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Flüchtlinge
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Defätist
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2045065) Verfasst am: 19.02.2016, 08:02    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ja, trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Es kommt halt immer darauf an, was man für eine Straftat hält und was nicht. Mir wäre zwar lieber, wenn dieser Unterschied nicht gemacht würde, und linke wie rechte Gewalt einfach als Gewalt überhaupt unterschiedslos verfolgt würde, aber nach mir geht es nicht. (Nein, wir brauchen jetzt keine Debatte darüber, welche Seite aktuell mehr verfolgt wird, oder mehr verfolgt werden müßte, denn diese Unterscheidung ist ja gerade ein wesentlicher Teil des Problems. Und ja, es ist mir klar, daß es diese Debatte trotzdem geben wird, aber bitte ohne mich.)

Findest du es nicht .... "denkwürdig" .... dass du auf Schtonks Vergleich eine versuchte Gleichsetzung rechter mit linken Straftaten arrangierst? Das ist man hier bisher ja nur von Er_Win gewohnt. Warum du auf diesen Zug kletterst ist mir jetzt nicht so richtig klar. Könntest du bitte mal einen Versuch der Erklärung wagen.


Ich klettere auf keine Züge (dazu bin ich auch viel zu alt) und versuche auch nicht, etwas gleichzusetzen. Eine Straftat ist für mich eine Straftat, und wie das Wort schon sagt, ist es eine Handlung, nicht eine Gesinnung. Sie wird weder besser noch schlechter dadurch, daß sich der Täter eine "linke" oder "rechte" Entschuldigung dafür zurechtlegt. Nur diese Handlung sollte bestraft werden, ohne Ansehen der Person, wie es das Gesetz vorschreibt. Darum geht es mir und ich denke, das hatte ich auch geschrieben.

Entweder du kennst den Unterschied zwischen einem Motiv und einer Entschuldigung nicht, oder du hebst hier bewusst auf eine Relativierung/Gleichsetzung ab. Motive sind für die Beurteilung und Kategorisierung von Straftaten maßgeblich, Entschuldigungen eher marginal für das Strafmaß. Und ja, Straftaten sind Handlungen - die jedoch mit einem Motiv/einer Gesinnung durchgeführt werden. Und genau das ist bei der Beurteilung vom Gesetz vorgeschrieben.
Oder ist dir die Unterscheidung zwischen Mord und Totschlag auch ein Dorn im Auge?
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Naastika
RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#2045075) Verfasst am: 19.02.2016, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Du hast paranoid-faschistoide Phantasien. Das ist nicht gesund.


Was ist daran paranoid oder faschistisch, wenn Kriminelle, die vor den Augen der Polizei eine Straftat begehen, sich dann der Personenkontrolle widersetzen und Widerstand gegen ihre Festnahme leisten, mit Polizeigewalt gestoppt werden?...

Keine Ahnung, warum das nicht in deinen Schädel will, aber da sind weder Grenzanlagen, noch Grenzer, noch Polizisten, noch Personenkontrollen. Somit gibt es keinen Widerstand und keine Festnahmen, etc. pp.

Was es gibt, sind Johnnys, die sowas herbeiphantasieren.



Daumen hoch!
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 4273

Beitrag(#2045125) Verfasst am: 19.02.2016, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
Von der AfD lernen, heisst siegen lernen.

Festerling macht den Petry-Storch und pullt eine "ultima ratio":

http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/neue-aeusserung-von-festerling-will-auch-pegida-schiessen-14075783.html

Preisfrage: Wer bringt die Show als nächstes?


Zitat:
Auf die Frage nach dem Umgang mit weiter eintreffenden Flüchtlingen, zitiert das Portal die 51-Jährige wörtlich: „Wenn sie weiterhin über die Grenze kommen und man sie nicht festnehmen kann, erschießt sie.“ Ihre Aussagen bekräftigte sie mit dem Satz „In Zeiten wie diesen: Scheiß auf den Anstand“.


Bei der Festerling überrascht mich das überhaupt nicht. Das meint die wirklich so.

(fett von mir)

Unter Adolf hätte man das wohl "die Endlösung der Flüchtlingsfrage" genannt.
Auch wieder ein "schönes" Beispiel, wessen Geistes Kind Frau Festerling ist, wie weit die Frau und ihre unanständige populistische Vereinigung gesunken sind.

Es dürfte überhaupt keinen Grund geben, Flüchtlinge zurück zu schicken, weil jeder, der seine Heimat verlässt, einen guten Grund dafür hat.
Was spielt es für eine Rolle, wenn sie das falsche Wort gegenüber den Grenzbeamten sagen, also beispielsweise "Schweden" statt "Asyl".
Es gibt genug Geld in Deutschland, um das zu meistern, und es gibt genug Wohnraum.
Und Eigentum verpflichtet - auch das Eigentum an Wohnraum.

Die Vorteile, die durch den Zuzug von Flüchtlingen im Land entstehen, werden viel zu wenig dargestellt und betont.
Da die Renten durch Zuzug von relativ jungen Leuten gesichert werden, sollte man diese Chance nutzen.
Auch die Produktivität der Industrie und des Handwerks werden auf diese Weise erhalten.

Es sollte überhaupt keine Kontrollen an den Grenzen geben, und keine Stacheldrähte.
Stacheldrähte sind menschen-verachtend und sinnlos.
Das Schengen-Abkommen hatte schon einen Sinn.

Ich erinnere an Art. 3 Grundgesetz:

Zitat:
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
...
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.


Eine Alternative zu dem Wort "Flüchtling" ist für mich eine Überlegung wert.
Man sagt ja auch nicht mehr Lehrling, sondern Auszubildender (Azubi) .
"Zu integrierender" wäre eine Möglichkeit, also "Zui" als Kurzform.
Oder "zugezogener zu integrierender", also "Zuzui".

Selbst der Papst, dessen Meinung ich sonst selten teile, hat kürzlich geäußert, dass jemand, der an Landesgrenzen Mauern errichten wolle, kein Christ sei:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/nach-mexiko-reise-papst-franziskus-ausser-kontrolle-14079014.html schrieb:
Zitat:
Der Papst bezog sich mit seiner Äußerung auf die Ankündigung Trumps, im Falle eines Wahlsiegs eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu errichten, um die illegale Einwanderung in die Vereinigten Staaten einzudämmen. Franziskus betonte, er wolle sich nicht in den amerikanischen Wahlkampf einmischen und oder eine Wahlempfehlung für oder gegen Trump abgeben. „Ich sage nur: Wenn er solche Dinge sagt, dann ist dieser Mann kein Christ.“

_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2045146) Verfasst am: 19.02.2016, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

quadium hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Was wäre dein Lösungsvorschlag?


Nicht abschieben, sondern wie jeden anderen Straftäter behandeln.


Das kostet aber wesentlich mehr. Die Regelung sollte lieber gewährleisten, dass er nicht wiederkommen kann.


Das würde bedeuten, dass man einen umfassenden Grenzschutz einrichten müsste, was wesentlich teurer wäre. Ausserdem ist zu überlegen, ob es langfristig nicht teurer ist, wenn ausländische Straftäter nur die Ausweisung zu befürchten haben. Sehr abschreckend scheint das nicht zu sein, wenn da manche 10 Mal wieder kommen.



In den 90ger Jahren gab es rumaenische Einbrecherbanden, die kalkulierten von vorneherein ein, dass man maximal abgeschoben wurde, wenn man erwischt wurde. Die transferierten ihre Kohle immer gleich auf Auslandskonten, wo sie von Komplizen abgehoben wurde und verschwand und zum Abschluss ihres Aufenthalts in Deutschland gab's ein paar Tage Untersuchungshaft und einen kostenlos Rueckflug in die Heimat auf Kosten des deutschen Steuerzahlers. Die ueblichen Deppen hatten auf diesen Unfug nichts weiter zu antworten, als dass man in Zukunft "auslaendische Straftaeter noch konsequenter und schneller abschieben soll", was das rumaenische Modell natuerlich noch attraktiver machte, weil es haftverkuerzend wirkte.

