beachbernie hat folgendes geschrieben: |
....Diese Frauen waren keine "Opfer" Harvey Weinsteins, sondern Prostituierte, ...
.... Die haben als einzige in diesem Bild nichts falsch gemacht, nichts Anruechiges getan, sich ihre Menschenwuerde nicht abkaufen lassen ..... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Wie kommst Du nur auf sowas? Mal ganz abgesehen davon, dass Deine Definition der Prostitution etwas eigenartig ist, verkauft man dabei auch keine Menschenwürde, was immer das ist - weder die eigene noch die der Kunden. Sexualität muss natürlich nicht, aber kann eben auch, eine Ware sein, genauso wie z.B. Anteilnahme. Dass Du das bei der Sexualität als anrüchig und einen Verkauf der Menschenwürde ansiehst, ist Dein Problem. Die Opfer sind für mich diejenigen, die dieses Spiel unfreiwillig mitgemacht haben und diesen fehlenden freien Willen in dieser Umgebung nicht artikulieren konnten bzw. dabei nicht wahrgenommen wurden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
....
Ansonsten waere es schoen, wenn Du meine Aussagen im Kontext stehen lassen koenntest und Dich nicht darauf beschraenken wuerdest kleinere Satzfragmente zu kommentieren. Dann wuerdest Du vielleicht auch nicht so oft am eigentlichen Kern meiner Postings vorbei kommentieren. zwinkern |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
.....
Anruechig ist in diesem Fall nicht die Prostitution an sich, sondern dass sie hier benutzt wird um sich einen unfairen Vorteil anderen gegenueber zu verschaffen. Sexuelle Dienstleistungen sollten in keinem Fall Bedingung dafuer sein einen Job zu bekommen. Darueber wird sich voellig zurecht aufgeregt! Leider etwas zu einseitig. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Sollte eine Frau gegen ihren Willen sexuell missbraucht worden sein, z.B. dass sie am Verlassen von Weinsteins Buero gewaltsam gehindert wurde, nachdem sie seine Gelueste zurueckwies, dann ist diese Frau selbstverstaendlich Opfer von Vergewaltigung und Weinstein sollte dafuer zur Rechenschaft gezogen werden. Wer sich aber darauf einliess um den Job zu bekommen (und nach dem, was ich bisher gelesen habe, trifft das wohl in den vorliegenden Faellen zu), dann sind andere Frauen die eigentlichen Opfer.... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das mit dem Kontext kannst Du Dir sparen, solange Dein Post noch direkt darüber steht. Und solange der Zusammenhang noch gegeben ist, verkürze ich auf die Passagen, auf die ich antworten will. Und was der Kern einer Aussage ist, darüber kann man sich streiten. Was ich zitiert habe, stellt für mich den Kern dar, in dessen Zusammenhang man Deinen ganzen Post lesen sollte.
Aha, Prostitution ist also nicht anrüchig, sie stellt nur einen Verkauf der Menschenwürde dar ???? Und es sollte die Prostitution nicht geben, weil sie ein Job ist, den man nur für sexuelle Dienstleistungen bekommt? Irgendwie scheint mir das alles nicht sehr konsistent. Wie ist das mit den Dienstleistungen dazwischen, vom Kaffeekochen bis zum Belügen seiner Ehefrau? Geht Anlächeln?
Die Frauen, die nicht versucht haben, den Sexismus des Herrn Weinstein zu einem Handel zu benutzen, und deshalb keine beruflichen Vorteile erkauft haben, sind keine Opfer, sondern haben einfach die in diesem Handel benutzten Waren anders bewertet. Wenn Du sie unbedingt zu Opfern machen willst, kannst Du sie auch zu Opfern einer religiösen Sicht der Sexualität erklären. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
....
