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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1832844) Verfasst am: 16.04.2013, 16:28    Titel: Re: Mein Kampf & Co. - Wie umgehen mit Nazischriften? Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Ein Staat sollte sich aus jeglicher Meinungsbildung (...) heraushalten.


Also keine Schulbildung mehr? Oder wie stellst Du dir das vor?

Konkreter hierdrauf bezogen: Überhaupt keine kritische Darstellung rechtsradikaler Ideologien?
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1832852) Verfasst am: 16.04.2013, 16:47    Titel: Re: Mein Kampf & Co. - Wie umgehen mit Nazischriften? Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Ein Staat sollte sich aus jeglicher Meinungsbildung (...) heraushalten.


Also keine Schulbildung mehr? Oder wie stellst Du dir das vor?

Konkreter hierdrauf bezogen: Überhaupt keine kritische Darstellung rechtsradikaler Ideologien?


Ich bin gegen Schulpflicht und gegen staatlich organisierte Schulen. Insofern also: Keine Schulen in staatlicher Hand mehr. Eine Bereinigung des Schulstoffes um Stoff, der nicht weltanschaulich neutral unterrichtet werden kann, wäre auch wünschenswert, wenngleich nicht komplett möglich.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1832854) Verfasst am: 16.04.2013, 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, und wer macht dann die Schulen? Soll dann alles den Eltern vorbehalten bleiben? Das halte ich ja für keine so gute Idee...
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1832855) Verfasst am: 16.04.2013, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso? In Dänemark funktioniert das z.B. mit dem Konzept der "Friskole" ziemlich gut. (Von den Eltern gegründete und betriebene Schulen, im wesentlichen vom Staat finanziert, der aber nur in einigen Fächern sicherstellt dass gewisse Mindeststandards eingehalten werden.) Generell möchte ich den Staat aus der Erziehung so weit wie irgend möglich ausschließen.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1832856) Verfasst am: 16.04.2013, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Und ich halte es für wichtig, den Eltern gegenüber ein Gegengewicht zu haben, was den Kindern ermöglicht, sich auch unabhängig vom Willen der Eltern zu entwickeln.
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1832857) Verfasst am: 16.04.2013, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Dafür kann ich mich auch nicht begeistern.
Ein beträchtlicher Teil würde wohl in gar keine Schule mehr gehen.
Weltanschaulich neutral wäre gut.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1832859) Verfasst am: 16.04.2013, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Und ich halte es für wichtig, den Eltern gegenüber ein Gegengewicht zu haben, was den Kindern ermöglicht, sich auch unabhängig vom Willen der Eltern zu entwickeln.


Das wäre auch in elternorganisierten Schulen der Fall.

pera hat folgendes geschrieben:
Dafür kann ich mich auch nicht begeistern.
Ein beträchtlicher Teil würde wohl in gar keine Schule mehr gehen.
Weltanschaulich neutral wäre gut.


Und wo ist das Problem? Schulpflicht != Bildungspflicht. Diverse Länder kommen auch ohne Schulpflicht gut klar, oft sogar mit besseren Ergebnissen als sie die Schulpflicht hier bringt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schulpflicht#Schulpflicht_in_anderen_L.C3.A4ndern


Zuletzt bearbeitet von Danol am 16.04.2013, 17:11, insgesamt einmal bearbeitet
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1832860) Verfasst am: 16.04.2013, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Und ich halte es für wichtig, den Eltern gegenüber ein Gegengewicht zu haben, was den Kindern ermöglicht, sich auch unabhängig vom Willen der Eltern zu entwickeln.


Das wäre auch in elternorganisierten Schulen der Fall.


Ich muss mir das dänische Modell mal genauer anschauen. Ein Link dazu vielelicht? Sonst googel ich mal selber.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1832862) Verfasst am: 16.04.2013, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Und ich halte es für wichtig, den Eltern gegenüber ein Gegengewicht zu haben, was den Kindern ermöglicht, sich auch unabhängig vom Willen der Eltern zu entwickeln.


Das wäre auch in elternorganisierten Schulen der Fall.


Ich muss mir das dänische Modell mal genauer anschauen. Ein Link dazu vielelicht? Sonst googel ich mal selber.


Auf Wikipedia finde ich dazu nur eine (nicht allzu aussagekräftige) Seite auf dänisch über freie Grundschulen: http://da.wikipedia.org/wiki/Fri_grundskole Keine Ahnung inwieweit Dir das hilft. Ansonsten suche ich auch mal, ein schöner Link, den ich irgendwann früher mal hier verlinkt habe, ist leider inzwischen Tot.
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Hatiora
sukkulent



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Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1832874) Verfasst am: 16.04.2013, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Und ich halte es für wichtig, den Eltern gegenüber ein Gegengewicht zu haben, was den Kindern ermöglicht, sich auch unabhängig vom Willen der Eltern zu entwickeln.


