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der historische Sieg
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#762422) Verfasst am: 06.07.2007, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wilhelm hat folgendes geschrieben:
Tut mir leid, aber die Schere im Kopf meint, glaube ich, etwas anderes. 1977?


Deine Selbstzensur ist, daß Du mit Deiner Aussage, es sei für die Deutschen keine Befreiung gewesen, von vornherein alle ermordeten und befreiten Deutschen ausklammerst. Du glaubst, es ginge um die Befreiung der Täter, wenn von Befreiung geredet wird? Muss man euch immer erst Bilder zeigen, bevor ihr versteht, was für einen Mist ihr schreibt? Sind die KZ-Insassen keine Deutschen? Sind die Geflüchteten keine Deutschen? Sind die Kindersoldaten, die die Dreckschweine noch in den Straßenkampf gezogen haben, keine Deutschen? Wurden die nicht befreit? Gäbe es heute auf diesem Boden eine Demokratie, wenn Deutschland nicht von den Idioten befreit worden wäre?


Dieses Argument kann man auch umdrehen und sagen, dass nicht alle Deutschen befreit worden sind.

Oder sind die Angehörigen der Totenkopfschwadrone keine Deutsche gewesen?

Das deutsche Volk ist nicht fassbar, weshalb ich Aussage bezüglich Befreiung oder Unterwerfung für mangelhaft halte. Eine bessere Aussage wäre es, wenn man einfach sagt, das Deutschland verloren hat, fertig.

Was das deutsche Volk nun mit den Krieg zu tun haben soll, ist mir mehr als fragwürdig, aber auch egal.
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#762435) Verfasst am: 06.07.2007, 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Das deutsche Volk ist nicht fassbar, weshalb ich Aussage bezüglich Befreiung oder Unterwerfung für mangelhaft halte. Eine bessere Aussage wäre es, wenn man einfach sagt, das Deutschland verloren hat, fertig.

Was das deutsche Volk nun mit den Krieg zu tun haben soll, ist mir mehr als fragwürdig, aber auch egal.


Das mit dem nicht fassbar, ok.
Da gerade der Gedanke an "ein deutsches Volk" schon mit als Kriegsgrund geführt werden muß, unter anderem natürlich, ist das allerdings nicht so einfach zu trennen.
Fragwürdig ist es mMn. zu bestreiten, das es nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht den Menschen (nicht nur den Deutschen) in der Gesamtheit besser ging.
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"Jede hat mich gern, aber keine liebt mich! - Wenn ich an den lieben Gott glaubte, - wie müßte ich ihn hassen!"
Erich Mühsam, Tagebücher
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#762439) Verfasst am: 06.07.2007, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Das deutsche Volk ist nicht fassbar, weshalb ich Aussage bezüglich Befreiung oder Unterwerfung für mangelhaft halte. Eine bessere Aussage wäre es, wenn man einfach sagt, das Deutschland verloren hat, fertig.

Was das deutsche Volk nun mit den Krieg zu tun haben soll, ist mir mehr als fragwürdig, aber auch egal.


Das mit dem nicht fassbar, ok.
Da gerade der Gedanke an "ein deutsches Volk" schon mit als Kriegsgrund geführt werden muß, unter anderem natürlich, ist das allerdings nicht so einfach zu trennen.
Fragwürdig ist es mMn. zu bestreiten, das es nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht den Menschen (nicht nur den Deutschen) in der Gesamtheit besser ging.


Kann man dies wirklich so beurteilen, dass es den Menschen besser nach der Kapitalution ging?

Im Vergleich zum Krieg fielen jetzt keine Bomben mehr.

Ist dies mit einer Verbesserung gemeint?
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#762440) Verfasst am: 06.07.2007, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Fragwürdig ist es mMn. zu bestreiten, das es nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht den Menschen (nicht nur den Deutschen) in der Gesamtheit besser ging.


Hat das wer hier im Thread getan?

Apeiron hat folgendes geschrieben:

Dieses Argument kann man auch umdrehen und sagen, dass nicht alle Deutschen befreit worden sind.


Stimmt - darum habe ich auch nach einer Prozente-Schätzung gefragt.

Die große Mehrheit des deutschen Volkes war nicht im Widerstand, war nicht in KZs und ist auch deshalb nicht befreit worden. Mir scheint hier wird von einigen Kriegsmüdigkeit und Zermürbung mit dem Wunsch nach Freiheit und Demokratie verwechselt. Das liegt wohl u.a. auch an dem Nachkriegsmythos ein paar böse Nazis hätten die braven Deutschen praktisch in Geiselhaft genommen und zum Krieg gezwungen.
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#762441) Verfasst am: 06.07.2007, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Die große Mehrheit des deutschen Volkes war nicht im Widerstand, war nicht in KZs und ist auch deshalb nicht befreit worden. Mir scheint hier wird von einigen Kriegsmüdigkeit und Zermürbung mit dem Wunsch nach Freiheit und Demokratie verwechselt. Das liegt wohl u.a. auch an dem Nachkriegsmythos ein paar böse Nazis hätten die braven Deutschen praktisch in Geiselhaft genommen und zum Krieg gezwungen.


Lachen

Der war gut.

Alleine die Vorstellung.

Das reine deutsche Volk wurde vom Satan verführt. Mit den Augen rollen
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#762445) Verfasst am: 06.07.2007, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:

Kann man dies wirklich so beurteilen, dass es den Menschen besser nach der Kapitalution ging?

Im Vergleich zum Krieg fielen jetzt keine Bomben mehr.

Ist dies mit einer Verbesserung gemeint?


