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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1889429) Verfasst am: 08.12.2013, 22:04 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Zwangsprostitution laeuft bei mir auch nicht unter Prostitution, sondern unter Menschenhandel und Ausbeutung und sollte aufs Strengste verfolgt werden. |
Ja.
Gibt ja einen extra §.
§ 232 Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung.
Ist verboten, der Strafrahmen ist zwischem einem halben und zehn Jahren.
http://dejure.org/gesetze/StGB/232.html
Ich frage mich?
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1889430) Verfasst am: 08.12.2013, 22:13 Titel: |
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Man könnte noch einmal darüber nachdenken, warum sich erst in Schweden und jetzt auch in Frankreich eine Auffassung durchgesetzt hat, die Prostitution generell als verwerflich ansieht und schließlich auch zu gesetzgeberischen Konsequenzen führte, während in Deutschland durchaus von einer größeren Bandbreite an, wie die Hydra und andere Organisationen es in ihrem Selbstverständnis nennen, "sexuellen Dienstleistungen" ausgegangen wird.
Manche mögen "sexuelle Dienstleistungen" als Euphemismus für Prostitution ansehen, die mit dem traditionellen Rotlichtmilieu, mit bestimmten Straßen und Vierteln der Großstädte, mit den kleineren Bordellen und den Wohnwagen am Straßenrand in Verbindung gebracht wird.
Ich hatte an die Tantra-Massagen gedacht, die sicher etwas für betuchte Männer und Frauen sind, bei denen gar kein Geschlechtsverkehr stattfindet und doch sexuelle Entspannung erzielt wird, auch in kleineren Städten sind Thai-Massagestudios wie die Pilze aus der Erde geschossen, in denen die Frauen die gequälte Nackenregion massieren, jedoch für einen Aufpreis gleich alle Organe einbeziehen ... soll man diese gegen Bezahlung erfolgenden "sexuellen Dienstleistungen" unter Strafe stellen, bei denen, wie sich Hatiora ausdrückt, wirklich niemandem ein Schaden entsteht?
Sicher mag die "traditionelle" Prostitution im berüchtigten Rotlichtmilieu mit ihren Schattenseiten, wie sie sich Alice Schwarzer vorstellt, quantitativ einen hohen Stellenwert behalten haben.
Auch hier spiegelt sich die soziale Lage der Beteiligten wieder. Die Besserverdienenden können sich sexuellen Dienstleistungen hingeben, die nicht im Schatten des Schmuddeligen angesiedelt sind, die finanziell eher Benachteiligten gehen an Orte, wo es düster zugeht, wo Zwang, Rechtlosigkeit, Zuhälter, Flatrate, Drogen und und und anzutreffen sind.
Und jetzt wieder zurück zu den Überlegungen betr. die Unterschiede zu Schweden und Frankreich, das ja als das klassische Land der bürgerlichen Freiheiten galt. Es könnte sein, dass eben die eher Betuchten in Deutschland, die um die Existenz unproblematischer "sexueller Dienstleistungen" wissen, dafür sorgen, dass sich in der Gesetzgebung nicht die Befürworter genereller Verbote durchsetzen, und über andere Mittel nachdenken, der mit Prostitution verbundenen Kriminalität zuleibe zu rücken.
Was aber die USA betrifft - es kann durchaus sein, dass ich einem Klischee aufgesessen bin -, aber dort dürfte das gesellschaftliche Klima erheblich mehr als in Westeuropa von religiösen Vorstellungen, einschließlich einer Doppelmoral des frommen Haushaltsvorstands und heimlichen Bordellbesuchers, geprägt sein - etliche Filme, die naturgemäß vor allem das Spektakuläre und Aufregende zeichnen, deuten jedenfalls in diese Richtung.
