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Erziehung ist Erpressung
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#887448) Verfasst am: 18.12.2007, 09:02    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, betreibe ich bei meinem "6(!)-Monats-Kolik"-Sohn eine manipulativ autoritäre Laissez-faire-Antipädagogik-Erpressungs-Erziehung und geb' mir gleich die Kugel, weil ich alles falsch mache. Autsch


Willkommen im Club. zwinkern
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#887450) Verfasst am: 18.12.2007, 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Die Antipädagogik ist ne ganz verlogene "Nummer".

Ob dem so ist kann ich nicht beurteilen, aber ich weiß zumindest durch 2 praktische Beispiele
dass sie nicht funktioniert, b.z.w. nur funktioniert wenn alle Beteiligten einer Gruppe "gleichwertig" sind. Sobald aber nur EINER physisch und psychisch stärker ist als die anderen Kinder, bricht dieses Gebäude der Theorie zusammen.

Falls Interesse besteht kann ich die 2 Beispiele vorstellen
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#887452) Verfasst am: 18.12.2007, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Definition, Definition, Definition, Defintion, Definition, Definition, Definition, Definition, Definition, Definition, Definition, Definition, Definition, Definition, Definition, Definition, ...

Code:

Schleife(i)
if i>0 then
begin
write("Definition");
inc(i);
Schleife(i);
end;


du definierst dich als "Unbeteiligter" entfernst dich aus einer Gruppe, bist aber dennoch vorhanden
ähnlich einem Schüler der sich verkehrt herum in die Bank setzt und jedesmal wenn der Lehrer
versucht eine Frage zu stellen, mit einem lauten Hustenanfall dieses verhindert
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#887453) Verfasst am: 18.12.2007, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Code:
Set k=100;
Verstand(k, Thread);

Verstand (k, Thread)

begin

if k=100 Do NotRead(Thread);

end;

Du sendest versteckte Befehle an die Gruppe
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#887483) Verfasst am: 18.12.2007, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich nenne mal eine exemplarische Erziehungssituation (in der ich genau wie Jdf mit seinem 6Monatskol(er)iker alles falsch mache).
Kind will ein bestimmtes Haustier haben. Für mich steht fest: Dieses Haustier wird nicht angeschafft.
Ich erkläre meine Gründe, weswegen das nicht geht und verbiete die Anschaffung dieses Haustieres. Kind hat ebenfalls Argumente und legt diese dar. Ich erkenne diese Argumente an, bleibe aber bei dem Verbot. Kind wiederholt seine Argumentation fast täglich, was auch meinerseits zu diversen Wiederholungen führt.

Aus antipädagogischer Sicht handle ich verantwortlich und wahre die defensiven Grenzen der Familie, und respektiere das Kind, indem ich es anhöre, ernstnehme und vernünftig mit ihm diskutiere.
Laisser-Faire ist auch dabei, denn ich unternehme zuwenig, um das Kind von seinem Haustiere-Trip abzubringen.
Autoritäres Gehabe ist dabei, weil ich ein deutliches Verbot ausspreche, und weil die Diskussion nicht ergebnisoffen ist.
Erziehung nach der antipädagogischen Definition ist es, weil ich versuche, eine Verhaltensänderung und Gesinnungsänderung herbeizuführen (das Kind möge bitte einsehen, daß es dieses spezielle Tier in der derzeitigen Situation nicht haben kann).
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#887520) Verfasst am: 18.12.2007, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich nenne mal eine exemplarische Erziehungssituation (in der ich genau wie Jdf mit seinem 6Monatskol(er)iker alles falsch mache).
Kind will ein bestimmtes Haustier haben. Für mich steht fest: Dieses Haustier wird nicht angeschafft.
Ich erkläre meine Gründe, weswegen das nicht geht und verbiete die Anschaffung dieses Haustieres. Kind hat ebenfalls Argumente und legt diese dar. Ich erkenne diese Argumente an, bleibe aber bei dem Verbot. Kind wiederholt seine Argumentation fast täglich, was auch meinerseits zu diversen Wiederholungen führt.

Aus antipädagogischer Sicht handle ich verantwortlich und wahre die defensiven Grenzen der Familie, und respektiere das Kind, indem ich es anhöre, ernstnehme und vernünftig mit ihm diskutiere.
Laisser-Faire ist auch dabei, denn ich unternehme zuwenig, um das Kind von seinem Haustiere-Trip abzubringen.
Autoritäres Gehabe ist dabei, weil ich ein deutliches Verbot ausspreche, und weil die Diskussion nicht ergebnisoffen ist.
Erziehung nach der antipädagogischen Definition ist es, weil ich versuche, eine Verhaltensänderung und Gesinnungsänderung herbeizuführen (das Kind möge bitte einsehen, daß es dieses spezielle Tier in der derzeitigen Situation nicht haben kann).

Ich seh nichts wesentlich falsches. Ob es wohl jemand gibt, der nach irgend einer Theorie streng genommen alles "Richtig" macht? Egal, aus irgendeiner Sicht wird schon was verkehrt sein, also wie ich schon jdf schrieb: willkommen im Club.

Naja, ich bin nicht wirklich fit in der Begriffe gegeneinander Abgrenzerei. Aber wenn ich mir vorstelle, ich bespreche das Thema mit meinem Mann oder einem WG-Mitbewohner, der sich ein Haustier wünscht, und es sieht nicht wesentlich anders aus, als das Gespräch mit dem Kind, nehme ich an, dass es sich eher nicht um Erziehung handelt.
Jetzt gibts natürlich Leute, die auch Erwachsene, Partner und andere, wo immer sich die Gelegenheit bietet, zu erziehen versuchen, aber die seien mal bitte außen vor.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#887533) Verfasst am: 18.12.2007, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Bei einem Partner oder WG-Mitbewohner könnte ich mich nicht unbedingt durchsetzen. Hier handel ich aber in meiner Funktion als Haushaltsvorstand und Erziehungsberechtigte. Ich würde mein Verbot nachdrücklich durchsetzen. Sollte das Tier verbotswidrig angeschafft werden, würde ich es zum Verkäufer zurückbringen oder ins Tierheim geben.


astarte007 hat folgendes geschrieben:
Egal, aus irgendeiner Sicht wird schon was verkehrt sein

Eben. Zumal ich mein Verhalten "Erziehung" nenne. Cool
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#887543) Verfasst am: 18.12.2007, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Bei einem Partner oder WG-Mitbewohner könnte ich mich nicht unbedingt durchsetzen. Hier handel ich aber in meiner Funktion als Haushaltsvorstand und Erziehungsberechtigte.