Das wäre auch in elternorganisierten Schulen der Fall.


Ich muss mir das dänische Modell mal genauer anschauen. Ein Link dazu vielelicht? Sonst googel ich mal selber.


Auf Wikipedia finde ich dazu nur eine (nicht allzu aussagekräftige) Seite auf dänisch über freie Grundschulen: http://da.wikipedia.org/wiki/Fri_grundskole Keine Ahnung inwieweit Dir das hilft. Ansonsten suche ich auch mal, ein schöner Link, den ich irgendwann früher mal hier verlinkt habe, ist leider inzwischen Tot.


das daenische ministerium fuer ausbildung und blubb
friskole heisst nicht unideologisch, traeger kann alles sein, auch religioese gruppen etc.
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1832887) Verfasst am: 16.04.2013, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Wieso? In Dänemark funktioniert das z.B. mit dem Konzept der "Friskole" ziemlich gut. (Von den Eltern gegründete und betriebene Schulen, im wesentlichen vom Staat finanziert, der aber nur in einigen Fächern sicherstellt dass gewisse Mindeststandards eingehalten werden.) Generell möchte ich den Staat aus der Erziehung so weit wie irgend möglich ausschließen.

Kannst du erläutern, inwiefern sich das von deutschen Privatschulen unterscheidet?

Die deutsche und die englische Wikipedia nennen sehr unterschiedliche Zahlen für den Privatschulbesuch in Dänemark (leicht mehr bis doppelt so großer Anteil der Schüler verglichen mit Deutschland), aber der weit überwiegende Anteil der Schüler scheint auch dort staatliche Schulen zu besuchen. Auch dort werden Privatschulen überwiegend staatlich finanziert; ansonsten sehe ich den Unterschiede darin, dass sie nur Bildungs-, keine Schulpflicht haben. Praktisch sehe ich aber keinen wesentlich geringeren Staatseinfluss als hier.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc
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Beiträge: 44209

Beitrag(#1832894) Verfasst am: 16.04.2013, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Bei jeder Reduktion von Staatseinfluss auf die Bildung stellt sich die Frage, wem der Staat dabei jeweils den Einfluss überlässt.
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Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1832921) Verfasst am: 16.04.2013, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kannst du erläutern, inwiefern sich das von deutschen Privatschulen unterscheidet?


Zuerst natürlich bei den Kosten: Der dänische Staat finanziert den Großteil der Kosten indem er pro Schüler ~75% des Etats für einen Schüler in einer staatlichen Schule zur Verfügung stellt. Dadurch sind Friskolen deutlich erschwinglicher als Privatschulen in D.

Zitat:
aber der weit überwiegende Anteil der Schüler scheint auch dort staatliche Schulen zu besuchen.


Das ist richtig.

Zitat:
Auch dort werden Privatschulen überwiegend staatlich finanziert; ansonsten sehe ich den Unterschiede darin, dass sie nur Bildungs-, keine Schulpflicht haben. Praktisch sehe ich aber keinen wesentlich geringeren Staatseinfluss als hier.


Die Eltern als Betreiber der Schule haben z.B. die Möglichkeit Lehrer und Unterrichtsmethoden selbst zu bestimmen, während die hierzulande einfach vorgesetzt werden und zu akzeptieren sind. Genau wie das pädagogische Konzept der Schule, ob es eine Ganztagsschule wird, gemeinsamer oder getrennter Unterricht bis Klasse X, Schulmensa oder nicht, was dort serviert wird usw.

Hatiora hat folgendes geschrieben:
friskole heisst nicht unideologisch, traeger kann alles sein, auch religioese gruppen etc.


Ja, kann. Im Gegensatz zu einer staatlichen Schule sehe ich hier aber zumindest die möglichkeit einer weitgehend unideologischen Schule. Von den paar Friskolen die ich "kennengelernt" habe hatte ich auch nie den Eindruck dass sie in irgendeiner Weise ihre Schüler indoktrinieren würden. Schon gar nicht vergleichen mit den deutschen.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1832942) Verfasst am: 16.04.2013, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Die Eltern als Betreiber der Schule haben z.B. die Möglichkeit Lehrer und Unterrichtsmethoden selbst zu bestimmen, während die hierzulande einfach vorgesetzt werden und zu akzeptieren sind. Genau wie das pädagogische Konzept der Schule, ob es eine Ganztagsschule wird, gemeinsamer oder getrennter Unterricht bis Klasse X, Schulmensa oder nicht, was dort serviert wird usw.

