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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#864281) Verfasst am: 20.11.2007, 00:45 Titel: |
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Nur 13-14% aller Studierenden kommen aus der sigenannten Unterschicht. In anderen hochindustrialisierten kapitalistischen Ländern ist es nicht ganz so schlimm wie gerade in Deutschland.
Von Chancengleichheit kann also nicht gesprochen werden!
Es sind übrigens nicht nur materielle Gründe, die ein Aufsteigen des Proletariats in das Reich der Bildung erschweren.
Es fängt schon mit der Sprache an, die als eine Bildungsbarriere auftritt. Dann ist es auch so, dass mit einer erworbenen Intellektualisierung die ganze vorherige Lebensart über Bord geworfen werden muss.
Dies bedeutet, dass willentlich eine Entfremdung mit Seinesgleichen in Kauf zu nehmen ist.
Auch mit dem Elternhaus kommt es dann immer mal wieder zu einer Entfremdung, wenn nicht gar Bruch.
Der Zugang zum alten Freundeskreis ist oftmals nicht mehr möglich, schon weil nun andere interessen vorherrschen.
Auch ist es so, dass mit dem Erwerb der Bildung ein anderes Milieu frequentiert wird, bzw. werden muss, was andere Kulturtechniken erforderlich macht. Hierzu gehört z.b. ein verstärkter Individualismus und damit einhergehend ein Abbau von einem Kumpeltum sowie Cliquenbildung.
Vom räumlöichen Umfeld ist das Proletariat gleichfalls häufig gehandicapt.
Im Eltenhaus herrscht Unruhe, Fernsehlautstärke, ein Kommen und Gehen vor und die Eltern sind oftmals angespannt, schon weil die ausbeuterischen Verhältnisse, Schichtarbeit, Nachtschicht, Akkordarbeit etc. am Arbeitsplatz, an ihren Nerven zerren.
Ruhe ist aber eine der Grundbedingungen um Bildung zu erwerben! Herrscht keine Ruhe vor, leidet u.a. die Konzentration darunter.
Erwähnt werden muss, dass z.b. in Siedlungen nicht selten eine übermäßige Lautstärke vorherrscht, so dass auch dadurch ein intensives Lernen schwerlich möglich ist.
Das wäre nur mal ein Ausschnitt, warum Kultur nur selten beim Proletariat im Kapitalismus optimal Einzug halten kann.
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44726
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(#864305) Verfasst am: 20.11.2007, 03:02 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Welches Problem will ich kleinreden? |
Das ist doch wohl nicht dein Ernst!
Hier deine Antwort auf die These, dass gesellschaftliche Problematiken hinter der Unterschichtenproblematik stünden:
vrolijke hat folgendes geschrieben: | Ja sicher. Die pöse-pöse-pöse-welt macht sie dazu. |
Und hier dein geradezu lächerlicher alternativer Deutungsvorschlag (oder besser gesagt Vorschlag der Nicht-Deutung):
vrolijke hat folgendes geschrieben: | Die kommen nicht "irgendwoher". Sie sind einfach da. Und waren es immer schon. |
Was soll das denn bitte sonst sein, wenn nicht ein Kleinreden der hinter der Unterschichten-Thematik stehenden gesellschaftlichen Problematiken?
vrolijke hat folgendes geschrieben: | Ich kann es nun mal nicht ab, wenn man alles nur über den Matreriellen Aspekt sieht. |
Ach was. Unter welchem Aspekt hast du diese Sache denn gesehen, außer unter deinem stumpfen "das ist nunmal so" - Aspekt? Hast du überhaupt auch nur einen meiner Beiträge wirklich gelesen? Wie gehst du denn mit der schlichten Tatsache um, dass Unterschichtler einfach weniger Zugang zu kulturellen Ressourcen haben? Aber nein, daran kann es aber natürlich nicht liegen! Woran liegt es denn dann? Sind diese Leute vielleicht einfach alle kollektiv dumm oder genetisch zur Unkulturalität verdammt? Ist es das, was du uns mitteilen willst? Du wirfst mir vor, das Problem unter einem ganz bestimmten Aspekt zu verstehen, aber du lieferst nicht etwa einen anderen Aspekt, unter dem das Problem verstanden werden könnte, sondern behauptest vielmehr letztendlich, dass es im Grunde überhaupt nicht zu verstehen ist, sondern einfach hingenommen werden muss. Ich persönlich sehe das als schlechten Scherz an - bestenfalls. Was hast du denn bitte überhaupt auszusagen? Bis jetzt jedenfalls so ziemlich gar nichts.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
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(#864308) Verfasst am: 20.11.2007, 04:12 Titel: |
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Neben den bereits erwähnten Gründen warum es für die "Unterschicht" so schwer ist an Bildung und Kultur zu kommen, sollte noch etwas Erwähnung finden. Man hat einfach selten jemand, der einem das ganze nahe bringt. Wer erklärt diesen oder jenen Malstil? Wer eroffnet einem die Welt der Literatur? Wer zeigt die Wichtigkeit der in Museen ausgestellten Exponate für das Woher und Wohin der Menschen? usw.
In der Unterschicht wird vieles danach beurteilt, welchen unmittelbaren Nutzen und Vorteil etwas bringt. Wenn man die Schule verlässt um zu arbeiten entlastet das die Familie, und man erarbeitet sich ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit. Da braucht es dann jemanden, der den Nutzen eines Theaterbesuchs zeigt bzw. zeigt, das etwas nicht unbedingt unmittelbar nutzbar sein muss, um trotzdem eine Bereicherung zu sein.
Die Schule kann das nur in sehr beschränktem Mass, und die Eltern haben dies selbst nicht erfahren oder haben andere, alltäglichere Sorgen wie Geld, Arbeit usw.
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#864315) Verfasst am: 20.11.2007, 07:43 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Wobei ich das Gefühl habe, daß bei euch der Schwerpunkt auf "materiell" liegt. Bei mir liegt das Schwerpunkt auf "kulturell". |
Das hängt untrennbar zusammen. Bücher bekommt man nicht umsonst. Theaterkarten auch nicht.