Bei einem Partner oder Mitbewohner kalkulierst Du das natürlich von vornherein ein, dass der sich am Ende durchsetzen könnte, weil er rechtlich auf derselben stufe setht und über ähnlich viel Lebenserfahrung verfügt.

Ich würde das aber allerdings prinzipiell nicht ausschließen; Kinder haben durchaus auch mal Recht und man sieht das am Ende ein.

Und umgekehrt gibt es auch Lebensbereiche im Zusammenleben mit einem erwachsenen Mensch, wo man vorab de facto ausschließt, dass man sich dort nicht durchsetzen könnte, weil man ansonsten das Zusammenleben beenden würde.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#887552) Verfasst am: 18.12.2007, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Bei einem Partner oder WG-Mitbewohner könnte ich mich nicht unbedingt durchsetzen. Hier handel ich aber in meiner Funktion als Haushaltsvorstand und Erziehungsberechtigte.


Bei einem Partner oder Mitbewohner kalkulierst Du das natürlich von vornherein ein, dass der sich am Ende durchsetzen könnte, weil er rechtlich auf derselben stufe setht und über ähnlich viel Lebenserfahrung verfügt.

Ich würde das aber allerdings prinzipiell nicht ausschließen; Kinder haben durchaus auch mal Recht und man sieht das am Ende ein.

Und umgekehrt gibt es auch Lebensbereiche im Zusammenleben mit einem erwachsenen Mensch, wo man vorab de facto ausschließt, dass man sich dort nicht durchsetzen könnte, weil man ansonsten das Zusammenleben beenden würde.


Gerade in diesem Beispiel ist bei mir zum Beispiel das Ergebnis nicht offen gewesen. Ich habe mit meiner Tochter einen Kompromiss ausgehandelt, weil ich erkannt habe, wie wichtig ihr das ist, weil ich akzeptieren kann, dass sie anders ist als ich, dass sie Rechte hat, dass es für sie von Vorteil sein kann und die Nachteile für mich auch mal in Kauf zu nehmen sind.

Wenn es in einer Wg oder Partnerschaft für mich aber absolut nicht akzeptabel wäre, mich ekelt so sehr zum Beispiel, werde ich auch nicht besonders offen sein. der Unterschied ist nur: ich kann ausziehen, kann den andren vergraulen, das geht beim Kind nicht.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#887565) Verfasst am: 18.12.2007, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Egal, aus irgendeiner Sicht wird schon was verkehrt sein

Eben. Zumal ich mein Verhalten "Erziehung" nenne. Cool


Ich kann mir vorstellen, dass es mit der "Erziehung" so geht, wie mit vielen anderen Begriffen, irgendwann passen sie nicht mehr recht, und man muss sich davon verabschieden. Ich denke es wird so kommen, aber noch nicht so bald, weil es noch keinen besseren Begriff gibt mW. Vielleicht ist uns Kival da einfach voraus.

Wie die 'Keuschheit', die RKK bricht sich einen ab um dem eine modernere Bedeutung zu geben (es sei die "gelungenen Integration der Sexualität in die Person" oder so noc ) aber es wird nicht angenommen, weil die alte Bedeutung eine ganz andere war und diese krampfhafte Umdefiniererei nur albern wirkt.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#887604) Verfasst am: 18.12.2007, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich taugt die "Antipädagogik" in erster Linie zur Kritik und Abgrenzung gegenüber der "schwarzen Pädagogik" (autoritäre Erziehung etc.), und auch dazu, sich mit dem Erziehungsstil auseinander zu setzen, der einem damals meistens ja noch selber widerfahren war, also sich die Strukturen der eigenen Erziehung bewusst zu machen, damit man die nicht einfach wiederholt.
Sich darüber klar zu werden und die Mechanismen zu verstehen wie so was funktioniert, das kann schon sinnvoll sein, v.a. wenn man selber nicht gerade optimale Bedingungen hatte.

Das aber als konkrete Handlungsanweisung zu verstehen, und sich gar en Detail dran halten zu wollen, da wird es krampfig und kontraproduktiv, davon abgesehen dass sich die Antipädagogik durchaus selber widerspricht, denn einfach grundsätzlich gar nichts tun, meint sie ja auch nicht.
Und eine permanente Angst davor, etwas falsch zu machen fördert den guten und ungezwungenen Kontakt zu den Kindern, meiner Ansicht, nach auch nicht gerade.

Vieles, was man in diese Modelle hineininterpretiert hat, ist sowieso blühender Unsinn.
Wer "Summerhill" je gelesen hat, der weiß, dass das mit der "antiautoritären Erziehung", wie die dann praktiziert wurde, nichts zu tun hat.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#887610) Verfasst am: 18.12.2007, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Du hast nen Sockenschuss. Deine Defintionen sind völlig sinnlos.


ahso. dann weiß ich ja bescheid.
das ist echt erbärmlich. hätt ich nicht von dir erwartet.

wie dem auch sei: gutnacht.


Wir streiten hier über den Sinn und Unsinn des Zusammenseins von Eltern und Kindern, zukässige unzulässigen Methoden etc pp.

Nun sagt die eine Seite: "Manipulation im Umgang mit Kinder lehnen wir ab" und benutzt dabei die oben von mir gepostete Defintion.
Dein Widerspruch unter Verwendung deiner Definition ist im Grunde nur ein Sprachspiel, die wenig bringt aber den Diskurs komplizierter macht.
Wenn wir bei deiner Definition von Manipulation bleiben müssen wir entweder ganz neue Begriff einführen oder wir müssen bei jeder Verwendung des Begriffs Manipulation hinzufügen welche Definition bei dieser Verwendung zugrunde gelegt wird.
Inwiefern soll uns dieser Streit um Worte weiterbringen?


vielleicht nehm ichs zu genau, wer weiß.

ich sehe meinen widerspruch nicht als sprachspiel, sondern als präzisierung.
aber meinetwegen: das was du als manipulation bezeichnest bezeichne ich dann eben als unfairen, intransparenten eingriff in die persönlichkeitsrechte von menschen oder eben machtmißbrauch.

