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Linke: Multi-Kulti am Ende?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#934002) Verfasst am: 15.02.2008, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Die Urbevölkerung bekommt dort ein warmes Plätzchen, warme Malzeiten und Kabelfernsehen .... im Knast. 20% der kanadischen Gefängnisinsassen sind Indianer, bei einem Bevölkerungsanteil von 3%.


Wenn ich von einer Gesellschaft aus poste, in der Minderheiten auch schon mal ein "warmes Plaetzchen " in einem Vernichtungslager mit Krematorium zugewiesen bekamen, dann waere ich recht vorsichtig dabei, anderen Gesellschaften ihre unbestreitbaren Defizite in ihrer Geschichte mit deren Ausstrahlung in die Gegenwart in rein polemischer Weise vorzuhalten um davon abzulenken, dass Ihr Verschiedenes nicht auf die Reihe bekommt. Du kennst den Spruch mit dem Glashaus?

Wie praktisch für dich. Durch deinen Umzug nach Kanada hast du dich also einer Sippenhaftung für vergangene Völkermorde, die du mir auf unerhörte Weise zusprichst, entledigt. Die entsprechende Sippenhaft für die vergangene Beinahe-Ausrottung der Indianer gehört im Gegenzug wohl nicht zur kanadischen Staatsbürgerschaft. Wohl aber, wie du erzählt hast, eine Kanada-Rente, die dir einen Anteil an den durch die europäische Lebensraumerweiterung gewonnenen kanadischen Rohstoffen zuspricht.

Faktum ist nunmal, dass ich hier in Wien echten Multikulturalismus erlebe und auch genieße, solange es um ethnisches Essen, Veranstaltungen, Produkte, Sprachlernmöglichkeiten, Kontaktmöglichkeiten und dergleichen geht. Hier in Wien gibt es sogar eine indianische Folkloretruppe. Möglicherweise wohnen in Wien mehr Indianer als bei dir im Umkreis von 100km.

Du hingegen predigst Wein und trinkst Wasser. Wenn dir die positiven Aspekte kultureller Vielfalt wirklich so am Herzen liegen würden, dann müsstest du nach Toronto ziehen.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#934008) Verfasst am: 15.02.2008, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Du hingegen predigst Wein und trinkst Wasser.


Am Kopf kratzen
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#934019) Verfasst am: 15.02.2008, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Die Urbevölkerung bekommt dort ein warmes Plätzchen, warme Malzeiten und Kabelfernsehen .... im Knast. 20% der kanadischen Gefängnisinsassen sind Indianer, bei einem Bevölkerungsanteil von 3%.


Wenn ich von einer Gesellschaft aus poste, in der Minderheiten auch schon mal ein "warmes Plaetzchen " in einem Vernichtungslager mit Krematorium zugewiesen bekamen, dann waere ich recht vorsichtig dabei, anderen Gesellschaften ihre unbestreitbaren Defizite in ihrer Geschichte mit deren Ausstrahlung in die Gegenwart in rein polemischer Weise vorzuhalten um davon abzulenken, dass Ihr Verschiedenes nicht auf die Reihe bekommt. Du kennst den Spruch mit dem Glashaus?

Wie praktisch für dich. Durch deinen Umzug nach Kanada hast du dich also einer Sippenhaftung für vergangene Völkermorde, die du mir auf unerhörte Weise zusprichst, entledigt.


Nein das habe ich nicht! Ich stehe sehr wohl zu der Verantwortung die sich aus der deutschen Geschichte ergibt, genauso wie ich zu der Verantwortung stehe, die sich aus der kanadischen ergibt. Ich habe Dir lediglich den Spiegel vorgehalten, weil das Missverhaeltnis zwischen dem von Dir als Keule geschwungenen Splitter und Deinem eigenen Balken gar zu arg ist. Du warst derjenige, der so tat, dass Zugehoerigkeit zu einem Volk, bzw. eine Staatsbuergerschaft zu einem Verbrecher wegen Verbrechen in der Geschichte macht. Ich tue sowas eigentlich nicht, ich weise natuerlich aber schon auf gewisse Parallelen zwischen Geschichte und Gegenwart hin, wenn es solche gibt...


Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die entsprechende Sippenhaft für die vergangene Beinahe-Ausrottung der Indianer gehört im Gegenzug wohl nicht zur kanadischen Staatsbürgerschaft. Wohl aber, wie du erzählt hast, eine Kanada-Rente, die dir einen Anteil an den durch die europäische Lebensraumerweiterung gewonnenen kanadischen Rohstoffen zuspricht.


Die kanadischen Rohstoffe gehoeren allen Kanadiern! Auch den Nachfahren der Ureinwohner! Und diejenigen, die in ein Land geboren wurden bzw. dieses Land zu ihrer neuen Heimat gemacht haben, koennen recht wenig fuer die Fehlentwicklungen, die die Altvorderen mal verbockt haben. Es gibt da weder "Sippenhaftung" noch "Sippeneigentum", das alle ausser denen mit dem "richtigen" Stammbaum ausschliest!

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Faktum ist nunmal, dass ich hier in Wien echten Multikulturalismus erlebe und auch genieße, solange es um ethnisches Essen, Veranstaltungen, Produkte, Sprachlernmöglichkeiten, Kontaktmöglichkeiten und dergleichen geht. Hier in Wien gibt es sogar eine indianische Folkloretruppe. Möglicherweise wohnen in Wien mehr Indianer als bei dir im Umkreis von 100km.


Essen allein macht noch lange keine multikulturelle Gesellschaft aus! Da gehoert auch Integration dazu und dass die Leute nicht auch nach Generationen noch ausgegrenzte "Auslaender" sind...

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Du hingegen predigst Wein und trinkst Wasser. Wenn dir die positiven Aspekte kultureller Vielfalt wirklich so am Herzen liegen würden, dann müsstest du nach Toronto ziehen.


Ich lebe halt lieber auf dem Land! Was dagegen? Was den prozentualen Anteil von "Menschen mit Migrationshintergrund" angeht kann Wien im Vergleich zu Haida Gwaii garantiert auch nicht annaehernd mithalten...Oder wollen wir jetzt einen Wettbewerb veranstalten "Wer frisst am haeuffigsten auslaendisch"? Sehr glücklich

Gruss, Bernie
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44759

Beitrag(#934021) Verfasst am: 15.02.2008, 02:02    Titel: Antworten mit Zitat

showtime
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#934027) Verfasst am: 15.02.2008, 02:07    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich stehe sehr wohl zu der Verantwortung die sich aus der deutschen Geschichte ergibt, ...


So? Ich nicht. Ich habe die Vergangenheit nämlich nicht zu beeinflußt.

