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Erziehung ist Erpressung
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#891564) Verfasst am: 23.12.2007, 02:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich meine, ja. Dem Kind soll klar sein, dass es auch dir keinen Spaß macht, dass es aber wichtig ist und dass ihr beide da durch müsst.

Tja. Ich weiß nicht Leute, damit kann ich überhaupt nichts anfangen.
"Du kriegst jetzt den Hintern versohlt. Du brauchst nicht denken, dass mir das Spass macht."
Sorry, aber das ist bei Euch das gleiche Begründungsmuster wie bei schwarzer Pädagogik.

Es mag sein, dass die Begründungsmuster ähnlich sind. Die Unterschiede liegen aber mE in der Legitimation, dem Zweck und in der tatsächlichen Aufrichtigkeit.

Ich denke, dass niemand die Notwendigkeit des Zähneputzens bestreiten wird. Ebenso ist wohl klar, dass ein Kleinkind die Folgen des Nichtputzens kaum abschätzen kann. Der Zweck des Zwangs ist das Zähneputzen. Und falls du mir nicht glaubst, dass es mir keinen Spaß gemacht hat, so wird es mein Sohn geglaubt haben. Denn nach dem Zähneputzen wurde getröstet und besprochen, ob man es das nächste Mal vllt etwas besser hinkriegt.

Jetzt deklinier' das mal mit ner Tracht Prügel durch...
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#891570) Verfasst am: 23.12.2007, 02:54    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich meine, ja. Dem Kind soll klar sein, dass es auch dir keinen Spaß macht, dass es aber wichtig ist und dass ihr beide da durch müsst.

Tja. Ich weiß nicht Leute, damit kann ich überhaupt nichts anfangen.
"Du kriegst jetzt den Hintern versohlt. Du brauchst nicht denken, dass mir das Spass macht."
Sorry, aber das ist bei Euch das gleiche Begründungsmuster wie bei schwarzer Pädagogik.

Es mag sein, dass die Begründungsmuster ähnlich sind. Die Unterschiede liegen aber mE in der Legitimation, dem Zweck und in der tatsächlichen Aufrichtigkeit.

Ich denke, dass niemand die Notwendigkeit des Zähneputzens bestreiten wird. Ebenso ist wohl klar, dass ein Kleinkind die Folgen des Nichtputzens kaum abschätzen kann. Der Zweck des Zwangs ist das Zähneputzen. Und falls du mir nicht glaubst, dass es mir keinen Spaß gemacht hat, so wird es mein Sohn geglaubt haben. Denn nach dem Zähneputzen wurde getröstet und besprochen, ob man es das nächste Mal vllt etwas besser hinkriegt.

Jetzt deklinier' das mal mit ner Tracht Prügel durch...

ja - haargenau so wird dir irgendjemand die Wichtigkeit eines 1.2 Abiturs erklären, hast aber vorher
schon eingesehen, bedauerlicherweise, dass dein Kind das nicht schafft und du selbst schon alle deine schlechten Zeugnisse wohlweislich vernichtet hast- dann wirst du sicher beweisen können
"wenn - dann" wird aus deiner Zähneputzverweigerung .... wenigstens ein Strassenkehrer

nachdem es den Beruf nicht mehr gibt, muss ich dir den Müllabführer wohl nicht vorschlagen
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#891573) Verfasst am: 23.12.2007, 03:10    Titel: Antworten mit Zitat

mama`s liebliing hat folgendes geschrieben:
ja - haargenau so wird dir irgendjemand die Wichtigkeit eines 1.2 Abiturs erklären, hast aber vorher
schon eingesehen, bedauerlicherweise, dass dein Kind das nicht schafft und du selbst schon alle deine schlechten Zeugnisse wohlweislich vernichtet hast- dann wirst du sicher beweisen können
"wenn - dann" wird aus deiner Zähneputzverweigerung .... wenigstens ein Strassenkehrer

nachdem es den Beruf nicht mehr gibt, muss ich dir den Müllabführer wohl nicht vorschlagen

Man muss auch loslassen können...

