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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44689
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(#1628016) Verfasst am: 14.04.2011, 15:29 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | ist jede erbschaft ein leistungsloses einkommen? |
Ich glaube, der Punkt ist eher, dass das nur extrem schwer gesellschaftlich nachvollziehbar ist...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1628018) Verfasst am: 14.04.2011, 15:38 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Woici hat folgendes geschrieben: | ist jede erbschaft ein leistungsloses einkommen? |
Ich glaube, der Punkt ist eher, dass das nur extrem schwer gesellschaftlich nachvollziehbar ist... |
Ich glaube, dass es Erbschaften gibt, die gründlichst versteuert werden müssten ( fiktives Beispiel: Alter Opa mit 150 Millionen aufm Sparbuch ) und andere, die kaum oder gar nicht versteuert werden sollten (siehe Woicis Beispiel).
Für jeden Scheiss haben wir Millionen Parasgraphen und tausende von Leute, die diese erarbeitet haben (Schlagwort: Karamellbonbons, EU).
Wieso wird ausgerechnet hier so undifferenziert vorgegangen?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44689
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(#1628019) Verfasst am: 14.04.2011, 15:41 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Für jeden Scheiss haben wir Millionen Parasgraphen und tausende von Leute, die diese erarbeitet haben. |
Es geht ja nicht nur um die Formulierung von Paragraphen. Es geht auch um die Erkenntnismethoden. Also wie man beurteilt, welcher Fall jetzt genau vorliegt. Man müsste da ja u.U. in privaten Verhältnissen etc. herumgraben...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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satsche registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.07.2006 Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen
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(#1628031) Verfasst am: 14.04.2011, 16:16 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | satsche hat folgendes geschrieben: | Leistungslose Einkommen (Erbschaften) sollten mit einem entsprechend höheren Steuersatz belegt werden. Das kann ausgestaltet werden ohne an „Omas kleines Häuschen“ zu gehen, wie ja auch Minilöhne nicht besteuert werden.
Wie einfach |
ist jede erbschaft ein leistungsloses einkommen? ich liebe solche herrlichen rundumschläge...
was sagst du dem erben eines kleines unternehmen, der seit 40 jahren mitarbeitet, sein vater stirbt und hinterlässt ihm das unternehmen, an dem er schon jahrzehnte gestalterisch mitgearbeitet hat?
wenn du dem jetzt 70% steuern aufs auge drückst, muss er das unternehmen schliessen... hast du oder hat die gesellschaft dann etwas gewonnen?
und nein, ich bin kein betroffener... mein potentielles erbe wird sich hoffentlich auf den pachtvertrag für ein gartengrundstück beschränken, den ich dann wieder an die stadt zurück geben werde... |
Neben einem erbenden Sohn arbeiten in einem Unternehmen diverse andere „gestalterisch“ mit, diese müssen ihr Einkommen, erzielt durch die mehr oder weniger „gestalterische“ (Mit-)Arbeit genauso versteuern wie der erbende Sohn, nur der Sohn erbt, den anderen Mitarbeitern gehört am Ende ihrer Mitarbeit kein einziger Stein, obwohl sie ggf genauso wie der Sohn 40 Jahre mitgewirkt haben.
Insofern erbt der Sohn leistungslos.
Von dem Rasenmäher 70% hatte ich nichts gesagt, eher im Gegenteil; es gibt aber genügend andere Scheinargumente mit denen Erbschaftssteuergegner vor einem von Bildung weitgehend freigestellten Publikum randalieren.
_________________ Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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Fuxing grösstenteils harmlos
Anmeldungsdatum: 07.05.2008 Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork
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(#1628035) Verfasst am: 14.04.2011, 16:32 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Woici hat folgendes geschrieben: | ist jede erbschaft ein leistungsloses einkommen? |
Ich glaube, der Punkt ist eher, dass das nur extrem schwer gesellschaftlich nachvollziehbar ist... |
Ich glaube, dass es Erbschaften gibt, die gründlichst versteuert werden müssten ( fiktives Beispiel: Alter Opa mit 150 Millionen aufm Sparbuch ) und andere, die kaum oder gar nicht versteuert werden sollten (siehe Woicis Beispiel).
Für jeden Scheiss haben wir Millionen Parasgraphen und tausende von Leute, die diese erarbeitet haben (Schlagwort: Karamellbonbons, EU).
Wieso wird ausgerechnet hier so undifferenziert vorgegangen? |
Also Paragrafen gibts da auch schon ne ganze Menge:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erbschaftsteuer_in_Deutschland
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1628037) Verfasst am: 14.04.2011, 16:35 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | und wer hindert dich daran, das noetige geld zu verdienen?
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Die Zeiten der Vollbeschäftigung sind vorbei, das sich alle durch eine bezahlte Arbeit selbst versorgen können auch, die wird es immer weniger geben, und die nächste grosse Welle der Entlassungen (aufgrund Rationalisierung) kommt erst noch.
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satsche registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.07.2006 Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen
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(#1628041) Verfasst am: 14.04.2011, 16:55 Titel: |
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Deus ex Machina hat folgendes geschrieben: |
Falls Du Dich damit an mich richtest: Falls Du die Einführung einer hohen Erbschaftssteuer für grosse Vermögen forderst bin ich voll und ganz bei Dir. Falls Du (mir bleibt ja nichts anderes übrig als Annahmen zu treffen) glaubst, dass sich so die Kaufkraft der Bevölkerung gross steigern lässt, gibst Du Dich einer Illusion hin. Ausserdem hättest Du zwar eine neue Einnahmequelle erschlossen, aber noch nichts gegen die in dem Artikel beschriebenen Ursachen der stagnierenden oder sinkenden Löhne in Deutschland getan. |
Das ist falsch.
Die Einnahmequelle Erbschaftssteuer könnte dem Bereich Erziehung/Betreuung zu gute kommen. Erzieher und Volkschullehrer könnten für ihre Schwerarbeit angemessen bezahlt werden.
