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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1961697) Verfasst am: 01.11.2014, 23:34 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Besteht eigentlich einigermaßen Einigkeit darüber, daß die Inhalte, speziell die weiblichen Rollen, dieser Spiele häufig sexistisch sind? Zumindest nach dem, was ich gelesen habe, kann daran kaum Zweifel bestehen. | Über welche Spiele reden wir hier? Super Mario, Zelda, Metroid, Duke Nukem Forever, Witcher-Reihe, Gothic, Lollipop Chainsaw? |
Kann ich nicht sagen, ich kenne kein einziges davon. Ich beziehe mich auf Zusammenfassungen wie diese hier:
Zitat: | In their 2005 study, Dill and Thill distinguish three major stereotypical depictions of women in gaming: (1) sexualized, (2) scantily clad, and (3) a vision of beauty.[30] The study revealed that over 80% of women in video games represented one of these depictions. |
http://en.wikipedia.org/wiki/Gender_representation_in_video_games#Depiction_of_women
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1961698) Verfasst am: 01.11.2014, 23:36 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | An dem Punkt mal zurück zu der Zockergeschichte. Besteht eigentlich einigermaßen Einigkeit darüber, daß die Inhalte, speziell die weiblichen Rollen, dieser Spiele häufig sexistisch sind? Zumindest nach dem, was ich gelesen habe, kann daran kaum Zweifel bestehen.
Um dann zu beurteilen, ob nicht nur die Inhalte, sondern die Autoren oder die Spieler massive Sexisten sind, wenn/weil sie solche Spiele genießen, müßte man vielleicht im Sinne von Hatioras Beitrag untersuchen, ob sie mehr Spaß hätten, wenn statt der sexistisch reduzierten Frauenfiguren andere vorkämen. |
Ich habe nur ihre beiden ersten Videos gesehen (Damsel is Distress) und fand sie ganz gut, auch wenn ich nicht in allem mit ihr übereinstimme. Hier ein paar meiner Überlegungen dazu, ganz roh und vielleicht als Diskussionsgrundlage:
- Ich würde stark zwischen Spielen unterscheiden, bei denen die Story im Vordergrund steht (z.B. Adventures und manchen Rollenspielen) und solchen bei denen das Gameplay im Vordergrund steht und die Geschichte das ganze nur zusammenhält (z.B. Jump-and-Run Spielen, Shootern oder auch manch anderen Rollenspielen).
- Ich gebe ihr Recht, dass insbesondere bei den meisten (allen?) LucasArts Adventuren (Monkey Island, Zak McKracken, Flight of the Amazon Queen oder Indiana Jones) der späten 80er und frühen 90er, der Protagonist männlich war. Allerdings würde ich nicht sagen, dass die Darstellung der Frauen in diesen Spielen immer sexistisch war. Elaine Marley oder die Voodoo-Hexe in Monkey Island sind ja durchaus selbstständige Charaktere, die sogar eher Guybrush helfen müssen, als dass er ihnen helfen muss. Es fällt mir aber zugegeben schwer, mir das Spiel mit einem weiblichen Guybrush Threepwood vorzustellen und zu denken, dass es trotzdem genauso gut gewesen wäre.
- Heutzutage hat sich das meines Erachtens schon ein bißchen verschoben. Das letzte Adventure, das ich spielte war "Edna bricht aus", und dort ist der Protagonist ein Mädchen, das alles andere als stereotyp weiblich ist. Ist aber auch ein deutsches Spiel, weiß nicht, ob es in den USA überhaupt erhältlich war.
- Rollenspiele oder auch Prügelspiele haben meines Erachtens meist generische Charaktere (z.B. Tekken, Baldur's Gate oder Diablo 2). Die Aufteilung in Frauen (am Beispiel Diablo 2: Amazone, Zauberin, Assassinin) und Männer (Druide, Barbar, Paladin und Totenbeschwörer) empfinde ich dort teilweise als Stereotyp (z.B. Amazone mit großem Vorbau oder Barbar mit dicken Oberarmen), teilweise eher nicht (Assassinin mit Kurzhaarschnitt). Das einzige story-zentrierte Rollenspiel, das mir gerade einfällt, bei dem man einen bestimmten Charakter spielen muss, ist Gothic (männlicher Charakter). Dazu kann ich nicht viel sagen, da es mir nicht gefiel und ich es nicht lange spielte. Bei ihren Ansichten über Zelda hat sie Recht, auch wenn ich das Spiel als nicht sonderlich Story-orientiert, sondern eher Gameplay-orientiert empfand.
- Bei den nicht-storyzentrierten Spielen der 80er und 90er hat sie schon Recht. Mario, Luigi, Joshi, Donkey Kong, Bowser, Wario usw. sind männlich und aktiv handelnd. Während die Prinzessin als einziger weiblicher Charakter eher zur Passivität verurteilt ist. Bei ein paar Spielen kann man aber auch die Prinzessin spielen (z.B. Mario Kart). Nur wie gesagt, die Story ist halt weit im Hintergrund.