Die "Verbesserung" besteht darin, dass es den Deutschen anschließend möglich wurde, ein selbstbestimmtes Leben nach demokratisch-rechtsstaatlichen Spielregeln leben zu dürfen.
Dass man im Zuge der militärischen Niederlage kollektiv das auszubaden hatte, was der deutsche NS und das deutsche Militär angerichtet hatten, darf man mit Blick auf die vielen unschuldigen Opfer im Zuge von Krieg, Besetzung und Vertreibung zurecht bedauern. Dem steht aber auch gegenüber, dass das Volk, aus dessen Reihen die Täter des abscheulichsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte entstammten, in allerkürztester Zeit einen großen wirtschaftlichen Aufschung erlebte. Wie erging es denn den angeblich so "gedemütigten", "besetzten" und "drangsalierten" ehem. Täternationen Deutschland und Japan in der Folge? Sie wurden zu den stärksten Wirtschaftsnationen der ganzen Welt! Aus Sicht ärmerer, ausgebeuteter Weltregionen und der ehem. "Opferstaaten" muss das wie der größte Treppenwitz der Geschichte aussehen!
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#762449) Verfasst am: 06.07.2007, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Die "Verbesserung" besteht darin, dass es den Deutschen anschließend möglich wurde, ein selbstbestimmtes Leben nach demokratisch-rechtsstaatlichen Spielregeln leben zu dürfen.


Einem Teil der Deutschen nerv
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#762453) Verfasst am: 06.07.2007, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Forke hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Das deutsche Volk ist nicht fassbar, weshalb ich Aussage bezüglich Befreiung oder Unterwerfung für mangelhaft halte. Eine bessere Aussage wäre es, wenn man einfach sagt, das Deutschland verloren hat, fertig.

Was das deutsche Volk nun mit den Krieg zu tun haben soll, ist mir mehr als fragwürdig, aber auch egal.


Das mit dem nicht fassbar, ok.
Da gerade der Gedanke an "ein deutsches Volk" schon mit als Kriegsgrund geführt werden muß, unter anderem natürlich, ist das allerdings nicht so einfach zu trennen.
Fragwürdig ist es mMn. zu bestreiten, das es nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht den Menschen (nicht nur den Deutschen) in der Gesamtheit besser ging.


Kann man dies wirklich so beurteilen, dass es den Menschen besser nach der Kapitalution ging?

Im Vergleich zum Krieg fielen jetzt keine Bomben mehr.

Ist dies mit einer Verbesserung gemeint?

Na, wenn das noch keine Verbesserung ist... zwinkern

Im Ernst: Ja. Keine Angst mehr zu haben vor sinnlosem Tod und Verletzungen, das macht schon einiges besser. Natürlich war das Leben nach 45 kein Zuckerschlecken, aber die Probleme waren zumindest einschätzbar, realer wenn du so willst - ganz im Gegensatz zu der Ungewissheit ob man morgen noch lebt oder nicht. Die Versorgungslage war zwar beschissen, aber besser als noch beschissener im Krieg, mit Verlaub. Natürlich gab es die "Volksdeutschen", die massiv unter Vertreibung und Mord zu leiden hatten (Polen wurden übrigens auch nach 45 noch vertrieben, in die geräumten sog. deutschen Ostgebiete...), aber alles in allem war das Ende des Krieges ein Fortschritt, da gibt es nichts dran zu deuteln, zumal das Leid derjenigen unter Fremdbesatzung (egal welcher Nationalität) im Krieg ja nicht geringer war... Wer das als Niederlage ansieht hat einfach keinen Bezug zur Realität (oder denkt halt in überkommenen Mustern, die ihre Realität verbiegen).
Ich habe jedenfalls an diesem Tag gewonnen und wurde befreit, und das laß ich mir nicht von irgendwelchen "Deutschidentitätlern" schlechtreden.

(Zumal meine Mutter und mein Vater sich kaum getroffen hätten, wenn es keine Vertreibung gegeben hätte... Auf den Arm nehmen )
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#762457) Verfasst am: 06.07.2007, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Die "Verbesserung" besteht darin, dass es den Deutschen anschließend möglich wurde, ein selbstbestimmtes Leben nach demokratisch-rechtsstaatlichen Spielregeln leben zu dürfen.


Einem Teil der Deutschen nerv


Ja, allen Überlebenden mit Ausnahme der verurteilten Kriegsverbrecher und internierten Kriegsgefangenen. Aber selbst die hatten - sofern sie überlebten - die Chance dazu.
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#762458) Verfasst am: 06.07.2007, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Die "Verbesserung" besteht darin, dass es den Deutschen anschließend möglich wurde, ein selbstbestimmtes Leben nach demokratisch-rechtsstaatlichen Spielregeln leben zu dürfen.


Einem Teil der Deutschen nerv


Ja, allen Überlebenden mit Ausnahme der verurteilten Kriegsverbrecher und internierten Kriegsgefangenen. Aber selbst die hatten - sofern sie überlebten - die Chance dazu.


Ich denke, dass Jolesch die SBZ meint.
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Pfaffenschreck
Schwarzwaldelch; möööh



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Beitrag(#762465) Verfasst am: 06.07.2007, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:

(Zumal meine Mutter und mein Vater sich kaum getroffen hätten, wenn es keine Vertreibung gegeben hätte... Auf den Arm nehmen )

Geht mir genauso. Merkrürdige Kausalität Ohne Addi keinen Pfaffenschreck. Muß ihm aber deshalb nicht dankbar sein?! Wobei meine Mutter nicht vertrieben wurde, sie konnte rechtzeitig flüchten.
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Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#762469) Verfasst am: 06.07.2007, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Die "Verbesserung" besteht darin, dass es den Deutschen anschließend möglich wurde, ein selbstbestimmtes Leben nach demokratisch-rechtsstaatlichen Spielregeln leben zu dürfen.