Damit ließe sich die „Kaufkraft der Bevölkerung“ sehr wohl steigern.
_________________ Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#1628061) Verfasst am: 14.04.2011, 17:40 Titel: |
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satsche hat folgendes geschrieben: | Woici hat folgendes geschrieben: | satsche hat folgendes geschrieben: | Leistungslose Einkommen (Erbschaften) sollten mit einem entsprechend höheren Steuersatz belegt werden. Das kann ausgestaltet werden ohne an „Omas kleines Häuschen“ zu gehen, wie ja auch Minilöhne nicht besteuert werden.
Wie einfach |
ist jede erbschaft ein leistungsloses einkommen? ich liebe solche herrlichen rundumschläge...
was sagst du dem erben eines kleines unternehmen, der seit 40 jahren mitarbeitet, sein vater stirbt und hinterlässt ihm das unternehmen, an dem er schon jahrzehnte gestalterisch mitgearbeitet hat?
wenn du dem jetzt 70% steuern aufs auge drückst, muss er das unternehmen schliessen... hast du oder hat die gesellschaft dann etwas gewonnen?
und nein, ich bin kein betroffener... mein potentielles erbe wird sich hoffentlich auf den pachtvertrag für ein gartengrundstück beschränken, den ich dann wieder an die stadt zurück geben werde... |
Neben einem erbenden Sohn arbeiten in einem Unternehmen diverse andere „gestalterisch“ mit, diese müssen ihr Einkommen, erzielt durch die mehr oder weniger „gestalterische“ (Mit-)Arbeit genauso versteuern wie der erbende Sohn, nur der Sohn erbt, den anderen Mitarbeitern gehört am Ende ihrer Mitarbeit kein einziger Stein, obwohl sie ggf genauso wie der Sohn 40 Jahre mitgewirkt haben.
Insofern erbt der Sohn leistungslos.
Von dem Rasenmäher 70% hatte ich nichts gesagt, eher im Gegenteil; es gibt aber genügend andere Scheinargumente mit denen Erbschaftssteuergegner vor einem von Bildung weitgehend freigestellten Publikum randalieren. |
die haben auch das risiko getragen?
haften mit ihrem persönlichen kapital?
bekommen keine leistungsgerechte entlohnung?
haben in guten jahren einen bonus bekommen, aber in schlechten jahren keinen abschlag?
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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wesen ist mal wieder da
Anmeldungsdatum: 10.03.2011 Beiträge: 398
Wohnort: Essen
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(#1628076) Verfasst am: 14.04.2011, 18:22 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | satsche hat folgendes geschrieben: | Woici hat folgendes geschrieben: | satsche hat folgendes geschrieben: | Leistungslose Einkommen (Erbschaften) sollten mit einem entsprechend höheren Steuersatz belegt werden. Das kann ausgestaltet werden ohne an „Omas kleines Häuschen“ zu gehen, wie ja auch Minilöhne nicht besteuert werden.
Wie einfach |
ist jede erbschaft ein leistungsloses einkommen? ich liebe solche herrlichen rundumschläge...
was sagst du dem erben eines kleines unternehmen, der seit 40 jahren mitarbeitet, sein vater stirbt und hinterlässt ihm das unternehmen, an dem er schon jahrzehnte gestalterisch mitgearbeitet hat?
wenn du dem jetzt 70% steuern aufs auge drückst, muss er das unternehmen schliessen... hast du oder hat die gesellschaft dann etwas gewonnen?
und nein, ich bin kein betroffener... mein potentielles erbe wird sich hoffentlich auf den pachtvertrag für ein gartengrundstück beschränken, den ich dann wieder an die stadt zurück geben werde... |
Neben einem erbenden Sohn arbeiten in einem Unternehmen diverse andere „gestalterisch“ mit, diese müssen ihr Einkommen, erzielt durch die mehr oder weniger „gestalterische“ (Mit-)Arbeit genauso versteuern wie der erbende Sohn, nur der Sohn erbt, den anderen Mitarbeitern gehört am Ende ihrer Mitarbeit kein einziger Stein, obwohl sie ggf genauso wie der Sohn 40 Jahre mitgewirkt haben.
Insofern erbt der Sohn leistungslos.
Von dem Rasenmäher 70% hatte ich nichts gesagt, eher im Gegenteil; es gibt aber genügend andere Scheinargumente mit denen Erbschaftssteuergegner vor einem von Bildung weitgehend freigestellten Publikum randalieren. |
die haben auch das risiko getragen?
haften mit ihrem persönlichen kapital?
bekommen keine leistungsgerechte entlohnung?
haben in guten jahren einen bonus bekommen, aber in schlechten jahren keinen abschlag? |
Hier gehts doch um die Arbeitnehmer, oder?
Die hatten das Risiko, den Job zu verlieren. (So, wie der Eigentümer und spätere Erblasser das Risiko hatte, das Unternehmen zu verlieren.)
Die haben nicht mit ihrem persönlichen Kapital gehaftet. Genauso, wie der Erbe nicht gehaftet hat. Mit dem Privatvermögen hat (nur, wenns kein Kapitalunternehmen ist) nur der Erblasser gehaftet.
Keine Ahnung, ob die Arbeitnehmer leistungsgerecht entlohnt worden sind. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich. Genauso, wie der Erbe möglicherweise nicht leistungsgerecht entlohnt wurde.
Seit wann kriegen Arbeitnehmer im Falle von Gewinnen automatisch einen Bonus? Da halte ich für wahrscheinlicher, dass der Erbe da was von abbekommen hat. Und einen Abschlag hatte auch der Erbe im Verlustfall nicht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1628091) Verfasst am: 14.04.2011, 18:48 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
ehrlich geagt,
ich halte das für dumm! |
Du hälst das für dumm, weil hier
a) die Diskussion auf den Begriff Armut, und
b) mit einem falschen Armutsbegriff operiert wird |
Meinst du das?