Ich hatte damals sogar in einem Travelguide fuer Billigreisende aus Osteuropa den heissen Tip gefunden, dass die billigste Art der Rueckreise aus Westeuropa waere sich in Deutschland beim Ladendiebstahl erwischen zu lassen. Da war eine Liste mit den deutschen Grosstaedten dabei wo der kostenlose Rueckreiseservice der deutschen Justiz am schnellsten funktionierte und wo es eher schleppend vor sich geht, sodass man riskiert erst mal 2 Wochen im Knast zu landen um dann vielleicht doch nicht abgeschoben zu werden, z.B. im damals rot-gruenen Hamburg. Sehr glücklich


Das ist doch die ideale Situation für kriminelle Organisationen, organisierte Drogendealer und andere Banden. Schick Deine kleinen Dealer nach Deutschland und sag ihnen, dass sie nichts ausser einer Abschiebung zu befürchten haben. Eine bessere Einladung für Kriminalität gibt es doch gar nicht.


Da würde die Androhung mehrerer Sozialstunden aber sowas von härter abschrecken!



Kriminelle gehoeren bestraft und nicht abgeschoben.
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#2045150) Verfasst am: 19.02.2016, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mir gerade das Clausnitz-Video angesehen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/sachsen-zweites-clausnitz-video-zeigt-polizeigewalt-gegen-kind-1.2872562

Es ist diese Stimmlage, die deutlich macht, daß da gewaltbereite Aggression vorliegt. Eine Stimmung, die sich steigert, wie es so oft bei Aggression und Gewalt der Fall ist, wenn sie erstmal zur Tat schreiten. Diese Aggression werden wir wohl nicht mehr los, ist zu fürchten. Sie wird sich im Kollektiv zusammenklumpen und dadurch weitere Steigerung erfahren.
Ich erwarte für die nächsten Wahlen, daß sich die politische Seite des Mobs in den Parlamenten zeigen wird. Die große Mehrheit der Deutschen wird anständig wählen, aber auch die Fratze des Mobs wird endlich sichtbar werden. Und ich denke mittlerweile, daß das ganz gut so ist, damit für alle sichtbar wird, womit man es zu tun hat. Weg vom Spukhaften, an dessen Realität man kopfschüttelnd noch gar nicht glauben mag, hin zu etwas Fassbarem, das dann bekämpft werden kann, und nach einiger Zeit aus eigenem Veschulden wieder in das Loch verschwindet, aus dem es gekommen ist.
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schtonk
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2045161) Verfasst am: 20.02.2016, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe mir gerade das Clausnitz-Video angesehen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/sachsen-zweites-clausnitz-video-zeigt-polizeigewalt-gegen-kind-1.2872562

Es ist diese Stimmlage, die deutlich macht, daß da gewaltbereite Aggression vorliegt. Eine Stimmung, die sich steigert, wie es so oft bei Aggression und Gewalt der Fall ist, wenn sie erstmal zur Tat schreiten. Diese Aggression werden wir wohl nicht mehr los, ist zu fürchten. Sie wird sich im Kollektiv zusammenklumpen und dadurch weitere Steigerung erfahren.
Ich erwarte für die nächsten Wahlen, daß sich die politische Seite des Mobs in den Parlamenten zeigen wird. Die große Mehrheit der Deutschen wird anständig wählen, aber auch die Fratze des Mobs wird endlich sichtbar werden. Und ich denke mittlerweile, daß das ganz gut so ist, damit für alle sichtbar wird, womit man es zu tun hat. Weg vom Spukhaften, an dessen Realität man kopfschüttelnd noch gar nicht glauben mag, hin zu etwas Fassbarem, das dann bekämpft werden kann, und nach einiger Zeit aus eigenem Veschulden wieder in das Loch verschwindet, aus dem es gekommen ist.

Wir sehen hier mit Sicherheit nur einen kleinen Ausschnitt des Hasses, der Brutalität und der Menschenunwürdigkeit,
die es in unserer Gesellschaft gibt. Ich gebe mich keinen Illusionen hin: Das Geschwür ist unheilbar.
Seine Fortexistenz wird dauerhaft genährt von diesen skrupellosen Höckes, Festerlings, Bachmännern, Gaulands und
wie sie alle heißen mögen. Aber auch von denen in (bürgerlichen) Parteien, denen Machterhalt, Diäten und Lobby
wichtiger sind als die Notwendigkeit, gemeinsam endlich mal das Maul aufzureißen mit der Deutlichkeit, die nötig ist.
Und nicht zu vergessen die Leute an den Schalthebeln der Instanzen, die permanent das Primat der Ökonomie beschwören,
denen Millionen Arbeitslose, Unzufriedene und Ungebildete furzegal sind, vielleicht sogar willkommen.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2045165) Verfasst am: 20.02.2016, 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Erbrechen Erbrechen Erbrechen
Schutzbefohlene Kinder werden unter Gejohle der aufgeputschten Menge von ihren "Beschützern" aus Transportmitteln geschleift. Meine Fresse!! Was für Spacken müssen das sein, die sich daran im Netz auch noch aufgeilen.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2045166) Verfasst am: 20.02.2016, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Erbrechen Erbrechen Erbrechen
Schutzbefohlene Kinder werden unter Gejohle der aufgeputschten Menge von ihren "Beschützern" aus Transportmitteln geschleift. Meine Fresse!! Was für Spacken müssen das sein, die sich daran im Netz auch noch aufgeilen.


Der Einsatzleiter wird vermutlich anführen, ein Vorgehen gegen die gewaltbereiten Pöbler hätte die Situation nur weiter verschärft. Ob das so war, wird sich zeigen - oder eben nicht. Ich glaube kaum, dass das Konsequenzen in Sachsen haben wird.

"Döbeln wehrt sich" ist übrigens heute abgeschaltet worden - und zwar nicht freiwillig.

Letztes Posting:
"Wenn man keine Ahnung hat einfach den Mund halten! LÜGENPRESSE!"
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2045168) Verfasst am: 20.02.2016, 02:52    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Meine Empfindung ist da ähnlich, wenn ich überwiegend junge Männer da sehe: Nicht unbedingt Täter, aber Leute, die weglaufen, um es anderen zu überlassen, zu Hause aufzuräumen.



Wenn man die Bilder der zerstörte Städte sieht, ist der Satz reine Zynismus.

um mal bei dem Beispiel der Überschwemmung zu bleiben. Wenn das Wasser weg ist, kann man aufräumen.
Wenn das Wasser unterkante Dachrinne steht, nutzt ein Feudel nichts.

Das ist ein wunderschönes Bild, das die Unmöglichkeit jeder Handlung demonstriert. Aber ist das wirklich so? Das Wasser, um dass es hier geht, sind auch nur junge Männer, die Waffen in die Hand genommen haben.

Es ist schon komisch. Wir nehmen unseren Eltern oder Großeltern übel, nicht gegen Hitler aufgestanden zu sein, aber finden es gerade selbstverständlich, wenn in anderen Ländern einfach nur weggelaufen wird, als sei das eine Lösung.



Ich nehme es den Grosseltern uebel die Schnauze gehalten und mitgemacht zu haben. Sich ohne zu mucken von diesem braunen Abschaum an die Front schicken zu lassen und mitzumorden, in den Fabriken Waffen und Munition zu produzieren und einfach weggeschaut zu haben als die Juden nebenan im Morgengrauen abgeholt wurden.

Wenn die doch nur in hellen Scharen weggelaufen waeren! Der ganze braune Spuk waere viel schneller vorbei gewesen und es waere weniger Schaden entstanden....fuer alle Beteiligten!

Widerstand gegen den braunen Dreck hat in meiner Familie keiner geleistet, der Cousin meines Grossvaters hat es allerdings wenigstens als damals 19-jaehriger fertiggebracht als blinder Passagier auf 'nem argentinischen Frachtschiff abzuhauen und sich schliesslich bis nach Australien durchzuschlagen und den habe ich fuer seinen Mut und seine Konsequenz irgendwie bewundert. Auch wenn er keinen "heldenhaften Widerstand" geleistet hat, wenigstens hat der damals nicht mitgemacht! Das war schon viel mehr als die meisten fertiggebracht haben!
Ich habe mich das auch schon gefragt: Was hätte ich getan? Aus der heutigen Situation heraus wäre das natürlich geradezu akademisch zu sagen, man hätte seinen Mund schon aufgemacht, hätte versucht, Unterstützung zu finden und ähnliches. Zumindest in der Anfangsphase hätte es vielleicht noch Erfolg gehabt, wenn es z.B. einen Generalstreik gegen die Nazis gegeben hätte. Nur daß man anscheinend ganz schnell nicht mehr wußte, wer einen noch unterstützen würde.