Einem Teil der Deutschen nerv


Ja, allen Überlebenden mit Ausnahme der verurteilten Kriegsverbrecher und internierten Kriegsgefangenen. Aber selbst die hatten - sofern sie überlebten - die Chance dazu.


Ich denke, dass Jolesch die SBZ meint.


jep, das meinte ich.
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#762473) Verfasst am: 06.07.2007, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Die "Verbesserung" besteht darin, dass es den Deutschen anschließend möglich wurde, ein selbstbestimmtes Leben nach demokratisch-rechtsstaatlichen Spielregeln leben zu dürfen.


Einem Teil der Deutschen nerv


Ja, allen Überlebenden mit Ausnahme der verurteilten Kriegsverbrecher und internierten Kriegsgefangenen. Aber selbst die hatten - sofern sie überlebten - die Chance dazu.


Ich denke, dass Jolesch die SBZ meint.


jep, das meinte ich.


Also, ich finde das da der Begriff des "Deutschen" doch ein bißchen überstrapaziert wird... Was denn als nächstes, die Bayern etwa auch noch? Komplett von der Rolle
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#762481) Verfasst am: 06.07.2007, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Die Vertriebenen sind an ihrem schicksal selber Schuld, hätten sie gegen die Nazis Widerstand geleistet (vorallem die feinen "Herrschaften" aus dem Sudetenland) wären sie auch nicht vertrieben wordeb, Punktum!


Sonst bist du noch gesund ja? Einer totalitären Diktatur Widerstand zu leisten, ist ein heroismus, den der Gesamtbevölkerung abzuverlangen schlicht Irrsinn ist.

Insbesondere ist die Aufstellung einer solchen Kausalität schon allein deswegen vollkommener Schwachsinn, weil sie unterstellt, die Betroffenen wären in der Lage gewesen, Widerstand zu leisten. Meine Mutter z.B. war bei der Vertreibung keine acht Jahre alt, zur Zeit der Machtergreifung noch nicht geboren. Wie also kann sie an ihrem "Schicksal selber schuld" sein?
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#762486) Verfasst am: 06.07.2007, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Die Vertriebenen sind an ihrem schicksal selber Schuld, hätten sie gegen die Nazis Widerstand geleistet (vorallem die feinen "Herrschaften" aus dem Sudetenland) wären sie auch nicht vertrieben wordeb, Punktum!


Sonst bist du noch gesund ja? Einer totalitären Diktatur Widerstand zu leisten, ist ein heroismus, den der Gesamtbevölkerung abzuverlangen schlicht Irrsinn ist.

Insbesondere ist die Aufstellung einer solchen Kausalität schon allein deswegen vollkommener Schwachsinn, weil sie unterstellt, die Betroffenen wären in der Lage gewesen, Widerstand zu leisten. Meine Mutter z.B. war bei der Vertreibung keine acht Jahre alt, zur Zeit der Machtergreifung noch nicht geboren. Wie also kann sie an ihrem "Schicksal selber schuld" sein?


In der Tat ist die Aussage vom triplesechser völliger Unsinn.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#762488) Verfasst am: 06.07.2007, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:

Für wieviele Prozent der Deutschen war 45 eine Befreiung? Klar in der Nachkriegszeit waren plötzlich alle dankbar für die "Befreiung", so wie auch die Anzahl der vermeintlichen Widerstandskämpfer sprunghaft angestiegen ist. Wer aber glaubt, dass "die Deutschen" befreit worden sind biegt sich die Vergangenheit zurecht. Befreit worden sind besetzte Länder und Häftlinge in Konzentrationslagern - Deutschland wurde besiegt.


"Befreit" worden sind auch künftige deutsche Generationen. Ich bin jedenfalls heilfroh, dass ich mein Leben nicht nach den Regeln verspießter, gelegentlich sadistisch veranlagter Kleinbürger auszurichten habe, die qua Führerprinzip in Stellungen gelang(t)en, die sie unter freiheitlich-demokratischen Bedingungen nie erreicht hätten. Natürlich wurde und wird man auch von Demokraten belogen, aber immerhin steht es nicht unter Strafe, sich nicht belügen lassen zu wollen. NS bedeutet eben nicht "nur" Krieg und Ermordung der europäischen Juden, sondern auch Gleichschaltung, Drangsalierung und Schickanierung im Alltag. Für Minderheiten natürlich ungleich mehr, aber eben auch für s.g. "arische" Deutsche - v.a. solche mit (gesellschafts)politisch-ethischen Mindestmaßstäben. Man möge doch bitte die "politische Befreiung" der Deutschen vom NS, die offenkundig von innen heraus nicht möglich war, von der "militärischen Niederlage" unterscheiden. Ohne Niederlage keine Befreiung.


Endlich mal ein gutes Posting hier.
In der Tat wurde Deutschland und dadruch auch wir, die wir hier leben, von einer widerlichen Diktatur befreit.
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#762497) Verfasst am: 06.07.2007, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Die Vertriebenen sind an ihrem schicksal selber Schuld, hätten sie gegen die Nazis Widerstand geleistet (vorallem die feinen "Herrschaften" aus dem Sudetenland) wären sie auch nicht vertrieben wordeb, Punktum!


Sonst bist du noch gesund ja? Einer totalitären Diktatur Widerstand zu leisten, ist ein heroismus, den der Gesamtbevölkerung abzuverlangen schlicht Irrsinn ist.