Und für's Studieren zahlt man inzwischen in NRW 500 Euro Studiengebühren pro Semester.
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Sozial Bedürftige müssen in Deutschland Studiengebühren zahlen?
Selbst die nicht gerade herzenswarme Schwarz/Blau-Kombo hat in Österreich Stipendien für sozial Schwache, Alleinerzieher, etc. eingeführt bzw. erhöht.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Ja so gut wie. |
Klar gibt es billige Arten, an Bücher zu kommen. Das tangiert das Gesamtproblem aber nur peripher. Die Bücher sind ja nur ein Beispiel. Wer privilegierten Zugriff auf materielle Ressourcen hat, hat auch tendentiell privilegierten Zugriff auf kulturelle Ressourcen. Und umgekehrt: Wer kaum bis gar keinen Zugriff auf materielle Ressourcen hat, hat tendentiell auch weniger Zugriff auf kulturelle Ressourcen. Oder fällt dir eine Ausnahme ein? Da wäre ich aber mal gespannt. |
Das Problem sind in meinen Augen nicht die materiellen, sondern die "geistigen" Voraussetzungen: In meiner Stadt gibt es eine tolle Initiative (fast) aller Kulturträger, die es Armen, Langzeit-Arbeitslosen, etc. ermöglicht gratis an Kulturveranstaltungen (Theater, Lesungen, Konzerte, usw.) teilzunehmen. Ergebnis: Genützt wird fast ausschließlich das Angebot des Programmkinos, wenn die mal nen Mainstream-Film spielen.
_________________ Storm by Tim Minchin
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#864323) Verfasst am: 20.11.2007, 08:59 Titel: |
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Es ist ein vielschichtiges Problem, Leute, was den Zugang zu "Kultur" und Bildung betrifft und was die "Armen" davon abhält. Natürlich werden sie zT davon abgehalten, wenn Lehrer die Übertrittsfähigkeit der Viertklässler auch nach sozialer Schicht beurteilen, oder wenn die Musik-Kultur und Literatur der Jugendlichen nicht zählt, und sie mit Oper und Klassikern erschlagen werden uvm. (Tarvoc hat recht)
Und sie halten sich selber davon ab, da haben vrolijke und Jolesch Recht, kein Mensch steht hinter ihnen und zwingt sie Dschungelcamp zu glotzen und hindert sie eine schöne Dokumentation über die Geschichte eines Landes zu schauen, sich Bücher zu leihen, ins Museum zu gehen.
Und sogar Peter H. hat recht, es bestehen die Ängste, die Kinder entfremden sich, (ganz klar zu sehen, bei uns auf dem Land, wo Kinder mit guten Noten von den Eltern einfach nicht aufs Gymnasium geschickt werden).
Die Schulen halten davon ab, was ist hier für ein Gejammer, es wär so schlimm mit dem Streß mit dem 8-jährigen Gymnasium ich kann es nicht mehr hören, anstatt dass sie den Lehrplan ein wenig entrümpeln, drücken die den 5.Klässlern Nachmittagsunterricht rein. Wenn ich den Kindern ständig vorjammere, dass alles so stressig sei, und man sowieso keine Chance hat, und wenn man durchs Abi kommt auch alles Scheiße ist, dann einwickeln die Schüler sicher ganz toll viel Freude und Motivation zu lernen. Die werden systematisch entmutigt, da musst du als Eltern ständig dagegen arbeiten!
MM nach muss folgendes passieren: einerseits der Zugang zu Bildung und Kultur muss weiter erleichtert und erschwinglich gemacht werden und ein wenig vom hohen Ross runter. Es muss politisches Ziel sein, Kinder aus bildungsfernen Schichten zu fördern. Die Kinder sollten nicht ab vierte Klasse aufgeteilt werden. Es muss breiter gefördert werden, also nicht nur die Leistungen in den Hauptfächern sind wichtig, sondern Stärken in anderen Bereichen. Es muss Medienkompetenz geübt werden, gerade in Hauptschulen, es muss gelernt werden, wie man Kinder erzieht, wie man Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl fördert (und bewusst gemacht, wie leicht man es zerstören kann, Grundlagen der Psychologie und Pädagogik- für sie selbst und als zukünftige Erwachsene), dass müssen die Lehrer können, das müssen die Schüler lernen - ich hab mit Grundschülern zu tun, die Unterschiede sind riesig, ich habe den Eindruck manche Eltern reden gar nicht mit den Kindern, manche machen sie ständig klein, manche reden ihnen das Lesen aus, es ist der Wahnsinn! - man muss kritisches Denken fördern (Philosophie in der Grundschule). Es muss in die Ausbildung von Lehrern und Erziehern investiert werden, ohne Ende, die müssen zahlreich sein, gut gerüstet, unterstützt, gut bezahlt, und denen, die den Draht zu den Kindern haben und sie persönlich und fachlich bereichern können, und weiter bringen, müssen die Füße geküsst werden!
Oder ganz kurz: es muss von allen Seiten - Eltern, Politik, Bildungseinrichtungen - aufgehört werden den Kindern und Leuten, die sich für sie einsetzen wollen, ständig Steine in den Weg zu legen!!
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#864350) Verfasst am: 20.11.2007, 11:04 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Der Zugang zum alten Freundeskreis ist oftmals nicht mehr möglich, schon weil nun andere interessen vorherrschen. |
in ländlichen Gegenden kannst du diesen Satz gleich über Bord werfen
(da ist es allein aufgrund der geringen Anzahl von Jugendlichen nahezu unmöglich eine derartige Differentierung aufzubauen)
Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Auch ist es so, dass mit dem Erwerb der Bildung ein anderes Milieu frequentiert wird, bzw. werden muss, was andere Kulturtechniken erforderlich macht. Hierzu gehört z.b. ein verstärkter Individualismus und damit einhergehend ein Abbau von einem Kumpeltum sowie Cliquenbildung.
| Intellektualität soll Freundschaften ausschließen?Klar, unter Studenten ist auch jeder nur sich selbst der nächste.