Eine Anekdote schon vom Anfang der Nazizeit: Als die Belegschaft einer Schiffswerft gefragt wurde, wer denn etwas dagegen habe, daß alle in die NS-Arbeitsfront eingegliedert wurden, haben sich drei Männeken gemeldet. Die konnten sich denn auch ihre Papiere abholen und wurden von den Schlapphüten abgeholt, landeten unter irgendeinem Gummiparagraphen für die nächsten sechs Monaten im Gefängnis.

Und da den Nazis auch ein immer weitergehenderes Arsenal an Methoden zur Verfügung stand, Leute einzukassieren und kaputtzumachen, die ihnen aus irgendeinem Grunde mißfielen, wird der eine oder andere, der vielleicht nicht für Hitler war, dann bei sowas lieber die Hand unten gehalten (oder wenn den Arm schon nicht zum "deutschen Gruß" ausgestreckt, dann zumindest ihre Gedanken bezüglich Hitler für sich behalten) haben. Es gab auch ein gewisses Wissen über den Holocaust, zumindest punktuelle Beobachtungen, die ein Bekannter im Osten gemacht hatte et cetera. Aber man hat damit auch gleichzeitig gesehen, was mit Leuten passierte, die noch viel weniger verbrochen hatten als man selbst, wenn man was gegen das Regime gesagt hätte.


Aus Deutschland fliehen konnten auch nicht alle - wer hätte die auch aufnehmen können oder wollen.
(Die hatten natürlich dasselbe Problem wie heute: Die syrischen Flüchtlinge werden anscheinend gar nicht mehr so als Menschen, sondern als eine Art Verschiebemasse wahrgenommen, die man irgendwie hin- und herschleusen kann. Klar, man kann natürlich seine Grenzen dichtmachen oder irgendwelche tollen "Tageskontingente" von Menschen verkünden, die nur noch aufgenommen werden sollen [- man kann natürlich Österreich jetzt im Vergleich differenzierter kritisieren, weil die ja immerhin Flüchtlinge aufgenommen haben, bis die Kapazitäten dort ausgeschöpft waren]. Aber das ändert ja auch nichts daran, daß die Leute Versorgung brauchen. Die können da nicht irgendwo im Winter auf freiem Feld stehengelassen oder auch immer weiter einmal quer durch Europa und schließlich, wenn auch die letzten Länder nicht mehr wollen, an die Grenze zu Syrien zurücktransportiert und dort ihrem Schicksal überlassen werden. Ähnlich ist es ja auch den damaligen Flüchtlingen zum Teil gegangen, und z.B. die jüdischen Flüchtlinge waren ja nicht nur so vergleichsweise diffus und indiskriminit bedroht wie das bei Faßbomben oder zufällig von der Straße geholt und zur Abschreckung der Anderen an die Wand gestellt zu werden so ist, sondern direkt qua ihrer "Abstammung". Mag sein, daß sich im Nachhinein auch Einige gefragt haben, ob man nicht mehr Menschen hätte retten können, und daß die Idee des Asyls oder Flüchtlingsschutzes auch durch diese Erfahrungen genährt wurde, aber die Staaten tun sich da dennoch ein bißchen schwer.)


Insofern haben dann Viele einfach die Schnauze gehalten und sich geduckt und gehofft, daß sie es irgendwie überleben.

(Und andererseits haben aber auch nicht von Anfang bis Ende alle Deutschen jeden Tag Repressalien erfahren, sondern zumindest in den ersten Jahren bestenfalls punktuelle negative Erlebnisse gehabt.)

(Es gab natürlich auch Geschehnisse, in denen Widerstand was gebracht hat, oder in denen das Volk auch gemurrt hat: Es gab ja beispielsweise diese "Volksabstimmungen", und da war auch Parteigängern der Nazis klar, daß die Zustimmungszahlen, die in den gleichgeschalteten Medien auftauchten, nicht stimmen konnten. Und auch beim ersten sog. "Judenboykott" von 1933 haben die Nazis selbst bemerkt, daß es "zu früh" für so etwas war, daß man das Volk erstmal langsam dazu "erziehen" mußte, das alles zu begrüßen oder zumindest dazu zu schweigen.)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2045175) Verfasst am: 20.02.2016, 07:14    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Meine Empfindung ist da ähnlich, wenn ich überwiegend junge Männer da sehe: Nicht unbedingt Täter, aber Leute, die weglaufen, um es anderen zu überlassen, zu Hause aufzuräumen.



Wenn man die Bilder der zerstörte Städte sieht, ist der Satz reine Zynismus.

um mal bei dem Beispiel der Überschwemmung zu bleiben. Wenn das Wasser weg ist, kann man aufräumen.
Wenn das Wasser unterkante Dachrinne steht, nutzt ein Feudel nichts.

Das ist ein wunderschönes Bild, das die Unmöglichkeit jeder Handlung demonstriert. Aber ist das wirklich so? Das Wasser, um dass es hier geht, sind auch nur junge Männer, die Waffen in die Hand genommen haben.

Es ist schon komisch. Wir nehmen unseren Eltern oder Großeltern übel, nicht gegen Hitler aufgestanden zu sein, aber finden es gerade selbstverständlich, wenn in anderen Ländern einfach nur weggelaufen wird, als sei das eine Lösung.



Ich nehme es den Grosseltern uebel die Schnauze gehalten und mitgemacht zu haben. Sich ohne zu mucken von diesem braunen Abschaum an die Front schicken zu lassen und mitzumorden, in den Fabriken Waffen und Munition zu produzieren und einfach weggeschaut zu haben als die Juden nebenan im Morgengrauen abgeholt wurden.

Wenn die doch nur in hellen Scharen weggelaufen waeren! Der ganze braune Spuk waere viel schneller vorbei gewesen und es waere weniger Schaden entstanden....fuer alle Beteiligten!

Widerstand gegen den braunen Dreck hat in meiner Familie keiner geleistet, der Cousin meines Grossvaters hat es allerdings wenigstens als damals 19-jaehriger fertiggebracht als blinder Passagier auf 'nem argentinischen Frachtschiff abzuhauen und sich schliesslich bis nach Australien durchzuschlagen und den habe ich fuer seinen Mut und seine Konsequenz irgendwie bewundert. Auch wenn er keinen "heldenhaften Widerstand" geleistet hat, wenigstens hat der damals nicht mitgemacht! Das war schon viel mehr als die meisten fertiggebracht haben!
Ich habe mich das auch schon gefragt: Was hätte ich getan? Aus der heutigen Situation heraus wäre das natürlich geradezu akademisch zu sagen, man hätte seinen Mund schon aufgemacht, hätte versucht, Unterstützung zu finden und ähnliches. ...

Die Frage ist sogar doppelt akademisch, als sie nicht nur nach unserem Handlungsmuster in einer Situation fragt, in der wir uns nie befunden haben, sondern auch noch voraussetzt, dass wir uns mit unserer späteren Sozialisation, also mit einem anderen Wahrnehmungsfilter, und mit Informationen, die damals nicht alle sichtbar waren, versuchen, in diese Situation zu versetzen.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2045179) Verfasst am: 20.02.2016, 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Meine Empfindung ist da ähnlich, wenn ich überwiegend junge Männer da sehe: Nicht unbedingt Täter, aber Leute, die weglaufen, um es anderen zu überlassen, zu Hause aufzuräumen.



Wenn man die Bilder der zerstörte Städte sieht, ist der Satz reine Zynismus.

um mal bei dem Beispiel der Überschwemmung zu bleiben. Wenn das Wasser weg ist, kann man aufräumen.
Wenn das Wasser unterkante Dachrinne steht, nutzt ein Feudel nichts.