das kannst du hier auch haben - schon mal was von waldorfschulen gehört?
ist aber in diesem thread echt OT
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1832947) Verfasst am: 16.04.2013, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Die Eltern als Betreiber der Schule haben z.B. die Möglichkeit Lehrer und Unterrichtsmethoden selbst zu bestimmen, während die hierzulande einfach vorgesetzt werden und zu akzeptieren sind. Genau wie das pädagogische Konzept der Schule, ob es eine Ganztagsschule wird, gemeinsamer oder getrennter Unterricht bis Klasse X, Schulmensa oder nicht, was dort serviert wird usw.

das kannst du hier auch haben - schon mal was von waldorfschulen gehört?
ist aber in diesem thread echt OT


Waldorfschulen bieten Eltern deutlich weniger Mitbestimmung zu einem deutlich höheren Preis.
Wenns OT ist könnte mans ja abtrennen ...
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1832956) Verfasst am: 16.04.2013, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Die Eltern als Betreiber der Schule haben z.B. die Möglichkeit Lehrer und Unterrichtsmethoden selbst zu bestimmen, während die hierzulande einfach vorgesetzt werden und zu akzeptieren sind. Genau wie das pädagogische Konzept der Schule, ob es eine Ganztagsschule wird, gemeinsamer oder getrennter Unterricht bis Klasse X, Schulmensa oder nicht, was dort serviert wird usw.

das kannst du hier auch haben - schon mal was von waldorfschulen gehört?
ist aber in diesem thread echt OT


Waldorfschulen bieten Eltern deutlich weniger Mitbestimmung zu einem deutlich höheren Preis.

und auch das stimmt nicht durchgängig so, weil nicht alle waldorfschulen gleich sind.

edit: im übrigen halte ich nicht viel von privatschulen - sie können unterschiede der herkunft nämlich massiv zementieren.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1832965) Verfasst am: 16.04.2013, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kannst du erläutern, inwiefern sich das von deutschen Privatschulen unterscheidet?

Zuerst natürlich bei den Kosten: Der dänische Staat finanziert den Großteil der Kosten indem er pro Schüler ~75% des Etats für einen Schüler in einer staatlichen Schule zur Verfügung stellt. Dadurch sind Friskolen deutlich erschwinglicher als Privatschulen in D.

Auch in Deutschland wird der Großteil der Betriebskosten von Privatschulen vom Staat getragen und sind daher Privatschulen durchaus erschwinglich (wenn nicht sogar ganz umsonst). Teuer sind eigentlich nur die Privatschulen, die in irgendeiner Weise deutlich mehr bieten als staatliche Schulen (also zB in Bezug auf Ausstattung oder Betreuungsverhältnis).
Danol hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Auch dort werden Privatschulen überwiegend staatlich finanziert; ansonsten sehe ich den Unterschiede darin, dass sie nur Bildungs-, keine Schulpflicht haben. Praktisch sehe ich aber keinen wesentlich geringeren Staatseinfluss als hier.

Die Eltern als Betreiber der Schule haben z.B. die Möglichkeit Lehrer und Unterrichtsmethoden selbst zu bestimmen, während die hierzulande einfach vorgesetzt werden und zu akzeptieren sind. Genau wie das pädagogische Konzept der Schule, ob es eine Ganztagsschule wird, gemeinsamer oder getrennter Unterricht bis Klasse X, Schulmensa oder nicht, was dort serviert wird usw.

All das kann der Träger einer Privatschule hier auch bestimmen. D.h., wenn die Eltern (zB in Gestalt eines Trägervereins) Träger der Schule sind, können sie das hier auch. Das ist aber nicht die Regel, weil die Trägerschaft einer Schule für einen selbstorganisierten Elternverein eher schwierig zu stemmen ist, insbesondere wegen der nicht staatlich übernommenen Anschubfinanzierung. Sind solche direkten Eltern-Trägerschaften in Dänemark üblicher? Viele freie Schulen scheinen ja auch da kirchliche, Waldorf- u.ä. Schulen zu sein wie hier auch.

Aber auch in staatlichen Schulen haben Eltern ja Mitwirkungsmöglichkeiten. (fwo scheint da ja ziemlich engagiert zu sein.) Über pädagogisches Konzept etc.pp. kann ja auch die staatliche Schule hierzulande relativ viel selbst entscheiden.
Danol hat folgendes geschrieben:
Im Gegensatz zu einer staatlichen Schule sehe ich hier aber zumindest die möglichkeit einer weitgehend unideologischen Schule.

Zuminest hier in Deutschland ist es ja eher umgekehrt - Privatschulen werden v.a. dann gegründet, wenn man sich einen, und zwar i.d.R. ideologischen, Mehrwert gegenüber den staatlichen verspricht, die demgegenüber, weil für alle gedacht, vergleichsweise neutral sind.

