Buchempfehlungen und Rezensionen/Kritik
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Buchempfehlungen und Rezensionen/Kritik Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 18:50
    —
Hallo!

Habe mir gedacht, es wäre ganz nett so einen Thread zu haben.

Genre ist egal.

Für den Anfang:

-Deschner, Karlheinz:
"Abermals krähte der Hahn. Eine kritische Kirchengeschichte."
btb/Goldmann Verlag 1996 (Taschenbuchausgabe)

#2:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 18:52
    —
Dr. Michael Schmidt-Salomon - Stollbergs Inferno

http://www.schmidt-salomon.de/stollberg0.htm
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3932710495/qid=1060102313/sr=2-1/ref=sr_aps_prod_1_1/302-5585706-1514408

#3:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 18:53
    —
Nav hat folgendes geschrieben:
Dr. Michael Schmidt-Salomon - Stollbergs Inferno

http://www.schmidt-salomon.de/stollberg0.htm


Ich liebe es...

Und für unsere Kauffaulen gibts sogar ein paar Online-Kapitel.

#4:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 18:56
    —
Richard Dawkins - Das egoistische Gen.

Jahrelang habe ich geglaubt die Evolutionstheorie zu verstehen. Als ich dieses Buch gelesen hab, hat es in meinem Hirn regelrecht "Bäng" gemacht, und ich mußte vieles neu sortieren. hier

David Quammen - Der Gesang des Dodo.

Quamen folgt den Spuren von Wallace (der die Evolutionstheorie zeitgleich mit Darwin entwickelt hat). Eine Mischung zwischen Reisebeschreibung und Sachbuch, die dermaßen gutgeschrieben ist, daß ich das Buch 3 Tage lang nicht aus der Hand legen konnte. hier

#5:  Autor: Barnes BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 18:57
    —
Umberto Eco "Das foucaultsche Pendel" Ausrufezeichen

#6:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 18:57
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Dr. Michael Schmidt-Salomon - Stollbergs Inferno

http://www.schmidt-salomon.de/stollberg0.htm


Ich liebe es...

Und für unsere Kauffaulen gibts sogar ein paar Online-Kapitel.


Ja, hervorragendes Buch, habe ich schon 3x gelesen.

#7:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 18:59
    —
Dieser hübsche Mann hier ist der Autor:



So könnte auch Jan Stollberg ausgesehen haben, in jungen Jahren.

#8:  Autor: Barnes BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 19:06
    —
Gerd Schultze-Rhonhof
"Wozu noch tapfer sein?"

eine differenzierte betrachtung unserer gesellschaft und ihres im wandel befindlichen wertesystems; wunderbar zu lesen: ehrlich und zutreffend!

#9:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 19:07
    —
Carl Sagan "Der Drache in meiner Garage. Oder die Kunst der Wissenschaft, Unsinn zu entlarven."

#10:  Autor: Andrea BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 19:12
    —

#11:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 19:13
    —
Geschockt
Hat die gerade Durchfall?

#12:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 19:17
    —
Wilhelm Reich
-Die Massenpsycholgie des Faschismus(Ausgabe aus den 1930er Jahren)
-Der Einbruch der sexuellen Zwangsmoral
-Die sexuelle Revolution
-Charakteranalyse
-Rede an den kleinen Mann
-Christusmord
-Die Funktion des Orgasmus (Ausgabe aus den 1920er Jahren, da gleichnamiges Buch, dass heute im Handel ist, völlig andere texte enthält.)
-Leidenschaft der Jugend
-Menschen im Staat


In Antiquariaten (online www.zvab.com) bekommt man einige seiner Werke als billigste Raubdrucke aus den 1960er Jahren aus der Studentenbewegung. Diese enthalten auch zumeist die Originalversionen seiner Texte.
Die modernen Ausgaben(zb KiWi und Fischer Tb) basieren auf von R. angefertigten Revisionen aus den 1940er Jahren, die aber vieles aus seiner leider verwirrten Spätphase enthalten.

Über Reich kann ich wärmstens empfehlen:
aus der Reihe Rowohlt-(Bild-)Monographien:
Bernd A. Laska
Wilhelm Reich.
(Ich finde keine der bei weiten voluminöseren Biografien über ihn kommt an dieses prägnante Werk heran.)


Weiters über ihn/seine Werke:

Fritz Erik Hoevels
Wilhelm Reichs Beitrag zur Psychoanalyse

Fallend/Nitzschke(Hg.)
Der >Fall< Wilhelm Reich


Andere Bücher;
Friedrich Heer
Der Glaube des Adolf Hitler


Viktor Klemperer
LTI


Deschner
-Kriminalgeschichte des Christentums(bisher 7 Bände)
-Oben ohne. (Besonders der Untertitel: Für einen götterlosen Himmel und eine priesterfreie Welt. hat es mir angetan.)
-Das Kreuz mit der Kirche
-Die Politik der Päpste im 20. Jh.

Douglas Adams
Per Anhalter durch die Galaxis (+alle Fortsetzungen, obwohl die letzte schon abfällt)

Robert Kurz
Schwarzbuch des Kapitalismus

#13:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 20:05
    —
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Wilhelm Reich

-Charakteranalyse
-


Wilhelm Reich, hat der nicht den Orgasmus-Reflex erforscht?

http://www.orgonpraxis.de/berlin.htm

Ach ja - Alzi hat Euch vermittelt, gebt das bitte an, bei der Anmeldung. zwinkern

#14:  Autor: Rebecca E. BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 20:16
    —



#15:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 20:21
    —
Alzi hat folgendes geschrieben:
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Wilhelm Reich

-Charakteranalyse
-


Wilhelm Reich, hat der nicht den Orgasmus-Reflex erforscht?

http://www.orgonpraxis.de/berlin.htm

Ach ja - Alzi hat Euch vermittelt, gebt das bitte an, bei der Anmeldung. zwinkern


ja, unter anderem, sozusagen ein Vorläufer von Masters/Johnson:Die sexuelle Reaktion.

Aber ich betrachte die Arbeiten Reichs ab Mitte der 1930er Jahre schon sehr kritisch. Dazu gehört alles was in Richtung Vegetotherapie und in weiterer Folge Orgontheorie und -therapie geht.
Sein Frühwerk ist in diesem Fall wirklich das eindeutig bessere.
Das Problem ist nur, dass die meisten aktuellen deutschen Ausgaben, ins Deutsche reübersetzte von Reich revidierte engl. Fassungen seiner Texte sind und dass diese eben jetzt in irgendeiner Form etwas der Orgontheorie enthalten, die ich pers. für ein nettes Gedankenexp. halte, aber nicht mehr. Leider hat sich des späten Reichs natürlich die Esoterik- und "alternativ"medizinische Szene angenommen.
Und seine genialen, noch der Psychoanalyse verhafteten, Werke geraten noch mehr in die Vergessenheit, da sie an einer sozialrevolutionären Form der Psychoanalyse festhalten.

Ein brauchbarer Link zu Reich: www.lsr-projekt.de
Auf dieser Seite findet man auch Infos zu La Mettrie und Max Stirner.

#16:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 08:38
    —
Von Lust und Freude. Gedanken zu einer hedonistischen Lebensorientierung.
von Bernulf Kanitscheider, Bettina Dessau



#17:  Autor: ChristianWohnort: Knittelfeld (Österreich) BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 09:45
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Carl Sagan "Der Drache in meiner Garage. Oder die Kunst der Wissenschaft, Unsinn zu entlarven."

Pfui. Böse Heike. Dieses Buch empfehle traditionell ich!

zwinkern zwinkern zwinkern Lachen Lachen Lachen Sehr glücklich Sehr glücklich Sehr glücklich

(Aber ich weiß eh, wer zuerst kommt mahlt zuerst)

Jetzt aber im Ernst: Ich kann mich der Empfehlung nur wärmstens anschließen, sollte jeder gelesen haben!

Dazu kommt von mir noch O du mein Katholisches Österreich von Rudolf Schwarz.

#18:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 09:49
    —
Wie sollen wir leben? Ethik in einer egoistischen Zeit.
von Peter Singer



#19:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 09:53
    —
Der Mann ohne Eigenschaften.
von Robert Musil

#20:  Autor: zamis BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 11:38
    —
Eine Welt für Madurer



Kurzbeschreibung
Sakumant, der Maler, erhält einen außergewöhnlichen Auftrag. Der Sohn des mächtigen Burbans ist krank. So soll der Künstler dem Jungen zum Trost schöne Landschaften an die Wände malen. Zwischen beiden entwickelt sich eine geradezu philosophische Beziehung. - Eine poetische Erzählung von der verbindenden Kraft der Kunst.



Mein Kommentar:
Also ich finde, es ist nur bedingt für Kinder geeignet, es kommt auf das Alter an, wenn man seinem Kind aber die Thematik Tod und Krankheit näher bringen will, sehr geeignet. Ich konnte mir zugegebenrweise eine Träne nicht verkneifen.

#21:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 11:51
    —
Sterntagebücher.
von Stanislaw Lem

#22:  Autor: zamis BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 12:34
    —
diogenes hat folgendes geschrieben:
Sterntagebücher.
von Stanislaw Lem


Lem mag ich auch sehr gerne, empfehlenswert von ihm finde ich auch:

Der futurologische Kongress

Mein Kommenatr:

Mit viel Witz zeichnet Lem das Bild einer Gesellschaft die mittels der "Psychemie" aufrecht gehalten wird. Verschiedene synthetische Substanzen werden je nachdem welche Reaktionen bei den Menschen hervorgerufen werden sollen, freigesetzt: z.B. morgens zu Beginn der Arbeitszeit: Motivanol. Wo Raum für einen düsteren Fictionroman wäre, erzählt Lem die Geschichte wie in einem ausgedehnten Lachflash, bei dem man irgendwann nicht mehr weiß ob man noch lacht oder schon heult...

Ich hatte ein paar Seiten lang Probleme in den Erzählstil Lems zu finden, er schreibt etwas wirr, ob er sich von realen synthetischen Substanzen hat inspirieren lassen ist mir nicht bekannt, passen würde es... Sehr glücklich

Edit:url war tot, geändert...

#23: Hallo MODs! Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 13:20
    —
Kann hier mal bitte die Moderation hilfreich eingreifen und die Diaet-Debatte aus dem Buchempfehlungsthread chirurgisch entfernen und in einem eigenen Thread anderwaerts implementieren?
Danke!

#24:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 13:31
    —
Thema Ernährungsdiskussion verschoben.

http://humanisten.the-abc.de/viewtopic.php?t=370

#25:  Autor: OssiWohnort: Sachsen BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 13:43
    —
- Flann O´Brien: "Der dritte Polizist" - erstaunlicher Roman, den man erst am Ende durchschaut - dafür aber mit einem breiten Grinsen
- Wenedikt Jerofejev: "Die Reise nach Petuschki. Ein Poem." - Die hochprozentigste Sauftour der Weltliteratur
- Richard Wurmbrand: "Gefoltert für Christus" - Bericht eines Pfarrers, der 14 Jahre in rumänischen Gefängnissen zubringen musste.

#26:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 14:44
    —
Diskussion über Verfolgung Andersdenkender verschoben *ächz*

http://humanisten.the-abc.de/viewtopic.php?t=373

#27:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 14:48
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Rest mal wieder verschoben *ächz*


Danke, Heike, ich spendier Dir dafür ein


#28:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 14:51
    —
diogenes hat folgendes geschrieben:
Danke, Heike, ich spendier Dir dafür ein



Den hast du dir jetzt verdient: Küßchen



Ihr Lieben (oder Unlieben),

ich habe jetzt zwei Mal eine Diskussion verschoben, die sich aus einem vorgestellten Buch ergeben hat. Das ist auf Dauer sehr zeitaufwändig.

Ich rege deshalb an, dass jeder, der sich zu einem vorgestellten Buch ausführlicher äußern möchte, einen entsprechenden Thread aufmacht.

Danke und Gruß

Heike


#29:  Autor: OssiWohnort: Sachsen BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 15:22
    —
Mir ist gerade noch eines meiner Lieblingsbücher eingefallen:

Alexander Ikonnikov: "Taigablues" - Kurzgeschichten, die einfach nur in Russland passieren können - manchmal ganz melancholisch - manchmal einfach zum brüllen.

#30:  Autor: Zebra BeitragVerfasst am: 06.08.2003, 15:29
    —
Eines meiner "Heiligtümer":



Der Sohn des Kardinals von Ethel Lilian Voynich. Leider nur noch in Antiquariaten erhältlich. Ein historischer Roman über das Junge Italien und den Kampf eines verbitterten, ehemals begeistert katholischen Mannes gegen die Kirche sowie seine Enttäuschung über seinen Vater.

#31:  Autor: WandererWohnort: Bielefeld BeitragVerfasst am: 07.08.2003, 19:41
    —
Ich habe mir jetzt auch mal "Stollbergs Inferno" bestellt.

Ich kann ganz besonders die Dunkelelfensage von R.A. Salvatore empfehlen. Ich bezweifele allerdings, dass es den meisten hier gefällt. Es ist schließlich ein Fantasy-Roman.

Es geht darum, wie ein junger Dunkelelf in einer grausamen und brutalen (im übrigen von Frauen beherrschten Sehr glücklich ) Welt versucht, mit seinen eigenen Idealen zu überleben.

Mir hat die Reihe (zumindest die ersten 6 Bücher) geholfen in Bezug auf Ethik- und Moralvorstellungen... Außerdem kenne ich kein Buch, dass Schwertkämpfe so nah und so aufregend erzählt wie dieses zwinkern

#32:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 07.08.2003, 21:53
    —
Wanderer hat folgendes geschrieben:
... Außerdem kenne ich kein Buch, dass Schwertkämpfe so nah und so aufregend erzählt wie dieses zwinkern

Schwertkampf? zynisches Grinsen
Möchtest Du etwas über realistische Schwertkämpfe lesen?

Dann empfehle ich Musashi von Eiji Yoshikawa

Dieses Buch schildert den Weg eines Jugendlichen bis zum größten Schwertkämpfer Japans (es gab ihn wirklich). Es ist zwar japanische Unterhaltungsliteratur, aber durch den ungewohnten Stil ist es für den europäischen Leser sehr reizvoll und spannend zu lesen.

#33:  Autor: zamis BeitragVerfasst am: 08.08.2003, 08:11
    —
Ein "Klassiker":



Tilman Moser- Die Gottesvergiftung beschreibt, wie ich finde sehr gut, wie die psychologischen Mechanismen des religiösen Glaubens funktionieren. In einer Art Zwiesprache mit dem Gott, an den er ehemals glaubte, skizziert der Psychotherapeut Moser schön heraus, worauf Religion basiert: auf der Angst und auf Schuldgefühlen, auf nicht viel anderem.

#34:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 10.08.2003, 14:12
    —
Nergal hat mich drauf gebracht:

Zwar nicht religionskritisch, aber sehr lesenswert, wenn man das Genre mag. Niederrhein-Krimis von Leenders, Bay, Leenders. http://www.krimi-couch.de/krimis/leenders-bay-leenders.html

Das lese ich gerade wieder: Eulenspiegel

#35:  Autor: WandererWohnort: Bielefeld BeitragVerfasst am: 11.08.2003, 15:27
    —
So... hab Stollbergs Inferno gestern bis tief in die Nacht gelesen und bin fertig geworden.

Ich muss sagen: Wow! Echt verdammt gutes Buch. Ich kann zur authenzität (?) der Philosophen zwar nicht sonderlich viel sagen - weil ich viele von denen gar nicht kannte - aber das Buch war verdammt spannend und höchst interessant.

#36:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 13.08.2003, 10:22
    —
Ja, Stollbergs Inferno kann ich auch nur jedem empfehlen.

Wie einige von euch vielleicht gemerkt haben, lese ich gerade mal wieder Bertrand Russells Buch "Ehe und Moral" (Marriage and Morals), das ich hiermit auch empfehlen will, auch, wenn es etwas schwierig zu beschaffen ist.
Dieses Buch ist der Hauptgrund dafür, dass ein Ruf als Dozent an eine us-amerikanische Universität aufgrund des gewaltigen öffentlichen Protestes zurückgezogen wurde.
Obwohl das Buch bereits 1929 geschrieben wurde, ist es noch heute in vielen Punkten der Familen- und Sexualmoral unserer Zeit weit voraus.

Etwas übel stößt einem zunächst auf, dass er an einigen Stellen von "Rassenhygiene" und der "Erhaltung wertvoller Rassemerkmale" schreibt, jedoch meint er m.E. damit die Verhütung von Erbkrankheiten. Zumindest wäre Russel einer der Letzten, dem ich Rassismus vorwerfen würde.
Zum anderen schreibt er an vielen Stellen von "primitiven" und "zivilisierten" Kulturen, aber auch hier wird schnell klar, dass es diese Bezeichnungen nicht als Qualitätsmerkmale meint, sondern einfach nur eine zu dieser Zeit noch gebräuchliche Nomenklatur übernimmt, zeigt er doch an mehreren Stellen die Vorzüge der Moralsysteme der 'primitiven' Kulturen gegenüber der herkömmlichen christlichen Sexualethik auf.

Wie man es von Russell gewöhnt ist, ist dieses Buch angenehm differenziert in seiner Betrachtungsweise und gleitet niemals in plumbe Phrasendrescherei ab. Zusammen mit seiner besonderen Menschlichkeit ist dieses Buch ein echtes Highlight der Familien- und Sexualsoziologie.

Ich bin einfach immer wieder so fasziniert von seinem intelligenten und feinen Humor, dass ich euch folgende Stelle aus diesem Buch nicht vorenthalten will. Diesem Abschitt vorher geht eine Betrachtung alternativer gesellschaftlicher Sexual- und Familienethiken und eine Beschreibung, wie die Moralisten den Verfall der Familien, der Ehe und der Werte allgemein beklagen, was ihn zu der Bemerkung veranlasst, dass der "berufsmäßige Moralist unserer Tage ein Mann unterdurchschnittlicher Intelligenz" sei. Russell fährt fort:

Bertrand Russell hat folgendes geschrieben:
Wenn andererseits die alte Moral wiederhergestellt werden soll, gibt es wichtige Dinge zu beachten. Einige davon sind bereits berücksichtigt, doch lehrt die Erfahrung, dass sie allein nicht wirkungsvoll genug sind. Das erste Erfordernis ist, die Mädchen so zu erziehen, dass sie recht albern, abergläubisch und unwissend werden. Diese Bedingung wird bereits in den Schulen erfüllt, in denen die Kirche Einfluss besitzt. Das nächste Erfordernis ist eine sehr strenge Zensur aller Aufklärungsbücher über sexuelle Dinge. Diese Bedingung wird wohl wohl in England und Amerika bald erfüllt sein, da die Zensur durch den wachsenden Eifer der Polizei verschärft wird. Da diese Voraussetzungen aber schon bestehen, sind sie offensichtlich nicht ausreichend. Das einzig tatsächlich Wirksame ist, den jungen Mädchen keinerlei Gelegenheit zu geben, mit Männern allein zu sein. Es muss den Mädchen verboten werden, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit außerhalb des Hauses zu verdienen. Sie müssen striktes Ausgehverbot bekommen, außer in Begleitung der Mutter oder Tante. Die leider eingerissene Gewohnheit, ohne Anstandsdame zu Tanzereien zu gehen, muss mit eiserner Strenge abgeschafft werden. Einer unverheirateten Frau unter fünfzig Jahren muss es polizeilich verboten sein, ein Auto zu besitzen. Vielleicht wäre es ganz ratsam, alle unverheirateten Frauen einmal im Monat durch Polizeiärzte untersuchen zu lassen. Und alle diejenigen, deren Jungfernschaft nicht intakt befunden wurde, in eine Strafanstalt zu schicken. Der Gebrauch von Verhütungsmitteln muss natürlich aufhören, und es muss polizeilich verboten werden, in der Unterhaltung mit unverheirateten Frauen das Dogma der ewigen Verdammnis anzuzweifeln. Wenn diese Maßnahmen hundert Jahre oder länger durchgeführt worden sind, tragen sie vielleicht dazu bei, die steigende Flut der Unmoral einzudämmen. Um jedoch das Risiko gewisser Übergriffe auszuschließen, halte ich es für erforderlich, alle Polizisten und Ärzte zu kastrieren. Vielleicht wäre es in Anbetracht der angeborenen Verdorbenheit des männlichen Charakters nicht dumm, dieses Verfahren noch einen Schritt weiterzuführen. Ich neige zu der Ansicht, dass die Moralprediger gut daran täten, für die Kastrierung aller Männer mit Ausnahme der Pfarrer zu plädieren*.

[...]

Solange alle Moralisten sich damit begnügen, die Rückkehr zu einem System zu predigen, das so tot ist wie eine Mumie, können sie nicht das geringste dazu beisteuern, der neuen Freiheit einen ethischen Rahmen zu geben oder den Menschen die neuen Pflichten aufzuzeigen, die ihnen erwachsen.

---------------------------

* Nach der Lektüre von Elmer Gantry von Sinclair Lewis kommen mir Zweifel, ob diese Ausnahme angebracht wäre.

#37:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 15.08.2003, 19:29
    —
Peter de Rosa: "Der Jesus-Mythos"

Peter de Rosa: "Der Vatikan - von Gott verlassen?" (auf der Seite ganz nach unten scrollen)

#38:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 15.08.2003, 19:51
    —


Sollte man sich immer wieder mal antun (komplett aber).

Und dann zur Entspannung, wie Riptor das mal ausdrückte, etwas weniger Dümmliches und Gewalttätiges: Rambo II z. B.

#39:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 17.08.2003, 15:00
    —
Gerade beendet:

Clara! – Leenders/Bay/Leenders

Zitat:
Eine Wasserleiche, religiöser Wahn und die anrüchige Wohngemeinschaft des Kommissars – um dieses und um die wundertätige junge Clara dreht sich die Handlung dieses fünften Krimis des Klever Trio Criminale.


Leseprobe:

Arend Bonhoeffer goß Kaffee und Cognac ein, legte Holz im Kamin nach und setzte sich. "Anbetung des reinen Herzens, so, so. An eurer Stelle würde ich auf jeden Fall an den Leuten dran bleiben. Was die da treiben, ist zumindest grob fahrlässig. Sie können die Kinder nicht einfach so fasten lassen, ohne sich zu erkundigen, ob die auch alle gesund sind. Im übrigen kommt mir das alles bekannt vor. Die Tochter eines Kollegen ist vor Jahren zu >Opus Dei< gegangen. Da laufen ähnliche Dinge: meditative Übungen, Geschlechtertrennung, sexuelle Enthaltsamkeit. Der Vater versucht immer noch, das Mädchen da rauszuholen, aber er hat keine Chance. >Opus Dei< ist zwar offiziell eine katholische Laienorganisation, arbeitet aber mit denselben Mitteln wie eine Sekte. Die Jugendlichen müssen jeden Kontakt zu ihren Familien abbrechen, werden zur Selbstaufgabe getrieben. Es dauert gar nicht lange, dann kommst du von außen an die Kinder nicht mehr ran."

"Ist da Geld im Spiel?" wollte Toppe wissen.

"Weniger, denen geht es wohl um Macht, die wollen in Schlüsselpositionen. Aber man fängt gerade erst an dahinterzusteigen."

"Opus Dei," murmelte Heinrichs. "Da habe ich es ja auch nicht so mit." Dann hob er sein Glas und schnupperte hingegegeben.

"Bist du eigentlich noch in der Kirche, Arend?" fragte Astrid.

Bonhoeffer schüttelte den Kopf. "Nein, das war ich nie. Ich denke, ich bin Agnostiker, wenn man schon einen Begriff dafür finden will." Er lachte über Astrids erstauntes Gesicht. "Warum wundert dich das? Weil ich Bonhoeffer heiße?"

#40:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 17.08.2003, 16:38
    —
Alexander Solschenizyn: "Der Archipel Gulag"

#41:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 18.08.2003, 01:23
    —
Jose Saramago, "Die Stadt der Blinden"
Dave Eggers, "Ein herzzerreißendes Buch von umwerfender Genialität"
Mohammed Nachf., "Der Koran"

#42:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 18.08.2003, 17:48
    —
Empirismus, Logik, Mathematik
von Hans Hahn
Sondereinband - 180 Seiten - Suhrkamp
Erscheinungsdatum: 1988
ISBN: 351828245X

#43:  Autor: zamis BeitragVerfasst am: 18.08.2003, 20:35
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Jose Saramago, "Die Stadt der Blinden"


Heftiges Buch, das mir eine ähnliche Athmosphäre vermittelte wie Albert Camus, Die Pest.




Ein anderes mir wichtiges Buch:

J.P. Sartre: Das Sein und das Nichts

Zitat einer Rezension:

"Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt" -- weil er sich immer wieder neu entwerfen muss, vor der Wahl steht und sein momentanes Sein negieren und überschreiten muss, immer auf der Suche nach einer Identität, die nie zu erreichen ist, weil ein Riss durch das menschliche Sein geht, der nie verschwindet.

#44:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 18.08.2003, 22:14
    —
David A. Yallop: "Im Namen Gottes?"

#45:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 19.08.2003, 17:36
    —
Bernard Werber: Ameisen-Trilogie

Die Ameisen (Les Fourmis)
Der Tag der Ameisen (Le Jour des Fourmis)
Die Revolution der Ameisen (La Revolution des Fourmis)

Wobei der erste noch der beste ist.


Wir befinden uns im späten 21. Jahrhundert, was aber nichts macht, da gerade ein 1990er-Revival herrscht und sich auch sonst nicht viel verändert hat.
Die Geschichte spielt jeweils auf der Ebene einiger Menschen und eines Ameisenstammes, wobei die Lebensgeschichte der Königin die Bücher verbindet. Immer wieder gibt es Einstreuungen aus dem "Lexikon des absoluten und relativen Wissens", die von Geschichtsanekdoten bis zum Rezept für Brot reichen.
Es geht um Intelligenz, Ignoranz und die Herrschaft über die Erde. Der Autor schafft es, aus dem Zusammentreffen der beiden Welten (Ameisenwelt/Menschenwelt) erstaunlich viele interessante Gedanken über die drei eben genannten Themen (und noch ein paar weitere) hervorzurufen.

#46:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 10:16
    —
Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren. Anleitung zum subversiven Denken.
von Hubert Schleichert


Einführung in die moderne Logik.
von Franz von Kutschera, Alfred Breitkopf

#47:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 10:20
    —
diogenes hat folgendes geschrieben:
Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren. Anleitung zum subversiven Denken.
von Hubert Schleichert


Die Beschreibung liest sich sehr interessant. Danke. Smilie

#48:  Autor: jayWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 12:10
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Carl Sagan "Der Drache in meiner Garage. Oder die Kunst der Wissenschaft, Unsinn zu entlarven."


Gibts das Buch eigentlich auch noch irgendwo im Original zu kaufen?

#49:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 12:31
    —
jay hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Carl Sagan "Der Drache in meiner Garage. Oder die Kunst der Wissenschaft, Unsinn zu entlarven."


Gibts das Buch eigentlich auch noch irgendwo im Original zu kaufen?


Ja, und zwar hier.

#50:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 12:38
    —
Interessant scheint mir auch dieses Buch zu sein:

Why People Believe Weird Things: Pseudoscience, Superstition, and Other Confusions of Our Time
von Michael Shermer


Kennt jemand dieses Buch?

#51:  Autor: jayWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 14:08
    —
diogenes hat folgendes geschrieben:
jay hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Carl Sagan "Der Drache in meiner Garage. Oder die Kunst der Wissenschaft, Unsinn zu entlarven."


Gibts das Buch eigentlich auch noch irgendwo im Original zu kaufen?


Ja, und zwar hier.


Mit original dachte ich eigentlich an "nicht gebraucht" aber trotzdem deutsch.

#52:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 14:09
    —
jay hat folgendes geschrieben:
Mit original dachte ich eigentlich an "nicht gebraucht" aber trotzdem deutsch.
Dafür gibt es eigentlich schon ein anderes deutsches Wort: neu Mr. Green

#53:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 14:13
    —
jay hat folgendes geschrieben:
Mit original dachte ich eigentlich an "nicht gebraucht" aber trotzdem deutsch.

achso; ich dachte, du meintest englisch.

erst vor wenigen monaten habe ich es rebecca geschenkt. es müßte also eigentlich noch zu bekommen sein.

#54:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 14:16
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
erst vor wenigen monaten habe ich es rebecca geschenkt. es müßte also eigentlich noch zu bekommen sein.
Nur lagernd in Buchhandlungen, dieses geniale Buch ist laut Amazon, Buchhandel.de und Buchkatalog.de nicht mehr erhältlich.

#55:  Autor: Azrael BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 18:57
    —
per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams(die 4 Bücher danach sind dann nicht mehr so gut) den Babelfisch werd ich nie vergessen...
Scheibenweltromane von Terry Pratchet(ist halt Fantasy)
sehr lustig, und trotzdem mehr als nur Geschichten. in Eric z.b. wird die Hölle auf die Schippe genommen, unter anderem...
und achja, in die Hölle kommt nur wer denkt er komme in die Hölle, da die Götter sich nicht drum kümmern, alle andern kommen in den Himmel

#56:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 19:04
    —
diogenes hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
erst vor wenigen monaten habe ich es rebecca geschenkt. es müßte also eigentlich noch zu bekommen sein.
Nur lagernd in Buchhandlungen, dieses geniale Buch ist laut Amazon, Buchhandel.de und Buchkatalog.de nicht mehr erhältlich.


Über Amazon erhält man u.a. verlagsneue Mängelexeplare ohne Mängel.

#57:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 10:06
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Über Amazon erhält man u.a. verlagsneue Mängelexeplare ohne Mängel.


Hey, das interessiert mich jetzt richtig! Danke! Ich liebe es...

#58:  Autor: jayWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 10:11
    —
diogenes hat folgendes geschrieben:
jay hat folgendes geschrieben:
Mit original dachte ich eigentlich an "nicht gebraucht" aber trotzdem deutsch.
Dafür gibt es eigentlich schon ein anderes deutsches Wort: neu Mr. Green


Danke schön. Dadurch, das ich ständig nur mit Zahlen zu tun habe, entfallen mir manchmal manche Worte. Sehr glücklich zwinkern

#59:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 10:22
    —
Azrael hat folgendes geschrieben:
per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams(die 4 Bücher danach sind dann nicht mehr so gut) den Babelfisch werd ich nie vergessen...

Empfehlenswert für Komplettisten isst es, sich statt der fünf Bände zu je 7.95€ den Sammelband für 10€ zu holen.

#60:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 11:25
    —
diogenes hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Über Amazon erhält man u.a. verlagsneue Mängelexeplare ohne Mängel.
Hey, das interessiert mich jetzt richtig! Danke! Ich liebe es...
Wenn Dich der "Drache" interessiert, dann ist evtl "Der entzauberte Regenbogen" von Richard Dawkins auch interessant für Dich.

#61:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 11:29
    —
ric hat folgendes geschrieben:
Wenn Dich der "Drache" interessiert, dann ist evtl "Der entzauberte Regenbogen" von Richard Dawkins auch interessant für Dich.
Vielen Dank!

Hochinteressant fand ich auch dieses vergriffene Buch:

Die Illusion zu wissen. Was hinter unseren Irrtümern steckt.
von Massimo Piattelli-Palmarini

#62:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 11:37
    —
diogenes hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Wenn Dich der "Drache" interessiert, dann ist evtl "Der entzauberte Regenbogen" von Richard Dawkins auch interessant für Dich.
Vielen Dank!

Hochinteressant fand ich auch dieses vergriffene Buch:

Die Illusion zu wissen. Was hinter unseren Irrtümern steckt.
von Massimo Piattelli-Palmarini
Wenn wir schon dabei sind Sehr glücklich

Nicht vergriffen
Koffer
Schwindel

#63:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 22:47
    —
zamis hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Jose Saramago, "Die Stadt der Blinden"


Heftiges Buch, das mir eine ähnliche Athmosphäre vermittelte wie Albert Camus, Die Pest.


Das von dir genannte wollte ich mich auch mal irgendwann reintun - gekauft habe ich es mir schon, dann schonmal reingelesen, und gleich auf der ersten Seite die gleiche Beschreibung einer Stadt in Algerien gefunden wie in seinem letzten, leider unvollendet gebliebenen Buch "Der erste Mensch", das ich trotzdem für geradezu genial halte. Nicht zuletzt wegen der wunderbaren Schlußsätze...

Zitat:

Gebt das Land zurück, das Land, das niemandem gehört. Gebt das Land zurück, das weder zu verkaufen noch zu kaufen ist... Gebt den Boden zurück. Gebt den ganzen Boden den Armen, denen, die nichts haben und so arm sind, daß sie nicht einmal je den Wunsch hatten, zu haben und zu besitzen, denen, die wie er in diesem Land sind, die riesengroße Schar der Elenden..., die mit Hartnäckigkeit und Ausdauer hier leben oder überleben, in der einzigen Ehre, die auf der Welt etwas wert ist, der der Armen, gebt ihnen den Boden, so wie man das, was heilig ist, denen gibt, die heilig sind, und dann werde ich, wieder und endlich arm, in das schlimmste Exil am Rande der Welt geworfen, lächeln und zufrieden sterben, weil ich weiß, daß unter der Sonne meines Ursprungs der Boden, den ich so geliebt habe, und jene und die eine, die ich verehrt habe, endlich vereint sind.

#64:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:19
    —

Friedrich Nietzsche: Der Antichrist.

Michael Schmidt-Salomon: Erkenntnis aus Engagement

#65:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:21
    —
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Michael Schmidt-Salomon: Erkenntnis aus Engagement

stimmt, das habe ich auch schon gelesen.

#66:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:23
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Michael Schmidt-Salomon: Erkenntnis aus Engagement

stimmt, das habe ich auch schon gelesen.

Äh, was "stimmt"?

#67:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:25
    —
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Äh, was "stimmt"?

'stimmt', das gehört auch noch in diesen thread. Smilie

#68:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:27
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Äh, was "stimmt"?

'stimmt', das gehört auch noch in diesen thread. Smilie

Stimmt!
Spass beiseite, was meintest Du damit?

#69:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:30
    —
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Stimmt!
Spass beiseite, was meintest Du damit?

ich meinte damit, dass das Buch in diesem thread noch fehlte, weil es in die Liste der empfehlenswerten Bücher gehört, und es bisher vergessen wurde. Mit den Augen rollen

#70:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:33
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Stimmt!
Spass beiseite, was meintest Du damit?

ich meinte damit, dass das Buch in diesem thread noch fehlte, weil es in die Liste der empfehlenswerten Bücher gehört, und es bisher vergessen wurde. Mit den Augen rollen

Ah ja. Alles klar. Mich verwirrte das "stimmt", da ich ja an sich keine Aussage gemacht habe, zu der ich Zustimmung oder Ablehnung erwarten könnte.
Ja, ich weiß, viel zu ernst.
Sorry.

#71:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 06.09.2003, 01:31
    —
Kaum kauft der Kritiker mal drei Bücher, die ein anderer hier schon gekauft hat, oder das in "aspekte" (ZDF) diskutiert wird, heißt es gleich: "Der kauft auch alles, was andere haben."

Mal hier:
David Jones, "In Parenthesis"
Willy Reese, "Mir selber seltsam fremd"

Beide Werke etwas lyrische Aufarbeitungen von Kriegserlebnissen; Jones schreibt über seine Erlebnisse im Frankreich des Ersten Weltkriegs, Reese über das Rußland des Zweiten.

Das ist existentiell. Eine bei mir auf Halde liegende Geschichte, die erkennbar sachlich nicht vollständig richtig ist - wie auch der Editor des zweiten Buches, der Stern-Journalist Stefan Schmitz -, von Reese's Schilderung annimmt -, handelt von den Gedanken eines psychisch Kranken, der nach dem Tod seines Freundes im Krieg (in dem Falle, Vietnam) herumspinnt, was aus ihm hätte werden können - oder vielleicht stellt er sich vor, was sein Sohn erlebt, mit dem er sich überworfen hat, als der gemeint hat, daß alle Pazifisten dieser Welt Baby Bush nicht aufhalten können, und daß die Iraker nur ordentlich behandelt würden, wenn Pazifisten sie behandeln. Wer weiß? Es ist alles so verwirrend. Sein toter Freund drischt auf einen Schreibtisch, und schon fliegt ihm das Gebäude um die Ohren, während sein Sohn von Guerillakämpfern entführt verletzt in einem dunklen Keller landet und mit einer ebenfalls gefangenen Offizierin seine Todesangst und den quälenden Schmerz hinwegzudiskutieren versucht...

Was mich zu der Frage bringt: Kann man einen Krieg - oder vielleicht die Gefühle eines Soldaten - auch authentisch schildern, wenn man nicht dabeigewesen ist, und damit auch das Urteil der Altvorderen, man könne gar nicht mitreden, revidieren?

#72:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 06.09.2003, 01:36
    —
ich fasse es nicht, wie konnte ich dieses Buch nur bisher vergessen? Mit den Augen rollen

Natürlich gehört hierhin unbedingt noch:
Umberto Eco - Das Foucault'sche Pendel

großartiges Buch für alle, die ... aber lest selbst die Rezemsion bei Amazon.

#73: Buchtipp: Keine Posaunen vor Jericho Autor: XerxesWohnort: Halle (Saale) BeitragVerfasst am: 12.09.2003, 12:40
    —
Bisher diente biblische Archäologie zum Beweis der Heiligen Schrift. Die beiden international renommierten Archäologen drehen den Spieß um und lassen die Ausgrabungen eine eigene Sprache sprechen. Ihr dramatisch neues, archäologisch fundiertes Bild von der Geschichte Israels zwingt zum Umdenken: Den Auszug aus Ägypten und eine "Landnahme" gab es ebensowenig wie die Posaunen vor Jericho. Jerusalem unter David und Salomon war ein größeres Dorf - sicher ohne zentralen Tempel und großen Palast. Der Monotheismus hat sich viel später entwickelt als bisher angenommen ...

Finkelstein, Silberman: Keine Posaunen vor Jericho - Die archäologische Wahrheit über die Bibel
381 Seiten, 27 Karten und Abbildungen
ISBN: 3-406-49321-1, C.H. Beck

Hier könnt Ihr Amazon bereichern

#74:  Autor: zamis BeitragVerfasst am: 22.09.2003, 16:14
    —
Erich Fromm- Haben oder Sein

#75:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 09:57
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Dr. Michael Schmidt-Salomon - Stollbergs Inferno

http://www.schmidt-salomon.de/stollberg0.htm


Ich liebe es...

Und für unsere Kauffaulen gibts sogar ein paar Online-Kapitel.


dazu möchte ich noch die Anekdote eines Freundes (ich hatte ihm das Buch kürzlich ausgeliehen und er meinte, dass er es - was ihm sonst nie passiert - ohne Pause an einem Stück durchgelesen hat) hinzufügen, der anlässlich eines Spanien-Urlaubs sich auch kurz Lourdes angeschaut hat ...
Er sagte, dass Lourdes HAARGENAU so wäre, wie der erste Ring der Hölle in diesem Buch beschrieben wird ... zynisches Grinsen

#76:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 20:33
    —
Am Limit. Kaffeegenuss als Grenzerfahrung.

Eva Dietrich, Roman Rossfeld (ed.)

Essays by Peter Albrecht, Eva Dietrich, Vinzenz Hediger, Roman Rossfeld, Jörg Smotlacha, Uwe Spiekermann, Aline Steinbrecher, Volker Wünderich.
ISBN 3-906554-23-6, CHF 18.-



Ok, das war jetzt Spam, da einer der Autoren seit 26 Jahren mein bester Freund ist (und er ist schon 20 Jahre länger als ich Atheist, was bei unserem Lebensalter eine bedeutsame Spanne ist Sehr glücklich )

Also ernstgemeint:
Wir Untertanen, Bernt Engelmann

#77:  Autor: bejen BeitragVerfasst am: 02.10.2003, 14:26
    —
Anlässlich der heutigen Literatur-Nobelpreisverleihung an John Maxwell Coetzee (spricht sich: Koitschía)
empfehle ich dessen Roman: Schande

(...oder einen beliebigen anderen Roman dieses Autors.)

#78:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 02.10.2003, 15:02
    —
Diskussion zu "Stollbers Inferno" hierhin verschoben.

#79:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 03.10.2003, 00:44
    —
Um noch mal auf die Sache mit der Kriminalgeschichte des Atheismus zurück zu kommen;
Sie haben recht wenn sie sagen der A. wurde in der Udssr etc. religionsartig verwertet, zb das Museum des wissenschaftliche A in Moskau, aber das ist das Ergebniss der werwertung durch das herrschende System.
Wenn ich das nun in grober form ausdrücken darf, die Stalinisten haben ja sicher nicht an den Osterhasen geglaubt, oder?
Aber das haben sie nicht werwertet noch wurde es ihnen zur last gelegt.

Ich kann mir eben schlecht vorstellen dass nur das ablehnen einer Ideologie ALLEINE zu Auswüchsen wie im Stalinismus führen kann.
Der Atheismus an sich ist werte frei, und ich kann problemlos sagen Lenin war ein Atheist, Mao war ein Atheist und ich bin es auch.

#80:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 26.10.2003, 14:05
    —

-Carl Amery: Hitler als Vorläufer

-William Golding: Herr der Fliegen

-Erich Fromm: Anatomie der menschlichen Destruktivität

-E.M.Remarque: Im Westen nichts Neues

#81:  Autor: max BeitragVerfasst am: 02.11.2003, 21:58
    —
Hier ein Review des neuestes Buch von Michael Moore, dessen Bücher 'Stupid White Man' und 'Querschüsse' ('Downsize this!') und sein 'Film Bowling for Columbine' ihn zum momentan bekanntesten linken Kritiker der Bush-Regierung machen: 'Dude, where's my country'

Sein neuestes Buch beschäftigt sich mit den Hintergründen des 11.9., des Terrorismus und des Irak-Kriegs, sowie erneuert seine Kritik an einem politischen System, was zu einer reinen Interessenvertretung der Reichen degeneriert ist. Der Titel zeigt, wie Moore eine an Saddam erinnernde Statue von Bush stürzt. 2003 ist die englische Ausgabe erschienen, die deutsche Übersetzung "Volle Deckung, Mr. Bush" ist noch nicht erschienen.

Das Buch ist in elf Kapitel aufgeteilt. In "Questions for George of Arabia" geht es um die Verbindungen der Familie Bush und bin Laden, sowie um andere Ungereimtheiten an den offiziellen Aussagen über den 11.9. Das Kapitel "Home of the Whopper" entlarvt die Propaganda Bushs als für den Irak-Krieg als Lügen. "Oil's well that ends well" ist die Schilderung eines Alptraum einer Gesellschaft, der das Öl ausgegangen ist, ohne für Alternativen gesorgt zu haben. Das vierte Kapitel "The United Staates of BOO!" kritisiert, dass die US-Regierung die Angst vor Terroranschlägen bewusst schürt um ihre Angriffe auf die Grundrechte durchzusetzen. Moore schildert wie der 11.9. für die Politik egal auf welchen Gebiet als Ausrede verwendet wird. Es endet mit der Frage, warum damals nicht geschrieben wurde "3000 wurden von Multimillionär ermordet" und warum nicht die Multimillionäre verfolgt werden, die für das Elend von weit mehr Menschen verantwortlich sind? Moores Vorschläge gegen Terrorismus werden in "How to stop terrorism? Stop being terrorists!" erläutert. Moore weist auf den US-Terror, sowie die globale Armut. Es endet mit dem Satz:
Zitat:
Die einzige wirkliche Sicherheit entsteht dadurch, dass sichergestellt wird, dass allen Menschen hier [in den USA] und überall auf der Welt in der Lage sind ihre Grundbedürfnisse zu decken und sich den Traum von einem besseren Leben zu erfüllen. Letztendlich müssen wir sicherstellen, dass es nicht wir sind, die ihnen diesen Traum nehmen.

Das Kapitel "Jesus W. Christ" ist eine Parodie auf den christlichen Fundamentalismus Bushs in der Form eines Briefes von Gott an Bush. Im siebten Kapitel "Horatio Alger must die" geht es um des Ende des Amerikanischen Traums und die Bereicherung der Reichsten, z.B. Bushs Freund und ehemaliger Chef von Enron Kenneth Lay, auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung. In "Woo Hoo! I got me a tax cut!" ruft Moore alle zu Vorschlägen auf, wie er dieses Steuersenkung für sich dazu verwenden kann um Bush loszuwerden. Das Kapitel "A liberal paradise" ist eine der besten in diesem Buch. Hier zitiert der Autor Umfragen, die zeigen, dass die Mehrheit der US-Amerikaner in Fragen der Abtreibung, Förderung von Minderheiten, Gleichberechtigung von Homosexuellen, des Umweltschutzes, des Waffenbesitzes, des Umgang mit Nicht-Gewaltverbrechern, der Gesundheitsversicherung und von Gewerkschaften linksliberale und sozialistische Positionen vertritt. Nebenbei findet sich hier auch der Hinweis, dass das US-amerikanische private Gesundheitsversicherungssystem per Capita und Jahr 4200 $ kostet und eine erhebliche Minderheit über keine Krankenversicherung verfügt, während das deutsche System nur 2400 $ pro Capita und Jahr kostet. Moore beschreibt auch, warum sich die Mehrheit der US-Amerikaner im Gegensatz zu ihren politischen Vorstellungen nicht als liberal bezeichnet. Während die Rechte mit äussersten Einsatz dafür kämpft (bis zum offenen Wahlbetrug) ihre Positionen durchzusetzen, zeichnen sich die Liberalen als Umfaller und Verräter und Selbstverleugner ihrer Positionen aus. Die Stärke der Rechten ist nur scheinbar und zeigt in Wirklichkeit nur die Schwäche der organisierten Linken, die zu überwinden notwendig ist um sich gegen die Rechte durchzusetzen. Das erinnert irgendwie an die Umstände in gewissen europäischen Ländern. Die letzten beiden Kapitel sind weniger gut und zeigen die theoretischen Schwächen Moores. In "How to talk to your conservative brother-in-law" macht Moore Vorschläge um Republikaner davon zu überzeugen, dass die Unterstützung ihrer Partei gegen die eigenen Interessen ist. Viele dieser Vorschläge zielen darauf ab Unternehmer davon zu überzeugen, dass es in ihrem Interesse wäre den Beschäftigten gute Löhne zu zahlen, mehr Urlaub zu geben etc. Diese Vorschläge sind volkswirtschaftlich gesehen sicher richtig, können aber den einzelnen Kapitalisten im Konkurrenzkampf aber kaum überzeugen. Hier ist statt Überzeugung von Leuten, die nicht überzeugt werden können, Durchsetzung der eigenen Interessen notwendig. Im Kapitel "Bush removal and other spring cleaning shores" schlägt Moore Kandidaten gegen Moore vor, z.B. die Talkmasterin Oprah Winfrey, Martin Sheen, ein Mitglied der Dixie Chicks und sogar den General Wesley Clark. Dies zeigt, dass Moore zwar einen deutlich schärferen Blick auf die Realität als viele andere der Linke, insbesondere im Vergleich zu Anhängern der Demokraten oder Sozialdemokraten, hat, aber keine Analyse, warum die ehemaligen liberalen und sozialdemokratischen Kräfte in diesem Ausmass nach rechts kollabiert sind. Statt sich mit ihren politischen Strategien - das parlamentarische Stellvertretertum, während die Mehrheit passiv bleiben soll - auseinander zu setzen, schlägt Moore einfach Kandidaten vor, die keine etablierten Parteifunktionäre sind.

Trotzdem ist Moores neuestes Buch sehr zu empfehlen. Immer wenn ich eines seiner Bücher in der U-Bahn lese, muss ich mich laut kaputtlachen. Moores Stil ist einfach köstlich.

Ich möchte mit folgenden Sätzen aus Moores neuesten Buch, die Forderung dafür sich einzusetzen, dass die Gesellschaft unter unsere demokratische Kontrolle kommt, enden:
Zitat:
Look, I dont't know how to put it any gendler than to say that these bastards who run our country are a bunch of conniving, thiving, smug pricks who need to be brought down and removed and replaced with a whole new system that we control. That ist what democracy ist supposed to be about - we the people, in fucking charge.

#82:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 10:18
    —
max hat folgendes geschrieben:
Hier ein Review des neuestes Buch von Michael Moore, dessen Bücher 'Stupid White Man' und 'Querschüsse' ('Downsize this!') und sein 'Film Bowling for Columbine' ihn zum momentan bekanntesten linken Kritiker der Bush-Regierung machen: 'Dude, where's my country'....
Ich mag Moores Bücher, weil sie in einer erfrischend direkten Sprache geschrieben sind. Aber wo sind seine Ansichten "links"?

Und weil ich schon hier bin:

Querschüsse - Michael Moore.
Ein unterhaltdsam geschriebenes Buch, bei dem manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt. Er beschreibt die mittlerweile absurden Auswüchse der Vetternwirtschaft in Amerika, und deren Folgen für die, die nicht daran teilhaben.

Für einen Deutschen sind ein, zwei Kapitell nicht leicht zu schlucken. Mit den Augen rollen

#83:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 16:46
    —
Einen amerikanischen "Leftist" in der deutschen Übersetzung zu einem "Linken" zu machen ist in der Tat problematisch.

Left (USA) = Liberal, Progressiv
Links (Deutschland) = Sozialistisch bis Kommunistisch

#84:  Autor: max BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 20:55
    —
riptor hat folgendes geschrieben:
Einen amerikanischen "Leftist" in der deutschen Übersetzung zu einem "Linken" zu machen ist in der Tat problematisch.

Left (USA) = Liberal, Progressiv
Links (Deutschland) = Sozialistisch bis Kommunistisch

Da machst du dir es aber arg einfach. Auch in den USA gibt es Sozialisten, Kommunisten und sonstige Antikapitalisten, die in den letzten Jahren auch stärker werden. Nicht nur der linke Flügel der Demokraten ist dort "left". Es gibt im übrigen ja auch die Grünen um Nader, die aber deutlich links von den deutschen Grünen stehen.

In Deutschland ist es genauso, da zählen sich auch ein Teil der Grünen zu der Linken, die aber keinerlei sozialistische Positionen beziehen.

Warum ist Moore nicht links? Er bezieht deutlich antimilitaristische und antirassistische Positionen. Steht auf Seite der Arbeiterklasse (auch wenn er sie so vielleicht nicht nennt) gegen die Kapitalisten. Er fordert explizit (siehe mein letztes Zitat), dass diesen die Kontrolle genommen werden soll und eine wirkliche demokratische Gesellschaft errichtet werden soll. Damit steht er kurz vor Übernahme klassisch kommunistischer Positionen. leider geht er nicht so weit, was sich auch in der Inkonsequenz der letzten beiden Kapitel zeigt. In Querschüsse sind seine Positionen aber noch nicht so klar entwickelt, was Anlass zur Hoffnung gibt.

#85:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 20:58
    —
max hat folgendes geschrieben:
Warum ist Moore nicht links? Er bezieht deutlich antimilitaristische und antirassistische Positionen.


Abgesehen von deinen anderen "Belegen": aber was ist das denn für ein Argument? Ist man automatisch links, wenn man Rassismus ablehnt? Liberal kanns nicht sein? Na das ist ja allerliebst. Geschockt

#86:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 21:02
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Warum ist Moore nicht links? Er bezieht deutlich antimilitaristische und antirassistische Positionen.


Abgesehen von deinen anderen "Belegen": aber was ist das denn für ein Argument? Ist man automatisch links, wenn man Rassismus ablehnt? Liberal kanns nicht sein? Na das ist ja allerliebst. Geschockt


ich beziehe auch eindeutig antimilitaristische und antirassistische Positionen... aber ich sehe trotzdem keine Gemeinsamkeiten mit einem linken Grünen....

#87:  Autor: max BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 22:51
    —
Heike N hat folgendes geschrieben:
Abgesehen von deinen anderen "Belegen": aber was ist das denn für ein Argument? Ist man automatisch links, wenn man Rassismus ablehnt? Liberal kanns nicht sein?

Es ging mir um Moores Kombination von Positionen, die normalerweise eben als typisch links bezeichnet wird.
Woici hat folgendes geschrieben:
ich beziehe auch eindeutig antimilitaristische und antirassistische Positionen... aber ich sehe trotzdem keine Gemeinsamkeiten mit einem linken Grünen....

Ich sehe bei mir auch keine grosse Gemeinsamkeiten mit linken Grünen, da ich nicht verstehen kann, wie man/frau immer noch einer Partei angehören kann, die so krass nach rechts gegangen ist, für mehrere Angriffskriege und den krassesten Sozialabbau und Umverteilung zu den Reichen der Geschichte der BRD mitverantwortlich ist.

Wie gesagt, mir ging es nicht nur um Antirassismus und Antimilitarismus, sondern eben auch seine deutliche Positionierung für die Arbeiterklasse und seine Anpragerung eines Systems, was nur im Interesse der Reichen funktioniert und nur von diesen kontrolliert wird.

Vielleicht ist hier eher das Problem, was heute noch liberal ist? Das liberale Lager ist in den meisten Staaten kollabiert. Damit will ich nicht sagen, dass es keine Liberale mehr gibt, aber ihre Parteien sind nur noch wirtschaftsliberal. Und das bedeutet, die Freiheiten aller anderer der Freiheit der Unternehmer alles zu kontrollieren zu opfern.

#88:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:00
    —
max hat folgendes geschrieben:
Es ging mir um Moores Kombination von Positionen, die normalerweise eben als typisch links bezeichnet wird.


Obwohl ich eher links bin, sehe ich es durchaus als möglich an, dass Linke kein Copyright auf diese Positionen haben. Cool Und was jemand als "typisch" bezeichnet... *fg* ... darauf gebe ich keinen Cent. So mancher Linke fand sich fix in der rechten Ecke wieder (oder stürzt man am Horizont ins Nichts?)

#89:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:13
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Warum ist Moore nicht links? Er bezieht deutlich antimilitaristische und antirassistische Positionen.


Abgesehen von deinen anderen "Belegen": aber was ist das denn für ein Argument? Ist man automatisch links, wenn man Rassismus ablehnt? Liberal kanns nicht sein? Na das ist ja allerliebst. Geschockt


ich beziehe auch eindeutig antimilitaristische und antirassistische Positionen... aber ich sehe trotzdem keine Gemeinsamkeiten mit einem linken Grünen....


Also mit keinem Fundi, das ist schon klar... aber mit einem Realo? zwinkern Mit den Augen rollen

#90:  Autor: max BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:14
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
So mancher Linke fand sich fix in der rechten Ecke wieder

Aber dann ohne diese Positionen.

Die Linke ist nicht homogen, sondern sehr heterogen. Von Reformisten (z.B. Sozialdemokraten, Grüne, manche Stalinisten), über Sozialisten/Kommunisten (auch verschiedenste Positionen) bis zu Anarchisten (ebenfalls sehr verschiedene Standpunkte). Gemeinsamkeiten wären aber Internationalismus, Antimilitarismus, gegen sexuelle und rassistische Unterdrückung und eine Orientierung auf die Arbeiterklasse und andere unterdrückte soziale Schichten/Klassen. Diese Standpunkte hat auch Moore, aber Rechte oder Neoliberale vertreten diese wohl kaum.

#91:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:23
    —
max hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
So mancher Linke fand sich fix in der rechten Ecke wieder

Aber dann ohne diese Positionen.

Die Linke ist nicht homogen, sondern sehr heterogen. Von Reformisten (z.B. Sozialdemokraten, Grüne, manche Stalinisten), über Sozialisten/Kommunisten (auch verschiedenste Positionen) bis zu Anarchisten (ebenfalls sehr verschiedene Standpunkte). Gemeinsamkeiten wären aber Internationalismus, Antimilitarismus, gegen sexuelle und rassistische Unterdrückung und eine Orientierung auf die Arbeiterklasse und andere unterdrückte soziale Schichten/Klassen. Diese Standpunkte hat auch Moore, aber Rechte oder Neoliberale vertreten diese wohl kaum.


Ja, das ist aus meiner Sicht eines der Hauptprobleme der Linken, weshalb sich auch linke Politik immer schwer(er) durchsetzen lässt: Die Vielfältigkeit des Spektrums, was ja zunächstmal auch durchaus positiv ist im Sinne der Demokratie; aber sie behindert aus meiner Sicht leider (und ich bedaure das sehr!) nur allzu oft das, nach einer Debatte und Diskussion über ein bestimmtes Sachthema, diese Debatte bzw. Diskusion auch zu einem Abschluss gebracht und eine Entscheidung herbeigeführt werden kann; die bürgerlichen und rechtskonservativen Parteien sind da diesbezüglich leider viel schneller. Traurig

#92:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:33
    —
max hat folgendes geschrieben:
Diese Standpunkte hat auch Moore, aber Rechte oder Neoliberale vertreten diese wohl kaum.


Och weißt du, mir ging es (bei meinem Beispiel mit den Linken, die sich in der rechten Ecke wiederfinden) eher um die Vorgehensweise extremistischer Menschen. Und da pack ich mich wirklich nur manchmal an den Kopf, wenn ich sehe, welche extremistischen Aussagen manche Menschen so vertreten können und wie extrememistisch eben diese Menschen argumentieren.

Und dabei ist es mir völlig wurscht, ob es linke, rechte oder katholische Extremisten sind. Cool

#93:  Autor: max BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:38
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Och weißt du, mir ging es (bei meinem Beispiel mit den Linken, die sich in der rechten Ecke wiederfinden) eher um die Vorgehensweise extremistischer Menschen. Und da pack ich mich wirklich nur manchmal an den Kopf, wenn ich sehe, welche extremistischen Aussagen manche Menschen so vertreten können und wie extrememistisch eben diese Menschen argumentieren.

Und dabei ist es mir völlig wurscht, ob es linke, rechte oder katholische Extremisten

Das Problem der Linken ist aber nicht, dass viele zu faschistischen oder religiösen Extremisten abwandern, sondern dass sie sich anpassen und ihre Positionen aufgeben. Der Grossteil der Spitzenpolitiker der SPD und der Grünen waren früher einmal links, setzten sich heute aber für die Interessen der Reiche ein und versuchen diese ihren eigenen Mitgliedern aufzuzwingen.

#94:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:44
    —
max hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Och weißt du, mir ging es (bei meinem Beispiel mit den Linken, die sich in der rechten Ecke wiederfinden) eher um die Vorgehensweise extremistischer Menschen. Und da pack ich mich wirklich nur manchmal an den Kopf, wenn ich sehe, welche extremistischen Aussagen manche Menschen so vertreten können und wie extrememistisch eben diese Menschen argumentieren.

Und dabei ist es mir völlig wurscht, ob es linke, rechte oder katholische Extremisten

Das Problem der Linken ist aber nicht, dass viele zu faschistischen oder religiösen Extremisten abwandern, ...


Noch mal: mir gehts nicht ums Abwandern oder ähnliches, mir gehts um die Vorgehens- und Argumentationsweise. Die unterscheidet sich in nichts von den extremistischen Positionen, die abgelehnt werden. Mit den Augen rollen

#95:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:50
    —
Zitat:
Wie gesagt, mir ging es nicht nur um Antirassismus und Antimilitarismus, sondern eben auch seine deutliche Positionierung für die Arbeiterklasse und seine Anpragerung eines Systems, was nur im Interesse der Reichen funktioniert und nur von diesen kontrolliert wird.


was zum Teufel ist diese ominöse Arbeiterklasse????
Ist das mein Bruder der in der gleichen Firma wie ich arbeitet mit dem einzigen Unterschied, dass er in der Produktionshalle steht und ich in einem Büro sitze?
Ich hätte ohne ihn keinen Job und er hätte ohne mich keinen Job... wo zu Teufel ist jetzt die Arbeiterklasse?
Und ehrlich gesagt funktioniert dieses System bis zu einem gewissen Grad auch in meinem Sinne, obwohl ich nicht reich bin... also wenigstens habe ich keine 160 m2 Wohnung und kein Sommerhaus auf Sylt.
Nur mit Deiner letzten Bemerkung hast Du, wie ich zugeben muss, zu einem großen Grad recht...

#96:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 04.11.2003, 11:36
    —
max hat folgendes geschrieben:
...Gemeinsamkeiten wären aber Internationalismus, Antimilitarismus, gegen sexuelle und rassistische Unterdrückung und eine Orientierung auf die Arbeiterklasse und andere unterdrückte soziale Schichten/Klassen. Diese Standpunkte hat auch Moore, aber Rechte oder Neoliberale vertreten diese wohl kaum.
Internationalismus? - In Querschüsse war davon nichts zu merken.

gegen sexuelle und rassistische Unterdrückung - Er zeigte auf, wie ledige Mütter an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Dagegen ist er definitiv

Antimilitarismus - Er ist dagegen, daß die USA überall intervenieren, aber das ist kein antimilitaristischer Standpunkt.

Ich mag ihn, "Bowling for Columbine" ist ein genial gemachter Film. Aber von seinen Ansichten her ist er ein Patriot, der an das Zusammengehörigkeitsgefühl und den "American Dream" glaubt. Nur daß Heute eine Clique von Interessensvertretern der Verwirklichung entgegensteht. Wenn man ihn schon in eine politische Ecke stellen muß, dann in eine leicht anarchistische. Sehr glücklich

#97:  Autor: max BeitragVerfasst am: 05.11.2003, 01:32
    —
ric hat folgendes geschrieben:
Internationalismus? - In Querschüsse war davon nichts zu merken.

Du meinst das Kapitel über die Deutschen in Florida? Das halte ich, wie die beiden O.J. Simpson-Kapitel für reine Provokation. Ich werde es noch einmal lesen, aber speziell nationalistisch fande ich es nicht.
ric hat folgendes geschrieben:
Aber von seinen Ansichten her ist er ein Patriot, der an das Zusammengehörigkeitsgefühl und den "American Dream" glaubt. Nur daß Heute eine Clique von Interessensvertretern der Verwirklichung entgegensteht. Wenn man ihn schon in eine politische Ecke stellen muß, dann in eine leicht anarchistische.

Lies mal das Kapitel 'Horation Alger must die' in 'Dude, where's my country'. Moore schreibt hier sehr aufschlussreich über die Illusionen des Amerikanischen Traums, die mit der heutigen Realität nichts mehr zu tun haben. Er argumentiert u.a. übrigens in etwa so, dass Menschen, die meinen, dass sie selbst reich werden können, für Steuersenkungen für Reiche sind, obwohl diese ihnen schaden. Das Wort Patriot von Moore aus bedeutet etwas vollkommen anderes, alles das gleiche Wort für Bush oder Stoiber bedeutet. Es geht bei ihm um Grundrechte, Demokratie und Soziale Gerechtigkeit und nicht um Nationalismus.

#98:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 10.11.2003, 15:28
    —
Ilias. Odyssee.
von Homer, Johann Heinrich Voß (Herausgeber)
Preis: EUR 14,00
Broschiert - 851 Seiten - Insel, Frankfurt
ISBN: 3458329048


Interessanter Artikel über die Odyssee: "Über den Umgang mit Menschen. Szenen aus Homers Odyssee" von Heinz Schmitz

#99:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 13.11.2003, 16:45
    —
Gottesvergiftung.
von Tilmann Moser
Preis: EUR 6,00
Broschiert - 100 Seiten - Suhrkamp
Erscheinungsdatum: 1980
ISBN: 3518370332


Dies ist ein Brief, eine Anklage von Tilmann Moser an Gott. Sehr empfehlenswert!

#100:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 13.11.2003, 16:50
    —
Die sieben Wege zur Effektivität.
von Stephen R. Covey
Preis: EUR 9,95
Broschiert - 284 Seiten - Heyne
Erscheinungsdatum: November 2000
ISBN: 3453180917

Mit Ratgeberliteratur habe ich es nicht so, aber dieser ist wirklich gut.

#101:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 13.11.2003, 17:00
    —
Ins Innere von Borneo
Redmonds Dschungelbuch
Kongofieber

Alle drei Bücher von Redmond O'Hanlon. Einem ehemaligen Oxford Professor, der wirklich abenteuerliche Reisen unternimt. Aber wirklich abenteuerlich! Geschockt
Beim Lesen weiß ich nicht, ob ich lachen soll, oder über den Mut (die Dumheit) dieses etwas tolpatschigen, aber stets an das Gute im Menschen glaubenden Professors staunen soll. Seine Reisen sind schlecht organisiert, er hat keine Ahnung, kommt aber trotzdem irgendwie ans Ziel.

Nach seiner ersten Expedition sucht er jemanden für die zweite. Reaktion eines Fotografen:
"Mit Dir Redmond, betrete ich nicht mal mehr eine U-Bahn" Lachen

Nachdem er seine Ausrüstung im Campingladen zusammengekauft hat, nimmt ihn ein Freund mit in eine Kaseren und gibt ihm aus Mitleid eine Dschungelausrüstung der britischen Armee mit.

Haarsträubende Geschichten gepaart mit einer sehr genauen Beschreibung aller Menschen, Tiere und Pflanzen, die ihm begegnen.

#102:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 24.11.2003, 17:53
    —
Wer kennt dieses Buch und kann mir dazu etwas sagen?

Körpereigene Drogen
von Josef Zehentbauer
Preis: EUR 12,95
Gebundene Ausgabe - 198 Seiten - Artemis & Winkler
Erscheinungsdatum: Dezember 2000
ISBN: 3760819354

#103:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 24.11.2003, 18:00
    —
Ich kenne es nicht, habe es mir aber gleich auf dei Wunschliste gesetzt.

#104:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 24.11.2003, 18:03
    —
ric hat folgendes geschrieben:
Ich kenne es nicht, habe es mir aber gleich auf dei Wunschliste gesetzt.

Ich werde es mir wahrscheinlich heute noch bestellen...

#105:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.11.2003, 21:32
    —
max hat folgendes geschrieben:
Das Problem der Linken ist aber nicht, dass viele zu faschistischen oder religiösen Extremisten abwandern, sondern dass sie sich anpassen und ihre Positionen aufgeben. Der Grossteil der Spitzenpolitiker der SPD und der Grünen waren früher einmal links, setzten sich heute aber für die Interessen der Reiche ein und versuchen diese ihren eigenen Mitgliedern aufzuzwingen.
Ist das nicht der typische Lauf der Dinge, wenn man vom sozial unterprivilegierten Jungspund, der nichts zu melden hat, zum arrivierten Vollmitglied wird?

#106:  Autor: max BeitragVerfasst am: 24.11.2003, 23:45
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ist das nicht der typische Lauf der Dinge, wenn man vom sozial unterprivilegierten Jungspund, der nichts zu melden hat, zum arrivierten Vollmitglied wird?

Im Fall der heutigen Spitzenpolitiker würde ich es also normale Form der Korruption betrachten. Diese Leute gelangen in priviligierte Positionen und passen sich den dortigen Einstellungen an um sie nicht wieder zu verlieren.

Bei den normalen Menschen ist es einfach Frust und Resignation, was sie zur Anpassung treibt.

#107:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.11.2003, 23:53
    —
max hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ist das nicht der typische Lauf der Dinge, wenn man vom sozial unterprivilegierten Jungspund, der nichts zu melden hat, zum arrivierten Vollmitglied wird?

Im Fall der heutigen Spitzenpolitiker würde ich es also normale Form der Korruption betrachten. Diese Leute gelangen in priviligierte Positionen und passen sich den dortigen Einstellungen an um sie nicht wieder zu verlieren.

Bei den normalen Menschen ist es einfach Frust und Resignation, was sie zur Anpassung treibt.
Hatten wir ja schon mal so ähnlich. Ich denke im Gegensatz zu Dir, daß eine relativ breite Bürgertumsschicht (in beschränktem Maße) "korrumpiert" ist, in dem Sinne, daß sie eben ihren bescheidenen Vorteil (Arbeitsplatz, Häuschen, Auto, ...) schützen möchten. Da sind viele dabei, die noch als Studenten eher sozialistische Ideale vertraten.

gruß/step

#108:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 25.11.2003, 00:07
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ist das nicht der typische Lauf der Dinge, wenn man vom sozial unterprivilegierten Jungspund, der nichts zu melden hat, zum arrivierten Vollmitglied wird?


Es mag sein, daß man im "gesetzten Alter" wg. den "bürgelichen Sachzwängen" ruhiger wird, aber selbst dem trotteligsten Hush Puppy sollten bei der Entwicklung der vergangenen 12 Jahre langsam die Augen aufgehen. Der konkurenzlose Kapitalismus zeigt immer deutlicher seine asoziale Fratze.

#109:  Autor: max BeitragVerfasst am: 25.11.2003, 00:08
    —
step hat folgendes geschrieben:
ich denke im Gegensatz zu Dir, daß eine relativ breite Bürgertumsschicht (in beschränktem Maße) "korrumpiert" ist, in dem Sinne, daß sie eben ihren bescheidenen Vorteil (Arbeitsplatz, Häuschen, Auto, ...) schützen möchten. Da sind viele dabei, die noch als Studenten eher sozialistische Ideale vertraten.

Beim Bürgertum gebe ich dir 100% recht. Allerdings ist das Bürgertum in der BRD eine winzige Minderheit. Es stimm natürlich auch, dass viele Kleinbürger und besser bezahlte Teile der Arbeiterklasse oft, sobald sie etwas erreicht haben, Angst haben dies zu verlieren und deshalb sich anpassen. Oder anders gesagt, irgend wann einfach den Weg des geringsten Widerstands gehen.

#110:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.11.2003, 00:10
    —
max hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
ich denke im Gegensatz zu Dir, daß eine relativ breite Bürgertumsschicht (in beschränktem Maße) "korrumpiert" ist, in dem Sinne, daß sie eben ihren bescheidenen Vorteil (Arbeitsplatz, Häuschen, Auto, ...) schützen möchten. Da sind viele dabei, die noch als Studenten eher sozialistische Ideale vertraten.

Beim Bürgertum gebe ich dir 100% recht. Allerdings ist das Bürgertum in der BRD eine winzige Minderheit. Es stimm natürlich auch, dass viele Kleinbürger und besser bezahlte Teile der Arbeiterklasse oft, sobald sie etwas erreicht haben, Angst haben dies zu verlieren und deshalb sich anpassen. Oder anders gesagt, irgend wann einfach den Weg des geringsten Widerstands gehen.
ok, dann sind wir uns da ja (bis auf die Bezeichnung "Arbeiterklasse") einig.

#111:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.11.2003, 00:12
    —
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Es mag sein, daß man im "gesetzten Alter" wg. den "bürgelichen Sachzwängen" ruhiger wird, aber selbst dem trotteligsten Hush Puppy sollten bei der Entwicklung der vergangenen 12 Jahre langsam die Augen aufgehen. Der konkurenzlose Kapitalismus zeigt immer deutlicher seine asoziale Fratze.
Sie betrifft (in D) immer noch zu wenige Leute. Klingt zynisch, aber ist so.

#112:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 25.11.2003, 00:24
    —
step hat folgendes geschrieben:
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Es mag sein, daß man im "gesetzten Alter" wg. den "bürgelichen Sachzwängen" ruhiger wird, aber selbst dem trotteligsten Hush Puppy sollten bei der Entwicklung der vergangenen 12 Jahre langsam die Augen aufgehen. Der konkurenzlose Kapitalismus zeigt immer deutlicher seine asoziale Fratze.
Sie betrifft (in D) immer noch zu wenige Leute. Klingt zynisch, aber ist so.


Hmm, ich denke nicht, daß es zu wenige Leute betrifft, sondern daß diese einfach nicht organisiert sind (zB Arbeitslose, Alleinerziehende, Jugendliche ohne Ausbildungsstelle usw.). Der Normalbürger "schwebt" zZ noch immer in der Hoffnung: "Sooo schlimm wird es schon nicht werden."

#113:  Autor: max BeitragVerfasst am: 25.11.2003, 00:43
    —
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Hmm, ich denke nicht, daß es zu wenige Leute betrifft, sondern daß diese einfach nicht organisiert sind

Das sehe ich auch so. Es existiert einfach momentan keine starke linke Partei, die die Interessen der Opfer der neoliberalen Politik artikuliert. Das gleiche gilt für die Medien, wo eigentlich nur manchmal die TAZ und manche Magazine auf den öffentlichen TV-Sendern die realen Auswirkungen der neoliberalen Politik beschreiben, aber auch keine Alternativen aufzeigen oder wenigstens Forderungen erheben.

Deshalb sind auch viele ratlos, was zu ihrer Unsicherheit (und damit Passivität) beiträgt. Die Auswirkungen sind nicht noch nicht schlimm genug, sondern es fällt ein Ereignis, was zeigt, dass es möglich ist sich erfolgreich zu wehren.

The only general I like is called strike Cool

#114:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 29.05.2004, 10:01
    —
Dieses Buch habe ich zwar noch nicht gelesen, Beschreibung und Inhaltsverzeichnis klingen aber sehr interessant:
[url=http://www.ahriman.com/buecher/gopal.htm]
Jaya Gopal
"Gabriels Einflüsterungen"
Eine historisch-kritische Bestandsaufnahme des Islam
495 S., mit Namensregister, Suren- und Literaturverzeichnis
EUR 24,80 / sFr 39,90
ISBN 3-89484-601-1
[/url]

#115:  Autor: Dilandau BeitragVerfasst am: 30.05.2004, 01:37
    —
Manchmal hat man echt keine Möglichkeit sich vor bösen Büchern zu schützen!

#116:  Autor: Anaximander BeitragVerfasst am: 30.05.2004, 10:04
    —
max hat folgendes geschrieben:
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Hmm, ich denke nicht, daß es zu wenige Leute betrifft, sondern daß diese einfach nicht organisiert sind

Das sehe ich auch so. Es existiert einfach momentan keine starke linke Partei, die die Interessen der Opfer der neoliberalen Politik artikuliert.


Das muss von außen kommen - sobald eine Partei in dem System etabliert ist wird sie von der Macht korrumpiert (siehe Grüne). Ich halte z.Zt. attac trotz der etwas chaotischen Struktur für den besten Ansatz.

#117:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 01.08.2004, 10:48
    —
Eine interessante Schriftenreihe sind auch die schulhefte.
Die aktuelle Ausgabe ist die Nr. 113: Wa(h)re Bildung. Zurichtung für den Profit.
Verlegt werden sie im Studienverlag.

#118:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 02.08.2004, 09:12
    —
Na dann ein paar Empfehlungen von mir Smilie werd mich zuerst dem Ungewöhnlichen, dann dem Trivialem widmen , hochgeistiges folgt später


Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten
von Friedrich Torberg


Lernt mich, Österreich und die gute alte Zeit besser kennen zwinkern


Geständnisse eines Küchenchefs von Anthony Bourdain Bon Appetit!

Ganz unten von Günter Wallraff Zurecht ein Klassiker

Die Wut und der Stolz von Oriana Fallaci Anti - Michael Moore

Das große Sagenbuch des klassischen Altertums von Michael Köhlmeier auch als audio sehr gut


Aus der Reihe unterhaltsame Phantastik:


Fool on the Hill von Matt Ruff

Einfach göttlich von Terry Pratchett

Der Antipapst von Robert Rankin

Aus dem Bereich Krimi

Silentium von Wolf Haas

Das Versprechen von Friedrich Dürrenmatt

für Menschen mit einem leichten Hang zum Phantastischen:

Die Falter von China Mieville

Die Haarteppichknüpfer von Andreas Eschbach


Sperling von Mary D. Russell

#119:  Autor: nickchanger BeitragVerfasst am: 02.08.2004, 09:48
    —
besser als m. moore bzw. die quellen von moore sind:

hatfield: Das Bush-Imperium
Autor hat sich kurz nach erscheinen dieser Biographie finanziell ruiniert das Leben genommen! Vorwort von Jean Ziegler (der dürfte eindeutig als links gelten @max zwinkern)
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3926529423/qid=1091432469/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/028-1899328-7976523

Greg Palast: The best Democracy money can buy!
Absolut genial!!! Er hat den Wahlbetrug in Florida damals aufgedeckt und viele andere Skandale. Auf deutsch und english zu erhalten
deutscher titel: shame on you
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3421058024/qid%3D1091432493/028-1899328-7976523

Thilo Bode: Die Demokratie verrät ihre Kinder
habe ich zuletzt gelesen. für mich überraschend neutral und realistisch geschrieben. einfach und mit konkreten vorschlägen.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/342105679X/qid%3D1091432541/028-1899328-7976523

Meinhard Miegel: Die deformierte Gesellschaft
Habe selten etwas von einem CDU-Mann gelesen, dass so realistisch war und dem man so zustimmen konnte. Beschäftigt sich vor allem mit unserer niedrigen Geburtenrate und wie abhängig wir eigentlich von der verhassten Immigration sind. Auf dieser Basis nimmt er auch sämtliche Sozialsystem auseinander und plädiert für eine Neuorganisation.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3548364403/qid=1091432676/sr=1-1/ref=sr_1_11_1/028-1899328-7976523


und noch nen Roman Smilie
Paul Auster: Musik des Zufalls
ich lese normal NIE romane, aber dieser hat mir richtig gut gefallen
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499133733/qid=1091432883/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/028-1899328-7976523

#120:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 19.09.2004, 23:04
    —
Daniel Jonah Goldhagen: Die katholische Kirche und der Holocaust. Siedler Verlag.

#121:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 19.09.2004, 23:06
    —
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Daniel Jonah Goldhagen: Die katholische Kirche und der Holocaust. Siedler Verlag.
http://www.jewish-forum.de/forum2/politik/Goldhagen_-_2-5.htm

#122:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 20.09.2004, 02:26
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Daniel Jonah Goldhagen: Die katholische Kirche und der Holocaust. Siedler Verlag.
http://www.jewish-forum.de/forum2/politik/Goldhagen_-_2-5.htm


Man lese mal die Kommentare von Josef C. auf der Seite. Natürlich gab es seit 1870 keine päpstlichen Erlasse mehr gegen die Juden, weil der Kirchenstaat aufgehört hatte zu existieren und der Papst somit keine weltliche Grundlage mehr hatte, Juden zu benachteiligen.

Empfehle zur Ergänzung das Buch von David Kertzer, "Die Päpste gegen die Juden - Der Vatikan und die Entstehung des modernen Antisemitismus"

#123:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 21.09.2004, 19:15
    —
Manfred Histor: "Willy Brandts vergessene Opfer. Geschichte und Statistik der politisch motivierten Berufsverbote in Westdeutschland 1971-1988". Ahriman Verlag.

#124:  Autor: DerManfredWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 21.09.2004, 19:56
    —
E. Fromm Wege aus einer kranken Gesellschaft
H. Pietschmann Das Ende des naturwissenschaftlichen Zeitalters

und zum schmunzeln.
Lachen mit Leo Slezak

#125: Joseph M. Bochenski: Formale Logik Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 13.10.2004, 20:20
    —
Ein wunderbares Buch über die Problemgeschichte der formalen Logik ist:

Joseph M. Bochenski
Formale Logik
Alber Studienausgabe
kartoniert - 645 Seiten
ISBN: 3-495-48071-4

Die Problemgeschichte der Logik wird anhand von Zitaten der jeweiligen Logikern geschildert, die auch sehr gut kommentiert werden. Der Zeitrahmen umfasst die Zeit der Griechen bis ca. 1960, als das Buch erstmalig erschien. Es behandelt in einem Teil sogar die indische Logik (es gibt nur zwei Teile der Welt, wo unabhängig voneinander formale Logiken entwickelt wurden: Europa und Indien).

Amazon listet es als nicht lieferbar, lt. Gesamtverzeichnis von 2004 des Verlags und buchhandel.de ist es noch zu haben. Meiner Erfahrung nach beträgt in solchen Fällen die Chance, das Buch noch zu bekommen, bei ca. 40 - 60 %. Jeder, der sich für Logik interessiert und dieses Buch nicht besitzt, sollte es schleunigst bestellen, denn das Buch ist in zweierlei Hinsicht einzigartig: es ist mE momentan das einzige seiner Art und es ist einzigartig in seiner Qualität. Es wurde übrigens auch ins Englische übersetzt.

() Nagarjuna

#126: Re: Joseph M. Bochenski: Formale Logik Autor: AlbertHofmannWohnort: inner space BeitragVerfasst am: 13.10.2004, 20:44
    —
"Gödel, Escher, Bach" von Douglas R. Hofstadter
ein geniales Buch, auch wenn ich zugegebenermaßen nicht alles begriffen habe (Gödels Satz ist mir irgendwie zu "fremd")

"Einsicht ins Ich" von Daniel C. Dennett und Douglas R. Hofstadter
mein Lieblingsbuch obwohl es schon etwas älter ist. Es werden soviele schöne Aufsätze über das "Ich" aufgegriffen, soviele Denkanregungen über das Wesen des "Ich" gegeben

Gerade angefangen habe ich mit "Die vier Zweige des Mabinogi" von Evangeline Walton, und ich kann schon nicht mehr aufhören zu lesen. Ein wunderbarer Roman basierend auf keltischen Überlieferungen und Sagen.

Albert

#127:  Autor: DerManfredWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 13.10.2004, 21:41
    —
für alle die bücher suchen, neu oder antiquariat
www.booklooker.de
bin dort sehr oft fündig geworden Smilie

#128:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 23.10.2004, 17:24
    —
Gerade als Taschenbuchausgabe erschienen:

Ausgangspunkte
von Karl R. Popper
Preis: EUR 12,90
Broschiert - Piper
Erscheinungsdatum: September 2004
ISBN: 3492241883

Ich habe es gerade eben gekauft, aber diese Autobiographie von Karl Popper kann ich, wie alle seine Bücher auch (noch) ungelesen empfehlen. zwinkern

() Nagarjuna

#129:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 28.11.2004, 11:49
    —
Henning Engeln "Wir Menschen", Eichborn

Rezension von B.Kanitscheider

#130:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 28.11.2004, 11:54
    —
Kommt ein dicker Engel geflogen

M. Sowa, G. Polt: Halleluja!, Kein & Aber, 22 S., 18,90 E


Karikaturen von Sowa mit Geräuschen und Texten von Gerhard Polt auf Computerchip.

#131:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 06.01.2005, 17:41
    —
[url=http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3740011041/qid=1105025676/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/302-6806755-5311262]
Georges Minois: Geschichte des Atheismus[/url]

[url=http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3932710142/qid=1105025745/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/302-6806755-5311262]
Rasse Mensch[/url]

[url=http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3825216098/qid=1105025851/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/302-6806755-5311262]
Hans Albert: Traktat über kritische Vernunft[/url]

Vielleicht wäre es möglich den Thread am Beginn des Kultur und Gesellschaft-Bereichs zu fixieren?

#132:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 06.01.2005, 17:46
    —
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es möglich den Thread am Beginn des Kultur und Gesellschaft-Bereichs zu fixieren?


Habe den Thread auf "Wichtig" gesetzt.

#133:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 06.01.2005, 17:51
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es möglich den Thread am Beginn des Kultur und Gesellschaft-Bereichs zu fixieren?


Habe den Thread auf "Wichtig" gesetzt.


Danke!

#134:  Autor: Homo novus BeitragVerfasst am: 06.01.2005, 23:10
    —
Friedrich Dürrenmatts "Die Physiker"

Und dann noch was unbekanntes, das kennt hier bestimmt niemand, aber ist ein Geheimtip von mir:

Friedrich Wilhelm Nietzsche "Also sprach Zarathustra" (ist zwar nicht so bekannt, aber trotzdem lesenswert)

#135:  Autor: Tassilo BeitragVerfasst am: 07.01.2005, 19:32
    —
Homo novus hat folgendes geschrieben:
Und dann noch was unbekanntes, das kennt hier bestimmt niemand, aber ist ein Geheimtip von mir:

Friedrich Wilhelm Nietzsche "Also sprach Zarathustra" (ist zwar nicht so bekannt, aber trotzdem lesenswert)


??????

#136:  Autor: Homo novus BeitragVerfasst am: 09.01.2005, 20:21
    —
Zitat:
??????


Oh bitte, das soll doch hoffentlich nicht heißen dass du das ernst genommen hast! Ohnmacht

#137:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 14.01.2005, 09:51
    —
Persepolis - Eine Kindheit im Iran von Marjana Satrapi

ein tolles Buch mit Einblicken und Humor Ich liebe es...


http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3907055748/qid=1105689000/ref=pd_ka_0/302-3963708-6692843

#138:  Autor: rabenkrähe BeitragVerfasst am: 18.01.2005, 19:09
    —
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=51368&item=4520359660&rd=1&ssPageName=WDVW

Na, da kann selbst ein teurer Bestseller erfunden werden....

bin rabenkrähe

#139:  Autor: soso BeitragVerfasst am: 26.01.2005, 16:03
    —
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Homo novus hat folgendes geschrieben:
Und dann noch was unbekanntes, das kennt hier bestimmt niemand, aber ist ein Geheimtip von mir:

Friedrich Wilhelm Nietzsche "Also sprach Zarathustra" (ist zwar nicht so bekannt, aber trotzdem lesenswert)


??????

Es gibt Witzbold-Artistik noch und nöcher.
Am nöchersten ist sie ungeplant improvisiert oder unbeabsichtigt,
ähnlich der Situations-Komik.
soso

.

#140:  Autor: Kookie BeitragVerfasst am: 26.01.2005, 16:22
    —
ach so - soso

wer isn des - schowieda?
dieser zarathustra?

"but this is my lonesomeness - to be begirt with light"

#141:  Autor: soso BeitragVerfasst am: 28.01.2005, 20:52
    —
kookie hat folgendes geschrieben:
ach so - soso

wer isn des - schowieda?
dieser zarathustra?

"but this is my lonesomeness - to be begirt with light"


dieser zarathustra?
Moanst, dös is a Saupreis? A lumperter?
A dreckerter, depperter, damischer Hirsch,,, a ausg'schamter Zaunlatterter?
host mi?
soso

.

#142:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 04.02.2005, 21:46
    —
Dr. Karllheinz Deschner:

Kriminalgeschichte des Christenstums,
Zweiter Band - Die Spätantike

Dritter Band - Die Alte Kirche
(Fälschung, Verdummung, Ausbeutung, Vernichtung)

Der Moloch - Eine kritische Geschichte der USA,
mit einem bemerkenswerten Ausspruch Roosevelts auf dem Rückumschlag:
"Sprecht sanft und tragt immer einen Knüppel bei euch!"

Dazu passend finde ich vom Dr. Deschner folgendes:
"Auf hohlen Köpfen ist gut trommeln."

#143:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 10.02.2005, 14:07
    —
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Persepolis - Eine Kindheit im Iran von Marjana Satrapi

ein tolles Buch mit Einblicken und Humor Ich liebe es...


http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3907055748/qid=1105689000/ref=pd_ka_0/302-3963708-6692843



INTERVIEW MIT COMIC-AUTORIN SATRAPI: "Die Mullahs töten unsere Träume"

Zitat:
Mit ihrem autobiografischen Comic-Roman "Persepolis" feiert die Iranerin Marjane Satrapi internationale Erfolge. Mit SPIEGEL ONLINE sprach sie über das Mullah-Regime, Europas Zynismus und die befreiende Wirkung von Kultur.

#144:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 11.02.2005, 12:38
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Persepolis - Eine Kindheit im Iran von Marjana Satrapi

ein tolles Buch mit Einblicken und Humor Ich liebe es...


http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3907055748/qid=1105689000/ref=pd_ka_0/302-3963708-6692843



INTERVIEW MIT COMIC-AUTORIN SATRAPI: "Die Mullahs töten unsere Träume"

Zitat:
Mit ihrem autobiografischen Comic-Roman "Persepolis" feiert die Iranerin Marjane Satrapi internationale Erfolge. Mit SPIEGEL ONLINE sprach sie über das Mullah-Regime, Europas Zynismus und die befreiende Wirkung von Kultur.



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"...... befreiende Wirkung von Kultur" Frage FrageFrage

#145:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 11.02.2005, 12:56
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Wendor hat folgendes geschrieben:
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"...... befreiende Wirkung von Kultur" Frage FrageFrage


Kultur macht frei noc

Ist doch klar, daß Kulturschaffende und Medien solche Thesen verbreiten. Die leben davon. Cool

#146:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 11.02.2005, 13:41
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Wendor hat folgendes geschrieben:
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"...... befreiende Wirkung von Kultur" Frage FrageFrage


Kultur macht frei noc

Ist doch klar, daß Kulturschaffende und Medien solche Thesen verbreiten. Die leben davon. Cool



Hört sich eher so an, als hätte man sich von der Kultur befreit Auf den Arm nehmen
Sich derart halbverständlich in der Politik ausgedrückt, kein Wunder, wenn da oftmals nicht der gleiche Nenner gefunden wird.
'Weilse' dann aneinander vorbei reden. So isses.Mit den Augen rollen

#147:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.02.2005, 19:42
    —
Kann mir vielleicht jemand ein Buch über Magda Göbbels empfehlen?

#148:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 23.02.2005, 11:50
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
Kann mir vielleicht jemand ein Buch über Magda Göbbels empfehlen?

Mir fielen nur die Tagebücher von Joseph Goebbels ein.

#149:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 23.02.2005, 13:08
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Shadaik hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Kann mir vielleicht jemand ein Buch über Magda Göbbels empfehlen?

Mir fielen nur die Tagebücher von Joseph Goebbels ein.


Am Kopf kratzen Mich interessiert die Person Magda Göbbels, also die Entwicklung dahin, dass sie in der Lage war, ihre Kinder zu töten bzw. dieses zu initiieren. Ich bin mir nicht sicher, ob Joseph Göbbels' Tagebücher darüber Auskunft geben könnten.

Ich habe gestern etwas von sehr extremen Wechseln gelesen: einmal eine radikale katholische Lebenseinstellung (was nachzuvollziehen ist durch ihren Aufenthalt in einem strengen katholischen Internat), angeblich eine jüdisch-zinonistische Extremhaltung (das entbirgt sich mir nicht, da war lediglich die Rede von einer jüdischen Freundin und dem Stiefvater) und natürlich die nationalsozialistische Einstellung. Irgendwo war die Rede davon, dass es ihr - nach Einschätzung von Zeitzeugen - letztendlich völlig wurscht war, was diese Führerfigur ausmachte, der sie sich unterordnete. Das interessiert mich.

#150:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 23.02.2005, 15:15
    —
Goebbels allerdings hat seine Umgebung ganz vortrefflich analysiert und die Perversität und Boshaftigkeit der NS-Diktatur völlig bewusst durchschaut.

Mir sind zwar keine Abschnitte über seine Frau bekannt, ich würde allerdings vermuiten, dass er auch über sie gecshrieben hat. Eine Quelle, die noch näher an der Person Magda Goebbels, ist mir nicht bekannt.

#151:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 23.02.2005, 15:25
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Shadaik hat folgendes geschrieben:
Goebbels allerdings hat seine Umgebung ganz vortrefflich analysiert und die Perversität und Boshaftigkeit der NS-Diktatur völlig bewusst durchschaut.

Kannst Du dazu bitte mehr schreiben?

#152:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 23.02.2005, 15:36
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Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Goebbels allerdings hat seine Umgebung ganz vortrefflich analysiert und die Perversität und Boshaftigkeit der NS-Diktatur völlig bewusst durchschaut.

Kannst Du dazu bitte mehr schreiben?

Ist ein paar Jahre her, das ich die Tagebücher in der Hand hatte.

Goebbels war es aber bewusst, dass er ein verführer, ein propagandist war, und dass das deutsche Volk ihm in die Falle ging. Ebenso wie Hitler wusste er aber um die Inhumanität des Hitlerismus, wusste vor allem, dass das deutsche Volk die Realität, zeigte er ihm diese, mit vollem recht verabscheuen würde.

Goebbels ging nicht in den Tod, weil seine Welt unterging. Er ging in den Tod, weil er wusste, dass die nächste Welt ihn erniedrigen und schließlich umbringen würde und weil er wusste, dass sie jedes recht dazu hatte.

Die obige Formulierung ist wohl etwas übertrieben.
Ich werde die Tage etwas zu meinem verständnis des Hitlerismus schreiben, wie er aus den Äußerungen Hitlers und seiner engsten vertrauten mE ersichtlich ist.

#153:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 23.02.2005, 16:01
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Goebbels allerdings hat seine Umgebung ganz vortrefflich analysiert und die Perversität und Boshaftigkeit der NS-Diktatur völlig bewusst durchschaut.


Oh? Naja, es leuchtet schon ein, dass jemand, der sich eines Instrumentariums bedient, dieses auch verstehen muss.

#154:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 23.02.2005, 16:10
    —
@ Shadaik: Danke! Du hast mein Interesse geweckt, diese Tagebücher einmal zu lesen!

#155:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 23.02.2005, 16:20
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Shadaik hat folgendes geschrieben:
Goebbels war es aber bewusst, dass er ein verführer, ein propagandist war, und dass das deutsche Volk ihm in die Falle ging.


Zitat:
Goebbels notiert am Abend des 18. Februar 1943, nach seiner Rede im Sportpalast: »Diese Stunde der Idiotie. Wenn ich den Leuten gesagt hätte, springt aus dem dritten Stock des Columbushauses, sie hätten es auch getan!«


Ich wollte vor ein paar Monaten unbedingt in den Film "Der Untergang".
Als ich aber in einem Interview mit Mara Lara, der Darstellerin der Traudl Junge über die Details der Ermordung der Goebbels-Kinder erfuhr, war es mir unmöglich den Film noch anzuschauen.

#156:  Autor: DerManfredWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 29.03.2005, 01:59
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Goebbels allerdings hat seine Umgebung ganz vortrefflich analysiert und die Perversität und Boshaftigkeit der NS-Diktatur völlig bewusst durchschaut.

Kannst Du dazu bitte mehr schreiben?


Noch ein interessantes Buch dazu:
Irene Harand. "Sein Kampf" Antwort an Hitler.
Ephelant Verlag Wien; ISBN 3-900766-16-9

Irene Harand war eine der wenigen katholischen Widerstandskämpfer die öffentlich und entschlossen, dem naziregime entgegentrat. Sie wurde von der "Amtskirche" die sich zu arrangieren versuchte, im Stich gelassen und kehrte 1938 nach einem auslandsaufenthalt, nicht mehr nach österreich zurück. Mehr über Sie, auch in der Biographie: "Gegen Rassenhass und menschennot" Irene Harand - Leben und Werk einer ungewöhnlichen Widerstandskämpferin.
erschienen im Studienverlag
http://www.studienverlag.at/titel.php3?TITNR=1918

#157:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 29.03.2005, 18:41
    —
Die Frau bewunderte Dollfuß. Sie ist also keine echte Widerständlerin.

#158:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 29.03.2005, 20:03
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narziss hat folgendes geschrieben:
Die Frau bewunderte Dollfuß. Sie ist also keine echte Widerständlerin.


Das ist kein valides Argument.

#159:  Autor: DerManfredWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 29.03.2005, 23:23
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narziss hat folgendes geschrieben:
Die Frau bewunderte Dollfuß. Sie ist also keine echte Widerständlerin.


Sie trat dem naziregime öffentlich entgegen, für mich ist das Widerstand gegen Nazi. Dass sie auf der seite dollfuß war, ist wahrscheinlich in ihrem glauben begründet gewesen. z.b. Innitzer war auch für dollfuß, und NICHT gegen die Nazi. Also der war sicher KEIN widerständler.

#160:  Autor: AngrbodaWohnort: Heiligenhaus/Niederbergisches Land/NRW BeitragVerfasst am: 31.03.2005, 23:02
    —
Matt Ruff - Fool on the Hill ( http://www.bibliotheka-phantastika.de/foolonthehill.htm )
Terry Pratchett - Alles Sense ( http://www.bibliotheka-phantastika.de/allessense.htm )
Bernhard Hennen - Nebenan ( http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=5970&ausgabe=200306 )

#161:  Autor: Rene HartmannWohnort: Rhein-Main BeitragVerfasst am: 03.05.2005, 21:55
    —
Steven Pinker: Das unbeschriebene Blatt - Die moderne Leugnung der menschlichen Natur

#162:  Autor: Sabina BeitragVerfasst am: 27.05.2005, 22:30
    —
Das erste kritische Papstbuch:

Pfeil Hubertus Mynarek: Der polnische Papst. Bilanz eines Pontifikats

Fischer hat gekniffen – AHRIMAN bringt´s raus! zynisches Grinsen

Wie heilig der erste polnische Papst der Kirchengeschichte, Johannes Paul II. bzw. Karol Wojtyla, im mythologisch-dogmatischen Sinne war, kann die römische Kirche festsetzen. Seine historische Existenz und Aktivität muß dagegen mit Nüchternheit und Objektivität erfaßt werden, und das geht nicht in eigener Sache; dazu sind unabhängige Kenner der Kirchenszene weitaus besser geeignet.

Dieses Buch des Religionswissenschaftlers, Philosophen und Ex-Dekans der Theol. Fakultät der Univ. Wien Hubertus Mynarek liefert eine umfassende Bilanz über die Außen- und Innenpolitik des verstorbenen Papstes, über seine Finanz- und Sozialpolitik, über seine Glaubens-, Moral- und Sexualdoktrin, über seine offizielle und private Einstellung zu Frauen, seine Persönlichkeit und seine kirchliche Sozialisation.

Schon als Theologiestudent und junger Priester begegnete Mynarek Karol Wojtyla bei dessen Vorlesungen an der Katholischen Universität in Lublin. Von diesem Zeitpunkt an blieb er ein aufmerksam-kritischer Beobachter von dessen Karriere bis hin zur Papsterhebung.

"Mynarek überzeugt durch menschliche Aufrichtigkeit und durch die ungebrochene Kraft der Schilderung" (›FAZ‹)

Er schreibt "aus persönlichster Erfahrung und genauester Sachkenntnis" (›Der Humanist‹)

Mehr: http://www.ahriman.com/buecher/polnische_papst.htm

#163:  Autor: Latenight BeitragVerfasst am: 03.06.2005, 17:09
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Ich steuer mal was wenig intellektuelles aber sehr tiefgründiges bei.