- Bei heutigen Shootern sind die Charaktere halt fast immer stereotyp männlich (muskulös, gewalttätig). Sowohl die Guten als auch die Bösen, die man tötet. Terroristen sehen meist irgendwie südländisch (muslimisch?) aus. Weibliche Charaktere kommen meist nicht vor. Und ja, Lara Croft warsehr stereotyp weiblich (großer Vorbau, volle Lippen). Allerdings sollte man meiner Meinung nach, nicht nur Lara Croft, sondern das ganze sehen, Männer sind nicht weniger stereotyp.
Jetzt versuche ich das ganze noch kurz mit Filmen zu vergleichen:
- Bei manchen Genres sind die Protagonisten fast immer weiblich: z.B. Slasher-Filme (Scream, Halloween, Ich weiß was du letzten Sommer getan hast, Freitag, der 13., Nightmare) oder Märchenfilmen (Der Zauberer von Oz, Alice im Wunderland, Schneewittchen, Rotkäppchen, Die Schöne und das Biest)
- Bei anderen fast immer männlich z.B. Kriegsfilmen (Full Metal Jackett, Platoon, Apocalypse Now) oder Actionfilmen (Conan, Universal Soldier, Terminator, Spiderman, Batman)
- Dann gibt es noch Filme, bei denen es meist Protagonisten beider Geschlechter gibt, z.B. Katastrophenfilme oder Liebesfilme
Insgesamt würde ich schon sagen, dass Computerspiele, wie Filme, Comics oder Märchen auch, meist auf Archetypen zurückgreifen. Ob das jetzt wirklich sexistisch ist, schwierig.
Nehmen wir zum Beispiel Filme über den 2. Weltkrieg oder Vietnamkrieg, ja, die Protagonisten sind immer männlich, das liegt aber auch daran, dass in diesen Kriegen fast nur Männer kämpften. Sexistisch?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
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(#1961699) Verfasst am: 01.11.2014, 23:54 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Besteht eigentlich einigermaßen Einigkeit darüber, daß die Inhalte, speziell die weiblichen Rollen, dieser Spiele häufig sexistisch sind? Zumindest nach dem, was ich gelesen habe, kann daran kaum Zweifel bestehen. | Über welche Spiele reden wir hier? Super Mario, Zelda, Metroid, Duke Nukem Forever, Witcher-Reihe, Gothic, Lollipop Chainsaw? |
Kann ich nicht sagen, ich kenne kein einziges davon. |
Nicht einmal Super Mario?
Es gibt wohl kaum ein harmlosere Spieleserie. Mal abgesehen von der Gewalt gegen Schildkröten und der Verharmlosung des Drogenkonsums.
Wenn du keine Spiele kennst, kannst du auch nicht beurteilen ob sie häufig sexistisch sind.
(Super Mario war übrigens ein Beispiel von Sarkeesian.)
_________________ Trish:(
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
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(#1961702) Verfasst am: 02.11.2014, 00:09 Titel: |
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NoReply hat folgendes geschrieben: | Das einzige story-zentrierte Rollenspiel, das mir gerade einfällt, bei dem man einen bestimmten Charakter spielen muss, ist Gothic (männlicher Charakter). Dazu kann ich nicht viel sagen, da es mir nicht gefiel und ich es nicht lange spielte. |
Da hast du was verpasst.
Zitat: |
Bei ihren Ansichten über Zelda hat sie Recht, auch wenn ich das Spiel als nicht sonderlich Story-orientiert, sondern eher Gameplay-orientiert empfand. |
Gerade in der Zelda-Reihe hat Zelda in den letzten Jahren eine immer aktiver Rolle eingenommen, sie greift unter anderen in die Endkämpfe ein. Als Tetra ist sie übrigens ganz schön draufgängerisch. Und als Piratenchefin alles andere als eine typische Prinzessin.
Aber bereits in OoT hat sie als Shiek ein starkes alter Ego.
_________________ Trish:(
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1961708) Verfasst am: 02.11.2014, 00:54 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | NoReply hat folgendes geschrieben: | Das einzige story-zentrierte Rollenspiel, das mir gerade einfällt, bei dem man einen bestimmten Charakter spielen muss, ist Gothic (männlicher Charakter). Dazu kann ich nicht viel sagen, da es mir nicht gefiel und ich es nicht lange spielte. |
Da hast du was verpasst. |
Das habe ich schon öfters gehört, aber irgendwie war es nichts für mich.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Bei ihren Ansichten über Zelda hat sie Recht, auch wenn ich das Spiel als nicht sonderlich Story-orientiert, sondern eher Gameplay-orientiert empfand. |
Gerade in der Zelda-Reihe hat Zelda in den letzten Jahren eine immer aktiver Rolle eingenommen, sie greift unter anderen in die Endkämpfe ein. Als Tetra ist sie übrigens ganz schön draufgängerisch. Und als Piratenchefin alles andere als eine typische Prinzessin.
Aber bereits in OoT hat sie als Shiek ein starkes alter Ego. |
Mein Fehler, ich meinte nur den ersten Teil, die anderen habe ich nicht gespielt.