Das ist ein wunderschönes Bild, das die Unmöglichkeit jeder Handlung demonstriert. Aber ist das wirklich so? Das Wasser, um dass es hier geht, sind auch nur junge Männer, die Waffen in die Hand genommen haben.

Es ist schon komisch. Wir nehmen unseren Eltern oder Großeltern übel, nicht gegen Hitler aufgestanden zu sein, aber finden es gerade selbstverständlich, wenn in anderen Ländern einfach nur weggelaufen wird, als sei das eine Lösung.



Ich nehme es den Grosseltern uebel die Schnauze gehalten und mitgemacht zu haben. Sich ohne zu mucken von diesem braunen Abschaum an die Front schicken zu lassen und mitzumorden, in den Fabriken Waffen und Munition zu produzieren und einfach weggeschaut zu haben als die Juden nebenan im Morgengrauen abgeholt wurden.

Wenn die doch nur in hellen Scharen weggelaufen waeren! Der ganze braune Spuk waere viel schneller vorbei gewesen und es waere weniger Schaden entstanden....fuer alle Beteiligten!

Widerstand gegen den braunen Dreck hat in meiner Familie keiner geleistet, der Cousin meines Grossvaters hat es allerdings wenigstens als damals 19-jaehriger fertiggebracht als blinder Passagier auf 'nem argentinischen Frachtschiff abzuhauen und sich schliesslich bis nach Australien durchzuschlagen und den habe ich fuer seinen Mut und seine Konsequenz irgendwie bewundert. Auch wenn er keinen "heldenhaften Widerstand" geleistet hat, wenigstens hat der damals nicht mitgemacht! Das war schon viel mehr als die meisten fertiggebracht haben!
Ich habe mich das auch schon gefragt: Was hätte ich getan? Aus der heutigen Situation heraus wäre das natürlich geradezu akademisch zu sagen, man hätte seinen Mund schon aufgemacht, hätte versucht, Unterstützung zu finden und ähnliches. ...

Die Frage ist sogar doppelt akademisch, als sie nicht nur nach unserem Handlungsmuster in einer Situation fragt, in der wir uns nie befunden haben, sondern auch noch voraussetzt, dass wir uns mit unserer späteren Sozialisation, also mit einem anderen Wahrnehmungsfilter, und mit Informationen, die damals nicht alle sichtbar waren, versuchen, in diese Situation zu versetzen.

Völlige Zustimmung @Critic + @fwo!
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#2045180) Verfasst am: 20.02.2016, 09:34    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe mir gerade das Clausnitz-Video angesehen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/sachsen-zweites-clausnitz-video-zeigt-polizeigewalt-gegen-kind-1.2872562

Es ist diese Stimmlage, die deutlich macht, daß da gewaltbereite Aggression vorliegt. Eine Stimmung, die sich steigert, wie es so oft bei Aggression und Gewalt der Fall ist, wenn sie erstmal zur Tat schreiten. Diese Aggression werden wir wohl nicht mehr los, ist zu fürchten. Sie wird sich im Kollektiv zusammenklumpen und dadurch weitere Steigerung erfahren.
Ich erwarte für die nächsten Wahlen, daß sich die politische Seite des Mobs in den Parlamenten zeigen wird. Die große Mehrheit der Deutschen wird anständig wählen, aber auch die Fratze des Mobs wird endlich sichtbar werden. Und ich denke mittlerweile, daß das ganz gut so ist, damit für alle sichtbar wird, womit man es zu tun hat. Weg vom Spukhaften, an dessen Realität man kopfschüttelnd noch gar nicht glauben mag, hin zu etwas Fassbarem, das dann bekämpft werden kann, und nach einiger Zeit aus eigenem Veschulden wieder in das Loch verschwindet, aus dem es gekommen ist.


Am schockierendsten - oder naja vielleicht eher entlarvendsten - ist die erkennbare Schwierigkeit der Polizist*innen nicht noch gewaltsamer vorzugehen - gegen die Geflüchtete. Und das passt leider nur zu gut zusammen mit den andern bekannten Problemen in Sachsen.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2045211) Verfasst am: 20.02.2016, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Meine Empfindung ist da ähnlich, wenn ich überwiegend junge Männer da sehe: Nicht unbedingt Täter, aber Leute, die weglaufen, um es anderen zu überlassen, zu Hause aufzuräumen.



Wenn man die Bilder der zerstörte Städte sieht, ist der Satz reine Zynismus.

um mal bei dem Beispiel der Überschwemmung zu bleiben. Wenn das Wasser weg ist, kann man aufräumen.
Wenn das Wasser unterkante Dachrinne steht, nutzt ein Feudel nichts.

Das ist ein wunderschönes Bild, das die Unmöglichkeit jeder Handlung demonstriert. Aber ist das wirklich so? Das Wasser, um dass es hier geht, sind auch nur junge Männer, die Waffen in die Hand genommen haben.

Es ist schon komisch. Wir nehmen unseren Eltern oder Großeltern übel, nicht gegen Hitler aufgestanden zu sein, aber finden es gerade selbstverständlich, wenn in anderen Ländern einfach nur weggelaufen wird, als sei das eine Lösung.



Ich nehme es den Grosseltern uebel die Schnauze gehalten und mitgemacht zu haben. Sich ohne zu mucken von diesem braunen Abschaum an die Front schicken zu lassen und mitzumorden, in den Fabriken Waffen und Munition zu produzieren und einfach weggeschaut zu haben als die Juden nebenan im Morgengrauen abgeholt wurden.

Wenn die doch nur in hellen Scharen weggelaufen waeren! Der ganze braune Spuk waere viel schneller vorbei gewesen und es waere weniger Schaden entstanden....fuer alle Beteiligten!

Widerstand gegen den braunen Dreck hat in meiner Familie keiner geleistet, der Cousin meines Grossvaters hat es allerdings wenigstens als damals 19-jaehriger fertiggebracht als blinder Passagier auf 'nem argentinischen Frachtschiff abzuhauen und sich schliesslich bis nach Australien durchzuschlagen und den habe ich fuer seinen Mut und seine Konsequenz irgendwie bewundert. Auch wenn er keinen "heldenhaften Widerstand" geleistet hat, wenigstens hat der damals nicht mitgemacht! Das war schon viel mehr als die meisten fertiggebracht haben!
Ich habe mich das auch schon gefragt: Was hätte ich getan? Aus der heutigen Situation heraus wäre das natürlich geradezu akademisch zu sagen, man hätte seinen Mund schon aufgemacht, hätte versucht, Unterstützung zu finden und ähnliches. ...

Die Frage ist sogar doppelt akademisch, als sie nicht nur nach unserem Handlungsmuster in einer Situation fragt, in der wir uns nie befunden haben, sondern auch noch voraussetzt, dass wir uns mit unserer späteren Sozialisation, also mit einem anderen Wahrnehmungsfilter, und mit Informationen, die damals nicht alle sichtbar waren, versuchen, in diese Situation zu versetzen.



Und trotzdem gab es Leute, die Widerstand leisteten oder sich wenigstens dem Mitmachen durch Emigration entzogen haben.

Dieses ganze Gewaesch von Angehoerigen der Taetergeneration von wegen "Ihr habt das ja gar nicht erlebt damals und sollte deshalb besser den Mund halten" dient doch nur dazu zu vertuschen, dass man im Grunde genommen gar nix dagegen hatte, wenn die Juden nebenan verschwanden, manche profitierten ja auch davon. Schliesslich war Antisemitismus in Deutschland (und nicht nur dort!) damals sehr weit verbreitet.

Dieses allzu bereitwillige Entschuldigen der mehr oder weniger passiven Komplizenschaft breiter Kreise der Bevoelkerung mit den Nazis ist eine Beleidigung derjenigen, die tatsaechlich Widerstand leisteten und dies oft mit ihrem Leben oder ihrer Gesundheit bezahlten.

