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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1332694) Verfasst am: 22.07.2009, 15:10 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
keine Erwartungen zu haben, halte ich allerdings für eine sehr grosse Fähigkeit, die auch ein grosses Wort verdient. |
Ja, Atheismus. Der Atheist erwartet von der Welt nicht mehr, als einfach nur Welt zu sein. Kannst Du das unterbieten?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1332731) Verfasst am: 22.07.2009, 17:03 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Meine eigene Definition ist: Liebe ist die Entscheidung, alle und alles als das zu sehen, was sie sind ([...] was ich immer anstreben kann) |
So, kann man das anstreben? Kannst du mir denn ein Kriterium oder eine Methode des Vergleichs zwischen meinem Sehen und dem Sein nennen?
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Andere Menschen (und Tiere, Pflanzen, Steine etc) sind eigenständige Entitäten, und nicht in erster Linie meine Projektionsflächen. |
Die Zuschreibung von Eigenständigkeit zum Beispiel ist bereits Projektion (ebenso wie das Absprechen).
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 22.07.2009, 17:16, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1332733) Verfasst am: 22.07.2009, 17:14 Titel: |
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Das kann man sich einreden. Das ist aber nicht so. Das stimmt selbst dann nicht (immer), wenn man "Leistung" nur durch den beruflichen Erfolg, Ansehen, Reichtum, Macht usw. definiert. Es liegt im Auge des Betrachters, dem das noch nicht mal bewusst sein muss, wenn Geld und Macht z.B. einen uralten, kleinen, rassistischen schottischen Gnom auf wundersame Weise in eine "faszinierende", "charismatische" und "unendlich liebenswerte" Persönlichkeit verwandeln. Und erzähl mir jetzt nicht, dass das keine "echte" Liebe wäre - den Schotten hatten ich mich Bedacht als Beispiel gewählt...
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1332739) Verfasst am: 22.07.2009, 17:30 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Meine eigene Definition ist: Liebe ist die Entscheidung, alle und alles als das zu sehen, was sie sind ([...] was ich immer anstreben kann) |
So, kann man das anstreben? Kannst du mir denn ein Kriterium oder eine Methode des Vergleichs zwischen meinem Sehen und dem Sein nennen? |
Werd misstrauisch dir selbst gegenüber und schau noch einmal genauer hin, sobald du Sätze formulierst, die Wörter wie "Immer, nie, ständig, jedes Mal, alle" und ähnliche beinhalten.
Zitat: |
Die Zuschreibung von Eigenständigkeit zum Beispiel ist bereits Projektion (ebenso wie das Absprechen). |
sei dir deiner Projektionen bewusst und nimm sie nicht als alleinseligmachende Wahrheit.
grüsse, das fräulein
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1332740) Verfasst am: 22.07.2009, 17:31 Titel: |
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Das bin ich schon. Deshalb frage ich ja.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1332747) Verfasst am: 22.07.2009, 17:40 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Das kann man sich einreden. Das ist aber nicht so. |
Wenn es an Bedingungen geknüpft ist, dann ist es nicht Liebe. Dann ist es etwas Anderes, wie Besitzstreben, erotische Anziehung, Eifersucht, die Suche nach Schutz, die Suche nach Anerkennung, Manipulationsversuche... es gibt geschätzt unendlich viele Dinge, die Liebe genannt werden, aber keine Liebe sind. Wo dahinter handfeste egoistische Motive stehen. Sobald ein Wesen zum Mittel zum Zweck gemacht wird, passt das Wort Liebe nicht mehr.
Zitat: |
Das stimmt selbst dann nicht (immer), wenn man "Leistung" nur durch den beruflichen Erfolg, Ansehen, Reichtum, Macht usw. definiert. Es liegt im Auge des Betrachters, dem das noch nicht mal bewusst sein muss, wenn Geld und Macht z.B. einen uralten, kleinen, rassistischen schottischen Gnom auf wundersame Weise in eine "faszinierende", "charismatische" und "unendlich liebenswerte" Persönlichkeit verwandeln. Und erzähl mir jetzt nicht, dass das keine "echte" Liebe wäre - den Schotten hatten ich mich Bedacht als Beispiel gewählt... |
Die Beschreibung klingt tatsächlich nach einer faszinierenden und charismatischen Persönlichkeit. Und warum soll man rassistsiche alte Gnome nicht genauso lieben können wie alle anderen auch?