Der Gedanke an Kollektivschuld über mehrere Generationen erzeugt bei mir nur Brechreiz.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#934031) Verfasst am: 15.02.2008, 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich stehe sehr wohl zu der Verantwortung die sich aus der deutschen Geschichte ergibt, ...


So? Ich nicht. Ich habe die Vergangenheit nämlich nicht zu beeinflußt.

Der Gedanke an Kollektivschuld über mehrere Generationen erzeugt bei mir nur Brechreiz.


Schuld und Verantwortung sind nicht das Gleiche!

Nehmen wir mal an Dein Vater vererbt Dir sein Vermoegen und irgendwann steht jemand vor der Tuer, dem es sehr dreckig geht und der Dir zweifelsfrei nachweist, dass Dein Vater ihm den Grundstock dieses Vermoegens gestohlen hat. Schuld bist Du natuerlich nicht, aber waere es wirklich ethisch gehandelt, wenn Du diesem jemand das sagst und ihm die Tuer vor der Nase zuschlaegst, weil das nichts mit Dir zu tun hat? Cool

Gruss, Bernie
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Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#934037) Verfasst am: 15.02.2008, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich stehe sehr wohl zu der Verantwortung die sich aus der deutschen Geschichte ergibt, ...


So? Ich nicht. Ich habe die Vergangenheit nämlich nicht zu beeinflußt.

Der Gedanke an Kollektivschuld über mehrere Generationen erzeugt bei mir nur Brechreiz.


Schuld und Verantwortung sind nicht das Gleiche!

Nehmen wir mal an Dein Vater vererbt Dir sein Vermoegen und irgendwann steht jemand vor der Tuer, dem es sehr dreckig geht und der Dir zweifelsfrei nachweist, dass Dein Vater ihm den Grundstock dieses Vermoegens gestohlen hat. Schuld bist Du natuerlich nicht, aber waere es wirklich ethisch gehandelt, wenn Du diesem jemand das sagst und ihm die Tuer vor der Nase zuschlaegst, weil das nichts mit Dir zu tun hat? Cool

Gruss, Bernie


Das ist die Grundidee der Blutrache.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#934048) Verfasst am: 15.02.2008, 02:57    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Wie praktisch für dich. Durch deinen Umzug nach Kanada hast du dich also einer Sippenhaftung für vergangene Völkermorde, die du mir auf unerhörte Weise zusprichst, entledigt.


Nein das habe ich nicht! Ich stehe sehr wohl zu der Verantwortung die sich aus der deutschen Geschichte ergibt, genauso wie ich zu der Verantwortung stehe, die sich aus der kanadischen ergibt. Ich habe Dir lediglich den Spiegel vorgehalten, weil das Missverhaeltnis zwischen dem von Dir als Keule geschwungenen Splitter und Deinem eigenen Balken gar zu arg ist.

Der Holocaust ist nicht mein Balken.

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Du warst derjenige, der so tat, dass Zugehoerigkeit zu einem Volk, bzw. eine Staatsbuergerschaft zu einem Verbrecher wegen Verbrechen in der Geschichte macht.

Im Gegensatz zu dir, habe ich weder dich noch sonst irgendeinen Kanadier für die vergangene Ausrottung oder die heutige Misere der kanadischen Ureinwohner in Sippenhaft genommen. Du solltest das aber eigentlich konsequenterweise so sehen, wenn du kein Heuchler sein willst.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die kanadischen Rohstoffe gehoeren allen Kanadiern! Auch den Nachfahren der Ureinwohner!

Nicht gemäß dem Anteil, der ihnen ohne die europäischen Zuwanderer heute zustehen würde. Übrigens wollen Teile der First Nations ganz Kanada zurück. Aktuell halten die sogar ein Gebiet besetzt, über dass es Streitigkeiten gibt. Infos kann ich nachliefern.

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Faktum ist nunmal, dass ich hier in Wien echten Multikulturalismus erlebe und auch genieße, solange es um ethnisches Essen, Veranstaltungen, Produkte, Sprachlernmöglichkeiten, Kontaktmöglichkeiten und dergleichen geht. Hier in Wien gibt es sogar eine indianische Folkloretruppe. Möglicherweise wohnen in Wien mehr Indianer als bei dir im Umkreis von 100km.


Essen allein macht noch lange keine multikulturelle Gesellschaft aus! Da gehoert auch Integration dazu und dass die Leute nicht auch nach Generationen noch ausgegrenzte "Auslaender" sind...

In kleinen Gruppen ist die Integration unausweichlich.
Woher willst du wissen, ob hier irgendjemand, der sich integrieren will, mutwillig ausgegrenzt wird?

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Du hingegen predigst Wein und trinkst Wasser. Wenn dir die positiven Aspekte kultureller Vielfalt wirklich so am Herzen liegen würden, dann müsstest du nach Toronto ziehen.


Ich lebe halt lieber auf dem Land! Was dagegen? Was den prozentualen Anteil von "Menschen mit Migrationshintergrund" angeht kann Wien im Vergleich zu Haida Gwaii garantiert auch nicht annaehernd mithalten...

http://en.wikipedia.org/wiki/Queen_Charlotte_Islands
3500 Einwohner auf 10180 km². Davon 1000 Indianer. Ursprünglich waren es mal 10000-60000.
Zählst du die 2500 Nicht-Indianer als Menschen mit Migrationshintergrund?

23,63 % aller Bürger Wiens wurden nicht hier geboren (= Erste Einwanderergeneration)

Für den überregionalen "Skeena-Queen Charlotte Regional District" habe ich ein Volkszählungsergebnis gefunden:
http://www.bcstats.gov.bc.ca/data/cen01/profiles/59047000.pdf
Von 21.695 sind 2635 (12%) Einwanderer. Davon 15% GB, 12% Indien, 10% USA, 10% Vietnam, 10% Italien, 8% Philippinen, 6% Deutschland, 5% Portugal.
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Jolesch
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Beitrag(#934066) Verfasst am: 15.02.2008, 08:33    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
blablaKanadablubblub


Deinen Kanada-Mythos nimmt hier niemand mehr ernst, Bernie. Kanada ist nicht primär ein Multi-Kulti-Land, sondern ein Selektionsland: Die Kanadier picken sich die für sie nützlichen Rosinen aus dem Menschenmaterial. Die Alten, Armen, und Ungebildeten können dort bleiben wo der Pfeffer wächst. Ein kurzer Blick in das kanadische Zuwanderungssystem zeigt ziemlich eindeutig, dass es Kanada um wirtschaftliche Vorteile und nicht um kulturelle Vielfalt geht.
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beachbernie
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Beitrag(#934118) Verfasst am: 15.02.2008, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
blablaKanadablubblub


Deinen Kanada-Mythos nimmt hier niemand mehr ernst, Bernie.....blubber...blubb...blubb...