Zuletzt bearbeitet von Telliamed am 08.12.2013, 22:18, insgesamt einmal bearbeitet |
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1889431) Verfasst am: 08.12.2013, 22:14 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Das ist auch nicht nur zelig - Kival hat ein anderes Ideal uns spricht von der grundsätzlichen Intimität der Sexualität. |
Jein, natürlich gibt es sexuelle Kontakte ohne Intimität, schließlich gibt es ja z.B. Prostitution. Was aber definitiv ein falscher Zusammenhang ist, von unverbindlichem Sex und dergleichen auf Unintimität zu schließen, gar auf eine die Vergleichbar mit der Prostitution sei. Der Begriff der "Intmität" ist allerdings vielleicht etwas problematisch, da sehr unterschiedlich benutzt (und vllt auch etwas arg überhöht wird); vor allem geht es aber auch bei "unverbindlichem" Sex eben - meistens - um die Lust bzw. das Begehren beider beteiligter. Tatsächlich halte ich es für eher falsch, wenn die Lust nur einseitig empfunden wird und zwar egal, ob das in einer Beziehung oder außerhalb ist. Außerdem gibt es natürlich auch Sex aus Neugier heraus, aber all dem ist gemeinsam, dass man sich auf das sexuelle aus sich heraus einlässt und nicht um damit irgendwelche anderen Zwecke zu erfüllen.
Ich halte aber überhaupt nichts von einem Verbot. Ich halte auch Prostitution nicht für etwas böses, es ist aber definitiv kein "normaler" Beruf, es wäre eben für viele nicht okay, das machen zu müssen. Prostitution ist aber eben auch kein Himmelreich der Emanzipation der Sexualität von konservativen Wervorstellungen...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1889468) Verfasst am: 09.12.2013, 03:19 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | .... Prostitution ist aber eben auch kein Himmelreich der Emanzipation der Sexualität von konservativen Wervorstellungen... |
Die von heute mit Sicherheit nicht. Und bei einer rein selbstbestimmten Prostitution wäre es mit Sicherheit andersherum: Sie wäre eventuell möglich, wenn wir die moralischen Idealisierungen und Repressionen aus der Sexualität heraus lassen könnten. Prostitution kann keine Befreiung bieten, aber in der Freiheit kann die Prostitution menschlich sein.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1889470) Verfasst am: 09.12.2013, 03:33 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | .... Prostitution ist aber eben auch kein Himmelreich der Emanzipation der Sexualität von konservativen Wervorstellungen... |
Die von heute mit Sicherheit nicht. Und bei einer rein selbstbestimmten Prostitution wäre es mit Sicherheit andersherum: Sie wäre eventuell möglich, wenn wir die moralischen Idealisierungen und Repressionen aus der Sexualität heraus lassen könnten. Prostitution kann keine Befreiung bieten, aber in der Freiheit kann die Prostitution menschlich sein. |
Ich fürchte, da sind wir einer Meinung. Wobei in dieser hypothetischen Welt Prostitution wahrscheinlich nicht mehr sehr stark nachgefragt werden würde.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1889491) Verfasst am: 09.12.2013, 11:46 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Bloss wie man das erreichen kann, darueber gehen die Meinungen auseinander. |
Genau das ist ein von mir bereits erwaehnter zusaetzlicher "Grund", freiwillige Prostitution eben nicht zu kriminalisieren.
Wenn man Dinge kriminalisiert, die im Normalfall keine Opfer fordern, dann leiden darunter die echten Opfer nach Paragraph 232, eben weil das Geld fuer die Strafverfolgung von Schlepperbanden fehlt.
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1889492) Verfasst am: 09.12.2013, 11:49 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Man könnte noch einmal darüber nachdenken, warum sich erst in Schweden und jetzt auch in Frankreich eine Auffassung durchgesetzt hat, die Prostitution generell als verwerflich ansieht und schließlich auch zu gesetzgeberischen Konsequenzen führte, während in Deutschland durchaus von einer größeren Bandbreite an, wie die Hydra und andere Organisationen es in ihrem Selbstverständnis nennen, "sexuellen Dienstleistungen" ausgegangen wird.
Manche mögen "sexuelle Dienstleistungen" als Euphemismus für Prostitution ansehen, die mit dem traditionellen Rotlichtmilieu, mit bestimmten Straßen und Vierteln der Großstädte, mit den kleineren Bordellen und den Wohnwagen am Straßenrand in Verbindung gebracht wird.
Ich hatte an die Tantra-Massagen gedacht, die sicher etwas für betuchte Männer und Frauen sind, bei denen gar kein Geschlechtsverkehr stattfindet und doch sexuelle Entspannung erzielt wird, auch in kleineren Städten sind Thai-Massagestudios wie die Pilze aus der Erde geschossen, in denen die Frauen die gequälte Nackenregion massieren, jedoch für einen Aufpreis gleich alle Organe einbeziehen ... soll man diese gegen Bezahlung erfolgenden "sexuellen Dienstleistungen" unter Strafe stellen, bei denen, wie sich Hatiora ausdrückt, wirklich niemandem ein Schaden entsteht?