Danol hat folgendes geschrieben:
Waldorfschulen bieten Eltern deutlich weniger Mitbestimmung zu einem deutlich höheren Preis.

Das ist aber dann so, weil es freie Schulen sind und sie deswegen an die gesetzlichen Mitbestimmungsvorschriften u.U. nicht in derselben Weise gebunden sind wie die staatlichen.
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Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 16.04.2013, 22:56, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1832966) Verfasst am: 16.04.2013, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kannst du erläutern, inwiefern sich das von deutschen Privatschulen unterscheidet?

Zuerst natürlich bei den Kosten: Der dänische Staat finanziert den Großteil der Kosten indem er pro Schüler ~75% des Etats für einen Schüler in einer staatlichen Schule zur Verfügung stellt. Dadurch sind Friskolen deutlich erschwinglicher als Privatschulen in D.

Auch in Deutschland wird der Großteil der Betriebskosten von Privatschulen vom Staat getragen und sind daher Privatschulen durchaus erschwinglich (wenn nicht sogar ganz umsonst). Teuer sind eigentlich nur die Privatschulen, die in irgendeiner Weise deutlich mehr bieten als staatliche Schulen (also zB in Bezug auf Ausstattung oder Betreuungsverhältnis).
Danol hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Auch dort werden Privatschulen überwiegend staatlich finanziert; ansonsten sehe ich den Unterschiede darin, dass sie nur Bildungs-, keine Schulpflicht haben. Praktisch sehe ich aber keinen wesentlich geringeren Staatseinfluss als hier.

Die Eltern als Betreiber der Schule haben z.B. die Möglichkeit Lehrer und Unterrichtsmethoden selbst zu bestimmen, während die hierzulande einfach vorgesetzt werden und zu akzeptieren sind. Genau wie das pädagogische Konzept der Schule, ob es eine Ganztagsschule wird, gemeinsamer oder getrennter Unterricht bis Klasse X, Schulmensa oder nicht, was dort serviert wird usw.

All das kann der Träger einer Privatschule hier auch bestimmen. D.h., wenn die Eltern (zB in Gestalt eines Trägervereins) Träger der Schule sind, können sie das hier auch. Das ist aber nicht die Regel, weil die Trägerschaft einer Schule für einen selbstorganisierten Elternverein eher schwierig zu stemmen ist, insbesondere wegen der nicht staatlich übernommenen Anschubfinanzierung. Sind solche direkten Eltern-Träeschaften in Dänemark üblicher? Viele freie Schulen scheinen ja auch da kirchliche, Waldorf- u.ä. Schulen zu sein wie hier auch.

Aber auch in staatlichen Schulen haben Eltern ja Mitwirkungsmöglichkeiten. (fwo scheint da ja ziemlich engagiert zu sein.) Über pädagogisches Konzept etc.pp. kann ja auch die staatliche Schule hierzulande relativ viel selbst entscheiden.
Danol hat folgendes geschrieben:
Im Gegensatz zu einer staatlichen Schule sehe ich hier aber zumindest die möglichkeit einer weitgehend unideologischen Schule.

Zuminest hier in Deutschland ist es ja eher umgekehrt - Privatschulen werden v.a. dann gegründet, wenn man sich einen, und zwar i.d.R. ideologischen, Mehrwert gegenüber den staatlichen verspricht, die demgegenüber, weil für alle gedacht, vergleichsweise neutral sind.


Übrigens: Mollath ging auch auf eine Waldorfschule.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1832969) Verfasst am: 16.04.2013, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Übrigens: Mollath ging auch auf eine Waldorfschule.

und, was willst du uns damit sagen?
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#1832971) Verfasst am: 16.04.2013, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Übrigens: Mollath ging auch auf eine Waldorfschule.

und, was willst du uns damit sagen?


Na, was wohl? Lachen
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1833016) Verfasst am: 17.04.2013, 08:28    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Auch in Deutschland wird der Großteil der Betriebskosten von Privatschulen vom Staat getragen und sind daher Privatschulen durchaus erschwinglich (wenn nicht sogar ganz umsonst). Teuer sind eigentlich nur die Privatschulen, die in irgendeiner Weise deutlich mehr bieten als staatliche Schulen (also zB in Bezug auf Ausstattung oder Betreuungsverhältnis).


Ich habe in Dänemark noch keine Schule gesehen, die nicht wesentlich mehr bietet als eine deutsche ...