Warum liest du das dann, wenn Du's nicht ernst nimmst?
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



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Beitrag(#934120) Verfasst am: 15.02.2008, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
blablaKanadablubblub


Deinen Kanada-Mythos nimmt hier niemand mehr ernst, Bernie.....blubber...blubb...blubb...



Warum liest du das dann, wenn Du's nicht ernst nimmst?


Unterhaltung/Langeweile
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#934130) Verfasst am: 15.02.2008, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

http://en.wikipedia.org/wiki/Queen_Charlotte_Islands
3500 Einwohner auf 10180 km². Davon 1000 Indianer. Ursprünglich waren es mal 10000-60000.
Zählst du die 2500 Nicht-Indianer als Menschen mit Migrationshintergrund?

23,63 % aller Bürger Wiens wurden nicht hier geboren (= Erste Einwanderergeneration)

Für den überregionalen "Skeena-Queen Charlotte Regional District" habe ich ein Volkszählungsergebnis gefunden:
http://www.bcstats.gov.bc.ca/data/cen01/profiles/59047000.pdf
Von 21.695 sind 2635 (12%) Einwanderer. Davon 15% GB, 12% Indien, 10% USA, 10% Vietnam, 10% Italien, 8% Philippinen, 6% Deutschland, 5% Portugal.


Wer immer die Zahlen in Wikipedia reingemacht hat, der hat's scheinbar nicht so mit Mathe!

wikipedia hat folgendes geschrieben:
At the time of colonial contact, the population was roughly 10,000 to 60,000people residing in several dozen towns. Ninety percent of the population died during the 1800s from smallpox; other diseases arrived as well, including typhoid, measles, and syphilis, affecting more. By 1900, 700 people were left.


Wenn von der angeblichen Mindestzahl 10000 90% sterben bleiben wieviele mindestens uebrig?

Es kursieren unterschiedliche Zahlen ueber die Bevoelkerungsentwicklung der Haida. Im Museum im "Heritage Centre", das von den Haida selbst betrieben wird, findet man die Zahl von ca. 8000-9000 Einwohnern auf dem Hoehepunkt der Haida-Kultur, der uebrigens etliche Jahrzehnte nach dem ersten Kontakt mit den ersten Weissen lag. Im 18.Jahrhundert kamen sporadisch spanische Pelzhaendler vorbei, die mit den Haida Handel trieben. Erst die von den Spaniern erworbenen Eisenwerkzeuge ermoeglichten die Bluete der Haida-Kultur. Bei der damals stattfindenden Bevoelkerungsexplosion auf Haida Gwaii stiess man recht schnell an die Grenze der Resourcen und die Haida benutzten den Nordwestzipfel des Archipels, Langara Island, als Sprungbrett um zu migrieren und neue Gebiete zu besiedeln. Die Namen der Orte "Hyder" und "Haidaburg" in Alaska erinnern noch heute an die Neuankoemmlinge. Die Bluete fand ein abruptes Ende als zusammen mit englischen Missionaren und Siedlern mehrere Krankheitswellen die Haida heimsuchten. Um 1900 war die endemische Bevoelkerung auf unter 1000 Haida abgesunken, die sich um die beiden Missionsstationen in Masset und Skidegate ansiedelten, die beiden einzigen dauerhaft bewohnte Haida-Reservate heute, weil nur die dort angebotene medizinische Versorgung Schutz vor den Krankheiten bot. Alle anderen traditionellen Doerfer wurden aufgegeben.

Dies ist kurz die neuere Geschichte der Haida, inklusive Zahlen, wie sie von diesen selbst dargestellt wird. Die Zahl von bis zu 60 000 ist eine reine Phantasiezahl, die ich noch nie vorher gehoert habe und die auch unrealistisch ist, weil die traditionelle Lebensweise der Haida eine solche Bevoelkerung auf der Flaeche (die Haida nutzten praktisch bloss den Kuestensaum, das Inselinnere war so gut wie ungenutzt!) nicht haette ernaehren koennen. Bei naechster Gelegenheit werde ich mal Dempsey oder Guujaw, die sich recht gut auskennen mit der Geschichte ihrer Leute, fragen, wo sie glauben, dass diese Zahl herstammen koennte. Vielleicht geht es hier um die Gesamtbevoelkerung des Skeena-Districts.

Gruss, Bernie
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#934132) Verfasst am: 15.02.2008, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich komm dann mal zurück zum eigentlichen Thema, denn Kanada, der Völkermord an den Indianern und die Shoa sind jetzt hier nicht das Thema, macht doch einen eigenen Thread dafür auf.

Nur eins kann ich mir nicht verkneifen:

Zitat:
Zählst du die 2500 Nicht-Indianer als Menschen mit Migrationshintergrund?

Klar sind sie das.



L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
missverständnis. ich hatte deine frage auf meine späte erläuterung bezogen.

Dann hätte ich aber trotzdem gerne eine Antwort auf meine Frage: Was ist das Problem mit Kulturvereinen und Koranschulen?
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
diese können sich so weitgehend auf den alltag von individuen auswirken, dass man von einer parallelgesellschaft sprechen kann.

Na und?

Was ist so schlimm an Parallelgesellschaft, solange sie den Rahmen der Gesetze nicht verlassen?


L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

weshalb beziehst du eigentlich mode oder betreuungsstile auf das thema parallelgesellschaft?

Du schriebst "Es nervt".

was ich als "es nervt" kommentioerte war deine forderung alles haarklein zu definieren und so bei mir den eindruck zu vermitteln als wäre dir die thematik völlig neu. "paralelgesellschaft? nie gehört..." Mit den Augen rollen
daher schireb ich auch missverständnis. brauchst du ne definition davon?

Deine alte Methode: Wenn du argumentativ nicht mehr weiter kommst wirst du unsachlich und greifst persönlich an. Wolltest du das nicht sein lassen?

Du schriebst "es nervt" unter eine Frage von mir, da habe ich es doch tatsächlich auf diese Frage bezogen.

Ich habe übrigens überhaupt mal eine Definition für bestimmte Begriffe von dir gewollt, von haarklein sind wir noch weit entfernt. Dass dich das nervt mag sein, allerdings liegt das doch wohl eher daran, dass du diese Definition nicht liefern kannst. Der Begriff Parallelgesellschaft ist nämlich völlig schwammig und vor allem ein politischer Kampfbegriff.

Was soll das denn heißen: "Nicht nach den Regeln der Mehrheit"? Um welche Art von Reglen geht es hier eigentlich? Warum sollte jemand Regeln der Mehrheit einhalten, wenn diese nicht gesetzlich fixiert sind? Was geht es andere überhaupt an, wie ihre Nachbarn leben, solange diese sich an die Gesetze halten und keine Einmischung wünschen?