Mir scheint, dass Du gegen die Einstellungskriterien des Herrn Weinstein keinerlei Einwaende hast. Die Frauen, die ihn zurueckgewiesen haben, sind dann wohl selber schuld, dass sie den Job nicht gekriegt haben. Sie haetten sich halt nicht so zieren und die verlangte Ware einfach rausruecken sollen.... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Solange das alles in freiem Willen passiert, ist es mir tatsächlich ziemlich wurst. Und die Bewertung der Waren sollte da jeder für sich selbst treffen. |
Schlumpf hat folgendes geschrieben: |
Nach dem, was man so liest, ging es jeweils nicht nur um eine Rolle. Angeblich hatte (Sch)Weinstein so großen Einfluss, dass er die Karriere einer (weniger bekannten) Schauspielerin kaputt machen konnte. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Die Einteilung in käufliche Prostituierte und reine Unbestechliche auf der anderen Seite ist zu simpel. So ein Ex-cathedra-Urteil berücksichtigt weder die konkreten Umstände der Beteiligten, noch das Machtgefälle zwischen den Parteien. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Diese gegeneinander auszuspielen, ist ebenfalls nichts als widerwärtig. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Frauen, die nur über die Hinnahme sexueller Belästigung einen Job in ihrem angestrebten Beruf bekommen konnten, jetzt auch noch in dieser Weise herunterzumachen und zu beschimpfen, ist einfach nur widerwärtig.
Ja, außer diesen sichtbaren Opfern (natürlich sind es welche, was denn sonst?) gibt es wahrscheinlich auch noch unsichtbare andere, die nicht mitgemacht haben und deswegen den Job nicht bekommen haben. Diese gegeneinander auszuspielen, ist ebenfalls nichts als widerwärtig. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Die Konstruktion von (weiblichen) Mittätern entlastet eben den (männlichen) Haupttäter. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Es sind keine "Opfer", sondern Menschen, die sich, letztlich um sich materielle Vorteile zu verschaffen und Konkurrentinnen auf unfaire Weise aus dem Feld zu schlagen, auf einen Deal mit einem Sexmaniac einliessen. Klar kann man die auch als "Opfer" sehen, als "Opfer" ihres eigenen Ehrgeizes z.B. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Und warum hat keine(r) was gesagt? Vielleicht wegen solcher Reaktionen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Der "Filmmogul" Harvey Weinstein hat in uebelster Weise seine Machtposition als einer der fuehrenden Koepfe Hollywoods dazu ausgenutzt seine sexuelle Gier zu befriedigen sowie grenzwertige sexuelle Phantasien offen auszuleben. Der Mann ist ein Schwein und gehoert fuer sein Verhalten bestraft.
Manche Frauen liessen sich darauf ein und "spielten mit", weil sie (durchaus nicht zu Unrecht) glaubten nur so einen Job ergattern zu koennen, der die Moeglichkeit zu einer glamouroesen und eintraeglichen Karriere als Schauspielerin eroeffnete. Diese Frauen waren keine "Opfer" Harvey Weinsteins, sondern Prostituierte, die fuer materiellen Gewinn ihre Koerper verkauften. Ich sehe keine Veranlassung diese Frauen mit Geldzahlungen dafuer zu "entschaedigen". Die hielten sich bereits schadlos. Frauen und Maenner aus Harvey Weinsteins Umgebung schauten sich sein mieses Treiben viele Jahre lang an und taten.......NICHTS! Diese Menschen sind "enabler" und sie sind mitschuldig an dem, was sich so lange Zeit mehr oder weniger offen abspielte. Klar, viele hielten auch deshalb den Mund, weil sie ihren eintraeglichen Job nicht gefaehrden wollten. Deren Verhalten ist aehnlich fragwuerdig wie das der Frauen, die fuer das Schwein Weinstein bereitwillig die Beine breitmachten um einen solchen zu bekommen. Gab es auch Opfer bei diesem Scheiss Spiel? Natuerlich gab es die, auch wenn heute niemand von denen redet und die auch nicht mit Entschaedigungszahlungen durch Weinstein rechnen koennen. Das sind naemlich die Frauen, die sich