Kinderarmut in Industrieländern:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderarmut_in_den_Industriel%C3%A4ndern#Zur_Berechnung_der_Kinderarmut
Zitat: | Da existenzgefährdende, absolute Armut in industrialisierten Gesellschaften selten ist, wird Kinderarmut in den Industrieländern als materielle, relative Armut gemessen: Kinder gelten als arm, wenn sie in Haushalten leben, deren Einkommen unterhalb einer relativen Armutsgrenze liegt. Diese Grenze wird unterschiedlich definiert – oft bei 50 % und 60 % des Medians vom jeweiligen gewichteten Nettoäquivalenzeinkommen eines Landes angesetzt;[2] vielfach wird der Durchschnitt anstelle des Medians verwendet. |
Ich picke mal noch ein paar Zitate heraus: Zitat: | Das Ausmaß von Kinderarmut ist durch soziale oder steuerliche Maßnahmen steuerbar, wie sich an den skandinavischen Ländern nachweisen lässt, die selbst bei Alleinerziehenden oder Paarfamilien ohne Einkommensbezieher signifikant niedrige Armutsraten aufweisen.[6] |
Zitat: | In den 1960er Jahren betraf Armut nur eine Minderheit der Kinder. 1965 war in Deutschland nur jedes 75. Kind unter sieben Jahren auf Sozialhilfe angewiesen.[18] Danach begann die Kinderarmut wieder deutlich zu steigen.
Seit Beginn der Industrialisierung hat die Kinderarmut ihr Gesicht verändert. Sie ist nun nicht mehr absolute, sondern relative Armut, die sich nicht mehr im Mangel an Nahrung, Unterkunft, Kleidung und Zugang zur Schule, sondern in Erscheinungsformen wie eingeschränkter materieller Grundversorgung, verminderten Bildungschancen, schlechterer Gesundheit und geringerer soziale Teilhabe zeigt. |
Zitat: | Armut kann negative Konsequenzen für die kindliche Entwicklung haben. Ob es wirklich zur Ausbildung von Defiziten und Problemen kommt, hängt jedoch von vielerlei Faktoren ab. Was die Belastungen betrifft, entscheidet vor allem die Anzahl der Risikofaktoren, ob ernsthafte Schäden bei Kindern eintreten. Armut ist oft korreliert mit anderen Risikofaktoren, wie zum Beispiel einem niedrigen Bildungsgrad oder einer psychischen Erkrankung der Eltern oder der Zugehörigkeit zu einer diskriminierten Minderheit. Studien beweisen, dass einer dieser Risikofaktoren allein die kindliche Entwicklung oft kaum beeinträchtigt, treten jedoch mehrere Risikofaktoren gleichzeitig auf, ist das Kind mit der Bewältigung der Probleme überfordert und es zeigen sich negative Konsequenzen. Neben den Risikofaktoren spielen auch Schutzfaktoren (etwa die enge Bindung an eine Bezugsperson oder ein sogenanntes „positives Temperament“) eine Rolle. Diese können die Auswirkungen der Risikofaktoren abmildern.[20] Roland Merten, Staatssekretär im Thüringer Kultusministerium und Professor für Sozialpädagogik an der Universität Jena spricht von multipler Deprivation, von verschiedenen Elementen, die alle negativ in einen Kreis zusammenwirken.[21] |
Zitat: | Viele Kinder aus benachteiligten Wohnvierteln weisen bereits bei der Einschulung Defizite bei Feinmotorik, Grobmotorik und Sprachfähigkeit auf.[34] Kinder armer Eltern erhalten häufig keine oder unzureichende Frühförderung und entwicklungsunterstützende Therapien. |
Zitat: | Kinderarmut wird in Deutschland nicht immer erkannt, zumal ihre Anzeichen und Auswirkungen anders aussehen als die in Medien transportierten Bilder von Kinderarmut in der Dritten Welt. Sie wird im Bewusstsein der Öffentlichkeit oft den Eltern zu Last gelegt, die wenig Solidarität erfahren.[79] |
Zitat: | Dabei wurde festgestellt, dass die Kinderarmutsrate seit 1991 angestiegen war, und zwar seit Mitte der 1990er stärker als die auf die Gesamtbevölkerung bezogene Armutsrate. Kinder in Haushalten Alleinerziehender oder in Haushalten, bei denen der Haushaltsvorstehende nicht deutscher Staatsbürgerschaft ist, sind besonders betroffen, und es bestehen signifikante Unterschiede zwischen Ost und West.[84] Der Bericht über die Studie betonte die Rolle des Steuer- und Sozialsystems zur Verringerung des Risikos von Armut bei Kindern.[84] Ursachen und Gegenmaßnahmen sind in der Tagespresse vielfach als Thema aufgegriffen. Der „Tagesspiegel“ hebt hervor, der „Kinderreport Deutschland 2007“ des Deutschen Kinderhilfswerkes sehe das deutsche Steuer- und Sozialrecht als entscheidenden Grund für die Entwicklung der Kinderarmut. Es bestehe eine „strukturelle“ steuerliche Benachteiligung von Familien. Das steuerfreie Existenzminimum der Kinder sei zu niedrig bemessen, Verbrauchssteuern würden Familien stärker belasten als Einzelpersonen, Sozialversicherungsbeiträge träfen niedrige Einkommen überproportional hart und die Kosten für die Kindererziehung würden allein den Eltern aufgebürdet, während die Alterssicherung von der Gesellschaft als Ganzes getragen werde.[85] Kinderarmut in Deutschland begründet sich gemäß der Sichtweise des Deutschen Kinderhilfswerkes insbesondere darin, dass das Steuer- und Sozialsystem keine eigenständige Kindergrundsicherung vorsieht.[86] | |
Das sind bedrückende Ausführungen über eine Art von Armut, die hier ausser Acht gelassen wurde. Das falsche Verständnis über die Armut zeigt sich in den Argumenten, die versuchen die Lebensverhältnisse vergangener Zeiten denen der Gegenwart gegenüberzustellen. Es ist falsch, weil es von einer statischen Auffassung von Armut zeugt. Aber Armut wird durch die sozialen Verhältnisse definiert, in denen sie vorkommt. Das wollte ich durch die Überzeichnung dieser Argumentation verdeutlichen, indem ich unsere Lebensverhältnisse gleich mit denen des Mittelalters verglich.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1628096) Verfasst am: 14.04.2011, 19:00 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: |
Das sind bedrückende Ausführungen über eine Art von Armut, die hier ausser Acht gelassen wurde. Das falsche Verständnis über die Armut zeigt sich in den Argumenten, die versuchen die Lebensverhältnisse vergangener Zeiten denen der Gegenwart gegenüberzustellen. Es ist falsch, weil es von einer statischen Auffassung von Armut zeugt. Aber Armut wird durch die sozialen Verhältnisse definiert, in denen sie vorkommt. Das wollte ich durch die Überzeichnung dieser Argumentation verdeutlichen, indem ich unsere Lebensverhältnisse gleich mit denen des Mittelalters verglich. |
Da sind wir auf gleicher Linie scheint mir.