Parallelgesellschaft ist ein ähnlicher Begriff wie Rasse: Nichtssagend.


L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ansonsten handelt es sich auch dort um Regeln der Mehrheit die von einer Minderheit nicht mitgetragen werden.
Kleidungsregeln werden im übrigen bei Migranten auch oft genug bekrittelt, nur sind dann die Haare nicht bunt sondern verdeckt.


die vergleichsweise liberalen regeln der allgemeinheit hier (z.b. fällt ein punk, lack/leder fan oder sonstwie ungewöhnlich gekleideter mensch in hamburg nicht weiter auf) bevorzuge ich gegenüber den restriktiven vorschriften einiger eingewanderter gruppen. ich möchte diesen autoritären menschen nicht erlauben sich derartig auf individuen auszuwirken. daher fordere ich z.b. auch kein kopftuchverbot, sondern ein verbot für kleidervorschriften welcher gruppen auch immer.
solange individuen in einer solchen gruppe nachteile zu spüren bekommen, wenn sie sich so liberal wie alle anderen kleiden oder verhalten möchte halte ich das für kritikwürdig.

Ich schätze mal, dass Istanbul da auch deutlich liberaler ist als irgendwelche türkischen Dörfer. zwinkern

Hier geht es allerdings, wenn es um Intergration und Parallelgesellschaften geht darum, dass sich deutsche dadurch gestört fühlen, wenn Türkinnen Kopftücher tragen, und diese dafür auch angefeindet werden. Ich habe z.B. schon mit einer Frau gesprochen, die sich nicht getraut hat ein Kopftuch zu tragen, weil sie Angst vor den Reaktionen der Deutschen hatte.

Ebenso gibt es auch Mädchen (und auch Jungs) die sich beim erzwungenen ausziehen und im Badeanzug zum Schwimmunterricht gehen sehr unwohl fühlen aus dem einfach Grund, dass ihr Körper nicht den Idealvorstellungen diese Gesellschaft entspricht und sie deshalb Hänseleien ausgesetzt sind oder einfach sich ungerne halbnackt zeigen.
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Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
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(Jan Delay)
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#934140) Verfasst am: 15.02.2008, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Wer immer die Zahlen in Wikipedia reingemacht hat, der hat's scheinbar nicht so mit Mathe!

wikipedia hat folgendes geschrieben:
At the time of colonial contact, the population was roughly 10,000 to 60,000people residing in several dozen towns. Ninety percent of the population died during the 1800s from smallpox; other diseases arrived as well, including typhoid, measles, and syphilis, affecting more. By 1900, 700 people were left.


Wenn von der angeblichen Mindestzahl 10000 90% sterben bleiben wieviele mindestens uebrig?


1000. Allerdings war da nur die Rede von "during the 1800s"; danach kann (und wird) sich deren Population weiter vermindert haben.
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Shevek
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#934142) Verfasst am: 15.02.2008, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es kursieren unterschiedliche Zahlen ueber die Bevoelkerungsentwicklung der Haida. Im Museum im "Heritage Centre", das von den Haida selbst betrieben wird, findet man die Zahl von ca. 8000-9000 Einwohnern auf dem Hoehepunkt der Haida-Kultur, der uebrigens etliche Jahrzehnte nach dem ersten Kontakt mit den ersten Weissen lag. Im 18.Jahrhundert kamen sporadisch spanische Pelzhaendler vorbei, die mit den Haida Handel trieben. Erst die von den Spaniern erworbenen Eisenwerkzeuge ermoeglichten die Bluete der Haida-Kultur. Bei der damals stattfindenden Bevoelkerungsexplosion auf Haida Gwaii stiess man recht schnell an die Grenze der Resourcen und die Haida benutzten den Nordwestzipfel des Archipels, Langara Island, als Sprungbrett um zu migrieren und neue Gebiete zu besiedeln. Die Namen der Orte "Hyder" und "Haidaburg" in Alaska erinnern noch heute an die Neuankoemmlinge. Die Bluete fand ein abruptes Ende als zusammen mit englischen Missionaren und Siedlern mehrere Krankheitswellen die Haida heimsuchten. Um 1900 war die endemische Bevoelkerung auf unter 1000 Haida abgesunken, die sich um die beiden Missionsstationen in Masset und Skidegate ansiedelten, die beiden einzigen dauerhaft bewohnte Haida-Reservate heute, weil nur die dort angebotene medizinische Versorgung Schutz vor den Krankheiten bot. Alle anderen traditionellen Doerfer wurden aufgegeben.

Ach ne, da kann ich nicht anders:

Also: Die Blüte ihrer Kultur? Was ist denn die Blüte ihrer Kultur? Wird das hier die alte: "Wir haben ihnen die Kultur gebracht" Leier?

Mit den Krankheiten wurden sie damals übrigens mit voller Absicht angesteckt von den Missionaren und Siedlern. Die Zahlen die ich dazu kennen sind: In den 1830ern 6.000, 50 Jahre später: 800, bis 1935: 588 Personen.

Ich nenn das Völkermord, und da können sich die Weißen ihr Eisen in den Arsch schieben.

Motzen

Ja, und natürlich hat das nichts mit dem Thema hier zu tun, und ändert nichts an den Problemen hier und heute in Deutschland oder den Verbrechen in der deutschen Vergangenheit, es geht mir auch nicht darum irgendetwas zu rechtfertigen oder zu verharmlosen, es ist nur ein Thema auf das ich anspringe.
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und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
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(Jan Delay)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#934143) Verfasst am: 15.02.2008, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Was ist so schlimm an Parallelgesellschaft, solange sie den Rahmen der Gesetze nicht verlassen?

Daß sie Grenzen setzen, die Angehörige dieser Gesellschaft nicht überschreiten können. Wenn der Preis dafür, daß einen Türkin einen deutschen Mann heiraten will, der vollständige Bruch mit ihrer Familie ist, dann ist das zwar im Rahmen der Gesetze, zu billigen ist das m.E. dennoch nicht.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Shevek
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#934149) Verfasst am: 15.02.2008, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Was ist so schlimm an Parallelgesellschaft, solange sie den Rahmen der Gesetze nicht verlassen?

Daß sie Grenzen setzen, die Angehörige dieser Gesellschaft nicht überschreiten können. Wenn der Preis dafür, daß einen Türkin einen deutschen Mann heiraten will, der vollständige Bruch mit ihrer Familie ist, dann ist das zwar im Rahmen der Gesetze, zu billigen ist das m.E. dennoch nicht.