Liebe ist allerdings nicht etwas, was man auf eine bestimmte Person richtet. Liebe ist etwas, das man auf die Art ausstrahlt, wie die Sonne ihre Strahlen ausstrahlt: in alle Richtungen, ohne Unterschied.
Was man auf einzelne Personen richtet sind Dinge wie Sympathie oder Anziehung oder Verliebtheit - die ja völlig in Ordnung sind. Aber die nicht Liebe sind.
grüsse, das fräulein
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1332766) Verfasst am: 22.07.2009, 18:23 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Das kann man sich einreden. Das ist aber nicht so. |
Wenn es an Bedingungen geknüpft ist, dann ist es nicht Liebe. |
Das ist deine persönliche Definition. Selbstverständlich ist Liebe an bestimmte Bedingungen gebunden - ob man sich dessen bewusst ist oder nicht.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Wo dahinter handfeste egoistische Motive stehen. Sobald ein Wesen zum Mittel zum Zweck gemacht wird, passt das Wort Liebe nicht mehr. |
Die Frage ist vielmehr, ob man sich eingesteht, dass bei jeder Form von Liebe egoistische Motive eine Rolle spielen und "Liebe" gewiss einen evolutionären Zweck erfüllt. Das bedeutet ja nicht, dass man sich ob dieser Einsicht nicht dem Gefühl hingeben könnte. Das ist wie bei der Ethik: Als Atheist weiß man, dass da nix vom Himmel fällt, sondern dass man an einer Liebesbeziehung fein selbst arbeiten muss - und zwar weil man i.d.R. ein eigenes Interesse daran hat, ebenfalls "geliebt" zu werden.
Zitat: | Die Beschreibung klingt tatsächlich nach einer faszinierenden und charismatischen Persönlichkeit. Und warum soll man rassistsiche alte Gnome nicht genauso lieben können wie alle anderen auch? |
Kann man. Das hatte ich auch nicht bestritten - auch wenn rassistische alte Gnome nich mein Ding sind.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Liebe ist allerdings nicht etwas, was man auf eine bestimmte Person richtet. Liebe ist etwas, das man auf die Art ausstrahlt, wie die Sonne ihre Strahlen ausstrahlt: in alle Richtungen, ohne Unterschied. |
Jetzt wird´s beliebig und somit albern.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Was man auf einzelne Personen richtet sind Dinge wie Sympathie oder Anziehung oder Verliebtheit - die ja völlig in Ordnung sind. Aber die nicht Liebe sind. |
Du hast zu viel Vodaphone-Werbung gesehen.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1332777) Verfasst am: 22.07.2009, 18:34 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Liebe ist allerdings nicht etwas, was man auf eine bestimmte Person richtet. Liebe ist etwas, das man auf die Art ausstrahlt, wie die Sonne ihre Strahlen ausstrahlt: in alle Richtungen, ohne Unterschied. |
Diese Analogie bringt dich in noch größere Schwierigkeiten als die Aussage, man könnte alle Menschen lieben, denn wenn man Liebe "ausstrahlt, wie die Sonne ihre Strahlen", dann impliziert das, dass es nicht einmal bestimmte Empfänger dieser "Ausstrahlung" gibt sondern dass es beliebig ist, wen es "trifft". Liebe wäre also etwas, das aus Sicht des Empfängers keine Wertschätzung durch den Sender erkennen ließe.
Zitat: | Was man auf einzelne Personen richtet sind Dinge wie Sympathie oder Anziehung oder Verliebtheit - die ja völlig in Ordnung sind. Aber die nicht Liebe sind. |
Ich kann dich leicht widerlegen: Bei mir ist das anders.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Konrad auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 1528
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(#1332799) Verfasst am: 22.07.2009, 19:14 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Das kann man sich einreden. Das ist aber nicht so. |
Wenn es an Bedingungen geknüpft ist, dann ist es nicht Liebe. Dann ist es etwas Anderes, wie Besitzstreben, erotische Anziehung, Eifersucht, die Suche nach Schutz, die Suche nach Anerkennung, Manipulationsversuche... es gibt geschätzt unendlich viele Dinge, die Liebe genannt werden, aber keine Liebe sind. Wo dahinter handfeste egoistische Motive stehen. Sobald ein Wesen zum Mittel zum Zweck gemacht wird, passt das Wort Liebe nicht mehr.