falls ich dich richtig verstanden habe... -roll-
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16366
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#891575) Verfasst am: 23.12.2007, 03:18    Titel: Antworten mit Zitat

mama`s liebliing hat folgendes geschrieben:
ja - haargenau so wird dir irgendjemand die Wichtigkeit eines 1.2 Abiturs erklären, hast aber vorher
schon eingesehen, bedauerlicherweise, dass dein Kind das nicht schafft und du selbst schon alle deine schlechten Zeugnisse wohlweislich vernichtet hast- dann wirst du sicher beweisen können
"wenn - dann" wird aus deiner Zähneputzverweigerung .... wenigstens ein Strassenkehrer

nachdem es den Beruf nicht mehr gibt, muss ich dir den Müllabführer wohl nicht vorschlagen


Das ist aber auch leicht unsinnig. Ich habe (in Rückschau betrachtet: ohne größere Mühe) ein Abitur mit 1.6 hingelegt (ich hätte wohl besser sein können, wenn ich Anderen in der Stunde öfter die Gelegenheit genommen hätte, mitzudenken) und saß dann in der ersten Vorlesung (montags morgens um acht, "Einführung in das betriebliche Rechnungswesen") neben Einem, der für mich all zu sichtbar mit seinem Abiturzeugnis herumwedelte: 3.9 Lachen.

Und ich war nach meiner Zahn-OP (danach war ich erst einmal von Zahnärzten und Co. bedient) vier Jahre nicht beim "Obermetzger", mußte erst notgedrungen hin, weil mir - klar, das paßt ja immer - eine Woche vor einem wichtigen Vortrag vorne eine Ecke von einer weißen Füllung abgebrochen war. Und statt einer "Totalsanierung" blieb es auch dabei, daß er mir die neu machte.

Da bleibt dann also nur "Wenn Du nicht spurst, dann kommst Du ins Heim".
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#891576) Verfasst am: 23.12.2007, 03:24    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
mama`s liebliing hat folgendes geschrieben:
ja - haargenau so wird dir irgendjemand die Wichtigkeit eines 1.2 Abiturs erklären, hast aber vorher
schon eingesehen, bedauerlicherweise, dass dein Kind das nicht schafft und du selbst schon alle deine schlechten Zeugnisse wohlweislich vernichtet hast- dann wirst du sicher beweisen können
"wenn - dann" wird aus deiner Zähneputzverweigerung .... wenigstens ein Strassenkehrer

nachdem es den Beruf nicht mehr gibt, muss ich dir den Müllabführer wohl nicht vorschlagen

Man muss auch loslassen können...

falls ich dich richtig verstanden habe... -roll-


nein- das heißt das man sich nicht immer und überall wichtig machen muss
ernähre dein Kind nach den Regeln der momentanen Gesetze, dann hättest du grundsätzlch überhaupt keinen Zähneputzstress

Erziehung =Mut
Mut musst du haben , mutig sein, Liebe als 1ste Instanz empfinden können, begreifen das die 2te
eine Belastung für deine Kinder darstellt, die übertriebene Liebe und die übertriebene Sorgfalt
hemmt dein Kind, auch wenn du es noch so gut meinst

das ist meiner Ansicht nach die positive Erkenntniss antipädagogischer Erziehung
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#892013) Verfasst am: 23.12.2007, 22:02    Titel: Re: Erziehung ist Erpressung Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Kann das sein? Was anderes tut man denn, wenn man Konsequenzen androht, wenn das Kind nicht den gefordeten Regeln nachkommt und erklären nicht hilft?


Wisst ihr was? zwinkern ;3

Wir alle "sollten" uns einig sein, das Kinder nicht soviel zu sagen/bestimmen haben, wie ihre Eltern.
Und Eltern "dürfen" ihre Kinder "erpessen", artige Menschen zu werden.

Wenn sich Eltern nicht um ihre Kinder kümmern, werden aus denen die schrecklichsten Blagen. Beispiel: "Lucas von der Super-Nanny" Sehr glücklich

Kann ich das verlinken? Das ist ein wenig heftig... aber alle wissen, was gemeint ist x)

http://www.youtube.com/watch?v=u6AMpPlRERU (Teil 1)

http://www.youtube.com/watch?v=XC6qN6GvHaE&feature=related (Teil 2)

