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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2011491) Verfasst am: 17.07.2015, 23:12 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.
Vor ca. 15 Jahren erstritt eine an Lungenkrebs erkrankte Beschaeftigte der gastronomischen Industrie, die nachweislich selbst nie geraucht hat, vor Gericht, dass ihre Krebserkrankung auf den Zigarettenrauch in den Kneipen, in denen sie gearbeitet hat, zurueckzufuehren sei und somit als Berufskrankheit anzuerkennen ist. Dies hatte zur Folge, dass die Pflichtversicherung gegen Arbeitsunfaelle und Berufskrankheiten, die jeder Arbeitgeber fuer seine Beschaeftigten abschliessen muss, richtig viel Geld ausspucken musste und setzte einen Praezedenzfall, der in Zukunft noch viel teurer kommen kann. Da Versicherungen in der Regel nicht auf solchen Kosten und Risiken sitzen bleiben, sondern ueber Versicherungspraemienerhoehungen souveraen an ihre Kundschaft weiterreichen, vervielfachten sich die diesbezueglichen Arbeitskosten fuer jeden Arbeitgeber, der Arbeitnehmer in geschlossenen Raeumen beschaeftigte, in denen geraucht wird. Die zusaetzliche Belastung waere in vielen Faellen sogar existenzbedrohend fuer die Arbeitgeber. Die reagierten dementsprechend sofort dadurch, dass vom Grossraumbueros bis hin zur Striptaesebar, ueberall wo Menschen in geschlossenen Raeumen abhaengig beschaeftigt werden, die Rauchverbotsschilder wie von selbst an die Waende flogen, weil die Arbeitgeber so die saftige Praemienerhoehung vermeiden konnten. Ist ja auch klar, wo am Arbeitsplatz niemand raucht, kann auch kein Lungenkrebs durch Passivrauchen als "Berufskrankheit" entstehen.
Sofort wurde die Debatte ueber ein staatliches Rauchverbot in Gaststaetten in BC beendet, weil sie ueberfluessig geworden war.
Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. |
Der Weg ist in Ordnung.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2011492) Verfasst am: 17.07.2015, 23:12 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. | es gibt doch aber genau diese gesetze: der arbeitgeber muss dafür sorgen, dass es einen rauchfreien arbeitsplatz gibt. ist also in einem büro/oder ähnlich auch nur ein nichtraucher, muss der arbeitgeber dafür sorgen, das dort nicht geraucht wird.
und weil das so ist, haben die meisten arbeitgeber eh' ein rauchverbot am arbeitsplatz eingeführt. |
Eben!
Und dieser Arbeitsplatz kann auch die Kneipe um die Ecke sein. Wer dieser Verantwortung nicht durch ein Rauchverbot nachkommt, der muss ihr halt durch eine entsprechende Versicherung nachkommen, die fuer die Folgen der Passivraucherei aufkommt und entsprechend hohe Praemien verlangt, die kaum ein Arbeitgeber zahlen kann oder will. Problem geloest.
_________________ Defund the gender police!!
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#2011495) Verfasst am: 17.07.2015, 23:26 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. | es gibt doch aber genau diese gesetze: der arbeitgeber muss dafür sorgen, dass es einen rauchfreien arbeitsplatz gibt. ist also in einem büro/oder ähnlich auch nur ein nichtraucher, muss der arbeitgeber dafür sorgen, das dort nicht geraucht wird.
und weil das so ist, haben die meisten arbeitgeber eh' ein rauchverbot am arbeitsplatz eingeführt. |
Eben!
Und dieser Arbeitsplatz kann auch die Kneipe um die Ecke sein. Wer dieser Verantwortung nicht durch ein Rauchverbot nachkommt, der muss ihr halt durch eine entsprechende Versicherung nachkommen, die fuer die Folgen der Passivraucherei aufkommt und entsprechend hohe Praemien verlangt, die kaum ein Arbeitgeber zahlen kann oder will. Problem geloest. |
Der Arbeitgeber kann aber auch wie allgemein üblich seine Mehrkosten auf seine Produkte umlegen. Wenn sich also genug Raucher finden, welche diese Mehrkosten beszahlen ist doch auch wieder in Ordnung.
Ich ware durchaus bereit hier etwas mehr für mein Bier auszugeben, wenn ich in der Kneipe wieder rauchen darf.
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#2011496) Verfasst am: 17.07.2015, 23:27 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. | es gibt doch aber genau diese gesetze: der arbeitgeber muss dafür sorgen, dass es einen rauchfreien arbeitsplatz gibt. ist also in einem büro/oder ähnlich auch nur ein nichtraucher, muss der arbeitgeber dafür sorgen, das dort nicht geraucht wird.
und weil das so ist, haben die meisten arbeitgeber eh' ein rauchverbot am arbeitsplatz eingeführt. |
Eben!
Und dieser Arbeitsplatz kann auch die Kneipe um die Ecke sein. Wer dieser Verantwortung nicht durch ein Rauchverbot nachkommt, der muss ihr halt durch eine entsprechende Versicherung nachkommen, die fuer die Folgen der Passivraucherei aufkommt und entsprechend hohe Praemien verlangt, die kaum ein Arbeitgeber zahlen kann oder will. Problem geloest. |
Der Arbeitgeber kann aber auch wie allgemein üblich seine Mehrkosten auf seine Produkte umlegen. Wenn sich also genug Raucher finden, welche diese Mehrkosten beszahlen ist doch auch wieder in Ordnung.
Ich ware durchaus bereit hier etwas mehr für mein Bier auszugeben, wenn ich in der Kneipe wieder rauchen darf. |
Ich wäre durchaus bereit, dir das Bier über den Kopf zu schütten, wenn es soweit käme...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2011498) Verfasst am: 17.07.2015, 23:31 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. | es gibt doch aber genau diese gesetze: der arbeitgeber muss dafür sorgen, dass es einen rauchfreien arbeitsplatz gibt. ist also in einem büro/oder ähnlich auch nur ein nichtraucher, muss der arbeitgeber dafür sorgen, das dort nicht geraucht wird.
und weil das so ist, haben die meisten arbeitgeber eh' ein rauchverbot am arbeitsplatz eingeführt. |
Eben!