Insbesondere ist die Aufstellung einer solchen Kausalität schon allein deswegen vollkommener Schwachsinn, weil sie unterstellt, die Betroffenen wären in der Lage gewesen, Widerstand zu leisten. Meine Mutter z.B. war bei der Vertreibung keine acht Jahre alt, zur Zeit der Machtergreifung noch nicht geboren. Wie also kann sie an ihrem "Schicksal selber schuld" sein?


In der Tat ist die Aussage vom triplesechser völliger Unsinn.


Jep!
Allerdings liegt in jedem Unsinn auch ein Körnchen Wahrheit.
Die Erleichterung, keine Minderheit mehr zu sein, war für die "Heim ins Reich" geholten oft mit einem Gefühl der Überlegenheit gegenüber ihren "nicht-deutschen" Nachbarn gepaart. Ein nicht ganz unproblematisches Konzept, da gab es dann schon eine Handvoll sehr überzeugter Nazis, die nach 38 teilweise auch ganz schöne Scheiße durchgezogen haben. Eine Mitschuld an der Vertreibung daraus abzuleiten ist möglich, wie auch alle anderen Nazis in ganz Deutschland eine Mitschuld an der Vertreibung nach 45 hatten, wenn man denn so will. Ist allerdings schon weit hergeholt, und tut eigentlich nix zur Sache.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#762510) Verfasst am: 06.07.2007, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wilhelm hat folgendes geschrieben:
Für die Deutschen war der Mai 1945 keine Befreiung, sondern eine bittere, absolut katastrophale Niederlage.

Du hast eine Schere im Kopf.

[img]bild[/img]
Quelle: The United States Holocaust Memorial Museum.
Befreite Kinder in Auschwitz tragen die Kleidung ermordeter Erwachsener

http://www.willy-brandt.org/bwbs_biografie/Spurenbeseitigung_in_Auschwitz_B1260.htm



Jolesch hat folgendes geschrieben:
Für wieviele Prozent der Deutschen war 45 eine Befreiung? Klar in der Nachkriegszeit waren plötzlich alle dankbar für die "Befreiung", so wie auch die Anzahl der vermeintlichen Widerstandskämpfer sprunghaft angestiegen ist. Wer aber glaubt, dass "die Deutschen" befreit worden sind biegt sich die Vergangenheit zurecht. Befreit worden sind besetzte Länder und Häftlinge in Konzentrationslagern - Deutschland wurde besiegt.



Das ist nicht der Punkt. Sondern.

- Die Katatastrophe war nicht die Niederlage, sondern die Katastrophe war, daß Deutschland besiegt werden musste.
- Ws Allaussage ist schlichtweg falsch. Und -Forke hat es gesehen- wer in der Rückschau eine solche Allaussage trifft, und sich trotz wiederholter Nachfrage nicht dazu bequemt, zumindest von "vielen Deutschen", oder "den meisten Deutschen" oder vergleichbares zu sprechen, der tut dies vielleicht -nach meiner Erfahrung nicht allzu selten- um die Ermordeten ein zweites Mal vom Volkskörper zu trennen. Und dazu hätte ich gerne eine Aussage von W gehabt. Eine bestätigende oder auch eine distanzierende. Aber er windet sich wie ein Wurm. Und Du siehst es nicht.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#762514) Verfasst am: 06.07.2007, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Forke hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Das deutsche Volk ist nicht fassbar, weshalb ich Aussage bezüglich Befreiung oder Unterwerfung für mangelhaft halte. Eine bessere Aussage wäre es, wenn man einfach sagt, das Deutschland verloren hat, fertig.

Was das deutsche Volk nun mit den Krieg zu tun haben soll, ist mir mehr als fragwürdig, aber auch egal.


Das mit dem nicht fassbar, ok.
Da gerade der Gedanke an "ein deutsches Volk" schon mit als Kriegsgrund geführt werden muß, unter anderem natürlich, ist das allerdings nicht so einfach zu trennen.
Fragwürdig ist es mMn. zu bestreiten, das es nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht den Menschen (nicht nur den Deutschen) in der Gesamtheit besser ging.


Kann man dies wirklich so beurteilen, dass es den Menschen besser nach der Kapitalution ging?

Im Vergleich zum Krieg fielen jetzt keine Bomben mehr.

Ist dies mit einer Verbesserung gemeint?

Na, wenn das noch keine Verbesserung ist... zwinkern


Dies hat Frieden so an sich, wenn er auf Krieg folgt.

Forke hat folgendes geschrieben:
Ich habe jedenfalls an diesem Tag gewonnen und wurde befreit, und das laß ich mir nicht von irgendwelchen "Deutschidentitätlern" schlechtreden.


?

Ich wusste nicht, dass du so alt bist.

Mal im Ernst, ich sage doch auch nicht, dass ich im Dreißigjährigen Krieg gelitten hätte.

Forke hat folgendes geschrieben:
(Zumal meine Mutter und mein Vater sich kaum getroffen hätten, wenn es keine Vertreibung gegeben hätte... Auf den Arm nehmen )


Hätte Mücke D. 1925 in China keinen Sack Reis umfallen lassen, dann würde das Heute sicher anders aussehen.

Schalker hat folgendes geschrieben:
Die "Verbesserung" besteht darin, dass es den Deutschen anschließend möglich wurde, ein selbstbestimmtes Leben nach demokratisch-rechtsstaatlichen Spielregeln leben zu dürfen.


Ganz so schnell war es damit auch nicht, aber stimmt schon für die vereinigte Westzone.