Das Hauptproblem das ich dabei aus eigener Erfahrung(Freundschaft u.a. mit Real- Haubt- und Sonderschülern) sehe ist die totale Selbstunterschätzung der eigenen Fähigkeiten und das überschätzen der Anfordeungen höherer Bildung (habe erlebt wie Menschen die durchaus intelligenter waren als einige Abiturienten sich mit einem Haubtschulabschluss zufrieden gaben aus Respekt/Angst vor den überschätzten Anforderungen des weiteren Bildungsweges).Auch schlossen sie das wahrnehmen von kulturellen Möglichkeiten von vornherein aus, nicht etwa aus angst sich zu entfremden sondern aus dem bloßen Vorurteil heraus das solche Angebote "nichts für sie" sind(sie den Inhalt sowieso nicht verstehen würden),ohne es je einmal versucht zu haben.
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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element registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.11.2007 Beiträge: 36
Wohnort: BW
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(#864381) Verfasst am: 20.11.2007, 12:14 Titel: |
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Wenn man sich die Lebensstile der verschiedenen Millieus betrachtet, ihre Werte, dann wird doch schnell klar warum jemand so wird wie er ist. Meines erachtens haben Eltern aus den unteren Schichten gar kein Interesse an Kultur, Philosophie höchstens für technisches Wissen. Die Eltern haben oft Vorurteile, sehen Philosohie/Literatur als Brotlose Kunst an, verstehen sie nicht, aus welchem Grund auch immer.
Mit dem was man aus der Hirnforschung heute weiß, ist es doch klar, das wir stark konditioniert sind, das meiste davon passiert in der Kindheit, und danach kann man sich nur schwer ändern. Von einem freien Willen gar nicht zu reden. Ändern kann man sich nur durch lernen. Wenn man sich das vor Augen hält, erkennt man, dass der wichtigste Ansatz die Welt zu verbessern, optimale Erziehung ist. Nur kann man die Kinder aus der "Unterschicht" nicht einfach ihren Eltern wegnehmen.
Ich glaube wenn man zu hohe Ideale hat, muss man zwangsläufig leiden. Am besten man fängt bei sich an und achtet auf die Kleinigkeiten, z.B. Nachbarn grüßen, anstatt die Welt retten zu wollen. Interessanter Text dazu hier, ab 4 Absatz:
http://suicidegirls.com/news/culture/22389/
_________________ Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. (Philip K. Dick)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44726
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(#864393) Verfasst am: 20.11.2007, 12:34 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | Sozial Bedürftige müssen in Deutschland Studiengebühren zahlen? |
In NRW ist von den Studiengebühren niemand ausgenommen. Die NRW-Bank vergibt zwar Kredite zur Finanzierung der Studiengebühren, allerdings sind die Konditionen eine Frechheit und sozial Schwache werden es sich dreimal überlegen, bevor sie unter solchen Bedingungen studieren. An der Universität Bonn sind die Neueinschreibungen seit der Einführung der Studiengebühren 2006 massiv zurückgegangen, die Zahl der Studienabbrüche ist hingegen in die Höhe gegangen. Von den etwas weniger als 40.000 Studenten im Jahr 2005 haben wir heute noch etwa 28.000. Und Stipendien kriegt in Deutschland anscheinend sowieso fast niemand. Ich kenn' keinen einzigen Stipendiaten.
Jolesch hat folgendes geschrieben: | Das Problem sind in meinen Augen nicht die materiellen, sondern die "geistigen" Voraussetzungen. |
Aus meiner Sicht bestimmt auch hier das gesellschaftliche Sein das Bewusstsein. Ich meine, solche Aktionen wie die von dir beschriebene sind ja ganz nett, aber es ist eben die Frage, was man erwartet. Man kann immerhin nicht ernsthaft davon ausgehen, dass jemand, der sein Leben lang praktisch kaum Zugang zu kulturellen und intellektuellen Ressourcen hatte, deshalb schon in der Schule massiv benachteiligt war, und nun auf einmal einen gewissen Zugang erhält, direkt am Anfang anfängt, sich Bücher von Kant oder Nietzsche oder Einführungen in die Quantenphysik zu besorgen und diese durchzuarbeiten. Man muss da auch mal die Kirche im Dorf lassen. Wer an sowas Interesse hat, der wird diese Gelegenheit natürlich nutzen. Ich jedenfalls würde es tun. Das Problem ist nur, dass bei bisherigem massiv eingeschränktem Zugang zu kulturellen Ressourcen ein Interesse an sowas gar nicht erst entstehen kann. Wie auch? Und das hat nichts mit Faulheit oder Dummheit zu tun.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#864404) Verfasst am: 20.11.2007, 12:45 Titel: |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Der Zugang zum alten Freundeskreis ist oftmals nicht mehr möglich, schon weil nun andere interessen vorherrschen. |
in ländlichen Gegenden kannst du diesen Satz gleich über Bord werfen
(da ist es allein aufgrund der geringen Anzahl von Jugendlichen nahezu unmöglich eine derartige Differentierung aufzubauen) |
Hmhm, teilsteils, kommt drauf an. Die Gymnasiasten fahren mit dem Bus in die nächste Stadt, die Hauptschule ist oft noch am Ort oder in kleineren Orten (ist bei uns jedenfalls so) man schließt neue Freundschaften, wenn man mit denen täglich in der Schule sitzt und ab 9. Klasse sind die Hauptschüler auf einem ganz anderen Weg, als die Gymnasiasten (erlebe ich gerade mit meinem Sohn). Ich habeauch selber früher oft erlebt, dass sich das völlig trennt. Und die Realschüler sind irgendwo dazwischen. Nur wenn der Schüler zB im Sportverein oder sonstigen Aktivitäten am Ort bleibt (wie mein großer), oder bewusst die alten Freundschaften pflegt (wie die Kleine, die haben extra deswegen ihre Bande gegründet, was ich toll finde), kann sich einiges erhalten. Und es sind nicht immer die Gymnasiasten und Realschüler, die sich zurückziehen! Als mein Großér in der 4. war hat ihm glatt einer gesagt: "Wos? Du gehscht in'd Streberschul?" Ich war ja platt, dass es sowas noch gibt, und dieser Knabe hätte es mit ein wenig Motivation mindestens auf die Realschule geschafft, da bin ich sicher.