Und dieser Arbeitsplatz kann auch die Kneipe um die Ecke sein. Wer dieser Verantwortung nicht durch ein Rauchverbot nachkommt, der muss ihr halt durch eine entsprechende Versicherung nachkommen, die fuer die Folgen der Passivraucherei aufkommt und entsprechend hohe Praemien verlangt, die kaum ein Arbeitgeber zahlen kann oder will. Problem geloest. |
Der Arbeitgeber kann aber auch wie allgemein üblich seine Mehrkosten auf seine Produkte umlegen. Wenn sich also genug Raucher finden, welche diese Mehrkosten beszahlen ist doch auch wieder in Ordnung.
Ich ware durchaus bereit hier etwas mehr für mein Bier auszugeben, wenn ich in der Kneipe wieder rauchen darf. |
Klar koennte er das. Bloss macht das im Falle der Kneipen in BC keiner, weil dann das Bier in der betreffenden Kneipe soviel teurer waere als in anderen Kneipen, dass da kaum noch wer hingeht, auch die Raucher nicht mehr.
_________________ Defund the gender police!!
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#2011499) Verfasst am: 17.07.2015, 23:32 Titel: |
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In Bayern haben wir seit fünf Jahren das Rauchverbot und nur Ewiggestrige glauben, sie hätten dadurch etwas verloren. Hach, wie wurde damals gemeckert, heutzutage ist das selbstverständlich, wenn Raucher draußen ihrer Sucht nachgehen.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2011504) Verfasst am: 17.07.2015, 23:59 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. | es gibt doch aber genau diese gesetze: der arbeitgeber muss dafür sorgen, dass es einen rauchfreien arbeitsplatz gibt. ist also in einem büro/oder ähnlich auch nur ein nichtraucher, muss der arbeitgeber dafür sorgen, das dort nicht geraucht wird.
und weil das so ist, haben die meisten arbeitgeber eh' ein rauchverbot am arbeitsplatz eingeführt. |
Eben!
Und dieser Arbeitsplatz kann auch die Kneipe um die Ecke sein. Wer dieser Verantwortung nicht durch ein Rauchverbot nachkommt, der muss ihr halt durch eine entsprechende Versicherung nachkommen, die fuer die Folgen der Passivraucherei aufkommt und entsprechend hohe Praemien verlangt, die kaum ein Arbeitgeber zahlen kann oder will. Problem geloest. |
Der Arbeitgeber kann aber auch wie allgemein üblich seine Mehrkosten auf seine Produkte umlegen. Wenn sich also genug Raucher finden, welche diese Mehrkosten beszahlen ist doch auch wieder in Ordnung.
Ich ware durchaus bereit hier etwas mehr für mein Bier auszugeben, wenn ich in der Kneipe wieder rauchen darf. |
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2011508) Verfasst am: 18.07.2015, 00:28 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | In Bayern haben wir seit fünf Jahren das Rauchverbot und nur Ewiggestrige glauben, sie hätten dadurch etwas verloren. Hach, wie wurde damals gemeckert, heutzutage ist das selbstverständlich, wenn Raucher draußen ihrer Sucht nachgehen. |
Damit bist du jetzt schon der Vierte, der mit dem "Nachher waren sie ja doch alle zufrieden!" Argument ankommt. Und die 10% die immer noch unzufrieden sind zählen natürlich nicht, die sind selbst Schuld. Warum wollen die auch sowas tun? Rauchen in einem Lokal... die sollen gefälligst normalen Hobbies und Gepflogenheiten nachgehen.
... wenn doch sowieso niemand in einer Schenke Rauchen will, weil ja alle so glücklich damit sind - warum muss man dann selbst die Option auf die Ernennung einer Raucherschenke verbieten?
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2011509) Verfasst am: 18.07.2015, 00:48 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | In Bayern haben wir seit fünf Jahren das Rauchverbot und nur Ewiggestrige glauben, sie hätten dadurch etwas verloren. Hach, wie wurde damals gemeckert, heutzutage ist das selbstverständlich, wenn Raucher draußen ihrer Sucht nachgehen. |
Damit bist du jetzt schon der Vierte, der mit dem "Nachher waren sie ja doch alle zufrieden!" Argument ankommt. Und die 10% die immer noch unzufrieden sind zählen natürlich nicht, die sind selbst Schuld. Warum wollen die auch sowas tun? Rauchen in einem Lokal... die sollen gefälligst normalen Hobbies und Gepflogenheiten nachgehen.
... wenn doch sowieso niemand in einer Schenke Rauchen will, weil ja alle so glücklich damit sind - warum muss man dann selbst die Option auf die Ernennung einer Raucherschenke verbieten? |
Da hast Du immer noch das Problem der abhaengig Beschaeftigten, die dort arbeiten.
Hier in BC gibt es eine Moeglichkeit in Kneipen zu rauchen, die auch dieses Problem elegant umschifft.
Es gibt ein paar wenige Kneipen, die seperate Raucherraeume anbieten, die vom Hauptschankraum abgetrennt sind (die Verbindungstuer darf nicht festgestellt werden) und ueber ein seperates Entlueftungssystem verfuegen. In diesen Raeumen gibt es keine Bedienung und die Kunden muessen sich ihre Getraenke selbst aus dem Hauptschankraum holen. Diese Moeglichkeit wird allerdings recht selten genutzt, wohl weil die Nachfrage danach nicht allzu gross ist. Man hat sich in BC laengst an das Rauchverbot gewoehnt und auch die Raucher kommen mittlerweile ganz gut damit klar.