Schalker hat folgendes geschrieben:
Dass man im Zuge der militärischen Niederlage kollektiv das auszubaden hatte, was der deutsche NS und das deutsche Militär angerichtet hatten, darf man mit Blick auf die vielen unschuldigen Opfer im Zuge von Krieg, Besetzung und Vertreibung zurecht bedauern. Dem steht aber auch gegenüber, dass das Volk, aus dessen Reihen die Täter des abscheulichsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte entstammten, in allerkürztester Zeit einen großen wirtschaftlichen Aufschung erlebte.


Gibt es noch eine Steigerung?

Kollektivschuld!

Kommst du mir noch mit Erbsünde ganz nach dem Christentum?

Schalker hat folgendes geschrieben:
Wie erging es denn den angeblich so "gedemütigten", "besetzten" und "drangsalierten" ehem. Täternationen Deutschland und Japan in der Folge? Sie wurden zu den stärksten Wirtschaftsnationen der ganzen Welt! Aus Sicht ärmerer, ausgebeuteter Weltregionen und der ehem. "Opferstaaten" muss das wie der größte Treppenwitz der Geschichte aussehen!


Täternationen? Lachen


Ich würde an diesen Punkt gerne eine Analogie versuchen, wobei ich keinesfalls den Holocaust relativieren will, da ich ja nicht gegen diesen Maulkorb, ups, Gesetz, verstoßen möchte.

Napoleon brachte auch Leid über Europa und war nicht unbedingt sehr beliebt nach der napoleonischen Zeit.

Doch spricht man heute noch mit Gräul über ihn?
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#762522) Verfasst am: 06.07.2007, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Forke hat folgendes geschrieben:
Ich habe jedenfalls an diesem Tag gewonnen und wurde befreit, und das laß ich mir nicht von irgendwelchen "Deutschidentitätlern" schlechtreden.


?

Ich wusste nicht, dass du so alt bist.

Mal im Ernst, ich sage doch auch nicht, dass ich im Dreißigjährigen Krieg gelitten hätte.

Kannst du aber Meinetwegen gerne. Wenn du denn so empfindest.

Ich schreibe, das ich gewonnen habe und befreit wurde, weil jede Alternative zu einem schlechteren Leben für alle geführt hätte, zwangsweise mMn. Und wenn ich dann jetzt unter solchen Voraussetzungen leben würde, würde es mir auch schlechter gehen.
Rein Subjektiv natürlich, sowie haltlose Spekulation, was wäre wenn, etc pp... Schulterzucken
Trotzdem bleibe ich dabei.
Ich kann mir kein Szenario ausmalen, indem der Sieg des dritten Reiches sich positiver als selbst die verkorkste Geschichte des kalten Krieges ausgewirkt hätte.

Edit: Übrigens, Napoleon hat sich nicht außerhalb der gängigen Konventionen se4iner Zeit bewegt, wie es die Nazis getan haben... er war praktisch ein ganz normaler Kaiser mit Weltmachtsanspruch.
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#762525) Verfasst am: 06.07.2007, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Forke hat folgendes geschrieben:
Ich habe jedenfalls an diesem Tag gewonnen und wurde befreit, und das laß ich mir nicht von irgendwelchen "Deutschidentitätlern" schlechtreden.


?

Ich wusste nicht, dass du so alt bist.

Mal im Ernst, ich sage doch auch nicht, dass ich im Dreißigjährigen Krieg gelitten hätte.

Kannst du aber Meinetwegen gerne. Wenn du denn so empfindest.

Ich schreibe, das ich gewonnen habe und befreit wurde, weil jede Alternative zu einem schlechteren Leben für alle geführt hätte, zwangsweise mMn. Und wenn ich dann jetzt unter solchen Voraussetzungen leben würde, würde es mir auch schlechter gehen.
Rein Subjektiv natürlich, sowie haltlose Spekulation, was wäre wenn, etc pp... Schulterzucken
Trotzdem bleibe ich dabei.
Ich kann mir kein Szenario ausmalen, indem der Sieg des dritten Reiches sich positiver als selbst die verkorkste Geschichte des kalten Krieges ausgewirkt hätte.


Ich halte nichts von einem historischen Konjunktiv, doch da scheinen die Ansichten verschieden zu sein.

Ich erlaube es mir nicht, mich als Verlierer oder als Befreiter darzustellen, weil ich dies für absurd halte.

Forke hat folgendes geschrieben:
Edit: Übrigens, Napoleon hat sich nicht außerhalb der gängigen Konventionen se4iner Zeit bewegt, wie es die Nazis getan haben... er war praktisch ein ganz normaler Kaiser mit Weltmachtsanspruch.


?

Die Errungenschaften der Französischen Revolution und deren Transport in den besetzten Länder gehörte damals zu den gängigen Konventionen?

Wurden die Franzosen damals auch befreit?
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Forke
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Beitrag(#762556) Verfasst am: 06.07.2007, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Ich halte nichts von einem historischen Konjunktiv, doch da scheinen die Ansichten verschieden zu sein.

Ich erlaube es mir nicht, mich als Verlierer oder als Befreiter darzustellen, weil ich dies für absurd halte.

Stimmt schon. Mindestens ebenso Absurd wie von einer Niederlage für das Deutsche Volk zu schreiben...

Apeiron hat folgendes geschrieben:

?

Die Errungenschaften der Französischen Revolution und deren Transport in den besetzten Länder gehörte damals zu den gängigen Konventionen?

Wurden die Franzosen damals auch befreit?