George R. R. Martin - Das Lied von Eis und Feuer
Eigentlich hab ichs nicht so mit Fantasy, aber den Zyklus hab ich echt verschlungen.
Beeindruckend an den Büchern ist, in welchen Facetten die Nichtigkeit eigenen Strebens und Seins beleuchtet wird. Definitiv von jemandem geschrieben, der viel über Menschen nachgedacht hat. Viel Stoff zum sich Wiederfinden und Nachdenken...
Ein echtes Erlebnis Smilie

#164:  Autor: INamegXWohnort: Weserbergland BeitragVerfasst am: 03.06.2005, 18:10
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Eva Julia Fischkurt - Wenn Frauen nicht mehr lieben

Von den Ausführungen zum traditionellen Frau+Mutter-Modell und zur traditionellen Geschlechtsrolle der Frau im Allgemeinen, die irgendwo zwischen Ehrenrettung und erschreckend konservativ liegen einmal abgesehen ist das Buch beeindruckend - nicht nur, weil es von einer Frau geschrieben wurde Let's Rock . Wohlgemerkt, es handelt sich hier um eine Kritik an der Emanzipation der Frau - nicht der theoretischen Notwendigkeit, sondern der üblen Folgen, die von den Umsetzungsversuchen ausgehen und zu solchen Kurzschlüssen wie "Männer sind Schweine" von den "Ärzten" Prügel führen (tut mir leid, so viel Humor besitze ich nicht, dass ich darüber lachen konnte, als man mit konstanter Boshaftigkeit von den Medien damit behelligt wurde).
Auf der einen Seite Männer, die ihre Existenz als Defizitwesen und Erbschuldige akzeptiert haben, auf der anderen solche, die sich um so mehr gedrängt sehen, sich als Machos zu profilieren - das kann's doch wohl nicht sein! Hach ja, will mich nicht aufregen

#165:  Autor: JTB BeitragVerfasst am: 08.06.2005, 03:56
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Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich steuer mal was wenig intellektuelles aber sehr tiefgründiges bei.

George R. R. Martin - Das Lied von Eis und Feuer
Eigentlich hab ichs nicht so mit Fantasy, aber den Zyklus hab ich echt verschlungen.
Beeindruckend an den Büchern ist, in welchen Facetten die Nichtigkeit eigenen Strebens und Seins beleuchtet wird. Definitiv von jemandem geschrieben, der viel über Menschen nachgedacht hat. Viel Stoff zum sich Wiederfinden und Nachdenken...
Ein echtes Erlebnis Smilie


Ich liebe diese Serie, aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Oder habe ich den letzten Band verpasst? Natürlich wird hier beleuchtet, dass das egoistische Streben des Einzelnen dem Streben aller entgegengesetzt ist (in diesem konkreten Beispiel), aber mir fehlt noch das Ende ...

INamegX hat folgendes geschrieben:
Wohlgemerkt, es handelt sich hier um eine Kritik an der Emanzipation der Frau - nicht der theoretischen Notwendigkeit, sondern der üblen Folgen, die von den Umsetzungsversuchen ausgehen und zu solchen Kurzschlüssen wie "Männer sind Schweine" von den "Ärzten" Prügel führen (tut mir leid, so viel Humor besitze ich nicht, dass ich darüber lachen konnte, als man mit konstanter Boshaftigkeit von den Medien damit behelligt wurde).
Auf der einen Seite Männer, die ihre Existenz als Defizitwesen und Erbschuldige akzeptiert haben, auf der anderen solche, die sich um so mehr gedrängt sehen, sich als Machos zu profilieren - das kann's doch wohl nicht sein! Hach ja, will mich nicht aufregen


Ich habe mir schon Partys gesehen, auf denen ab 21 Uhr Frauen reingelassen wurden, dann zogen sich Männer aus und tanzten, und ab 23 Uhr durften dann Männer rein, sozusagen, als "Sucht-euch-einen-aus!"-Objekte. Meine Lieblingsverachtung gilt allerdings immernoch "Frauen umsonst, Männer 5 Euro"-Diskotheken. Es gibt so viele Punkte, in denen noch keine wirkliche Gleichberechtigung erreicht worden ist - aber mit positiver Diskriminierung wird man das Problem kaum lösen.

#166:  Autor: Brennschluss BeitragVerfasst am: 08.06.2005, 09:23
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JTB hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich steuer mal was wenig intellektuelles aber sehr tiefgründiges bei.

George R. R. Martin - Das Lied von Eis und Feuer
Eigentlich hab ichs nicht so mit Fantasy, aber den Zyklus hab ich echt verschlungen.
Beeindruckend an den Büchern ist, in welchen Facetten die Nichtigkeit eigenen Strebens und Seins beleuchtet wird. Definitiv von jemandem geschrieben, der viel über Menschen nachgedacht hat. Viel Stoff zum sich Wiederfinden und Nachdenken...
Ein echtes Erlebnis Smilie


Ich liebe diese Serie, aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Oder habe ich den letzten Band verpasst? Natürlich wird hier beleuchtet, dass das egoistische Streben des Einzelnen dem Streben aller entgegengesetzt ist (in diesem konkreten Beispiel), aber mir fehlt noch das Ende ...




Für alle, die es noch nicht gehört haben:
Der vierte Band (nach der Zählung der englischen Hardcover): A Feast for Crows ist fertig!
Zwar noch nicht im Handel, aber fertig. Martin hat das über 1500seitige Manuskript nach Schauplätzen aufgeteilt, so dass das Buch jetzt zeitlich ein Parallel-Roman zu: A Dance with Dragons geworden ist. Das Erfreuliche: auch 'Dragons', mit dem er anfangs so lange gekämpft hat, ist damit schon halb fertig.

Ich mag Fantasy eigentlich auch nicht besonders, aber diese Serie ist einfach ein Muss. Die deutschen Übersetzungen kenne ich übrigens nicht. Martins Sprache ist aber so wuchtig, die sollte man sich sowieso im Orginal antun, wenns geht.

#167:  Autor: Latenight BeitragVerfasst am: 08.06.2005, 10:59
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Zitat:
Ich liebe diese Serie, aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Oder habe ich den letzten Band verpasst?

Wenn ich richtig informiert bin ist momentan Halbzeit...

Zitat:
Die deutschen Übersetzungen kenne ich übrigens nicht. Martins Sprache ist aber so wuchtig, die sollte man sich sowieso im Orginal antun, wenns geht.

Ja seine Sprache ist unglaublich. Vor allem Therions Beschreibungen fand ich oft unglaublich mitreißend. Die deutsche Übersetzung ist übrigend auch ganz ok.

Zitat:
Der vierte Band (nach der Zählung der englischen Hardcover): A Feast for Crows ist fertig!

Juhuuuuu!! Sehr glücklich

#168:  Autor: DerManfredWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 01.07.2005, 12:37
    —
Irrweg Jakobsweg
Autor Roland Girtler
edition gutenberg
http://www.edition-gutenberg.at/www/shop/detail.php?ID=52

#169:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 18.07.2005, 23:11
    —
BEIGEWUM
Mythen der Ökonomie
Anleitung zur geistigen Selbstverteidigung in Wirtschaftsfragen
Herausgegeben vom Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen
168 Seiten (2005)
EUR 13.80 sFr 24.90
ISBN 3-89965-119-7
VSA-Verlag

#170:  Autor: Kind der Sterne BeitragVerfasst am: 23.07.2005, 19:46
    —
Meine Buchempfehlung lautet: Das unbeschriebene Blatt. Die moderne Leugnung der menschlichen Natur von Steven Pinker

Dieses Buch behandelt die menschliche Natur. Es geht darum, dass hauptsächlich unsere Gene dafür verantwortlich sind, wie wir sind. Denken wir nur an die Gesellschaftsutopien vom neuen Menschen. Die ganzen Ideologien wie Menschen zu sein haben. All dies kann niemals Wirklichkeit werden, weil Menschen keine unbeschriebenen Blätter sind.

Betrachten wir uns Gesellschaftsdebatten wird die Gesellschaft kritisiert. Man spricht von bösen Umwelteinflüssen, welche Menschen angeblich zu etwas werdelassen was sie nicht wirklich sind. All das sind Aussagen der falschen Vorstellungen vom Menschen.

Sie beinhalten nicht, dass Umwelteinflüsse nur von Menschen erschaffen werden können. Dass Umwelteinflüsse aufgrund unserer Natur entstehen. Und im weiteren Verlauf beeinflussen diese aus uns entstandenen Umwelteinflüsse widerum uns selbst und es ist vonMensch zu Mensch unterschiedlich wie jemand auf den ein und den selben Umwelteinfluss regaiert. Das hängt nämlich von den Genen ab. Sie sind das Grundfundament damit überhaupt etwas entstehen oder erlernt werden kann.

Würde die Menschheit das begreifen, dann würden wir die Welt in neue Strukturen einteilen können. Nämlich eben nach verschiedenen Gesellschaftsformen für unterschiedliche Menschentypuse.

Das Problem ist nur, dass es politisch nicht korrekt ist, nichtmal im Jahr 2005, offnen darüber zu reden. Aber dann wird sich auch nichts an den Problemen der Welt ändern können.

Je mehr die Menschen wissen, warum der Mensch ist wie er ist, wie er tickt und was ihn ausmacht, desto menschennäher kann auch die Politik sein.

Als Beispiel nehme ich mich. Ich bin rational, kapitalistisch, technologiebegeistert und möchte absolute wissenschaftliche Freiheit in einer Gesellschaft wissen. Natur ist zwar auch wichtig aber steht bei mir hinter dem Fortschritt. So, nun ist es aber der Fall, dass ich in einer Gesellschaft lebe, in der es auch total andere Gesellschaftsvorstellungen gibt. Ganz einfach, weil wir vermutlich ganz unterschiedliche Gene haben, die uns sein lassen wie wir sind. Vielleicht kann ich einen anderen dazu bringen, zur Vernunft und zum Kapitalismus zu kommen, weil ich ja nicht weiss, ob er dazu nicht doch fähig ist, also diskutiert man. Aber man weiss dennoch, es gibt immer Menschen, die bleiben bei ihren Vorstellungen und nichts und niemand kann sie ändern.

Und weil ich keine Revolutionen oder innergesellschaftliche Krisen möchte, die machen mir Angst, bin ich eher dafür, dass es mehrere Gesellschaftsmodelle gibt und nicht nur eines, nachdem sich dann alle halten sollen.


Das nächste Buch, welches ich empfehlen kann Der domestizierte Affe von Peter F. Weber. Auch dieses Buch ist brandneu. Es geht darin um 7 Millionen Jahre Evolutionsentwicklung des Menschen und seines Bewusstseins.

Wir haben also keine Seele (das ist eine Metapher) sondern ein Bewusstsein. Und wie sich das gebildet hat, wird darin mit einfachen Worten beschrieben.


Diese beiden Bücher sind Aufklärungsbücher und tun der Gesellschaft gut. Sie beugen vor allem gegen utpische Gesellschaftsideologien vor und gegen Gläubige.

Dankeschön

#171:  Autor: Handsome&Gretel BeitragVerfasst am: 23.07.2005, 23:08
    —
"Die Bibel - ein Buch der Verbrechen" von Otto Schemm

Ich hoffe, das kam jetzt nicht schon, muss gestehen, dass ich zu faul war, mir alles bisher Geschriebene durchzulesen Verlegen

Nun, im Prinzip stellt der größte Teil des Buches eine Ansammlung von "negativen" Bibelzitaten rund um Mord, Totschlag, Verbrechen etc. dar - so eine Zusammenstellung fand ja auch schon z.T. hier im Forum statt.

Sehr interessant finde ich aber vor allem ein Streitgespräch des Autors mit einem Theologen (glaub irgendein Kirchenrat), welches quasi als Einleitung dokumentiert wurde.

Wie gesagt hoffe ich, das ist für Euch eine neue Empfehlung, wenn nicht habe ich mich mit meinem ersten Beitrag in diesem Forum schon mal schön blamiert.

#172:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 24.07.2005, 12:49
    —
Kind der Sterne hat folgendes geschrieben:
Meine Buchempfehlung lautet: Das unbeschriebene Blatt. Die moderne Leugnung der menschlichen Natur von Steven Pinker

Ich sag doch - werd Linguist und du wirst Autor. Noch einer für meine Beweisliste. Geschockt

#173:  Autor: DerManfredWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 24.07.2005, 18:04
    —
Kind der Sterne hat folgendes geschrieben:
Meine Buchempfehlung lautet: Das unbeschriebene Blatt. Die moderne Leugnung der menschlichen Natur von Steven Pinker

Dieses Buch behandelt die menschliche Natur. Es geht darum, dass hauptsächlich unsere Gene dafür verantwortlich sind, wie wir sind. Denken wir nur an die Gesellschaftsutopien vom neuen Menschen. Die ganzen Ideologien wie Menschen zu sein haben. All dies kann niemals Wirklichkeit werden, weil Menschen keine unbeschriebenen Blätter sind.

Betrachten wir uns Gesellschaftsdebatten wird die Gesellschaft kritisiert. Man spricht von bösen Umwelteinflüssen, welche Menschen angeblich zu etwas werdelassen was sie nicht wirklich sind. All das sind Aussagen der falschen Vorstellungen vom Menschen.

Sie beinhalten nicht, dass Umwelteinflüsse nur von Menschen erschaffen werden können. Dass Umwelteinflüsse aufgrund unserer Natur entstehen. Und im weiteren Verlauf beeinflussen diese aus uns entstandenen Umwelteinflüsse widerum uns selbst und es ist vonMensch zu Mensch unterschiedlich wie jemand auf den ein und den selben Umwelteinfluss regaiert. Das hängt nämlich von den Genen ab. Sie sind das Grundfundament damit überhaupt etwas entstehen oder erlernt werden kann.

Würde die Menschheit das begreifen, dann würden wir die Welt in neue Strukturen einteilen können. Nämlich eben nach verschiedenen Gesellschaftsformen für unterschiedliche Menschentypuse.

Das Problem ist nur, dass es politisch nicht korrekt ist, nichtmal im Jahr 2005, offnen darüber zu reden. Aber dann wird sich auch nichts an den Problemen der Welt ändern können.

Je mehr die Menschen wissen, warum der Mensch ist wie er ist, wie er tickt und was ihn ausmacht, desto menschennäher kann auch die Politik sein.

Als Beispiel nehme ich mich. Ich bin rational, kapitalistisch, technologiebegeistert und möchte absolute wissenschaftliche Freiheit in einer Gesellschaft wissen. Natur ist zwar auch wichtig aber steht bei mir hinter dem Fortschritt. So, nun ist es aber der Fall, dass ich in einer Gesellschaft lebe, in der es auch total andere Gesellschaftsvorstellungen gibt. Ganz einfach, weil wir vermutlich ganz unterschiedliche Gene haben, die uns sein lassen wie wir sind. Vielleicht kann ich einen anderen dazu bringen, zur Vernunft und zum Kapitalismus zu kommen, weil ich ja nicht weiss, ob er dazu nicht doch fähig ist, also diskutiert man. Aber man weiss dennoch, es gibt immer Menschen, die bleiben bei ihren Vorstellungen und nichts und niemand kann sie ändern.

Und weil ich keine Revolutionen oder innergesellschaftliche Krisen möchte, die machen mir Angst, bin ich eher dafür, dass es mehrere Gesellschaftsmodelle gibt und nicht nur eines, nachdem sich dann alle halten sollen.




hier einige rezensionen dazu:
http://www.perlentaucher.de/buch/15383.html

#174:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.07.2005, 17:12
    —
Kind der Sterne hat folgendes geschrieben:
Aber man weiss dennoch, es gibt immer Menschen, die bleiben bei ihren Vorstellungen und nichts und niemand kann sie ändern.


Wie bequem. zwinkern Damit erübrigt sich dann auch die Frage, inwieweit die Außenpolitik der USA den Terrorismus fördert... Lachen

Alles Denkbare ist auch möglich. Wenn etwas der Menschlichen Natur widerspricht, dann können wir es auch nicht denken.

#175:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 02.08.2005, 15:08
    —
Mein Bücherkauf der letzten vier Jahre:


1. Vom schönen Schein der Demokratie (von Arnim) XXXXX
2. Das System – Die Machenschaften der Macht (von Arnim) XXXXX
3. Der Moloch – Eine kritische Geschichte der USA (Deschner) XXXXX
4. 1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte (Schultze-Rhonhof) XXXXXX
5. Verschwiegene Schuld - Die allierte Besatzungspolitik i.D.n.’45(Bacque) XXXXXXX
6. Der Kosovo-Konflikt –Wege in einen vermeidb.Krieg(v.Loquai) XXXXX
7. Die Lobby regiert das Land (Simmert/Engels)
8. Was war die DDR Wert? (Siegfried Wenzel) XXXXXX
9. Die Holocaust Industrie (Norman G. Finkelstein) XXXXXXX
10. Die Apokalyptischen Reiter (MC Cooper) XXXXX
11. MJ12 – Geheime Regierung (MC Cooper) XXXXX
12. Das Bush-Imperium – Wie G.W.Bush z.Präsidenten gemacht wurde XXXXX
13. Die Kriege der Familie Bush (Eric Laurent) XXXXX
14. Ein Imperium verfällt – Ist die Weltmacht USA am Ende?(Ch.Johnson) XXXXX
15. Das faschistische Schwert wurde in der Sowj.geschmiedet
16. Und vor uns liegt Berlin (N.Popel)
17. Die Geburt einer Supermacht(Sergej Chruschtschow)
18. Die Schatten der Globalisierung (Joseph Stiglitz)
19. Wider die Tyrannei der Dringlichkeit(B.Boutros-Ghali)
20. Hinter den Kulissen der Weltpolitik(B.Boutros-Ghali)
21. Dag Hammarskjöld – Vision einer Menschheitsethik(Mögle-Stadel)
22. Zeichen am Weg (Dag Hammarskjöld)
23. Geheimsache 09/11 (Nafeez M.Ahmed) XXX
24. Die Barbaren kommen – Kapitalismus und org.Verbrechen (Jean Ziegler) XXX
25. Der Krieg in unseren Städten(Udo Ulfkotte) XXXX
26. Mechanismen, Manipulation, Mißbrauch(Stefan Luft) XXXX
27. IRAK – Chronik eines gewollten Krieges (H.v.Sponeck/Andreas Zumach)
28. Im Namen des Staates (Andreas von Bülow) XXX
29. Im Auge des Zyklons – ELF-Aquitaine-Skandal(Eva Joly)
30. Afrikanische Totenklage (Peter Scholl-Latour)
31. Geheimakte Mossad (v.Ostrovsky) XXX
32. Geheimakte Mossad – Ein Agent enthüllt(v.Ostrovsky) XXX
33. Die verbotene Wahrheit(v.Brisard/Dasquie) XXXX
34. Reden gegen den Krieg (Drewermann)
35. Scheitert Deutschland?(Baring)
36. Klartext. Für Deutschland Möllemann.(Möllemann) XXX
37. Die Wut und der Stolz(Fallaci) ~~~
38. Im Krebsgang(Grass)
39. Ein weites Feld (Grass)
40. Akte Jan van Helsing (Holey)
41. Kinder des neuen Jahrtausend(Holey) tz tz tz
42. Der Baader Meinhof Komplex(Stefan Aust)
43. Die Männer auf dem Stuhl Petri (Fischer-Wolpert)
44. MAUSS – Ein deutscher Agent (G.Knopp tz)
45. Top Spione – Verräter im Geheimen Krieg(Knopp tz)
46. VATIKAN – Die Macht der Päpste(Knopp tz)
47. Hitler – Eine Bilanz (Knopp tz)
48. Hitlers Helfer (Knopp tz)
49. Kriminalgeschichte des Christentums Bd. (KH.Deschner)XXXXX
50. Kriminalgeschichte des Christentums Bd. (KH.Deschner) XXXXX
51. Mörder machen Geschichte/Aphorismen (KH.Deschner) XXX
52. HALBGÖTTER IN SCHWARZ (Rolf Bossi) XXXXXXXX
53. BERLIN - zwischen Ost und West / Erinnerungen eines Diplomaten




Na, Freunde, da strengt Euch mal ein wenig an,
es mir gleich zu tun.
Klar, ,,,,, und kein bißchen weise. Lachen

#176:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 02.08.2005, 16:09
    —
Ich lese gerade "Der Kult mit der Schuld" von Heinz Nawratil.
Da kommt einem das blanke Grausen... Weinen

http://www.inkultura-online.de/nawratil.htm

#177:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 02.08.2005, 18:01
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
Ich lese gerade "Der Kult mit der Schuld" von Heinz Nawratil.
Da kommt einem das blanke Grausen... Weinen

http://www.inkultura-online.de/nawratil.htm


So kopfverkleistert waren sie ja nicht mal in der DDR.


http://www.inkultura-online.de/nawratil.htm :
Betreffs "Kult mit der Schuld" und ebenso "Die Holocaust Industrie", da bleibt einem die Spucke weg.

Wie aus dem Holocaust Kapital geschlagen wird; von Schwindlern,
Geschäftemachern und der Geschichte, über doppelt abkassiert.
Besonders was Normen G. Finkelstein im Aktuellen Nachtrag zur deutschen Ausgabe geschrieben hat.
Und da ganz besonders das von ihm erwähnte Buch "Bruchstücke", ist ein besonders dreistes Stück.
Hat man vielleicht nun Bedenken, die Geldquelle könnte versiegen?
Einige machen nicht einmal davor Halt, die eigenen Leute zu bescheißen.
Normen G. Finkelstein gebührt Dank für seine Offenheit.
Wem das wohl so alles nicht ins Konzept gepaßt haben mag?

#178:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 04.08.2005, 17:27
    —
Hubertus Mynarek
Der polnische Papst - Bilanz eines Pontifikats.
ISBN 3-89484-602-X
Ahriman Verlag, 2005

#179:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 15.08.2005, 13:04
    —
Robert J. Sawyer:
Die Neanderthal Parallaxe



Ein netter SF Roman, der der gängigen Parallelweltthematik einiges abgewinnt.
Auch wenn das Buch anfängt wie eine schlechte Raumschiff Enterprise Folge, die Kultur, Justiz, etc. der Neanderthaler ist interessant und (einigermaßen) schlüssig konstruiert. (und spannend ist es auch zwinkern )

Sehr amüsiert hat mich die Episode in dem der Neanderthaler-Wissenschaftler der homo sapiens Wissenschaftlerin vorhält, dass unsere Wissenschaft von unserer Religösität verseucht ist Mr. Green

die Amazon Kritik ist sehr zutreffend ( Geschockt )
Zitat:
Robert J. Sawyer bedient sich eines klassischen erzählerischen Kniffs des utopischen Romans: Der aus einer Parallelwelt stammende Fremde erlaubt es ihm, einen kritischen Blick auf unsere Gegenwart zu werfen. Der Roman entfaltet sich dabei über zwei Erzählebenen, in denen die Welt der Neanderthaler mit der der Menschen kontrastiert wird. Erscheint die Neanderthaler-Gesellschaft zunächst als erstrebenswertes Ideal, wird schon bald deutlich, dass sie alles andere als idyllisch ist. Obwohl sich Sawyer um eine ausgewogene Darstellung beider Welten bemüht, gerät ihm seine Kritik an der menschlichen Gesellschaft mitunter etwas zu plakativ. Auch die Charakterisierung der Figuren kommt leider zu oft über bloße Klischeebilder nicht hinaus. Seine hohe Ideendichte macht den Roman -- für den Sawyer 2003 mit dem Hugo Award ausgezeichnet wurde -- jedoch zu einer durchaus lohnenswerten Lektüre. Man darf auf die beiden Fortsetzungsbände gespannt sein!

#180:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 23.08.2005, 18:55
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Goebbels allerdings hat seine Umgebung ganz vortrefflich analysiert und die Perversität und Boshaftigkeit der NS-Diktatur völlig bewusst durchschaut.

Kannst Du dazu bitte mehr schreiben?

Ist ein paar Jahre her, das ich die Tagebücher in der Hand hatte.

Goebbels war es aber bewusst, dass er ein verführer, ein propagandist war, und dass das deutsche Volk ihm in die Falle ging. Ebenso wie Hitler wusste er aber um die Inhumanität des Hitlerismus, wusste vor allem, dass das deutsche Volk die Realität, zeigte er ihm diese, mit vollem recht verabscheuen würde.


Goebbels war es aber bewusst, dass er ein verführer, ein propagandist war, und dass das deutsche Volk ihm in die Falle ging. Ebenso wie Hitler wusste er aber um die Inhumanität des Hitlerismus, wusste vor allem, dass das deutsche Volk die Realität, zeigte er ihm diese, mit vollem recht verabscheuen würde.


Und Hitler ging in die Falle des internationalen Kapitals a la Couleur.
WER finanzierte Hitler, verhandelte vier Jahre mit ihm???
Klar, Geschäft ist Geschäft.
Aber Deutschland durfte Bluten.
Danke noch für den Feuersturm über Deutschland und der damit verbundenen Hungerzeit.
Die Deutschen wurden mit der Geschichte verdummt. Und zwar ab dem ersten WK.
So lehrte man aber hier, dieser Frieden war ein "Raubfrieden".
Alle haben sich an Deutschland bedient.


Sehr interessant zu lesen:
DER MOLOCH - Eine kritische Geschichte der USA.
Von Dr. Karlheinz Deschner

und

1939 - Der Krieg der viele Väter hatte.
Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg.
Von Generalmajor a.D. Gerd Schultze-Rhonhof

wie ebenso:

Churchills Friedensfalle - Betreffs Heß-Fluß 1941.

Vom engl. Historiiker Martin Allen.

unbedingt:
Verschwiegene Schuld. Die alliierte Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945.
Vom kanadischen Historiker James Bacque.


Dies alles zu lesen, ziemlich schwer verdaulich. Wie sehr wohl die Deutschen
hinters Licht geführt wurden. Aber welchen Folgen? So, daß sie sich vorauseilend
schon selbst verprügeln.



Igitt,
kann man da nur sagen.

#181:  Autor: annoxWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 23.08.2005, 19:28
    —
Wendor hat folgendes geschrieben:

unbedingt:
Verschwiegene Schuld. Die alliierte Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945.
Vom kanadischen Historiker James Bacque.


Dies alles zu lesen, ziemlich schwer verdaulich. Wie sehr wohl die Deutschen
hinters Licht geführt wurden. Aber welchen Folgen? So, daß sie sich vorauseilend
schon selbst verprügeln.



Igitt,
kann man da nur sagen.

Bacques Prämissen beruhen auf Zahlenmaterial, das er sich selbst zusammengeschustert hat. Damit hat sich er sich als Historiker selbst disqualifiziert.
Seine postulierten "POW-Hinrichtungen" fallen in die gleiche Kategorie wie die Legende von deutschen UBootbesatzungen, die angeblich Schiffbrüchige gezielt erschossen hätten.

#182:  Autor: matthiasWohnort: Rechts der Böhme BeitragVerfasst am: 26.08.2005, 09:36
    —
Norton Juster, The Dot and the Line: A Romance in Lower Mathematics, Seastar Books, 2000, ISBN 1587170663
━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━
Wer sich schon immer für das Liebeswerben im Reich der Geometrie interessiert hat, für den ist dieses reizende Büchlein genau das Richtige.

Die Parabel über Liebe, Verlust und Hingabe ist ein Werk augenzwinkernden Humors und Sprachwitzes, in dem ganz nebenbei die Schönheit der Mathematik nicht zu kurz kommt. Das Buch ist reich bebildert, um nicht zu sagen: brillant illustriert, und der Textsatz paßt wunderbar zum geschriebenen und gezeichneten Inhalt.

Die Handlung läßt sich kurz zusammenfassen: A (male) line falls in love with a (female) dot, who, in the beginning, rejects the line's advances by mocking him. The abased line, after a period of grief, learns to overcome his isolation and gains new confidence realising how to form geometric figures of beauty and loveliness. The dot is overwhelmed by the line's astounding abilities and gives up her relationship with a squiggle just in order to start a new one with the line . . .

Bei einem Preis von um die 7 Euro eignet sich das gebundene Büchlein hervorragend als Geschenk -- für andere und für sich selbst.

Matthias

#183:  Autor: singhaWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 26.08.2005, 22:38
    —
Hallo,

letztens las ich "Tractatus Satanicus" von Andreas Schlieper. Eine fikitve Autobiographie des Teufels, in der die Schöpfungsgeschichte aus dessen Sicht geschildert wird. Sehr amüsant zu lesen zumal man Gott hier als eben den vorfindet, wie er in der Bibel geschildert wird: launisch, nachtragend, eitel, egoistisch, rachsüchtig und nicht ganz so allwissend. Allerdings sei darauf hingewiesen, dass es schon zum Teil eine Lobhudelei Gottes ist... wobei dieser auch oft genug durch den Kakao gezogen wird.

Ansonsten gehören zu meinen Favoriten:
-"Glamorama" von B.E.Ellis
-"Im Westen Nichts Neues" von Remarque
-"Die Brüder Karamasow" von Dostojewski
-"Der Steppenwolf" von Hesse
-"Wie man mit Fundamentalisten diskutiert...ohne den Verstand zu verlieren" von Schleichert
-"World´s End" von T.C.Boyle
-"Per Anhalter...." von Adams
-"39,90"von Beigbeder
-"Elementarteilchen" von Houllebeque
usw und so fort. Gibt mit Sicherheit noch ein paar mehr, aber ich will hier jetzt auch nicht auf die Kacke hauen....

#184:  Autor: MarIna BeitragVerfasst am: 27.08.2005, 00:32
    —
Rolf Kosiek: Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen

Wer schon immer wissen wollte, warum die BRD so ist wie sie ist, was der lange Marsch der 68er durch die Institutionen so alles auslöste, was die moderne bundesrepublikanische Weltanschauung verursachte und warum die Grünen von heute nicht mehr viel mit Umweltschutz zu tun bzw. gemein haben, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

#185:  Autor: Gunnar SchedelWohnort: Aschaffenburg BeitragVerfasst am: 27.08.2005, 02:40
    —
Zitat:
MarIna hat folgendes geschrieben:
Rolf Kosiek: Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen

Wer schon immer wissen wollte, warum die BRD so ist wie sie ist, was der lange Marsch der 68er durch die Institutionen so alles auslöste, was die moderne bundesrepublikanische Weltanschauung verursachte und warum die Grünen von heute nicht mehr viel mit Umweltschutz zu tun bzw. gemein haben, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.



um das Werk des Herrn Kosiek besser einschätzen zu können, ist es gut zu wissen:
- das Buch ist erschienen bei Hohenrain, einem Verlag der zur Gruppe des Grabert Verlags gehört, des führenden revisionistischen Geschichtsfälscherladens
- Kosiek bekleidete zahlreiche Ämter in extrem rechten Vereinigungen, u.a. der Gesellschaft für freie Publizistik, dem Institut für deutsche Nachkriegsgeschichte oder der NPD
also: wer braunen Dreck lesen will, ist gut bedient, wer etwas über die Geschichte der BRD erfahren will, sollte sich vielleicht nach anderer Lektüre umschauen

#186:  Autor: MarIna BeitragVerfasst am: 27.08.2005, 09:36
    —
Gunnar Schedel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
MarIna hat folgendes geschrieben:
Rolf Kosiek: Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen

Wer schon immer wissen wollte, warum die BRD so ist wie sie ist, was der lange Marsch der 68er durch die Institutionen so alles auslöste, was die moderne bundesrepublikanische Weltanschauung verursachte und warum die Grünen von heute nicht mehr viel mit Umweltschutz zu tun bzw. gemein haben, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.



um das Werk des Herrn Kosiek besser einschätzen zu können, ist es gut zu wissen:
- das Buch ist erschienen bei Hohenrain, einem Verlag der zur Gruppe des Grabert Verlags gehört, des führenden revisionistischen Geschichtsfälscherladens
- Kosiek bekleidete zahlreiche Ämter in extrem rechten Vereinigungen, u.a. der Gesellschaft für freie Publizistik, dem Institut für deutsche Nachkriegsgeschichte oder der NPD
also: wer braunen Dreck lesen will, ist gut bedient, wer etwas über die Geschichte der BRD erfahren will, sollte sich vielleicht nach anderer Lektüre umschauen

Andere Lektüre? Offizielle Lehrbücher? Linke Publizistisk von vom BRD-System gepriesenen "Historikern"?
Was ist andere kritische Lektüre zum Thema Frankfurter Schule?

Wer in der BRD der "Geschichtsfälscherladen" ist, sei mal dahingestellt...

"Revisionistisch" kommt von Revision, was so viel wie nochmalige Durchsicht oder Überprüfung bedeutet. Wer eine nochmalige Duchsicht und Überprüfung der historischen Gegebenheiten und Geglaubtheiten als etwas negatives ansieht, ist u.U. der geistigen Hinterlassenschaft der Ideen der Frankfurter Schule zuzurechnen. Genau um die geht es in dem Buch.
Da die heutige BRD numal von Schülern und Ideen dieser "Schule" in allen gesellschaftlichen Bereichen gekennzeichnet ist, ist es auch verständlich, dass ein kritisches Buch dazu von einer oppositionellen Seite kommt.
Der Grundtenor der marxistischen Frankfurter Schule, deren Ideen von marxistischen Deutschen in den kapitalistischen USA in den 30er und 40er Jahren vervollkommnet wurden, ist, dass das deutsche Volk im Laufe der Jahrhunderte ernsthafte geistige und charackterliche Schäden davongezogen hätte und einer gründlichen Umerziehung und "Gesundung" bedürfe. Bei den meisten Bundesbürgern übererfolgreich durchgeführt.
Es kommt aufgrund der Ideologie und der geistigen Struktur der BRD sehr häufig vor, dass jemand mit seinen Ansichten im Verhältnis zum Zeitgeist ziemlich weit rechts steht. Aber ob das dann immer gleich "brauner Dreck" ist...? Wer hat wohl Interesse an solch voreiliger Diffamierung?

#187:  Autor: Hans-Peter BeitragVerfasst am: 27.08.2005, 10:42
    —
Gunnar Schedel hat folgendes geschrieben:
um das Werk des Herrn Kosiek besser einschätzen zu können, ist es gut zu wissen:....


Ich dachte bisher immer, daß man, um das Werk eines Autors besser einschätzen zu können, dieses gelesen haben sollte.

Gunnar Schedel hat folgendes geschrieben:
- das Buch ist erschienen bei Hohenrain, einem Verlag der zur Gruppe des Grabert Verlags gehört, des führenden revisionistischen Geschichtsfälscherladens
- Kosiek bekleidete zahlreiche Ämter in extrem rechten Vereinigungen, u.a. der Gesellschaft für freie Publizistik, dem Institut für deutsche Nachkriegsgeschichte oder der NPD


Die Frage sollte doch sein:

Stimmt das, was in einem Buch geschrieben steht, oder stimmt es nicht. Das ist eigentlich die einzige Frage. Mit ist es dann auch völlig egal, wer es gedruckt hat.
Aber es scheint im Freigeister-Haus halt viele Geister zu geben, welche gerade nichts von Freiheit des Denkens halten, sondern erstmal, wenn sie ein Buch in die Hand nehmen, fragen:
Oh, ist das auch im Sinne der rechten Lehre? Könnte es meine geglaubten "Gewissheiten" erschüttern?

Gunnar Schedel hat folgendes geschrieben:
also: wer braunen Dreck lesen will, ist gut bedient, wer etwas über die Geschichte der BRD erfahren will, sollte sich vielleicht nach anderer Lektüre umschauen


Vielleicht nach rotem Dreck?

Hast Du jemals einen Blick in dieses Buch geworfen? Hast Du es als unsachlich und die dort präsentierten Tatsachen als falsch und gelogen empfunden? Ich denke, diese Frage kann man klar mit "Nein" beantworten. Du hast keinerlei Kompetenz, dieses Buch zu verurteilen, da Du es nicht einmal kennst.

Du bist nichts weiter als ein Kleingeist, welcher sich in seiner Spießigkeit, Konformität und Mittelmäßigkeit über das empört, was eben über Spießigkeit, Konformität und Mittelmaß hinausreicht.

#188:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 03.09.2005, 21:37
    —
Odin
Nordische Göttersagen

von A. Kayser-Langerhannß

#189:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 08.09.2005, 22:01
    —
Empfehlenswert auch das Buch
von Normen G. Finkelstein: Die Holocaust Industrie.

Seine Analyse ist zugleich leidenschaftliche Anklage: Die Holocaust-Industrie instrumentalisiere den Mord an den Juden und beutet das Leid der Opfer aus. Immer neue Entschädigungsforderungen werden gestellt, von denen die Opfer aber kaum Nutzen haben. Jüdische Verbände nutzen ihre moralische Macht zu politischen Erpressungsmanövern. Das Gedenken hat sich losgelöst von den tatsächlichen Verbrechen und dient als Druckmittel - um Israels Politik gegen die Kritik zu immunisieren, um die Defizite der USA in der eigenen Menschenrechtspolitik zu verschleiern, um das "Shoa-Business" am Laufen zu halten. Die Würde und Opfer bleiben auf der Strecke.

#190:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 08.09.2005, 22:33
    —
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:

Aber es scheint im Freigeister-Haus halt viele Geister zu geben, welche gerade nichts von Freiheit des Denkens halten, sondern erstmal, wenn sie ein Buch in die Hand nehmen, fragen:
Oh, ist das auch im Sinne der rechten Lehre? Könnte es meine geglaubten "Gewissheiten" erschüttern?[...]

Du bist nichts weiter als ein Kleingeist, welcher sich in seiner Spießigkeit, Konformität und Mittelmäßigkeit über das empört, was eben über Spießigkeit, Konformität und Mittelmaß hinausreicht.


Gröhl... Wenn's nicht lächerlich wär, wäre es traurig ...

#191:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.09.2005, 13:34
    —
Neue Geschichten vom kleinen Nick!
Ich liebe es...
http://www.der-kleine-nick.ch/index_de.html

#192: Ein Buch das jeder lesen sollte ..... Autor: 0nkeluweWohnort: Bärlin BeitragVerfasst am: 11.09.2005, 00:36
    —
http://gutenberg.spiegel.de/wieland/spiegel/spiegel.htm
Ich glaube, es ist mein Lieblingsbuch, Staatsphilosophie in Märchenform, einfach immer wieder empfehlenswert, so wie Wieland überhaupt der Schreiber-König ist und nicht Jöthe, wenn der vielleicht auch populärer ist... zwinkern

#193: Ich finde es nicht nur schöner, sondern auch nützlicher, meinem Hund zu folgen,, Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 12.09.2005, 02:48
    —
Was ich denke von Karlheinz Deschner(1994)


Karlheinz Deschner: «Soweit wir zurückschauen, scheint es geradezu der Hauptzweck von Imperien, von Staaten zu sein, unter wechselnden Firmierungen, wechselnden Figuren, wechselnden Parolen, die Völker zu weiden, zu scheren und zu schlachten; daß dies alles meist noch nach Recht und Gesetz geschieht, setzt dem Ganzen die Krone auf. So gesehen, ist die einzige Kunst, der nie etwas Neues einzufallen braucht, die Staatskunst; ist auch Demokratie nur der Trick, dem Volk im Namen des Volkes feierlich das Fell über die Ohren zu ziehen; ist das einzige System , das - vorerst - Vertrauen verdient, das Sonnensystem»




Ich finde es nicht nur schöner, sondern
auch nützlicher, meinem Hund zu folgen
statt der Obrigkeit.
(Karlheinz Deschner)

Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...

#194: Re: Ich finde es nicht nur schöner, sondern auch nützlicher, meinem Hund zu folg Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 12.09.2005, 10:04
    —
Wendor hat folgendes geschrieben:

Ich finde es nicht nur schöner, sondern
auch nützlicher, meinem Hund zu folgen
statt der Obrigkeit.
(Karlheinz Deschner)

Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...


Deschner hat einen Hund? Verwundert Was frißt der?

#195: Re: Ich finde es nicht nur schöner, sondern auch nützlicher, meinem Hund zu folg Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 12.09.2005, 10:51
    —
Neuester Zuwachs vom Kanadier James Bacque:

DER GEPLANTE TOD
Deutsche Kriegsgefange
in amerikanischen
und französischen Lagern
1945 -1946.

Erweitere Neuausgabe mit
Informationen aus dem KGB-Archiv.


Na, dann werden wir uns mal ans Lesen machen.

#196: Re: ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,, Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 12.10.2005, 22:49
    —
Wendor hat folgendes geschrieben:
Neuester Zuwachs vom Kanadier James Bacque:

DER GEPLANTE TOD
Deutsche Kriegsgefange
in amerikanischen
und französischen Lagern
1945 -1946.

Erweitere Neuausgabe mit
Informationen aus dem KGB-Archiv.


Na, dann werden wir uns mal ans Lesen machen.



Dieses Buch zu lesen,
dabei wurde doch immer vermutet, die Russen wären die Schlimmsten,
wird man hierbei eines anderen belehrt.

Nicht zu fassen - was alliiert - da alles abgelaufen ist. Übel übel.
Die deutschen Gefangenen absichtlich heruntergehungert
bis auf 32 kg. Somit hatte man am Ende weniger "Mäuler" zu stopfen.
Für vier Mann eine Decke, was noch das Harmloseste war.
Nicht die entsprechende warme Kleidung, dann auch noch Schuften sollen
mit 900 kcal/Tag. Was gerade mal ausreicht, einen im Bett liegenden Mann
am Leben zuerhalten.
Kann man sich sehr gut vorstellen,
daß mancher sich dieser Schandtaten nicht mehr erinnern wollte.


Wieder eines dieser Bücher, dessen Inhalt von manchem gerne geleugnet wird,
nicht erkannt zu werden, was für miese Taten sich nicht viel besser
die Alliierten geliefert hatten.

Das Buch kann man nur mit Unterbrechungen lesen,
sonst könnten einem die Nähte reißen.

#197:  Autor: Latenight BeitragVerfasst am: 05.11.2005, 21:55
    —
Brennschluss hat folgendes geschrieben:
Der vierte Band (nach der Zählung der englischen Hardcover): A Feast for Crows ist fertig!

Und wohl gelungen wie ich nach ca. der Hälfte erfreut feststellen kann Sehr glücklich

#198:  Autor: RotnaseWohnort: Münchner Schotterebene BeitragVerfasst am: 11.12.2005, 22:27
    —
Eine nicht unbedingt ernst gemeinte Empfehlung!
H.W. Deppe
Wie wird es in der Hölle sein?
Taschenbuch, 94 S., Betanien, März 2005

Marquis de Sade wäre von diesem Buch begeistert gewesen. Die Qualen der Hölle werden in ausführlicher Perversion geschildert. Nach Angabe des Verfassers räumt das Buch mit einer verbreiteten verharmlosenden Vorstellungen von der Hölle auf und bezieht sich dabei allein auf die Bibel als sichere Auskunft über den Ort und die Qualität der Hölle. Was für Ketzer von Bedeutung ist, es werden Wege zur Vermeidung der Hölle aufgezeigt.
Das Büchlein ist nicht teuer, man kann sich den Spaß leisten. Eine wärmende Lektüre an kalten Winterabenden, aber nur wenn man einen Sinn für schwarzen Humor hat.
Leseprobe:
Zitat:
Ein bedeutender Unterschied ist, dass die KZs „nur“ zeitweiliges Leid bedeuteten, die Hölle aber ewig währt.
Seite 29
Zitat Ende

#199:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 11.12.2005, 22:36
    —
Rotnase hat folgendes geschrieben:
Eine nicht unbedingt ernst gemeinte Empfehlung!
H.W. Deppe
Wie wird es in der Hölle sein?
Taschenbuch, 94 S., Betanien, März 2005

Nun ja, ich kann dieses Buch schon ernsthaft empfehlen. Zusammen mit Karlheinz Deschners "Abermals krähte der Hahn" kann es unter Umständen sehr meinungsbildend wirken. Cool

#200:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.12.2005, 22:36
    —
Lachen

#201:  Autor: IvanDrago BeitragVerfasst am: 11.12.2005, 23:08
    —
sh. auch

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=382654&highlight=#382654

#202:  Autor: gavagaiWohnort: Wasserburg BeitragVerfasst am: 12.12.2005, 00:01
    —
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Gunnar Schedel hat folgendes geschrieben:
um das Werk des Herrn Kosiek besser einschätzen zu können, ist es gut zu wissen:....

Ich dachte bisher immer, daß man, um das Werk eines Autors besser einschätzen zu können, dieses gelesen haben sollte.

Das stimmt prinzipiell. Doch bei 80.000 Neuerscheinungen kann man diese Devise nicht immer anwenden. Wenn man nun weiß (oder durch Gunnar darauf hingewiesen wird), dass aus diesem Verlag hauptsächlich Schrott kommt, so sollte man lieber die anderen 79.999 Neuerscheinungen lesen. Bis zum 31.12. sind nur noch 20 Tage (und dann beginnen die 80.000 wieder neu!).

#203:  Autor: gavagaiWohnort: Wasserburg BeitragVerfasst am: 12.12.2005, 00:03
    —
Wendor hat folgendes geschrieben:
Die Würde und Opfer bleiben auf der Strecke.
Wie soll das gehen? 60.000.000 Opfer sind spätestens seit 1945 durch die Nazi-Mörder tot. Wie können Tote auf der Strecke bleiben?

#204:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 17.12.2005, 12:44
    —
Endlich ist Stephen Jay Goulds letztes Buch auch auf Deutsch erschienen:

Die Presse hat folgendes geschrieben:
In deutscher Übersetzung ist der Band mit erheblicher Verspätung erschienen, und daher jetzt in Gefahr, inmitten der Flut von Büchern übersehen zu werden, obwohl er Dokument einer einzigartigen Persönlichkeit ist, die einen ganz spezifischen Typ des Wissenschafts-Essays entwickelt und zu einer wahren Kunstform gemacht hat.
Zitat:
Als Stephen Jay Gould 2001 seinen zehnten Essayband mit dem Titel "Ich bin gelandet" erscheinen ließ, konnte man nicht ahnen, dass man den Titel nur wenig später auch anders lesen würde. Anfang 2002 stellte sich heraus, dass er zum zweiten Mal an Krebs erkrankt war. Er ist am 20. Mai 2002, nur 60 Jahre alt, gestorben.

Stephen Jay Gould: Das Ende vom Anfang der Naturgeschichte. Essays. 512 S., geb., € 25,60 (S. Fischer Verlag, Frankfurt /Main)

#205:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 11.01.2006, 23:10
    —
ich hab über die Feiertage Bernhard Hennen - Die Elfen gelesen und war mehr als nur begeistert. Auch wenn der Einband von Herr der Ringe spricht, so hat das Buch nichts damit zu tun und Bernhard Hennen hat nicht nur ein gewaltiges und fesselndes Fantasy-Epos geschaffen, sondern auch eine eigene stimmungsvolle Welt.
Ich freu mich schon auf den Nachfolger.

P.S. Hat jemand "Die Orks" oder "Die Zwerge" gelesen?

#206:  Autor: Finril BeitragVerfasst am: 11.01.2006, 23:16
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
ich hab über die Feiertage Bernhard Hennen - Die Elfen gelesen und war mehr als nur begeistert. Auch wenn der Einband von Herr der Ringe spricht, so hat das Buch nichts damit zu tun und Bernhard Hennen hat nicht nur ein gewaltiges und fesselndes Fantasy-Epos geschaffen, sondern auch eine eigene stimmungsvolle Welt.
Ich freu mich schon auf den Nachfolger.

P.S. Hat jemand "Die Orks" oder "Die Zwerge" gelesen?


Die Orks hab ich gelesen. Die Zwerge auch, aber den Inhalt der Zwerge kann ich dir nicht mehr klar schildern. Die orks finde ich nicht empfehlenswert. Oder magst du etwa Orks, die mit Maschinengewehren rumlaufen?

Die Elfen habe ich bisher nicht gelesen, werde ich aber tun.

#207:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 11.01.2006, 23:18
    —
Finril hat folgendes geschrieben:


Oder magst du etwa Orks, die mit Maschinengewehren rumlaufen?


Super, schon wieder 14 Euro gespart!
Danke!

#208:  Autor: Finril BeitragVerfasst am: 12.01.2006, 00:11
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Finril hat folgendes geschrieben:


Oder magst du etwa Orks, die mit Maschinengewehren rumlaufen?


Super, schon wieder 14 Euro gespart!
Danke!


Mr. Green

Zum Glück klaue ich immer Bücher von Freunden. Die kaufen sich alle Bücher für 50€ und ich lese sie.

#209:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 12.01.2006, 10:47
    —
Finril hat folgendes geschrieben:
Oder magst du etwa Orks, die mit Maschinengewehren rumlaufen?


Klar. Mr. Green




#210:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 11.02.2006, 16:27
    —
So, wer kann mir ein Buch empfehlen, welches etwa 10 Stunden Lesestoff bietet?

Der Schwarm ist schon Hinflugslesestoff, aber irgendwas brauch ich noch für den Rückflug nach .de

#211:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.02.2006, 03:26
    —
Finril hat folgendes geschrieben:
Die orks finde ich nicht empfehlenswert. Oder magst du etwa Orks, die mit Maschinengewehren rumlaufen?

Äh, meines Wissens war das aber das Buch 'Die letzte Schlacht der Orks'.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492285333
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492700772

Pfeifen

#212:  Autor: ChinaskyWohnort: Hoher Norden BeitragVerfasst am: 29.03.2006, 15:22
    —
Hab hier schon ein paar Titel mir aufgeschrieben, die ich zukünftig mir mal besorgen werde.
Mein erster Post in diesem sehr interessanten Forum soll für Neal Stephensons "Quicksilver" werben.
Ist der erste (und bislang einzige ins Deutsche übersetzte) Teil einer Triologie, die er den "Baroque-Circle" nennt.
Für mich das Buch der letzten zehn Jahre und der einzige mir bekannte echte "Europa-Roman". Spielt im Barock und hat als zwei wichtige zeitgeschichtliche Protagonisten Sir Issac Newton und Wilhlem Leibniz. Eine kurze Inhaltsangabe würde mich überfordern, denn das eine zu betonen heißt in diesem Fall stets, das andere ungerechtfertigt zu verschweigen. Interessant ist für mich insbesondere, daß hier der Beginn der Aufklärung geschildert wird, der "Clash of Civilisations" innerhalb Europas. Noch ist der 30jährige Krieg nicht lang her und im politischen England sind der Katholizismus eines Trohnanwärters und seine Zeugungsfähigkeit (wegen der Thronerben-Frage) gleich wichtig.
In Wien werden die Türken zurückgeschlagen, in Amsterdam blüht die Tulpenbörse und Louis XIV läßt seine Truppen über den Rein marschieren, während die Royal Society in London sich mit Vivisektionen von Hunden und dem Erfinden von Wasserwaagen beschäftigt. Rattenfänger in Paris stellen interessante Theorien auf und muselmanische Piraten entführen alle, die im Mittelmeer nicht auf der Hut sind, in die Sklaverei.

Mist, jetzt hab ich doch schon ein paar wenige Inhalts-Punkte verraten. Das ist nicht fair, denn nun könnte mancher Fan mitteldeutschen Sagentums meinen, es käme keine Walpurgisnacht im Harz vor, oder die Lieblingsportart Wilhelm von Oranjens würde nicht geührend berücksichtigt oder...

Kenner des letzten Stephenson-Romans Cryptonomicon treffen auf alte Bekannte - oder doch deren Vorfahren: Daniel Waterhouse und Jack Shaftoe spielen die Hauptrollen dieses Romans, auch Enoch Root (hier noch: der Rote) hat seine Auftritte. Insbesondere aber finde ich die weibliche Protagonistin gelungen: Eliza, eine einstige Haremsdame, die auf abenteuerlichen Umwegen zur Insiderin an der Amsterdamer Börse wird und als Doppel- und Tripel-Agentin sich in die große Staatspolitik einmischt.

Manche Leute beschweren sich über etwaige Längen dieses rund 1200seitigen Buches. Für meinen Geschmack war es viel zu kurz, und ich könnte heulen, daß die Folgebände immer noch nicht in Übesetzung vorliegen. Denn meine Englischkenntnisse mögen für die Zeitungslektüre ausreichen, aber nicht für Stephenson im Original.

Daß "Quicksilver" nicht begeisterter in Deutschland aufgenommen wurde, kann nur daran liegen, daß viele der meinungsbildenden Rezensenten zu faul sind oder Stephenson wegen "Snowcrash" und "Diamond Age" (die ich beide großartig fand!) schon in eine Schublade gesteckt wurde, die nun einfach nicht mehr geöffnet wird.

Es grüßt der Hank

#213:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 01.04.2006, 14:44
    —
Off-Topics abgetrennt.

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=442709#442709

#214:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 10:49
    —
Dagmar Herzog
Die Politisierung der Lust. Sexualität in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Siedler, 2005


Fand ich recht interessant.

#215:  Autor: Zwergpirat BeitragVerfasst am: 19.05.2006, 23:53
    —
Computersklaven

Sind ja auch einige hier, oder? zwinkern Lustige Geschichten ausm Alltag der Sklaven.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3421053634/qid=1148073480/sr=1-1/ref=sr_1_2_1/303-1401867-6833853

#216:  Autor: HofnarrWohnort: Holledau BeitragVerfasst am: 29.06.2006, 08:46
    —
Laurence Gardner
Das Vermächtnis des heiligen Grals
Heyne Verlag

Hier wird geschildert, daß Jesus nicht Gottes Sohn ist sondern politisch motiviert reagierte.
Auch seine angeblichen Wunder werden erklärt.
Ich finde es ganz interessant....

#217:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 29.06.2006, 09:41
    —
Kennt jemand das Stück: Weiter, weiter,weiter...? Ich kann grad nicht den Autor finden.

Ich habe gerade eine Analyse des Sowjetkommunismus gelesen, und da wurde das mehrmlas erwähnt.

Es handelt sich um ein doku-drama, in dem Lenin fiktive Dialoge mit seinen Nachfolgenrn führt, sowie diese mit Vertretern des Zaren.

Darin sollen folgnede Zitate fallen:
Lenin zu Stalin: "Wenn sie glauben, mein Werk fortzuführen, dann bin ich ken Leninist."

Lenin zu Stalin: "Die Russen werden niemals vergesen, was Dschingis Kahn und seine Tartearne ihnen angetan haben. In tausend Jahren wird der Name Lenin verweht sein, aber an Stalin wird man sich ebenfalls immer erinnern".

#218:  Autor: gavagaiWohnort: Wasserburg BeitragVerfasst am: 29.06.2006, 10:13
    —
Servus Freunde,
plötzlich lebt hier der Thread wieder auf.
Gleich zum Neil Stephenson-Freund. Ich fand "Snow-Crash" zunächst exzeptionell gut (Idee, Ausarbeitung). Aber je weiter ich las und dem Autor nix Neues mehr einfiel, desto öder wurde es. Bis ich auf ca. S. 120 (englische Ausgabe) die weitere Zeit zu schade fand.

Meine Anfrage:
Im privaten Literaturclub lesen wir die nächsten Monate was zu Musik in
der Literatur (Belletristik, allenfalls Biografien).
Geplant ist Richard Powers: The Time of Our Singing (Klang der Zeit).
Unter anderem Aspekt lasen wir schon Thomas Bernhard: Der Untergeher.
1) Ich erinnere mich in den Neuankündigungen der letzten Monate von
einem Roman gelesen zu haben, in dem ein Kind zum Klavierspieler erzogen
wird und erst spät merkt, dass es Mädchen gibt. Wer kann aus diesen
spärlichen Angaben was machen?
2) Weitere Empfehlungen zum Musikthema sind ebenfalls erwünscht.

#219:  Autor: UdoWohnort: 19376 Malow BeitragVerfasst am: 16.07.2006, 18:56
    —
Hallo Leute !

Der Beweis, der den Schuldwahn vollkommen entlarft !

Einer der wesenlichsten negativen Momente,dieser Perversion wird von den Klerikalen Kräften aufrecht, oder künstlich am Leben gehalten.Auch wenn das Gefasel von Liebe deinen Nächsten, den Menschen immer noch das Hirn vernebelt.Es kommt nicht darauf an,was GESAGT WIRD,sondern es kommt darauf an was GETAN wird.Natürlich verschaffen sich diese Kräfte mit unseren Steuergeldern einen sozialen Hintergrund.In Wahrheit zerquetschen sie aber mit ihrem Schuldwahn die menschliche Seele und verhindern so die VERANTWORTUNG jedes Menschen für sein eigenes Leben.

In diesem Buch, Der Heidnische Heiland, von Tom Harpur, wird der WISSENSCHAFTLICHE BEWEIS geführt,dass die Jesusgeschichten ca 8000 Jahre alt ist und somit von den KLERIKALEN aus der altägyptischen Mythologie GEKLAUT wurden.Das heißt,die Jesusgeschichte ist nie REAL geschehen,Jesus hat niemals als Mensch gelebt,weil er als Mythos schon seit tausenden von Jahren in ALLEN mystischen Vorstellungswelten der Altvorderen, immer schon existiert hat.
Der Prometheus der griechischen Mythologie wurde auch an einen FELS(Kreutz),,genagelt" und die Greifvögel fraßen an seiner Leber.

1799 fand ein französischer Militär an den Ufern des Nil den ,,Rosetenstein",die Schriftzeichen darauf konnten so etwa 1822 entschlüsselt werden,dass ist der ,,Stein der Weisen",überprüft können diese Wahrheiten, an vielen anderen Schriftzeichen in den Königsgräbern und Pyramiden . Es ist kein Zweifel mehr möglich,2000 Jahre Menschheitsgeschichte wurden von blutrünstigen, machtkranken Kreaturen vollkommen DEFORMIERT.

Das ,,Jesusprinziep" finden wir übrigens selbst im Hinduismus oder bei Buda wieder,da hat es , nur einen anderen Namen.

Diese Zusammenhänge könnten eine Fusion und Reform der gesammten ,,Weisheitslehren" der Menschheit bewirken,wenn sie weltweit bekannt gemacht würden.Es ist den Klerikalen und den Geldeliten schon viel zu lange gelungen die ,,Glaubensrichtungen" auf einander zu hetzen.
Diese Kräfte wollen den FRIEDEN unter den Menschen VERHINDERN.Sonst wäre dieses Buch schon in allen Lehrplänen der Schulen dieser Welt zu finden.

Gruß Udo.

#220:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.07.2006, 19:37
    —
Ludwig Wittgenstein - Über Gewissheit

Dieses Werk gehört zusammen mit den Philosophischen Untersuchungen zum Kern seiner Spätphilosophie und war das letzte Werk, das er in seinem Leben vollendete. Bereits in den Philosophischen Untersuchungen hatte sich Wittgenstein deutlich von seinem frühen Werk, dem Tractatus logico-Philosophicus, distanziert und eine Theorie des Sprachgebrauchs entwickelt, die metaphysische Sprachtheorien, also beispielsweise die Verknüpfung von Sprache und Vorstellung als bedeutungsgebendes Element der Sprache, ablehnte und die Sprache und ihre Sinnhaftigkeit auf eine öffentliche Praxis zurückführte. In diesem Werk führt er diese Logik fort und wendet sie auf das Gebiet der Erkenntnistheorie an, insbesondere um die Begriffe 'Wissen' und 'Gewissheit' zu klären.

Das Buch stellt im Grunde eine Reaktion auf den realistischen Philosophen Moore dar, welcher den Skeptizismus durch das Aufführen von Faktenbehauptungen mit offensichtlicher Evidenz zu widerlegen versuchte. Beispielsweise hob er seine Hand und sprach dabei die Worte 'Ich weiss, dass hier eine Hand ist'. Wittgenstein untersucht nun mit der ihm eigenen Genauigkeit die Alltagssprache darauf, wie die Begriffe des Wissens und der Gewissheit verwendet werden, um gleichzeitig Moores Widerlegung des Skeptizismus ad absurdum zu führen und seinerseits den Skeptizismus zu widerlegen. So untersucht er beispielsweise die Fälle, wann man im Alltag sagen würde, man wisse, dass etwas der Fall sei, also z.B. dass hier eine Hand sei.

Auf diese Weise entwickelt er eine Gewissheitskonzeption, die Moore zwar eine Gewissheit über die Existenz seiner Hand zugesteht, die jedoch dem Gewissheitsbegriff die metaphysische Basis entzieht. Nicht eine metaphysische Erkenntnis sei es, die Moores Feststellung berechtigt erscheinen lasse, sondern die öffentliche Praxis, also die Tatsache, dass die Beteiligten so handeln, als wüssten sie, dass dort Moores Hand sei. Daher werde auch der Satz 'Ich weiss, dass hier eine Hand ist' so selten im Alltag ausgesprochen: Im Alltag urteilt man diesen Satz nicht, sondern man handelt nach ihm. Wenn nun einer beispielsweise äußern würde: 'Ich weiss nicht, ob hier meine Hand ist' oder gar 'Ich weiss, dass hier keine Hand ist', so meint Wittgenstein, würde man eben nicht meinen, er beherrsche unser Sprachspiel und habe sich eben in diesem Punkt geirrt, sondern man würde überhaupt nicht verstehen, was er eigentlich sagen will. Man würde glauben, dass er das allgemeine Sprachspiel nicht beherrsche; man würde ihn also nicht für im Irrtum, sondern für geistesgestört halten. Hiermit schlägt Wittgenstein auch eine Brücke zu seiner Konzeption einer Philosophie der Psychologie, die er im zweiten Teil der Philosophischen Untersuchungen darlegte und ausarbeitete.

Wittgenstein beweist in diesem Werk wieder einmal die für ihn so typische Finesse und Genauigkeit bei der Untersuchung der realen Sprachwirklichkeit und Sprachpraxis. Dabei benutzt er die für sein Spätwerk typische einfache und eingängige Sprache, sodass dieses Werk, anders als beispielsweise das Tractatus logico-Philosophicus, auch für Einsteiger erschwinglich zu lesen ist. Nicht nur führt er die drei großen klassischen erkenntnistheoretischen Positionen Realismus, Idealismus und Skeptizismus auf einen Schlag ad absurdum, sondern er schafft es darüber hinaus auf gekonnte Weise, seine Auflösung dieser erkenntnistheoretischen Frage mit seiner Sprachkonzeption und seiner Philosophie der Psychologie zu verknüpfen. Darüber hinaus fasziniert es, mit welcher Brillianz Wittgenstein die Absurdität der klassischen, metaphysischen Sprachverständnisse aufdeckt, da deren Voraussetzungen oftmals für das Funktionieren von Sprache überhaupt nicht gebraucht werden. Mit Fug und Recht kann man die Sprachphilosophie des westlichen Kulturkreises in zwei Epochen einteilen: die Epoche vor dem späten Wittgenstein und die Epoche ab dem späten Wittgenstein. Als eines der Kern-Werke der Spätphilosophie Wittgensteins gehört 'Über Gewissheit' in jedes Philosophen-Bücherregal.

#221:  Autor: satscheWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 05.08.2006, 04:10
    —
Hast du einen opa, schick ihn nach Europa:
http://www.swr.de/imperia/md/content/swr2/buchkritik/bukri060804.rtf

#222:  Autor: Rinderwahn BeitragVerfasst am: 11.08.2006, 20:14
    —
Vergesst was ich bisher geschrieben habe, vergesst was ich schreiben werde, vergesst den Namen Rinderwahn (es gibt Schlimmeres), vergesst auch den igitt klingenden Namen dieser Domain.

http://www.zurwahrheit.de/

"Auf Ein Wort" - ein wirklich geniales ebook zum freien Download. Einfach zu lesen und sicherlich interessant für jeden, der im FGH irgendwas tut. Ob's die Wahrheit ist, das weiß ich nicht, aber eines kann das Buch sicher - nämlich dass der Leser die WElt a bissal anders sieht.

Vom Anfang lesen und druchhalten! 3x Lachen

#223:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 22.09.2006, 10:23
    —
Ich empfehle von Frank Schätzing "Nachrichten aus einem unbekannten Universum". Schätzing ist zur Zeit bekannt als Autor von "Der Schwarm".
Schätzing erzählt in seinem neuen Buch von der Evolution, der Entstehung des Lebens und eine Menge aus einer Welt, von der wir viel weniger wissen als vom Weltraum, den Weltmeeren. Er breitet ein Bild des augenblicklichen Wissensstandes aus, von der Entstehung der ersten Einzeller bis hin zu der Frage, ob es auf anderen Planeten Leben geben könnte. Das alles ist leicht verständlich, unterhaltsam und sehr humorvoll geschrieben. Ein einziges Vergnügen!

#224:  Autor: Latenight BeitragVerfasst am: 24.09.2006, 14:27
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich empfehle von Frank Schätzing "Nachrichten aus einem unbekannten Universum". Schätzing ist zur Zeit bekannt als Autor von "Der Schwarm".
Schätzing erzählt in seinem neuen Buch von der Evolution, der Entstehung des Lebens und eine Menge aus einer Welt, von der wir viel weniger wissen als vom Weltraum, den Weltmeeren. Er breitet ein Bild des augenblicklichen Wissensstandes aus, von der Entstehung der ersten Einzeller bis hin zu der Frage, ob es auf anderen Planeten Leben geben könnte. Das alles ist leicht verständlich, unterhaltsam und sehr humorvoll geschrieben. Ein einziges Vergnügen!


Da würde ich gern noch "Lautlos" von Schätzing ergänzen. Mit dem gewohnten Recherchehintergrund erzählt er in dem Buch die Geschichte um ein fiktives Mordkomplott gegen Bill Clinton im Rahmen des Jugoslawienkrieges.
Auf jeden Fall lohnt es sich, in der Buchhandlung mal den Anhang zu überfliegen.

#225:  Autor: Latenight BeitragVerfasst am: 24.09.2006, 15:01
    —
Jean-Pierre Boris: (Un) FairTrade - Das profitable Geschäft mit unserem schlechten Gewissen

Der Klappentext über den Autor: Der französische Autor Jean-Pierre Boris ist Chefredakteur bei Radio France Internationale und Kenner der Materie. In einer Sendereihe mit täglich neuen Beiträgen kommentierte er über sieben Jahre lang die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen im Rahmen der Globalisierung sowie ihre Bedeutung für uns Verbraucher.

Das Büchlein ist recht schnell und kurzweilig gelesen. Der Stil erinnert mich an eine Fernsehdoku. Der Leser wird also nicht mit Statistiken überhäuft, sondern vielmehr soll ein knapper, plastischer Überblick über die Interessensparteien und Entwicklungen auf unterschiedlichen Rohstoffmärkten gegeben werden.
Ich hab definitv einige zusätzliche Perspektiven mitgenommen.

Ein recht interessantes Kapitel zum Fair Trade schließt das Buch ab. Trotz der Kürze kann Boris recht gut vermitteln, warum er in diesem Zusammenhang von "intellektuellem Betrug" schreibt.

Definitiv lesenswert Daumen hoch!

#226:  Autor: ChinaskyWohnort: Hoher Norden BeitragVerfasst am: 13.10.2006, 13:49
    —
@Rinderwahn: Öhm... Kann ich den Smiley so verstehen, daß das von Dir verlinkte Buch Schrott ist? Hab mir das mal kurz gezogen und komme leider nicht weiter als nach Seite 2. Dann kann ich nicht weiterlesen, weil meine geistigen weißen Blutkörperchen mit einem Immunschock drohen...

#227:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 15.10.2006, 10:57
    —
Richtig, ja, dieses e-book "Zur Wahrheit". Hatte es schon wieder vergessen.
Puh, "wer will sich mit den Narr'n befassen" sagte Mephisto. Der Trottel glaubt ja sogar an fliegende Untertassen.

#228: Schiffbruch mit Tiger Autor: Celsus-2006Wohnort: Süddeutschland BeitragVerfasst am: 18.10.2006, 16:44
    —
Hat von euch jemand "Schiffbruch mit Tiger" gelesen? Immerhin ein Weltbestseller, aber das heißt bekanntlich wenig.
Ich finde es ist eine gute/ skurrile Romanidee, es ist auch ganz gut geschrieben.
Empfehlen kann ich es dennoch nicht so ganz, denn es hat für mich einen riesigen Haken:

Die ganze sinnlose Leidensgeschichte des Schiffbrüchigen Jungen, der monatelang auf hoher See treibt, sowie dann die rein zufällige Endteckung und Rettung ist eigentlich ein schönes Plädoyer dafür, dass wir in einer Welt ohne Gott leben und allein durch Glück und Überlebenswillen und Geschicklichkeit das Überleben in so einer Situation noch möglich ist.
Statt dessen nimmt das Buch aber die völlig unlogische Wendung, dass nur Gott nach Monaten der Quälerei für Rettung sorgt. Albern und das ganze Buch entwertend.

Viele Grüße,
Celsus

#229:  Autor: alfons BeitragVerfasst am: 30.10.2006, 00:18
    —
Zur Zeit gibt es gerade kostenlos Teile der Bibel als Hörbuch-Download.

Empfehlenswert: Peter Sodann, auch als Tatort-Kommissar bekannt, liest den Prediger Salomo.

Zu finden: hier


Alfons

#230:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.12.2006, 16:37
    —
Bitte um Empfehlungen:

Ich habe mich in letzter Zeit etwas mit Sartre, seiner Biographie und seiner Philosophie beschäftigt. Ich würde mir gerne auf Weihnachten ein gutes Buch zur Einführung kaufen (nicht nur eine Biographie sondern auch ein fundierterer Einstieg in seine Denkweise und seine Werke).
Kann jemand ein gutes Buch empfehlen, das nicht nur für Philosophie Studenten sondern auch für interessierte Laien geschrieben ist?

Danke.

#231:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 07.12.2006, 00:12
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wittgenstein beweist in diesem Werk wieder einmal die für ihn so typische Finesse und Genauigkeit bei der Untersuchung der realen Sprachwirklichkeit und Sprachpraxis. Dabei benutzt er die für sein Spätwerk typische einfache und eingängige Sprache, sodass dieses Werk, anders als beispielsweise das Tractatus logico-Philosophicus, auch für Einsteiger erschwinglich zu lesen ist. Nicht nur führt er die drei großen klassischen erkenntnistheoretischen Positionen Realismus, Idealismus und Skeptizismus auf einen Schlag ad absurdum, sondern er schafft es darüber hinaus auf gekonnte Weise, seine Auflösung dieser erkenntnistheoretischen Frage mit seiner Sprachkonzeption und seiner Philosophie der Psychologie zu verknüpfen.


Ich würde mir erlauben, eine Frage an dich zu richten: Wenn ich mich näher mit Wittgenstein beschäftigen will, womit sollte ich anfangen und was sollte man auf jeden Fall lesen? Sollte man mit seinem Erstwerken anfangen (also Tractatus etc.), obwohl er ja später doch ein so deutlich anderes Gedankengebäude vertrat? Falls du - oder jemand anderes - mir weiterhelfen könnte, wäre das sehr freundlich.

#232:  Autor: kamelpeitscheWohnort: Devil's Dancefloor BeitragVerfasst am: 07.12.2006, 00:40
    —
boomklever hat folgendes geschrieben:
Bitte um Empfehlungen:

Ich habe mich in letzter Zeit etwas mit Sartre, seiner Biographie und seiner Philosophie beschäftigt. Ich würde mir gerne auf Weihnachten ein gutes Buch zur Einführung kaufen (nicht nur eine Biographie sondern auch ein fundierterer Einstieg in seine Denkweise und seine Werke).
Kann jemand ein gutes Buch empfehlen, das nicht nur für Philosophie Studenten sondern auch für interessierte Laien geschrieben ist?

Danke.


"Der Ekel"

#233:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 07.12.2006, 01:08
    —
@boomklever

Dazu sollte eins geklärt sein: Liegt dir mehr an philosophischen Aufsätzen oder seinen existenzialistisch verbrämten, literarischen Werken?

#234:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.12.2006, 08:18
    —
@kamelpeitsche: Danke!
Kival hat folgendes geschrieben:
@boomklever

Dazu sollte eins geklärt sein: Liegt dir mehr an philosophischen Aufsätzen oder seinen existenzialistisch verbrämten, literarischen Werken?

Eher philosophische Aufsätze (auch Sekundärliteratur).

#235:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 07.12.2006, 16:29
    —
Dann rate ich vom Ekel eher ab und schaue mal nach, was sich da empfehlen ließe.

#236:  Autor: kamelpeitscheWohnort: Devil's Dancefloor BeitragVerfasst am: 07.12.2006, 16:33
    —
boomklever hat folgendes geschrieben:
@kamelpeitsche: Danke!
Kival hat folgendes geschrieben:
@boomklever

Dazu sollte eins geklärt sein: Liegt dir mehr an philosophischen Aufsätzen oder seinen existenzialistisch verbrämten, literarischen Werken?

Eher philosophische Aufsätze (auch Sekundärliteratur).


Oh, in diesem Fall ist "Der Ekel" auch nicht so erste Wahl. Das ist in etwa so, als wenn du Camus' Existenzialismus über "Der Fremde" verstehen wolltest.

#237:  Autor: Celsus-2006Wohnort: Süddeutschland BeitragVerfasst am: 07.12.2006, 16:51
    —
Eine Empfehlung von mir in diesem Fall ist Jacques Monod: Zufall und Notwendigkeit. Ein Buch wie eine Rasierklinge, es läßt nichts übrig von Mystik, Mythen und Religion. Wie beim "Alleszermalmer" Kant, aber zeitbezogen und auf Grundlage der Erkenntnisse der Molekulargenetik.

Das Buch wurde uns im Studium empfohlen, der Professor muss wohl Atheist gewesen sein...

#238:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.12.2006, 17:25
    —
Danke für die Ratschläge!
@kamelpeitsche: `Der Ekel' würde mich trotzdem interessieren, aber vielleicht unter Zuhilfenahme zusätzlicher Arbeitsmaterialen. Zum Einstieg aber lieber etwas allgemeineres, ideal wäre eben ein Buch, das sowohl die Biographie Sartres behandelt wie auch einen detaillierteren Überblick über seine Philosophie, den Existentialismus generell und den von Sartre im Besonderen, vermittelt.
Das hier sieht für mich recht interessant aus.

@Celsus: Ich hab mir das Buch auf Amazon mal angesehen, sieht auch interessant aus, davor will ich mir aber noch `The God Delusion' von Dawkins kaufen. Der Rezensent auf der Monod Seite hat von Dawkins Polemik gesprochen, genau die gefällt mir. zwinkern zynisches Grinsen Da finanziell diesen Monat bei mir nicht besonders viel drin ist werde ich mich aber erst mal meinen sartreschen Exkursionen widmen. zwinkern

#239:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 07.12.2006, 22:38
    —
boomklever hat folgendes geschrieben:
Das hier sieht für mich recht interessant aus.

Diese Reihe vom Junius Verlag ist überhaupt sehr zu empfehlen. Wer eine gute Einführung zu einem Denker sucht und nicht weiß, welches Buch das richtige ist, dürfte mit einem dieser Reihe kaum ein Risiko eingehen. Bis jetzt waren alle Bücher davon, die ich gelesen habe, sehr gut.

#240:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.12.2006, 22:49
    —
pyrrhon hat folgendes geschrieben:
boomklever hat folgendes geschrieben:
Das hier sieht für mich recht interessant aus.

Diese Reihe vom Junius Verlag ist überhaupt sehr zu empfehlen. Wer eine gute Einführung zu einem Denker sucht und nicht weiß, welches Buch das richtige ist, dürfte mit einem dieser Reihe kaum ein Risiko eingehen. Bis jetzt waren alle Bücher davon, die ich gelesen habe, sehr gut.

Sehr gut, das kommt auf meine Wunschliste. Hab gesehen, dass es aus der Reihe auch eines über Michel Foucault gibt, das kauf ich mir vielleicht noch dazu.

#241:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 08.12.2006, 00:10
    —
Ja, lies erst einmal das und wenn du dich dann wirklich bei Sartre vertiefen willst, kommst du wohl um sein Hauptwerk "Sein und Nichts" nicht drumherum.

#242:  Autor: Wölfin BeitragVerfasst am: 27.12.2006, 17:54
    —
Dirk Kurbjuweit, Unser effizientes Leben.
Die Diktatur der Ökonomie und ihre Folgen.

"Effizienz ist das ganz große Wort unserer Zeit.
Es wird nie angefochten, nie in Frage gestellt.
Niemand würde im Ernst für Ineffizienz streiten. Effizienz ist gut.
Seine Ziele mit dem geringstmöglichen Einsatz zu erreichen, kann nur sinnvoll sein.
Und doch glaube ich, dass eine Welt, die unter der großen, alles beherrschenden Überschrift Effizienz steht, keine besonders gute, besonders lebenswerte Welt ist.
Wenn überall und von jedem effizient gehandelt wird, kommt etwas Falsches dabei raus.
Das soll dieses Buch zeigen."
Dirk Kurbjuweit

#243:  Autor: Wölfin BeitragVerfasst am: 27.12.2006, 18:01
    —
Hans Weiss, Ernst Schmiederer, Asoziale Marktwirtschaft

Günter Wallraff war einst "ganz unten" unterwegs. Hans Weiss und Ernst Schmiederer sind es "ganz oben. Dort, wo die Global Player spielen..."

Im wahrsten Sinne des Wortes "spielen".
Lest selbst.
Gruß,
Wölfin

#244:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 31.12.2006, 23:02
    —
Ich habe eben das beste Buch meines Lebens zu Ende gelesen. Ich muss noch ein bisschen verdauen, ich fühle mich etwas ausgebrannt nachdem ich die letzten 100 Seiten am Stück gelesen habe aber mir ist klar, dass ich noch nie so ein brilliantes Buch in den Händen hatte. Der Ekel bekommt den Ehrenplatz in meinem Regal und als nächstes mache ich mich an `Das Sein und das Nichts', um zu sehen ob Sartre es geschafft hat, dieses Buch zu überbieten.

Smilie

Ich weiß, dass ich morgen nüchterner darüber berichten würde oder werde, und dass mir mein überschwengliches Lob dann vielleicht sogar peinlich sein wird aber das ist mir egal. Das will ich festhalten.

#245:  Autor: kamelpeitscheWohnort: Devil's Dancefloor BeitragVerfasst am: 01.01.2007, 21:36
    —
Das Buch, dass mein Leben gerettet hat, ist "Der Mythos von Sisyphos" von Albert Camus. Ich hätte niemals gedacht, dass ein Buch meine Stimmung derart aufhellen kann.

#246:  Autor: Finril BeitragVerfasst am: 01.01.2007, 21:46
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Finril hat folgendes geschrieben:
Die orks finde ich nicht empfehlenswert. Oder magst du etwa Orks, die mit Maschinengewehren rumlaufen?

Äh, meines Wissens war das aber das Buch 'Die letzte Schlacht der Orks'.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492285333
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492700772

Pfeifen


o.0 Naja ich habe auf jeden fall das Buch gelesen wo orks alle mit maschinengewehren abschlachten und das ist absolut unpassend welches buch das jetzt genau war weiß ich nicht mehr... aber ich dachte ich läge richtig Sehr glücklich

#247:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 01.01.2007, 22:54
    —
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Das Buch, dass mein Leben gerettet hat, ist "Der Mythos von Sisyphos" von Albert Camus. Ich hätte niemals gedacht, dass ein Buch meine Stimmung derart aufhellen kann.


Einerseits freut mich das, aber "Leben retten"? Ich hoffe, dass ist nur eine sprachliche Floskel. Ich komm auch langsam weiter und es ist herrlich, wenn ich auch teilweise Fehler in der Argumentation zu sehen glaube. Aber erstmal weiterlesen.

#248:  Autor: Sinuhe BeitragVerfasst am: 01.01.2007, 22:58
    —
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Das Buch, dass mein Leben gerettet hat, ist "Der Mythos von Sisyphos" von Albert Camus. Ich hätte niemals gedacht, dass ein Buch meine Stimmung derart aufhellen kann.

Ich bin jetzt auch gerade an dem Buch zu schaffen. Hab heute damit angefangen, verstehe aber schon gleich diesen Punkt hier nicht:
Albert Camus hat folgendes geschrieben:
Man bringt sich um, weil das Leben es nicht wert ist, gelebt zu werden - das ist zweifellos eine Wahrheit, freilich eine unergiebige Wahrheit, weil sie ein Gemeinplatz ist.

(S.17)
Ich verstehe nicht, wieso es zweifellos eine Wahrheit sein muss, da auch der Selbstmörder irren kann, und sein Leben es doch vielleicht Wert wäre gelebt zu werden. Oder Verstehe ich Camus da falsch? Was meint er mit dem Gedankeneinschub?

#249:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 01.01.2007, 23:01
    —
Er meint, dass jemand, der sich umbringt, sein Leben als wertlos erachtet, als nicht lebenswert. Er relativiert aber später, dass damit nicht alle Selbstmorde adäquat beschrieben sind. Ich hoffe, geholfen zu haben. Bei weiteren Fragen, vielleicht nicht über diesen Thread zwinkern

#250:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 01.01.2007, 23:36
    —
Noch ein Buch, das Leben retten kann:

"Alk", von Simon Borowiak.

Klappentext hat folgendes geschrieben:
Wie sieht ein Rausch von innen aus? Wie funktioniert eine Entgiftung? Bin ich Alkoholiker? Und wenn ja: Muss ich jetzt in die Gosse? Fragen über Fragen, die in diesem Buch beantwortet werden. Denn ALK ist das Buch für alle, die schon mal einen heben. Und für alle, die schon einen zuviel gehoben haben. Und für alle, die sich damit rumärgern müssen. Kurz: Das Buch für Genusstrinker, Profi-Trinker, Ärzte, Therapeuten, Winzer, Angehörige, Minderjährige, Getränkelieferanten und Hirnforscher ...

#251:  Autor: RieuxWohnort: Essen BeitragVerfasst am: 02.01.2007, 01:06
    —
Passt gut jetzt in den Fred:

Auf dem Dach eine Londoner Hochhauses treffen sich Silvester zufällig 4 denkbar verschiedene Menschen mit der gleichen Idee:
Das Leben ist schlecht und deshalb muss ich hier runter springen.
Dummerweise will das keiner der vier vor Zuschauern (den anderen 3 nämlich) machen - und so kommt alles ganz anders ...

Nick Hornby: "Along way down"
Droemer/Knaur (November 2006)

Sehr schön Sehr glücklich

#252:  Autor: letzterfreigeist BeitragVerfasst am: 09.01.2007, 08:54
    —
Wölfin hat folgendes geschrieben:
Dirk Kurbjuweit, Unser effizientes Leben.
Die Diktatur der Ökonomie und ihre Folgen.

"Effizienz ist das ganz große Wort unserer Zeit.
Es wird nie angefochten, nie in Frage gestellt.
Niemand würde im Ernst für Ineffizienz streiten. Effizienz ist gut.
Seine Ziele mit dem geringstmöglichen Einsatz zu erreichen, kann nur sinnvoll sein.
Und doch glaube ich, dass eine Welt, die unter der großen, alles beherrschenden Überschrift Effizienz steht, keine besonders gute, besonders lebenswerte Welt ist.
Wenn überall und von jedem effizient gehandelt wird, kommt etwas Falsches dabei raus.
Das soll dieses Buch zeigen."
Dirk Kurbjuweit


Ich habe das Buch auch gelesen, aber ehrlich gesagt nicht verstanden, was der Autor sagen wollte.

Eigentlich ist doch die ganze Natur auf Effizienz getrimmt. Ein effizienteres Lebewesen hätte sich gegenüber einem anderen sofort durchgesetzt.

Auch haben wir in unserer Gesellschaft kein Problem mit zuviel Ökonomie, sondern zuwenig. Würde man in vielen Dingen ökonomisch denken (wie das Unternehmen tun), käme man sofort zu naheliegenden humanen Lösungen.

#253:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 17.01.2007, 00:13
    —
Wer ein wirklich großartiges, hoch amüsantes Buch mit starkem religionssatirischem (i.e.L. Katholizismus) Einschlag lesen möchte, sollte sich mal nach einer gebrauchten Ausgabe von Mervyn Walls "Der unheilige Fursey" umsehen, u.a. bei Amazon zu bekommen. Wird im Deutschen leider nicht mehr aufgelegt, ist im Englischen aber wohl noch neu zu bekommen, wobei ich mir die Übersetzung (ohne das Original zu kennen) absolut gelungen scheint.


Es gibt auch eine Forsetzung "Furseys Rückkehr", die allerdings nicht annähernd an den ersten Teil ranreicht.

#254:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 19.01.2007, 05:34
    —
Fjodor Michailowitsch Dostojewski:

Schuld und Sühne (Raskolnikoff will armenarzt werden, darf er eine jüdische wucherin umbringen, damit er sich das studium finanziert und 1000e leben rettet? der vorige papst begann seine große ansprache in wien damit, dass er jene, die das mit ja beantworten für kommunisten hält.)

Die Dämonen: die weltanschaulichen hauptströmungen der damaligen zeit werden in 4 personen exemplarisch dargestellt (nihilist-anarchist, sozialist, liberaler und konservativer).

Brüder Karamasov: ähnliches Thema, mehr Herz-Schmerz.

#255:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 19.01.2007, 05:48
    —
und was wirklich lustiges (dostojewski ist die trauer selbst, aber faszinierend, weil er versucht, die psyche zu durchleuchten und das in den jahren ca 1850-80), p.g. wodehouse und seine jeeves-bücher: genialer diener löst alle aufgaben vom degenerierten adeligen, meist ohne dass der das bemerkt oder immer so, dass der degenerierte glaubt, es wäre seine idee gewesen. unendlich lustig. das beste lehrbuch des arschkriechens, also die einzige überlebensform im kapitalismus (außer man ist erbe).

#256:  Autor: letzterfreigeist BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 18:48
    —
Gunnar Heinsohn: Söhne und Weltmacht

Ein schockierendes Buch. Überlege schon den baldigen Kircheneintritt. Denn im Prinzip hilft wohl nur noch Beten.

#257:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 22:04
    —
Sinuhe hat folgendes geschrieben:

Albert Camus hat folgendes geschrieben:
Man bringt sich um, weil das Leben es nicht wert ist, gelebt zu werden - das ist zweifellos eine Wahrheit, freilich eine unergiebige Wahrheit, weil sie ein Gemeinplatz ist.


camus war ein arschloch, warum ihn also lesen?

#258:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 22:09
    —
GummiAlien hat folgendes geschrieben:
Sinuhe hat folgendes geschrieben:

Albert Camus hat folgendes geschrieben:
Man bringt sich um, weil das Leben es nicht wert ist, gelebt zu werden - das ist zweifellos eine Wahrheit, freilich eine unergiebige Wahrheit, weil sie ein Gemeinplatz ist.


camus war ein arschloch, warum ihn also lesen?


1. Warum war er ein Arschloch? 2. Auch ein Arschloch kann gut schreiben oder Recht haben...

#259:  Autor: Sinuhe BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 22:28
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
GummiAlien hat folgendes geschrieben:
Sinuhe hat folgendes geschrieben:

Albert Camus hat folgendes geschrieben:
Man bringt sich um, weil das Leben es nicht wert ist, gelebt zu werden - das ist zweifellos eine Wahrheit, freilich eine unergiebige Wahrheit, weil sie ein Gemeinplatz ist.


camus war ein arschloch, warum ihn also lesen?


1. Warum war er ein Arschloch? 2. Auch ein Arschloch kann gut schreiben oder Recht haben...

Würde ich auch gerne wissen.

#260:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 22:45
    —
Sinuhe hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
GummiAlien hat folgendes geschrieben:
Sinuhe hat folgendes geschrieben:

Albert Camus hat folgendes geschrieben:
Man bringt sich um, weil das Leben es nicht wert ist, gelebt zu werden - das ist zweifellos eine Wahrheit, freilich eine unergiebige Wahrheit, weil sie ein Gemeinplatz ist.


camus war ein arschloch, warum ihn also lesen?


1. Warum war er ein Arschloch? 2. Auch ein Arschloch kann gut schreiben oder Recht haben...

Würde ich auch gerne wissen.


In "Le Mythe de Sisyphe", wohl sein hauptwerk, kommt er ja zum schluss, dass dostojewskis aljoscha in "die brüder karamasow" die einzige figur ist, die dem absurden entkommt, weil er wirklich gläubig ist.

#261:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 22:48
    —
Vielleicht solltest du dir den Mythos noch einmal genauer durchlesen: Camus sagt ganz klar, dass das Ausweichen ins Religiöse einer irrationaler Sprung aus dem Absurden ist. Auch Dostojewskis Helden knicken im Endeffekt ein... Aber du hast immer noch nicht begründet wieso "Camus ein Arschloch war" - kommt das noch?

#262:  Autor: Sinuhe BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 22:50
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Vielleicht solltest du dir den Mythos noch einmal genauer durchlesen: Camus sagt ganz klar, dass das Ausweichen ins Religiöse einer irrationaler Sprung aus dem Absurden ist. Auch Dostojewskis Helden knicken im Endeffekt ein... Aber du hast immer noch nicht begründet wieso "Camus ein Arschloch war" - kommt das noch?

genau, kommt das noch?

#263:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 23:00
    —
Sinuhe hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Vielleicht solltest du dir den Mythos noch einmal genauer durchlesen: Camus sagt ganz klar, dass das Ausweichen ins Religiöse einer irrationaler Sprung aus dem Absurden ist. Auch Dostojewskis Helden knicken im Endeffekt ein... Aber du hast immer noch nicht begründet wieso "Camus ein Arschloch war" - kommt das noch?

genau, kommt das noch?


von mir aus: camus hetzte gegen die sowjetischen straflager, während der westen abermillionen von koreanern und indonesiern verbrannte, zu tode folterte, vernichtete und alles verbrecherische tat, was sich nur ein krankes gehirn ausdenken kann. aber auf dieses thema wollte ich nicht eingehen, weil das thema für solche foren einfach zu komplex ist, dh man müsste so viel über geschichte schreiben, was hier aber nicht wirklich reinpasst.

#264:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 23:05
    —
GummiAlien hat folgendes geschrieben:
camus hetzte gegen die sowjetischen straflager

Kritik an den Gulags war ja wohl auch angebracht.

GummiAlien hat folgendes geschrieben:
während der westen abermillionen von koreanern und indonesiern verbrannte, zu tode folterte, vernichtete und alles verbrecherische tat, was sich nur ein krankes gehirn ausdenken kann.

Tu quoque.

#265:  Autor: Sinuhe BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 23:08
    —
GummiAlien hat folgendes geschrieben:
Sinuhe hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Vielleicht solltest du dir den Mythos noch einmal genauer durchlesen: Camus sagt ganz klar, dass das Ausweichen ins Religiöse einer irrationaler Sprung aus dem Absurden ist. Auch Dostojewskis Helden knicken im Endeffekt ein... Aber du hast immer noch nicht begründet wieso "Camus ein Arschloch war" - kommt das noch?

genau, kommt das noch?


von mir aus: camus hetzte gegen die sowjetischen straflager, während der westen abermillionen von koreanern und indonesiern verbrannte, zu tode folterte, vernichtete und alles verbrecherische tat, was sich nur ein krankes gehirn ausdenken kann. aber auf dieses thema wollte ich nicht eingehen, weil das thema für solche foren einfach zu komplex ist, dh man müsste so viel über geschichte schreiben, was hier aber nicht wirklich reinpasst.

Der Mensch kann nicht allwissend sein.
Der Mensch kann nicht allgegenwärtig sein.
Camus ist ein Mensch. Wieso ist er ein Arschloch, wenn er sich zumindest gegen ein paar Straflager ausspricht? Bin darin aber nicht sehr belesen. Ich informier mich morgen und liefer nochmal meine durchdachtere Meinung ab.

gute nacht

#266:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 23:08
    —
GummiAlien hat folgendes geschrieben:
Sinuhe hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Vielleicht solltest du dir den Mythos noch einmal genauer durchlesen: Camus sagt ganz klar, dass das Ausweichen ins Religiöse einer irrationaler Sprung aus dem Absurden ist. Auch Dostojewskis Helden knicken im Endeffekt ein... Aber du hast immer noch nicht begründet wieso "Camus ein Arschloch war" - kommt das noch?

genau, kommt das noch?


von mir aus: camus hetzte gegen die sowjetischen straflager, während der westen abermillionen von koreanern und indonesiern verbrannte, zu tode folterte, vernichtete und alles verbrecherische tat, was sich nur ein krankes gehirn ausdenken kann. aber auf dieses thema wollte ich nicht eingehen, weil das thema für solche foren einfach zu komplex ist, dh man müsste so viel über geschichte schreiben, was hier aber nicht wirklich reinpasst.


Sicher doch, Gulag relativiert sich durch andere Verbrechen... - Es ist schon schrecklich, wenn man die sowjetischen Straflager kritisiert... - wenn er das in unlauterer Weise getan hat, möchte ich dafür Belege sehen.

#267:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 23:23
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Tu quoque.


ich habe mich mein leben lang mit kolonialgeschichte beschäftigt, da gab und gibt es verbrechen, die fast unvorstellbar sind. die gulags waren keine vernichtungslager wie die kz, abert auch absolut mörderisch, weil der westen die su aushungern wollte (in den lagern starben natürlich noch mehr, als bei den hungerblockade-katastrophen im land). aber das ist die normale westliche politik. unicef schätzt, dass die leltzte hungerblockade gegen den irak (von 1994-2002) ca einer million irakischen kindern das leben gekostet hat. bei einer bevölkerungszahl von 14 mill. kommt das schon in die nähe hitlerhafter taten.

wie gesagt, diese diskussion passt hier nicht her und wird wohl sehr lange sein, wenn ihr das ernsthaft durchziehen wollt.

#268:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 23:26
    —
Inwiefern hat der Westen die SU denn aushungern lassen? Das wüsste ich jetzt wirklich zu gerne.

#269:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 23:29
    —
Sinuhe hat folgendes geschrieben:

Der Mensch kann nicht allwissend sein.
Der Mensch kann nicht allgegenwärtig sein.
Camus ist ein Mensch. Wieso ist er ein Arschloch, wenn er sich zumindest gegen ein paar Straflager ausspricht? Bin darin aber nicht sehr belesen. Ich informier mich morgen und liefer nochmal meine durchdachtere Meinung ab.

gute nacht


man soll natürlich gegen gulags sein, aber nicht, wenn gerade millionen menschen von den napalmbombern des westens vernichtet werden, was eigentlich immer der fall war seit 1945 (aber auch davor).

ich hab morgen auch einen schweren tag, also jute nacht.

#270:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 23:30
    —
GummiAlien hat folgendes geschrieben:
Sinuhe hat folgendes geschrieben:

Der Mensch kann nicht allwissend sein.
Der Mensch kann nicht allgegenwärtig sein.
Camus ist ein Mensch. Wieso ist er ein Arschloch, wenn er sich zumindest gegen ein paar Straflager ausspricht? Bin darin aber nicht sehr belesen. Ich informier mich morgen und liefer nochmal meine durchdachtere Meinung ab.

gute nacht


man soll natürlich gegen gulags sein, aber nicht, wenn gerade millionen menschen von den napalmbombern des westens vernichtet werden, was eigentlich immer der fall war seit 1945 (aber auch davor).

ich hab morgen auch einen schweren tag, also jute nacht.
Nu gib mir wenigstens noch nen kleinen link...

#271:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 30.01.2007, 23:36
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Inwiefern hat der Westen die SU denn aushungern lassen? Das wüsste ich jetzt wirklich zu gerne.


"lernens geschichte", hat kreisky immer gesagt. ich geh jetzt pennen.

guck dir mal die alliierte intervention nach dem 1 wk. an (japan ist praktisch nie abgezogen (2 jahre 26-28 ) als die rote armee zu stark war, aber 28 warens mit mandschukuo wieder da). generalstreiks in london etc. rettete russland vor dem völligen verhungern durch die hungerblockaden.

#272:  Autor: letzterfreigeist BeitragVerfasst am: 31.01.2007, 00:22
    —
Sinuhe hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Vielleicht solltest du dir den Mythos noch einmal genauer durchlesen: Camus sagt ganz klar, dass das Ausweichen ins Religiöse einer irrationaler Sprung aus dem Absurden ist. Auch Dostojewskis Helden knicken im Endeffekt ein... Aber du hast immer noch nicht begründet wieso "Camus ein Arschloch war" - kommt das noch?

genau, kommt das noch?


Ja, bitte einen Link der beweist, dass Camus ein Arschloch war (und wenn möglich: immer noch ist).

#273:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 31.01.2007, 21:29
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Nu gib mir wenigstens noch nen kleinen link...


jetzt ehrlich, wenn du selbst nicht fähig bist über die aushungerung der su nach dem 1. wk paar seiten zu finden, oder über die bombardierung von korea (koreakrieg) oder den völkermord in indonesien durch die usa, hat es dann wirklich einen sinn, sich mit dir zu unterhalten? man muss doch vom diskussionspartner ein mindestmaß an bildung voraussetzen können, sonst ist das ganze nur eine art unterrichtsstunde und dazu bist du mir einfach zu - ich hätte jetzt fast "mies" geschrieben, weil du mich gleich einen kommunisten genannt hast, weil ich mich traute, eine zarte kritik am kapitalismus anzubringen - unwichtig.

#274:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 31.01.2007, 21:33
    —
Der Umgangston hier ist eben ein rauer.

Koreakrieg und Suharto sind mir Begriffe, aber die Aushungerung nicht.

Wobei ich die erste Hungersnot ja kennen - aber war der Westen auch am Holodomor beteiligt?

#275:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 01.02.2007, 00:50
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Der Umgangston hier ist eben ein rauer.

Koreakrieg und Suharto sind mir Begriffe, aber die Aushungerung nicht.

