefanz glaubst, gibt es keinen Grund, nicht auch an kleine geile nackige Feen zu glauben, die, was weiss ich, den Regen machen zB.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#753428) Verfasst am: 23.06.2007, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

snafu hat folgendes geschrieben:
Der Spielverderber hat folgendes geschrieben:
Na dann hast du deine Antwort doch bereits bekommen.
Wenn du dich von Dogmen fernhalten willst bleibt dir letztendlich nichts anderes übrig als dir eine wissenschaftliche Weltsicht zu eigen zu machen.
Diese ist frei von Dogmen da sie nicht eine Weltbeschreibung an sich, sondern "nur" eine Methode ist.


eben nicht! eine wissenschaftliche weltsicht ist, methodik hin oder her, nur auf das beobachtbare beschränkt.

Was manche an diesem "Argument" finden...
Wenn das Nichtbeobachtbare in die Welt eingreift, können wir die Auswirkungen beobachten.
Wenn das Nichtbeobachtbare nicht in die Welt eingreift, ist es prinzipiell witz- und belanglos.
_________________
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Achiever
immun



Anmeldungsdatum: 31.05.2006
Beiträge: 95

Beitrag(#753433) Verfasst am: 23.06.2007, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

auch wenn das alles richtig zu sein scheint was ihr da sagt (selbst sogenannte "spirituelle grenzerfahrungen" sind reduzierbar auf neurochemische prozesse) bleibt für mich die frage nach der menschlichen ethik.

wenn der "sinn des lebens" nicht beobachtbar ist, dann gibt es ihn auch nicht!?

bin ich der "sinn des lebens" weil ich eine auswirkung des nichtbeobachtbaren bin?
dann wird jede ethik überflüssig..

erklär mir das doch mal einer...
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Der Spielverderber
..etwas verwirrt



Anmeldungsdatum: 22.07.2005
Beiträge: 1294

Beitrag(#753440) Verfasst am: 23.06.2007, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Phew das wurde hier schon oft gefragt ich geb da mal ein resümee

Zitat:
bleibt für mich die frage nach der menschlichen ethik.

Das ist relativ.
Zitat:
wenn der "sinn des lebens" nicht beobachtbar ist, dann gibt es ihn auch nicht!?

Ein Sinn existiert nich "an sich" man gibt dem Leben oder anderen Dingen einen Sinn.

Zitat:
bin ich der "sinn des lebens" weil ich eine auswirkung des nichtbeobachtbaren bin?

Schwurbelschwurbel, wenn das unbeobachtbare Auswirkungen auf die Beobachtbare Welt hätte wäre es ja selber beobachtbar. Da es aber unbeobachtbar ist ist es egal.

Zitat:
dann wird jede ethik überflüssig..

Blödsinn
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#753445) Verfasst am: 23.06.2007, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Und es geht sogar ohne Arroganz: Ethik ist nicht überflüssig, nur weil sie nicht mehr durch Kulte letztbegründet wird. Sie setzt über die Rechtssprechung den Schutz (der momentanen Auffassung) des Individuums zeitgemäß um.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#753498) Verfasst am: 23.06.2007, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Haldir hat folgendes geschrieben:
snafu hat folgendes geschrieben:
atheisten haben also KEINE weltanschauung?


Ja richtig!

Weil es nur ein Teilaspekt einer Weltanschauung ist bzw. sein kann! Für sich gesehen wäre es etwas mager!


"Ja richtig" stimmt aber nicht.

Atheisten haben eine(jweils individuell völlig unterschiedlich ausfallende) Weltanschauung, aber das ist nicht der Atheismus.

Die Frage "Haben Atheisten eine Weltanschauung" ist genauso wie die Frage "Haben Jogger, Blumenhändler, Rothaarige eine Weltanschauung".
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#753500) Verfasst am: 23.06.2007, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

snafu hat folgendes geschrieben:
auch wenn das alles richtig zu sein scheint was ihr da sagt (selbst sogenannte "spirituelle grenzerfahrungen" sind reduzierbar auf neurochemische prozesse) bleibt für mich die frage nach der menschlichen ethik.

wenn der "sinn des lebens" nicht beobachtbar ist, dann gibt es ihn auch nicht!?

bin ich der "sinn des lebens" weil ich eine auswirkung des nichtbeobachtbaren bin?
dann wird jede ethik überflüssig..

erklär mir das doch mal einer...


Ethik wird eigentlich erst dann überflüssig, wenn ein Sinn "von außen" kommt, also durch ein übernaturalistisches Wesen bestimmt wird. Da wäre dann gar kein Raum mehr übrig, um die ethischen Fragestellungen zu platzieren.
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Lord Snow
I am the one who knocks



Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#753503) Verfasst am: 23.06.2007, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Haldir hat folgendes geschrieben:
snafu hat folgendes geschrieben:
atheisten haben also KEINE weltanschauung?