Was meint ihr, was ich DEN vermöbeln würde, wenn ICH sein grosser Bruder wäre =D

Der Mensch MUSS erzogen werden!!! xP
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#892284) Verfasst am: 24.12.2007, 03:11    Titel: Antworten mit Zitat

beiträge aus der "super-nanny" liefern denkbar schlechte begründungen für erzieherische maßnahmen.

es gibt nicht nur die alternativen "tu was du willst" oder "tu was ich dir sage", auch wenn das hier viele zu denken scheinen!
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#892553) Verfasst am: 24.12.2007, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, denn es gibt auch Demokratie, die so lange gilt, wie die Meinung der Eltern durchkommt. Cool
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#892627) Verfasst am: 24.12.2007, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Nein, denn es gibt auch Demokratie, die so lange gilt, wie die Meinung der Eltern durchkommt. Cool


netter versuch! Lachen

ums klarzustellen: nein. demokratie ist u.a. meinungsaustausch also können im prinzip alle meinungen durchkommen.
autorität kommt auch in einer demokratie idealerweise nur dann durch, wenn verantwortung für unerfahrenere, ignorante oder unzurechnungsfähige menschen getragen werden muss.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#892648) Verfasst am: 24.12.2007, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hätte nie mit soviel Soz.Päd.G'schwätz zu so einer einfachen Fragestellung gerechnet... ich tu' es auch nie wieder!! Verlegen
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#892649) Verfasst am: 24.12.2007, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Ich hätte nie mit soviel Soz.Päd.G'schwätz zu so einer einfachen Fragestellung gerechnet... ich tu' es auch nie wieder!! Verlegen

Mr. Green
ich denke, es geht eh' nur so:
sowenig autoritär wie möglich, so viel autoritär wie nötig. der rest ist grauzone, abhängig von der situation und der tagesform von kindern und eltern.
_________________
I'm tapping in the dusternis
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#892694) Verfasst am: 25.12.2007, 01:50    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Nein, denn es gibt auch Demokratie, die so lange gilt, wie die Meinung der Eltern durchkommt. Cool


Keine Beziehung zwischen Menschen ist wirklich richtig echt jetzt demokratisch und kann das auch gar nicht sein.

Mir ist noch völlig unklar, weshalb Du diesbezüglich ausgerechnet auf das Eltern-Kind-Verhältnis rumreitest.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#892697) Verfasst am: 25.12.2007, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Nein, denn es gibt auch Demokratie, die so lange gilt, wie die Meinung der Eltern durchkommt. Cool


Keine Beziehung zwischen Menschen ist wirklich richtig echt jetzt demokratisch und kann das auch gar nicht sein.


Wer nennt es denn "demokratische Erziehung"? Welche Vorstellungen von Demokratie da zu Tage treten, macht mir übrigens Angst.


Zitat:
Mir ist noch völlig unklar, weshalb Du diesbezüglich ausgerechnet auf das Eltern-Kind-Verhältnis rumreitest.


Weil Kinder unterpriviligiert sind, weil sie sich jetzt zwar langsam aber früher gar nicht wehren können.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#892699) Verfasst am: 25.12.2007, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Nein, denn es gibt auch Demokratie, die so lange gilt, wie die Meinung der Eltern durchkommt. Cool


Keine Beziehung zwischen Menschen ist wirklich richtig echt jetzt demokratisch und kann das auch gar nicht sein.


Wer nennt es denn "demokratische Erziehung"? Welche Vorstellungen von Demokratie da zu Tage treten, macht mir übrigens Angst.


Ich bin eben ein Fan der Umgangssprache. Und da wird das Wort "Demokratie" übrigens eben so benutzt, dass es nicht unbedingt etwas zu befürwortendes sein muss. Schulterzucken


Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Mir ist noch völlig unklar, weshalb Du diesbezüglich ausgerechnet auf das Eltern-Kind-Verhältnis rumreitest.


Weil Kinder unterpriviligiert sind, weil sie sich jetzt zwar langsam aber früher gar nicht wehren können.


Heute können sie sich auch nicht wehren. Das ist ja schon langsam xamanothisch! Ist zwar schön, dass sich de iure diesbezüglich was geändert hat, aber die Gesetze sind doch nicht das Problem, oder bilden den Ursachenkomplex der ganzen Probleme, sondern die Gesellschaft, die Eltern eben vor allem.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#892704) Verfasst am: 25.12.2007, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Nein, denn es gibt auch Demokratie, die so lange gilt, wie die Meinung der Eltern durchkommt. Cool


Keine Beziehung zwischen Menschen ist wirklich richtig echt jetzt demokratisch und kann das auch gar nicht sein.


