Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Wenn man sich über die Rolle von Philosophie und ihre heutige Bedeutung unterhalten will, sollte man vielleicht erst einmal sagen, was man eigentlich unter Philosophie versteht, was sie zB von Religion auf der einen und Wissenschaften auf der anderen Seite unterscheidet. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Das hatte Tarvoc in einem anderen Thread schon mal versucht. Wir haben dort zwar diverse Unterschiede angesprochen und auch klassische Themen identifiziert, aber letztlich war die Erkenntnis, daß "Philosophie" insgesamt weder eine wohldefinierte Methodik noch eine wohldefinierte inhaltliche Abgrenzung hat. Beides bleibt letztlich dem einzelnen Philosophen überlassen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Wenn man sich über die Rolle von Philosophie und ihre heutige Bedeutung unterhalten will, sollte man vielleicht erst einmal sagen, was man eigentlich unter Philosophie versteht, was sie zB von Religion auf der einen und Wissenschaften auf der anderen Seite unterscheidet. |
Sargnagel hat folgendes geschrieben: | ||
(fett von mir) Das ist wohl der springende Punkt. Und warum in die Ferne schweifen? Philosophie ist die Liebe zur Weisheit wie jeder gelernt und schon hundertmal vernommen hat. Weisheit ist heute ein leerer Begriff, niemand mag mehr 'weise' sein, kaum einer kann mit dem Begriff noch etwas anfangen und auch die Philosophiegeschichte lehrt, dass oft andere Dinge im Vordergrund standen. Eben Dinge wie einen Gegenentwurf zur Religion und ihren Schöpfungsberichten zu finden oder gleich ganze Weltbilder entstehen zu lassen oder in den Teildisziplinen der Wissenschaft die Welt im Detail zu erklären. Weisheit ist out. Philosophie tot. Der Affe hat seinen eigenen Namen vergessen. Alles endet in Chaos und im Chaos endet dann alles (Stichwort: Ka-Boom). Das klingt jetzt vielleicht nicht so toll wie 'Alles geht aus dem Chaos hervor', aber klaren Blicks mittelfristig nach vorne geschaut lässt es sich nunmal nicht völlig von der Hand weisen. In den letzten zehn Jahren gabs zwei amtliche Fälle von Kannibalismus in Deutschland. |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Philosophie kann auch Wissenschaft im engeren Sinne sein. So kann im Rahmen der Ethik zum Beispiel die Struktur existierender moralische Systeme sowie deren Inhalte analyisiert werden. In der Soziologie geht es hier ja meistens eher um die zugrndeliegenden Prozesse, im Rahmen der Ethik interessiert man sich eher für die konkreten Inhalte, wie sie tatsächlich zusammenängen und welche Arten von Rechtfertungsmustern es gibt. Ähnlich kann man auch Wissenschaftstheorie teilweise deskriptiv betreiben, in dem man Fallstudien betreibt und die Strukturen wissenschaftlicher Theorien, deren Entwicklung und die genutzten Argumentationsstrukturen analysiert. Auch hier ist der Unterschied zur Soziologie, dass man sich weniger auf die dabei zugrundeliegenden sozialen Prozesse konzentriert, und mehr auf Theorien selber. |
Freidenker1 hat folgendes geschrieben: |
Seit Wittgenstein soll sich die Philosophie auf "Sprachtherapie" beschränken, die Knoten wieder auflösen, die meist von Philosophen selbst durch falschen Sprachgebrauch entstanden sind. |
Freidenker1 hat folgendes geschrieben: |
Heute sind es die Erkenntnisse der Naturwissenschaftler, besonders die der Physiker, Biologen und die der Hirnforschung, die ein aufgeklärter Geist genau beobachten und verdauen sollte. |
Freidenker1 hat folgendes geschrieben: |
Stewen Hawking meinte in seinem neuen Buch, die Philosophie seit tot. Was meint ihr? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Wenn man sich über die Rolle von Philosophie und ihre heutige Bedeutung unterhalten will, sollte man vielleicht erst einmal sagen, was man eigentlich unter Philosophie versteht, was sie zB von Religion auf der einen und Wissenschaften auf der anderen Seite unterscheidet. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Ich würde sagen, der Kernbereich der Philosophie umfasst Folgendes: 1. Metaphysik/Ontik (Wirklichkeits-/Seinslehre) 2. Epistemik (Erkenntnislehre) 3. Logik 4. Ethik 5. Ästhetik |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Ich frage mich, wie viele zeitgenössische philosophische Bücher Herr Hakwing im letzten Vierteljahrhundert überhaupt gelesen hat. |
step hat folgendes geschrieben: |
@Myron: Mich würde mal interessieren, warum gerade Epistemology, Metaphysics und Logic den "inneren Kern" von Philosophie ausmachen sollen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Du meinst also, man könne Religion nur kritisieren, wenn man sich an der aktuellen theologischen Diskussion geteilige? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Hawking hält die Philosophie wohl nur deshalb irrtümlich für tot, weil er das gegenwärtige philosophische Leben gar nicht wahrgenommen hat. Denn wenn er dies getan hätte, dann hätte er die Falschheit seiner Behauptung selbst erkannt. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Du meinst also, man könne Religion nur kritisieren, wenn man sich an der aktuellen theologischen Diskussion geteilige? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Also noch einmal: Es ist kein Zweifel, daß man an einer philosophischen wie an einer theologischen (Fach-)Diskussion nur teilnehmen kann, wenn man über Fachkenntnisse auf diesem Gebiet verfügt. Aber hier geht es um die Frage, welche Bedeutung die Philosophie außerhalb ihres Fachs hat. Und nein, es ist nicht die Frage, ob es nicht den einen oder anderen klugen Philosophen gibt, oder ob der den einen oder anderen klugen Gedanken hat. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Die Intellektuellen unter den Religionskritikern müssen sich an den innertheologischen Diskussionen nicht beteiligen, aber sie zumindest zur Kenntnis nehmen. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Die Metaphysik/Ontik ist die rationale intellektuelle Beschäftigung mit den kategorialen Grundelementen und -strukturen des Seins/der Wirklichkeit, und in diesem Sinne ist sie nicht "erste Philosophie", sondern sozusagen "erste Wissenschaft". Die Ontik und die Physik arbeiten zusammen an dem gleichen Ziel: die Erkenntnis des Seins/der Wirklichkeit und seiner/ihrer Beschaffenheit. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Zwei die Metaphysik/Ontik betreffende Zitate aus einem neuen Buch, das ich gerade lese:
"Think of fundamental physics as being in the business of telling us how the universe is. Fundamental ontology is in the business of telling us what the universe must be like if any theory is true. ... |
Myron hat folgendes geschrieben: |
"Metaphysics, and in particular ontology, sets the limits of scientific theorizing, at least in this sense: in plotting basic categories of being, ontology constrains science. These constraints are not externally imposed rules. The constraints are the expression of principles we are all—including the scientists—bound to accept. Such principles are not based on armchair reflection, but on our ongoing give and take with being."(p. 11) |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Noch eines:
"Ontology sets out an even more abstract model of how the world is than theoretical physics, a model that has placeholders for scientific results and excluders for tempting confusions. Ontology and theoretical science can help one another along, we hope, with minimal harm." (Martin, C. B. The Mind in Nature. Oxford: Oxford University Press, 2007. p. 42) |
Myron hat folgendes geschrieben: |
One perhaps surprising consequence of this endeavour is the discovery of how often our predecessors were on target, even when they were wrong about the details." |
step hat folgendes geschrieben: |
Im Gegenteil finde ich es auffällig, daß Philosophen und Ontologen in den letzten paar hundert Jahren eigentlich immer dann falsch lagen, und zwar fundamental falsch, wenn die Wissenschaften mal einen weniger intuitiv erratbaren Zusammenhang fanden. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Dieser Erfolg ist nicht zu bezweifeln, zu bezweifeln ist allerdings, ob er wirklich in einer "Erkenntnis des Seins" bestand. Insofern ist Philosophie eine, nein, nicht eine, sondern viele Weltanschauungen, und viele davon nehmen für sich in Anspruch, "erste Wissenschaft" zu sein, nur leider, ohne dafür tatsächliche Belege anführen zu können. Die reale Entwicklung unseres Wissens, unserer Vorstellungen paßt eben nicht in diese philosophische Fantasievorstellung, man brauche Philosophie, um Wissenschaft zu betreiben, und könne daher Philosophie auch nur von innen kritisieren. Du siehst die Ähnlichkeit (bei allen Unterschieden) mit der Theologie? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Die naturalistischen Metaphysiker – und das sind diejenigen, auf die ich mich beziehe – betrachten die Metaphysik keineswegs als eine hermetisch abgeschottete Disziplin, die gegen erfahrungswissenschaftliche Kritik immun ist. Umgekehrt sind die Erfahrungswissenschaften nicht immun gegen metaphysische Kritik, wenn es um die metatheoretischen Voraussetzungen und Deutungen erfahrungswissenschaftlicher Theorien geht. Ein Paradebeispiel sind die Interpretationen der Quantenmechanik. |
step hat folgendes geschrieben: |
Wenn Ontologie noch abstrakter und fundamentaler als Physik ist, warum können sich die Ontologen nicht auf eine einigen? |
Myron hat folgendes geschrieben: |
... Umgekehrt sind die Erfahrungswissenschaften nicht immun gegen metaphysische Kritik, wenn es um die metatheoretischen Voraussetzungen und Deutungen erfahrungswissenschaftlicher Theorien geht. Ein Paradebeispiel sind die Interpretationen der Quantenmechanik. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Das liegt in der Natur der Sache, denn "philosophy lacks the wonderful decision procedures that are present in logic and mathematics (proofs) and the natural sciences (observation and experiment, together with mathematics)." (Armstrong, D. M. Sketch for a Systematic Metaphysics. Oxford: Oxford University Press, 2010. p. ix) |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Solche Constraints sind in der Tat keine Lehnstuhlreflektionen, sondern faktische, selbst wiederum naturwissenschaftlich fassbare Bedingungen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Das spricht dann aber doch stark dagegen, daß hier fundamentale Modelle zu erwarten wären, denn worin sollte ihre Fundamentalität bestehen, wenn es so viele sich widersprechende davon gibt? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||||
|
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn Philosophie Wissenschaft wäre, was wäre ihr Gegenstand, was ihre Theorien, und wie wären sie zu belegen oder zu kritisieren? Und wenn du die Philosophie als Metawissenschaft behaupten willst, womit willst du das rechtfertigen? |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Philosophie ist zum Teil wissenschaftlich, im Sinne empirischer Wissenschaft. Oder anders gesagt: Sie kann eben schon empirisch arbeiten, wie oben beschrieben. Wozu muss sich eine Analyse der logischen Strukturen (empirischer) Theorien rechtfertigen? Oder eine Analyse der Inhalte und logischen Strukturen der Moral von Gesellschaften. Auch die Soziologie muss nicht rechtfertigen, die sozialen Prozesse und Strukturen andereer Wissenschaften zu analysieren, sie tut es einfach. Die Soziologie hat aber einen (tendentiell) anderen Blickwinkel. Natürlich gibt es Überschneidungen, aber die gibt es immer. Es ist nicht die am weitesten verbreitete Herangehensweise der Philosophie im Bereich der Ethik und Wissenschaftstheorie, es gibt sie aber eben auch. Wenn es irgendeiner Rechtfertigung bedarf, dann ist es halt die, dass Philosohen darin ausgebildet werden Logik und Argumentation zu analyiseren. Und ja, das ist - unglücklicherweise - bei Soziologen nicht der Fall. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Das spricht dann aber doch stark dagegen, daß hier fundamentale Modelle zu erwarten wären, denn worin sollte ihre Fundamentalität bestehen, wenn es so viele sich widersprechende davon gibt? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Was machen wir nun mit jemandem, der diesen Glauben nicht teilt, der zum Beispiel stark bezweifelt, daß eine Philosophie der Geschichte einen zutreffenden Beitrag zur Geschichtswissenschaft zu leisten imstande ist? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Weiß ich nicht, weil ich mich in der Geschichtsphilosophie nicht auskenne. Philosophy of History: http://plato.stanford.edu/entries/history/ |