Ja richtig!

Weil es nur ein Teilaspekt einer Weltanschauung ist bzw. sein kann! Für sich gesehen wäre es etwas mager!


"Ja richtig" stimmt aber nicht.

Atheisten haben eine(jweils individuell völlig unterschiedlich ausfallende) Weltanschauung, aber das ist nicht der Atheismus.

Die Frage "Haben Atheisten eine Weltanschauung" ist genauso wie die Frage "Haben Jogger, Blumenhändler, Rothaarige eine Weltanschauung".


Ich weiß, habe mich wohl etwas falsch ausgedrückt, wollte aber im Grunde nur dasselbe sagen, wie du im 2. Satz!
_________________
Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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Harald
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 26

Beitrag(#753969) Verfasst am: 24.06.2007, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Exelmes+Scherzlos.

Ich denke wir teilen das selbe Urteil.

Ich konnte nur 3 Seiten lesen.

Gott ohne Religion ist ... ein Gott ohne Religion?
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#754015) Verfasst am: 24.06.2007, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Harald hat folgendes geschrieben:
Exelmes+Scherzlos.

Ich denke wir teilen das selbe Urteil.

Ich konnte nur 3 Seiten lesen.

Gott ohne Religion ist ... ein Gott ohne Religion?


- Gott ist nichts als ein Wort. Wer sich mit sowas begnügen mag...
Zwischen Gott und einer Gottes-vorstellung liesse sich ja noch mal unterscheiden.
(Keiner weiß eigentlich was damit gemeint ist...wenn es keine Vorstellung ist)
zwinkern
Philosophisch ist die "Nuss" schon mindestens über 2500 Jahre geknackt...bzw. abgehandelt.
(Natürlich kann jeder seine eigene Meinung dazu haben)

Neuzeitlich hat Kant die Sache für alle "Vertreter" und "Versteher",
Anhänger, Nachbeter, usw. (sowohl bei Religiösen und auch Atheisten)
gewissermaßen aufgeklärt.
Die Metaphysik ist damit jedenfalls an ihre Grenzen gestoßen.
Auch wenn man sie nicht für tot erklären muß.

Ohne eine vernünftige Begriffsbestimmung sind die ganzen
Scheingefechte zwischen sogenannten Religiösen und sogenannten
Atheisten völlig sinnlos. zwinkern

Der berüchtigte Hamster im Laufrad.

Es ist wohl auch ein Identitätsproblem. Der Mensch möchte sich unbedingt
mit irgendwas identifizieren. Sei es nur eine bestimmte Religion, oder Weltanschauung,
usw. - was im Prinzip auch in Ordnung sein kann. Sofern es nicht ne Obsession wird...
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#754173) Verfasst am: 24.06.2007, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Gott, so es ihn denn gäbe, könnte auch mit dem Alles oder seinem Minuswert, dem Nichts, der bloßen Null verglichen werden. Mathematik, wenn sie sich nicht auf einfachste Rechenoperationen beschränkt, kommt ohne die NULL nicht aus. Wer also Gott braucht, der braucht ihn etwa so, wie man in der Mathematik halt die Zero benötigt. Ein Scharnier gewissermaßen, damit die Tür sich dreht, ein Roter Faden, damit das Seil hält.
Wer da idealistisch drauf ist, der wird um ein solches Scharnier nicht drumherum kommen. Oder anders ausgedrückt, Gott ist sein Koeffizient (Konstante)und er, der idealistische Mensch, seine bloße Variable, sieht er ihn doch als seinen Demiurg an.
Nehmen wir mal an es gäbe Gott, so hat uns das ddennoch egal zu sein, da dieser ja nicht in das irdische Geschehen eingreift und wir kein Weiterleben "spendiert bekommen".
Schon Epikur vertrat die Auffassung, dass uns die Götter gleichgültig zu sein haben, da diese lediglich in ihren Intermundien leben und unbekümmert der irdischen Dinge, dort ihr Eigenleben frönen.
Smilie
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Penolph
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 360
Wohnort: München

Beitrag(#754203) Verfasst am: 24.06.2007, 23:30    Titel: Atheist Antworten mit Zitat

Exelmes hat folgendes geschrieben:
jagy, ich finde deine Defintionen von Atheismus und Antitheismus, die andere hier mit dir vermutlich teile, für fragwürdig. Atheismus besteht aus griech. a… "nicht" und theos "Gott" und impliziert damit Antitheismus. Athisten glauben nach dieser Defintion an die Nichtexistenz eines Gottes. Somit bedeutet Atheismus und Antitheismus, wobei man letzteres anders interpretieren kann, wie z.b. Hass auf Gott, das gleiche.