Dies ist alles vor dem Hintergrund zu sehen, dass sich der Anteil der Raucher in der kanadischen Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten dramatisch reduziert hat (mehr als halbiert, so es mir erinnerlich ist). Der Raucher ist eine aussterbende Spezies hier. Dies ist das Ergebnis von teilweise sehr drastischen Aufklaerungskampagnen ueber die gesundheitlichen Folgen des Rauchens, sowie massiven Tabaksteuererhoehungen, die Zigaretten mittlerweile fast zum Luxusartikel machen, den sich viele einfach nicht mehr leisten koennen, was auch gerechtfertigt ist, da unser Gesundheitssystem zum Grossteil steuerfinanziert ist und "Raucherkrankheiten" nun mal einen grossen Teil der Gesundheitskosten verursachen.
_________________ Defund the gender police!!
Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 18.07.2015, 00:49, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#2011510) Verfasst am: 18.07.2015, 00:49 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | In Bayern haben wir seit fünf Jahren das Rauchverbot und nur Ewiggestrige glauben, sie hätten dadurch etwas verloren. Hach, wie wurde damals gemeckert, heutzutage ist das selbstverständlich, wenn Raucher draußen ihrer Sucht nachgehen. |
Damit bist du jetzt schon der Vierte, der mit dem "Nachher waren sie ja doch alle zufrieden!" Argument ankommt. Und die 10% die immer noch unzufrieden sind zählen natürlich nicht, die sind selbst Schuld. Warum wollen die auch sowas tun? Rauchen in einem Lokal... die sollen gefälligst normalen Hobbies und Gepflogenheiten nachgehen.
... wenn doch sowieso niemand in einer Schenke Rauchen will, weil ja alle so glücklich damit sind - warum muss man dann selbst die Option auf die Ernennung einer Raucherschenke verbieten? |
Und warum sollte 10% das tun dürfen, was 90% stört? Und außerdem noch gesundheidsgefährdet ist.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2011511) Verfasst am: 18.07.2015, 00:52 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | In Bayern haben wir seit fünf Jahren das Rauchverbot und nur Ewiggestrige glauben, sie hätten dadurch etwas verloren. Hach, wie wurde damals gemeckert, heutzutage ist das selbstverständlich, wenn Raucher draußen ihrer Sucht nachgehen. |
Damit bist du jetzt schon der Vierte, der mit dem "Nachher waren sie ja doch alle zufrieden!" Argument ankommt. Und die 10% die immer noch unzufrieden sind zählen natürlich nicht, die sind selbst Schuld. Warum wollen die auch sowas tun? Rauchen in einem Lokal... die sollen gefälligst normalen Hobbies und Gepflogenheiten nachgehen.
... wenn doch sowieso niemand in einer Schenke Rauchen will, weil ja alle so glücklich damit sind - warum muss man dann selbst die Option auf die Ernennung einer Raucherschenke verbieten? |
Und warum sollte 10% das tun dürfen, was 90% stört? Und außerdem noch gesundheidsgefährdet ist. |
Wenn die 10% dabei unter sich bleiben und die restlichen 90% somit nicht stoeren koennen, dann ist das ausschliesslich deren Sache.
Erst wenn andere deren Rauch einatmen muessen stellt sich die Sache anders dar.
_________________ Defund the gender police!!
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#2011529) Verfasst am: 18.07.2015, 09:26 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.
Vor ca. 15 Jahren erstritt eine an Lungenkrebs erkrankte Beschaeftigte der gastronomischen Industrie, die nachweislich selbst nie geraucht hat, vor Gericht, dass ihre Krebserkrankung auf den Zigarettenrauch in den Kneipen, in denen sie gearbeitet hat, zurueckzufuehren sei und somit als Berufskrankheit anzuerkennen ist. Dies hatte zur Folge, dass die Pflichtversicherung gegen Arbeitsunfaelle und Berufskrankheiten, die jeder Arbeitgeber fuer seine Beschaeftigten abschliessen muss, richtig viel Geld ausspucken musste und setzte einen Praezedenzfall, der in Zukunft noch viel teurer kommen kann. Da Versicherungen in der Regel nicht auf solchen Kosten und Risiken sitzen bleiben, sondern ueber Versicherungspraemienerhoehungen souveraen an ihre Kundschaft weiterreichen, vervielfachten sich die diesbezueglichen Arbeitskosten fuer jeden Arbeitgeber, der Arbeitnehmer in geschlossenen Raeumen beschaeftigte, in denen geraucht wird. Die zusaetzliche Belastung waere in vielen Faellen sogar existenzbedrohend fuer die Arbeitgeber. Die reagierten dementsprechend sofort dadurch, dass vom Grossraumbueros bis hin zur Striptaesebar, ueberall wo Menschen in geschlossenen Raeumen abhaengig beschaeftigt werden, die Rauchverbotsschilder wie von selbst an die Waende flogen, weil die Arbeitgeber so die saftige Praemienerhoehung vermeiden konnten. Ist ja auch klar, wo am Arbeitsplatz niemand raucht, kann auch kein Lungenkrebs durch Passivrauchen als "Berufskrankheit" entstehen.
Sofort wurde die Debatte ueber ein staatliches Rauchverbot in Gaststaetten in BC beendet, weil sie ueberfluessig geworden war.
Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. |
Der Weg ist in Ordnung. |
Der Weg, dass Leute finanziell zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert, ist eben nicht in Ordnung.
_________________ posted by Babyface
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2011530) Verfasst am: 18.07.2015, 10:12 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.