...
grüsse, das fräulein |
Das erste (und vielleicht letzte) Mal, dass ich dir von Herzen recht gebe.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1332809) Verfasst am: 22.07.2009, 19:37 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Wenn es an Bedingungen geknüpft ist, dann ist es nicht Liebe. |
Wenn es nicht an Bedingungen geknüpft ist, dann ist es entweder Hörigkeit oder sinn- und ziellose Willkür.
Wenn es nicht an Bedingungen geknüpft ist, dann liebt man nicht die andere Person - die ist wie sie ist, und daraus erwächst zu mindestens die Bedingung, dass sie sich nicht von jetzt auf gleich völlig ändert. Wenn dir absolut alles egal wäre, was liebst du dann an der anderen Person?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1332829) Verfasst am: 22.07.2009, 20:11 Titel: |
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Ich wünsche euch allen, dass ihr mindestens einmal in eurem Leben Liebe erfahren dürft, die ohne Bedingungen auskommt.
Zitat: | Wenn es nicht an Bedingungen geknüpft ist, dann liebt man nicht die andere Person - die ist wie sie ist, und daraus erwächst zu mindestens die Bedingung, dass sie sich nicht von jetzt auf gleich völlig ändert. Wenn dir absolut alles egal wäre, was liebst du dann an der anderen Person? |
Liebe wie ich sie verstehe ist unpersönlich. Ich liebe einen Menschen (oder ein Tier, eine Pflanze, ein Bild... irgendwas) in ihrer Wechselhaftigkeit und ihrer Stabilität. In ihrer Freude und ihrer Trauer. In ihrer Einfachheit und Kompliziertheit. Liebe ist, Ja zu sagen zu dem, was ist - wie immer es ist.
Wenn es um das Persönliche geht, dann würde ich anders formulieren: es gibt Dinge, die ich besonders mag und oft aufsuche - oder besonders eklig finde und meide. Es gibt Dinge, die mir besonders angenehm sind, und andere, die mir unangenehm sind, sympathisch oder unsympathisch. Lieben tu ich sie aber alle gleich (soweit mir das gelingt - was natürlich längst nicht immer der Fall ist. Aber ich kann auch Ja sagen zu meinen eigenen Unvollkommenheiten, glücklicherweise immer besser).
grüsse, das fräulein
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1332831) Verfasst am: 22.07.2009, 20:14 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Ich wünsche euch allen, dass ihr mindestens einmal in eurem Leben Liebe erfahren dürft, die ohne Bedingungen auskommt. |
Wie soll das gehen? Damit es mir passiert, muss ja die Bedingung erfüllt sein, dass es mir passiert.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1332833) Verfasst am: 22.07.2009, 20:15 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Ich wünsche euch allen, dass ihr mindestens einmal in eurem Leben Liebe erfahren dürft, die ohne Bedingungen auskommt. |
So etwas musste kommen. Spätestens hier ist EoD angesagt.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1332850) Verfasst am: 22.07.2009, 20:41 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Wenn es um das Persönliche geht, dann würde ich anders formulieren: es gibt Dinge, die ich besonders mag und oft aufsuche - oder besonders eklig finde und meide. Es gibt Dinge, die mir besonders angenehm sind, und andere, die mir unangenehm sind, sympathisch oder unsympathisch. Lieben tu ich sie aber alle gleich (soweit mir das gelingt - was natürlich längst nicht immer der Fall ist. Aber ich kann auch Ja sagen zu meinen eigenen Unvollkommenheiten, glücklicherweise immer besser). |
Offenbar kannst du auch Ja sagen zu deiner eigenen vollständigen Kritikimmunisierung.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Chilisalsa registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.12.2008 Beiträge: 1907
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(#1332978) Verfasst am: 23.07.2009, 00:49 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Wenn es um das Persönliche geht, dann würde ich anders formulieren: es gibt Dinge, die ich besonders mag und oft aufsuche - oder besonders eklig finde und meide. Es gibt Dinge, die mir besonders angenehm sind, und andere, die mir unangenehm sind, sympathisch oder unsympathisch. Lieben tu ich sie aber alle gleich (soweit mir das gelingt - was natürlich längst nicht immer der Fall ist. Aber ich kann auch Ja sagen zu meinen eigenen Unvollkommenheiten, glücklicherweise immer besser). |
Offenbar kannst du auch Ja sagen zu deiner eigenen vollständigen Kritikimmunisierung. |
Das Frollein ist katholische Diskordianerin
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1333021) Verfasst am: 23.07.2009, 04:03 Titel: |
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Möglich. Der Katholizismus dürfte von allen christlichen Richtungen diejenige sein, die dem Diskordianismus noch am nähesten kommt...