Nö, ich war wenn auch nach den Maßstäben der christen ein "schlechter christ" und glaubte. Jetzt glaube ich nicht!!! Auch nicht daran, dass ich einen Glauben haben könnte. Alles Gesulze. Ist das so schwer? ich glaube nicht
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#754265) Verfasst am: 25.06.2007, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

Erzeugt denn Religion Angst vor dem Tod? Das ist ja mal ganz was Neues!
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#754279) Verfasst am: 25.06.2007, 02:17    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Erzeugt denn Religion Angst vor dem Tod? Das ist ja mal ganz was Neues!


Jo. Ich denke auch, dass es in der Hölle ganz lustig sein könnte. Andereseits ist die Hölle ja eigentlich die individuelle Maximierung des Schmerzes und könnte für jeden anders aussehen. Erzähl's mir: Was ist deine Hölle?
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Penolph
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 360
Wohnort: München

Beitrag(#754311) Verfasst am: 25.06.2007, 09:09    Titel: glauben Antworten mit Zitat

Zu allem: glauben ist ein Verb wie z.B. laufen. Ich entschließe mich zu laufen oder ich entschließe mich nicht zu laufen. Ich entschließe mich zu glauben oder eben nicht zu glauben. Bleibt doch mir überlassen. Die Tätigkeit ist zu ende. fool I`m a fool. But W. Bush is a overfool.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#754355) Verfasst am: 25.06.2007, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Erzeugt denn Religion Angst vor dem Tod? Das ist ja mal ganz was Neues!


Jo. Ich denke auch, dass es in der Hölle ganz lustig sein könnte. Andereseits ist die Hölle ja eigentlich die individuelle Maximierung des Schmerzes und könnte für jeden anders aussehen. Erzähl's mir: Was ist deine Hölle?


haha, genau, die Vorstellung vom Feuerofen macht das warten auf den Tod ganz bestimmt angenehmer...
Und hei, heulen und zähneklappern - das hört sich doch an wie ein HeavyMetal-Konzert - was soll daran schon schlimm sein.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#754362) Verfasst am: 25.06.2007, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Ich kann zu dem Thema wirklich massenhaft zitieren.
(...) Es ist auch nicht so, dass ich es nicht in Worte
fassen könnte aber was würde es nützen, wenn mich keiner versteht ?


Hier ein kleiner, dreischrittiger Leitfaden für dich, an dem du dich bei Bedarf orientierten kannst:

Zitat:
1.) (Schon) XY hat gesagt "[hier Zitat einsetzen]".

2.a) Damit meint XY m.E., dass [hier die zuvor durch das "m.E." kenntlich gemachte eigene Interpretation des Zitats einfügen]
ODER
2.b) Damit meint XY, dass [hier eine fremde Deutung aus der Sekundärliteratur anführen (idealerweise natürlich mit Literaturangabe)].

3.) Ich teile diese Ansichten von XY, weil [hier mit eigenen Worten den Bezug zur eigenen Meinung/Weltanschauung/dem Diskussionthema herstellen]

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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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pariparo
Bright & HyperAtheist



Anmeldungsdatum: 22.06.2007
Beiträge: 2378
Wohnort: Berlin

Beitrag(#754387) Verfasst am: 25.06.2007, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen! Ich bin Atheist weil ich ein Bright bin zwinkern Ich bin nicht "traditionsblind". Personenkult, ob weltlich oder "überirdisch" gibt es für mich nicht. Mich nerven "die Kirchen" und der Klerus. Überall haben sie sich eingenistet. Schulen, Medien, Politik usw. Auch von meinen Steuern wird ein Landesbischof bezahlt zornig Soll jeder glauben was er will... aber bitte nicht mit staatlicher Unterstützung!
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Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)

muede
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#754395) Verfasst am: 25.06.2007, 12:05    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Penolph hat folgendes geschrieben:
Zu allem: glauben ist ein Verb wie z.B. laufen. Ich entschließe mich zu laufen oder ich entschließe mich nicht zu laufen. Ich entschließe mich zu glauben oder eben nicht zu glauben. Bleibt doch mir überlassen. Die Tätigkeit ist zu ende.


Ja? Dann glaube doch bitte für eine Woche an die Lehre der katholischen Amtskirche, dann sei für eine Woche überzeugter Buddhist, dann eine Woche lang Hindu. Berichte mal, wie es Dir dabei ergangen ist.
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#754445) Verfasst am: 25.06.2007, 13:27    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Penolph hat folgendes geschrieben:
Zu allem: glauben ist ein Verb wie z.B. laufen. Ich entschließe mich zu laufen oder ich entschließe mich nicht zu laufen. Ich entschließe mich zu glauben oder eben nicht zu glauben. Bleibt doch mir überlassen. Die Tätigkeit ist zu ende.