Vor ca. 15 Jahren erstritt eine an Lungenkrebs erkrankte Beschaeftigte der gastronomischen Industrie, die nachweislich selbst nie geraucht hat, vor Gericht, dass ihre Krebserkrankung auf den Zigarettenrauch in den Kneipen, in denen sie gearbeitet hat, zurueckzufuehren sei und somit als Berufskrankheit anzuerkennen ist. Dies hatte zur Folge, dass die Pflichtversicherung gegen Arbeitsunfaelle und Berufskrankheiten, die jeder Arbeitgeber fuer seine Beschaeftigten abschliessen muss, richtig viel Geld ausspucken musste und setzte einen Praezedenzfall, der in Zukunft noch viel teurer kommen kann. Da Versicherungen in der Regel nicht auf solchen Kosten und Risiken sitzen bleiben, sondern ueber Versicherungspraemienerhoehungen souveraen an ihre Kundschaft weiterreichen, vervielfachten sich die diesbezueglichen Arbeitskosten fuer jeden Arbeitgeber, der Arbeitnehmer in geschlossenen Raeumen beschaeftigte, in denen geraucht wird. Die zusaetzliche Belastung waere in vielen Faellen sogar existenzbedrohend fuer die Arbeitgeber. Die reagierten dementsprechend sofort dadurch, dass vom Grossraumbueros bis hin zur Striptaesebar, ueberall wo Menschen in geschlossenen Raeumen abhaengig beschaeftigt werden, die Rauchverbotsschilder wie von selbst an die Waende flogen, weil die Arbeitgeber so die saftige Praemienerhoehung vermeiden konnten. Ist ja auch klar, wo am Arbeitsplatz niemand raucht, kann auch kein Lungenkrebs durch Passivrauchen als "Berufskrankheit" entstehen.
Sofort wurde die Debatte ueber ein staatliches Rauchverbot in Gaststaetten in BC beendet, weil sie ueberfluessig geworden war.
Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. |
Der Weg ist in Ordnung. |
Der Weg, dass Leute finanziell zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert, ist eben nicht in Ordnung. |
Versicherungen als Leute zu bezeichnen geht ja über das Menschliche hinaus fast schon ins Warmherzige
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2011531) Verfasst am: 18.07.2015, 10:14 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.
Vor ca. 15 Jahren erstritt eine an Lungenkrebs erkrankte Beschaeftigte der gastronomischen Industrie, die nachweislich selbst nie geraucht hat, vor Gericht, dass ihre Krebserkrankung auf den Zigarettenrauch in den Kneipen, in denen sie gearbeitet hat, zurueckzufuehren sei und somit als Berufskrankheit anzuerkennen ist. Dies hatte zur Folge, dass die Pflichtversicherung gegen Arbeitsunfaelle und Berufskrankheiten, die jeder Arbeitgeber fuer seine Beschaeftigten abschliessen muss, richtig viel Geld ausspucken musste und setzte einen Praezedenzfall, der in Zukunft noch viel teurer kommen kann. Da Versicherungen in der Regel nicht auf solchen Kosten und Risiken sitzen bleiben, sondern ueber Versicherungspraemienerhoehungen souveraen an ihre Kundschaft weiterreichen, vervielfachten sich die diesbezueglichen Arbeitskosten fuer jeden Arbeitgeber, der Arbeitnehmer in geschlossenen Raeumen beschaeftigte, in denen geraucht wird. Die zusaetzliche Belastung waere in vielen Faellen sogar existenzbedrohend fuer die Arbeitgeber. Die reagierten dementsprechend sofort dadurch, dass vom Grossraumbueros bis hin zur Striptaesebar, ueberall wo Menschen in geschlossenen Raeumen abhaengig beschaeftigt werden, die Rauchverbotsschilder wie von selbst an die Waende flogen, weil die Arbeitgeber so die saftige Praemienerhoehung vermeiden konnten. Ist ja auch klar, wo am Arbeitsplatz niemand raucht, kann auch kein Lungenkrebs durch Passivrauchen als "Berufskrankheit" entstehen.
Sofort wurde die Debatte ueber ein staatliches Rauchverbot in Gaststaetten in BC beendet, weil sie ueberfluessig geworden war.
Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. :) |
Der Weg ist in Ordnung. |
Der Weg, dass Leute finanziell zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert, ist eben nicht in Ordnung. |
Noch weniger in Ordnung scheint mir der Weg zu sein, daß Leute gesundheitlich zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2011532) Verfasst am: 18.07.2015, 10:21 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.
Vor ca. 15 Jahren erstritt eine an Lungenkrebs erkrankte Beschaeftigte der gastronomischen Industrie, die nachweislich selbst nie geraucht hat, vor Gericht, dass ihre Krebserkrankung auf den Zigarettenrauch in den Kneipen, in denen sie gearbeitet hat, zurueckzufuehren sei und somit als Berufskrankheit anzuerkennen ist. Dies hatte zur Folge, dass die Pflichtversicherung gegen Arbeitsunfaelle und Berufskrankheiten, die jeder Arbeitgeber fuer seine Beschaeftigten abschliessen muss, richtig viel Geld ausspucken musste und setzte einen Praezedenzfall, der in Zukunft noch viel teurer kommen kann. Da Versicherungen in der Regel nicht auf solchen Kosten und Risiken sitzen bleiben, sondern ueber Versicherungspraemienerhoehungen souveraen an ihre Kundschaft weiterreichen, vervielfachten sich die diesbezueglichen Arbeitskosten fuer jeden Arbeitgeber, der Arbeitnehmer in geschlossenen Raeumen beschaeftigte, in denen geraucht wird. Die zusaetzliche Belastung waere in vielen Faellen sogar existenzbedrohend fuer die Arbeitgeber. Die reagierten dementsprechend sofort dadurch, dass vom Grossraumbueros bis hin zur Striptaesebar, ueberall wo Menschen in geschlossenen Raeumen abhaengig beschaeftigt werden, die Rauchverbotsschilder wie von selbst an die Waende flogen, weil die Arbeitgeber so die saftige Praemienerhoehung vermeiden konnten. Ist ja auch klar, wo am Arbeitsplatz niemand raucht, kann auch kein Lungenkrebs durch Passivrauchen als "Berufskrankheit" entstehen.