Quote repariert - astarte
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
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(#1961711) Verfasst am: 02.11.2014, 01:04 Titel: |
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NoReply hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Bei ihren Ansichten über Zelda hat sie Recht, auch wenn ich das Spiel als nicht sonderlich Story-orientiert, sondern eher Gameplay-orientiert empfand. |
Gerade in der Zelda-Reihe hat Zelda in den letzten Jahren eine immer aktiver Rolle eingenommen, sie greift unter anderen in die Endkämpfe ein. Als Tetra ist sie übrigens ganz schön draufgängerisch. Und als Piratenchefin alles andere als eine typische Prinzessin.
Aber bereits in OoT hat sie als Shiek ein starkes alter Ego. |
Mein Fehler, ich meinte nur den ersten Teil, die anderen habe ich nicht gespielt. |
Auf den NES?
Wenn du keine anderen Zelda kennst, hast übrigens auch sehr viel verpasst.
Besonders empfehlenswert ist natürlich Ocarina of Time, aber eigentlich sind alle sehr gut.
P.S.:Sarkeesian erwähnt übrigens auch die von mir genannten Punkte.
_________________ Trish:(
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1961716) Verfasst am: 02.11.2014, 01:22 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | NoReply hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Bei ihren Ansichten über Zelda hat sie Recht, auch wenn ich das Spiel als nicht sonderlich Story-orientiert, sondern eher Gameplay-orientiert empfand. |
Gerade in der Zelda-Reihe hat Zelda in den letzten Jahren eine immer aktiver Rolle eingenommen, sie greift unter anderen in die Endkämpfe ein. Als Tetra ist sie übrigens ganz schön draufgängerisch. Und als Piratenchefin alles andere als eine typische Prinzessin.
Aber bereits in OoT hat sie als Shiek ein starkes alter Ego. |
Mein Fehler, ich meinte nur den ersten Teil, die anderen habe ich nicht gespielt. |
Auf den NES?
Wenn du keine anderen Zelda kennst, hast übrigens auch sehr viel verpasst.
Besonders empfehlenswert ist natürlich Ocarina of Time, aber eigentlich sind alle sehr gut. |
Ups, gerade noch mal auf Wikipedia geguckt, ich meinte Link's Awakening auf dem Gameboy. Dachte immer das wäre das Erste.
EDIT: Oder war es A link to the past? Ich bin mir nicht sicher.
Wolf hat folgendes geschrieben: | P.S.:Sarkeesian erwähnt übrigens auch die von mir genannten Punkte. |
Ja, allerdings sagt, dass sie sich immer wenn sie zu Zelda wird, sofort gefangen genommen wird. Das kann ich nicht beurteilen.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1961730) Verfasst am: 02.11.2014, 02:14 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Nicht einmal Super Mario? Es gibt wohl kaum ein harmlosere Spieleserie. |
Ha ha.
Game Theory: Why Mario is Mental Pt. 1
Game Theory: Why Mario is Mental Pt. 2
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 02.11.2014, 10:01, insgesamt einmal bearbeitet |
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1961746) Verfasst am: 02.11.2014, 09:59 Titel: |
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@NoReply: Danke erstmal für die ausführliche Einordnung aus Deiner Sicht. Viel kann ich nicht dazu sagen, da ich die Spiele nicht kenne.
Deine angedeutete Begründung der Rollenklischees durch Ableitung von "Archetypen" mag durchaus einen wahren Kern haben, macht es mE aber nicht besser. Auch Rassismus etwa begleitet uns entwicklungsgeschichtlich schon sehr lang und hat biologische Spuren hinterlassen.
Daß Männer zuweilen ebenso stereotyp dargestellt werden, ist mE kein gutes Argument, denn es kommt darauf an, worin diese Stereotypen bestehen. Ein Terminator, Westernheld oder James Bond sind zwar stereotyp, teilweise bis zur Unerträglichkeit, aber dienen doch intellektuell einfacheren Gemütern als heldenhafte Identifikationsfigur. Eine mehr oder weniger passive Damsel in Distress dagegen, die z.B. vom Terminator gerettet oder von Bond gerettet und vernascht wird, ist kaum eine geeignete Identifikationsfigur. Oder zumindest nur eine untergeordneten Ranges.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1961747) Verfasst am: 02.11.2014, 10:05 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Eine mehr oder weniger passive Damsel in Distress dagegen, die z.B. vom Terminator gerettet oder von Bond gerettet und vernascht wird, ist kaum eine geeignete Identifikationsfigur. |
Wo du gerade Terminator sagst: Gerade Sarah Connor ist zumindest ab dem zweiten Film kein Beispiel für eine bloß passive Damsel in Distress.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
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(#1961749) Verfasst am: 02.11.2014, 10:51 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Deine angedeutete Begründung der Rollenklischees durch Ableitung von "Archetypen" mag durchaus einen wahren Kern haben, macht es mE aber nicht besser. Auch Rassismus etwa begleitet uns entwicklungsgeschichtlich schon sehr lang und hat biologische Spuren hinterlassen.
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Die Rettung eines Mädchens/Prinzessin hat aber eine andere Qualität, als die eines rassistischen Klischee.