Zitat:
All das kann der Träger einer Privatschule hier auch bestimmen. D.h., wenn die Eltern (zB in Gestalt eines Trägervereins) Träger der Schule sind, können sie das hier auch. Das ist aber nicht die Regel, weil die Trägerschaft einer Schule für einen selbstorganisierten Elternverein eher schwierig zu stemmen ist, insbesondere wegen der nicht staatlich übernommenen Anschubfinanzierung. Sind solche direkten Eltern-Trägerschaften in Dänemark üblicher? Viele freie Schulen scheinen ja auch da kirchliche, Waldorf- u.ä. Schulen zu sein wie hier auch.


Man findet da eigentlich von allem etwas, ich kann Dir leider keine Zahlen liefern. Ich persönlich kenne allerdings 0 Schulen mit Eltern-Trägerschaft in Deutschland, aber 2 in DÄnemark. Scheint mir also so. Mir geht es auch vor allem darum das Modell der ELtern-Trägerschaft zum Standardmodell zu machen, nicht Waldorfschulen o.ä. zu fördern.

Zitat:
Aber auch in staatlichen Schulen haben Eltern ja Mitwirkungsmöglichkeiten.


Versuch mal als Elternteil gegen einen unfähigen Lehrer vorzugehen. Ja, theoretisch geht das, da hängt aber viel von der Mitwirkung diverser anderer Stellen ab, d.h. faktisch gehts nicht.

Zitat:
Über pädagogisches Konzept etc.pp. kann ja auch die staatliche Schule hierzulande relativ viel selbst entscheiden.


Ja, die Schule. Nicht die Eltern oder die Schüler, deren Mitspracherechte sind da ziemlich mager.

Zitat:
Zuminest hier in Deutschland ist es ja eher umgekehrt - Privatschulen werden v.a. dann gegründet, wenn man sich einen, und zwar i.d.R. ideologischen, Mehrwert gegenüber den staatlichen verspricht, die demgegenüber, weil für alle gedacht, vergleichsweise neutral sind.


Weil Privatschulen hierzulande ein Nischenprodukt sind.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1833062) Verfasst am: 17.04.2013, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Auch in Deutschland wird der Großteil der Betriebskosten von Privatschulen vom Staat getragen und sind daher Privatschulen durchaus erschwinglich (wenn nicht sogar ganz umsonst). Teuer sind eigentlich nur die Privatschulen, die in irgendeiner Weise deutlich mehr bieten als staatliche Schulen (also zB in Bezug auf Ausstattung oder Betreuungsverhältnis).

Ich habe in Dänemark noch keine Schule gesehen, die nicht wesentlich mehr bietet als eine deutsche ...

Ja, aber liegt das am System, bei dem ich bisher keine grundsätzlichen Unterschiede in Bezug auf Mitwirkung und Privatschulen erkennen kann, oder daran, dass Dänemark schlicht und einfach wsentlich mehr in Bildung investiert?

Danol hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Aber auch in staatlichen Schulen haben Eltern ja Mitwirkungsmöglichkeiten.

Versuch mal als Elternteil gegen einen unfähigen Lehrer vorzugehen. Ja, theoretisch geht das, da hängt aber viel von der Mitwirkung diverser anderer Stellen ab, d.h. faktisch gehts nicht.

Naja, mit Mitwirkung meinte ich eigentlich dauerhaftes konstruktives Engagement, nicht punktuelles Vorgehen gegen einen Lehrer.

Danol hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Über pädagogisches Konzept etc.pp. kann ja auch die staatliche Schule hierzulande relativ viel selbst entscheiden.

Ja, die Schule. Nicht die Eltern oder die Schüler, deren Mitspracherechte sind da ziemlich mager.

Naja, also in NRW haben Eltern und Schüler in der Schulkonferenz, die über sehr viel in Bezug auf die pädagogische Gestaltung die Schule entscheiden kann, jeweils genau so viele Vertreter wie die Lehrer (dazu kommt noch der Schulleiter) (bei weiterführenden Schulen). Wenn Schüler- und Elternvertreter sich einig sind, könnten sie also theoretisch die pädagogische Ausrichtung der Schule auch gegen die Lehrer bestimmen. Das wäre natürlich nicht ratsam, aber der konstruktiven Mitbestimmung steht nichts im Weg.

Danol hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zuminest hier in Deutschland ist es ja eher umgekehrt - Privatschulen werden v.a. dann gegründet, wenn man sich einen, und zwar i.d.R. ideologischen, Mehrwert gegenüber den staatlichen verspricht, die demgegenüber, weil für alle gedacht, vergleichsweise neutral sind.

Weil Privatschulen hierzulande ein Nischenprodukt sind.

Und das ändert sich, wenn Privatschulen einen größeren Anteil bekommen, weil ...?