Dann hätten wir uns seitenweise Streitereien ersparen können, oder nicht?
Allenfalls müssten wir jetzt noch präzisieren wo dM "unfairer, intransparenter eingriff in die persönlichkeitsrechte oder eben machtmißbrauch" beginnt und ob damit alles abgedeckt ist, was ich unter Manipulation verstehe.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#887624) Verfasst am: 18.12.2007, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Bei einem Partner oder WG-Mitbewohner könnte ich mich nicht unbedingt durchsetzen. Hier handel ich aber in meiner Funktion als Haushaltsvorstand und Erziehungsberechtigte.


Bei einem Partner oder Mitbewohner kalkulierst Du das natürlich von vornherein ein, dass der sich am Ende durchsetzen könnte, weil er rechtlich auf derselben stufe setht und über ähnlich viel Lebenserfahrung verfügt.

Ich würde das aber allerdings prinzipiell nicht ausschließen; Kinder haben durchaus auch mal Recht und man sieht das am Ende ein.

Und umgekehrt gibt es auch Lebensbereiche im Zusammenleben mit einem erwachsenen Mensch, wo man vorab de facto ausschließt, dass man sich dort nicht durchsetzen könnte, weil man ansonsten das Zusammenleben beenden würde.


Der Partner oder Mitbewohner trägt ja auch rechtlich die Verantwortung für sein Tun. Die Suppe die der sich einbrockt löffelt der auch selber aus.
Bei Minderjährigen sieht das teilweise ganz anders aus.
Der Erwachsene muss hier als moralische Instanz eingreifen um z.b. Tierquälerei zu verhindern.
Er muss auch den finanziellen Rahmen beachten.

mfg Kosh

mfg
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#887646) Verfasst am: 18.12.2007, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Eines vorweg: Dass ich nun hier einer derjenigen sein soll, der Antipädagogik vertreten muss, schmeckt mir nicht so richtig. Ich weiß viel zu wenig darüber und beteilige mich an diesen Disput nur deshalb, weil ich nach der Lektüre von 1 oder 2 hier verlinkten Dokumenten den Eindruck hatte, dass das was dort beschrieben wird, dem Umgang mit meiner Tochter ziemlich nahe kommt. Dass man diesen Umgang und das was mir für die Zukunft vorschwebt Antipädagogik nenne könnte, habe ich auch erst in diesem Forum erfahren.

Also, sei es drum.

@AP:
Könnten wir versuchen die Debatte auf einzelne Punkte zu beschränken, die wir evtl. der Reihe nach abhaken. Zunächst würde mich die Frage interessieren, wieso du dich dagegen sträubst deine Kinder als Freunde zu sehen, bzw wo du genau die Unterschiede siehst. Ich bin der Meinung, Freundschaft ist eine Bezeichnung die die Beziehung viel besser trifft als andere Bezeichnung. Ich bin auch der Meinung darin drückt sich zum einen ein gewisse Bescheidenheit aus. "Hoffentlich werden wir gute Freunde sein" war einer der ersten Gedanken, die mir nach der Geburt meiner Tochter durch den Kopf gingen und ich war/bin außerdem froh und glücklich sagen zu können, dass sich die Beziehung zwischen mir und meiner Muter in den letzten Jahren ihres Lebens derart geändert (verbessert!) hatte, dass ich sie als meine beste Freundin bezeichnen konnte. Natürlich gibt es Unterschiede zu der Beziehung zu "normalen" Freunden:
1. Die emotionale Bindung ist viel stärker, was sich recht einfach erklären läßt: Quantität und Qualität. Kind und ihre Eltern verbringem iA viel mehr Zeit miteinander als Freunde und erleben viel häufiger viel intimere Situationen, die die Bindung verstärken. Die Natur hat Vorsorge dafür getragen, dass Eltern es iA nicht allzu schwer positive Gefühle für ihre Kinder zu entwickeln und umgekehrt.
2. Kinder haben einen Anspruch auf diese Freundschaft, sie haben sogar einen Rechtsanspruch auf die elterlich Fürsorge.
Also, Freunde sind gleichberechtigt, zwischen Kindern und Eltern besteht allerdings ein Machtgefälle. Meiner Auffassung nach besteht die besondere Verpflichtung von Eltern nicht darin, irgendwie Verantwortung auszuüben in dem sie zB Zukunftsentscheidungen treffen sondern sie besteht darin, dieses Machtgefälle nicht zu missbrauchen. Man denke bitte hierbei nicht nur an irgendwelche hehren (oder dubiosen) Erziehungsziele sondern an das tägliche Miteinander.

Zur Veranschaulichung des Machtgefälles noch ein kleines Gedankenexperiment. Man stelle sich vor der geliebte Lebenspartner oder ein Elter leide an einer Krankheit, in deren Folge sich in die Beziehung zwischen vormals gleichberechtigten Partnern ebenfalls ein Machtgefälle einstellt. Auch hier wären evtl Zukunftsentscheidungen zu treffen oder in das Verhalten der Person einzugreifen, weil deren Fähigkeit zukünftige Folgen abzuschätzen eingeschränkt sein könnte.
Worin würde sich eine Solche Beziehung zu der Beziehung zu Kindern unterscheiden? MM vor allem darin, dass wir es bei Erwachsenen erkennbar mit fertigen Persönlichkeiten zu tun haben und Kinder als unfertige Wesen ansehen. Welche Art von Zwang wäre man bereit ausüben, wenn eine solche Person unwillig zu einer Therapie ist, von der man sich eine Verbesserung ihres Zustand erhoffen könnte?
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#887671) Verfasst am: 18.12.2007, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Eines vorweg: Dass ich nun hier einer derjenigen sein soll, der Antipädagogik vertreten muss, schmeckt mir nicht so richtig. Ich weiß viel zu wenig darüber und beteilige mich an diesen Disput nur deshalb, weil ich nach der Lektüre von 1 oder 2 hier verlinkten Dokumenten den Eindruck hatte, dass das was dort beschrieben wird, dem Umgang mit meiner Tochter ziemlich nahe kommt. Dass man diesen Umgang und das was mir für die Zukunft vorschwebt Antipädagogik nenne könnte, habe ich auch erst in diesem Forum erfahren.