Wobei ich die erste Hungersnot ja kennen - aber war der Westen auch am Holodomor beteiligt?


findest du es nicht interessant, dass du (der du jeden, der den kapitalismus kritisiert sofort als kommunisten abqualifizierst), den holodomor kennst, aber das viel größere, weil unbestrittene verbrechen nach dem 1. wk überhaupt nicht kennst? damals halfen engl., amerikanische, deutsche (noch paar monate vorher erbitterte kriegsgegner), tschechische etc etc den zaristischen truppen beim versuch die terroristische zarenherrschaft aufrechtzuerhalten indem sie einfach krieg führten und eben versuchten die su auszuhungern (schon lange nach dem krieg. gib mal "koltschak wragel wiki ein, keine ahnung was dort steht, aber es gibt ja hoffentlich andere menschen, die nicht nur aus nazi sicht die geschichte betrachten.)

was den holodomor betrifft, ich hänge viel in russisch-ukrainischen diskussions-foren herum, aber mir ist einfach nicht klar, was da wirklich passiert ist. klar ist, dass damals auch in den usa millionen starben, weil sie nicht genug zum fressen hatten, die lebenserwartung nahm auch dort wegen der weltwirtschaftskrise dramatisch ab, ja heute wird noch an den schwarzen genozid begangen, ihre lebenserwartung, also der männer, ist 8 jahre kürzer als die der weißen, weil sie eben der falschen rasse angehören (von den zahlen her übertrifft das natürlich jährlich die "angeblichen" (vielleicht stimmts ja, auch wenn sich die russen dagegen total wehren, deshalb mein "angeblichen 'holodomor"") opfer des holodomor, aber das wird einem kämpfer für die weiße rasse wie dich wohl nicht kümmern, diese menschen (schwarze) sind für dich wahrscheinlich keine echten menschen, sonst würdst dich ja um ihr schicksal echauffieren, und nicht das der ukrainer vor fast 80 jahren.

#276:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 01.02.2007, 10:19
    —
Mit dem Posting sind wir wohl quitt.

#277:  Autor: Sisyphos II BeitragVerfasst am: 16.02.2007, 18:01
    —
GummiAlien hat folgendes geschrieben:
camus war ein arschloch, warum ihn also lesen?


Da war es wieder ....

Das Absurde kann in jedem beliebigen Forum jeden beliebigen Menschen anspringen.

Geschockt

#278:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 21.02.2007, 01:35
    —
Sisyphos II hat folgendes geschrieben:
GummiAlien hat folgendes geschrieben:
camus war ein arschloch, warum ihn also lesen?


Da war es wieder ....

Das Absurde kann in jedem beliebigen Forum jeden beliebigen Menschen anspringen.

Geschockt


Dazu kommt noch, dass ich den existenzialismus als eine wurzel der postmoderne sehe - die ich wegen ihres relativismus für vollkommen konservativ halte - und auch wenn camus die meiste zeit seines lebens kommunist war, er doch trotz seines pazifismus zum wegbereiter des neuen proto-faschismus - sprich postmoderne - wurde.

doch ehrlich gesagt, außer der pest habe ich nichts von ihm gelesen (außer halt in diversen lit. lexika etwas über seine sonstigen werke, wobei ich damals noch keine ahnung hatte, was existenzialismus überhaupt sein soll). seine spätwerke sind angeblich von heidegger beeinflusst und obwohl ich mich vor 2-3 jahren mal monate lang mit heidegger beschäftigte habe ich für ihn keine verwendung in meinem weltbild. also auch von der seite tote hose.

will damit sagen: camus' gedankenwelt ist ziemlich voll von subjektsduselei, kann aber auch sein, dass philosophie besser mit gefühlsbetonter prosa als mit wissenschaftlichen abhandlungen betrieben werden kann, dann war er eh ein großer.

#279:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 21.02.2007, 01:50
    —
Camus ist nicht eindeutig dem Existenzialismus zuordnenbar, auch wenn er sicherlich einige Züge davon trägt. Die Postmoderne ist nicht proto-faschistisch sondern relativistisch und lässt jegliche Auffassung zu - auch jede Intolleranz. Eine abgeschlossene Theorie der Postmoderne gibt es überraschenderweise noch nicht, was wohl auch daran liegt, dass wir in ihren Ausläufern (hoffentlich zwinkern ) leben.

Camus ist weniger Philosoph als Literat, das muss man klar sagen, aber ein Arschloch war er deswegen nicht.

PS: In "der" Philosophie gibt es allesmögliche... und die hermeneutische Richtung in Heideggers Tradition herrschte auch nur in Deutschland wirklich lange vor. Es gibt auch wissenschaftlich orientiertere moderne Philosophen (Popper, Albert, Vollmer - überhaupt die (pan-)kritischen Rationalisten). Eine andere starke Strömung der modernen Philosophie ist die sich vor allem auf den späten Wittgenstein berufende analytische Sprachphilosophie, aber auch hier gibt es eine Menge Richtungen, teilweise gehört sie auch dem hermeneutischen Lager an, wenn man das so ausdrücken will.

#280:  Autor: Sisyphos II BeitragVerfasst am: 23.02.2007, 11:21
    —
Einen kurzen Text dazu habe ich hier gefunden: http://www.albert-camus.net/downloads/existentialist.pdf

Rodion Ebbighausen: Ist Camus Existentialist? (05.02.2003)

Zitat:
[...] Für Camus „war nicht das faktische, bloße Existieren das Primäre, sondern das Entgegennehmen der Welt in ihrer ganzen Ambivalenz zwischen Faszination und Unglück.“ (Heonz Robert Schlette: Helenas Exil, S. 10) Ob die Existenz der Essenz vorausgeht ist für Camus eine zweitrangige Frage. Ihm geht es vielmehr darum sich mit dem Absurden, das er als seine „erste Wahrheit“ (MS, S. 145) bezeichnet, fortgesetzt auseinander zu setzen. Schlußendlich kann man sagen, daß es besser wäre, wenn eine Etikettierung denn unbedingt notwendig ist, ihn nicht dem Existentialismus zuzuordnen, sondern ihn, vor allem wegen seines Spätwerkes, als Moralisten in der Tradition eines La Rochfoucauld, Montesquieus oder Pascals einzuordnen.

#281:  Autor: GummiAlienWohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser BeitragVerfasst am: 02.03.2007, 22:19
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Die Postmoderne ist nicht proto-faschistisch sondern relativistisch und lässt jegliche Auffassung zu - auch jede Intolleranz.


habs vor paar tagen gelesen und überlegt, ob es einen sinn hat zu antworten. leider nicht, das thema ist so umfangreich, glaube ich, dass man das nicht mit mit paar mails, paar antworten abhandeln kann.

wär natürlich sehr interessant, aber leider habe ich auch sachen zu tun, die einfach mit meinem unmittelbaren überleben zu tun haben.

entschuldige also diesen schroffen diskussionsabbruch.

#282:  Autor: Sisyphos II BeitragVerfasst am: 02.03.2007, 22:30
    —
GummiAlien hat folgendes geschrieben:
wär natürlich sehr interessant, aber leider habe ich auch sachen zu tun, die einfach mit meinem unmittelbaren überleben zu tun haben.

entschuldige also diesen schroffen diskussionsabbruch.


Kein Problem. Trink ein Gläschen Wein und iss eine Wurst. Genieße das Leben und sieh gelegentlich dem Absurden ins Auge. zwinkern

#283: Chamfort Biographie 2007 Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 23.04.2007, 13:55
    —
Claude Arnaud, Chamfort. Die Frauen, der Adel und die Revolution, aus dem Französischen von Ulrich Kunzmann. Berlin 2007, Verlag Matthes & Seitz Berlin, 528 Seiten.

Für mich das Leseerlebnis dieses Frühjahrs:

Mit La Bruyére, La Rochefoucault und Vauvernagues zählte Nicolas Chamfort (1740-1794) zu den bedeutendsten französischen Aphoristikern. Die von ihm aufgeschriebenen Aussprüche waren nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, und so nannte Chamfort die – heute zumeist vergessenen – „Klarnamen“ derer, die sie hervorbrachten. Wie kein zweiter entlarvte er die Sitten im Hochadel seiner Zeit auf eine geistvolle Weise.
Die französische Originalfassung dieser Biographie erhielt von der Académie Française einen besonderen Preis. In den Werbetexten wird sie als „kongenial“ bezeichnet. Zwar ist sie in einer glänzenden Manier geschrieben, über die wohl kein deutscher Autor verfügen dürfte. Doch hat Chamfort kein Buch hinterlassen, das zum Vergleich dienen könnte. Nur seine posthum herausgegebenen Aphorismen erlangten Berühmtheit.

Nicolas, der sich erst später den Namen „Chamfort“ zulegte, kam als außereheliches Kind einer Provinzadligen und eines Domherren zur Welt. Um die Folgen dieses „Fehltritts“ zu vertuschen, wurde er in die Familie eines armen Kleinbürgers zur „Aufzucht“ gegeben. Es war ein prägendes Trauma für ihn, seine übrigen Verwandten standesgemäß aufwachsen und leben zu sehen, selbst aber in Armut dahinvegetieren zu müssen.

Aufgrund seines glänzenden Auftretens standen Chamfort später die Türen der adligen Salons offen. Das einzige Theaterstück, mit dem er bekannt wurde, das von einem Indianermädchen handelte, trug ihm die Bekanntschaft der um die Königin Marie Antoinette gescharten Hofkreise ein. Talleyrand, der unverschämte und geldgierige atheistische Bischof, späterer Außenminister Napoleons, und Mirabeau, die späteren Akteure der Revolution, wurden seine Freunde. Der Titel der Schrift des Abbé Sièyes „Was will der Dritte Stand?“ wurde in Wirklichkeit von Chamfort souffliert, der entscheidend zur Radikalisierung der Revolution nach 1791 beitrug, obwohl sein Name zumeist nicht unter denen der „Helden“ jener Zeit genant wird. Die Terreur Robespierres ereilte auch ihn: aus Angst vor der Gefangennahme verletzte er sich tödlich. Sein Nachlass wurde gestohlen. Eine Würdigung erfolgte vor allem durch Nietzsche.

Seine Bitterkeit erstreckte sich auch auf die Institution der katholischen Kirche, ohne dass er zu den „Entchristianisierungs“-Kampagnen des Jahres 1794 beigetragen hätte. Chamfort blieb Deist.

Das Buch verleiht eine neue Sicht auf das Frankreich mit der Losung „Nach uns die Sintflut“ und das atemberaubende Geschehen der von Grauen und Humor erfüllten Revolutionszeit.

Telliamed

#284:  Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 27.04.2007, 22:52
    —
Schule der Arbeitslosen

#285:  Autor: das tierchen BeitragVerfasst am: 27.04.2007, 23:56
    —
Zuletzt las ich "Ich musste immer lachen" von Dieter Hildebrandt. Herrlich. Und momentan bin ich eben an Desiree Nick. Nebenbei immer wieder Wippchen von Stettenheimer, Julius. Und Simplicissimus. Es geht doch ums Lesen, oder?

#286:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 27.04.2007, 23:58
    —
das tierchen hat folgendes geschrieben:
Zuletzt las ich "Ich musste immer lachen" von Dieter Hildebrandt. Herrlich. Und momentan bin ich eben an Desiree Nick. Nebenbei immer wieder Wippchen von Stettenheimer, Julius. Und Simplicissimus. Es geht doch ums Lesen, oder?



Wir haben einen "Was lest ihr gerade"-Thread. Hier sollen die Bücher rezensiert werden, eine ausführlichere Darstellung wäre hier also ganz wünschenswert.

#287:  Autor: Darwin UpheavalWohnort: Tief im Süden BeitragVerfasst am: 26.05.2007, 20:27
    —
Can we trust the bible? Mr. Green



#288:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 26.05.2007, 20:53
    —
Amazon empfiehlt mir

"Heiden, Juden, Christen. Positionen und Kontroversen von Hobbes bis Carl Schmitt" von Horst Althaus (Autor). Für schlappe 76 €; Taschenbuch.

Kennt den jemand? Kann da jemand was zu sagen? Hat schonmal wer was von dem gelesen?

#289:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 27.05.2007, 02:31
    —
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Can we trust the bible? Mr. Green




Möchtest Du nicht wenigstens, auf deine Rezension verlinken? zwinkern

#290:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 29.05.2007, 03:31
    —
Na, gut, dann verlink ich sie eben: http://www.martin-neukamm.de/buma.html

@Evilbert

Kenne ich leider nicht.

#291: Neue Puschkin-Biographie Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 19.06.2007, 09:11
    —
Reinhard Lauer: Aleksandr Puškin. Eine Biographie. C.H. Beck. München 2006. 351 S.


An einem regnerischen Tag hatte ich Mühe, auf der Vasilij-Insel in St.Petersburg vorwärts zu kommen. Die Straßen und Plätze hatten sich in Seen verwandelt (es gibt ja keine Kanalisation). Da sah ich vor dem Puschkin-Denkmal eine Frau im langen Mantel ganz allein im Regen stehen. Sie hielt ein Buch in der Hand und deklamierte laut Puschkin-Verse. Weit und breit kein Mensch außer mir zu sehen, der ihr zugehört hätte.

Alexander Puschkin gilt nach wie vor als der bedeutendste russische Dichter. Die meisten Russen kennen so viele Verse von ihm auswendig, wie es hier unmöglich wäre (Deutsches Volk = Volk der ersten Strophe). Übersetzen in andere Sprachen lässt sich die Lyrik Puschkins kaum.

Reinhard Lauer, emeritierter Literaturprofessor aus Göttingen („Kurze Geschichte der russischen Literatur“ 2005), legte sieben Jahre nach Rolf-Dieter Keil wieder eine neue Puschkin-Biographie vor. Er versucht dabei, Leben und Werk in Eins zu fassen und die Aporien in Puschkins Auftreten aus seinem Charakter zu erklären. Juri Lotman (deutsch 1989) hatte hingegen die Auffassung vertreten, dass sich Puschkin als Künstler „selbst geschaffen“ habe und auch in seinen dunklen Momenten Größe zeige. Ein Hallodri wie Mozart, meint hingegen Lauer (von Puschkin gibt es ja auch die Novelle: „Mozart und Salieri“). Erotische Abenteuer ohne Zahl, zusammengetragen kurz vor seiner Hochzeit in einer zweiseitigen „Don Juan-Liste“, Ruin durch Hasardspiel, viele Duelle, das letzte davon tödlich. Aufbrausend und eitel war er, in anderen Situationen wieder liebenswürdig und eher schüchtern.

Andere Länder hat er nie gesehen, dafür den gerade eroberten Kaukasus und die Krim. Ausländische Schriftsteller kannte Puschkin mit einer Ausnahme nicht: Adam Mickiewicz. Seine antipolnischen Ausfälle ließen erkennen, dass er ein Verfechter des großrussischen imperialen Gedankens war.

Lauer räumt mit Legenden auf, die aus der Sowjetzeit stammen. Er sei einer großen Verschwörung zum Opfer gefallen, die den größten russischen Dichter beseitigen wollte. Sicher beherrschte er neben der Salonsprache und dem gehobenen Kirchenslavisch auch die Volkssprache, aber er war nicht ein „Volksheld“, sondern ein Aristokrat, der seinen Standesvorurteilen erlag.
Und Zar Nikolaus I. war kein Finsterling, der ihn kalt zur Strecke bringen wollte, sondern ein steifer Pflichtenmensch preußischen Typs, der heimlich in Puschkins Frau Natalja Gontscharowa verschossen war, ihrem Mann aber immer wieder aus der Patsche half. Ja, er ließ fünf Dekabristen hängen, die ihm am 14. Dezember 1825 nach dem Leben trachteten. Puschkin stand den Dekabristen, den Verschwörern, sehr nahe, war aber so abergläubisch, dass er von drei Hasen (nach anderer Version nur zweien), die ihm über den Weg liefen, abgehalten wurde, am Tag des Aufstandes in St.Petersburg zu erscheinen.
Aber was hat sich dann im 20. Jahrhundert unter Stalin abgespielt…

#292:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.06.2007, 11:34
    —
Ulrich Lüke - Das Säugetier von Gottes Gnaden

Ein kampfschriftartiger Versuch des Theologen, biologisch-anthropologisches Wissen mit religiöser Offenbarung zu vereinen und dabei naturalistische Positionen zu verunglimpfen.

Eine Rezension gibt es hier: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/876206

#293: Bhagavad Gita Autor: zeiti BeitragVerfasst am: 25.06.2007, 23:06
    —
Ich möchte euch auf zwei Bücher aufmerksam machen, die ihr auch online lesen könnt. Das erste Buch beschäftigt sich kritisch mit der Bhagavad Gita:

Die Bhagavad Gita und Yoga

Das zweite Buch ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Es beschäftigt sich mit dem Sinn der sexuellen Enthaltsamkeit. Auch dieses Buch könnt ihr kostenlos online lesen:

Die Praxis des Brahmacharya

#294:  Autor: PfaffenschreckWohnort: City of dope BeitragVerfasst am: 15.07.2007, 11:39
    —
Habe gerade dieses Buch hier beim hpd "entdeckt":

hpd hat folgendes geschrieben:
Hubertus Mynarek: Papst-Entzauberung. Das wahre Gesicht des Joseph Ratzinger und die exakte Widerlegung seiner Thesen.

http://hpd-online.de/node/2224


Hat das jemand gelesen? Hört sich spannend an. Allerdings weiß ich nicht, was ich von Mynarek halten soll. Der mag sehr belesen sein. Aber hat der nicht was mit UL zu tun. Weiß da jemand drüber Bescheid?

#295:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 15.07.2007, 11:45
    —
Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben:
Allerdings weiß ich nicht, was ich von Mynarek halten soll. Der mag sehr belesen sein. Aber hat der nicht was mit UL zu tun. Weiß da jemand drüber Bescheid?


Da wurde schon drüber diskutiert:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=327927#327927

#296:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 15.07.2007, 11:56
    —
Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben:
Aber hat der nicht was mit UL zu tun. Weiß da jemand drüber Bescheid?


Er ist jedenfalls selber Atheist.

#297:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.08.2007, 15:32
    —
Ich würde mir gerne mal wieder eine Buchempfehlung einholen. Hat jemand von euch schon The Ancestor's Tale von Dawkins gelesen? Ich bin gerade auf Amazon darüber gestolpert und die Zusammenfassung hört sich interessant an. Wenn ich mit The God Delusion fertig bin würde ich mich gerne weiter in Dawkins einlesen, bin mir aber noch unschlüssig ob ich zuerst The Selfish Gene, Climbing Mount Improbable oder The Ancestor's Tale (oder eines seiner anderen) lesen soll.
Irgendwelche Tips?

#298: Urlaubslektüre/n Autor: purple_sky BeitragVerfasst am: 08.08.2007, 23:10
    —
Möchte mir unbedingt noch ein Buch/Bücher für den Urlaub zulegen.
Zuletzt habe ich gelesen von Michael Schmidt-Salomon Manifest des Evolutionären Humanismus und Stollbergs Inferno - hat mir besonders gut gefallen, spannend bis zum Schluss.
Hat jemand freigeistige Empfehlungen in der Richtung?

Viele Grüße

#299:  Autor: IvanDrago BeitragVerfasst am: 08.08.2007, 23:18
    —
Zitat:
Hat jemand freigeistige Empfehlungen in der Richtung?


David Mills - "Atheist Universe"

zwinkern

#300:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 09.08.2007, 06:35
    —
IvanDrago hat folgendes geschrieben:
David Mills - "Atheist Universe"

Danke für die Empfehlung! Scheint aber wieder eine klar verständliche Einführung in den Atheismus zu sein, also wieder so ein ähnliches Buch wie "The God Delusion", wenn mich mein Eindruck nicht täuscht. Wäre es nicht irgendwie vernünftig, ein Buch zu lesen, das etwas tiefer in die Materie eintaucht, wie zum Beispiel "Das Wunder des Theismus. Argumente für und gegen die Existenz Gottes" von John L. Mackie? Das Buch ist inzwischen schon ein Klassiker und gehört meiner Meinung nach in jede Bibliothek eines Atheisten.

#301:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 09.08.2007, 10:23
    —
pyrrhon hat folgendes geschrieben:
[...] ein Buch zu lesen, das etwas tiefer in die Materie eintaucht, wie zum Beispiel "Das Wunder des Theismus. Argumente für und gegen die Existenz Gottes" von John L. Mackie? Das Buch ist inzwischen schon ein Klassiker und gehört meiner Meinung nach in jede Bibliothek eines Atheisten.

So ein Zufall, das Buch habe ich mir vor wenigen Tagen gekauft.

Leider ist "Und Mensch schuf Gott" von Pascal Boyer vergriffen. Das will nicht zufällig jemand hier loswerden?

#302:  Autor: rotwangWohnort: Bochum BeitragVerfasst am: 18.08.2007, 00:30
    —
Wer gerade eine Buch zum Thema "Körper" (ein weites Feld, i know) liest und dazu gerne mal eine Rezension schreiben möchte, der kann sich bei mir via PN melden. Eventuell erscheint die Rezension dann in der kommenden Ausgabe der Magalit.

#303:  Autor: WandererWohnort: Bielefeld BeitragVerfasst am: 03.10.2007, 22:11
    —
Andreas Eschbach: "Quest"
Eine "Space-Opera" vom Autoren des Jesus Videos.
Ich hatte mir das Buch vor ~5 Jahren gekauft und das erste mal gelesen. Als ich es dann kürzlich wieder zur Hand nahm, wusste ich noch, dass mir das Ende damals nicht so recht gefallen hat. Den konkreten Grund wusste ich nicht mehr, aber da ich keine andere lesenswerte Sci-Fi-Literatur hier herumliegen hatte, habe ich es gelesen. Wer weiss? Ich habe mich in den letzten Jahren auch erheblich verändert, vielleicht sagt es mir jetzt ja eher zu.
Zur Story: Die galaktische Republik von menschenähnlichen Rassen brach vor einigen Jahrhunderten zusammen und wurde ersetzt durch ein rückständiges Standessystem, das dem "Pantap" - einer Art Kaiser oder König - verpflichtet ist. Dieser Background geht ein wenig in Richtung der Battletech-Geschichten, wo es auch Clans mit territorialen Ansprüchen gibt.
Das mehr oder minder (eher minder) friedliche Zusammenleben der Menschenrassen wird gestört, als auf einmal der Sternenkaiser aus einer anderen Galaxie auftaucht und alle anderen Menschen unterwerfen und/oder töten möchte.
Kommandant Eftalan Quest - der einzige überlebende eines Gefechtes gegen diesen Kaiser - bekommt vom Pantap den verzweifelten Auftrag, den Planeten des Ursprungs zu finden, auf dem alles Leben seinen Anfang gefunden haben soll. Es gibt Legenden von allen menschlichen Rassen bezüglich dieser Welt. Manche sagen, man fände dort Unsterblichkeit - andere Legenden besagen, dass man dort sogar Gott finden könnte.
So raubt Quest mit der seiner Besatzung das Pashkanarium - den Hort allen Wissens, wo Mönche seit Jahrtausenden Schriften sammeln - aus, um aus den Unterlagen etwas über diesen Planeten zu erfahren.
Alsbald beginnt eine Reise in die Weiten des Weltalls, der sich auch noch der Mysteriöse Smeeth anschliesst, der angeblich noch aus den Zeiten der Republik stammt, als es noch demokratische Verhältnisse gab. Die Jahrhunderte habe er im Kälteschlaf auf seinem haverierten Raumschiff überstanden, behauptet er.

Das Buch hat unzählige unerwartete Wendungen und ein ebenso unerwartetes Ende, von dem ich dieses mal sehr sehr begeistert war. Eschbach vermischt in diesem Buch die Aspekte einer traditionellen Space Opera mit einem Hauch Gesellschaftskritik sowie einigen interessanten Standpunkten zum Thema Gott und die Welt, die gerade für unsereins einen gewissen Reiz haben könnten zwinkern

Meine vollste Kaufempfehlung für dieses Buch! Daumen hoch!

#304:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 14.10.2007, 21:54
    —
So mal was die letzte Zeit so anfiel:


H. Mynarek- Papst-Entzauberung: Beginnt ganz furchtbar schwach, nach dreißig Seiten war ich versucht, es dem Autor zurückzuschicken, steigert sich dann aber. Die Widerlegung von Ratzingers Thesen findet aus meiner Sicht zwar nicht statt, eher mäkelt Mynarek phantasielos an Einzelaspekten rum, aber wenn er Ratzinger chraktisiert und dessen rechtskonservative Gesinnung und Selbstsucht, ausrbeitet, macht das einen sehr überzeugenden Eindruck. Trotz immer wiederkehrender Hänger ist die zweite Hälfte sehr lesenswert und die Anschaffung zu empfehlen.


Richard Adams - Watership Down: Werden die meisten längst gelesen haben, ich erst kürzlich. Hat mir gut gefallen.

Franz Nuscheler - Entwicklungspolitik: Famose Übersicht über den gegenwärtigen Stand der Entwicklungswissenschaft und die Probleme und Chancen der aktuellen Entwicklungspolitik. Wer sich auch nur einen Deut für das Thema interessiert, sollte dieses Buch lesen. Gibt es für n Appel und halbes Ei bei der Bundeszentrale für politische Bildung zu bestellen.


Richard Dawkins - Der Gotteswahn: Phasenweise hervorragendes, letztendlich aber überbewertetes Buch. Gut, wo Dawkins wirklich als naturwissenschaftlich argumentiert, schwach wo er philisophische, exegetische oder geschichtswissenschaftliche Argumente gebraucht. Dazu viel Allerweltsreligionskritik, die zwar nicht falsch ist, aber auch keinen Hund mehr mehr hinter dem Ofen hervorlocken sollte.

#305:  Autor: Argáiþ BeitragVerfasst am: 15.10.2007, 01:44
    —
@oben:
Was hat ihr denn alle? Ratzinger ist genau der Papst, den wir jetzt brauchen Lachen

#306:  Autor: AlgolWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 18.10.2007, 21:56
    —
Habe eigentlich etwas anderes gesucht und es zufällig in die Finger bekommen:


Bruder Affe
(Menschenaffen und die Ursprünge menschlicher Gewalt)
von Richard Wrangham, Dale Peterson
Diederichs Verlag, Kreuzlingen - München 2001 (englisch 1996?)
ISBN 3720521869,
344 Seiten, leider nur noch antiquarisch zu bekommen (zZt 15 Eu).

Flüssig und unterhaltsam, dennoch wissenschaftlich und unideologisch geschrieben:
Die (möglichen) Wurzeln des Menschen sind eingebettet zwischen denen von Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang Utans.

Die Autoren untersuchen das Verhalten von Menschenaffen, und entwickeln dadurch (oft auch implizit) eine plausible Perspektive zum Verständnis menschlicher (aggressiver, gruppendynamischer, sexueller, nahrungstechnischer und konfliktlösender) Verhaltensweisen unter Berücksichtigung von evolutionären Argumenten und archaischer menschlicher Lebensformen.


Empfehlenswert für jeden, der mehr über die Hintergründe bestimmter Verhaltensformen des heutigen Menschen und seiner Affenbrüder erfahren möchte.

(Und natürlich werden auch pachtriarchale und matriarchale Beispiele diskutiert)

#307: Eugen Drewermann "Atem des Lebens" Autor: PsychPhil BeitragVerfasst am: 07.11.2007, 01:36
    —
"Atem des Lebens" - Die moderne Neurologie und die Frage nach Gott

1: Das Gehirn, 2006, 750 Seiten
2: Die Seele, 2007, 1000 Seiten

Seit einiger Zeit erlangt der Begriff der "Neurotheologie" immer größere Bedeutung. Mit seinem neuesten Werk hat Eugen Drewermann erneut eine außerordentlich dichte Zusammenstellung naturwissenschaftlicher Fakten vorgelegt, worin er den momentanen Erkenntnissstand der Neorologie zusammengefaßt und mit uralten Fragestellungen verknüpft. Erneut untermauert er die Notwendigkeit von Religion und ihre eigentliche Bestimmung: Die wahre Bedeutung der Religion beginnt da, wo alle Naturwissenschaft an ihre Grenzen stößt - Daseinsdeutung, Sinnstiftung und - jenseits aller Dogmatik - bestimmte Erfahrungsräume der Freiheit zu ermöglichen und Bilder der Hoffnung anzubieten. Die Naturwissenschaften sind vollkommen außerstande auf Fragen nach unserem individuellen Dasein und seiner jeweiligen Sinngebung, oder der Frage nach unserem Umgang mit der Vergänglichkeit von Allem zu antworten.
Zugespitzt auf die Gottesfrage ist Drewermann überzeugt, daß sich Gott nicht in den Erregungsmustern bestimmter Hirnregionen oder in der Ausschüttung bestimmter Neurotransmittermengen beobachten läßt. Wir können mit bestimmten Verfahren zwar durchaus abbilden, wie sich unser Gehirn verändert wenn wir z.B. meditieren oder beten, aber die individuelle Bedeutung der Meditation oder des Gebets läßt sich nicht darstellen oder messen.
Die drei Grundfragen des Immanuel Kant, 'Was ist der Mensch, was muß ich tun, was darf ich hoffen', lassen sich nicht an die Naturwissenschaft deligieren, sondern bedürfen letzlich religiöser Antworten, denn:"Die Welt wäre ein ewiger Sarg, wenn es die Bilder der Religion nicht gäbe"- diese Überzeugung trägt und durchzieht Drewermanns Gesamtwerk fast von der ersten geschriebenen Zeile an. In diesem Sinne plädiert er dafür, die modernen Erkenntisse der Naturwissenschaften in einer sinnvollen Synthese mit Religion und Theologie zusammenzuführen, um eine wirklich glaubhafte und sinnstiftende Form der Religiosität zu begründen, in welcher viele heute noch sehr verbreitete Erscheinungsformen des Aberglaubens endgültig keinen Platz mehr haben, indem sich der Anteil der Aufklärung im Bewußtsein der Menschen verstärkt.
Als konkretes Beispiel dient der Hinweis darauf, daß unter Papst Johannes Paul II über 30.000(!) Teufelsaustreibungen im Vatikan durchgeführt wurden - solche Formen des magischen Denkens, die Gott oder Teufel immer wieder mit innerweltlichen Erscheinungen in Verbindung bringen, konnte die Psychoanalyse alleine offenbar nicht aus der Welt schaffen - es bleibt also zu hoffen, daß die von Eugen Drewermann vorgelegte Synthese von Theologie und Religion, Psychoanalyse und Verhaltensforschung in Verbindung mit der Neurowissenschaft endlich als enorme geistige Integrationsleistung in einer größeren öffentlichen Diskussion wahrgenommen und gewürdigt wird. Fragen der Naturwissenschaft und der Religion sind zwar grundverschieden, gehören nach Drewermann aber als Verschiedene untrennbar zusammen.

Mit seinem neusten Werk hat Eugen Drewermann, von der katholischen Kirche geächtet und bis heute nicht rehabilitiert, seine Position als fortschrittlichster und redlichster Theologe der Gegenwart neu begründet. - V.B.

#308:  Autor: Luise BeitragVerfasst am: 15.11.2007, 20:44
    —
Keller hat folgendes geschrieben:
So mal was die letzte Zeit so anfiel:

Richard Adams - Watership Down: Werden die meisten längst gelesen haben, ich erst kürzlich. Hat mir gut gefallen.



In einer Reihe mit A. Piricis "Felidea"
(In Gedenken an, die mich als Kind zu verstörenden, Zeichentrickfilme)

#309:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 26.11.2007, 21:28
    —
Rezension: "Futbolistas" - Fußball und Lateinamerika: Hoffnungen, Helden, Politik und Kommerz (MAG)

Zitat:
Wer einmal einen anderen Blick auf den Fußball werfen will, der bekommt hier kritische bis ganz betont parteiische Antworten auf die Frage, was Fußball auf einem Kontinent bedeutet, der immer noch unter Armut und Unterdrückung leidet. Dort, wo er ganz anders als in Europa immer im Blick der Intellektuellen war und dennoch das Opium des Volks darstellt. Ein sportspezifischer Beitrag wie der Versuch einer Theorie des brasilianischen Fußballs ist hier eine Seltenheit. Fußball ist mehr als nur ein Sport und nicht nur eine – nicht immer säkulare – Ersatzreligion, sondern auch ein wirtschaftliches, politisches und mithin ein umfassend gesellschaftliches Phänomen.

(...)

Fußball ist eine Miniaturvariante unserer Welt als Ganzem, und das hier nur angedeutete Spektrum des Sammelbandes mag als Empfehlung für jeden verstanden sein, der sich Eduardo Galeano, einem der bekanntesten politischen Schriftsteller Lateinamerikas, Worten anschließen will: “Um die Welt zu verstehen, ist es sicherlich nicht schlecht, sich in die Fußballwelt zu vertiefen, um zu verstehen, wie die Welt funktioniert.”

#310: Ich wollte, ihr wärt tot! Autor: Frank BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 19:43
    —
"Ohne ein Wort", von Linwood Barclay (Autor), übersetzt ins Deutsche von Nina Pallandt

»Ich wollte, ihr wärt tot!« Das wünscht die 14-jährige Cynthia ihren Eltern. Als sie am nächsten Tag aufwacht, sind ihr Vater und ihre Mutter verschwunden. Auch ihr Bruder ist weg. Spurlos. Ohne ein Wort. Kein Hinweis, keine Nachricht bleiben für Cynthia zurück. Erst 25 Jahre später ...

#311:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 30.11.2007, 17:54
    —
Markus Kleine: Institutionalisierte Verfassungswidrigkeiten im Verhältnis von Staat und Kirchen unter dem Grundgesetz, Bd. 115 der Universitätsschriften "Recht" im Nomos-Verlag (Baden-Baden), 1993.

Rezension: http://www.kellmann-stiftung.de/index.html?/beitrag/schauer_rezension.htm

Zitat:
(...) Mit seinem Hinweis hat Hense auf eine Dissertation aufmerksam gemacht, die wegen ihrer methodischen Sauberkeit, ihres rechtswissenschaftlichen Gehalts und ihrer kirchenpolitischen Konsequenzen als besonders wertvoller Beitrag zur juristischen Grundlagenforschung im Bereich des Kirchenrechts gelten kann und die daher verdient, hier ausführlicher gewürdigt zu werden
(...)
Während Hense von Anfang bis Ende seiner Arbeit immer wieder auf verfassungsfremde Begriffe wie Gewohnheitsrecht, Volksfrömmigkeit, Traditionswahrung, kirchliches Selbstverständnis usw. rekurriert, bezieht sich Kleine in seinem streng methodischen Vorgehen primär auf den Text unserer Verfassung, wie ihn jeder lesen kann, der die deutsche Sprache beherrscht und wie er im Konsens der Verfassungsjuristen eindeutig auslegbar ist (und falls nicht, dann eben eindeutiger formuliert werden sollte). Kleine erläutert dieses methodische Vorgehen in einem eigenen Methodenkapitel (S. 125 – 147), in dem er die Rückbindung juristischer Methodik an das Rechtsstaatsgebot fordert und selbst demonstriert. Der Jurist habe die in den Entscheidungsvorgang einfließenden Elemente nach rechtsstaatlich kontrollierbaren methodischen Regeln zu gewinnen. Die Verfassungsgebundenheit der Gesetzgebung, die Rechts- und Verfassungsgebundenheit aller sonstigen Staatstätigkeit und allgemein die Rechtsbestimmtheit staatlichen Verhaltens erfordere, daß juristische Arbeitsweise von Methodenklarheit, Normklarheit, Tatsachenbestimmtheit, Übermaßverbot, Rechtssicherheit, Publizität und dem Prinzip der Unverbrüchlichkeit der Verfassung bestimmt werde (S. 225ff). Daß dies keine bloße Forderung bleiben muß, sondern weitgehend realisiert werden kann, dafür gibt die Arbeit von Kleine ein gutes Beispiel ab.

(...)

Kleine geht dabei konsequent vom Art. 137 Abs. 1 WRV ("Es besteht keine Staatskirche") aus, der nach allgemeiner Ansicht eine Absage an jede institutionelle Verbindung von Staat und Kirche bedeute und als Grundnorm verstanden werden müsse. Zugleich sei dieser Artikel aber auch Ausdruck des aus dem systematischen Zusammenspiel verschiedener Grundgesetznormen erschließbaren Gebots weltanschaulicher Neutralität, durch die die Religionsfreiheit des Einzelnen gewährleistet werde (S. 149). Wir können also diese beiden Aspekte, nämlich die Laizität des Staates und die Religionsfreiheit des Einzelnen in einem Satz in Zusammenhang bringen: weder darf der Staat auf die Religionsausübung der Individuen Einfluß nehmen, noch darf umgekehrt die Religionsgemeinschaft Vorrechte im Staat beanspruchen und so auf den Staat – und über den Staat auf seine Bürger – Einfluß nehmen.

(....)


Allerdings muss man zur Rezension entgegnen, dass Kleine den Laizismus ebenfalls kritisiert und - besonders - interessant, Erwin Fischers "Trennung von Staat und Kirche" einer methodischen Kritik unterwirft, bei der er u. a. Fischers vorgeschobenes laizistisches Verfassungsverständnis bemängelt und dieser so seinem eigenen Anspruch, entsprechend klassischer Auslegungsregeln zu interpretieren nicht genügt.


Das Buch ist - natürlich nur für einen bestimmten Kreis - deswegen sehr schön, weil es die Probleme und Realität der juristischen Methodik im Staatskirchenrecht nennt. Für unsereins ist es aber vor allem geeignet, politische von juristischen Forderungen zu unterscheiden. Nicht jede Verflechtung von Staat und Kirche ist verfassungswidrig, da sind politische Änderungen erforderlich (Religionsunterricht z. B.) - anders ist das - worauf Kleine genau eingeht - auf jeden Fall bei der Militärseelsorge. Außerdem ist der Körperschaftstatus der Kirchen wohl, obwohl es geschriebenes Verfassungsrecht ist, insofern fragwürdig, als es den anderen kirchenpolitischen Artikeln eigentlich entgegen steht (Details nenn ich hier nicht zwinkern). Gerade bei seiner Kritik an Fischer zeichnet sich ab, welche Forderungen Gesetzesänderungen erfordern. Kleines methodischer Ansatz ist dafür sehr sachdienlich.

#312:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 30.11.2007, 18:05
    —
Exklusiv vorab aus dem Fölljetong des neuen "SCHALKE UNSER" (Erstverkauf am Stadion vor dem morgigen Spiel gegen Bochum):

Zitat:
Hier spricht das SCHALKE UNSER

"Mit Gott auf Schalke"
58 Seiten, Hardcover
€ 2,50 (plus € 1,50 Versandkosten)
Zu bestellen unter www.mit-gott-auf-schalke.de

Wer sich ausgerechnet von einem Buch mit dem Namen „Mit Gott auf Schalke“ die Lösung des Theodizee-Problems versprochen hat, wird enttäuscht. Im Kern geht es bei der Theodizee ja bekanntlich um folgende Frage: Wie kann Gott allmächtig oder allgütig sein und gleichzeitig zulassen, dass ein pfälzer Zahnarzt in der vierten Nachspielminute einen Zweikampf zu einem Rückpass umdeutet?

Eine Lösung dieses Dilemmas, an dem sich die Theologen seit mehreren tausend Jahren die Zähne ausbeißen, darf man von einem Büchlein, das man auf der Zugfahrt von Düsseldorf Hauptbahnhof nach Gelsenkirchen bereits am Halt „Düsseldorf Flughafen“ durchgelesen hat, aber möglicherweise auch nicht erwarten. Blau-weiße Erbauungs- bzw. Missionsliteratur kennen wir ja bereits zur genüge. Neu an diesem Werk ist der Einsatz königsblauer Ikonografie zu explizit christlichen Missionszwecken. Und das geht so: Man schildere einige Weltprobleme, individuelle Konflikte, persönliche Anekdötchen sowie ein paar Allgemeinplätze und preise sodann „Gott“ als Lösung für alles und jeden an. Besonders überzeugen soll das alles vor allem dadurch, dass (jesus-)gläubige Schalker Spieler (schalke-)gläubige Fans direkt ansprechen – was zuweilen etwas aufdringlich rüberkommt. Sicher ist es nett, wenn man hier und da etwas über die persönlichen Befindlichkeiten und/oder intime Einsichten der Angehörigen des Schalker Gebetskreises um Marcelo Bordon erfährt. Letzerer hilft z.B. Straßenkindern in Brasilien. Das ist ohne Frage sehr lobenswert. Geht prinzipiell aber auch ohne Gott, denn viele Hilfsorganisationen und ehrenamtliche Initiativen kommen durchaus ohne Gebetskreis aus.

Manager Müller weiß in seinem Beitrag dagegen von einer ungewöhnlich harten Gewissensprobe zu berichten: In seiner Jugend musste er sich entscheiden, ob er an einem Fußballturnier oder lieber am Gottesdienst teilnimmt. Daraufhin betete er eine ganze Woche(!) für die Lösung des Problems. Dass starker Regen letztlich dafür gesorgt hat, dass das Turnier nicht stattfinden konnte, deutete Müller als Fingerzeig Gottes – wobei sich dem Rezensenten der tiefere Sinn dieser Geschichte allerdings nicht ganz erschlossen hat. Müller („Hier spricht der Boss“), Kuranyi („Hier spricht der Sturm“) und Rafinha erzählen davon, wie viel ihnen Gott bedeutet, wie sie Halt bei ihm finden und ähnliches mehr. Aus der Feder von Autor David Kadel stammen übrigens außerdem noch Werke wie „FußballGott“ oder „Fußball-Bibel“.

Letztlich ging die Initiative zu diesem Büchlein aber von Marcelo Bordon („Hier spricht der Kapitän“) aus. Und so lässt der Schalker Verteidiger auch echten Missionsdrang erkennen: Bevor er das ihm angetragene Kapitänsamt übernehmen wollte, machte er zur Bedingung, dass „sich hier aber auch einiges verändern“ müsse. Gott müsse auf Schalke präsenter werden. Denn: „Hier ist kaum einer auf Schalke, der Gott ins Spiel bringt, der Gott nach Siegen dankt, obwohl wir sogar eine Kapelle haben.“ Wie einer der besten Innenverteidiger, die Schalke je hatte, sich das vorstellt, verrät er ganz zum Schluss: „Denn für die Zukunft des Vereins, aber auch für uns Spieler und für jeden einzelnen Fan gilt unser Motto: Mit Gott auf Schalke!“ Huch, da könnte man ja fast Angst bekommen, dass man auf Schalke demnächst zwangsmissioniert wird. Zunächst hatten wir gedacht, dass so ein Werk nicht auf Schalke passt. Aber ein Blick auf die Schalker Geschichte belehrte uns eines Besseren: Nichts kann so kurios sein, dass es nicht genau deshalb auf Schalke passt.

Schließen wollen wir mit folgender Preisfrage: Wenn gläubige Spieler nach erzielten Toren in den Himmel zeigen oder entsprechende T-Shirts lüften, um Gott für seine Hilfe zu danken – wer zum Teufel half dann dem Gegner bei den Gegentoren?

#313:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 17.12.2007, 20:01
    —
"Gut sein ohne Gott" hat folgendes geschrieben:
"Gut sein ohne Gott"

(hpd) Kann es ein atheistisches Jugendbuch ohne Religionskritik geben? Wer daran bisher zweifeln mochte, wird mit dem vorliegenden Werk von Christian Lührs, Gut sein ohne Gott, eines Besseren belehrt.



Lührs, Ingenieur und Leiter eines Hamburger Softwareunternehmens, suchte nach einem Buch für seinen Sohn, dass atheistische Jugendliche bei der Ausbildung ethischer Maßstäbe unterstützt. Als er dieses Buch trotz langer Suche nicht fand, schrieb er selbst etwas, das kein Ratgeber, kein Lehrbuch, sondern ein „ethischer und weltanschaulicher Standpunkt" sein soll.

Dieser Versuch, Jugendlichen einen rationalen Weg zu ethischem Denken zu zeigen, der auf Glaubensgrundsätze nicht verzichten könne, gelingt dem Autor jedoch nur teilweise. Gut sein ohne Gott teilt sich in einzelne Kapitel zu den „großen Themen", die für sich lesbar sind. Eine Struktur der Abfolge der einzelnen Abschnitte ist dem Rezensenten aber nicht ersichtlich, er betrachtet es daher als Ansammlung kleiner Aufsätze.

(...)

Wer also nicht vor der Pathetik und dem Moralisieren des vorliegenden Werkes zurückschreckt und seinem Kind eine erste Einführung in nicht-religiöse Weltanschauungen geben möchte, kann das Buch gut verwenden.

Ein grundsätzliches Interesse und eine fortgeschrittene Lesekompetenz wird dem Jugendlichen dabei jedoch abverlangt. Damit wird man sich nicht der Diskussion mit dem eigenen Kind entziehen können, es wird sie - hoffentlich - vielmehr entfachen oder zumindest verstärken.

Gut sein ohne Gott sollte allerdings vor allem als Aufruf verstanden werden, für Kinder und Jugendliche mehr Angebote zu schaffen, sich über nicht-theistische Weltanschauungen informieren zu können. Hier mangelt es an Alternativen zu ideologisch festgefahrenen Indoktrinationsschriften.

#314:  Autor: deirfloo BeitragVerfasst am: 19.12.2007, 12:54
    —
Zu "Gut sein ohne Gott"


Rezension hat folgendes geschrieben:
In ethischen Belangen sei die Liebe von zentraler Bedeutung, die uns den Unterschied zwischen Gut und Böse lehre.


Vorweg: ich hab's nicht gelesen.
Was mich an Titel und offensichtlich auch Inhalt störte, wäre das Vorhanden-Sein von Gut und Böse.

Hast du's gelesen?

gibt es in dem Buch die Unterscheidung Gut-Böse wirklich in der vom Rezensenten dargestellten Form?

#315:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 19.12.2007, 18:34
    —
deirfloo hat folgendes geschrieben:
Hast du's gelesen?


Klar.

Zitat:
gibt es in dem Buch die Unterscheidung Gut-Böse wirklich in der vom Rezensenten dargestellten Form?


Den Rezensenten will ich lieber nicht beurteilen Cool, urteile doch selbst:

Lührs: Gut sein ohne Gott, Ethik und Weltanschauung für Kinder und andere aufgeklärte Menschen, August-von-Goethe-Literaturverlag, Frankfurt 2007, S. 15 ff. hat folgendes geschrieben:

Gut und Böse

Weißt du, was gut ist? Natürlich weißt du, was gut ist. Sieh in dien Herz und frage dein Gewissen und du weißt, was gut ist, weißer weißt du was gut ist? Nun, du bist von deiner Mutter und von mir geliebt worden und wirst von uns geliebt heute und solange es dich und uns gibt. Und du liebst uns. Und nicht nur uns, auch deine Geschwister und Omas und noch noch einige andere Leute. Und wer geliebt wird und liebt, der weiß, was gut ist. Die Liebe überträgt sich und zeigt einem, was gut ist. Das ist die eine Quelle.

Und dann haben dir viele Menschen gezeigt, was gut ist. Wir, deine Eltern, deine Geschwister, deine Verwandten, deine Freunde, (...). Manchmal haben wir dir auch Sachen vorgemacht, die nicht gut waren. Ich hoffe, das war nicht zu häufig.

Was gut und was schlecht ist, ist nicht in jedem Fall klar. Die Meinungen darüber haben sich im Lauf der Zeit verändert und verändern sich immer noch. Trotzdem gibt es einen Kern von Dingen, über die fast alle Menschen und Kulturen eine gemeinsame Meinung haben. Dazu gehört z.B., dass man Menschen nicht grundlos töten soll. Dieser Kern ist aber ziemlich klein und schon bei der Frage, ob es gut ist einen Menschen zu töten, der einen anderen umgebracht hat, gehen die Meinungen auseinander. Es gibt viele Staaten, die MEnschen hinrichten, auch solche, die sich demokratisch oder christlich nennen. So ist das, was gut ist, immer wieder neu definiert worden. Und auch du musst dir deine eigene Meinung darüber bilden, was gut ist. Darin bist du aber nicht völlig frei. Die Liebe zu deinen Nächsten und das Vorbild deiner Umgebung haben dir schon Maßstäbe für Gut und Böse eingepflanzt, die dich zu einem guten Menschen machen werden, wenn du sie nicht verleugnest.
(...)
Musst du wissen, was das Böse ist? Ich glaube nicht. Wenn du das Gute zu tun versuchst, vermeidest du das Böse von ganz allein. Vielleicht ist es nur gut zu wissen, dass es besser ist, Unrecht zu erleiden, als Unrecht zu tun.

#316:  Autor: deirfloo BeitragVerfasst am: 19.12.2007, 20:13
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
deirfloo hat folgendes geschrieben:
Hast du's gelesen?


Klar.

Zitat:
gibt es in dem Buch die Unterscheidung Gut-Böse wirklich in der vom Rezensenten dargestellten Form?


Den Rezensenten will ich lieber nicht beurteilen Cool, urteile doch selbst:

Lührs: Gut sein ohne Gott, Ethik und Weltanschauung für Kinder und andere aufgeklärte Menschen, August-von-Goethe-Literaturverlag, Frankfurt 2007, S. 15 ff. hat folgendes geschrieben:

Gut und Böse

Weißt du, was gut ist? Natürlich weißt du, was gut ist. Sieh in dien Herz und frage dein Gewissen und du weißt, was gut ist, weißer weißt du was gut ist? Nun, du bist von deiner Mutter und von mir geliebt worden und wirst von uns geliebt heute und solange es dich und uns gibt. Und du liebst uns. Und nicht nur uns, auch deine Geschwister und Omas und noch noch einige andere Leute. Und wer geliebt wird und liebt, der weiß, was gut ist. Die Liebe überträgt sich und zeigt einem, was gut ist. Das ist die eine Quelle.

Und dann haben dir viele Menschen gezeigt, was gut ist. Wir, deine Eltern, deine Geschwister, deine Verwandten, deine Freunde, (...). Manchmal haben wir dir auch Sachen vorgemacht, die nicht gut waren. Ich hoffe, das war nicht zu häufig.

Was gut und was schlecht ist, ist nicht in jedem Fall klar. Die Meinungen darüber haben sich im Lauf der Zeit verändert und verändern sich immer noch. Trotzdem gibt es einen Kern von Dingen, über die fast alle Menschen und Kulturen eine gemeinsame Meinung haben. Dazu gehört z.B., dass man Menschen nicht grundlos töten soll. Dieser Kern ist aber ziemlich klein und schon bei der Frage, ob es gut ist einen Menschen zu töten, der einen anderen umgebracht hat, gehen die Meinungen auseinander. Es gibt viele Staaten, die MEnschen hinrichten, auch solche, die sich demokratisch oder christlich nennen. So ist das, was gut ist, immer wieder neu definiert worden. Und auch du musst dir deine eigene Meinung darüber bilden, was gut ist. Darin bist du aber nicht völlig frei. Die Liebe zu deinen Nächsten und das Vorbild deiner Umgebung haben dir schon Maßstäbe für Gut und Böse eingepflanzt, die dich zu einem guten Menschen machen werden, wenn du sie nicht verleugnest.
(...)
Musst du wissen, was das Böse ist? Ich glaube nicht. Wenn du das Gute zu tun versuchst, vermeidest du das Böse von ganz allein. Vielleicht ist es nur gut zu wissen, dass es besser ist, Unrecht zu erleiden, als Unrecht zu tun.


Danke für den Auszug aus dem Buch.
Aufgrund der Rezension, hatte ich das anders erwartet.
naja- reinlesen ist immer besser...
Danke nochmals für die Mühe

#317:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 19.12.2007, 20:34
    —
deirfloo hat folgendes geschrieben:

Aufgrund der Rezension, hatte ich das anders erwartet.


Wieso?

#318: Safranski: Romantik Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 08.01.2008, 17:24
    —
Rüdiger Safranski: Romantik. Eine deutsche Affäre. Carl Hanser Verlag, München 2007, 415 S.

Des Honorars wegen hätte es Rüdiger Safranski nicht nötig gehabt, das Buch zu schreiben. Das "Philosophische Quartett", das der Philosoph und Lehrstuhlinhaber zu spätabendlicher Stunde mit zwischen Peter Sloterdijk und ihm verteilten Rollen sowie wechselnden Gästen im Fernsehen veranstaltet, dürfte ebenso einträglich sein wie das Honorar aus den Biographien E.T.A. Hoffmanns, Schopenhauers, Heideggers, Nietzsches und Schillers, die zuletzt auch noch als Taschenbuchausgabe herauskam.

In diesem neuen Buch, das es auf die Bestsellerliste brachte und das ich im Herbst gleichzeitig mit Dawkins gelesen hatte, wird eine beschwingte "Tour de literature" unternommen. Die Reise beginnt in Jena, mit Friedrich Schlegel, der die Theorie des "offenen" (vielerlei Deutungen zugänglichen) Kunstwerkes entwickelte und die Ironie als Prinzip einführte, in seiner "Lucinde" die deutschen Spießer erstmals mit der "freien Liebe" schockierte, mit Fichte, der das allmächtige "Ich" propagierte. Und so geht es weiter, alle scheinen sie kurz auf, Tieck, Novalis, der in seiner heute früh von mir erwähnten Schrift "Die Christenheit in Europa" (1799) den so richtig ins FGH passenden Satz hinwarf: "Wo keine Götter sind, walten Gespenster" (zit. nach S. 127). Der protestantische Theologe Schleiermacher las mit der jüdischen Salon-Leiterin Henriette Herz Spinoza, was dazu führte, dass er Religion als "Sinn und Geschmack für das Unendliche" aufzufassen begann und sich damit dem Pantheismus bedenklich näherte.
Ein "Unbehagen an der Normalität" einer Welt, die immer mehr entzaubert und rationalisiert wurde, wird Eichendorff bescheinigt. Die Große Epoche der Romantiker war um 1820 vorbei. Doch Safranski zieht weiter, mit Heinrich Heine über den Rhein, zu Richard Wagner, der "nicht wenige Leute verrückt" (S. 273) gemacht habe, zu Nietzsche und der deutschen Jugendbewegung des 20. Jahrhunderts, die merkwürdige Blüten trieb, wie die mit weißen Kleidchen und Hemden bekleideten Sänger, die nach dem Ersten Weltkrieg Thüringen wandernd durchzogen. Schließlich darf die Romantik der "Volksseele" in der Diktatur nicht fehlen, die die industrielle Vernichtungspolitik im Dritten Reich umschwebte.
Romantik äußerte sich in Literatur, Musik, bildender Kunst wie auch in Lebensgestaltungen.

Jedem Autor muss man zunächst das Recht zugestehen, das darzustellen, was er sich vorgenommen hat, und darüber hinaus nicht mehr.
Indes provoziert der Untertitel "eine deutsche Affäre" schon zu der Frage nach dem spezifisch "Deutschen". Den europäischen Blick kann man vielleicht erst gewinnen, wenn man die Romantik in vielen Ländern vergleichend in den Blick gezogen hat - Chateaubriand in Frankreich, Manzoni in Italien - das doch auch wie Deutschland am "Zu spät-gekommen-Sein" litt ! - Mickiewicz in Polen, Pushkin und Lermontov in Russland. Darüber wird man sich anderswo informieren müssen.

Den Stil Safranskis finde ich seinem Anliegen angemessen, schwungvoll und bildhaft, nicht so affektiert wie bei seinem Gegenüber Sloterdijk im "Philosophischen Quartett".

#319:  Autor: Carmen256Wohnort: Nalbach BeitragVerfasst am: 08.01.2008, 19:34
    —
Seit letztens hab ich angefangen "Für jede Lösung ein Problem" zu lesen. Bis jetzt kann ich sagen, es unterhaltsam und lustig zugleich. Smilie

#320: Johannes Willms: Balzac Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 09.01.2008, 16:32
    —
Johannes Willms: Balzac. Eine Biographie. Zürich 2007. 367 S.

Der Autor liebt seinen Helden nicht. Er grenzt sich ab von den Lesern, die ein "emphatisches Verhältnis zur Literatur" (S. 93) unterhalten. Für Balzac sei Genie eine "fromme Lüge" (S. 95) gewesen. Ihm sei es vor allem um Geld und Luxus gegangen. Die Meinung der Nachwelt sei dem Snob und Verschwender gleichgültig gewesen. Als er die reiche Gräfin Hanska schließlich heiratete, habe seine literarische Produktion schlagartig aufgehört. Das Buch hätte besser heißen sollen: "Die Geschäfte des Herrn Balzac". Willms widmet sein Buch seiner eigenen Mutter und lässt die Mutter Balzacs als geldgieriges Scheusal erscheinen.
So richtig das alles sein mag – es ist nicht der ganze Balzac. Damit wird nicht die Besessenheit des Schriftstellers vom Leben seiner 2000 Romanfiguren erfasst. Zu den "Letzten Worten", die hier zu lesen sind, könnte man auch Balzacs Ruf auf dem Sterbebett nach dem Arzt Horace Bianchon zuzählen, wenn man nicht noch erläuternd hinzufügen müsste, dass dieser Arzt nur als Romanfigur existierte.
Der Autor, Jahrgang 1948, war Korrespondent und Journalist in Paris. Zwei Jahre nach seiner "Napoleon"-Biographie unternahm Willms das Wagnis einer Lebensbeschreibung Honoré de Balzacs. Dabei steht er im deutschsprachigen Raum in der Tradition Stefan Zweigs, dessen letztes Buch, das von Richard Friedenthal nach dem Selbstmord Zweigs herausgegeben wurde, ein Roman über Balzac wurde. Der Franzose André Maurois "Das Leben des Prometheus" geht liebevoll auf die Örtlichkeiten in Paris und in der Provinz ein, die mit Balzacs Leben verbunden sind.
Ein Arbeitstier, trank Balzac an die 50.000 Tassen Kaffee und starb mit 51 Jahren. Ein Roman von mehr als 400 Seiten, der "César Birrotteau", wurde in 17 Tagen fertig. Um Mitternacht stand er auf, um in seiner weißen Mönchskutte bis zum Morgen durchzuarbeiten. Dann nahm Balzac ein Bad und machte sich an die Korrekturen, von denen es mitunter bis zu 9 Durchgänge gab. Gerade mal eine Stunde war er unterwegs. Ein Balzac-Biograph muss 79 Romane und 19 Erzählungen, eine Unmenge an Zeitungsartikeln sowie den Briefwechsel Balzacs studiert haben. Kein Wunder, dass "Wahn und Werk" eng beeinander lagen.



Für eine Balzac-Biographie habe ich immer eine spezielle Prüffrage: Wie geht der Autor mit Zulma Carraud um, der treuesten, langjährigen Freundin Balzacs und treffsichersten Kritikerin, die nach Stefan Zweigs Ansicht die Literaten seiner Zeit wie Victor Hugo und Saint-Beuve haushoch überragte? Bei Johannes Willms ist die "nach ihrer eigenen Beschreibung eher unattraktive Zulma Carraud" (S. 69) eher eine Randfigur, die kurz abgetan wird. Da muss man sich einmal ihr Porträt anschauen! Nicht nur ich bin ins Schwärmen geraten.

#321:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 26.01.2008, 10:15
    —
astarte007 hat folgendes geschrieben:
"Lebenshilfen für fröhliche Atheisten" von Henk de Lamper


Das habe ich als Rezension auf amazon geschrieben:

Zitat:
Der Kurzbeschreibung kann ich zustimmen. Der Autor erzählt weder seine Lebensgeschichte, noch erläutert er, wie er zu seinen Ansichten kommt. Er fasst seine Schlussfolgerungen aus seinen Erfahrungen und Erkenntnissen zu verschiedenen Lebensbereichen auf jeweils ein bis zwei Seiten pro Thema zusammen. Das können wirklich nur Denkanstöße sein, genau das ist wahrscheinlich auch beabsichtigt.
Man könnte die Aussagen des Autors als Plädoyer für das selbstständige Denken verstehen. Oder als knappe (sehr knappe), aber deutliche Erwiderungen auf Behauptungen, wie sie von Kirchenvertretern so gerne ohne Begründung in den Raum geworfen werden: wie orientierungslos, egoistisch, ohne Werte und ohne Hoffnung ein Atheist doch sei. Nur der gläubige Mensch habe den wahren Respekt vor dem Leben. Wer solche Unterstellungen nicht einfach unbesehen glauben möchte, kann in diesem Buch sehen: Toleranz, Lebensfreude, Liebe zu seinen Mitmenschen und sich selbst, ist unabhängig von Gottesglauben.
Der Titel führt allerdings etwas in die Irre: der „Fröhliche Atheist“, den Henk de Lamper beschreibt, bedarf keiner besonderen Lebenshilfen. Deswegen und wegen der sehr kurzen Kapitel: drei Sterne. Ich werde das Buch aber bestimmt immer wieder herausholen und darin blättern.


Dauert etwas, bis es dort erscheint.

#322:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 26.01.2008, 20:33
    —
astarte007 hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
"Lebenshilfen für fröhliche Atheisten" von Henk de Lamper


Das habe ich als Rezension auf amazon geschrieben:

Zitat:
Der Kurzbeschreibung kann ich zustimmen. Der Autor erzählt weder seine Lebensgeschichte, noch erläutert er, wie er zu seinen Ansichten kommt. Er fasst seine Schlussfolgerungen aus seinen Erfahrungen und Erkenntnissen zu verschiedenen Lebensbereichen auf jeweils ein bis zwei Seiten pro Thema zusammen. Das können wirklich nur Denkanstöße sein, genau das ist wahrscheinlich auch beabsichtigt.
Man könnte die Aussagen des Autors als Plädoyer für das selbstständige Denken verstehen. Oder als knappe (sehr knappe), aber deutliche Erwiderungen auf Behauptungen, wie sie von Kirchenvertretern so gerne ohne Begründung in den Raum geworfen werden: wie orientierungslos, egoistisch, ohne Werte und ohne Hoffnung ein Atheist doch sei. Nur der gläubige Mensch habe den wahren Respekt vor dem Leben. Wer solche Unterstellungen nicht einfach unbesehen glauben möchte, kann in diesem Buch sehen: Toleranz, Lebensfreude, Liebe zu seinen Mitmenschen und sich selbst, ist unabhängig von Gottesglauben.
Der Titel führt allerdings etwas in die Irre: der „Fröhliche Atheist“, den Henk de Lamper beschreibt, bedarf keiner besonderen Lebenshilfen. Deswegen und wegen der sehr kurzen Kapitel: drei Sterne. Ich werde das Buch aber bestimmt immer wieder herausholen und darin blättern.


Dauert etwas, bis es dort erscheint.


Es steht schon drinn.

Vielen Dank Anbetung des lila Einhorns rose rose rose rose rose rose rose rose rose rose rose rose



*heul* Sollte eigentlich "gerührt" darstellen. Aber ein Smilie das vor lauter Rührung eine Träne läßt, gabs nicht im angebot. Ganz super hast Du das geschrieben.

#323:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 26.01.2008, 22:03
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Es steht schon drinn.

Vielen Dank Anbetung des lila Einhorns rose rose rose rose rose rose rose rose rose rose rose rose



*heul* Sollte eigentlich "gerührt" darstellen. Aber ein Smilie das vor lauter Rührung eine Träne läßt, gabs nicht im angebot. Ganz super hast Du das geschrieben.

Das ging ganz flott. Freut mich, dass es Dir zusagt. Sehr glücklich

Gerührte Smilies hab ich auch, wie wärs denn damit?


#324:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 29.01.2008, 15:41
    —
Die bestellten "Lebenshilfen für fröhliche Atheisten" sind schon auf dem Weg zu mir. Danach wird das Buch auch mein in Thüringen allein lebender Vater (schon immer Atheist) zu lesen bekommen.

Wir haben es uns zur Gewohnheit werden lassen, uns in der an der Leine (Fluß) gelegenen Universitätsstadt zu treffen und auf Spaziergängen auch über Bücher zu sprechen.
Also bis auf bald! Smilie


Irgendwann folgt dann meine Besprechung zu:
Arnold Angenendt: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Münster 2007.

#325:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 01.02.2008, 01:46
    —
Literaturempfehlung: Neues Springer-Lehrbuch zum Religionsrecht erschienen hat folgendes geschrieben:


Heute eröffnen wir die Rubrik Literaturempfehlungen mit einer Rezension über das Springer-Lehrbuch zum Religions- und Weltanschauungsrecht von Gerhard Czermak und Eric Hilgendorf. Bald werden einige der Klassiker von Erwin Fischer und Carsten Frerk folgen, doch auch dann wird die Liste der Empfehlungen noch zu erweitern sein. Hinweise und Tipps zu Büchern, die wir hier empfehlen oder rezensieren sollten, nehmen wir gerne entgegen.




G. Czermak, E. Hilgendorf: Religions- und Weltanschauungsrecht. Eine Einführung, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN: 978-3-540-72048-5, Springer-Lehrbuch ISSN: 0937-7433, Taschenbuch, 327 S.

http://www.springer.com/law/book/978-3-540-72048-5



Immer komplizierter, aber auch immer wichtiger wird in den letzten Jahren das Verhältnis von Staat, Religionen und anderen Weltanschauungen. Angesichts der erstarkenden Diskussion um den Islam und andere nicht-christliche Weltanschauungsgemeinschaften gewinnt das Religionsrecht immer mehr an Aktualität und tritt aus der Abschottung heraus. Dennoch finden sich dort vor allem kirchennahe Juristen, die Standardwerke eines von Campenhausen sind kirchlich dominiert und Kritiker wie Ludwig Renck stehen immer noch weitgehend allein, wenn sie auch nicht mehr die extreme Außenseiterposition eines – dennoch damals sehr erfolgreichen - Erwin Fischers haben.


In Kooperation mit dem Würzburger Strafrechtsprofessor Eric Hilgendorf hat sich der ehemalige bayerische Verwaltungsrichter Gerhard Czermak deshalb daran gemacht, ein Lehrbuch über das immer verworrenere Religions(verfassungs)recht zu verfassen. Bereits der Titel ist eine Absage an die Tradition des Staatskirchenrechts. Czermak vertritt entgegen der herrschenden Meinung konsequent eine aus dem Geist und Text des Grundgesetzes abgeleitete religiös-weltanschauliche Neutralität. Hier wird der Leser ausgehend von den drei Grundsätzen Freiheit, Gleichheit, Trennung durch die Wirren des Rechts geführt... Weiter


Zuletzt bearbeitet von Kival am 05.02.2008, 20:30, insgesamt einmal bearbeitet

#326: Re: Eugen Drewermann "Atem des Lebens" Autor: pewe BeitragVerfasst am: 03.02.2008, 16:34
    —
PsychPhil hat folgendes geschrieben:
"Atem des Lebens" - Die moderne Neurologie und die Frage nach Gott

1: Das Gehirn, 2006, 750 Seiten
2: Die Seele, 2007, 1000 Seiten

Seit einiger Zeit erlangt der Begriff der "Neurotheologie" immer größere Bedeutung.


Kann ich davon ausgehen, dass, wenn Herr Drewermann sich mit dem Freud Schüler Wilhelm Reich auseinandersetzt, er eine Orgasmustheologie oder im Sinne des späten Reich eine Analtheologie schaffen wird?
Im übrigen muss sich kein Mensch das Sinnsuchegeschwafel des Herrn Drewermann antun. Sinn ist ein nicht negierbarer Begriff; selbst Unsinn macht Sinn, wenn der Begriff Sinn nicht sinnlos werden soll. Eben deshalb und nur in diesem Sinn erzeugt der Schwachsinn der Theologie in einigen psychischen Systemen Sinn.

Trotzdem Danke für die Buchbesprechung; so weiss ich, dass die Lektüre des armen Larzarus von Paderborn nicht lohnt. komm her kleiner

#327:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 05.02.2008, 10:57
    —
Ettore Ghibellino: J. W. Goethe und Anna Amalia. Eine verbotene Liebe. A. J. Denkena Verlag. 2. stark erweiterte Auflage. Weimar 2004. 362 S.

Als ich zuerst von der These Ghibellinos hörte, in Wirklichkeit sei nicht Charlotte von Stein, sondern die Herzogin Anna Amalia die große Liebe Goethes ab 1775 gewesen, war ich sehr skeptisch, zumal marktschreierisch geworben wurde. Der entscheidende Einwand scheint mir auch nach wie vor nicht entkräftet zu sein: Wie hätte in Weimar, wo sich alles auf einem Quadratkilometer abspielte, angesichts des "Gehudels und Getratschs" ein solches Verhältnis jahrelang vor der Dienerschaft geheim gehalten werden können?

Eine ganz wichtige Quelle sind die Briefe der Gräfin Goertz an ihren Ehemann, den Erzieher Karl Augusts, Johann Eustach von Goertz (1737-1812), die sich heute in Privatbesitz befinden. Der einstige Weimarer Staatsminister, der anschließend in preußische Dienste trat, habe in Goethe seinen erbitterten Rivalen gesehen, der ihn aus der Gunst des Herzogs Karl August verdrängt habe. Ich hörte von Bestrebungen, diesen Briefwechsel jetzt herauszugeben. Es gibt außerdem ein Bekenntnis Goethes gegenüber Eckermann 1827, das überhaupt nicht auf Charlotte von Stein passt, sowie einen Hinweis der Gräfin von Egloffstein. Dann nahm ich das Buch in die Hand und war dann doch erstaunt.

Ghibellino (1969 geb.) ist ein deutsch-italienischer, in Weimar lebender Jurist und führt seine Beweisführung anders als Literaturwissenschaftler oder Historiker.
Die 1600 Liebesbriefe, die Goethe schrieb, hätten in Wirklichkeit nicht der kühlen und spröden Charlotte von Stein gegolten (die ebenso wie eine heutige Politikerin 7 Kinder hatte), sondern der 1739 geborenen und damit 10 Jahre älteren Herzoginwitwe Anna Amalia, die Stein habe nur die Fassade aufrecht erhalten.
Auch wenn Goethe 1782 auf Betreiben Anna Amalias vom Kaiser geadelt worden sei, hätte das Bekanntwerden einer Liaison mit einer Reichsfürstin das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach gefährden können.
Als 1786 Friedrich der Große starb und sich der Herzog an den "Fürstenbund"-Bestrebungen jener Zeit beteiligte, drohten Goertz, der durch seine Frau als "Horchposten" in Weimar informiert war, sowie ein "Verräter", als der sich der im Hause Goethes wohnende Fritz von Stein, Charlottes Sohn, entpuppte, das Verhältnis auffliegen zu lassen.
Der erschrockene Goethe beichtete gegenüber Karl August seine Liebesbeziehung, der sich abermals als sehr menschlicher und kluger Regent erwies. Goethe floh nach Italien und beschloß auf Sizilien, Anna Amalia in Zukunft nur in Entsagung platonisch zu lieben. Zur Tarnung nahm er die völlig ungebildete und mittellose Christiane Vulpius in sein Haus.

Auf einmal wird vieles stimmig. Der "Tasso" bietet ja die Konstellation: die Fürstin wird geliebt, die Hofdame deckt das Verhältnis. Der Bielefelder Arno Schmidt-Kenner und Seume-Herausgeber Jürgen Drews hält den Ansatz Ghibellinos ebenfalls für fruchtbar, jedoch müsse er noch mehr durch die Quellen erhärtet werden.
_____

Heute abend will ich mich dann endlich hier zu den "Lebenshilfen für fröhliche Atheisten" äußern, weil das auch schon @astarte007 hier tat. Zu Arnold Angenendt mache ich aber einen eigenen Thread auf, eingedenk der Mahnung Heikes am Beginn dieses Threads, sich hier kürzer zu fassen, damit nicht alles zerfasert.

#328:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 05.02.2008, 16:31
    —
Das Titelbild mit Adam und Eva, die beide Äpfel vom Baum der Erkenntnis pflücken, kam mir bekannt vor. Der Buchautor hatte sich im FGH im gleichen Monat wie ich angemeldet und schreibt hier munter zahlreiche Beiträge. Es gab jetzt eine freundliche Besprechung von @astarte.

Nun möchte ich auch einige Eindrücke loswerden zu:

Henk de Lamper: Lebenshilfen für fröhliche Atheisten. Verlag Hartmut Becker. Marburg 1998, 105 S.

"Lebenshilfen" brauchen keine Anleitungen zur Lebensgestaltung zu sein, schon gar nicht eine Krücke, heute "Gehhilfe" genannt.
Von Zeit zu Zeit braucht auch ein Nichtgläubiger derartige Denkanstöße, Muntermacher.

Eine Aphorismensammlung ist es sicher nicht. Das Streben nach Knappheit, das Astarte hier angesprochen hat, kann eine Selbstbeschränkung auf die annähernd 100 Seiten bedeuten, oder der Umfang kann mit dem Verlag abgesprochen sein. Henk will möglichst viele Facetten des heutigen Lebens einfangen, und das auf knappstem Raum.

Die Klassiker dieser Art von Literatur aus der Antike sprechen auch heute noch zu uns: Epiktet, Seneca, Marc Aurel … der Autor erwähnt die Nikomachische Ethik des Aristoteles.

Inzwischen haben sich die Lebensbedingungen so verändert, ob in einer hektischen Großstadt oder in einem katholischen Dorf, dass man von Zeit zu Zeit inne zu halten versucht und sich fragt:

Was muten tagtäglich andere mir zu, Werbefritzen, Geistliche, Parteipolitiker, ja die eigenen Familienmitglieder? Wie weit werde ich von anderen Menschen fremdbestimmt, ja manipuliert und das in einem solchen Maße, dass ich mitunter ganz vergesse, was ich selbst möchte?

Der „fröhliche Atheist“ strebt, wie die Freidenker früherer Zeiten, nach Gelassenheit. Glück und Zufriedenheit liegen in der Selbstbeschränkung. Man muss nicht alles aufgreifen, was Werbung und Mode vorgaukeln. Der "fröhliche Atheist" weiss, dass er nur hier auf Erden lebt, dass er zunächst für sich selbst existiert und sich nicht nur an andere anlehnt.

Es geht gar nicht einmal in erster Linie nur um Glaube und Religion. Die meisten Betrachtungen von Henk de Lamper betreffen das Alltagsleben, die zwischenmenschlichen Beziehungen.
Praktische Tips sind enthalten: so sollte man immer nach den Auftraggebern von Expertisen fragen (dies wäre manchen FGH-Usern ins Stammbuch zu schreiben).
Man ahnt schon, was an selbst Erlebtem eingeflossen ist; der Umschlagtext informiert über die Lebensumstände Henks, die sich recht turbulent gestaltet haben dürften. Man spürt die heitere, robuste Grundstimmung, die bei Henk überwiegt, "trotz alledem".

"Wermutstropfen"
Heiterkeit und Gelassenheit – man kommt nicht umhin, auch Wermutstropfen zu schmecken.
Seit dem Erscheinen des Buches sind zehn Jahre vergangen. In dieser Zeit wurde ein Teil der Bevölkerung in Deutschland derart durch eine unmenschliche Sozialgesetzgebung in die Ecke gedrängt, dass ihnen ein selbstbestimmtes Leben kaum noch möglich ist. Sie waren vielleicht einmal "fröhliche Menschen". Sie haben ihren Frohsinn verloren. Inzwischen sind sie erbittert, weil sie derart gedemütigt werden und von Regelsätzen leben müssen, die unwürdig für ein Land sind, das als zivilisiert gelten will.

Henk schreibt über Angst, die als den ganzen Menschen ergreifendes Lebensgefühl von der Furcht vor konkret festzumachenden Dingen (Flugzeug, Spinnen, Gedränge) zu unterscheiden ist. Die Verhältnisse bringen es allerdings mit sich, dass dieser Angst kaum noch mit einer heiteren Grundhaltung zu begegnen ist. Die Fremdbestimmung wird übermächtig.
Auch der 11. September 2001 wirkte sich auf das Lebensgefühl aus, ob man es sich eingestehen will oder nicht.

Ich bin mir sicher, dass Henk um diese Problematik weiß. Diesen Leuten muss so manches in dem Buch bitter aufstoßen. Das kann kein Vorwurf an den Autor sein, "um Himmels willen".
Aber das Buch dürfte sich an vorrangig an Leser richten, die in einigermaßen gesicherten Verhältnissen leben, so dass sie Spielräume haben, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Wenn ich an die Jahrzehnte in der DDR zurückdenke, so kommen mir Bilder vor Augen, die zeigen dürften, wie schwer es ist, sich von äußeren Zwängen frei zu machen: Ohrenbetäubender Trommelwirbel von Dutzenden Spielmannszügen der zehntausenden Thälmannpioniere auf dem Erfurter Domplatz, alle in blauen Hosen und Röcken, in weißen Blusen, mit blauem oder rotem Halstuch. Gespenstische Fackelzüge der Freien Deutschen Jugend Unter den Linden in Berlin - eigentlich eine ungeheuere Instinktlosigkeit angesichts dessen, was nur wenige Jahrzehnte zuvor an gleicher Stelle inszeniert wurde, Meere von roten Fahnen … Wie konnte man sich davon frei machen?

Zum Schluss noch etwas zu der Stelle mit Papst Wojtyla, der während eines Amerikabesuches gefragt wurde, "was er davon halte, dass auf diesem Kontinent im Laufe der Jahrhunderte soviel Schindluder mit den Eingeborenen getrieben worden sei.
Seine Antwort darauf lautete: Er danke Gott auf beiden Knien, dass Amerika vor der großen Kirchenspaltung entdeckt worden sei."

Für diese kryptische Antwort bietet Henk mehrere Deutungen an, von denen Senilität des Papstes nur eine ist.
Zufällig hat @HiobHolbach auf die gleiche Stelle in dem Thread über die "Kuschel-Historiker" (Weltanschauungen und Religionen) als besonders übel verwiesen. Und ich werde bei meiner Vorstellung des neuen Buches von Arnold Angenendt "Toleranz und Gewalt" (2008) darauf eingehen.

#329:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.02.2008, 21:45
    —
@ Telliamed:
als ich so Deine Kritik laß, kam mir der Gedanke: "oh, nettes Buch, könntest du auch mal wieder lesen".
Deine Kritik hat mich sehr geschmeichelt. Vielen vielen Dank. rose
Eine kleine Kritik möchte ich an Deine Kritik doch loswerden. Du schreibst, daß es geschrieben ist für Leute die keine direkte Existenzsorgen haben. Das ist nur teilweise wahr. Wo kommen dann die Existenzsorgen her? Die meiste kommen daher, daß man aus sein konventionelles Korsett nicht rausfindet.
Manchmal überkommt es mir, daß ich glaube, vom Leben verwöhnt worden zu sein. Andererseits, beobachte ich andere Leute (Kollegen, Nachbarn usw) die manchmal mit den gleichen Problemen konfrontiert werden, die ich aus meine Vergangenheit kenne. Und beobachte, daß diese andere nicht überzeugt sind vom Leben verwöhnt zu werden, weil sie mit ihre Probleme nicht zu Rande kommen.

#330:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 05.02.2008, 22:20
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
@ Telliamed:
als ich so Deine Kritik laß, kam mir der Gedanke: "oh, nettes Buch, könntest du auch mal wieder lesen".
Deine Kritik hat mich sehr geschmeichelt. Vielen vielen Dank. rose
Eine kleine Kritik möchte ich an Deine Kritik doch loswerden. Du schreibst, daß es geschrieben ist für Leute die keine direkte Existenzsorgen haben. Das ist nur teilweise wahr. Wo kommen dann die Existenzsorgen her? Die meiste kommen daher, daß man aus sein konventionelles Korsett nicht rausfindet.
Manchmal überkommt es mir, daß ich glaube, vom Leben verwöhnt worden zu sein. Andererseits, beobachte ich andere Leute (Kollegen, Nachbarn usw) die manchmal mit den gleichen Problemen konfrontiert werden, die ich aus meine Vergangenheit kenne. Und beobachte, daß diese andere nicht überzeugt sind vom Leben verwöhnt zu werden, weil sie mit ihre Probleme nicht zu Rande kommen.

Naja, naja, naja, beobachtest du auch zB Alleinerziehende, die mit HartzIV klar kommen müssen, und derartige Fälle? Das konventionelle Korsett sind dann zB die Kinder. Wie soll man da rausfinden? Das meinte ich mit etwas knapp, manches geht etwas unter.

Was Telliamed über Furcht und Lebensgefühl schreibt, kann ich auch nicht ganz unterschreiben, gerade diese Terrorängste seit 11.9.01 sollte man ganz genau beobachten, wer nutzt die aus, wer schürt da, wer behauptet zu schützen, was tut der wirklich? (also im Sinne Henks)

#331:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.02.2008, 22:29
    —
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Naja, naja, naja, beobachtest du auch zB Alleinerziehende, die mit HartzIV klar kommen müssen, und derartige Fälle? Das konventionelle Korsett sind dann zB die Kinder. Wie soll man da rausfinden? Das meinte ich mit etwas knapp, manches geht etwas unter.
Ich beschrieb schon mal in einem Thread hier den Werdegang eine Kollegin von mir. -Alleinerziehend, 2 Kinder-. (Sie kann übrigens mein Buch nicht viel abgewinnen, sie ist ziemlich religiös)

#332:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 05.02.2008, 22:30
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Naja, naja, naja, beobachtest du auch zB Alleinerziehende, die mit HartzIV klar kommen müssen, und derartige Fälle? Das konventionelle Korsett sind dann zB die Kinder. Wie soll man da rausfinden? Das meinte ich mit etwas knapp, manches geht etwas unter.
Ich beschrieb schon mal in einem Thread hier den Werdegang eine Kollegin von mir. -Alleinerziehend, 2 Kinder-. (Sie kann übrigens mein Buch nicht viel abgewinnen, sie ist ziemlich religiös)


Weiß ich jetzt nicht mehr. Ich hab mehrere Geschichten im Kopf. Führt aber jetzt zu weit.

#333:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 06.02.2008, 10:46
    —
@vrolijke hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Deine Kritik hat mich sehr geschmeichelt. Vielen vielen Dank.
Eine kleine Kritik möchte ich an Deine Kritik doch loswerden. Du schreibst, daß es geschrieben ist für Leute die keine direkte Existenzsorgen haben. Das ist nur teilweise wahr. Wo kommen dann die Existenzsorgen her? Die meiste kommen daher, daß man aus sein konventionelles Korsett nicht rausfindet.
Manchmal überkommt es mir, daß ich glaube, vom Leben verwöhnt worden zu sein. Andererseits, beobachte ich andere Leute (Kollegen, Nachbarn usw) die manchmal mit den gleichen Problemen konfrontiert werden, die ich aus meine Vergangenheit kenne. Und beobachte, daß diese andere nicht überzeugt sind vom Leben verwöhnt zu werden, weil sie mit ihre Probleme nicht zu Rande kommen.


Bei dem Gedanken an die, denen es nur eingeschränkt möglich ist, selbstbestimmt zu entscheiden, habe ich mich wahrscheinlich zu sehr in diese "Variationen zum Thema" hineingeschrieben. Damit werde ich dem Anliegen Deines Buches nicht mehr gerecht.
Seit 1998 war man gezwungen, manches schärfer sehen zu müssen. Du kannst Dir vorstellen, dass mich bestimmte biographische Erfahrungen mitunter zu diesem Thema hinziehen.

@astarte
Zitat:
Was Telliamed über Furcht und Lebensgefühl schreibt, kann ich auch nicht ganz unterschreiben, gerade diese Terrorängste seit 11.9.01 sollte man ganz genau beobachten, wer nutzt die aus, wer schürt da, wer behauptet zu schützen, was tut der wirklich? (also im Sinne Henks)


Du hast recht, diese Fragen sollten gestellt werden. Immerhin haben die Terroristen ganze Arbeit geleistet. Sie haben die stärkste Macht der Welt dazu veranlasst, Schritte einzuleiten, deren Folgen sie nicht abgesehen haben (wenn man das Ganze jetzt nicht auf Ölinteressen und Profit aus Waffenproduktion reduziert).
Stell Dir vor, Du hast ein Familienmitglied, das jeden Morgen ins Berliner Regierungsviertel zur Arbeit zieht. Freilich sagt man sich, dass die Wahrscheinlichkeit, etwas könne sich ausgerechnet an diesem Ort ereignen, außerordentlich gering ist, und dass in der maroden Berliner U-Bahn ein Kabelbrand viel wahrscheinlicher ist. Ein diffuses Bedrohungsgefühl bleibt - vor das Bundesjustizministerium etwa kann ein beliebiger Lastkraftwagen vorfahren - auch wenn man rational zu erfassen sucht, wer am Schüren von Ängsten interessiert ist.
Seit der Zeit, als 1998 das Buch erschien, haben Existenzängste zugenommen und Menschen erreicht, die sich vorher eher sicher fühlten.

#334:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.02.2008, 11:28
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:

@astarte
Zitat:
Was Telliamed über Furcht und Lebensgefühl schreibt, kann ich auch nicht ganz unterschreiben, gerade diese Terrorängste seit 11.9.01 sollte man ganz genau beobachten, wer nutzt die aus, wer schürt da, wer behauptet zu schützen, was tut der wirklich? (also im Sinne Henks)


Du hast recht, diese Fragen sollten gestellt werden. Immerhin haben die Terroristen ganze Arbeit geleistet. Sie haben die stärkste Macht der Welt dazu veranlasst, Schritte einzuleiten, deren Folgen sie nicht abgesehen haben (wenn man das Ganze jetzt nicht auf Ölinteressen und Profit aus Waffenproduktion reduziert).
Stell Dir vor, Du hast ein Familienmitglied, das jeden Morgen ins Berliner Regierungsviertel zur Arbeit zieht. Freilich sagt man sich, dass die Wahrscheinlichkeit, etwas könne sich ausgerechnet an diesem Ort ereignen, außerordentlich gering ist, und dass in der maroden Berliner U-Bahn ein Kabelbrand viel wahrscheinlicher ist. Ein diffuses Bedrohungsgefühl bleibt - vor das Bundesjustizministerium etwa kann ein beliebiger Lastkraftwagen vorfahren - auch wenn man rational zu erfassen sucht, wer am Schüren von Ängsten interessiert ist.
Seit der Zeit, als 1998 das Buch erschien, haben Existenzängste zugenommen und Menschen erreicht, die sich vorher eher sicher fühlten.


Über diese Dinge wurde mW schon öfter hier diskutiert, das wäre auch OT hier. zwinkern Nur soviel: Ich hätte kein besonders großes Bedrohungsgefühl in deinem beschriebenen Fall. Vor dem Stoßverkehr in Berlin hätte ich größere, und selbst das sollte niemand an irgendwas hindern.

#335:  Autor: Tapuak BeitragVerfasst am: 08.02.2008, 18:16
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Heute eröffnen wir die Rubrik Literaturempfehlungen mit einer Rezension über das Springer-Lehrbuch zum Religions- und Weltanschauungsrecht von Gerhard Czermak und Eric Hilgendorf. [...]

Vielen Dank für den Hinweis. Ich werde sicher auf dieses Buch zurückgreifen, falls ich einmal Informationen auf diesem Gebiet benötige. Den Eindruck, dass im Bereich "Staatskirchenrecht" viel Literatur im Umlauf ist, die dem derzeitigen rechtlichen Zustand offen oder zumindest implizit affirmativ gegenübersteht, hatte ich übrigens auch, als ich einmal zu diesem Thema recherchiert habe. Umso besser, dass nun ein kritisches Gegengewicht vorliegt.

#336: Ich benötige Tipps Autor: GrymnerWohnort: Schleswig-Holstein BeitragVerfasst am: 23.02.2008, 15:13
    —
Hat hier jemand für mich Buchvorschläge zum Thema „Aufklärung“?
So zum Beispiel eine Abhandlung über die Geschichte der Aufklärung bis in die Neuzeit hinein?

Vielen Dank Auf den Arm nehmen

#337:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 03.03.2008, 17:09
    —
@Grymner
Es kommt alles auf die Fragen an, die an die Aufklärung gestellt werden - geht es um deutsche Territorien oder ganz Europa, nähert man sich von seiten der Historiographie, Philosophie, Literaturwissenschaft, Theologie ... Da es eine große Vielfalt an Literatur und zahlreiche Fachdebatten gibt, Du aber nicht erkennen lässt, worin Deine spezielle Fragestellung liegt, wurde Dir wahrscheinlich noch nicht geantwortet (an eine Stichwortkatalog zu gehen oder zu googeln - das wirst Du Dir selbst sagen können)
Es gibt einen historischen Aufklärungsbegriff im engeren Sinne, der sich vor allem auf die Aufklärung der zweiten Hälfte des 18. Jh. bezieht, und einen erweiterten Aufklärungsbegriff. So beschäftigten sich in diesem erweiterten Sinne Horkheimer/Adorno (1947) vor allem mit dem "Umschlagen der Aufklärung in ihr Gegenteil" im 20. Jahrhundert - ihr Buch ist nicht als Handreichung zur historischen Aufklärung des 18. Jh. zu verstehen (es wird nur eine Handvoll von Akteuren erwähnt, bezeichnenderweise de Sade). Ein Philosoph wie Panajotis Kondylis "Die Aufklärung im Rahmen des neuzeitlichen Rationalismus" (1981) untersucht das Verhältnis von Empirismus und Rationalismus.

Ich kann jetzt nur einige neuere deutschsprachige Arbeiten aus der historischen Aufklärungsforschung empfehlen, die allesamt weiterführende Bibliographien enthalten:
- Lexikon der Aufklärung. Deutschland und Europa. Hrsg. von Werner Schneiders. München 1995.
- Barbara Stollberg-Rilinger: Europa im Zeitalter der Aufklärung. Stuttgart 2000
- Winfried Müller: Die Aufklärung (Enzyklopädie deutscher Geschichte. Bd.61). München 2002.
- Angela Borgstedt: Das Zeitalter der Aufklärung. Darmstadt 2004 (die Autorin läßt nicht erkennen, daß sie lediglich deutschsprachige Territorien untersucht!)
Den neuesten bibliographischen Überblick bietet
- Heinz Duchhardt: Barock und Aufklärung. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage des Bandes "Das Zeitalter des Absolutismus". München 2007 (wieder: vor allem deutsche Geschichte; der Mainzer Historiker hat den umstrittenen Absolutismus-Begriff jetzt herausgenommen und durch den in der Geschichtswissenschaft ebenso umstrittenen Barock-Begriff ersetzt.

#338:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 03.03.2008, 19:51
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Es gibt einen historischen Aufklärungsbegriff im engeren Sinne, der sich vor allem auf die Aufklärung der zweiten Hälfte des 18. Jh. bezieht, und einen erweiterten Aufklärungsbegriff. So beschäftigten sich in diesem erweiterten Sinne Horkheimer/Adorno (1947) vor allem mit dem "Umschlagen der Aufklärung in ihr Gegenteil" im 20. Jahrhundert - ihr Buch ist nicht als Handreichung zur historischen Aufklärung des 18. Jh. zu verstehen (es wird nur eine Handvoll von Akteuren erwähnt, bezeichnenderweise de Sade)


Nur um dann auch noch den Titel des Werkes von Horkheimer und Adorno zu nennen, es geht um die "Dialektik der Aufklärung", von deren allzu pessimistischen Impetus sich Horkheimer später aber wieder etwas distanzierte, während Adorno den Faden mit z. B. der "Negativen Dialektik" den Wehmutsschrei noch verstärkt klingen ließ.

#339:  Autor: GrymnerWohnort: Schleswig-Holstein BeitragVerfasst am: 03.03.2008, 21:37
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
@Grymner
Es kommt alles auf die Fragen an, die an die Aufklärung gestellt werden - geht es um deutsche Territorien oder ganz Europa, nähert man sich von seiten der Historiographie, Philosophie, Literaturwissenschaft, Theologie ... Da es eine große Vielfalt an Literatur und zahlreiche Fachdebatten gibt, Du aber nicht erkennen lässt, worin Deine spezielle Fragestellung liegt, wurde Dir wahrscheinlich noch nicht geantwortet (an eine Stichwortkatalog zu gehen oder zu googeln - das wirst Du Dir selbst sagen können)
Es gibt einen historischen Aufklärungsbegriff im engeren Sinne, der sich vor allem auf die Aufklärung der zweiten Hälfte des 18. Jh. bezieht, und einen erweiterten Aufklärungsbegriff. So beschäftigten sich in diesem erweiterten Sinne Horkheimer/Adorno (1947) vor allem mit dem "Umschlagen der Aufklärung in ihr Gegenteil" im 20. Jahrhundert - ihr Buch ist nicht als Handreichung zur historischen Aufklärung des 18. Jh. zu verstehen (es wird nur eine Handvoll von Akteuren erwähnt, bezeichnenderweise de Sade). Ein Philosoph wie Panajotis Kondylis "Die Aufklärung im Rahmen des neuzeitlichen Rationalismus" (1981) untersucht das Verhältnis von Empirismus und Rationalismus.

Ich kann jetzt nur einige neuere deutschsprachige Arbeiten aus der historischen Aufklärungsforschung empfehlen, die allesamt weiterführende Bibliographien enthalten:
- Lexikon der Aufklärung. Deutschland und Europa. Hrsg. von Werner Schneiders. München 1995.
- Barbara Stollberg-Rilinger: Europa im Zeitalter der Aufklärung. Stuttgart 2000
- Winfried Müller: Die Aufklärung (Enzyklopädie deutscher Geschichte. Bd.61). München 2002.
- Angela Borgstedt: Das Zeitalter der Aufklärung. Darmstadt 2004 (die Autorin läßt nicht erkennen, daß sie lediglich deutschsprachige Territorien untersucht!)
Den neuesten bibliographischen Überblick bietet
- Heinz Duchhardt: Barock und Aufklärung. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage des Bandes "Das Zeitalter des Absolutismus". München 2007 (wieder: vor allem deutsche Geschichte; der Mainzer Historiker hat den umstrittenen Absolutismus-Begriff jetzt herausgenommen und durch den in der Geschichtswissenschaft ebenso umstrittenen Barock-Begriff ersetzt.


Vielen Dank für diese ausführliche Antwort!

Ich werde mich zum Einstieg in die Thematik einmal mit dem „Lexikon der Aufklärung“ und mit
„Europa im Zeitalter der Aufklärung“ beschäftigen.

#340:  Autor: GrymnerWohnort: Schleswig-Holstein BeitragVerfasst am: 03.03.2008, 22:13
    —
@ Kival

Danke für die Ergänzung.

Von Adorno kenne ich nur das kleine Bändchen
„Erziehung zur Mündigkeit“.

Ich hatte leider in der Vergangenheit nicht die nötige Muße (Kindererziehung)
mich eingehender mit Adorno zu beschäftigen.

#341:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 04.03.2008, 00:00
    —
Hallo @Grymner,

Du hast heute abend ein Motto von Th. Adorno zitiert zwinkern , und verweist jetzt auf den Widerstandskämpfer Günther Weisenborn, der die 1945 überlebenden Nazi-Henker attackierte - wir können doch gern "Buchempfehlungen" austauschen, wie es der Threadtitel nahelegt! Dann wird vielleicht deutlicher, was Dich jetzt im Moment beschäftigt, und wir können auch etwas davon mitnehmen. Hier sind freilich eher knappere "Rezensionen" erwünscht, von denen ich im zurückliegenden Jahr einige untergebracht habe. Doch wenn etwas vertieft werden sollte, kann ja auch an anderer Stelle, etwa im Kultur-Teil, ein Thread eröffnet werden.

Gruss Telliamed

#342:  Autor: GrymnerWohnort: Schleswig-Holstein BeitragVerfasst am: 06.03.2008, 18:01
    —
@ Telliamed

„Die Wurzeln sind in den Verfolgern zu suchen, nicht in den Opfern, die man unter den armseligsten Vorwänden hat ermorden lassen.“
Theodor W. Adorno

Ich denke das war das Zitat von Adorno. Es stammt aus „Erziehung nach Auschwitz.“


Im Augenblick beschäftige ich mich mit dem Buch „Kruzifix und Holocaust“ von
Konrad Riggenmann.

Aus diesem Buch stammt auch das Zitat von Weisenborn.

Da ich aus einer Großfamilie mit nationalsozialistisch- christlicher Vergangenheit stamme und sehr unter diesem Erziehungsstil gelitten habe, interessiere ich mich im Augenblick besonders für den Problemkreis Nationalsozialismus - Christentum.

In naher Zukunft würde ich gerne einen Thread zum Thema „Religionsunterricht und Illustrationen zu Bibelgeschichten von Kindern“ eröffnen.


Aus meiner Kindheit habe ich noch einige Zeichnungen aus dem Religionsunterricht ( 1969-1970). Gescannt sind die Illus schon.
Ich müsste sie nur noch in eine Website einbinden und dann hoch laden.

Ich würde sie gerne hier in das Forum stellen und zusammen mit anderen Zeichnungen von anderen Foristen diskutieren.

Die Frage ist natürlich, ob überhaupt Interesse an diesem Thema besteht.

Was nun Bücherrezensionen betrifft, so wird mir sicherlich noch ein Buch einfallen, welches mir unter den Nägeln brennt.

Gruss

Grymner
Lachen

#343:  Autor: udine-albrechtsen BeitragVerfasst am: 06.03.2008, 21:50
    —
Ich lese gerade River Out of Eden und lege es allen ans HERZ! (Die der englischen Sprache mächtig sind)

#344:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 06.03.2008, 21:52
    —
udine-albrechtsen hat folgendes geschrieben:
Ich lese gerade River Out of Eden und lege es allen ans HERZ! (Die der englischen Sprache mächtig sind)
und warum? ich meine, ich besorge mir kein buch, von dem ich nicht mal den autor kenne noch überhaupt irgendwas vom inhalt weiss Mit den Augen rollen

#345:  Autor: udine-albrechtsen BeitragVerfasst am: 06.03.2008, 22:00
    —
Ne? Kennst nicht Richard Dawkins? Hast du was verpasst!

#346:  Autor: udine-albrechtsen BeitragVerfasst am: 06.03.2008, 22:05
    —
Hast du nie von Das egoistische GEN gehört? Das war doch ein Meilenstein! Ich habe dieses Buch geliebt!!! Und da bin ich nicht die einzige!!

#347:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 06.03.2008, 22:07
    —
Hmm ... warum titulierst Du es dann in Deinem anderen Forum als das "sogenannte" egoistische Gen?

#348:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.03.2008, 22:10
    —
udine-albrechtsen hat folgendes geschrieben:
Ich lese gerade River Out of Eden und lege es allen ans HERZ! (Die der englischen Sprache mächtig sind)

Hier ist was fuer dich. Ich finde das ja schon toll, dass du versuchst, Buecher auf Englisch zu lesen, aber versuch doch mal zwischendurch ein deutsches.

