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Polytheismus und Fanatismus
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#813761) Verfasst am: 09.09.2007, 18:42    Titel: Polytheismus und Fanatismus Antworten mit Zitat

Ich persönlich denke Polytheismen sind doch demokratischer und toleranter als monotheismen, schließlich hat eine polytheistische Religion die Demokratie hervorgebracht.
Gibt es im Polytheismus diesen wirklich unangenehmen Fanatismus wie wir ihn im Monotheismus antreffen?

Was meint ihr dazu?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#813802) Verfasst am: 09.09.2007, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ob die Demokratie in Athen mit dem Polytheismus was zu tun hat, ist fraglich. Politische Rechte bekamen eigentlich zu allen Zeiten immer die Leute, die wehrfähig waren und am Krieg teilnahmen.

Politische Rechte in der Neuzeit gab es für Männer auch erst dank Massenheeren mit Schußwaffen, und für Frauen, als man sie für die Kriegsführung (Rüstungsindustrie) benötigte.

Da in der Perserkriegen freie Ruderer auf den Kriegschiffen der rasch wachsenden Flotte benötigt wurde, musste man den Theten (den Besitzlosen) politische Zugeständnisse machen.

Erst dadurch kamen die Theten in den Genuß voller politischer Rechte.

Wieso hätte das nicht passieren sollen, wenn sie nur Zeus verehrt hätten?

Soweit zu Deiner Begründung.

Zur Frage an sich: Fanatismen gab es auch im Polytheismus. Da war nix mit "tolerant", wenn manbeispielsweise in Athen sich nicht nach den üblichen Gepflogenheiten richtete, wurde man wegen "Gottlosigkeit" angeklagt und verjagt oder gar getötet.
War übrigens ein beliebtes Instrument, um den politischen Gegner auszuschalten, die Anklage oder zumindest der Vorwurf (das reicht ja für einen "politischen" Tod schon aus) wegen Gottlosigkeit.
Daran hat sich ja auch nichts geändert, das ist ja heute noch so.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#813808) Verfasst am: 09.09.2007, 19:52    Titel: Re: Polytheismus und Fanatismus Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich denke Polytheismen sind doch demokratischer und toleranter als monotheismen, schließlich hat eine polytheistische Religion die Demokratie hervorgebracht.
Gibt es im Polytheismus diesen wirklich unangenehmen Fanatismus wie wir ihn im Monotheismus antreffen?

Was meint ihr dazu?


Ich meine, dass du aus einer Korrelation eine Kausalität strickst.
_________________
Storm by Tim Minchin
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#813843) Verfasst am: 09.09.2007, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Polytheistische Religionen müssen naturgemäß tolerant sein, denn ihre Anhänger können sich aus der Zahl der Götter einen wählen, den sie besonders verehren, müssen aber die anderen Götter auch ehren und die anderen Prioritäten ihrer Glaubensbrüder und -schwestern respektieren. Auch haben polytheistische Religionen oft wenig Schwierigkeiten, die Götter anderer Religionen in ihren Pantheon aufzunehmen oder mit eigenen Göttern zu identifizieren. Es fehlt meist der Ausschließlichkeitsgedanke, der die Intoleranz notwendigerweise mit sich bringt.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#813953) Verfasst am: 09.09.2007, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Der Polytheismus ist doch recht stark dem Irdischen abgelauscht, quasi seine Fortsetzung. Sogar Familienkräche kommen vor, alles "Menschlich allzu Menschlich", daher doch recht vertraut. Man fühlt sich irgendwie "daheim". Wer wollte denn da schon fanatisch sein?! Dürfte einfach schwierig sein.
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DieNeueMitte
Ohne eigene Schuld umlautfrei



Anmeldungsdatum: 14.06.2007
Beiträge: 850
Wohnort: Southampton

Beitrag(#813981) Verfasst am: 09.09.2007, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Muss ich an den Kashmirkonflikt erinnern?

Was allerdings stimmt ist dass Polytheismus Synkretismus einfacher macht.
_________________
Lieber ständig übermüdet als ständig überwacht!