um Filmrollen beworben hatten und sich nicht auf Weinsteins Avancen einliessen und die so um Filmrollen und vielleicht sogar um eine richtig grosse Hollywoodkarriere betrogen wurden! Die haben als einzige in diesem Bild nichts falsch gemacht, nichts Anruechiges getan, sich ihre Menschenwuerde nicht abkaufen lassen und trotzdem voellig unverschuldet Schaden erlitten. Wenn von den Opfern Weinsteins die Rede ist, sind sie in aller Regel nicht mitgemeint, niemand interessiert sich fuer sie, ihre Namen kennt niemand und auf Entschaedingungszahlungen haben sie auch keine Hoffnungen, sie wurden ja schliesslich nicht "missbraucht", weil sie das nicht mit sich machen liessen. Kann vielleicht jemand nachvollziehen, weshalb ich diesen Fall nicht wie andere bejuble, dass "den Opfern endlich Gerechtigkeit widerfaehrt", sondern beklage, dass diejenigen, denen damals von dem Schwein Weinstein und den Prostituierten, die ihm zu willen waren, die Chance auf eine Hollywoodkarriere gestohlen wurde, auch jetzt wieder leer ausgehen werden, waehrend diejenigen, die damals schon den materiellen Gewinn hatten wohl auch heute wieder absahnen werden? Nein. Gerechtigkeit geht anders! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich beziehe mich auf die Fernsehnachrichten der letzten Wochen, in denen mehrere prominente und nichtprominente Schauspielerinnen Weinstein beschuldigt haben. Dass deren Aussagen im Wesentlichen von nicht direkt betroffenen Mitarbeitern Weinsteins bestaetigt wurden, laesst mich davon ausgehen, dass die Vorwuerfe eine reale Grundlage haben und nicht erfunden wurden.
Sollte es tatsaechlich nicht nur schluepfrige Deals, sondern auch tatsaechliche Vergewaltigungen gegeben haben, so sollte Weinstein deswegen zur Rechenschaft gezogen werden. Das sagte ich bereits. Das waere dann eine voellig andere Kiste. In erster Linie geht es allerdings wohl mehr um Personalpolitik ueber die Buerocouch und die ist absolut unakzeptabel sowohl hinsichtlich dessen, der sie betreibt als auch hinsichtlich dessen, der sich darauf einlaesst. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
...
Manche Frauen liessen sich darauf ein und "spielten mit", weil sie (durchaus nicht zu Unrecht) glaubten nur so einen Job ergattern zu koennen, der die Moeglichkeit zu einer glamouroesen und eintraeglichen Karriere als Schauspielerin eroeffnete. Diese Frauen waren keine "Opfer" Harvey Weinsteins, sondern Prostituierte, die fuer materiellen Gewinn ihre Koerper verkauften. Ich sehe keine Veranlassung diese Frauen mit Geldzahlungen dafuer zu "entschaedigen". Die hielten sich bereits schadlos. .... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Es sind keine "Opfer", sondern Menschen, die sich, letztlich um sich materielle Vorteile zu verschaffen und Konkurrentinnen auf unfaire Weise aus dem Feld zu schlagen, auf einen Deal mit einem Sexmaniac einliessen. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Wo willst du da eine Grenze ziehen? Auch eine Frau die sich 2 Stunden schminkt und 'aufdonnert' steht bei manchen Männern vorteilhafter da wie eine Frau die dies nicht machte. Wo ist die Fairness-Grenze, ab wann nutzt jemand eine Macht aus? Oder der Praktikant der Dinge macht die die anderen Angestellten evtl nicht machen(länger arbeiten, Arbeit mit nach Hause nehmen, ohne bzw weniger Lohn), wie sieht da ein anderer Praktikant aus? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
.....Kann vielleicht jemand nachvollziehen, weshalb ich diesen Fall nicht wie andere bejuble, dass "den Opfern endlich Gerechtigkeit widerfaehrt", sondern beklage, dass diejenigen, denen damals von dem Schwein Weinstein und den Prostituierten, die ihm zu willen waren, die Chance auf eine Hollywoodkarriere gestohlen wurde, auch jetzt wieder leer ausgehen werden, waehrend diejenigen, die damals schon den materiellen Gewinn hatten wohl auch heute wieder absahnen werden?