Myron hat folgendes geschrieben: |
"Ontologische Thesen werden nicht bewertet, indem man sie direkt an der Wirklichkeit misst, sondern indem man ihre relative Stärke erwägt. Eine These übertrumpft eine andere, wenn sie sich darin als geeigneter erweist, unsere Erfahrungen des Universums im Lichte der vielversprechendsten wissenschaftlichen Theorien verständlich zu machen."[/i] [© meine Übers.] (Heil, John. The Universe As We Find It. Oxford: Oxford University Press, 2012. p. 97) |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Wissenschaftliche Theorien werden aber nicht durch ontologische Thesen verständlicher, oder höchstens gaukelt man sich dadurch eine höhere Verständlichkeit vor. Wenn man wissenschaftliche Theorien verständlicher machen will, gibt es mE folgende Wege, die alle ihre Vor- und Nachteile haben: 1. sich in die Wissenschaft einarbeiten: der qualitativ beste Weg, aber zeitaufwändig und intellektuell nicht jedem gegeben 2. die Theorie gechickt erklären / kommunizieren: kann helfen, Verständnisschwierigkeiten zu überwinden 3. die realen Konsequenzen der Theorie betrachten/aufzeigen: überzeugend, aber die Abstraktion und Allgemeinheit geht verloren 4. die Theorie durch eine alltagstaugliche Analogie veranschaulichen: einfach und beliebt, allerdings immanent fehlerträchtig. Das von Dir angegebene Kriterium für die Qualität ontologischer Thesen ("unsere Erfahrungen ... verständlicher machen") läuft im wesentlichen auf 3. und 4. hinaus und stellt die kommunikative Vereinfachung stark in den Vordergrund. Demnach wäre etwa ein populärwissenschaftlicher Fernsehmoderator ein potenziell hervorragender Ontologe. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Wenn Peter etwas über Paul sagt, sagt er mehr über Peter als über Paul. In der Geschichtsphilosophie erfährt man also mehr über den Philosophen als über die Geschichte. |
Freidenker1 hat folgendes geschrieben: |
Lange Zeit war die Philosophie die Mutter aller Wissenschaften. Doch was ist die Philosophie heute noch?…. Stewen Hawking meinte in seinem neuen Buch, die Philosophie seit tot. Was meint ihr? |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
interessant:
https://www.youtube.com/watch?v=NXmN7ADuDqc Die Philosophie - Ein Denken aus dem Geist der Rechtfertigung was treibt die philosophie so und was könnte sie treiben? |
Zitat: |
Als postmoderner Scharlatan mixt er aus Heidegger, Lacan und der mathematischen Mengenlehre (Cantor, Bourbaki) eine esoterische Metaphysik mit Klassenkampfgarnitur. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Ein Hoax im Umfeld des "Philosophen" Badiou.
[url=http://www.taz.de/!5292549/]taz[/url] Allein der Titel: Ontologie, Neutralität und das Streben, nicht queer zu sein Hier das Original: Ontology, Neutrality and the Strive for (non) Being Queer Benedetta Tripodi Universitatea Alexandru Ioan Cuza Iasi Romania |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Andererseits kann die Idee, materialistische Theoriebildung mit Lacanscher Psychoanalyse zu verbinden, m.E. in der Tat dabei helfen, bestimme theoretische Lücken in der kritisch-materialistischen Ideologietheorie zu füllen. Allerdings wäre es bitter nötig, dabei stärker empirisch-sozialwissenschaftlich und weniger hermeneutisch vorzugehen als Zizek das tut. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Meinst du das hier? |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Upps, nein. Als ehemaliger Mitläufer habe ich den Bekanntheitsgrad der Gruppe 9.1.6 wohl überschätzt. Aus Sicht des Subjekts stellt sich mir heute bei Betrachtung der Psychoanalyse die Frage, welche Mechnismen wirken müssen, offensichtlich Irrationales in ein Bewusstsein zu integrieren. Und von Reich zu Hubbard dürfte nur ein Katzensprung sein. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wobei Reich und Hubbart ja gar nicht die besonders stark vertretenen Gurus des Irrationalen sind. Zwei in der Gesellschaft erheblich weiter verbreitete Gurus sind Hahnemann und Steiner. Und es ist wie bei den anderen Religionen - die sind nicht alle einfach doof, die einem derartigen Glauben verfallen sind. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Upps, nein. Als ehemaliger Mitläufer habe ich den Bekanntheitsgrad der Gruppe 9.1.6 wohl überschätzt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Marxismus-Reichianismus sagt mir natürlich was. Die genauen Abkürzungen der entsprechenden Gruppen kenne ich aber nicht, da ich selbst nie "Mitläufer" dieser Richtung war. Den frühen Reich (Massenpsychologie des Faschismus, etc.) habe ich natürlich gelesen. So wie ich das sehe, ist das ein ganz anderer Ansatz als der Lacans. Psychoanalyse ist ja ein weites Feld. Ob man die Psychoanalyse überhaupt auf empirische Füße stellen kann oder lieber ganz aufgeben sollte, ist natürlich eine Frage, die noch offen ist. Lacans Ansatz scheint mir diesbezüglich jedenfalls am vielversprechendsten zu sein. Dass aus Lacans Psychoanalyse esoterische Strömungen hervorgegangen wären, ist mir übrigens nicht bekannt. Kann aber natürlich sein. Kommt wohl auch darauf an, was man unter esoterisch versteht. Bei Reich steckt m.E. das "okkulte" Denken fast von Anfang an in der ganzen Art und Weise seiner Theoriebildung, ebenso z.B. am anderen Ende des politischen Spektrums bei C.G. Jung. Bei Lacan sehe ich das weniger gegeben. Allerdings ist Lacan auch ein ganzes Stück schwerer zu verstehen. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Man soll Texte nicht aus dem Zusammenhang reißen. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Hat dieser Text überhaupt Inhalt der Sinn ergibt? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Als hättest du diesbezüglich jemals irgendwelche Hemmungen gehabt. Mit ein wenig Kenntnis der Lacanschen Theorie der symbolischen Ordnung und ihrer Beziehung zu jouissance lässt sich diese Aussage leicht einordnen. Lacan macht hier nicht eine Aussage über Wurzel minus eins, sondern er benutzt Wurzel minus eins als ein Beispiel, um sein Konzept des phallischen Signifikanten zu erläutern. Aber warum sich die Mühe machen, theoretische Hintergründe zu erarbeiten? Das kostet doch nur Zeit und strengt die Denkbirne viel zu sehr an. Allenfalls kann man noch darüber streiten, ob das Beispiel schlecht gewählt ist. Das einzige Argument dafür ist allerdings, dass es Schmalspurpolemikern wie dir Munition liefert. Deine ganze Art, dich mit Theoriebildung im Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschafen zu beschäftigen, reduziert sich auf Cherrypicking und "Ich kapier's nicht, deshalb isses doof." |
Freidenker1 hat folgendes geschrieben: |
Lange Zeit war die Philosophie die Mutter aller Wissenschaften. Doch was ist die Philosophie heute noch? Viele ihrer Kinder hat sie an Einzelwissenschaften verloren. Seit Wittgenstein soll sich die Philosophie auf "Sprachtherapie" beschränken, die Knoten wieder auflösen, die meist von Philosophen selbst durch falschen Sprachgebrauch entstanden sind. Ich denke, die Philosophie war die vernünfterige Schwester der vom Wunschdenken, Teufels- und Gotteswahn besessenen Religion. Heute sind es die Erkenntnisse der Naturwissenschaftler, besonders die der Physiker, Biologen und die der Hirnforschung, die ein aufgeklärter Geist genau beobachten und verdauen sollte. Mehr zu diesem Thema könnt ihr in der neuen Freidenker Galerie finden. mehr hier:
http://www.freidenker-galerie.de/philosophie-hirnforschung-und-willensfreiheit/ Stewen Hawking meinte in seinem neuen Buch, die Philosophie seit tot. Was meint ihr? |
luc hat folgendes geschrieben: | ||
Philosophie habe ich oft als langweiliges Geschwätz und Erbsenzählerei empfunden. Wenn die Fachphilosophen anfangen zu diskutieren, wird es oft unverständlich und unerträglich jargonös. Abgesehen davon stellt sich die Menschheit immer noch existenzielle Fragen wie: Wer bin ich?Was will ich? Welche Zielsetzungen sind moralisch? Warum bin ich hier? Existiert Gott? Hat mein Leben einen Sinn? 3 Optionen bleiben: Religion, Mystik, Philosophie, die für ein Individuum eine Antwort geben können, auch wenn diese Antwort eine sehr persönliche Angelegenheit bleibt, bzw. bleiben sollte. Die Wissenschaft wird nie diese Art von Fragen beantworten. Die Wissenschaft wird vielleicht endgültig erklären, wie der Big Bang entstanden ist aber ganz bestimmt nicht warum es etwas gibt anstatt nichts, weil die Frage an sich unwissenschaftlich ist. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Ein ehemaliger Geschäftsführer unserer Firma, ein Dr. Math. sagte mir mal: "Egal in welche Wissenschaft; wenn man tief genug eindringt, kommt man stets bei der Philosophie". |
luc hat folgendes geschrieben: |
... Existiert Gott? ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Sinnvoller wäre aber die Frage, wozu wir überhaupt einen Gott brauchen. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Ich lese gerade von Miller Die sexuelle Evolution (Partnerwahl und die Entstehung des Geistes). Wenn Millers Theorie zutrifft wäre Gott in weitesten Sinne Ergebnis der sexuellen Selektion. Sowas wie Schmuck. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Was Miller da alles unter partnerwahlgesteuert zusammenschreibt, ist nach den Rezensionen, die ich überflogen habe, unterhaltsam, aber bei dem wesentlichen Teil, das er so entstehen lassen möchte, userem (zu?) großen Gehirn, stimmt einfach die Reihenfolge nicht - das unterschlagen die Rezensionen allerdings. Erst die Kultur mit ihrer Krönung Sprache macht das Gehirn zum Balzwerkzeug, aber man brauchte es bereits, um die Kultur soweit anzuhäufen, es war auch schon lange vorher da. Insofern ist Kirschmanns Ansatz vom Werfer, der auch immer mehr Anhänger findet, von der zeitlichen Abfolge erheblich passgenauer. Das ist der Grund, warum ich mir dieses Buch nicht angetan habe. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
....
Wenn ich den Schlingel erwische, der dieses Buch empfohlen hat - es muss Kutschera oder Dennett gewesen sein. Dennoch. Man lernt wie Evolutions-Biologen denken. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Jeder Mathematiker, der zu obigem Text behaupten würde, dass es sich um Mathematik handelt, würde entweder eingewiesen oder seinen Job verlieren. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Es handelt sich de facto nicht um gültige mathematische Sätze. Aber Lacan tut so als könnte man hier rechnen. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Und auch wenn ich von Mathematik wenig bis sehr wenig Ahnung habe: Mir ist völlig schleierhaft, wie s(die Aussage) irgendwelche Zahlenwerte annehmen kann. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Und auch wenn du mir "Dummstellen" vorwirfst. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Wie man der Bedeutung des Genießens durch den Koeffizienten einer Aussage der Mangelfunktion des Signifikanten etwas widererstatten kann, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. |
Zitat: |
Nachdem Gott von den interessierten und via Offenbarung mit dem Wissensmonopol ausgestatteten Kreisen nun extra so definiert wurde, dass er uns nicht zugänglich ist, ist diese Frage sinnlos, was sie dann wohl hinreichend als philosophisch qualifizieren sollte.