Ja? Dann glaube doch bitte für eine Woche an die Lehre der katholischen Amtskirche, dann sei für eine Woche überzeugter Buddhist, dann eine Woche lang Hindu. Berichte mal, wie es Dir dabei ergangen ist.


- Ich sehe nicht ein warum sich Atheisten, dass Wort "glauben"
von z.B. Religiösen abnehmen lassen sollten. Atheisten gebrauchen
das Wort für gewöhnlich nur anders, bzw. in anderen Zusammenhängen.

Bei Buddhisten gehts übrigens nicht um "Glauben".
(Da gibts keinen personalen Schöpfergott)
Bei denen gehts mehr um Erkenntnis.
Glauben hat im Buddhismus eher den Stellenwert von "Vertrauen".
zwinkern
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#754448) Verfasst am: 25.06.2007, 13:31    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Penolph hat folgendes geschrieben:
Zu allem: glauben ist ein Verb wie z.B. laufen. Ich entschließe mich zu laufen oder ich entschließe mich nicht zu laufen. Ich entschließe mich zu glauben oder eben nicht zu glauben. Bleibt doch mir überlassen. Die Tätigkeit ist zu ende.


Ja? Dann glaube doch bitte für eine Woche an die Lehre der katholischen Amtskirche, dann sei für eine Woche überzeugter Buddhist, dann eine Woche lang Hindu. Berichte mal, wie es Dir dabei ergangen ist.

Das wäre allerdings ein interessantes Experiment, wenn es denn durchführbar wäre... Sehr glücklich
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#754455) Verfasst am: 25.06.2007, 13:50    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Zitat:

- Ich sehe nicht ein warum sich Atheisten, dass Wort "glauben"
von z.B. Religiösen abnehmen lassen sollten. Atheisten gebrauchen
das Wort für gewöhnlich nur anders, bzw. in anderen Zusammenhängen.


Sie gebrauchen es "anders" und "in anderen Zusmmenhängen". Genau genommen gebrauchen sie es in einer völlig anderen Bedeutung: Sitzmöbel und Geldinstitut.
Andererseits frage ich mich, ob man als Atheist um der Eindeutigkeit willen nicht tatsächlich auf das Wort verzichten sollte...?
Dem stünde nur entgegen, dass es - als säkulares Teekesselchen - möglicherweise Bedeutungsnuancen transportieren könnte, die Verben wie "vermuten" oder "annehmen" nicht ausdrücken könnten. Leider ist dieses Wörtchen ein Fallstrick, über den schon viele Religiöse (und wohl auch schon der eine oder andere "Atheist") gestolpert sind. Meistens hat der haltlose Vorwurf "Ihr glaubt doch auch" seinen Ursprung in der nicht verstandenen Ambiguität dieses Wörtchens.
Allerdings weiß ich gerade nicht, ob das für unsereins hilfreich ist (um direkt auf den entscheidenden Punkt zwischen "Ich glaube an..." und "Ich glaube nicht an..." kommen zu können) oder einfach nur lästig?

Was meint die werte Atheistengemeinde?
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Penolph
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Beiträge: 360
Wohnort: München

Beitrag(#754470) Verfasst am: 25.06.2007, 14:14    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Penolph hat folgendes geschrieben:
Zu allem: glauben ist ein Verb wie z.B. laufen. Ich entschließe mich zu laufen oder ich entschließe mich nicht zu laufen. Ich entschließe mich zu glauben oder eben nicht zu glauben. Bleibt doch mir überlassen. Die Tätigkeit ist zu ende.


Ja? Dann glaube doch bitte für eine Woche an die Lehre der katholischen Amtskirche, dann sei für eine Woche überzeugter Buddhist, dann eine Woche lang Hindu. Berichte mal, wie es Dir dabei ergangen ist.


Na gut! Müsste mir dann allerdings mein Hirn amputieren lassen, um an Fantasiegebilde zu glauben. Bin dem ganzen Mist aber (wenn auch spät) entsprungen. Lieber habe ich weiterhin keinen Glauben mehr. Leben ist so viel einfacher und übersichtlicher. Es ist köstlich völlig ohne religiöse Belastung den Verstand einsetzen zu können. Übrigens der geistige Horizont erweitert sich immer mehr, weil es für mich keine Indizes mehr gibt.Nein, so geht das nicht!
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#754489) Verfasst am: 25.06.2007, 14:41    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Zitat:

- Ich sehe nicht ein warum sich Atheisten, dass Wort "glauben"
von z.B. Religiösen abnehmen lassen sollten. Atheisten gebrauchen
das Wort für gewöhnlich nur anders, bzw. in anderen Zusammenhängen.


Sie gebrauchen es "anders" und "in anderen Zusmmenhängen". Genau genommen gebrauchen sie es in einer völlig anderen Bedeutung: Sitzmöbel und Geldinstitut.