Natürlich ist sowas Mist, aber es hängt nicht an Parallelgesellschaften. Du findest es andersrum genauso. Also deutsche Frauen die ausgegrenzt werden, weil sie türkische Männer heiraten, oder sich einfach nur mit diesen treffen.

Oder auch sonstigen Gruppendruck:
Wieviele Leute kenne ich, die ihre Kinder taufen lassen, weil sie sonst mit heftigen Nachteilen rechnen müssen, z.B. Nun sind die Christen hier wohl eher die Mehrheitsgesellschaft, aber da bin ich doch froh, dass es genug nichtchristliche Parallelgesellschaften gibt, dass mir deren intoleranz einfach mal egal sein kann und ich mir so eine Parallelgesellschaft suchen kann um dort meine sozialen Kontakte zu haben.

Eine Parallelgesellschaft, so wie sie definiert wurde, bedeutet nicht Gruppendruck oder Intoleranz, sondern einfach das Vorkommen von Menschen die ihr Leben anders gestalten als die Mehrheit. Daran kann ich nichts Falsches sehen.
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Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

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(Jan Delay)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#934151) Verfasst am: 15.02.2008, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es kursieren unterschiedliche Zahlen ueber die Bevoelkerungsentwicklung der Haida. Im Museum im "Heritage Centre", das von den Haida selbst betrieben wird, findet man die Zahl von ca. 8000-9000 Einwohnern auf dem Hoehepunkt der Haida-Kultur, der uebrigens etliche Jahrzehnte nach dem ersten Kontakt mit den ersten Weissen lag. Im 18.Jahrhundert kamen sporadisch spanische Pelzhaendler vorbei, die mit den Haida Handel trieben. Erst die von den Spaniern erworbenen Eisenwerkzeuge ermoeglichten die Bluete der Haida-Kultur. Bei der damals stattfindenden Bevoelkerungsexplosion auf Haida Gwaii stiess man recht schnell an die Grenze der Resourcen und die Haida benutzten den Nordwestzipfel des Archipels, Langara Island, als Sprungbrett um zu migrieren und neue Gebiete zu besiedeln. Die Namen der Orte "Hyder" und "Haidaburg" in Alaska erinnern noch heute an die Neuankoemmlinge. Die Bluete fand ein abruptes Ende als zusammen mit englischen Missionaren und Siedlern mehrere Krankheitswellen die Haida heimsuchten. Um 1900 war die endemische Bevoelkerung auf unter 1000 Haida abgesunken, die sich um die beiden Missionsstationen in Masset und Skidegate ansiedelten, die beiden einzigen dauerhaft bewohnte Haida-Reservate heute, weil nur die dort angebotene medizinische Versorgung Schutz vor den Krankheiten bot. Alle anderen traditionellen Doerfer wurden aufgegeben.

Ach ne, da kann ich nicht anders:

Also: Die Blüte ihrer Kultur? Was ist denn die Blüte ihrer Kultur? Wird das hier die alte: "Wir haben ihnen die Kultur gebracht" Leier?


Nein! Da bist Du auf dem Holzweg! Die Spanier mussten den Haida ueberhaupt nichts von wegen Kultur bringen! Das machten die Haida schon selber. Es war lediglich so, dass die neuen Eisenwerkzeuge wesentlich effektiver waren als die alten aus Stein und Knochen. Dies ermoeglichte es den Haida erst die grossen Totempfaehle zu schnitzen, fuer die sie bekannt wurden. Solche Pfaehle gab es auch schon vorher, bloss wesentlich kleiner und unscheinbarer. Dank der neuen Werkzeuge hatten die Haida auch mehr freie Zeit, die sie dazu verwenden konnten ihre Kultur weiterzuentwickeln, da der Zeitaufwand fuer die profaneren Taetigkeiten sank. Ausserdem konnten groessere Nahrungsueberschuesse erwirtschaftet werden, weshalb die Bevoelkerungszahl zunaechst stark anstieg.

Shevek hat folgendes geschrieben:
Mit den Krankheiten wurden sie damals übrigens mit voller Absicht angesteckt von den Missionaren und Siedlern. Die Zahlen die ich dazu kennen sind: In den 1830ern 6.000, 50 Jahre später: 800, bis 1935: 588 Personen.

Ich nenn das Völkermord, und da können sich die Weißen ihr Eisen in den Arsch schieben.


Wo hast Du das her, dass die Krankheiten absichtlich unter den Haida verbreitet worden waeren?


Das behaupten noch nicht mal die Haida! Einen echten physischen Voelkermord gab es nicht! Der waere auch recht leicht zu vollenden gewesen. Wenn die Missionsstationen den Haida keine medizinische Versorgung gegeben haetten, dann waere diese wohl tatsaechlich ausgestorben.
Was an tatsaechlichen Verbrechen an den Haida begangen wurde war auch so schon schlimm genug. Das war vor allem der Versuch der Zwangassimilation der Haida (wie auch anderer Voelker in Kanada) in den beruechtigten Missionsschulen, wo versucht wurde den Haida ihre Kultur zu rauben und durch eine von der anglikanischen und katholischen Kirche definierte Leitkultur zu ersetzen. In dieser Periode (bis in die 60ger Jahre) wurde der groesste Schaden an den endogenen Kulturen Kanadas angerichtet. Der Zynismus der Leitkulturfreaks ging damals so weit, dass man die Kinder der Ureinwohner zwangsweise in die Missionsschulen verschleppte und ihnen dort das Sprechen der Muttersprache verboten hat!

Gruss, Bernie
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Ralf Rudolfy
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Beiträge: 26674

Beitrag(#934155) Verfasst am: 15.02.2008, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Was ist so schlimm an Parallelgesellschaft, solange sie den Rahmen der Gesetze nicht verlassen?

Daß sie Grenzen setzen, die Angehörige dieser Gesellschaft nicht überschreiten können. Wenn der Preis dafür, daß einen Türkin einen deutschen Mann heiraten will, der vollständige Bruch mit ihrer Familie ist, dann ist das zwar im Rahmen der Gesetze, zu billigen ist das m.E. dennoch nicht.

Natürlich ist sowas Mist, aber es hängt nicht an Parallelgesellschaften. Du findest es andersrum genauso. Also deutsche Frauen die ausgegrenzt werden, weil sie türkische Männer heiraten, oder sich einfach nur mit diesen treffen.

Natürlich. Jede Grenze hat zwei Seiten.

Shevek hat folgendes geschrieben:
Oder auch sonstigen Gruppendruck:
Wieviele Leute kenne ich, die ihre Kinder taufen lassen, weil sie sonst mit heftigen Nachteilen rechnen müssen, z.B. Nun sind die Christen hier wohl eher die Mehrheitsgesellschaft, aber da bin ich doch froh, dass es genug nichtchristliche Parallelgesellschaften gibt, dass mir deren intoleranz einfach mal egal sein kann und ich mir so eine Parallelgesellschaft suchen kann um dort meine sozialen Kontakte zu haben.