Ansonsten, weiter so, das wird schon!

#349:  Autor: udine-albrechtsen BeitragVerfasst am: 06.03.2008, 22:21
    —
kolja hat folgendes geschrieben:
Hmm ... warum titulierst Du es dann in Deinem anderen Forum als das "sogenannte" egoistische Gen?


mein lieber kolja! bis zu dem buch der gotteswahn war ich eine "heisse" verehrerin dawkins!!!
ich hab ihn als wissenschaftskollegin sehr geschätzt! aber sein buch der gotteswahn ...... ich meine er hat sich dort von einer ganz anderen seite gezeigt. er hat im naturwissenschaftskollegium an kredit verloren. er hat sogar damit den kreationisten in die hände gespielt.
kolja ich respektiere dich. du bist hier bestimmt derjenige mit dem meisten verstand. und solli natürlich!

#350:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 06.03.2008, 22:32
    —
kolja hat folgendes geschrieben:
Hmm ... warum titulierst Du es dann in Deinem anderen Forum als das "sogenannte" egoistische Gen?
udine-albrechtsen hat folgendes geschrieben:
mein lieber kolja! bis zu dem buch der gotteswahn war ich eine "heisse" verehrerin dawkins!!!
ich hab ihn als wissenschaftskollegin sehr geschätzt! aber sein buch der gotteswahn ...... ich meine er hat sich dort von einer ganz anderen seite gezeigt. er hat im naturwissenschaftskollegium an kredit verloren. er hat sogar damit den kreationisten in die hände gespielt.
kolja ich respektiere dich. du bist hier bestimmt derjenige mit dem meisten verstand. und solli natürlich!

Eine Antwort auf meine Frage war das aber nicht. Habe mich übrigens falsch erinnert, "das angeblich egoistische Gen" war Deine Wortwahl. Das klingt nicht gerade affirmativ, eher kritisch-ablehnend, und passt daher nicht so recht zu Deinen Äußerungen hier im Thread. Handelt es sich eventuell um taktische Äußerungen? Und wer ist "solli"?

#351:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 06.03.2008, 23:00
    —
Kurze Pause, ich trenn mal schnell das OT ab.

Hier gehts weiter.

#352:  Autor: HiobHolbach BeitragVerfasst am: 14.03.2008, 07:37
    —
Aktuelle Literaturliste zum Religionsstreit von hr2:

http://www.hr-online.de/servlet/de.hr.cms.servlet.File/hr2_SuG_Literaturliste.pdf?ws=hrmysql&blobId=6600670&id=33980228

#353:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 14.03.2008, 16:21
    —
Jonathan Littell: Die Wohlgesinnten. Roman. Aus dem Französischen von Hainer Kober. Berlin Verlag GmbH. Berlin 2008, 1383 S.


"Ich war wie erschlagen von diesem Buch. Es ist das Ereignis unserer Jahrhunderthälfte."

Das ist auf der hinteren Umschlagseite zu lesen.
Das sagte der spanische Schriftsteller Jorge Semprun über den Roman von Jonathan Littell, der erstmals 2006 unter dem Titel "Les Bienveillantes" in Paris erschien.

"Ich war wie erschlagen von diesem Buch" würde ich ebenfalls sagen. Aber ich meine damit nicht Littell.
Sondern "Schreiben oder Leben" (deutsch 1995, Übersetzung Eva Moldenhauer) von Jorge Semprun selbst. Eine Filigran-Prosa, die nicht nur mich wegen ihres fugenartigen Aufbaus überaus faszinierte. Semprun vermittelt eine ganz eigenartige, unverwechselbare Stimmung. Wenn man es beiseite gelegt hat, bleibt das Gefühl zurück: was für eine verrückte, paradoxe, großartige Welt!

Ich weiß nicht, worauf sich das begeisterte Urteil Sempruns gründet. Von Jonathan Littells "Die Wohlgesinnten" fühlte ich mich nicht wie erschlagen, wenn man damit nicht das Gefühl meint, sich durch fast 1400 Seiten geschlagen zu haben. Über viele Seiten hinweg lesen sich die Äußerungen der handelnden Personen wie Zitate aus Zeitungen, Broschüren, Verhörsprotokollen. Die Nebenfiguren sagen ihren Text auf und treten wieder ab.

Eine große Pressekampagne macht seit Wochen Werbung für das Buch, der man sich kaum entziehen konnte, wenn man ein Buchgeschäft betrat oder eine Feuilleton-Seite aufschlug. Viele werden sich nach dem bereits Gehörten und Gelesenen sagen, dass sie dieses Buch nun gerade eben nicht zur Hand nehmen werden.

Diejenigen, die die Ankündigungen von Neuerscheinungen durchgehen, wissen von dem 1967 in New York geborenen jüdischen Autor, dass seine Vorfahren aus Russland stammten, dass er in Paris zweisprachig aufgewachsen ist, dass er in Frankreich auf großes Wohlwollen stieß, 800.000 Exemplare dort abgesetzt wurden. Eine Variante, mit einem großen Öffentlichkeitsinteresse umzugehen, war sein Rückzug mit Frau und zwei Kindern nach Barcelona.

Die Geschichte des SS-Offiziers Dr. iur. Max Aue, der an den Massenmorden der Nationalsozialisten beteiligt war und selbst zum Mörder seiner Mutter sowie von Familienangehörigen wurde, erzählt von ihm selbst, ist ebenfalls durch zahlreiche Rezensionen und Feuilleton-Beiträge bekannt geworden.

Fünf Jahre soll Littell das Material studiert haben. Er kennt Bowring, Goldhagen, die wichtigsten Debatten über die Judenvernichtung, und das merkt man dem Buch an. Über weite Strecken bewegt es sich, obwohl als "Roman" ausgewiesen, an der Grenze zum Sachbuch. Autoren der Debatten über die Nazi-Zeit werden erwähnt, Statistiken wiedergegeben. Es scheint, als habe Littell Vorwürfen begegnen wollen, die Einzelheiten der Massenmorde nicht richtig wiedergegeben zu haben. Er kann sicher von kompetenten Fachhistorikern beruhigt werden, das meiste dürfte so schon stimmen … und auch als für diesen Zeitraum nicht Kompetenter sage ich mir, dass ich an anderer Stelle schon etwas Vergleichbares sowohl über NS-Verbrechen als auch über Stalinsche Schlächtereien gelesen hat, das an Scheußlichkeit kaum zu überbieten ist.
Die meisten deutschen Kritiker zeigten sich angewidert von der als Pornografie in der Nachfolge de Sades angesehenen und bezeichneten Darstellung der Schlächtereien. Ich würde sagen, dass auch etliche Sachbücher auf den Zusammenhang zwischen Sexualität und Mord in dieser Weise eingehen. Nur sind das keine Romane.

Der "Anti-Held" ist einer jener gebildeten Juristen im Sicherheitsdienst (SD) der SS, der ideologisch hochmotivierten, zumeist blonden jungen Todesengel, des Vortrupps des "Weltanschauungskrieges", einer mordenden Intelligenz, deren Prototyp Dr. Werner Best (1903-1989) war, die das Vorurteil widerlegen sollten, wonach die Mörder nur unterprivilegierte, dumpfe Schlägertypen gewesen seien.

Vgl. Ulrich Herbert: Werner Best – Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903-1989. Bonn 1996.
Jens Banach: Heydrichs Elite. Das Führerkorps der Sicherheitspolizei und des SD 1936-1945. Paderborn u.a. 2002; Michael Wildt: Nachrichtendienst, politische Elite, Mordeinheit. Der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS. Hamburg 2003.



Kann es das sein? Der bloße Informationswert? Es heißt, dass es in Frankreich nicht so viel an Informationen über die Shoa, über die Täter und Opfer, über die in der Sowjetunion nach dem 22. Juni 1941 wütenden Einsatzgruppen gegeben habe, so dass Littell dort durchaus als Sachbuch gelesen worden sei. Kann ich nicht beurteilen. Es ist auch nicht ratsam zu sagen, dass es in Deutschland inzwischen einen sehr großen Vorrat an Literatur über die Vernichtung der europäischen Juden gibt, ohne hinzuzufügen, dass immer noch genügend Versuchungen für unsere Landsleute bereitstehen, selbst zu Verbrechern zu werden.


Fiktive und historische Figuren begegnen sich, was einige Kritiker zu dem in meinen Augen nun wirklich schwachsinnigen Vergleich mit Lev Tolstojs "Krieg und Frieden“ hingerissen hat.

Soll es den Reiz des Buches als Belletristik ausmachen, dass Littell die antike Inzest-Mythologie bemüht oder dass er in den Grausamkeiten des "Anti-Helden" verdrängte Homoerotik sieht? Aue und seine Schwester ein Inzestpaar, das Zwillinge hervorbrachte – das mag ja sogar aktuell sein. Ist das kunstvoll gemacht? Meines Erachtens eher gequält.

Oder ist die Zeit der großen Romane, der Geschichts-Epopöen, wirklich endgültig vorbei?

Soll die Quintessenz, die durch die Kriegserlebnisse Littells als Kriegsreporter in Bosnien, Kongo, Afghanistan und Tschetschenien gespeist wurde, besonders verstörend wirken, dass unter anderen Bedingungen wir auch heute zu Mördern werden könnten?
Das mag stimmen genauso wie die Aussage über die Aussicht, dass höchstwahrscheinlich die meisten von uns in unserem Leben nicht mehr in eine Situation gestellt werden würden, in der man zum Mörder würde. Soll man nun angesichts dieses hypothetischen Falles, auf den Littell durchaus ausdrücklich eingeht, darauf hinweisen, dass dem Menschen gegeben ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden?

Das hat mich aber nicht ratlos hinterlassen und ich könnte an dieser Stelle sogar diejenigen verstehen, die jetzt wieder mit dem Vorwurf kommen können: "Was soll denn da neu daran sein?"

Dann erwarte ich noch denjenigen, der fragen wird, warum ich mich dann hier überhaupt über dieses Buch ausgelassen habe, und ob ich vielleicht zu viel Zeit hätte.

Sollte ich tatsächlich eine Überleitung suchen zu einer völlig anderen, kritischen Lesart von Tolstojs "Krieg und Frieden", die mir Vladimir Kantor aus Petersburg nahe brachte und die mich nun wirklich verstörte …

Aber ein gewisses Interesse, eine gewisse Neugierde auf das, was jetzt allgemein im Gespräch ist, wird man ja durchaus auch als Motiv dafür abnehmen können, sich mit einem Buch befasst zu haben.
Vielleicht hat jemand tatsächlich einen anderen Eindruck von dem Buch gewonnen und sagt mir, dass ich seine interessanten Seiten nicht erkannt hätte.

Letzter Satz: Für die Vorstellung dieses Buchs habe ich eben nicht einen eigenen Thread aufgemacht, wie ich das für Arnold Angenendt (2008) noch vorhabe.

#354: aus myhlengeysts ein-euro-blog Autor: vunkenvlugWohnort: berlin/brandenburg BeitragVerfasst am: 17.03.2008, 18:54
    —
Bücher, die die welt nicht braucht
12:02, 8.2.2008 erstellt in kulturkritik 0 kommentare link
Eigentlich habe ich die kategorie »kulturkritik« eingerichtet, um auf lesens- oder hörenswertes hinzuweisen.

Aber manchmal erscheint es notwendig, auch auf nichtlesenswerte propagandaliteratur hinzuweisen, deren lektüre man sich schenken kann – dann hat man mehr zeit für gute literatur.

Sparen sie sich folgende neoliberale propaganda der INSM:

* Deutschlands wahre Superstars - 50 Entwürfe junger Wissenschaftler für die Welt von morgen.
* Globalisierung verstehen - Unsere Welt in Zahlen, Fakten, Analysen
* Chancen des Wachstums - Globale Perspektiven für den Wohlstand von morgen
* Deutschland zum Selbermachen


Weitere informationen zum boykott dieser bücher finden sie unter http://insmwatchblog.wordpress.com/ (beitrag vom 6. februar).


"boykott" ist vielleicht nicht die geeignetste maßnahme, man sollte das arsenal des politischen gegners kennen und nicht unterschätzen, bei den inrede stehenden büchern handelt es sich allerdings um verdummende propaganda des insms, des "instituts für neue soziale marktwirtschaft", auf die man nicht hereinfallen sollte, denn sie ist alles andere als wissenschftlich fundiert.

zu etwas anderem: sehr guten eindruck machen mir die rezensionen Telliameds, professionell, subtil und von einer feinen zurückhaltung, wie es mir nicht möglich (auch nicht von mir angestrebt) ist. da sieht man einmal, was literaturkritik leisten könnte, die nicht auf den showeffekt setzte, aber leider fast nur im verborgenen stattfindet.

#355: zu Deschner Autor: vunkenvlugWohnort: berlin/brandenburg BeitragVerfasst am: 17.03.2008, 19:35
    —
seine "Kriminalgeschichte des Christentums", alle sieben bände, ist bei 2001 für sieben oder acht euro auf CD erhältlich.
wer keine mühe damit hat, texte am bildschirm zu lesen, wird begeistert sein, denn die CD ermöglicht ihm, gezielt im riesenwerk nach namen oder begriffen zu suchen, zitate zu archivieren, sich besonders "schöne" stellen zur verfügung zu halten, denn Deschner ist auch kein unbedeutender stilist und, wer den sinn dafür hat, hört seine ironischen sätze.

noch erwähnen möchte ich zwei andere autoren, die sich um die entmythologisierung der in dieser weltgegend vorherrschenden religionen meriten erworben haben - und zwar auf schwindelerregendem literarischen niveau:

Emile Cioran
Giorgio Manganelli

beide passen mir politisch nicht, aber welch ein tropf wäre ich, läse ich alles auf pc-kompatibilität hin.


Manganelli gibts bei Wagenbach, Cioran (kann man rumänisch oder französisch aussprechen) bei Suhrkamp.
beide haben literatur für literaten geschrieben, keine romane für denkfaule oder kinder, aber wer selbst erfinden will, findet in diesen steinbrüchen material ohne ende. und beide hatten das glück, von außerordentlich sprachkundigen übersetzern, überträgern ins deutsche gebracht worden zu sein.

#356: Re: zu Deschner Autor: MontaigneWohnort: Atelier BeitragVerfasst am: 08.07.2008, 18:16
    —
vunkenvlug hat folgendes geschrieben:

noch erwähnen möchte ich zwei andere autoren, die sich um die entmythologisierung der in dieser weltgegend vorherrschenden religionen meriten erworben haben - und zwar auf schwindelerregendem literarischen niveau:

Emile Cioran
Giorgio Manganelli

beide passen mir politisch nicht, aber welch ein tropf wäre ich, läse ich alles auf pc-kompatibilität hin.


Manganelli gibts bei Wagenbach, Cioran (kann man rumänisch oder französisch aussprechen) bei Suhrkamp.
beide haben literatur für literaten geschrieben, keine romane für denkfaule oder kinder, aber wer selbst erfinden will, findet in diesen steinbrüchen material ohne ende. und beide hatten das glück, von außerordentlich sprachkundigen übersetzern, überträgern ins deutsche gebracht worden zu sein.


Ich kenne Manganelli nicht, dafür aber Cioran. Von Cioran war ich so stark beeindruckt, daß ich mir in der Bücherei gleich ein weiteres Buch auslieh. Dann aber wurde es langweilig die immergleiche Aussage über das immergleiche Thema zu lesen. Trotzdem: ich meine Cioran sollte man lesen! Smilie

#357:  Autor: MontaigneWohnort: Atelier BeitragVerfasst am: 08.08.2008, 16:09
    —
Ich habe in meinem Urlaub von Peter Handke "Morawische Nacht" gelesen. Bis ich mich eingelesen hatte, war es für mich schwierig zu lesen. Offenbar hatte sich Handke zum Ziel gesetzt jede Redundanz beim Lesen durch Verwirrung zu bestrafen. Man muss also sehr konzentriert lesen. Alles in allem hat es mir gut gefallen und ich werde es nochmals lesen.

#358:  Autor: WaldfeeWohnort: Thüringen, hoch auf dem Berg BeitragVerfasst am: 04.10.2008, 00:01
    —
Gert Prokop: "Wer stiehlt schon Unterschenkel?" "Der Samenbankraub"
Link
SF- Geschichten aus den 70gern, die uns eine Schöne Neue Welt zeigen, die uns heute langsam aber stetig einholt. Held ist Detektiv namens Timothey Truckle, eine mutiger und kluger Mensch. Unvergesslich. Habe die Bücher mehrere male gelesen, da ich den Inhalt gleichzeitig faszinierend und erschreckend- weil heute zum Teil verwirklicht- finde. Trotz des "Alters" der Bücher halten sie unserer Welt heute einen Spiegel vor. Empfehlenswert.

Link gekürzt, Heizöl.

#359: R Dawkins: Der blinde Uhrmacher Autor: evohumWohnort: Rheingau BeitragVerfasst am: 05.10.2008, 05:27
    —
Hier wohl noch nicht direkt vorgestellt:

Richard Dawkins: Der blinde Uhrmacher (1.Auflage 1986 EN, 1987 DE)
Aufgrund zahlreicher Anfragen wieder neu aufgelegt (2. Auflage Mai/Sept 2008 DE, www.dtv.de, für schlappe 9,90 EUR)

Kürzlich bestellt und bisher nur quer- bzw. angelesen: Obwohl über 20 Jahre alt und in vielen Details inzwischen von der Forschung überholt - immer noch ein Klassiker in Sachen Begründung der Evolutionstheorie.
Die eine oder andere Anmerkung gäbe es hier bei Gelegenheit zu machen.

evohum grüßt!

EDIT an Moderatoren: Sollte eigentlich in Buchrezensionen.

Hier angehängt, Heizöl.

#360:  Autor: evohumWohnort: Rheingau BeitragVerfasst am: 05.10.2008, 05:42
    —
Rebecca E. hat folgendes geschrieben:




Das war offenbar die Buggle-Erstauflage bei rowohlt von 1992, oder?

Seit ein paar Jahren (2004) ist die 2., überarbeitete + erweiterte Auflage im Alibri-Verlag erhältlich (24 EUR):
Franz Buggle: Denn sie wissen nicht, was sie glauben.

Kürzlich bestellt und bisher nur angelesen, aber unglaublich GUT!

evohum grüßt!

#361: Re: aus myhlengeysts ein-euro-blog Autor: AntagonisTWohnort: 2 Meter über dem Boden BeitragVerfasst am: 05.10.2008, 09:07
    —
vunkenvlug hat folgendes geschrieben:
http://insmwatchblog.wordpress.com/


Hab mich echt gefreut, als ich das sah, ein INSM-watchblog. Aber mit der hasserfüllten, feindseeligen und beschimpfenden Schreibe tut man sich keinen Gefallen. Schade, weil glaubwürdig und seriös geht anders... Dabei wäre solch ein Blog immens wichtig!



Zitat:
verlogenen Industrie-Lobby Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
heuchlerisch
Mietmäuler
inkompetente wie asoziale Nieten in Nadelstreifen
Mitglied dieser asozial-parasitären Lügner-Lobby
Brioni-Kanzlers Gerhard Schröder
korruptokratischer Parteigenosse Wolfgang Clement
als Mitglied der INSM die willige Hure von Arbeitgebern und Kapital
asoziale Politik und Agitation
menschenverachtenden Kurs für unsere Gesellschaft
wirtschaftsfaschistische Schweinebande von Lügnern, Betrügern und Gierhälsen
Asoziale Marktwirtschaft
Maulhuren
Meinungsstricher
Mietmäuler
Sozialdarwinismus
Sozialraub
Das häßliche INSM-Mietmaul mit der dicken Brille und den gelben Zähnen, der Ex-Grüne Oswald Metzger
unter den Nagel zu reissen
sein korruptes Treiben in verschiedenen menschenfeindlichen Lobbys
dieses ekelhafte Mietmaul
ein sinn- und wertloses Buch
kein Schwein interessieren
marktradikale Gülle
So ein verlogenes, korruptes, wendehälsiges und menschenverachtendes Dreckschwein wie Oswald Metzger
Wünschen wir also Oswald Metzger den totalen sozialen Abstieg
schmutzläden wie die INSM


Das war nur eine Zusammenfassung der ersten paar Beiträge..

schadeschade

#362: Typisch Dawkins Autor: yxyxyx BeitragVerfasst am: 06.10.2008, 19:45
    —
da hat einmal anno Schnee (~1700) ein schottischer Geistlicher Gott bewiesen, dass, wenn es keinen Uhrmacher gäbe es keine Uhren geben kann, da ist diese Vorstellung auch seitens der seriösen Amtskirchen schon vor Jahrhunderten als obsolet erkannt, da wächst Gras darüber und dann kommt dieses Kamel von Dawkins daher und frisst alles wieder weg!
Also wirklich!

#363:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 06.10.2008, 19:58
    —
Strohmann.

#364:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 06.10.2008, 20:02
    —
nicht mal strohmann, sondern einfach nur dumm.

#365:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 06.10.2008, 20:29
    —
http://lebenssinn.com/ Da haben wirs ja. Lachen

#366:  Autor: HornochseWohnort: Bundeshauptstadt BeitragVerfasst am: 06.10.2008, 20:33
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
http://lebenssinn.com/ Da haben wirs ja. Lachen


Alles wegen Dawkins.

#367:  Autor: evohumWohnort: Rheingau BeitragVerfasst am: 07.10.2008, 04:17
    —
Hornochse hat folgendes geschrieben:

Alles wegen Dawkins.

Ja, der Dawkins, der Böse, der... also...... Geschockt

evohum grüßt!

#368: Re: R Dawkins: Der blinde Uhrmacher Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 07.10.2008, 09:30
    —
evohum hat folgendes geschrieben:

EDIT an Moderatoren: Sollte eigentlich in Buchrezensionen.


Erledigt.

#369: Brigitte Reimann Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 28.10.2008, 15:26
    —
Brigitte Reimann: Jede Sorte von Glück. Briefe an die Eltern. Aufbau-Verlag, Berlin 2008. - 459 S.

Am 21. Juli wäre die Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933-1973) aus Burg bei Magdeburg 75 Jahre alt geworden. Beim Nachdenken über diese Jahreszahlen stellt sich doch einige Beklommenheit ein.

1974 erschien ihr unvollendeter Roman "Franziska Linkerhand", der den Buchhändlern aus der Hand gerissen wurde. 1981 diente dieses Buch als Grundlage für das Drehbuch zum Film "Unser kurzes Leben".
Die Gestalt von Brigitte Reimann hat zahllose Leser durch die letzten Jahrzehnte der DDR begleitet.
Zahlreiche Leser entwickelten sich zu regelrechten "Brigitte-Reimann-Experten". Auch als ihre Welt 1989 versank, wurde das Andenken durch eine Forschungsstelle und eine Brigitte-Reimann-Gesellschaft mit Sitz in Neubrandenburg bewahrt.

Sie war beileibe keine "Dissidentin", doch führten sie die Mißstände oft an den Rand der Verzweiflung.
Ihr erster kurzer Roman "Ankunft im Alltag" gab einer ganzen Richtung der Literatur den Namen: "Ankunftsliteratur". Die jungen Schriftsteller, die noch als Kinder das Ende des Weltkrieges erlebten, waren in der DDR "angekommen". Nach 1989 sind hingegen die wenigsten "angekommen".

1960 zog sie nach Hoyerswerda in eine Plattenbausiedlung und arbeitete, gemäß der Losung vom "Bitterfelder Weg", im Braunkohlenkombinat "Schwarze Pumpe", um den Alltag der "Arbeiterklasse" aus erster Hand kennenzulernen.

Unvergeßlich für mich die Schilderung eines "Heiligabends" in einer trostlosen, mit Sprelacard-Tischen ausgestatteten Kneipe von "Neustadt" (Hoyerswerda), in der Franziska die betrunkene Gertrud trifft, die bald darauf durch Selbstmord endete. Wohin gehen am 24. Dezember diejenigen, die keine Familie haben?

Brigitte Reimann führte ein für DDR-Verhältnisse bewegtes Leben, mit mehreren Partnerwechseln und Zusammenbrüchen. Der Wodka spielte nicht nur auf ihren Sowjetunion-Reisen eine Rolle, sie rauchte wie ein Schlot. Vor ihrem Ende in Berlin-Buch, wo sie mit 39 Jahren an Krebs starb, konnte sie noch einige ruhige Jahre in Neubrandenburg verleben, wo ihr letzter Lebensgefährte als Arzt tätig war. Dieser, selbst ein Schluckspecht vor dem Herren, erkannte, wie er später zugab, die Symptome der letzten, tödlichen Krankheit. Ihre Rückenschmerzen waren bereits auf Metastasen zurückzuführen.

Der 1. Sekretär von Neubrandenburg, Gerhard Müller, zeigte sich zu dieser Zeit noch von seiner menschlichen Seite und beschützte sie. Als Erster des Bezirkes Erfurt verfolgte er dann, "Panzer-Müller" genannt, eifrig alle "Abweichler", er wollte die Stadt zum Zentrum der Mikroelektronik ausbauen und hatte vor seinem privaten Wohnhaus in Erfurt-Süd - so ein Rindvieh - zwei große Fahnenstangen aufgestellt.

Zu ihren Förderern gehörten die bekannte Anna Seghers, die Präsidentin des Schriftstellerverbandes, der Architekt der Berliner Karl-Marx-Allee Hermann Henselmann sowie die nur wenige Jahre ältere Christa Wolf (geb. 1929), die Brigitte Reimann bemutterte.

Aus diesen Briefen, die zwischen 1960 und 1973 geschrieben wurden, erfahren wir, daß Brigitte Reimann von ihren Eltern immer Unterstützung erhielt. Der Leser der "Franziska Linkerhand" hätte von der Romangestalt auf beengten kleinbürgerlichen Mief schließen können. Dem war offensichtlich nicht so.

Während sie, die von Zeitgenossen als sehr attraktiv beschrieben wurde, gegenüber zudringlichen Männern ihre Krallen ausfuhr, kann sie in den Briefen an die Eltern und den schon zuvor veröffentlichten Briefen an Christa Wolf und Hermann Henselmann ihre Verletzlichkeit zeigen.

#370:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 29.10.2008, 09:35
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Hugh Barr Nisbet: Lessing. Eine Biographie. Aus dem Englischen übersetzt von Karl S. Guthke. Verlag C. H. Beck, München 2008, 1024 S.

Während Nicholas Boyle in Cambridge vermutlich darüber nachdenkt, ob er seine ursprünglich auf einen Band geplante und dann in zwei dicken Bänden (1995, 1999) bis 1803 geführte und ebenfalls im C. H. Beck Verlag verlegte Goethe-Biographie bald in einem oder in zwei Bänden vollenden kann,

legte wiederum ein Engländer, Hugh Barr Nisbet (geb. 1943), die Ergebnisse seiner über 37 Jahre hinweg geführten Lessing-Forschungen in einer seit 1998 neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer verfassten Biographie nieder. Das Opus wurde in Lessings Geburtsstadt Kamenz und in der vorigen Woche an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel vorgestellt. Als Übersetzer diente der renommierte Literaturwissenschaftler Karl S. Guthke (geb. 1933), der dem Engländer damit einen heutzutage nicht häufigen bedeutenden Freundschaftsdienst leistete. Nur ein Ruheständler kann es sich wahrscheinlich leisten, mehr als 1000 Seiten hochkonzentrierten Textes in kurzer Zeit zu übersetzen; wer das so nebenbei machen will, braucht viel länger.

Obwohl seit Lessings Tod 1781 etwa 70 Biographien erschienen waren, hatte es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kaum noch Versuche gegeben, eine neue Deutung vorzulegen und der angeschwollenen Literatur über den Schriftsteller auch noch eine moderne Lebensbeschreibung hinzuzufügen.

Das hat Gründe. Vordergründige Aktualisierungen überzeugen nicht mehr. Der Sozialist Franz Mehring hatte 1893 in seiner "Lessing-Legende" - der deutschen Arbeiterklasse zum Nutzen und zur Lehr - Lessing zum Kritiker des Preußentums gedeutet, den biederen Schulfuchs Erich Schmidt als Lessing-Biographen mit seinem Pamphlet zerlegen wollen (der allerdings ganze Quellenarbeit geleistet hatte) und damit den Interpretationsrahmen für die DDR-Zeit vorgegeben. Bei Nisbet kommt Mehring erstmals auf S. 448 vor.
Die einen leisten forscherische Kärrner-Arbeit, die anderen aktualisieren munter drauflos.

Bei der Beschäftigung mit dem 18. Jahrhundert waren seit den 1970er Jahren Juden und Freimaurer zu "Modethemen" geworden. Bei Lessing wurde man fündig, schon in seinem ersten Lustspiel "Die Juden" (1749), in dem freilich nur ein Jude vorkommt, einer Satire auf religiöse Vorurteile, natürlich im "Nathan" und in der Freimaurerschrift "Ernst und Falk" (1780).

Aber wer mochte sich schon in die Niederungen der religiösen Auseinandersetzungen des 18. Jahrhunderts begeben? Lessing war durchaus ein Gelehrter, der sich für seine versuchte Ehrenrettung nonkonformistischer religiöser Denker ("Freigeister" frührerer Zeiten) durch Hunderte von Wälzern schlug. Wem sagten etwa Andreas Wiskowaty und die polnischen Antitrinitarier des 17. Jahrhunderts noch etwas? Die von ihm "Geretteten" waren sein alter Ego (S. 184), in ihnen erkannte er Gesinnungsgenossen.

Man wird feststellen, dass Lessing auch orthodoxe Ansichten gegen die Vertreter der "Neologie" ins Feld führte, weil diese ihm als inkonsequent erschienen. Es wäre abwegig, ihn als "Religionskritiker" anzusehen. Sein damals riskantes Eintreten für Spinoza zeugt nur davon, dass ihn der Pantheismus des portugiesischen Juden mehr überzeugte als die Rationalisierungsversuche der aufgeklärten Theologen, die die Widersprüche in der Bibel zu klären suchten. Die Veröffentlichung der "Reimarus"-Fragmente durch Lessing war denn auch, wie Hugh Barr Nisbet darlegt, eine Verteidigung seines jüdischen Freundes Moses Mendelssohn gegen die unerträglichen und beleidigenden Bekehrungsversuche Johann Kaspar Lavaters. An seinen Bruder schrieb Lessing:

Zitat:
"Was gehen mich die Orthodoxen an? Ich verachte sie eben so sehr, als Du; nur verachte ich unsere neumodischen Geistlichen noch mehr, die Theologen viel zu wenig, und Philosophen lange nicht genug sind. Ich bin von solchen schalen Köpfen auch sehr überzeugt, daß, wenn man sie aufkommen läßt, sie mit der Zeit mehr tyrannisieren werden, als es die Orthodoxen jemals getan haben."(zit. S. 675)


Eine übermächtige Vatergestalt, Prediger in Kursachsen, lastete auf Lessing, von der er sich zeit seines Lebens zu lösen versuchte, eben durch ausgedehnte Studien und Gelehrsamkeit.

Wenn man sich nun, wie der Biograph, auf Lessings Spuren in diese dem 20. und beginnenden 21. Jahrhundert so fremde Welt der Glaubensauseinandersetzungen begab, wie bringt man dann die Ergebnisse einem heutigen Leser nahe?

Hugh Barr Nisbet stand vor dem Problem aller Schriftsteller-Biographen, das rechte Verhältnis zwischen Lebensbeschreibung und Werkinterpretation zu finden. Letztere verlangt nach chronologischen Vor- und Rückgriffen. Der Lessing-Biograph ging streng chronologisch vor und behandelte die entsprechenden Auseinandersetzungen, die in den Lebensetappen des unsteten Lessing geführt wurden, nacheinander - es geht wahrscheinlich nicht anders.

Mehr als bei der für meine Begriffe unerreichten Lebensbeschreibung Goethes von Nicholas Boyle ärgerten mich bei der Lektüre mitunter moralisierende Wertungen - z.B. im Zusammenhang mit Friedrich Nicolai: "seine Schwächen immer schlimmer" (S. 232), Moses Mendelssohn sei in seinen Wertungen "unselbständig" (S. 228 - wer will so 2008 urteilen, ohne sich nicht selbst zu belasten?

Es geht nicht darum, Hagiographie zu vermeiden, nicht darum, dass sich ein Biograph heute generell mit Wertungen zurückhalten sollte, sondern wie sie daherkommen, wie er die Ursachen für das, was heutzutage als "Fehler" oder "moralische Unvollkommenheiten" angesehen wird, ohne den berühmten Zeigefinger auffindet und eher unauffällig klarstellt.


Ja, Lessing hielt kaum einen Termin ein und war dafür bei den Zeitgenossen bekannt. Wenn Lessing sagte "ganz bestimmt", konnte man das fast schon als halbe Zusage werten. Der Mensch war gehetzt! Vielleicht ahnte er, dass er nur 52 Jahre alt werden würde.

Lessing musste oft fluchtartig den Schauplatz verlassen. Er enttäuschte Voltaire, als ein Manuskript des Franzosen, das Lessing zu übersetzen und ausgeliehen hatte, in fremde Hände gelangte.

Zeitlebens verfolgten ihn Geldsorgen - der Versuch, als "freier Schriftsteller" zu leben, hatte in der Zeit seinen Preis. Angenehm, dass Hugh Barr Nisbet den Herzog von Braunschweig, in dessen Dienste Lessing treten musste, nicht als "Despoten" hinstellt. Die Braunschweiger Dynastie hatte mehr Verständnis für die zeitgenössische deutsche Literatur als Friedrich II. von Preußen.

Frauengeschichten wird man in der Biographie nicht finden. Lessing war in persönlichen Angelegenheiten äußerst verschwiegen, ganz im Gegensatz zur Redseligkeit des anbrechenden empfindsamen Zeitalters.
Erschütternd die bekannten Worte anläßlich des frühen Todes seiner Frau Eva König:

"Ich wollte es auch einmal so gut haben, wie andere Menschen. Aber es ist mir schlecht bekommen." (zit. S. 697)

Danach verfiel er körperlich und psychisch, konnte mit 50 nur noch mit Mühe gehen und starb infolge einer Verengung der Herzkranzgefässe.

#371: ... eines fehlt noch: "Staat ohne Herrscher" Autor: lydialilalu BeitragVerfasst am: 04.11.2008, 18:47
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Natürlich möchte ich auch meinen Buchfavoriten hier sehen - und der ist zweifellos:

"Staat ohne Herrscher" von. P. Winter

(die dazu gehörende website: www.staat-ohne-herrscher.de)

Das ist eine der besten - weil lesbarsten - Erklärungen, wie Staat und Wirtschaft funktionieren, welche Fehler sie haben und was besser zu machen wäre.

Das Buch ist kurz und knackig geschrieben und sein Inhalt bleibt hängen. Viel mehr kann man von einem Buch eigentlich nicht erwarten.

Außer vielleicht irgendwann einen Fortsetzungsband, denn ich wäre schon gespannt, wie dieser neue Staat so im einzelnen aussehen könnte.[/b]

#372:  Autor: satscheWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 05.11.2008, 20:17
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Statt eine Besprechung einfach mal ein Gedicht aus dem neuen Band von Rolf Hochhuth:
„Vorbeugehaft“ Neue Gedichte Rowohlt 11/08 200S. 16,90 Euro

Gedichte aus einem breiten Themenspektrum. Hochhuth nimmt kein Blatt vor die Lippen (sic).




„Ekelpaket am rechten Rand der SPD. Was Sarrazin vom Stapel läßt,
ist nur menschenverachtende Ideologie.“
Bayerns Juso-Chef Asböck, BZ am 5.August 2008


Ekel Alfred Sarrazin


-geistig bescheiden wie eine Bürste, der er ähnlich;
merkt nicht: Klassen-Haß weckt jede Silbe die er spricht!
Deckungsgleich schon sein Paßbild
dem des profiliertesten Spaßmachers
neben Dieter Hildebrandt: Ekel Alfred!

Nur sind Sarrazins Sozialzoten unfreiwillige:
Was nicht heißt, Gott könne verzeihn,
daß ein Spitzenbonze Hartz-IV-Geschädigten
die Lüge auftischt, sein Sohn, der Jura-Student
habe auch nur 2 Euro 72 täglich; und Frau und er:

Das Ekel – kochten im Urlaub Hartz-IV-„Menüs“...
„Man muß nicht Mineralwasser trinken und rauchen!“
- nie duldete die SPD einen derart Gewissenlos- Asozialen:
Propagiert 5 Euro Stundenlohn für Rausgeworfne!
Undenkbar, daß der Regierende, dem die Maxime glückte:

„Berlin ist arm, aber sexy!“ – nicht sieht: Jedes Foto, Wort
des Widerlichen – kostet die SPD zehntausend Stimmen!
Parteizwang, das Subjekt zu halten? Uns kleinen Leuten so
unbegreiflich wie seine Pensionen hoch, wenn endlich weg!
Frage: Zahlt’s die Prozesse selbst, das Ekel – oder sein Amt?

Verloren, als er durch 3 Instanzen Abfindung verlangt:
Weil fristlos gekündigt von der Bahn, als er Senator wurde,
dennoch sein DB-Gehalt behielt! Mit 46 (!) Nebentätigkeiten
- geldgierigstes Beamten-Monster der geistig-kranken BRD!
Hält sich seit 30 Jahren oben; gegen Arme rigider Spar-Terror.

Wird’s ernst sogar für ihn: Bauskandal- der Vorwurf, er habe
Geld Berlins verschoben, wer weiß wem und wofür -,
so legt der Bonze Staatsanwälte lahm: „Dienstaufsichtsbeschwerde“
schützt jeden Machtmenschen vor Prozessen in der korrupten BRD!
Jeder ihrer Untertanen schämt sich dreimal die Woche der Nation

der Wichtigtuer, der „Unentbehrlichen“! Extremste Ausartung:
46 Nebenämter, entsprechend „belohnt“. Kann Habgier dieser Dimension
klinisch normal sein? Ahnt er nicht – daß klaut, wer vorgibt,
er könne zur gleichen Zeit 46 Ämtern – getreulich dienen?
Klinisch normal ein Staat, der’s gutheißt? Der Ekel Alfred toleriert?



Rolf Hochhuth: „Vorbeugehaft“ Neue Gedichte S.:149

#373:  Autor: satscheWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 13.11.2008, 18:14
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Neu aufgelegt:

Alfred Döblin

"Sie hatte es sich anders vorgestellt" - mit diesen Worten von Hölderlinschem Gewicht und neorealistischer Simplizität beginnt Alfred Döblins fulminanter Roman "Karl und Rosa", der vierte und letzte Teil seiner großen "November 1918"-Apologie. Anders vorgestellt: Statt zu einer holländischen Frauenkonferenz nämlich führt Rosa Luxemburgs Reise im Februar 1915 schnurstracks ins Berliner "Weibergefängnis Barnimstraße".
...

Sehr zu begrüßen ist, dass der Fischer-Verlag zum neunzigsten Jahrestag der Revolution eine schöne, gebundene und bezahlbare Neuausgabe herausgebracht hat.
...

(Alfred Döblin: "November 1918. Eine deutsche Revolution". 4 Bde. "Bürger und Soldaten 1918" / "Verratenes Volk" / "Heimkehr der Fronttruppen" / "Karl und Rosa". S. Fischer Verlag, Frankfurt 2008. 416 S. / 492 S. / 576 S. / 784 S., geb., 17,90 [Euro] / 18,90 [Euro] / 18,90 [Euro] / 19,90 [Euro].) oju

Aus der FAZ

#374: Das »Schwarzbuch Markenfirmen« Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 24.11.2008, 18:27
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Für alle die gerne bei Markenfirmen kaufen, gibt es jetzt ein gutes Buch. Das »Schwarzbuch Markenfirmen« verschafft Konsumenten erstmals eine Übersicht über die skrupellosen Machenschaften bekannter und beliebter Weltkonzerne Kennt einer das Buch? Ich denke, dass ich mir das mal kaufe.

http://www.markenfirmen.com/
Das neue Schwarzbuch Markenfirmen
http://www.markenfirmen.com/buch.htm

#375:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 05.12.2008, 15:52
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Gustav Seibt: Goethe und Napoleon. Eine historische Begegnung. Verlag C. H. Beck. München 2008. 288 S., Abb.

Vous êtes un homme“ oder auch „C’est un homme“ – dies sind die bekanntesten Aussprüche Napoleons, mit denen er seine Anerkennung gegenüber Goethe bei ihrer Begegnung in Erfurt während des „Fürstentages“ vom 2. Oktober 1808 zum Ausdruck brachte. „Sie sind ein Mann!“ sagte der mit 1,69 cm keinesfalls kleinwüchsige Kaiser der Franzosen gegenüber dem 59jährigen, nur wenige Zentimeter größeren Dichter. Die Aufzeichnungen Goethes über diese Begegnung erschienen erst nach seinem Tode, weil durch ein vorzeitiges Bekanntwerden Sachsen-Weimar und sein Herzog Karl August in Bedrängnis gebracht worden wären.

Seine Ablehnung der zu jener Zeit gängigen "Schicksalsdramen" auf der Bühne brachte Napoleon dem Dichter gegenüber zum Ausdruck mit den Worten: „die Politik ist das Schicksal“. Auch diese Worte haben sich eingeprägt.

Pünktlich zum 200jährigen Jubiläum der Begegnung in Erfurt veröffentlichte der 1959 in München geborene Historiker und Journalist Gustav Seibt dieses Buch. Das Studium bei dem Mediävisten Arno Borst brachte ihm eine gediegene quellenkundliche Ausbildung ein. Exkurse über den von Goethe geschätzten Schriftsteller Alexander Manzoni lassen erkennen, dass der Autor besonders der italienischen Kultur zugeneigt ist. Als Redakteur und Kolumnist in der FAZ, der "Zeit" und bei der "Berliner Zeitung" sowie in letzter Zeit bei der "Süddeutschen Zeitung" sucht Gustav Seibt den "Zeitgeist" der Gegenwart zu erfassen.
Das Buch, das er während eines halbjährigen Aufenthalts am Berliner Wissenschaftskolleg niederschrieb, ist geistvoll und spannend zu lesen.

Der Kaiser der Franzosen bereitete sich gründlich auf die Treffen mit Vertretern des deutschen Geisteslebens vor, weil er sie als "Multiplikatoren" schätzte, wie den angesehenen Historiker Johannes von Müller (1752-1809), der während eines Gesprächs mit Napoleon im Oktober 1806 in Berlin "umgedreht" wurde und sich vom "Bonapartehasser" zum Kultusminister im Königreich Westfalen des Jerome Bonaparte wandelte, wie 1808 Goethe (dessen Werther" er 7mal gelesen haben will) in Erfurt und Wieland einige Tage später in Weimar.

In seinen Auslassungen über Müller karikierte Arno Schmidt, sich dabei auf den giftigen Friedrich Gentz stützend, mehr als 150 Jahre später den Intellektuellen, der gegenüber jedermann einen passenden Spruch zur Hand hatte - Goethe schätzte Johannes von Müller, weil er sich in das Unvermeidliche zu fügen wusste. Der Dichter besaß bis ins hohe Alter in seinem Haus am Frauenplan Napoleon-Devotionalien. Der "teutschen" Nationalbewegung mit ihrer engstirnigen Franzosenfresserei stand er ablehnend gegenüber.
Goethes Maxime in der Rheinbundzeit läßt sich so zusammenfassen: "Fügsamkeit im Politischen, Bewahrung der geistigen Sphäre als dem Heiligtum der Nation." (S. 70) Komplementär zum Fürstentag in Erfurt dachte Goethe 1808 auch über ein Treffen deutscher Schriftsteller in Weimar nach.

Goethe erwartete nach dem Zusammenbruch Preußens am 14. Oktober 1806 in der Schlacht bei Jena, nach der er am Abend selbst in Lebensgefahr geriet, die Herstellung einer kosmopolitischen Universalmonarchie in Europa. Seinen einzigen Sohn August schickte er folgerichtig ausgerechnet zum Jurastudium, zum Kennenlernen des "Code Civil", nach Heidelberg.
Aufschlußreich die Schilderungen Seibts über die Zuneigung Goethes zu Maria Ludovika von Österreich und die Verehrung der Caroline Sartorius für den Dichter.

Deutlich wird die spiegelbildliche Verarbeitung der Napoleon-Erfahrung in "Dichtung und Wahrheit" (Parteiuungen in Goethes Haus 1759 angesichts der französischen Besetzung - Haltung der Weimarer gegenüber den französischen Besatzern 1806-1813).

Es war eben noch nicht die Zeit der Weltanschauungskriege des 20. Jahrhunderts, in der die Kollaboration mit der Besatzungsmacht als todeswürdiges Verbrechen erschien. Die Angehörigen der Eliten der verfeindeten Seiten - Dichter, Fürsten, Journalisten, Hofdamen - verkehrten an neutralen Orten, wie den Bädern in Karlsbad, ganz selbstverständlich miteinander. Der Herzog von Weimar und Goethe ritten 1808 zusammen mit Napoleon und Zar Alexander das Schlachtfeld von Jena ab, wo zwei Jahre zuvor die preußische Armee Hohenlohes untergegangen war, obwohl Karl August noch 1806 General in preußischen Diensten gewesen war. Und als 1814 der österreichische General Colloredo mit seinen Offizieren das "Salve!" in Goethes Haus am Frauenplan mit seinen Stiefeln beschmutzte, trat ihm Goethe geschmückt mit dem französischen Orden der Ehrenlegion entgegen, den ihm Napoleon 1808 verliehen hatte.

#376: Die Gottespest Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 15.12.2008, 20:03
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Johann Most

Unter allen Geisteskrankheiten, welche "der Mensch in seinem dunklen Drange" sich systematisch in den Schädel impfte, ist die Gottespest die allerscheußlichste. Wie alles eine Geschichte hat, so ist auch diese Seuche nicht ohne Historie; nur schade, dass es mit der Entwicklung von Unsinn zum Verstand, wie sie im Allgemeinen aus dem Historismus oft gefolgert wird, bei dieser Art Geschichte ganz gewaltig hapert. Der alte Zeus und sein Doppelgänger, der Jupiter — das waren noch ganz anständige, fidele, wir möchten sagen gewissermaßen aufgeklärte Kerle, verglichen mit den jüngsten Drillingssprossen am Stammbaume der Götterei, welche sich, bei Licht besehen, an Brutalität und Grausamkeit getrost mit Vitzliputzli1 messen können.

Wir wollen übrigens mit den pensionierten oder abgesetzten Göttern überhaupt nicht rechten, denn die richten keinen Schaden mehr an. Die noch amtierenden Wolkenverschieber und Höllen-Terroristen des Himmels aber wollen wir dafür desto respektloser kritisieren, blamieren und abführen. Die Christen haben einen dreifältigen Gott; ihre Vorfahren, die Juden, begnügten sich mit einem einfältigen. Sonst sind beide Gattungen eine recht heitere Gesellschaft. "Altes und neues Testament" bilden für sie die Quellen aller Weisheit; daher muss man diese "heiligen Schriften" wohl oder übel lesen, wenn man sie durchschauen und verlachen lernen will.



http://www.payer.de/religionskritik/most01.htm

#377:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 15.12.2008, 20:41
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Manchmal reicht es, einfach nur das Titelbild eizustellen und dazu anzumerken, dass das Buch vollkommen ernst gemeint ist. Und einen verleger hat:


#378:  Autor: Arena-Bey BeitragVerfasst am: 19.12.2008, 12:41
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na, statt dem Abgedrehten mal etwas sehr, sehr Vernünftiges und Gehaltvolles:

http://www.merkur.de/2008_51_Wider_den_Trend.31771.0.html?&no_cache=1

#379:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 20.01.2009, 23:23
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Manfred Geier: Die Brüder Humboldt. Eine Biographie. Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 2009. - 345 S., 25 schwarz-weiß-Abb.

Eine Parallelbiographie der Brüder Humboldt mußte zur Darstellung reizen. Manfred Geier (geb. 1943) hatte zum Kant-Jubiläum 2004 eine Lebensbeschreibung "Kants Welt. Eine Biographie" (2003) beigesteuert, die neben Manfred Kühns Lebensabriß des Königsberger Philosophen ein gewichtiger Beitrag war.

Früh war der Vater der Brüder Humboldt (Wilhelm: * 1767; Alexander: * 1769) verstorben. Die Mutter vermochte keine emotionale Beziehung zu ihren Kindern herzustellen.

Alexander war offenbar homophil veranlagt. Wilhelm erlebte heterosexuelle Sinnlichkeit, die er durch seine Heirat mit der Erfurterin Caroline von Dacheröden in geordnete Bahnen zu leiten suchte. 1790 erlebten beide Brüder eine Krise.

Alexander suchte sich auf "das Äußere" zu werfen, das Studium der Steine, Pflanzen und Tiere, das zu seiner Lebensbestimmung wurde. Wilhelm war eher introvertiert. Im preußischen Justizdienst war er sich unsicher bei der Bewertung von Totschlag, Brandstiftung und Kindsmord.
Seine "Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen" bedeuteten eine weitgehende Eingrenzung der staatlichen Aufgaben.

Alexander bereiste 1799-1804 weite Teile Lateinamerikas. Es bekam ihm gut. Nach seiner Rückkehr, die ihn in das wissenschaftsfreundliche napoleonische Paris führte, bekam er den erwachten "deutschen Geist" seines Bruders als preußischem Gesandten in Rom und seiner Schwägerin zu spüren.

Wilhelms und Carolines Ehe war eines der frühen Beispiele für eine selbstbestimmte Partnerschaft, in der jeder jeweils auch noch einen anderen Menschen lieben konnte, ohne dass die Grundlage der Ehe verletzt worden wäre. Letztlich blieb sich das Paar innig verbunden.

Nachdem Alexander von Humboldt noch einal 1829 eine Reise nach Sibirien unternommen hatte, blieb er mit seinem Bruder Wilhelm in Berlin vereint.

Die posthum 1847 veröffentlichten Briefe Wilhelms von Humboldt an Charlotte Diede "Briefe an eine Freundin", die Pfarrerstochter und Gefährtin dreier gemeinsam verbrachter glücklicher Tage 1788, dienten zwar Adalbert Stifter als Vorlage für seinen "Nachsommer". Jedoch wird der in ihnen enthaltene Trost überlagert durch die aus heutiger Sicht recht "herablassende" Art, mit der der jetzt über genügend finanzielle Einkünfte verfügende Staatsminister im Ruhestand seiner in Armut gefallenen Jugendfreundin begegnete.

Das Grabmal der Humboldts, das eigentlich deutsches kulturelles Nationalerbe sein müßte, befindet sich in Berlin-Tegel auf sogenanntem "Privatbesitz".

Anrührend, was Therese Huber, verwitwete Forster (Frau Georg Forsters, des Repräsentanten der ersten Deutschen Demokratischen Republik 1793), geborene Heyne, anläßlich des Todes Carolines schrieb:


"Wir weinen doch immer um uns; das Überleben ist schwer; die Trauer reine Selbstsucht; Andenken ist Besitz; sich verstanden haben ist unzertrennt bleiben; nachsterben ist vereint bleiben." (S. 296)

#380:  Autor: HiobHolbach BeitragVerfasst am: 17.02.2009, 17:58
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Walter Beltz: Gott und die Götter. Biblische Mythologie. Nikol, 323 Seiten

Dieses lesenswerte und in Fachkreisen wohl auch sehr bekannte Buch erschienen zuerst 1974. Es wird derzeit bei Amazon für 0.01 € verramscht, weil sich anscheinend wenige für die Ursprünge der Bibel interessieren. Man versteht durch Beltz zB. Widersprüche in der Bibel besser, die sich daraus ergeben, dass immer wieder zwei oder drei verschiedene Interessengruppen ihre „Wahrheit“ präsentiert haben.

Beltz war Theologe und Religionswissenschaftler in der DDR:
http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Beltz

#381:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 17.02.2009, 18:49
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Widersprüche sind schon allein deshalb unvermeidlich, weil die Bibel eine recht lange Entstehungsgeschichte und entsprechend viele Autoren hat. Die Glaubensvorstellungen haben sich im Laufe der Zeit stark verändert, was sich selbstverständlich nachweisbar im Text niederschlägt. Es ist nicht nötig, bei Widersprüchen unlautere Absichten anzunehmen, zumal Widersprüche bei interessengeleiteten Veränderungen eher ausgebügelt als hinzugefügt werden.

Dass biblische Texte bearbeitet wurden, ist hingegen belegt, Verschwörungstheorien braucht man auch da nicht. Das ist alles ein alter Hut, allein Fundamentalisten akzeptieren das natürlich nicht, weil sich deren Verständnis der Bibel als ein von Gott inspiriertes heiliges Buch nicht mit den Fakten in Einklang bringen lässt.

#382:  Autor: Hucklebuck BeitragVerfasst am: 18.02.2009, 23:33
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Empfehle Hang Rong "Der Zorn der Wölfe".
Habe mir das letztens einfach gegriffen, weil ich auf die Schnelle was zum Lesen brauchte: Mein Zug ging 5 min später.
Die fette Schwarte (ca.700 Seiten) liegt ja auch überall aus, und das Thema Wölfe beschäftigt mich schon viele Jahre.
Am besten, man hat vorher schon mal was über Dschingis Khan oder die Mongolei gelesen, dann hat man einen besseren Zugang zur eigentlichen Problematik.
Es spielt in den 60/70er Jahren in der Inneren Mongolei, also auf dem Gebiet des heutigen Chinas.
Allerdings: Leute mit dem Hang zum "Guten Menschen" sollten die Finger davon lassen: Über die Mentalität der Machthaber im heutigen China dürfte danach kein Zweifel mehr bestehen.
Allerdings: Zeitweise geht mir die mantra-artige Wiederholung bestimmter Dinge etwas auf den Zeiger, weniger Missionierungs-Attitüde hätte mehr Wirkung bei der Erkenntnisgewinnung gebracht. In China selbst hat das Buch wohl trotzdem einen ziemlichen Wirbel ausgelöst.
Wer eine gewisse Affinität zu Umweltschutzthemen mitbringt, sollte ebenfalls zugreifen...

#383:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 21.02.2009, 13:57
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Anne Delbee. Der Kuß. Kunst und Leben der Camille Claudel. Aus dem Französischen von Helmut Kossodo. Albrecht Knaus Verlag. 6. Auflage, München 2003. - 413 S., Abbildungen

Bildhauerinnen sind vor dem 20. Jahrhundert eine außerordentlich seltene Erscheinung gewesen. Nicht nur, dass das Herausarbeiten einer Skulptur aus dem Stein schwere körperliche Arbeit bedeutete. Die Ausbildung von Bildhauern schloß auch die Arbeit mit Nacktmodellen ein. Hier kam nun die Doppelmoral jener Zeit zum Tragen. Zum einen wurden Frauen und Mädchen für ein geringes Entgelt dazu veranlasst, den vorwiegend männlichen Künstlern und Lehrlingen als Modelle zu posieren. Wenn jedoch eine Frau mit dem Anspruch, Bildhauerin werden zu wollen, in einem Atelier erschien, wurde dies als "unweiblich" betrachtet, bestenfalls mit Befremden registriert oder entrüstet zurückgewiesen.

Camille Claudel wurde am 8. Dezember 1864 in dem Provinzort Villeneuve geboren. Sie war ein ungeliebtes Kind, weil sich ihre Mutter dringend einen Sohn wünschte, nachdem Henri, der erstgeborene Sohn der Claudels, im Jahr zuvor gestorben war. Die bigott-religiöse Mutter Louise suchte alle künstlerischen Versuche ihrer Tochter zu unterbinden, bei der sich frühe Neigungen zum Zeichnen und Modellieren offenbarten. Cam bringt Ton und Lehm mit nach Hause - um Gottes Willen, mach Dein Kleid nicht schmutzig! Dafür brachte ihr Vater Louis-Prosper Verständnis für das Talent seiner Tochter auf und gab sie 1881, gegen den Widerstand ihrer Mutter, in die "Akademie Colarossi" in Paris. Camille freundete sich dort mit einigen Engländerinnen an, die unbeschwerter als ihre Kolleginnen auf dem Festland ihren künstlerischen Neigungen nachgehen konnten.

1883 ereignete sich für Camille die Begegnung ihres Lebens: Sie lernte den damals berühmtesten Bildhauer Frankreichs, Auguste Rodin, kennen, in dessen Atelier sie ihre Ausbildung vollendete. Sie wurde seine engste Mitarbeiterin und seine Geliebte.
Camille Claudel wurde von den Kunstkennern nur zögernd als eigenständige Künstlerin neben Rodin wahrgenommen.
Ihr Verhältnis mit dem Bildhauer gestaltete sich zunehmend krisenhaft und widersprüchlich, nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hatte, vor allem aber wahrnehmen musste, dass sich Rodin nicht zu ihr bekannte, als sein einstiges Modell Rose Beuret, die seine Geliebte gewesen war, immer wieder erschien und ihre Ansprüche anmeldete.

Zu ihren bekanntesten Werken gehören:
Sakuntala (1888/1905), nach dem berühmtesten indischen Drama eine Szene in Liebesextase
Die Schwätzerinnen (um 1895), vier sitzende bzw. stehende nackte Figuren
Auguste Rodin (1888, 1892)
Der Walzer (1893), ein tanzendes Paar, er nackt, sie in Robe
Das reife Alter (1899, 1908)
Die kleine Islette (Die kleine Schloßherrin, 1893/96)

Camille Claudel zeigte um 1906 erste Zeichen geistiger Umnachtung. Sie zerstörte systematisch in jedem Sommer ihre eigenen Skulpturen. Sie klagte Rodet des Plagiats und der Verschwörung an, was von den Zeitgenossen als Paranoia angesehen wurde.
Eine Woche nach dem Tod ihres Vaters erbrachen Feuerwehrleute gewaltsam die Tür zu ihrer Wohnung, wo sie vereinsamt und verwahrlost hauste. Ihre Mutter und ihr jüngerer, 1886 nach einer Zeit des Unglaubens wieder katholisch gewordener Bruder Paul, ein Dichter und Diplomat mit Mission in Fernost (China, Japan), sorgten dafür, dass sie dauerhaft in der psychiatrischen Anstalt Montdevergues untergebracht wurde. Ihre Mutter, die selbst im Alter von 4 Jahren die Mutter verloren hatte und erst 1929 starb, besuchte ihre Tochter Camille nicht ein einziges Mal.

Ihre immer wieder in die Darstellung eingeblendeten Briefe aus der Anstalt zeigen beklemmend, dass Camille ihre Lage durchaus bewusst als Gefangensein wahrnahm.
Eine heutige psychiatrische Analyse, die es vielleicht in der Literatur geben mag, könnte klären, was an ihrem "unangepassten Verhalten" den moralischen Vorstellungen ihrer Zeitgenossen widersprach und sie verstörte, eher ihrem expressiven künstlerischen Ausdruckswillen geschuldet war und was wirklich im klinischen Sinne als "geistig krank" zu bewerten ist.

Camille Claudel starb 1943, ohne ihre Freiheit wiedererlangt zu haben.

Anne Delbee, die Autorin dieser romanhaft ausgeschmückten Lebensbeschreibung, die sich an den überlieferten Lebenszeugnissen orientiert, ist eigentlich Theaterregisseurin. Sie brachte Szenen aus dem Schaffen Camille Claudels, aus ihrer Liebesbeziehung mit Rodin und der Zeit ihrer Umnachtung auf die Bühne. Am Rande tauchen immer wieder kurz namhafte Zeitgenossen auf, die Camilles Lebensweg kreuzten - Zola, Verlaine, Rimbaud, mit Claude Debussy war sie befreundet.

Im Linzer Posthof fand im Februar 2009 unter der Regie von Ingrid Höller eine Theateraufführung "Camille Claudel" statt.

#384:  Autor: Norm BeitragVerfasst am: 25.02.2009, 00:00
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Anne Delbee. Der Kuß. Kunst und Leben der Camille Claudel. Aus dem Französischen von Helmut Kossodo. Albrecht Knaus Verlag. 6. Auflage, München 2003. - 413 S., Abbildungen

Ich kenne das als Film. Smilie

#385:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 05.03.2009, 21:55
    —
Wolfgang Hars: Männer wollen nur das Eine und Frauen reden sowieso zu viel

Mit diesem Buch kann man sich auf unterhaltsame Weise eine Reihe von Vorurteilen bestätigen oder korrigieren lassen. Es ist sehr unterhaltsam und witzig geschrieben.
Blondinen sind dumm = falsch
Frauen können nicht einparken = richtig
Farbige haben die längeren Schwänze = falsch
und so weiter.

Ich habe es im www.zvab.com antiquarisch für 5 Euro aufgetrieben.

#386:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 20.03.2009, 23:40
    —
Heute bei mir eingetroffen, ich bin begeistert:
Ein herrlicher großer Farb-Bildband über die Sixtinische Kapelle. Und kostet nur 9,99 Euro!
www.akzente-buch.de

#387:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 30.04.2009, 23:45
    —
Petra Gerster, die aus Worms stammende ZDF-Moderatorin, hatte 2002 durch eine Buchveröffentlichung über den "Erziehungsnotstand" von sich reden gemacht, nachdem sie schon seit 1989 durch die Sendung "ML Mona Lisa" besonders ein weibliches Publikum angesprochen hatte. 2007 machte sie mit einem weiteren Buch auf die 50-Jahres-Marke im Leben einer Frau aufmerksam.

Heute nun wurde im nur halbvollen Kinosaal des Museums für Deutsche Geschichte in Berlin ein von Petra Gerster (sie trug ein grünes Kleid) herausgegebener Sammelband zum 60jährigen Jubiläum der beiden deutschen Staatsgründungen 1949 vorgestellt. Während noch im zuvor hergestellten Verlagskatalog die "Bundesrepublik" hervorgehoben worden war, entschied sich der Lingen Verlag in Köln schließlich für den Titel:

60 Bewegte Jahre. Deutschland 1949-2009. Lingen Verlag. Köln 2009. 192 S., zahlreiche Abbildungen, z. T. farbig.

Von den 20 Autoren stammt jedoch nur Friedrich Schorlemmer aus der DDR, der etwas später zu dem von Petra Gerster moderierten Podiumsgespräch erschien, weil die Polizei in der Innenstadt sowohl durch den Besuch des Prinzen Charles als auch durch die bevorstehenden Maifeierlichkeiten sehr in Anspruch genommen war.
Jürgen W. Falter ist bekannt als Politikwissenschaftler, der wenige Sekunden nach Bekanntgabe eines unerwarteten Wahlergebnisses beweist, dass dieses Ergebnis genau so und nicht anders zustande kommen musste.

Der 1927 in Oberschlesien geborene Reinhard Appel, bis 1988 Chefredakteur des ZDF, saß zusammen mit dem der "Linken" in der SPD zugerechneten Johano Strasser ebenfalls auf dem Podium.
Das Gespräch handelte vor allem von den Erinnerungen an die Ereignisse der Jahre 1968/69 und 1989.
Bei derartigen Buchpräsentationen ist Harmonie angesagt. Selbst wenn durchaus unterschiedliche Ansichten vorhanden sind, werden sie nicht vor dem Publikum in verschärfter Form ausgetragen.

Ein kritischer Beobachter könnte zu dem Eindruck der Selbstbeweihräucherung der Akteure und Deuter der "Bonner" und der "Berliner" Republik gelangen, wäre da nicht Friedrich Schorlemmer, einer der wichtigsten Akteure des Herbstes 1989, der völlig zu recht das Datum des 4. November hervorhob, an dem die Konturen einer deutschen demokratischen Republik sichtbar wurden, bevor fünf Tage später aus Versehen vorzeitig die Mauer geöffnet wurde. Das nächste Buch von Schorlemmer wird noch in diesem Jahr erscheinen. Ob es an das von Daniela Dahn heranreichen wird?

Die Beiträge tragen in der Regel den Charakter von Erinnerungen, sie sind ohne Fußnotenapparat verfasst. Die Beiträger:
Reinhard Appel (im ZDF 1963-1991 "Journalisten fragen, Politiker antworten"), der im vorigen Jahr auch eine Biographie des ihm gut bekannten Helmut Schmidt veröffentlicht hatte; Ex-Innenminister Gerhart Baum, Hans Dietrich Genscher, Karl-Günther von Hase (England-Korrespondent), der unvermeidliche Guido Knopp (der aber nicht da war; Kommentar Reinhard Appel: Den habe ich erst entdeckt, der hat sich aber verselbständigt), FGH-Freund Karl Kardinal Lehmann, Ex-Präsident Walter Scheel ("Hoch auf dem gelben Wagen") und andere.

#388:  Autor: AntagonisTWohnort: 2 Meter über dem Boden BeitragVerfasst am: 09.05.2009, 17:41
    —
Ich suche ein gutes Buch über Darwin/die Evolutionstheorie.

    • wäre gut, wenn neben der Theorie auch etwas aus Darwins Biographie enthalten wäre
    • sollte in etwa das Niveau von "Das elegante Universum" von Brian Greene im Bereich der Astronomie/Physik haben - also für Laien verständlich, aber nicht zu oberflächlich.
    • wäre schön, wenn ich im Schlußkapitel nix relativierendes/positives über Religion & Moral lesen müsste zwinkern
    • erklärende Diagramme/Schemata/Zeichnungen etc. wäre auch nicht schlecht


Ich will bei der Flut an Veröffentlichungen dieses Jahr nicht ins Klo greifen...

#389:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 09.05.2009, 18:04
    —
Kennst Du: "Das ist Evolution" von Ernst Mayr?

#390:  Autor: AntagonisTWohnort: 2 Meter über dem Boden BeitragVerfasst am: 09.05.2009, 19:01
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Kennst Du: "Das ist Evolution" von Ernst Mayr?


Nein, ich kenne gar kein Buch zum Thema. Ich brauche sozusagen die ultimative Einführung zur Evotheo.

Ist das Buch empfehlenswert?

#391:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 09.05.2009, 22:03
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Kennst Du: "Das ist Evolution" von Ernst Mayr?

Das habe ich auch. Ist ein bißchen schwierig, man muß sehr dabei denken.

#392:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 09.05.2009, 23:39
    —
AntagonisT hat folgendes geschrieben:


Nein, ich kenne gar kein Buch zum Thema. Ich brauche sozusagen die ultimative Einführung zur Evotheo.



Ich empfehle: Darwin für Anfänger. ( sach-comic).

#393:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 10.05.2009, 00:14
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Kennst Du: "Das ist Evolution" von Ernst Mayr?

Das habe ich auch. Ist ein bißchen schwierig, man muß sehr dabei denken.


Das stimmt. Es ist kein völliges Einstiegsbuch, aber m.E. relativ gut, solange man damit leben kann, dass dort die synthetische Evolutionstheorie vertreten wird. Auf den Arm nehmen - Ich habe es aber auch noch nicht so weitgehend gelesen, ein wirkliches Urteil abzugeben. Wirklich populärwissenschaftliches kenne ich leider nicht.

#394:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 10.05.2009, 22:45
    —
Auf leichte und unterhaltsame Weise geht es mit dem Buch "Nachrichten aus einem anderen Universum" von Frank Schätzing. Und immer noch gut finde ich Hoimar von Dietfurths "Im Anfang war der Wasserstoff". Das kriegt man sicher billig antiquarisch. Fein zu lesen, gar nicht langweilig, und man lernt eine Menge daraus. Dietfurth war bekanntlich ein Meister darin, etwas zu erklären.

#395:  Autor: AntagonisTWohnort: 2 Meter über dem Boden BeitragVerfasst am: 26.05.2009, 12:29
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Kennst Du: "Das ist Evolution" von Ernst Mayr?


Ich hab´s mir mal geordert, kostet ja nicht die Welt. Danke!

#396:  Autor: Angkor BeitragVerfasst am: 26.05.2009, 22:21
    —
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Kennst Du: "Das ist Evolution" von Ernst Mayr?


Ich hab´s mir mal geordert, kostet ja nicht die Welt. Danke!


Ich habs und finde es sehr gut.

#397: Büchers Autor: RoodyWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 27.05.2009, 22:51
    —
Gore Vidal: "Julian"
Anthony Burgess: "Fürst der Phantome"

#398:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 02.07.2009, 15:46
    —
Hazel Rosenstrauch: Wahlverwandt und ebenbürtig. Caroline und Wilhelm von Humboldt. (Die Andere Bibliothek). Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2009, 333 S.,
ein etwas heftiger Preis, dafür aber schöne Aufmachung in der bekannten Reihe Enzensbergers.

In meiner Heimatstadt Erfurt ist das in der Zeit der Renaissance errichtete Dacherödensche Haus am Anger, einem langgezogenen Geschäftsplatz in der Altstadt, ein besonderes Schmuckstück. Hier heirateten Caroline, die Tochter des Kurmainzer Regierungspräsidenten von Dacheröden, und der um ein Jahr jüngere Wilhelm von Humboldt (1767-1835), der als Voraussetzung einen Titel im preußischen Staatsdienst vorweisen musste.
Die 1945 im Londoner Exil geborene Autorin wuchs in kommunistischen Kreisen Wiens auf. Sie studierte Germanistik, Soziologie und Kulturwissenschaften, arbeitete als Redakteurin und freie Schriftstellerin. Ihr letztes Buch galt Rahel Levin von Varnhagen.

Es war eine „Wahlverwandtschaft“ im Goetheschen Sinne, eine Liebesheirat. Beide brauchten und ergänzten einander. Für beide war die „Freiheit“ der Leitbegriff. Die Humboldts wählten eine „freie Form“, ihre Ehe zu führen. Caroline hatte mehrere Liebhaber, wie Schlabrendorff und Koreff, Wilhelm in Königsberg Johanna Motherby, was ihrer Liebesbeziehung jedoch ebenso wenig Abbruch tat, wie die Bordellbesuche des Ehegatten in Berlin und in London, über deren Ausgaben Wilhelm penibel Buch führte.

Humboldt suchte die Grenzen zu bestimmen, innerhalb derer sich der Staat in Privatangelegenheiten einmischen konnte und sollte. Wegen seines Einsatzes für die Gleichstellung der Juden in Preußen nahm er keine Geschenke an, er war unbestechlich. Der Hass auf die Juden bei Caroline war das einzige Grundlegende, in dem die Ehepartner nicht übereinstimmten. Die Autorin sieht darin eine Abwehrreaktion der aus einem thüringischen Landadligengeschlecht stammenden Frau, deren Güter durch die Franzosen verwüstet wurden, auf die Moderne, deren Vorreiter in Berlin die Juden waren.

In der Literaturbeilage der „Zeit“ wurde die Doppelbiographie sehr wohlwollend besprochen. Hazel Rosenstrauch schreibt knapp und anschaulich und bringt überzeugende Begründungen für manches Absonderliche.

Vor allem von seinem Schloß in Tegel aus schrieb der alternde Wilhelm von Humboldt seine beruhigenden „Briefe an eine Freundin“, die erst 1847 posthum erschienen. Ich hatte sie zum ersten Mal im Krankenhaus gelesen, als ich Ausgang hatte und das Buch mitnahm. 1788 hatte Humboldt drei glückliche Tage mit der Pfarrerstochter Charlotte Diede verbracht. Nach einigen Jahrzehnten war sie, unglücklich verheiratet und Witwe, völlig verarmt. Sie wandte sich an Humboldt an Unterstützung, der sie auch gewährte. Allerdings mit merkwürdigen „Auflagen“. Charlotte solle in allem und ausschließlich auf ihn hören.
Aber es gibt noch Merkwürdigeres, sehr seltsame Gedichte Humboldts, der in seinen autobiographischen Aufzeichnungen seine seit dem 12. Lebensjahr eingeübte Selbstbeherrschung rühmte, in denen von gefesselten und gequälten Sklavinnen die Rede war. Waren Sadismus und Humanismus miteinander vereinbar? „Was immer Wilhelms Dämonen gewesen sein mögen, er hat sie in Sprache gefasst“ (S. 305), meint Hazel Rosenstrauch.

Um zu dem Bedeutenden zurückzukehren: Der Kern der Humboldtschen Universitätsreform, die mit der Gründung der Berliner Universität 1810 auch in Preußen Einzug hielt, war ein Gespräch von Lernenden und Lehrenden „auf gleicher Augenhöhe“, das an die Stelle des langweiligen Dozierens vom Katheder treten sollte.

#399:  Autor: arcalexxWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 04.08.2009, 17:31
    —
Hallo alle,

habt ihr für mich eine Empfehlung für ein gutes Science-Fiction-Buch? Mit "gut" meine ich weder baller-baller noch fantasyähnlich, sondern mit Weitsicht, Philosophie, "Science" und gut geschrieben. So etwa wie "Solaris". Ich kenne zB nichts von Heinlein, womit sollte ich da anfangen? Du, Ahriman, hast meine ich, irgendwas von Heinlein empfohlen...

#400:  Autor: Vektral Proximus BeitragVerfasst am: 04.08.2009, 17:38
    —
Philip K Dick schreibt verdammt gut.

Zu empfehlen wäre unter andere die Kurzgeschichtensammlung Der unmögliche Planet, oder auch Warte auf das letzte Jahr und vorallem Eine andere Welt.


Dick schtreibt nicht mit dem sonst so üblichem Optomismus seiner Zeit (also keine "Atomöfen" und ständige Flüge im "Privathubschrauber") und seine Geschichten sind nicht (alle) auf den kalten Kreig fixiert. Es geht seinem Hauptpersonen vielmehr wunderbar schlecht und eben das und, dass sie mit der Realtät immer weniger klar kommen, verwirrt sind und sich in absolut fremden Umgebungen (nicht andere Planeten sondern unter anderen Gepflogenheiten und Gesellschaften) zurechtfinden müssen und immer wieder die Frage nach Warheit und Beständigkeit stellen macht die Bücher irgendwie "schön". Smilie


Auch noch zu empfehlen (zwar nicht Si Fi) ist Adler und Engel von Juli Zeh. zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Vektral Proximus am 04.08.2009, 20:05, insgesamt einmal bearbeitet

#401:  Autor: nihil BeitragVerfasst am: 04.08.2009, 19:56
    —
gibt sogar einen thread dafür

#402:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 04.08.2009, 23:50
    —
arcalexx hat folgendes geschrieben:
Hallo alle,

habt ihr für mich eine Empfehlung für ein gutes Science-Fiction-Buch? Mit "gut" meine ich weder baller-baller noch fantasyähnlich, sondern mit Weitsicht, Philosophie, "Science" und gut geschrieben. So etwa wie "Solaris". Ich kenne zB nichts von Heinlein, womit sollte ich da anfangen? Du, Ahriman, hast meine ich, irgendwas von Heinlein empfohlen...

Alles von Heinlein. Du wirst aber in Antiquariaten suchen müssen.
Seine besten Sachen sind die späten Werke, wie so oft:
Die Zahl des Tieres
Das neue Buch Hiob (Da kriegt der Liebe Gott ordentlich eins drauf)
Die sieben Leben des Lazarus Long
Fremd in einer fremden Welt
Auch große Klasse:
Revolte auf Luna (The Moon is a harsh Mistress)
Tür in die Zukunft
Der rote Planet
Aber selbst da, wo er noch die damals übliche Space-Opera schrieb ist er fein zu lesen.
Er war einfach besser als Arthur C. Clarke. Von dem finde ich besonders bemerkenswert
Die sieben Sonnen
Rendezvous mit Rama
Die pessimistischen Autoren kamen erst später auf. Ich halte sie für überflüssig, die Realität unserer Welt und wohin sie läuft reicht doch schon. Für viele Leute muß es schön sein, in offenen Wunden zu stochern.

#403:  Autor: pewe BeitragVerfasst am: 05.08.2009, 00:11
    —
arcalexx hat folgendes geschrieben:
So etwa wie "Solaris".

Die Sterntagebücher von Lem haben mir auch sehr gut gefallen.

#404:  Autor: arcalexxWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 05.08.2009, 08:58
    —
pewe hat folgendes geschrieben:
arcalexx hat folgendes geschrieben:
So etwa wie "Solaris".

Die Sterntagebücher von Lem haben mir auch sehr gut gefallen.


Die lese ich gerade - gerade sie haben mir Lust auf mehr SciFi gemacht Smilie

#405:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 05.08.2009, 11:15
    —
Für diejenigen, die die Absicht haben, als Tourist die USA zu bereisen (die also nicht dorthin müssen), empfehle ich das Buch
Wolfgang Körner "Körners endgültige Entdeckung Amerikas".
Vielleicht fahren sie dann doch lieber nach Italien.
"Die spinnen, die Amis."

#406:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 09.08.2009, 12:51
    —
arcalexx hat folgendes geschrieben:
pewe hat folgendes geschrieben:
arcalexx hat folgendes geschrieben:
So etwa wie "Solaris".

Die Sterntagebücher von Lem haben mir auch sehr gut gefallen.


Die lese ich gerade - gerade sie haben mir Lust auf mehr SciFi gemacht Smilie
Ich geh mein Buchregal durch und finde als besondere Empfehlungen:

Michael Crichton: Dino Park (spätere Ausgaben als "Jurassic Park)
Wahrscheinlich bekannt: Milliardär baut Freizeitpark mit Dinosauriern, der Park gerät ausser Kontrolle. Das ganze dient als grundlage für eine ausfürhliche Einführung in die Chaostheorie.

Ursula K. LeGuin: Das Wort für Welt ist Wald
Geschichte um den Aufstand auf einem von der Erde kolonisierten und unterdrückten Waldplaneten.

Bernard Werbers Ameisen-Trilogie (Die Ameisen, Der tag der Ameisen, Die Revolution der Ameisen)
Werber führt in der nahen Zukunft in die Welt der Ameisen. Die Ameisen stehen am Rande einer technologischen und kulturellen Revolution und die Menschen stehen kurz davor, mit ihnen kommunizieren zu können.

#407:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 06.10.2009, 10:00
    —
arcalexx hat folgendes geschrieben:
..Empfehlung für ein gutes Science-Fiction-Buch?


"Rendezvous mit Rama" von Arthur C. Clarke der erste Teil einer Trilogie - ein absoluter Klassiker


"Ringwelt": BD 1 von Larry Niven ebenfalls nicht mehr ganz so neu - aber sehr unterhaltsam und spannend

"Die fliegenden Zauberer" ebenfalls von Larry Niven sehr witzig und regt zum Nachdenken an. Einer meiner LieblingsSF's

#408:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 06.10.2009, 10:21
    —
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Ich suche ein gutes Buch über Darwin/die Evolutionstheorie.


Ist ja schon ein wenig her, aber vielleicht sucht ja noch jemand. Darwin ist meiner Ansicht nach nur zu verstehen, wenn man auch etwas über den Menschen weiß. Mir hat die Biografie von Adrian Desmond und James Moore: DARWIN (als Taschenbuch bei Rowolt, leider nur noch gebraucht, dafür billig) sehr gut gefallen. Sein Leben anhand seiner ausgedehnten Briefwechsel, Tagebücher und äusserungen von Zeitgenossen sehr spannend beschrieben.
Die Autoren kennen sich mit der Materie aus (Desmond:Biologe und Soziologe, Moore: Anthropologe und Religionswissenschaftler)

Sehr empfehlenswert

#409:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 06.10.2009, 10:27
    —
arcalexx hat folgendes geschrieben:
..Empfehlung für ein gutes Science-Fiction-Buch?



"Der Unbesiegbare" von Stanislav Lem hat mir sehr gut gefallen, ist schnell durchzulesen (was eigentlich schade ist) und imo sehr spannend und interessant.

#410:  Autor: Necromancer BeitragVerfasst am: 08.10.2009, 12:54
    —
@ arcalexx

Hyperion Gesänge/Der Sturz von Hyperion

Endymion: Pforten der Zeit/Die Auferstehung

Einfach nur gut. Hab von den Büchern auch noch nie was gehört und aufgrund einer Empfehlung hier im FGH gekauft. Echt lesenswert. Mal nicht die abgedroschene Science-Fiction Schiene.

#411:  Autor: AntagonisTWohnort: 2 Meter über dem Boden BeitragVerfasst am: 08.10.2009, 12:57
    —
narr hat folgendes geschrieben:
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Ich suche ein gutes Buch über Darwin/die Evolutionstheorie.


Ist ja schon ein wenig her, aber vielleicht sucht ja noch jemand. Darwin ist meiner Ansicht nach nur zu verstehen, wenn man auch etwas über den Menschen weiß. Mir hat die Biografie von Adrian Desmond und James Moore: DARWIN (als Taschenbuch bei Rowolt, leider nur noch gebraucht, dafür billig) sehr gut gefallen. Sein Leben anhand seiner ausgedehnten Briefwechsel, Tagebücher und äusserungen von Zeitgenossen sehr spannend beschrieben.
Die Autoren kennen sich mit der Materie aus (Desmond:Biologe und Soziologe, Moore: Anthropologe und Religionswissenschaftler)

Sehr empfehlenswert


Danke Überrascht

#412:  Autor: AssarhaddonWohnort: Tübingen BeitragVerfasst am: 14.10.2009, 11:06
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Für diejenigen, die die Absicht haben, als Tourist die USA zu bereisen (die also nicht dorthin müssen), empfehle ich das Buch
Wolfgang Körner "Körners endgültige Entdeckung Amerikas".
Vielleicht fahren sie dann doch lieber nach Italien.

Denen würde ich dann "Gomorrha" von Roberto Saviano empfehlen. Danach kommt man garantiert nicht mehr auf die Idee, sich südlich von Florenz aufzuhalten.

#413:  Autor: klaviusWohnort: Beverungen BeitragVerfasst am: 02.12.2009, 00:07
    —
gerade "der aufmacher" von günter wallraff fertiggelesen
als ich heut morgen am bäckerladenfenster die zeitung in zusammenhang mit einer rabattaktion sah, war ich erstmal einigermaßen geschockt und in die wirklichkeit zurückgeholt. die zeitung gibt es ja WIRKLICH noch Geschockt Geschockt skeptisch ( Lachen )

jetzt mache ich mich mal an "das grüne gesicht" von gustav meyrink, was wohl etwas unwirklicher werden wird


ich suche eien empfehlung für ein survivalbuch.
da ich nach dem abitur für 2-3 wochen mit einem freund auf reise gehen will, muss ich auch wissen, welche gesichtslosen speisen sich im wald so herumtreiben. und sowas...
hat da jemand erfahrungen gemacht und irgendwelche literatur?

#414:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 21.12.2009, 22:43
    —
Kennt jemand von euch das Buch "Blink" von Malcolm Gladwell?

#415:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 25.12.2009, 23:53
    —
Lohnt es sich, den 2. + 3. Band von Stieg Larsson zu lesen?

Den 1. Teil fand ich enttäuschend - hatte einen Polit-Krimi erwartet und keine Familienstory mit perversen Frauenhassern. Vor allem mies, wenn das Perverse zum Anfüttern der Leser benutzt wird.
Was da auf hunderten von Seiten erzählt wird, hätte George Simenon in einem schmalen Bändchen viel packender hingekriegt, ohne sich im Dreck zu suhlen.

Was meint ihr?

#416:  Autor: klaviusWohnort: Beverungen BeitragVerfasst am: 23.02.2010, 21:23
    —
kann mir jemand ein paar namen von autoren an den kopf werfen, die unterhaltende, fesselnde literatur mit dem liebesdingsbums ähnlich dem murakami veröffentlich(t)en ?
gerne bzw. bevorzugt japanische autoren.

danki

#417:  Autor: KikiWohnort: Ulm BeitragVerfasst am: 23.02.2010, 21:59
    —
klavius hat folgendes geschrieben:
kann mir jemand ein paar namen von autoren an den kopf werfen, die unterhaltende, fesselnde literatur mit dem liebesdingsbums ähnlich dem murakami veröffentlich(t)en ?
gerne bzw. bevorzugt japanische autoren.

danki


Kazuo Ishiguro

#418:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 26.02.2010, 11:16
    —
Immer auf der Suche nach guten Kinder- und Jugendbüchern bin ich beim Amsterdamer Autor Guus Kuijer gelandet.
Zwei Bücher habe ich gelesen und die "Helden" waren immer Kinder, die mit verschiedenen Glaubensrichtungen in ihrem Umfeld klar kommen müssen. Der Autor stellt ganz wunderbar dar, wie die Kinder intuitiv aber auch selbstbewusst manche Glaubensinhalte ablehnen, manchmal andere aber akzeptieren. Man hat den Eindruck, dass sie mehr Verstand haben als die Kultur-verseuchten Erwachsenen.
Es sind keine reinen Atheisten-Bücher und es würde mich interessieren, was ihr davon haltet.

Das Buch von allen Dingen
Ich bin Polleke!

#419:  Autor: Nowhere BeitragVerfasst am: 27.02.2010, 12:36
    —
Jill Paton Walsh - Das Wissen der Engel

Zitat:
Knowledge of Angels - At opposite ends of Grandinsula, a remote pre-reformation Christian island, shepherds find a creature with strange footprints stealing their lambs, and fisherman find a swimmer near exhaustion struggling towards the shore. The child cannot stand, eat or speak like a human being; the swimmer says he is a prince in the unheard of land of Aclar, and declares himself to be an atheist. Severo, Cardinal and Prince of the island, is confronted by a double conundrum. Could an atheist be in good faith? Not if the knowledge of God is inborn; then the atheist must once have known God, and reneged on the knowledge. If he is a renegade from the truth, he must be burned as a heretic; but Severo would dearly like to save him. How could it be found out whether everyone has inborn knowledge of God, since the teaching of the Church as best known to the greatest scholar on the island is unclear? Perhaps by teaching the wolf-child to speak, and then asking her... That will take time. Meanwhile, it is worth while trying to demonstrate the truth of God to the mysterious atheist in argument.
What becomes of the argument, of the atheist, and of the wild child, and the effect of their fates on Severo, and the islanders who come in contact with either the Prince of Aclar, or the ferocious child Amara makes up the thread of the story. This is a fable about tolerance, and its conflict with moral certainty. I wish it had no relevance to the contemporary world, but it has all too much!


Sorry, habe leider keine deutsche Zusammenfassung gefunden...

#420:  Autor: AntagonisTWohnort: 2 Meter über dem Boden BeitragVerfasst am: 27.02.2010, 13:18
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Lohnt es sich, den 2. + 3. Band von Stieg Larsson zu lesen?

Den 1. Teil fand ich enttäuschend - hatte einen Polit-Krimi erwartet und keine Familienstory mit perversen Frauenhassern. Vor allem mies, wenn das Perverse zum Anfüttern der Leser benutzt wird.
Was da auf hunderten von Seiten erzählt wird, hätte George Simenon in einem schmalen Bändchen viel packender hingekriegt, ohne sich im Dreck zu suhlen.

Was meint ihr?


lohnt sich dann für dich nicht.

#421:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.02.2010, 13:48
    —
Kennt jemand die politischen Krimis von Wolfgang Schorlau http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Schorlau Lohnt sich hier das lesen???

#422:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 27.02.2010, 17:00
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kennt jemand die politischen Krimis von Wolfgang Schorlau http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Schorlau Lohnt sich hier das lesen???

Nein, die liest du bitte zuhause.










Am Kopf kratzen

#423:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.02.2010, 03:19
    —
nocquae hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kennt jemand die politischen Krimis von Wolfgang Schorlau http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Schorlau Lohnt sich hier das lesen???

Nein, die liest du bitte zuhause.










Am Kopf kratzen


Lachen Ja, wenn ich weiß, ob die hier spannend und lesbar sind...

#424:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 28.02.2010, 03:21
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
nocquae hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kennt jemand die politischen Krimis von Wolfgang Schorlau http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Schorlau Lohnt sich hier das lesen???

Nein, die liest du bitte zuhause.










Am Kopf kratzen


Lachen Ja, wenn ich weiß, ob die hier spannend und lesbar sind...


Wenn sie hier spannend und lesbar sind, werden sie es auch zu Hause sein.
Sind sie es zu Hause nicht, werden sie es auch hier nicht sein. zwinkern

#425:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 10.03.2010, 12:31
    —
Norbert Leithold. Graf Goertz. Der große Unbekannte. Eine Entdeckungsreise in die Goethezeit. Berlin 2010. 336 Seiten, Abbildungen

1. Teil

Ganz so unbekannt ist er wohl nicht, Graf Johann Eustach von Goertz (1737-1821) aus dem im hessischen Schlitz ansässigen Geschlecht. Er war der Erzieher der Weimarer Prinzen Karl August und Konstantin. Nach 1776 wurde Goertz von diesem Posten durch Johann Wolfgang Goethe verdrängt, den die Regentin, Herzogin Anna Amalia (1739-1807) aus dem Hause Braunschweig-Wolfenbüttel, in die Residenz an der Ilm geholt hatte.

Goertz trat daraufhin als Diplomat in die Dienste des Preußenkönigs Friedrich II. Er deckte 1778 die Tauschpläne Kaiser Josephs II. auf und gab dem Herrscher in Potsdam die Begründung für den "Bayerischen Erbfolgekrieg", den sogenannten "Kartoffelkrieg", in dessen Ergebnis 1779 das Inn-Viertel an Österreich kam. Als Dank wurde Goertz zum Staatsminister befördert und bis 1785 nach Russland an den Hof Katharinas II. geschickt. Seinen Bericht über den russischen Hof hat 1969 Wolfgang Stribrny veröffentlicht. Seine Frau, die Gräfin Goertz, und die Gräfin Gianini berichteten aus Weimar eifrig über die Aktivitäten der Goertz und Preußen feindlichen und dem Kaiser zugeneigten Dreiergruppe Goethe - Anna Amalia - Charlotte vom Stein.

Norbert Leithold sah im Rechbergschen Archiv in Donzdorf (Schwäbische Alb) Tausende von Briefen aus dem Nachlass der Familie Goertz durch. Sein Buch ist halb-belletristisch als "Entdeckungsreise" eines Liebhabers alter Bücher und Manuskripte aufgemacht.
Hier sieht der Autor bestätigt, was der deutsch-italienische Jurist Ghibellino (geb. 1969) über das Liebesverhältnis Anna Amalia - Goethe zu rekonstruieren suchte.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=925852#925852
1885 hatte der Großherzog von Weimar wahrscheinlich entsprechende Hinweise darauf aus dem Archiv entfernt. Es gibt nur ganz wenige Briefe Anna Amalias, die doch eine eifrige Korrespondentin gewesen sei. Man lese darüber den aufschlußreichen Bericht ihres Hoffräuleins, der verwachsenen Luise von Göchhausen, über die Italienreise Anna Amalias 1789.
Die Hypothese von Ghibellino, dass die 1600 von Goethe angeblich an Charlotte von Stein gerichteten Liebesbriefe in Wirklichkeit der Herzogin Anna Amalia gegolten hätten, die 10 Jahre älter als Goethe, aber sehr attraktiv und gebildet gewesen sei. Für mich heute das wichtigste Argument für die Anna-Amalia-Hypothese: In einigen Briefen stehen lateinische und italienische Sätze. Anna Amalia kannte diese Sprachen, Charlotte von Stein nicht. Karl August hatte Ch. vom Stein sowieso nach ihrem Tod als kein großes Licht bezeichnet.
Für ein Liebesverhältnis mit Anna Amalia sprechen Äußerungen der Gräfin Goertz, der Gräfin von Egloffstein sowie Goethes selbst gegenüber Eckermann, die in dem Buch noch einmal aufgeführt werden.
Für mich war das wichtigste Gegenargument: Im tratschigen Weimar hätte sich doch so eine Neuigkeit wie das Verhältnis Anna Amalia - Goethe bei Kammerdienern, Zofen und Mägden schnell herumgesprochen. Allerdings konnten sie ja auch auf seiten ihrer Herzogin und Goethes gestanden haben.
Dass im Falle einer Aufdeckung des vermuteten Liebesverhältnisses der Staat Sachsen-Weimar angeblich durch einen Zugriff Friedrichs II. und eine Verbannung Anna Amalias wegen dieser Mesalliance gefährdet gewesen sei, versucht der Anna-Amalia-Biograph Joachim Berger zu entkräften. Schließlich war Karl August volljährig, und Anna Amalia übte keine Regentschaftsfunktion mehr aus. Goethe sei 1786 nach Italien geflohen, damit Weimar nicht bedroht werde, und bis zum Tode Anna Amalias sei ihr Verhältnis durch die "Entsagung" gekennzeichnet gewesen (Grundthema der "Wahlverwandtschaften" und des "Wilhelm Meister").

Zur Zeit ist Weimar gespalten. Die Anhänger Ghibellinos haben sich in einem mehr als 100 Mitglieder einschließenden Verein Anna Amalia e.V. zusammengeschlossen. Ich beobachte die weitere Entwicklung, um daraus Schlüsse für mein Anliegen zu ziehen.

2. Teil
Auf der Leipziger Buchmesse im März 2010 sollte dieses Sachbuch, verlegt in dem ansonsten wenig bekannten Osburg Verlag, groß herauskommen. Allerdings ist Norbert Leithold (geb. 1957) ebenfalls kein Unbekannter. Der gebürtige Rostocker, der wie viele DDR-Autoren in seiner Jugendzeit alle möglichen Berufe ausgeübt hatte (Stukkateur, Möbelträger usw.), hatte bereits drei Romane unter einem anderen Namen – Norbert alias Sebastian Bleisch - verfasst. Leithold ist der 2004 angenommene Name seiner Frau.
Nach 1996 hatte Norbert Bleisch zweieinhalb Jahre im Knast gesessen, weil in seinen 60 Gay-Porno-Filmen auch Minderjährige mitspielten. Nach der Wende wollte er, wie er in einem Brief an Beate Uhse zugab, mehr Ästhetik in die Erotikwelt hineinbringen. Aber das war nicht der richtige Weg, und das Gericht half ihm damals, wie er zugab, einen anderen Weg zu finden.
Jetzt wagte er als Sachbuchautor einen Neuanfang. Seine lesewütige Tochter begleitete ihn verständnisvoll auf den Recherchefahrten in Archive und Bibliotheken. Vor einigen Tagen wurde diese Identität in der Presse enthüllt.

In einem anderen Roman Leitholds "2040" geht es um den Umgang mit dem islamischen Bevölkerungsanteil in Deutschland in naher Zukunft –vielleicht interessieren sich andere viel mehr für dieses Thema:
http://www.amazon.de/2040-Norbert-Leithold/dp/393919896X

#426:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 21.03.2010, 11:25
    —
Jugendbuch-Autor Rainer M. Schröder http://www.rainermschroeder.com/
Zitat:
„Jeder gibt zu christlichen Themen, Ereignissen und insbesondere zu päpstlichen Äußerungen seinen Senf ab, weiß aber in Wirklichkeit meist gar nicht, wovon er redet. Nicht von ungefähr habe ich das in meinem 20-seitigen Nachwort [Buch „Der geheime Auftrag des Jona von Judäa] thematisiert. Im Modetrend der Zeit wähnt sich der Mensch selbst als genug, die elterliche Vorbildfunktion versagt seit Jahrzehnten und viele Leute können deshalb nicht mehr viel mit der Bibel anfangen. Nicht weil die frohe Botschaft des Evangeliums heute Jugendlichen wie Erwachsenen nichts mehr zu sagen hätte, sondern weil ihnen schlichtweg das faktische und kulturelle Grundwissen über die Zeit und die den Evangelien zugrunde liegenden Zusammenhänge fehlen - und weil ihnen kaum jemand diese Grundinformation sowie den unvergleichlichen Reichtum des Christentum richtig erklärt.“

Zugegeben, er kann sehr spannend schreiben!
Und im Buch „Das Geheimnis des Kartenmachers“ kommen die Kirchenfürsten und Inquisitoren keinesfalls gut weg.
Doch die Logik, warum seine Geschichten zum Glauben führen, kann ich nicht nachvollziehen.
Im Nachwort zu „Der geheime Auftrag des Jona von Judäa“ überarbeitet er seine ursprüngliche evangelikalen-nahe Überzeugung, dass die Evangelien zeitnah zu den Ereignissen entstanden seien, in eine wage Vermutung „Generell ist die Verfasserfrage der Evangelien noch weitgehend ungelöst und bewegt sich eher im Bereich der begründeten Vermutungen. Sicher ist nur, dass die Namen, die über den Evangelien stehen, über den Verfasser relativ wenig aussagen.“ ???

Fragt sich, ob Jugendliche das lange widersprüchliche Nachwort bis zum Schluss lesen und durch den Wankelmut des Verfassers ins Grübeln kommen.

#427:  Autor: Waschmaschine777 BeitragVerfasst am: 30.03.2010, 07:32
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Jugendbuch-Autor Rainer M. Schröder http://www.rainermschroeder.com/
Zitat:
„Jeder gibt zu christlichen Themen, Ereignissen und insbesondere zu päpstlichen Äußerungen seinen Senf ab, weiß aber in Wirklichkeit meist gar nicht, wovon er redet. Nicht von ungefähr habe ich das in meinem 20-seitigen Nachwort [Buch „Der geheime Auftrag des Jona von Judäa] thematisiert. Im Modetrend der Zeit wähnt sich der Mensch selbst als genug, die elterliche Vorbildfunktion versagt seit Jahrzehnten und viele Leute können deshalb nicht mehr viel mit der Bibel anfangen. Nicht weil die frohe Botschaft des Evangeliums heute Jugendlichen wie Erwachsenen nichts mehr zu sagen hätte, sondern weil ihnen schlichtweg das faktische und kulturelle Grundwissen über die Zeit und die den Evangelien zugrunde liegenden Zusammenhänge fehlen - und weil ihnen kaum jemand diese Grundinformation sowie den unvergleichlichen Reichtum des Christentum richtig erklärt.“



Wenn man den zitierten Abschnitt gelesen hat, wird man wohl keine Lust verspüren ein Buch von diesem Autor zu lesen.