Erfolgreiche Spielereihen erzählen oftmals immer wieder die selbe Geschichte neu verpackt.
(Ein Grund für ihren Erfolg.) Das Geschlecht eines wiederkehrenden Helden lässt sich nicht so einfach ändern. Bei Spielreihen die größeren Wert auf die Geschichte legen, wie etwa Zelda, ist aber der Trend zu beobachten, dass die "Jungfrau in Nöten" eine aktivere Rolle einnimmt.
Es gibt auch zahlreiche Spiele mit weiblichen Protagonisten:
Metroid (Samus Aran), Beyond Good & Evil (Jade), Resident Evil GC (Jill), Tomb Raider (Lara), Child of Light (Aurora).
Übrigens: Obwohl ich kein kleines Mädchen bin, fällt es mir nicht schwer von Child of Light in den Bann gezogen zu werden.
Zitat: |
Ein Terminator, Westernheld oder James Bond sind zwar stereotyp, teilweise bis zur Unerträglichkeit, aber dienen doch intellektuell einfacheren Gemütern als heldenhafte Identifikationsfigur. | Zitat: |
Eine mehr oder weniger passive Damsel in Distress dagegen, die z.B. vom Terminator gerettet oder von Bond gerettet und vernascht wird, ist kaum eine geeignete Identifikationsfigur. Oder zumindest nur eine untergeordneten Ranges. |
Zu Terminator siehe Tarvocs Anmerkungen.
Die Rolle der Bond-Girls hat sich seit den 90ern bereits gewandelt.
_________________ Trish:(
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
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(#1961756) Verfasst am: 02.11.2014, 12:03 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Deine angedeutete Begründung der Rollenklischees durch Ableitung von "Archetypen" mag durchaus einen wahren Kern haben, macht es mE aber nicht besser. Auch Rassismus etwa begleitet uns entwicklungsgeschichtlich schon sehr lang und hat biologische Spuren hinterlassen. | Die Rettung eines Mädchens/Prinzessin hat aber eine andere Qualität, als die eines rassistischen Klischee. |
Soo anders ist das nun auch wieder nicht - Mädchen als Beute und Fremde als Gefahr ... aber selbst wenn, dann wäre das eben ein Grund, genauer hnzusehen, und damit der Verweis auf "Stereotypen aus Archetypen" kein Argument.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Erfolgreiche Spielereihen erzählen oftmals immer wieder die selbe Geschichte neu verpackt. (Ein Grund für ihren Erfolg.) |
Ja, ähnlich wie bei Spielfilmen und Romanen.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Das Geschlecht eines wiederkehrenden Helden lässt sich nicht so einfach ändern. |
Ja, Stereotypen sind hartnäckig.
Wolf hat folgendes geschrieben: | ... ist aber der Trend zu beobachten, dass die "Jungfrau in Nöten" eine aktivere Rolle einnimmt. |
Umso besser, wenn es da einen Trend gibt. Den gibt es aber gerade aufgrund der Emanzipation von den Rollenklischees, aufgrund der Bewußtwerdung von Mädchen, sich mit der Jungfrau in Nöten im Spiel und im Leben nicht abspeisen zu lassen, aufgrund auch von Aktivisten, die sexistische Klischees öffentlich anprangern.
Wolf hat folgendes geschrieben: | ... Tomb Raider (Lara) |
Bei der ist das Passivitätsklischee in der Tat überwunden, was mE sehr positiv zu bewerten ist. Leider blieb noch ein sehr starkes sexuelles Klischee übrig in Form überdimensionierter weiblicher Attribute, das wohl dem Pinup-Markt unter männlichen Heranwachsenden geschuldet ist.
Übrigens ist bei Lara Croft, soweit ich das beurteilen kann, noch ein anderes Klischee zu bewundern, das mal nichts mit Sexismus zu tun hat: das des "einsamen Aufräumers": keine moralische Hinterfragung des Tötens unzähliger Menschen, gepaart mit wenig sozialen Kontakten - im Prinzip eine pubertäre Ermächtigungsphantasie.
Wolf hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Ein Terminator, Westernheld oder James Bond sind zwar stereotyp, teilweise bis zur Unerträglichkeit, aber dienen doch intellektuell einfacheren Gemütern als heldenhafte Identifikationsfigur. |  |
War nicht persönlich gemeint.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Zu Terminator siehe Tarvocs Anmerkungen. |
Ich hatte die weibliche Rolle vor allem als schutzbedürftige Gejagte und auserwählte Helden-Austrägerin (Muttergottes) in Erinnerung, habe aber gerade nochmal nachgelesen, daß sie tatsächlich auch "stark und intelligent" sein soll.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Die Rolle der Bond-Girls hat sich seit den 90ern bereits gewandelt. |
Wann gibt's denn den ersten weiblichen Bond?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
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(#1961769) Verfasst am: 02.11.2014, 13:56 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: |
Soo anders ist das nun auch wieder nicht - Mädchen als Beute und Fremde als Gefahr ... aber selbst wenn, dann wäre das eben ein Grund, genauer hnzusehen, und damit der Verweis auf "Stereotypen aus Archetypen" kein Argument.