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#1628134) Verfasst am: 14.04.2011, 21:00 Titel: |
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wesen hat folgendes geschrieben: |
Seit wann kriegen Arbeitnehmer im Falle von Gewinnen automatisch einen Bonus? |
Also bei mir ist das so und zwar für alle, ja auch Leiharbeiter und 400€-Kräfte. Aber egal, ich denke das ist nicht unbedingt der Regelfall. Fakt ist jedoch auch folgendes: Mein Vater führt eine kleine Gärtnerei mit 12 oder 13 Angestellten, diese befindet sich in einem der ärmsten Landkreise Deutschlands und läuft gerade so. Wenn ich das Teil erben würde und sollte darauf 30 oder 50% Steuern zahlen, bliebe mir nur eins übrig: Wenn möglich verkaufen, ansonsten dicht machen. Ich könnte und wollte die Gärtnerei nicht führen, das hat mich nie interessiert. Aber ich würde eine Lösung bevorzugen, bei der die Menschen den Arbeitsplatz behalten, ich kenne nämlich fast alle persönlich und das schon seit meiner Kindheit. Jetzt könnte man meinen, dass man für solche Fälle eben Gesetze erlassen muss und dann geht das Dilemma los. Dann wird es nämlich schwammig und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, wie dann die Unternehmer agieren werden.
Im Übrigen kann ich mich astartes und zeligs Aussagen anschließen, das zeigt wiederum, dass für diese Problematik eine Lösung gefunden werden muss. Nur so richtig ist mir nicht klar, wie das funktionieren soll.
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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wesen ist mal wieder da
Anmeldungsdatum: 10.03.2011 Beiträge: 398
Wohnort: Essen
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(#1628153) Verfasst am: 14.04.2011, 21:21 Titel: |
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Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | wesen hat folgendes geschrieben: |
Seit wann kriegen Arbeitnehmer im Falle von Gewinnen automatisch einen Bonus? |
Also bei mir ist das so und zwar für alle, ja auch Leiharbeiter und 400€-Kräfte. Aber egal, ich denke das ist nicht unbedingt der Regelfall. Fakt ist jedoch auch folgendes: Mein Vater führt eine kleine Gärtnerei mit 12 oder 13 Angestellten, diese befindet sich in einem der ärmsten Landkreise Deutschlands und läuft gerade so. Wenn ich das Teil erben würde und sollte darauf 30 oder 50% Steuern zahlen, bliebe mir nur eins übrig: Wenn möglich verkaufen, ansonsten dicht machen. Ich könnte und wollte die Gärtnerei nicht führen, das hat mich nie interessiert. Aber ich würde eine Lösung bevorzugen, bei der die Menschen den Arbeitsplatz behalten, ich kenne nämlich fast alle persönlich und das schon seit meiner Kindheit. Jetzt könnte man meinen, dass man für solche Fälle eben Gesetze erlassen muss und dann geht das Dilemma los. Dann wird es nämlich schwammig und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, wie dann die Unternehmer agieren werden.
Im Übrigen kann ich mich astartes und zeligs Aussagen anschließen, das zeigt wiederum, dass für diese Problematik eine Lösung gefunden werden muss. Nur so richtig ist mir nicht klar, wie das funktionieren soll. |
Ich hatte mich in meinem Post gegen Woicis "Argumente" gegen eine Erbschaftssteuer im Falle von Unternehmen gewendet.
Dass du auch deine Mitarbeiter an Gewinnen beteiligst, finde ich (ehrlich) gut. Auch deiner Argumentation die Gärtnerei betreffend folge ich. Ebenso wie der Problematik, die Gesetze diesbezüglich mit sich brächten. Trotzdem bin ich dafür, darüber nachzudenken.
astarte und zelig schließe ich mich ebenfalls an.
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1628170) Verfasst am: 14.04.2011, 21:54 Titel: Re: Deutschland Reiche werden immer Reicher. - Die Umverteilungspolitik umdrehen |
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Woici hat folgendes geschrieben: | Der Spielverderber hat folgendes geschrieben: | Meiner wäre: Alle Unternehmen über Nacht in Genossenschaften umwandeln, die Arbeitnehmer am Profit beteiligen, für Transparenz sorgen und von oben bis unten demokratisch durchorganisieren(gewürzt mit etwas liquid democracy). Das ganze natürlich bei sonst möglichst freien Märkten. |
sind die arbeitnehmer auch am verlust beteiligt? oder nur am gewinn?
entgegen aller linken parolen ist ein arbeitgeber eben nicht nur ein ausbeuter, sondern er trägt auch ein nicht unwesentliches risiko.
und wer fällt dann die entscheidungen? wird alles demokratisch abgestimmt? oder wird ein "geschäftsführer" über die anderen mitinhaber gestellt, der stellvertretend die entscheidungen trifft?
was, wenn er die falsche entscheidung trifft? haftet dann nur er, oder haften alle mitinhaber?
mal unter uns klosterschülerinnen: es gibt einen grund, warum es so viele arbeitnehmer gibt und so wenige selbstständige... und dieser grund fällt nicht auf ein mal weg, nur weil der linke untergrund alles in genossenschaften umwandeln will und den menschen ihre versorgungssicherheit nimmt...
es hat auch einen grund, warum genossenschaften nur in wenigen fällen und in ausgewählten bereichen funktionieren... die meisten versuche firmen unter den mitarbeitern aufzuteilen, sind entweder an mangelndem interesse der mitarbeiter gleich am start, oder etwas später gescheitert, wenn es um tatsächliche entscheidungen, um risikohaftung und ähnliches ging.
ausnahmen bestätigen die regel.... |
Kannst Du das mit der Risikohaftung mal exemplarisch am Beispiel Leo Kirch erläutern?