Sinnvoller wäre aber die Frage, wozu wir überhaupt einen Gott brauchen. |
Er_Win hat folgendes geschrieben: |
Es sollte bekannt sein, dass Lacan als mathematisch eher unterbelichtet galt... |
luc hat folgendes geschrieben: | ||
@ fwo Egal wie abenteuerlich und vielleicht töricht die Frage nach einem Gott ist, kommt keiner in seinem Leben umhin, mit oder ohne wissenschaftliche bzw. philosophische Ausbildung, sich die Frage zu stellen, ob Gott existiert.. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Es ist richtig, dass von einigen soviel Bohei um dieses Gott gemacht wird, dass man nicht unhinkommt, mal nachzufragen, was das überhaupt sein soll. Ich habe das schon als Kind nicht begriffen und Prügel dafür bezogen - alles was ich dadurch begriffen habe, war, dass es meinen Eltern wohl wichtig war. Aber nachdem ich den Definitionstrick in der Schule erfahren habe (im Religionsunterricht - wurde natürlich nicht als Trick dargestellt), habe ich für mich entschieden, das ich das nicht brauche. Die Existenz ist mir egal und nach der Definition passiert mir auch nichts, wenn ich einfach davon ausgehe, dass Gott nicht existiert, ohne das weiter zu untersuchen. Es ist also keine Frage, die beantwortet werden muss. Ob man sich die Frage nach Gott stellt, liegt an der Kultur, in der man aufwächst. Ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Kultur Gott genauso vergessen kann, wie sie die Gottheiten vorher soweit vergessen hat, dass nur noch die sie kennen, die sich speziell dafür interessieren. Dann wird die Frage nach Gott die Sache von ein paar Sonderlingen sein. |
luc hat folgendes geschrieben: | ||
Ich persönlich habe ich mir diese Frage mit großer Intensität gestellt, bis ich verstanden habe 1) dass ich die Frage nicht beantworten kann. 2) dass die Frage für mich unwichtig ist. Egal an was ich glaube oder nicht glaube, ändert das nichts an meiner Verantwortung ein für mich moralisch akzeptables Leben zu führen. Moral, Gelassenheit und gesunder Menschenverstand brauchen keinen Gott. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ob man sich die Frage nach Gott stellt, liegt an der Kultur, in der man aufwächst. Ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Kultur Gott genauso vergessen kann, wie sie die Gottheiten vorher soweit vergessen hat, dass nur noch die sie kennen, die sich speziell dafür interessieren. Dann wird die Frage nach Gott die Sache von ein paar Sonderlingen sein. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Was mich deshalb an diesem Gott schon als Kind fasziniert hat, war, was es mit Menschen macht, an sowas zu glauben und warum die das tun. Daran habe ich allerdings ziemlich viele Gedanken verschwendet. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn ich das summiere, dass heißt das bei diesem Ergebnis, dass Du der Frage nach Gott eine Wichtigkeit gegeben hast, die sie nicht verdient. Ich habe meinen Kindern deshalb gleich gesagt, als im Kindergarten plötzlich von Gott erzählt wurde, dass ich den Kram für wertlos halte. Nachher gab es Religionsunterricht in der Schule und als sie mich gefragt haben, habe ich nur gesagt, dass diese Märchen zur Allgemeinbildung gehören. Inzwischen sind sie 15 und 17 und ich gehe davon aus, dass die in die Frage nach Gott nicht viel Zeit investieren werden. Wahr ist, dass ich die Prügel bezogen habe (s.o.). Was mich deshalb an diesem Gott schon als Kind fasziniert hat, war, was es mit Menschen macht, an sowas zu glauben und warum die das tun. Daran habe ich allerdings ziemlich viele Gedanken verschwendet. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Und? Weißt du es jetzt? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ob man sich die Frage nach Gott stellt, liegt an der Kultur, in der man aufwächst. Ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Kultur Gott genauso vergessen kann, wie sie die Gottheiten vorher soweit vergessen hat, dass nur noch die sie kennen, die sich speziell dafür interessieren.
Dann wird die Frage nach Gott die Sache von ein paar Sonderlingen sein. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn ich das summiere, dass heißt das bei diesem Ergebnis, dass Du der Frage nach Gott eine Wichtigkeit gegeben hast, die sie nicht verdient. Ich habe meinen Kindern deshalb gleich gesagt, als im Kindergarten plötzlich von Gott erzählt wurde, dass ich den Kram für wertlos halte. Nachher gab es Religionsunterricht in der Schule und als sie mich gefragt haben, habe ich nur gesagt, dass diese Märchen zur Allgemeinbildung gehören. Inzwischen sind sie 15 und 17 und ich gehe davon aus, dass die in die Frage nach Gott nicht viel Zeit investieren werden. Wahr ist, dass ich die Prügel bezogen habe (s.o.). Was mich deshalb an diesem Gott schon als Kind fasziniert hat, war, was es mit Menschen macht, an sowas zu glauben und warum die das tun. Daran habe ich allerdings ziemlich viele Gedanken verschwendet. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
....