So einfach sollte man es den Leuten nicht machen sich aus der Verantwortung fuer die eigene Geschichte zu stehlen.
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beachbernie
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Beitrag(#2045219) Verfasst am: 20.02.2016, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe mir gerade das Clausnitz-Video angesehen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/sachsen-zweites-clausnitz-video-zeigt-polizeigewalt-gegen-kind-1.2872562

Es ist diese Stimmlage, die deutlich macht, daß da gewaltbereite Aggression vorliegt. Eine Stimmung, die sich steigert, wie es so oft bei Aggression und Gewalt der Fall ist, wenn sie erstmal zur Tat schreiten. Diese Aggression werden wir wohl nicht mehr los, ist zu fürchten. Sie wird sich im Kollektiv zusammenklumpen und dadurch weitere Steigerung erfahren.
Ich erwarte für die nächsten Wahlen, daß sich die politische Seite des Mobs in den Parlamenten zeigen wird. Die große Mehrheit der Deutschen wird anständig wählen, aber auch die Fratze des Mobs wird endlich sichtbar werden. Und ich denke mittlerweile, daß das ganz gut so ist, damit für alle sichtbar wird, womit man es zu tun hat. Weg vom Spukhaften, an dessen Realität man kopfschüttelnd noch gar nicht glauben mag, hin zu etwas Fassbarem, das dann bekämpft werden kann, und nach einiger Zeit aus eigenem Veschulden wieder in das Loch verschwindet, aus dem es gekommen ist.


Am schockierendsten - oder naja vielleicht eher entlarvendsten - ist die erkennbare Schwierigkeit der Polizist*innen nicht noch gewaltsamer vorzugehen - gegen die Geflüchtete. Und das passt leider nur zu gut zusammen mit den andern bekannten Problemen in Sachsen.




Zitat:
Die Polizei in Sachsen hat ihren umstrittenen Einsatz bei fremdenfeindlichen Protesten vor einem Flüchtlingsbus verteidigt. Die Flüchtlinge, die von einem wütenden Mob umstellt waren, hätten provozierende Gesten gemacht - deshalb sei Zwang angewendet worden....



http://www.tagesschau.de/inland/clausnitz-109.html

Aha. Jetzt sind also die Opfer schuld. Mit den Augen rollen



Zitat:
...Das ZDF berichtete, der Leiter der Flüchtlingsunterkunft gehöre der rechtspopulistischen AfD an. Er selbst beantwortete Anrufe und Rückrufbitten seitens der Medien nicht. Die AfD weist ihn im Internet aber als Mitorganisator von Parteiveranstaltungen aus....


Wie kann sowas sein? Geschockt

Wundert sich da noch wer, dass ein rechtsradikaler Mob die eintreffenden Fluechtlinge erwartet? Geschockt
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Johnny
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Beitrag(#2045223) Verfasst am: 21.02.2016, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Dieses ganze Gewaesch von Angehoerigen der Taetergeneration von wegen "Ihr habt das ja gar nicht erlebt damals und sollte deshalb besser den Mund halten" dient doch nur dazu zu vertuschen, dass man im Grunde genommen gar nix dagegen hatte, wenn die Juden nebenan verschwanden, manche profitierten ja auch davon.


Das sind mir die liebsten: Verwöhnte Wohlstands-Bengel, die in ihrem Leben noch nie irgendein Risiko eingehen mussten, bequem mit Chips und Cola auf dem Sofa liegen, sich Guido-Knopp-Dokus reinziehen und sich mit vollem Mund darüber empören, dass ihre Grosseltern früher solche Weicheier gewesen sind, weil sie keine Flashmobs und Lichterketten gegen Nazis veranstaltet haben. Mit den Augen rollen

Ja es gab Helden, die damals bereit waren ihr eigenes Leben zu riskieren, um Widerstand zu leisten. Ich glaube allerdings nicht, dass man dieses Heldentum als moralische Verpflichtung für alle Menschen einfordern kann. Man ist weder feige noch unmoralisch, wenn man nicht diesen unglaublichen Mut hat, sein Leben zu riskieren um Widerstand zu leisten. Und ich gehe jede Wette ein, dass 99% der heutigen Sprücheklopfer sich nicht anders verhalten hätten, als die grosse Masse der Menschen damals.
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beachbernie
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Beitrag(#2045224) Verfasst am: 21.02.2016, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Dieses ganze Gewaesch von Angehoerigen der Taetergeneration von wegen "Ihr habt das ja gar nicht erlebt damals und sollte deshalb besser den Mund halten" dient doch nur dazu zu vertuschen, dass man im Grunde genommen gar nix dagegen hatte, wenn die Juden nebenan verschwanden, manche profitierten ja auch davon.


Das sind mir die liebsten: Verwöhnte Wohlstands-Bengel, die in ihrem Leben noch nie irgendein Risiko eingehen mussten, bequem mit Chips und Cola auf dem Sofa liegen, sich Guido-Knopp-Dokus reinziehen und sich mit vollem Mund darüber empören, dass ihre Grosseltern früher solche Weicheier gewesen sind, weil sie keine Flashmobs und Lichterketten gegen Nazis veranstaltet haben. Mit den Augen rollen

Ja es gab Helden, die damals bereit waren ihr eigenes Leben zu riskieren, um Widerstand zu leisten. Ich glaube allerdings nicht, dass man dieses Heldentum als moralische Verpflichtung für alle Menschen einfordern kann. Man ist weder feige noch unmoralisch, wenn man nicht diesen unglaublichen Mut hat, sein Leben zu riskieren um Widerstand zu leisten. Und ich gehe jede Wette ein, dass 99% der heutigen Sprücheklopfer sich nicht anders verhalten hätten, als die grosse Masse der Menschen damals.



Ich habe ausdruecklich keine moralische Verpflichtung postuliert Widerstand gegen das Naziregime zu leisten. Es ging nur um das nicht mitmachen bei dessen Verbrechen. Und da gab's einfach viel zu wenige, die genug Anstand dazu hatten.

Was mir uebrigens bei der Spurensuche in meinem alten Heimatort auffiel, die ich zusammen mit anderen betrieb, war dass viele zwar so taten als ob sie nix mit dem Verschwinden ihrer Nachbarn zu tun gehabt haetten und die Nazis natuerlich immer "innerlich abgelehnt" haetten, aber "man konnte halt nix machen". Wenn man aber etwas tiefer nachfragte kamen dann recht haeufig solche Knueller wie "Man muss aber auch mal die andere Seite sehen, die Juden hatten sich ja wirklich viel rausgenommen" oder "Der war zu frech gegen die Obrigkeit und der ist dann verschwunden" oder "Viele sassen ja auch zu Recht im KZ, waren Verbrecher". Was mir sehr haeufig auffiel war das Fehlen jeglicher echter Solidaritaet mit den Naziopfern auch nachtraeglich und das Bemuehen die damaligen Geschehnisse am Besten ganz zu verschweigen, damit um Himmels Willen "kein Staub aufgewirbelt wird".

Nein. Viele Deutsche haben damals moralisch ganz klaeglich versagt und viele haben sich nach Herzenslust am ploetzlich herrenlosen juedischen Eigentum bedient und deren Hauptsorge galt auch nach dem Krieg nicht dem Schicksal der Opfer, sondern ob man die gestohlenen Gueter (Haeuser, Geschaefte, Grundstuecke, Moebel etc.) nicht irgendwann doch wieder rausruecken muss. Dies erklaerte auch die oft recht aggressive Reaktion auf unsere Fragen nach dem Schicksal der juedischen Nachbarn. So unschuldig wie sie taten waren viele nicht.
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Beitrag(#2045225) Verfasst am: 21.02.2016, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Dieses ganze Gewaesch von Angehoerigen der Taetergeneration von wegen "Ihr habt das ja gar nicht erlebt damals und sollte deshalb besser den Mund halten" dient doch nur dazu zu vertuschen, dass man im Grunde genommen gar nix dagegen hatte, wenn die Juden nebenan verschwanden, manche profitierten ja auch davon.


Das sind mir die liebsten: Verwöhnte Wohlstands-Bengel, die in ihrem Leben noch nie irgendein Risiko eingehen mussten, bequem mit Chips und Cola auf dem Sofa liegen, sich Guido-Knopp-Dokus reinziehen und sich mit vollem Mund darüber empören, dass ihre Grosseltern früher solche Weicheier gewesen sind, weil sie keine Flashmobs und Lichterketten gegen Nazis veranstaltet haben. Mit den Augen rollen

Ja es gab Helden, die damals bereit waren ihr eigenes Leben zu riskieren, um Widerstand zu leisten. Ich glaube allerdings nicht, dass man dieses Heldentum als moralische Verpflichtung für alle Menschen einfordern kann. Man ist weder feige noch unmoralisch, wenn man nicht diesen unglaublichen Mut hat, sein Leben zu riskieren um Widerstand zu leisten. Und ich gehe jede Wette ein, dass 99% der heutigen Sprücheklopfer sich nicht anders verhalten hätten, als die grosse Masse der Menschen damals.