DeHerg hat folgendes geschrieben: |
Das Hauptproblem das ich dabei aus eigener Erfahrung(Freundschaft u.a. mit Real- Haubt- und Sonderschülern) sehe ist die totale Selbstunterschätzung der eigenen Fähigkeiten und das überschätzen der Anfordeungen höherer Bildung (habe erlebt wie Menschen die durchaus intelligenter waren als einige Abiturienten sich mit einem Haubtschulabschluss zufrieden gaben aus Respekt/Angst vor den überschätzten Anforderungen des weiteren Bildungsweges).Auch schlossen sie das wahrnehmen von kulturellen Möglichkeiten von vornherein aus, nicht etwa aus angst sich zu entfremden sondern aus dem bloßen Vorurteil heraus das solche Angebote "nichts für sie" sind(sie den Inhalt sowieso nicht verstehen würden),ohne es je einmal versucht zu haben. |
Da ist absolut was dran.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#864416) Verfasst am: 20.11.2007, 13:01 Titel: |
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@astarte007
Zitat: | Es ist ein vielschichtiges Problem, Leute, was den Zugang zu "Kultur" und Bildung betrifft und was die "Armen" davon abhält. Natürlich werden sie zT davon abgehalten, wenn Lehrer die Übertrittsfähigkeit der Viertklässler auch nach sozialer Schicht beurteilen, oder wenn die Musik-Kultur und Literatur der Jugendlichen nicht zählt, und sie mit Oper und Klassikern erschlagen werden uvm. (Tarvoc hat recht)
Und sie halten sich selber davon ab, da haben vrolijke und Jolesch Recht, kein Mensch steht hinter ihnen und zwingt sie Dschungelcamp zu glotzen und hindert sie eine schöne Dokumentation über die Geschichte eines Landes zu schauen, sich Bücher zu leihen, ins Museum zu gehen.
Und sogar Peter H. hat recht, es bestehen die Ängste, die Kinder entfremden sich, (ganz klar zu sehen, bei uns auf dem Land, wo Kinder mit guten Noten von den Eltern einfach nicht aufs Gymnasium geschickt werden).
Die Schulen halten davon ab, was ist hier für ein Gejammer, es wär so schlimm mit dem Streß mit dem 8-jährigen Gymnasium ich kann es nicht mehr hören, anstatt dass sie den Lehrplan ein wenig entrümpeln, drücken die den 5.Klässlern Nachmittagsunterricht rein. Wenn ich den Kindern ständig vorjammere, dass alles so stressig sei, und man sowieso keine Chance hat, und wenn man durchs Abi kommt auch alles Scheiße ist, dann einwickeln die Schüler sicher ganz toll viel Freude und Motivation zu lernen. Die werden systematisch entmutigt, da musst du als Eltern ständig dagegen arbeiten!
MM nach muss folgendes passieren: einerseits der Zugang zu Bildung und Kultur muss weiter erleichtert und erschwinglich gemacht werden und ein wenig vom hohen Ross runter. Es muss politisches Ziel sein, Kinder aus bildungsfernen Schichten zu fördern. Die Kinder sollten nicht ab vierte Klasse aufgeteilt werden. Es muss breiter gefördert werden, also nicht nur die Leistungen in den Hauptfächern sind wichtig, sondern Stärken in anderen Bereichen. Es muss Medienkompetenz geübt werden, gerade in Hauptschulen, es muss gelernt werden, wie man Kinder erzieht, wie man Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl fördert (und bewusst gemacht, wie leicht man es zerstören kann, Grundlagen der Psychologie und Pädagogik- für sie selbst und als zukünftige Erwachsene), dass müssen die Lehrer können, das müssen die Schüler lernen - ich hab mit Grundschülern zu tun, die Unterschiede sind riesig, ich habe den Eindruck manche Eltern reden gar nicht mit den Kindern, manche machen sie ständig klein, manche reden ihnen das Lesen aus, es ist der Wahnsinn! - man muss kritisches Denken fördern (Philosophie in der Grundschule). Es muss in die Ausbildung von Lehrern und Erziehern investiert werden, ohne Ende, die müssen zahlreich sein, gut gerüstet, unterstützt, gut bezahlt, und denen, die den Draht zu den Kindern haben und sie persönlich und fachlich bereichern können, und weiter bringen, müssen die Füße geküsst werden!
Oder ganz kurz: es muss von allen Seiten - Eltern, Politik, Bildungseinrichtungen - aufgehört werden den Kindern und Leuten, die sich für sie einsetzen wollen, ständig Steine in den Weg zu legen!! |
Dein Beitrag hat mir ausgezeichnet gefallen, ausgewogen, viele Seiten beleuchtend!
Gerade "Medienkompetenz", wie Du sie für wünschenswert hältst, ist für die nötig, die Probleme damit haben, aus ihrem sozialen Schattendasein herauszutreten und die Möglichkeiten der Bildung und Kultur nutzen zu können.
Wir haben, das möchte ich in Rückschau ergänzen, in den letzten Jahrzehnten einen Wandel erlebt, der sowohl viele Menschen der älteren Generationen überfordert - ich erzähle morgen meinem staunenden, auf dem Lande lebenden 78jährigen Vater (der mich wieder mit der Eisenbahn erreichen kann), was das Internet alles an Informationsmöglichkeiten bietet - als auch die Kinder und Jugendlichen, die zwar durchaus Zugang zu den neuen Techniken haben, jedoch noch in vielem mit einem Bildungskanon aus den 1950/60er Jahren konfrontiert werden.
Auch etwas anderes ist inzwischen unter die Räder gekommen: praktische Kenntnisse, Einblick in das, was sich in Betrieben und Werkstätten abspielt. - Das "Dschungel-Camp" im eigenen Lande: welcher Junge kann sich denn noch einen Knopf annähen? Wir haben sogar als Jungen im Schulfach "Nadelarbeit" sticken gelernt (Schlingstich, Kreuzstich, o weh, mußte auch nicht sein ). Socken brauchen heute nicht mehr gestopft zu werden (Wegwerfgesellschaft eben), eine Schraube in die Wand bringen und Tapezieren werden schon die Handwerker...