Wer nennt es denn "demokratische Erziehung"? Welche Vorstellungen von Demokratie da zu Tage treten, macht mir übrigens Angst.


Ich bin eben ein Fan der Umgangssprache. Und da wird das Wort "Demokratie" übrigens eben so benutzt, dass es nicht unbedingt etwas zu befürwortendes sein muss. Schulterzucken


Tja, LEN befürwortet es aber... und preist es auch noch an.


Zitat:
Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Mir ist noch völlig unklar, weshalb Du diesbezüglich ausgerechnet auf das Eltern-Kind-Verhältnis rumreitest.


Weil Kinder unterpriviligiert sind, weil sie sich jetzt zwar langsam aber früher gar nicht wehren können.


Heute können sie sich auch nicht wehren. Das ist ja schon langsam xamanothisch! Ist zwar schön, dass sich de iure diesbezüglich was geändert hat, aber die Gesetze sind doch nicht das Problem, oder bilden den Ursachenkomplex der ganzen Probleme, sondern die Gesellschaft, die Eltern eben vor allem.


Doch klar, Kinder können sich heute viel, viel mehr rausnehmen als früher, um sich zu schützen. Das ist eine positive Entwicklung. Das schreibt Braunmühl sinngemäßg auch in einem späteren Buch: Keine antipädagogische Bewegung hat zu Gesetzesänderungen und stärkerem Gehör auf Kinder geführt, es waren die Kinder selber, die selbstbewusster sich zur Wehr setzten. Das hat natürlich etwas mit einem aus vielen Gründen veränderten Klima zu tun, aber der stärkere Widerstand hat auch viel damit zu tun.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#892706) Verfasst am: 25.12.2007, 02:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:


Heute können sie sich auch nicht wehren. Das ist ja schon langsam xamanothisch! Ist zwar schön, dass sich de iure diesbezüglich was geändert hat, aber die Gesetze sind doch nicht das Problem, oder bilden den Ursachenkomplex der ganzen Probleme, sondern die Gesellschaft, die Eltern eben vor allem.


Doch klar, Kinder können sich heute viel, viel mehr rausnehmen als früher, um sich zu schützen. Das ist eine positive Entwicklung. Das schreibt Braunmühl sinngemäßg auch in einem späteren Buch: Keine antipädagogische Bewegung hat zu Gesetzesänderungen und stärkerem Gehör auf Kinder geführt, es waren die Kinder selber, die selbstbewusster sich zur Wehr setzten. Das hat natürlich etwas mit einem aus vielen Gründen veränderten Klima zu tun, aber der stärkere Widerstand hat auch viel damit zu tun.




OK, na klar, aber die Gesetze folgten da nach. Wollte explizit nochmal drauf hinweisen, denn offenbar gibt es eine weit verbreitete, aber völlig falsche Vorstellung , dass sich das umgekehrt verhielte.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#892710) Verfasst am: 25.12.2007, 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:

Doch klar, Kinder können sich heute viel, viel mehr rausnehmen als früher, um sich zu schützen. Das ist eine positive Entwicklung. Das schreibt Braunmühl sinngemäßg auch in einem späteren Buch: Keine antipädagogische Bewegung hat zu Gesetzesänderungen und stärkerem Gehör auf Kinder geführt, es waren die Kinder selber, die selbstbewusster sich zur Wehr setzten. Das hat natürlich etwas mit einem aus vielen Gründen veränderten Klima zu tun, aber der stärkere Widerstand hat auch viel damit zu tun.


Sag mal Kival, von welcher Altersgruppe redest Du eigentlich, wenn Du von "Kindern" sprichst?
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#892715) Verfasst am: 25.12.2007, 02:34    Titel: Antworten mit Zitat

Das kommt auf den Kontext an. Natürlich sind es in erster Lnie die Jugendlichen, die sich Freiräume erkämpft haben - und das hat natürlich nicht nur Vorteile, das habe ich auch nie behauptet - aber auch jüngere Kinder z. B. in der Grundschule.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#892718) Verfasst am: 25.12.2007, 02:43    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Das kommt auf den Kontext an. Natürlich sind es in erster Lnie die Jugendlichen, die sich Freiräume erkämpft haben - und das hat natürlich nicht nur Vorteile, das habe ich auch nie behauptet - aber auch jüngere Kinder z. B. in der Grundschule.