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1628174) Verfasst am: 14.04.2011, 21:59 Titel: |
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wesen hat folgendes geschrieben: | Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | wesen hat folgendes geschrieben: |
Seit wann kriegen Arbeitnehmer im Falle von Gewinnen automatisch einen Bonus? |
Also bei mir ist das so und zwar für alle, ja auch Leiharbeiter und 400€-Kräfte. Aber egal, ich denke das ist nicht unbedingt der Regelfall. Fakt ist jedoch auch folgendes: Mein Vater führt eine kleine Gärtnerei mit 12 oder 13 Angestellten, diese befindet sich in einem der ärmsten Landkreise Deutschlands und läuft gerade so. Wenn ich das Teil erben würde und sollte darauf 30 oder 50% Steuern zahlen, bliebe mir nur eins übrig: Wenn möglich verkaufen, ansonsten dicht machen. Ich könnte und wollte die Gärtnerei nicht führen, das hat mich nie interessiert. Aber ich würde eine Lösung bevorzugen, bei der die Menschen den Arbeitsplatz behalten, ich kenne nämlich fast alle persönlich und das schon seit meiner Kindheit. Jetzt könnte man meinen, dass man für solche Fälle eben Gesetze erlassen muss und dann geht das Dilemma los. Dann wird es nämlich schwammig und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, wie dann die Unternehmer agieren werden.
Im Übrigen kann ich mich astartes und zeligs Aussagen anschließen, das zeigt wiederum, dass für diese Problematik eine Lösung gefunden werden muss. Nur so richtig ist mir nicht klar, wie das funktionieren soll. |
Ich hatte mich in meinem Post gegen Woicis "Argumente" gegen eine Erbschaftssteuer im Falle von Unternehmen gewendet.
Dass du auch deine Mitarbeiter an Gewinnen beteiligst, finde ich (ehrlich) gut. Auch deiner Argumentation die Gärtnerei betreffend folge ich. Ebenso wie der Problematik, die Gesetze diesbezüglich mit sich brächten. Trotzdem bin ich dafür, darüber nachzudenken.
astarte und zelig schließe ich mich ebenfalls an. |
Dass das für mich auch gilt, brauche ich nicht zu erwähnen, oder?
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1628182) Verfasst am: 14.04.2011, 22:13 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich wuerde das vernuenftigerweise so regeln, dass ich hohe Erbschaftssteuersaetze bei hohen Freibetraegen einfuehren wuerde. Salopp auf den Punkt gebracht: Das Haeuschen der Eltern oder die kleine Baeckerei des Vaters soll jeder weitgehend steuerfrei erben koennen, das dient schliesslich auch seiner Absicherung gegen Armut bzw. seinem Lebensunterhalt. Von den 100 Mietshaeusern der Eltern soll der Erbe ruhig ueber 90 verkaufen muessen (oder ueber 90 von 100 Fillialen der vaeterlichen Grossbaeckerei) um die faellige Erbschaftssteuer zu bezahlen. |
dummerweise will die 90 filialen eventuell niemand haben... in den 90 filialen sind 500 leute beschäftigt, der erbe kann die erbschaftssteuer aber nicht aufbringen, also muss er die filialen schliessen und 500 leute stehen auf der strasse... jupps, ein genial durchdachter und realistischer plan........... und dabei wurde noch nicht mal auf erben eingegangen, die sich nicht so einfach separieren lassen wie 100 filialen, sondern nur eine recht grosse gmbh sein könnte... muss er 90% davon abbauenund mit den restlichen 10% dann pleite gehen, weil er keine busse mehr bauen kann, sondern nur noch den rohbau...... |
In der Regel gibt es nicht DEN Erben sondern DIE Erben. Das Problem ist in derartigen Unternehmen nicht die Erbschaftssteuer sondern die unterschiedlichen Interessen der Erben.
Und wenn die Unternehmensübergabe erst mit dem Tod des Inhabers ein Thema wird, ist vorher eine Menge schief gelaufen und die Erbschaftssteuer ist das Geringste der Probleme.
Derartige Beispiele von den Arbeitslosen wegen Erbschaftssteuer sind zwar realitätsfern, werden aber immer gern zur Sprache gebracht, um den nützlichen Idioten Argumente an die Hand zu geben, mit denen sie die Interessen der Schmarotzer verteidigen können.
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unquest auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.10.2010 Beiträge: 3326
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(#1628195) Verfasst am: 14.04.2011, 22:45 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: |
Das sind bedrückende Ausführungen über eine Art von Armut, die hier ausser Acht gelassen wurde. Das falsche Verständnis über die Armut zeigt sich in den Argumenten, die versuchen die Lebensverhältnisse vergangener Zeiten denen der Gegenwart gegenüberzustellen. Es ist falsch, weil es von einer statischen Auffassung von Armut zeugt. Aber Armut wird durch die sozialen Verhältnisse definiert, in denen sie vorkommt. Das wollte ich durch die Überzeichnung dieser Argumentation verdeutlichen, indem ich unsere Lebensverhältnisse gleich mit denen des Mittelalters verglich. |
Aber meist wird die relative Armut doch statistisch bestimmt. Schaut man sich hier in der Tabelle die letzte Spalte an ist solch eine "Definition" allerdings mehr als bedenkenswert.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1628196) Verfasst am: 14.04.2011, 22:47 Titel: |
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gollrich hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | gollrich hat folgendes geschrieben: | wesen hat folgendes geschrieben: |
Ich vermisse Argumente, die gegen eine Besteuerung von Erbschaften sprechen. |
Ich vermisse Argumente, die für eine Besteuerung von Erbschaften sprechen.