Zu dem Zeitpunkt, als Napoleon sich zum Kaiser gekrönt hat, war es schon lange vorbei mit der Französischen Revolution. Napoleon ist durch die FR groß geworden, und er hat das übernommen was ihm nützlich war, aber es stand sicherlich kein revolutionäres Konzept hinter seinen Eroberungen, oder seinen Handlungen. Er hat sich auch nicht viel anders verhalten als andere vor ihm und nach ihm.
Das das im erzkonservativem Ausland anders wahrgenommen wurde, ist allerdings wahr. In der Retrospektive sieht das aber anders aus, zumal die Errungenschafften der Französischen Revolution ja auch tendenziell allen zugute kamen, bis auf einer verschwindend kleinen Elite. Code Civil etc.
Wenn man das jetzt mit Adolf Hitler vergleicht, dann haben wir hier einen Rückschritt nach dem anderen, überkommene Konzepte, die nie wirklich funktioniert haben und Terror und Massenmord vorher ungekannten Ausmaßes als Selbstzweck und eine Philosophie, die nur einer Elite nutzte. Das einzig Positive was man über Addi sagen kann, ist das er ein perfektes abschreckendes Beispiel abgibt, aber ob das wirklich positiv ist...

Die Franzosen wurden nicht durch die FR befreit. Die Franzosen haben sich durch die FR befreit. Das ist ein entscheidener Unterschied.
(Sie haben sich dann auch gleich wieder einkerkern lassen in den Gefängnissen der Gedanken ihrer politischen Führer, aber das ist ein eigenes Thema...)
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Gustav Aermel
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Beitrag(#762562) Verfasst am: 06.07.2007, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Ich halte nichts von einem historischen Konjunktiv, doch da scheinen die Ansichten verschieden zu sein.

Ich erlaube es mir nicht, mich als Verlierer oder als Befreiter darzustellen, weil ich dies für absurd halte.

Stimmt schon. Mindestens ebenso Absurd wie von einer Niederlage für das Deutsche Volk zu schreiben...


Selbstverständlich, wobei solch eine Aussage dazu noch impliziert, dass der Krieg für das deutsche Volk geführt worden wäre. Mit den Augen rollen

Aus diesem Grund benannte ich es nur als eine Niederlage für Deutschland.


Bezüglich der Analogie:
Ich weiß nicht, ob du einen anderen Thread verfolgt hast, wo es um die Analogie von Dawkins ging, jedoch beinhalten solche Dinge selbstverständlich Fehler. Es sollte ja auch nur veranschaulichen, dass Adolf Hitler und der Holocaust Jahrzehnte später nur noch als Geschichte behandelt werden.

Er wird in die Reihen von Robespierre, Lenin und Co. eingehen und man wird kein Kapital mehr aus dieser Zeit ziehen können.

Ich für meinen Teil bin dafür, diesen Prozess zu beschleunigen und uns endlich vom Dritten Reich loszulösen. Bezeichnungen wie Tätervolk oder -nation sind dabei in keinster Weise hilfreich, sondern kontraproduktiv, wie auch das Gezanke um Befreiung und Niederlage.

Lasst uns nach vorne schauen und gut ist. Oder benötigen wir solch Absurditäten, wie die beiden Kartoffeln aus Polen oder die NPD äußern? Ich nicht.

Gruß.
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Forke
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Beitrag(#762565) Verfasst am: 06.07.2007, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Forke hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Ich halte nichts von einem historischen Konjunktiv, doch da scheinen die Ansichten verschieden zu sein.

Ich erlaube es mir nicht, mich als Verlierer oder als Befreiter darzustellen, weil ich dies für absurd halte.

Stimmt schon. Mindestens ebenso Absurd wie von einer Niederlage für das Deutsche Volk zu schreiben...


Selbstverständlich, wobei solch eine Aussage dazu noch impliziert, dass der Krieg für das deutsche Volk geführt worden wäre. Mit den Augen rollen

Aus diesem Grund benannte ich es nur als eine Niederlage für Deutschland.


Bezüglich der Analogie:
Ich weiß nicht, ob du einen anderen Thread verfolgt hast, wo es um die Analogie von Dawkins ging, jedoch beinhalten solche Dinge selbstverständlich Fehler. Es sollte ja auch nur veranschaulichen, dass Adolf Hitler und der Holocaust Jahrzehnte später nur noch als Geschichte behandelt werden.

Er wird in die Reihen von Robespierre, Lenin und Co. eingehen und man wird kein Kapital mehr aus dieser Zeit ziehen können.

Ich für meinen Teil bin dafür, diesen Prozess zu beschleunigen und uns endlich vom Dritten Reich loszulösen. Bezeichnungen wie Tätervolk oder -nation sind dabei in keinster Weise hilfreich, sondern kontraproduktiv, wie auch das Gezanke um Befreiung und Niederlage.

Lasst uns nach vorne schauen und gut ist. Oder benötigen wir solch Absurditäten, wie die beiden Kartoffeln aus Polen oder die NPD äußern? Ich nicht.

Gruß.


Naja. Die Gefahr ist ja, das solche Dödel wie die Kartoffeln und die NPD die Loslösung von der Geschichte nutzen um diese zu verherrlichen. Was genauso falsch ist wie sie zu dämonisieren. Nach vorne Schauen ist gut, aber manchmal muß man sich selbst an seine Fehler erinnern, um sie kein zweites Mal zu machen.
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Gustav Aermel
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Beitrag(#762566) Verfasst am: 06.07.2007, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Forke hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Ich halte nichts von einem historischen Konjunktiv, doch da scheinen die Ansichten verschieden zu sein.

Ich erlaube es mir nicht, mich als Verlierer oder als Befreiter darzustellen, weil ich dies für absurd halte.