- Nicht zwangsläufig. Es ist schlicht nicht hilfreich zu verallgemeinern.
Auch Religiöse besitzen z.B. eine Alltagssprache oder Umgangssprache.
Ich bin sehr dafür zu differenzieren. Wenn so mancher Atheist die
Religion als das "Übel" schlecht hin darstellt, dann ist das nicht
in Ordnung. Warum ? Weil man erstmal klären müsste,
was damit eigentlich gemeint ist. Das Wort Religion
ist aber bereits von vorneherein "negativ" besetzt.
Damit wird z.B. automatisch Korruption verbunden
oder Machtmißbrauch oder sonstige Gemeinheiten.
Könnte man beliebig fortsetzen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Religion

Ebensogut könnte man damit "postive" Dinge verbinden,
wie z.B. Gemeinschaft oder Gemeinwesen; Gemeinssinn.
Verbundenheit, etc.

Zitat:
Andererseits frage ich mich, ob man als Atheist um der Eindeutigkeit willen nicht tatsächlich auf das Wort verzichten sollte...?


- Eindeutig nein. Das fehlt noch, dass mir da irgendeiner Vorschriften macht.
Es gibt sicherlich diese Kontrollfreaks, die immer alles kontrollieren und
unter Kontrolle haben wollen. Sogar den Sprachgebrauch.
Sicherlich kann man sich auf Begriffe einigen.

Wenn einem klar ist, dass die Begriffe ohnehin immer nur "beschreiben"
aber nie wirklich eine "Erklärung" bieten, dann ist schon einiges gewonnen.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#754490) Verfasst am: 25.06.2007, 14:44    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Penolph hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Penolph hat folgendes geschrieben:
Zu allem: glauben ist ein Verb wie z.B. laufen. Ich entschließe mich zu laufen oder ich entschließe mich nicht zu laufen. Ich entschließe mich zu glauben oder eben nicht zu glauben. Bleibt doch mir überlassen. Die Tätigkeit ist zu ende.


Ja? Dann glaube doch bitte für eine Woche an die Lehre der katholischen Amtskirche, dann sei für eine Woche überzeugter Buddhist, dann eine Woche lang Hindu. Berichte mal, wie es Dir dabei ergangen ist.


Na gut! Müsste mir dann allerdings mein Hirn amputieren lassen, um an Fantasiegebilde zu glauben.


Was soll dann die Behauptung man würde sich dazu entschließen?
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#754495) Verfasst am: 25.06.2007, 14:52    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Zitat:

- Ich sehe nicht ein warum sich Atheisten, dass Wort "glauben"
von z.B. Religiösen abnehmen lassen sollten. Atheisten gebrauchen
das Wort für gewöhnlich nur anders, bzw. in anderen Zusammenhängen.


Sie gebrauchen es "anders" und "in anderen Zusmmenhängen". Genau genommen gebrauchen sie es in einer völlig anderen Bedeutung: Sitzmöbel und Geldinstitut.
Andererseits frage ich mich, ob man als Atheist um der Eindeutigkeit willen nicht tatsächlich auf das Wort verzichten sollte...?
Dem stünde nur entgegen, dass es - als säkulares Teekesselchen - möglicherweise Bedeutungsnuancen transportieren könnte, die Verben wie "vermuten" oder "annehmen" nicht ausdrücken könnten. Leider ist dieses Wörtchen ein Fallstrick, über den schon viele Religiöse (und wohl auch schon der eine oder andere "Atheist") gestolpert sind. Meistens hat der haltlose Vorwurf "Ihr glaubt doch auch" seinen Ursprung in der nicht verstandenen Ambiguität dieses Wörtchens.
Allerdings weiß ich gerade nicht, ob das für unsereins hilfreich ist (um direkt auf den entscheidenden Punkt zwischen "Ich glaube an..." und "Ich glaube nicht an..." kommen zu können) oder einfach nur lästig?

Was meint die werte Atheistengemeinde?


Teekesselchen "glauben":
- glauben in religiösem Sinn: Etwas Unbeweisbares unter bewusstem Verzicht auf jeden Beweisversuch für absolut wahr halten ("Ich glaube an das unsichtbare rosa Einhorn").
- glauben in säkularem Sinn: Etwas vermuten oder annehmen, mit dessen Bestätigung oder Widerlegung bald gerechnet wird ("Ich glaube, ich habe meinen Regenschirm in der Kneipe stehen lassen").

Die meisten säkularen Bedeutungen von "glauben" lassen sich, wie du richtig sagst, mit "vermuten" und "annehmen" abdecken. Für Sonderfälle finden sich stets Synonyme ("Papa, ich habe keine Ahnung, wo deine Beatles-CD hingekommen ist." "Das soll ich dir abnehmen/glauben?")