Sicher mag die "traditionelle" Prostitution im berüchtigten Rotlichtmilieu mit ihren Schattenseiten, wie sie sich Alice Schwarzer vorstellt, quantitativ einen hohen Stellenwert behalten haben.
Auch hier spiegelt sich die soziale Lage der Beteiligten wieder. Die Besserverdienenden können sich sexuellen Dienstleistungen hingeben, die nicht im Schatten des Schmuddeligen angesiedelt sind, die finanziell eher Benachteiligten gehen an Orte, wo es düster zugeht, wo Zwang, Rechtlosigkeit, Zuhälter, Flatrate, Drogen und und und anzutreffen sind.
Und jetzt wieder zurück zu den Überlegungen betr. die Unterschiede zu Schweden und Frankreich, das ja als das klassische Land der bürgerlichen Freiheiten galt. Es könnte sein, dass eben die eher Betuchten in Deutschland, die um die Existenz unproblematischer "sexueller Dienstleistungen" wissen, dafür sorgen, dass sich in der Gesetzgebung nicht die Befürworter genereller Verbote durchsetzen, und über andere Mittel nachdenken, der mit Prostitution verbundenen Kriminalität zuleibe zu rücken.
Was aber die USA betrifft - es kann durchaus sein, dass ich einem Klischee aufgesessen bin -, aber dort dürfte das gesellschaftliche Klima erheblich mehr als in Westeuropa von religiösen Vorstellungen, einschließlich einer Doppelmoral des frommen Haushaltsvorstands und heimlichen Bordellbesuchers, geprägt sein - etliche Filme, die naturgemäß vor allem das Spektakuläre und Aufregende zeichnen, deuten jedenfalls in diese Richtung. |
Ich lese Deine Beitraege jedesmal gerne und lerne dabei..
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1889504) Verfasst am: 09.12.2013, 13:15 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Deshalb verkauft jemand, der sexuelle Dienstleistungen verkauft, ja auch sich selbst, |
Eine Frau, die Geld heiratet, verkauft sich. Eine Prostituierte geht immer nur einen Mietvertrag ein.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1889510) Verfasst am: 09.12.2013, 13:48 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Problematisch wird das dann, wenn der Handel die Sexualität und/oder Selbstachtung der Hure beschädigt, und die Hure das aus wirtschaftlicher/sozialer Not zulässt. |
Das ist doch nichts Neues. Diesen Aspekt diskutieren wir hier seit Seite 1 unter dem Gesichtspunkt "Freiwilligkeit". Und seit Seite 1 gibt es nur 2 Möglichkeiten:
1. Der Staat respektiert die Wahl der Frau.
2. Der Staat entmündigt die Frau.
Warum soll eine Frau nicht selber entscheiden können, ob ihr ihre Selbstachtung wichtiger ist oder ihre wirtschaftliche Lage? Es bestreitet doch niemand, dass das "schnelle Geld" seinen Preis hat. Aber ob dieser Preis angemessen oder zu hoch ist, kann ein erwachsener Mensch selber entscheiden.
Unklar ist mir übrigens auch noch, welche Alternative die Verbotsbefürworter anzubieten haben. Nehmen wir mal an, eine Frau sieht keine andere Möglichkeit als Prostitution um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Was soll sie tun, wenn ihr diese Möglichkeit weggenommen wird? Verhungern? Ich sehe das so: Alternativen gibt es immer. Das weiss auch jede Frau in einer Notlage. Und sie wird alle Alternativen gegeneinander abwägen und sich für das aus ihrer Sicht geringste Übel entscheiden. Das kann Prostitution sein. Nach einem Verbot fehlt diese Option. Folglich würde sie sich für die nächst schlechtete Option entscheiden, also die, die sie vorher zugunsten der Prostitution verworfen hatte. Was auch immer es sein wird, es ist etwas, das aus ihrer induviduellen Perspektive noch schlechter ist als Prostitution.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1889511) Verfasst am: 09.12.2013, 13:50 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Problematisch wird das dann, wenn der Handel die Sexualität und/oder Selbstachtung der Hure beschädigt, und die Hure das aus wirtschaftlicher/sozialer Not zulässt. |
Das ist doch nichts Neues. Diesen Aspekt diskutieren wir hier seit Seite 1 unter dem Gesichtspunkt "Freiwilligkeit". Und seit Seite 1 gibt es nur 2 Möglichkeiten:
1. Der Staat respektiert die Wahl der Frau.
2. Der Staat entmündigt die Frau.
Warum soll eine Frau nicht selber entscheiden können, ob ihr ihre Selbstachtung wichtiger ist oder ihre wirtschaftliche Lage? Es bestreitet doch niemand, dass das "schnelle Geld" seinen Preis hat. Aber ob dieser Preis angemessen oder zu hoch ist, kann ein erwachsener Mensch selber entscheiden.
Unklar ist mir übrigens auch noch, welche Alternative die Verbotsbefürworter anzubieten haben. Nehmen wir mal an, eine Frau sieht keine andere Möglichkeit als Prostitution um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Was soll sie tun, wenn ihr diese Möglichkeit weggenommen wird? Verhungern? Ich sehe das so: Alternativen gibt es immer. Das weiss auch jede Frau in einer Notlage. Und sie wird alle Alternativen gegeneinander abwägen und sich für das aus ihrer Sicht geringste Übel entscheiden. Das kann Prostitution sein. Nach einem Verbot fehlt diese Option. Folglich würde sie sich für die nächst schlechtete Option entscheiden, also die, die sie vorher zugunsten der Prostitution verworfen hatte. Was auch immer es sein wird, es ist etwas, das aus ihrer induviduellen Perspektive noch schlechter ist als Prostitution. |
Die Konsequenz ist natürlich mehr Alternativen zu ermöglichen, so dass es tatsächlich nicht mehr aus Not heraus getan werden muss. Oder diese Wahrscheinlichkeit zumindest verringert wird.[/b]
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1889512) Verfasst am: 09.12.2013, 14:06 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Meine Anmerkungen, aus deren Zusammenhang Du mich zitierst, gründen nicht auf der Annahme, daß Prostituierte ihre Lust opfern "müssen". Der Gedankengang war komplizierter, nämlich der Versuch zu begründen, warum es nicht überzeugt, Berufe wie den einer Hure, mit dem Hinweis auf kulturabhängige Parameter, als einen "Beruf wie jeden anderen" einzustufen. |
Der Gedankengang war nicht kompliziert, nur deine Formulierung. Hättest du dich klarer ausgedrückt, wäre auch schneller deutlich geworden, dass du Unrecht hast.
Denn, wie du selber sagst, ist Prostutution für die Prostituierte ein Geschäft. Hat mit Lust also gar nichts zu tun. Insofern ist es eben doch genau wie jeder andere Beruf. Ein Koch bereitet auch nicht sich selber Genuss, sondern seinen Kunden. Ein Innenarchitekt macht anderen Leute die Bude hübsch, nicht sich selber. Warum sollte ausgerechnet eine Prostituierte selber in den Genuss ihrer Dienstleistung kommen? Der Deal ist genau wie in meinen Beispielen: eine Partei hat den Spass, die andere bekommt das Geld.
Ich weiss nicht ob Köchen irgendwann der Appetit auf gutes Essen vergeht und ob Innenarchitekten irgendwann keine durchgestylten Wohnungen mehr sehen können. Ich kann mir vorstellen, dass es in nahezu jedem Beruf vorkommen kann, dass man privat Abstand von dem gewinnen möchte, das man im beruflichen Alltag tut. Auch insoweit würde sich Prostitution also nicht wesentlich von allen anderen Jobs unterscheiden.