Nein. Gerechtigkeit geht anders! |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Wenn es nicht gerade Feministinnen mit Nickelbrille sind, dann sind es Prostituierte mit kurzem Röckcken. Ein weißer alter Mann mit kruden Frauenproblemen. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Und was sagst du zu seinem Rasenmäher-Beispiel? Nicht nachvollziehbar? |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||
Passt halt nicht. Beim Rasenmähervergleich wird nur der als armes ausgebeutetes Opfer dargestellt, der gemäht hat, beim Weinstein-Fall sehr viele, die abgelehnt haben. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das Rasenmäher-Beispiel mag mit der Eingangs-These nicht so passen, aber nachvollziehbar ist das für mich schon. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich beziehe mich auf die Artikel die ich im Netz finde. Da geht es um sehr zahlreiche sexuelle Belästigung, Nötigung und Vergewaltigung in drei Fällen. Es gibt wohl sehr viele Frauen die mittlerweile Weinstein beschuldigen, zudringlich geworden zu sein, sich entblößt zu haben, ohne Aufforderung, und dass sie bei Weigerung eine Rolle nicht bekamen. usw. Es geht darum, dass erst als sich jetzt soviele äußern, die Filmfirma ihn feuerte. Diese Frauen, die laut dir, einvernehmlich mitmachten, um die Rolle zu bekommen oder aus welchen Gründen immer, und jetzt klagen oder Anzeige oder was erstatten (?) fand ich nicht. Aber darum geht's dir doch?
Vielleicht hast du andere Infos. Es müsste doch nachzulesen sein, wenn Frauen die einwilligten in sexuelle Handlungen, und jetzt Anzeige erstatteten Entschädigungen oder etwas verlangten? hier der Wikipedia Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Weinstein-Skandal |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Der Rasenmähermann hat Kinder, die er ernähren muss und kann sich Stolz nicht leisten. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das Rasenmäher-Beispiel mag mit der Eingangs-These nicht so passen, aber nachvollziehbar ist das für mich schon. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Der hat letztlich auf meine Kosten profitiert. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das heisst: Obwohl Du jetzt weisst, was der Chef für ein Arsch ist, willst Du den Job trotzdem noch? Bei Dir läuft echt was schräg - aber sehr schräg. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich habe mit Bedacht nicht "Chef" gesagt, sondern "Personalleiter". Der Typ ist nicht der Chef, sondern ein ganz normaler Sesselfurzer, der sein bisschen Macht auskostet. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Du weisst genauso gut wie ich, dass solche Fälle im Amiland in aller Regel gar nicht vor Gericht landen, sondern bereits im Vorfeld per Vergleich geregelt werden und wer einen solchen Vergleich eingeht ist nicht immer auch schuldig, sondern versucht manchmal nur endlich aus den Schlagzeilen zu kommen. Und in solchen Vergleichen werden oft horrende Summen gezahlt, was durchaus Begehrlichkeiten wecken kann. Wobei ich Harvey Weinstein schon für schuldig halte, vielleicht nicht in allem, was ihm vorgeworfen wird, allerdings hat der mit Sicherheit soviel Dreck am stecken, dass es sich für mich verbietet für ihn Partei zu ergreifen. Zu eindeutig und übereinstimmend sind die Aussagen auch von Leuten, die garantiert keine materiellen Vorteile aus der Affaire zu erwarten haben. |
Bernie hat folgendes geschrieben: |
Der "Filmmogul" Harvey Weinstein hat in uebelster Weise seine Machtposition als einer der fuehrenden Koepfe Hollywoods dazu ausgenutzt seine sexuelle Gier zu befriedigen sowie grenzwertige sexuelle Phantasien offen auszuleben. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Steht man mit solchen Aussagen noch auf christlichem Boden? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse. |
Despiteful hat folgendes geschrieben: | ||||
Das steht aber im Gegensatz zu diesem hier was Du schriebst, oder? :P |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||