Center or Centrist: Your own political position, regardless of where you are outside the fora. This position is, of course, the voice of sweet reason and compromise.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#814003) Verfasst am: 09.09.2007, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Syku hat folgendes geschrieben:
Muss ich an den Kashmirkonflikt erinnern?



mutatis mutandis!
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DieNeueMitte
Ohne eigene Schuld umlautfrei



Anmeldungsdatum: 14.06.2007
Beiträge: 850
Wohnort: Southampton

Beitrag(#814012) Verfasst am: 09.09.2007, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:


mutatis mutandis!

Ich muss nicht so tun als sei ich gebildet, ich bin es nicht, bitte übersetzen!
_________________
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#814033) Verfasst am: 09.09.2007, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Syku hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:


mutatis mutandis!

Ich muss nicht so tun als sei ich gebildet, ich bin es nicht, bitte übersetzen!


"mit den nötigen Abänderungen" (schenk Dir Deine Spitzen, dann stimmt`s!)
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#814624) Verfasst am: 10.09.2007, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Syku hat folgendes geschrieben:
Muss ich an den Kashmirkonflikt erinnern?

Was allerdings stimmt ist dass Polytheismus Synkretismus einfacher macht.


Der Kaschmirkonflikt ist auch so ein Erbe der Kolonialzeit. Die Gewalt ins Rollen gebracht haben aber die pakistanischen Moslems.
Indien ist meines Wissens nach die einzige Großmacht, die noch nie in ein anderes Land eingefallen ist.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#814645) Verfasst am: 10.09.2007, 16:24    Titel: Re: Polytheismus und Fanatismus Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:

Gibt es im Polytheismus diesen wirklich unangenehmen Fanatismus wie wir ihn im Monotheismus antreffen?


Wenn wir Indien als Beispiel einer mehrheitlich polytheistischen Gesellschaft sehen: Ja.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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fenriswolf
Das Ende ist nah !



Anmeldungsdatum: 23.08.2003
Beiträge: 376
Wohnort: Celle

Beitrag(#814674) Verfasst am: 10.09.2007, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zumindestens gab es eine größere religiöse Toleranz gegenüber anderen Kulturen. Wenn meine eigene Religion schon mehrere Götter kennt , dann macht es nichts aus , wenn ein paar Götter anderer Völker dazu kommen. Hat meine Religion jedoch nur einen einzigen Gott , dann kann nur dieser eine der Wahre sein und alle anderen falsch. Davon muß man natürlich alle anderen auch überzeugen.
Mir ist jedenfalls keine polytheistische Religion bekannt , die andere Völker zu missionieren versucht hat. Würde mich aber freuen , falls jemand eine solche kennt und mir dies mitteilt. Bilderstürmerei ist wohl eine hauptsächlich monotheistische Marotte. Sieht man mal von den Hindus ab , die sich mit den Moslems ( und teilweise auch mit den Christen ) fetzen.
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Gott ißt Brot.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#814709) Verfasst am: 10.09.2007, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hinduistische Fanatiker
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#814835) Verfasst am: 10.09.2007, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Richtig. Hinduismus ist kein gutes Beispiel. Ich dachte bei meiner Aussage an die polytheistischen Religionen der Antike.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#814847) Verfasst am: 10.09.2007, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Fresse... was eine blöde Frage. ZB Germanen, Gallier, Belgier,... alles kriegerische Fanatiker... Das keinem die Azteken, Tolteken, Zapotec, Maya, einfallen ist schon grenzwertig... ehrlich, das gabs wie Sand am Meer
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#814852) Verfasst am: 10.09.2007, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Meine Fresse... was eine blöde Frage. ZB Germanen, Gallier, Belgier,... alles kriegerische Fanatiker... Das keinem die Azteken, Tolteken, Zapotec, Maya, einfallen ist schon grenzwertig... ehrlich, das gabs wie Sand am Meer


Wer nimmt den Unfug einer Toleranz durch Polytheismus schon Ernst? Also ich nicht...
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#814859) Verfasst am: 10.09.2007, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr habt Recht. Was ich gesagt habe, gilt wirklich nur für die alten Griechen, Römer und noch ein paar andere Völker.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#814877) Verfasst am: 10.09.2007, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

indigene Völker nicht vergessen!
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#814882) Verfasst am: 10.09.2007, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
indigene Völker nicht vergessen!