Den Unterschied konstruierst du selber, indem du unterstellst, dass Sexualität intim sein sollte. Mit der selben Berechtigung könnte ich behaupten, dass kochen etwas sehr persönliches sei. Nicht umsonst heisst es "mit Liebe gekocht", oder? Und was könnte persönlicher sein als die Einrichtung der eigenen vier Wände? etc.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1889513) Verfasst am: 09.12.2013, 14:29 Titel: |
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Sollte Hartz IV Empfänger/innen Mittel gestrichen werden, wenn sie sich weigern, sich zu prostituieren? Falls nein, sollte das gleiche auch gelten, wenn sie sich weigern würden, als Koch zu arbeiten? Oder als Putzkraft?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1889518) Verfasst am: 09.12.2013, 14:36 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Sollte Hartz IV Empfänger/innen Mittel gestrichen werden, wenn sie sich weigern, sich zu prostituieren? Falls nein, sollte das gleiche auch gelten, wenn sie sich weigern würden, als Koch zu arbeiten? Oder als Putzkraft? |
Wieso nur -innen? Es gibt auch männliche Prostituierte.
Sollte Hartz IV Empfängern Mitteln gestrichen werden, wenn sie als volljährige, männlich Bezieher sich weigern, sich zu prostituieren? Etwa mit der irrelavante Behauptung, nicht homosexuell zu sein?
Ist doch nur ein Geschäft, hat mit Lust und sexueller Ausrichtung nichts zu tun.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1889519) Verfasst am: 09.12.2013, 14:39 Titel: |
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Naastika hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Sollte Hartz IV Empfänger/innen Mittel gestrichen werden, wenn sie sich weigern, sich zu prostituieren? Falls nein, sollte das gleiche auch gelten, wenn sie sich weigern würden, als Koch zu arbeiten? Oder als Putzkraft? |
Wieso nur -innen? Es gibt auch männliche Prostituierte.
Sollte Hartz IV Empfängern Mitteln gestrichen werden, wenn sie als volljährige, männlich Bezieher sich weigern, sich zu prostituieren? Etwa mit der irrelavante Behauptung, nicht homosexuell zu sein?
Ist doch nur ein Geschäft, hat mit Lust und sexueller Ausrichtung nichts zu tun. |
Mit dem /-innen macht er ja klar, dass alle Geschlechter gemeint sind.
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1889521) Verfasst am: 09.12.2013, 14:43 Titel: |
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Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | Naastika hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Sollte Hartz IV Empfänger/innen Mittel gestrichen werden, wenn sie sich weigern, sich zu prostituieren? Falls nein, sollte das gleiche auch gelten, wenn sie sich weigern würden, als Koch zu arbeiten? Oder als Putzkraft? |
Wieso nur -innen? Es gibt auch männliche Prostituierte.
Sollte Hartz IV Empfängern Mitteln gestrichen werden, wenn sie als volljährige, männlich Bezieher sich weigern, sich zu prostituieren? Etwa mit der irrelavante Behauptung, nicht homosexuell zu sein?
Ist doch nur ein Geschäft, hat mit Lust und sexueller Ausrichtung nichts zu tun. |
Mit dem /-innen macht er ja klar, dass alle Geschlechter gemeint sind. |
Hast recht, und doch finde ich, dass meine explizite Darstellung die Diskussion deutlicher ad absurdum treibt.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1889527) Verfasst am: 09.12.2013, 15:07 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Sollte Hartz IV Empfänger/innen Mittel gestrichen werden, wenn sie sich weigern, sich zu prostituieren? |
Im Prinzip ja.
Mein "aber" begründe ich historisch. Wir leben nunmal alle in einer Gesellschaft, in der uns seit Generationen eingetrichtert wird, dass Sexualität und alles was damit zusammenhängt, sündig, schmutzig, unmoralisch, böse etc. ist. Auch wenn ich persönlich das für irrationalen Blödsinn halte, kann ich doch nicht ignorieren, dass ein Großteil unserer Bevölkerung immer noch unter dieser prüden Sexualmoral leidet.
Konkreter lautet daher meine Antwort: im Prinzip ja, aber noch nicht. Zuerst müsste der Staat dafür sorgen, dass das Image der Prostitution, an dessen Beschmutzung er selber Jahrzehnte lang aktiv beteiligt war, verbessert wird. Gleiche Pflichten korrespondieren immer mit gleichen Rechten um umgekehrt. Zuerst muss die Prostitution in allen Belangen gleichgestellt werden. Dann muss man abwarten, bis die gesellschaftliche Anerkennung nachgezogen ist und danach müsste man dann konsequenter Weise auch die Pflichtenseite angleichen. In einer gedachten sexuell liberalen Gesellschaft spräche nichts mehr dagegen.