"Das Geheimnis des Kartenmachers" NeinNein

#428:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 17.04.2010, 13:08
    —
Thommy Bayer:Fallers Große Liebe

Ein leicht zu lesendes Buch über die mysteriöse Autoreise zweier Männer.
Die Geschichte ist ungeheuer spannend und birgt am Schluß nicht zu ahnende Überraschungen.....

http://www.buecher.de/shop/buecher/fallers-grosse-liebe/bayer-thommie/products_products/detail/prod_id/28027153/

#429: The Years of Rice and Salt Autor: RabertWohnort: im Zug BeitragVerfasst am: 17.04.2010, 15:09
    —
The Years of Rice and Salt von Kim Stanley Robinson.

Habe ich gerade ausgelesen. Gerade für an Religionsfragen interessierte, Atheisten wie Agnostiker oder Kirchengläubige, ein geniales Buch mit enormen philosophischen Tiefgang. Es beschreibt eine alternative Geschichte der Erde, in der davon ausgegangen wird, dass die Pest im 11./12. Jahrhundert praktisch die gesamte Bevölkerung Europas auslöscht, und die Zukunft des Planeten dadurch islamistisch/buddhistisch statt durch abendländisch-christliche Kultur bestimmt wird.

Keine leichte Kost, aber massenweise Food for Thought. Leider nur in Englisch.

Rabert

#430:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 20.04.2010, 10:27
    —
Weltmarionette hat folgendes geschrieben:
Wenn man den zitierten Abschnitt gelesen hat, wird man wohl keine Lust verspüren ein Buch von diesem Autor zu lesen.

"Das Geheimnis des Kartenmachers" NeinNein


Warum nicht? Das macht die Sache doch gerade interessant - außerdem, er schreibt ansonsten sehr gut - wenn man Jugendbücher mag.
Zudem darf im Thread auch kritisiert werden.

Das mit dem "Kartenmacher" verstehe ich nicht, was meinst du?

#431: Re: The Years of Rice and Salt Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 20.04.2010, 10:38
    —
Rabert hat folgendes geschrieben:
The Years of Rice and Salt von Kim Stanley Robinson.

Habe ich gerade ausgelesen. Gerade für an Religionsfragen interessierte, Atheisten wie Agnostiker oder Kirchengläubige, ein geniales Buch mit enormen philosophischen Tiefgang. Es beschreibt eine alternative Geschichte der Erde, in der davon ausgegangen wird, dass die Pest im 11./12. Jahrhundert praktisch die gesamte Bevölkerung Europas auslöscht, und die Zukunft des Planeten dadurch islamistisch/buddhistisch statt durch abendländisch-christliche Kultur bestimmt wird.

Keine leichte Kost, aber massenweise Food for Thought. Leider nur in Englisch.

Rabert

Ich halte gar nichts von "Was wäre wenn"-Spekulationen. Was wäre, wenn jemand Hitler 1928 unter eine Wiener Straßenbahn geschubst hätte? Was wäre, wenn Einstein als Kind gestorben wäre?

#432:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.04.2010, 11:02
    —
Vor kurzer Zeit wurde hier im Forum ein Buch empfohlen, in dem es um wissenschaftliches Denken im Alltag ging und/oder Esoterisches erkennen.
Ich kann das nicht genau beschreiben, habe es nur noch vage in Erinnerung.
Weiß jemand was ich suche? Ich finde den Thread nicht wieder

#433: Re: The Years of Rice and Salt Autor: RabertWohnort: im Zug BeitragVerfasst am: 20.04.2010, 11:24
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich halte gar nichts von "Was wäre wenn"-Spekulationen. Was wäre, wenn jemand Hitler 1928 unter eine Wiener Straßenbahn geschubst hätte? Was wäre, wenn Einstein als Kind gestorben wäre?

Nun, es steht jedem frei, statt Romanen ausschließlich Sachbücher zu lesen. Jeder Roman ist eine "Was wäre wenn"-Spekulation, in Sachbüchern ist nichts erfunden, oder sollte es zumindest nicht sein. Ein Großteil von Forschung und Wissenschaft würde mit dieser Einstellung allerdings auch nicht stattfinden, weil am Anfang jeder Theorie immer eine "Was wäre wenn"-Spekulation steht.

Rabert

#434:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.04.2010, 12:09
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Vor kurzer Zeit wurde hier im Forum ein Buch empfohlen, in dem es um wissenschaftliches Denken im Alltag ging und/oder Esoterisches erkennen.
Ich kann das nicht genau beschreiben, habe es nur noch vage in Erinnerung.
Weiß jemand was ich suche? Ich finde den Thread nicht wieder


Ich suche immer noch durchs FGH und kann diesen blöden Thread nicht finden! Argh

#435:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 20.04.2010, 12:34
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Vor kurzer Zeit wurde hier im Forum ein Buch empfohlen, in dem es um wissenschaftliches Denken im Alltag ging und/oder Esoterisches erkennen.


War es das hier: [http://www.boerdlein.gmxhome.de/seiten/socke.html] Bördlein, C. (2002). Das sockenfressende Monster in der Waschmaschine. Eine Einführung ins Skeptische Denken. Aschaffenburg: Alibri. ISBN: 3-932710-34-7
14,- € [/url]


Zitat:
Eine allgemeinverständliche und anschauliche Einführung ins wissenschaftlich-skeptische Denken.

Christoph Bördlein führt anhand vieler Beispiele aus Wissenschaft und Alltag ins skeptische, wissenschaftliche Denken ein. Allgemeinverständlich und unterhaltsam erklärt er, wie Wissenschaft als Methode, Thesen zu überprüfen, funktioniert. Ausführlich werden Möglichkeiten, sich zu täuschen, vorgestellt und Strategien, nicht in solche Fallen zu tappen, aufgezeigt.

aus dem Vorwort:
"Dieses Buch kann Ihnen dabei helfen, richtige Entscheidungen zu treffen, indem Sie Vermutungen und Behauptungen eingehend - skeptisch - prüfen und sich dabei ihrer eigenen Anfälligkeit für Täuschungen bewusst werden. Um dieses skeptische Denken zu demonstrieren, werden Sie mit Behauptungen konfrontiert, die so bemerkenswert sind wie die, dass es eine antike Zivilisation auf dem Mars gab, dass Menschen regelmäßig von Außerirdischen entführt werden und dass Gott geheime Botschaften im Text der Bibel versteckt hat.

#436:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.04.2010, 12:46
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Vor kurzer Zeit wurde hier im Forum ein Buch empfohlen, in dem es um wissenschaftliches Denken im Alltag ging und/oder Esoterisches erkennen.


War es das hier: [http://www.boerdlein.gmxhome.de/seiten/socke.html] Bördlein, C. (2002). Das sockenfressende Monster in der Waschmaschine. Eine Einführung ins Skeptische Denken. Aschaffenburg: Alibri. ISBN: 3-932710-34-7
14,- € [/url]


Zitat:
Eine allgemeinverständliche und anschauliche Einführung ins wissenschaftlich-skeptische Denken.

Christoph Bördlein führt anhand vieler Beispiele aus Wissenschaft und Alltag ins skeptische, wissenschaftliche Denken ein. Allgemeinverständlich und unterhaltsam erklärt er, wie Wissenschaft als Methode, Thesen zu überprüfen, funktioniert. Ausführlich werden Möglichkeiten, sich zu täuschen, vorgestellt und Strategien, nicht in solche Fallen zu tappen, aufgezeigt.

aus dem Vorwort:
"Dieses Buch kann Ihnen dabei helfen, richtige Entscheidungen zu treffen, indem Sie Vermutungen und Behauptungen eingehend - skeptisch - prüfen und sich dabei ihrer eigenen Anfälligkeit für Täuschungen bewusst werden. Um dieses skeptische Denken zu demonstrieren, werden Sie mit Behauptungen konfrontiert, die so bemerkenswert sind wie die, dass es eine antike Zivilisation auf dem Mars gab, dass Menschen regelmäßig von Außerirdischen entführt werden und dass Gott geheime Botschaften im Text der Bibel versteckt hat.


Das ist es leider nicht.
Wenn ich mich richtig erinnere, war es eine Neuerscheinung

#437:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 21.04.2010, 22:13
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das ist es leider nicht.
Wenn ich mich richtig erinnere, war es eine Neuerscheinung

Ist es dir denn immer noch nicht eingefallen? Bin neugierig.

#438:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 21.04.2010, 23:27
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das ist es leider nicht.
Wenn ich mich richtig erinnere, war es eine Neuerscheinung

Ist es dir denn immer noch nicht eingefallen? Bin neugierig.


Nein!
Ich hab auch fast ne Stunde die Forumssuche benutzt, aber ich hab es nicht gefunden.
Und dabei bin ich mir fats sicher, dass es für dieses Buch einen eigenen Thread gab. Weinen

#439:  Autor: pewe BeitragVerfasst am: 22.04.2010, 00:13
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das ist es leider nicht.
Wenn ich mich richtig erinnere, war es eine Neuerscheinung

Ist es dir denn immer noch nicht eingefallen? Bin neugierig.


Nein!
Ich hab auch fast ne Stunde die Forumssuche benutzt, aber ich hab es nicht gefunden.
Und dabei bin ich mir fats sicher, dass es für dieses Buch einen eigenen Thread gab. Weinen

Hier mal geschaut?

#440:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 28.04.2010, 10:52
    —
Bei Nachforschungen, was Sozialstaat eigentlich ist, fand ich u.a. dies
http://www.archiv-grundeinkommen.de/dilthey/Der-emanzipatorische-Sozialstaat_V_0.1.3.pdf
http://www.zeit.de/2009/52/Armutsdebatte

Vielleicht interessiert's hier irgendwen.

Ansonsten hätte ich noch Wladimir Kaminer anzubieten - immer gut und kurzweilig.

#441:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.05.2010, 08:40
    —
pewe hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das ist es leider nicht.
Wenn ich mich richtig erinnere, war es eine Neuerscheinung

Ist es dir denn immer noch nicht eingefallen? Bin neugierig.


Nein!
Ich hab auch fast ne Stunde die Forumssuche benutzt, aber ich hab es nicht gefunden.
Und dabei bin ich mir fats sicher, dass es für dieses Buch einen eigenen Thread gab. Weinen

Hier mal geschaut?


Ja, aber dort auch nicht gefunden Weinen

#442:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.05.2010, 08:47
    —
ICH HAB'S GEFUNDEN!!!

http://www.science-shop.de/artikel/1020894

Ben Goldacre - Die Wissenschaftslüge


P.S. Vielleicht habe von dem Buch doch nicht hier im FGH erfrahren... Verlegen

#443:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 20.05.2010, 08:57
    —
ENDLICH!!!
Dann kannst du ja demnächst berichten, ob es gut ist.

#444:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 20.05.2010, 10:51
    —
Ich habe es mir gerade bei Amazon bestellt. Antiquarisch für drei Euro.

#445:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 21.05.2010, 12:06
    —
Ich hab es mir gerade neu bei ebay bestellt.

#446:  Autor: RohrspatzWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 21.05.2010, 12:47
    —
Ich lese es gerade auf Englisch. Mein Eindruck bisher: Das Buch vermittelt Basics über die wissenschaftliche Methode, welche in einer aufgeklärten Gesellschaft eigentlich Allgemeinwissen sein sollten. Das Buch handelt außerdem von den teilweise katastrophalen Folgen dessen, dass Wissenschaft aber faktisch von der Allgemeinheit eben doch nicht verstanden wird.
Auch die Beziehung zwischen Journalismus und Wissenschaft wird kritisch beleuchtet.

Es ist jedenfalls ein Buch, das man eigentlich fast jedem ans Herz legen möchte, das aber vermutlich ohnehin nicht von jenen gelesen wird, die es wirklich nötig hätten.

#447:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 21.05.2010, 18:37
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich habe es mir gerade bei Amazon bestellt. Antiquarisch für drei Euro.

Und vorhin steckte es schon im Briefkasten. Ich kann nur staunen, das ging schon fast so schnell wie e-mail.

#448:  Autor: d3mon BeitragVerfasst am: 27.05.2010, 15:51
    —
Hallo FGH,
ich würde mir gerne die homerischen Epen lesen. Jedoch bin ich mir nicht so ganz sicher an was für ein Buch ich mich halten soll. Amazon spukt da eine Liste aus, wobei öfters weitere Autoren zu Homer genannt werden. Nur die Ilias gibt es nur von Homer.
Ich bin jedenfalls etwas von der Menge an Büchern überfordert, und bitte desswegen hier um eine Buchempfehlung.

vielen Dank schonmal im Vorraus.

#449:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 27.05.2010, 16:01
    —
d3mon hat folgendes geschrieben:
Hallo FGH,
ich würde mir gerne die homerischen Epen lesen. Jedoch bin ich mir nicht so ganz sicher an was für ein Buch ich mich halten soll. Amazon spukt da eine Liste aus, wobei öfters weitere Autoren zu Homer genannt werden. Nur die Ilias gibt es nur von Homer.
Ich bin jedenfalls etwas von der Menge an Büchern überfordert, und bitte desswegen hier um eine Buchempfehlung.

vielen Dank schonmal im Vorraus.


Die Namen der genannten Autoren sind die der Übersetzer. Nimm die Übersetzungen von Wolfgang Schadewaldt, der war ein ganz großer Altphilologe. Damit kannst Du zumindest nix verkehrt machen und da es das auch als Taschenbuch gibt, ist auch der Preis in Ordnung.

#450:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.05.2010, 16:18
    —
d3mon hat folgendes geschrieben:
Hallo FGH,
ich würde mir gerne die homerischen Epen lesen. Jedoch bin ich mir nicht so ganz sicher an was für ein Buch ich mich halten soll. Amazon spukt da eine Liste aus, wobei öfters weitere Autoren zu Homer genannt werden. Nur die Ilias gibt es nur von Homer.
Ich bin jedenfalls etwas von der Menge an Büchern überfordert, und bitte desswegen hier um eine Buchempfehlung.

vielen Dank schonmal im Vorraus.


Ich habe diese hier zuhause; und auch, vor lange Zeit, gelesen.
Nicht leicht. Verdammt nicht leicht.

#451:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 27.05.2010, 16:37
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
d3mon hat folgendes geschrieben:
Hallo FGH,
ich würde mir gerne die homerischen Epen lesen. Jedoch bin ich mir nicht so ganz sicher an was für ein Buch ich mich halten soll. Amazon spukt da eine Liste aus, wobei öfters weitere Autoren zu Homer genannt werden. Nur die Ilias gibt es nur von Homer.
Ich bin jedenfalls etwas von der Menge an Büchern überfordert, und bitte desswegen hier um eine Buchempfehlung.

vielen Dank schonmal im Vorraus.


Ich habe diese hier zuhause; und auch, vor lange Zeit, gelesen.
Nicht leicht. Verdammt nicht leicht.


Dieser Übersetzer ist vor 200 Jahren gestorben. Sicher nicht mehr das Deutsch, was man heutzutage spricht.

Also @d3mon, egal was Du nimmst, guck Dir auf jeden Fall den Übersetzer an.

Und:
Ich hab grad nochmal geguckt, was ich eigentlich habe:
Oddyssee: Herausgeber Manfred Fuhrmann, Übersetzung von Anton Weiher, mit einer Einführung in Odyssee und Homerischen Hymnen und mit einem Namensregister.


Das ist natürlich extra Service, den nicht jedes Buch haben wird, aber das verteuert es dann auch.

#452:  Autor: d3mon BeitragVerfasst am: 27.05.2010, 16:50
    —
danke vorerst... weis jemand, warum bei diesem Buch kein Übersetzer angegeben ist?

#453:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 27.05.2010, 17:12
    —
d3mon hat folgendes geschrieben:
danke vorerst... weis jemand, warum bei diesem Buch kein Übersetzer angegeben ist?


Vermutlich eben aus dem Grund, dass der Auor nicht so ein Zugpferd ist wie andere Übersetzer, sondern nur so`n 08/15-Typ.
Deswwegen ist das Buch auch so billig.
Auf gar keinen Fall sowas kaufen!

#454:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 27.05.2010, 17:20
    —
d3mon hat folgendes geschrieben:
danke vorerst... weis jemand, warum bei diesem Buch kein Übersetzer angegeben ist?


Ging wohl vergessen.

Anderswo wird Johann H. Voß als Übersetzer angegeben.

#455:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 27.05.2010, 17:46
    —
Die Zerstörung Trojas


Im Jahre elfhundertzwanzig ante Christum natum,
da wollte es das unabänderliche Fatum,
daß Troja von den Griechen zerstört war,
wie solches noch niemals erhört war.
Wie dieses den Griechen gelang
verkündet euch jetzt mein Gesang.

Im jahre elfhundertzwanzig ante Christum,
da brachte der Paris den Achill mit List um.
Es streckte im Sterben die Glieder
der Held ach so brav und so bieder.
Drob gerieten die Griechen in Wut,
und solches tut niemals nicht gut.

Da schrieb Odysseus, der weltbekannte Schlaukopf
an Nestor, den mindestens ebenso oft erwähnten Graukopf:
"Ich bin noch immer, Freund, wiss' es,
der alte und kluge Ulysses.
Ich nehme die Troerstadt bis
drei Tage vergangen. - Ulyss."

Es hatte nämlich Odysseus einen ganz prächtigen Einfall.
Der brachte sofort den Troern den diesbezüglichen Reinfall.
Es machte der schlaue Ithaker
zuschanden die troischen Racker.
Mit Hilfe der Geometrie
erfand er ein hölzernes Vieh.

"Hurra!" riefen die Troer, "Fort sind nun endlich die Griechen!"
Aber am Strande ließen sie so verschiedenes liegen.
Es schleppten die troischen Bauern
sich selber ihr Pech in die Mauern,
so sehr auch Laokoon schrie:
"Die Dummen verringern sich nie!"

Des Nachts beim Schein einer ganz kümmerlichen Laterne,
des Mondes und einiger gänzlich unbedeutender Sterne
da entstiegen dem hölzernen Pferd
sämtliche Griechen von einigem Wert.
Die öffnen den andern das Tor.
Meine Herrn, wie kommt Ihnen das vor?

Und als am Morgen die rosenfingrige Eos erwachte,
da zeigte sich ihren erstaunten Blicken eine gänzlich veränderte Lage der Sache.
Wo gestern noch Troja gestanden
war nur Asche und Schutt noch vorhanden.
Darauf ackert dahin und daher
in Hexametern Papa Homer.

Quelle: Der Kilometerstein. Liederbuch der Bündischen Jugend

#456:  Autor: StickyWohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur! BeitragVerfasst am: 30.05.2010, 13:06
    —
Jutta Dittfurth: Zeit des Zorns!

Zitat:
Bei aller Kritik an den Fehlern und inhumanen Folgen mancher Revolutionen – was ging ihnen voraus? Wogegen richteten sie sich, und wie wäre es den Menschen im feudalistischen Frankreich und im zaristischen Rußland ergangen, hätte es keine notwendigerweise auch gewaltsamen Erhebungen gegeben? Hat nicht ihre ungeheure »Gutmütigkeit« (Marx) die Pariser Kommune im Mai 1871 in ihrem Blut ertränkt? Hätte die Bastille 1789 mit einer Lichterkette erstürmt werden können? Ist die Oktoberrevolution von 1917 als gewaltfreie Sitzblockade denkbar? Die Befreiung vom Faschismus durch eine Love-Parade?


Leseprobe unter: http://www.jutta-ditfurth.de/Zeit-des-Zorns/Presse/jungeWelt-Ditfurth-Zeit-des-Zorns-Abb-20090429.pdf

#457:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 30.05.2010, 13:49
    —
Sticky hat folgendes geschrieben:
Jutta Dittfurth: Zeit des Zorns!

Zitat:
Bei aller Kritik an den Fehlern und inhumanen Folgen mancher Revolutionen – was ging ihnen voraus? Wogegen richteten sie sich, und wie wäre es den Menschen im feudalistischen Frankreich und im zaristischen Rußland ergangen, hätte es keine notwendigerweise auch gewaltsamen Erhebungen gegeben? Hat nicht ihre ungeheure »Gutmütigkeit« (Marx) die Pariser Kommune im Mai 1871 in ihrem Blut ertränkt? Hätte die Bastille 1789 mit einer Lichterkette erstürmt werden können? Ist die Oktoberrevolution von 1917 als gewaltfreie Sitzblockade denkbar? Die Befreiung vom Faschismus durch eine Love-Parade?


Leseprobe unter: http://www.jutta-ditfurth.de/Zeit-des-Zorns/Presse/jungeWelt-Ditfurth-Zeit-des-Zorns-Abb-20090429.pdf


Von Jutta Ditfurth habe ich in mein ganzem Leben, noch nie einen "nicht-polemischen" Satz gehört.
Die ist zu sachliche Argumentation gar nicht fähig.

#458:  Autor: StickyWohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur! BeitragVerfasst am: 30.05.2010, 14:09
    —
Deine Ansicht kann ich leider nicht teilen. Jutta Dittfurth war eine der Wenigen, die ihrer Linie treu geblieben ist. Wie so vielen früheren "Alternativen" für opportune Umfaller geworden sind, brauche ich wohl nicht grossartig zu betonen.

#459:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 30.05.2010, 16:14
    —
Sticky hat folgendes geschrieben:
Deine Ansicht kann ich leider nicht teilen. Jutta Dittfurth war eine der Wenigen, die ihrer Linie treu geblieben ist. Wie so vielen früheren "Alternativen" für opportune Umfaller geworden sind, brauche ich wohl nicht grossartig zu betonen.


Das hätte ich auch vorhersagen können. zwinkern

#460:  Autor: pewe BeitragVerfasst am: 30.05.2010, 16:48
    —
Sticky hat folgendes geschrieben:
Jutta Dittfurth: Zeit des Zorns!

Zitat:
Bei aller Kritik an den Fehlern und inhumanen Folgen mancher Revolutionen – was ging ihnen voraus? Wogegen richteten sie sich, und wie wäre es den Menschen im feudalistischen Frankreich und im zaristischen Rußland ergangen, hätte es keine notwendigerweise auch gewaltsamen Erhebungen gegeben? Hat nicht ihre ungeheure »Gutmütigkeit« (Marx) die Pariser Kommune im Mai 1871 in ihrem Blut ertränkt? Hätte die Bastille 1789 mit einer Lichterkette erstürmt werden können? Ist die Oktoberrevolution von 1917 als gewaltfreie Sitzblockade denkbar? Die Befreiung vom Faschismus durch eine Love-Parade?


Leseprobe unter: http://www.jutta-ditfurth.de/Zeit-des-Zorns/Presse/jungeWelt-Ditfurth-Zeit-des-Zorns-Abb-20090429.pdf

Mit dieser argumentativen Figur liesse sich bei Bedarf auch die RAF rechtfertigen. Mit den Augen rollen

#461:  Autor: StickyWohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur! BeitragVerfasst am: 30.05.2010, 17:17
    —
pewe hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:
Jutta Dittfurth: Zeit des Zorns!

Zitat:
Bei aller Kritik an den Fehlern und inhumanen Folgen mancher Revolutionen – was ging ihnen voraus? Wogegen richteten sie sich, und wie wäre es den Menschen im feudalistischen Frankreich und im zaristischen Rußland ergangen, hätte es keine notwendigerweise auch gewaltsamen Erhebungen gegeben? Hat nicht ihre ungeheure »Gutmütigkeit« (Marx) die Pariser Kommune im Mai 1871 in ihrem Blut ertränkt? Hätte die Bastille 1789 mit einer Lichterkette erstürmt werden können? Ist die Oktoberrevolution von 1917 als gewaltfreie Sitzblockade denkbar? Die Befreiung vom Faschismus durch eine Love-Parade?


Leseprobe unter: http://www.jutta-ditfurth.de/Zeit-des-Zorns/Presse/jungeWelt-Ditfurth-Zeit-des-Zorns-Abb-20090429.pdf

Mit dieser argumentativen Figur liesse sich bei Bedarf auch die RAF rechtfertigen. Mit den Augen rollen


Und was alles lässt sich mit "Marktwirtschaft" rechtfertigen?

#462:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 30.05.2010, 17:38
    —
Zitat:
Mit dieser argumentativen Figur liesse sich bei Bedarf auch die RAF rechtfertigen.

Nein. Auch gewaltsame Revolutionen funktionieren nur, wenn die Mehrheit des Volkes aktiv oder passiv mitmacht. Die RAF hatte überhaupt keinen Rückhalt im Volk. Hitler hat es zuerst gewaltsam versucht und ist gescheitert. Die Frage bleibt offen, ob die DDR nicht auch hochgekocht wäre, hätten die Genossen mit Gewalt reagiert.
Rechtfertigung von Gewaltanwendung gibt es nur für den, der Sieger bleibt.

#463:  Autor: StickyWohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur! BeitragVerfasst am: 30.05.2010, 18:11
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Mit dieser argumentativen Figur liesse sich bei Bedarf auch die RAF rechtfertigen.

Nein. Auch gewaltsame Revolutionen funktionieren nur, wenn die Mehrheit des Volkes aktiv oder passiv mitmacht. Die RAF hatte überhaupt keinen Rückhalt im Volk. Hitler hat es zuerst gewaltsam versucht und ist gescheitert. Die Frage bleibt offen, ob die DDR nicht auch hochgekocht wäre, hätten die Genossen mit Gewalt reagiert.



*zustimm*

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Rechtfertigung von Gewaltanwendung gibt es nur für den, der Sieger bleibt.


Daumen hoch!


Zuletzt bearbeitet von Sticky am 30.05.2010, 19:09, insgesamt einmal bearbeitet

#464: Christa Wolf Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 19.07.2010, 16:49
    —
Christa Wolf: Stadt der Engel oder Overcoat of Dr. Freud. Suhrkamp Verlag, Berlin 2010, 415 S.

Als Christa Wolf 1992 in Los Angeles auf dem Flugplatz landete, richtete der Beamte an der Abfertigung seine eisblauen Augen auf sie, ihren blauen Paß in der Hand haltend. Ob sie sicher sei, dass es das Land „East Germany“, in dem der Paß ausgestellt worden sei, noch gäbe. „Yes, I am“, antwortete sie. Der Rezensent in der Süddeutschen Zeitung meint, dass Christa Wolf entgangen sei, dass nur VIP einen blauen Paß besessen hätten, aber da irrt der Rezensent - viele der Dienstreisenden hatten ihn auch.

Obwohl sie schon einmal in den USA gewesen war, kamen ihr das Land und die laute „Stadt der Engel“ fremd und absonderlich vor, ihr, die im ruhigen Berlin-Pankow und vier Monate im Jahr in ihrem mecklenburgischen Landhaus wohnt. Neun Monate lebte sie dort auf Einladung einer Stiftung für Kulturschaffende, Wissenschaftler, Künstler aus aller Welt. Ihre Aufgabe sah sie darin, den Spuren einer kommunistischen Emigrantin aus der Nazi-Zeit nachzugehen. Immer wieder tauchen denn auch die deutschen Emigranten auf, die sich nach 1933 in L.A. einfanden – Thomas Mann und sein geheimes Tagebuch, Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Arnold Schönberg und die kommunistischen Schriftsteller Louis Fürnberg und Willi Bredel, die die junge Christa Wolf förderten. In den 1950er Jahren kam es unter den Intellektuellen der DDR zu einem wahren Aderlaß: viele starben an gebrochenen Herzen, an „verlorenen Illusionen“.


Christa Wolf war in der Gauck-Behörde. 42 Bände an "Opferakten" waren durchzusehen, hinzu kamen die Protokolle der Telefonabhörung. Zu den Zuträgern zählten gute Freunde des Ehepaars Wolf. Gegen Christa und Gerhard Wolf wurden mehrere "operative Vorgänge" eingeleitet, gezielte Provokationen, die sie verunsichern und zum Schweigen bringen sollten.

Ihre IM-"Täter"-Akte aus der Zeit um 1959 war hingegen schmal, sie enthielt Auskünfte über drei Treffs und einen (positiven!) Bericht über einen Kollegen. Diese „Täter-Akte“ durfte Christa Wolf selbst nicht sehen, Journalisten hingegen durften in sie Einblick nehmen. Die zuständige Sachbearbeiterin in der Gauck-Behörde sah für kurze Zeit weg, als Ch. Wolf in die längst vergessenen Schreiben sah. Diese Zeugin starb bald darauf an Krebs.
Günter Gaus brachte Christa Wolf eine Kopie ihrer Akte nach Los Angeles. Im Roman fungiert er als „der Freund“. Gemeinsam sangen sie im Auto Arbeiterkampflieder, die Gaus noch aus seiner Jugend her kannte.
Durch die Nachricht vom Fund der „Täter-Akte“ wurde 1992/93 ein Wirbel um Christa Wolf und die DDR-staatstreuen Schriftsteller insgesamt losgetreten, der die Schriftstellerin in eine tiefe Krise stürzte. Es ging darum, wie es Klaus Kinkel formulierte, die DDR zu „delegitimieren“, also auch ihre führenden Schriftsteller.
Wie konnte Christa Wolf ihre kurze Zeit der Zusammenarbeit mit der Stasi komplett aus dem Gedächtnis gestrichen haben? War es Verdrängung, waren diese vor 45 Jahren von der Stasi angebahnten Kontakte zu einem offiziellen Regierungsorgan der DDR für sie nicht völlig unwichtig?

Das Buch spaltet die Leserschaft. Da gab es eine intellektuelle, regierungsnahe Opposition (nur scheinbarer Widerspruch), die heute noch zu der mittlerweilen 81jährigen Christa Wolf hält. Müssen wir uns dafür entschuldigen, im falschen System gelebt zu haben?
Unvergessen bleibt ihr in diesem Buch geschilderter Auftritt auf dem Alexanderplatz am 4. November 1989, der für einige Tage die Hoffnung erwecken ließ, es könne eine deutsche demokratische Republik entstehen. An manchen Ereignissen der 1970/1980er Jahre war man ganz nah dran. Welche Ausstrahlungskraft besaßen der gütige Emigrant Lew Kopelew mit seinem Tolstoj-Bart, der im Hause von Heinrich Böll Aufnahme fand, und der von Antisemiten angefeindete Efim Etkind, Übersetzer deutscher Lyrik ins Russische.
Für Arno Widmann (Berliner Zeitung) ist das Buch ungenießbar. Das beginne schon mit der Aufschrift „Roman“, die der Verlag dem Buch gegeben habe. Fiktives und erinnerte Wirklichkeit stünden nebeneinander. Aber Widmann, der als Journalist selbst einen Roman geschrieben hat, merkt bestimmt nicht, dass auf fast jeder Seite Anspielungen enthalten sind, die wahrscheinlich nur ein "gelernter DDR-Bürger" mitbekommt. Der "Spiegel" konzentriert sich in gewohnter Weise nur auzf die Stasi-Episode, die "Zeit" auf die reichlich geschilderten genüßlichen Eß- und Trinkszenen, Christa Wolf ist keine Asketin.

Man könnte viele Einwände vortragen. Ist es wirklich nötig, den Mantel des Dr. Siegmund Freud zu bemühen, wenn es darum geht, in verborgene Schichten der Erinnerung vorzudringen? Wirken die touristischen Berichte am Schluss über Ausflüge zu den Indianern, zu dem Atomwaffen-Testgelände von Los Alamos und in die Spielhöllen von Las Vegas nicht zu sehr aufgesetzt? Allerdings würde sich Christa Wolf ansonsten Gelegenheiten entgehen lassen, ihrem Ruf als „Kassandra“ gerecht zu werden.
Die ausländischen Wissenschaftler und Künstler, die Christa Wolf bestärken, wirken sie nicht zu sehr als ihr Echo?
Der Hartgesotteneren als larmoyant erscheinende Ton – er gehört eben zu Christa Wolf hinzu, den wird sie nicht mehr los, diesen Christa-Wolf-Sound.

Das Buch steht im gewissen Sinne im Jahre 2010 allein und einzigartig in der Literaturlandschaft da. Von Hermann Kant will ich nichts mehr lesen. Günter de Bruyn vergräbt sich in die brandenburgische Heimat. Die anderen gehören jüngeren Generationen an, die von der DDR nichts oder nur die Agonie miterlebt haben.

Zum Schluß eine Szene, die mich herausforderte: in einer schlaflosen Nacht der Katharsis singt sich Christa Wolf alle Lieder vor, die sie kennt, als ein innerer musikalischer Monolog in der Art von J. Joyce. Volkslieder, Lieder der kommunistischen Bewegung, Schnulzen aus der Nazizeit, DDR-Lieder. Ich wage zu behaupten, nur ein Drittel davon zu kennen. Manche davon stimme ich auch auf einsamen Wanderungen an.

#465:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 03.08.2010, 13:08
    —
Umstrittener Jugendroman
Verführung zum Nihilismus

Zitat:
"Nichts" heißt der Roman, sein Stoff ist finster: Ein Junge klettert auf einen Baum und bleibt dort sitzen, weil er im Leben keinen Sinn mehr sieht. Das Jugendbuch der Dänin Janne Teller ist ein Bestseller - und sorgt für heftige Kontroversen: Darf man junge Leser zu radikaler Skepsis verführen?


Ich werde wohl nicht vor Jahresbeginn dazu kommen, das Buch zu lesen. Wenn sich jemand schon vorher daran macht, würde ich mich über eine Vorabrezension/-kritik sehr freuen.

#466:  Autor: kamelpeitscheWohnort: Devil's Dancefloor BeitragVerfasst am: 03.08.2010, 14:02
    —
Kommt! Ich habe angefangen, den Spiegel-Artikel zu lesen (nicht zuende, aus Angst vor Spoilern) und das Buch ist ja sowas von vorgemerkt. Werde das heute noch bestellen.

#467:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 03.08.2010, 14:14
    —
Baldur hat folgendes geschrieben:
Umstrittener Jugendroman
Verführung zum Nihilismus



Pillepalle

#468:  Autor: kamelpeitscheWohnort: Devil's Dancefloor BeitragVerfasst am: 03.08.2010, 15:01
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Umstrittener Jugendroman
Verführung zum Nihilismus



Pillepalle


Naja, wenn die Autorin selber schon dem Protagonisten einen möglichst seltenen Namen gibt, damit sich kein jugendlicher Leser zu stark mit ihm identifiziert, ist der Vorwurf nicht völlig haltlos. Wird mich aber auch nicht dran hindern, das Buch zu lesen und gegebenenfalls jüngeren Cousins oder meinem Bruder zu schenken. zwinkern

#469:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 04.08.2010, 20:48
    —
Eigentlich lese ich ganz gerne populärwissenschaftliche Bücher, damit ich wenigstens halbwegs eine Ahnung habe was so los ist. Aber dieses Buch von Philip Plait "Tod aus dem All", kann ich echt nicht empfehlen. Ich habe es geschenkt bekommen, also versuche ich auch, aus Pflichtbewusstsein, es zu lesen, aber es ist hart.
-Mit Sicherheit schlampig übersetzt.
-Viele Ungenauigkeiten.
-Ein Stil, der wohl unterhaltend sein soll aber den ich nur ätzend finde.

Die Thematik wär gar nicht so übel, welche kosmischen Katastrophen auf die Erde hereinbrechen könnten, aber so nicht.

Das war als Warnung gedacht, sollte jemand mit dem Gedanken spielen dieses Ding zu erwerben.

#470:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 04.08.2010, 21:16
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Eigentlich lese ich ganz gerne populärwissenschaftliche Bücher, damit ich wenigstens halbwegs eine Ahnung habe was so los ist. Aber dieses Buch von Philip Plait "Tod aus dem All", kann ich echt nicht empfehlen. Ich habe es geschenkt bekommen, also versuche ich auch, aus Pflichtbewusstsein, es zu lesen, aber es ist hart.
-Mit Sicherheit schlampig übersetzt.
-Viele Ungenauigkeiten.
-Ein Stil, der wohl unterhaltend sein soll aber den ich nur ätzend finde.

Die Thematik wär gar nicht so übel, welche kosmischen Katastrophen auf die Erde hereinbrechen könnten, aber so nicht.

Das war als Warnung gedacht, sollte jemand mit dem Gedanken spielen dieses Ding zu erwerben.


Also ich habe das Buch im englischen Original gelesen, von daher kann ich über die deutsche Übersetzung nichts sagen, das Original fand ich aber fantastisch.

(Man darf natürlich nicht den Stil bzw die Art von zB Sagan erwarten).

#471:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 04.08.2010, 22:12
    —
jagy hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Eigentlich lese ich ganz gerne populärwissenschaftliche Bücher, damit ich wenigstens halbwegs eine Ahnung habe was so los ist. Aber dieses Buch von Philip Plait "Tod aus dem All", kann ich echt nicht empfehlen. Ich habe es geschenkt bekommen, also versuche ich auch, aus Pflichtbewusstsein, es zu lesen, aber es ist hart.
-Mit Sicherheit schlampig übersetzt.
-Viele Ungenauigkeiten.
-Ein Stil, der wohl unterhaltend sein soll aber den ich nur ätzend finde.

Die Thematik wär gar nicht so übel, welche kosmischen Katastrophen auf die Erde hereinbrechen könnten, aber so nicht.

Das war als Warnung gedacht, sollte jemand mit dem Gedanken spielen dieses Ding zu erwerben.


Also ich habe das Buch im englischen Original gelesen, von daher kann ich über die deutsche Übersetzung nichts sagen, das Original fand ich aber fantastisch.

(Man darf natürlich nicht den Stil bzw die Art von zB Sagan erwarten).


Über das Original kann ich nichts sagen, aber als Beispiel ohne lang zu suchen:

"Jupiter ist etwa 300 mal größer als die Erde" Ein Satz der überhaupt keinen Sinn macht. Entweder der Durchmesser, die Oberfläche oder das Volumen, könnte man meinen. Ist aber nicht so. Gemeint ist die Masse, die etwa das 318 fache der Erde beträgt.
"Es würden 40 Mio. Tonnen Materie auf die Erde regnen. Huch, alle Mann in Deckung."
Den zweiten Teil hätte er sich sparen können, das ist doch nur albern.

Aber ich will nicht nur rumnörgeln, das Thema ist ja ok.
Sagan fand ich auch sehr gut, auch Davies, Greenstein oder Weinberg.
Übrigens fände ich es ganz gut wenn hier mehr Bücher dieser Gattung besprochen würden.

#472:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 12.08.2010, 21:36
    —
Comic "Alpha...directions"
Festschrift der Evolution

Zitat:
In seinem monumentalen Comic "Alpha...directions" erklärt Jens Harder die Entstehung der Welt. 2000 Bilder auf 340 Seiten lehren den Leser das Staunen.

Um den Leser, trotz des mangelnden Personals, von Beginn an zu fesseln, nutzt Jens Harder einen Kniff: Er setzt dem komplexen Weltgetöse kleine Analogien aus der Kulturgeschichte entgegen. Alle menschlichen Welterklärungsversuche – von griechischer, ägyptischer, aztekischer Mythologie über die Weltreligionen bis zu mittelalterlichen und neuzeitlichen (Pseudo-)Wissenschaften sowie deren Abglanz in der Kunst – sie alle dürfen teilhaben an Harders Evolution. Ikonografische Zitate übersetzt er in seinen eigenen Strich und passt mal einen Dürer, mal einen Magritte, hier einen Holbein, dort einen Van Gogh in seine Tafeln ein. Naturgeschichte? Nicht genug. Erst im Dialog mit Geistesgeschichte und Kunstgeschichte wird Weltgeschichte!

Harder gestaltet sein Buch in schlichter Zweifarbigkeit, mit klarem schwarzen Strich. Je nach Erdzeitalter wechselt jedoch der Grundton der Tafeln – 14 Milliarden Jahre brauchen ein bisschen Struktur. Niemand soll den Überblick verlieren. So fasst der Autor am Ende jedes Kapitels die wichtigsten Entwicklungen noch einmal in Textform zusammen, etwas ausführlicher als in den Bildunterschriften. Einen Anspruch auf Vollständigkeit kann der Band nicht erheben. Auch wenn er sich an den neusten wissenschaftlichen Theorien orientiert – er ist zunächst einmal ein Kunstwerk. Eines, das den Leser das Staunen wiederentdecken lässt, über die Leistung des Künstlers und den Gestaltenreichtum der Welt.

Freilich kann beim Auftritt der ersten Hominiden noch nicht Schluss sein mit der Geschichte. So soll Beta...civilizations das Zeitalter der Menschen abbilden und Gamma....visions die Zukunft unseres Planeten. Heute ist Jens Harder 40, diese Trilogie wird sein Lebenswerk. Im französischen Angoulême, beim wichtigsten Comicfestival Europas, wurde sein Mut zum Mammutprojekt übrigens mit dem Prix de l’Audace geehrt. Dort hat man erkannt, dass Alpha...directions dem Genre eine neue Richtung weist.


Wow. Geschockt

Das Buch gibts wohl bereits seit einigen Wochen im Buchhandel.
Kennt das schon jemand und hat mal darin geblättert?

#473: Bernard Mandeville - "Die Bienenfabel" Autor: krasse KutteWohnort: Potsdam BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 21:58
    —
Mahlzeit!
Hat jemand „Die Bienenfabel oder Private Laster als gesellschaftliche Vorteile“ von Bernard Mandeville gelesen und möchte ein wenig darüber diskutieren. Worum geht’s? Lassen wir das am besten Mand-evil, wie viele ihn vielleicht nennen mögen, selbst zu Wort kommen:
Mandeville These lautet, [size=18]„dass weder die freundlichen Eigenschaften und die der menschlichen Natur gemäßen liebenswerten Eigenschaften noch die wahren Tugenden, die er [der Mensch] durch Vernunft und Selbstverleugnung zu erwerben imstande ist, die Grundlage der Gesellschaft bilden, sondern dass das, was wir das Böse in der Welt nennen, das sittliche wie das natürliche, das großartige Prinzip ist, das uns zu geselligen Wesen macht [...]. Hier müssen wir nach dem wahren Ursprung aller Künste und Wissenschaften suchen; und in dem Augenblick, in dem das Böse verschwindet, muss die Gesellschaft vor dem Ruin, wenn nicht gar der gänzlichen Auflösung stehen. [...]“. [/size]
Mandeville schließt damit , „[size=18]dass nämlich private Laster durch die geschickte Leitung eines erfahrenen Politikers in öffentliche Vorteile verwandelt werden können“.[/size] (S.357f)

Er stellt damit die gesamte christliche Heilslehre der Erkenntnis der wahren Tugenden durch ein christlich-religiöses Leben in Frage. Eine Gesellschaft wird nach Mandeville nicht durch Nächstenliebe aufrecht gehalten, sondern durch Selbstsucht, Ruhmsucht und leidenschaftlichem Egoismus. Diese Tatsache weiterhin nicht wahrhaben zu wollen, veranlasst weiterhin unkritische Menschen an christliche Heilsversprechen zu glauben, die seit 2000 Jahren nicht halten was sie versprechen. Ich finde daher, dass dieses Buch, auch wenn es vor fast 300 Jahren erstmals erschien, längst überfällig war und heute noch ist – da es leider kaum bekannt ist.

Ich möchte es hiermit etwas bekannter machen.

#474: Re: Bernard Mandeville - "Die Bienenfabel" Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 29.08.2010, 22:49
    —
krasse Kutte hat folgendes geschrieben:
Mahlzeit!
Hat jemand „Die Bienenfabel oder Private Laster als gesellschaftliche Vorteile“ von Bernard Mandeville gelesen und möchte ein wenig darüber diskutieren. Worum geht’s? Lassen wir das am besten Mand-evil, wie viele ihn vielleicht nennen mögen, selbst zu Wort kommen:
Mandeville These lautet, [size=18]„dass weder die freundlichen Eigenschaften und die der menschlichen Natur gemäßen liebenswerten Eigenschaften noch die wahren Tugenden, die er [der Mensch] durch Vernunft und Selbstverleugnung zu erwerben imstande ist, die Grundlage der Gesellschaft bilden, sondern dass das, was wir das Böse in der Welt nennen, das sittliche wie das natürliche, das großartige Prinzip ist, das uns zu geselligen Wesen macht [...]. Hier müssen wir nach dem wahren Ursprung aller Künste und Wissenschaften suchen; und in dem Augenblick, in dem das Böse verschwindet, muss die Gesellschaft vor dem Ruin, wenn nicht gar der gänzlichen Auflösung stehen. [...]“. [/size]
Mandeville schließt damit , „[size=18]dass nämlich private Laster durch die geschickte Leitung eines erfahrenen Politikers in öffentliche Vorteile verwandelt werden können“.[/size] (S.357f)

Er stellt damit die gesamte christliche Heilslehre der Erkenntnis der wahren Tugenden durch ein christlich-religiöses Leben in Frage. Eine Gesellschaft wird nach Mandeville nicht durch Nächstenliebe aufrecht gehalten, sondern durch Selbstsucht, Ruhmsucht und leidenschaftlichem Egoismus. Diese Tatsache weiterhin nicht wahrhaben zu wollen, veranlasst weiterhin unkritische Menschen an christliche Heilsversprechen zu glauben, die seit 2000 Jahren nicht halten was sie versprechen. Ich finde daher, dass dieses Buch, auch wenn es vor fast 300 Jahren erstmals erschien, längst überfällig war und heute noch ist – da es leider kaum bekannt ist.

Ich möchte es hiermit etwas bekannter machen.


Bei den Ausgaben von Bernard Mandeville (1670-1733), die man in deutscher Sprache studieren kann, sieht man auch einmal, wie wikipedia im Detail ungenau ist. http://de.wikipedia.org/wiki/Bernard_Mandeville

Es gab die Ausgabe in der Reihe "Bibliothek des 18. Jahrhunderts" (Leipzig 1988) unter dem Titel "Die Bienenfabel oder private Laster als öffentliche Vorteile". Die habe ich seit dieser Erstausgabe zu Hause stehen. Gewöhnlich wird jetzt nach der Suhrkamp-Ausgabe, erstmals in Frankfurt am Main 1980, zitiert.
Mandeville steht in seiner Gesellschaftslehre zwischen Hobbes im 17. und Voltaire im 18. Jahrhundert. Sein Skeptizismus tat den aufgeklärten Freigeistern auch im deutschen Sprachraum gut, während ihn die Religiösen in die Ecke der "Unmoralischen" stellten.
Dazu würde ich empfehlen: Christopher Voigt: Der englische Deismus in Deutschland. Eine Studie zur Rezeption englisch-deistischer Literatur in deutschen Zeitschriften und Kompendien im 18. Jahrhundert. Tübingen 2003.

Rousseau (1712-1778), für den allein die ethische Relevanz philosophischer Theorien zählte, meint: "Mandeville hat genau gespürt, daß die Menschen mit all ihrer Moral stets nur Ungeheuer gewesen wären, hätte nicht die Natur ihnen das Mitleid als Stütze der Vernunft mitgegeben: er hat aber nicht gesehen, daß einzig aus dieser Eigenschaft alle sozialen Tugenden herrühren, die er den Menschen streitig machen will."
Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. In: Jean-Jacques Rousseau: Kulturkritische und politische Schriften. 1. Band. Berlin 1989, S. 232.

Der Romanschriftsteller Henry Fielding schrieb Mandeville auch "Mandevil" und erklärte ihn damit zum "veritablen Teufel in Menschengestalt", weil er eben private Laster als gesellschaftliche Vorteile zu betrachten lehrte.

Gleichfalls Mahlzeit Smilie

#475:  Autor: mondkalbnaturWohnort: Wien/Paderborn BeitragVerfasst am: 30.08.2010, 10:47
    —
Ich suche dringendst Literatur á la Murakami, Oê, und Yoshimoto.

kann mir jemand was gutes japanisches empfehlen ?
darf ruhig was neueres sein....

#476:  Autor: Ghostrider BeitragVerfasst am: 05.09.2010, 17:17
    —
Hallo,
hat jemand die "Heinrich Himmler"- Biographie von Peter Longerich gelesen? Bin am überlegen, ob ich mir die anschaffen soll, interessiere mich daher für Kritik, Lob etc..
Gruß
Michael

#477:  Autor: lefthand BeitragVerfasst am: 05.09.2010, 17:32
    —
Michael Heinrich "Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung"


Erstmals das Marxsche Kapital (über 2500 Seiten) auf unter 300 Seiten wissenschaftlich korrekt und gut verständlich zusammengefasst.
------------------------------------------------------------
PROKLA 155 "Sozialismus?"

Gibt einen guten Überblick über Sozialismusvorstellungen in Vergangenheit & Gegenwart inkl. Kritik an Markt- & Staatssozialismus.

#478:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 06.10.2010, 15:06
    —
Lothar de Maizière: "Ich will, dass meine Kinder nicht mehr lügen müssen". Meine Geschichte der deutschen Einheit. Unter Mitarbeit von Volker Resing. Freiburg/Basel/Wien 2010, 340 S., Abb.

Unter den Neuerscheinungen, die im Umfeld des 20. Jahrestages des Beitritts der DDR zur BRD nach Artikel 23 des Grundgesetzes erschienen sind, nehmen die Erinnerungen des 1940 geborenen Lothar de Maizière bestimmt einen herausragenden Platz ein. Der Sohn des Rechtsanwaltes Clemens de Maizière trat 1956 in die CDU in der DDR ein, um seine Distanz zur sozialistischen Ideologie und seine Verbundenheit mit christlichen Wertvorstellungen zu bezeugen. Bis zu seiner Wahl zum Parteivorsitzenden der CDU im Osten am 10. November 1989 hatte er aber keinerlei Funktionen inne gehabt. Zunächst war er bis 1975 in einem Musikorchester tätig, dann musste er aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und studierte er Rechtswissenschaften. Als einziger Rechtsanwalt in Berlin war er Mitglied der CDU. Seine Freundschaft mit Gregor Gysi, die sich seit 1987 in der Leitung der Berliner Rechtsanwaltskammer vertiefte, hält bis heute an, obwohl sich beide als politische Kontrahenten in gegnerischen politischen Lagern wieder fanden.

Lothar de Maizière verteidigte Oppositionelle, was ihn zwangsläufig in Kontakte mit der Staatssicherheit brachte, ansonsten hätte er allein über den der Partei untergeordneten juristischen Apparat wenig ausrichten können. Seine Begründung, ohne sein Wissen als "IM Czerni" geführt worden zu sein, soll einleuchten: da die anzuwerbende Person sich gewöhnlich den Decknamen selbst aussuchte, hätte er schon aus ästhetischen Gründen den Namen des Musikers Carl Czerny (1791-1857) richtig geschrieben! 1991 musste er indes wegen der Kampagne seine Posten in der Politik aufgeben und ist seitdem wieder als Rechtsanwalt tätig.

Das Buch bietet eine Fülle an Einzelheiten über den Vereinigungsprozeß, die mir bisher kaum bekannt waren. In der Ost-CDU standen Lothar de Maizière zahlreiche Gegner gegenüber, der den korrupten "schönen Gerald" (Gerald Götting) als typische Ostblockflöte ablöste, der das von der SED an die CDU in Koffern übergebene Bargeld für persönliche Zwecke verjubelte.
Obwohl wir damals das politische Vorgehen de Maizières von prinzipiell anderen Positionen her ablehnten, muss ich anerkennen, dass sein auf die Herstellung der Einheit gerichtetes Vorgehen in sich schlüssig war. Er war ausgesprochener Realist und Pragmatiker, der sich um die rechtlichen Details in den auszuhandelnden Verträgen kümmerte und nichts von den Narren hielt, die von einer unabhängigen Zukunft träumten. Ganz bewusst trieb er die DDR in die Übergabe nach Artikel 23 an die BRD, nachdem er sich vom Bankrott der DDR-Wirtschaft überzeugt hatte (hier stehen seine Aussagen im Gegensatz zu denen des Bankers Ewald Most) und die Gefahr von Bürgerkrieg, Hunger und Chaos sah

Sehr anschaulich sind seine Besuche bei Gorbatschow geschildert, der den letzten Ministerpräsidenten der DDR als Befehlsempfänger in den Kreml zitierte, um dann mit einem selbstbewussten Vertreter einer nichtsozialistischen Koalitionsregierung konfrontiert zu sein. Gorbatschow sollte heute selbst das Vorwort zu diesen Erinnerungen schreiben.

Ich nenne in Stichpunkten einige aufschlussreiche Inhalte: Rolle des jetzigen Innenministers, seines Vetters Thomas de Maizière, als Vermittler zwischen Ost und West, der Aufstieg der Pressesprecherin des „Demokratischen Aufbruchs“ Angela Merkel, Volker Rühe sah in seinem Kontrahenten de Maiziere verächtlich den Vertreter der „schmutzigen Brüder“ im Osten, Helmut Kohl sah, dass ihm de Maizière die Show des Herstellers der Einheit zu nehmen drohte und verhieltsich immer mehr feindlich zu ihm . Positive Gestalten sind Altbischof Gottfried Forck (für mich hat er auch wesentlich zu einem friedlichen Verlauf beigetragen) und Manfred Stolpe. Wie Egon Krenz staunte, als er die Formel "So wahr mir Gott helfe" herausröhrte. Den "Runden Tisch", der von Vertretern einer Regierungsweise "von unten" bejubelt wurde, lehnte er wegen seiner chaotischen Vorgehensweise und begrenzten Möglichkeiten ab.

Für mich interessant die Tage nach dem 1. Februar 1990 (S. 110-111), als Hans Modrow nach der Mitteilung, dass der "XTR-Rubel" als Verrechnungseinheit der RGW-Länder diente und zur Mark der DXDR 1 : 2,34 stand, von Gorbatschow plötzlich beseitigt wurde. Nun hieß es auch von Modrows Seite "Deutschland einig Vaterland!" (Refrain der DDR-Hymne von Johannes R. Becher), was aber in der Koalition nicht abgesprochen war. Von nun an konnte jeden Tag in der Volkskammer von ungeduldigen Kräften in CDU und DSU, zu denen auch der konspirierende famose Professor Günther Krause gehörte (in dessen Gestalt Wolfgang Schäuble den Einigungsvertrag "mit sich selbst abschloß"), der sofortige Beitritt der DDR zur BRD nach Artikel 23 gefordert werden. Das Ergebnis wäre Chaos gewesen, da die rechtlichen Rahmenbedingungen für die deutsche Einheit noch gar nicht ausgehandelt waren und 400.000 Mann sowjetischer Truppen noch im Lande standen -sie hätten sich auf einmal auf NATO-Territorium befunden!



Fazit für mich nach der Lektüre des Buches: Zu dem schmalen Weg, den Lothar de Maiziere mit Blick auf die Einheit einschlug, scheint es unter den damaligen Bedingungen tatsächlich keine Alternative gegeben zu haben.
Die Regelung der Eigentumsfrage, die für viele (am Regime unschuldige) Menschen im Glauben an die ewige Geltung ihrer Regelungen höchst unbefriedigend ausfiel, war die komplizierteste, und hier konnte die DDR-Seite kaum noch gegenüber einer auf Privateigentum beruhenden Ordnung einen Trumpf aus dem Ärmel ziehen. Die Massenarbeitslosigkeit sollte bald die anfängliche Freude an der Einheit vergällen, da doch in einer auf Vollbeschäftigung beruhenden Ordnung die Arbeit als überaus wichtig bewertet wurde. Bald stellte sich heraus, dass nur der die neu gewonnene Reisefreiheit nutzen konnte, der auch über die nötige Knete dazu verfügte.
Der Autor räumt ein, dass die Kosten der Einheitdie kühnsten Erwartungen überstiegen, und dass an ihr in erster Linie die westdeutschen Großunternehmen verdienten (was gern vergessen wird, wenn den Ostdeutschen Undankbares Geflenne vorgeworfen wird).

#479: Tage der Toten Autor: ChinaskyWohnort: Hoher Norden BeitragVerfasst am: 23.10.2010, 19:55
    —
Don Winslow: "Tage der Toten".
Originaltitel: "The power of the dog", erschienen 2005.
Normalerweise höre ich kein 1Live, aber während der Arbeit lief weder auf WDR3 noch WDR5 was Vernünftiges, also zappte ich in meinem Radiorecorder kurz auf den ersten Kanal, wo irgendjemand dieses Buch vorstellte nach dem Motto: Nix für Kinder und nix für Frauen, aber hey - cool auf jeden Fall!

Drei Tage später, auf der Suche nach neuem Lesefutter in der Bahnhofsbuchhandlung stand das Buch da und mir gefiel - was sonst eher nie der Fall ist - das Cover, wohl auch, weil ich selbst gerade dabei war, ein Buchcover zu entwerfen. Wie auch immer: Schön dick, das Buch also ein fairer Seitenpreis, ein mich irgendwie ansprechendes Cover und die zwei obligatorischen Lobeshymnen im Umschlagtext reichten schließlich zum Kauf aus.

Und ich muß sagen... Das beste Buch, das ich in den letzten zwei, drei Jahren so gelesen habe!

Der Inhalt dreht sich um den "War on drugs" der USA. Zentraler Schauplatz ist Mexiko, die zwei Hauptprotagonisten sind ein halbmexikanischer Ex-CIA-Mann, der jetzt für die Drogenfahndung arbeitet, sowie ein mexikanischer Dealer, der innerhalb einiger Jahrzehnte von seinem Freund zu seinem Feind wird und gleichzeitig zum Oberboß eines der größten Dorgenkartelle aufsteigt.
Aber mit so einer reinen Männerfreundschaft/Männerfeindschaft-Story lassen sich noch keine 700 Seiten füllen. Und so kommt also das mit rein in den Roman, was ihn für mich so imposant und wichtig macht: Die Politik. Alle mischen sie mit in diesem Buch: die italienische Mafia. Die irische Mafia. Die CIA und die Vietnamveteranen, die den Absprung in ein friedliches Normalo-Leben nie schafften. Die kolumbianischen Kokai-Kartelle, die Sandinisten, die Contras, die FARC, die Chinesen, der Vatikan... Vor allem auf die Verflechtung von Politik und Verbrechen in Mexiko wird nachvollziehbar und gerade deswegen so angsterfüllend eingegangen. En detail wird geschildert, wie der kriminelle Mob sich Zugang zur feinen Gesellschaft verschafft, wie er sich bei der Bevölkerung mit Zuckerbrot und Peitsche Einfluß schafft und wie die Drogenbosse alles und jeden entweder kaufen, manipulieren oder aus dem Weg räumen. Und nur das Eine fürchten: Die Legalisierung ihrer Waren.
Gleichzeitig wird gezeigt, wer, alle Verschwörungstheoretiker werden jauchzen, seine Hände bis zum Ellbogen mit drin hat im Drogenhandel: die konservative Rechte, der Vatikan, natürlich die CIA, welche ja keine Gelder mehr für ihren Kampf gegen die südamerikanischen Linken bewilligt bekommt und also daran interessiert ist, das Budget im "war on drugs" tüchtig hoch zu halten...

In der Debatte um die Legalisierung "harter Drogen" sollte dieses Buch zur Pflichtlektüre aller Teilneher zählen.

Schrieb ich schon, daß dieses Buch sauspannend ist? Nein? Ist es aber. Von der ersten Seite an. Es ist hart, es ist brutal, es ist realistisch, es ist schnell. Manch einer mag die Charaktere etwas eindimensional geschnitzt finden. Sie sind aber nie unglaubwürdig und über Passagen hinweg, wenn aus der Sicht des zentralen Bösewichts geschrieben wird, fängt man an, auch ihn zu verstehen, ihn ganz sympathisch zu finden.
Und für zwei Figuren aus der zweiten Reihe wachsen dem Leser gar an's Herz, obwohl es sich dabei um einen irischen Auftragskiller und einem mexikanischen Polizei-Rambo übelster Sorte handelt, deren beider Wege mit Leichen gepflastert sind...

Manche finden, es käme zuviel Gewalt in dem Buch vor. Das finde ich auch. Dafür kann aber das Buch nichts und dem Autoren ist es auch nicht anzulasten. Er schreibt über die Vorhölle, in der sind die hübschen Szenen nun mal eher rar gesäht. Es werden auch "erholsame" Passagen eingeschoben, wenn z.B. ein Mafioso mit seiner Mätresse sich einen Sonnenuntergang in Hong Kong anschaut oder wenn sie den vom Bruder des Mafioso angelegten privaten Garten durchschlendern... Es werden Ausschnitte einer heilen Welt gezeigt, um die sich manche der Romanfiguren bemühen. Und wenn diese heile Welt dann wieder kaputtgestampft wird, dann kommt keine Vernichtungsfreude auf - sondern Trauer.

Das Buch, so spannend es auch ist, so süffig es auch geschrieben wurde (ja, ein paar derbe Sexszenen fehlen ebenfalls nicht) - am Ende macht es irgendwie traurig. Oder wütend. Und ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand es ausgelesen aus der Hand legen kann, ohne in ein paar wichtigen politischen Fragen die eigene Position nachjustieren zu wollen.

#480:  Autor: satscheWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 27.10.2010, 19:58
    —
Ein Lesetip der etwas anderen Art: Es geht nicht um ein Buch, es geht um eine Rede, der Dankrede des diesjährigen Georg-Büchner-Preisträgers Reinhard Jirgl.

Die neunseitige pdf kann auf einer Seite der Akademie aufgeklappt werden:

http://www.deutscheakademie.de/preise_buechner.html

Der Redner beginnt mit seiner Kindheit in der DDR und bleibt dann im weiteren Verlauf der Dankrede dicht am Namensgeber des Preises: Georg Büchner; und ist mMn sehr lesenswert!

Einige Auszüge:

„...Ein moralischer Fortschritt existiert nicht. Selbst Formen der Sklaverei sind aus den Gesellschaften niemals verschwunden, Sklaverei sieht heutzutage nur anders aus und trägt bisweilen andere Namen: darunter Organhandel, Klonen, das Staatsmonopol für Sterben und Tod...“

„...In Georg Büchners Geburtsjahr, 1813, fand bei Leipzig die so genannte Völkerschlacht statt, der Anfang vom Ende des Napoleonischen Imperiums. Ein Jahrzehnt hatten die französischen Heere Europa mit Krieg überzogen, und dabei notwendigerweise auch die deutsche Kleinstaaterei beseitigt. Und mehr, Napoleon hatte, ganz nach abendländischer Manier, Europa vereinigt mit den ihm zugehörigen Mitteln: Macht um jeden Preis, Krieg als Motor aller Dinge. Der letzte europäische Vereiniger dieses Schlags, man muss es aussprechen, war Hitler. Kriege und Völkermord als Väter des europäischen Vereinigungsprozesses! Von Napoleon zu Hitler - alle späteren Projekteure eines vereinten Europas haben sich mit dieser Ahnenreihe auseinanderzusetzen...“

„...All die simulierten worst-case-Szenarien in den Prozessen von Wissenschaft, Technik, Militär, Ökonomie gehören hierher, unlängst der so genannte Stresstest für Bankinstitute mit der Frage, ob sie im Netzwerk ihres eigenen Finanzbanditentums der nächsten, somit selbst herbeigeführten Krise standhalten oder zugrunde gehen würden...“

#481:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 28.10.2010, 10:16
    —
Nach dem Unfug im ersten Absatz (Klonen=Sklaverei) und der gradezu bösartigen verkürzung der europäischen Geschichte auf zwei Personen fühle ich mich nicht sonderlich stark veranlasst, auch noch die restliche Sprachgeschwulst zu betrachten.

#482:  Autor: satscheWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 28.10.2010, 22:14
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Nach dem Unfug im ersten Absatz (Klonen=Sklaverei) und der gradezu bösartigen verkürzung der europäischen Geschichte auf zwei Personen fühle ich mich nicht sonderlich stark veranlasst, auch noch die restliche Sprachgeschwulst zu betrachten.


Bösartig sind dein Interpretationen
Klonen = Sklaverei? Steht das da so??
Europäische Geschichte? Steht das da so??
Die Gründe für dein Entstellungen möchte ich gar nicht wisse...

#483:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 29.10.2010, 00:02
    —
Hmm. Ich finde es auch nicht sehr gelungen. skeptisch

#484:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 29.10.2010, 11:22
    —
satsche hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Nach dem Unfug im ersten Absatz (Klonen=Sklaverei) und der gradezu bösartigen verkürzung der europäischen Geschichte auf zwei Personen fühle ich mich nicht sonderlich stark veranlasst, auch noch die restliche Sprachgeschwulst zu betrachten.


Bösartig sind dein Interpretationen
Klonen = Sklaverei? Steht das da so??

Ja:
Zitat:
Sklaverei sieht heutzutage nur anders aus und trägt bisweilen andere Namen: darunter Organhandel, Klonen, das Staatsmonopol für Sterben und Tod...


Zitat:
Europäische Geschichte? Steht das da so??

Nun gut, Einigungsprozess = Napoleon, Hitler und die EU.
Auch nicht viel besser.

Zitat:
Die Gründe für dein Entstellungen möchte ich gar nicht wisse...
Warum nicht?, das ist doch die interessanteste Frage von allen!

#485: Dankrede von Reinhard Jirgl Autor: dAdAmaiWohnort: Bonn Bad Godesberg BeitragVerfasst am: 01.11.2010, 10:25
    —
Zitat:
Georg Büchner gelangte zu seiner grandiosen Literatur auch, weil er gerade nicht auf das "System Literatur" zuschrieb. Ob Arbeiten über Schädelnerven, über das Nervensystem der Barben, über die Tat des Woyzeck oder das Leben des Dichters Lenz, ob wissenschaftliches oder literarisches Arbeiten: Das eine befördert das andere und in allem derselbe Gestus mit demselben Instrument: die Versuchsanordnung und das Skalpell des Atheismus. Das Ziel: Erkenntnis der unvollkommensten Geschöpfe aller Welten, der irdischen. Diagnose: immer wieder Schmerz. Therapie: Wo der Schmerz des Menschen Zentrum besetzt, wird einem Gott, dem erklärten Schöpfer dieses Menschen und dieses Schmerzes, das Wort entzogen; Gott ist für tot zu erklären, sein Totenschein die Literatur.


Nun, das hat mich neugierig gemacht und so habe ich mir »Die Stille« gekauft.

#486:  Autor: stephendaedalusWohnort: Rheinhessen BeitragVerfasst am: 01.11.2010, 18:15
    —
Empfehlung:

The Biological Evolution of Religious Mind and Behaviour

Herausgeber: Voland, Eckart, Schiefenhövel, Wulf . The Frontiers Collection 340 S. 20 SW-Abb., 5 Farbabb., 10 Duoton-Abb., 5 Farbabb., 10 SW-Zeichn. 235 mm 670g , in englischer Sprache.
2009 Springer, Berlin
ISBN 3-642-00127-0
ISBN 978-3-642-00127-7 | KNV-Titelnr.: 22337592


http://www.buchkatalog.de/kod-bin/isuche.cgi?navigaktiv=ja&dbname=Buchkatalog&lang=deutsch&uid=KNO-01112010-171205882-005308&location=Profisuche&aktion=start

Leider: 75 Euronen - warum sind gute Bücher nur so teuer ... Böse

Detailinfos und "Blick ins Buch" sind bei Buchkatalog möglich.

Stefan

#487: Symposiumsband: Akzeptanz der Evolutionstheorie Autor: stephendaedalusWohnort: Rheinhessen BeitragVerfasst am: 25.11.2010, 21:55
    —
Graf, Dittmar (Hrsg,) (2010)
Evolutionstheorie – Akzeptanz und Vermittlung im europäischen Vergleich.

Springer – Heidelberg etc.
ISBN 978-3-642-02227-2
164 S., kartoniert (neudeutsch softcover), 29.95€

Ein überaus empfehlens- und lesenswerter Band mit Beiträgen eines Symposiums im Darwin-Jahr 2009, herausgegeben von dem Biologiedidaktiker Prof. Dittmar Graf (Dortmund) mit Beiträgen verschiedener Autoren (u.a. Vollmer und Junker). Der europäische Vergleich schließt die Türkei ein - ein sehr interessanter Aspekt.



Nähere Infos beim Verlag (mit downloads):
http://www.springer.com/life+sciences/e ... 42-02227-2



Stefan

#488:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 05.12.2010, 20:42
    —
Die Musik der Primzahlen

Autor: Marcus du Sautoy
Verlag: DTV
ISBN: 978-3-423-34299-5

Eine empfehlenswerte Lektüre, wenn der Leser nicht Mathematiker ist. (Wenn ja, wird er kaum etwas Neues erfahren)
Gut lesbar, ohne großartige Berechnungen. Historische Entwicklung der Zahlentheorie. Und es gibt einen Einblick in die Schönheit und Eleganz der Mathematik, also für alle, die wissen möchten was an der Mathematik so faszinierend sein kann.

#489:  Autor: mondkalbnaturWohnort: Wien/Paderborn BeitragVerfasst am: 10.01.2011, 23:13
    —
hat jemand den emil cioran gelesen ?
ist er wirklich so hart wie sein m suggerieren will?
können auch zartbesaitete, die bei dem gedanken an schwarze löcher und die ausdehnung vom raum
schweißausbrüche kriegen, ihn lesen?
darf man als mensch mit bröckligem selbst sich an sowas herantrauen?
hab ja gelesen, dass er wirklich garnicht hilft, wenn man auch von positivem angezogen ist bzw.
sich in diesem bereich geborgener fühlt
selbstverstümmelung ?
krankhaft ?

#490:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 22.01.2011, 20:29
    —
Thomas Wieczorek
Die verblödete Republik
Knaur

Ist zwar schon 2009 erschienen, aber gut.

#491:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 14.02.2011, 16:38
    —
Jetzt bei Zweitausendeins (2001):

Wilkinson & Pickett - Gleichheit ist Glück

Zitat:
Was Ungleichheit aus den Menschen macht. Richard Wilkinson und Kate Pickett erklären, warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind. Nur bei uns. „Vielleicht das wichtigste Buch des Jahres“ (The Guardian). Ungleichheit, so wollen uns Wirtschaftsexperten einreden, ist eine gute Sache: Sie fördert den Wettbewerb und animiert die Einzelnen zu mehr Leistung. Die weniger Betuchten versuchen so zu werden wie die Begüterten, und die Tüchtigen geben den Takt vor. In einer freien Wirtschaft entfalten sich durch diesen Wettbewerb die produktivsten Kräfte. Und wo die Wirtschaft boomt, geht es allen gut. Wirklich? „Eines der 10 wichtigsten Bücher der letzten 10 Jahre“ (New Statesman). Bereits in der 3., erweiterter Auflage. 4. Auflage in Vorbereitung.


Gleichheit ist Glück. „Eines der 10 wichtigsten Bücher der letzten 10 Jahre“. Nur bei uns.

Süddeutsche Zeitung: Sachbuch des Monats Mai, 2010.

Im Internet taucht der Titel überall auf, die FDP kritisiert es, die Linken loben es, Warren Buffet und IMF-Chef Strauss-Kahn benutzen seine Argumente. Es werden inzwischen Vorträge von Professoren gehalten, die nur das Buch zum Inhalt haben. Auf dem WEF ist das Thema Ungleichheit das Top-Thema.

Financial Times Deutschland meldet: "Krank vor Ungleichheit: In Ländern mit starkem Einkommensgefälle leiden selbst Reiche mehr als sonst. Fand die Britin Kate Pickett heraus - und sprengte damit ein altes Ökonomendogma."

#492:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 20:25
    —
Heute im Feuilleton der SZ eine vielversprechende Besprechung von



Sollte das Buch so gut sein wie die Besprechung, die leider noch nicht online steht, kann man es wärmstens empfehlen.

#493:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 20:29
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Sollte das Buch so gut sein wie die Besprechung, die leider noch nicht online steht, kann man es wärmstens empfehlen.

Ja, die Rezension hat mir auch gefallen. Hoffentlich isses nicht so christlich Auf den Arm nehmen

#494:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 20:38
    —
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Sollte das Buch so gut sein wie die Besprechung, die leider noch nicht online steht, kann man es wärmstens empfehlen.

Ja, die Rezension hat mir auch gefallen. Hoffentlich isses nicht so christlich Auf den Arm nehmen


Mir wäre es gleichgültig, wenn es atheistisch ist. Hauptsache so aufklärend wie angekündigt. ; )

#495:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 20:49
    —
Baldur hat folgendes geschrieben:
Jetzt bei Zweitausendeins (2001):
Gleichheit ist Glück. „Eines der 10 wichtigsten Bücher der letzten 10 Jahre“. Nur bei uns.

Süddeutsche Zeitung: Sachbuch des Monats Mai, 2010.

Im Internet taucht der Titel überall auf, die FDP kritisiert es, die Linken loben es, Warren Buffet und IMF-Chef Strauss-Kahn benutzen seine Argumente. Es werden inzwischen Vorträge von Professoren gehalten, die nur das Buch zum Inhalt haben. Auf dem WEF ist das Thema Ungleichheit das Top-Thema.

Financial Times Deutschland meldet: "Krank vor Ungleichheit: In Ländern mit starkem Einkommensgefälle leiden selbst Reiche mehr als sonst. Fand die Britin Kate Pickett heraus - und sprengte damit ein altes Ökonomendogma."

Wobei zB die japanische Gesellschaft, die hier als Beispiel angeführt wird, nun alles ist nur nicht eine ohne oder mit nur geringer sozialer Ungleichheit. Und selbst die skandinavischen Gesellschaften sind keine ohne Hierarchien, nur vielleicht mit weniger Einkommensgefälle als die USA, aber dazu gehört ja auch nicht viel. Für Ungleichheit findet man also viele Beispiele, für Gleichheit natürlich kein einziges. Daher ist der Titel des Buches für sich genommen eine ziemlich steile These.

#496:  Autor: satscheWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 22:07
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Heute im Feuilleton der SZ eine vielversprechende Besprechung von



Sollte das Buch so gut sein wie die Besprechung, die leider noch nicht online steht, kann man es wärmstens empfehlen.


Patrick Bahners, ist Feuilletonchef der FAZ!

Die FAZ druckt am morgigen Samstag unter der Überschrift „Erdogans Ghostwriter“ einen Verriss von Thilo Sarrazin!!

#497:  Autor: Eklatant BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 20:53
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Heute im Feuilleton der SZ eine vielversprechende Besprechung von



Sollte das Buch so gut sein wie die Besprechung, die leider noch nicht online steht, kann man es wärmstens empfehlen.


Ich habe dieses Buch bis 120 durch.
Vor allem so ab Seite 100 wird es interessant, da wird erläutert der männliche Sexualtrieb sei zerstörend und eine Kompensation durch gewilltes Auftreten verhüllter Frauen böte dann quasi Einhalt.
Außerdem sei es unverständlich, dass man "Weltliche Popanz" über "göttliches Gesetz" stellen wolle, die zu Teilnahmslosigkeit und Verantwortungslosikeit führe, wie man so sehen könne. Der Gesellschaft würde ein Mehr an Gott in der Öffentlichkeit auch gut tun. usw. usf.

Sowas liest man sonst nur im Katholenblättchen Lachen

#498:  Autor: satscheWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 23:44
    —
Also ist der Autor doch auf das Christentum fixiert?

Dann gebe ich das Geld besser für den unglaublichen „Plot“ „Tiger Tiger“ aus

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,749899,00.html

#499:  Autor: Navigator2 BeitragVerfasst am: 26.03.2011, 11:00
    —
Barnes hat folgendes geschrieben:
Gerd Schultze-Rhonhof
"Wozu noch tapfer sein?"

eine differenzierte betrachtung unserer gesellschaft und ihres im wandel befindlichen wertesystems; wunderbar zu lesen: ehrlich und zutreffend!


Achherrjeh,..... das Buch "Wozu noch tapfer sein" kenne ich nicht, aber Gerd Schultze-Rhonhof stinkt!

Das ist der Typ, der auch das Buch: "Der Krieg, der viele Väter hatte" geschrieben hat.

Darin wird die Kriegsschuld Deutschlands am 2.Weltkrieg relativiert. Der Typ ist ein elender Nazilügner und Geschichtsfälscher Traurig

nv.

#500:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 28.03.2011, 15:25
    —
Dagmar von Gersdorff: Caroline von Humboldt. Eine Biographie. Insel Verlag, Berlin 2011, 298 Seiten, zahlreiche Abbildungen.


Die Zahl ihrer Bücher dürfte ein Dutzend schon überschritten haben. Dagmar von Gersdorff (geb. von Forell, 1938) schrieb zunächst Kinderbücher, die auch ins Türkische übersetzt wurden, als Kunstwissenschaftlerin veröffentlichte sie Alben über Kinderbildnisse und Pferde in der Kunst.
Es folgten die für ein breites, in seiner Mehrheit weibliches Lesepublikum von Interessentinnen der „Sattelzeit“ (jetzt mal abweichend von R. Koselleck: um 1780 bis 1840) gedachten Biographien. Sie porträtiert Goethes Geliebte Lili Schönemann, Marianne von Willemer und Ulrike von Levetzow, die Frau vom Stein ließ sie lieber aus. Sollte sich die These Ghibellinos bestätigen, die Herzogin Anna Amalia sei die große Liebe Goethes gewesen,
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1442183#1442183
hätte Dagmar von Gersdorff ein nicht ganz so großes Problem, wie die neueren Biographen der Frau vom Stein.

Dann gibt es Biographien von Goethes Mutter, Goethes Enkeln Walther, Wolfgang und Alma, der Sophie Brentano-Mereau, der Königin Luise (die im Jubiläumsjahr 2010 totbeschrieben wurde) und ihres Königsgemahls F. W. III., Bettina und Achim von Arnim und der Karoline von Günderrode, die sich 1806 erdolchte (Christa Wolf: „Kein Ort, nirgends“, 1979). Eher zur Gegenwartsliteratur zählt dann schon Marie Luise von Kaschnitz (1901-1974), als Schriftstellerin ohne Adelspartikel.

Dieses Schreiben wirkte sich auf den Stil aus, der routiniert und gefällig wirkt. Name folgt auf Name, der bei den Leserinnen immer wieder Wiedererkennungseffekte hervorrufen soll: "Ach das war doch die, die mit der Königin Luise ..." Allzu sicher ist sie sich bei der Datierung auch nicht immer: das Treffen Luises mit Napoleon in Tilsit lag 1809, als die Humboldts das Königspaar in Memel aufsuchte ("Unser Dämel sitzt in Memel", sangen die Berliner Jungen), nicht vor ihr, sondern hinter ihr, im Jahr 1807.

Nun also noch einmal Caroline von Humboldt (1766-1829), die im westfälischen Minden geboren wurde, jedoch in meiner Heimatstadt Erfurt aufwuchs.
Die im Eichborn-Verlag erschienene Doppelbiographie des Ehepaares Caroline und Wilhelm von Humboldt aus der Feder von Hazel Rosenstrauch kennt D. v. Gersdorff zwar, doch geht sie an keiner Stelle darauf ein.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1320319#1320319

Auf die Problematik der Juden, die die in der Emigration geborene Hazel Rosenstrauch naturgemäß mehr beschäftigen muss – Caroline wetterte gegen den Landerwerb durch Juden, Wilhelm setzt sich für ihre Gleichstellung ein – verweist D. von Gersdorff eher am Rande, das ist nicht ihr großes Thema (S. 174).

Die 1810 gegründete Humboldtsche Universität mit ihrem Bildungsanspruch, der nach 2002 durch das nach amerikanischem Vorbild auch in Deutschland eingeführte Bachelor- und Mastersystem – Bildungshäppchen im Schnelldurchlauf zu verbilligten Preisen – von der sozialdemokratischen Ministerin Bulmahn im Interesse von Wirtschaftskreisen gegen alle Bedenken endgültig der Garaus gemacht wurde, kommt ebenfalls nur am Rande vor. Caroline von Humboldt unterstützte ihren Mann bei den Bildungsreformen.

Wiederum ist das Thema, das Dagmar von Gersdorff am meisten beschäftigt, die Leidenschaft der Ehepartner für jeweils weitere Geliebte – bei Wilhelm von Humboldt war es Johanna von Motherby (die dann den teutsch-eifernden Ernst Moritz Arndt erwählte), bei Caroline gleich eine ganze Reihe von Partnern (v. Burgsdorff, v. Schlabrendorff, Arzt Koreff) – die auch körperlichen Ausdruck fand, jedoch von beiden völlig toleriert wurde. In der bildungsbürgerlichen Welt, in der die Autorin aufwuchs, übt auch heute noch die Frage Faszination aus, wie es in dieser kleinen Welt von einigen hundert Gebildeten in Weimar, Jena, Berlin, Dessau, Darmstadt und Dresden, die einander fast alle persönlich kannten, möglich war, dass nicht nur die Ehefrauen, sondern auch die Ehemänner solche „Seitensprünge“ sang- und klanglos zu akzeptieren schienen.

Taten sie es wirklich, fragt sich die Autorin, oder schickten sie nur briefliche Verlautbarungen und litten stumm? Litt Wilhelm, der in seinen "Briefen an eine Freundin" den Patriarchen heraushängen ließ und sich durch die Unterstützung der bitterarmen Charlotte Diede das Recht herausnahm, die erfahrene Frau zu belehren, der sich nebenbei noch in Bordellen in Berlin und London herumtrieb, über seine dortigen Ausgaben Buch führte, und Phantasien von schweisstriefenden Fährfrauen und von gepeitschten Sklavinnen niederschrieb, wirklich unter der „Untreue“?

Dann noch eine Sache, die Dagmar von Gersdorff gar nicht stutzig zu machen scheint: Caroline verlor in Rom in kürzester Zeit vier Kinder nacheinander durch die Malaria, später folgten Todesfälle durch die Pocken. Als sie aber gesundheitlich jeweils nach diesen traumatisierenden Ereignissen zusammenbrach, war sie schon wieder schwanger, und wie, zum achten Mal, zum zehnten Mal...

Immerhin war Wilhelm von Humboldt für das Bildungsbürgertum eine, wenn nicht die Symbolfigur des "Neuhumanismus". Merkte er in Hinblick auf seine Frau gar nichts, schwängerte er sie wieder und wieder bei Null Verhütung, obwohl er sie damit in Lebensgefahr brachte?
Na ja, das eine oder andere Kind war vielleicht nicht von ihm ("Gerade der ist von mir!"- alter Witz), aber er hätte doch trotzdem merken müssen, wie es um seine Frau stand.

Hat der kranke Schiller zwar auch gemacht, aber Charlotte litt nicht darunter, und mit 46 Jahren war er bereits tot.
Vor zweihundert Jahren herrschten eben doch noch andere Gewohnheiten.

#501:  Autor: Murphy BeitragVerfasst am: 02.05.2011, 06:03
    —
Zur Odysse: Die Rinder des Helios

sage mir, muse, wie ich das jetzt hinkriegen soll..."doch wie eifrig er strebte, die freunde rettet' er nicht, denn sie bereiteten selbst durch missetat ihr verderben. toren! die die rinder des hohen sonnenbeherrschers schlachteten, und siehe: der gott nahm ihnen den tag der zurückkunft"

ich habe mich oft gefragt, was das für besondere rinder seien, vor denen odysseus seine gefährten ausdrücklich warnt, weil ihm geoffenbart worden ist: sie gehören dem helios und dürfen unter keinen umständen angetastet werden, der gott nähme ihnen sonst die heimkehr. die leute sind gestrandet und kommen irgendwie nicht von der insel weg, die vorräte sind bald verbraucht und alle leiden großen hunger, es gibt diese rinder auf der insel, aber odysseus bleibt stur und verbietet ausdrücklich sie zu schlachten. es kommt natürlich anders: als der leidengeübte einmal unterwegs ist fallen seine gefährten über die tiere her, schlachten und essen sie und odysseus ist am ende wirklich der einzige überlebende.

was sollen diese rinder symbolisieren? meine idee: man muss diese stelle der odysse betrachten wie das negativ eines bildes. die leute sind in großer not und essen was da ist, das ist nichts schlimmes, nichts unnatürliches. nur odysseus beharrt auf seiner göttlichen eingebung und enthält sich strikt, angesichts der drohenden gefahr des verhungerns eine ziemlich absurde haltung.

wenn es den einen homer gab und er ein blinder sänger war, dann dürfte er das leben eines landstreichers gekannt haben, wirkend geschildert wird das leben eines herumtreibers in der odysse allemal, und vielleicht reflektiert er es in seinem werk, fragt sich, wie so ein gammler aus ihm werden konnte, wo doch alle etwas vernünftiges machen.

sehen wir also die geschichte verkehrt herum: odysseus ist im irrtum, er beharrt auf etwas unsinnigem, er ist stur, sogar gegen sich selbst, erträgt sogar lieber seinen hunger als gegen ein, wie er meint, göttliches gebot zu verstossen.

an diesem punkt in der odyssee treffen sich dich dichtung und faktum: hier die idealistische vorstellung des odysseus, der das große ganze im sinn hat und seinen vorstellungen folgt, dort seine freunde, die auf das nächstliegende vernünftigste schauen, dafür aber alle restlos untergehen. es ist der versuch der mitmenschen zum naheliegendsten und besten zu raten und die stete ablehnung davon, die odysseus zu einem einsamen wanderer machen.
aber vielleicht kann er gar nicht anders: ich glaube er ist gerade auf nahrungssuche, als die gefährten über die rinder herfallen, er ist aktiv geworden, seine vorstellung treibt ihn zu neuen ideen, er sucht alternativen und geht seinen weg zu ende.

nicht das göttliche gebot also und dessen übertretung stehen in dieser geschichte im vordergrund, so ist man verleitet es aus der sicht des helden zu sehen, sondern die menschen, die ganz rational raten und handeln. und die sturheit eines einzelnen, der unbeirrbar seinen eigenen weg geht und dafür alle seine gefährten verliert, seinen langen weg zu sich nach hause erzählt uns die odyssee.

ich hoffe ich konnte mich irgenwie halb verständlich ausdrücken, was gibts noch zu sagen? drauf gekommen bin ich wegen den pferdewetten im ulysses, vielleicht stehen die für die rinder des helios, ich hab das nicht so ganz mitgekriegt, aber bloom gewinnt doch irgendwie und er ist der einzige der sich irgendwie nicht darum kümmert - aber das war nur so ein gedanke. und warum rinder? weil rindfleisch lässt man erst ein bisschen angammeln, dann schmeckt es am besten, anderes fleisch wird schlecht, man macht es also genau umgekehrt wie beim anderen fleisch, das man möglichst frisch genießt, vielleicht muss man also auch die geschichte genau umgekehrt sehen, nicht dem helden, sondern den nebenfiguren folgen.

dachte ich schreib das jetzt hier rein, mir war grad danach.

#502: Faszinierede Stadtgeschichte(n) Autor: HiobHolbach BeitragVerfasst am: 26.06.2011, 14:44
    —
Mit „Kölns kleine Leute“ ist es Klaus Schmidt wieder einmal auf wunderbare Weise gelungen, Geschichte lebendig zu machen.
Zum Autor und dessen Publikationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Schmidt_(Historiker)
Schmidts Portraits beginnen im Mittelalter und lassen ganz überwiegend uns bisher unbekannte Menschen auferstehen. Viele von ihnen lebten unter kaum noch vorstellbaren Bedingungen und hatten von Tag zu Tag um ihr Überleben zu kämpfen. Dabei fällt auch viel Licht bzw. Schatten auf die Obrigkeit, und man braucht nicht lange zu rätseln, auf wessen Seite der Verfasser steht. Aber auch einigen unbekannten Schurken werden kleine Denk- bzw. Mahnmäler gesetzt. Angenehm ist dabei, dass Schmidt sich sehr zurückhält und die vielen kurzen Geschichten für sich sprechen lässt. Und die sind zu einem großen Teil herzergreifend. Zum Beispiel, wenn 1431 zwei Menschen verleumdet und zur „Wahrheitsfindung“ fürchterlich gefoltert werden. Nachdem der Verleumder ebenfalls gefoltert wird, verzeihen sie dem nunmehr Geständigen und verzichten auf ein (todbringendes) Gerichtsurteil. Es fehlt aber auch nicht an amüsanten Berichten über diverse Lebenskünstler, denn Köln ist ja bekanntlich ein besonders reichhaltiges „Biotop für Bekloppte“. Schön ist auch zu lesen, was einige Menschen unternommen haben, um die Lebensbedingungen in Köln zu verbessern.
In seinem interessanten Nachwort zitiert Martin Stankowski am Schluss den Kabarettisten Matthias Beltz, der meinte, es sei nicht so wichtig, sich darum zu kümmern, wo der Mensch herkommt und wo er hingeht, sondern zu fragen: „Was macht er in der Zwischenzeit?“.Und davon erfährt man viel bei Schmidts alternativer Stadtführung. Interessant ist ja auch die Frage: „Was hinterlässt der Mensch?“. Klaus Schmidt wird u.a. ein faszinierendes Köln-Buch hinterlassen, dass man nicht nur Kölnern und Kölnerinnen wärmstens empfehlen kann.
Und das sage ich als Düsseldorfer.

#503:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 02.08.2011, 16:18
    —
Johannes Willms: Talleyrand. Virtuose der Macht 1754-1838. Eine Biographie. C. H. Beck Verlag, München 2011. 384 S.

Fünf verschiedenen Staatsordnungen in Frankreich diente Charles-Maurice Talleyrand als Leiter der auswärtigen Politik: der Revolutionsregierung, dem Konsulat, dem Kaiserreich Napoleons I., der wiederhergestellten Macht der Bourbonen unter Louis XVIII. sowie dem Königreich Louis Philippes von Orléans. Vierzehn Amtseide hat er abgelegt.
Wie sein von Stefan Zweig porträtierter Gegenspieler und zeitweiliger Verbündeter Joseph Fouché, Polizeiminister mehrerer Regimes, war er ursprünglich Geistlicher – Fouché Oratorianermönch und Veranstalter von Massenexekutionen mit Schrotkugeln in Lyon, Talleyrand Bischof von Périgord, der 1790 dazu aufrief, die Besitztümer der Kirche zu nationalisieren und die Geistlichkeit als Besoldete in den Dienst des Staates zu stellen.

Kein Wunder, dass die beiden als Prototypen des "Verräters" angesehen wurden. Talleyrand war der auf äußeren Pomp Bedachte, der Raffgierigere von beiden.

Wegen eines Klumpfußes seit seiner Kindheit behindert, der wahrscheinlich durch eine Poliomelitis-Infektion hervorgerufen worden war, war Talleyrand von seinen Eltern zum Geistlichen bestimmt worden. Der mit einem schweren Ornat behängte und auf der Treppe strauchelnde Bischof raunt während der Revolutionsfeier auf dem Marsfeld in Paris im Juli 1790 zu Lafayette: „Bringen Sie mich jetzt ja nicht zum Lachen!“

Geistvolle Sprüche hat Talleyrand hinterlassen. Einem jungen Diplomaten legte er ans Herz: "Junger Mann, zeigen Sie niemals Eifer!"

Als Freund der Frauen mit einem Harem huldigte er der platonischen Liebe.

Nach seiner Napoleon-Biographie von 2005 hat der Journalist Johannes Willms (geb. 1948) in atemberaubender Geschwindigkeit ein Buch nach dem anderen zur französischen Geschichte herausgegeben, über Napoleon auf St. Helena (2007), Balzac (2008), Napoleon III. (2008), den Frankreich-Band der Reihe „Die Deutschen und ihre Nachbarn“ (2009) sowie die Biographie Stendhals (2010).
Diese Geschwindigkeit tut nicht besonders gut. Der Verlag hat wohl das Lektoratslesen aufgegeben. Es wimmelt von Flüchtigkeitsfehlern und falschen Bezügen. Willms widmet sein Buch seinen Pariser Freunden. Dass er sich vor allem auf französischsprachige Literatur stützt, rächt sich irgendwann. Niemand zwingt ihn, den Preußenkönig immer als „Wilhelm III.“ zu bezeichnen, der nun mal überall in der Literatur „Friedrich Wilhelm III.“ heißt.

Die Persönlichkeit Zar Alexanders I., neben dem verschlossenen Talleyrand die andere „Sphinx“, mit dem Talleyrand seit dem Treffen von Erfurt
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1146367#1146367

gegen Napoleon und angeblich „Für Frankreich“ kollaborierte, bleibt Johannes Willms weitgehend verschlossen, weil er die nichtfranzösische Spezialliteratur fast völlig außer acht lässt.

Willms übersieht ungnädig die 1950 in deutscher Übersetzung erschienene Talleyrand-Biographie des russischen Historikers Evgenij Tarlé (1875-1855), der noch aus guter alter Schule war und unter Stalin gemaßregelt wurde. Man kann sich ja mal eine marxistische Erklärung für das Phänomen Talleyrand zu Gemüte führen: Die Interessen der nach der Revolution zum Zuge gelangten Handels- und Finanzkapitalisten sowie der zunehmend kapitalistisch wirtschaftenden Agrarproduzenten waren auf günstige Rahmenbedingungen gerichtet, so viel liberale Freiheiten für die Kapitalverwertung wie möglich, sichere Grenzen Frankreichs und Expansionsdrang höchstens noch in Übersee und in den Kolonien. Talleyrand entsprach ihnen im vollen Maße, darin liegt ein Element der Kontinuität in seiner Politik. Willms vernachlässigt über den politischen Aktionen und Intrigen Talleyrands völlig die Wirtschaft.

Mit Talleyrand ist schließlich die Politik eines nationalen Ausgleichs nach 1814 verbunden. Der zwanzigjährige Bürgerkrieg musste sein Ende finden. Frankreich brauchte nach dem schweren Aderlaß durch die Kriege Napoleons und der Rückkehr der Bourbonen eine Politik der "Versöhnung", sprich der Einbeziehung der gestürzten Eliten. Diese Politik konnte in vielen Zügen vorbildhaft sein, Ludwig XVIII konnte nicht mehr regieren wie bisher, die meisten Mitstreiter Napoleons erhielten eine zweite Chance und sannen nicht mehr auf Rache.

Nach 1975 gelang in Spanien diese Politik, nach 1989 in Südafrika, wenn sie auch ihren Preis forderte. In Deutschland scheiterte sie wegen der Siegermentalität des bräsigen Oggersheimers, des erschossenen Bankiers R., seiner mit eisernem Besen den Wegelagerern den Weg bereitenden Nachfolgerin B.B. und seines von ihm begünstigten salbadernden moralapostolischen Pfaffen G.

#504:  Autor: Murphy BeitragVerfasst am: 03.09.2011, 23:54
    —
Wer MobyDick lesen möchte tut gut daran ein passendes Buchformat zu wählen. Es geht um Wale.

#505:  Autor: River QueenWohnort: Ochrasy BeitragVerfasst am: 04.09.2011, 00:26
    —
Sargnagel hat folgendes geschrieben:
Wer MobyDick lesen möchte tut gut daran ein passendes Buchformat zu wählen. Es geht um Wale.


Heute im Zug saß ein schnuckeliger Mann neben mir. Der hatte auch ein großes Buch. Das hieß "Die Welt der Seehunde" oder so ähnlich und da waren ganz viele Bilder von Seehunden drin und er hat ganz viel mit Textmarker angestrichen.

Das war vielleicht niedlich. Sehr glücklich

#506:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 04.09.2011, 11:15
    —
Sargnagel hat folgendes geschrieben:
Wer MobyDick lesen möchte tut gut daran ein passendes Buchformat zu wählen. Es geht um Wale.

Toll, daß du das auch schon gemerkt hast. Und daß du's gleich weißt: Goethes "Faust" hat nichts mit Boxkampf zu tun.

#507:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 04.09.2011, 13:43
    —
Sargnagel hat folgendes geschrieben:
Wer MobyDick lesen möchte tut gut daran ein passendes Buchformat zu wählen. Es geht um Wale.
Nicht wirklich, aber es kommen Wale drin vor, ja.
Es geht um Obesession.

#508:  Autor: KikiWohnort: Ulm BeitragVerfasst am: 05.09.2011, 14:21
    —
Jetzt kein bestimmtes Buch, aber eine Webseite möchte ich euch empfehlen. Für die, die mal auf der Suche nach einem Geschenk für Nichten/Neffen, Enkel, eigene Kinder, whatever, sind: Bücherkinder

#509:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 23.10.2011, 13:39
    —
Gibt es eigentlich Bücher die theologische Auslegungen bekannter (Schlüsel-)Personen aus der Vergangenheit zu verschiedenen Themen behandeln? Zum Beispiel Rechtfertigungen zur Ketzerpolitik oder gegenüber Juden, Behandlung Andersgläubiger, Politik bei Eroberungen von fremdem und andersgläubigem Territorium.

#510:  Autor: Murphy BeitragVerfasst am: 27.11.2011, 20:35
    —
Odyssee - Die Sirenen

So nahe stand es vor Augen, erst jetzt offenbart es sich mir. Das selbe Bild wie oben bei den Rindern des Helios, es gleicht vieles der Entstehung dieser ersten Deutung, die so fehl am Platz eine Buchempfehlung sein wollte.

Odysseus war gewarnt, Kirke nannte ihm die Sirenen als eine aus einer ganzen Reihe zermürbender Gefahren an deren Ende die Heimkehr eines Einzelnen steht. Ich glaube das walkthrough steht auch schon bei kirke, relativ sicher wiederholt sich, die womöglich rhapsodischen Vortrag geschuldete präzise Anleitung. Alle stopfen sich Wachs in die Ohren, Odysseus wird am Mast festgebunden und wenn er verlangt ihm die Bande zu lösen, dann schlingt die Mannschaft sie nocheinmal enger.

Man sieht es wirklich erst wenn man vorüber ist: Die Parallelen zur Heliosrinder-Situation müssten sofort ins Auge stechen: Einer in der Mitte, alle anderen zwar mit ihm aber das Wachs in den Ohren trennt sie wie später der Ungehorsam, einer allein in der Mitte von Vielen. Und noch aussichtsloser scheint diesmal das Vorhaben das zu vermitteln was dort das Schicksal hier das Privileg bedeuten.

Man fragt sich wie nahe sie waren, sah die Mannschaft die Sirenen, war sie nur unbeteiligt oder abgestoßen? Odysseus jedenfalls muss es gefallen haben, er verlangt tatsächlich man möge ihn lösen und weil der Plan schon abgesprochen war, binden sie ihn fester. Weiter passiert eigentlich gar nix, glaube ich.