Wissen die Jugendlichen, wie etwas in der Landwirtschaft und in Betrieben hergestellt wird? Man hat uns in den 1960/70er Jahre alle als Schüler an Fräsmaschinen, an Drehmaschinen gestellt, ich war in einem Maschinenbaubetrieb und habe Schaltschränke montiert, jeder Schüler lernte das Technische Zeichnen am Reißbrett (heute machen das vielfach Computer). Jeder Student war einmal in der Kartoffel-, Rüben- oder Apfelernte, damals zwar Mangel an Arbeitskräften und Versuche der "Sozialdisziplinierung", aber man lernte Land und Leute an der Basis kennen ...
Sicher war da manches wieder übertrieben, aber den Bezug zur Produktion im Volksbildungssystem der DDR halte ich, bei allem Ideologie-Schrott dazwischen, nach wie vor für nützlich. Man sah nicht auf Arbeiter und Bauern herab, wenn man mitbekam, unter welchen Bedingungen sie schufteten, und sah die Verlogenheit der Propaganda, die die "Arbeiterklasse" in den Himmel hob, währenddessen sich die Funktionäre ein kleinbürgerlich-miefiges Dasein organisierten.
Der Praxisbezug wird heutzutage aus Gymnasien und höheren Schulformen ausgelagert. Die Schüler bewegen sich in "höheren geistigen Sphären". Die schönen Dinge aber, die uns umgeben, werden irgendwo "draußen" hergestellt, die meisten wahrscheinlich schon in China oder in Staaten der Dritten Welt, und man hat keine Berührung mehr zur Berufspraxis. Es hat seinen Preis, wenn ein Schüler den größten Teil des Tages an Computer, Spielkonsole oder vor dem Fernseher verbringt.
Es kommt vielleicht ein bißchen Nostalgie ins Spiel, wenngleich mir der verlorene Praxisbezug auch heute ein Problem zu sein scheint, aber was die heutigen Bedingungen betrifft, hast Du alles, für meine Begriffe, wunderbar auf den Punkt gebracht.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#864427) Verfasst am: 20.11.2007, 13:16 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | @astarte007
Dein Beitrag hat mir ausgezeichnet gefallen, ausgewogen, viele Seiten beleuchtend!
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Sowas tut mal gut. Aber Kunststück, ich steck ja mitten drin mit meinen halbwüchsigen Kindern.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46733
Wohnort: Stuttgart
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(#864450) Verfasst am: 20.11.2007, 13:43 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | @astarte007
Dein Beitrag hat mir ausgezeichnet gefallen, ausgewogen, viele Seiten beleuchtend!
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Dem möchte ich mich auch anschliessen. Das ist wirklich sehr praxisnah. Kein theorethisches Geschwafel von Leute die nur ihr eigenes Millieu kennen.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#864471) Verfasst am: 20.11.2007, 13:55 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Telliamed hat folgendes geschrieben: | @astarte007
Dein Beitrag hat mir ausgezeichnet gefallen, ausgewogen, viele Seiten beleuchtend!
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Dem möchte ich mich auch anschliessen. Das ist wirklich sehr praxisnah. Kein theorethisches Geschwafel von Leute die nur ihr eigenes Millieu kennen. |
*abheb* wieder mal der Hamoniesucht gefrönt...
Einseitige Betrachtung bringen ja auch rein gar nix. Mich bewegt das auch deshalb, weil ich irgendwo zwischen diesen doofen "Schichten" sitze, ich mit Abi, aber aus armen Haus, mein Gatte a G'schdudierter aus noch ärmerem Haus, jetzt aufm Dorf, wo ich mit meiner Halbbildung schon zur geistigen Elite gehöre. Und wer vor Kant und Nietzsche zu lesen zurückschreckt, den kann ich ganz gut verstehen. Ich sehe weder ein, auf jemand runter zu schauen, weil er nicht mal weiß wer das ist, aber patent und vernünftig ist, noch zu jemand aufzusehen, nur weil der ellenlange öde Diskussionen drüber ablässt...
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#864505) Verfasst am: 20.11.2007, 14:53 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: |
MM nach muss folgendes passieren: einerseits der Zugang zu Bildung und Kultur muss weiter erleichtert und erschwinglich gemacht werden und ein wenig vom hohen Ross runter. Es muss politisches Ziel sein, Kinder aus bildungsfernen Schichten zu fördern. Die Kinder sollten nicht ab vierte Klasse aufgeteilt werden. Es muss breiter gefördert werden, also nicht nur die Leistungen in den Hauptfächern sind wichtig, sondern Stärken in anderen Bereichen. Es muss Medienkompetenz geübt werden, gerade in Hauptschulen, es muss gelernt werden, wie man Kinder erzieht, wie man Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl fördert (und bewusst gemacht, wie leicht man es zerstören kann, Grundlagen der Psychologie und Pädagogik- für sie selbst und als zukünftige Erwachsene), dass müssen die Lehrer können, das müssen die Schüler lernen - ich hab mit Grundschülern zu tun, die Unterschiede sind riesig, ich habe den Eindruck manche Eltern reden gar nicht mit den Kindern, manche machen sie ständig klein, manche reden ihnen das Lesen aus, es ist der Wahnsinn! - man muss kritisches Denken fördern (Philosophie in der Grundschule). Es muss in die Ausbildung von Lehrern und Erziehern investiert werden, ohne Ende, die müssen zahlreich sein, gut gerüstet, unterstützt, gut bezahlt, und denen, die den Draht zu den Kindern haben und sie persönlich und fachlich bereichern können, und weiter bringen, müssen die Füße geküsst werden!