Gab es nicht hier im Forum jemanden, der ganz aktuell von Flüchtlingen erwartete, dass sie nicht abhauen, sondern gefälligst daheim zu kämpfen hätten? Ich komm grad nicht drauf, wers war, aber ich frage mich, ob deine Beschreibung eines "verwöhnten Wohlstandsbengels" nicht auf den auch zutreffen könnte.
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Beitrag(#2045226) Verfasst am: 21.02.2016, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Dieses ganze Gewaesch von Angehoerigen der Taetergeneration von wegen "Ihr habt das ja gar nicht erlebt damals und sollte deshalb besser den Mund halten" dient doch nur dazu zu vertuschen, dass man im Grunde genommen gar nix dagegen hatte, wenn die Juden nebenan verschwanden, manche profitierten ja auch davon.


Das sind mir die liebsten: Verwöhnte Wohlstands-Bengel, die in ihrem Leben noch nie irgendein Risiko eingehen mussten, bequem mit Chips und Cola auf dem Sofa liegen, sich Guido-Knopp-Dokus reinziehen und sich mit vollem Mund darüber empören, dass ihre Grosseltern früher solche Weicheier gewesen sind, weil sie keine Flashmobs und Lichterketten gegen Nazis veranstaltet haben. Mit den Augen rollen

Ja es gab Helden, die damals bereit waren ihr eigenes Leben zu riskieren, um Widerstand zu leisten. Ich glaube allerdings nicht, dass man dieses Heldentum als moralische Verpflichtung für alle Menschen einfordern kann. Man ist weder feige noch unmoralisch, wenn man nicht diesen unglaublichen Mut hat, sein Leben zu riskieren um Widerstand zu leisten. Und ich gehe jede Wette ein, dass 99% der heutigen Sprücheklopfer sich nicht anders verhalten hätten, als die grosse Masse der Menschen damals.

Gab es nicht hier im Forum jemanden, der ganz aktuell von Flüchtlingen erwartete, dass sie nicht abhauen, sondern gefälligst daheim zu kämpfen hätten? Ich komm grad nicht drauf, wers war, aber ich frage mich, ob deine Beschreibung eines "verwöhnten Wohlstandsbengels" nicht auf den auch zutreffen könnte.

Jep Coole Sache, das...
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Beitrag(#2045227) Verfasst am: 21.02.2016, 01:46    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe ausdruecklich keine moralische Verpflichtung postuliert Widerstand gegen das Naziregime zu leisten. Es ging nur um das nicht mitmachen bei dessen Verbrechen. Und da gab's einfach viel zu wenige, die genug Anstand dazu hatten.


Das NS-Regime hat offenbar die Verantwortung schön klein verteilt: Im Endeffekt konnte so Jeder sagen, er habe ja "nur diese und jene ganz kleine Sache gemacht", die sein Gewissen nicht überfordert habe. Selbst Eichmann versuchte sich ja herauszureden, er hätte ja im Prinzip nur Fahrpläne erstellt. (Der Beurteilung ging ja auch Hannah Arendt ein Stückweit auf den Leim - dabei wußte eben auch Eichmann genau, was er da machte, was vorging, und bedauerte, daß die Nazis nicht noch mehr Juden hatten ermorden können.)

Andererseits wurde aber auch niemand dazu gezwungen, bei Judenerschießungen mitzumachen oder ein KZ zu bewachen: "Wenigstens nicht mitmachen" hätten die Leute in aller Regel tun können, auch wenn später viele versucht haben, sich mit Befehlsnotstand o.ä. zu rechtfertigen. Gruppendruckphänomene und falsches Ehrendenken oder auch die Alternative zwischen diesen "Aktionen" und der Versetzung an die Front, was vielleicht das Mitmachen "attraktiver" erscheinen ließ, mögen auch eine kleine Rolle gespielt haben. Aber diejenigen, die dabei mitgemacht haben, dürften eben ziemlich "ideologisch gefestigt" bzw. auch auf Belohnungen aus gewesen sein (Kogon schreibt z.B. in seinem "SS-Staat" davon, daß die KZ-Bewacher Sonderzahlungen oder -urlaube bekamen, wenn sie mal wieder jemanden "auf der Flucht" erschossen hatten.)

Viele versuchten auch, aus dem Leid ihrer Mitmenschen Vorteile zu ziehen: Es haben sich schon immer Leute gefunden, die sich die "arisierten" Güter billig an Land gezogen haben. Eine Motivation des Antisemitismus mag ja auch der Neid auf die vermeintlich reichen Juden gewesen sein, denen es auch in der Wirtschaftskrise besser zu ergehen schien als einem selbst. - Letztlich als "widerständig" anerkannt wurden nur 1% der Bevölkerung (und auch Widerstandshandlungen können ja ganz verschiedener Natur sein) (- aber es ist ja auch bekannt, daß die "Entnazifizierung" auch unter den Vorzeichen des herannahenden Kalten Krieges geschah, wo schon absehbar war, daß man die Deutschen - auch die Nazis, sofern deren Verbrechen nicht all zu himmelschreiend waren - auch wieder brauchen würde, also insofern ist das vielleicht auch eher eine hohe Schätzung).
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Zuletzt bearbeitet von Critic am 21.02.2016, 01:54, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Johnny
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Beitrag(#2045228) Verfasst am: 21.02.2016, 01:50    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich habe ausdruecklich keine moralische Verpflichtung postuliert Widerstand gegen das Naziregime zu leisten. Es ging nur um das nicht mitmachen bei dessen Verbrechen.


Mitgemacht haben nur relativ wenige. Genauso wie nur relativ wenige aktiven Widerstand geleistet haben. Die grosse Masse hat es hingenommen, teilweise aus Angst selbst ins Visier des Regimes zu geraten, teilweise weil man von der allgegenwärtigen Propaganda hirngewaschen wurde, teilweise auch, weil man aus Überzeugung hinter den Verbrechen stand. Letztere waren aber nur wenige.
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beachbernie
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Beitrag(#2045229) Verfasst am: 21.02.2016, 02:59    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich habe ausdruecklich keine moralische Verpflichtung postuliert Widerstand gegen das Naziregime zu leisten. Es ging nur um das nicht mitmachen bei dessen Verbrechen.


Mitgemacht haben nur relativ wenige. Genauso wie nur relativ wenige aktiven Widerstand geleistet haben. Die grosse Masse hat es hingenommen, teilweise aus Angst selbst ins Visier des Regimes zu geraten, teilweise weil man von der allgegenwärtigen Propaganda hirngewaschen wurde, teilweise auch, weil man aus Überzeugung hinter den Verbrechen stand. Letztere waren aber nur wenige.


Das ist heute auch nicht viel anders. Beim Krawall vorm Fluechtlingsheim sind meist nur relativ wenige aktiv beteiligt. Viel mehr beobachten das aber mit klammheimlicher Freude und Zustimmung. Als damals die Juden abgeholt wurde haben auch viele hinter der Gardine gestanden und zu sich selbst gesagt "Da wurde es Zeit, dass da mal jemand was gegen diese kulturfremden Elemente tut!" und hinterher waren sie natuerlich von Anfang an dagegen.

Heute kann man allerdings beobachten, dass der Widerstand gegen die Fremdenfeinde (der Dir ja auch hier im Forum entgegenschlaegt) viel staerker ausgepraegt ist und von weiteren Kreisen getragen wird als der gegen die Nazis in den 20ger Jahren als das Uebel noch haette verhindert werden koennen und das gibt doch Anlass zu vorsichtigem Optimismus.
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Beitrag(#2045230) Verfasst am: 21.02.2016, 03:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Gab es nicht hier im Forum jemanden, der ganz aktuell von Flüchtlingen erwartete, dass sie nicht abhauen, sondern gefälligst daheim zu kämpfen hätten? Ich komm grad nicht drauf, wers war, aber ich frage mich, ob deine Beschreibung eines "verwöhnten Wohlstandsbengels" nicht auf den auch zutreffen könnte.