Bei den Sirenen ebenso wie bei den Rindern des Helios scheitert die Verständigung, der herrliche Dulder klar im Abseits, nicht nur dass er es weiter schafft als die anderen, er kriegt dabei auch noch mehr mit, manche sahen darin europäischen Forschergeist. Ich habe nicht den Eindruck das zu diesem Zeitpunkt noch von Neugier und Erlebnisdrang getrieben wird. Kirke sagt wie's gemacht wird, er macht's, hier mitten zwischen dem ganzen Ärger entwickelt sich irgendwo der Gedanke es einfach nur noch hinter sich zu bringen.

Komm du großer Ruhm der Achaier, vielbesungener Odysseus.

Odysseus sah, dass er seinen ganz ureigenen Weg genommen hatte, und sein edles Herz empfand sicher Trauer, das er diese Erfahrung weder teilen noch vermitteln konnte. unfähig irgendetwas zu tun, bewegungsunfähig, sein fast formelhafter ausruf bewirkt das genaue gegenteil von dem was er will. er vertraut der mannschaft, liefert sich ihr vollständig aus.

Ich versteh das nicht recht, aber ich will die sirenen heute auch gar nicht hören, mich interessiert momentan mehr warum der edle Laertiad schon wieder der außenseiter ist, was isoliert ihn inmitten der anderen? Schon das zweite Abenteuer, auch diesmal nicht in der Lage durch Tun oder Sprache die Gefährten vom vorgezeichneten Verlauf abzubringen, diesmal ist es die Rettung.

Wie das groß zu deuten ist, weiß ich nicht, mir gefallen aber auch verschiedene details. das motiv, des allein unter vielen, gebunden und als einziger der versuchung ausgeliefert. Aber auch der Gesang, dieses Mysterium das diese Klänge unwiderstehlich macht, die betonung des hörens als überwindung jedes widerstands.

Ich glaub nicht dass der edle Laertiad hier noch groß was erreichen oder beweisen wollte. Er verbrennt alles was nicht sein reines selbst ist, alles was nicht Heimkehr will.

allein unter vielen, der große dulder fast menschlich. zwischen dem skamandros und ithaka begegnet man doch noch so manchem, am ende vielleicht sich selbst.

#511:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 12.12.2011, 13:28
    —
Ich glaube, dass ich mir das Buch zulegen werde...

http://hpd.de/node/12465

Zitat:
Warum ist die antike Kultur untergegangen? Wer war ihr Totengräber? Das Christentum, meint der Althistoriker Rolf Bergmeier, und bezichtigt damit eine Institution, die von vielen als Grundlage der abendländischen Kultur angesehen wird.

#512:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 01:39
    —
Das hatte ich mir auch überlegt, sinnigerweise zu einem bestimmten, vom Christentum übernommenen Fest, bekomme ich einen Gutschein für ein Buchladen, da hol ich mir u.a. das! Lachen

#513:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 10:06
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, dass ich mir das Buch zulegen werde...

http://hpd.de/node/12465

Zitat:
Warum ist die antike Kultur untergegangen? Wer war ihr Totengräber? Das Christentum, meint der Althistoriker Rolf Bergmeier, und bezichtigt damit eine Institution, die von vielen als Grundlage der abendländischen Kultur angesehen wird.


Ich weiß ja nicht, klingt ein bisschen rom-verherrlichend. Kennt jemand diesen Bergmeier?

#514:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 10:25
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, dass ich mir das Buch zulegen werde...

http://hpd.de/node/12465

Zitat:
Warum ist die antike Kultur untergegangen? Wer war ihr Totengräber? Das Christentum, meint der Althistoriker Rolf Bergmeier, und bezichtigt damit eine Institution, die von vielen als Grundlage der abendländischen Kultur angesehen wird.


Ich weiß ja nicht, klingt ein bisschen rom-verherrlichend.


Das habe ich auch gedacht. Irgend so eine Art Kult.

Kival hat folgendes geschrieben:
Kennt jemand diesen Bergmeier?


Nein.

#515: Was ich von ihm kenne - lohnt kaum der Verbreitung Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 10:49
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Kennt jemand diesen Bergmeier?


Jein,
ich habe mal einen recht seltsamen Vortrag von Ihm auf YouTube, den er glaube ich bei den Säkularen Humanisten gehalten hat, gesehen.

Er sieht wohl in der Geschichte mehr den Bruch - als den fließenden Wechsel. Hier die 'gute' Antike - dort das 'böse' Christentum. Dualistisch simpel - da hat es sich für mich dann auch erledigt.

Ihn kennt man auch nicht - weil er erst spät - als Rentner / Pensionär - Geschichte studierte.

#516:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 11:05
    —
Er ist also kein Althistoriker in dem Sinne, als dass er selber historische Forschung macht/gemacht hat, sondern er hat "nur" Geschichte studiert?

#517:  Autor: LandeiWohnort: Sandersdorf-Brehna BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 11:09
    —
Also im Prinzip wie bei Nietzsche, der auch im Christentum den Hauptschuldigen am Niedergang seiner geliebten Antike gesehen hat. Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte, aber die üblichen Begründungen (Völkerwanderung, Dekadenz,...) erschienen mir noch nie besonders stichhaltig.

Nebenbei: Ich habe vor kurzen in Tunesien Urlaub gemacht und natürlich Karthago besucht. Gibt es eigentlich ein Buch, dass darüber spekuliert, wie die Welt nach einem Sieg Hannibals ausgesehen hätte (á la "For Want of a Nail")?

#518: Nachtrag und Ergänzung Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 11:26
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Er ist also kein Althistoriker in dem Sinne, als dass er selber historische Forschung macht/gemacht hat, sondern er hat "nur" Geschichte studiert?


Er ist Althistoriker, wenn ich mich recht entsinne - hat also in Mainz glaube ich Alte Geschichte studiert. Insofern käme er schon vom Fach.
Es ist aber schon ein Unterschied, ob jemand mit 70 auf 10 Jahre Facherfahrung zurückschaut, weil er erst mit 60 anfing oder mit 70 auf 50 Jahre, wenn er mit 20 anfängt.
Gerade im Fach Geschichte kommt mit jedem Jahr, in dem man forscht, mehr zu einem. Aber vielleicht irre ich mich auch total und der Knabe ist schon unentdeckterweise seit mehr als 50 Jahren im Geschäft.

#519:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 11:36
    —
Landei hat folgendes geschrieben:
Nebenbei: Ich habe vor kurzen in Tunesien Urlaub gemacht und natürlich Karthago besucht. Gibt es eigentlich ein Buch, dass darüber spekuliert, wie die Welt nach einem Sieg Hannibals ausgesehen hätte (á la "For Want of a Nail")?


Da war etwas... wenn ich es finde und dran denke, schreibe ich's hier.

@RKW

Ein Fach studiert zu haben heißt noch nicht besonders viel. In dem Interview ist jetzt aber schlecht zu erkennen, wie methodisch er zum Beispiel vorgeht. Ich habe aber auch sicher nicht vor, jetzt das Buch zu kaufen, um das herauszufinden.

#520:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 11:45
    —
Die Universitätsbibliotheken haben sich nicht beeilt, die Bücher Rolf Bergmeiers anzuschaffen.

http://www.gavagai.de/Buch/HHDB14.htm

Rolf Bergmeier: Kirchenkrise hausgemacht. Warum sich die Kirchen in Europa leeren und was sie dagegen tun könnten. Neuausgabe. Ulm: Historia, 2003, 434 S.

Diese Neuausgabe schaffte nur die Universitätsbibliothek Greifswald an.


Rolf Bergmeier: Kaiser Konstantin und die wilden Jahre des Christentums. Die Legende vom ersten christlichen Kaiser. Aschaffenburg: Alibri, 2010. 350 S.

Dieses Buch haben nur die Universitätsbibliotheken Hannover und Magdeburg angeschafft.

#521:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 13:51
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:

Dieses Buch haben nur die Universitätsbibliotheken Hannover und Magdeburg angeschafft.

Ich wette, die Schwarten vom Ratzinger beschaffen alle.

#522:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 14:00
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:

Dieses Buch haben nur die Universitätsbibliotheken Hannover und Magdeburg angeschafft.

Ich wette, die Schwarten vom Ratzinger beschaffen alle.


Wie Wiglaf einmal sagte:"Altpapier schon vor dem Druck!"

#523:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 16:26
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:

Dieses Buch haben nur die Universitätsbibliotheken Hannover und Magdeburg angeschafft.

Ich wette, die Schwarten vom Ratzinger beschaffen alle.


Den 2011 erschienenen zweiten Band des Buches "Jesus von Nazareth. Teil 2: Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung" haben bereits die Bibliotheken in:

Berlin (2), Braunschweig, Bremen, Erfurt, Flensburg, Göttingen, Greifswald, Hamburg (3), Hannover (3), Ilmenau, Jena, Kiel, Oldenburg, Osnabrück, Potsdam, Rostock, Schwerin, Vechta, Wolfenbüttel ... es werden garantiert noch mehr


zwinkern

#524:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 18:20
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:

Dieses Buch haben nur die Universitätsbibliotheken Hannover und Magdeburg angeschafft.

Ich wette, die Schwarten vom Ratzinger beschaffen alle.


Die sind nun einmal faktisch relevant. Für Bibliotheken spielt nicht allein der Inhalt eines Buches eine Rolle.

#525:  Autor: satscheWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 18.12.2011, 00:29
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kennt jemand die politischen Krimis von Wolfgang Schorlau http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Schorlau Lohnt sich hier das lesen???


Ist vielleicht doch lesenswert, mir war der Autor bis jetzt unbekannt.

http://www.sopos.org/aufsaetze/4eea50cfbaaf0/1.phtml

http://www.schorlau.de/

#526:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 18.12.2011, 03:35
    —
satsche hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kennt jemand die politischen Krimis von Wolfgang Schorlau http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Schorlau Lohnt sich hier das lesen???


Ist vielleicht doch lesenswert, mir war der Autor bis jetzt unbekannt.

http://www.sopos.org/aufsaetze/4eea50cfbaaf0/1.phtml

http://www.schorlau.de/


Nachdem ich einige Bände gelesen habe, kann ich ihn auch von mir aus empfehlen (natürlich keine Hochliteratur, aber solide Krimis mit spannenden politischen Themen)

#527:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 03.03.2012, 14:48
    —
Weiß nicht, ob wir die schon hatten, habe mir sie bestellt und werde später was dazu schreiben.

Neil Levy - How Luck Undermines Free Will and Moral Responsibility
http://www.amazon.de/Hard-Luck-Undermines-Moral-Responsibility/dp/0199601380

Norbert Hoerster - Muss Strafe sein?
http://www.amazon.de/Muss-Strafe-sein-Positionen-Philosophie/dp/3406629911

#528:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 27.03.2012, 09:58
    —
Erich Honecker: Letzte Aufzeichnungen. Für Margot. Mit einem Vorwort von Margot Honecker. Berlin 2012. edit: muß natürlich Neuerscheinung sein!

Das etwa 400 Blatt umfassende Manuskript der Gefängnisaufzeichnungen von Erich Honecker (1912-1994) befand sich im Besitz der in Chile lebenden Margot Honecker. Sie entschloß sich, den Text zur Veröffentlichung freizugeben, weil sie annahm, dass sich zwar die Gegner nicht mehr umstimmen ließen, jedoch jüngere Generationen heranwüchsen, die viel unbefangener seien, weil sie das alles nicht mehr bewußt miterlebt hätten. In dem Falle musste allerdings der Verlag „edition ost“ für Kommentare sorgen. Sie sind in ihrer Mehrzahl durchdacht und gelungen, wahren eine gewisse Objektivität. Ihre Autoren befinden sich völlig im Dunkeln, sind aber gut informiert.

Ich muß vorausschicken: Das Ehepaar Honecker hat nie verstanden, was es dem Volk angetan hat. Millionen Biographien wurden beeinflusst. Biographien abrupt abgebrochen und am Schluss stand die DDR-Bevölkerung in ihrer überwiegenden Mehrzahl nach der Herstellung der Einheit unvorbereitet da. Weder hat es in den Privathaushalten Computer gegeben, noch reichten die Englischkenntnisse aus. Wer noch mobil genug war, suchte sich dem neuen System anzupassen.

In den Briefen des ehemaligen Generalsekretärs an die Volksbildungsministerin der Jahre 1967 bis 1989, Margot Honecker, mischen sich die Ergebenheit in die fatalen Umstände eines todkranken Mannes im Gefängnis mit Altersweisheit, richtigen Einschätzungen von Persönlichkeiten und ihren Taten mit Anflügen von Wahnsinn, Altersstarrsinn und grotesker Realitätsblindheit. An einigen Stellen blitzt auf, daß sich auch tödliche und blutige Alternativen hätten eröffnen können.

Die russischen Ärzte hatten die Diagnose Leberkrebs aus Gehorsam gegenüber Jelzin verfälscht, so dass die Auslieferung Honeckers an die Bundesrepublik möglich wurde. Die Presse tobte und vermischte in gewohnter Weise Wahres mit Lügen und Gerüchten.

Im Gefängnis befand sich Honecker in einer vertrauten Situation, mit dem in der Zelle einsitzenden Sinto schloß das Oberhaupt eines von 138 Ländern anerkannten Staates sofort Freundschaft. Die Anwälte Friedrich Wolff und Ziegler agierten mit Geschick. Honecker sah sich einer Justiz gegenüber, die die NS-Blutrichter mit Hunderten von Todesurteilen straffrei ausgehen ließ, darunter Rehse, der einst Honecker, der zehn Jahre im Zuchthaus saß, selbst verurteilt hatte.

Ein unwürdiger Zustand, als niemand aus seiner ehemaligen Partei den schwerkranken Mann in der Wohnung aufnehmen wollte, was schließlich nur der Pfarrer Uwe Holmer vom 30. Januar bis 3. April 1990 in Lobetal fertiggebracht hatte. Vor dessen Haus versammelte sich eine von den Überschriften der Springerpresse mobilisierte drohende Menge.

Erich Honecker rief aus seiner Zelle dem anderen Erich (Mielke), den er lange nicht gesehen hatte, auf seinem Rundgang zu: „Rot Front!“ Der reagierte nicht, zum Teil bekam er wegen Demenz tatsächlich nichts mehr mit, zum Teil duckte sich der einst Allmächtige nur fort.

Elende Verräter waren für Honecker der 1. Sekretär von Berlin, Schabowski, vor 1989 der größte Scharfmacher im Politbüro und dröhnende Hardliner (der heute zur Wahl der CDU und die Wahrung christlicher Werte aufruft) und Werner Krolikowski, der die sowjetische Seite insgeheim über die Vorgänge im Politbüro informierte. Honecker verachtet den Maulhelden Gorbatschow und Jelzin, den Totengräber des Sowjetimperiums, hingegen waren ihm der langjährige Außenminister Andrej Gromyko und Romanov, die Leningrader Alternative zu Gorbatschow, vertraut und sympathisch. Grotesk seine Wertschätzung für Konrad Naumann, den Vorgänger Schabowskis, vor "Rotwein-Harry" Tisch der größte Säufer im Politbüro, der im fernen Equador starb.
Noch schärfer sein Gespräch mit Herbert Wehner, der zu ihm sagte: „Werde nie ein Renegat!“ Wehner hatte die halbe KPD-Führung an Stalin ausgeliefert und wurde von einem führenden KPD-Mann zu einem "Demokraten", ein Führer der SPD (so wie auch Ernst Reuter, der große "Demokrat", nach dem in Westberlin ein Platz benannt wurde, einst enger Vertrauter und Beauftragter Lenins für die Wolgakolonien der Deutschen war).-

Die Gruppe um Rolf Reißig, die mit einer SPD-Delegation unter Erhard Eppler („Wandel durch Annäherung“) angesichts der Atomkriegsgefahr ein gemeinsames Dokument ausarbeitete, schien ihm aus einer Gruppe „voller Feinde“ zu kommen. Honecker erweist sich feindlich gegenüber Friedrich Schorlemmer. Dieser allerdings fand es unwürdig, wie die Sieger mit einem alten Mann umgingen, der bereits ungefährlich war und mit einem zehn Zentimeter langen Karzinom in der Leber dem Tode entgegen ging.

Nach der Lektüre der Engels-Biographie von Hunt war dies eine Wiederbegegnung mit einem Mann, der auch in meiner und den Biographien vieler anderer jahrzehntelang symbolisch für das „Schicksal“ stand.


Zuletzt bearbeitet von Telliamed am 27.03.2012, 10:36, insgesamt einmal bearbeitet

#529:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 27.03.2012, 10:22
    —
@Benoît: Wie üblich, sind deine Posts ausgesprochen lesenswert. zwinkern

Danke für die Empfehlung von Bermeier. Die Frage, WIESO bloss, WIE haben die es geschafft, treibt mich immer um (naja...wir wollen nicht übertreiben...). Ich habe das Buch sogar gebraucht und somit billiger bekommen.

Wann ich es lesen soll, ist eine andere Frage.. Mit den Augen rollen Weniger im FGH surfen?

#530:  Autor: Murphy BeitragVerfasst am: 06.04.2012, 15:39
    —
Schöner Text von Friedrich Nietzsche über die "Freude des Menschengeschlechts", wie Zeus auf dem Ida es nennt (Homer, Ilias XIV, 325), das Genie des Herzens (unter Nr.295) aus dem neunten Hauptstück von 'Jenseits von Gut und Böse', welches sich der Frage widmet: was ist vornehm?
Sicher auch ein guter Einstieg in das Werk Nietzsches, dessen Philosophie, ähnlich der abendländischen Philosophiegeschichte selbst, in einer Religionskritik seinen Anfang nimmt, die auf der soliden Kenntnis und dem tiefen Verständnis der griechisch/homerischen Götterwelt beruht.

#531:  Autor: kennstenich BeitragVerfasst am: 01.06.2012, 10:04
    —
Eigentlich habe ich es noch nicht gelesen, aber die grundsätzliche Frage, von welchem Menschenbild diese oder jene Partei ausgeht, finde ich spannend.
Hat es jemand von euch schon bzgl. Freigeistigkeit gelesen?
Sozialdemokratie und Menschenbild

#532:  Autor: Vektral Proximus BeitragVerfasst am: 07.06.2012, 22:30
    —
Der Streik rührt mich an einige Stellen beinahe zu Tränen. Verlegen

#533:  Autor: kennstenich BeitragVerfasst am: 14.06.2012, 13:01
    —
kennstenich hat folgendes geschrieben:
Eigentlich habe ich es noch nicht gelesen, aber die grundsätzliche Frage, von welchem Menschenbild diese oder jene Partei ausgeht, finde ich spannend.
Hat es jemand von euch schon bzgl. Freigeistigkeit gelesen?
Sozialdemokratie und Menschenbild


Dieses kleine, schmale Buch ist ein echter Klops.
So allmählich verstehe ich die Sätze sogar, aber dann kann ich sie selbst nicht in Alltags-Sprech übersetzen.
Man wird mich in die Klapse stecken, sollte ich jemals einem Normalsterblichen davon erzählen wollen.

#534: Der Ausweg aus dem Fliegenglas: Wie wir Glauben und Vernunft in Einklang bringen Autor: SchoeM BeitragVerfasst am: 24.06.2012, 11:38
    —
Hallo Freigeister,

hat schon jemand das Buch von Gert Scobel Der Ausweg aus dem Fliegenglas: Wie wir Glauben und Vernunft in Einklang bringen können gelesen?

Bei amazon hat es zumindest beste Kritiken. Es soll die Atheisten mit den Fundamentalisten versöhnen? Für ein Feedback wäre ich dankbar.

Tschö mit oe sagt SchoeM

#535:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 30.06.2012, 09:13
    —
Erwin Strittmatter: Nachrichten aus meinem Leben. Aus den Tagebüchern 1954-1973. Herausgegeben von Almut Giesecke. Aufbau-Verlag. Berlin 2012. 602 S.


Ich war krankgeschrieben und dachte jetzt daran, ohne Zeitdruck wieder einmal für einige Stunden in frühere Jahre einzutauchen, in eine Welt, die den Angehörigen jüngerer Generationen nur schwer verständlich sein dürfte. Erwin Strittmatter (1912-1994) hatte die gleichen Lebensdaten aufzuweisen wie Erich Honecker. Seine dritte Frau Eva ist erst im Januar 2011 verstorben und war wohl die bedeutendste Lyrikerin der DDR neben Sarah Kirsch. Wenn ich zusammenzähle, komme ich auf sieben Söhne Strittmatters aus der Verbindung mit drei Frauen.

Aus dem Nachlass wurde nun der erste Schwung Tagebuchaufzeichnungen ausgewählt. Das Tagebuchschreiben gehörte für Strittmatter wie bei manch anderen zur Lebensbewältigung. Er trug seine täglichen Beobachtungen über Erlebnisse und Menschen in kleine A6-Hefte ein, die wir „Vokabelhefte“ nannten. Strittmatters „Tinko“ war Schullektüre. Der Schriftsteller hatte ein besonderes Verhältnis zu Pferden, seitdem er den in der Nähe von Rheinsberg gelegenen „Schulzenhof“ erworben hatte.

Dorthin konnte er regelmäßig entfliehen, wenn er in Berlin seinen Pflichten als Sekretär des Schriftstellerverbandes Genüge getan hatte, wo zermürbende ideologische Auseinandersetzungen mit Parteibürokraten und Schriftstellerkollegen auszustehen waren. Ich hätte nicht gedacht, dass Strittmatter so eng mit der Parteipolitik verbunden war, erzeugten doch seine Werke der letzten Lebensjahrzehnte - „Der Wundertäter“ I-III und „Der Laden“ I-III - den Eindruck, als habe sich Strittmatter schon immer dauerhaft ins Landleben zurückziehen und seinen Jugenderinnerungen in einer kleinen Stadt nachgehen können.
Ich muss gestehen, dass ich früher nicht das Bedürfnis entwickelt hatte, den Spuren dieser Entwicklung in kleinen Städten in seinen Romanen nachzugehen. Der „Laden“ wurde wohl auch nach der Herstellung der deutschen Einheit verfilmt.
Unlängst erregte Aufsehen, dass man in der Stadt Spremberg in der N iederlausitz den bedeutendsten Schriftsteller der DDR nicht ehren wollte, weil er bei seinen Angaben im Lebenslauf, den er für die SED anfertigen musste, seine Zugehörigkeit zu einem Polizeibataillon der Wehrmacht im Range eines Oberwachtmeisters nicht richtig angegeben hatte. Diese Einheit wurde auch in Slowenien zur Partisanenbekämpfung eingesetzt und gegen Ende in eine SS-Einheit umgewidmet. Es ereilte Strittmatter posthum das Schicksal einer späten Enthüllung, wie es auch Günter Grass zu Lebzeiten erging. Dennoch konnte man nicht gelassen mit dieser Biographie umgehen, wozu gehört, dass man auch die Schattenseiten einbezieht. Zeitweilige Kontakte zur Staatssicherheit wurden ebenfalls in Rechnung gestellt und, wie auch bei Christa Wolf, nicht etwa differenziert bewertet. Es ergab sich der schale Beigeschmack, dass man in der Provinz die Schuld abwälzte: Wir sind im 20. Jahrhundert immer ehrliche Bürger gewesen und sind jetzt stolz, die Landsleute des großen Freiheitskämpfers Gauck sein zu dürfen. Dieses saubere Stadtbild stört nur der Schriftsteller mit seinen schmutzigen Beziehungen.
Viel interessanter als diese“ Enthüllungen“ fand ich das Verhältnis Strittmatters zu Bertolt Brecht. Der Jüngere empfand sich nicht etwa als Schüler des Augsburgers, wie sie in Scharen hinter ihm herliefen, um einen Spruch aus dem Munde ihres Meisters zu erhaschen. In dem Tagebuch kann man nachlesen, wie Brecht nach so einem Ausspruch sich umdrehte, um die Wirkung zu spüren. Viele Paradoxa und flotten Sprüche, die als Ausdruck des tiefen dialektischen Denkens Brechts aufgeschnappt wurden, bezeichnete Strittmatter schlicht als Unsinn, der als Spießerschreck dienen sollte. Als es nach 1952 an die Verwirklichung des Projekts Sozialismus ging, war Brecht eher verunsichert, sein ursprünglicher Anarchismus hatte hier keinen Platz mehr. Sein Kontrahent aus Augsburg, der Kulturminister Johannes R. Becher, schuf hingegen himmlische Lyrik, mit der er das neue Paradies besang, wenn er gerade die nächste Ladung Koks aus Westberlin eingeführt hatte, darunter auch sangbare und schöne Texte, wie „Deutschland, meine Trauer“ oder „Auferstanden aus Ruinen“.
Die Werke Christa Wolfs fand Strittmatter als zu kopflastig, er kam mit ihrer Art nicht klar. Er förderte Brigitte Reimann. Wie viel Wodka floss damals, etliche Leute wurden dennoch alt, manche gar nicht. Damals wurde der schnelle, schnittige „Funktionärstod“ gepriesen, lange Bettlägerigkeit oder Krankenhäuser waren verpönt und aus dem Alltag verbannt.
Einmal stieß ich bei einer Waldwanderung zufällig auf den „Schulzenhof“ Strittmatters, der in der Nähe eines Übungsgeländes der Sowjetarmee lag. Offenbar war niemand zu Hause, nur einige Pferde waren zu sehen. Über eine schnurgerade Asphaltstraße, die nur zum Schulzenhof führte, erreichte ich nach wohl acht Kilometern die Stadt Fontanes und Tucholskys Rheinsberg, wo in Friedrichs und Heinrichs Schloß ein Diabetes-Krankenhaus untergebracht war.

Ein zweiter Tagebuch-Band über die Zeit 1973 bis 1994 soll folgen.

#536:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 11.07.2012, 18:26
    —
Zwei Bücher:

Bernard Beckett "Das neue Buch Genesis"
Behandelt auf sehr originelle Weise Fragen wie:
Was macht uns zu Menschen
Was ist das Bewusstsein
KI
Kurz und sehr lesenswert.

Muriel Barbery "Die Eleganz des Igels"
Auch ein Buch mit philosophischem Einschlag. Eine ungewöhnliche Konstellation der Hauptfiguren und
leider, für mich, stebenslangweilig also unlesbar. Habe nach der Hälfte aufgehört. Hauptsächlich, weil die ganzen vorgetragenen Ideen derart aufgesetzt wirken. Als ob der Autor eine Zitatensammlung genommen und Sätze daraus den unglaubwürdigen Protagonisten zugeschrieben hätte.

#537:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 15.07.2012, 00:05
    —
In einem Literaturforum findet demnächst im August eine Leserunde zu Fontanes "Stine" statt. Das war ein Anlaß für mich, das Buch wieder in die Hand zu nehmen. Das letzte Mal hatte ich den kleinen Roman mehrfach vor etwa dreißig Jahren gelesen. Es gab auch eine DEFA-Verfilmung mit Jutta Wachowiak als Pauline. Ein Kontrast ist gegeben durch die lärmende Industriegegend der Gründerjahre um die Linienstraße herum und dann den milden Todesabschied in den Parks am Spreeufer. Ich verstehe noch mehr als 1982 die Abschiedsstimmung, obwohl ich sie damals ebenfalls schon stark empfand.
Jetzt las ich zudem Fontanes Gesellschaftsbild "L'Adultera". Man wundert sich, dass die Berliner um 1890 diese kleinen Werke Fontanes noch als Skandale ansahen, will man diesen Stamm doch heute eher als vorurteilsfrei und offen sehen.
Dazu ein schön ausgestatteter Bildband von Bernd W. Seiler: Fontanes Berlin. Die Hauptstadt in seinen Romanen. Berlin 2012.
Musste zu DDR-Zeiten das in "Stine" erwähnte Amazonen-Denkmal abgerissen werden!? Ich wäre beinahe losgezogen und hätte es gesucht.

#538:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 31.07.2012, 12:01
    —
Gerd König: Fiasko eines Bruderbundes. Erinnerungen des letzten DDR-Botschafters in Moskau. Hrsg. von Karl-Heinz Fehlberg/Manfred Schünemann. Berlin 2012. 464 S.

Da ist sie wieder, diese grauenhafte Funktionärssprache der Protokolle. Das sozialistische Diplomaten-Chinesisch. Gerd König (1930-2009), von 1987 bis 1990 letzter Botschafter der DDR in Moskau, konnte bestimmt nicht mehr anders. Immerhin war seine Angewohnheit, sich ausführliche Aufzeichnungen bei den Gesprächen zu machen, von Nutzen. Denn er konnte etliche verdrehte Tatsachen zurecht rücken und manche spätere Schutzbehauptung aufdecken.

Seine Erinnerungen brechen mit den Ereignissen auf der Krim im Sommer 1990 ab, als Gorbatschow sich völlig dem Zeitplan Kohls bei der Herstellung der Einheit Deutschlands unterwarf. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Sowjetunion waren übergroß geworden, ein Putsch drohte, der dann im August 1991 doch noch stattfand.

Es entsteht der Eindruck, dass alle beteiligten Seiten von den mit der Perestrojka eingeleiteten Prozessen überrascht und dann auch überfordert waren, Gorbatschow und Schewardnadse, Honecker und Krenz sowieso, Kohl und de Maiziere. Es wurde eben nicht, wie Maiziere behauptet, im Frühjahr 1990 mit Gorbatschow über die so wichtige Frage des Eigentums in der DDR, die Hunderte von Milliarden, verhandelt, das dann später durch die Treuhand privatisiert wurde.
Am cleversten waren wohl noch Bush sen., Genscher und Schäuble; Modrow hat wohl bis zum Schluß versucht, aus dem Unvermeidlichen noch etwas zu machen.

Wenn man aufmerksamer hinschaut, finden sich doch sehr interessante Details. Ein westdeutscher Rußlandexperte, Prof. Wolfgang Seiffert, hatte schon 1989 einen Plan ausgearbeitet, wie Gorbatschow im Rahmen eines Deals wirtschaftliche Unterstützung erhalten sollte, wenn er die DDR fallen läßt; so ähnlich ist es auch gekommen.
Daschitschews Überlegungen zur Notwendigkeit des Falls der Mauer von 1987, die Honecker auf dem Wege über die USA erhielt, wurden hingegen später ziemlich überschätzt; das war die Privatmeinung eines Professors, der später abserviert wurde, und nicht eine Sondierung durch Gorbatschow und sein engeres Umfeld. Es bleibt: Gorbatschow hatte überhaupt kein Konzept, er wurde von der Ereignissen getrieben.
Die Bürgerrechtler standen 1990 dumm da. Schön die Schilderung, wie Pfarrer Eppelmann, der Verteidiger der Wehrdienstverweigerer, als Minister für nationale Verteidigung der DDR im Kreml Gorbatschow mit einer brennenden Kerze entgegen kam, auf der "Spasibo" (Danke) stand. Das war nicht abgesprochen mit de Maiziere, nicht mit den anderen Bürgerrechtlern, unter denen sich sehr ehrenwerte und kluge Köpfe, wie Wolfgang Ullmann, und solche Leute, wie der Umwelt-Pragmatiker Platzeck, befanden, nicht mit Botschafter König, der vom Außenminister, dem Pfarrer Markus Meckel, überhaupt nicht mehr kontaktiert wurde. Gorbatschow selbst war die Kerze auch peinlich. Ich kann mich noch an die Szene im Fernsehen, das ich damals noch hatte, erinnern. Dann kam die Restitution des Vermögens. Das Recht auf Arbeit und der Naturschutz erschienen nach dem Anschluss entsprechend Paragraph 23 nicht im Grundgesetz, das nicht verändert wurde, und die Bürgerrechtler verschwanden wieder im Hintergrund.
Nur einer von ihnen schaffte es dank der "Gnade der späten Geburt" als Widerstandskämpfer und seiner famosen Anpassungsfähigkeit an konservatives Gedankengut bis in höchste Staatsämter.
Es kam eben nichts Neues in das einige Deutschland, nur mit Mühe wurde die Fristenlösung für den legalen Schwangerschaftsabbruch wenigstens für das ehemalige DDR-Gebiet bewahrt.

Gerd König vertrat am Schluß eine Regierung, die er nicht gewählt hatte, und die er nicht anerkannte. Man hatte vergessen, ihn abzuberufen, und er entschloß sich zu bleiben und seine Verbindungen zu nutzen, um wenigstens noch auf manches aufmerksam zu machen zu einer Zeit, als bereits Gregor Gysi mit Gorbatschow auf der Parteiebene verhandelte. Als König zum Zug ging, begleiteten ihn nur wenige russische Freunde zum Belorussischen Bahnhof in Moskau. Die blieben dann auch Freunde. Andere hatten die Zeichen der neuen Zeit erkannt und wurden wie ihre Chefs Gorbatschow, Schewardnadse und Jelzin zu Lobsängern des Kapitalismus und der Enteignung der Mehrheit der Menschen durch eine kleine Gruppe von Oligarchen-Milliardären.

#539:  Autor: Murphy BeitragVerfasst am: 13.10.2012, 14:02
    —
Mir ist kürzlich ein Büchlein wieder in die Hände gefallen, dass ich lang verliehen und oft schmerzlich vermisst habe:

Deutsche Aphorismen

Herausgegeben von
Gerhard Fieguth


© 1978 bei Philipp Reclam jun. Stuttgart,
Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe 1994
mit einem wunderschön dunkelbraunen und solide gearbeiteten Hardcovereinband aus der Buchbinderei Sigloch in Künzelsau.
In seinen handlichen 2,7x10,2x15,6cm birgt es auf 395 Seiten ein stattliches Brevier der ausgesuchtesten und brillantesten Sentenzen und Sinnsprüche aus grob 300 Jahren deutscher Dicht-, Denk- und Sprachkunst.

für nur 7,50

Lichtenberg, Goethe, Hebel, Schlegel, Grillparzer, von Platen, Heine, Hebbel, Wilhelm Busch, Mendelssohn, Hauptmann, Schnitzler, George, Morgenstern, Hofmannsthal, Kraus, Musil, Kafka, Tucholsky, Jünger, Doderer, Adorno, Eich, Arndt und Leisegang - um neben den ohnehin bekannten Aphoristikern nur einige zu nennen - finden darin Platz.
Außerdem ein exaktes wissenschaftliches Quellenverzeichnis und ein umfangreiches Nachwort mit einem Abriß von 'Entstehung und geschichtlicher Entwicklung' bis hin zu 'Formen des Aphorismus. Stilfiguren'


zum Schluss - wie könnte es anders sein - natürlich ein paar Kostproben: Aphorismen über Aphorismen

Die großen Aphoristiker lesen sich so, als ob sie alle einander gut gekannt hätten. - Elias Canetti

Eine Sammlung von Anekdoten und Maximen ist für den Weltmann der größte Schatz, wenn er die ersten an schicklichen Orten ins Gespräch einzustreuen, der letzten im treffenden Falle sich zu erinnern weiß. - Johann Wolfgang Goethe

Aphorismen sind Gegengaben: der Geist gibt als Weisheit zurück, was das Leben ihm schenkte. - Martin Kessel

#540:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 09.01.2013, 20:23
    —
"Die letzte Welt"
ein Roman von Christoph Ransmayr der bereits 1988 erschienen ist.
Wurde viel gelobt. Ich konnte mich allerdings nicht des Eindrucks erwehren, dass hier mit aller Mühe der Versuch unternommen wurde ein wertvolles Stück Literatur zu schaffen. Die Sprache zu bemüht.
Die Botschaft ist, glaube ich: Künstler vergeht, Kunst bleibt. Naja.

#541:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 27.01.2013, 21:52
    —
Stefan aus dem Siepen - "Das Seil"

Einfache, klare Sprache und zeitloser Ort. Eine Parabel über Besessenheit, Mitläufertum und das Unerklärliche gegen das Gewohnte, das Geordnete gegen das Unvorhersehbare.
Lesenswert.

#542:  Autor: FrankfurterAnimus BeitragVerfasst am: 06.02.2013, 23:51
    —
"You talkin' to me?" von Sam Leigh - über die verlassene Kunst der Rhetorik.

#543:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 07.02.2013, 00:44
    —
Pierre Bourdieu: Politik

Schon auf den ersten Seiten, wenn man sich durch Satzbau, Fachwörter und Fremdwörter nicht verunsichern lässt, entwickelt sich ein scharfer Blick auf das Thema - leider nicht einfach zugänglich und das sage ich als ehemaliger Soziologiestudent. http://www.taz.de/%21110268/

#544:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 10.02.2013, 22:25
    —
Jean-Claude Izzo - Die Sonne der Sterbenden

Ein Bericht über die Gestrandeten, die Penner, die Verlorenen. Nur bei nichtdepressiven Gemütszuständen zu empfehlen. Aber gut.

#545: Interessantes Buch über eine (neue?) Weltanschauung Autor: Werner OttoWohnort: Kaitaia/Neuseeland BeitragVerfasst am: 17.02.2013, 00:45
    —
IHallo Freigeister

Ich möchte mal über ein vor einigen Monaten erschienenes Buch sprechen.
Es heisst: "Yin und Yang richtig verstehen". Autor: Werner Krieger

Dieses Buch geht nicht nur um Männlich und Weiblich, wie der Titel vielleicht vermuten lässt. Vielmehr geht es um eine eigentlich alte, jedoch zumindest im Westen neue Weltsicht. Es geht um die Harmonie von zwei Energien, nämlich Yin und Yang. Dabei wird ziemlich genau erklärt, was diese beiden Energien sind. Natürlich geht es auch unter Anderem um männlich und weiblich und somit auch um Beziehungen und was in unserer Gesellschaft aufgrund der christlichen Lehre alles falsch gelaufen ist und uns falsch geprägt hat. Es werden manche Zusammenhänge aufgedeckt, die Viele wohl in dieser Menge und Deutlichkeit noch gar nicht bedacht haben. Sexualität wird ebenfalls mit behandelt, obwohl das Thema Beziehungen nicht das Hauptthema des Buches sind.
Ein sehr interessantes Kapitel ist: Warum brauchen die Menschen eine Religion?
Was in diesem Kapitel beschrieben wird, erklärt Vieles, warum so viele Menschen nach einer Religion suchen und sie dann auch mit aller Macht verteidigen.
Ein interssantes Buch, das so richtig für Freigeister geschrieben ist. Christen und auch andere "Gläubige" werden weniger Freude daran haben.

Vom gleichen Autor gibt es auch noch einen Roman (Ein keltischer Traum) und ein Buch mit Kurzgeschichten (Geschichten aus der Seele). Auch diese Bücher setzen sich teilweise und sehr kritisch mit der heutigen Gesellschaft auseinander.

#546: ein interessantes Buch Autor: OttavianiWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 19.02.2013, 21:21
    —
http://www.sueddeutsche.de/kultur/skandaloeses-kirchenbuch-tiefe-einblick-in-die-welt-der-scheinheiligen-1.1601830
habe ich soeben gefunden ich kann es ruhigen Gewissens empfehlen da der Autor ein guter Historiker ist

#547: Re: ein interessantes Buch Autor: Waschmaschine777 BeitragVerfasst am: 19.02.2013, 21:30
    —
Ottaviani hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/skandaloeses-kirchenbuch-tiefe-einblick-in-die-welt-der-scheinheiligen-1.1601830
habe ich soeben gefunden ich kann es ruhigen Gewissens empfehlen da der Autor ein guter Historiker ist


Zitat:
Lesbischer Sex, Giftmord, Neuscholastik: Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf enthüllt einen Skandal mit theologischer Dimension.


Gefällt mir nicht, diese Aufzählung. Lesbischer Sex ist doch in Ordnung; warum steht der neben den Verbrechen Giftmord und Neuscholastik?

#548: Re: ein interessantes Buch Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.02.2013, 23:05
    —
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Ottaviani hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/skandaloeses-kirchenbuch-tiefe-einblick-in-die-welt-der-scheinheiligen-1.1601830
habe ich soeben gefunden ich kann es ruhigen Gewissens empfehlen da der Autor ein guter Historiker ist


Zitat:
Lesbischer Sex, Giftmord, Neuscholastik: Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf enthüllt einen Skandal mit theologischer Dimension.


Gefällt mir nicht, diese Aufzählung. Lesbischer Sex ist doch in Ordnung; warum steht der neben den Verbrechen Giftmord und Neuscholastik?

Weil das aus der perversen Sicht der katholischen Kirche ist, die keinen Unterschied macht zwischen Sexualmoral und der Moral in Sachen Gewalt gegen andere.

Und scheinheilig ist sie in jeder Hinsicht, nicht nur, was das Sexuelle angeht.

fwo

#549: Re: ein interessantes Buch Autor: astarte BeitragVerfasst am: 19.02.2013, 23:14
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Weil das aus der perversen Sicht der katholischen Kirche ist, die keinen Unterschied macht zwischen Sexualmoral und der Moral in Sachen Gewalt gegen andere.
Ist aber anscheinend nicht nur einvernehmlicher lesbischer Sex gemeint.

#550: Re: ein interessantes Buch Autor: Kival BeitragVerfasst am: 19.02.2013, 23:48
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Weil das aus der perversen Sicht der katholischen Kirche ist, die keinen Unterschied macht zwischen Sexualmoral und der Moral in Sachen Gewalt gegen andere.
Ist aber anscheinend nicht nur einvernehmlicher lesbischer Sex gemeint.


Ja, allerdings wird dadurch so ein bisschen der Eindruck vermittelt, dass lesbischer Sex ja auch eigentlich gar nicht freiwillig wäre. Kommt mir hier zumindest so vor.

#551:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 20.02.2013, 00:45
    —
Ich denke die Reihung ist einfach reißerisch. Sobald von lesbischem Sex und Mord in einem Kloster geschrieben wird, kann man sicher sein, daß ein Großteil der Leser den Artikel lesen, und das Buch (warum soll das Buch eigentlich skandalös sein?) hat vermutlich auch gute Chancen auf dem Markt. Wenn im Titel nüchtern irgendwas über die in einigen Kirchenkreisen verbreitete Bigotterie und unheilsame Folgen geschrieben worden wäre, dann wäre es wohl nur halb so "unterhaltsam".

#552: Re: ein interessantes Buch Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.02.2013, 03:18
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Weil das aus der perversen Sicht der katholischen Kirche ist, die keinen Unterschied macht zwischen Sexualmoral und der Moral in Sachen Gewalt gegen andere.
Ist aber anscheinend nicht nur einvernehmlicher lesbischer Sex gemeint.


Ja, allerdings wird dadurch so ein bisschen der Eindruck vermittelt, dass lesbischer Sex ja auch eigentlich gar nicht freiwillig wäre. Kommt mir hier zumindest so vor.

Ich kann mit beiden Kommentaren nicht so viel anfangen: Es ist klar, dass das Ganze in einem religiösen Orden spielt, die Aussagen zum lesbischer Sex gelten für diese Geschichte und nur dafür. Und wenn ich von nicht einvernehmlichen Sex spreche, meine ich normalerweise nicht eine Gewalt, in die sich der Vergewaltigte einfach durch Anerkennung gemeinschaftlicher Regeln begibt wie die Regel des Gehorsams im einen religiösen Orden, noch dazu, wo das doch alles vom lieben Gott persönlich angeordnet wurde. Das sind die ganz normalen Riten des religiösen Gebrauchs von Menschen, der in meinen Augen immer ein Missbrauch ist - für Gläubige mag er auch ganz selbstverständlich sein. Und inwieweit es den Mädels Spaß bereitet hat (wegen der Freiwilligkeit dieses Sexes) ist für die gesamte Geschichte eigentlich unwesentlich. Die Unterhaltsamkeit entsteht hier nicht durch das Vokabular, sondern durch die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität und durch die Tatsache, dass bei den Beteiligten der Unterschied zwischen dem postulierten göttlichen Willen und einem Fake desselben zur eigen Erbauung und Belustigung weder wahrgenommen wird, noch wahrgenommen werden kann.

Ob das ganze nun reißerisch ist? Gibt es Bücher, die geschrieben werden, um nicht verkauft zu werden? Also ist es natürlich reißerisch. Aber während die Religösität des Einzelnen viele Facetten hat, ist die organisierte Religiösität, ob nun als Kirche oder als Orden, immer wesentlich machtbestimmt, sowohl durch persönliche als auch durch institutionelle Macht. Und wo es um Macht durch Menschen geht, geht es immer auch um Korrumpierbarkeit, Korruption, Erpressung in passiver und aktiver Form. Und das ist bei Organisationen, denen sich die Opfer selbst ausliefern ein Selbstgänger, über den ich mich nicht weiter unterhalten muss.

fwo
EDIT: Wortmüll entfernt, von dem ich nicht weiß, wie er hier reingekommen ist


Zuletzt bearbeitet von fwo am 20.02.2013, 10:22, insgesamt einmal bearbeitet

#553: Re: Interessantes Buch über eine (neue?) Weltanschauung Autor: kennstenich BeitragVerfasst am: 20.02.2013, 09:47
    —
Werner Otto hat folgendes geschrieben:
IHallo Freigeister

Ich möchte mal über ein vor einigen Monaten erschienenes Buch sprechen.
Es heisst: "Yin und Yang richtig verstehen". Autor: Werner Krieger


Ying und Yang ist nun nichts Neues.
Mit so christlich-kritischer Ausrichtung habe ich es aber noch nicht gelesen. Sonst war immer von "westlicher Gesellschaft" o.ä. die Rede.

#554:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 20.02.2013, 12:55
    —
"Skandalöses Kirchenbuch" - ob da wirklich was drinsteht, was nicht schon anno dunnemals von Otto Corvin in seinem Pfaffenspiegel verbreitet wurde? Na, vielleicht saftiger geschrieben, zu Corvins Zeiten durfte man noch nicht öffentlich "Scheiße" sagen, geschweige denn was anderes.

#555:  Autor: katholischWohnort: Marktl BeitragVerfasst am: 27.02.2013, 15:10
    —
weils heute aus traurigem Anlaß dazupasst : Empört euch von Stephane Haissel - ein sehr berühmtes Buch das auch schnell zu lesen ist weil es nicht zu dick ist.

#556:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 27.02.2013, 20:00
    —
katholisch hat folgendes geschrieben:
weils heute aus traurigem Anlaß dazupasst : Empört euch von Stephane Haissel - ein sehr berühmtes Buch das auch schnell zu lesen ist weil es nicht zu dick ist.

Noch nicht mal den Namen kannst du richtig schreiben. Hat dein Katholizismus dein Hirn völlig überwuchert?

#557:  Autor: katholischWohnort: Marktl BeitragVerfasst am: 28.02.2013, 11:34
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
katholisch hat folgendes geschrieben:
weils heute aus traurigem Anlaß dazupasst : Empört euch von Stephane Haissel - ein sehr berühmtes Buch das auch schnell zu lesen ist weil es nicht zu dick ist.

Noch nicht mal den Namen kannst du richtig schreiben. Hat dein Katholizismus dein Hirn völlig überwuchert?


Hessel, ich hab ihn unten eh wo richtig geschrieben. Außerdem tu ich mich mit französchischen Wörtern generell schwer, und ist/war der Hessel nicht eh ein Deutscher? ist er ursprünglich eh mehr deutsch ausgesprochen worden? Ich weiß es nciht. Aber - ich glaube, jeder weiß was gemeint ist, Herr Deutschrechtschreibprofessor!

#558:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 28.02.2013, 12:29
    —
Zitat:
Herr Deutschrechtschreibprofessor!

Deine Postings erwecken eher den Eindruck einer liederlichen Schlamperei. Es scheint, du könntest, wenn du nur wolltest. Aber dir ist es die Mühe nicht wert, und für die Scheißatheisten ist das wohl grade gut genug, was du da abläßt.

#559:  Autor: katholischWohnort: Marktl BeitragVerfasst am: 28.02.2013, 13:08
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Herr Deutschrechtschreibprofessor!

Deine Postings erwecken eher den Eindruck einer liederlichen Schlamperei. Es scheint, du könntest, wenn du nur wolltest. Aber dir ist es die Mühe nicht wert, und für die Scheißatheisten ist das wohl grade gut genug, was du da abläßt.



ja, da magst du im 1.Teil recht haben. aber nicht nur hier, ich schreib (wenn ich wo so im wwww.was schreib....ist mir das nicht so wichhtig, dass ich da 100x nachkrontrolliere, ob alles richtig ist......das tu ich mir einfach nicht an, nicht nur hier..... da kannst du allso beruhigt sein. (und so ein Wort , was tu da geschrieben hast, benutze ich doch nicht, ich habe ja Respekt vor den Anders- und Nichtdenkenden....

#560:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 28.02.2013, 13:32
    —
katholisch hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Deine Postings erwecken eher den Eindruck einer liederlichen Schlamperei. Es scheint, du könntest, wenn du nur wolltest. Aber dir ist es die Mühe nicht wert, und für die Scheißatheisten ist das wohl grade gut genug, was du da abläßt.


ja, da magst du im 1.Teil recht haben. aber nicht nur hier, ich schreib (wenn ich wo so im wwww.was schreib....ist mir das nicht so wichhtig, dass ich da 100x nachkrontrolliere, ob alles richtig ist......das tu ich mir einfach nicht an,..., ich habe ja Respekt vor den Anders- und Nichtdenkenden....


Anscheinend hast du eben keinen Respekt - der muss sich nämlich auch in etwas äußern - sonst ist es nur eine leere Hülse. Wenn es dir zu viel ist, ordentlich zu schreiben, dann gehen dir deine Leser - egal welche - am Ar... vorbei. Und wenn du immer so schreibst, heißt das nichts anders, als, dass dir alle anderen egal sind - was mich nicht verwundert - Glauber sind nun mal oft sehr egozentrisch. Mit den Augen rollen

Übrigens fand ich das Buch nur mäßig, mir waren es zu viele Plattitüden. "Und dann haben wir uns ein Stündchen empört - ach, das hat mal wieder gut getan!" Und jetzt wieder zur Tagesordnung.

#561:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 28.02.2013, 23:44
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
katholisch hat folgendes geschrieben:
weils heute aus traurigem Anlaß dazupasst : Empört euch von Stephane Haissel - ein sehr berühmtes Buch das auch schnell zu lesen ist weil es nicht zu dick ist.

Noch nicht mal den Namen kannst du richtig schreiben. Hat dein Katholizismus dein Hirn völlig überwuchert?


Halte Dich bitte an die Netiquette!

#562:  Autor: katholischWohnort: Marktl BeitragVerfasst am: 05.03.2013, 19:25
    —
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand.

#563:  Autor: Waschmaschine777 BeitragVerfasst am: 05.03.2013, 19:33
    —
katholisch hat folgendes geschrieben:
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand.


Gut oder schlecht?

#564:  Autor: katholischWohnort: Marktl BeitragVerfasst am: 05.03.2013, 19:36
    —
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
katholisch hat folgendes geschrieben:
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand.


Gut oder schlecht?



also - ich steh ja auf humorige Sachen (was ja hier nicht immer der Fall ist), schon vom Titel her bin ich positiv beeinflusst....(also, weit bin ich ja noch nciht gekommen...)

#565:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 05.03.2013, 20:10
    —
"...und Rezensionen" steht über dem Thread.
Wo ist hier eine? Dieser Thread ist sinnlos, wenn ihr weiterhin so schreibfaul bleibt.

#566:  Autor: katholischWohnort: Marktl BeitragVerfasst am: 05.03.2013, 20:12
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
"...und Rezensionen"





könnte fast von mir sein..... zwinkern








quote repariert. vrolijke

#567:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 05.03.2013, 20:37
    —
Ich habe vor einigen Tagen Primi Levis "Ist das ein Mensch?" gelesen. Primo Levi war ungefähr ein Jahr in einer Aussenstelle von Auschwitz interniert. Es ist bisher die eindringlichste Schilderung des KZ-Lebens, die ich gelesen habe. Ich würde das Buch zur Pflichtlektüre in Schulen machen (falls es sowas noch gibt). Woher kommt die Eindringlichkeit? Levi schildert einfach was geschehen ist. Er schreibt nicht, daß die Internierten ihren Status als Menschen verloren haben, sondern er schreibt wie sie als Stück bezeichnet werden. "Wieviel Stück sind es?" fragt jemand, und man versteht als Leser nicht sofort, was mit "Stück" gemeint ist. Er schildert wie unterschiedlich die Menschen im Lager sich verhalten haben, man kann nachvollziehen, wie die unsäglichen Schikanen und die Ungewissheit die Menschen verändert, und es nur wenigen gelingt, selbst unter diesem Druck nach unseren satten Maßstäben ihre Menschlichkeit zu wahren. Und wie es schließlich geschieht, daß die Fähigkeit zur Kooperation zurückkehrt, nachdem das Terrorsystem zusammengebrochen ist -ganz von selber- weil man sich auf niedrigem Niveau wieder selbst organisieren kann, das ist sehr lesenswert.

#568:  Autor: katholischWohnort: Marktl BeitragVerfasst am: 06.03.2013, 17:48
    —
zelig, hast du auch 'Das periodische System' von ihm gelesen?

#569:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 06.03.2013, 18:30
    —
katholisch hat folgendes geschrieben:
zelig, hast du auch 'Das periodische System' von ihm gelesen?


Nein. Du?

#570:  Autor: Murphy BeitragVerfasst am: 06.03.2013, 18:52
    —
zelig, wenn Du sowas gerne liest, empfehle ich Dir 'Als Gott und die Welt schliefen' des Bundesverdienstkreuzträgers Otto Schwerdt. Er hat uns in der Schule seinerzeit noch selbst aus dem Buch vorgelesen und erzählt wie das damals so war. Ich war fassungslos von seiner Schilderung, hätte fast geheult und hatte seitdem eine Stinkwut auf alle Nazis. Wenn es vergriffen ist, kann ich es Dir auch schicken (lassen).

#571: Die 19 größten Irrlehren des Christentums Autor: stratiatella BeitragVerfasst am: 09.03.2013, 14:13
    —
Hallo,

ich bin vor kurzem über ein Buch bei Amazon gestolpert, das so richtig mit der christlichen Religion und diesen unterdrückenden Glaubensvorstellungen aufräumt. Das hat mir sehr geholfen.
Ich war früher selbst lange sehr gläubig, bis ich irgendwann einfach nicht mehr konnte.
Ich hab mich nur noch von Gott abgelehnt, schlecht und sündig gefühlt. Ich hab nur noch das in der Bibel gelesen, wo ich überall nicht genüge und konnte einfach nicht mehr "heilig" und "lieb" sein.
Ich hab gemerkt, dass man seine "schlechten" Gefühle nicht unterdrücken darf, sondern sie auch ihre Berechtigung haben. Aber in der Bibel wird man dafür nur verdammt.

Wem es auch so geht mit dem Glauben, dem hilft das vielleicht auch:
http://www.amazon.de/Die-größten-Irrlehren-Christentums-ebook/dp/B005HXACJO/ref=sr_1_sc_1?ie=UTF8&qid=1362671667&sr=8-1-spell

#572:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 09.03.2013, 14:31
    —
Erst einmal willkommen Stratiatella

Winken

und schön dass Du Dich von dieser Religion hast lösen können,

jedoch,

ohne das Buch und den Autor zu kennen, vermute ich leichten Esoeinfluss und nichts anderes als Ablehnung von christlichen Glaubensvorstellungen - um diese durch andere zu ersetzen.

Grund meiner Vermutung ist der Text zum Autor dieses Buches:

http://www.amazon.de/Mark-Wahl/e/B0098I7WNI/ref=ntt_athr_dp_pel_1/277-7713293-8026566

Zitat:
Bei seiner Arbeit geht es Dr. Mark Wahl (www.markwahl.de) um die Stärkung der Selbstheilungskräfte, um das Erkennen, das wir unsterbliche, geistige und göttliche Wesen sind, aber auch konrket um die Arbeit an uns selbst und an der Auflösung geistiger und seelischer Blockaden.

2009 erschien sein erstes Buch die "Selbstermächtigung des Menschen". Es ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Glaubensinhalten des Christentums, aber auch des Atheismus und zeichnet eine neue, evolutionäre und spirituelle Weltsicht. Ein zentraler Inhalt des Buches ist die Aufforderung zur "Eigenverantwortung".


und wenn ich sowas lese,
setzen bei mir schon automatisch alle Selbstschutzkräfte ein zwinkern

Ansonsten posten wir Buchvorstellungen erst einmal in anderen Threads,
sonst wäre es nämlich Werbung, die hier im Forum verboten ist.

Gruß
RAW

#573:  Autor: VobroWohnort: Wuppertal BeitragVerfasst am: 09.03.2013, 14:56
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Erst einmal willkommen Stratiatella

Winken

und schön dass Du Dich von dieser Religion hast lösen können,

jedoch,

ohne das Buch und den Autor zu kennen, vermute ich leichten Esoeinfluss und nichts anderes als Ablehnung von christlichen Glaubensvorstellungen - um diese durch andere zu ersetzen.

Grund meiner Vermutung ist der Text zum Autor dieses Buches:

http://www.amazon.de/Mark-Wahl/e/B0098I7WNI/ref=ntt_athr_dp_pel_1/277-7713293-8026566

Zitat:
Bei seiner Arbeit geht es Dr. Mark Wahl (www.markwahl.de) um die Stärkung der Selbstheilungskräfte, um das Erkennen, das wir unsterbliche, geistige und göttliche Wesen sind, aber auch konrket um die Arbeit an uns selbst und an der Auflösung geistiger und seelischer Blockaden.

2009 erschien sein erstes Buch die "Selbstermächtigung des Menschen". Es ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Glaubensinhalten des Christentums, aber auch des Atheismus und zeichnet eine neue, evolutionäre und spirituelle Weltsicht. Ein zentraler Inhalt des Buches ist die Aufforderung zur "Eigenverantwortung".


und wenn ich sowas lese,
setzen bei mir schon automatisch alle Selbstschutzkräfte ein zwinkern

Ansonsten posten wir Buchvorstellungen erst einmal in anderen Threads,
sonst wäre es nämlich Werbung, die hier im Forum verboten ist.

Gruß
RAW


Na klar ist das Werbung, was denn sonst.

#574: Verwirrend - diese irren Götter und Lichtwesen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 09.03.2013, 15:21
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Erst einmal willkommen Stratiatella

Winken

und schön dass Du Dich von dieser Religion hast lösen können,

jedoch,

ohne das Buch und den Autor zu kennen, vermute ich leichten Esoeinfluss und nichts anderes als Ablehnung von christlichen Glaubensvorstellungen - um diese durch andere zu ersetzen.

Grund meiner Vermutung ist der Text zum Autor dieses Buches:

http://www.amazon.de/Mark-Wahl/e/B0098I7WNI/ref=ntt_athr_dp_pel_1/277-7713293-8026566

Zitat:
Bei seiner Arbeit geht es Dr. Mark Wahl (www.markwahl.de) um die Stärkung der Selbstheilungskräfte, um das Erkennen, das wir unsterbliche, geistige und göttliche Wesen sind, aber auch konrket um die Arbeit an uns selbst und an der Auflösung geistiger und seelischer Blockaden.

2009 erschien sein erstes Buch die "Selbstermächtigung des Menschen". Es ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Glaubensinhalten des Christentums, aber auch des Atheismus und zeichnet eine neue, evolutionäre und spirituelle Weltsicht. Ein zentraler Inhalt des Buches ist die Aufforderung zur "Eigenverantwortung".


und wenn ich sowas lese,
setzen bei mir schon automatisch alle Selbstschutzkräfte ein zwinkern

Ansonsten posten wir Buchvorstellungen erst einmal in anderen Threads,
sonst wäre es nämlich Werbung, die hier im Forum verboten ist.

Gruß
RAW


ha,
ich hätte beim Autor zum 2011 einfach das Fenster öffnen sollen, denn darin verät er zu dem Buch:

Zitat:
2011 erschien das eBook "Die 19 größten Irrlehren des Christentums", das sich den zentralen Glaubenssätzen und Glaubenslehren der heutigen christlichen Theologie widmet. Das Christentum hat auch seine guten Seiten, denn es spricht von Engeln, der Liebe und Gott. Doch es verwirrt auch viele Menschen, da zentrale Glaubenssätze nicht göttlichen Urpsrungs sind, sondern Menschenwerk.


Gröhl... Gröhl... Gröhl...

Stratietella - und wie trennt dieser Dr. Snuggles, pardon, der war ein richtiger Dr, ja wie trennt denn Herr Mark denn nun das verwirrende Menschenwerk von dem Geschreibsel und den Gedanken von Gott, Göttern und Engeln sowie sonstigem Allzudurchsichtigem.

würde dann doch gerne wissen
RAW

#575: Re: Die 19 größten Irrlehren des Christentums Autor: katholischWohnort: Marktl BeitragVerfasst am: 11.03.2013, 20:48
    —
stratiatella hat folgendes geschrieben:
Hallo,

ich bin vor kurzem über ein Buch bei Amazon gestolpert, das so richtig mit der christlichen Religion und diesen unterdrückenden Glaubensvorstellungen aufräumt. Das hat mir sehr geholfen.
Ich war früher selbst lange sehr gläubig, bis ich irgendwann einfach nicht mehr konnte.
Ich hab mich nur noch von Gott abgelehnt, schlecht und sündig gefühlt. Ich hab nur noch das in der Bibel gelesen, wo ich überall nicht genüge und konnte einfach nicht mehr "heilig" und "lieb" sein.
Ich hab gemerkt, dass man seine "schlechten" Gefühle nicht unterdrücken darf, sondern sie auch ihre Berechtigung haben. Aber in der Bibel wird man dafür nur verdammt.

Wem es auch so geht mit dem Glauben, dem hilft das vielleicht auch:
http://www.amazon.de/Die-größten-Irrlehren-Christentums-ebook/dp/B005HXACJO/ref=sr_1_sc_1?ie=UTF8&qid=1362671667&sr=8-1-spell



nachträgliches Willkommen auch hier von mir. Sehr glücklich

#576:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 12.03.2013, 22:59
    —
Elliott Hall - Den ersten Stein

Wird als Thriller verkauft. Eine konventionelle Kriminalromanhandlung. Die Evangelikalen haben die Macht in den USA übernommen; die Beschreibung von diesem Hintergrund ist so glaubwürdig und so annehmbar, dass man sich fragt, warum es eigentlich noch nicht dazu gekommen ist. Gut.

#577:  Autor: katholischWohnort: Marktl BeitragVerfasst am: 13.03.2013, 18:20
    —
katholisch hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
katholisch hat folgendes geschrieben:
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand.


Gut oder schlecht?



also - ich steh ja auf humorige Sachen (was ja hier nicht immer der Fall ist), schon vom Titel her bin ich positiv beeinflusst....(also, weit bin ich ja noch nciht gekommen...)




so....das bisserl was ich schon hab von den 400 seiten, nicht schlecht für den Anfang. ich berichte dann mehr darüber wenn ich weiter bin...

#578:  Autor: Murphy BeitragVerfasst am: 19.03.2013, 18:19
    —
Ab da wo die Odyssee beginnt, hat Odysseus eigentlich nur Glück. Er wird freundlich aufgenommen und bewirtet, mit Geschenken versehen und nach Hause geschickt. Zuerst von Kalypso, die ihm alles Nötige für die Heimfahrt entwirft, dann von Nausikaa, dann von Alkinoos, dann, auf Ithaka, von Athene selbst, dann von Eumaios und schließlich stellt es - mit Hilfe der Götter - kein großes Problem für ihn dar, sich der gewaltigen Schar von über Hundert Freiern zu entledigen.
Je weiter er aber in die Vergangenheit reist in seinen Erzählungen am Hofe des Phäakenkönigs, desto schlimmer und grausamer sind seine Abenteuer, in fortlaufender Chronologie werden die Erlebnisse immer 'harmloser' - im Großen und Ganzen: Erst der Trojanische Krieg, dann die Kikonen, welche ganze Teile seiner Flotte vernichten, die Lotophagen, welche sie binden, der schreckliche Polyphem, der immer noch 12 Gefährten verspeist. Es folgt Äiolos, der sie bereits freundlich aufnimmt und erst beim zweiten Anlauf erbittert verjagt, Kirke, die dank Hermaias Odysseues selbst bereits wohlgesonnen ist und der Besuch im Totenreich, wo die Schatten selbst niemandem etwas anhaben können. Die Sirenen, Skylla und Charybdis liegen nur am Weg und fordern ihren Tribut von den Passanten, werden aber selbst weder besucht noch - auf Kirkes ausdrücklichen Rat hin - bekriegt. Auf der Insel des Helios begegnen ihnen die heiligen Rinder, an denen sich die Mannschaft von Odysseus ausgiebig satt isst, wofür sie aber bestraft wird und später im Meer versinkt.
Richtet man den Focus auf Odysseus, scheinen die Gefahren immer harmloser zu werden, zumindest könnte man - von einem gewissen Standpunkt aus - diesen Eindruck gewinnen. Zu Beginn auf Ogygia ist Odysseus allein und beweint sein jammervolles Schicksal und die Entfernung von seiner Familie, aus eigener Kraft baut er sich ein Floss und gelangt nach wildem Sturm zu den ruderliebenden Phäaken. Hier gibt er ausführlich Rechenschaft, gelangt schließlich nach Hause und bewältigt die durchaus reale Gefahr, die die schwelgenden Freier für ihn und seine Familie darstellen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, auf Ogygia durchlebt Odysseus eine 'kopernikanische Wende' nach paranoiden Wahnvorstellungen und dem Gefühl verfolgt und von den Göttern verflucht zu sein. Oder aber er kommt nach einem schweren Trauma, einem posttraumatischem Belastungssyndrom etwa, ausgelöst durch den langen Trojanischen Krieg, langsam wieder zu sich und findet zurück zu der Normalität wohlwollender Menschen.

Hmm....

#579:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.03.2013, 19:34
    —
Zitat:
Imagine Economy.
Neoliberale Metaphern im wirtschaftspolitischen Diskurs


Der Sammelband verfolgt neoliberale Metaphern und spürt die sich hinter den Sprachbildern verbergenden Implikationen auf.


http://www.kritisch-lesen.de/rezension/sprache-des-neoliberalismus


In diesem Sammelband zeigen verschiedene Autoren einige Parallelen zwischen *neoliberaler* und faschistischer Sprache auf. Zum Beispiel werden - durch die neoliberale Sprache - Erscheinungen der bürgerlichen Gesellschaft mit naturhaften und biologischen Metaphern beschrieben und dadurch die Kategorie der Gesellschaft negiert.

Wie sagte bereits Margret Thatcher: "Es gibt keine Gesellschaft"

...-

#580:  Autor: Magyar BeitragVerfasst am: 21.03.2013, 22:54
    —
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Wilhelm Reich
-Die Massenpsycholgie des Faschismus(Ausgabe aus den 1930er Jahren)
-Der Einbruch der sexuellen Zwangsmoral
-Die sexuelle Revolution
-Charakteranalyse
-Rede an den kleinen Mann
-Christusmord
-Die Funktion des Orgasmus (Ausgabe aus den 1920er Jahren, da gleichnamiges Buch, dass heute im Handel ist, völlig andere texte enthält.)
-Leidenschaft der Jugend
-Menschen im Staat


In Antiquariaten (online www.zvab.com) bekommt man einige seiner Werke als billigste Raubdrucke aus den 1960er Jahren aus der Studentenbewegung. Diese enthalten auch zumeist die Originalversionen seiner Texte.
Die modernen Ausgaben(zb KiWi und Fischer Tb) basieren auf von R. angefertigten Revisionen aus den 1940er Jahren, die aber vieles aus seiner leider verwirrten Spätphase enthalten.

Über Reich kann ich wärmstens empfehlen:
aus der Reihe Rowohlt-(Bild-)Monographien:
Bernd A. Laska
Wilhelm Reich.
(Ich finde keine der bei weiten voluminöseren Biografien über ihn kommt an dieses prägnante Werk heran.)


Weiters über ihn/seine Werke:

Fritz Erik Hoevels
Wilhelm Reichs Beitrag zur Psychoanalyse

Fallend/Nitzschke(Hg.)
Der >Fall< Wilhelm Reich


Andere Bücher;
Friedrich Heer
Der Glaube des Adolf Hitler


Viktor Klemperer
LTI


Deschner
-Kriminalgeschichte des Christentums(bisher 7 Bände)
-Oben ohne. (Besonders der Untertitel: Für einen götterlosen Himmel und eine priesterfreie Welt. hat es mir angetan.)
-Das Kreuz mit der Kirche
-Die Politik der Päpste im 20. Jh.

Douglas Adams
Per Anhalter durch die Galaxis (+alle Fortsetzungen, obwohl die letzte schon abfällt)

Robert Kurz
Schwarzbuch des Kapitalismus


Hallo!

Selbst in einem Forum wie diesen bin ich überrascht Friedrich Heer zu begegnen, Christ und doch unbestechlich seriöser Historiker von europäischem Rang. Doch, doch, so etwas gibt es es. Ich habe alles von Friedrich Heer gelesen, und in persönlichem Gespräch, er war ein Studienkollege und Freund meines Schwiegervaters, Dinge, Ereignisse und Zusammenhänge aus dem Inneren der Kirche erfahren, da würde es selbst Deschner die Haare aufstellen.

#581:  Autor: katholischWohnort: Marktl BeitragVerfasst am: 27.03.2013, 15:19
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
katholisch hat folgendes geschrieben:
zelig, hast du auch 'Das periodische System' von ihm gelesen?


Nein. Du?



ich habs zumindest wiedergefunden....

#582:  Autor: bernard BeitragVerfasst am: 02.04.2013, 20:19
    —
Habe ich heute Nachmittag gelesen: Grüner Gutmensch gegen den bösen Islamismus . Wurde auf wissenbloggt, aber auch PI-News und etlichen anderen Seiten vorgestellt und hörte sich dort interessant an.

Ein junger, schwuler Lehrer, der sich politisch den Grünen verbunden fühlt, hält nicht viel vom Multikulturalismus und will diesem eine (linke) Leitkultur entgegensetzen. Zwar eine kurzweilige, allgemeinverständliche Streitschrift, allerdings - dem Format geschuldet - ohne Tiefgang. Ich konnte keine Erkenntnisse aus dem Buch ziehen, da er nur oberflächlich das anschneidet, was ähnlich schon von diversen anderen Autoren detaillierter und überzeugender beschrieben wurde und auch schon durch Medien wie der Zeit aufgegriffen wurde. Wer das alles jedoch verschlafen hat, .... Interessant wurde es nur an den wenigen Stellen, die einen autobiographischen Bezug aufweisen - etwa wenn er über seine Beratungstätigkeiten für den LSVD schreibt (er lernte darüber islam-stämmige, junge Homosexuelle kennen, die sich später das Leben nahmen) oder seinen Kontakt mit der "Rentner- und Hausfrauengruppe" Pro-Deutschland schildert.

Wer das Buch haben will, kann mir ein PM schicken. Ich benötige es nicht mehr und verlose es daher unter Teilnehmern dieses Forums, die mir darlegen können, dass ich wegen Ihnen zum nächsten Briefkasten laufen soll. (Verheizen kann ich es auch selbst, Papier zum Ofen anmachen ist stets knapp, seit das Internet die Tageszeitung ersetzt hat ). Migranten, Homosexuelle und Veganer werden im Zweifelsfall bevorzugt.

#583:  Autor: mondkalbnaturWohnort: Wien/Paderborn BeitragVerfasst am: 14.04.2013, 23:16
    —
hat jemand "Aus der Mitte entspringt ein Fluss" von Norman Maclean gelesen?

ich habe einen Filmabend übers Angeln vor mir - ich möchte gerne den dazugehörigen
Film zeigen und bin noch nicht so recht sicher, ob es eine gute Auswahl ist.

#584:  Autor: Murphy BeitragVerfasst am: 27.04.2013, 12:05
    —
Die Parabel 'vor dem Gesetz' in Kafkas Process ist schnell und einfach erklärt:
Du hast dein ganzes Leben lang die Möglichkeit es zu tun. Das ist das, was das Gesetz verlangt. Dann nicht mehr.

- Murphy

#585:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 25.05.2013, 16:54
    —
Ich habe vor kurzem Gabriele Kubys "Die globale sexuelle Revolution" durchgelesen. Einen guten Teil der Argumentation Kubys kann ich durch vorhandenes Wissen, teils durch Foren (vor allem auch hier), Internetrecherche und Internetartikel u.a. erworben, schon als falsch, voreingenommen oder unlogisch etc. zurückweisen. Aber eben auch nicht alles. Ich möchte mich etwas mehr mit der Gender-Theorie , Sexualität und dem Diskurs zwischen Gender-Befürworter und Gender-Gegner beschäftigen. Habt ihr da Literaturhinweise, irgendwelche Autoren die konkret auf Argumente der (meist) religiösen Gegner eingehen?

#586:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 27.05.2013, 19:03
    —
Kann da niemand auf entsprechende Literatur verweisen? Weinen

#587:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 27.05.2013, 19:08
    —
Vllt skizzierst du mal Kubys Thesen grob. Manche hier kennen Kubys Thesen nicht und können sie daher auch nicht widerlegen. Wenn du aber genau erklärst, was sie vertritt, fallen den anderen dann doch noch ein paar Gegenargumente ein.

Ich finde es auch nicht ganz so wichtig, gegen sie zu argumentieren. Wo ist bitte ihr großer gesellschaftlicher Rückhalt? Manche Personen kann man getrost links liegen lassen.

#588:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 27.05.2013, 19:10
    —
Na gut, ich versuche das sobald ich Zeit habe mal zu konkretisieren, jetzt gerade geht es nicht.

#589: Heiko Heinisch/Nina Scholz, Europa, Menschenrechte und Islam - ein Kulturkampf? Autor: StandpunktWohnort: Chattischer Bibelgürtel BeitragVerfasst am: 29.08.2013, 13:22
    —
Heiko Heinisch/Nina Scholz,
Europa, Menschenrechte und Islam – ein Kulturkampf?
Wien 2012, 303 S., € 24,90

Der Historiker Heiko Heinisch und die Politologin Nina Scholz, sezieren unaufgeregt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen europäischen Gesellschaften und solchen, die vom Islam mehr oder weniger beeinflusst sind. Sie vergleichen Meinungsfreiheit, Judenfeindschaft, Religionsfreiheit, Menschenrechte, Toleranz uvam.

Hier einige Passagen aus dem Buch:

„Die Behauptung, der Islam sei eine tolerante Religion, muss sich in Realität und Praxis überprüfen lassen; sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart. Auch die Inquisition lässt sich nicht mit einem Verweis auf das biblische Gebot der Nächstenliebe aus der Welt schaffen.“ (S. 49).

„In der Geschichte der islamischen Welt, in der sich eine Philosophie, die das Recht des Einzelnen in den Mittelpunkt stellt, nicht entwickelt hat, wurde Religionsfreiheit stets als Kollektivrecht begriffen, ein Verständnis, an dem sich bis heute nicht viel geändert hat…………..Wer sich von der Religionskritik eines Anderen beleidigt fühlt, fühlt sich letztlich von der Existenz dieses Anderen beleidigt.“ (S. 173/74, fett von mir).

„Eine Meinungsäußerung hingegen als moralisch unverantwortlich zu bezeichnen, und sie möglichst verhindern oder verbieten zu wollen, weil sie Gefühle verletzt, beleidigt oder parodiert, geht am Kern der Menschenrechte vorbei und würde darauf hinauslaufen, das Recht auf Meinungsäußerung auf wohlgefällige, beziehungsweise in den Augen der jeweiligen Kritiker akzeptable Äußerungen einzuschränken.“ (S. 81).

„Die Charta (der Hamas) erklärt unter Berufung auf einen Hadith, der Prophet habe gelehrt, dass die Zeit der Auferstehung nicht anbrechen würde „bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstrecken, welche ausrufen: Oh Muslim! Da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn“ (S. 140).

„Der Multikulturalismus stellt insofern ein Gegenkonzept zu den universalen Menschenrechten dar, als er deren weltweite Geltung bestreitet und den Versuch ihrer Durchsetzung als kulturimperialistisch beziehungsweise eurozentrisch kritisiert.“ (S. 299).


Aus den umfangreichen Recherchen des lesenswerten Buches geht hervor, dass bei den untersuchten Bereichen derzeit noch erhebliche Unvereinbarkeiten bestehen. Besonderes Augenmerk sollte deshalb den Funktionären religiöser Organisationen und Parteien in Europa gelten, die sich sehr bemühen mittels verbaler Nebelwürfe islamkonformeren Vorstellungen von Menschenrechten mehr Geltung zu verschaffen. Wer die UN-Menschenrechte für unverhandelbar hält, wird derartige Ambitionen mit der gebotenen Wachsamkeit verfolgen.

#590:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 29.08.2013, 13:55
    —
In ihrem mehr als lesenswerten Gegenentwurf "Irgendwas is immer" zu unserer Wohneinheitsbreigesellschaft mit ihrer graugrauen Außenwirkung, wirbt die allseits bekannte und beliebte Moderatorin für Toleranz gegenüber bunten Farben und ungewöhnlichen Formen um das Ziel eines jeden Menschen zu offenbaren. Die eigene Szene-Bar.
Frech und fröhlich beschreibt sie die Begegnung zweier Menschen die in ihrer Unterschiedlichkeit doch so viel gemeinsam haben.
https://www.amazon.de/Irgendwas-immer-Tine-Wittler/dp/350211031X

edit: Mist, falscher Thread? Am Kopf kratzen

#591:  Autor: Garfield BeitragVerfasst am: 29.08.2013, 16:17
    —
Die Feindseligkeiten der muslimischen Region dieser Welt gegenüber "dem Westen" hat doch erst begonnen als "der Westen" sich in imperialistischer Manier dort massiv eingemischt hat.

Im Gegenteil, "wir" haben dort genau wie in Afrika sämtliche gewachsene Regierungsstrukturen und Staatsgebilde zerstört und die Kultur zu einer minderwertigen Kultur degradiert.

Afgahnistan: Ein Land das die in den 70ern durchreisenden Hippies als gastfreundliche Idylle kennengelernt haben. Kashmir: Bis vor 50 Jahren ein friedliches Mulit-Kulti Land.

Ich denke ein fremder Kulturkreis hat ein Recht grundlegend andere Denkgewohnheiten zu haben wie der unsere, vor allem wenn die Radikalisierung dieses Kulturkreises vorrangig auch auf Intervention VON AUSSEN zurückzuführen ist.


Und man sollte auch nicht vergessen daß zu Zeiten wo hier das Mittelalter und höchste christliche Intoleranz geherrscht hat Städte wie Baghdad unter islamischer Regierung relativ fortschrittlich und tolerant dem "Fremden" gegenüber waren. Immerhin ist es dem arabischen Kulturkreis zu verdanken daß ettliche antike Texte bis heute überlebt haben.


Und dann schaut euch doch mal an wie lange es hier zB eine einigermassene Gleichberechtigung von Frauen gibt. Unsere Generation dürfte so die erste sein wo das ernsthafter zum Tragen kommt. Also wo ist "der Westen" hier so wunderbar fortschrittlich im Gegensatz zum hinterwäldlerischen Islam?
Und dann schauen wir uns mal säkular-westliche Staaten wie die USA an, was die im 20./21. Jhdt so getrieben haben auf der Welt - ich denke da kann man ganz schnell auffordern mal erst vor der eigenen Türe zu kehren bevor man mit dem Finger auf "die Moslems" zeigt.


Radikal und gewaltätig werden Menschen nicht aufgrund eines religiösen Buchs. Das hat ganz andere Gründe. Die Religon gibt dann halt ggf auch einen Text her auf den man das gründen kann. Aber auch Angehörige von Religionen wo dafür absolut NIX in irgendwelchen Schriften zu finden ist können auf diese Weise gewalttätig werden. Siehe zB die Unterdrückung der Tamilen durch die buddhistischen Singhalesen auf Sri Lanka. Buddha hat nun wirklich absolut NIX von sich gegeben das man als Rechtfertigung für Gewalt deuten könnte.

#592:  Autor: StandpunktWohnort: Chattischer Bibelgürtel BeitragVerfasst am: 29.08.2013, 21:48
    —
Hallo Garfield,
der Zusammenhang Deines Beitrages mit meiner Buchrezension erschließt sich mir zwar nicht, dennoch möchte ich einige Fehldeutungen Deinerseits korrigieren.
Mein Beitrag fordert nicht zum "Islam-Bashing" auf, sondern weist lediglich auf schwer zu lösende Probleme hin, wenn gewisse "islamische" Gepflogenheiten nach Europa verpflanzt werden sollen.

Garfield hat folgendes geschrieben:
Die Feindseligkeiten der muslimischen Region dieser Welt gegenüber "dem Westen" hat doch erst begonnen als "der Westen" sich in imperialistischer Manier dort massiv eingemischt hat.


Die Feindseligkeiten der muslimischen Region gegenüber Christen und Andersgläubigen - eine kulturelle Einheit "Westen" gab es ja noch nicht - haben bereits mit der Gründung der islamischen Religion begonnen. Der Koran enthält zudem viele christen-und judenfeindliche Äußerungen.

Garfield hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil, "wir" haben dort genau wie in Afrika sämtliche gewachsene Regierungsstrukturen und Staatsgebilde zerstört und die Kultur zu einer minderwertigen Kultur degradiert.


Gewachsene Staatsgebilde wurden lange vor dem "Westen" von den Muslimen zerstört, nämlich bei ihren Eroberungszügen gegen das sassanidische Persien und das Byzantische Reich. Diese Angriffe waren völlig unprovoziert und dienten allein dem Gewinn von Beute und Macht.

Garfield hat folgendes geschrieben:
Afgahnistan: Ein Land das die in den 70ern durchreisenden Hippies als gastfreundliche Idylle kennengelernt haben. Kashmir: Bis vor 50 Jahren ein friedliches Mulit-Kulti Land.


Afghanistan bis vor 50 Jahren ein friedliches "Multikultiland"? Das musst Du mal näher begründen. Es war - und ist - wohl eher ein "Multi-Stämme-Land" mit einer langen Tradition von Stammeskriegen. Diese angebliche Idylle wurde übrigens nicht vom Westen zerstört, sondern durch dem Einmarsch der Sowjettruppen 1979.

Garfield hat folgendes geschrieben:
Ich denke ein fremder Kulturkreis hat ein Recht grundlegend andere Denkgewohnheiten zu haben wie der unsere, vor allem wenn die Radikalisierung dieses Kulturkreises vorrangig auch auf Intervention VON AUSSEN zurückzuführen ist.


Das ist ein gutes Beispiel für den von Heinisch/Scholz angesprochenen Multikulturalismus, der die Existenz von unveräußerlichen Rechten des Individuums zugunsten von Rechten eines Kollektivs negiert. Im Kollektiv hat ein Mensch nur als Teil des Kollektivs Rechte, solange er dessen Normen befolgt. Tut er das nicht, wird er rechtlos und vogelfrei (wie z.B. beim Verlassen des Islams). Eine solche Konzeption von Menschenrechten hat hier keinen Platz, und darum geht es in diesem Buch.

Garfield hat folgendes geschrieben:
Und man sollte auch nicht vergessen daß zu Zeiten wo hier das Mittelalter und höchste christliche Intoleranz geherrscht hat Städte wie Baghdad unter islamischer Regierung relativ fortschrittlich und tolerant dem "Fremden" gegenüber waren. Immerhin ist es dem arabischen Kulturkreis zu verdanken daß ettliche antike Texte bis heute überlebt haben.


Das europäische Mittelalter umfasst die Zeit von ca. 500 bis ca. 1500. In diese Zeit fällt z.B. die Lex Visigothorum mit der rechtlichen Gleichheit aller Bürger, ferner - da wir gerade in Spanien sind - die Stadtrechte in den christlichen Königreichen sowie die "Siete Partidas" von Alfonso X, in denen die religiösen Minderheiten teilweise besser gestellt waren als die Dhimmis im Kalifat. Die "Toleranz" im Kalifat von Baghdad ebenso wie dem von Cordoba gegenüber den religiösen Minderheiten beinhaltete deren institutionalisierte Diskriminierung (Dhimigesetze nachlesen!)
Die von Dir erwähnten antiken Texte waren vor allem griechische, persische und indische Texte; an den lateinischen bestand kein Interesse. Diese Texte wurden teils ehrlich gekauft, teils schlicht als Kriegsbeute aus den byzantinischen Klöstern fortgeschafft. Diese Klöster überlebten die Kriegzüge nicht und somit auch nicht deren Bibliotheken. Ohne die muslimische Invasion - siehe oben - wären noch viel mehr griechische Schriften aus den byzantinischen Klöstern der Nachwelt erhalten geblieben.

Garfield hat folgendes geschrieben:
Und dann schaut euch doch mal an wie lange es hier zB eine einigermassene Gleichberechtigung von Frauen gibt. Unsere Generation dürfte so die erste sein wo das ernsthafter zum Tragen kommt. Also wo ist "der Westen" hier so wunderbar fortschrittlich im Gegensatz zum hinterwäldlerischen Islam?

Die Gleichberechtigung wurde in der Tat erst in historisch sehr naher Vergangenheit erkämpft. Das ändert aber nichts daran, dass dies gegenüber dem Islam ein großer zivilisatorischer Fortschritt ist.

Garfield hat folgendes geschrieben:
Und dann schauen wir uns mal säkular-westliche Staaten wie die USA an, was die im 20./21. Jhdt so getrieben haben auf der Welt - ich denke da kann man ganz schnell auffordern mal erst vor der eigenen Türe zu kehren bevor man mit dem Finger auf "die Moslems" zeigt.


Die USA befinden sich nach meinem Kenntnisstand nicht in Europa. Sie liegen somit außerhalb des Themas dieses Buches.
Dieses Buch behandelt nicht die Ursachen von Radikalität und Gewalt. Deshalb gehe ich auf den letzten Absatz nicht mehr ein.


Garfield hat folgendes geschrieben:
Radikal und gewaltätig werden Menschen nicht aufgrund eines religiösen Buchs. Das hat ganz andere Gründe. Die Religon gibt dann halt ggf auch einen Text her auf den man das gründen kann. Aber auch Angehörige von Religionen wo dafür absolut NIX in irgendwelchen Schriften zu finden ist können auf diese Weise gewalttätig werden. Siehe zB die Unterdrückung der Tamilen durch die buddhistischen Singhalesen auf Sri Lanka. Buddha hat nun wirklich absolut NIX von sich gegeben das man als Rechtfertigung für Gewalt deuten könnte.


quote gerichtet. vrolijke

#593:  Autor: katta BeitragVerfasst am: 29.09.2013, 10:28
    —
Garfield hat folgendes geschrieben:


Radikal und gewaltätig werden Menschen nicht aufgrund eines religiösen Buchs. Das hat ganz andere Gründe. Die Religon gibt dann halt ggf auch einen Text her auf den man das gründen kann. Aber auch Angehörige von Religionen wo dafür absolut NIX in irgendwelchen Schriften zu finden ist können auf diese Weise gewalttätig werden. Siehe zB die Unterdrückung der Tamilen durch die buddhistischen Singhalesen auf Sri Lanka. Buddha hat nun wirklich absolut NIX von sich gegeben das man als Rechtfertigung für Gewalt deuten könnte.


Die radikalen und gewalttätigen Texte der Religionen wurden von Menschen geschrieben - danach bildete sich dann die Religion aus. Und wenn viel gelesene und verehrte Bücher nach Gewalt gegen Andersgläubige aufrufen oder sie auch nur als normal darstellen, hat das schon große Auswirkungen auf die gläubigen Menschen. Dies gilt für den Koran ebenso wie für die Bibel und andre Religionstexte.

#594:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.09.2013, 11:09
    —
katta hat folgendes geschrieben:
.....
Die radikalen und gewalttätigen Texte der Religionen wurden von Menschen geschrieben...

Geschockt Gibt es auch Texte der Religionen, die nicht von Menschen geschrieben wurden?
Oder haben die nur radikale und gewalttätige Texte?

fwo

#595:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 29.09.2013, 13:00
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
katta hat folgendes geschrieben:
.....
Die radikalen und gewalttätigen Texte der Religionen wurden von Menschen geschrieben...

Geschockt Gibt es auch Texte der Religionen, die nicht von Menschen geschrieben wurden?
Oder haben die nur radikale und gewalttätige Texte?

fwo

Götter sind schreibfaul, sie brauchen immer mindestens einen Mensch, dem sie ihre göttlichen Texte zur Niederschrift diktieren. Der Gott der Juden und Christen hatte dazu erst den Moses, und später dann die Propheten. Allah diktierte sogar seinen Koran dem Mohammed, der nicht lesen und schreiben konnte und das ihm diktierte an einen Schreiber weiterdiktierte. Wenigstens der Gott der Mormonen lieferte seine Botschaft schriftlich auf goldene Platten graviert. Aber der Herr Smith, dem ein Engel diese leihweise zur Abschrift gab, konnte merkwürdigerweise zwar lesen, aber nicht schreiben, er diktierte den Text seinem Schwager.
Jehova/Jahwe konnte allerdings schreiben, bekanntlich ließ er sich ja mal dazu herab, in einem Palast ein Grafitti an die Wand zu sprühen "mene mene tekel upharsin" oder so ähnlich.

#596:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 29.09.2013, 13:09
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
katta hat folgendes geschrieben:
.....
Die radikalen und gewalttätigen Texte der Religionen wurden von Menschen geschrieben...

Geschockt Gibt es auch Texte der Religionen, die nicht von Menschen geschrieben wurden?
Oder haben die nur radikale und gewalttätige Texte?

fwo

Götter sind schreibfaul, sie brauchen immer mindestens einen Mensch, dem sie ihre göttlichen Texte zur Niederschrift diktieren.....

Richtige, echte, wahrhaftige Götter(TM) könnten einfach Bücher so entstehen lassen, dass wer immer sie liest, sie in seiner Sprache und Auslegung verstehen könnte. Der Umweg über unvollkommene Menschen, die auch noch ständig fehlinterpretieren und dann umdeuten müssen, wäre einem richtig echten Gott sicherlich ein nicht hinnehmbares Gräuel.

#597:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 28.10.2013, 18:27
    —
Gian Domenico Borasio: Über das Sterben. Was wir wissen. Was wir tun können. Wie wir uns darauf einstellen können. Ungekürzte Ausgabe der 10. Auflage. München 2013. (€9,90; auch nicht schlecht)


Nachdem ich 1994 bis 2000 kurz hintereinander sehr nahe stehende Menschen beim Sterben erlebte und damals Dutzende von Büchern zu diesem Thema verschlang - die einen enthielten nützliche Tips, andere haltlose Spekulationen (etwa über die "Krebspersönlichkeit") - merke ich bei der Lektüre dieses Buchs die großen Fortschritte der Palliativmedizin im letzten Jahrzehnt - für andere mag das eine längere Zeit sein, für mich verging das Jahrzehnt im Steilflug. Man kann und will mehr gegen Schmerzen tun als damals. Religiös-konservative Positionen geraten immer mehr ins Wanken. Es war wieder an der Zeit, sich Gedanken über ein würdevolles Sterben zu machen.

Der 1962 geborene, also einer jüngeren Generation angehörige Palliativmediziner in München, der aus seinen Vorlesungen und Patientengesprächen dieses Buch entstehen ließ, räumt mit Vorurteilen auf. Gleich zu Beginn wird deutlich, dass zwar der Wunsch nach einem plötzlichen Herztod weit verbreitet ist, ihn jedoch die wenigsten ereilen wird, während die Mehrzahl der Menschen über eine längere Zeit hinweg von medizinischem Personal mehr oder weniger professionell betreut werden muss, wobei sich Fehler einstellen können, auch und vor allem durch mangelhafte Kommunikation. Schlimm werden dabei die Hilflosigkeit, die Inanspruchnahme der Unterstützung fremder Menschen, der Verlust der Scham empfunden. Palliativmediziner sind nicht von sich aus "bessere Menschen", halbe Engel, wie bei anderen Medizinern und Helfern gibt es den gleichen Anteil an Karrieristen und Handaufhalter gegenüber der Pharmaindustrie. Aber eben auch andere, darunter weiter blickende, wie offenbar der Autor.

In den Großstädten, in denen wir leben, sind vielfach für jüngere Familienmitglieder angesichts des Zerfalls der Großfamilien innerhalb weniger Jahrzehnte und der Entstehung neuer Familienformen gar nicht mehr die Möglichkeiten gegeben, Sterbende zu Hause zu pflegen. Es gibt Fälle, in denen sie, zumeist die Frauen, die Töchter, die die Familien aufrecht erhalten müssen, selbst an den Folgen einer Demenz-Erkrankung ihrer bettlägerigen Elternteile Schaden nehmen. Am Krankenbett werden unausgesprochene Generationenkonflikte ausgetragen. Borasio führt die Beobachtung an, dass bei Sterbenden auf der Werteskala häufig der Altruismus einen viel höheren Rang einnimmt als bei "Gesunden". Er rät, möglichst bald mit der Zusammenstellung eines Überblicks "Meine Werte" zu beginnen, um den eigenen Willen möglichst deutlich zum Ausdruck zu bringen, andere, auch enge Familienmitglieder können das häufig nicht, aus Rücksichtnahme oder Zugrundelegung eigener Wertvorstellungen.
Willkommen ist der Ansatz mit der Berücksichtigung von Physischem, Psychischem und "Spirituellem", worunter nicht (nur) Religiosität verstanden wird. Nützlich sind die Hinweise auf Veränderungen in der Gesetzeslage und Internet-Seiten zu diesem und verwandten Themen.

#598:  Autor: Werner OttoWohnort: Kaitaia/Neuseeland BeitragVerfasst am: 08.11.2013, 01:50
    —
Hallo,
Ich möchte mal auf eine Frage, die schön öfters hier gestellt wurde, eingehen. Nämlich: Gibt es Bücher, die gegen die christliche Lehre sind, aber nicht gleichzeitig eine andere (meist esoterische) Sichtweise als "Ersatz" anbieten.

Es gibt ein Buch, das heisst "Yin und Yang richtig verstehen", das dies nicht tut. Es geht um Yin und Yang, hat aber mit irgend einem religiösen Inhalt nichts zu tun, sondern ist eine rein philosophische Betrachtung.

Hier die Beschreibung von Amazon:
Obwohl sicher die Begriffe Yin und Yang allgemein bekannt sein dürften, sind die meisten Menschen noch weit davon entfernt, ihre wirkliche Bedeutung zu kennen. Eine Gesellschaft, die sich auf die Prinzipien von Yin und Yang aufbauen würde, wäre sehr verschieden von unserer modernen westlichen Welt.Das Verstehen von Yin und Yang kann jedoch auch unser privates Leben und insbesondere auch die Beziehungen zwischen Mann und Frau grundlegend verändern. Hintergründe für die vielen gescheiterten Partnerschaften werden in diesem Buch aufgedeckt und Lösungswege aufgezeigt. Es wird jedoch auch eindringlich darauf hin gewiesen, wie in unserer Gesellschaft das Gleichgewicht von Yin und Yang gestört ist und deshalb die Technik, der Intellekt, der Materialismus, der Egoismus und der übertriebene Individualismus unser Leben bestimmt und unsere Gesellschaft in eine sehr gefährliche Situation gebracht hat. Nur wenn wir lernen, uns von der Übermacht von Yang zu befreien, werden wir eine Zukunft haben!Wer Kritik an der christlichen Prägung unserer Gesellschaft nicht verträgt oder nichts davon hören will, der sollte dieses Buch besser nicht lesen.

Der Link dazu: http://www.amazon.de/Yin-Yang-richtig-verstehen-Neugestaltung/dp/3842319444/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1383867469&sr=1-1&keywords=Werner+Krieger

#599:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 18.11.2013, 09:54
    —
Kennt hier schon jemand "The secular age"/"Das säkulare Zeitalter" von Charles Taylor und kann etwas dazu sagen, wie das ist? Scheint gerade in der Religionssoziologie als Alternative zu Säkularisierungstheorien "en vogue" zu sein[1].

[1] Koenig, Matthias. 2011. Jenseits des Säkularisierungsparadigmas? Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 63: 649–673.

#600: Von Marotten und Schrullen Autor: harry78Wohnort: 15566 Schöneiche b. Bln. BeitragVerfasst am: 23.11.2013, 10:59
    —
Risse im Balkon – von Ulla Lessmann

Von Marotten und Schrullen

Buchtipp von harry78

Erstveröffentlichung der Rezension in der Neuen Rheinischen Zeitung

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19694
Zitat:

Davon liest man nicht alle Tage: Vom altersbedingten Vergessen, vom Staub wischen oder vom Fenster öffnen oder nicht, vom schwer hören und kaum sehen können, vom Hoffen auf etwas oder von resignierender Enttäuschung, vom Tun oder sich wie ein Blatt im Wind gehen lassen, vom sinnlosen Sammeln, von irrsinnigen Träumen, von lichtscheuer Besessenheit, vom Fluch der Vergesslichkeit, vom Fimmel des Karteikarten sortierens. Und, und, und.

Themen, die die Autorin Ulla Lessman in ihrem neuesten Buch „Risse im Balkon. Nachrichten vom Wahnsinn des Alltags“ ans Tageslicht zerrt. Beobachtungen, die meist untergehen, unbeachtet, weil sie zu banal sind, viel zu klein für die Größe dieser Welt. Aber nicht für die Alten, denen die Autorin ihre ganze Aufmerksamkeit widmet. Das Kleine, Winzige, Unscheinbare – das ist es, was sie im schnelllebigen Alltag der älteren Menschen neu entdeckt und vielfach in satirischer Weise stark überhöht. Nein, sie spottet nicht, ist sie doch selbst in die Jahre gekommen, aber sie nimmt Denk- und Verhaltensweisen aufs Korn und auf die Schippe, die mitunter mehr sind als Marotten oder Schrullen. Sie bewegen sich zwischen unnötiger Selbstüberhebung und persönlichem Verfall, zwischen dem Ich und den äußeren Zwängen.
Mehr Informationen unter www.ulla-lessmann.de.