Stimmt schon. Mindestens ebenso Absurd wie von einer Niederlage für das Deutsche Volk zu schreiben...


Selbstverständlich, wobei solch eine Aussage dazu noch impliziert, dass der Krieg für das deutsche Volk geführt worden wäre. Mit den Augen rollen

Aus diesem Grund benannte ich es nur als eine Niederlage für Deutschland.


Bezüglich der Analogie:
Ich weiß nicht, ob du einen anderen Thread verfolgt hast, wo es um die Analogie von Dawkins ging, jedoch beinhalten solche Dinge selbstverständlich Fehler. Es sollte ja auch nur veranschaulichen, dass Adolf Hitler und der Holocaust Jahrzehnte später nur noch als Geschichte behandelt werden.

Er wird in die Reihen von Robespierre, Lenin und Co. eingehen und man wird kein Kapital mehr aus dieser Zeit ziehen können.

Ich für meinen Teil bin dafür, diesen Prozess zu beschleunigen und uns endlich vom Dritten Reich loszulösen. Bezeichnungen wie Tätervolk oder -nation sind dabei in keinster Weise hilfreich, sondern kontraproduktiv, wie auch das Gezanke um Befreiung und Niederlage.

Lasst uns nach vorne schauen und gut ist. Oder benötigen wir solch Absurditäten, wie die beiden Kartoffeln aus Polen oder die NPD äußern? Ich nicht.

Gruß.


Naja. Die Gefahr ist ja, das solche Dödel wie die Kartoffeln und die NPD die Loslösung von der Geschichte nutzen um diese zu verherrlichen. Was genauso falsch ist wie sie zu dämonisieren. Nach vorne Schauen ist gut, aber manchmal muß man sich selbst an seine Fehler erinnern, um sie kein zweites Mal zu machen.


Aus Fehlern lernen?

Die betroffene Generation sicher.

Aber die aktuelle.

Habe ich aus dem Dritten Reich was gelernt?

Vielleicht etwas, wobei ich mir nicht sicher bin, was genau.

Werden unsere Kinder was daraus lernen?

Nein.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Adolf und Co. getoppt werden.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#762583) Verfasst am: 06.07.2007, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Dass man im Zuge der militärischen Niederlage kollektiv das auszubaden hatte, was der deutsche NS und das deutsche Militär angerichtet hatten, darf man mit Blick auf die vielen unschuldigen Opfer im Zuge von Krieg, Besetzung und Vertreibung zurecht bedauern. Dem steht aber auch gegenüber, dass das Volk, aus dessen Reihen die Täter des abscheulichsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte entstammten, in allerkürztester Zeit einen großen wirtschaftlichen Aufschung erlebte.


Gibt es noch eine Steigerung?

Kollektivschuld!


Kommst du mir noch mit Erbsünde ganz nach dem Christentum?


Mit der Unterstellung kannst du mir nicht kommen: Um genau diesem Vorwurf zu entgehen, habe ich so formuliert, wie es oben - fett von dir hervorgehoben! - nachzulesen ist. Inwiefern du hieraus meinst, einen "Kollektivschuldvorwurf" ableiten zu können, muss wohl dein Geheimnis bleiben!

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Wie erging es denn den angeblich so "gedemütigten", "besetzten" und "drangsalierten" ehem. Täternationen Deutschland und Japan in der Folge? Sie wurden zu den stärksten Wirtschaftsnationen der ganzen Welt! Aus Sicht ärmerer, ausgebeuteter Weltregionen und der ehem. "Opferstaaten" muss das wie der größte Treppenwitz der Geschichte aussehen!


Täternationen? Lachen


Ja, Punkt für dich: Da habe ich in der Eile die Anführungszeichen vergessen, an die ich bei "Opferstaaten" wieder gedacht hatte...

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Napoleon brachte auch Leid über Europa und war nicht unbedingt sehr beliebt nach der napoleonischen Zeit.

Doch spricht man heute noch mit Gräul über ihn?


Das ist irrelevant, weil nicht vergleichbar.
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nocquae
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Beitrag(#762586) Verfasst am: 06.07.2007, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:

Für wieviele Prozent der Deutschen war 45 eine Befreiung? Klar in der Nachkriegszeit waren plötzlich alle dankbar für die "Befreiung", so wie auch die Anzahl der vermeintlichen Widerstandskämpfer sprunghaft angestiegen ist. Wer aber glaubt, dass "die Deutschen" befreit worden sind biegt sich die Vergangenheit zurecht. Befreit worden sind besetzte Länder und Häftlinge in Konzentrationslagern - Deutschland wurde besiegt.


"Befreit" worden sind auch künftige deutsche Generationen. Ich bin jedenfalls heilfroh, dass ich mein Leben nicht nach den Regeln verspießter, gelegentlich sadistisch veranlagter Kleinbürger auszurichten habe, die qua Führerprinzip in Stellungen gelang(t)en, die sie unter freiheitlich-demokratischen Bedingungen nie erreicht hätten. Natürlich wurde und wird man auch von Demokraten belogen, aber immerhin steht es nicht unter Strafe, sich nicht belügen lassen zu wollen. NS bedeutet eben nicht "nur" Krieg und Ermordung der europäischen Juden, sondern auch Gleichschaltung, Drangsalierung und Schickanierung im Alltag. Für Minderheiten natürlich ungleich mehr, aber eben auch für s.g. "arische" Deutsche - v.a. solche mit (gesellschafts)politisch-ethischen Mindestmaßstäben. Man möge doch bitte die "politische Befreiung" der Deutschen vom NS, die offenkundig von innen heraus nicht möglich war, von der "militärischen Niederlage" unterscheiden. Ohne Niederlage keine Befreiung.