Das mit der universellen Liebe passt aber wohl zu beidem nicht so richtig. Im Diskordianismus wär's wohl eher universelles Chaos.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1333024) Verfasst am: 23.07.2009, 05:17 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Liebe wie ich sie verstehe ist unpersönlich. Ich liebe einen Menschen (oder ein Tier, eine Pflanze, ein Bild... irgendwas) in ihrer Wechselhaftigkeit und ihrer Stabilität. In ihrer Freude und ihrer Trauer. In ihrer Einfachheit und Kompliziertheit. Liebe ist, Ja zu sagen zu dem, was ist - wie immer es ist.
Wenn es um das Persönliche geht, dann würde ich anders formulieren: es gibt Dinge, die ich besonders mag und oft aufsuche - oder besonders eklig finde und meide. Es gibt Dinge, die mir besonders angenehm sind, und andere, die mir unangenehm sind, sympathisch oder unsympathisch. Lieben tu ich sie aber alle gleich (soweit mir das gelingt - was natürlich längst nicht immer der Fall ist. Aber ich kann auch Ja sagen zu meinen eigenen Unvollkommenheiten, glücklicherweise immer besser).
grüsse, das fräulein |
Ich glaube die Hervorhebungen sprechen für sich selbst. Was du betreibst ist einfach nur ein Etikettenschwindel.
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1333039) Verfasst am: 23.07.2009, 08:32 Titel: |
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Chilisalsa hat folgendes geschrieben: |
Das Frollein ist katholische Diskordianerin |
ich sollte wieder mal ein Sündenregister öffnen, hier gibts wirklich tolle Sünden, die ich sammeln kann.
"katholische Diskordianerin" habe ich bisher noch nie nie nie gehört, cool!
grüsse, das fräulein
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1333064) Verfasst am: 23.07.2009, 09:58 Titel: |
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Oh, hier ist es schön, hier bleib ich.
Liebe ist vor allem eine Beziehung, was uns unser Sprachgebrauch manchmal vergessen läßt, wenn wir sagen: "ich liebe dich!". Wenn ich dagegen sage: "Ich liebe meine Katze, Hund, Spielkonsole, was auch immer...", meine ich Abhängigkeit, Besitzerstolz, Gefühl von Zuneigung, jedenfalls nicht Liebe. Liebe ist also eine Beziehung, und damit eine zwischen potentiell gleichen, also Menschen. Die Wechselseitigkeit ist das entscheidende und das, was es so schwierig macht, denn das Ideal der Liebe ist das einer Beziehung im Gleichgewicht, nur wie das mit Idealen so ist: sie werden selten erreicht.
Und damit kommen wir zu den unangenhmen Wahrheiten: Liebe ist nicht ewig, nicht angenehm, nicht nur nett. Liebe ist ein Ausnahmezustand und als solcher lebt sie von der Spannung, der Unvorhersehbarkeit und Unsicherheit. Gerade die Vergänglichkeit verleiht der Liebe ihre Bedeutung.
Liebe ist eine persönliche Beziehung zwischen Menschen, die nicht wäre ohne unsere Fähigkeit, durch unsere Spiegelneuronen die Gefühle eines anderen als unsere eigenen zu empfinden. Ich kann also weder meine Katze lieben noch einen Gott und schon gar nicht alle anderen Menschen. "Wenn es stimmt, daß Liebe Selbstdarstellung im Blick des anderen ist, so spiegelt sie uns bei aller vermeintlichen Selbstlosigkeit doch immer nur das aufregendste Bild wieder, das wir kennen - uns selbst." (Richard David Precht)
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
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(#1333072) Verfasst am: 23.07.2009, 10:13 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Zumsel hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | "Platon" ist ein Pseudonym (niemand heisst so), wie "shake speare" oder "Dr. Sommer" (obwohl Doktoren mit diesem Namen tatsächlich existieren).