Interessant. Daran musste ich auch denken. Ob das ein Widerspruch ist, oder sogar vielleicht ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt, ist mir aber im Moment nicht klar. |
Zitat: |
Nimm die Zögernde zum Rath,
Nicht zum Werkzeug deiner That. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||
Interessant. Daran musste ich auch denken. Ob das ein Widerspruch ist, oder sogar vielleicht ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt, ist mir aber im Moment nicht klar. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Man steht damit auf dem Boden der Vernunft. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
Und gegen die Bergpredigt. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: | ||
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen. Sagte der Chef des CSI in einer Folge der Serie. Recht hat er. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber natürlich ist es das. "Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht ..." |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Bei manchen kann man sich durchaus wünschen, sie hätten auf den Wanderprediger gehört. |
Zitat: |
Als Rose McGowan im Oktober Harvey Weinstein beschuldigte, sie vergewaltigt zu haben, muss für den Filmproduzenten ein sorgfältig aufgebautes Sicherheitssystem zusammengefallen sein. Nicht nur, dass er in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Frauen für ihr Schweigen bezahlt haben soll. Ein Jahr lang investierte der 65-Jährige offenbar auch viel Zeit und Mühe, um zu verhindern, dass die Missbrauchsvorwürfe zahlreicher Frauen gegen ihn publik werden. Das geht aus einem Bericht der Wochenzeitung The New Yorker hervor. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber natürlich ist es das. "Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht ..." |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Vielleicht sollten wir verpflichtende Kurse in luzidem Träumen anbieten, damit die Leute lernen, nur das zu träumen, was den himmlischen Autoritäten genehm ist. |
Zitat: |
Warum erst jetzt? Warum schwiegen jene Frauen und Männer, die Harvey Weinstein, James Toback, Michael Fallon oder Kevin Spacey zum Opfer fielen, die sexuell belästigt, begrapscht, erniedrigt, gedemütigt oder sogar vergewaltigt wurden, so lange? Tatsächlich hört man diese Frage immer wieder. Wer sich aber ernsthaft darüber wundert, dass die Opfer, die bislang im stillen Kämmerlein zu verarbeiten versuchten, was ihnen angetan wurde, sich nun plötzlich lautstark Gehör verschaffen, hat nichts verstanden.
[...] Im übertragenen Sinne betäubt der Täter seine Opfer. Er lähmt sie, stellt sie kalt. Der Aggressor, so Marie-France Hirigoyen, zwingt den anderen in eine Position der Ohnmacht, um ihn dann zu zerstören. Dieser Vernichtungsprozess zielt auf die Würde und auf eine Beschädigung der Identität. Oft sind die Folgen traumatisch. Daher rührt auch das Schweigen. Die Stärke der Täter ist ihre Gefühllosigkeit, Empathie ist ihnen fremd. „Sie kennen keinerlei Skrupel moralischer Art. Sie leiden nicht. Sie greifen völlig ungestraft an. Die Wirksamkeit ihrer Angriffe beruht auf der Tatsache, dass die Opfer oder die außenstehenden Beobachter sich nicht vorstellen können, dass man vor dem Leiden des anderen so gefühllos, so mitleidlos sein kann.“ |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Auch jetzt noch kann Mann versuchen zu verstehen, wieso Opfer nicht unbedingt sofort zur Polizei gehen, sondern Zeit brauchen und dann die Öffentlichkeit suchen. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Dieser Versuch misslingt mir, jedenfalls was die Reihenfolge angeht. So sollte es in einem Rechtsstaat gehen: Erst Polizei, falls etwas beweisbares vorliegt: Gericht. Dann kommt die Öffentlichkeit eh von selber. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und dann unterschätzt Du die Filter, die die Sozialisation in den Opfern setzt, die sich im Endeffekt selbst oft dafür schämen, Opfer geworden zu sein, nicht etwa, weil sie dadurch Dummheit demonstriert hätten, sondern weil sie es selbst als moralischen Makel empfinden, weil es ja immer die Frauen sind, die die Männer verführen. |