So geht es mir auch. Ich dachte auch gar nicht, dass Kival mich damit gemeint hat:
Kival hat folgendes geschrieben:

...es gibt hier noch andere Antipädagogen, die das übernehmen können ...
Ich dachte an mehr Kolja. Aber mir ist die Richtung sympathisch und auf jeden Fall viel Überlegung wert. Ich vertrete nicht irgendeine spezielle Richtung, weil ich das gar nicht kann. Wenn du das auch so siehst, ist es doch ok und du musst dich nicht in eine Rolle gedrängt fühlen.


Zum Freund sein: Ich hörte schon öfter, dass es ganz falsch wäre, dem Kind "Freund" sein zu wollen, denn was es bräuchte wären Eltern, Freunde hätte es im Normalfall schon. Dahinter verbarg sich der Vorwurf, wer der Kumpel sein will, der möchte auf dem Stand eines Jugendlichen verharren, und bietet kein Vorbild und keine Orientierung und keinen Halt. Er setzt keine Grenzen, agiert nicht mit der Reife eines lebenserfahrenen und weiterblickenden Erwachsenen mit Verantwortung für das Kind, den Jugendlichen. So ähnlich.

Wer selber gern ewiger Jugendlicher bleiben möchte und die Verantwortung nicht übernimmt, ist kein Antipädagoge, denn da ist ja laut Kival betont, dass die Verantwortung und Sorge für den jüngeren übernommen wird. Ich meine ein guter Freund ist oft in der Lage, dass er auch Verantwortung übernehmen muss, und nicht jeden Blödsinn mitmacht. Also widerspricht sich das nicht.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#887680) Verfasst am: 18.12.2007, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Dann hätten wir uns seitenweise Streitereien ersparen können, oder nicht?
möglicherweise, das kann ich noch nicht so genau sagen.

Zitat:
Allenfalls müssten wir jetzt noch präzisieren wo dM "unfairer, intransparenter eingriff in die persönlichkeitsrechte oder eben machtmißbrauch" beginnt und ob damit alles abgedeckt ist, was ich unter Manipulation verstehe.


ich vermute mal, dass antipädagogen (oder besonders leute, die sich für solche halten) selbst in geplantem aber fairem machtgebrauch in erster linie phösen machtmißbrauch vermuten, oder aber es wird eine zielgerichtete einflussnahme wegdiskutiert.
_________________
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#887682) Verfasst am: 18.12.2007, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Eines vorweg: Dass ich nun hier einer derjenigen sein soll, der Antipädagogik vertreten muss, schmeckt mir nicht so richtig. Ich weiß viel zu wenig darüber und beteilige mich an diesen Disput nur deshalb, weil ich nach der Lektüre von 1 oder 2 hier verlinkten Dokumenten den Eindruck hatte, dass das was dort beschrieben wird, dem Umgang mit meiner Tochter ziemlich nahe kommt. Dass man diesen Umgang und das was mir für die Zukunft vorschwebt Antipädagogik nenne könnte, habe ich auch erst in diesem Forum erfahren.

So geht es mir auch. Ich dachte auch gar nicht, dass Kival mich damit gemeint hat:
Kival hat folgendes geschrieben:

...es gibt hier noch andere Antipädagogen, die das übernehmen können ...
Ich dachte an mehr Kolja. Aber mir ist die Richtung sympathisch und auf jeden Fall viel Überlegung wert. Ich vertrete nicht irgendeine spezielle Richtung, weil ich das gar nicht kann. Wenn du das auch so siehst, ist es doch ok und du musst dich nicht in eine Rolle gedrängt fühlen.


tja, Shevek muss her...
_________________
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#887822) Verfasst am: 18.12.2007, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
@AP:
Könnten wir versuchen die Debatte auf einzelne Punkte zu beschränken, die wir evtl. der Reihe nach abhaken. Zunächst würde mich die Frage interessieren, wieso du dich dagegen sträubst deine Kinder als Freunde zu sehen, bzw wo du genau die Unterschiede siehst. Ich bin der Meinung, Freundschaft ist eine Bezeichnung die die Beziehung viel besser trifft als andere Bezeichnung. Ich bin auch der Meinung darin drückt sich zum einen ein gewisse Bescheidenheit aus. "Hoffentlich werden wir gute Freunde sein" war einer der ersten Gedanken, die mir nach der Geburt meiner Tochter durch den Kopf gingen und ich war/bin außerdem froh und glücklich sagen zu können, dass sich die Beziehung zwischen mir und meiner Muter in den letzten Jahren ihres Lebens derart geändert (verbessert!) hatte, dass ich sie als meine beste Freundin bezeichnen konnte.

Ich würde das deswegen nicht Freundschaft nennen wollen, weil es keine Freundschaft ist. Es ist eine Eltern-Kinder-Beziehung. Ich mag es nicht, Unterschiedliches gleich zu nennen.

Die Unterschiede benennst Du ja selber:

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es Unterschiede zu der Beziehung zu "normalen" Freunden:
1. Die emotionale Bindung ist viel stärker, was sich recht einfach erklären läßt: Quantität und Qualität. [...]
2. Kinder haben einen Anspruch auf diese Freundschaft, sie haben sogar einen Rechtsanspruch auf die elterlich Fürsorge.
Also, Freunde sind gleichberechtigt, zwischen Kindern und Eltern besteht allerdings ein Machtgefälle. [...]

Und:
3. Eine Freundschaft sucht man sich aus und kann sie jederzeit beenden und das gilt für beide Seiten gleichermaßen.