Sofort wurde die Debatte ueber ein staatliches Rauchverbot in Gaststaetten in BC beendet, weil sie ueberfluessig geworden war.
Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. |
Der Weg ist in Ordnung. |
Der Weg, dass Leute finanziell zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert, ist eben nicht in Ordnung. |
Noch weniger in Ordnung scheint mir der Weg zu sein, daß Leute gesundheitlich zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert. |
Jo - und in dem Beispiel von Beachbernie hat die automatische Regulation schneller gegriffen als die staatliche Regulation.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#2011535) Verfasst am: 18.07.2015, 10:28 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | In Bayern haben wir seit fünf Jahren das Rauchverbot und nur Ewiggestrige glauben, sie hätten dadurch etwas verloren. Hach, wie wurde damals gemeckert, heutzutage ist das selbstverständlich, wenn Raucher draußen ihrer Sucht nachgehen. |
Damit bist du jetzt schon der Vierte, der mit dem "Nachher waren sie ja doch alle zufrieden!" Argument ankommt. Und die 10% die immer noch unzufrieden sind zählen natürlich nicht, die sind selbst Schuld. Warum wollen die auch sowas tun? Rauchen in einem Lokal... die sollen gefälligst normalen Hobbies und Gepflogenheiten nachgehen.
... wenn doch sowieso niemand in einer Schenke Rauchen will, weil ja alle so glücklich damit sind - warum muss man dann selbst die Option auf die Ernennung einer Raucherschenke verbieten? |
Und warum sollte 10% das tun dürfen, was 90% stört? Und außerdem noch gesundheidsgefährdet ist. |
Wenn die 10% dabei unter sich bleiben und die restlichen 90% somit nicht stoeren koennen, dann ist das ausschliesslich deren Sache.
Erst wenn andere deren Rauch einatmen muessen stellt sich die Sache anders dar. |
So ist es.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2011536) Verfasst am: 18.07.2015, 10:58 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.[...] |
Der Weg ist in Ordnung. |
Der Weg, dass Leute finanziell zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert, ist eben nicht in Ordnung. |
Noch weniger in Ordnung scheint mir der Weg zu sein, daß Leute gesundheitlich zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert. |
Jo - und in dem Beispiel von Beachbernie hat die automatische Regulation schneller gegriffen als die staatliche Regulation. |
Das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß auch nicht, ob es hier um die Frage geht, welche Art die Dinge zu Regeln, schneller greift. Ich denke Schnelligkeit ist in diesem Zusammenhang ein Ausdruck für Wirksamkeit. Daran, wie schnell eine Reaktion erfolgt, zeigt sich die Wirksamkeit. Das ist natürlich ein Faktor, der auch eine Bedeutung hat.
Mir kommt es aber auf eine andere Überlegung an, nämlich wie sehr sich durchgesetzt hat, wirtschaftliche Konsequenzen als Ersatz für gesetzliche, sprich gesellschaftlich legitimierte Regelungen, als Regularien zu etablieren. Gerade lese ich in der FAZ, wie Coca Cola und McDonalds als Sponsoren den Druck auf die Fifa erhöhen. Nun befürworte ich zunächst den Druck der Sponsoren auf die Fifa. Aber mir ist auch klar, daß Coca-Cola, McDonalds & Co. Interessen verfolgen, die nicht per se deckungsgleich sind mit den sozialgesellschaftlichen Idealen, die ich vertrete, und die ihren Niederschlag in der politischen Teilhabe einer Demokratie finden.
Coca Cola will Umsatz machen, und die Fifa soll dem Unternehmen das Geschäft nicht vermasseln. Ich will aber, daß die Fifa als korrupter Laden nicht den Einfluss hat, den sie derzeit auf politischer Ebene ausübt. Weil Korruption nun mal ein dreckiges Geschäft und abzulehnen ist. Ich will auch, daß die Leute, die sich aufgrund von Abhängigkeiten nicht gegen gesundheitsgefährdende Arbeitsverhältnisse wehren können, durch das Gesetz geschützt werden, und nicht, weil der Unternehmer aufgrund eines Gerichtsurteils mit hohen Versicherungszahlungen rechnen muss. Nicht falsch verstehen: Ich begrüße, daß Verursacher zur Kasse gebeten werden. Ich begrüße, wenn gesetzliche Regelungen durch wirtschaftliche Konsequenzen eskortiert werden, indem sich zum Beispiel auch endlich in Deutschland Compliance durchzusetzen scheint. Nur sollen sie nicht die Funktionen originär politischer Felder ersetzen.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#2011537) Verfasst am: 18.07.2015, 11:04 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.
Vor ca. 15 Jahren erstritt eine an Lungenkrebs erkrankte Beschaeftigte der gastronomischen Industrie, die nachweislich selbst nie geraucht hat, vor Gericht, dass ihre Krebserkrankung auf den Zigarettenrauch in den Kneipen, in denen sie gearbeitet hat, zurueckzufuehren sei und somit als Berufskrankheit anzuerkennen ist. Dies hatte zur Folge, dass die Pflichtversicherung gegen Arbeitsunfaelle und Berufskrankheiten, die jeder Arbeitgeber fuer seine Beschaeftigten abschliessen muss, richtig viel Geld ausspucken musste und setzte einen Praezedenzfall, der in Zukunft noch viel teurer kommen kann. Da Versicherungen in der Regel nicht auf solchen Kosten und Risiken sitzen bleiben, sondern ueber Versicherungspraemienerhoehungen souveraen an ihre Kundschaft weiterreichen, vervielfachten sich die diesbezueglichen Arbeitskosten fuer jeden Arbeitgeber, der Arbeitnehmer in geschlossenen Raeumen beschaeftigte, in denen geraucht wird. Die zusaetzliche Belastung waere in vielen Faellen sogar existenzbedrohend fuer die Arbeitgeber. Die reagierten dementsprechend sofort dadurch, dass vom Grossraumbueros bis hin zur Striptaesebar, ueberall wo Menschen in geschlossenen Raeumen abhaengig beschaeftigt werden, die Rauchverbotsschilder wie von selbst an die Waende flogen, weil die Arbeitgeber so die saftige Praemienerhoehung vermeiden konnten. Ist ja auch klar, wo am Arbeitsplatz niemand raucht, kann auch kein Lungenkrebs durch Passivrauchen als "Berufskrankheit" entstehen.