Ausser der bisher aufgezeigte Sozialneid.... |
Weil eine Erbschaft ein persoenliches Einkommen des Erben darstellt und alle anderen Einkommensarten von Bedeutung ebenfalls versteuert werden muessen. Das ist kein "Neid", sondern hat mit Gerechtigkeit zu tun. |
Als erstes mal selbstverständlich ist es Neid,... den die meisten Leute die für die Erbschaftssteuer sind oder für eine noch deutlich höhere aussprechen können gar keine Erbschaft erwarten und hoffen so dem vermeindlich bösem Reichen wenigstens noch eins auzuwischen. Und von Gerechtigkeit zu labern wenn man selbst nie in die Lage kommen wird diese Steuer zu entrichten ist etwas lächerlich..
Dazu eine Erbschaft ist nun mal kein Einkommen, im Finanzamtdeutsch sicher ja, aber im normalen Sprachgebrauch nun mal nicht.
Den eine Erbschaft ist nicht nur ein bekommen des Erben sondern oft steckt auch viel Arbeit des Verstorbenen darin, das es seinen "Kinder einmal besser haben sollen", diesen Leuten das Geld jetzt noch wegzunehmen damit sehr pietätlos.
Und als kleiner Disclaimer ich kann von meinen Eltern sicher kein Erbschaft erwarten. |
Auf mich kommt im Gegensatz zu Dir wohl noch eine recht stattliche Erbschaft zu. Wenn's eine Erbschaftssteuer nach meinem Gusto geben wuerde, kaeme ich mit Sicherheit nicht so ganz ungeschoren davon. Aber das, was uebrig bliebe, wuerde halt auch noch reichen....
Dieses komische Todschlagargument "Neid" greift also auch nicht so richtig.
Uebrigens mal 'ne Frage....
Sind eigentlich alle Leute, die der Meinung sind, dass man Bankraeubern ihre Beute wieder wegnehmen soll, bloss Neidhammel, die nur deshalb diese Meinung haben, weil sie selber zu feige oder zu daemlich sind Banken ueberfallen? Oder koennen die grundsaetzlich auch andere Motive fuer ihre Meinung haben?
_________________ Defund the gender police!!
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#1628197) Verfasst am: 14.04.2011, 22:47 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | Derartige Beispiele von den Arbeitslosen wegen Erbschaftssteuer sind zwar realitätsfern, werden aber immer gern zur Sprache gebracht, um den nützlichen Idioten Argumente an die Hand zu geben, mit denen sie die Interessen der Schmarotzer verteidigen können. |
ja schnucki......
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1628200) Verfasst am: 14.04.2011, 22:56 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich wuerde das vernuenftigerweise so regeln, dass ich hohe Erbschaftssteuersaetze bei hohen Freibetraegen einfuehren wuerde. Salopp auf den Punkt gebracht: Das Haeuschen der Eltern oder die kleine Baeckerei des Vaters soll jeder weitgehend steuerfrei erben koennen, das dient schliesslich auch seiner Absicherung gegen Armut bzw. seinem Lebensunterhalt. Von den 100 Mietshaeusern der Eltern soll der Erbe ruhig ueber 90 verkaufen muessen (oder ueber 90 von 100 Fillialen der vaeterlichen Grossbaeckerei) um die faellige Erbschaftssteuer zu bezahlen. |
dummerweise will die 90 filialen eventuell niemand haben... in den 90 filialen sind 500 leute beschäftigt, der erbe kann die erbschaftssteuer aber nicht aufbringen, also muss er die filialen schliessen und 500 leute stehen auf der strasse... jupps, ein genial durchdachter und realistischer plan........... und dabei wurde noch nicht mal auf erben eingegangen, die sich nicht so einfach separieren lassen wie 100 filialen, sondern nur eine recht grosse gmbh sein könnte... muss er 90% davon abbauenund mit den restlichen 10% dann pleite gehen, weil er keine busse mehr bauen kann, sondern nur noch den rohbau...... |
Da wuerde ich mir keine Gedanken drueber machen. Es gibt erstens jede Menge Grossbaeckereien, die daran interessiert sind ihr Fillialnetz zu erweitern und ausserdem gibt es zweitens jede Menge Investoren, die bereit waeren Anteile an Deiner eingefuehrten und profitablen Grossbaeckerei zu kaufen, z.B. bei der Umwandlung in eine AG.
Es gibt viele Moeglichkeiten fuer den Erben das Geld fuer die Erbschaftssteuer aufzutreiben, ohne dass deshalb jemand gleich seinen Job verliert.
Bloss bei den Kleinbetrieben waere das u.U. schwer bis unmoeglich. Aber die will ich den Leuten ja auch weitgehend steuerfrei lassen.
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1628201) Verfasst am: 14.04.2011, 23:01 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | satsche hat folgendes geschrieben: | Leistungslose Einkommen (Erbschaften) sollten mit einem entsprechend höheren Steuersatz belegt werden. Das kann ausgestaltet werden ohne an „Omas kleines Häuschen“ zu gehen, wie ja auch Minilöhne nicht besteuert werden.
Wie einfach |
ist jede erbschaft ein leistungsloses einkommen? ich liebe solche herrlichen rundumschläge...
was sagst du dem erben eines kleines unternehmen, der seit 40 jahren mitarbeitet, sein vater stirbt und hinterlässt ihm das unternehmen, an dem er schon jahrzehnte gestalterisch mitgearbeitet hat?
wenn du dem jetzt 70% steuern aufs auge drückst, muss er das unternehmen schliessen... hast du oder hat die gesellschaft dann etwas gewonnen?
und nein, ich bin kein betroffener... mein potentielles erbe wird sich hoffentlich auf den pachtvertrag für ein gartengrundstück beschränken, den ich dann wieder an die stadt zurück geben werde... |
Was spricht dagegen, dass die mitarbeitenden Sproesslinge bereits zu Lebzeiten zu Teilhabern des vaeterlichen Betriebes gemacht werden? Dann zahlen sie bloss noch auf den Anteil des Vaters Erbschaftssteuer!