Der Vergleich ist so nicht ganz zutreffend, weil es in diesem Land heute keine christliche Parallelgesellschaft (außerhalb fundamenralistsichen Sekten) mehr gibt. Wenn Teile der Gesellschaft in sich abgesottet sind, daß keine sozialen Kontakte mehr sattfinden, das bezeichne ich als Parallelgesellschaft, und das empfinde ich als Einschränkung aller Beteiligten.

Shevek hat folgendes geschrieben:
Eine Parallelgesellschaft, so wie sie definiert wurde, bedeutet nicht Gruppendruck oder Intoleranz, sondern einfach das Vorkommen von Menschen die ihr Leben anders gestalten als die Mehrheit. Daran kann ich nichts Falsches sehen.

Der Gruppendruck ist m.E. ausausweichlich, anders funktioniert eine Abschottung vor anderen kulturellen Einflüssen nicht. Man kann nicht davon ausgehen, daß bei Leuten, die freiwillig in einer Parallelgesellschaft leben, diese Freiwilligkeit auch bei ihren Kindern gegeben ist.
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Asz
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Beitrag(#934172) Verfasst am: 15.02.2008, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:


Hier geht es allerdings, wenn es um Intergration und Parallelgesellschaften geht darum, dass sich deutsche dadurch gestört fühlen, wenn Türkinnen Kopftücher tragen, und diese dafür auch angefeindet werden. Ich habe z.B. schon mit einer Frau gesprochen, die sich nicht getraut hat ein Kopftuch zu tragen, weil sie Angst vor den Reaktionen der Deutschen hatte.

Ebenso gibt es auch Mädchen (und auch Jungs) die sich beim erzwungenen ausziehen und im Badeanzug zum Schwimmunterricht gehen sehr unwohl fühlen aus dem einfach Grund, dass ihr Körper nicht den Idealvorstellungen diese Gesellschaft entspricht und sie deshalb Hänseleien ausgesetzt sind oder einfach sich ungerne halbnackt zeigen.



Diese Art Kopftuchdebatte können wir hin- und her führen. Wir haben eine Zeitlang in einer Gegend gewohnt, wo islamisch denkende (ich kanns nicht anders definieren, weil Schubladen so eng sind) Menschen dominierten. Dort wurden wir angemacht, weil wir keine Kopftücher trugen. Beispiele dazu kann gewiß jede/r so oder so aufzählen.
Ein regelrechtes Kopftuchverbot gab es bis vor kurzem nur in der Türkei. (Das sollte uns zu denken geben in der Diskussion) Jetzt wird dieses wahrscheinlich aufgehoben - wenn mensch sich die Entwicklung in der Türkei anschaut ist auch klar, warum.

Die Erklärung mit der Schwimmhalle finde ich nebengleisig. Weil die Frage, um die es hier geht, nicht die persönlichen Anymositäten mit Mode und Idealvorstellungen trifft. Hier ist das Hauptproblem eher, daß Mädchen von ihren Eltern vom Sport- oder Schwimmunterricht abgemeldet werden, weil die dazu notwendige Bekleidung nicht ihren religiösen Vorschriften entspricht (oder was sie da für halten). Übrigens auch wenn die Mädchen lieber mitmachen wollen.

Interessanterweise haben Jungen nicht diese Schwierigkeiten. Am Kopf kratzen

Was mir immer wieder auffällt (ich komme, wie schon woanders gepostet aus der, die größte Zeit meines Lebens eher homogenen, DDR) ist, daß sich tatsächlich fast die gesamte Multi-Kulti Diskussion um das Verhältnis zum muslimischen Teil der Bevölkerung dreht. Und hier dominieren dann wieder die Türken. (das ist jetzt keine Wertung!!!)
Ob links, rechts oder in der Mitte - das Verhältnis zu ethnischen/ religiösen Minderheiten geht meistens in die selbe Richtung.
Dann folgen mit Abstand die Juden (Religion... Gesellschaft)
Dann kommt eine gaaaaaaaaaaaaaaanz große Weile nix.
Auf den abgeschlagenen Plätzen liegen dann Chinesen und Vietnamesen (das ist ein geografisch-geschichtliches Problem) meist in Form von Zigarettenschmuggel oder Peking-Ente.
Fast gleich auf sind die Russen - das verdanken sie der Russen-Mafia oder Wladimir Kaminer.
Schwarzafrikaner gibt es meistens dann, wenn in Afrika wieder mal was los ist.
Brasilianer machen Karneval.
Peruanische Indios tanzen auf den Straßen.
Oh, Griechen gibt es auch? (eine , in kultureller und politischer Hinsicht sehr aktive, griechische Gemeinde habe ich in Berlin kennengelernt)

Multikulturell wäre für mich tatsächlich eine Gesellschaft, in der alle diese Kulturen gleichberechtigt miteinander existieren können, und das auf dem Boden allgemeingültiger Menschenrechte. Für alle.
Nicht für die Frauen hier und für die Männer da und für den, der am meisten Krach macht fast alles.
Nö!
Motzen

Aber das allgemeine Multi-Kulti-Geschwätz gibt eben das nicht für mich her. Eher sieht es für mich so aus:
nichts sehen, nichts hören, nichts sagen


PS. Jetzt hab ich doch glatt die Italiener vergessen Verlegen

PPS. Und ganz viele andere auch noch Bitte nicht!
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Shevek
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Beitrag(#934176) Verfasst am: 15.02.2008, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Mit den Krankheiten wurden sie damals übrigens mit voller Absicht angesteckt von den Missionaren und Siedlern. Die Zahlen die ich dazu kennen sind: In den 1830ern 6.000, 50 Jahre später: 800, bis 1935: 588 Personen.

Ich nenn das Völkermord, und da können sich die Weißen ihr Eisen in den Arsch schieben.


Wo hast Du das her, dass die Krankheiten absichtlich unter den Haida verbreitet worden waeren?

Oh, waren sie die große löbliche Ausnahme? Keine mit Pocken infizierten Decken die an die Haida weitergegeben wurden? Darum starben auch in 50 Jahren 5.200 Menschen an Pocken und solchen Krankheiten.



beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das behaupten noch nicht mal die Haida! Einen echten physischen Voelkermord gab es nicht! Der waere auch recht leicht zu vollenden gewesen. Wenn die Missionsstationen den Haida keine medizinische Versorgung gegeben haetten, dann waere diese wohl tatsaechlich ausgestorben.