Missversteh mich nicht: Ich habe nichts gegen Privatschulen. Die können eine gute Belebung der Schullandschaft sein. Ich bin nur sehr skeptisch, wenn man sich das pädgogische Heil, und auch noch ausdrücklich in Bezug auf Neutralität der Schulen, vom grundsätzlichen Rückzug des Staates aus der Bildung verspricht.
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pera
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Beiträge: 4256

Beitrag(#1833516) Verfasst am: 18.04.2013, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ein besonders abschreckendes Beispiel einer Privatschule, nicht irgendwo weit weg...

http://www.spiegel.de/schulspiegel/zuechtigung-und-lehrermangel-schule-der-zwoelf-staemme-droht-aus-a-895160.html
Zitat:
Bibelfromme Urchristen: Schule der "Zwölf Stämme" droht das Aus
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Beitrag(#1833631) Verfasst am: 19.04.2013, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie habe ich das Gefühl, daß dieser Thread völig falsch läuft.
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Danol
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Beitrag(#1833659) Verfasst am: 19.04.2013, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ja, aber liegt das am System, bei dem ich bisher keine grundsätzlichen Unterschiede in Bezug auf Mitwirkung und Privatschulen erkennen kann, oder daran, dass Dänemark schlicht und einfach wsentlich mehr in Bildung investiert?


Vermutlich liegts an beidem. Interessant wäre mal ein Vergleich zwischen staatlichen und privaten Schulen in DK, leider finde ich nichts auf Deutsch oder Englisch und so gut ist mien Dänisch nun auch wieder nicht ...

Zitat:
Naja, mit Mitwirkung meinte ich eigentlich dauerhaftes konstruktives Engagement, nicht punktuelles Vorgehen gegen einen Lehrer.


Nach meinen Erfahrungen kann man das nicht Trennen.

Zitat:
Naja, also in NRW haben Eltern und Schüler in der Schulkonferenz, die über sehr viel in Bezug auf die pädagogische Gestaltung die Schule entscheiden kann, jeweils genau so viele Vertreter wie die Lehrer (dazu kommt noch der Schulleiter) (bei weiterführenden Schulen). Wenn Schüler- und Elternvertreter sich einig sind, könnten sie also theoretisch die pädagogische Ausrichtung der Schule auch gegen die Lehrer bestimmen. Das wäre natürlich nicht ratsam, aber der konstruktiven Mitbestimmung steht nichts im Weg.


Nur wird das dann im Endeffekt von den Lehrern nicht umgesetzt. Zumindest gibt es praktisch nichts, was das verhindern würde.

Zitat:
Und das ändert sich, wenn Privatschulen einen größeren Anteil bekommen, weil ...?


Ich halte den Anteil der Eltern, die ihre Kinder indoktrinieren wollen, für nicht so groß dass damit signifikant viele Privatschulen zusammenkommen könnten.

Zitat:
Missversteh mich nicht: Ich habe nichts gegen Privatschulen. Die können eine gute Belebung der Schullandschaft sein. Ich bin nur sehr skeptisch, wenn man sich das pädgogische Heil, und auch noch ausdrücklich in Bezug auf Neutralität der Schulen, vom grundsätzlichen Rückzug des Staates aus der Bildung verspricht.


Ich will nicht dass sich der Staat grundsätzlich zurückzieh, ich will lediglich dass er nichtmehr selbst die Schulen betreibt, oder zumindest mehr Möglichkeiten abseits des staatlichen Schulsystems schafft. Ich habe nichts dagegen wenn der Staat z.B. die Einhaltung von Mindeststandards sicherstellt. Ebenso gibt es die Möglichkeit Eltern das Sorgerecht zu entziehen, wenn das Kindeswohl akut gefährdet ist, es ist also absolut nicht so dass Eltern ihre Kinder nach belieben Indoktrinieren können.

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Ich bin gegen Schulpflicht und gegen staatlich organisierte Schulen.

Gut. Dann müssen wir aber auch noch das Verbot der Kinderarbeit aufheben. Wo sollen die Kids denn sonst den ganzen Tag bleiben? Sich rumtreiben und gammeln?


Wieso sollte es ohne Schulpflicht hier anders aussehen als in anderen Ländern ohne Schulpflicht? Oder gammeln die Kinder in halb Europa nur rum?
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Beitrag(#1833708) Verfasst am: 19.04.2013, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Die Eltern als Betreiber der Schule haben z.B. die Möglichkeit Lehrer und Unterrichtsmethoden selbst zu bestimmen, während die hierzulande einfach vorgesetzt werden und zu akzeptieren sind. Genau wie das pädagogische Konzept der Schule, ob es eine Ganztagsschule wird, gemeinsamer oder getrennter Unterricht bis Klasse X, Schulmensa oder nicht, was dort serviert wird usw.

das kannst du hier auch haben - schon mal was von waldorfschulen gehört?
ist aber in diesem thread echt OT


Waldorfschulen bieten Eltern deutlich weniger Mitbestimmung zu einem deutlich höheren Preis.
Wenns OT ist könnte mans ja abtrennen ...