Falls der Herr Papa meint, dass er zeitlebens unbedingt zu 100% "Herr im Haus" in seinem Betrieb bleiben muss, dann sollten ihm die Kinder die erbrechtlichen Tatsachen erlaeutern und ihm sagen, dass er, wenn er will, dass sie mitarbeiten, sie auch entsprechend ihres Beitrags zum Unternehmen zu Miteigentuemern machen muss oder sich nach bezahlten Arbeitskraeften umzusehen hat und sie machen was Anderes.
Es gibt fuer alles eine faire Loesung. Man muss es bloss wollen.
_________________ Defund the gender police!!
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#1628206) Verfasst am: 14.04.2011, 23:32 Titel: |
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wesen hat folgendes geschrieben: |
Dass du auch deine Mitarbeiter an Gewinnen beteiligst, finde ich (ehrlich) gut. |
Halt Moment, Du hast mich missverstanden. Mein Arbeitgeber beteiligt mich an Gewinnen, ebenso wie alle anderen Mitarbeiter auch.
Zitat: | Auch deiner Argumentation die Gärtnerei betreffend folge ich. Ebenso wie der Problematik, die Gesetze diesbezüglich mit sich brächten. Trotzdem bin ich dafür, darüber nachzudenken. |
Klar muss man das, ich kann mir nur eben gut vorstellen, dass das ne komplizierte Sache wird. Zum Glück bin ich kein Jurist.
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1628227) Verfasst am: 15.04.2011, 07:14 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Derartige Beispiele von den Arbeitslosen wegen Erbschaftssteuer sind zwar realitätsfern, werden aber immer gern zur Sprache gebracht, um den nützlichen Idioten Argumente an die Hand zu geben, mit denen sie die Interessen der Schmarotzer verteidigen können. |
ja schnucki...... |
Tja, Grosser, iss halt so. Nich' einfach nachplappern, wasse inner Talkshow erzählen.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#1628228) Verfasst am: 15.04.2011, 07:25 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | Woici hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Derartige Beispiele von den Arbeitslosen wegen Erbschaftssteuer sind zwar realitätsfern, werden aber immer gern zur Sprache gebracht, um den nützlichen Idioten Argumente an die Hand zu geben, mit denen sie die Interessen der Schmarotzer verteidigen können. |
ja schnucki...... |
Tja, Grosser, iss halt so. Nich' einfach nachplappern, wasse inner Talkshow erzählen. |
Kann ja nicht jeder so ein schlauer Denker und Hinterfrager sein.
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wesen ist mal wieder da
Anmeldungsdatum: 10.03.2011 Beiträge: 398
Wohnort: Essen
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(#1628230) Verfasst am: 15.04.2011, 07:26 Titel: |
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gollrich hat folgendes geschrieben: | Und von Gerechtigkeit zu labern wenn man selbst nie in die Lage kommen wird diese Steuer zu entrichten ist etwas lächerlich.. |
Nö, das ist sinnvoll. Ansonsten hätte auch der Sklave darauf warten müssen, dass der Sklavenhalter die Sklaverei abschafft, wenn er sich nicht "etwas lächerlich" hätte machen wollen.
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | wesen hat folgendes geschrieben: |
Dass du auch deine Mitarbeiter an Gewinnen beteiligst, finde ich (ehrlich) gut. |
Halt Moment, Du hast mich missverstanden. Mein Arbeitgeber beteiligt mich an Gewinnen, ebenso wie alle anderen Mitarbeiter auch. |
Sorry, da hab' ich nicht aufgepasst. Und Glückwunsch natürlich.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1628244) Verfasst am: 15.04.2011, 08:19 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Kindern lernen "von Natur aus gerne". Wissen ansammeln macht Spass.
Wenn Deine Umgebung sein Glück findet in den schnellen Konsum, intersierts Dich nicht, daß Du im Prinzip nur den kurzen Kick hinterherrenst, sondern du meinst, Du seist der größte, wenn du allen zeigen kannst, was fürn tollen Hecht du bist.
Ich weiß wovon ich rede. ich war mal selber so. |
Auch das http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1627854#1627854
Zitat: | Also: ich sagte
- pädagogisches Personal von Kinderkrippe bis höhere Schule gut ausgebildet, ausreichend an Anzahl, sowie angemessener Ausstattung der Einrichtungen.
d.h. .... | |
Eine Mentalität kannst nicht mit Geld ändern.
Ich lese schon, was Du schreibst. (auch die Links)
Der Traum, daß die Menschheit durch Erziehung verändert werden kann, hällt die Realität nicht stand. |
Du kannst mit Geld motivierten und kompetenten Menschen die Bedingungen geben, um Kindern andere Möglichkeiten zu bieten, als die "Mentalität" der heimischen Umgebung bietet. Mentalität ist nichts festes.
Ist das wirklich so schwer zu verstehen? |
wenn es in deiner umgebung als uncool gilt, in die schule zu gehen und zu lernen, da wirst du auch mit bestausgestatteten schulen und gut ausgebildeten pädagogen nix reissen. |
Deswegen ist es wichtig die Kinder aus dieser Umgebung mehr zu lösen und ihnen eine Umgebung in der sie sich zeitweise bis tagsüber aufhalten von gut ausgebildeten Fachleuten, gut bezahlt in gut ausgestatteten Einrichtungen gestaltet wird, zu bieten. Anstatt sie in lieblosen Kigas und Schulen mit frustrierten und alleingelassenen Fachkräften, die überarbeitet und ausgebrannt sind abzustellen, und dann statt Nachmittagsbetreuuung zuhaus auf der Straße zu lassen.