Aktuell wäre es unzumutbar, Hartz IV Empfänger/innen Mittel zu streichen, wenn sie sich weigern, sich zu prostituieren. Das liegt unter anderem daran, dass der Staat jährlich viele Millionen Euro an Steuergeldern dafür aufwendet, staatliche Organisationen (nämlich die Kirchen) zu finanzieren, die den Beruf der Prostituierten in den Schmutz ziehen. Der Bürger muss ein derart widersprüchliches Verhalten seines Staates nicht dulden.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1889530) Verfasst am: 09.12.2013, 15:10 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | |
Okay, mehr wollte ich gar nicht wissen. Vielen Dank. Schön übrigens, dass Du nochmal betont hast, dass es alleine die Prüderie ist, welche viele Menschen von der Prostitution abhält. ...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1889532) Verfasst am: 09.12.2013, 15:12 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Sollte Hartz IV Empfänger/innen Mittel gestrichen werden, wenn sie sich weigern, sich zu prostituieren? Falls nein, sollte das gleiche auch gelten, wenn sie sich weigern würden, als Koch zu arbeiten? Oder als Putzkraft? |
naja, man kann niemandem einem job zumuten, den er/sie nicht kann. wer nicht schwindelfrei ist wird kaum zum dachdecken geschickt.
und als prostituierte/r musst du fähig sein, sexuelle dienstleistungen zu bringen.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1889533) Verfasst am: 09.12.2013, 15:13 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Sollte Hartz IV Empfänger/innen Mittel gestrichen werden, wenn sie sich weigern, sich zu prostituieren? Falls nein, sollte das gleiche auch gelten, wenn sie sich weigern würden, als Koch zu arbeiten? Oder als Putzkraft? |
naja, man kann niemandem einem job zumuten, den er/sie nicht kann. wer nicht schwindelfrei ist wird kaum zum dachdecken geschickt.
und als prostituierte/r musst du fähig sein, sexuelle dienstleistungen zu bringen. |
Aber wer kann, sollte müssen? Achja, was eine herrliche Welt das wäre.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1889536) Verfasst am: 09.12.2013, 15:15 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Sollte Hartz IV Empfänger/innen Mittel gestrichen werden, wenn sie sich weigern, sich zu prostituieren? Falls nein, sollte das gleiche auch gelten, wenn sie sich weigern würden, als Koch zu arbeiten? Oder als Putzkraft? |
naja, man kann niemandem einem job zumuten, den er/sie nicht kann. wer nicht schwindelfrei ist wird kaum zum dachdecken geschickt.
und als prostituierte/r musst du fähig sein, sexuelle dienstleistungen zu bringen. |
Aber wer kann, sollte müssen? Achja, was eine herrliche Welt das wäre. |
diese fähigkeit beinhaltet wohl auch eine gewisse psychische disposition
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1889538) Verfasst am: 09.12.2013, 15:35 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Sollte Hartz IV Empfänger/innen Mittel gestrichen werden, wenn sie sich weigern, sich zu prostituieren? Falls nein, sollte das gleiche auch gelten, wenn sie sich weigern würden, als Koch zu arbeiten? Oder als Putzkraft? |
naja, man kann niemandem einem job zumuten, den er/sie nicht kann. wer nicht schwindelfrei ist wird kaum zum dachdecken geschickt.
und als prostituierte/r musst du fähig sein, sexuelle dienstleistungen zu bringen. |
Aber wer kann, sollte müssen? Achja, was eine herrliche Welt das wäre. |
diese fähigkeit beinhaltet wohl auch eine gewisse psychische disposition |
Sollte die Arbeitsagentur bzw. die ARGE Prostitutionsjobs in ihrer Datenbank haben?
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1889539) Verfasst am: 09.12.2013, 15:42 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | |
Okay, mehr wollte ich gar nicht wissen. Vielen Dank. Schön übrigens, dass Du nochmal betont hast, dass es alleine die Prüderie ist, welche viele Menschen von der Prostitution abhält. ... |
Wenn nicht Prüderie, was ist es denn deiner Meinung nach?