Hier schließe ich mich an:
sanft hat folgendes geschrieben:
wer oder ob - deine Kinder mal deine Freunde sein werden - können
bestimmst nicht du !
sondern sie


Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Zur Veranschaulichung des Machtgefälles noch ein kleines Gedankenexperiment. Man stelle sich vor der geliebte Lebenspartner oder ein Elter leide an einer Krankheit, in deren Folge sich in die Beziehung zwischen vormals gleichberechtigten Partnern ebenfalls ein Machtgefälle einstellt. Auch hier wären evtl Zukunftsentscheidungen zu treffen oder in das Verhalten der Person einzugreifen, weil deren Fähigkeit zukünftige Folgen abzuschätzen eingeschränkt sein könnte.
Worin würde sich eine Solche Beziehung zu der Beziehung zu Kindern unterscheiden? MM vor allem darin, dass wir es bei Erwachsenen erkennbar mit fertigen Persönlichkeiten zu tun haben und Kinder als unfertige Wesen ansehen. Welche Art von Zwang wäre man bereit ausüben, wenn eine solche Person unwillig zu einer Therapie ist, von der man sich eine Verbesserung ihres Zustand erhoffen könnte?

Wenn die hypothetische Art der Krankheit so wäre, dass der Kranke bei vollem Verstand wäre, dann würde ich mich nicht berechtigt fühlen, eine Therapie gegen dessen Willen durchführen zu lassen. Ich würde höchstens versuchen, ihn zu überreden, (habe ich übrigens schon einmal gemacht und durch die Therapie ist es dann schlechter geworden), aber letztlich würde er die Entscheidung selber treffen müssen. Etwas anderes wäre, wenn er durch die Krankheit geistig eingeschränkt wäre. Wenn dem so wäre und ich die Verfügungsgewalt über die Person hätte, dann müsste ich wohl oder übel ohne ihre Zustimmung etwas entscheiden.

Aber das hat ja eigentlich nicht so viel mit dem Verhältnis zu Kindern zu tun. Wenn ein Kind sehr krank wird und Therapien zur Auswahl stehen, dann kann ich eben schlecht das Kind fragen, weil es keine Erfahrung mit diesen Therapien hat und deswegen schlicht nicht selber entscheiden kann.

Anders gesagt: zu einem verpartnerten Erwachsenen (oder Elter), der noch klar denken kann, ergibt sich mE ein solches Machtgefälle nicht, wie es zwischen Erwachsenen und Kindern besteht.

Therapie ist nicht so ein gutes Beispiel in diesem Zusammenhang, besser sind Beispiele wie Beschränkung des Fernsehkonsums, Beschränkung der Süssigkeitenaufnahme oder das oben von Sanne gebrachte Haustierbeispiel. All diese fallen nicht unter die defensiven Grenzen, sondern sind Einschränkungen des Willens der Kinder und sind Beispiele für Situationen, in denen Eltern das letzte Wort haben, also letztlich die Entscheidung treffen (wenn sie "erziehen") oder eben dem Kind die Entscheidung überlassen müssten (wenn sie anti-pädagogisch sind - jedenfalls in meinem Verständnis von Anti-Pädagogik).

Die Frage aber, ob man seine Kinder seine Freunde nennt bzw. das Verhältnis zu seinen Kindern als ein freundschaftliches bezeichnet, ist ja letztlich wieder eine Definitionsfrage. Weiß nicht, ob das so nutzbringend ist, das weiter auszuführen. Wir haben wohl einfach ein anderes Verständnis davon, was Freundschaft ist und was es nicht ist.


Zuletzt bearbeitet von AgentProvocateur am 18.12.2007, 20:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#887826) Verfasst am: 18.12.2007, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Eines vorweg: Dass ich nun hier einer derjenigen sein soll, der Antipädagogik vertreten muss, schmeckt mir nicht so richtig. Ich weiß viel zu wenig darüber und beteilige mich an diesen Disput nur deshalb, weil ich nach der Lektüre von 1 oder 2 hier verlinkten Dokumenten den Eindruck hatte, dass das was dort beschrieben wird, dem Umgang mit meiner Tochter ziemlich nahe kommt. Dass man diesen Umgang und das was mir für die Zukunft vorschwebt Antipädagogik nenne könnte, habe ich auch erst in diesem Forum erfahren.

So geht es mir auch. Ich dachte auch gar nicht, dass Kival mich damit gemeint hat:
Kival hat folgendes geschrieben:

...es gibt hier noch andere Antipädagogen, die das übernehmen können ...
Ich dachte an mehr Kolja. Aber mir ist die Richtung sympathisch und auf jeden Fall viel Überlegung wert. Ich vertrete nicht irgendeine spezielle Richtung, weil ich das gar nicht kann. Wenn du das auch so siehst, ist es doch ok und du musst dich nicht in eine Rolle gedrängt fühlen.

Was heißt schon Rolle? Es interessiert mich einfach und ich würde es gern weiterdiskutieren. Schulterzucken


Zitat:
Zum Freund sein: Ich hörte schon öfter, dass es ganz falsch wäre, dem Kind "Freund" sein zu wollen, denn was es bräuchte wären Eltern, Freunde hätte es im Normalfall schon. Dahinter verbarg sich der Vorwurf, wer der Kumpel sein will, der möchte auf dem Stand eines Jugendlichen verharren, und bietet kein Vorbild und keine Orientierung und keinen Halt. Er setzt keine Grenzen, agiert nicht mit der Reife eines lebenserfahrenen und weiterblickenden Erwachsenen mit Verantwortung für das Kind, den Jugendlichen. So ähnlich.

Jo. Ein Kumpel ist nämlich etwas völlig anderes als ein Freund, jedenfalls mMn. Ein Freund kann auch Kumpel sein, aber nicht jeder Kumpel ist automatisch ein Freund.
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Rreinhard
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 910
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Beitrag(#887839) Verfasst am: 18.12.2007, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Allenfalls müssten wir jetzt noch präzisieren wo dM "unfairer, intransparenter eingriff in die persönlichkeitsrechte oder eben machtmißbrauch" beginnt und ob damit alles abgedeckt ist, was ich unter Manipulation verstehe.


ich vermute mal, dass antipädagogen (oder besonders leute, die sich für solche halten) selbst in geplantem aber fairem machtgebrauch in erster linie phösen machtmißbrauch vermuten, oder aber es wird eine zielgerichtete einflussnahme wegdiskutiert.