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Da du keine der Spiele kennst, und die Umsetzung dieses Konzeptes, spreche ich dir Fähigkeit ab, dies beurteilen zu können. Zitat: |
Wolf hat folgendes geschrieben: | Das Geschlecht eines wiederkehrenden Helden lässt sich nicht so einfach ändern. |
Ja, Stereotypen sind hartnäckig.
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Nein, das geht am Punkt vorbei. Ein wiederkehrender Held kann seine Identität von Spiel zu Spiel nicht völlig wechseln. Es braucht eine gewisse Kontinuität. Ein Geschlecht-wechselnder Held wird nicht wiedererkannt.
Spielreihen ohne wiederkehrender Helden bieten öfters die Möglichkeit das Geschlecht frei zu wählen. Zitat: |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ... ist aber der Trend zu beobachten, dass die "Jungfrau in Nöten" eine aktivere Rolle einnimmt. |
Umso besser, wenn es da einen Trend gibt. Den gibt es aber gerade aufgrund der Emanzipation von den Rollenklischees, aufgrund der Bewußtwerdung von Mädchen, sich mit der Jungfrau in Nöten im Spiel und im Leben nicht abspeisen zu lassen, aufgrund auch von Aktivisten, die sexistische Klischees öffentlich anprangern.
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Mit dem gesellschaftlichen Wandel des Bildes der Frau und der Gewinnung von weiblichen Spielen hat es sicher zu tun. Mit Aktivisten, wie Sarkeesian, hat dies nichts zu tun.
Zitat: |
Übrigens ist bei Lara Croft, soweit ich das beurteilen kann, noch ein anderes Klischee zu bewundern, das mal nichts mit Sexismus zu tun hat: das des "einsamen Aufräumers": keine moralische Hinterfragung des Tötens unzähliger Menschen, gepaart mit wenig sozialen Kontakten - im Prinzip eine pubertäre Ermächtigungsphantasie.
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Solche Sachen machen eben Spaß, auch nach der Pubertät. Es gibt auch einige wenige Spiele, die das Töten hinterfragen und/oder gewaltfreie Alternativen anbieten.
Zitat: |
Wolf hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Ein Terminator, Westernheld oder James Bond sind zwar stereotyp, teilweise bis zur Unerträglichkeit, aber dienen doch intellektuell einfacheren Gemütern als heldenhafte Identifikationsfigur. |  |
War nicht persönlich gemeint.
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Ich weiß. Allerdings hegst du bei Filmen und Spielen eine Menge Vorurteile. Auch gegenüber den Zuschauer. Man kann sowohl einfach gestrickte Geschichte mit einem archetypische Helden, als auch komplexe Geschichten mit gebrochenen Charakteren gut finden. Zitat: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Die Rolle der Bond-Girls hat sich seit den 90ern bereits gewandelt. |
Wann gibt's denn den ersten weiblichen Bond? |
James Bond wird immer männlich bleiben.
Ansonsten es gab bereits mehrere weibliche Agenten, auch wenn bisher keine eine so erfolgreiche Reihe wie Bond geschafft hat.
Vielleicht schafft es Modesty Baise in den nächsten Jahren zu einer erfolgreichen Filmreihe.
Erfolgreiche Action-Heldinnen gibt es in Filmen aber spätestens seit 79. Dank Scott und Weaver.
_________________ Trish:(
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1961783) Verfasst am: 02.11.2014, 17:27 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | NoReply hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | NoReply hat folgendes geschrieben: | Das Mobben und Bedrohen scheiße ist, streitet wohl niemand ab, aber es ist nicht sexistisch. |
Diesbezüglich ist es aber eben auch ein relevantes Faktum, dass die Frau wegen feministischer und sexismuskritischer Beiträge gemobbt und bedroht wird, deren Inhalte den Mobbern und Bedrohern offenbar nicht passen. |
Und wenn wir uns jetzt mal vorstellen, dass ein Mann diese Beiträge geschrieben hätte und dafür gemobbt worden wäre, wäre es dann Sexismus? |
Es ist Sexismus, dass das bei Frauen eben drastisch passiert und bei Männern nicht. Das ist doch genau einer der Punkte! |
Das stimmt nicht, dass das Männern nicht passiert.
Die Massenmedien nehmen solche Sachen wie:
http://www.avoiceformen.com/wp-content/uploads/sites/2/2014/05/AVFM-Security-Letter-REDACTED.pdf
nicht zur Kenntnis.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1961817) Verfasst am: 02.11.2014, 20:28 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | ... wäre das eben ein Grund, genauer hinzusehen, und damit der Verweis auf "Stereotypen aus Archetypen" kein Argument. | Da du keine der Spiele kennst, und die Umsetzung dieses Konzeptes, spreche ich dir Fähigkeit ab, dies beurteilen zu können. |
Hmm? Na gut, vielleicht können wir uns ja darauf einigen, daß das Argument "Stereotypen sind OK, wenn sie Archetypen entspringen" falsch ist. Falls das jemand suggerieren wollte.