Sofort wurde die Debatte ueber ein staatliches Rauchverbot in Gaststaetten in BC beendet, weil sie ueberfluessig geworden war.
Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. |
Der Weg ist in Ordnung. |
Der Weg, dass Leute finanziell zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert, ist eben nicht in Ordnung. |
Noch weniger in Ordnung scheint mir der Weg zu sein, daß Leute gesundheitlich zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert. |
Der Weg ist oft unvermeidlich. Dass Leute gesundheitliche Schäden davontragen war hier aber schon länger bekannt. Etwas passiert ist erst als es dem Geldbeutel weh getan hat.
_________________ posted by Babyface
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#2011538) Verfasst am: 18.07.2015, 11:10 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.
Vor ca. 15 Jahren erstritt eine an Lungenkrebs erkrankte Beschaeftigte der gastronomischen Industrie, die nachweislich selbst nie geraucht hat, vor Gericht, dass ihre Krebserkrankung auf den Zigarettenrauch in den Kneipen, in denen sie gearbeitet hat, zurueckzufuehren sei und somit als Berufskrankheit anzuerkennen ist. Dies hatte zur Folge, dass die Pflichtversicherung gegen Arbeitsunfaelle und Berufskrankheiten, die jeder Arbeitgeber fuer seine Beschaeftigten abschliessen muss, richtig viel Geld ausspucken musste und setzte einen Praezedenzfall, der in Zukunft noch viel teurer kommen kann. Da Versicherungen in der Regel nicht auf solchen Kosten und Risiken sitzen bleiben, sondern ueber Versicherungspraemienerhoehungen souveraen an ihre Kundschaft weiterreichen, vervielfachten sich die diesbezueglichen Arbeitskosten fuer jeden Arbeitgeber, der Arbeitnehmer in geschlossenen Raeumen beschaeftigte, in denen geraucht wird. Die zusaetzliche Belastung waere in vielen Faellen sogar existenzbedrohend fuer die Arbeitgeber. Die reagierten dementsprechend sofort dadurch, dass vom Grossraumbueros bis hin zur Striptaesebar, ueberall wo Menschen in geschlossenen Raeumen abhaengig beschaeftigt werden, die Rauchverbotsschilder wie von selbst an die Waende flogen, weil die Arbeitgeber so die saftige Praemienerhoehung vermeiden konnten. Ist ja auch klar, wo am Arbeitsplatz niemand raucht, kann auch kein Lungenkrebs durch Passivrauchen als "Berufskrankheit" entstehen.
Sofort wurde die Debatte ueber ein staatliches Rauchverbot in Gaststaetten in BC beendet, weil sie ueberfluessig geworden war.
Merke: Fuer Rauchverbote braucht es gar keine Gesetze, es reicht wenn man die gesellschaftlichen Kosten der Raucherei nach dem Verursacherprinzip denjenigen aufhalst, die dafuer verantwortlich sind, in diesem Fall Arbeitgeber, die fuer die Arbeitsbedingungen ihrer Beschaeftigten direkt Verantwortung tragen. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. |
Der Weg ist in Ordnung. |
Der Weg, dass Leute finanziell zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert, ist eben nicht in Ordnung. |
Noch weniger in Ordnung scheint mir der Weg zu sein, daß Leute gesundheitlich zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert. |
Jo - und in dem Beispiel von Beachbernie hat die automatische Regulation schneller gegriffen als die staatliche Regulation. |
Dass spricht nicht gegen Staatliche Regulation, sondern für schnellere staatliche Regulation.
_________________ posted by Babyface
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2011539) Verfasst am: 18.07.2015, 11:13 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Der Weg ist oft unvermeidlich. Dass Leute gesundheitliche Schäden davontragen war hier aber schon länger bekannt. Etwas passiert ist erst als es dem Geldbeutel weh getan hat. |
Das ist korrekt. Nach meinem Verständnis geht es in dieser Diskussion darum, ob aufgrund dessen gesetzliche Regularien vermieden werden sollten. Der Eindruck der Unvermeidlichkeit entsteht möglicherweise erst durch die Abwehr von gesetzliche Regularien.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#2011541) Verfasst am: 18.07.2015, 11:32 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Der Weg ist oft unvermeidlich. Dass Leute gesundheitliche Schäden davontragen war hier aber schon länger bekannt. Etwas passiert ist erst als es dem Geldbeutel weh getan hat. |
Das ist korrekt. Nach meinem Verständnis geht es in dieser Diskussion darum, ob aufgrund dessen gesetzliche Regularien vermieden werden sollten. Der Eindruck der Unvermeidlichkeit entsteht möglicherweise erst durch die Abwehr von gesetzliche Regularien. |
Unvermeidlich war der falsche Ausdruck. Ich meinte vielmehr, dass es häufig der richtige Weg ist, erst dann etwas zu verbieten nachdem Leute zu Schaden gekommen sind. Ist halt oft die einzige Möglichkeit eine Schädlichkeit überhaupt nachzuweisen.
_________________ posted by Babyface
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#2011544) Verfasst am: 18.07.2015, 12:11 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | Personal wird nicht gezwungen in einem Raucherlokal zu arbeiten.
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Na klar. Heutzutage, wo es keine Arbeitslosen gibt und man überall Leute sucht, da kann man sich ja seinen Arbeitsplatz aussuchen.
Insofern ist das ein sehr gewichtiges Argument. Mich ärgert aber, daß man um den Tabakrauch so ein Buhei macht, aber sich um die Menschen in anderen Branchen mit ähnlichen Problemen keine Gedanken macht.