Üblicherweise finden die Kinder dort ihre Peergroup, zumindest auch, und ihre Peergroup in der häuslichen Umgebung bekommt die gleichen Chancen. Man kann natürlich sagen: das ist zu teuer, das können wir uns nicht leisten, dass Hinz und Kunz jetzt auch schon individuell gefördert wird. Gut, dann ziehen wir eine nach der anderen Generation heran, die diese "Mentalität" weiter führt, nur: können wir uns das leisten? | Es gibt zwei Optionen:
a) Ein System zu unterstützen, dass durch sinkende Reallöhne zunehmend größere Teile der Menschheit dazu zwingt, arbeiten zu müssen und sich um nichts anderes mehr zu kümmern, indem man Kinder zunehmend enteltert
und
b) Eben jenes System zu bekämpfen und die Möglichkeit neu schaffen, dass ein Kind Eltern hat
Du wählst ersteres?
es gibt sicher gute Argumente dafür, aber ich finde das überaus seltsam und den schlimmsten Auswuchs, den der kapitalismus überhaupt haben kann: Komplette Einfügung der gesamten menschheit in ein System, indem jeder mensch ein Arbeitnehmer ist und Dumpinglöhne gesellschaftlich akzeptabel werden, weil ja schließlich niemand seine Familie alleine ernähren muss. Welchen Sinn eine Familie in einem solchen System überhaupt noch hat, ist eine andere Frage, die offenbar erst gestellt wird, wenn es dieses Konzept praktisch schon nicht mehr gibt.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1628249) Verfasst am: 15.04.2011, 08:35 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Es gibt zwei Optionen: |
Nein
Zitat: | a) Ein System zu unterstützen, dass durch sinkende Reallöhne zunehmend größere Teile der Menschheit dazu zwingt, arbeiten zu müssen und sich um nichts anderes mehr zu kümmern, indem man Kinder zunehmend enteltert
und
b) Eben jenes System zu bekämpfen und die Möglichkeit neu schaffen, dass ein Kind Eltern hat
Du wählst ersteres? |
Nein.
Ich wünsche mir die Option, dass es Eltern möglich ist, arbeiten zu gehen und eine Familie zu gründen. Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle usw sind dringend notwendig. Jedoch sehe ich als Aufgabe des Staates an, Familien zu unterstützen. Dass Alleinerziehende und junge Familien von der relativen Armut bedroht sind, ist nicht hinnehmbar. Dass Familien mit Problemen alleingelassen werden, nicht. Und dass pädagogische und angrenzende Berufe, die die Familien unterstützen sollen und müssen, hier unterbezahlt und unterbesetzt und nicht angesehen sind, ebenso nicht.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1628250) Verfasst am: 15.04.2011, 08:38 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Woici hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Derartige Beispiele von den Arbeitslosen wegen Erbschaftssteuer sind zwar realitätsfern, werden aber immer gern zur Sprache gebracht, um den nützlichen Idioten Argumente an die Hand zu geben, mit denen sie die Interessen der Schmarotzer verteidigen können. |
ja schnucki...... |
Tja, Grosser, iss halt so. Nich' einfach nachplappern, wasse inner Talkshow erzählen. |
Kann ja nicht jeder so ein schlauer Denker und Hinterfrager sein. |
Doch, kann jeder.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1628252) Verfasst am: 15.04.2011, 08:40 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Ich wünsche mir die Option, dass es Eltern möglich ist, arbeiten zu gehen und eine Familie zu gründen. Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle usw sind dringend notwendig. |
Wie sähen die aus? Gut, ich hatt einmal auf einen Job bewerben wollen (war dann schon weg), der von 4 bis 8 Uhr morgens ginge, aber davon ab?
ich sehe ein system, in dem beide Elternteile arbeiten müssen, um eine Familie zu ernähren als eine erhebliche Fehlentwicklung an. ich sage ja nicht "Frauen an den herd" - für mich heisst Gleichberechtigung aber nicht, "beide arbeiten", sondern "die Entscheidung, wer in der Familie arbeitet und wer die Heimarbeit übernimmt, ist nicht vom Geschlecht abhängig".
Zitat: | Jedoch sehe ich als Aufgabe des Staates an, Familien zu unterstützen. Dass Alleinerziehende und junge Familien von der relativen Armut bedroht sind, ist nicht hinnehmbar. Dass Familien mit Problemen alleingelassen werden, nicht. Und dass pädagogische und angrenzende Berufe, die die Familien unterstützen sollen und müssen, hier unterbezahlt und unterbesetzt und nicht angesehen sind, ebenso nicht. | Stimmt.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1628254) Verfasst am: 15.04.2011, 08:53 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | Ich wünsche mir die Option, dass es Eltern möglich ist, arbeiten zu gehen und eine Familie zu gründen. Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle usw sind dringend notwendig. |
Wie sähen die aus? Gut, ich hatt einmal auf einen Job bewerben wollen (war dann schon weg), der von 4 bis 8 Uhr morgens ginge, aber davon ab?
ich sehe ein system, in dem beide Elternteile arbeiten müssen, um eine Familie zu ernähren als eine erhebliche Fehlentwicklung an. ich sage ja nicht "Frauen an den herd" - für mich heisst Gleichberechtigung aber nicht, "beide arbeiten", sondern "die Entscheidung, wer in der Familie arbeitet und wer die Heimarbeit übernimmt, ist nicht vom Geschlecht abhängig".
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zB
- Für beide Geschlechter die Möglichkeit Stunden zu reduzieren, flexibel, je nach Alter und Bedarf der Kinder. Es muss nicht einer zuhausbleiben, sondern beide müssen die Möglichkeit haben, auch beruflich keine totalen Ausfallzeiten zu haben.
- Betriebskrippen und -Kindergärten so dass die Kinder nahe bei den Eltern/Elternteil ist.
- Kostenlose Kindergärten, Abbau der finanziellen Überlastung von Familien
plus eben, was ich als Aufgabe des Staates eben anführte.
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