Wolf hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | ... keine moralische Hinterfragung des Tötens unzähliger Menschen, gepaart mit wenig sozialen Kontakten - im Prinzip eine pubertäre Ermächtigungsphantasie. | Solche Sachen machen eben Spaß, auch nach der Pubertät. |
Ich frage mich da allerdings schon, wie jemand tickt, dem sowas als Erwachsenem Spaß macht. Für mich - das ist jetzt sehr provokativ - ist das jemand, der sich nicht mächtig genug fühlt und seine Auslöschungs- und Mordgelüste virtuell auslebt. Auch wenn er sich vielleicht im RL durchaus im Griff hat.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Es gibt auch einige wenige Spiele, die das Töten hinterfragen und/oder gewaltfreie Alternativen anbieten. |
Solch ungewöhnliche Spiele sind sicher in der Gamerszene äußerst beliebt.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Allerdings hegst du bei Filmen und Spielen eine Menge Vorurteile. Auch gegenüber den Zuschauer. |
Mag sein. Immerhin bin ich aber gegen Verbote (außer bei hetzerischen Inhalten).
Wolf hat folgendes geschrieben: | James Bond wird immer männlich bleiben. |
Jo, das denke ich auch. Aber vielleicht ändert sich die Definition von "männlich"? Vielleicht ein James Bond mit Erziehungsurlaub? Mit Lizenz zum Windelnwechseln? Oder ein schwuler?
Wolf hat folgendes geschrieben: | Ansonsten es gab bereits mehrere weibliche Agenten, auch wenn bisher keine eine so erfolgreiche Reihe wie Bond geschafft hat. |
Laß mich raten: Verhalten sich wie Männer, haben aber Wespentaille und ordentlich Holz vor der Hüttn?
Ach, noch zu Lara Croft: Irgendwo habe ich gelesen, der ursprüngliche Grund, eine weibliche Figur zu wählen, sei gewesen, daß man vermeiden wollte, daß die Plagiate bei der Figur Indiana-Jones allzu deutlich hervortreten. Bin aber nicht sicher, ob das stimmt.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1961822) Verfasst am: 02.11.2014, 20:42 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Deine angedeutete Begründung der Rollenklischees durch Ableitung von "Archetypen" mag durchaus einen wahren Kern haben, macht es mE aber nicht besser. |
Schwierig, stellt sich natürlich auch die Frage, ob solche sexistischen Stereotypen Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.
step hat folgendes geschrieben: | Auch Rassismus etwa begleitet uns entwicklungsgeschichtlich schon sehr lang und hat biologische Spuren hinterlassen. |
Wobei dieser Rassismus in Filmen und Büchern teilweise aber auch zunächst propagiert wird, nur um ihn hinterher zu hinterfragen (wenn vielleicht auch nicht immer von Anfang an geplant).
Beispiele:
- In Raumschiff Enterprise wurden die Klingonen anfangs nur negativ und als das pure Böse dargestellt. Später wandelten sie sich zu einem der wichtigsten Verbündeten der Föderation und ihre Kultur wurde zunehmend ausdifferenziert und komplexer, so dass sie eher etwas tragisches bekamen. Ähnlich mit Cardassianern oder Borg.
- Ähnlich erging es den Orks in Fantasyspielen und -literatur. Anfangs dummes, von Geburt an böses, Schwertfutter (z.B. Herr der Ringe), werden sie heute in Büchern oder Spielen zunehmend als menschliche kulturschaffende Wesen dargestellt und manche sind echte Charaktere (z.B. haben sie sich in "Das schwarze Auge" stark gewandelt)
- Bei dem Roman "I am legend" ist der Mensch anfangs der Gute und die Zombies die Bösen, vor denen er Angst hat. Clou des Romans ist es dann am Schluss die Perspektive genau umzudrehen und zu zeigen, dass die Zombies vor ihm genau soviel Angst hat, wie er vor ihnen, da er massenhaft Zombies tötet. (Weiß nicht, ob das im Film so deutlich wird, habe ich nicht gesehen)
- Ähnlich mit den Bugs im Film Starship Troopers, wo die Menschen ja nach manchen Interpretationen auch die eigentlichen Aggressoren sein sollen und die Bugs, die Friedlichen.
Natürlich sollte man so etwas immer reflektieren. Bei Starship Troopers zum Beispiel kommt man anfangs vielleicht gar nicht darauf, den Film aus der anderen Perspektive zu sehen. So gesehen können Spiele oder Filme auf einfache Gemüter vielleicht negativ wirken, aber auf Leute, die sie reflektieren, sogar positiv.
step hat folgendes geschrieben: | Eine mehr oder weniger passive Damsel in Distress dagegen, die z.B. vom Terminator gerettet oder von Bond gerettet und vernascht wird, ist kaum eine geeignete Identifikationsfigur. Oder zumindest nur eine untergeordneten Ranges. |
Ist teilweise ja aber auch umgekehrt. Zum Beispiel in den Bond Filmen Goldfinger (wo Bond fast gar nix tut, und das Bondgirl die ganze Arbeit erledigt) oder Im Angesicht des Todes (wo sich Grace Jones am Schluss opfert um die Welt zu retten). Oder bekanntestes Beispiel vielleicht Hänsel und Gretel.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1961830) Verfasst am: 02.11.2014, 20:58 Titel: |
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NoReply hat folgendes geschrieben: | Oder bekanntestes Beispiel vielleicht Hänsel und Gretel. |
Gutes Beispiel. Überhaupt Geschichten von älteren Schwestern mit Verantwortung - so etwas kam ja vor sogar in der patriarchalische Realität der Altvorderen. Auch Königinnen waren zuweilen unausweichlich und stark, und wurden zu Heldinnenmythen.