Eben weil die doppelte Bedeutung des Wortes glauben vielen Menschen nicht bewusst ist, versuche ich, dieses Wort möglichst zu vermeiden. Aber ich weiß, dass das eher eine kleine Macke von mir ist.

Alfons
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Penolph
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Beiträge: 360
Wohnort: München

Beitrag(#754496) Verfasst am: 25.06.2007, 14:54    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Penolph hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Penolph hat folgendes geschrieben:
Zu allem: glauben ist ein Verb wie z.B. laufen. Ich entschließe mich zu laufen oder ich entschließe mich nicht zu laufen. Ich entschließe mich zu glauben oder eben nicht zu glauben. Bleibt doch mir überlassen. Die Tätigkeit ist zu ende.


Ja? Dann glaube doch bitte für eine Woche an die Lehre der katholischen Amtskirche, dann sei für eine Woche überzeugter Buddhist, dann eine Woche lang Hindu. Berichte mal, wie es Dir dabei ergangen ist.


Na gut! Müsste mir dann allerdings mein Hirn amputieren lassen, um an Fantasiegebilde zu glauben.


Was soll dann die Behauptung man würde sich dazu entschließen?


Mein freier Wille. Mein freigewordenes Denken. Per ratio und nicht bedingt durch Emotionen, die entstanden sind durch christliche Indoktrination. Brett vom Kopf nehmen War ein hartes Stück Arbeit für mich, da hinzukommen.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#754547) Verfasst am: 25.06.2007, 16:11    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Nicht zwangsläufig. Es ist schlicht nicht hilfreich zu verallgemeinern.
Auch Religiöse besitzen z.B. eine Alltagssprache oder Umgangssprache.
Ich bin sehr dafür zu differenzieren.



Genau darum geht es. Wenn ich sage "Ich glaube, dass die Erde keine Scheibe ist", so hat hier "glauben" eine völlig andere Bedeutung, als wenn ich sage "Ich glaube, dass Jesus von den Toten auferstanden ist" - also "credo quia absurdum". Religiöse gehen nun gerne hin und sagen: "Siehst du, du glaubst doch auch (nur)." Ich "glaube" etwas aber nicht (nur deshalb), weil es so absurd ist, dass ich es sowieso nie wissen könnte, sondern weil ich bspw. Bilder von Satelliten gesehen habe, die sehr wohl die Annahme plausibel erscheinen lassen, dass die Erde offensichtlich keine Scheibe ist.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
das etwas völlig Wenn so mancher Atheist die
Religion als das "Übel" schlecht hin darstellt, dann ist das nicht
in Ordnung. Warum ? Weil man erstmal klären müsste,
was damit eigentlich gemeint ist. Das Wort Religion
ist aber bereits von vorneherein "negativ" besetzt.


Ich habe keine Ahnung von wem du als "manche Atheisten" da schreibst. Das Wort "Religion" ist keineswegs von vornherein "negativ besetzt". Das ist das alte Lied, das einem Religiöse immer gerne auftischen wollen - also der so berüchtigte wie kaum existente "hasserfüllte Tunnelblick" der Atheisten. Richtig ist - zumindest gilt das für mich -, dass ich eine umfängliche Auseinandersetzung mit Religionen führe - natürlich nicht mit allen, aber mit den einflussreichsten. Das schließt denkbare viele Facetten ein: sozialwissenschaftliche, philosophische/ethische, psychologische, historische, politische, natur- und sprachwissenschaftliche, medizinische usw.. Der gegenwärtige Stand bei mir ist, dass ich gewisse Grundsätze religiösen Denkens (m.E. aus gutem Grund) sowie viele Aspekte der Rolle des Religiösen in früheren und unserer heutigen Gesellschaft ablehne. Nie ist diese Haltung absolut. Schließlich lerne ich immer dazu und kalkuliere den Zweifel ein. Ich lasse mich jederzeit von guten Argumenten überzeugen.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Ebensogut könnte man damit "postive" Dinge verbinden,
wie z.B. Gemeinschaft oder Gemeinwesen; Gemeinssinn.
Verbundenheit, etc.


Ich sehe selbstverständlich auch die positiven Dinge an den Handlungen religiöser Menschen - ich bin halt nur nicht überzeugt, dass diese "guten" Handlungen nicht auch ohne Religion möglich sein sollen. Richtig ist, dass ich es (mindestens bis auf Weiteres) grundsätzlich sehr problematisch finde, wenn auf der Basis "religiösen Glaubens" das Zusammenleben von Menschen, also der öffentliche Raum geregelt werden soll oder wenn sich dieser Glaube mit seinem oftmals fatalen Absolutheitsanspruch in diesbezügliche Debatten einmischt.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Das fehlt noch, dass mir da irgendeiner Vorschriften macht.