Mir war es ein unvergeßliches Erlebnis, als ich in einem kleineren Textilbetrieb nördlich Ulm in den Nähmaschinen-Saal reinkam. An die fünfzig Industrie-Nähmaschinen aufgereiht waren da in Betrieb. Der Lärm war ohrenbetäubend, dazu stank es in der Bude richtig giftig. Ich weiß nicht, womit die Webereien ihre Stoffe behandeln, aber gesund riecht das nicht.
Aber die Frauen müssen da auch nicht arbeiten, ja? Die könnten ja bspw. auf den Strich gehen.
(Der Trigema-Werbespot, wo der Schimpansenchef im Maschinensaal steht ist so eine üble Werbelüge. In dem Höllenlärm steht er da und spricht sein Eigenlob...)
A propos: Teeläden sind für mich gefährlich. Wenn ich denen zu nahe komme droht mir ein anaphylaktischer Schock. Trotzdem dürfen die fröhlich auf die Straße raus stinken. In Lörrach war einer in einer Einkaufspassage - da wäre ich beinahe erstickt als ich da ahnungslos reinkam. Da drin arbeiten? Naja, die müssen ja nicht, oder?
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26496
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2011547) Verfasst am: 18.07.2015, 12:33 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.[...] |
Der Weg ist in Ordnung. |
Der Weg, dass Leute finanziell zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert, ist eben nicht in Ordnung. |
Noch weniger in Ordnung scheint mir der Weg zu sein, daß Leute gesundheitlich zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert. |
Jo - und in dem Beispiel von Beachbernie hat die automatische Regulation schneller gegriffen als die staatliche Regulation. |
Das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß auch nicht, ob es hier um die Frage geht, welche Art die Dinge zu Regeln, schneller greift. Ich denke Schnelligkeit ist in diesem Zusammenhang ein Ausdruck für Wirksamkeit. Daran, wie schnell eine Reaktion erfolgt, zeigt sich die Wirksamkeit. Das ist natürlich ein Faktor, der auch eine Bedeutung hat.
Mir kommt es aber auf eine andere Überlegung an, nämlich wie sehr sich durchgesetzt hat, wirtschaftliche Konsequenzen als Ersatz für gesetzliche, sprich gesellschaftlich legitimierte Regelungen, als Regularien zu etablieren. Gerade lese ich in der FAZ, wie Coca Cola und McDonalds als Sponsoren den Druck auf die Fifa erhöhen. Nun befürworte ich zunächst den Druck der Sponsoren auf die Fifa. Aber mir ist auch klar, daß Coca-Cola, McDonalds & Co. Interessen verfolgen, die nicht per se deckungsgleich sind mit den sozialgesellschaftlichen Idealen, die ich vertrete, und die ihren Niederschlag in der politischen Teilhabe einer Demokratie finden.
Coca Cola will Umsatz machen, und die Fifa soll dem Unternehmen das Geschäft nicht vermasseln. Ich will aber, daß die Fifa als korrupter Laden nicht den Einfluss hat, den sie derzeit auf politischer Ebene ausübt. Weil Korruption nun mal ein dreckiges Geschäft und abzulehnen ist. Ich will auch, daß die Leute, die sich aufgrund von Abhängigkeiten nicht gegen gesundheitsgefährdende Arbeitsverhältnisse wehren können, durch das Gesetz geschützt werden, und nicht, weil der Unternehmer aufgrund eines Gerichtsurteils mit hohen Versicherungszahlungen rechnen muss. Nicht falsch verstehen: Ich begrüße, daß Verursacher zur Kasse gebeten werden. Ich begrüße, wenn gesetzliche Regelungen durch wirtschaftliche Konsequenzen eskortiert werden, indem sich zum Beispiel auch endlich in Deutschland Compliance durchzusetzen scheint. Nur sollen sie nicht die Funktionen originär politischer Felder ersetzen. |
Ich klatsche ja ungern Beifall, aber hier möchte ich es mal tun. Passt.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2011561) Verfasst am: 18.07.2015, 14:55 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.[...] |
Der Weg ist in Ordnung. |
Der Weg, dass Leute finanziell zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert, ist eben nicht in Ordnung. |
Noch weniger in Ordnung scheint mir der Weg zu sein, daß Leute gesundheitlich zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert. |
Jo - und in dem Beispiel von Beachbernie hat die automatische Regulation schneller gegriffen als die staatliche Regulation. |
Das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß auch nicht, ob es hier um die Frage geht, welche Art die Dinge zu Regeln, schneller greift. Ich denke Schnelligkeit ist in diesem Zusammenhang ein Ausdruck für Wirksamkeit. Daran, wie schnell eine Reaktion erfolgt, zeigt sich die Wirksamkeit. Das ist natürlich ein Faktor, der auch eine Bedeutung hat.
Mir kommt es aber auf eine andere Überlegung an, nämlich wie sehr sich durchgesetzt hat, wirtschaftliche Konsequenzen als Ersatz für gesetzliche, sprich gesellschaftlich legitimierte Regelungen, als Regularien zu etablieren. Gerade lese ich in der FAZ, wie Coca Cola und McDonalds als Sponsoren den Druck auf die Fifa erhöhen. Nun befürworte ich zunächst den Druck der Sponsoren auf die Fifa. Aber mir ist auch klar, daß Coca-Cola, McDonalds & Co. Interessen verfolgen, die nicht per se deckungsgleich sind mit den sozialgesellschaftlichen Idealen, die ich vertrete, und die ihren Niederschlag in der politischen Teilhabe einer Demokratie finden.