Jetzt kommen wir aber sehr weit ab - ich denke niemand leugnet, daß es immer auch einige weibliche Helden gab.
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1961831) Verfasst am: 02.11.2014, 21:02 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Übrigens: Obwohl ich kein kleines Mädchen bin, fällt es mir nicht schwer von Child of Light in den Bann gezogen zu werden. |
Sehe ich tendenziell auch so. Wobei ich mir, bei manchen Geschichten, das Geschlecht nicht einfach umdenken kann: Monkey Island hätte meines Erachtens nicht so gut funktioniert, wenn Guybrush einfach eine Frau wäre und Elaine ein Mann. Wichtig an den Spielen ist ja auch der Humor, der teilweise auf Guybrush's Großmauligkeit und Tollpatschigkeit basiert, ob das bei einer Frau wirklich funktioniert hätte?
Schneewittchen, Rotkäppchen oder Dornröschen könnte ich mir auch schlecht als Männer vorstellen.
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1961832) Verfasst am: 02.11.2014, 21:07 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Ich frage mich da allerdings schon, wie jemand tickt, dem sowas als Erwachsenem Spaß macht. Für mich - das ist jetzt sehr provokativ - ist das jemand, der sich nicht mächtig genug fühlt und seine Auslöschungs- und Mordgelüste virtuell auslebt. Auch wenn er sich vielleicht im RL durchaus im Griff hat. |
Bei vielen Filmen und Geschichten sterben doch Menschen und die meisten Spiele sind mehr oder weniger abstrakt Kampf- oder Kriegssimulationen (von Schach über GO bis Laserdome/Paintball oder auch Fussball). Beurteilst du das alles so negativ?
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1961833) Verfasst am: 02.11.2014, 21:10 Titel: |
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NoReply hat folgendes geschrieben: |
Schneewittchen, Rotkäppchen oder Dornröschen könnte ich mir auch schlecht als Männer vorstellen. |
Aschenputtel gabs mal in männlich... https://de.wikipedia.org/wiki/Aschenbl%C3%B6del
_________________ Tja
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1961835) Verfasst am: 02.11.2014, 21:17 Titel: |
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NoReply hat folgendes geschrieben: | Schneewittchen, Rotkäppchen oder Dornröschen könnte ich mir auch schlecht als Männer vorstellen. |
Ich auch nicht, dazu sind die Rollen zu sehr mit weiblichen Rollenklischees behaftet. Schneewittchen etwa macht den Haushalt für die Zwerge, stirbt beinah an ihrer Eitelkeit und wird vom Jäger (oder Prinz?) gerettet (keine Garantie, daß das stimmt ...).
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1961838) Verfasst am: 02.11.2014, 21:31 Titel: |
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NoReply hat folgendes geschrieben: | Bei vielen Filmen und Geschichten sterben doch Menschen und die meisten Spiele sind mehr oder weniger abstrakt Kampf- oder Kriegssimulationen (von Schach über GO bis Laserdome/Paintball oder auch Fussball). Beurteilst du das alles so negativ? |
Nein, da stufe ich stark ab, unter anderem:
- wie abstrakt sind die Wesen? Ein Bauer im Schach ist schon sehr abstrakt. Beim Fußball werden Fouls bestraft.
- wie sehr steht das Massenmorden im Mittelpunkt?
- ist der Killer die Identifikationsgestalt?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1961839) Verfasst am: 02.11.2014, 21:33 Titel: |
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Kannte ich nicht, aber ich habe mir auf youtube mal ein paar Ausschnitte angeschaut. Funktioniert nicht wirklich, oder?
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1961840) Verfasst am: 02.11.2014, 22:00 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | NoReply hat folgendes geschrieben: | Bei vielen Filmen und Geschichten sterben doch Menschen und die meisten Spiele sind mehr oder weniger abstrakt Kampf- oder Kriegssimulationen (von Schach über GO bis Laserdome/Paintball oder auch Fussball). Beurteilst du das alles so negativ? |
Nein, da stufe ich stark ab, unter anderem:
- wie abstrakt sind die Wesen? Ein Bauer im Schach ist schon sehr abstrakt. Beim Fußball werden Fouls bestraft.
- wie sehr steht das Massenmorden im Mittelpunkt?