Wie war das: "Erst machen wir nen Krieg, dann machen wir nen Sieg, dann schicken wir drei Ärzte und fühl uns furchtbar lieb." (Anarchist Akademy, es ist die Systematik)

Europäer und selbst europäische Christen sind eben doch keine homogene Masse, sie sind alle Individuen, und die einen wollen die Indianer endlich los werden um ihr Land besiedeln zu können, während die anderen entsetzt sind über die Brutalität der einen.
Wer will schon der Böse im Spiel sein?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Was an tatsaechlichen Verbrechen an den Haida begangen wurde war auch so schon schlimm genug. Das war vor allem der Versuch der Zwangassimilation der Haida (wie auch anderer Voelker in Kanada) in den beruechtigten Missionsschulen, wo versucht wurde den Haida ihre Kultur zu rauben und durch eine von der anglikanischen und katholischen Kirche definierte Leitkultur zu ersetzen. In dieser Periode (bis in die 60ger Jahre) wurde der groesste Schaden an den endogenen Kulturen Kanadas angerichtet. Der Zynismus der Leitkulturfreaks ging damals so weit, dass man die Kinder der Ureinwohner zwangsweise in die Missionsschulen verschleppte und ihnen dort das Sprechen der Muttersprache verboten hat!

Ja, das auch.
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Shevek
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Beitrag(#934183) Verfasst am: 15.02.2008, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Oder auch sonstigen Gruppendruck:
Wieviele Leute kenne ich, die ihre Kinder taufen lassen, weil sie sonst mit heftigen Nachteilen rechnen müssen, z.B. Nun sind die Christen hier wohl eher die Mehrheitsgesellschaft, aber da bin ich doch froh, dass es genug nichtchristliche Parallelgesellschaften gibt, dass mir deren intoleranz einfach mal egal sein kann und ich mir so eine Parallelgesellschaft suchen kann um dort meine sozialen Kontakte zu haben.

Der Vergleich ist so nicht ganz zutreffend, weil es in diesem Land heute keine christliche Parallelgesellschaft (außerhalb fundamenralistsichen Sekten) mehr gibt.

Ich schrieb auch, dass die christliche Gesellschaft die Mehrheitsgesellschaft ist, und ich froh bin über meine atheistische (linkslinke) Parallelgesellschaft.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wenn Teile der Gesellschaft in sich abgesottet sind, daß keine sozialen Kontakte mehr sattfinden, das bezeichne ich als Parallelgesellschaft, und das empfinde ich als Einschränkung aller Beteiligten.

Das ist aber neu, bis eben wars noch eine Gesellschaft die nach anderen Regeln lebt als die Mehrheitsgesellschaft.

Ich habe ja mehrmals nach einer Definition gefragt, hier kann man sehen warum.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Eine Parallelgesellschaft, so wie sie definiert wurde, bedeutet nicht Gruppendruck oder Intoleranz, sondern einfach das Vorkommen von Menschen die ihr Leben anders gestalten als die Mehrheit. Daran kann ich nichts Falsches sehen.

Der Gruppendruck ist m.E. ausausweichlich, anders funktioniert eine Abschottung vor anderen kulturellen Einflüssen nicht. Man kann nicht davon ausgehen, daß bei Leuten, die freiwillig in einer Parallelgesellschaft leben, diese Freiwilligkeit auch bei ihren Kindern gegeben ist.

Wer redet denn von Abschottung?

Im übrigen hast du das auch bei den normalen deutschen Spießern und Kleinbürgern, die schotten auch sich und ihre Kinder von allem ab.
Die Homeshoolingbewegung ist auch zum wesentlichen Teil christlich domoniert, und da geht es dann so richtig um Abschottung von Kindern. Da haben wir dann übrigens eine christliche Parallelgesellschaft, die bemerkt man nur nicht, weil sie keine Kopftücher tragen.
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Shevek
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Beitrag(#934185) Verfasst am: 15.02.2008, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

@Asz:
Worauf willst du eigentlich hinaus?
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#934194) Verfasst am: 15.02.2008, 12:44    Titel: kommen wir zum Problem zurück Antworten mit Zitat

habe heute in der Presse folgenden Artikel gefunden:
http://diepresse.com/home/panorama/welt/363159/index.do

Was ist Eure Meinung v.a. zu den Etnwicklungen in DK?
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Ralf Rudolfy
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Beiträge: 26674

Beitrag(#934200) Verfasst am: 15.02.2008, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Wer redet denn von Abschottung?

Ich. Wer von Prallelgesellschaften redet, muß auch von Abschottung reden, weil die das wesentliche Knenzeichen einer solchen ist.

Shevek hat folgendes geschrieben:
Im übrigen hast du das auch bei den normalen deutschen Spießern und Kleinbürgern, die schotten auch sich und ihre Kinder von allem ab.

Was ich genauso zu bemängeln finde. Aber wenigstens existiert dazwischen keine Sprachgrenze.

Shevek hat folgendes geschrieben:
Die Homeshoolingbewegung ist auch zum wesentlichen Teil christlich domoniert, und da geht es dann so richtig um Abschottung von Kindern. Da haben wir dann übrigens eine christliche Parallelgesellschaft, die bemerkt man nur nicht, weil sie keine Kopftücher tragen.

Eben. Und wenn für dich Parallelgesellschaften nichts Schlechtes sind, kannst du daran ja auch nichts auszusetzen haben.
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Beitrag(#934207) Verfasst am: 15.02.2008, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

@Shevek, worauf will ich hinaus?

1. Die "Multi-Kulti" Diskussion wird mit "Das ist mir mal passiert und das ist Dir mal passiert" nicht tiefschürfender. Das läuft dann nur noch auf Sandkastendiskussionen:
"Und dann hat der gesagt und dann hab ich gesagt und dann hat der gesagt ..." hinaus.
Jeder kann für seine Meinung Beispiele zitieren. Die Welt ist vielfältig genug dazu.

2. Besteht für mich eine Multikulturelle Gesellschaft nicht aus 2,5 Kulturen. Dann wäre es eine ZweieinhalbKulturen Gesellschaft. Seitdem ich in der Bundesrepublik Deutschland gelandet bin, stellt sich aber für mich diese Gesellschaft eher so (wie in meinem Vorposting beschrieben) dar. Jedenfalls in der Öffentlichkeit.

Und daran krankt die ganze Diskussion um Multi-Kulti, Parrallelgesellschaften und allem, was dazu gehört. Sie wird auf Extreme fokussiert und dann in für oder gegen geteilt. Als Diskussionsgrundlagen dienen Schlagwörter von allen Seiten.
Duell
Das finde ich unbefriedigend.