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1889544) Verfasst am: 09.12.2013, 16:06 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | |
Okay, mehr wollte ich gar nicht wissen. Vielen Dank. Schön übrigens, dass Du nochmal betont hast, dass es alleine die Prüderie ist, welche viele Menschen von der Prostitution abhält. ... |
Wenn nicht Prüderie, was ist es denn deiner Meinung nach? |
Z.B das jemand sich nicht sein privates Sexualleben kaputt machen will, indem er (sie) Sex als Business betreibt. Einige Menschen können das trennen, die meisten nicht.
_________________ SUUM CUIQUE
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1889545) Verfasst am: 09.12.2013, 16:08 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | |
Okay, mehr wollte ich gar nicht wissen. Vielen Dank. Schön übrigens, dass Du nochmal betont hast, dass es alleine die Prüderie ist, welche viele Menschen von der Prostitution abhält. ... |
Wenn nicht Prüderie, was ist es denn deiner Meinung nach? |
Z.B das jemand sich nicht sein privates Sexualleben kaputt machen will, indem er (sie) Sex als Business betreibt. Einige Menschen können das trennen, die meisten nicht. |
Exakt. Die Frage war aber, warum sie es nicht trennen können.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1889546) Verfasst am: 09.12.2013, 16:14 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | |
Okay, mehr wollte ich gar nicht wissen. Vielen Dank. Schön übrigens, dass Du nochmal betont hast, dass es alleine die Prüderie ist, welche viele Menschen von der Prostitution abhält. ... |
Wenn nicht Prüderie, was ist es denn deiner Meinung nach? |
Also in meiner Welt ist es keine Prüderie, selber entscheiden zu wollen, mit wem man Sex hat. Mir ist natürlich klar, dass du es als prüde betrachtest, wenn jemand vielleicht nur an Sex mit einem eingeschränkten Teil der Bevölkerung interessiert ist. Tatsächlich ist die Sexualmoral - zumindest die konservative - vor allem darauf aus die Lust der Frauen zu marginalisieren und aus dem Fokus zu rücken. Frauen, die z.B. sich davon befreit haben und ihre Lust nicht als etwas ansehen, wofür sie sich zu schämen haben, brauchen sicher nicht eine Konstellation, in der Sexualität (nur) der Dienst am Manne ist. An einer solchen sexuellen Emanzipation bist Du aber ja gar nicht interessiert. Du möchtest nicht, dass Menschen freier und ungezwungener ihre Sexualität und Lust mit anderen ausleben können, mit denen sie das wollen. Nein, Du möchtest, dass möglichst viele Frauen Dir zur Verfügung stehen.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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matzdan registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.02.2007 Beiträge: 138
Wohnort: Berlin-Prenzlberg
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(#1889547) Verfasst am: 09.12.2013, 16:14 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | matzdan hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | ...
3.
Ein Aspekt fehlt mir hier noch ganz. Was ist eigentlich mit den Hobbyhuren? Also Frauen, die einen normalen Job haben und nebenbei, quasi als Hobby Hure spielen? Die es geil macht für Geld gefickt zu werden? Bei denen das Geld nur angenehmer Nebeneffekt ist und der Spass im Vordergrund steht? |
Oder 'ich hab' da 'ne Bekannte, die immer dann anschaffen geht, wenn sie neue Schuhe braucht...' !
Männermythen? |
"Nebenerwerbs"huren mit ansonsten geregeltem Arbeits-und Familienleben gibt es.
... |
Halbtagsbeschäftigte und Nebenerwerbstätigkeiten (welcher von beiden ist hier 'nebenerwerb'?) sind regelmäßige, Frauen, die wenn sie mal Schuhe (sic) brauchen, unregelmäßige Tätigkeiten. Wenn immer mal wieder auf solche 'Einzelschicksale' wie die von Fake beschriebenen "Hobbyhuren" oder 'ich-hab-da-ne-Bekannte' aus der Tiefe männlicher Fantasien herbeigezaubert beschrieben werden, sind das reine Mythen.
_________________ Cui bono?
Ich glaube übrigens, dass das gesamte Universum mitsamt allen unseren Erinnerungen, Theorien und Religionen vor 20 Minuten vom Gott Quitzlipochtli erschaffen wurde. Wer kann mir das Gegenteil beweisen? (Bertrand Russell)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1889548) Verfasst am: 09.12.2013, 16:16 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ....