Die Nordamerikaner waren größtenteils keine Polytheisten, die Lateinamerikaner waren nun wirklich alles andere als tolerant und friedlich. Auch die Nordamerikanischen Indianer waren ja nicht gerade Engel, aber im Vergleich zu den Südamerikanern...
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#814884) Verfasst am: 10.09.2007, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

die im Regenwald wohl friedfertiger, als die außerhalb, siehe Aches, Mbias, versus Araukaner
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#815046) Verfasst am: 11.09.2007, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Ihr habt Recht. Was ich gesagt habe, gilt wirklich nur für die alten Griechen, Römer und noch ein paar andere Völker.


für die Römer galt das auch nicht
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#815057) Verfasst am: 11.09.2007, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
indigene Völker nicht vergessen!


Die Religionen der Yoruba und Fon in Nigeria, Benin, Togo, die wir vor allem in ihren amerikanischen Transformationen als Voudou, Candomble und Regla Lucumi (Santeria) kennen sind keineswegs fei von Fanatismus.

Die Mythologischen Figuren dieser Religionen haben neben einer behaupteten heilbringenden Eigenschaft alle sehr fanatische Züge.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#815059) Verfasst am: 11.09.2007, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Je nun, war ne Tendenzaussage Smilie
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#815070) Verfasst am: 11.09.2007, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Je nun, war ne Tendenzaussage Smilie


Ja, die Tatsache, dass man zwischen Göttern auswählen kann verleitet schnell zum Glauben, es gäbe eine Toleranz.

Die Toleranz besteht aber nur im äussersten Rahmen. Das heisst solche Religionen können andere Götter kooptieren.

Aber die tägliche Ausübung kann extrem fanatisch werden.

In vitalen Poytheismen, wie den von mir genannten, hat fast jeder Angst, dass ein Nachbar ein "Mojo" gegen in laufen hat.

Du kennst doch sicher das robuste Liebschaftslied von Mc Kinley Moganfield aka Muddy Waters:

"Got my Mojo workin' (Just don't work on you)"

Da will er ein Mädchen mit einem Liebeszauber belegen, was nicht klappt, so entscheidet er sich eben doch zur offenen Methode und gesteht ihr die hinterhältige Anmache.

Mal ehrlich wer will ne Freundin, die er nur durch einen Liebeszauber bekommt?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#815076) Verfasst am: 11.09.2007, 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Und ausgerechnet die Griechen, deren Sprache das Wort "Barbar" entstammt, sollen tolerant gewesen sein?
Die waren womöglich sehr erfolgreich in ihrer Bemühung, religiöse Vorstellungen anderer Völker in ihre religiösen Bilder zu übersetzen.

Mit Toleranz hat das aber nichts zu tun. Barbaren waren die, die man versklaven durfte, ja die sogar zum Sklavendasein bestimmt waren.

Und nicht nur gegenüber Nichtgriechen waren sie intolerant und feindselig. Die Verbannung wurde als eine harte Strafe empfunden, obwohl die Verbannten ja immerhin in anderen griechischen Stadtstaaten Unterschlupf finden konnten.

Ach, und was war nochmal Anlass des Makkäberaufstandes?

Der Seleukide Antiochus IV. wollte aufgrund der geplanten Zwangshellenisierung seiner Untertanen den Jahwekult verbieten . Im Zuge dessen zwang er die Juden u.a. dazu Schweinefleisch zu essen; wer sich weigerte wurde getötet.

Wirklich ausgesprochen tolerant.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#815077) Verfasst am: 11.09.2007, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

David Signer publiziert zwar in der Rechtsbürgerlichen Pseudo-Intelligenzer Postille "Weltwoche".

Und wandelt manchmal sehr unverfrohren in Hubert Fichtes Fussstapfen.

Trotzdem kann ich dieses Buch, bei angemessener Skepsis, zum Thema Polytheismus empfehlen.

http://www.perlentaucher.de/buch/19889.html

Zwei poetisch verführerische Bücher von Hubert Fichte zum Afro-Amerikanischen Polytheismus.