Jugendliche sind keine Kinder.
In dem von mir zitierten Text von Dir schreibst Du, dass sich Kinder mehr "herausnehmen" könnten und das sie sich "selbstbewusster zur Wehr" setzten könnten.
Das klingt fast so, als hätten sie es geschafft, sich zu organisieren.
In meinen Augen sind Kinder (und ich verstehe darunter Menschen bis höchstens 12 J.) völlig wehrlos und genießen nur eben die Rechte, die ihnen von den Eltern eingeräumt werden.
Ich erwähne das nur, weil sich ja herausgestellt hat, dass der Begriff "Erziehung" nicht von allen gleich definiert wird.
Wir sollten diesen Fehler bei der Definition des "Kindes" nicht wiederholen.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#892719) Verfasst am: 25.12.2007, 02:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ach, mach dir keine Mühe, sobald ich wieder wach und einigermaßen bei Verstand bin, bin ich eh wieder aus dem Thread raus.

Zoff hat folgendes geschrieben:
In meinen Augen sind Kinder (und ich verstehe darunter Menschen bis höchstens 12 J.) völlig wehrlos


Da kennst Du aber andere Kinder als ich. zwinkern
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#892720) Verfasst am: 25.12.2007, 02:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Ach, mach dir keine Mühe, sobald ich wieder wach und einigermaßen bei Verstand bin, bin ich eh wieder aus dem Thread raus.


Also nie noseman
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#892722) Verfasst am: 25.12.2007, 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

Motzen
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#892723) Verfasst am: 25.12.2007, 02:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Ach, mach dir keine Mühe, sobald ich wieder wach und einigermaßen bei Verstand bin, bin ich eh wieder aus dem Thread raus.

Ach stimmt ja, Du wolltest an einen bestimmten Beitrag erinnert werden, wenn Du in diesem Zusammenhang noch mal Deine Klappe auf machst. Such ich aber jetzt nicht raus, guck mal selber, steht an der Stelle wo es steht. zwinkern
Zitat:

Zoff hat folgendes geschrieben:
In meinen Augen sind Kinder (und ich verstehe darunter Menschen bis höchstens 12 J.) völlig wehrlos


Da kennst Du aber andere Kinder als ich. zwinkern

Oder andere Eltern.
Aber da Du das ja gar nicht diskutieren willst:
Belassen wir es dabei, dass wir beide ohnehin nicht weit auseinander liegen, egal wie wir die Begriffe definieren.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#895710) Verfasst am: 29.12.2007, 07:49    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich meine, ja. Dem Kind soll klar sein, dass es auch dir keinen Spaß macht, dass es aber wichtig ist und dass ihr beide da durch müsst.

Tja. Ich weiß nicht Leute, damit kann ich überhaupt nichts anfangen.
"Du kriegst jetzt den Hintern versohlt. Du brauchst nicht denken, dass mir das Spass macht."
Sorry, aber das ist bei Euch das gleiche Begründungsmuster wie bei schwarzer Pädagogik.

Es mag sein, dass die Begründungsmuster ähnlich sind. Die Unterschiede liegen aber mE in der Legitimation, dem Zweck und in der tatsächlichen Aufrichtigkeit.

Ich denke, dass niemand die Notwendigkeit des Zähneputzens bestreiten wird. Ebenso ist wohl klar, dass ein Kleinkind die Folgen des Nichtputzens kaum abschätzen kann. Der Zweck des Zwangs ist das Zähneputzen. Und falls du mir nicht glaubst, dass es mir keinen Spaß gemacht hat, so wird es mein Sohn geglaubt haben. Denn nach dem Zähneputzen wurde getröstet und besprochen, ob man es das nächste Mal vllt etwas besser hinkriegt.

Jetzt deklinier' das mal mit ner Tracht Prügel durch...