Ich weiß gar nicht, ob ich "Elterliche Mitbestimmung" wirklich gut finden soll, denn das könnte auch bedeuten, dass es Nazieltern gibt, die Prügelstrafe klasse finden und die möchten, dass ihr Nachwuchs mal zu ordentlichen Nazis erzogen werden....

In einer guten, humanen, aufgeklärten Gesellschaft sollte die elterliche Mitbestimmung auf die allgeminen demokratischen Grundrechte beschränkt sein.

nv.
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smallie
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Beitrag(#1833861) Verfasst am: 19.04.2013, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Mal angenommen, ich wäre stinkreich und müßte nicht arbeiten gehen. Dann würde ich meinem Kind sofort Hausunterricht geben, sofern es das möchte. Dürfte ich aber nicht in Deutschland. Grummel.

Was ich so höre über Schule - da geht bei mir eine Augenbraue hoch.

In Deutsch eine Note schlechter, weil ein Aufsatz auf liniertes Papier geschrieben wurde, statt wie verlangt, auf unliniertes? In Kunst kann man das machen, aber in Deutsch? Referate, die nicht in Hochdeutsch, sondern im Dialekt gehalten werden, kosten ebenso eine Notenstufe. Im Deutschunterricht kann man das so halten, aber in Erdkunde oder Geschichte? Hausaufgabenhefte, die beim einen Lehrer zum Tag der Aufgabe, beim anderen Lehrer zum Tag der Abgabe beschrieben werden müssen? Nee, ob und wie ein Hausaufgabenheft zu führen ist, hat den Lehrer erst dann zu interessieren, wenn Hausaufgaben wiederholt fehlen.

Das alles ist nur Gängelei. Es ist Leere statt Lehre.

Kürzlich hat mir eine Kollegin die Checkliste gezeigt, die ihr von der Schulleitung anlässlich der Einschreibung ihrer Tochter vorgelegt wurde:

Zitat:
Checkliste zum Schulanfang

Mein Kind kann...

[] mit Schere, Kleber und Schultasche umgehen

Sehr schön. Lachen Ich stell mir das so vor: Kind nimmt Schere, bearbeitet damit die Schultasche und klebt die Einzelstücke dann mit Kleber wieder zusammen.

Zitat:
[] sich in einer angemessenen Zeit fertig machen

Was heißt das? Der Satz verbleibt im Vagen. Was ist angemessen? Richtig muß es lauten: [] sich in fünf Minuten fertig machen. Oder zehn, oder fünfzehn?


Ich nehme an, die Checkliste wurde vom Kollegium gegengelesen. Niemandem sind diese Mängel aufgefallen? In ein solches Kollegium habe ich kein Vertrauen, da fehlt's schon bei den Grundlagen. Mit den Augen rollen



pera hat folgendes geschrieben:
Ein beträchtlicher Teil würde wohl in gar keine Schule mehr gehen.



Zitat:
Summerhill

Summerhill ist eine Demokratische Schule in Leiston (Suffolk, England) und gilt als eine der ältesten demokratischen Schulen der Welt. A. S. Neill gründete sie 1921 zu einer Zeit, als Reformpädagogik populär war.


Freiwilliger Unterricht

Im Gegensatz zu traditionellen Schulen steht in Summerhill die Freiheit der Schüler im Vordergrund. Die Teilnahme am Unterricht in Summerhill ist freiwillig. Neill ging davon aus, dass Kinder lernen wollen und dann auch fleißig sind. Da nur interessierte Schüler am Unterricht teilnehmen, ist dieser effektiver. Das Lernklima ist angenehmer. In der deutschen Übersetzung von Matthew Appletons „Summerhill – Kindern ihre Kindheit zurückgeben“ wird diese Lernform als selbstregulatives Lernen bezeichnet.

Schüler, die von einer traditionellen Schule kommen, nutzen in der ersten Zeit meist die Möglichkeit, nicht zum Unterricht gehen zu müssen. Es kann mehrere Monate dauern, bis diese Phase überwunden ist – je nach Qualität und Quantität der negativen Vorerfahrungen.

Eine strikte Einteilung in Klassenstufen nach dem Alter der Schüler findet nicht statt: Es gibt eine Gruppe für die bis 10-jährigen, eine für die 10- bis 12-jährigen sowie thematische Kurse für die älteren Schüler.

http://de.wikipedia.org/wiki/Summerhill


Neugier ist etwas sehr natürliches. Man wird damit geboren.