# Xango. Die afroamerikanischen Religionen II. Bahia. Haiti. Trinidad Fischer, Frankfurt 1976
# Petersilie. Die afroamerikanischen Religionen IV. Santo Domingo. Venezuela. Miami. Grenada Fischer, Frankfurt 1980
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#815079) Verfasst am: 11.09.2007, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Und ausgerechnet die Griechen, deren Sprache das Wort "Barbar" entstammt, sollen tolerant gewesen sein?
Die waren womöglich sehr erfolgreich in ihrer Bemühung, religiöse Vorstellungen anderer Völker in ihre religiösen Bilder zu übersetzen.

Mit Toleranz hat das aber nichts zu tun. Barbaren waren die, die man versklaven durfte, ja die sogar zum Sklavendasein bestimmt waren.

Und nicht nur gegenüber Nichtgriechen waren sie intolerant und feindselig. Die Verbannung wurde als eine harte Strafe empfunden, obwohl die Verbannten ja immerhin in anderen griechischen Stadtstaaten Unterschlupf finden konnten.

Ach, und was war nochmal Anlass des Makkäberaufstandes?

Der Seleukide Antiochus IV. wollte aufgrund der geplanten Zwangshellenisierung seiner Untertanen den Jahwekult verbieten . Im Zuge dessen zwang er die Juden u.a. dazu Schweinefleisch zu essen; wer sich weigerte wurde getötet.

Wirklich ausgesprochen tolerant.


stimmt absolut. Alaxander war eine große Ausnahme, falls man den alten Scheiss so glauben kann.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#815197) Verfasst am: 11.09.2007, 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Islamophobe Logik: Weil die Moslems bloss einen Allah haben, muss Polytheismus was unheimlich Friedliches und Tolerantes sein.... Sehr glücklich

Moege Mars Euch Eure Naivitaet mit Feuer und Schwert austreiben! Geschockt


Gruss, Bernie
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#815215) Verfasst am: 11.09.2007, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Um dem Thema gerecht zu werden, scheint es mir geboten auf den Begriff Fanatismus aufmerksam zu machen. so lange der nicht halbwegs definiert ist, entsteht m.E. heiloses Durcheinander.
Meyers Lexikon der Psychologie schreibt dazu u.a. Folgendes: "Während der persönliche Fanatiker für sein eigenes vermeintliches Recht kämpft, setzt sich der Ideenfanatiker, häufig sogar unter Mißachtung seines eigenen Lebens oder des Lebens seiner Mitmenschen, für ein ideelles Ziel ein, wobei er ohne Selbstkritik und Bezug zur differenzierten Wirklichkeit Problembereiche vereinfacht und Andersdenkende oder - gläubige diffamiert.
die Ursachen von Massen-f. liegen oft in sozialer Unzufriedenheit und Enttäuschung, Leichtgläubigkeit, Nachahmungsbereitschaft, Selbstentsagung und Selbstaufopferung, die zu einem Aufgehen in einer kollektiven Massenexistenz führen, aktiviert vor v.a. durch soziale Beeinflussungsprozesse. (z.B. Propaganda)
Nach dieser Definition paßt es dann nicht so recht, wenn indigene Völker mit polytheistischer Religion darunter subsumiert werden.
Es ist nicht so, dass diese quasi mit Feuer und Schwert ihren Glauben in die Welt hinaustragen.
Dass viele diese Völker und Stämme oftmals recht autoritär sind, läßt sie aber nicht unbedingt fanatisch erscheinen. viles ihrer rigiden Vorstellungen und Bräuchen ist irgendwelchen Tabus geschuldet und hat dann viel mit Angstabwehr und Abergläubigkleit zu tun.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#815218) Verfasst am: 11.09.2007, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Meine Fresse... was eine blöde Frage. ZB Germanen, Gallier, Belgier,... alles kriegerische Fanatiker... Das keinem die Azteken, Tolteken, Zapotec, Maya, einfallen ist schon grenzwertig... ehrlich, das gabs wie Sand am Meer

Nur sehe ich zwischen Kriegerischkeit und Intoleranz keinen zwingenden Zusammenhang.

Die Römer waren ja auch überaus kriegerisch/expansionistisch, aber vor Übernahme des Christentums kaum religiös intolerant.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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