1. Ich glaub dir das ja schon, dass dir das keinen Spass macht. Wenn ich mir die Situationen ins Gedächtnis rufe, wo ich meine Kleine zu irgendetwas zwingen musste, kann ich nur sagen: Wer daran Spaß hätte, müsste ziemlich deutlich sadistisch veranlagt sein und das in Bezug auf sein Kinder. Deshalb hielt ich das "nicht-Spass-haben" am "Zang-ausüben" für ziemlich offensichtlich.
2. Mich hat einfach dieses Argumentationsmuster irritiert, was da (bei dir und LEN) herauszulesen war: Nämlich, dass ausser der erwünschten und erzwungen Verhaltensänderung noch eine höhere Botschaft transportiert würde.

Zwangausüben ist mir ja leider nicht völlig fremd. Ich achte aber dann darauf, dass ich völlig ruhig bleibe und mich auch von ganz massivem Widerstand nicht gegen das Kind selbst aufbringen lasse.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#895713) Verfasst am: 29.12.2007, 08:12    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
allein deine wenn auch beiläufige erwähnung von schwarzer pädagogik kotzt mich grad schon wieder an.

Da kann ich dir jetzt auch nicht helfen.

Erst noch mal zum Zähneputzen selbst: Ist deine Sache, wenn du in dieser (deiner) Situation Zwang für nötig und hilfreich hältst. Beim Zähneputzen halte ich Zwang eher für kontraproduktiv.

Gehen wir aber nochmal einen Schritt zurück. Das Beispiel Zähneputzen hast du angeführt um den Unterschied zwischen demokratischen und antipädogigischen Erziehungsstil zu erläutern. Ich kann jetzt nicht beurteilen inwieweit deine Schilderungen hier geeignet sind um die beiden Erziehungsstile zu veranschaulichen, ich komme aber nicht umhin zu sagen: Falls die Lösung des Problems Zähneputzen im demokratischer Erziehungsstil tatsächlich so gehandhabt werden soll, muss diesem Erziehungsstil ein sehr merkwürdiger Demokratiebegriff zugrunde liegen.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
demokratische erziehung schliesst autoritäre elemente nicht aus, sondern vermeidet sie möglichst. scheinbar ist dir das neu.

Warum nennt man es dann demokratisch?

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
dass es hilfreich war merke ich daran, dass es danach nie mehr nötig war.

Du weisst aber schon, dass so ein Schluss nicht zulässig ist. Ich hab hier im Forum schon genug von dir gelesen um sagen zu können: In anderen Zusammenhängen würdest du solchen Quatschaussagen vehement widersprechen.

der schluss ist sehr wohl zulässig und ich denke schon

Du postulierst hier einen kausalen Zusammenhang und meinst a) mit dem Zwang hast du das gewünschte Verhalten hervorgerufen(Bzw begünstigt) und b) meinst sogar, dass später kein Zwang mehr nötig gewesesen sei, sei ein Beweis für diese positive Wirkung des Zwangs.
würdest du bitte nicht diesen extremfall aus dem zusammenhang reissen? selbstverständlich gehört zu den begünstigendden faktoren auch die phase "diskussion" die durchaus ne halbe stunde andauern kann.

Tja, was soll ich sagen?
In aller Kürze: Bullshit!
Du behauptest nach wie vor "der Zwang war hilfreich". Das wird nicht besser dadurch, dass du für die Zwang-Maßnahme irgendeine Art von Wirkzusammenhang mit den Nicht-Zwang-Maßnahmen postulierst.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#895716) Verfasst am: 29.12.2007, 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:


L.E.N. hat folgendes geschrieben:
demokratische erziehung schliesst autoritäre elemente nicht aus, sondern vermeidet sie möglichst. scheinbar ist dir das neu.

Warum nennt man es dann demokratisch?


Weil die Benennung der pädagogischen Methoden an den Zielen orientiert ist.

Wenn es einer Person auf einem bestimmten Gebiet (noch) nicht möglich ist, die gewählte pädagogische Grundlinie konsequent durchzuziehen, dann ist es besser, diesen Weg dort zu verlassen und zu machen, was man konkret leisten kann, anstatt aus Prinzip volle Kanne gegen die Wand zu rennen.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#895719) Verfasst am: 29.12.2007, 08:30    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:


L.E.N. hat folgendes geschrieben:
demokratische erziehung schliesst autoritäre elemente nicht aus, sondern vermeidet sie möglichst. scheinbar ist dir das neu.