Coca Cola will Umsatz machen, und die Fifa soll dem Unternehmen das Geschäft nicht vermasseln. Ich will aber, daß die Fifa als korrupter Laden nicht den Einfluss hat, den sie derzeit auf politischer Ebene ausübt. Weil Korruption nun mal ein dreckiges Geschäft und abzulehnen ist. Ich will auch, daß die Leute, die sich aufgrund von Abhängigkeiten nicht gegen gesundheitsgefährdende Arbeitsverhältnisse wehren können, durch das Gesetz geschützt werden, und nicht, weil der Unternehmer aufgrund eines Gerichtsurteils mit hohen Versicherungszahlungen rechnen muss. Nicht falsch verstehen: Ich begrüße, daß Verursacher zur Kasse gebeten werden. Ich begrüße, wenn gesetzliche Regelungen durch wirtschaftliche Konsequenzen eskortiert werden, indem sich zum Beispiel auch endlich in Deutschland Compliance durchzusetzen scheint. Nur sollen sie nicht die Funktionen originär politischer Felder ersetzen. |
Das hat zum Glück auch niemand gefordert, bzw. diese Meinung vertritt hier auch niemand soweit ich das beurteilen kann
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#2011583) Verfasst am: 18.07.2015, 16:30 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | Der Weg ist in Ordnung. |
Erinnert an Taiwan wo man einen alternativen Weg geht um 'schwarze' Geschäfte zu minimieren: der Kassenbon nimmt automatisch an einer staatlichen Lotterie teil. Da spart man sich einige Kontrolleure, das übernehmen Kunden, die wollen die Kassenbons.
http://danilkazzz.de/2015/05/03/taiwans-kassenzettel-lotterie/
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Querdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 1830
Wohnort: NRW
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(#2011619) Verfasst am: 18.07.2015, 21:15 Titel: |
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Tanzverbot
_________________ Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen. (Johann Wolfgang von Goethe)
Die Bibel: Ein Buch, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden (frei nach Tolkien)
Reinhard Mey - Sei wachsam (live)
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Querdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 1830
Wohnort: NRW
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Casual3rdparty dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 21.07.2012 Beiträge: 6255
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(#2011621) Verfasst am: 18.07.2015, 21:32 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | Der Weg ist in Ordnung. |
Erinnert an Taiwan wo man einen alternativen Weg geht um 'schwarze' Geschäfte zu minimieren: der Kassenbon nimmt automatisch an einer staatlichen Lotterie teil. Da spart man sich einige Kontrolleure, das übernehmen Kunden, die wollen die Kassenbons.
http://danilkazzz.de/2015/05/03/taiwans-kassenzettel-lotterie/ | raffiniert
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2011623) Verfasst am: 18.07.2015, 21:46 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In British Columbia wurde vorgemacht wie man die Raucherei in Kneipen auch ohne staatliches Verbot beseitigt.[...] |
Der Weg ist in Ordnung. |
Der Weg, dass Leute finanziell zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert, ist eben nicht in Ordnung. |
Noch weniger in Ordnung scheint mir der Weg zu sein, daß Leute gesundheitlich zu Schaden kommen müssen, ehe etwas passiert. |
Jo - und in dem Beispiel von Beachbernie hat die automatische Regulation schneller gegriffen als die staatliche Regulation. |
Das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß auch nicht, ob es hier um die Frage geht, welche Art die Dinge zu Regeln, schneller greift. Ich denke Schnelligkeit ist in diesem Zusammenhang ein Ausdruck für Wirksamkeit. Daran, wie schnell eine Reaktion erfolgt, zeigt sich die Wirksamkeit. Das ist natürlich ein Faktor, der auch eine Bedeutung hat.
Mir kommt es aber auf eine andere Überlegung an, nämlich wie sehr sich durchgesetzt hat, wirtschaftliche Konsequenzen als Ersatz für gesetzliche, sprich gesellschaftlich legitimierte Regelungen, als Regularien zu etablieren. Gerade lese ich in der FAZ, wie Coca Cola und McDonalds als Sponsoren den Druck auf die Fifa erhöhen. Nun befürworte ich zunächst den Druck der Sponsoren auf die Fifa. Aber mir ist auch klar, daß Coca-Cola, McDonalds & Co. Interessen verfolgen, die nicht per se deckungsgleich sind mit den sozialgesellschaftlichen Idealen, die ich vertrete, und die ihren Niederschlag in der politischen Teilhabe einer Demokratie finden.
Coca Cola will Umsatz machen, und die Fifa soll dem Unternehmen das Geschäft nicht vermasseln. Ich will aber, daß die Fifa als korrupter Laden nicht den Einfluss hat, den sie derzeit auf politischer Ebene ausübt. Weil Korruption nun mal ein dreckiges Geschäft und abzulehnen ist. Ich will auch, daß die Leute, die sich aufgrund von Abhängigkeiten nicht gegen gesundheitsgefährdende Arbeitsverhältnisse wehren können, durch das Gesetz geschützt werden, und nicht, weil der Unternehmer aufgrund eines Gerichtsurteils mit hohen Versicherungszahlungen rechnen muss. Nicht falsch verstehen: Ich begrüße, daß Verursacher zur Kasse gebeten werden. Ich begrüße, wenn gesetzliche Regelungen durch wirtschaftliche Konsequenzen eskortiert werden, indem sich zum Beispiel auch endlich in Deutschland Compliance durchzusetzen scheint. Nur sollen sie nicht die Funktionen originär politischer Felder ersetzen. |
Ich sehe das pragmatisch: Whatever works!
Wichtig ist in diesem Fall, dass abhaengig Beschaeftigte moeglichst schnell umfassend vor einer bestimmten Gesundheitsgefahr geschuetzt werden. Dies wurde erreicht.
Man haette natuerlich auch darauf warten koennen bis die Politik soweit gewesen waere ein Rauchverbot in Gaststaetten durchzusetzen. Das haette erstens noch 'ne Weile gedauert und somit noch weitere Opfer gekostet und es ist zweitens fraglich, ob das auch alle anderen Arbeitsplaetze zu rauchfreien Zonen gemacht haette.
_________________ Defund the gender police!!
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