- ist der Killer die Identifikationsgestalt? |
Es ist wohl schwierig die Faszination solcher Spiele jemandem zu erklären, der damit überhaupt nichts anfangen kann. Aber Auslöschungs- oder Mordgelüste hatte ich, als ich solche Spiele noch spielte, eigentlich nie. Bei Ego-Shootern, die am umstrittensten sind, war es eher das Verstecken und Zielen, oder auch das unheimliche Gefühl, ob gleich hinter der Ecke ein Gegner auftaucht oder sich irgendwo versteckt. Bei Strategiespielen war es eher das Basis aufbauen und Kämpfe planen. Der Abstraktionsgrad war für mich unerheblich: ich spielte genau so gern Spiele mit Aliens oder Fantasywesen oder Menschen. Die Grafik sollte natürlich schon schön sein, wobei Spieltiefe, Funktionalität und Übersichtlichkeit aber im Vordergrund standen.
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1961843) Verfasst am: 02.11.2014, 22:15 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | NoReply hat folgendes geschrieben: | Oder bekanntestes Beispiel vielleicht Hänsel und Gretel. |
Gutes Beispiel. Überhaupt Geschichten von älteren Schwestern mit Verantwortung - so etwas kam ja vor sogar in der patriarchalische Realität der Altvorderen. Auch Königinnen waren zuweilen unausweichlich und stark, und wurden zu Heldinnenmythen.
Jetzt kommen wir aber sehr weit ab - ich denke niemand leugnet, daß es immer auch einige weibliche Helden gab. |
Sogar bei den ganz ganz Altvorderen; Stichwort Rebecka, Ruth, Judith, Maria Magdalena; Penelope; Yppolite. Wenn man weiter sucht findet man garantiert noch mehr beispiele. Es ist einfach trivialisierende Albernheit, anzunehmen, die Vertreter patriarchalischer Strukturen würden die Existenz von klugen und starken Frauen verleugnen.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1961844) Verfasst am: 02.11.2014, 22:18 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | NoReply hat folgendes geschrieben: | Schneewittchen, Rotkäppchen oder Dornröschen könnte ich mir auch schlecht als Männer vorstellen. |
Ich auch nicht, dazu sind die Rollen zu sehr mit weiblichen Rollenklischees behaftet. Schneewittchen etwa macht den Haushalt für die Zwerge, stirbt beinah an ihrer Eitelkeit und wird vom Jäger (oder Prinz?) gerettet (keine Garantie, daß das stimmt ...). |
Nein, das stimmt gerade nicht, Schneewitchens Verhängnis liegt gerade nicht in den Geschenken, die weiblichen, adoleszenten Gegenständen entspringen (Kamm, Schnürriehmen) sondern einem, in dem eine gewisse kindliche Unschuld liegt (Apfel, a.A. im Apfel ein Symbol erwachender Sexualität zu sehen, durchaus gut vertretbar). Der Prinz wie auch der Jäger sind eher passive Charaktere und die Zwerge fast geschlechtslos (siehe hierzu Bruno Bettelheim).
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1961845) Verfasst am: 02.11.2014, 22:20 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: |
- ist der Killer die Identifikationsgestalt? | Ein primitiver Killer als Identifikationsfigur ist geradezu eine aussterbende Spezies, und wenn überhaupt richtet sich die Gewalt eher gegen Aliens, Zombies u.Ä.; gerade bei Millitärsimulationen geht der Hang in den letzten Jahren in Richtung Realismus, was direkte Gewalt oft zu einer eher fatalen Strategie macht. Und nein, diese Spiele fristen keine Randexistenz. Und auch bei Filmen wären derart unironische Brachialfiguren, wie sie in den 80er z.B. von Schwarzenegger und Stallone verkörpert wurden, eher undenkbar.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1961847) Verfasst am: 02.11.2014, 22:54 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | ... Apfel, a.A. im Apfel ein Symbol erwachender Sexualität zu sehen, durchaus gut vertretbar ... |
Gibt ess eigentlich auch Geschichten, wo einem jungen Mann ein Symbol erwachender Sexualität zum Verhängnis wird?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1961849) Verfasst am: 02.11.2014, 23:00 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: | ... Apfel, a.A. im Apfel ein Symbol erwachender Sexualität zu sehen, durchaus gut vertretbar ... |
Gibt ess eigentlich auch Geschichten, wo einem jungen Mann ein Symbol erwachender Sexualität zum Verhängnis wird? |
Ich wüsste keine; in Tischlein deck dich wird durch den Knüppel, der als eine Art Phallussymbol gilt, ja geradezu das Gegenteil dargestellt; ironisiert derartiges höchstens im Märchen von einem der Auszog das Fürchten zu lernen. Männer scheitern - und dies auch eher in Sagen als Märchen - eher an Geld und Machtgier.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1961854) Verfasst am: 02.11.2014, 23:13 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | ... geht der Hang in den letzten Jahren in Richtung Realismus, was direkte Gewalt oft zu einer eher fatalen Strategie macht. ... |
Na, das klingt doch wie ein Hoffnungsschimmer. Krieg ist ja auch heute nicht mehr nur ein Spiel für Männer.
Obwohl, "weniger direkte Gewalt", ist damit sowas wie das Steuern todbringender Drohnen?
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