Warum nennt man es dann demokratisch?


Weil die Benennung der pädagogischen Methoden an den Zielen orientiert ist.

Wenn es einer Person auf einem bestimmten Gebiet (noch) nicht möglich ist, die gewählte pädagogische Grundlinie konsequent durchzuziehen, dann ist es besser, diesen Weg dort zu verlassen und zu machen, was man konkret leisten kann, anstatt aus Prinzip volle Kanne gegen die Wand zu rennen.

Lassen sich andere Beispiele als Zähneputzen dafür angeben?
Der entscheidende Unterscheid - so scheint mir - liegt doch hier weniger in der Frage des Erziehungsstils sondern vielmehr in der Bewertung der Situation. Etwa: Sind die Folgen des Nicht-Zähneputzens so schlimm zu bewerten, dass Zwang (wie auch immer) gerechtfertigt ist?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#895726) Verfasst am: 29.12.2007, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Der entscheidende Unterscheid - so scheint mir - liegt doch hier weniger in der Frage des Erziehungsstils sondern vielmehr in der Bewertung der Situation. Etwa: Sind die Folgen des Nicht-Zähneputzens so schlimm zu bewerten, dass Zwang (wie auch immer) gerechtfertigt ist?

Daumen hoch!

Das ist meines Erachtens für die Praxis sowieso die einzig angemessene Herangehensweise.

Die dämliche Kategorisierung verschiedener Erziehungsstile geht mir voll auf die Eier, deswegen kümmer ich mich eigentlich nicht mehr darum.

Es hat mich lediglich das Fragezeichen angestarrt und ich hab Stimmen gehört, die die Frage gestellt hat: "Beantworte mich. Beaaantworte mich!"

Es gibt die Anekdote von einem damals recht erfolgreichen afrikanischen Nationalmannschaftsfußballteam, muss glaub ich in den siebzigern gewesen sein.

Als man denen die Theorie erklärt hatte, haben sie hinterher nix mehr auf die Reihe gekriegt.

So wie Du das machst - in der konkreten Situation entscheiden, was sinnvoll und angemessen ist - ist für Eltern der einzig richtige Weg im Alltag meines Erachtens.

Die graue Theorie eignet sich nur für vorgeplante Unterrichtseinheiten, wie man sie in der Kita oder im Schulalltag bewerkstelligen kann bzw. soll.

Für "Zuhause" sollte man zwar möglichst darum auch wissen und solche Situationen anbieten, aber da liegt der Schwerpunkt eben ganz woanders.
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#895921) Verfasst am: 29.12.2007, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Theorie ist nicht nur "grau" sie ist auch der gedankliche Hintergrund hinter dem was ich tue.

Antipädagogik ist z.B eigentlich keine Frage der Methode, sondern des Ziels. Es gibt kein erklärtes Erziehungsziel in der Art dass es bestimmte Wesenszüge, Vorstellungen etc. gibt zu denen ich mein Kind hinerziehen will. Es gibt allerdings Eltern und Kinder mit bestimmten, teils unterschiedlichen Interessen.

Damit werden begründungen dafür einem Kind etwas zu untersagen oder es zu etwas zu nötigen letztlich auf die Interessen der Eltern zurück geworfen (abgesehen von Lebensgefahr für das Kind, oder eben das Problem in diesem System, das Verhalten von Kindern jetzt ihr späteres Leben beeinflussen kann, ohne das sie das jetzt wirklich überblicken können, aber das ist ein gesellschaftspolitisches Problem).

Also: Wenn ich meine Kinder abends um 20 Uhr recht rigeros ins Bett beförder, gibt es dafür 2 Gründe:
1: Mein Sohn geht morgens in die Schule und muss um 8 Uhr da sein. Er ist morgens müde, ich bin morgens müde und seine Schwester auch. Gehen die Kinder abends rechtzeitig ins Bett, habe ich morgens weniger Kampf. Würde ich mit einem Erwachsenen der von mir morgens so stark betreut werden will wie meine Kinder es werden, ebenso machen.

2: Ich will abends auch mal Ruhe haben, und auch mal was machen, was nichts für Kinder ist. Hierfür ist es dann auch nur nötig, dass die Kinder Ruhe geben. Wenn das klappt, können sie auch abends entsprechend länger aufbleiben. (In den Ferien und am Wochenende).