Mir würde ganz einfach mal eine Diskussion gefallen, in die alle Kulturen, die sich auf dem Boden der BRD teilweise oder auch fast ganz etabliert haben, gleichberechtigt einbezogen werden.
Im Ergebnis würde das mit dem Multi-Kulti m.E. nach auch besser funktionieren.
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Beitrag(#934234) Verfasst am: 15.02.2008, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Der Begriff Parallelgesellschaft ist nämlich völlig schwammig und vor allem ein politischer Kampfbegriff.



Nicht annähernd so schwammig und dumpf-parolenhaft wie "Multikulturalismus". Dein notorisches Leugnen der damit verbundenen Probleme stellt kein Argument dar.
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Shevek
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Beiträge: 4289

Beitrag(#934249) Verfasst am: 15.02.2008, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Wer redet denn von Abschottung?

Ich. Wer von Prallelgesellschaften redet, muß auch von Abschottung reden, weil die das wesentliche Knenzeichen einer solchen ist.

Dann sollte das in den Definitionen auftauchen. Tuts nur leider bisher nicht.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass eine Gesellschaft von Menschen die nach anderen Regeln als die Mehrheitsgesellschaft lebt sich automatisch abschottet.


Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Im übrigen hast du das auch bei den normalen deutschen Spießern und Kleinbürgern, die schotten auch sich und ihre Kinder von allem ab.

Was ich genauso zu bemängeln finde. Aber wenigstens existiert dazwischen keine Sprachgrenze.

Dann geh mal ins Schwabenland, oder meinetwegen nach Bayern oder Sachsen.

Aber im Ernst: Und nun? Intoleranz und Abschottung sind kein "Multikulti"-Phänomen sonder eher ein Spießbürgerphänomen. Aber du wirst es nicht ändern wenn du den Leuten etwas aufzwingst. Letztlich ist es ihr Recht in ihrem eigenen Saft zu schmoren.
Um den Kindern zumindest die Möglichkeit zu geben da raus zu kommen haben wir (unter anderem) die Schulpflicht. Auf der anderen Seite möchte ich auch nicht, dass meine Kinder zwangsweise in irgendwelche Gesellschaften integriert werden. Wenn z.B. ich sie nun regelmäßig zu irgendwelchen Kirchenveranstaltungen schleppen müsste, damit sie die hier dominierende Religion kennenlernen würde ich im Quarree springen. Wir haben in Deutschland eine sehr weitgehende Macht der Eltern über ihre Kinder. Das basiert letztlich auf der Annahme, dass Eltern ihre Kinder am besten kennen und es gut mit ihnen meinen.
Man kann natürlich da angreifen, wo Kinder selbst den Wunsch äußern sich von Dunstkreis der Eltern zu entfernen (als Rechte der Kinder), aber wenn sie das garnicht wollen?

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:
Die Homeshoolingbewegung ist auch zum wesentlichen Teil christlich domoniert, und da geht es dann so richtig um Abschottung von Kindern. Da haben wir dann übrigens eine christliche Parallelgesellschaft, die bemerkt man nur nicht, weil sie keine Kopftücher tragen.

Eben. Und wenn für dich Parallelgesellschaften nichts Schlechtes sind, kannst du daran ja auch nichts auszusetzen haben.

Wenn ich es also ok finde, dass Menschen nach eigenen Vorstellungen leben, bin ich dafür Kinder abzuschotten und einzusperren?
Du ziehst ulkige Schlüsse.
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Beiträge: 4289

Beitrag(#934256) Verfasst am: 15.02.2008, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

Asz hat folgendes geschrieben:
@Shevek, worauf will ich hinaus?

1. Die "Multi-Kulti" Diskussion wird mit "Das ist mir mal passiert und das ist Dir mal passiert" nicht tiefschürfender. Das läuft dann nur noch auf Sandkastendiskussionen:
"Und dann hat der gesagt und dann hab ich gesagt und dann hat der gesagt ..." hinaus.
Jeder kann für seine Meinung Beispiele zitieren. Die Welt ist vielfältig genug dazu.

Sicher nicht, nur alle meine Fragen nach Studien, Zahlen etc. wurden ignoriert oder mit: "Dass sieht man doch" beantwortet.

Also habe ich angefangen zu schreiben was ich "Sehe".

Asz hat folgendes geschrieben:
2. Besteht für mich eine Multikulturelle Gesellschaft nicht aus 2,5 Kulturen. Dann wäre es eine ZweieinhalbKulturen Gesellschaft. Seitdem ich in der Bundesrepublik Deutschland gelandet bin, stellt sich aber für mich diese Gesellschaft eher so (wie in meinem Vorposting beschrieben) dar. Jedenfalls in der Öffentlichkeit.

Es geht auch nicht wirklich um Multikulturalismus, sondern um Moslems die auch in Deutschland noch als Moslems leben.

Der Begriff Multikulturell kommt in die Diskussion weil es hier Leute gibt, die der Meinung sind, dass Frauen mit Kopftuch eine Bedrohung darstellen und daran die "Multikulti-Spinner" Schuld sind.

Asz hat folgendes geschrieben:
Und daran krankt die ganze Diskussion um Multi-Kulti, Parrallelgesellschaften und allem, was dazu gehört. Sie wird auf Extreme fokussiert und dann in für oder gegen geteilt. Als Diskussionsgrundlagen dienen Schlagwörter von allen Seiten.
Duell
Das finde ich unbefriedigend.

Mir würde ganz einfach mal eine Diskussion gefallen, in die alle Kulturen, die sich auf dem Boden der BRD teilweise oder auch fast ganz etabliert haben, gleichberechtigt einbezogen werden.
Im Ergebnis würde das mit dem Multi-Kulti m.E. nach auch besser funktionieren.

Dann bring Beiträge die die Diskussion deiner Meinung nach voranbringen. zwinkern
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#934260) Verfasst am: 15.02.2008, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Der Begriff Parallelgesellschaft ist nämlich völlig schwammig und vor allem ein politischer Kampfbegriff.



Nicht annähernd so schwammig und dumpf-parolenhaft wie "Multikulturalismus". Dein notorisches Leugnen der damit verbundenen Probleme stellt kein Argument dar.


Zitat:
Multikulturalisten treten für den Schutz und die Anerkennung kultureller Unterschiede durch den Staat ein. Multikulturalismus steht dem Gedanken einer dominanten Nationalkultur ebenso entgegen, wie dem in den USA weit verbreiteten Gedanken des Melting Pot, der von einer Angleichung der verschiedenen Kulturen ausgeht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Multikulturalismus
Was ist daran schwammig oder unklar?

Wenn du Fragen dazu hast kannst du sie stellen.

Im übrigen leugne ich nicht die Probleme, sondern sehe die Ursachen anders als du.
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