Du verkürzt wieder mal ein bisschen:
Das Thema kam von mir. Als Gefühlsäußerung, bei bestimmten Bildern. Wobei ich mich gelichzeitig gewundert habe, wie sich die Ansprüche und Fragen unserer Generation in diesen Dingen anscheinend geändert haben. Außerdem habe ich aber auch geschrieben, dass ich den Flüchtlingen nicht übelnehmen kann, dass sie nicht zu Hause bleiben, also von Erwarten kann keine Rede sein. Von verwöhnt - auch nicht: Weder finanziell, noch gefühlsmäßig: ich habe während meines Studiums gearbeitet, weil ich weder Geld von meinen Eltern haben wollte, noch welches bekommen hätte und Bafög entsprach nicht meiner Art***. Ich bin sehr wählerisch darin, wem und wofür ich mich unterordne.

Ich habe auch nicht behauptet, zu wissen, wie ich mich in deren Situation verhielte, kann aber auch nicht mit Sicherheit sagen, dass ich mich verdrückte.

Ich habe mich eben auch schon so erlebt:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Übrigens sind sich auch Gefühle nicht immer einig: Ich stand mal auf der Mitte einer Weide, als ich erkennen musste, dass da nicht nur Kühe drauf waren, sonder auch ein Bulle, dem ich offenbar nicht gefiel - er kam nämlich im Galopp und mit gesenktem Breitschädel auf mich zu wie eine Lokomotive. Was ich in dem Moment empfunden habe, war Angst und gleichzeitig die Sicherheit, dass Weglaufen tödlich sein würde. Mein Schwager, der die ganze Sache vom Zaun aus beobachtete, sagte nachher, er sei nur panisch gewesen (er musste noch über den Zaun um aus der Weide rauszukommen - er hatte den Bullen bis dahin auch nicht gesehen), und er hätte überhaupt nicht verstanden, was ich da machte. Ich hatte nämlich bereits mit meinem Leben abgeschlossen und wollte nur noch wissen, ob der Bulle vielleicht mehr Angst hätte als ich: Ich hatte meine Holzlatschen in den Händen und lief laut schreiend und mit den Latschen fuchtelnd auf den Bullen zu. Er hatte am Ende mehr Angst als Aggression ... - und keinen Intellekt sich über dieses Gefühl hinwegzusetzen, sonst würde ich wahrscheinlich nicht hier schreiben. (Die Statistik sagte zu dieser Zeit, dass in Schleswig-Holstein pro Jahr ein bis zwei Bauern ihr Leben durch unvorsichtigen Umgang mit Bullen verlieren.)


*** Wahrscheinlich vor diesem Hintergrund finde ich es auch heute noch ausgesprochen befriedigend, mit der Axt, der Motorsäge oder einer Sense zu arbeiten. Und ich halte das auch mit 60+ immer noch einen Tag lang durch, ohne umzukippen, oder am nächsten Tag unbrauchbar zu sein: Ich war in der letzten Woche einen Tag lang für einen Freund mit Motorsense und Dickichtmesser unterwegs.

Ich vermute mal, dass Du behüteter gelebt hast als ich und deshalb mit der Vokabel "verwöhnter Wohlstandsbengel", auch wenn sie ursprünglich nicht von Dir kam, etwas vorsichtiger umgehen solltest. Alles ist relativ.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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beachbernie
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Beitrag(#2045231) Verfasst am: 21.02.2016, 04:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ist ja recht lustig, dass Du Dir den Stiefel anziehen willst, fwo, aber ich glaube tillich meint unseren Johnny. zwinkern
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Kival
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Beitrag(#2045232) Verfasst am: 21.02.2016, 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Dieses ganze Gewaesch von Angehoerigen der Taetergeneration von wegen "Ihr habt das ja gar nicht erlebt damals und sollte deshalb besser den Mund halten" dient doch nur dazu zu vertuschen, dass man im Grunde genommen gar nix dagegen hatte, wenn die Juden nebenan verschwanden, manche profitierten ja auch davon.


Das sind mir die liebsten: Verwöhnte Wohlstands-Bengel, die in ihrem Leben noch nie irgendein Risiko eingehen mussten, bequem mit Chips und Cola auf dem Sofa liegen, sich Guido-Knopp-Dokus reinziehen und sich mit vollem Mund darüber empören, dass ihre Grosseltern früher solche Weicheier gewesen sind, weil sie keine Flashmobs und Lichterketten gegen Nazis veranstaltet haben. Mit den Augen rollen

Ja es gab Helden, die damals bereit waren ihr eigenes Leben zu riskieren, um Widerstand zu leisten. Ich glaube allerdings nicht, dass man dieses Heldentum als moralische Verpflichtung für alle Menschen einfordern kann. Man ist weder feige noch unmoralisch, wenn man nicht diesen unglaublichen Mut hat, sein Leben zu riskieren um Widerstand zu leisten. Und ich gehe jede Wette ein, dass 99% der heutigen Sprücheklopfer sich nicht anders verhalten hätten, als die grosse Masse der Menschen damals.

Gab es nicht hier im Forum jemanden, der ganz aktuell von Flüchtlingen erwartete, dass sie nicht abhauen, sondern gefälligst daheim zu kämpfen hätten? Ich komm grad nicht drauf, wers war, aber ich frage mich, ob deine Beschreibung eines "verwöhnten Wohlstandsbengels" nicht auf den auch zutreffen könnte.


Dass es auch heute Leute gibt, die sich Nazis in den Weg stellen und auf die Knochen bekommen, kann sich so jemand wohl auch nicht vorstellen. Grade wegen Bautzen gestern Nacht eine Erinnerung an die wenigen, die sich in Rostock-Lichtenhagen den Faschisten ind en Weg gestellt hatten:

https://www.youtube.com/watch?v=PmRrMrpqKxw

(Das erlaubt natürlich trotzdem keine Gleichsetzung mit dem Holocaust und Widerstand in der NS-Zeit,

Zitat:
Das ist heute auch nicht viel anders. Beim Krawall vorm Fluechtlingsheim sind meist nur relativ wenige aktiv beteiligt. Viel mehr beobachten das aber mit klammheimlicher Freude und Zustimmung.


Die klammheimliche Freude ist auch ein Problem, aber der Jubel nicht direkt Beteiligter ist ein noch entscheidender Teil von Pogromstimmung. Und genau das hat sich heute Nacht in Bautzen wiederholt. Das Verhalten der sächsischen Polizei trägt auch dazu bei, dass der rassistische Mob jetzt immer weiter eskaliert und von den "guten Bürger*innen" bejubelt wird.
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Beitrag(#2045234) Verfasst am: 21.02.2016, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich habe ausdruecklich keine moralische Verpflichtung postuliert Widerstand gegen das Naziregime zu leisten. Es ging nur um das nicht mitmachen bei dessen Verbrechen.


Mitgemacht haben nur relativ wenige. Genauso wie nur relativ wenige aktiven Widerstand geleistet haben. Die grosse Masse hat es hingenommen, teilweise aus Angst selbst ins Visier des Regimes zu geraten, teilweise weil man von der allgegenwärtigen Propaganda hirngewaschen wurde, teilweise auch, weil man aus Überzeugung hinter den Verbrechen stand. Letztere waren aber nur wenige.


Das ist heute auch nicht viel anders. Beim Krawall vorm Fluechtlingsheim sind meist nur relativ wenige aktiv beteiligt. Viel mehr beobachten das aber mit klammheimlicher Freude und Zustimmung. Als damals die Juden abgeholt wurde haben auch viele hinter der Gardine gestanden und zu sich selbst gesagt "Da wurde es Zeit, dass da mal jemand was gegen diese kulturfremden Elemente tut!" und hinterher waren sie natuerlich von Anfang an dagegen.