Ich verstehe auch nicht, was an Macht von vornherein negativ sein soll. Kommt immer darauf an, ob man sie richtig gebraucht oder mißbraucht.

In der Politik braucht man Macht, um was zu bewegen / zu verändern. Das werden auch die Grünen, Linken, Sozis nicht abstreiten können. Wozu wollen sie dann an die Regierung.
Rio Reiser von Ton Steine Scherben hat sich selbst widersprochen. Einerseits "Wenn ich König von Deutschland wär", andererseits "Keine Macht für Niemand".

Und, was wäre so toll dran, wenn Eltern machtlos wären, ohnmächtig zuschauen müssten, wie sich ihr Sohn oder Tochter zugrunde richtet, oder die Schule schwänzt, keine Hausaufgaben mehr machen will.
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Evilbert
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Beitrag(#887846) Verfasst am: 18.12.2007, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:

Ich verstehe auch nicht, was an Macht von vornherein negativ sein soll. Kommt immer darauf an, ob man sie richtig gebraucht oder mißbraucht.


Ja, aber wer Macht hat, ist auch einzig dazu in der Lage, darüber zu befinden, wie sie gebraucht wird, wie die Machtausübung konkret gestaltet wird.

Deshalb ist eine Machtkontrolle - wie mit der "Gewaltenteilung" wünschenswert, um Machtmißbrauch einzudämmen.

Da sich die als nicht effizient genug erwiesen hat, ist der Slogan "Keine Macht für niemand", übersteigerter Ausdruck eines zum damaligen Zeitpunktes breit geteilten Wunsches, jede Macht möglichst gut zu kontrollieren, zeitlich und machtgeographisch zu begrenzen,also zum Beispiel auch Doppelmandate auszuschließen, wie etwa das man gelichzeitig Minister und Parteivorsitzender sein könne.
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Sehwolf
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Beitrag(#887879) Verfasst am: 18.12.2007, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ich würde das deswegen nicht Freundschaft nennen wollen, weil es keine Freundschaft ist. Es ist eine Eltern-Kinder-Beziehung. Ich mag es nicht, Unterschiedliches gleich zu nennen.
[...]
Die Unterschiede benennst Du ja selber:
[...]
Und:
3. Eine Freundschaft sucht man sich aus und kann sie jederzeit beenden und das gilt für beide Seiten gleichermaßen.

Ein Vergleich dient im allgemeinen dazu Gemeinsamkeiten zu veranschaulichen. Unter der Voraussetzung dass dabei Unterschiede nicht ignoriert werden halte ich das für eine legitime Vorgehensweise. Schön dass du mir bei den Unterchieden zustimmt, spannender wäre die Frage ob du willens bist dich mit den Gemeinsamkeiten auseinanderzusetzen. Schließlich ist das der Grund warum dieser Vergleich eingeführt wurde.

Zitat:
Die Frage aber, ob man seine Kinder seine Freunde nennt bzw. das Verhältnis zu seinen Kindern als ein freundschaftliches bezeichnet, ist ja letztlich wieder eine Definitionsfrage. Weiß nicht, ob das so nutzbringend ist, das weiter auszuführen. Wir haben wohl einfach ein anderes Verständnis davon, was Freundschaft ist und was es nicht ist.

Ich halte es für weit mehr als eine blosse Definitionsfrage. Darin spiegelt sich mM der gesellschaftliche Paradigmenwechsel wieder, der mE seit längerer Zeit zu beobachten ist. Ziemlich lange waren Kinder das Eigentum ihrer Eltern. Der Trend Kindern Recht zu zu billigen auch gegen den Willen ihrer Eltern ist mE relativ neu. Anitpädagogik - so scheint mit - liefert die Begrgündung für diese Erscheinung.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Etwas anderes wäre, wenn er durch die Krankheit geistig eingeschränkt wäre. Wenn dem so wäre und ich die Verfügungsgewalt über die Person hätte, dann müsste ich wohl oder übel ohne ihre Zustimmung etwas entscheiden.

So war das Gedankenexperiment gemeint.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Aber das hat ja eigentlich nicht so viel mit dem Verhältnis zu Kindern zu tun.

Auch hier stelle ich die Frage inwieweit du willens bist die Analogie zuzulassen.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Anders gesagt: zu einem verpartnerten Erwachsenen (oder Elter), der noch klar denken kann, ergibt sich mE ein solches Machtgefälle nicht, wie es zwischen Erwachsenen und Kindern besteht.

Nun, wenn aber eine solche Einschränkung besteht, dann gibt es auch ein Machtgefälle. Denk dir meinetwegen eine Person, die entmüdnigt ist der bei der du zum Vormund berufen wirst. Nun stell dir Frage ob überhaut und wenn ja wie "Erziehungsziele" in einem solchen Fall festgelegt würden und wie im Einzelfall entscheiden würde das Verhalten der Person zu beinflussen. Ich würde erwarten, dass man in einem solchen Fall genauer überlegen werde inwieweit die Verhaltensänderung (oder das Ziel) auch von der Person gewünscht ist als es für gewöhnlich von vielen Eltern bei ihren Kindern getan wird. Bei Kindern ist mM immer noch weit verbreitet Vehaltensänderung mittels irgendwelcher Sanktionen hervorzurufen. [Zähneputzen -> sonst kein Vorlesen, Hausaufgaben machen -> sonst kein Fernsehen oder noch schlimmer: ordenlich essen -> sonst kein Nachttisch]. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man ähnlich leichtfertig an einem kranken Erwachsenen herumsanktionieren würde.
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Reza
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Beitrag(#887906) Verfasst am: 18.12.2007, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Ich würde das deswegen nicht Freundschaft nennen wollen, weil es keine Freundschaft ist. Es ist eine Eltern-Kinder-Beziehung. Ich mag es nicht, Unterschiedliches gleich zu nennen.