Klappt auch recht gut.

In anderen Fällen lass ich meine Kinder recht frei laufen. Z.B. werden auch mal die Zähne nicht geputzt, allerdings habe ich dann auch mal den Mund aufgemacht und ihnen gezeigt, wie das aussieht, wenn man zum Zahnarzt muss.

Demokratische Erziehung ist vor allem eine Frage der Methode, denn es bleibt das Erwachsene für Kinder Entscheidungen treffen, die die Kinder angehen und nich wirklich die Erwachsenen. Es gibt ein Erziehungsziel, und es wird auch da Zwang eingesetzt, wo es eigentlich nicht Sache der Erwachsenen ist sondern nur die Kinder angeht.

Damit fällt dann aber auch die Frage weg, die ich mir jedesmal stelle wenn ich etwas verbiete/unterbinde oder verlange: Warum eigentlich? Was ist das Problem für mich oder jemand anderes, wenn das Kind etwas tut? Wer leidet darunter und warum? Und woher nehme ich das Recht es meinem Kind zu verbieten?

Ein anderes Beispiel:

Meine Tochter (3 Jahre) will Gemüse schneiden helfen. Ich gebe ihr ein scharfes Messer (mit dem das geht) und Möhren. Sie schneidet munter drauf los, bis sie sich in den Finger schneidet.
Viele Leute sehen das als Beleg dafür, dass ich es hätte verbieten sollen, ich nicht, denn: Es war ihr Wunsch (das Messer scharf sind weiß sie), und sie war die Leidtragende. (Ich habe dann allerdings aus rein egositischen Gründen verhindert, dass sie die blutigen Stücke ins Essen getan hat).
Wir haben dann die Wunde versorgt, und sie hat weiter geschnippelt, also fand sie es wohl nicht so schlimm.

Ich habe ihr auch nicht das Messer gegeben, damit sie merkt, dass es weh tut oder ähnliches, sondern um ihr die Möglichkeit zu geben es wie sie es wollte zu tun - null erzieherischer Gedanke, aber auch keine Problem damit, dass das Kind sich auch mal wehtut, wenn es was macht.

Das meine Art mit meinen Kindern umzugehen antipädagogisch ist hab ich übrigens erfahren als mein Sohn schon 5 Jahre alt war. zwinkern
_________________
Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#895934) Verfasst am: 29.12.2007, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
beiträge aus der "super-nanny" liefern denkbar schlechte begründungen für erzieherische maßnahmen.


Ich meine mit der Supernanny-Geschichte nur eines zwinkern

"Wenn man nichts macht" - verrottet das Kind. Man muss sich um sein Kind kümmern. Es muss wissen, das man immer für es da ist. Gleichzeitig sollte es aber nicht denken, Rabatz machen zu können, um seinen Willen zu bekommen.

Ich halte für gut, was wir wohl alle unterbewusst für gut halten. oO

- Ein Kind brauch Liebe und aber unüberwindbare Grenzen bei dem, was es darf und was nicht.

- Ist ein Kind artiger, darf es auch mehr und für gutes Benehmen und Leistungen sollte es ruhig mal ne Belohnung geben. Das motiviert.
- Ist ein Kind bockiger/sturer/unartiger/aufsässiger/frecher (*gg*), kriegt es eben weniger und darf weniger und wird bei aufbegehren eben streng bestraft. Einsperren wäre da immer eine gute Möglichkeit oder vielleicht ist manchmal eben auch eine Ohrfeige die letzte Option.


Aber was rede ich? ;3 Hatte ja noch nie selbst eines und bin auch nicht gewillt, das als junger Durchschnitssdeutscher auf ewiger Arbeitssuche zu ändern...

Ich würde mein Kind jedenfalls weder vertätscheln wollen, noch zulassen das es zu einem asozialen, agressiven Vollpfosten wird, der Jahrelang andere Kinder mobben will...
Ein's steht fest, wenn ich sowas mehrmals hintereinander höre und merke, das mein Kind ein schwächeres, unterlegenes nicht in Ruhe lassen würde, wäre eines Tages die Tracht Prügel seiner Jugend fällig und das nicht zu knapp zwinkern
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