Endlich mal ein gutes Posting hier.
In der Tat wurde Deutschland und dadruch auch wir, die wir hier leben, von einer widerlichen Diktatur befreit.
Exakt. Und genau das ist auch der Grund, warum ich mich Wilhelms "wir" als nicht zugehörig betrachte.

EDIT: und ebenfalls der Grund, warum ich eben von "Befreiung" spreche. Ein weiterer Grund hierfür ist, der um sich greifenden Tendenz zu widersprechen, die die Wehrmacht als Verteidigungswaffe des deutschen Volkes gegen einen Angriff von aussen sieht, und demzufolge Wehrmachtsangehörige als Helden. Ich sehe das pragmatischer: in der Wehrmacht gab es im Wesentlichen nur "Schweine" und "arme Schweine".
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Gustav Aermel
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Beitrag(#762645) Verfasst am: 06.07.2007, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Dass man im Zuge der militärischen Niederlage kollektiv das auszubaden hatte, was der deutsche NS und das deutsche Militär angerichtet hatten, darf man mit Blick auf die vielen unschuldigen Opfer im Zuge von Krieg, Besetzung und Vertreibung zurecht bedauern. Dem steht aber auch gegenüber, dass das Volk, aus dessen Reihen die Täter des abscheulichsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte entstammten, in allerkürztester Zeit einen großen wirtschaftlichen Aufschung erlebte.


Gibt es noch eine Steigerung?

Kollektivschuld!


Kommst du mir noch mit Erbsünde ganz nach dem Christentum?


Mit der Unterstellung kannst du mir nicht kommen: Um genau diesem Vorwurf zu entgehen, habe ich so formuliert, wie es oben - fett von dir hervorgehoben! - nachzulesen ist. Inwiefern du hieraus meinst, einen "Kollektivschuldvorwurf" ableiten zu können, muss wohl dein Geheimnis bleiben!


Dann schreibt doch Nation, aus der die Täter kommen, denn es gab nicht nur deutsche Täter.

Und was das Volk da nun für ne Rolle spielt, ist mir auch schleierhaft.

Schalker hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Napoleon brachte auch Leid über Europa und war nicht unbedingt sehr beliebt nach der napoleonischen Zeit.

Doch spricht man heute noch mit Gräul über ihn?


Das ist irrelevant, weil nicht vergleichbar.


Alles ist vergleichbar miteinander, außer der Holocaust, weil es der Gesetzgeber so will.

Ich habe die Ansicht, dass Adolf Hitler und Co. in absehbarer Zeit in den Hintergrund fallen werden.

Du etwa nicht?
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
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Beitrag(#762701) Verfasst am: 06.07.2007, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:

Für wieviele Prozent der Deutschen war 45 eine Befreiung? Klar in der Nachkriegszeit waren plötzlich alle dankbar für die "Befreiung", so wie auch die Anzahl der vermeintlichen Widerstandskämpfer sprunghaft angestiegen ist. Wer aber glaubt, dass "die Deutschen" befreit worden sind biegt sich die Vergangenheit zurecht. Befreit worden sind besetzte Länder und Häftlinge in Konzentrationslagern - Deutschland wurde besiegt.


"Befreit" worden sind auch künftige deutsche Generationen. Ich bin jedenfalls heilfroh, dass ich mein Leben nicht nach den Regeln verspießter, gelegentlich sadistisch veranlagter Kleinbürger auszurichten habe, die qua Führerprinzip in Stellungen gelang(t)en, die sie unter freiheitlich-demokratischen Bedingungen nie erreicht hätten. Natürlich wurde und wird man auch von Demokraten belogen, aber immerhin steht es nicht unter Strafe, sich nicht belügen lassen zu wollen. NS bedeutet eben nicht "nur" Krieg und Ermordung der europäischen Juden, sondern auch Gleichschaltung, Drangsalierung und Schickanierung im Alltag. Für Minderheiten natürlich ungleich mehr, aber eben auch für s.g. "arische" Deutsche - v.a. solche mit (gesellschafts)politisch-ethischen Mindestmaßstäben. Man möge doch bitte die "politische Befreiung" der Deutschen vom NS, die offenkundig von innen heraus nicht möglich war, von der "militärischen Niederlage" unterscheiden. Ohne Niederlage keine Befreiung.


Endlich mal ein gutes Posting hier.
In der Tat wurde Deutschland und dadruch auch wir, die wir hier leben, von einer widerlichen Diktatur befreit.
Exakt. Und genau das ist auch der Grund, warum ich mich Wilhelms "wir" als nicht zugehörig betrachte.

EDIT: und ebenfalls der Grund, warum ich eben von "Befreiung" spreche. Ein weiterer Grund hierfür ist, der um sich greifenden Tendenz zu widersprechen, die die Wehrmacht als Verteidigungswaffe des deutschen Volkes gegen einen Angriff von aussen sieht, und demzufolge Wehrmachtsangehörige als Helden. Ich sehe das pragmatischer: in der Wehrmacht gab es im Wesentlichen nur "Schweine" und "arme Schweine".


Ich bin ja froh, dass wir uns alle einig sind und uns darüber freuen nicht im großdeutschen Reich zu leben.

Aber ääää verstehe ich das richtig: Wenn wir um Befreiung, Niederlage und co. reden ist für euch hauptsächlich relevant wie zukünftige Generation des befreiten/besiegten Landes das Thema sehen? Was soll das sein, feel good- Geschichte?
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nocquae
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Beitrag(#762731) Verfasst am: 06.07.2007, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Aber ääää verstehe ich das richtig:
Nein.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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