Ulla Lessmann: „Risse im Balkon, Nachrichten vom Wahnsinn des Alltags.“ Gebundene Ausgabe: 128 Seiten, ViaTerra Verlag, Aarbergen; Auflage: 1 (21. Oktober 2013), Sprache: Deutsch, ISBN-10: 3941970127, ISBN-13: 978-3941970120, Größe und/oder Gewicht: 20 x 12 x 1,6 cm


Blogadresse von Harry Popow: www.cleo-schreiber.blogspot.com

#601: Dem Morgendämmern vorauseilende Lichtblicke Autor: harry78Wohnort: 15566 Schöneiche b. Bln. BeitragVerfasst am: 23.11.2013, 11:05
    —
Dem Morgendämmern vorauseilende Lichtblicke

...und andere
missvergnügliche
Anfechtungen

Buchtipp von Alex Schumann

Aus dem Buch:
Zitat:
Morgendämmerung! Das ist Hoffnung. Dass der Tag gut verlaufen möge. Doch der fängt mit Aufstehen an. Also raus aus dem Bett. Dem vorauseilenden Licht entgegen. Du überwindest Dich. Tag für Tag. Welche Leuchtfeuer weisen Dir heute den Weg? Welche Schatten werfen sie? Ist das stets vorauszusehen? Du suchst Halt. In Deinem eigenen Wollen. In den Lichtblicken, die Du in Dir hast. Die musst Du im Auge behalten. Sonst verlierst Du den Weg, den Du gehen willst. Das Wachsein ist Deine Stärke. Lichtpunkte sind Perlen, die Kraft verleihen... Einer Kraft des Sehens und Begreifens, des Tuns...


Erstveröffentlichung der Rezension in der Neuen Rheinischen Zeitung

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19604

Zitat:
Perlen der Erkenntnis findet man – wer wüsste das nicht - sowohl im Alltag, als auch beim kritischen Lesen. Über fünfunddreißig Rezensionen zu politischen Sachbüchern wollten – in guter Zusammenarbeit mit der Neuen Rheinischen Zeitung, Herausgeber und Redakteur Peter Kleinert – von Harry Popow gründlich durchforstet und besprochen werden. Welch ein Vergnügen des Denkens, von dem Berthold Brecht schrieb. Dabei erinnere ich mich u.a. an das Buch von Joe Bageant „Auf Rehwildjagd mit Jesus. Meldungen aus dem amerikanischen Klassenkampf“. Dazu schrieb der Autor eine Rezension, in der ich folgende Textstelle sehr interessant fand: Das Denken vieler Amerikaner drehe sich um das eigene Wohl, gegen Krieg haben sie weitgehend nichts und die Arbeiterklasse will vom Klassenkampf nichts hören. Ohne Bildung, meint Joe Bageant, könne sich nichts ändern: „Was meine Leute wirklich brauchen, ist jemand, der einmal ordentlich auf den Tisch schlägt und laut und verständlich sagt: ´Hört mal zu, Ihr verdammten Büffelhörner! Wir sind blöder als ein beschissener Hackklotz und hätten dafür sorgen sollen, dass man uns was beibringt, damit wir wenigstens ein bisschen kapieren, was in dieser beschissenen Welt abläuft.´“


Zitat gekürzt. vrolijke

#602: Das Elend des Christentums Autor: Magyar BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 18:55
    —
Joachim Kahl

Das Elend des Christentums, oder Plädoyer für eine Humanität ohne Gott.

Ein Satz aus der Einleitung dieses leider allzu wenig bekannten Buches: "Wer sich über das Christentum nicht empört, der kennt es nicht"

Das Buch eines Insiders, Kahl ist, war Theologe, und seine Aussagen sind wohl fundiert und recherchiert.

#603: Re: Das Elend des Christentums Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 19:13
    —
Magyar hat folgendes geschrieben:
Joachim Kahl

Das Elend des Christentums, oder Plädoyer für eine Humanität ohne Gott.

Ein Satz aus der Einleitung dieses leider allzu wenig bekannten Buches: "Wer sich über das Christentum nicht empört, der kennt es nicht"

Das Buch eines Insiders, Kahl ist, war Theologe, und seine Aussagen sind wohl fundiert und recherchiert.


Ist auch ein homophober Autor mit einer Ader für Spiritualität:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=10901&sid=c777d785ac5d3b5283ae95a3c2fd6856

http://www.humanistische-aktion.de/spirit.htm

Also nichts, was man für eine aufklärerische Religionskritik gebrauchen kann.

#604: Re: Das Elend des Christentums Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 19:23
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Magyar hat folgendes geschrieben:
Joachim Kahl

Das Elend des Christentums, oder Plädoyer für eine Humanität ohne Gott.

Ein Satz aus der Einleitung dieses leider allzu wenig bekannten Buches: "Wer sich über das Christentum nicht empört, der kennt es nicht"

Das Buch eines Insiders, Kahl ist, war Theologe, und seine Aussagen sind wohl fundiert und recherchiert.


Ist auch ein homophober Autor mit einer Ader für Spiritualität:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=10901&sid=c777d785ac5d3b5283ae95a3c2fd6856

http://www.humanistische-aktion.de/spirit.htm

Also nichts, was man für eine aufklärerische Religionskritik gebrauchen kann.


An den von Dir erwähnte Beiträge, kann ich keine Homophobie erkennen.
Was ist übrigens verkehrt an "Spiritualität"?

#605: Re: Das Elend des Christentums Autor: Magyar BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 19:35
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Magyar hat folgendes geschrieben:
Joachim Kahl

Das Elend des Christentums, oder Plädoyer für eine Humanität ohne Gott.

Ein Satz aus der Einleitung dieses leider allzu wenig bekannten Buches: "Wer sich über das Christentum nicht empört, der kennt es nicht"

Das Buch eines Insiders, Kahl ist, war Theologe, und seine Aussagen sind wohl fundiert und recherchiert.


Ist auch ein homophober Autor mit einer Ader für Spiritualität:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=10901&sid=c777d785ac5d3b5283ae95a3c2fd6856

http://www.humanistische-aktion.de/spirit.htm

Also nichts, was man für eine aufklärerische Religionskritik gebrauchen kann.


Gehe ich richtig in der Annahme dass du das Buch Kahls nicht gelesen hast, sonst würdest du nicht solchen groben Unfug behaupten, aber dir ein abschließedes Urteil über einen Autor und sein Buch anmaßt obwohl dir beide unbekannt sind?

#606:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 19:37
    —
http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2001-02/homosexualitaetvortrag.htm

#607: Friedrich Heer Autor: Magyar BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 19:43
    —
Friedrich Heer, ein leider etwas in Vergessenheit geratener katholischer Historiker von Weltrang, von der seltenen unbestechlichen unkorrumpierbaren integeren Art.

Sehr empfehlenswert: Gottes erste Liebe, und "Der Glaube Adolf Hitlers" beides Werke von beachtlichem Umfang äußerst genau recherchiert, fesselnd geschrieben mit wirklichem Insiderwissen.

Heer weiß vor allem über die ungeheuerliche Verstrickung der Kirche in den Werdegang der Nazis und ihre Herrschaft, und die nachfolgenden Geschichtsfälschungen der Kirche, "Immer ja schon ein Gegner Hitlers" gewesen zu sein genauestens Bescheid.

#608:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 19:45
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2001-02/homosexualitaetvortrag.htm


Danke.

Daraus:
Zitat:
Homosexualität existiert nur als abgeleitete Größe: weil es Heterosexualität gibt. Eine Gesellschaft aus nur homosexuellen Menschen ist undenkbar. Auch homosexuell lebende Menschen verdanken ihre Existenz den heterosexuellen Akten ihrer Eltern. Und im Alter können lesbische Seniorinnen und schwule Senioren nur gepflegt, gefüttert, gewaschen, schließlich bestattet werden, weil jüngere Menschen heran gewachsen sind, von heterosexuellen Paaren hervorgebracht, die bereit sind, diese sozialen Dienstleistungen fraglos zu übernehmen.

Bitte nicht!

#609:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 19:46
    —
http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2001-02/homosexualitaetvortrag.htm

EDIT: Zusätzlich zu dem anderen Unsinn, stehen da auch sachlich falsche Behauptungen, wie dass die Soziologie festgestellt hätte, dass per se Vater und mutter Bezugsperson von Kindern sein sollten. Diese Kernfamilienvorstellung ist historisch und kulturell alles andere als üblich und auch vor 10/15 Jahren war das sicher keine "Kerneinsicht" "der Soziologie".

#610:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 19:49
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2001-02/homosexualitaetvortrag.htm


Danke.

Daraus:
Zitat:
Homosexualität existiert nur als abgeleitete Größe: weil es Heterosexualität gibt. Eine Gesellschaft aus nur homosexuellen Menschen ist undenkbar. Auch homosexuell lebende Menschen verdanken ihre Existenz den heterosexuellen Akten ihrer Eltern. Und im Alter können lesbische Seniorinnen und schwule Senioren nur gepflegt, gefüttert, gewaschen, schließlich bestattet werden, weil jüngere Menschen heran gewachsen sind, von heterosexuellen Paaren hervorgebracht, die bereit sind, diese sozialen Dienstleistungen fraglos zu übernehmen.

Bitte nicht!


Das ist eigentlich auch allgemein bekannt.

#611:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 19:53
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Das ist eigentlich auch allgemein bekannt.


Was alles so "allgemein bekannt" ist, dürfte sehr unterschiedlich gesehen werden. Cool

#612: Re: Das Elend des Christentums Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 20:03
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Was ist ... verkehrt an "Spiritualität"?


Spiritualität ist eine allgemeine Form der Religiösität, welche in der Welt mehr sieht als *nur das Materielle*, sondern auf *höhere*, *transzendente* Dimensionen des Daseins als eigenständige Sphäre abstellt.

Spiritualität ist somit eine antimaterialistische, aber auch antiwissenschaftliche Weltanschauung, die sich in jeder Religion oder auch esoterischen Ideologie findet.

Religionskritik ist unvollständig ohne die Kritik an spirituellen Ansichten, wobei es zwar keine Religion ohne Spiritualität, jedoch sehr wohl Spiritualität ohne Religon gibt.

#613:  Autor: Magyar BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 20:04
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Das ist eigentlich auch allgemein bekannt.


Was alles so "allgemein bekannt" ist, dürfte sehr unterschiedlich gesehen werden. Cool


Vielleicht steht da folgendes dahinter:

Ich persönlich halte Homosexualität für eine Variante von Sexualität welche es anscheinend bei Mensch und Tier immer schon gegeben hat, aus diesem Grund halte ich die Bezeichnung der Homosexualität als "Unnatürlich" für Unsinn, wer sonst als "Die Natur" was immer das ist sollte denn Homosexualität sonst geschaffen haben, etwa der Klabautermann?

Zu beachten sind einzig die allgemeinen gesetzlichen Regeln, Freiwilligkeit, Schutzalter etc.

Ich gebe aber zu das ich meine Probleme mit einer hasserfüllten neurotischen Homosexualität wie der des "Kirchenlehrers" Augustinus, welcher die Frau als Ausguss und Gefäß des Schmutzes bezeichnet, oder manchen homosexuellen Feministinnen unserer Tage habe von welchen einige einen ähnlichen Anspruch wie Augustinus, auf die Männer bezogen zu verkünden scheinen.

Im übrigen bin ich Hetero, zwei Kinder, unter meinen Freunden befindet sich auch ein homosexueller Kleriker.


Zuletzt bearbeitet von Magyar am 30.11.2013, 21:00, insgesamt einmal bearbeitet

#614:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 30.11.2013, 20:35
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Das ist eigentlich auch allgemein bekannt.


Was alles so "allgemein bekannt" ist, dürfte sehr unterschiedlich gesehen werden. Cool

Na das ist ja ne aufregende Feststellung, daß Schwule keine Kinder kriegen und daß zum Kindermachen Heterosex nötig ist.
Und einen rein homosexuellen Staat hat schon mal jemand in einem SF-Roman beschrieben. Die haben weibliche Eier tiefgekühlt von einem Nachbarplaneten importiert und in Brutkästen aufgezogen. Lachen
Und Lesben können ja notfalls in die Samenbank gehen.
Wie sagte Toyota: Nichts ist unmöglich.

#615:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 18:57
    —
eben gehört auf deutschlandradio:

Zitat:
Empathie für die Menschen, die im Namen Gottes gequält wurden

Der zehnte und letzte Band der "Kriminalgeschichte des Christentums" von Karlheinz Deschner

Besprochen von Adolf Stock



http://www.deutschlandradiokultur.de/grausame-christen-empathie-fuer-die-menschen-die-im-namen.1278.de.html?dram:article_id=272040

#616:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 10.01.2014, 16:33
    —
Hilfe...Ich suche ein Buch!

Ich glaube, vor nicht allzu langer Zeit habe ich ein Interview mit dem Auto gelesen (bei hpd.de,bin mir aber nicht sicher. Ich finde es dort auch nicht mehr!!)

Das Buche wurde hier auch mal erwähnt...vllt. von vrolijke, bin mir auch nicht mehr sicher!


Das Thema das Buches war grob gesagt, die Diskrepanz zwsichen hsitorischem und literarischem Jesus.

Ich habe gerade voll die Denkblockade...das nevrt!
Argh

#617:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 10.01.2014, 16:42
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Hilfe...Ich suche ein Buch!

Ich glaube, vor nicht allzu langer Zeit habe ich ein Interview mit dem Auto gelesen (bei hpd.de,bin mir aber nicht sicher. Ich finde es dort auch nicht mehr!!)

Das Buche wurde hier auch mal erwähnt...vllt. von vrolijke, bin mir auch nicht mehr sicher!


Das Thema das Buches war grob gesagt, die Diskrepanz zwsichen hsitorischem und literarischem Jesus.

Ich habe gerade voll die Denkblockade...das nevrt!
Argh


Ich hab's gefunden. Kubitza war der Autor...interview auf heise

Ich hab das sogar hier verlinkt! Argh

ab ins Wochenende....

#618: Akif Pirincci - Potenzial zum Bestseller Autor: achim01 BeitragVerfasst am: 26.03.2014, 13:25
    —
Akif Pirincci's neues Buch "Deutschland von Sinnen" hat das Potenzial eine interessante Diskussion in Gang zu setzen.
Hier eine Rezension im Fokus:

Zitat:
...Der Islam sei eine „hochgradig sexualisierte, politisch aggressive und religiös fundierte Gemeinschaftsideologie“, obwohl die „Mehrheit der Muslime friedliebend, anständig und Allah einen guten Mann sein lassend unter uns leben.“
Da trifft Pirinçci sich mit der zweiten brisanten Neuerscheinung dieser Tage, dem „Islamischen Faschismus“ des aus Ägypten stammenden Publizisten Hamed Abdel-Samad.
Die Stoßrichtung ist jedoch eine andere.
Pirinçci sieht „die Ursache allen, wirklich allen Übels in diesem Land darin, dass es etwas gibt, wovon wir nicht etwa zu wenig haben, sondern zu viel, nämlich von unseren unerbittlich eingetriebenen und unerschöpflich erscheinenden Steuereinnahmen, wobei die gefräßigen Geschwister namens Abgaben, Gebühren und Beiträge mitzuzählen sind.“ Das „außer Rand und Band geratene Raubtier Staat“ ist ihm der Teufel, gegen den es zu rebellieren gelte. Steuerhinterziehung sei kein Kavaliersdelikt – sondern „eine Heldentat. Je weniger diese Typen von uns bekommen, umso besser!“


Quelle: http://www.focus.de/politik/deutschland/kisslers-konter/kisslers-konter-akif-pirincci-mit-der-axt-in-muttis-schrebergarten_id_3716212.html

Vielleicht ist er sogar immun gegen die Nazi- und Rassismuskeule?!

#619:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.03.2014, 10:43
    —
Was er über Steuern sagt, finde ich noch sehr viel indiskutabler als was er über den Islam sagt. Hat der Mann zu viel Ayn Rand geraucht? Am Kopf kratzen

#620:  Autor: achim01 BeitragVerfasst am: 28.03.2014, 13:23
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Was er über Steuern sagt, finde ich noch sehr viel indiskutabler als was er über den Islam sagt. Hat der Mann zu viel Ayn Rand geraucht? Am Kopf kratzen


Nach Jan Moirris "KRIEG -wozu er gut ist" entstanden Steuern als sich die umherziehenden Raubritter zu stationären Raubrittern entwickelten. Das bot eine gewisse Sicherheit und einen Fortschritt für den Rest der Bevölkerung - allerdings auch mehr Unfreiheit.

Das Maß der Steuern, die Steuerlast, korreliert schon mit der Freiheit des Individuums. Das Individuum, sofern es nicht zur Elite gehört, fühlt sich unfrei und ausgebeutet, wenn es sieht, dass die Verwendung seiner Steuern zu nicht von ihm autorisierten Zwecken benutzt wird. Das ist ein Problem sehr vieler totalitärer Systeme.

#621: Cleo - ein authentischer Liebesroman Autor: harry78Wohnort: 15566 Schöneiche b. Bln. BeitragVerfasst am: 09.04.2014, 16:34
    —
Cleo

Persönliche Lebensbilder

Ein authentischer Liebesroman

Ein Buchtipp von harry78

Henry, der Name der Hauptfigur dieses authentischen Romans, hat einfach Schwein gehabt – und das ein Leben lang. Bevor er Cleo, seine große Liebe, kennenlernte, fand er Antennen zur Literatur, zur Malerei, zur Natur, zu allem Schönen und Guten. Zwar hatte er den Krieg noch als Kind erleben müssen – gerade deshalb brachte er sich voller innerer Überzeugung im DDR-Alltag ein. Arbeitete in der Zwickauer Steinkohle Unter Tage, probierte sich als Geologe, zog schließlich die Uniform der KVP/NVA an, wurde Reporter in der Wochenzeitung „Volksarmee“.

An seiner Seite – Cleo. Mit ihr überstand er die sogenannte Wende. Mit ihr zog er sich in die Stille der schwedischen Wälder zurück. Sechs Jahre nach der Deutschen Einheit. Niemand trieb sie, keiner wurde steckbrieflich gesucht, keiner verunglimpft. Was trieb sie außerlandes? Stille Wünsche einerseits und Unvereinbarkeiten mit vermeintlichen neuen Zuständen andererseits?

In der Einsamkeit einer kleinen schwedische Waldsiedlung und im eigenen Holzhaus wühlt und kramt er in alten Aufzeichnungen, in Briefen und Erinnerungen, sammelt und hält fest, was ihn am großen Vorhaben fesselte, ein gänzlich anderes und neues Deutschland aufzubauen. Wie er sich in die Arbeit zunächst als Ausbilder und dann als Militärreporter stürzte, was ihn dabei freute und warum ihn Ungereimtheiten trotz mancher Kopfnüsse niemals kalt ließen…

Damals, in der Zeit der millionenfachen Aufbaumühen und der teils berechtigten Ängste vor neuen Gefahren für Staat und Macht… Erlebtes aus der Zeit der NVA und danach im Fernsehen der DDR wird so wieder lebendig, mündet schließlich in der nachdenklichen Frage, ob das Jetzige etwa das Nonplusultra sein soll?

Henry kehrte mit seiner Cleo nach neun glücklichen Jahren in Schweden 2005 nach Deutschland zurück – ohne je eine Minute des schwedischen Aufenthaltes zu bereuen. Doch seine Visionen – die Konturen einer warmherzigen menschlichen Gesellschaft ohne Kapitaldiktatur – läßt er nach wie vor nicht im Nebeldunst der oft einseitigen Stimmungsmache und Lügen über die DDR-Geschichte verschwinden. Und: Nach über fünfzig Jahren Zusammensein ist sie und bleibt sie seine ganz große Liebe – Cleo. Nur Schwein gehabt?

Als eBook bei Amazon.

#622: Dem Morgendämmern vorauseilende Lichtblicke Autor: harry78Wohnort: 15566 Schöneiche b. Bln. BeitragVerfasst am: 09.04.2014, 16:44
    —
Dem Morgendämmern vorauseilende Lichtblicke

...und andere
missvergnügliche
Anfechtungen

Buchtipp von Alex



Morgendämmerung! Das ist Hoffnung. Dass der Tag gut verlaufen möge. Doch der fängt mit Aufstehen an. Also raus aus dem Bett. Dem vorauseilenden Licht entgegen. Du überwindest Dich. Tag für Tag. Welche Leuchtfeuer weisen Dir heute den Weg? Welche Schatten werfen sie? Ist das stets vorauszusehen? Du suchst Halt. In Deinem eigenen Wollen. In den Lichtblicken, die Du in Dir hast. Die musst Du im Auge behalten. Sonst verlierst Du den Weg, den Du gehen willst. Das Wachsein ist Deine Stärke. Lichtpunkte sind Perlen, die Kraft verleihen... Einer Kraft des Sehens und Begreifens, des Tuns...

Perlen der Erkenntnis findet man – wer wüsste das nicht - sowohl im Alltag, als auch beim kritischen Lesen. Über fünfunddreißig politische Sachbücher wollten – in guter Zusammenarbeit mit der Neuen Rheinischen Zeitung, Herausgeber und Redakteur Peter Kleinert – von Harry Popow gründlich durchforstet und besprochen werden. Welch ein Vergnügen des Denkens, von dem Berthold Brecht schrieb. Dabei erinnere ich mich u.a. an das Buch von Joe Bageant „Auf Rehwildjagd mit Jesus. Meldungen aus dem amerikanischen Klassenkampf“. Dazu schrieb der Autor eine Rezension, in der ich folgende Textstelle sehr interessant fand: Das Denken vieler Amerikaner drehe sich um das eigene Wohl, gegen Krieg haben sie weitgehend nichts und die Arbeiterklasse will vom Klassenkampf nichts hören. Ohne Bildung, meint Joe Bageant, könne sich nichts ändern: „Was meine Leute wirklich brauchen, ist jemand, der einmal ordentlich auf den Tisch schlägt und laut und verständlich sagt: ´Hört mal zu, Ihr verdammten Büffelhörner! Wir sind blöder als ein beschissener Hackklotz und hätten dafür sorgen sollen, dass man uns was beibringt, damit wir wenigstens ein bisschen kapieren, was in dieser beschissenen Welt abläuft.´“

Wer haut hierzulande auf den Tisch? Es sind Autoren, die nach vorne denken und schreiben, es sind deren Werke, die nicht auf die Bestsellerlisten gelangen und auch in Printmedien als Rezensionen kaum zu finden sind und dennoch tiefgründig recherchierte Wegweiser darstellen. Folgen Sie den Spuren Platons und anderer Intellektueller und lassen sich inspirieren von deren Kraft der überzeugenden Worte. Besuchen Sie das sowjetische Ehrenmal in Treptow und lesen Sie eine interessante Zwiesprache mit Tamara... Oder gewinnen Sie Einblick in Begegnungen der nicht sehr erfreulichen Art, so zum Beispiel mit einem „Braven Soldaten“. Oder amüsieren Sie sich über ein „fiktives“ Wortgefecht mit einem, der Substanz für ein Gewürz hält. Oder erleben Sie eine Feld- und Waldwanderung, die mit einer kleinen Überraschung endet. Oder die Premiere eines italienischen Dokumentarfilms im Filmtheater Babylon. Oder den Dank eines Piraten für die Besprechung seines Buches. Oder in dem Buch „Blattkritik“ den Frontalangriff auf die Medien und deren Geldgeber. Oder wie man die Konsumenten zum Shoppen verführen will. Oder wie und warum Mord´(s)geschäfte vom Staat geduldet und gefördert werden. Oder die Tränen des Vaterlandes zu Problemen Israels zu den Palästinensern. Oder wie man mit Gott auf Sklavensuche geht. Oder wie eine Chamäleon-Dame ihr Volk verschaukelt. Oder wie Mumia Abu-Jamal in einem amerikanischen Dok-Film sehr warmherzig und lebendig als aufrechter Klassenkämpfer beschrieben wird. Oder wie Daniela Dahn das Privateigentum an Produktionsmitteln unter Beschuss nimmt...

Nicht weniger interessant: Essays sowie Tagebuch- und Blog-Notizen einschließlich E-Mails zum politischen Alltag. Selbstverständlich – wie kann das anders sein - aus sehr subjektiver und privater Sicht des Autors. Lassen Sie sich kurzweilig entführen in die Welt des Widerstands gegen gewollte Sinnentleerungen, bewusst provozierter Hohlköpfigkeit. Zu entdecken sind Lichtblicke, die der Morgendämmerung vorauseilen...

Als eBook bei Amazon erhältlich.[/img]

#623:  Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 09.04.2014, 17:00
    —
dem Titel nach dachte ich zunächst, das ist ein neuer thread von uwebus. Sehr glücklich

#624: Der ökologische Staatsfeind Autor: achim01 BeitragVerfasst am: 09.04.2014, 20:12
    —
Die DDR war ein Mythos unter den Ländern des sozialistischen Weltsystems, sie war der Weiße Elefant des Sozialismus.

Wir haben heute in Deutschland eine Situation, die große Ähnlichkeiten zur Situation in der Endphase der DDR hat. Es herrscht ein "Tugendterror".
Den konnte es damals noch nicht geben, es waren die Zeiten des Kalten Krieges, der Terror, der damals herrschte war anderer Art

Heute ist es erstaunlich, dass ein Pazifist und Grüner in der DDR zum Staatsfeind werden konnte.

Kurzbeschreibung
Zitat:

Es handelt sich im vorliegenden Falle also keineswegs um ein dilettantisches Machwerk, indem gegnerische Absichten mühselig verhüllt sind, sondern um ein thematisch-inhaltlich, ideell und formal einheitlich und anspruchsvoll gestaltetes literarisches Produkt. Bereits dies ist für die Kennzeichnung seiner potenziellen Zielgruppen von Bedeutung: es ist auf intellektuell gut vorgebildete Adressaten gerichtet, möglicherweise insbesondere auf junge Angehörige der naturwissenschaftlich-technischen und auch medizinischen Intelligenz.
Die politisch-ideologischen und weltanschaulich-philosophischen Grundaussagen des Textes sind von einer eindeutigen Gegnerschaft zum realen Sozialismus bestimmt.“ (Auszug aus der STASI-Akte des „Staatsfeindes“)


Hier kann man hineinlesen:
http://www.amazon.de/Der-%C3%B6kologische-Staatsfeind-Jenni-Flieg-ebook/dp/B00GRQTCOG/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1397066282&sr=8-1&keywords=der+%C3%B6kologische+staatsfeind

#625: Cleo - ein authentischer Liebesroman Autor: harry78Wohnort: 15566 Schöneiche b. Bln. BeitragVerfasst am: 18.04.2014, 13:36
    —
Cleo

Persönliche Lebensbilder

Ein authentischer Liebesroman

Ein Buchtipp von harry78

(Das Buch „In die Stille gerettet“ nunmehr mit anderem Cover auch als eBook bei Amazon erhältlich, Autor Harry Popow)

Henry, der Name der Hauptfigur dieses authentischen Romans, hat einfach Schwein gehabt – und das ein Leben lang. Bevor er Cleo, seine große Liebe, kennenlernte, fand er Antennen zur Literatur, zur Malerei, zur Natur, zu allem Schönen und Guten. Zwar hatte er den Krieg noch als Kind erleben müssen – gerade deshalb brachte er sich voller innerer Überzeugung im DDR-Alltag ein. Arbeitete in der Zwickauer Steinkohle Unter Tage, probierte sich als Geologe, zog schließlich die Uniform der KVP/NVA an, wurde Reporter in der Wochenzeitung „Volksarmee“.

An seiner Seite – Cleo. Mit ihr überstand er die sogenannte Wende. Mit ihr zog er sich in die Stille der schwedischen Wälder zurück. Sechs Jahre nach der Deutschen Einheit. Niemand trieb sie, keiner wurde steckbrieflich gesucht, keiner verunglimpft. Was trieb sie außerlandes? Stille Wünsche einerseits und Unvereinbarkeiten mit vermeintlichen neuen Zuständen andererseits?

In der Einsamkeit einer kleinen schwedische Waldsiedlung und im eigenen Holzhaus wühlt und kramt er in alten Aufzeichnungen, in Briefen und Erinnerungen, sammelt und hält fest, was ihn am großen Vorhaben fesselte, ein gänzlich anderes und neues Deutschland aufzubauen. Wie er sich in die Arbeit zunächst als Ausbilder und dann als Militärreporter stürzte, was ihn dabei freute und warum ihn Ungereimtheiten trotz mancher Kopfnüsse niemals kalt ließen…

Damals, in der Zeit der millionenfachen Aufbaumühen und der teils berechtigten Ängste vor neuen Gefahren für Staat und Macht… Erlebtes aus der Zeit der NVA und danach im Fernsehen der DDR wird so wieder lebendig, mündet schließlich in der nachdenklichen Frage, ob das Jetzige etwa das Nonplusultra sein soll?

Henry kehrte mit seiner Cleo nach neun glücklichen Jahren in Schweden 2005 nach Deutschland zurück – ohne je eine Minute des schwedischen Aufenthaltes zu bereuen. Doch seine Visionen – die Konturen einer warmherzigen menschlichen Gesellschaft ohne Kapitaldiktatur – läßt er nach wie vor nicht im Nebeldunst der oft einseitigen Stimmungsmache und Lügen über die DDR-Geschichte verschwinden. Und: Nach über fünfzig Jahren Zusammensein ist sie und bleibt sie seine ganz große Liebe – Cleo. Nur Schwein gehabt?

Als eBook bei Amazon erhältlich.

http://www.amazon.de/CLEO-Pers%C3%B6nliche-Lebensbilder-authentischer-Liebesroman-ebook/dp/B00JAAZUEC/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1396524104&sr=1-1&keywords=Cleo%2C+Alex+Buchta

#626: "Fahr zur Hölle" Autor: harry78Wohnort: 15566 Schöneiche b. Bln. BeitragVerfasst am: 18.04.2014, 13:38
    —
Operation Taubenhaus – ein Kriminalroman von CarlOtto

„Fahr zur Hölle“

Ein Buchtipp von harry78

Wir schreiben August 1947. „Fahr zur Hölle“, schmettert ein sowjetischer Offizier einer Frau hinterher. Sein wütender Ausruf gilt einer Bestie, die im II. Weltkrieg als SS-Aufseherin im Konzentrationslager Belizi (Außenlager des Frauen KZs Ravensbrück) Mitschuld trägt am Tod von 256 Häftlingsfrauen. Eben noch sollte sie erschossen werden, da kommt der Befehl von ganz oben: Stopp, Sibirien statt Tod! Sie verbüßte zehn Jahre Haft in sowjetischen Lagern und Gefängnissen der Staatssicherheit.

Und dann geschah das Unglaubliche: Sie wurde im Jahre 1992 – zwei Jahre nach der Konterrevolution in der DDR – von der BRD-Justiz rehabilitiert. Sozusagen geadelt, nachträglich. Dazu noch mit 63.350 DM Entschädigung belohnt. Man bezeichnet sie nunmehr als Opfer des Stalinismus. Typisch für die Nachwendezeit! Empörung macht sich schnell breit gegen diesen politischen Fehlschlag der Nachwende-Justiz. Doch das ehemalige Monster wiegt sich in Unschuld und Geborgenheit.

Wir schreiben das Jahr 1995 – sie wird tot aufgefunden. In einem Taubenhaus im Fläming. Nun wäre eine Geschichte fällig, in der der Mord aufgeklärt werden müsste. Ein Racheakt? Ein grausamer, politisch motivierter Sühnemord? Wer war der Mörder? Diese Fragen allein würden im Mittelpunkt stehen in einem Krimi, der über die gesellschaftlichen Zustände hinwegsehen würde. Also in einem superreinen Spannungskrimi.

Nicht so der Autor CarlOtto in seinem Buch „Operation Taubenhaus“. Er, der 1937 im sächsischen Grimma geborene und seit 1987 in Potsdam lebende freischaffende Schriftsteller, holt weit aus in der Geschichte und beschreibt auf 384 Seiten und in 21 Kapiteln akribisch genau die Hintergründe der „Arbeit“ der SS-Bestie, die Schreckensherrschaft der Gestapo, die Zeit in Gefängnissen der faschistischen Diktatur, die Gräueltaten in den KZ-Lagern, aber auch den Mut und die Widerstandskraft der KZ-Häftlinge.

So wird selbst den jüngeren Lesern deutlich, dass die Wittenbergerin Margot Kunzinger-Pieske zu Recht ihre Strafe abgesessen hat und zu großem Unrecht von der Justiz als politisch Verfolgte hochgejubelt wird.

Bleibt die Frage nach dem Mörder, der einen Racheakt, einen Sühnemord begangen haben könnte.

Der Verdacht fällt auf einen Sohn einer einstigen Häftlingsfrau, der belgischen Baronin Marie del Amere, die 1944 anstelle ihres Mannes, Jean, der als General der belgischen Untergrundarmee gegen die Faschisten kämpfte, als Geisel der Gestapo verhaftet wurde. CarlOtto charakterisiert die sich als unpolitisch bezeichnende Dame sehr warmherzig, die selbst in den Märchen stets das Gute gesehen hatte und dies auch ihren Kindern vermittelte. Selbst in den faschistischen Gefängnissen und Lagern findet sie Kraft, den Mithäftlingen Mut zuzusprechen. Sie stirbt 1944 an den Folgen der Haft und der Misshandlungen. Was Wunder, dass ihr Sohn Patrick – nachdem er von der Rehabilitierung der KZ-Aufseherin hört, auf Rechenschaft setzt.

Zweifellos, dieser Krimi ist spannend aus zweierlei Gründen: Erstens fragen sich die Leser, wie es kommt, dass die brutale SS-Aufseherin sozusagen nachträglich von den neuen deutschen Kapitalmachthabern aufs Ehrenpodest gehoben wird und zweitens, ob Patrick tatsächlich den Mord an Margot Kunzinger-Pieske, der Aufseherin seiner Mutter, begangen hat.

Beantwortet wird die erste Frage während einer Leserversammlung, organisiert von der Gedenkbibliothek, auf der die Bestie ihre in ihrem Buch festgehaltenen „Erinnerungen“ feilbieten wollte. Gereinigt von allen Untaten, von aller Schuld befreit. Ein Journalist funkt empört dazwischen: „...weshalb die Autorin ihre Rolle als SS-Aufseherin so verharmlose und die wahren Ursachen für ihre Verurteilung durch ein sowjetisches Militärtribunal schlichtweg ausblende.“ (S. 357) Darauf die Mitarbeiterin der Gedenkbibliothek: Der Journalist verdrehe die Tatsachen, das sei keine Wahrheitssuche, im übrigen gehöre das nicht zum Thema des Lesenachmittags. Patrick frohlockte, der Journalist hatte ihm aus dem Herzen gesprochen. Und nun war er an der Reihe, sprang auf und schilderte das Martyrium seiner Mutter im Konzentrationslager, forderte die SS-Aufseherin auf, ihre Schuld einzugestehen und sich bei ihren Opfern zu entschuldigen. (S 358) Man gab den Ordnungskräften ein Zeichen. Patrick fand sich Sekunden später auf den harten Steinen des Bürgersteiges wieder.

Der Gegensatz zwischen Tätern und Opfern während des Faschismus schildert der Autor besonders eindrucksvoll durch seine sprachlich gekonnten menschlichen Charakterisierungen sowie die ungebrochene Würde der Häftlinge in ihrem Verhältnis zueinander und auch zur Natur. Ebenso hervorhebenswert die treffende Schilderung der Motive der handelnden Personen. So heißt es auf Seite 139: Nicht wissen konnte die Baronin, (es handelt sich um das Lager Ravensbrück), „dass akademisch gebildete Wirtschaftsprofessoren der Rüstungsindustrie aus puren Gewinngründen die durchschnittlich zu erwartende Lebensfrist ihrer Arbeitssklaven auf lediglich sechs Monate kalkulierten.“ Als „wertlosen Abschaum“ bezeichnete ein Oberscharführer die auf einem Marsch befindlichen ausgehungerten und entkräfteten Häftlingsfrauen. (S. 371)

Offen bleibt die Frage: Wer aber war der Mörder? Doch dies sei hier nicht verraten, soviel aber steht fest: Der Autor – sprich die fiktiven und tatsächlichen Vorgänge – lassen den Leser wiederholt vor Überraschung staunen.

Besonders für Leser der jüngeren Generation ist dieser Kriminalroman des Schriftstellers CarlOtto eine Fundgrube des Wissens über faschistische Mordtaten sowie über die kriminellen Justiztaten der Bundesrepublik, indem sie alle Errungenschaften der DDR vor den geistigen Augen der Leute verglühen läßt, mit dem Totschlaginstrument des sogenannten Stalinismus die Untaten des Faschismus vergessen machen will und so die Geschichte fälscht.

Wer Geschichte ignoriert und sämtliche Alternativen zum herrschenden Kapital in Grund und Boden verbannen will, neuerlich nach einer Neuvermessung der Welt schreit, ja, sich auch mit militärischer Gewalt neues Terrain für Absatz und Profitmaximierung verschaffen will, dem sei ebenfalls zuzurufen: „Fahr zur Hölle!“


CarlOtto: „Operation Taubenhaus“, Gebundene Ausgabe: 384 Seiten, Verlag: Edition Märkische Reisebilder; Auflage: 1 (29. Oktober 2012) , ISBN-10: 3934232582 , ISBN-13: 978-3934232587



Erstveröffentlichung der Rezension in der Neuen Rheinischen Zeitung

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20232


Mehr über den Rezensenten: http://cleo-schreiber.blogspot.com

#627: Dem Morgendämmern vorauseilende Lichtblicke Autor: harry78Wohnort: 15566 Schöneiche b. Bln. BeitragVerfasst am: 18.04.2014, 13:40
    —
Dem Morgendämmern vorauseilende Lichtblicke

...und andere
missvergnügliche
Anfechtungen
Autor: Harry Popow

Buchtipp von Alex



Morgendämmerung! Das ist Hoffnung. Dass der Tag gut verlaufen möge. Doch der fängt mit Aufstehen an. Also raus aus dem Bett. Dem vorauseilenden Licht entgegen. Du überwindest Dich. Tag für Tag. Welche Leuchtfeuer weisen Dir heute den Weg? Welche Schatten werfen sie? Ist das stets vorauszusehen? Du suchst Halt. In Deinem eigenen Wollen. In den Lichtblicken, die Du in Dir hast. Die musst Du im Auge behalten. Sonst verlierst Du den Weg, den Du gehen willst. Das Wachsein ist Deine Stärke. Lichtpunkte sind Perlen, die Kraft verleihen... Einer Kraft des Sehens und Begreifens, des Tuns...

Perlen der Erkenntnis findet man – wer wüsste das nicht - sowohl im Alltag, als auch beim kritischen Lesen. Über fünfunddreißig politische Sachbücher wollten – in guter Zusammenarbeit mit der Neuen Rheinischen Zeitung, Herausgeber und Redakteur Peter Kleinert – von Harry Popow gründlich durchforstet und besprochen werden. Welch ein Vergnügen des Denkens, von dem Berthold Brecht schrieb. Dabei erinnere ich mich u.a. an das Buch von Joe Bageant „Auf Rehwildjagd mit Jesus. Meldungen aus dem amerikanischen Klassenkampf“. Dazu schrieb der Autor eine Rezension, in der ich folgende Textstelle sehr interessant fand: Das Denken vieler Amerikaner drehe sich um das eigene Wohl, gegen Krieg haben sie weitgehend nichts und die Arbeiterklasse will vom Klassenkampf nichts hören. Ohne Bildung, meint Joe Bageant, könne sich nichts ändern: „Was meine Leute wirklich brauchen, ist jemand, der einmal ordentlich auf den Tisch schlägt und laut und verständlich sagt: ´Hört mal zu, Ihr verdammten Büffelhörner! Wir sind blöder als ein beschissener Hackklotz und hätten dafür sorgen sollen, dass man uns was beibringt, damit wir wenigstens ein bisschen kapieren, was in dieser beschissenen Welt abläuft.´“

Wer haut hierzulande auf den Tisch? Es sind Autoren, die nach vorne denken und schreiben, es sind deren Werke, die nicht auf die Bestsellerlisten gelangen und auch in Printmedien als Rezensionen kaum zu finden sind und dennoch tiefgründig recherchierte Wegweiser darstellen. Folgen Sie den Spuren Platons und anderer Intellektueller und lassen sich inspirieren von deren Kraft der überzeugenden Worte. Besuchen Sie das sowjetische Ehrenmal in Treptow und lesen Sie eine interessante Zwiesprache mit Tamara... Oder gewinnen Sie Einblick in Begegnungen der nicht sehr erfreulichen Art, so zum Beispiel mit einem „Braven Soldaten“. Oder amüsieren Sie sich über ein „fiktives“ Wortgefecht mit einem, der Substanz für ein Gewürz hält. Oder erleben Sie eine Feld- und Waldwanderung, die mit einer kleinen Überraschung endet. Oder die Premiere eines italienischen Dokumentarfilms im Filmtheater Babylon. Oder den Dank eines Piraten für die Besprechung seines Buches. Oder in dem Buch „Blattkritik“ den Frontalangriff auf die Medien und deren Geldgeber. Oder wie man die Konsumenten zum Shoppen verführen will. Oder wie und warum Mord´(s)geschäfte vom Staat geduldet und gefördert werden. Oder die Tränen des Vaterlandes zu Problemen Israels zu den Palästinensern. Oder wie man mit Gott auf Sklavensuche geht. Oder wie eine Chamäleon-Dame ihr Volk verschaukelt. Oder wie Mumia Abu-Jamal in einem amerikanischen Dok-Film sehr warmherzig und lebendig als aufrechter Klassenkämpfer beschrieben wird. Oder wie Daniela Dahn das Privateigentum an Produktionsmitteln unter Beschuss nimmt...

Nicht weniger interessant: Essays sowie Tagebuch- und Blog-Notizen einschließlich E-Mails zum politischen Alltag. Selbstverständlich – wie kann das anders sein - aus sehr subjektiver und privater Sicht des Autors. Lassen Sie sich kurzweilig entführen in die Welt des Widerstands gegen gewollte Sinnentleerungen, bewusst provozierter Hohlköpfigkeit. Zu entdecken sind Lichtblicke, die der Morgendämmerung vorauseilen...

Als eBook bei Amazon erhältlich:

http://www.amazon.de/Dem-Morgend%C3%A4mmern-vorauseilende-Lichtblicke-missvergn%C3%BCgliche-ebook/dp/B00JC0E28A/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1396525965&sr=1-1&keywords=Dem+Morgend%C3%A4mmern+vorauseilende+Lichtblicke

#628: Lächerlich Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.04.2014, 13:43
    —
Deine Werbeposts dann wenn im passenden Thread,
zudem ist dies der wiederholte Post eines Geschreibsels von vermutlich Dir auf Deiner Seite,
wie oft willst Du also die Welt mit den 'selben' Literaturempfehlungen überschwemmen?

Empfehlung:
verschieben oder löschen der Harry78 Posts.

#629: "Fahr zur Hölle" Autor: harry78Wohnort: 15566 Schöneiche b. Bln. BeitragVerfasst am: 18.04.2014, 18:25
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Operation Taubenhaus – ein Kriminalroman von CarlOtto

„Fahr zur Hölle“

Ein Buchtipp von harry78

Wir schreiben August 1947. „Fahr zur Hölle“, schmettert ein sowjetischer Offizier einer Frau hinterher. Sein wütender Ausruf gilt einer Bestie, die im II. Weltkrieg als SS-Aufseherin im Konzentrationslager Belizi (Außenlager des Frauen KZs Ravensbrück) Mitschuld trägt am Tod von 256 Häftlingsfrauen. Eben noch sollte sie erschossen werden, da kommt der Befehl von ganz oben: Stopp, Sibirien statt Tod! Sie verbüßte zehn Jahre Haft in sowjetischen Lagern und Gefängnissen der Staatssicherheit.

Und dann geschah das Unglaubliche: Sie wurde im Jahre 1992 – zwei Jahre nach der Konterrevolution in der DDR – von der BRD-Justiz rehabilitiert. Sozusagen geadelt, nachträglich. Dazu noch mit 63.350 DM Entschädigung belohnt. Man bezeichnet sie nunmehr als Opfer des Stalinismus. Typisch für die Nachwendezeit! Empörung macht sich schnell breit gegen diesen politischen Fehlschlag der Nachwende-Justiz. Doch das ehemalige Monster wiegt sich in Unschuld und Geborgenheit.

Wir schreiben das Jahr 1995 – sie wird tot aufgefunden. In einem Taubenhaus im Fläming. Nun wäre eine Geschichte fällig, in der der Mord aufgeklärt werden müsste. Ein Racheakt? Ein grausamer, politisch motivierter Sühnemord? Wer war der Mörder? Diese Fragen allein würden im Mittelpunkt stehen in einem Krimi, der über die gesellschaftlichen Zustände hinwegsehen würde. Also in einem superreinen Spannungskrimi.

Nicht so der Autor CarlOtto in seinem Buch „Operation Taubenhaus“. Er, der 1937 im sächsischen Grimma geborene und seit 1987 in Potsdam lebende freischaffende Schriftsteller, holt weit aus in der Geschichte und beschreibt auf 384 Seiten und in 21 Kapiteln akribisch genau die Hintergründe der „Arbeit“ der SS-Bestie, die Schreckensherrschaft der Gestapo, die Zeit in Gefängnissen der faschistischen Diktatur, die Gräueltaten in den KZ-Lagern, aber auch den Mut und die Widerstandskraft der KZ-Häftlinge.

So wird selbst den jüngeren Lesern deutlich, dass die Wittenbergerin Margot Kunzinger-Pieske zu Recht ihre Strafe abgesessen hat und zu großem Unrecht von der Justiz als politisch Verfolgte hochgejubelt wird.

Bleibt die Frage nach dem Mörder, der einen Racheakt, einen Sühnemord begangen haben könnte.

Der Verdacht fällt auf einen Sohn einer einstigen Häftlingsfrau, der belgischen Baronin Marie del Amere, die 1944 anstelle ihres Mannes, Jean, der als General der belgischen Untergrundarmee gegen die Faschisten kämpfte, als Geisel der Gestapo verhaftet wurde. CarlOtto charakterisiert die sich als unpolitisch bezeichnende Dame sehr warmherzig, die selbst in den Märchen stets das Gute gesehen hatte und dies auch ihren Kindern vermittelte. Selbst in den faschistischen Gefängnissen und Lagern findet sie Kraft, den Mithäftlingen Mut zuzusprechen. Sie stirbt 1944 an den Folgen der Haft und der Misshandlungen. Was Wunder, dass ihr Sohn Patrick – nachdem er von der Rehabilitierung der KZ-Aufseherin hört, auf Rechenschaft setzt.

Zweifellos, dieser Krimi ist spannend aus zweierlei Gründen: Erstens fragen sich die Leser, wie es kommt, dass die brutale SS-Aufseherin sozusagen nachträglich von den neuen deutschen Kapitalmachthabern aufs Ehrenpodest gehoben wird und zweitens, ob Patrick tatsächlich den Mord an Margot Kunzinger-Pieske, der Aufseherin seiner Mutter, begangen hat.

Beantwortet wird die erste Frage während einer Leserversammlung, organisiert von der Gedenkbibliothek, auf der die Bestie ihre in ihrem Buch festgehaltenen „Erinnerungen“ feilbieten wollte. Gereinigt von allen Untaten, von aller Schuld befreit. Ein Journalist funkt empört dazwischen: „...weshalb die Autorin ihre Rolle als SS-Aufseherin so verharmlose und die wahren Ursachen für ihre Verurteilung durch ein sowjetisches Militärtribunal schlichtweg ausblende.“ (S. 357) Darauf die Mitarbeiterin der Gedenkbibliothek: Der Journalist verdrehe die Tatsachen, das sei keine Wahrheitssuche, im übrigen gehöre das nicht zum Thema des Lesenachmittags. Patrick frohlockte, der Journalist hatte ihm aus dem Herzen gesprochen. Und nun war er an der Reihe, sprang auf und schilderte das Martyrium seiner Mutter im Konzentrationslager, forderte die SS-Aufseherin auf, ihre Schuld einzugestehen und sich bei ihren Opfern zu entschuldigen. (S 358) Man gab den Ordnungskräften ein Zeichen. Patrick fand sich Sekunden später auf den harten Steinen des Bürgersteiges wieder.

Der Gegensatz zwischen Tätern und Opfern während des Faschismus schildert der Autor besonders eindrucksvoll durch seine sprachlich gekonnten menschlichen Charakterisierungen sowie die ungebrochene Würde der Häftlinge in ihrem Verhältnis zueinander und auch zur Natur. Ebenso hervorhebenswert die treffende Schilderung der Motive der handelnden Personen. So heißt es auf Seite 139: Nicht wissen konnte die Baronin, (es handelt sich um das Lager Ravensbrück), „dass akademisch gebildete Wirtschaftsprofessoren der Rüstungsindustrie aus puren Gewinngründen die durchschnittlich zu erwartende Lebensfrist ihrer Arbeitssklaven auf lediglich sechs Monate kalkulierten.“ Als „wertlosen Abschaum“ bezeichnete ein Oberscharführer die auf einem Marsch befindlichen ausgehungerten und entkräfteten Häftlingsfrauen. (S. 371)

Offen bleibt die Frage: Wer aber war der Mörder? Doch dies sei hier nicht verraten, soviel aber steht fest: Der Autor – sprich die fiktiven und tatsächlichen Vorgänge – lassen den Leser wiederholt vor Überraschung staunen.

Besonders für Leser der jüngeren Generation ist dieser Kriminalroman des Schriftstellers CarlOtto eine Fundgrube des Wissens über faschistische Mordtaten sowie über die kriminellen Justiztaten der Bundesrepublik, indem sie alle Errungenschaften der DDR vor den geistigen Augen der Leute verglühen läßt, mit dem Totschlaginstrument des sogenannten Stalinismus die Untaten des Faschismus vergessen machen will und so die Geschichte fälscht.

Wer Geschichte ignoriert und sämtliche Alternativen zum herrschenden Kapital in Grund und Boden verbannen will, neuerlich nach einer Neuvermessung der Welt schreit, ja, sich auch mit militärischer Gewalt neues Terrain für Absatz und Profitmaximierung verschaffen will, dem sei ebenfalls zuzurufen: „Fahr zur Hölle!“


CarlOtto: „Operation Taubenhaus“, Gebundene Ausgabe: 384 Seiten, Verlag: Edition Märkische Reisebilder; Auflage: 1 (29. Oktober 2012) , ISBN-10: 3934232582 , ISBN-13: 978-3934232587



Erstveröffentlichung der Rezension in der Neuen Rheinischen Zeitung

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20232


Mehr über den Rezensenten: http://cleo-schreiber.blogspot.com

#630:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 02.05.2014, 13:07
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:


Ich hab's gefunden. Kubitza war der Autor...interview auf heise

Ich hab das sogar hier verlinkt! Argh

ab ins Wochenende....


Meintest du folgendes Buch? http://www.jesuswahn.de/

#631:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 24.06.2014, 22:44
    —
Gibt es eigentlich ein gutes kritisches Buch, welches das Thema Nahtod-Erfahrungen behandelt? Da würde ich mich nämlich gerne etwas einlesen. Die Suche nach einem Buch gestaltet sich aber schwer. Man bekommt ja nur esoterisches bzw. reliöses Geschreibsel raus.

#632:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 25.06.2014, 07:50
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich ein gutes kritisches Buch, welches das Thema Nahtod-Erfahrungen behandelt?

Bücher kenne ich auch nicht. Hier sind wenigstens ein paar Links:
http://www.livescience.com/19106-death-experiences-lucid-dreams.html
http://infidels.org/library/modern/keith_augustine/HNDEs.html
http://www.youtube.com/watch?v=6JMd8sNdHqk

#633:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 30.06.2014, 18:14
    —
Das Youtube-Video werde ich mir noch anschauen, habe inzwischen das gefunden, falls noch wer interessiert ist:

http://www.amazon.de/Mythos-Nahtoderfahrung-Birk-Engmann/dp/3777621463/ref=wl_it_dp_o_pC_S_nC?ie=UTF8&colid=FYOJDZBQN4S5&coliid=I18RQ3AQ3MFVCM

#634:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 03.07.2014, 12:22
    —
Hamed Abdel Samad - Der islamische Faschismus


>>Ich bin selbst Muslim und überhaupt nicht Religiös, aber so einen Arschkriecher und Hurensohn wie ihn würde ich auch gerne den Kopf abschneiden.
Wegen solchen Hurensöhnen haben es die Muslime hier in diesem Drecksland noch schwerer und noch mehr Vorurteile, als sie es sowieso haben.<<
(Ein Kommentar von "Taqi R." auf YouTube)

http://www.youtube.com/watch?v=ysJ-whaHEGo

https://www.droemer-knaur.de/buch/Der+islamische+Faschismus.7917563.html

#635:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.07.2014, 15:01
    —
Jesus Christus hat folgendes geschrieben:
Hamed Abdel Samad - Der islamische Faschismus


>>Ich bin selbst Muslim und überhaupt nicht Religiös, aber so einen Arschkriecher und Hurensohn wie ihn würde ich auch gerne den Kopf abschneiden.
Wegen solchen Hurensöhnen haben es die Muslime hier in diesem Drecksland noch schwerer und noch mehr Vorurteile, als sie es sowieso haben.<<
(Ein Kommentar von "Taqi R." auf YouTube)

http://www.youtube.com/watch?v=ysJ-whaHEGo

https://www.droemer-knaur.de/buch/Der+islamische+Faschismus.7917563.html


Am Kopf kratzen

#636:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 03.07.2014, 16:07
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Jesus Christus hat folgendes geschrieben:
Hamed Abdel Samad - Der islamische Faschismus


>>Ich bin selbst Muslim und überhaupt nicht Religiös, aber so einen Arschkriecher und Hurensohn wie ihn würde ich auch gerne den Kopf abschneiden.
Wegen solchen Hurensöhnen haben es die Muslime hier in diesem Drecksland noch schwerer und noch mehr Vorurteile, als sie es sowieso haben.<<
(Ein Kommentar von "Taqi R." auf YouTube)

http://www.youtube.com/watch?v=ysJ-whaHEGo

https://www.droemer-knaur.de/buch/Der+islamische+Faschismus.7917563.html


Am Kopf kratzen

Schade eigentlich. In dem Buch ist ein interessantes Interview mit dem Islamgelehrten Hani Fahs; hätte er vielleicht vorher mal lesen sollen. Lachen

#637:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 04.07.2014, 16:37
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Jesus Christus hat folgendes geschrieben:
Hamed Abdel Samad - Der islamische Faschismus


>>Ich bin selbst Muslim und überhaupt nicht Religiös, aber so einen Arschkriecher und Hurensohn wie ihn würde ich auch gerne den Kopf abschneiden.
Wegen solchen Hurensöhnen haben es die Muslime hier in diesem Drecksland noch schwerer und noch mehr Vorurteile, als sie es sowieso haben.<<
(Ein Kommentar von "Taqi R." auf YouTube)

http://www.youtube.com/watch?v=ysJ-whaHEGo

https://www.droemer-knaur.de/buch/Der+islamische+Faschismus.7917563.html


Am Kopf kratzen


Es gibt schon seltsame Ansichten. Möglicherweise möchte der Kommentator auch lieber in Syrien kämpfen und als "Nicht-Religiöser" seine Religion "verteidigen", anstatt in "diesem Drecksland", wo er sich befindet, in Frieden zu leben. Vielleicht gefällt es ihm in Syrien dann so gut, dass er gleich da bleiben möchte. Der Iran wäre vielleicht auch eine gute Auswanderungsalternative für ihn.

#638:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 17.07.2014, 17:37
    —
Hamed Abdel Samad vs. Khola Maryam Hübsch

http://www.huffingtonpost.de/tahir-chaudhry/das-islam-duell-khola-maryam-hubsch-vs-hamed-abdel-samad_b_5353120.html

#639:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 24.07.2014, 12:39
    —
Breaking the Silence: Israelische Soldaten berichten von ihrem Einsatz in den besetzten Gebieten

http://www.amazon.de/Breaking-Silence-Israelische-berichten-besetzten/dp/3430201470

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18337

#640: Shlomo Sand: Warum ich aufhöre, Jude zu sein: Ein israelischer Standpunkt Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 28.07.2014, 15:34
    —
Shlomo Sand:
Warum ich aufhöre, Jude zu sein: Ein israelischer Standpunkt


http://www.amazon.de/Warum-ich-aufh%C3%B6re-Jude-sein/dp/3549074492/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1406553639&sr=1-2&keywords=shlomo+sand


Leseprobe:


http://www.amazon.de/Warum-ich-aufh%C3%B6re-Jude-sein/dp/3549074492/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1406553639&sr=1-2&keywords=shlomo+sand#reader_B00CM3QE7Q

#641: Buchneuerscheinung "Gottesoffenbarung - Aufklärung Gott und Christentum&quo Autor: Thomas-Reichert BeitragVerfasst am: 29.07.2014, 00:37
    —
„Gottesoffenbarung – Das Licht der neuen Aufklärung“

Mit der aufwühlenden Neuerscheinung »Gottesoffenbarung« trifft der religionskritische Künstler und Autor Thomas B. Reichert aus Lichtenstein ins Herz vieler Zeitgenossen, die aktuelle Skandale um die Kirchen ernst nehmen.

Obwohl der Autor gleich zu Beginn darauf hinweist, dass glücklich Glaubende dieses Buch keinesfalls lesen sollten, begibt sich der trotzige, wissbegierige Leser auf eine umfangreiche Reise in die Themenbereiche Religion, Kunst, Hermeneutik, Philosophie, Psychologie, Soziologie, Spiritualität, Macht, Geld und Kirche.

Eindrucksvoll geschrieben, aus der Bibel zitiert, gut recherchiert, der Akribie verschrieben und schlüssig nachvollziehbar geht der Autor u.a. der Frage nach, warum der Staat die Religionen unterstützt, was Götter sind, wer Götter erschuf und weshalb. Wer den Profit mit der Religion macht und ob wir überhaupt einen Gott brauchen.

Mit unerwarteten Randthemen spannt der Autor ein riesengroßes Netz über das Thema Religionsausübung.

Das Buch ist auch ein Appell an die, die tolerant und kritisch sind und sich auf neue Betrachtungsweisen einlassen wollen, wenn es um die Frage geht, was Religion ist: Kunst, Diktatur, Erziehungsmaßnahme, Spiritualität oder Kontrolle?

Selbstdenker sind gefragt, die Mut haben, sich in unserer (angeblich) aufgeklärten Welt prüfend mit der Intention der Kirchen und der Indoktrinierung durch die Religion auseinander zu setzen. Wer möchte schon glauben, dass unsere Vorfahren seit 40 Generationen mit Geschichten hinters Licht geführt wurden, damit sie die von den Herrschenden gewünschte Richtung einschlagen? Und es ist auch nicht leicht, sich von den eigenen Gottes- und Glaubensbildern zu verabschieden, ja, sie auch nur in Frage zu stellen. Es ist eine geistige Achterbahn-Fahrt mit ungewissem Ausgang. Dem Autor ist all dies bewusst und er scheint bei allem Ernst des Themas den Leser ermutigend anzulächeln: Hey, was kann an der Wahrheit so schlimm sein?

Thomas B. Reichert liefert nichts leicht Verdauliches, sondern etwas zum eigenständigen Durch-Kauen und entführt den aufmerksamen Leser in eine Welt der Zweifel und Beweise. Dieses Buch begründet kein neues Dogma. Doch es demontiert Dogmen, demaskiert Unwahrheiten und bricht alles auf eine scheinbar einfache Wahrheit herunter.

Wer mit dem Verfasser denkt, dass Religionen für viele Probleme auf der Welt verantwortlich sind und wer dies schon lange gefühlt hat und tiefer in die Materie dieser Gedankenwelt einsteigen will, für den ist das Buch »GOTTESOFFENBARUNG« ein Muss!

Ein aufrüttelnder Text, der betroffen macht, weil er jeden von uns auf ganz eigene Weise betrifft. Gerade weil er so gut recherchiert ist, Gerade weil er zum eigenen Denken auffordert.

Nach dem Studium dieses Buches kann man schon mal den Glauben verlieren und wahrscheinlich wird Ihnen ein Licht aufgehen!
Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!

Gottesoffenbarung, Aufklärung Gott und Christentum, Das Licht der neuen Aufklärung
Autor: Thomas B. Reichert (Unglaube bereichert), Lichtenstein
Erscheinungsdatum: Juni 2014
ISBN-13: 978-3735739926
http://www.amazon.de/dp/373573992X
Taschenbuch: 144 Seiten
Auch als E-Book erhältich.
http://www.amazon.de/dp/B00KTHHN72

#642:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 29.07.2014, 00:48
    —
Wow, seit 2012 angemeldet und dein erster und einziger Beitrag ist die Werbung für dein neues Buch. skeptisch

#643:  Autor: mondkalbnaturWohnort: Wien/Paderborn BeitragVerfasst am: 18.08.2014, 19:03
    —
Kann jemand ein Büchlein vom Alexander Kluge empfehlen?
Etwas Aufmunterndes?

#644:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 18.08.2014, 23:42
    —
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
Kann jemand ein Büchlein vom Alexander Kluge empfehlen?
Etwas Aufmunterndes?

Ich habe viele seiner Filme gesehen, aber nur ein Buch von ihm gelesen: Verdeckte Ermittlung.
Ob das aufheitert... weiß nicht. Jedenfalls ist es anregend.
Aber guck mal hier.

#645:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 29.08.2014, 12:29
    —
In der heute erscheinenden Ausgabe von "Melodie & Rhythmus" gibt es als Schwerpunktthema: "Psychoanalyse und Musik":



M & R, 09-10/2014

#646:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 02.09.2014, 13:47
    —
hab ich mir geholt, das linke musikmagazin. Ich liebe es...
werde ich nun neben der titanic regelmäßig kaufen. danke.
den genannen text "Psychoanalyse & Musik" werde ich allerdings ca. 7 mal lesen müssen, um ihn zu kapieren. wenn überhaupt...
am besten gefiel mir bislang die interpretation bzw. deutung einer synkope. Sehr glücklich

#647:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 02.09.2014, 14:12
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:

...
den genannen text "Psychoanalyse & Musik" werde ich allerdings ca. 7 mal lesen müssen, um ihn zu kapieren....

http://www.beck-shop.de/fachbuch/leseprobe/9783898062800_Excerpt_001.pdf

#648:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 02.09.2014, 14:29
    —
oh. vielen dank.

#649:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 02.09.2014, 14:51
    —
Gerne. Ich halte viel vom Zusammenhang Unbewusstes <-> Musik.
Freud hat kaum etwas dazu geschrieben, er war auch völlig unmusikalisch.
Bisschen Lesestoff dazu gibts aber trotzdem...

#650:  Autor: Waschmaschine777 BeitragVerfasst am: 09.09.2014, 14:00
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich ein gutes kritisches Buch, welches das Thema Nahtod-Erfahrungen behandelt? Da würde ich mich nämlich gerne etwas einlesen. Die Suche nach einem Buch gestaltet sich aber schwer. Man bekommt ja nur esoterisches bzw. reliöses Geschreibsel raus.


Das:
http://www.amazon.de/Berichte-aus-dem-Jenseits-Nahtod-Erfahrungen/dp/386756034X/ref=sr_1_10?s=books&ie=UTF8&qid=1410263821&sr=1-10&keywords=knoblauch+hubert

fand ich informativ.

Edit:
Auch das:
http://www.amazon.de/Todesn%C3%A4he-Wissenschaftliche-Zug%C3%A4nge-au%C3%9Fergew%C3%B6hnlichen-Ph%C3%A4nomen/dp/3896699121/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1410264095&sr=1-2&keywords=todesn%C3%A4he

#651:  Autor: beefyWohnort: Land der abgehärteten Seelen BeitragVerfasst am: 24.09.2014, 15:40
    —
Bicycle Diaries von David Byrne

Dammich, ich hab das Buch jetzt zum zweitenmal genert weggelegt.
Der Mann ist ein toller Musiker, ganz ohne Frage.

Und ja-es sind nur seine Eindrücke.
Er schreibt in seinem Buch übers Fahradfahren, seine Liebe dazu und wie es ist in neun verschiedenen Metropolen Fahrrad zu fahren.

Nun ist es aber so, daß ich selbst auch schon in drei der erwähnten Metropolen gefahren bin und in einer davon lebe.
Und was er schreibt ist mMn. verträumter Scheiß eines Sonntagsfahrers und Touristen, der seine Erfahrungen als jeweiligen Radfahreralltag beschreibt und nebenbei gerne über sich selbst spricht.

Es kostet knappe 20 € bei Amazon-Dafür gibt es aber auch zwei Talking Heads CD's, und das wäre eine bessere Investition.
Das Buch ist eine Road To Nowhere

Ich nehm das Buch auf meine nächste größere Radtour mit.Hoffentlich taugt es dann wenigstens zum Lagerfeuer anzünden.

#652:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 05.11.2014, 13:31
    —
Zitat:
Rezension: „Die Eroberung Europas durch die USA“ – Wolfgang Bittners faktenreiches Buch gibt Aufschluss über die Ukraine-Krise

Die Entwicklung bis zur Konfrontation der „westlichen Allianz“ mit Russland im ukrainischen Bürgerkrieg wird anhand zahlreicher Belege
Schritt für Schritt bis Ende September 2014 dokumentiert. Dabei wird nach und nach verdeutlicht, dass die Aggression, für die Russland
und insbesondere Wladimir Putin verantwortlich gemacht wird, vom Westen ausgegangen ist und durch die desaströsen Wirtschaftssanktionen
weiter verschärft wird.


http://www.nachdenkseiten.de/?p=23838#more-23838

#653:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 06.11.2014, 18:36
    —
Zitat:
Der Domherr Geoghegan und die Kapläne Neary und O`Flaherty, für die jeglicher, die Liebe zwischen Mann und Frau behandelnder Roman mit dem großen Bannfluch belegt war, blickten sehr ernst vor sich hin. Und sie alle nahmen sich im Stillen vor, bei der nächsten Gelegenheit in ihre Predigt einzuflechten, wie töricht es sei, ein Buch zu lesen, in dem nicht auf der letzten Seite zum mindesten der Held oder die Heldin katholisch wurden.

Zitat:
"Und überhaupt," sagte Kaplan Neary, "sind Wunder heutzutage aus der Mode gekommen. Wenn sich eins im Schlafzimmer unseren hochwürdigsten Herrn Bischofs ereignen würde, täten Seine Gnaden alles, um den ungehörigen Vorfall zu vertuschen."


Aus: Bruce Marshall "Das Wunder des Malachias"
gibt`s antiquarisch günstig
Pater Malachias versetzt einen anstößigen Tanzschuppen und Nachtclub aus Edinburgh hinweg auf eine Felseninsel im Firth of Forth - und keiner glaubt, daß es ein Wunder ist. Ich hab mich köstlich amüsiert.

#654: Eigenwerbung Autor: Egregantius BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 21:06
    —
Guten Tag liebe Freigeisterhaus-Mitglieder,

ich weiß zwar, dass Eigenwerbung von Neuankömmlingen in Foren nicht gerne gesehen wird, dennoch würde ich Denkinteressierte an dieser Stelle gerne auf einige Aphorismen von mir aufmerksam machen, die über den folgenden Link begutachtet werden können: https://egregantius.wordpress.com/aphorismen/
Hier im Forum könnt ihr ja ungeniert eure Meinungen zu einzelnen Aphorismen von mir abgeben, aber ich bin gerne auch dazu bereit, auf kritische Anmerkungen von euch explizit einzugehen. Ich denke, dass es hier dann doch den einen oder anderen denkenden Menschen geben sollte, der mit Aphorismen tatsächlich auch etwas anfangen kann, schließlich haben auch Voltaire, Karlheinz Deschner, Michael Schmidt-Salomon, oder Ludger Lütkehaus interessante Aphorismen veröffentlicht, bzw. sich um anregende Zuspitzungen bemüht! zwinkern


Beste Grüße,
Egregantius

#655:  Autor: mondkalbnaturWohnort: Wien/Paderborn BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 22:49
    —
Viele Wortspiele.

#656:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 12.12.2014, 13:31
    —
"What if? - Was wäre wenn?" von Randall Munroe.

Hab ich gelacht... Es behandelt so interessante Fragen wie z.B.: "Aus welcher Höhe muß man ein Steak abwerfen, damit es durch die Reibungshitze in der Atmosphäre gar wird?"
Da sind Fragen drin, auf die ist nicht mal Nergal gekommen.
http://www.amazon.de/What-w%C3%A4re-wenn-wissenschaftliche-hypothetische/dp/3813506525/ref=pd_cp_eb_0

#657:  Autor: Judas Phatre BeitragVerfasst am: 27.12.2014, 18:09
    —
Darf ich mein eigenes Buch vorstellen?

Phatre, J, Die gute Botschaft der Menschenfresser, BoD 2014

Ich bin per Zufall in die Religionsgeschichte gerutscht. Ich wollte nur Koptisch lernen.
Ich habe dafür das Thomasevangelium benutzt, ein faszinierendes Werk. Dort ist Jesus ein Philosoph, der mit dem gesunden Menschenverstand an die Dinge herangeht, die ihn bewegt haben. Das war vor allem die Intoleranz in religiösen Fragen, sexuelle Gleichberechtigung und der Friede in Israel. In den letzten 4 Jahren habe ich Rätsel um Rätsel gelöst und bin zu dem Schluss gekommen, dass dies die ursprüngliche Lehre des Jesus von Nazareth sein muss.
Jesus war demnach ein hochintelligenter Mensch, den man am ehesten mit M.K. Gandhi vergleichen kann.
Damit verliert die Kirche aber ihre historische Basis...

Mehr dazu: http://www.diegutebotschaft.de

die Diskussion dazu geht hier weiter. astarte

#658:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 04.02.2015, 12:10
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
In der heute erscheinenden Ausgabe von "Melodie & Rhythmus" gibt es als Schwerpunktthema: "Psychoanalyse und Musik":


Coole Sache, das... und apropos Psychoanalyse...


Das könnte sogar einem "Altlinkem" wie dir gefallen... Auf den Arm nehmen

Frank B. Simon: "Meine Psychose, mein Fahrrad und ich"


Watzlawick über das Buch: hat folgendes geschrieben:
Dieses Buch ist von einem Mann geschrieben, der eben nicht
den in unserem Fache traditionellen Fehler begeht,
die Speisekarte statt der auf ihr angeführten Speisen zu essen,
sich über den schlechten Geschmack zu beschweren
und Verdacht zu schöpfen, daß man ihn vergiften will.


Auszug aus der Leseprobe (PDF):

Leseprobe hat folgendes geschrieben:
Wenn zwei Personen verschiedener Meinung darüber sind, wessen Wirklichkeit
als Wahn und wessen Wahn als Wirklichkeit bezeichnet werden muß,
entsteht eine gefährliche, verrücktmachende Form der Kommunikation.
Im folgenden Rollenspiel, das natürlich auch wieder ein Experiment ist,
läßt sich dieser Kommunikationsstil von außen beobachten oder von innen
erleben, je nachdem, ob man eine der beiden Rollen übernimmt oder als
außenstehender Beobachter daran teilnimmt.
Sie brauchen dazu zwei Versuchspersonen, die bereit sind, die Rolle
eines Psychiaters oder eines psychiatrischen Patienten zu übernehmen. Wer
von den beiden welche Rolle zu übernehmen hat, entscheidet der Zufall
(fast wie im richtigen Leben). Wie bei anderen Glücksspielen zieht jeder
der beiden eine Karte; sie ist entweder mit A oder mit B gekennzeichnet.
Auf ihrer Rückseite fi ndet jeder Spieler Informationen darüber, wer er ist
und was er zu tun hat.
Mündlich wird beiden die folgende Anweisung gegeben:
„Lesen Sie bitte in Ruhe, welche Rolle Sie spielen sollen und was Ihre
Aufgabe ist! Sprechen Sie bitte nicht über das, was Sie auf der Karte lesen,
und kommentieren Sie es nicht! Das wäre ein Ausstieg aus dem Spiel.“
Auf Karte A steht folgender Text:
„Sie sind Psychiater und werden zu einem Patienten gerufen, von dem
Sie wissen, daß er verrückt ist. Eines seiner Symptome ist, daß er sich für
einen Psychiater hält. Bitte überzeugen Sie ihn, sich freiwillig in stationäre
Behandlung zu begeben!“
Im Gegensatz dazu steht auf Karte B:
„Sie sind Psychiater und werden zu einem Patienten gerufen, von dem
Sie wissen, daß er verrückt ist. Eines seiner Symptome ist, daß er sich für
einen Pychiater hält. Bitte überzeugen Sie Ihn, sich freiwillig in stationäre
Behandlung zu begeben!

#659: Hartmut Zinser: Religion und Krieg Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 27.02.2015, 15:50
    —
Hartmut Zinser: Religion und Krieg

https://www.jpc.de/jpcng/books/detail/-/art/hartmut-zinser-religion-und-krieg/hnum/6662238



Leseprobe:


www.fink.de/uploads/tx_mbooks/9783770558339_leseprobe.pdf



Ein Interview mit Hartmut Zinser:


http://www.deutschlandfunk.de/religion-und-krieg-kriegstreibende-aussagen-verurteilen.886.de.html?dram:article_id=312792

#660:  Autor: DoYoukNow BeitragVerfasst am: 21.03.2015, 10:34
    —
hallo
ich liebe das Lesen ,besonders die Roman,vielen danke fuer deine Empfehlen
als ich Zeit habt, will ich lesen
gruss

#661:  Autor: DoYoukNow BeitragVerfasst am: 21.03.2015, 10:39
    —
hallo
Ich liebe Lesen, vor allem Literatur,
vielen Dank für Ihre Empfehlung,
wenn ich habe Zeit, ich werde diese Bücher lesen
gruss

Werbung entfernt, Z.

#662:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 23.03.2015, 16:51
    —
Ich habe das Buch noch gar nicht durch.

Aber, um ehrlich zu sein, auch nach dem Abschluss wäre ich kaum imstande, eine sinnvolle Rezension von "Bleeding edge" von Pynchon zu verfassen.

Jedenfalls kaum sinnvoller, als: Was für ein abgefahrener Scheiß! Ich liebe es... Cool

#663: Stéphane Charbonnier: Brief an die Heuchler Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 30.07.2015, 12:49
    —
Stéphane Charbonnier : Brief an die Heuchler: Und wie sie den Rassisten in die Hände spielen

https://www.perlentaucher.de/buch/charb/brief-an-die-heuchler.html

http://www.amazon.de/gp/product/B00Z9NXT4M?ref_=cm_cr_pr_product_top



Leseprobe :


http://www.amazon.de/gp/product/B00Z9NXT4M?ref_=cm_cr_pr_product_top#reader_B00Z9NXT4M



"Andreas Platthaus, FAZ-Redakteur und Comic-Experte, im Gespräch." :


http://www.deutschlandfunk.de/charlie-hebdo-islamophobie-nur-eine-schimaere.886.de.html?dram:article_id=326804

#664:  Autor: wuselle BeitragVerfasst am: 20.08.2015, 14:10
    —
Also mir gefällt der Medicus sehr gut, dazu eben Verlegen Shades of Grey Verlegen
Sonst lese ich zur Zeit nochmal Faust von Goethe Smilie

#665:  Autor: Friedensreich BeitragVerfasst am: 28.10.2015, 01:20
    —
Michael Ley /Hintergrundverlag
"Der Selbstmord Europas"

#666:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 28.10.2015, 10:10
    —
Liane Bednarz und Christoph Giesa:
Gefährliche Bürger. Die Neue Rechte greift nach der Mitte.
Hanser, München. 255 Seiten, 17,90 €.
Rezension:
Die Welt hat folgendes geschrieben:
Wird der Hass auf Zuwanderer und "Gutmenschen" gesellschaftsfähig? Liane Bednarz und Christoph Giesa haben ein Buch über das Denken der neuen Rechten geschrieben. Von Sarrazin über Pegida bis Gauland.

http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article146040113/Vom-richtigen-Umgang-mit-gefaehrlichen-Buergern.html

#667:  Autor: Friedensreich BeitragVerfasst am: 28.10.2015, 16:00
    —
Soll richtig heissen:
Der Selbstmord des Abendlandes

#668:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 28.10.2015, 18:05
    —
Was dem Christ sein Deschner...

Mohamed: Eine Abrechnung
Hamed Abdel-Samad
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Droemer HC (1. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3426276402

Zitat:
Hamed Abdel-Samad, geboren 1972 bei Kairo, studierte Englisch, Französisch, Japanisch und Politik. Er arbeitete für die UNESCO, am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt und am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München. Abdel-Samad ist Mitglied der Deutschen Islam Konferenz und zählt zu den profiliertesten islamischen Intellektuellen im deutschsprachigen Raum


Zitat:
"In seinem Buch 'Mohamed. Eine Abrechnung" zeigt Abdel-Samad, welche verhängnisvollen Folgen die Tradition der unkritischen Mohamed-Verklärung hat - und weshalb radikale Islamisten mit demselben Recht den 'Propheten' zitieren wie laizistische und integrierte Muslime. Danach führt er in dieser biografischen Skizze über Mohamed die Gewaltbereitschaft radikaler Islamisten auf den Propheten Mohamed selbst zurück." deutschlandradiokultur.de , 25.09.2015

Abdel-Samad will die Muslime nach europäischem Verständnis aufklären. Genau darin sieht er auch die Herausforderung, die uns auch bei den Hunderttausenden Flüchtlingen bevorsteht, die überwiegend muslimisch sind. (...) Was für ein streitbares Buch. Mit seinem Frontalangriff auf Mohammed will Abdel-Samad die Haltung der Muslime zur Religion verändern: Sie sollen ihren Glauben zur Privatsache machen. Er weiß, dass seine Provokation bei vielen auf Widerspruch stoßen wird." ARD, ttt, 20.09.2015

#669:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 17.12.2015, 17:02
    —
The (Honest) Truth About Dishonesty:
How We Lie to Everyone---Especially Ourselves


oder deutsch:
Die halbe Wahrheit ist die beste Lüge:
Wie wir andere täuschen - und uns selbst am meisten



Autor: Dan Ariely

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Droemer HC (1. Oktober 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3426275986

Zitat:
“Ariely raises the bar for everyone. In the increasingly crowded field of popular cognitive science and behavioral economics, he writes with an unusual combination of verve and sagacity.” (Washington Post)

“I thought [Ariely’s] book was an outstanding encapsulation of the good hearted and easygoing moral climate of the age.” (David Brooks, the New York Times)

“The best-selling author’s creativity is evident throughout. . . . A lively tour through the impulses that cause many of us to cheat, the book offers especially keen insights into the ways in which we cut corners while still thinking of ourselves as moral people.” (Time.com)

#670: Michael Brenner : Israel - Traum und Wirklichkeit des jüdischen Staates Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 28.01.2016, 17:11
    —
Michael Brenner : Israel - Traum und Wirklichkeit des jüdischen Staates

http://www.chbeck.de/Brenner-Israel/productview.aspx?product=15996489



Michael Brenner im Gespräch mit Andreas Main (Deutschlandfunk) :


http://www.deutschlandfunk.de/israel-eine-gesellschaft-der-religioesen-paradoxe.886.de.html?dram:article_id=343846

#671: Re: Michael Brenner : Israel - Traum und Wirklichkeit des jüdischen Staates Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.01.2016, 19:43
    —
Jesus Christus hat folgendes geschrieben:
Michael Brenner : Israel - Traum und Wirklichkeit des jüdischen Staates

http://www.chbeck.de/Brenner-Israel/productview.aspx?product=15996489



Michael Brenner im Gespräch mit Andreas Main (Deutschlandfunk) :


http://www.deutschlandfunk.de/israel-eine-gesellschaft-der-religioesen-paradoxe.886.de.html?dram:article_id=343846

Hat mich neugierig gemacht, das merke ich mir.

#672:  Autor: ElllseWohnort: Bieledorf BeitragVerfasst am: 05.02.2016, 20:10
    —
Sabine Mayer: Trau Dich - nicht! 66 Gründe gegen die Ehe
C.H.Beck München 2013

http://www.lto.de/recht/feuilleton/f/trau-dich-nicht-sabine-mayer-ehe-familienrecht/

Die Autorin ist Rechtsanwältin und hat viel Erfahrung mit Scheidungen und Trennungen. An die unterhaltsame Darstellung zahlreicher Fallbeispiele schließt sich ein Plädoyer für die juristische Aufklärung der Heiratswilligen vor der Eheschließung. was viele kleine und große Katastrophen im Leben von Ehepartnern verhindern könnte. Sie mutmaßt, dass der Gesetzgeber es ganz bewusst unterlässt, seine Bürger über den Vertrag in angemessener Weise in Kenntnis zu setzen. Dahinter steht wohl das Motiv, die Ehe möglichst lange aufrecht zu erhalten. Im Gegensatz zur Scheidung besteht bei der Eheschließung keine Notarpflicht.

#673:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 18.04.2016, 11:48
    —
Für alle Niederländisch lesenden:

Het oerboek van de mens
von Carel van Schaik und Kai Michel

Geen boek ter wereld heeft meer mensen bewogen dan de Bijbel. Maar de Bijbel is altijd vereerd – of verguisd – als het woord van God. Bijna niemand leest het boek voor wat het werkelijk is: het dagboek van de stoutmoedige pogingen van de mensheid om te gaan met de beproevingen van het leven. De Bijbelverhalen geven een diep inzicht in het wezen van Homo sapiens.

Der Autor war auch einer der letzten Gäste von Wim Brands. Hier das Interview

#674:  Autor: neurosemantik BeitragVerfasst am: 31.05.2016, 14:21
    —
Für all die Küchenpsychologen und Hobbysoziologen, die wissen wollen, wie der Mensch wirklich funktioniert:

#675:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 31.05.2016, 20:01
    —
neurosemantik hat folgendes geschrieben:
Für all die Küchenpsychologen und Hobbysoziologen, die wissen wollen, wie der Mensch wirklich funktioniert:


Es heisst, Gerhard Roth sei selber ein Küchenpsychologe ...- Smilie

#676:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 31.05.2016, 20:07
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Es heisst, Gerhard Roth sei selber ein Küchenpsychologe ...- Smilie

Smilie

#677:  Autor: neurosemantik BeitragVerfasst am: 31.05.2016, 20:12
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Es heisst, Gerhard Roth sei selber ein Küchenpsychologe ...- Smilie

Smilie

Roth ist Neurobiologe und kein Küchenpsychologe.
Wer behauptet denn sowas (bitte Quellenangabe!) ? Böse

#678:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 01.06.2016, 00:18
    —
neurosemantik hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Es heisst, Gerhard Roth sei selber ein Küchenpsychologe ...- Smilie

Smilie

Roth ist Neurobiologe und kein Küchenpsychologe.
Wer behauptet denn sowas (bitte Quellenangabe!) ? Böse

Mein letzter Stand (Keil, Willensfreiheit 2013 / Falkenburg, Mythos Determinismus 2012) ist, dass zumindest ein sauberer Gebrauch der Begrifflichkeit nicht durchgehend in der Hirnforschung vorliegt. So beim Begriff Determinismus.

Von Roth habe ich 2 Bücher gelesen und die Tatsache, dass er im 21 Jahrhundert Annahmen der Psychoanalyse in den wissenschaftlichen Diskurs einbringen will, fällt meiner Meinung sogar hinter jede Küchenpsychologie zurück.

#679:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 01.06.2016, 00:39
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
neurosemantik hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Es heisst, Gerhard Roth sei selber ein Küchenpsychologe ...- Smilie

Smilie

Roth ist Neurobiologe und kein Küchenpsychologe.
Wer behauptet denn sowas (bitte Quellenangabe!) ? Böse



Von Roth habe ich 2 Bücher gelesen und die Tatsache, dass er im 21 Jahrhundert Annahmen der Psychoanalyse in den wissenschaftlichen Diskurs einbringen will, fällt meiner Meinung sogar hinter jede Küchenpsychologie zurück.

das würde ich jetzt hier nicht rauslesen. allrdings bin ich bei weitem nicht so beschlagen wie du:
http://www.goettinger-akademie.de/kompetenz/download/Vortrag_Roth.pdf
s.6

noch ein link und zwar zum hpd:
http://hpd.de/node/16060

#680: Besseres Neurobiologie-Buch ? Autor: neurosemantik BeitragVerfasst am: 01.06.2016, 10:57
    —
Habe auch ein paar Bücher von ihm gelesen, aber die Passage über die Psychoanalyse (wohl das ganz alte Buch von 1996?) ist bei
mir nicht hängengeblieben; eher die rationale statistische Auswertung der gleichen Wirksamkeit eines Ganges zur
Psychotherapie wie genau so gut zum Schamanen, d.h. die Wirkung wird eher damit erklärt, dass mal jemand zuhört (und ist auch nicht nachhaltig).

Aber wenn Roth schon zu küchenpsychologisch ist (habe gezielt nicht das neue Buch "Wie das Gehirn die Seele macht" genannt,
weil neben dem Titel "Seele" statt "Psyche" auch die Co-Autorin Nicole Strüber mit Ihrer Behauptung wegen der Verschiedenheit von
Erste-Person- und Dritte-Person-Perspektive sei bewiesen, dass das Denken nicht nur Ladungsträgerbewegung an den Synapsenübergängen
der Neuronen sei, sondern sogar "immaterielle Geister" erzeugt würden, doch schon sehr esoterisch ist)
welcher realistische Neurobiologe mit möglichst umfassender Beschreibung des Menschlichen Denkapparates und den
naturwissenschaftlich-erkenntnistheoretischen Konsequenzen wäre denn da als Buch besser zu nennen?

#681:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 01.06.2016, 16:45
    —
neurosemantik hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Es heisst, Gerhard Roth sei selber ein Küchenpsychologe ...- Smilie

Smilie

Roth ist Neurobiologe und kein Küchenpsychologe.
Wer behauptet denn sowas (bitte Quellenangabe!) ? Böse


Z.B. Wolfgang Widulle in seiner Rezension des Buches. Da wird auf die eklektische Küchenpsychologie des Gerhard Roth hingewiesen.

Ein alternativer Buchtipp, u.a. auch zum Thema Emergenz ist der folgende:

Brigitte Falkenburg: "Mythos Determinismus: Wieviel erklärt uns die Hirnforschung?"

Dieses Buch hatte ja unquest schon erwähnt. Aber der hat's ja nicht verstanden ...- Cool

#682:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 01.06.2016, 17:48
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Brigitte Falkenburg: "Mythos Determinismus: Wieviel erklärt uns die Hirnforschung?"

Dieses Buch hatte ja unquest schon erwähnt. Aber der hat's ja nicht verstanden ...- Cool

Das Buch finde ich durch die vielen Wiederholungen in der Tat etwas wirr und als bekennender Denkdilletant fand ich es auch an vielen Stellen "umständlich". Zum Glück gibt es ja noch Das offene Universum das thematisch in die gleiche Richtung zielt und sicherlich deiner Zustimmung gewiss ist. Sehr glücklich

#683:  Autor: neurosemantik BeitragVerfasst am: 02.06.2016, 13:53
    —
Zitat:
Brigitte Falkenburg: "Mythos Determinismus: Wieviel erklärt uns die Hirnforschung?"

Zitat:
Das offene Universum

Falsches Forum (auch) hier.

Ist mir alles zu esoterisch (philosophisch - irreal). Aber wo gibt es schon ein Realisten-Forum?

Bin wieder weg...





P.S.: Folgende 2 sind sehr interessant. Werde ich unbedingt einmal lesen...

#684:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 13:10
    —
Hier ein Tipp für ein Weihnachtsgeschenk in Form eines eBooks, welches sich mit einer bestimmten Spielart bürgerlicher Ideologie auseinandersetzt, nämlich mit der Gesellschaftsapologie der Anti(linken)Deutschen. Verfasst wurde es von Robert Kurz:



Zitat:
Die antideutsche Ideologie

Die kategorial an das warenproduzierende System und dessen Modernisierungsgeschichte gebundene bisherige Kritik droht in Apologetik der kapitalistischen Subjektform und ihrer globalen Krisendiktatur umzuschlagen.

Als für diese Tendenz exemplarisch analysiert Robert Kurz die Widersprüche einer »antideutschen Ideologie«, die mit Auschwitz Geschichtspolitik macht, um die bürgerliche Vernunft zu retten. Dagegen plädiert der Autor für eine Neuformulierung emanzipatorischer Kritik, die den Nationalsozialismus als integralen Bestandteil innerkapitalistischer Entwicklung begreift und mit der fetischistischen Konstitution der Moderne bricht.


https://www.unrast-verlag.de/gesamtprogramm/allgemeines-programm/politik-gesellschaft/die-antideutsche-ideologie-127-127-detail


Für Leute, die sich als links begreifen - oder es gerne werden wollen - und Herrschaftsideologien besser verstehen wollen, ist dieses Werk sicherlich interessant ...-! Coole Sache, das...

#685:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 13:40
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Für Leute, die sich als links begreifen - oder es gerne werden wollen - und Herrschaftsideologien besser verstehen wollen, ist dieses Werk sicherlich interessant ...-! Coole Sache, das...


Kannst Du bisschen was aus dem Buch schildern, wenn Du es gelesen hast?

#686:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 14:17
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Für Leute, die sich als links begreifen - oder es gerne werden wollen - und Herrschaftsideologien besser verstehen wollen, ist dieses Werk sicherlich interessant ...-! Coole Sache, das...


Kannst Du bisschen was aus dem Buch schildern, wenn Du es gelesen hast?


Das kann ich gerne machen. Ich werde das Buch zwischen den Feiertagen lesen.


#687: Heinz-Werner Kubitza: Der Glaubenswahn Autor: HiobHolbach BeitragVerfasst am: 05.03.2017, 19:08
    —
Ein hilfreiches Buch im Kampf gegen die religiöse Verblödung der Bevölkerung

Die Bibel hat auch gute Stellen, doch mehr gibt´s von den kriminellen. Dies gilt vor allem für das AT, das etwa 750 von 1000 Bibelseiten ausmacht. Kubitza ist natürlich nicht der Erste, dem dies aufgefallen ist, aber er schafft es wie wohl niemand sonst, diesen überwiegend unappetitlichen Stoff so vorzustellen, dass es nicht langweilig wird. Den bei Amazon schon veröffentlichten Lobreden schließe ich mich daher an. „Einfach“ das Original zu lesen, ist keine gute Alternative, da dies kaum jemand, der noch alle Oblaten im Schrank hat, durchhält. Und ohne gute Kenntnisse kritischer Sekundärliteratur bzw. die entsprechenden Erläuterungen Kubitzas entgeht einem dabei, dass das AT noch viel problematischer ist, als man eh schon ahnt. Es liefert – teils aus Unwissenheit, teils aus Feindseligkeit und Überheblichkeit gegenüber anderen Völkern – in großer Menge fake news. Diese werden seit über 2500 Jahren von gläubigen Juden und später auch von Christen und Anhängern des Islams gehegt und gepflegt und richten bis heute Schaden an.

Nun könnte man sagen, lasst den Gläubigen doch ihren Aberglauben und kümmert euch um Wichtigeres. Wer so die Bedeutung von Religionen herunterspielt, verkennt, dass solche Ideologien keineswegs so harmlos sind, wie sie tun. Ich erinnere hier nur an die letzte große Wahnsinnstat der Kirchen und ihrer politisch aktiven Mitglieder in Deutschland. Der neue § 217 StGB wird noch Zehntausende daran hindern, beinahe auf so sanfte und sichere Weise zu sterben, wie es vielen Katzen und Hunden vergönnt ist. (Falls er nicht vom BVerfG für nichtig erklärt wird, was ich nicht glaube.) Wie unerbittlich diese Gottversteher sind, konnte ich gerade einer Meldung der Katholischen Nachrichtenagentur entnehmen: Bischöfe und Gesundheitsminister Gröhe empören sich über ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, wodurch es Schwerstkranken, denen palliativmedizinisch nicht ausreichend geholfen werden kann, möglich sein soll, an Natrium-Pentobarbital (das in Deutschland bisher nur an Tierärzte ausgeliefert werden darf) zu kommen.

Auch Kubitzas neue Aufklärungsschrift wird leider kein Bestseller werden, aber so wie einst das Buggle-Buch Herrn Kubitza und viele andere aufgerüttelt hat, wird es hoffentlich einige dazu bringen, sich genauer zu informieren und intensiver Widerstand zu leisten, wenn die Kirchenlobby aktiv ist und z.B. schwurbelnde „Christen“ wie die leider immer noch amtierende Bundeskanzlerin in der politischen Arena hohles Geschwätz (christliche Werte, moralischer Kompass, kein Geschäft mit dem Tod) von sich geben.

Weitere Besprechungen hier:
https://www.amazon.de/dp/3828838499/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1488731564&sr=1-1&keywords=kubitza

#688:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 30.03.2017, 03:22
    —
Hier sind meine Rezensionen aus den letzten neun Jahren. Guckst du!

#689:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 29.04.2017, 11:35
    —
Holm Tetens: Gott denken
Ein Versuch über rationale Theologie

Ich habe mir dieses Buch gekauft, weil ich von dem Autor schon "Geist, Gehirn, Maschine" gelesen habe, was mir gefallen hat. Außerdem wollte ich wissen, was Atheisten treibt wieder zum Theismus zurückzukehren.
Allerdings war ich enttäuscht. Es steht sehr viel Geschwurbel in dem Buch. Auf die Theodizeeproblematik hat er -wie üblich - eine halbe Antwort. "Moralische" Übel gibt es weil der Mensch frei ist. Den Tod gibt es um dem bösen Treiben der Menschen ein Ende zu machen und um dem Menschen (nach der Wiederauferstehung) noch eine letzte Chance zu geben.
Auf die Existenz der "physischen" Übel bleibt er eine Antwort schuldig. Er sieht in dieser Frage einen Patt zwischen Theisten und Naturalisten, weil auch Naturalisten die Übel nicht erklären oder Rechtfertigen könnten.

Der Naturalismus ist dem Autor anscheinend zu trostlos.

#690:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 29.04.2017, 14:58
    —
Rationale Theologie, ist das nicht sowas wie die Quadratur des Kreises?

#691:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 29.04.2017, 19:00
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Rationale Theologie, ist das nicht sowas wie die Quadratur des Kreises?


Eher ein Widerspruch in sich.

#692:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 13.07.2017, 14:31
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Für Leute, die sich als links begreifen - oder es gerne werden wollen - und Herrschaftsideologien besser verstehen wollen, ist dieses Werk sicherlich interessant ...-! Coole Sache, das...


Kannst Du bisschen was aus dem Buch schildern, wenn Du es gelesen hast?


Das kann ich gerne machen. Ich werde das Buch zwischen den Feiertagen lesen.



Weihnachten 2016 ist jetzt über 6 Monate vorbei. Also wo bleibt die Zusammenfassung?

#693:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 13.07.2017, 14:39
    —
Malone hat folgendes geschrieben:
Hier sind meine Rezensionen aus den letzten neun Jahren. Guckst du!



Zitat:

Fehler: Verbindung fehlgeschlagen


Interessante Rezension. Cool

#694:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 13.07.2017, 18:14
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Zitat:
Die antideutsche Ideologie

Dagegen plädiert der Autor für eine Neuformulierung emanzipatorischer Kritik, die den Nationalsozialismus als integralen Bestandteil innerkapitalistischer Entwicklung begreift und mit der fetischistischen Konstitution der Moderne bricht.



Prototypische Länder für die Entwicklung des Kapitalismus waren seit dem 19. Jahrhundert die USA und England. Die Ausführungen zum Nationalsozialismus in diesen Ländern würde mich interessieren.

#695: 10 Gründe, warum man Bücher lesen sollte Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 09.10.2017, 17:13
    —
Was guckt ihr gerade auf DVD/Blue-ray? 79 Seiten

Kinotipps: 84 Seiten

Buchempfehlungen: 24 Seiten

Weinen

Liest hier eigentlich auch jemand Belletristik?

10 Gründe, warum man Bücher lesen sollte: https://wasliestdu.de/magazin/2014/10-gruende-warum-man-buecher-lesen-sollte

#696:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 13.10.2017, 14:45
    —
Ein kleines braunes unscheinbares Heftchen nahm ich jetzt mal wieder zur Hand.

Ein neues Wintermärchen
Heine's Besuch im neuen deutschen Reich der Gottesfurcht und frommen Sitte.
1919


Das ist deutsche Dichtkunst.Unschlagbar!!!
Und nebenbei noch exelennter Geschichtsunterricht in Sachen Demokratie!
Ich liebe Ihn Cool

#697:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 26.10.2017, 19:03
    —
Einige Beiträge im Sandkasten verschoben.
Hier ist: Buchempfehlungen und Rezensionen/Kritik

#698:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 18:52
    —
Michel Herl hat seine besten Kolumnen in ein Buch gepackt.
Ich liebe diese Form der Literatur,ich denke sie wird zu Unrecht wenig beachtet.
Wie sagt Michael Herl schon:
" Wer von allen geliebt werden möchte sollte keine Kolumnen schreiben.
Wie heißt es doch so schön im Volksmund:
Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen! Cool
http://www.fr.de/panorama/leute/michael-herl-ich-glaube-ja-auch-nicht-an-den-butt-a-1344790

#699:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 19:19
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Michel Herl hat seine besten Kolumnen in ein Buch gepackt.
Ich liebe diese Form der Literatur,ich denke sie wird zu Unrecht wenig beachtet.
Wie sagt Michael Herl schon:
" Wer von allen geliebt werden möchte sollte keine Kolumnen schreiben.
Wie heißt es doch so schön im Volksmund:
Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen! Cool
http://www.fr.de/panorama/leute/michael-herl-ich-glaube-ja-auch-nicht-an-den-butt-a-1344790

Ich bin langjähriger Abonnent der FR, und Dienstags wird immer als erstes die Seite mit der Herl-Kolumne aufgeschlagen.
Eigentlich könnte ich noch was zu seinem drögen Vorgänger, dem 'Zukunftsforscher" M. Horx sagen, aber... der war der tiefste Griff ins Klo, den die FR sich je geleistet hat Cool
Das Buch lohnt sich.

#700:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 21:02
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
.............................
Ich bin langjähriger Abonnent der FR, und Dienstags wird immer als erstes die Seite mit der Herl-Kolumne aufgeschlagen.
................