Heute kann man allerdings beobachten, dass der Widerstand gegen die Fremdenfeinde (der Dir ja auch hier im Forum entgegenschlaegt) viel staerker ausgepraegt ist und von weiteren Kreisen getragen wird als der gegen die Nazis in den 20ger Jahren als das Uebel noch haette verhindert werden koennen und das gibt doch Anlass zu vorsichtigem Optimismus.


Genauso empfinde ich auch.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Misterfritz
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Beitrag(#2045235) Verfasst am: 21.02.2016, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Heimleiter Thomas Hetze [....] Dabei ist der Mann Hobbypolitiker, andernorts redet er gerne und viel - und dabei auch viel krudes Zeug: Heimleiter Hetze, zuständig für das Wohl von Flüchtlingen in einem feindseligen Ort, ist Mitglied der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD).
[....]
Es existiert ein Redemanuskript Hetzes, die Ansprache hielt er Anfang November auf einer AfD-Kundgebung. Darin warnt er vor einem "ungezügelten 100.000-fachen Einmarsch von Wirtschaftsflüchtlingen". Dahinter stehe ein "amerikanischer Masterplan", der auf "Destabilisierung des Nordens von Afrika und des Nahen Ostens" abziele. So sei ein "Flüchtlingsstrom" entstanden, der Europa schwächen solle. Hetze sorgt sich laut Redemanuskript, weil "die oberste Regierung absichtlich gegen Deutschland und deren Einwohner arbeitet".


wie kann man den zum heimleiter für eine flüchtlingsunterkunft machen? Geschockt
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Beitrag(#2045236) Verfasst am: 21.02.2016, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Heimleiter Thomas Hetze [....] Dabei ist der Mann Hobbypolitiker, andernorts redet er gerne und viel - und dabei auch viel krudes Zeug: Heimleiter Hetze, zuständig für das Wohl von Flüchtlingen in einem feindseligen Ort, ist Mitglied der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD).
[....]
Es existiert ein Redemanuskript Hetzes, die Ansprache hielt er Anfang November auf einer AfD-Kundgebung. Darin warnt er vor einem "ungezügelten 100.000-fachen Einmarsch von Wirtschaftsflüchtlingen". Dahinter stehe ein "amerikanischer Masterplan", der auf "Destabilisierung des Nordens von Afrika und des Nahen Ostens" abziele. So sei ein "Flüchtlingsstrom" entstanden, der Europa schwächen solle. Hetze sorgt sich laut Redemanuskript, weil "die oberste Regierung absichtlich gegen Deutschland und deren Einwohner arbeitet".


wie kann man den zum heimleiter für eine flüchtlingsunterkunft machen? Geschockt

Da fragt man sich echt!
http://www.sueddeutsche.de/politik/thomas-hetze-clausnitz-heimleiter-demonstrierte-gegen-asylchaos-1.2872663
Zitat:
Dass ausgerechnet einer wie Hetze diese Aufgaben übernimmt, darin sieht der Landkreis kein Problem. "Solange er nicht gegen geltendes Recht verstößt, gibt es keine Probleme", sagt Dieter Steinert vom Asylstab. Dass sich Hetze trotz seiner politischen Überzeugung für diese Stelle beworben habe, zeige, dass er eine gute Grundeinstellung habe.

Was ist das für eine Scheiße?

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Beitrag(#2045237) Verfasst am: 21.02.2016, 12:46    Titel: Von der Post zum Asylantragsentscheider - in 6 Wochen zum Fachmann Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Heimleiter Thomas Hetze [....] Dabei ist der Mann Hobbypolitiker, andernorts redet er gerne und viel - und dabei auch viel krudes Zeug: Heimleiter Hetze, zuständig für das Wohl von Flüchtlingen in einem feindseligen Ort, ist Mitglied der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD).
(...)


wie kann man den zum heimleiter für eine flüchtlingsunterkunft machen? Geschockt


Darin zeigt sich die vollkommene Überforderung des öffentlichen Dienstes und der politischen Entscheidungsträger mit dieser Situation,

wie auch in dieser Maßnahme:

Zitat:
Post-Beamte sollen über Asylanträge entscheiden

Jetzt soll offenbar die Deutsche Post mit 300 Asyl-Entscheider aushelfen. Die „Bild am Sonntag“ berichtet, in einer Rundmail würden Postbeamte aus dem gehobenen Dienst aufgerufen, für sechs bis zwölf Monate freiwillig zum BAMF zu wechseln.


http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/migration-post-beamte-sollen-ueber-asylantraege-entscheiden-14082329.html

der 6 Wochenkurs beim BAMF in Nürnberg oder den Außendienststellen in DA, Bl und Kln reicht wohl kaum aus, um einen Postler auf ein Niveau zu schulen, dass er auch bei Menschen aus vermeintlich sichereren Herkunftsländern eine mögliche Verfolgung erkennt.

Marokko wird man auch Gefängnisinsasse, wenn man Heavy Metal hört,
und von der Diskriminierung aus Geschlechtsgründen in vielen arabischen und muslimisch dominierten Ländern wollen wir doch mal gar nicht sprechen.

Also,
der Postler wird dann sich sicherlich eine 100% Quote erreichen,
und er schafft 4 oder 5 Anträge pro Tag,
ein am Menschen und Verfolgungsgrund interessierter Sachbearbeiter schafft dann vielleicht 1-2 Entscheidungen pro Tag. Vielleicht weil er auch ob seiner Bildung einfach besser informiert ist.

Das befürchte ich jetzt einmal - aber vielleicht kann mich auch dann die Erfahrung eines besseren belehren.
skeptisch
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
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Beitrag(#2045238) Verfasst am: 21.02.2016, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Heimleiter Thomas Hetze [....] Dabei ist der Mann Hobbypolitiker, andernorts redet er gerne und viel - und dabei auch viel krudes Zeug: Heimleiter Hetze, zuständig für das Wohl von Flüchtlingen in einem feindseligen Ort, ist Mitglied der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD).
[....]
Es existiert ein Redemanuskript Hetzes, die Ansprache hielt er Anfang November auf einer AfD-Kundgebung. Darin warnt er vor einem "ungezügelten 100.000-fachen Einmarsch von Wirtschaftsflüchtlingen". Dahinter stehe ein "amerikanischer Masterplan", der auf "Destabilisierung des Nordens von Afrika und des Nahen Ostens" abziele. So sei ein "Flüchtlingsstrom" entstanden, der Europa schwächen solle. Hetze sorgt sich laut Redemanuskript, weil "die oberste Regierung absichtlich gegen Deutschland und deren Einwohner arbeitet".


wie kann man den zum heimleiter für eine flüchtlingsunterkunft machen? Geschockt


Ein AfD-Politiker als Leiter eines Flüchtlingsheimes und mit dem Namen "Hetze". So was kann man sich ja gar nicht ausdenken, dass toppt ja noch die Sturm, Heer und Stahl Verteidigung von Beate Zschäpe.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2045239) Verfasst am: 21.02.2016, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Heimleiter Thomas Hetze [....] Dabei ist der Mann Hobbypolitiker, andernorts redet er gerne und viel - und dabei auch viel krudes Zeug: Heimleiter Hetze, zuständig für das Wohl von Flüchtlingen in einem feindseligen Ort, ist Mitglied der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD).
[....]
Es existiert ein Redemanuskript Hetzes, die Ansprache hielt er Anfang November auf einer AfD-Kundgebung. Darin warnt er vor einem "ungezügelten 100.000-fachen Einmarsch von Wirtschaftsflüchtlingen". Dahinter stehe ein "amerikanischer Masterplan", der auf "Destabilisierung des Nordens von Afrika und des Nahen Ostens" abziele. So sei ein "Flüchtlingsstrom" entstanden, der Europa schwächen solle. Hetze sorgt sich laut Redemanuskript, weil "die oberste Regierung absichtlich gegen Deutschland und deren Einwohner arbeitet".


wie kann man den zum heimleiter für eine flüchtlingsunterkunft machen? Geschockt


Ein AfD-Politiker als Leiter eines Flüchtlingsheimes und mit dem Namen "Hetze". So was kann man sich ja gar nicht ausdenken, dass toppt ja noch die Sturm, Heer und Stahl Verteidigung von Beate Zschäpe.


Und das Geld, das sich aus dem Flüchtlingsheim ergibt, nimmt er natürlich mit...
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"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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