Deswegen darf man nicht verharren auf dem reinen Gebiet des Kulturellen, des *Geistigen*. Es ist immer eine materielle Basis notwendig, auf deren Grundlage kulturelle Fortschritte und Emanzipationen gedeihen können. .... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Sollte sich der Islam als inkompatibel mit der zukünftigen Ökonomie seiner Kernländer erweisen, dann wird auch der Islam modifziert werden und sich wahrscheinlich in weitere ideologische Strömungen aufteilen und sich weiter modifizieren, so wie es das Christentum seit einiger Zeit erfährt. Dann sind auch postislamische Religionen ohne *Gott* möglich, so wie in der christlichen Kultursphäre auch. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
S steht hier nicht für eine Aussage, sondern für einen Signifikanten. Steht ja auch genau so da. Lacans Aussage hier hat eher Bezüge zur Linguistik als zur Mathematik. Es geht um den Zusammenhang zwischen psychischen Vorgängen und ihrer Symbolisierung, und um die Rückwirkung Letzterer auf Erstere. Dass Lacan ein Beispiel aus der Mathematik wählt, kann man von mir aus kritisieren, wenn man denn will. Nur sollte man schon vorher erfasst haben, was Lacan damit eigentlich sagen will. Aber das ist überhaupt nicht dein Ziel, oder? Der Verweis auf den strukturalistischen Ethnologen Lévi-Strauss sollte eigentlich Hinweis genug sein, dass es hier nicht primär um Mathematik geht. Überhaupt scheint das Beispiel ursprünglich von ihm zu stammen und nicht von Lacan selbst. Womöglich handelt es sich von Lacans Seite aus hier primär um eine erläuternde Interpretation von Lévi-Strauss. Ich hab' allerdings nicht nachgeschaut, wo das bei Lévi-Strauss vorkommt. Eine Quellenangabe beinhaltet der von dir zitierte Teil ja nicht. Auch dass du diese Tatsache völlig übersiehst, zeigt, wie unsauber du hier arbeitest. Die Quelle von Lacans Beispiel nachzuschlagen, bevor du es kritisierst, wäre eigentlich deine Aufgabe und nicht meine. Dich interessiert nicht, herauszufinden, wie Lacans Aussagen zu verstehen sind. Das einzige, was dich interessiert, ist, dass du sie nicht auf Anhieb verstehst. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Als hättest du diesbezüglich jemals irgendwelche Hemmungen gehabt. Mit ein wenig Kenntnis der Lacanschen Theorie der symbolischen Ordnung und ihrer Beziehung zu jouissance lässt sich diese Aussage leicht einordnen. Lacan macht hier nicht eine Aussage über Wurzel minus eins, sondern er benutzt Wurzel minus eins als ein Beispiel, um sein Konzept des phallischen Signifikanten zu erläutern. Aber warum sich die Mühe machen, theoretische Hintergründe zu erarbeiten? Das kostet doch nur Zeit und strengt die Denkbirne viel zu sehr an. ... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Deine ganze Art, dich mit Theoriebildung im Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschafen zu beschäftigen, reduziert sich auf Cherrypicking und "Ich kapier's nicht, deshalb isses doof." |
smallie hat folgendes geschrieben: |
....
Was ist der Fakt hinter Lacans Theorie? Im Gegensatz zur Chemie oder zur Physik haben wir alle "Einblick" in unsere Gedanken- und Gefühlswelt. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Und richtig betrieben ist sie dann, wenn sie die Welt um geheimnisvolle Konzepte bereichert, die sie nur selbst "versteht": Das sichert ihre Arbeitspätze. Irgendwie hat Philosophie manchmal soetwas von "Kunst am Bau", die da installiert wird, weil sie im Etat so vorgesehen ist, und deren Nährwert sich häufig auf die Macher beschränkt. Die nächsten Generationen müssen entscheiden, ob sie das Werk weitergeben oder durch Vergessen entsorgen wie eine Religion. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Gehört Gender Mainstreaming eingentlich auch zur Philosophie? |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Was ist der Fakt hinter Lacans Theorie? Im Gegensatz zur Chemie oder zur Physik haben wir alle "Einblick" in unsere Gedanken- und Gefühlswelt. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Kannst du das was Lacan hier sagen will in einfacher deutscher Sprache sagen? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Ja klar. Genauso wie sexistische Witze. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Und richtig betrieben ist sie dann, wenn sie die Welt um geheimnisvolle Konzepte bereichert, die sie nur selbst "versteht": Das sichert ihre Arbeitspätze. Irgendwie hat Philosophie manchmal soetwas von "Kunst am Bau", die da installiert wird, weil sie im Etat so vorgesehen ist, und deren Nährwert sich häufig auf die Macher beschränkt. Die nächsten Generationen müssen entscheiden, ob sie das Werk weitergeben oder durch Vergessen entsorgen wie eine Religion. fwo |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Was betreibt man eigentlich, wenn man darüber nachdenkt, ob Zahlen existieren? Oder darüber, warum sich die Natur regelhaft zu verhalten scheint? Scharlatane und Langweiler gibt es in jeder Disziplin. Kann man sich mit beschäftigen. So wie Schlager-Fans sich eben auch mit Musik beschäftigen. So what? Ist alles nur Schlager? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Glaube ich auch nicht. Aber vielleicht sollte man es mit der Philosophie so halten wie mit dem Schlagergeschäft - die Qualität stellt sich heraus, wenn man das momentane gefällt mir / gefällt mir nicht schon lange vergessen hat. Man könnte auch formulieren, dass es Marktbereiche gibt, in denen die Schaumschläger dominieren und bei denen es angeraten ist, mit der Betrachtung so lange zu warten, bis die Bläschen geplatzt sind und die Trübungen sich gesetzt haben. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich habe den Eindruck, dass die Philosophie zu diesen Bereichen gehört. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist eine kluge Bemerkung.. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
.. deren Gültigkeit sich jedoch über den gesamten Markt erstreckt. ; ) .... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ich muss doch sehr bitten - hast Du je etwas anderes von mir gelesen?