Wahrscheinlich stammen die Texte des "Platon" von unterschiedlichen Autoren, weshalb in meinen Augen jeder (Autor) "ein wenig platon" ist. |
Du lieber Himmel, wo hast du denn den Unsinn aufgeschnappt? Daran ist nicht nur alles falsch, sondern so viel, dass man es in zwei Sätzen gar nicht für möglich hält. |
Vermutlich irgendeine abenteuerliche Verdrehung davon: http://de.wikipedia.org/wiki/Platon#Werke |
Besser als gar keine Schublade?
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
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(#1333074) Verfasst am: 23.07.2009, 10:17 Titel: |
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Zumsel hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | "Platon" ist ein Pseudonym (niemand heisst so), wie "shake speare" oder "Dr. Sommer" (obwohl Doktoren mit diesem Namen tatsächlich existieren).
Wahrscheinlich stammen die Texte des "Platon" von unterschiedlichen Autoren, weshalb in meinen Augen jeder (Autor) "ein wenig platon" ist. |
Du lieber Himmel, wo hast du denn den Unsinn aufgeschnappt? Daran ist nicht nur alles falsch, sondern so viel, dass man es in zwei Sätzen gar nicht für möglich hält. |
Was daran soll "falsch" sein?
Ist "Platon" etwa kein Pseudonym, sondern ein (gängiger) Name?
Sind etwa alle Werke, die man "Platon" zuschreibt, von ein und demselben Autor?
Sind nicht alle, die Beiträge verfassen Autoren?
Was genau ist also "falsch"?
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1333083) Verfasst am: 23.07.2009, 10:45 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Oh, hier ist es schön, hier bleib ich. |
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Liebe wie ich sie verstehe ist unpersönlich. Ich liebe einen Menschen (oder ein Tier, eine Pflanze, ein Bild... irgendwas) in ihrer Wechselhaftigkeit und ihrer Stabilität. In ihrer Freude und ihrer Trauer. In ihrer Einfachheit und Kompliziertheit. Liebe ist, Ja zu sagen zu dem, was ist - wie immer es ist.
Wenn es um das Persönliche geht, dann würde ich anders formulieren: es gibt Dinge, die ich besonders mag und oft aufsuche - oder besonders eklig finde und meide. Es gibt Dinge, die mir besonders angenehm sind, und andere, die mir unangenehm sind, sympathisch oder unsympathisch. Lieben tu ich sie aber alle gleich (soweit mir das gelingt - was natürlich längst nicht immer der Fall ist. Aber ich kann auch Ja sagen zu meinen eigenen Unvollkommenheiten, glücklicherweise immer besser).
grüsse, das fräulein |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Liebe ist vor allem eine Beziehung, was uns unser Sprachgebrauch manchmal vergessen läßt, wenn wir sagen: "ich liebe dich!". Wenn ich dagegen sage: "Ich liebe meine Katze, Hund, Spielkonsole, was auch immer...", meine ich Abhängigkeit, Besitzerstolz, Gefühl von Zuneigung, jedenfalls nicht Liebe. Liebe ist also eine Beziehung, und damit eine zwischen potentiell gleichen, also Menschen. Die Wechselseitigkeit ist das entscheidende und das, was es so schwierig macht, denn das Ideal der Liebe ist das einer Beziehung im Gleichgewicht, nur wie das mit Idealen so ist: sie werden selten erreicht. |
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Wenn es an Bedingungen geknüpft ist, dann ist es nicht Liebe. Dann ist es etwas Anderes, wie Besitzstreben, erotische Anziehung, Eifersucht, die Suche nach Schutz, die Suche nach Anerkennung, Manipulationsversuche... es gibt geschätzt unendlich viele Dinge, die Liebe genannt werden, aber keine Liebe sind. Wo dahinter handfeste egoistische Motive stehen. Sobald ein Wesen zum Mittel zum Zweck gemacht wird, passt das Wort Liebe nicht mehr.
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Und damit kommen wir zu den unangenhmen Wahrheiten: Liebe ist nicht ewig, nicht angenehm, nicht nur nett. Liebe ist ein Ausnahmezustand und als solcher lebt sie von der Spannung, der Unvorhersehbarkeit und Unsicherheit. Gerade die Vergänglichkeit verleiht der Liebe ihre Bedeutung.