Für mich sind das auch zwei verschiedene Dinge.
Es kann zwar sein, dass man für einen Freund situativ Verantwortung übernehmen muss oder etwas nicht mitmacht, nur man hat die Verantwortung nicht generell.

Selbst wenn der Freund nicht mehr klar ist, hat man vielleicht oder hoffentlich über bestimmte Situationen gesprochen, und kann zumindest versuchen in seinem Sinne zu entscheiden.

Und jemand, der klar ist , mit dem kann man pro und contra diskutieren, und auch zum Ausdruck bringen, dass man selber ihn natürlich noch lange bei sich haben will, wenn es was sehr Ernstes ist, aber wie derjenige dann entscheidet, das ist für mich keine Frage, dass ich das einfach zu akzeptieren habe.

Ein alltäglicheres Beispiel, natürlich halt ich einen Freund fest, wenn er dabei ist vollkommen tranig neben mir ins nächste Auto zu rennen, aber ihm beibringen, wie man halbwegs gefahrlos über eine Strasse kommt muss ich ihm nicht.
Ein Kind hat aber noch gar kein Bewusstsein über bestimmte Gefahrensituationen, das muss ich ihm beibringen, und das ist auch meine Aufgabe und Verantwortung.

Der Unterschied besteht wesentlich auch darin, dass sich ein Freund meine Einmischungen verbitten kann, und halt einfach das macht, was er will, das kann ein Kind erst mal aber nicht.

Wenn ein Kind erwachsen ist, und es entwickelt sich eine gleichberechtigte Freundschaft zu den Eltern, dann ist das o.k. und schön, aber das von vornherein als Freundschaft zu sehen, find ich auch als eine Verwechslung von Beziehungskonstellationen.

Eltern sein heißt ja nicht, dass man über ein Kind hinwegrollen muss oder darf, aber allzeit gleichberechtigt, das geht eben erst später.
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AgentProvocateur
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Beitrag(#887968) Verfasst am: 18.12.2007, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Anders gesagt: zu einem verpartnerten Erwachsenen (oder Elter), der noch klar denken kann, ergibt sich mE ein solches Machtgefälle nicht, wie es zwischen Erwachsenen und Kindern besteht.

Nun, wenn aber eine solche Einschränkung besteht, dann gibt es auch ein Machtgefälle. Denk dir meinetwegen eine Person, die entmüdnigt ist der bei der du zum Vormund berufen wirst. Nun stell dir Frage ob überhaut und wenn ja wie "Erziehungsziele" in einem solchen Fall festgelegt würden und wie im Einzelfall entscheiden würde das Verhalten der Person zu beinflussen. Ich würde erwarten, dass man in einem solchen Fall genauer überlegen werde inwieweit die Verhaltensänderung (oder das Ziel) auch von der Person gewünscht ist als es für gewöhnlich von vielen Eltern bei ihren Kindern getan wird. Bei Kindern ist mM immer noch weit verbreitet Vehaltensänderung mittels irgendwelcher Sanktionen hervorzurufen. [Zähneputzen -> sonst kein Vorlesen, Hausaufgaben machen -> sonst kein Fernsehen oder noch schlimmer: ordenlich essen -> sonst kein Nachttisch]. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man ähnlich leichtfertig an einem kranken Erwachsenen herumsanktionieren würde.

Bei einer entmündigten Person, die nichts mehr mitbekommt, die man nicht mehr zu Entscheidungen befragen kann, die also nicht mehr mitbestimmen kann, bleibt einem schlicht nichts anderes übrig, als das zu tun und zu verfügen, was man meint, dass es das Beste für sie ist, dass sie es selber gewünscht hätte, wenn sie noch klar gewesen wäre. Das würde ich aber nicht Erziehung nennen wollen. Man ergreift hier keine Sanktionen (im weitesten Sinne), bzw. entscheidet nicht gegen den Willen des Betroffenen.

Bei Kindern tue ich das jedoch in bestimmten Fällen (z.B. der Fernsehkonsum/die Internetnutzung ist beschränkt auf bestimmte Zeiten, über die Anschaffung von Haustieren beansprucht man das letzte Wort, Süssigkeitenkonsum ist eingeschränkt, Hausaufgaben müssen gemacht werden, Zähne müssen geputzt werden). All diese Einschränkungen/Forderungen würde ich bei gleichberechtigten Erwachsenen nicht machen/stellen. Die Frage ist nun, ob diese Einschränkungen/Forderungen aus anti-pädagogischer Sicht falsch sind (so wie ich das verstehe, sind sie es eindeutig) und ob die anti-pädagogische Forderung richtig ist, die Kinder in diesen Beispielen selber entscheiden zu lassen (so wie man es einem gleichberechtigten Erwachsenen zugestehen würde).
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AgentProvocateur
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Beitrag(#887987) Verfasst am: 18.12.2007, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied besteht wesentlich auch darin, dass sich ein Freund meine Einmischungen verbitten kann, und halt einfach das macht, was er will, das kann ein Kind erst mal aber nicht.

Das ist der status quo. Den könnte man ja ändern und genau das fordert die Anti-Pädagogik (wenn ich das richtig verstehe).
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L.E.N.
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Beitrag(#888008) Verfasst am: 18.12.2007, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Rreinhard hat folgendes geschrieben:

Ich verstehe auch nicht, was an Macht von vornherein negativ sein soll. Kommt immer darauf an, ob man sie richtig gebraucht oder mißbraucht.


Ja, aber wer Macht hat, ist auch einzig dazu in der Lage, darüber zu befinden, wie sie gebraucht wird, wie die Machtausübung konkret gestaltet wird.

Deshalb ist eine Machtkontrolle - wie mit der "Gewaltenteilung" wünschenswert, um Machtmißbrauch einzudämmen.


ein machtgefälle impliziert nicht automatisch eine einseitige kontrolle der macht.
wer aufgrund von mehr erfahrung mehr macht hat, hat es in der hand mit ihr verantwortungsvoll und fair umzugehen.