Sollte die Arbeitsagentur bzw. die ARGE Prostitutionsjobs in ihrer Datenbank haben? |
Jede Menge - nur normalerweise keine körperlichen,
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1889549) Verfasst am: 09.12.2013, 16:17 Titel: |
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Sorry wenn ich schon wieder den Holzhammer auspacke. Aber ich halte Befürchtungen, der Staat würde Hartz-4 Bezieher in Zukunft zwangsprostituieren wenn Prostitution als normaler Beruf akzeptiert wird für ebenso paranoiden Schmarrn wie die Behauptung von Fundis, dass Gesellschaften schwul werden, wenn Homosexualität als etwas Normales gilt. Davon kann doch diese Empfindlichkeit dagegen, Prostitution als normalen Beruf anzuerkennen doch nicht ernsthaft herrühren!
Der Vergleich zur Homosexualität drängt sich übrigens auf, weil man mit dem anderen Argument, nämlich dass die Mehrzahl Prostitution als Beruf für sich selbst nicht ok fände, eben auch Homosexualität die Normalität absprechen kann. Stimmt ja in gewissem Sinne auch. Warum ich sage ich trotzdem, dass es für mich völlig normal ist wenn zwei Schwule einvernehmlich miteinander bumsen oder gehe zumindest niemandem an den Kragen der sich so äußert? Erstens, weil gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen halt immer nur in gewissem Sinne nicht normal sind, in vielerlei anderer Hinsicht allerdings schon und die Gegenbehauptung damit genauso begründbar ist. Und zweitens, weil es in einem moralischen Spannungsfeld immer auch zur Stigmatisierung von Schwulen beiträgt, wenn ich ihre sexuelle Orientierung als nicht normal bezeichne.
_________________ posted by Babyface
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1889550) Verfasst am: 09.12.2013, 16:18 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | |
Okay, mehr wollte ich gar nicht wissen. Vielen Dank. Schön übrigens, dass Du nochmal betont hast, dass es alleine die Prüderie ist, welche viele Menschen von der Prostitution abhält. ... |
Wenn nicht Prüderie, was ist es denn deiner Meinung nach? |
Als du noch jung warst und mal Geld brauchtest, hast du es in Betracht gezogen, als Stricher zu arbeiten?
Falls nein-warum?
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matzdan registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.02.2007 Beiträge: 138
Wohnort: Berlin-Prenzlberg
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(#1889551) Verfasst am: 09.12.2013, 16:21 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | matzdan hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | ... die sexuelle Selbstbestimmung erwachsener Personen durch ein generelles Prostitutionsverbot gewaltsam einzuschränken, ... |
Inwiefern würde ein Verbot der Prostitution die sexuelle Selbstbestimmung erwachsener Personen, insbesondere die der Freier, einschränken? |
Ein uneingeschränktes Recht auf sexuelle Selbstbestimmung würde bedeuten, dass jeder das Recht hat selbst darüber zu bestimmen mit wem oder was und unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen er sexuell aktiv wird. Dieses Recht findet dort eine Schranke wo z.b. die sexuelle Selbstbestimmung anderer verletzt wird. Wenn also mehr als eine Person in eine sexuelle Handlung involviert sind, müssen sich die Beteiligten gemeinsam implizit oder explizit über die Bedingungen einigen. Kommt es dabei zu sexuellen Handlungen ohne dass eine Einigung vorliegt, liegt in der Regeln ein Strafdelikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung vor - werden sich die Akteure einig, kann man eine einvernehmliche und damit selbstbestimmte sexuelle Handlung annehmen. Verbietet der Staat sexuell selbstbestimmte Handlungen ist das automatisch auch eine Einschränkung des sexuellen Selbstbestimmungsrechts aller einvernehmlich beteiligten Akteure und im Falle von Prostitution selbstverständlich auch dem von Freiern. |
Prostituierte suchen keinen Sex.
Meiner Meinung nach wird die sexuelle Selbstbestimmung durch ein Verbot von Prostitution nicht tangiert, denn sexuelle Aktivitäten werden ja nicht verboten.
_________________ Cui bono?
Ich glaube übrigens, dass das gesamte Universum mitsamt allen unseren Erinnerungen, Theorien und Religionen vor 20 Minuten vom Gott Quitzlipochtli erschaffen wurde. Wer kann mir das Gegenteil beweisen? (Bertrand Russell)
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