Oder ganz kurz: es muss von allen Seiten - Eltern, Politik, Bildungseinrichtungen - aufgehört werden den Kindern und Leuten, die sich für sie einsetzen wollen, ständig Steine in den Weg zu legen!! |
und? wie hoch schätzt Du die Chancen ein das igendwas davon oder alles unter den gegebenen Umständen realisiert wird?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#864508) Verfasst am: 20.11.2007, 14:54 Titel: |
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Elisa.beth hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | warum redest Du drüber wenn Dus nicht mehr erlebst?
bzw. wer solls denn erleben wenn nicht Du? |
Ich halte z.B.eine Art Bürgerkrieg bei Fortführung dieser Politik für weitaus wahrscheinlicher,wenn ich auch hoffe,daß ich mich in dieser Einschätzung irre. |
Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.
m.E. ist nicht die Frage ob - sondern - wann
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44726
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(#864531) Verfasst am: 20.11.2007, 15:23 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Dein Beitrag hat mir ausgezeichnet gefallen, ausgewogen, viele Seiten beleuchtend! |
Dem kann ich nur zustimmen. Auch ich fand den Beitrag ganz ausgezeichnet.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Huckarder registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.10.2007 Beiträge: 323
Wohnort: Ruhrgebiet
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(#865283) Verfasst am: 21.11.2007, 15:03 Titel: Re: Und wenn man in dieser Gesellschaft nicht leben möchte? |
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Heiner hat folgendes geschrieben: | Was macht man, wenn man in dieser Gesellschaft nicht mehr leben möchte, wenn man das durch die Gesellschaft gewünschte Leben als sinnlos betrachtet, also etwa die Prinzipien der Konkurrenzgesellschaft ablehnt?
Ist man Gefangener der Gesellschaft oder gibt es Möglichkeiten der Verweigerung jenseits der Option "auswandern". | Kämpfen, siegen, oder untergehen!! Nun, mal ernsthaft und in der Tat: Man sollte sich organisieren, z. B. einer Gewerkschaft, einem Sozialverband, attac beitreten....direkt kann man die Gesellschaft als Einzelner nicht ändern, und subjektiver Aktionismus und Radikalismus bringt da überhaupt nix, man ja ja schlecht Amok laufen, oder ne Terrorgruppe gründen, dies würde die Herrschaftsverhänisse übrigens eh nicht gefährden!! Oder man versucht, sich der sog. Leistungsgesellschaft subjektiv zu entziehen, da gibts viele (legale) Möglichkeiten, Berufsunfähigkeit, usw. usf.
Zuletzt bearbeitet von Huckarder am 22.11.2007, 02:01, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#865332) Verfasst am: 21.11.2007, 16:22 Titel: Re: Und wenn man in dieser Gesellschaft nicht leben möchte? |
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Huckarder hat folgendes geschrieben: |
Kämpfen, siegen, oder untergehen!![/b] Nun, mal ernsthaft und in der Tat: Man sollte sich organisieren, z. B. einer Gewerkschaft, einem Sozialverband, attac beitreten....direkt kann man die Gesellschaft als Einzelner nicht ändern, und subjektiver Aktionismus und Radikalismus bringt da überhaupt nix, man ja ja schlecht Amok laufen, oder ne Terrorgruppe gründen, dies würde die Herrschaftsverhänisse übrigens eh nicht gefährden!! Oder man versucht, sich der sog. Leistungsgesellschaft subjektiv zu entziehen, da gibts viele (legale) Möglichkeiten, Berufsunfähigkeit, usw. usf. |
Alles o.k., attac ist allerdings keine sonderlich gute Idee. Attac, der Aldi unter den Linken, Tobinsteuertruppe. (was gäb`s da noch? "eine andere Welt ist möglich", aber welche bitte sehr?)
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Zarathustrafreund gesperrt
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 528
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(#865358) Verfasst am: 21.11.2007, 17:00 Titel: Attac ist der Aldi unter den Linken? |
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@Peter H
ATTAC ist mehr als das, es ist ein Ausweg für Tausende sich zu engagieren gegen aktuelle weltweite Probleme, als Mitglied könnt ich Dir was erzählen aber les doch vorerst noch was über den Historiker Fritz Fischer, Grüßchen
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#865373) Verfasst am: 21.11.2007, 17:10 Titel: |
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Attac, das ist Abschwächung in den sozialen Forderungen, das ist Reformismus pur, da fehlt`s an Radikalität. Wer dort landet, ist ungefähr so "fortsdchrittlich" wie die Demokratische Linke.
Attac, das bedeutet Arzt am Krankenbett des Kapitalismus, nicht jedoch dessen Überwindung.
(alias Werkstattbetrieb, um den Kapitalismus zu kurieren)
All das sind bloße Illusionen. Nur möglich, weil sich die Arbeiterklasse im Dornröschenschlaf befindet.
Würde sie aufwachen, wär`s um attac geschehen.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#865691) Verfasst am: 21.11.2007, 22:25 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | Das Problem sind in meinen Augen nicht die materiellen, sondern die "geistigen" Voraussetzungen: In meiner Stadt gibt es eine tolle Initiative (fast) aller Kulturträger, die es Armen, Langzeit-Arbeitslosen, etc. ermöglicht gratis an Kulturveranstaltungen (Theater, Lesungen, Konzerte, usw.) teilzunehmen. Ergebnis: Genützt wird fast ausschließlich das Angebot des Programmkinos, wenn die mal nen Mainstream-Film spielen. |
Stimmt. Offensichtlich fehlt es den Machern tatsächlich an den geistigen Vorraussetzungen Ihr Programm dem Zielpublikum nahezubringen, wenn die Resonanz so schlecht ist.
DeHerg hat folgendes geschrieben: | Das Hauptproblem das ich dabei aus eigener Erfahrung(Freundschaft u.a. mit Real- Haubt- und Sonderschülern) sehe ist die totale Selbstunterschätzung der eigenen Fähigkeiten und das überschätzen der Anfordeungen höherer Bildung (habe erlebt wie Menschen die durchaus intelligenter waren als einige Abiturienten sich mit einem Haubtschulabschluss zufrieden gaben aus Respekt/Angst vor den überschätzten Anforderungen des weiteren Bildungsweges).Auch schlossen sie das wahrnehmen von kulturellen Möglichkeiten von vornherein aus, nicht etwa aus angst sich zu entfremden sondern aus dem bloßen Vorurteil heraus das solche Angebote "nichts für sie" sind(sie den Inhalt sowieso nicht verstehen würden),ohne es je einmal versucht zu haben. |
Stimmt! Es ist schon eine Schande, was unsere Gesellschaft da an Potential einfach verrotten lässt.