Schon allein dieses Interview :
„Ich glaube ja auch nicht an den Butt“

einfach köstlich,ich könnte mich beölen!

nein,diesen Mann wollte ich nicht als meinen Widersacher haben,da würde mir bange. Weinen

#701:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 30.11.2017, 18:10
    —
Auch wenn so manch ein(e)r jetzt vom Stuhl fällt:
Elke Heidenreich "Kolonien der Liebe".
Ein Erzählband mit außergewöhnlichen (Liebes-) Geschichten.
Schön geschrieben und leicht zu lesen!

#702: Weihnachtslektüre für gestandene Männer Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 30.11.2017, 22:53
    —
Und dann sofort noch einen Roman hinterher von selbiger Autorin.
Ein Pflichtroman für alle Männer,insbesondere Softies und Frauenversteher!

Erika:oder der verborgene Sinn des Lebens

Betty,ein gereiftes einsames Mädchen hat Angst Weihnachten alleine zu verbringen.
Sie erinnert sich an einen vergangenen Liebhaber der Sie prompt nach einem Telefonat auf Christmess (zum unausgesprochenen Besamungstermin) einlädt.
Halbherzig macht Betty sich auf den Weg,und erwirbt unterwegs in einem Kaufhaus ein riesengroßes Plüschschwein was ihr spontan Trost spendet.
Unterwegs bekommt sie immer mehr Zweifel an dem Treffen mit "Franz",weil der auch ein Macho-Man war der Sie nie richtig ernst genommen hat.
Als sie ihn am Bahnhof warten sieht trifft Sie eine RICHTIGE Entscheidung und steigt nicht aus.
Stattdessen landet sie irgendwo in einer entlegenen Pension,eingeladen von einem kleinen dicken Koch der auch enorm ünglücklich ist,aber total herzlich +liebenswert.
Beide verbringen eine zauberhafte Nacht mit lecker Essen + Trinken,Herzausschütten,viel gegenseitiges Verständniss aber NATÜRLICH ohne Sex.(Anstatt das sie einfach mit ihm schläft die blöde Kuh,ihm und ihr hätte es gutgetan)
Die einzige "Schweinerei"in dieser Nacht ist leider die gekaufte Plüschsau,die dem ganzen stumm beiwohnt.

Ich bin Elke Heidenreich so dankbar.
Ohne es zu wollen hat sie genau die moderne emanzipierte Frau dieser Tage beschrieben.
Mit liebenswerten Männern die vieleicht nicht so "super-attraktiv'
( groß,muskelös,Narzisstisch-charmant) sind schläft sie natürlich und bekanntlich nicht.
Aber zum Herzausschütten und Kumpel ist er durch NICHTS zu ersetzen.
Stattdessen leidet und jammert sie über den ewigen unsensiblen Lebensnabschnittspartner,Macker,Chauvinisten und Drecksack der Frauen sowieso nur an die Wäsche will.
Aber wenn Sie die Wahl hat.................. Cool

Das ideale Geschenkbuch für alle "geistig"kastrierten Männer


Zuletzt bearbeitet von placebo am 02.12.2017, 22:22, insgesamt einmal bearbeitet

#703: Re: Weihnachtslektüre für gestandene Männer Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 01.12.2017, 01:15
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
...Erika:oder der verborgene Sinn des Lebens
...
Ohne es zu wollen hat sie genau die moderne emanzipierte Frau dieser Tage beschrieben....

Beim Herl waren wir uns einig, hier widerspreche ich.
Habe das Büchlein vor ca 10 Jahren gelesen, jetzt extra noch mal in die Hand genommen, es steht ja noch im Regal.
Nee, das ist nix, bestenfalls leicht amüsant, wenn man keinen Sinn für Humor hat.

Aber die Geschmäcker sind ja GsD verschieden Smilie

#704: Re: Weihnachtslektüre für gestandene Männer Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 01.12.2017, 02:46
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
............
Nee, das ist nix, bestenfalls leicht amüsant, wenn man keinen Sinn für Humor hat.

Aber die Geschmäcker sind ja GsD verschieden Smilie


Ja, aber es geht mir hier nicht um Geschmack.Der Roman ist zweifelos amüsant und gut geschrieben.Darum geht es mir doch gar nicht.
Ich halte Heidenreich für eine sehr gute Autorin,zweifelos.
Sie war ja auch im alten Literatur- Quartett eine anerkannte Größe,und ich fand sie immer toll wenn sie sich mit Reich-Ranicki gezankt hat.
Mir geht es hier um den Inhalt des Romans,und der beschreibt analytisch betrachtet eben diese menschliche katasstrophe von zwei Menschen die sich lieben könnten aber "ohnmächtig" sind.
Weil ihr vorgefertigtes Erotikmodell im Kopf sie behindert.Und vor allem die Frau behindert sich obwohl ihre Sehnsucht so groß ist.
Mein erster Eindruck war ja auch eher begeistert.Schöne Geschichte von Mann und Frau die sich zufällig begegnen in ihrem Unglück und feiern.
Und was machen sie daraus??

Es waren zwei Königskinder
die hatten einander so lieb.
Sie konnten zusammen nicht kommen
Das Wasser war viel zu tief
das Wasser war viel zu tief

#705: Re: Weihnachtslektüre für gestandene Männer Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 01.12.2017, 02:57
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
............
Nee, das ist nix, bestenfalls leicht amüsant, wenn man keinen Sinn für Humor hat.

Aber die Geschmäcker sind ja GsD verschieden Smilie


Ja, aber es geht mir hier nicht um Geschmack.Der Roman ist zweifelos amüsant und gut geschrieben.Darum geht es mir doch gar nicht.
Ich halte Heidenreich für eine sehr gute Autorin,zweifelos.

Ok, ich nicht.

placebo hat folgendes geschrieben:
Sie war ja auch im alten Literatur- Quartett eine anerkannte Größe,und ich fand sie immer toll wenn sie sich mit Reich-Ranicki gezankt hat.

Ja, da stimme ich dir unbedingt zu!

placebo hat folgendes geschrieben:
Mir geht es hier um den Inhalt des Romans,und der beschreibt analytisch betrachtet eben diese menschliche katasstrophe von zwei Menschen die sich lieben könnten aber "ohnmächtig" sind.


Vllt hast du recht. Ich müsste aber noch mal genauer nachlesen.

#706: Re: Weihnachtslektüre für gestandene Männer Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 02.12.2017, 21:38
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
.............

Vllt hast du recht. Ich müsste aber noch mal genauer nachlesen.


Es geht mir nicht ums "recht haben" sondern um Meinungs-und Gedankenaustausch.
Für eine (begründete )Gegendarstellung bin ich jederzeit offen.Ich lass mich auch überzeugen wenns mir einleuchtet.

Aber leider seh ich es so wie in der schönen Ballade:

Es waren zwei Königskinder
die hatten einander so lieb.
Sie konnten zusammen nicht kommen
Das Wasser war viel zu tief
das Wasser war viel zu tief

Herzliebster so könntest du schwimmen,
so schwimm doch herüber zu mir.
Zwei Kerzen will ich anzünden
die sollen leuchten dir
die sollen leuchten dir Idee

p.s.
Ach so,was mich am meisten geärgert hat ist dieser hochtrabende Titel:
Erika:Oder der verborgene Sinn des Lebens

Also wenn der verborgene Sinn des Lebens darin besteht mich mit einem Plüschschwein aus Entäuschung zu trösten,dann herzlichen Glückwunsch....

Wie sagte mein Lebensspender Erich Fromm:

Liebe (erotische Liebe) die nicht erwidert wird ist unfruchtbar,ja ohnmächtig, sie ist ein Unglück!

#707:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 06.12.2017, 17:16
    —
Fleisch ist mein Gemüse | Heinz Strunk | ISBN: 9783499237119 |


Ein Pflichtroman für ALLE Musiker,insbesondere Tanzmusiker die schon mal in Bierzelten oder öffentlich bei Veranstaltungen gespielt haben.
Ich mache selber seit 30 Jahren (Tanz) musik und habe auch schon einiges erlebt.Aber was da beschrieben wird ist Hardcore vom Feinsten.

Habe gerade gelesen das er verfilmt wurde,hab ich leider nicht gesehen.

#708:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 06.12.2017, 18:30
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Fleisch ist mein Gemüse | Heinz Strunk | ISBN: 9783499237119 |


Ein Pflichtroman für ALLE Musiker,insbesondere Tanzmusiker die schon mal in Bierzelten oder öffentlich bei Veranstaltungen gespielt haben.
Ich mache selber seit 30 Jahren (Tanz) musik und habe auch schon einiges erlebt.Aber was da beschrieben wird ist Hardcore vom Feinsten.

Habe gerade gelesen das er verfilmt wurde,hab ich leider nicht gesehen.

Ja, ein geiles Buch Smilie
Den Film hab ich auch gesehen. Wie immer: Eine Verfilmung kann nicht alle Aspekte des Buches transportieren, aber ich finde ihn sehr gelungen.

#709:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 17.12.2017, 19:05
    —
"Pflichtlektüre"

Kann sich hier jemand noch an Heinrich Böll erinnern??
Wahrscheinlich wenige.
Einer der sogenannten Nachkriegsautoren,dessen Romane durchaus langweilig waren und von MORAL nur so getrieft haben.Will sich heute keiner mehr antun,kann ich auch nachfühlen.

Zwei Sachen von ihm halte ich heute noch für "Pflichtlektüre"und zeitlos aktuell.
Die eine wurde noch vor paar Jahren als Verfilmung immer zwischen Weihnachten und Neujahr gezeigt.Eine Satire "Nicht nur zur Weihnachtszeit"

Habs mir doch gedacht,ist im Netz.https: https://youtu.be/pUmxBrF551U

Die andere halte ich für seine beste Schrift.Völlig unscheinbar,wenige Seiten lang und vor dem Einschlafen ruck-zuck gelesen.Auch für Freunde aus der sadomaso Szene.
Dr. Murkes gesammeltes Schweigen Gibts auch als Hörspiel https://youtu.be/og8bARsjD5o
_________________
Mit den Meinungen ist es wie mit den Arschlöchern.
Jeder hat sein eigenes!
Den Sozialismus in seinem Lauf,
hält weder Ochs noch Esel auf!
Erich Honecker
Post coitum omne animal triste est, sive gallus et mulier.

#710:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 17.12.2017, 19:39
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
"Pflichtlektüre"

Kann sich hier jemand noch an Heinrich Böll erinnern??
Wahrscheinlich wenige.
Einer der sogenannten Nachkriegsautoren,dessen Romane durchaus langweilig waren und von MORAL nur so triefen.

Ah, ein Literaturkenner noc


placebo hat folgendes geschrieben:
"Nicht nur zur Weihnachtszeit"[/b]


schtonk hat folgendes geschrieben:
[...]
...ist und bleibt die Verfilmung von "Nicht nur zur Weihnachtszeit" (Böll) -> Tannenbaumtherapie für Tante Milla Gröhl...

http://www.dailymotion.com/video/x4kgiom_nicht-nur-zur-weihnachtszeit-teil-1-von-2_tv

http://www.dailymotion.com/video/x4kh790_nicht-nur-zur-weihnachtszeit-teil-2-von-2_tv


placebo hat folgendes geschrieben:
Dr. Murkes gesammeltes Schweigen Gibts auch als Hörspiel


Dr. Murkes gesammeltes Schweigen
Und als Film mit Dieter Hildebrandt.

placebo hat folgendes geschrieben:
Auch für Freunde aus der sadomaso Szene.


Was soll der Schwachsinn Pillepalle

#711:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 17.12.2017, 20:31
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
....................
Und als Film mit Dieter Hildebrandt.

placebo hat folgendes geschrieben:
Auch für Freunde aus der sadomaso Szene.


Was soll der Schwachsinn Pillepalle


Ja mal ruhig Brauner,nicht so hitzig.

Hörs dir mal in aller Ruhe an,oder lese es.Dann wirds vielleicht deutlicher was ich meine.
Ich kann nicht jedem Alles erklären Mit den Augen rollen

#712:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 13:33
    —
Und ich lese gerade mal wieder "Ende einer Dienstfahrt". Einfach köstlich.
Übrigens: Der Dr. Murke parodiert die Kulturfabrik Radio, am penetrantesten der WDR um 1950-70. Der Film wurde beim HR gedreht. Der damalige Intendant wirkte auch mit, er ist kurz als Bürobote mit Aktenwagen zu sehen.
Ja, ganz schön sadistisch ist das, was der Murke mit dem Kulturpapst Dr. Bur-Malottke im Studio anstellt.

#713:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 18:14
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Und ich lese gerade mal wieder "Ende einer Dienstfahrt". Einfach köstlich.
......................


Hab ich sicher auch gelesen,aber die Story vergessen.
Böll,G.Grass und so waren für mich der Einstieg in die Literatur.
Aus heutiger Sicht sind Bölls Romane ja nicht allzuspannend.
Sehr moralisierend und immer die Auseinandersetzung mit der Amtskirche.
Man kann ihn nur in seiner Zeit bewerten,als Kriegsteilnehmer und einer der die Vergangenheit nie schön geredet hat.
War aber ein mutiger Kerl dieser Böll,hat sich mit allen Drecksäcken angelegt und bevozugt mit der BILD-Zeitung.
Seine Erzählungen fand ich durchweg sehr schön.(Als der Krieg ausbrach und Als der Krieg zu Ende war)
Heutzutage liest man lieber "Feuchtgebiete"und holt sich einen runter.Oder zwei!
Ist auch o.K. Cool

#714:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 20.12.2017, 02:38
    —
ey Ahriman!

Kann es sein das wir zu den Letzten gehören die noch gedruckte Bücher gelesen haben???
Würde mich nicht wundern.

#715:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 22.12.2017, 02:01
    —
So,selbst die Frankfurter Rundschau die nicht zu meinen Favoriten gehört hat einen schönen Artikel über Böll geschrieben zum 100dertsten.

http://www.fr.de/kultur/literatur/heinrich-boell-zum-100-geburtstag-es-ist-nicht-sehr-angenehm-ein-deutscher-zu-sein-a-1412269

Jaah,weiß ich,ist Perlen vor die Säue,
Aber trotzdem Mit den Augen rollen

#716:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 29.12.2017, 20:24
    —
Harry Potter

Obwohl er "nicht eine Zeile" eines "Harry Potter"-Romans gelesen habe, ist Reich-Ranicki der Ansicht, es sei "besser, die Leute lesen so einen ‚Harry Potter' als überhaupt nichts.

Reich-Ranicki würde sagen:(fiktiv)

"Wissen sie was meine Liebe?"
Bei ihrem Talent sollten sie Kochbücher schreiben.
Die Trivialliteratur hat bei Literaturliebhabern die Bedeutung wie die Bahnhofstoilette bei den Toilettenliebhabern.

#717:  Autor: Korra BeitragVerfasst am: 09.01.2018, 16:51
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Harry Potter

Obwohl er "nicht eine Zeile" eines "Harry Potter"-Romans gelesen habe, ist Reich-Ranicki der Ansicht, es sei "besser, die Leute lesen so einen ‚Harry Potter' als überhaupt nichts.

Reich-Ranicki würde sagen:(fiktiv)

"Wissen sie was meine Liebe?"
Bei ihrem Talent sollten sie Kochbücher schreiben.
Die Trivialliteratur hat bei Literaturliebhabern die Bedeutung wie die Bahnhofstoilette bei den Toilettenliebhabern.

Was soll an Harry Potter so schlecht sein?

#718:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 09.01.2018, 20:19
    —
Korra hat folgendes geschrieben:
...................
Was soll an Harry Potter so schlecht sein?


Schlecht sagt er ja auch nicht.Eher belanglos wie Trivialliteratur schlechthin.


Zitat:

M. Reich-Ranicki: ................. Er sähe es als positiver an, wenn man sich mit seichten Werken der Literatur beschäftige, als keine Bücher zu lesen.

'Da können sie sich wenigstens üben in der Kunst, Buchstaben zu lesen.', formuliert er, um anschließend der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, dass der Leser hierdurch den Weg zu hochwertiger Literatur fände.

Als Beispiel für 'leichte Kost' führt er Harry Potter an, den er selber jedoch nicht gelesen habe. Auch Feuilletonisten sollten die Trivialliteratur nicht vernachlässigen, im medizinischen Bereich sei Stuhlgang-Analyse ja auch unabdingbar.

#719: Lesenswert 10 Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 21.01.2018, 12:40
    —
Gutes Buch um das, was Deutschland und die westliche Welt so in den letzten Jahren umtreibt. Der Chefredakteur der ZEIT fasst seine Sicht der Dinge gut für den Leser aufgearbeitet zusammen.

https://www.amazon.de/s/ref=a9_asi_1?rh=i%3Aaps%2Ck%3Abernd+ulrich+guten+morgen+abendland&keywords=bernd+ulrich+guten+morgen+abendland&ie=UTF8&qid=1516531281

aber eigentlich dürfen die viele Teilnehmer hier das Buch aus ideologischen Gründen nicht lesen....ist ja ein Bäh-Wort im Titel .....

Abendland ...das geht ja gar nicht Smilie

#720: Re: Lesenswert 10 Autor: Grey BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 16:48
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Abendland ...das geht ja gar nicht Smilie


Und warum nicht, Knödelchen? Bernd Ulrich hat nichts mit Pegida und Co. zu schaffen, falls du darauf hinaus willst. Smilie

#721:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 10:57
    —
Es gehört zur Hybris dieser Leute, zu glauben, dass wenn sie Begriffe benutzen und leider oft auch mißbrauchen, andere sie nicht mehr anfassen.

#722:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 16:57
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Es gehört zur Hybris dieser Leute, zu glauben, dass wenn sie Begriffe benutzen und leider oft auch mißbrauchen, andere sie nicht mehr anfassen.


So ganz unrecht haben sie damit ja nicht. Wer um eine politisch korrekte Ausdrucksweise bemüht ist, ist da auch immer ein wenig fremdbestimmt. Man überlässt der Gegenseite einen Teil der Macht über das eigene Vokabular - und das kriegen die Gegner irgendwann mit und nutzen es aus.

#723: Rupert Sheldrake – Der Wissenschaftswahn Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:07
    —
Rupert Sheldrake – Der Wissenschaftswahn

Zitat:
In seinem ersten Kapitel listet er 10 Kernglaubenssätze auf, und sagt in diesem Zusammenhang, dass der Wissenschaft besser mit Fragen als mit Schlussfolgerungen gedient wäre. Eine Untersuchung jeder dieser 10 Themen bildet den großen Teil des Buches. Dazu gehören Konzepte wie: „Alles ist im Grunde mechanisch.“ „Die Gesamtmenge von Energie und Materie ist immer gleich.“ „Die Gesetze der Natur stehen fest.“ „Gedanken werden als materielle Spuren im Gehirn gespeichert und mit dem Tod gelöscht.“ „Die Natur ist sinnlos und Evolution hat weder Ziel noch Richtung.“

Rupert SheldrakeSheldrake liefert keinen Ersatz für jede dieser Thesen, aber er zeigt faszinierende Forschungsergebnisse und Argumente, um jede dieser Positionen zu hinterfragen.

http://www.cybermondo.net/2013/03/14/rupert-sheldrake-der-wissenschaftswahn/


Ich habe das Buch gerade bei einer Internetrecherche gefunden. Klingt interessant. Ich bin jedenfalls nicht so voreingenommen, um es nicht zu lesen.

Es gibt das Buch auch als eBook. https://www.amazon.de/Wissenschaftswahn-Warum-Materialismus-ausgedient-hat/dp/3426292106

#724: Re: Rupert Sheldrake – Der Wissenschaftswahn Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:17
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Rupert Sheldrake – Der Wissenschaftswahn

Zitat:
In seinem ersten Kapitel listet er 10 Kernglaubenssätze auf, und sagt in diesem Zusammenhang, dass der Wissenschaft besser mit Fragen als mit Schlussfolgerungen gedient wäre. Eine Untersuchung jeder dieser 10 Themen bildet den großen Teil des Buches. Dazu gehören Konzepte wie: „Alles ist im Grunde mechanisch.“ „Die Gesamtmenge von Energie und Materie ist immer gleich.“ „Die Gesetze der Natur stehen fest.“ „Gedanken werden als materielle Spuren im Gehirn gespeichert und mit dem Tod gelöscht.“ „Die Natur ist sinnlos und Evolution hat weder Ziel noch Richtung.“

Rupert SheldrakeSheldrake liefert keinen Ersatz für jede dieser Thesen, aber er zeigt faszinierende Forschungsergebnisse und Argumente, um jede dieser Positionen zu hinterfragen.

http://www.cybermondo.net/2013/03/14/rupert-sheldrake-der-wissenschaftswahn/



Ich habe das Buch gerade bei einer Internetrecherche gefunden. Klingt interessant. Ich bin jedenfalls nicht so voreingenommen, um es nicht zu lesen.


links zum Autor bei psiram:

https://www.psiram.com/de/index.php/Rupert_Sheldrake

https://www.psiram.com/de/index.php/Morphisches_Feld

#725: Re: Rupert Sheldrake – Der Wissenschaftswahn Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:20
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Rupert Sheldrake – Der Wissenschaftswahn

Zitat:
In seinem ersten Kapitel listet er 10 Kernglaubenssätze auf, und sagt in diesem Zusammenhang, dass der Wissenschaft besser mit Fragen als mit Schlussfolgerungen gedient wäre. Eine Untersuchung jeder dieser 10 Themen bildet den großen Teil des Buches. Dazu gehören Konzepte wie: „Alles ist im Grunde mechanisch.“ „Die Gesamtmenge von Energie und Materie ist immer gleich.“ „Die Gesetze der Natur stehen fest.“ „Gedanken werden als materielle Spuren im Gehirn gespeichert und mit dem Tod gelöscht.“ „Die Natur ist sinnlos und Evolution hat weder Ziel noch Richtung.“

Rupert SheldrakeSheldrake liefert keinen Ersatz für jede dieser Thesen, aber er zeigt faszinierende Forschungsergebnisse und Argumente, um jede dieser Positionen zu hinterfragen.

http://www.cybermondo.net/2013/03/14/rupert-sheldrake-der-wissenschaftswahn/



Ich habe das Buch gerade bei einer Internetrecherche gefunden. Klingt interessant. Ich bin jedenfalls nicht so voreingenommen, um es nicht zu lesen.


links zum Autor bei psiram:


Wie wäre es das Buch mal selbst zu lesen, bevor du wieder deine Voreingenommenheit präsentierst?

#726:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:22
    —
Niedlich, jetzt haben wir hier auch ein Eso-Uboot.

#727:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:25
    —
Anlässlich des runden Geburtstags von Karl Marx (5. Mai 1818) hab ich die Biografie von Jürgen Neffe "Marx. Der Unvollendete" gelesen.

Hat mir gut gefallen und klärte einige Fragen die ich nach der (Teil)Lektüre des Kapitals hatte.

#728:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:25
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Niedlich, jetzt haben wir hier auch ein Eso-Uboot.


Und noch ein Voreingenommener. Merkst du eigentlich nicht, dass du nicht besser bist als jeder Kreationist, bloß von der anderen Seite? Nein, wie solltest du auch. Atheistenfundamentalismus eben. Mit Wissenschaft hat so eine Herangehensweise rein gar nichts zu tun.

#729:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:30
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Niedlich, jetzt haben wir hier auch ein Eso-Uboot.


Und noch ein Voreingenommener. Merkst du eingentlich nicht, dass du nicht besser bist als jeder Kreationist, bloß von der anderen Seite? Nein, wie solltest du auch. Atheistenfundamentalismus eben. Mit Wissenschaft hat so eine Herangehensweise rein gar nichts zu tun.


Manipulativ ist unser Uboot auch noch. Das kann ja heiter werden.

#730:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:38
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Niedlich, jetzt haben wir hier auch ein Eso-Uboot.


Und noch ein Voreingenommener. Merkst du eingentlich nicht, dass du nicht besser bist als jeder Kreationist, bloß von der anderen Seite? Nein, wie solltest du auch. Atheistenfundamentalismus eben. Mit Wissenschaft hat so eine Herangehensweise rein gar nichts zu tun.


Manipulativ ist unser Uboot auch noch. Das kann ja heiter werden.


Bla, bla und sonst nichts. Mit Manipulation kennst du dich wohl besser aus als ich. Ich lehne zumindest nichts von vornherein ab, ohne mich selbst damit befasst zu haben.

#731:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:42
    —
Hmmm... Voreingenommenheit? Ist das wirklich Voreingenommenheit oder nur das Wiedererkennen eines alten Bekannten, der sich eine graue Maske aufgesetzt hat?

#732:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:46
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Hmmm... Voreingenommenheit? Ist das wirklich Voreingenommenheit oder nur das Wiedererkennen eines alten Bekannten, der sich eine graue Maske aufgesetzt hat?


Was du erkennst oder nicht juckt mich nicht. Du willst Sheldrake oder mich doch gleich in die Eso-Ecke schieben, ohne jemals ein Buch von Sheldrake gelesen zu haben. Habe ich bisher auch nicht. Ich habe aber auch kein Problem damit.

#733:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:47
    —
...Vor-Eingenommenheit ... sind die jungen Leute halt - die glauben nicht, dass man im letzten Jahrhundert auch schon lesen konnte Lachen

#734:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:48
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Du willst Sheldrake oder mich doch gleich in die Eso-Ecke schieben, ohne jemals ein Buch von Sheldrake gelesen zu haben.


Woher willst Du wissen, welche Bücher ich schon gelesen habe? Und dann noch anderen Voreingenommenheit vorwerfen?

#735:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:48
    —
narr hat folgendes geschrieben:
...Vor-Eingenommenheit ... sind die jungen Leute halt - die glauben nicht, dass man im letzten Jahrhundert auch schon lesen konnte Lachen


Ah ja. Welches Buch von Sheldrake hat der narr denn angeblich schon gelesen? Ich denke eher, sich lustig machen ist alles was er kann.

#736:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:51
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Du willst Sheldrake oder mich doch gleich in die Eso-Ecke schieben, ohne jemals ein Buch von Sheldrake gelesen zu haben.


Woher willst Du wissen, welche Bücher ich schon gelesen habe?


Weiß ich nicht. Welche Bücher von Sheldrake waren es denn?

#737:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:54
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Du willst Sheldrake oder mich doch gleich in die Eso-Ecke schieben, ohne jemals ein Buch von Sheldrake gelesen zu haben.


Woher willst Du wissen, welche Bücher ich schon gelesen habe?


Weiß ich nicht. Welche Bücher von Sheldrake waren es denn?


Das wollte ich jetzt von Dir hören. Erzähl mal. Was habe ich so gelesen?

#738:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:56
    —
Sheldrake wurde im FGH schon mehrere male diskutiert,
hat sogar einen eigenen Thread -->wohin man diese Diskussion ab Buchempfehlung gerne verschieben möge.
Pfeil
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=169290#169290

Ansonsten postest Du hier, Grey,
ein Buch im Thread Buchempfehlung,
was Du selbst nicht gelesen hast. Toll.
Weil Dich der Klappentext anspricht? Und Kommentare zum Autor entkräftest Du damit, das man erst mal das Buch lesen muss. Noch toller.
Smilie

#739:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:56
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Du willst Sheldrake oder mich doch gleich in die Eso-Ecke schieben, ohne jemals ein Buch von Sheldrake gelesen zu haben.


Woher willst Du wissen, welche Bücher ich schon gelesen habe?


Weiß ich nicht. Welche Bücher von Sheldrake waren es denn?


Das wollte ich jetzt von Dir hören. Erzähl mal. Was habe ich so gelesen?


Hä? Bist du ein bisschen dumm oder kannst du nicht lesen? Ich habe geschrieben, weiß ich nicht.

#740:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 17:59
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Ich habe geschrieben, weiß ich nicht.


Wie begründest Du dann den Vorwurf mit der Voreingenommenheit?

#741:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 18:06
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Ich habe geschrieben, weiß ich nicht.


Wie begründest Du dann den Vorwurf mit der Voreingenommenheit?


Sach mal, du bist wirklich dumm, oder? Du schiebst mich und Sheldrake in die Eso-Ecke. Ich schreibe daraufhin, du seist voreingenommen. Du schreibst, ich wüsste nicht was du gelesen hast und ich frage dich, ob du schon ein Buch von Sheldrake gelesen hast. darauf antwortest du nicht. Was ist denn nun? Hast du oder nicht? Aber wahrscheinlich behauptest du jetzt plötzlich, du hättest, selbst wenn du es nicht hast, nur um mir sagen zu können, du seist nicht voreingenommen. Sach mal, du hälst dein Gegenüber hier echt für dämlich, wa?

#742:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 18:10
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Sach mal, du hälst dein Gegenüber hier echt für dämlich, wa?


Ja. Wundert Dich das?

#743:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 18:12
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Sach mal, du hälst dein Gegenüber hier echt für dämlich, wa?


Ja. Wundert Dich das?


Nein, denn du scheinst deine eigenen Unzulänglichkeiten in diesem Forum ja grundsätzlich auf andere Diskussionsteilnehmer zu projizieren.

#744:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 18:16
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Sach mal, du hälst dein Gegenüber hier echt für dämlich, wa?


Ja. Wundert Dich das?


Nein, denn du scheinst deine eigenen Unzulänglichkeiten in diesem Forum ja grundsätzlich auf andere Diskussionsteilnehmer zu projizieren.


Ja, manchmal mache ich das. Aber nicht jetzt. Dich finde ich wirklich seltsam. Ich fand schon Deinen Einstand hier seltsam.

#745:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 18:21
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Sach mal, du hälst dein Gegenüber hier echt für dämlich, wa?


Ja. Wundert Dich das?


Nein, denn du scheinst deine eigenen Unzulänglichkeiten in diesem Forum ja grundsätzlich auf andere Diskussionsteilnehmer zu projizieren.


Ja, manchmal mache ich das. Aber nicht jetzt. Dich finde ich wirklich seltsam. Ich fand schon Deinen Einstand hier seltsam.


Was du seltsam findest juckt mich auch nicht die Bohne. Und bloß weil du behauptest jetzt nicht zu projizieren, heißt das nicht, dass du es nicht machst. Du bist selbst scheinbar gar nicht in der Lage das zu erkennen. Advocatus hat das auch schon festgestellt:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2128033&highlight=#2128033

#746:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 18:22
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
... ohne jemals ein Buch von Sheldrake gelesen zu haben. Habe ich bisher auch nicht.

Aber ich (vor 25 Jahren oder so). Die "morphischen Felder" sind tatsächlich pure Esoterik. Sheldrake war das doch auch mit dem mißlungenen Hunde-Experiment, oder? Und wir hatten hier schon vor 10 Jahren eine Diskussion darüber - ich glaube der Sheldrake-Fan damals nannte sich George. Er hatte übrigens auch eine Abneigung gegen Technikfolgen.

#747:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 18:25
    —
step hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
... ohne jemals ein Buch von Sheldrake gelesen zu haben. Habe ich bisher auch nicht.

Aber ich (vor 25 Jahren oder so). Die "morphischen Felder" sind tatsächlich pure Esoterik. Sheldrake war das doch auch mit dem mißlungenen Hunde-Experiment, oder? Und wir hatten hier schon vor 10 Jahren eine Diskussion darüber - ich glaube der Sheldrake-Fan damals nannte sich George. Er hatte übrigens auch eine Abneigung gegen Technikfolgen.


Mag sein, das verlinkte Buch ist aber ein anderes, ein neueres von 2012 oder so, und ich nehme mal an, es steht auch was anderes drin. Wie gesagt, ich bilde mir lieber selbst mein Urteil, ohne mich von irgendwas oder irgendwem vorab beeinflussen zu lassen.


Zuletzt bearbeitet von Grey am 18.03.2018, 18:37, insgesamt 2-mal bearbeitet

#748:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 18:29
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
ich bilde mir lieber selbst mein Urteil

Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, im Gegenteil.

#749:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 18:38
    —
step hat folgendes geschrieben:
nannte sich George. Er hatte übrigens auch eine Abneigung gegen Technikfolgen.



Ich bin übrigens nicht dieser George. Und gegen Technikfolgen habe ich nur was, wenn es negative Auswirkungen sind. Oder findest du den menschgemachten Klimawandel und Umweltverschmutzung in Ordnung?

#750:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 18.03.2018, 19:13
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Fleisch ist mein Gemüse | Heinz Strunk | ISBN: 9783499237119 |


Ein Pflichtroman für ALLE Musiker,insbesondere Tanzmusiker die schon mal in Bierzelten oder öffentlich bei Veranstaltungen gespielt haben.
Ich mache selber seit 30 Jahren (Tanz) musik und habe auch schon einiges erlebt.Aber was da beschrieben wird ist Hardcore vom Feinsten.

Habe gerade gelesen das er verfilmt wurde,hab ich leider nicht gesehen.

Gestern ist es gekommen. Morgen oder so werd ich es lesen. Meine Freundin hat es gleich in einem Satz gestern durchgelesen, meinte nur so trocken es ginge gar nicht ums Essen.

Jetzt liest sie gerade das einzige andere Buch, das ich je auf FGH-Empfehlung hin bestellt und noch zu Hause hatte. Das heißt, eigentlich wurde es damals hier nicht empfohlen, sondern zensiert, mit Betreibereinmischung höchstpersönlich. Darum habe ich es mir gekauft.

Hat sie einfach so rausgegriffen aus dem Bücherregal. Zufälle gibt's. Lachen

#751: Harald Lesch "Die Menschheit schafft sich ab" Autor: Ferrie 58 BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 11:30
    —
Harald Lesch (Neuestes Buch:) "Die Menschheit schafft sich ab" .

- Die Erkenntnisse des renommierten "Club of Rome" waren 1970 wegweisend ! Zeigten damals schon die kommenden, bzw. anstehende (Haupt-)Probleme u. Gefahren für die Menschheit auf..
(1/3 der Menschen hungerte, obwohl genug für alle da war/ist.. zu großes Bevölkerungs-Wachstum (Das wird heute komischerweise kaum noch thematisiert!- (Resourcen sind aber nicht unendlich) , Kriege mit großen Flüchtlings-Strömen.
Zu wenig Bildung (dieses erhöht die Chancen für alle) ,
ungleiche Verteilung von Land, Wasser, Bodenschätzen.. Ausplünderung der Erde, Zerstören von Lebensräumen f. Tiere u. Pflanzen.) Zu wenig Schulen (Bildungs-Notstand) in vielen Ländern.
Dazu: Ungebremstes Wirtschafts-Wachstum.. gewollt von einer gierigen, gefräßigen Wirtschaft u. zum Teil geduldet v. Politik .(Die Politik regelt od. bremst da oft zu wenig.) .
- Aber auch unser ALLER gedankenloses großstmöglichst. unendliches Konsumieren ( Beispiel:. narzißstische Selbstdarstellung in SUVs- statt Fahren in. einem vernünftig. 4-5 Ltr.- Auto.) fördern den brutalen Raubbau an der Umwelt u. den Resourcen..
-- Zu wenig Bewusstsein oder/und zu wenig HANDELN u. Ernstnehmen der Problematiken... führen letztlich, fast sicher wohin?.. = > steigende soziale u. nationale Spannungen mit neuen Auseinandersetzungen ... vlt auch zu einem "clash" od. "Kollaps". Nach uns "der Untergang" bzw. neue Klassen-BIldungen (jetzt schon wird die Kluft zwischen Arm u. Reich laufend größer; auch ein Kampf um Resourcen könnte eskalieren.) -- - Dennoch gab es seit 1970 auch Fortschritte. -- Neben der Verschärfungen, gab es auch Positives: Hunger/Unterernährung wurden zurückgedrängt ; Bildung wächst, die medizin. Versorgung ist weltweit besser geworden.. Kriege weniger (bezogen auf bestimmte Werte) , die (eher "neue") Flüchtlings-Problematik hat sich dagegen sehr verschärft. .. z.Zt kommen Nationalismus u. Intoleranz wieder vermehrt hoch !! - - Die Menschheit "plündert" den eigenen Planeten, die eigene Lebens-Grundlage.. -- Bei vielen Menschen auch : "Hauptsächlich Konsum, Geld, Vergnügen" - ...
Ein Buch, eines teils humorvoll (eben Harald Lesch ), teils nüchtern- sachlich Informierenden. ..
kann zum Denken u. Handeln anregen. (Dabei auch: Lösungs-Ansätze zur "Umkehr" /zum Gegensteuern./zum Handeln).
Ändern wir unser Verhalten in einigen Punkten nicht, wird es Menschen in vlt. 100 Jahren nicht mehr geben. (. ist nicht nur "Droh-"Phrase" ) . Was wollen wir unseren Kindern u. Enkel-Kindern hinterlassen?? -> Eine weiter schöne Erde u. gerechte MIT-EINANDER -Systeme oder unfaire, menschen-unwürdige ! "Zwei-, Drei- Klassen-Gesellschaften mitsamt deren ungerechte Auswüchse?".
......

Fast jeden Tag kann man ein wenig zum Einem od. zum Anderen beitragen...
(J.F. Kennedy : one makes a difference; everyone should at least try.. (Jeder zählt. und sollte es zumindest versuchen .)


Von dreifach Post, zwei entfernt. vrolijke
.

#752:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 12:14
    —
All diese Probleme, die mit Sicherheit existieren, zu einem des individuelle Verhaltens zu erklären, wie das damals wie heute gemacht wird, ist der sicherste Weg, daß sich nichts ändert.

#753:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 23:15
    —
Also ich habe 'Fleisch ist mein Gemüse' von Heinz Strunk jetzt gelesen und ich fand es sehr amüsant. Man will es gar nicht mehr weglegen und es ist schade, wenn es zu Ende ist, so unterhaltsam ist es. Schön geschrieben und reichlich absurd. Dem Urteil Sven Regeners, dass einem jeder Leid tun kann, der es nicht gelesen hat, möchte ich mich nicht anschließen, soll jeder sehen, wo er bleibt. Aber jedem, der auf dem Land aufgewachsen ist und /oder mit Musik zu tun hatte, sei es natürlich ans Herz gelegt.

#754:  Autor: Ferrie 58 BeitragVerfasst am: 04.04.2018, 23:11
    —
worse hat folgendes geschrieben:
Also ich habe 'Fleisch ist mein Gemüse' von Heinz Strunk jetzt gelesen und ich fand es sehr amüsant. Man will es gar nicht mehr weglegen und es ist schade, wenn es zu Ende ist, so unterhaltsam ist es. Schön geschrieben und reichlich absurd. Dem Urteil Sven Regeners, dass einem jeder Leid tun kann, der es nicht gelesen hat, möchte ich mich nicht anschließen, soll jeder sehen, wo er bleibt. Aber jedem, der auf dem Land aufgewachsen ist und /oder mit Musik zu tun hatte, sei es natürlich ans Herz gelegt.


--------
Das klingt ein wenig wie dein Pseudonym ..
Dein Name ist also Programm ?


Zuletzt bearbeitet von Ferrie 58 am 17.04.2018, 20:38, insgesamt einmal bearbeitet

#755:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.04.2018, 23:40
    —
Ferrie 58 hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Also ich habe 'Fleisch ist mein Gemüse' von Heinz Strunk jetzt gelesen und ich fand es sehr amüsant. Man will es gar nicht mehr weglegen und es ist schade, wenn es zu Ende ist, so unterhaltsam ist es. Schön geschrieben und reichlich absurd. Dem Urteil Sven Regeners, dass einem jeder Leid tun kann, der es nicht gelesen hat, möchte ich mich nicht anschließen, soll jeder sehen, wo er bleibt. Aber jedem, der auf dem Land aufgewachsen ist und /oder mit Musik zu tun hatte, sei es natürlich ans Herz gelegt.


--------
Das klingt ein wenig wie dein Pseudonym ..
Name ist Programm ?


Hier ist eine Beschreibung.

#756: Club of Rome Autor: Ferrie 58 BeitragVerfasst am: 09.04.2018, 09:19
    —
- Die Erkenntnisse des renommierten "Club of Rome" waren 1970 wegweisend ! Zeigten damals schon die kommenden, bzw. anstehenden (Haupt)-Probleme u. Gefahren für die Menschheit auf..

(1/3 der Menschen hungerte, obwohl genug für alle da war/ist.. zu großes Bevölkerungs-Wachstum.. etc.)

...

#757: Re: Club of Rome Autor: Ferrie 58 BeitragVerfasst am: 09.04.2018, 09:21
    —
Ferrie 58 hat folgendes geschrieben:
- Die Erkenntnisse des renommierten "Club of Rome" waren 1970 wegweisend ! Zeigten damals schon die kommenden, bzw. anstehenden (Haupt)-Probleme u. Gefahren für die Menschheit auf..
(1/3 der Menschen hungerte, obwohl genug für alle da war/ist.. zu großes Bevölkerungs-Wachstum.. etc.) ...


vrolijke ==> All diese Probleme, die mit Sicherheit existieren, zu einem des individuelle Verhaltens zu erklären, wie das damals wie heute gemacht wird, ist der sicherste Weg, daß sich nichts ändert. Ferri = > DAS VERSTEHE ich aber doch nicht. Warum wird es zum indiv. Problem erklärt ??
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen.

#758: Re: Harald Lesch "Die Menschheit schafft sich ab" Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 09.04.2018, 10:05
    —
Ferrie 58 hat folgendes geschrieben:
zu großes Bevölkerungs-Wachstum (Das wird heute komischerweise kaum noch thematisiert!-
.


1.
"Kennzeichnend für die Bevölkerungsentwicklung der Welt, insbesondere die der letzten 200 Jahre, war ein starkes hyperexponentielles Wachstum, weshalb man auch von Bevölkerungsexplosion spricht. Seit dem Wendepunkt 1962/63 sinkt hingegen die Wachstumsrate und seit 1989 auch der absolute Zuwachs. " Quelle: Wik.

2.
Du hast noch den Untergang des Abendlandes vergessen!

3.
Grundsätzlich: Die Spiegelkolumne "Früher war alles schlechter" lesen und durchatmen.

edith: Ok, Erwiderung leicht ot, da userargumentationsbezogen, statt buchbetreffend..

#759: Re: Harald Lesch "Die Menschheit schafft sich ab" Autor: Ferrie 58 BeitragVerfasst am: 30.04.2018, 17:52
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Ferrie 58 hat folgendes geschrieben:
zu großes Bevölkerungs-Wachstum (Das wird heute komischerweise kaum noch thematisiert!-
.


1.
"Kennzeichnend für die Bevölkerungsentwicklung der Welt, insbesondere die der letzten 200 Jahre, war ein starkes hyperexponentielles Wachstum, weshalb man auch von Bevölkerungsexplosion spricht. Seit dem Wendepunkt 1962/63 sinkt hingegen die Wachstumsrate und seit 1989 auch der absolute Zuwachs. " Quelle: Wik.

2.
Du hast noch den Untergang des Abendlandes vergessen!

.
Das mit dem Wendepunkt um 1962 wusste ich nicht. Wieder "schnelles" Wachstum seit 1989 : Wir dürfen eigentlich nur bis 10 Milliarden Menschen anwachsen (evt. schon 2040 erreicht), dann ist das Ernährungspotential der Erde erschöpft. (Wir haben die Meere jetzt schon zu einem guten Teil überfischt. Reis hat noch ca. 1/4 des Nährwertes wie noch vor 50 Jahren.) Bzw. Die Erde verträgt nicht unendlich viele Menschen.
Wer tritt freiwillig ab ?

2. Der Untergang des Abendlandes sehe ich fast täglich, wenn ich z.B. den Abstieg und Zerfall der dtsch. Sprache im internet od. bei den Handy-Botschaften so sehe. Deutschland war mal das Land der Dichter und Denker. Dichter gibt kaum noch. Denker? : na , ja Gott sei Dank da gibt wohl noch ein paar recht Gute.. Es herrscht aber allgemein eher der Homo Consumentis.

#760: Re: Harald Lesch "Die Menschheit schafft sich ab" Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 30.04.2018, 18:47
    —
Ferrie 58 hat folgendes geschrieben:
Der Untergang des Abendlandes sehe ich fast täglich, wenn ich z.B. den Abstieg und Zerfall der dtsch. Sprache ...

Lachen

Ferrie 58 hat folgendes geschrieben:
Es herrscht aber allgemein eher der Homo Consumentis.

Latein kann auch keiner mehr.

#761:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 30.04.2018, 21:20
    —
worse hat folgendes geschrieben:
Also ich habe 'Fleisch ist mein Gemüse' von Heinz Strunk jetzt gelesen und ich fand es sehr amüsant. Man will es gar nicht mehr weglegen und es ist schade, wenn es zu Ende ist, so unterhaltsam ist es. Schön geschrieben und reichlich absurd. Dem Urteil Sven Regeners, dass einem jeder Leid tun kann, der es nicht gelesen hat, möchte ich mich nicht anschließen, soll jeder sehen, wo er bleibt. Aber jedem, der auf dem Land aufgewachsen ist und /oder mit Musik zu tun hatte, sei es natürlich ans Herz gelegt.

-> http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2117008#2117008

#762:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 30.04.2018, 21:24
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Also ich habe 'Fleisch ist mein Gemüse' von Heinz Strunk jetzt gelesen und ich fand es sehr amüsant. Man will es gar nicht mehr weglegen und es ist schade, wenn es zu Ende ist, so unterhaltsam ist es. Schön geschrieben und reichlich absurd. Dem Urteil Sven Regeners, dass einem jeder Leid tun kann, der es nicht gelesen hat, möchte ich mich nicht anschließen, soll jeder sehen, wo er bleibt. Aber jedem, der auf dem Land aufgewachsen ist und /oder mit Musik zu tun hatte, sei es natürlich ans Herz gelegt.

-> http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2117008#2117008

Coole Sache, das...

Bin ernsthaft am überlegen, ob ichs gleich nochmal lese. Smilie

#763: Re: Harald Lesch "Die Menschheit schafft sich ab" Autor: Sunny M. BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 13:16
    —
Ferrie 58 hat folgendes geschrieben:
zu großes Bevölkerungs-Wachstum (Das wird heute komischerweise kaum noch thematisiert!-
.


Da ist allerdings schon was dran.

quote gerichtet. vrolijke

#764:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 02:12
    —
"Die autoritäre Revolte" von Volker Weiß (Klett-Cotta, 2017).

Eine Beschreibung und Analyse des rechtsnationalen Spektrums von AfD, Pegida und Co.
Die Schnittmengen von Konservativismus, Rechtspopulismus und -extremismus werden anhand der deutschen Geschichte transparent gemacht.
Sehr intensiv recherchiert, alles ist historisch belegt.

#765:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 09:14
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
"Die autoritäre Revolte" von Volker Weiß (Klett-Cotta, 2017).

Eine Beschreibung und Analyse des rechtsnationalen Spektrums von AfD, Pegida und Co.
Die Schnittmengen von Konservativismus, Rechtspopulismus und -extremismus werden anhand der deutschen Geschichte transparent gemacht.
Sehr intensiv recherchiert, alles ist historisch belegt.

Eine Besprechung findet sich hier.

Kleiner Nachtrag. Hier ein Interview mit dem Autor.

#766: Die Ich-Illusion: Wie Bewusstsein und freier Wille entstehen Autor: neurosemantik BeitragVerfasst am: 29.06.2018, 11:55
    —

Die Ich-Illusion: Wie Bewusstsein und freier Wille entstehen

#767:  Autor: TupãWohnort: Jetzt? BeitragVerfasst am: 19.10.2018, 00:10
    —
das beste was ich bis Dato im philosophischen Sinn gelesen habe:

Die Natur der persönlichn Realität


Zitat:

„Stellt die Worte von Gurus, Priestern, Wissenschaftlern, Psychologen, Freunden - oder meine Worte - nicht über die Gefühle eures eigenen Seins. Ihr könnt von anderen viel lernen, doch das tiefste Wissen muss aus euch selbst kommen.“ Seth


Jane Roberts/Seth

#768:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 03.12.2018, 14:23
    —
Tupã hat folgendes geschrieben:
Zitat:

„Stellt die Worte von Gurus, Priestern, Wissenschaftlern, Psychologen, Freunden - oder meine Worte - nicht über die Gefühle eures eigenen Seins. Ihr könnt von anderen viel lernen, doch das tiefste Wissen muss aus euch selbst kommen.“ Seth


Das ist sinngemäß bei Jiddu Krishnamurti geklaut.

#769: Berns Harder, Verschwörungstheorien, Aschaffenburg 2018, 165 S, € 10.- Autor: StandpunktWohnort: Chattischer Bibelgürtel BeitragVerfasst am: 09.12.2018, 18:27
    —
Hier angehängt. astarte

Der Autor erklärt Ursachen, Gefahren und Strategien der Menschen, die sich in vielen Lebensbereichen als Opfer von Verschwörungen sehen. Die subjektiv erlebten Gefährdungen und Manipulationen reichen von A (Angriff auf Pearl Harbour war inszeniert) über eigenartige Interpretationen von Flugzeugemissionen (Chemtrails) oder Einsturz des WTC (der CIA wars) bis Z (Zahnpasta mit Fluorid gefährdet die Gesundheit). Harder meint, dass jene Menschen, die sich aufgrund der zunehmenden Komplexität des Alltags überfordert, abgehängt und ohne Einfluss sehen, für Verschwörungstheorien besonders empfänglich sind. Ihren Alltag erleben sie oft als Unrecht, Unglück oder Katastrophe. Es ist schwer, keine Erklärung für diese Unfairness zu haben. Dank Verschwörungstheorien können sie jedoch wieder eine gewisse Kontrolle zurückgewinnen und sich zudem der Wissenselite zugehörig fühlen. Harder wehrt sich jedoch dagegen, diese Mitmenschen zu psychiatrisieren. Er schreibt: "Jder Mensch hat das Recht auf eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten." (S. 156).
Ein lesenswertes Buch.

#770:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 09.12.2018, 18:34
    —
Der Autor heißt Bernd, nicht Berns.

Schreibt er auch, wie man Verschwörungstheorien von Theorien, an denen was dran sein könnte, unterscheidet?

#771:  Autor: StandpunktWohnort: Chattischer Bibelgürtel BeitragVerfasst am: 09.12.2018, 19:06
    —
Ja, Bernd (sorry) Harder empfiehlt auf den Seiten 68-73 an dem Beispiel, dass es angeblich längst ein erfolgreiches Heilmittel gegen Krebs gibt (das natürlich unterdrückt wird) folgende Schritte:
1. Bringen Sie die Theorie auf einen zentralen Satz.
2. Prüfen Sie die Relevanz . Was würde es bedeuten, wenn die Theorie wahr wäre aber unerkannt bliebe?
3. Welche Vorannnahmen sind notwendig, damit die behauptete Kernnannahme wahr sein kann?
4. Prüfen Sie die Vorannahmen auf Widerspruchsfreiheit.
5. Wie wahrscheinlich ist es, dass sie einzelnen Vorannahmen zutreffen?

#772:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 10.03.2019, 15:50
    —
Terry Pratchett: Die volle Wahrheit

Ein gesellschaftlich bemerkenswert aktueller Roman aus dem Jahr 2000, der die Themen Fremdenfeindlichkeit/Rassismus sowie Journalismus beinhaltet. Sehr empfehlenswert.



Zitat:
"Ja, ich erinnere mich. Ihr seit besorgte Bürger." Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer sie sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache, in der ,traditionelle Werte´ und ähnliche Ausdrücke auf ,jemanden lynchen´ hinausliefen.



#773: Determinismus oder Rückkehr des Determinismus Autor: HFRudolph BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 13:57
    —
Achtung, Werbung:
Über Determinismus, Wilensfreiheit und Schuld von Holger F. Rudolph.
http://www.amazon.de/dp/1793847924
Als Taschenbuch seit 1. Februar 2019, E-Book seit Dez. 2018.

Untertitel:
Determinismus, Wissenschaft und Menschenbild: Willensfreiheit und Schuld im Determinismus

Das Thema wird vom Grundverständnis her aufgebaut, enthält eine der wohl eingehendsten Kritiken an der Denkweise des metaphysischen Indeterminismus. Eher kurz abgehandelt wird das Thema Quantenphysik, wobei die Aussagen, auf die es ankommt, auch für den Unkundigen (hoffentlich) verständlich dargestellt werden. In Bezug auf die Willensfreiheit wird eine kompatibilistische Position vertreten und die Schuldfrage hinterfragt.

Ganz nebenbei enthalten ist eine generelle Kritik an der Ethik. Zu Schmidt-Salomon gibt es einen eigenen Artikel und Dawkins bekommt eine eher heftige Kritik ab...

Viel Spaß beim Lesen!

#774: Re: Determinismus oder Rückkehr des Determinismus Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 14:17
    —
HFRudolph hat folgendes geschrieben:

Ganz nebenbei enthalten ist eine generelle Kritik an der Ethik. Zu Schmidt-Salomon gibt es einen eigenen Artikel und Dawkins bekommt eine eher heftige Kritik ab...


Wegen was wird denn Dawkins kritisiert?

#775: Re: Determinismus oder Rückkehr des Determinismus Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 14:27
    —
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Achtung, Werbung:
Über Determinismus, Wilensfreiheit und Schuld von Holger F. Rudolph.
http://www.amazon.de/dp/1793847924
Als Taschenbuch seit 1. Februar 2019, E-Book seit Dez. 2018.

Untertitel:
Determinismus, Wissenschaft und Menschenbild: Willensfreiheit und Schuld im Determinismus

Das Thema wird vom Grundverständnis her aufgebaut, enthält eine der wohl eingehendsten Kritiken an der Denkweise des metaphysischen Indeterminismus. Eher kurz abgehandelt wird das Thema Quantenphysik, wobei die Aussagen, auf die es ankommt, auch für den Unkundigen (hoffentlich) verständlich dargestellt werden. In Bezug auf die Willensfreiheit wird eine kompatibilistische Position vertreten und die Schuldfrage hinterfragt.

Ganz nebenbei enthalten ist eine generelle Kritik an der Ethik. Zu Schmidt-Salomon gibt es einen eigenen Artikel und Dawkins bekommt eine eher heftige Kritik ab...

Viel Spaß beim Lesen!


Und der erste und einzige Kommentar ist vom Autor, der gleich mal 5 Sterne vergibt. Lachen Da ergeben sich sofort kritische Fragen über die Ethik von „Volljuristen“.

#776:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 15:15
    —
@HFRudolph:
- Hast Du Dich auch durch Diskussionen im FGH inspirieren lassen oder spielte das gar keine Rolle?
- gibt es ein PDF? (auch gegen Bezahlung?)

#777: Re: Determinismus oder Rückkehr des Determinismus Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 22:03
    —
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Achtung, Werbung:
Über Determinismus, Wilensfreiheit und Schuld von Holger F. Rudolph.
http://www.amazon.de/dp/1793847924
Als Taschenbuch seit 1. Februar 2019, E-Book seit Dez. 2018.

Untertitel:
Determinismus, Wissenschaft und Menschenbild: Willensfreiheit und Schuld im Determinismus

Das Thema wird vom Grundverständnis her aufgebaut, enthält eine der wohl eingehendsten Kritiken an der Denkweise des metaphysischen Indeterminismus. Eher kurz abgehandelt wird das Thema Quantenphysik, wobei die Aussagen, auf die es ankommt, auch für den Unkundigen (hoffentlich) verständlich dargestellt werden. In Bezug auf die Willensfreiheit wird eine kompatibilistische Position vertreten und die Schuldfrage hinterfragt.

Ganz nebenbei enthalten ist eine generelle Kritik an der Ethik. Zu Schmidt-Salomon gibt es einen eigenen Artikel und Dawkins bekommt eine eher heftige Kritik ab...

Viel Spaß beim Lesen!


Lass doch den armen Dawkins in Ruhe.

Und wie stehst du zu Schmidt-Salomon?

Ich hoffe, dein Buch enthält nicht so viel IBKA. Religionskritik ist eh besser als IBKA.

#778:  Autor: HFRudolph BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 14:57
    —
Ich danke Euch für die vielen Antworten. Eigentlich geht es nicht nur um Determinismus, sondern um die Darstellung der Grundlagen des naturalistischen Weltbildes - aus meiner Sicht. Determinismus habe ich dabei immer als größten Streitpunkt zwischen den Naturalisten empfunden.

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Wegen was wird denn Dawkins kritisiert?

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Lass doch den armen Dawkins in Ruhe.

Der Artikel zu Dawkins (5.9) heißt: „Das sadistische Gen: Wir sind alle Roboter!“
Es geht dort um die psychologischen Wirkungen die Dawkins Formulierungen ausstrahlen und die ganz zielgerichtet eingesetzt werden, um als Großmutterschreck Aufmerksamkeit abzuholen. In manchen Bereichen suggeriert er Objektivität und um diese Wirkungen geht es, weil sie für das naturalistische Menschenbild von Bedeutung sind. Das wird gefüttert mit Orginalzitaten von Dawkins, dass wir Roboter seien z.B.
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Und der erste und einzige Kommentar ist vom Autor, der gleich mal 5 Sterne vergibt.

Ja, professionellere Verlage „organisieren“ besser Kommentare zynisches Grinsen

Step hat folgendes geschrieben:
Hast Du Dich auch durch Diskussionen im FGH inspirieren lassen oder spielte das gar keine Rolle?

Die Diskussionen zum Themenbereich Determinismus und Willensfreiheit haben mich vor allem in der Anfangszeit hier sehr geprägt, auch wenn ich da mehr gelesen habe. Viele Argumente beruhen genau auf Diskussionen aus diesem Forum, auch wenn ich nicht explizit zitiere. Meinem ganzen Selbstverständnis nach bin ich von diesem Forum hier ausgegangen, dann beim Brights-Forum aufgeschlagen (geschlossen) und zuletzt gab es recht lange und durchaus fruchtbare Diskussionen auf atheisten.org, dass mittlerweile komplett vom Netz genommen wurde. Die Gedanken gehen aber auch deutlich darüber hinaus. Sie sollen auch nicht so bleiben, sondern immer weiter wachsen.

Step hat folgendes geschrieben:
- gibt es ein PDF? (auch gegen Bezahlung?)

Es gibt ein Kindle-E-Book bei Amazon (suchen: "Rückkehr des Determinismus + kindle"):

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und wie stehst du zu Schmidt-Salomon?

Muss ich erst nachlesen Lachen
Zu MSS gibt es den Artikel (4.5) „Jenseits von Gut und Böse: Inkompatibilismus nach Schmidt-Salomon“. Mich hatte bei „Jenseits von Gut und Böse“ überrascht, dass er sich doch recht deutlich für eine deterministische Interpretation der Welt ausgesprochen hatte. Der Konflikt liegt hier bei der Frage Kompatibilismus gegen Inkompatibilismus. MSS tritt als Inkompatibilist auf, meint also, dass der Mensch keinen freien Willen habe. An anderer Stelle schreibe ich aber auch, dass ich das ganze unter den Deterministen für einen nur scheinbaren Streit halte.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich hoffe, dein Buch enthält nicht so viel IBKA. Religionskritik ist eh besser als IBKA.

Wie böse. Es geht gar nicht um Religionskritik, sondern um Darstellung des naturalistischen Weltbildes, das für sich steht. Dabei geht es eher um die Auseinandersetzung mit anderen Naturalisten. Dass das ganze „gottlos“ funktioniert, erwähne ich nur am Rande - das ist ja unter den Naturalisten nicht strittig. Natürlich würden gläubigen Christen die Haare zu Berge stehen und manche würden wohl auch ganz schnell abgehängt werden.

#779:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 18:59
    —
HFRudolph hat folgendes geschrieben:

Die Diskussionen zum Themenbereich Determinismus und Willensfreiheit haben mich vor allem in der Anfangszeit hier sehr geprägt, auch wenn ich da mehr gelesen habe. Viele Argumente beruhen genau auf Diskussionen aus diesem Forum, auch wenn ich nicht explizit zitiere. Meinem ganzen Selbstverständnis nach bin ich von diesem Forum hier ausgegangen, dann beim Brights-Forum aufgeschlagen (geschlossen) und zuletzt gab es recht lange und durchaus fruchtbare Diskussionen auf atheisten.org, dass mittlerweile komplett vom Netz genommen wurde. Die Gedanken gehen aber auch deutlich darüber hinaus. Sie sollen auch nicht so bleiben, sondern immer weiter wachsen.

Und was meinst du, schaffst du dieses Forum auch noch?

SCNR
Sehr glücklich

#780:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 20:03
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
HFRudolph hat folgendes geschrieben:

Die Diskussionen zum Themenbereich Determinismus und Willensfreiheit haben mich vor allem in der Anfangszeit hier sehr geprägt, auch wenn ich da mehr gelesen habe. Viele Argumente beruhen genau auf Diskussionen aus diesem Forum, auch wenn ich nicht explizit zitiere. Meinem ganzen Selbstverständnis nach bin ich von diesem Forum hier ausgegangen, dann beim Brights-Forum aufgeschlagen (geschlossen) und zuletzt gab es recht lange und durchaus fruchtbare Diskussionen auf atheisten.org, dass mittlerweile komplett vom Netz genommen wurde. Die Gedanken gehen aber auch deutlich darüber hinaus. Sie sollen auch nicht so bleiben, sondern immer weiter wachsen.

Und was meinst du, schaffst du dieses Forum auch noch?

SCNR
Sehr glücklich


Das Ende des FGH ist determiniert bis es terminiert wird.

#781:  Autor: HFRudolph BeitragVerfasst am: 12.05.2019, 10:01
    —
Terminiert im Sinne des Terminators? Das ist dann auch durch Ursache und Wirkung bestimmt.

#782:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.03.2020, 16:10
    —
Die Vermessung der arabischen Welt. Von Nadine Pungs.

Zitat:
Vom Morgenland zum Übermorgenland
Die Autorin hat einige interessante Araber kennengelernt, Arbeiter, Beduinen, Scheichs und Gastarbeiter, die zwischen Traditionsbewusstsein und Moderne oszillieren. Sie hat in Bahrain eine sehr junge Generation kennengelernt, die auf der Suche nach einer neuen Identität ist und daher von einer gewissen Ziellosigkeit getrieben wird, was in Zeiten kultureller und religiöser Umbrüche dazugehört. Genau diese wird die Zukunft Arabiens bauen. Eine Generation, die überkommene Traditionen nicht mehr unhinterfragt übernimmt, die sich ihrer beduinischen Herkunft und Traditionen sowie ihrer Religion sehr wohl bewusst ist, aber den Jeep dem Kamel vorzieht und die über das Internet so global integriert ist, dass es für sie gar keinen Grund gibt, sich abzuschotten, sondern die selbstverständlich an der modernen Gegenwart teilhat.


Vielleicht mal ein Tip für unsere "Alle-Araber-über-ein-Kamm-scherende"-User.

#783: Spillover: Der tierische Ursprung weltweiter Seuchen Autor: neurosemantik BeitragVerfasst am: 09.04.2020, 13:40
    —
Aus aktuellem Anlass:

Spillover: Der tierische Ursprung weltweiter Seuchen (David Quammen) © 2012

Immer noch erstaunlich aktuell:
David Quammen hat folgendes geschrieben:
Manche fachkundigen, pessimistischen Voraussagen bezeichnen »The Next Big One«, die nächste große Pandemie,
sogar als unausweichlich. Wird der Erreger der nächsten Pandemie ein Virus sein? Wird der Erreger aus dem
Regenwald kommen oder von einem Markt in Südchina? Werden 30 oder 40 Millionen Menschen daran sterben?


#784: Re: Spillover: Der tierische Ursprung weltweiter Seuchen Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 10.04.2020, 19:12
    —
neurosemantik hat folgendes geschrieben:
Aus aktuellem Anlass:

Spillover: Der tierische Ursprung weltweiter Seuchen (David Quammen) © 2012

Immer noch erstaunlich aktuell:
David Quammen hat folgendes geschrieben:
Manche fachkundigen, pessimistischen Voraussagen bezeichnen »The Next Big One«, die nächste große Pandemie,
sogar als unausweichlich. Wird der Erreger der nächsten Pandemie ein Virus sein? Wird der Erreger aus dem
Regenwald kommen oder von einem Markt in Südchina? Werden 30 oder 40 Millionen Menschen daran sterben?


So viele Arten Tiere sind vom Aussterben bedroht. Aber auch die richtigen? Anscheinend nicht. Da sollte man wohl mehr darauf achten. zynisches Grinsen

#785:  Autor: Die FiktionWohnort: Düsseldorf BeitragVerfasst am: 12.06.2020, 01:20
    —
Aus aktuellem Anlass hätte ich hier auch mal einen Klassiker, der durchaus lesenswert ist.
Völlig zeitlos und immer aktuell.
https://unternehmerkanal.de/buecher-2/psychologie/die-psychologie-der-massen-zusammenfassung/

#786: Heiliger Zorn Autor: TupãWohnort: Jetzt? BeitragVerfasst am: 03.12.2020, 22:44
    —
zur Zeit lese ich

Heiliger Zorn

noch ein Buch in dem mir bestätigt was ich spürte:


Zitat:

Catherine Nixey erzählt in einem glänzend geschriebenen Buch vom christlichen Bildersturm und der Kulturzerstörung.

...
Bildersturm und Kulturzerstörung

Catherine Nixey will Letzteres nicht abstreiten, nur gibt sie zu bedenken, dass die Verdunkelung vom Christentum selbst herbeigeführt wurde, in einem Furor des Bildersturms und der Kulturzerstörung vor allem während des vierten und fünften Jahrhunderts.

Nein, die Antike starb nicht friedlich ab – sie wurde von den Christen ermordet. So ließe sich ihr zum internationalen Bestseller gewordenes Buch sarkastisch zusammenfassen. Wenn sich schon katholische und protestantische Christen untereinander jahrhundertlang mit gnadenloser Brutalität bekämpfen konnten, dann kann man sich ausmalen, wie sie auf die „heidnische“ Kultur der Antike losgegangen sind.

Hass auf Athene

Nixey erzählt Geschichten von klassischen Statuen, etwa der Weisheitsgöttin Pallas Athene, denen Christen in ihrer Wut über die Götzenbildnisse die Glieder abrissen und die Gesichter zerschlugen. Sie ritzten ihnen Kreuze in die Stirn oder verwendeten sie als Treppenstufen – eine andere Form der Erniedrigung. Sie erzählt von vernichteten Bibliotheken und massakrierten Gelehrten, von hassgeladenen christlichen Schlägertrupps und paramilitärischen Banden wie den Circumcellionen oder den Parabalani, die eine Spur frommer Verwüstung hinter sich herzogen wie heute die Taliban.

Die Christen trieben die alten Geister und Götter aus – und glaubten selbst an eine vom Satan besessene Welt voller Dämonen, die treuherzige Christen in Versuchung führen.

Religiöser Fanatismus, dogmatische Engstirnigkeit, Anti-Intellektualismus, Hass auf die weltliche Kultur und allen verfeinerten Lebensgenuss, ein Regime der Angst vor dem Jenseits – es sind vertraute Argumente aus der Tradition der Aufklärung, die Nixey gegen das frühe Christentum und seine Glaubenspolizei in Stellung bringt. Argumente, die im Übrigen schon viele spätantike Denker in ihrer Irritation über den neuen Glaubenseifer der Christen formulierten.
...


Toll geschrieben.

#787:  Autor: Matzeee BeitragVerfasst am: 22.01.2021, 15:53
    —
Ich habe neulich Imperium von Robert Harris gelesen. Das ist der erste Band der Cicero Trilogie.
Es ist aus der Perspektive seines Untergebenen geschrieben sehr spannend zu lesen. Nun warte ich auf die nächsten beiden Bände, die schon bestellt sind. Smilie

#788:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 22.01.2021, 16:43
    —
Fridtjof Nansen - In Nacht und Eis

Fesselndes Buch. Mit Schilderungen, die man heute wohl als grausam bezeichnen würde. Schlittenhunde, die im Laufe der Expedition geschlachtet werden. Nicht alle Hunde konnten das fressen. Das Leiden in der Kälte bei 40 Grad minus, und die Freude Später über die Wärme bei minus 20 Grad.

#789:  Autor: Blitzstrahl BeitragVerfasst am: 29.01.2021, 12:45
    —
Ich lese im Moment "Sklaverei als Menschenrecht" von Rainer Roth, ein Buch, das ausgesprochen informativ ist. Hier geht es um die moderne Sklaverei beginnend bei Kolumbus, hierbei die Karibik ins Blickfeld rückend, die Stellung erst Spaniens, dann die GBs und Frankreichs, sowie folgend die USA. Dabei vermittelt der Autor ein gesamt zusammenhängendes Geschichtsbild, beleuchtet das Wechselspiel zwischen Ökonomie als Ursächlichkeit sowie daraus dann ableitend die Erscheinungsebene. Dabei kommen "Dinge" zum Vorschein, die bürgerliche Historiker und sonstige Berichterstatter ähnlicher Couleur nie erwähnen, so dass man mit diesem Werk tatsächlich Neuland betritt. Das Nachfolgeband ist dann "Lohnsklaverei" als Menschenrecht.

Zuletzt bearbeitet von Blitzstrahl am 31.01.2021, 18:49, insgesamt einmal bearbeitet

#790:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 29.01.2021, 12:52
    —
Blitzstrahl hat folgendes geschrieben:
Ich lese im Moment "Slaverei als Menschenrecht" von Rainer Roth, ein Buch, das ausgesprochen informativ ist. Hier geht es um die moderne Sklaverei beginnend bei Kolumbus, hierbei die Karibik ins Blickfeld rückend, die Stellung erst Spaniens, dann die GBs und Frankreichs, sowie folgend die USA. Dabei vermittelt der Autor ein gesamt zusammenhängendes Geschichtsbild, beleuchtet das Wechselspiel zwischen Ökonomie als Ursächlichkeit sowie daraus dann ableitend die Erscheinungsebene. Dabei kommen "Dinge" zum Vorschein, die bürgerliche Historiker und sonstige Berichterstatter ähnlicher Couleur nie erwähnen, so dass man mit diesem Werk tatsächlich Neuland betritt. Das Nachfolgeband ist dann "Lohnsklaverei" als Menschenrecht.

bei ihm hab ich mal vorlesungen gehört. sehr engagiert, praktisch. ag tu was war immer präsent.

#791:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.01.2021, 13:13
    —
Blitzstrahl hat folgendes geschrieben:
Ich lese im Moment "Slaverei als Menschenrecht" von Rainer Roth, ein Buch, das ausgesprochen informativ ist. Hier geht es um die moderne Sklaverei beginnend bei Kolumbus, hierbei die Karibik ins Blickfeld rückend, die Stellung erst Spaniens, dann die GBs und Frankreichs, sowie folgend die USA. Dabei vermittelt der Autor ein gesamt zusammenhängendes Geschichtsbild, beleuchtet das Wechselspiel zwischen Ökonomie als Ursächlichkeit sowie daraus dann ableitend die Erscheinungsebene. Dabei kommen "Dinge" zum Vorschein, die bürgerliche Historiker und sonstige Berichterstatter ähnlicher Couleur nie erwähnen, so dass man mit diesem Werk tatsächlich Neuland betritt. Das Nachfolgeband ist dann "Lohnsklaverei" als Menschenrecht.

Danke für die Buchempfehlung!

[edit] Auf Amazon scheint das Buch nicht verfügbar zu sein. Weißt du, wo man das online bekommen kann?

#792:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 29.01.2021, 13:36
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Auf Amazon

Den A.... versohlen

#793:  Autor: Blitzstrahl BeitragVerfasst am: 29.01.2021, 14:13
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Blitzstrahl hat folgendes geschrieben:
Ich lese im Moment "Slaverei als Menschenrecht" von Rainer Roth, ein Buch, das ausgesprochen informativ ist. Hier geht es um die moderne Sklaverei beginnend bei Kolumbus, hierbei die Karibik ins Blickfeld rückend, die Stellung erst Spaniens, dann die GBs und Frankreichs, sowie folgend die USA. Dabei vermittelt der Autor ein gesamt zusammenhängendes Geschichtsbild, beleuchtet das Wechselspiel zwischen Ökonomie als Ursächlichkeit sowie daraus dann ableitend die Erscheinungsebene. Dabei kommen "Dinge" zum Vorschein, die bürgerliche Historiker und sonstige Berichterstatter ähnlicher Couleur nie erwähnen, so dass man mit diesem Werk tatsächlich Neuland betritt. Das Nachfolgeband ist dann "Lohnsklaverei" als Menschenrecht.

Danke für die Buchempfehlung!

[edit] Auf Amazon scheint das Buch nicht verfügbar zu sein. Weißt du, wo man das online bekommen kann?


Recherchiere mal bei abebooks u.o. e-bay. Ich habe besagtes Buch mir von Jemanden ausgeliehen, Denjenigen werde ich demnächst mal befragen und es dir mitteilen, wenn nicht e-bay und nicht abebooks die Bezugsquellen war/en.

#794:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.01.2021, 17:40
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Auf Amazon

Den A.... versohlen

Ich hab' erst seit Corona angefangen, überhaupt Bücher bei Amazon zu kaufen. Ist halt leider scheiße, wenn (1) alle lokalen Buchläden wegen Lockdown zu sind und ich (2) effektiv sowieso nicht die Wohnung verlassen kann, weil ich erst kürzlich mit einer schweren Herzinsuffizienz diagnostiziert wurde und eine Corona-Infektion zu diesem Zeitpunkt mich umbringen könnte.

#795:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 29.01.2021, 17:52
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Auf Amazon

Den A.... versohlen

Ich hab' erst seit Corona angefangen, überhaupt Bücher bei Amazon zu kaufen. Ist halt leider scheiße, wenn (1) alle lokalen Buchläden wegen Lockdown zu sind und ich (2) effektiv sowieso nicht die Wohnung verlassen kann, weil ich erst kürzlich mit einer schweren Herzinsuffizienz diagnostiziert wurde und eine Corona-Infektion zu diesem Zeitpunkt mich umbringen könnte.


Schau mal bei Google unter: online Buchhandlungen

#796:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 29.01.2021, 19:18
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Auf Amazon

Den A.... versohlen

Ich hab' erst seit Corona angefangen, überhaupt Bücher bei Amazon zu kaufen. Ist halt leider scheiße, wenn (1) alle lokalen Buchläden wegen Lockdown zu sind und ich (2) effektiv sowieso nicht die Wohnung verlassen kann, weil ich erst kürzlich mit einer schweren Herzinsuffizienz diagnostiziert wurde und eine Corona-Infektion zu diesem Zeitpunkt mich umbringen könnte.

Ich bestelle meine Bücher hier: https://heinebuch.buchkatalog.de/

#797:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 30.01.2021, 02:06
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Auf Amazon

Den A.... versohlen

Ich hab' erst seit Corona angefangen, überhaupt Bücher bei Amazon zu kaufen. Ist halt leider scheiße, wenn (1) alle lokalen Buchläden wegen Lockdown zu sind und ich (2) effektiv sowieso nicht die Wohnung verlassen kann, weil ich erst kürzlich mit einer schweren Herzinsuffizienz diagnostiziert wurde und eine Corona-Infektion zu diesem Zeitpunkt mich umbringen könnte.

Dauernd vor dem PC rumhängen macht die koronare Insuffizienz auch nicht besser. Move move!

Auch ein geleerter Filosof könnte auf die Idee kommen, ein Buch per ISBN zu recherchieren statt einen Schweineladen zu alimentieren.

https://www.lehmanns.de/shop/sozialwissenschaften/33639958-9783932246807-sklaverei-als-menschenrecht

http://www.dvs-buch.de/index.php?page=inhalt_sklaverei.htm

#798:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 02.02.2021, 15:45
    —
...Ich muss mal sehen, welche von den Seiten mich per Bankeinzug oder VISA-Karte zahlen lässt.

#799:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 02.02.2021, 15:56
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
...Ich muss mal sehen, welche von den Seiten mich per Bankeinzug oder VISA-Karte zahlen lässt.


Ich finde Paypal oder Klarna ganz geschickt.

#800:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 02.02.2021, 16:01
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
...Ich muss mal sehen, welche von den Seiten mich per Bankeinzug oder VISA-Karte zahlen lässt.

Viele lokale Buchlaeden verschicken doch inzwischen auch oder man kann's abholen. Und da kann man doch auch z.B. mit Überweisung bezahlen oder vorher.

#801:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 03.05.2021, 10:59
    —
Hamed Abdel-Samad, Mouhanad Khorchide: Ist der Islam noch zu retten?

https://www.droemer-knaur.de/buch/hamed-abdel-samad-mouhanad-khorchide-ist-der-islam-noch-zu-retten-9783426301517

Empfehlenswert.

#802:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 11.06.2021, 14:57
    —
Zwei Buchtipps. Beide Bücher sollten eigentlich aus Anlass der Bundestagswahl in aktualisierten Fassungen erscheinen. Leider ist Wieczorek 2013 verstorben.


Thomas Wieczorek, Die verblödete Republik

https://www.droemer-knaur.de/buch/thomas-wieczorek-die-verbloedete-republik-9783426400555



Thomas Wieczorek, Die Volksverblöder – Wie Politiker uns belügen und betrügen

https://www.droemer-knaur.de/buch/thomas-wieczorek-die-volksverbloeder-9783426786154

#803:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 11.06.2021, 17:54
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Zwei Buchtipps. Beide Bücher sollten eigentlich aus Anlass der Bundestagswahl in aktualisierten Fassungen erscheinen. Leider ist Wieczorek 2013 verstorben.


Thomas Wieczorek, Die verblödete Republik

https://www.droemer-knaur.de/buch/thomas-wieczorek-die-verbloedete-republik-9783426400555



Thomas Wieczorek, Die Volksverblöder – Wie Politiker uns belügen und betrügen

https://www.droemer-knaur.de/buch/thomas-wieczorek-die-volksverbloeder-9783426786154


als wäre man nicht resigniert genug.. skeptisch

#804:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.08.2021, 19:22
    —
Ich antworte mal hier:

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Arnold Angenendt

Dieses / sein Buch gehört in jeden gut geführten Bücherschrank Deutschlands

Toleranz und Gewalt: Das Christentum zwischen Bibel und Schwert



Das dürfte sowas ähnliches sein.



Das empfehle ich.

#805:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 13:16
    —
Der träumende Kameltreiber: Eine unglaubliche Liebesgeschichte


Über den Autor:

Zitat:

Amor Ben Hamida wurde 1958 in Medenine (Süd-Tunesien) geboren und wuchs im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen auf, wo er mit Kindern aus vielen verschiedenen Nationen, Religionen und Sprachen zusammen lebte. Diese frühen Erfahrungen von Toleranz und multikultureller Umgebung haben ihn geprägt.

https://www.amazon.de/tr%C3%A4umende-Kameltreiber-Eine-unglaubliche-Liebesgeschichte/dp/3837041344

#806:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 13:44
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
...Ich muss mal sehen, welche von den Seiten mich per Bankeinzug oder VISA-Karte zahlen lässt.

Ich finde Paypal oder Klarna ganz geschickt.

Sich über miese Geschäftspraktiken von Amazon aufregen und dann Paypal empfehlen. Mit den Augen rollen

#807:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 23:08
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
...Ich muss mal sehen, welche von den Seiten mich per Bankeinzug oder VISA-Karte zahlen lässt.

Ich finde Paypal oder Klarna ganz geschickt.

Sich über miese Geschäftspraktiken von Amazon aufregen und dann Paypal empfehlen. Mit den Augen rollen


Ich kenne die Geschäftspraktiken von Paypal nicht. Erzähl mir mehr.

#808:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 13:07
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
...Ich muss mal sehen, welche von den Seiten mich per Bankeinzug oder VISA-Karte zahlen lässt.

Ich finde Paypal oder Klarna ganz geschickt.

Sich über miese Geschäftspraktiken von Amazon aufregen und dann Paypal empfehlen. Mit den Augen rollen


Ich kenne die Geschäftspraktiken von Paypal nicht. Erzähl mir mehr.


Umgang mit Kunden, Geschäftspraktiken, etc.:

it-recht-kanzlei.de: Paypal betreibt unseriöse Geschäftspraktiken
finanzbusiness.de: Verärgerung über Paypal, Klarna und co. nimmt zu
Nach Sammelklage: Paypal hält sich alle Optionen offen
Heise: Nach Schema P: Paypal-Kunde wider Willen
Rechtsanwalt Schwartmann: Paypal meidet Urteile wie das Weihwasser
Verbraucherzentrale: Beschwerden zu digitalen Bezahldiensten nehmen zu.

Umgang mit Angestellten z. B.:

Berliner Woche: Erst ausbauen, dann abbauen

#809:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 14:33
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
...Ich muss mal sehen, welche von den Seiten mich per Bankeinzug oder VISA-Karte zahlen lässt.

Ich finde Paypal oder Klarna ganz geschickt.

Sich über miese Geschäftspraktiken von Amazon aufregen und dann Paypal empfehlen. Mit den Augen rollen


Ich kenne die Geschäftspraktiken von Paypal nicht. Erzähl mir mehr.


Umgang mit Kunden, Geschäftspraktiken, etc.:

it-recht-kanzlei.de: Paypal betreibt unseriöse Geschäftspraktiken
finanzbusiness.de: Verärgerung über Paypal, Klarna und co. nimmt zu
Nach Sammelklage: Paypal hält sich alle Optionen offen
Heise: Nach Schema P: Paypal-Kunde wider Willen
Rechtsanwalt Schwartmann: Paypal meidet Urteile wie das Weihwasser
Verbraucherzentrale: Beschwerden zu digitalen Bezahldiensten nehmen zu.

Umgang mit Angestellten z. B.:

Berliner Woche: Erst ausbauen, dann abbauen


Danke!

#810:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 06.10.2021, 16:33
    —
Die scheinheilige Supermacht: Warum wir aus dem Schatten der USA heraustreten müssen von Michael Lüders

Zitat:
Die USA sind kein selbstloser Hegemon, sondern ein Imperium – auch wenn hiesige Meinungsmacher gerne das Gegenteil behaupten. Donald Trump aber war kein bloßer Betriebsunfall. Unter Joe Biden wird sich vieles ändern, doch es wird weiterhin gelten: «America First». Michael Lüders warnt vor transatlantischen Illusionen und zeigt, warum Europa aus dem Schatten Washingtons heraustreten muss.

Die USA gelten als Garant für Demokratie und Menschenrechte. Doch für «Werte» einzutreten, ist nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen steht eine brutale Machtpolitik. Dennoch verfängt die amerikanische Mär vom selbstlosen Hegemon. Auch deswegen, weil unsere Medien viel zu oft mit zweierlei Maß messen. Michael Lüders zeigt, wie leicht die Öffentlichkeit durch gezieltes Meinungsmanagement zu manipulieren ist. Gestern im Irak-Krieg, heute in der Konfrontation mit dem Iran, mit Russland und China. Doch die USA sind eine Weltmacht im Niedergang – Europa muss lernen, seine Interessen selbst wahrzunehmen. Wir können uns die Rolle als Juniorpartner Washingtons auf Dauer nicht mehr leisten.

Wie soll sich Europa in einer Zeit der Machtverschiebungen positionieren?
Wir können uns die Rolle als Juniorpartner der USA nicht mehr leisten
Meinungsmanagement - warum wir die Welt in Gut und Böse einteilen

Die Analyse von Lüders ist wesentlich differenzierter als einige Meinungen hier, außerdem wesentlich besser belegt. Sehr spannendes Buch/Hörbuch. Lüders besticht, wie immer, durch Sachkenntnis.


Weitere Diskussionen abgetrennt zu EU arbeitet an nuklearer Angriffsarmee verschoben. narr

#811:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 18.11.2021, 21:09
    —
Xi Jinping - der mächtigste Mann der Welt von von Stefan Aust, Adrian Geiges, et al.

Zitat:
Der lächelnde Unbekannte.

China wächst weiter unaufhaltsam, ist aus der Corona-Pandemie sogar noch gestärkt hervorgegangen. Der Westen hingegen versinkt in Krise und Chaos. Mächtigster Mann der Welt ist heute nicht mehr der Präsident der USA, sondern Xi Jinping, Generalsekretär der Kommunistischen Partei und Staatspräsident Chinas. Wie funktioniert der Funktionär, der eine Machtfülle auf sich vereint wie vor ihm nur Mao? Welche Rolle spielt seine Frau Peng Liyuan, Chinas bekannteste Volkssängerin und Sonderbotschafterin der Weltgesundheitsorganisation (WHO)? Wie wurde er, wer er ist? Was hat er vor? Wie hält er es mit der Ökologie? Warum schafft er eine neue Seidenstraße? Was bedeuten seine Pläne für uns?

Stefan Aust und Adrian Geiges zeichnen das faszinierende Porträt einer Persönlichkeit, die unser aller Leben beeinflusst.


Ich fand es auf jeden Fall lesenswert. Es gibt vielleicht Leute die sich besser in der Materie auskennen, aber ich denke der Abstand hat auch Vorteile. Ich fand das Buch rel. ausgewogen. Xi-Jinping wird nicht verteufelt, aber auch nicht ohne Vorbehalte betrachtet. Etliche Hintergrund-Infos fand ich sehr interessant.

#812:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 29.11.2021, 00:56
    —
Ein Buch von Jens Berger*, das ich schon letztes Jahr gelesen hab
Wer schützt die Welt vor den Finanzkonzernen?: Die heimlichen Herrscher und ihre Gehilfen

Zitat:
Unsere Altersrücklagen sind das Kapital, mit dem BlackRock und Co. sich die Welt zum Untertan machen. Gigantische Finanzkonzerne beherrschen die Welt. Allein der Vermögensverwalter BlackRock überwacht Fonds und Vermögenswerte im Wert von 15 Billionen Euro und damit 10% des weltweiten Vermögens. Aber auch in anderen Schlüsselbranchen beherrschen riesige Monopolisten den Markt. Google, Facebook, Amazon agieren intransparent und meist gegen die Interessen der Gesellschaft. In einem komplexen Netzwerk kontrollieren sich diese Konzerne selbst - gesteuert von Algorithmen, die noch intransparenter als die Konzerne selbst sind. Und angefeuert wird dieser neue Finanzkapitalismus vor allem durch uns und unsere Ersparnisse.

*Jens Berger, da er auch für die NachDenkSeiten schreibt war ich skeptisch, ob ich das Buch, quasi als Einstieg ins Thema, lesen wollte.
Eine Rezension des Handelsblatts hörte sich gut an.
Zitat:
Auch wenn seine linke politische Ausrichtung an vielen Stellen seines aktuellen Buchs durchscheint, ist Bergers Stil wohltuend sachlich, dabei aber trotz des vermeintlich sperrigen Themas gar nicht trocken. Er lässt die spektakulären Beträge und die Besitzverhältnisse, um die es im Buch immer wieder geht, einfach für sich wirken, ohne unnötig an der Empörungsschraube zu drehen. ...

Buch war gut geschrieben und recht erhellend. Im Artikel des Handelsblatts bemängelt, mich aber nicht überraschend, ist das sehr kurze Schlusskapitel zu einer möglichen Umstrukturierung und wie die bewerkstelligt werden könnte.

Als reine Infoquelle aber lesenswert.

#813:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 09.12.2021, 01:00
    —
Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich
Ronen Steinke, Redakteur und Autor der Süddeutschen Zeitung.
Die neue Klassenjustiz

Zitat:
Der Rechtsstaat bricht sein zentrales Versprechen

Das Versprechen lautet, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Aber sie sind nicht gleich. Das Recht hierzulande begünstigt jene, die begütert sind; es benachteiligt die, die wenig oder nichts haben. Verfahren wegen Wirtschaftsdelikten in Millionenhöhe enden mit minimalen Strafen oder werden eingestellt. Prozesse gegen Menschen, die ein Brot stehlen oder wiederholt schwarzfahren, enden hart und immer härter.

https://www.piper.de/buecher/vor-dem-gesetz-sind-nicht-alle-gleich-isbn-978-3-8270-1415-3

demnächst



auch von ihm:
Fritz Bauer
oder Auschwitz vor Gericht
Zitat:

Im Piper Verlag erschien seine Biografie über Fritz Bauer, den mutigen Ermittler und Ankläger der Frankfurter Auschwitz-Prozesse, die mit „Der Staat gegen Fritz Bauer“ 2015 preisgekrönt verfilmt und in mehrere Sprachen übersetzt wurde.

https://www.piper.de/autoren/ronen-steinke-3734


Zitat:
Ronen Steinke
@RonenSteinke
·
3. Dez.
Sie sind die einzigen, die wegen Kleinstbeträgen dann im Knast landen.

Bei meinen Besuchen in der JVA Plötzensee habe ich gelernt: 50% sind Obdachlose.

Gerecht?

https://twitter.com/RonenSteinke?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor

das stimmt, bekannter von mir ist sozialarbeiter im bereich obdachlosigkeit/wohnraumvermittlung. er bestätigt das, vor allem auch sog "schwarzfahren" bringt sie in ins gefängnis.

ich hoffe auf die ampel.

#814:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 20.12.2021, 16:56
    —
Hast du die Bücher gekauft/gelesen oder empfiehlst du sie nur?

#815: Weihnachten auf der Lindwurmfeste Autor: Kat BeitragVerfasst am: 24.12.2021, 11:20
    —
Nachdem in diesem Thread m.E. die Unterhaltungsliteratur eindeutig zu kurz kommt möchte ich hier mal ein Buch vorstellen, welches ich gerade gelesen habe:

"Weihnachten auf der Lindwurmfeste oder warum ich Hamoulimepp hasse"
von Hildegunst von Mythenmetz, übersetzt aus dem Zamonischen von Walter Moers.

Das Buch ist nicht gerade ein Meisterwerk Moers, aber guter Durchschnitt und m.E. sehr gut für Leute wie mich geeignet, denen der ganze Weihnachtstrubel gewaltig auf die Nerven geht.

Aber Achtung, das Buch spielt in Moers Zamonien-Universum und ist m.E. nicht als Einsteigerroman geeignet.
Hier sollte man m.E. eher mit Rumo & Die Wunder im Dunkeln oder vielleicht gleich mit den 13½ Leben des Käpt’n Blaubär anfangen,
wobei letzterer aber sogut wie nichts mit der gleichnamigen Kinderserie zu tun hat.

#816: Re: Weihnachten auf der Lindwurmfeste Autor: narr BeitragVerfasst am: 24.12.2021, 11:47
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
...
"Weihnachten auf der Lindwurmfeste oder warum ich Hamoulimepp hasse"[/b]
von Hildegunst von Mythenmetz, übersetzt aus dem Zamonischen von Walter Moers.

Auf Moers bin ich sauer. Ich war wirklich ein grosser Fan. Nach etlichen Büchern alle nochmal als Hörbuch, die meisten mit dem unerreichtem Dirk Bach.
Und dann kam das "Labyrinth der Träumenden Bücher". Alle Moers-Kenner*innen wissen was ich meine.
Inzwischen - 10 Jahre später, habe ich das Warten aufgegeben.

Ich finde übrigens "Rumo" am besten für den Einstieg geeignet.

#817: Re: Weihnachten auf der Lindwurmfeste Autor: Kat BeitragVerfasst am: 24.12.2021, 14:18
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
...
"Weihnachten auf der Lindwurmfeste oder warum ich Hamoulimepp hasse"[/b]
von Hildegunst von Mythenmetz, übersetzt aus dem Zamonischen von Walter Moers.

Auf Moers bin ich sauer. Ich war wirklich ein grosser Fan. Nach etlichen Büchern alle nochmal als Hörbuch, die meisten mit dem unerreichtem Dirk Bach.
Und dann kam das "Labyrinth der Träumenden Bücher". Alle Moers-Kenner*innen wissen was ich meine.
Inzwischen - 10 Jahre später, habe ich das Warten aufgegeben.

Ich finde übrigens "Rumo" am besten für den Einstieg geeignet.


Ja, ich habe das Labyrint erst vor kurzem (erstmals) als Hörbuch gehört. Anfangs fand ich es gar nicht so übel. Gut, sehr viele Wiederholungen aus Band 1 aber der Puppetismus war ganz gut erzählt. Aber je weiter ich zuhörte desto mehr fragte ich mich, wann es denn nun endlich ins Labyrinth geht. Bis zum Schluß... Gut, auch das hätte ich Moers nachgesehen, aber dann den dritten Band einfach nicht zu schreiben ist schon, ähm ärgerlich.

#818:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 14.06.2023, 00:11
    —
Eine Buchempfehlung die imo gut zum Thema "Transsexualität, Homosexualität, TERFs" und vielleicht auch noch einigen anderen Fäden hier passt:

"Der Letzte Sessellift" von John Irving

Zitat:
1941 in Aspen, Colorado. Die 18-jährige Rachel tritt bei den Skimeisterschaften an. Eine Medaille gibt es nicht, dafür ist sie schwanger, als sie in ihre Heimat New Hampshire zurückkehrt. Ihr Sohn Adam wächst in einer unkonventionellen Familie auf, die allen Fragen über die bewegte Vergangenheit ausweicht. Jahre später macht er sich deshalb auf die Suche nach Antworten in Aspen. Im Hotel Jerome, in dem er gezeugt wurde, trifft Adam auf einige Geister. Doch werden sie weder die ersten noch die letzten sein, die er sieht


Wahrscheinlich sein letzter langer Roman, Irving ist ja auch schon 81 Jahre.
Ein sehr typischer Irving. Deutschlandfunk titelt "Nostalgie ohne Substanz" - dem kann ich nicht zustimmen.
Allerdings ist es eben ein Irving und "der letzte Sessellift" ähnelt alle anderen Büchern die ich von ihm gelesen habe. An mein Lieblingsbuch von ihm "Gottes Werk und Teufels Beitrag" kommt der Roman imo nicht heran, aber ansonsten wie immer lebendig erzählt und teils - auch wie immer - sehr komisch. Als Urlaubsschmöcker imo geeignet - wenn man Irving mag.

#819: Philipp Blom Autor: Magyar BeitragVerfasst am: 16.06.2023, 09:36
    —
Hier eine Werbung für Philipp Blom und gleich mehrere seiner Bücher. Blom ein sehr gut informierter Kommentator von Gegenwart und historischen Ereignissen, kein großer Philosoph aber ein seriöser wohl informierter interessanter Denker:

1. Der taumelnde Kontinent, 2. Was auf dem Spiel steht, 3. Böse Philosophen, 4. Die Welt aus den Angeln

#820:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 03.09.2023, 23:12
    —
Das Buch von Angela Saini: „Die Patriarchen“ ist empfehlenswert.

Jede Menge Alternativen eine Besprechung in der SZ
Zitat:
Angela Saini hat sich auf die Suche nach dem Ursprung des Patriarchats gemacht - und viele Herrschaftsordnungen gefunden, die ganz anders funktionieren.

Ich habe es als Hörbuch gehört, gut gesprochen und gut zu folgen.

#821:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 07.01.2024, 23:14
    —
Vll auch interessant:
?Elite Capture
How the Powerful Took Over Identity Politics
?(And Everything Else)
von Olúf??mi O. Táíwò


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ol%C3%BAf%E1%BA%B9%CC%81mi_O._T%C3%A1%C3%ADw%C3%B2

Hab einen Artikel vom Autor gelesen, das Buch oben nicht.

Link gekürzt


Link gekürzt. vrolijke

#822:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 18.01.2024, 19:07
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Vll auch interessant:
?Elite Capture
How the Powerful Took Over Identity Politics
?(And Everything Else)
von Olúf??mi O. Táíwò


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ol%C3%BAf%E1%BA%B9%CC%81mi_O._T%C3%A1%C3%ADw%C3%B2

Hab einen Artikel vom Autor gelesen, das Buch oben nicht.

Link gekürzt


Link gekürzt. vrolijke


ui, da hab ich oben aber nicht aufgepasst, kann man ja gar nicht entziffern, sorry.

hier also nochmal ein hinweis auf den autor Olúfemi O. Táíwò
und sein buch Elite Capture. How the Powerful Took Over Identity Politics (And Everything Else). Chicago 2022mit blick auf identitätspolitik:


https://www.nd-aktuell.de/artikel/1168630.identitaetspolitik-lasst-euch-nicht-spalten.html


Zitat:
Kultur Identitätspolitik
Lasst euch nicht spalten!
Identitätspolitik ist in der Linken umstritten, ein Kritikpunkt von marxistischer Seite ist die Vernachlässigung der Klassenfrage. Zwei Bücher aus den USA plädieren für eine gemeinsame, antirassistische Klassenpolitik
Henning Fischer 19.11.2022



zum autor:
https://en.wikipedia.org/wiki/Ol%C3%BAf%E1%BA%B9%CC%81mi_O._T%C3%A1%C3%ADw%C3%B2

#823:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 09.03.2024, 15:37
    —
Das Tagebuch der Menschheit - Carel van Schaik, Kai Michel

Kaum lange komplizierte, mit Fremdwörter gespickte Sätze, wie das gerne üblich ist bei solche Lektüre, sondern komplett logisch aufgebaut und sehr lesefreundlich.

Ein Muss für jeden, der Interesse hat an Religionshistorie.

Ein Seite aus mein e-Book kopiert.


#824:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 09.03.2024, 18:10
    —
Winston Churchill: My Early Life
https://en.wikipedia.org/wiki/My_Early_Life

Interessant zu lesen, eine Einsicht in Winston Spencer Churchills Werdegang. Hier erzählt er seine Kindheit und Jugend (das Buch umspannt die Jahre 1874 - 1902)


(der dt. Titel : Meine frühen Jahre https://de.wikipedia.org/wiki/Meine_fr%C3%BChen_Jahre:_Weltabenteuer_im_Dienst)

#825:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 14.05.2024, 07:58
    —
über den großen Wohltäter Bill gates:


Zitat:
Rezension07.03.2024Lesedauer ca. 3 Minuten
»DAS BILL-GATES-PROBLEM«
:
Wohltätigkeit, Reichtum und Macht
Enthüllungsjournalist Tim Schwab blickt hinter die Kulissen der »Bill & Melinda Gates Foundation«. Sein lesenswertes Buch zeichnet ein beunruhigendes Bild ihrer Einflussnahme im Gewand der Wohltätigkeit.
von Maxime Pasker



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