Zitat:
Da sich die als nicht effizient genug erwiesen hat, ist der Slogan "Keine Macht für niemand", übersteigerter Ausdruck eines zum damaligen Zeitpunktes breit geteilten Wunsches, jede Macht möglichst gut zu kontrollieren, zeitlich und machtgeographisch zu begrenzen,also zum Beispiel auch Doppelmandate auszuschließen, wie etwa das man gelichzeitig Minister und Parteivorsitzender sein könne.


auch "we dont need no education" von pink floyd ist ein solches übersteigerter ausdruck des anti-repressions-gedankens.

wie gesagt: überkompensation.
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L.E.N.
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Beitrag(#888017) Verfasst am: 18.12.2007, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Anders gesagt: zu einem verpartnerten Erwachsenen (oder Elter), der noch klar denken kann, ergibt sich mE ein solches Machtgefälle nicht, wie es zwischen Erwachsenen und Kindern besteht.

Nun, wenn aber eine solche Einschränkung besteht, dann gibt es auch ein Machtgefälle. Denk dir meinetwegen eine Person, die entmüdnigt ist der bei der du zum Vormund berufen wirst. Nun stell dir Frage ob überhaut und wenn ja wie "Erziehungsziele" in einem solchen Fall festgelegt würden und wie im Einzelfall entscheiden würde das Verhalten der Person zu beinflussen. Ich würde erwarten, dass man in einem solchen Fall genauer überlegen werde inwieweit die Verhaltensänderung (oder das Ziel) auch von der Person gewünscht ist als es für gewöhnlich von vielen Eltern bei ihren Kindern getan wird. Bei Kindern ist mM immer noch weit verbreitet Vehaltensänderung mittels irgendwelcher Sanktionen hervorzurufen. [Zähneputzen -> sonst kein Vorlesen, Hausaufgaben machen -> sonst kein Fernsehen oder noch schlimmer: ordenlich essen -> sonst kein Nachttisch]. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man ähnlich leichtfertig an einem kranken Erwachsenen herumsanktionieren würde.

Bei einer entmündigten Person, die nichts mehr mitbekommt, die man nicht mehr zu Entscheidungen befragen kann, die also nicht mehr mitbestimmen kann, bleibt einem schlicht nichts anderes übrig, als das zu tun und zu verfügen, was man meint, dass es das Beste für sie ist, dass sie es selber gewünscht hätte, wenn sie noch klar gewesen wäre. Das würde ich aber nicht Erziehung nennen wollen. Man ergreift hier keine Sanktionen (im weitesten Sinne), bzw. entscheidet nicht gegen den Willen des Betroffenen.

Bei Kindern tue ich das jedoch in bestimmten Fällen (z.B. der Fernsehkonsum/die Internetnutzung ist beschränkt auf bestimmte Zeiten, über die Anschaffung von Haustieren beansprucht man das letzte Wort, Süssigkeitenkonsum ist eingeschränkt, Hausaufgaben müssen gemacht werden, Zähne müssen geputzt werden). All diese Einschränkungen/Forderungen würde ich bei gleichberechtigten Erwachsenen nicht machen/stellen. Die Frage ist nun, ob diese Einschränkungen/Forderungen aus anti-pädagogischer Sicht falsch sind (so wie ich das verstehe, sind sie es eindeutig) und ob die anti-pädagogische Forderung richtig ist, die Kinder in diesen Beispielen selber entscheiden zu lassen (so wie man es einem gleichberechtigten Erwachsenen zugestehen würde).


diese antwort hätte von mir sein können. Daumen hoch!
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Evilbert
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Beitrag(#888026) Verfasst am: 18.12.2007, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

ein machtgefälle impliziert nicht automatisch eine einseitige kontrolle der macht.
wer aufgrund von mehr erfahrung mehr macht hat, hat es in der hand mit ihr verantwortungsvoll und fair umzugehen.


Beide Sätze für sich allein gesehen unterschreib ich - aber ich frag mich jetzt natürlich, wieso Du sie hintereinander gebracht und dazu nicht irgendwie formal getrennt hast, denn als Einheit, wie sie da stehen, ergeben sie einen Sinn, dem ich nun gar nicht zustimmen kann.
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L.E.N.
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Beitrag(#888031) Verfasst am: 18.12.2007, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

ein machtgefälle impliziert nicht automatisch eine einseitige kontrolle der macht.
wer aufgrund von mehr erfahrung mehr macht hat, hat es in der hand mit ihr verantwortungsvoll und fair umzugehen.


Beide Sätze für sich allein gesehen unterschreib ich - aber ich frag mich jetzt natürlich, wieso Du sie hintereinander gebracht und dazu nicht irgendwie formal getrennt hast, denn als Einheit, wie sie da stehen, ergeben sie einen Sinn, dem ich nun gar nicht zustimmen kann.


vielleicht braucht du noch etwas zeit...
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Reza
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Beitrag(#888079) Verfasst am: 18.12.2007, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied besteht wesentlich auch darin, dass sich ein Freund meine Einmischungen verbitten kann, und halt einfach das macht, was er will, das kann ein Kind erst mal aber nicht.

Das ist der status quo. Den könnte man ja ändern und genau das fordert die Anti-Pädagogik (wenn ich das richtig verstehe).


Na ja, da scheint es doch auch ziemlich heftige Meinungsverschiedenheiten zu geben.
http://www.kidweb.de/ekkiint.htm

Und wer dann allen Ernstes meint, ich muss zuschauen, wie es ausgeht, wenn das Kind mit dem Finger in der Steckdose bohrt, weil es das nun unbedingt will, trotzdem ich ihm sage, dass das gefährlich ist, der hat für mich nen Knall.

Aus so einer Erfahrung kann es nämlich unter Umständen nicht mehr klug werden.

Ich denke auch dass einfach nur Verbote, wie z.B. beim Internet, oder Süßigkeiten nichts bringen, aber man muss sich dann halt auch die Mühe machen, Alternativen anzubieten.

Umgekehrt muss man sich aber auch nicht zum Diener der Kinder machen, in dem Sinne, dass man gar kein eigenes Leben mehr hat.

Meine Güte, da sollte sich doch auch ohne (angeblich) fortschrittliche Etiketten ein Weg finden lassen.
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