Du bist hier der einzige, der von Vorschriften redet. Ich habe davon jedenfalls nichts geschrieben.
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Schmerzlos
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Beitrag(#754620) Verfasst am: 25.06.2007, 17:19    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Nicht zwangsläufig. Es ist schlicht nicht hilfreich zu verallgemeinern.
Auch Religiöse besitzen z.B. eine Alltagssprache oder Umgangssprache.
Ich bin sehr dafür zu differenzieren.



Genau darum geht es.


- Ja, so mancher Vergleich hinkt leider oftmals in Diskussionen. zwinkern

Zitat:
Wenn ich sage "Ich glaube, dass die Erde keine Scheibe ist", so hat hier "glauben" eine völlig andere Bedeutung, als wenn ich sage "Ich glaube, dass Jesus von den Toten auferstanden ist" - also "credo quia absurdum".


- Du meinst z.B. einen wissenschaftlich begründeten Glauben,
im Gegensatz zu meinetwegen einem blinden Glauben. Allerdings
wird man als Atheist...sofern man die Christen überhaupt verstehen
will...nicht umhin kommen sich mit deren Gedankenwelt und Mythologie
auseinanderzusetzen. Das heißt, wenn davon die Rede ist "Jesus ist
von den Toten auferstanden" - was für eine Bedeutung hat es.
Nimmt man es z.B. wort-wörtlich oder ist damit "Christus"
gemeint. Christus ist für Christen nämlich genau
jener Gott der dem Moses die 10 Gebote auf
dem Berg Sinai überreicht hat.
Nun, darf man fragen was mit "Christus" überhaupt gemeint ist.
(Theologie, usw.)
Bei Paulus ist z.B. die christliche Gemeinde der "Leib Christi".

Zitat:
Religiöse gehen nun gerne hin und sagen: "Siehst du, du glaubst doch auch (nur)." Ich "glaube" etwas aber nicht (nur deshalb), weil es so absurd ist, dass ich es sowieso nie wissen könnte, sondern weil ich bspw. Bilder von Satelliten gesehen habe, die sehr wohl die Annahme plausibel erscheinen lassen, dass die Erde offensichtlich keine Scheibe ist.


- Da hast Du recht. Heutzutage kann man aber
auch sagen, dass es eine Frage des Blickwinkels ist,
insofern unsere Galaxy eine Scheibe ist. Lachen

Ich denke trotzdem, dass es z.B. Humanisten durchaus möglich ist,
an höhere Prinzipien zu glauben auch wenn diese eventuell nicht beweisbar sind.
(Damit muß gar kein Gott oder so gemeint sein)
Idealisten sind dafür berüchtigt. zwinkern

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn so mancher Atheist die
Religion als das "Übel" schlecht hin darstellt, dann ist das nicht
in Ordnung. Warum ? Weil man erstmal klären müsste,
was damit eigentlich gemeint ist. Das Wort Religion
ist aber bereits von vorneherein "negativ" besetzt.


Ich habe keine Ahnung von wem du als "manche Atheisten" da schreibst.


- Das war blosse Absicht von mir. So sollte es auch sein. zwinkern
Ich habe in Foren in dieser Hinsicht schon genügend Beispiele kennengelernt.

Zitat:
Das Wort "Religion" ist keineswegs von vornherein "negativ besetzt". Das ist das alte Lied, das einem Religiöse immer gerne auftischen wollen - also der so berüchtigte wie kaum existente "hasserfüllte Tunnelblick" der Atheisten.


- Den gibt es nichts desto trotz...

Zitat:
Richtig ist - zumindest gilt das für mich -, dass ich eine umfängliche Auseinandersetzung mit Religionen führe - natürlich nicht mit allen, aber mit den einflussreichsten. Das schließt denkbare viele Facetten ein: sozialwissenschaftliche, philosophische/ethische, psychologische, historische, politische, natur- und sprachwissenschaftliche, medizinische usw.. Der gegenwärtige Stand bei mir ist, dass ich gewisse Grundsätze religiösen Denkens (m.E. aus gutem Grund) sowie viele Aspekte der Rolle des Religiösen in früheren und unserer heutigen Gesellschaft ablehne. Nie ist diese Haltung absolut. Schließlich lerne ich immer dazu und kalkuliere den Zweifel ein. Ich lasse mich jederzeit von guten Argumenten überzeugen.


- O.K.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ebensogut könnte man damit "postive" Dinge verbinden, wie z.B. Gemeinschaft oder Gemeinwesen; Gemeinssinn.
Verbundenheit, etc.


Ich sehe selbstverständlich auch die positiven Dinge an den Handlungen religiöser Menschen - ich bin halt nur nicht überzeugt, dass diese "guten" Handlungen nicht auch ohne Religion möglich sein sollen.