Liebe ist eine persönliche Beziehung zwischen Menschen, die nicht wäre ohne unsere Fähigkeit, durch unsere Spiegelneuronen die Gefühle eines anderen als unsere eigenen zu empfinden. Ich kann also weder meine Katze lieben noch einen Gott und schon gar nicht alle anderen Menschen. "Wenn es stimmt, daß Liebe Selbstdarstellung im Blick des anderen ist, so spiegelt sie uns bei aller vermeintlichen Selbstlosigkeit doch immer nur das aufregendste Bild wieder, das wir kennen - uns selbst." (Richard David Precht) |
Interessant, total gegensätzlich. Ich denke, das gängige Verständnis von Liebe ist dann doch Marcellinus'.
_________________ Tja
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#1333100) Verfasst am: 23.07.2009, 11:40 Titel: |
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@Testirossi
Sorry, ich weiß echt nicht was du mir sagen willst. Erklärs mir bitte so, als wäre ich ein sechsjähriges Kind.
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Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
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(#1333104) Verfasst am: 23.07.2009, 11:51 Titel: |
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Zumsel hat folgendes geschrieben: | @Testirossi
Sorry, ich weiß echt nicht was du mir sagen willst. Erklärs mir bitte so, als wäre ich ein sechsjähriges Kind. |
Du bezeichnetest mein Post sinngemäss als "aufgeschnappten Unsinn" und ich will wissen, was genau du darin als "Unsinn" und als "aufgeschnappt" erkannt zu haben scheinst.
Was ist daran kompliziert?
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#1333111) Verfasst am: 23.07.2009, 12:03 Titel: |
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Was ist denn Quintessenz deines Postings, auf das ich die fragliche Aussage tätigte? Dass es heutzutage Leute gibt, die (scherzhaft) beispielsweise in Internetforum unter dem Pseudonym "Platon" irgendetwas schreiben?
Dann könnte ich in deinem Posting zumindest etwas Sinn erkennen.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1333144) Verfasst am: 23.07.2009, 13:28 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | "katholische Diskordianerin" habe ich bisher noch nie nie nie gehört, cool! |
Naja, diese Ausdruckskombination ist ja auch relativ paradox. http://de.wikipedia.org/wiki/Diskordianismus
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1333147) Verfasst am: 23.07.2009, 13:31 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, das gängige Verständnis von Liebe ist dann doch Marcellinus'. |
Das recht sicher. Inwiefern aber ein roundabout ziemlich liebloses gesellschaftliches
Umfeld in der Lage ist das "gängige Verständis" von Liebe zutreffend zu prägen
bleibt dabei völlig offen.
Wenn ich im Krieg geboren und aufgewachsen wäre und mein ganzes Leben mit Kampf
verbringen würde und mein ganzes Umfeld aus Kampf bestünde - müssten all meine
Erfahrungen mich ja lehren, das es Frieden lediglich als unerfüllbare Illusion gibt.
Trotzdem hätte ein Mensch welcher in ner anderen Ecke der Erde komplett
in Frieden mit sich und der dortigen Gesellschaft lebt für diese Meinung nicht
mehr als ein mitleidiges Lächeln übrig
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1333226) Verfasst am: 23.07.2009, 16:39 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Ich denke, das gängige Verständnis von Liebe ist dann doch Marcellinus'. |
Das dürfte so sein.
Allerdings bleibt von "Liebe" wenig bis gar nichts übrig bei dieser üblichen Auffassung, wenn man mal etwas genauer hinschaut, worum es sich dabei tatsächlich handelt.
grüsse, das fräulein
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1333230) Verfasst am: 23.07.2009, 16:49 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | Ich denke, das gängige Verständnis von Liebe ist dann doch Marcellinus'. |
Das dürfte so sein.
Allerdings bleibt von "Liebe" wenig bis gar nichts übrig bei dieser üblichen Auffassung, wenn man mal etwas genauer hinschaut, worum es sich dabei tatsächlich handelt.
grüsse, das fräulein | Nein das ist Quatsch.
_________________ Tja
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1333231) Verfasst am: 23.07.2009, 16:53 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Allerdings bleibt von "Liebe" wenig bis gar nichts übrig bei dieser üblichen Auffassung, wenn man mal etwas genauer hinschaut, worum es sich dabei tatsächlich handelt. |
Und dann muss das arme Liebesrudiment hin und wieder auch noch als notdürftiger Ersatz einer Gottesdefinition herhalten, weil die ursprünglichen leider gänzlich hinfällig werden, "wenn man mal etwas genauer hinschaut, worum es sich dabei tatsächlich handelt". Gott ist die Liebe? Das wäre ganz schön tragisch für beide Seiten.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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