In einer globalisierten Welt, die primär auf Gehirnleistung aufbaut, ist es ein schwerer politischer Fehler das zu tun. Aber mach' das mal einem Politiker klar.
element hat folgendes geschrieben: | Wenn man sich die Lebensstile der verschiedenen Millieus betrachtet, ihre Werte, dann wird doch schnell klar warum jemand so wird wie er ist. Meines erachtens haben Eltern aus den unteren Schichten gar kein Interesse an Kultur, Philosophie höchstens für technisches Wissen. Die Eltern haben oft Vorurteile, sehen Philosohie/Literatur als Brotlose Kunst an, verstehen sie nicht, aus welchem Grund auch immer. |
Richtig. Besonders die sog. Neureichen haben der wahren Wert von Bildung oft nicht erkannt und haben ein rein konsumorientiertes Weltbild. Nur der eigene Vorteil zählt. Schliesslich hat man es ja selbtst zu etwas gebracht - oft nur durch das Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Das ist die Generation Akademiker, die den Erfolg nur in 'Kennzahlen' bemessen können. Und diese haben sie beruflich, wie privat.
element hat folgendes geschrieben: | Nur kann man die Kinder aus der "Unterschicht" nicht einfach ihren Eltern wegnehmen. |
Aus was für einem Elternhaus kommst Du denn, wenn Du über so etwas überhaupt nachdenkst oder es in einer Diskussion einwirfst? Scheinbar brauchst Du da etwas 'Hilfe zur Selbsthilfe' in puncto Menschlichkeit... so, wie vielleicht auch Deine potentiellen 'Opfer'...
Peter H. hat folgendes geschrieben: | Attac, das ist Abschwächung in den sozialen Forderungen, das ist Reformismus pur, da fehlt`s an Radikalität. Wer dort landet, ist ungefähr so "fortsdchrittlich" wie die Demokratische Linke.
Attac, das bedeutet Arzt am Krankenbett des Kapitalismus, nicht jedoch dessen Überwindung.
(alias Werkstattbetrieb, um den Kapitalismus zu kurieren)
All das sind bloße Illusionen. Nur möglich, weil sich die Arbeiterklasse im Dornröschenschlaf befindet.
Würde sie aufwachen, wär`s um attac geschehen. |
Also Attac als Revoltion für Arme?
Wo bekommt man Infos? Ich kriege immer nur das Googlegesabbel...
Und was die kommunistischen Ideen betrifft: die sind mir genauso über wie der Kapitalsschwachsinn... das ist doch alles Schnee von gestern! Wir brauchen was Neues! Und es muss theoretisch genauso abgesichert sein, wie auch praktisch anwendbar für Jedermann.
Sowas wie die 5 Tibeter für Otto Normalbürger...
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#865700) Verfasst am: 21.11.2007, 22:35 Titel: Re: Und wenn man in dieser Gesellschaft nicht leben möchte? |
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Heiner hat folgendes geschrieben: | Was macht man, wenn man in dieser Gesellschaft nicht mehr leben möchte, wenn man das durch die Gesellschaft gewünschte Leben als sinnlos betrachtet, also etwa die Prinzipien der Konkurrenzgesellschaft ablehnt?
Ist man Gefangener der Gesellschaft oder gibt es Möglichkeiten der Verweigerung jenseits der Option "auswandern". |
Selbstständigkeit in einer sicheren Branche? Eine eigene Farm? Wie radikal sind denn deine Autarkievorstellungen?
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#865735) Verfasst am: 21.11.2007, 23:10 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Und was die kommunistischen Ideen betrifft: die sind mir genauso über wie der Kapitalsschwachsinn... das ist doch alles Schnee von gestern! Wir brauchen was Neues! Und es muss theoretisch genauso abgesichert sein, wie auch praktisch anwendbar für Jedermann.
Sowas wie die 5 Tibeter für Otto Normalbürger... |
wenn dir was einfällt sag bescheid.
das einzige was mir dazu bis jetzt einfiel wär lediglich die Optimierung der jetzigen Sozialen Marktwirtschaft (weg von dem "(Staatseingriffe:)so viel wie nötig so wenig wie möglich" hin zu einem "so viel Unternehmertum(bewahren) wie nötig so viel "Verteilung"(hab kein besseres Wort gefunden) wie möglich") da sie im Vergleich zu Kommunismus, Kapitalismus eine größere Bandbreite hat.(ich weiß nicht gerade Kreativ)
bin aber für weitere Möglichkeiten offen (nehm ich mal an)
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46733
Wohnort: Stuttgart
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(#865790) Verfasst am: 21.11.2007, 23:40 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Stimmt. Offensichtlich fehlt es den Machern tatsächlich an den geistigen Vorraussetzungen Ihr Programm dem Zielpublikum nahezubringen, wenn die Resonanz so schlecht ist.
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Klar doch; wenns nicht angenommen wird, sind die Anbieter schuld. Sollen sie an jeder Tür klingeln gehen: "darfs noch ein bischen Kultur sein"?
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#865820) Verfasst am: 22.11.2007, 00:00 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Stimmt. Offensichtlich fehlt es den Machern tatsächlich an den geistigen Vorraussetzungen Ihr Programm dem Zielpublikum nahezubringen, wenn die Resonanz so schlecht ist.
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Klar doch; wenns nicht angenommen wird, sind die Anbieter schuld. Sollen sie an jeder Tür klingeln gehen: "darfs noch ein bischen Kultur sein"? |
Ich hab mal von ner Hauptschule gelesen, in der jeder Schüler viel Musik macht. Soll gut laufen.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#865836) Verfasst am: 22.11.2007, 00:07 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Wo bekommt man Infos? Ich kriege immer nur das Googlegesabbel...