Am Ende einer Schullaufbahn aber konzentriert sich die "Neugier" dann darauf, Sammlungen von Abschlußprüfungsaufgaben der vergangenen Jahre durchzuarbeiten.
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astarte
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Beiträge: 46493

Beitrag(#1833863) Verfasst am: 19.04.2013, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:


Kürzlich hat mir eine Kollegin die Checkliste gezeigt, die ihr von der Schulleitung anlässlich der Einschreibung ihrer Tochter vorgelegt wurde:

Zitat:
Checkliste zum Schulanfang

Mein Kind kann...

[] mit Schere, Kleber und Schultasche umgehen

Sehr schön. Lachen Ich stell mir das so vor: Kind nimmt Schere, bearbeitet damit die Schultasche und klebt die Einzelstücke dann mit Kleber wieder zusammen.

Du verstehst eine Aufzählung nicht?
Zitat:

Zitat:
[] sich in einer angemessenen Zeit fertig machen

Was heißt das? Der Satz verbleibt im Vagen. Was ist angemessen? Richtig muß es lauten: [] sich in fünf Minuten fertig machen. Oder zehn, oder fünfzehn?

Jahreszeiten kennst du auch nicht?

Zitat:

Ich nehme an, die Checkliste wurde vom Kollegium gegengelesen. Niemandem sind diese Mängel aufgefallen? In ein solches Kollegium habe ich kein Vertrauen, da fehlt's schon bei den Grundlagen. Mit den Augen rollen

Hmmm. Na da sag ich mal nix weiter....
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Tja
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smallie
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Beiträge: 3658

Beitrag(#1833878) Verfasst am: 19.04.2013, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
[] mit Schere, Kleber und Schultasche umgehen

Sehr schön. Lachen Ich stell mir das so vor: Kind nimmt Schere, bearbeitet damit die Schultasche und klebt die Einzelstücke dann mit Kleber wieder zusammen.

Du verstehst eine Aufzählung nicht?

Viel schlimmer. Wenn ich eine Aufzählung sehe, stelle ich mir dazu eine Geschichte vor. Hier wurden zwei Geschichten in einem Satz verwurstet. Das ist didaktisch ungeschickt.

Mit Schere und Kleber umzugehen, ist eine Sache. Wie aber geht man mit einer Schultasche um? Man steckt Bücher, Hefte, Mäppchen hinein, nimmt sie heraus, man trägt die Schultasche - falls sie nicht zu schwer ist.

"Schere. Kleber. Schultasche" - sortiere den Begriff aus, der nicht in die Reihe passt! Die Antwort ist eindeutig, oder?


astarte hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
[] sich in einer angemessenen Zeit fertig machen

Was heißt das? Der Satz verbleibt im Vagen. Was ist angemessen? Richtig muß es lauten: [] sich in fünf Minuten fertig machen. Oder zehn, oder fünfzehn?

Jahreszeiten kennst du auch nicht?

Naja, wenn das Kind im Sommer immer noch nicht fertig ist, den Schneeanzug anzuziehen, dann ist es sicher nicht mehr angemessen. Auf den Arm nehmen

In der Sprache der Wikipedianer ist "angemessen" ein weasel word. Es tut so, als würde es etwas sagen, es sagt aber nichts Konkretes.


astarte hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Ich nehme an, die Checkliste wurde vom Kollegium gegengelesen. Niemandem sind diese Mängel aufgefallen? In ein solches Kollegium habe ich kein Vertrauen, da fehlt's schon bei den Grundlagen. Mit den Augen rollen

Hmmm. Na da sag ich mal nix weiter....

Schade. Hätte zu gerne gewußt, ob du mein Anliegen, mein Kind selbst zu unterrichten, für statthaft hältst oder nicht.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1833883) Verfasst am: 20.04.2013, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:

Mit Schere und Kleber umzugehen, ist eine Sache. Wie aber geht man mit einer Schultasche um? Man steckt Bücher, Hefte, Mäppchen hinein, nimmt sie heraus, man trägt die Schultasche - falls sie nicht zu schwer ist.

Es gibt große Unterschiede, wie Schultaschen bei verschiedenen Kindern nach gleicher Zeit aussehen.

Zitat:

Schade. Hätte zu gerne gewußt, ob du mein Anliegen, mein Kind selbst zu unterrichten, für statthaft hältst oder nicht.

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1046131#1046131
oder hier:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1046235#1046235
_________________
Tja


Zuletzt bearbeitet von astarte am 20.04.2013, 00:11, insgesamt einmal bearbeitet
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