- Das denke ich auch. Ich glaube nicht, dass man irgendwo Mitglied sein "muß".
Auch bei weltanschaulichen Organisationen. Das kann ja jeder persönlich
entscheiden.

Zitat:
Richtig ist, dass ich es (mindestens bis auf Weiteres) grundsätzlich sehr problematisch finde, wenn auf der Basis "religiösen Glaubens" das Zusammenleben von Menschen, also der öffentliche Raum geregelt werden soll oder wenn sich dieser Glaube mit seinem oftmals fatalen Absolutheitsanspruch in diesbezügliche Debatten einmischt.


- Das ist nicht nur eine Spezialität von Religionen,
sondern überhaupt von Gruppen die nach Macht streben.
Das ist die Abteilung Politik, usw.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das fehlt noch, dass mir da irgendeiner Vorschriften macht.


Du bist hier der einzige, der von Vorschriften redet. Ich habe davon jedenfalls nichts geschrieben.


- Das habe ich auch gar nicht behauptet, dass Du davon geschrieben hast.
Tugendhaftigkeit "nach Plan" ist nicht unbedingt meine Welt.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#754678) Verfasst am: 25.06.2007, 18:12    Titel: Re: glauben Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Du meinst z.B. einen wissenschaftlich begründeten Glauben,
im Gegensatz zu meinetwegen einem blinden Glauben.


Das, was du als "wissenschaftlich begründeten Glauben" diffamierst, ist rational und logisch nachvollziehbar - auch in der Geisteswissenschaft. Wissenschaftliche Ergebnis sind reproduzier- und prinzipiell falsifizierbar. Die abrahamitischen Märchen sind all dies nicht. Einen Glauben hätte ich erst dann, wenn ich z.B. auch dann noch an die Evolutionstheorie "glauben" würde, wenn sie interdisziplinär längst schon widerlegt worden wäre. Wenn ich alle Hinweise darauf ausblende und vor Darwin-Bilder niederknien würde. DANN würde ich in einem religiösen Sinn glauben.


Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Nun, darf man fragen was mit "Christus" überhaupt gemeint ist. (Theologie, usw.)


Darf man, darf man. Aber dann mögen mir die Herren Theologen irgendwann mal erklären, was denn jetzt eigentlich damit gemeint sein soll. Nach 2.000 Jahren sollte das mal langsam drin sein, oder? Schließlich kann ich erst über etwas sinnvoll diskutieren, wenn ich weiß, um was es überhaupt gehen soll. Damit sind wir bei der "Undefinierbarkeit Gottes". Das ist das Problem der Theologen, nicht meines.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Ich denke trotzdem, dass es z.B. Humanisten durchaus möglich ist,
an höhere Prinzipien zu glauben auch wenn diese eventuell nicht beweisbar sind.
(Damit muß gar kein Gott oder so gemeint sein)
Idealisten sind dafür berüchtigt. zwinkern


Als säkularer Humanist glaube ich nicht an "höhere Prinzipien", sondern ich schließe mich aus gutem Grund einem Konsens an, der diese Prinzipien beinhaltet. Letztlich lässt sich fast alles auf den Eigennutz zurückführen - auch Utilitarismus und Altruismus. Meistens - muss aber nicht. Den alten Spruch von den Ideen und Menschen und wer von beiden zuerst sterben sollte, will ich gar nicht erst anführen.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Das denke ich auch. Ich glaube nicht, dass man irgendwo Mitglied sein "muß".
Auch bei weltanschaulichen Organisationen. Das kann ja jeder persönlich
entscheiden.


So weit es um institutionalisierte Religion geht, die potenziell über die Mittel verfügt, ihre Ansprüche politisch und/oder militärisch durchzusetzen, ist das keineswegs mehr eine "persönliche Entscheidung". Gegen Religion als Privatsache kann wohl niemand etwas ernsthaft einwenden.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Richtig ist, dass ich es (mindestens bis auf Weiteres) grundsätzlich sehr problematisch finde, wenn auf der Basis "religiösen Glaubens" das Zusammenleben von Menschen, also der öffentliche Raum geregelt werden soll oder wenn sich dieser Glaube mit seinem oftmals fatalen Absolutheitsanspruch in diesbezügliche Debatten einmischt.


- Das ist nicht nur eine Spezialität von Religionen,
sondern überhaupt von Gruppen die nach Macht streben.
Das ist die Abteilung Politik, usw.


Alle Denk- und Glaubenssysteme, die mit nicht hinterfragbaren Wahrheiten oder Idealen hantieren, sind für mich religiöse Systeme. Ob ich an die "Umerziehung des Menschen" nach stalinistisch-kommunistischem Vorbild "glaube" oder an den Schreinersohn-Heiland nimmt sich nicht viel.
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