Und was die kommunistischen Ideen betrifft: die sind mir genauso über wie der Kapitalsschwachsinn... das ist doch alles Schnee von gestern! Wir brauchen was Neues! Und es muss theoretisch genauso abgesichert sein, wie auch praktisch anwendbar für Jedermann.
Sowas wie die 5 Tibeter für Otto Normalbürger... |
Attac: ich kenn die Leute persönlich,hab sie bei politischen Veranstaltungen und in Arbeitsgruppen kennengelernt,daraus ergab sich dann meine Bewertung.
Du fragst wo man jenseits von Wiki weitere Informationen über attac erhält. Kann ich dir im Moment nicht sagen, wenn ich`s weiss, dann teile ich das hier mit.
Kommunistische Ideen: Jene von Gestern und Vorgestern rekurrierend auf Länder mit ursprünglicher Akkumulation als Ausgangslage (Rußland, China) sind für hochindustrialisierte Staaten natürlich ziemlich uninteressant und auch deshalb obsolet.
Was wir brauchen ist daher eine kommunistische Anschauung, die den hochindustrialisierten Staaten Rechnung trägt. So etwas gibt es bis jetzt noch nicht, muss erst geschaffen werden.
Dies kann jedoch nur sehr bedingt am grünen Tisch geschehen, sondern wächst und gestaltet sich bei großen Klassenkämpfen, die wir z.Z. (noch) nicht haben.
Es ist nicht richtig, den Kommunismus als Weltbild über die Wupper zu kippen, sondern man sollte den orthodoxen K. aufkündigen und sehen und helfen, dass ein moderner aufgebaut wird.
Falsch wäre es allerdings auch, alles am orthodoxen K. wegzuwerfen, sondern man muss schon die Spreu vom Weizen trennen.
Weiterhin solte bedacht sein, dass der orthodoxe Kommunismus in wenig entwickelten Staaten wieder anders zu gewichten ist, als z.B. hierzulande.
Für den "Augenblick" ist es jedoch nicht so furchtbar wichtig, was es nun so mit dem Sozialismus und seiner Nachfolgegesellschaft dem Kommunismus auf sich hat, sondern wie ist es eigentlich mit und um den Kapitalismus bestellt. diesen gilt es erst einmal illusionslos zu durchschauen und zu erforschen, alles Weitere leitet sich auch (außer Klassenkämpfe) davon ab.
Zuletzt bearbeitet von Peter H. am 22.11.2007, 02:14, insgesamt einmal bearbeitet |
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#865846) Verfasst am: 22.11.2007, 00:24 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Dies kann jedoch nur sehr bedingt am grünen Risch geschehen, sondern wächst und gestaltet sich bei großen Klassenkämpfen, die wir z.Z. (noch) nicht haben. | mal ganz dumm:Warum?Warum muss er sich umbedingt in Klassenkämpfen entwickeln?
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Huckarder registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.10.2007 Beiträge: 323
Wohnort: Ruhrgebiet
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(#865915) Verfasst am: 22.11.2007, 01:47 Titel: Linke.... |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Alles o.k., attac ist allerdings keine sonderlich gute Idee. Attac, der Aldi unter den Linken, Tobinsteuertruppe. (was gäb`s da noch? "eine andere Welt ist möglich", aber welche bitte sehr?) | Ja, gut, es sieht aber allgemein bitter aus. Da haben wir z. B. die Partei, welche ich immer die SPD-Nachfolgepartei nenne, weil sie die letzte noch halbwegs sozialdemokratische und reformistische Kraft ist...bei dieser Partei handelt es sich natürlich um die SED, nur nennt sie sich heute anders, und vertritt bzw. betreibt eine andere Politik, wobei ich einen klaren Trend erkenne...erst DDR-Staatspartei, dann ausgegrenzte, sozialistische BRD-Partei, dann sozialdemokratische, an Landesregierungen beteiligte SPD-Nachfolgepartei...ich kann mir schon denken, wo das enden wird!!! Bestimmt nicht im Sozialismus!!! Mir fallen da die Grünen ein...
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Huckarder registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.10.2007 Beiträge: 323
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(#865917) Verfasst am: 22.11.2007, 01:53 Titel: Radikalität... |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Attac, das ist Abschwächung in den sozialen Forderungen, das ist Reformismus pur, da fehlt`s an Radikalität. | Offene Radikalität kann u. U. aber auch sehr kontraproduktiv sein, z. B. wenn man sie unter ungünstigen Umständen trotzdem offen nach außen vermittelt wird, mit dem Effekt, (fast) keine neuen Mitstreiter zu gewinnen, aber sehr viele Menschen abzustoßen. Es kommt daher m. E. nicht darauf an, prinzipell radikal aufzutreten (!), sondern darauf, massenwirksam und effektiv zu agieren!!
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Huckarder registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.10.2007 Beiträge: 323
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(#865921) Verfasst am: 22.11.2007, 02:11 Titel: |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Dies kann jedoch nur sehr bedingt am grünen Risch geschehen, sondern wächst und gestaltet sich bei großen Klassenkämpfen, die wir z.Z. (noch) nicht haben. | mal ganz dumm:Warum?Warum muss er sich umbedingt in Klassenkämpfen entwickeln? | Dazu möchte ich mal kurz anmerken, dass wir hier ja nicht mehr in den 70ern der alten BRD leben, wo die herrschenden Kapitalisten aufgrund der Systemkonkurrenz auf die Sozialpartnerschaft setzten, während gesellschaftlich marginalisierte Linksradikale vom Klassenkampf träumten, sondern in einer Gesellschaft, in welcher das Kapital die Verhältnisse in seinem Sinne zum Tanzen bringt, den Sozialstaat und auch viele konservative Werte wegflexibilisiert und Klassenkampf von oben betreibt!!!! So ein bisschen Klassenkampf von unten in Form von vermehrten Streiks, Demos könnte da ja nicht schaden, damit würden sich die Arbeitnehmer und Arbeitslosen ja nur wehren!!
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