in unterschiedlichem Maß. Dieser gesamte Markt hat auch Bereiche der "harten Wissenschaft", die nur Spezialisten zugänglich sind und auch nichts anderes behaupten. Da gibt es zwar auch Schrott, der auch nicht unbedingt sofort als solcher enttarnt wird, aber die Gefahr der planvollen Schaumschlägerei ist auch deshalb geringer, weil Ideolekte, wie sie in der Philosophie für Qualitäts- und Markenzeichen gehalten werden, nicht benutzt werden können und dürfen. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Genau. Und zwar in allen Wissenschaften. Nicht schon wieder eine Diskussion darüber, was Du alles gerne nicht zu den Wissenschaften rechnen willst. Ist mir Wurscht. Deine Sprache hat deine ganz persönliche Wissenschaftstheorie schon eingepreist. Das nennnt man Ideologie. Interessiert mich nicht. Sorry. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ich muss doch sehr bitten - hast Du je etwas anderes von mir gelesen?
in unterschiedlichem Maß. Dieser gesamte Markt hat auch Bereiche der "harten Wissenschaft", die nur Spezialisten zugänglich sind und auch nichts anderes behaupten. Da gibt es zwar auch Schrott, der auch nicht unbedingt sofort als solcher enttarnt wird, aber die Gefahr der planvollen Schaumschlägerei ist auch deshalb geringer, weil Ideolekte, wie sie in der Philosophie für Qualitäts- und Markenzeichen gehalten werden, nicht benutzt werden können und dürfen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
....
Die Philosophie ist durchaus wichtig. Jeder hat eh eine, nur die meisten halt eine sehr schlechte; ...- |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Genau. Und zwar in allen Wissenschaften. Nicht schon wieder eine Diskussion darüber, was Du alles gerne nicht zu den Wissenschaften rechnen willst. Ist mir Wurscht. Deine Sprache hat deine ganz persönliche Wissenschaftstheorie schon eingepreist. Das nennnt man Ideologie. Interessiert mich nicht. Sorry. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Ich weiß nicht, was Du jetzt gerade meinst, dass ich es meine, deshalb nur eine Frage, und ich nehme mit Absicht zwei Geisteswissenschaften: Hältst Du die Gefahr planvoller Schaumschlägerei in der Mathematik und der Philosophie für gleich groß? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Die Philosophie ist durchaus wichtig. Jeder hat eh eine, nur die meisten halt eine sehr schlechte; dies trifft auch für viele Fachidio ... äh ... Wissenschaftler zu.
|
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Das heißt nicht, daß ich Philosophie für nutzlos halte |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, diesen Satz hört man immer wieder. Er erinnert mich an die Behauptung mancher Religiöser, jeder Menschen hätte einen Glauben, den einen richtigen, oder einen der vielen falschen. Für beide Behauptungen gilt, daß sie nur dann zutreffen, wenn man die Begriffe "Glauben" bzw. "Philosophie" so allgemein faßt, daß sie nichts mehr aussagen; denn einen verbindlichen Inhalt haben beide nicht. Ansonsten ist es einfach nur eine Übergriffigkeit. Und nein, die Philosophie ist schon lange nicht mehr die Grundlage der Wissenschaften. Das mag einer der Gründe sein für die abfälligen Bemerkungen mancher Philosophen über die Wissenschaften. Das heißt nicht, daß ich Philosophie für nutzlos halte, und meine Bemerkungen sind auch nicht als Beitrag zu der Diskussion hier gemein, sondern einfach nur eine nicht einmal persönlich gemeinte Reaktion auf eine Bemerkung, die ich schon öfter gehört haben, die ich für falsch halte und die diesmal, vielleicht zufälltig, von Skeptiker kommt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Worin siehst du den Nutzen von Philosophie? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Ganz einfach: Im Nutzen für die Philosophen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Was betreibt man eigentlich, wenn man darüber nachdenkt, ob Zahlen existieren? Oder darüber, warum sich die Natur regelhaft zu verhalten scheint? Scharlatane und Langweiler gibt es in jeder Disziplin. Kann man sich mit beschäftigen. So wie Schlager-Fans sich eben auch mit Musik beschäftigen. So what? Ist alles nur Schlager? |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
....
Oder man sieht es kategorisch, dann wären wohl Schlager und volkstümliche Musik schon prinzipiell "schlechte" Musik. Aber wäre dann nicht auch Religion so eine Art "volkstümliche Philosophie" und quasi der volkstümliche Erfolgsschlager unter den philosophischen Weltbetrachtungen? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, diesen Satz hört man immer wieder. Er erinnert mich an die Behauptung mancher Religiöser, jeder Menschen hätte einen Glauben, den einen richtigen, oder einen der vielen falschen. Für beide Behauptungen gilt, daß sie nur dann zutreffen, wenn man die Begriffe "Glauben" bzw. "Philosophie" so allgemein faßt, daß sie nichts mehr aussagen; denn einen verbindlichen Inhalt haben beide nicht. Ansonsten ist es einfach nur eine Übergriffigkeit. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Der Vorwurf des "Allgemeinen" bei einer Definition der Philosophie entbehrt natürlich nicht einer gewissen Komik. Denn die Welt in ihrer Allgemeinheit ist ja gerade erklärter Gegenstand der Philosophie. Und Jeder, der etwas Spezielles an der Welt betrachtet oder untersucht kann dies eben nur auf der Grundlage allgemeiner Annahmen. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Und sofern man diese allgemeinen Annahmen rational überprüft, betreibt man eben Philosophie. Die Haupterrrungenschaft der abendländischen Philosophie ist die überwältigende Autorität des Rationalen und Begründeten. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Und wenn ich mir ankucke, wie schlampig, oberflächlich und mutwillig selbst akademisch Gebildete, ob im Alltag oder im Beruf, argumentieren, begründen, Meinungen bilden und Entscheidungen treffen, will ich nicht recht an die Überflüssigkeit der Philosophie als akademische Disziplin glauben. Eher schon hielte ich es für angebracht, jedem wissenschaftlichen Studium obligatorisch ein Modul Philosophie vorzuschalten. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Ja, dann ist zB die "allgmeine Annahme" die der Alchemie, man könne Gold machen, und man bekommt Porzellan. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Und sofern man diese allgemeinen Annahmen rational überprüft, betreibt man eben Philosophie. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Denn - gerade die Bemerkung, die Untersuchung des Speziellen in der Welt brauche ein Grundlage allgemeiner Annahmen, ist pure Philosophie, für die es keinen Beleg (wie auch) allerdings einen Haufen Gegenbeispiele gibt. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Theoretisch-empirische Wissenschaften sind nichts anderes als die ständige Abfolge von Tatsachenbeobachtung und Theoriebildung. Und diese Tatsachenbeobachtungen bestätigen die theoretischen Modelle, oder korrigieren sie oder schmeißen sie über den Haufen, so daß man nach neuen suchen muß. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Abendländische Philosophie - Autorität?? Wie lange ist das denn her? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Das ist übrigens der eigentliche Grund für den Fortschritt in den Wissenschaften: Nicht irgendwelche Onthologien, sondern die Korrektur durch die Fachkollegen. Wo sie nicht funktioniert, da auch kein Fortschritt, da fängt jede Generation wieder von vorn an. Die Philosophie trägt dazu, schon mangels Sachkenntnis, lange nichts mehr bei. Sie schafft ja nicht einmal Fortschritt in ihrem eigenen Fach. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das kann man sehr unterschiedlich sehen. Irgendjemand hat mal gesagt, es gäbe kein Musikgenre, das von sich aus besser wäre. Es gibt nur gute und schlechte Musik. Demnach gäbe es gute und schlechte "anspruchsvolle" Musik und guten und schlechten Schlager. (Btw., kennt hier jemand den "Mäckie-Boogie"?) |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Oder man sieht es kategorisch, dann wären wohl Schlager und volkstümliche Musik schon prinzipiell "schlechte" Musik. Aber wäre dann nicht auch Religion so eine Art "volkstümliche Philosophie" und quasi der volkstümliche Erfolgsschlager unter den philosophischen Weltbetrachtungen? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Den Sprung von Philosophie zur Religion kann ich nicht nachvollziehen. Die Philosophie gehört zur Sphäre der Wissenschaften. Religion gehört nicht zu dieser Sphäre. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber Religion, sofern sie nicht bloß Mythologie ist sondern als Theologie den Anspruch erhebt, die Welt rational fassbar erklären zu können, bedient sich natürlich schon gewisser philosophischer Methoden. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Und umgekehrt beeinflusst natürlich eine von religiösen Vorstellungen beherrschte Welt (wie die des Mittelalters) die Art wie und unter Setzung welcher Prioritäten über die Welt und das Sein reflektiert wird. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber Religion, sofern sie nicht bloß Mythologie ist sondern als Theologie den Anspruch erhebt, die Welt rational fassbar erklären zu können, bedient sich natürlich schon gewisser philosophischer Methoden. Und umgekehrt beeinflusst natürlich eine von religiösen Vorstellungen beherrschte Welt (wie die des Mittelalters) die Art wie und unter Setzung welcher Prioritäten über die Welt und das Sein reflektiert wird. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wenn ich zelig richtig verstehe, möchte er auch in Frage stellen, ob die Universität begriffen als „Gesamtheit der Wissenschaften“ überhaupt der richtige Ort für Religion, sprich Theologie ist. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Diese Unmöglichkeit dürfte sich auch bei Deleuze, Baudrillard, Butler, Kristeva und anderen finden. Ursächlich dürften Theorien sein in denen das Gegenteil auch wahr sein kann. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Und hier sind Dialektik, Psychoanalyse und Yin und Yang heiße Kandidaten. Um sich noch irgendwie zu retten driftet man in Sprachsektiererei ab und Unverständlichkeit wird zum Kennzeichen von Tiefe erklärt. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Dennoch stellt sich mir die Frage: Wie kann es sein, dass dieser schon oben von mir verlinkte Text nicht als Unsinn erkannt wird?
Hauptbestandteil des Textes ist Namedropping und der beliebige Gebrauch von In-Begriffen. Das muss doch auffallen? |
Zitat: |
Notes on a Hoax
My laughter on first reading Huneman and Barberousse’s text quickly gave way to two concerns. One is that the joke is not so much on the abstruse theory-heads, as had surely been the case in the Sokal incident. The joke isn’t on anyone who is committed to any particular ideology or style of thinking at all. The joke is, rather, on the folks running these pop-up online journals with their ludicrously low editorial standards. Remarkably, the editors of the Journal of Badiou Studies even admitted as much when they complained of Huneman and Barberousse’s ‘dated’ method of attack “in an age when the pressures on independent Open Access publishing include underfunding and time-pressured staff.” In other words, the editors effectively confess that they do not have the resources to produce a decent journal on their own, and so must rely on the good will of the contributors to not send them crap. http://www.jehsmith.com/1/2016/04/notes-on-a-hoax.html |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich hatte mich extra zurückgehalten. Meine Antwort wäre auch gewesen: Sie ernährt die, die sie betreiben. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Hm, ich weiß jetzt nicht so viel mit dem Begriff "Philosophische Methoden" anzufangen... |
zelig hat folgendes geschrieben: |
...Theologie lässt sicht nach meinem laienhaften Verständnis -im Gegensatz zum Glauben- eher als Versuch, den Glauben in der Welt rational verständlich zu machen, verstehen. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, natürlich! Hier darf man nur nicht den Fehler machen, den Verlauf der Ideengeschichte als relevant für Diskussionen dieser Art zu halten. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Und auf welcher Grundlage zun sie das? Und wodurch erhält eine empirische Erkenntnis überhaupt ihren Wert für irgendetwas? |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Damit meine ich den Versuch, durch Nachdenken und Schlussfolgern allgemeingültige Erkenntnisse über die Welt zu gewinnen. |
zelig hat folgendes geschrieben: | |||
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