Zitat: |
Die These, wonach Opfer nur aus Angst und Scham schweigen, ist jetzt 50 Jahre alt. Grob geschätzt ist sie seit etwa 20 Jahren nicht mehr realistisch. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/sexismus-warum-sexuelle-belaestigung-spaet-angezeigt-wird-15281711.html Auch jetzt noch kann Mann versuchen zu verstehen, wieso Opfer nicht unbedingt sofort zur Polizei gehen, sondern Zeit brauchen und dann die Öffentlichkeit suchen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Letzendlich müsste man auch im vielgeruehmten "Court of public opinion" Vorwürfe beweisen, wenn man nicht riskieren will wegen Verleumdung belangt zu werden |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
aber gerade was Dinge angeht, die Feministen besonders am Herzen liegen, interessiert das heute keine Sau, ob da irgendein so ein "Männerschwein" zu recht oder zur Unrecht zur Sau gemacht wird |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Man kann nämlich diesen Nachweis vor Gericht führen, weshalb die diesbezüglichen Vorwürfe auch bei einer eventuellen Verleumdungsklage vor Gericht standhalten können. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Die Leute mögen ihre Gründe gehabt haben, weshalb sie solange warteten, aber dies soll sie nicht von ihrer Beweispflicht entbinden |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und dann unterschätzt Du die Filter, die die Sozialisation in den Opfern setzt, die sich im Endeffekt selbst oft dafür schämen, Opfer geworden zu sein, nicht etwa, weil sie dadurch Dummheit demonstriert hätten, sondern weil sie es selbst als moralischen Makel empfinden, weil es ja immer die Frauen sind, die die Männer verführen. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Das ist wohl nicht mehr zeitgemäß. http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kriminologin-monika-frommel-zu-metoo-kokettieren-mit-der-opferrolle.4d8f3961-ce63-4ab3-aad4-1a6153295f5c.html
|
Domingo hat folgendes geschrieben: |
[....
Warum sind dann die maennlichen Opfer etwa von Spacey erst jetzt an die Oeffentlichkeit gegangen? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
....
Citation needed. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Nicht nur der. Indem wir die Reaktion der Empfängerin verabsolutieren, ermöglichen wir das komplette juristische Absurdistan, wenn auch die Staatsanwaltschaft hinreichend im Zeitgeist verankert ist. Es gibt einen ganz prominenten Fall, der gerade zu diesem Thema von Panorama einmal zusammengefasst wurde. Der Beitrag dauert ca 15 Minuten. Das für mich traurigste Kapitel ist das Betonen des Gerichtes, dass man einen nach eigener Überzeugung Schuldigen freilassen müsse, weil die Beweise nicht gereicht hätten, also eine offizielle Form des Freispruches zweiter Klasse. Jahre Später muss der Staatsanwaltschaft noch per Gericht! verboten werden, öffentlich Falschaussagen zur Beweislage zu machen und es sind dann privatrechtliche Gerichtsverfahren Kachelmanns, in denen nachgewiesen wird, was im ursprünglichen Verfahren versäumt wurde: Die Falschbeschuldigung war beweisbar. Zeitgeist bedeutet hier dann auch, dass Kachelmann in der öffentlichen Meinung nicht mehr rehabilitiert wird: Über diese nachfolgenden Verhandlungen wird nicht mehr berichtet. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ja, in dem Fall ist so einiges schief gelaufen. Der Punkt ist aber doch der, dass beachbernie meint, das liefe ganz grundsätzlich immer so, und daraus die Forderung ableitet, wirkliche Opfer sollten sich gar nicht mehr öffentlich äußern, weil das per se zu unrevidierbaren Vorverurteilungen führen müsse. Und dafür muss schon einiges mehr kommen als das. Immerhin ist diese Forderung in mehr als einer Hinsicht extrem. Die Furcht vor einem feministischen 1984 wird dafür missbraucht, die Rechte tatsächlicher Opfer zu beschneiden. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Der Fall Kachelmann selbst ist ein Einzelfall, das Verhalten von Presse und Justiz in diesem Einzelfall ist kollektives Verhalten und deshalb anders zu beurteilen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ja, in dem Fall ist so einiges schief gelaufen. Der Punkt ist aber doch der, dass beachbernie meint, das liefe ganz grundsätzlich immer so, und daraus die Forderung ableitet, wirkliche Opfer sollten sich gar nicht mehr öffentlich äußern, weil das per se zu unrevidierbaren Vorverurteilungen führen müsse. Und dafür muss schon einiges mehr kommen als das. Immerhin ist diese Forderung in mehr als einer Hinsicht extrem. Die Furcht vor einem feministischen 1984 wird dafür missbraucht, die Rechte tatsächlicher Opfer zu beschneiden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Natürlich läuft das nicht immer so, aber dennoch so oft, dass die Methode dahinter sichtbar ist. |
Zitat: |
Aber dass einige nun so weit gehen, pädophile Gesetzesverstöße mit der Bibel zu verteidigen, ist doch überraschend. |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.welt.de/politik/ausland/article170487951/Sexskandal-offenbart-die-Scheinheiligkeit-einiger-Republikaner.html schrieb zum Übergriff von Roy Moore auf eine 14-jährige:
|
Zitat: |
Hannity versuchte in seiner Show, Zweifel zu säen an den Aussagen der Frauen, und meinte, auch König David hätte schließlich 500 Konkubinen gehabt. Auch der oberste Rechnungsprüfer von Alabama, Jim Ziegler, verteidigte Moore mit Bibelvergleichen.
„Nehmen Sie die Bibel, Zacharias und Elisabeth zum Beispiel. Zacharias war extrem alt, als er Elisabeth heiratete, und sie wurden dann die Eltern von Johannes dem Täufer“, sagte Ziegler. „Oder nehmen Sie Josef und Maria. Maria war ein Teenager und Josef ein erwachsener Zimmermann. Sie wurden die Eltern von Jesus.“ |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.welt.de/politik/ausland/article170487951/Sexskandal-offenbart-die-Scheinheiligkeit-einiger-Republikaner.html schrieb zum Übergriff von Roy Moore auf eine 14-jährige:
|
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Kann ja sein, aber das ist immer noch kein Argument dafür, sich dagegen auszusprechen, dass sich tatsächliche Opfer öffentlich äußern. |
Zitat: |
In Deutschland wäre das kein Gestzesverstoss gewesen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Kann ja sein, aber das ist immer noch kein Argument dafür, sich dagegen auszusprechen, dass sich tatsächliche Opfer öffentlich äußern. |
Domingo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wenn man in Trudeauland lebt, laeuft man Gefahr, ins andere Extrem zu verfallen |
Domingo hat folgendes geschrieben: | ||
Gibt es da nicht ein Gesetz, nach dem bei einem/r Jugendlichen zwischen 14 und 16 der Erwachsene sich auf duennem Eis bewegt? Edit: Paragraph 182 StGB. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Hier geht es ganz einfach nur um einen extrem an den Haaren herbeigezogenen Vergleich. Es ist absolut unsinnig an eine 2000 Jahre alte Fantasy-Geschichte die Masstaebe heute gültigen deutschen Rechts anzulegen. Genausogut könnte man fragen ob Superman für seine Supermankraefte in Deutschland einen gültigen Waffenschein braucht oder nicht. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nicht die Bibelgeschichte wird verglichen, sondern die Taten des Roy Moore. Und ja: Er würde sich auch in Deutschland auf dünnem Eis bewegen. Wenn Sachverständige feststellen würden, dass dem Mädchen die Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmung fehlte, müsste er mit Strafe rechnen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Dir ist nicht aufgefallen, dass Tarvoc mir hier was in den Mund gelegt hat, was ich überhaupt nicht gesagt habe? |
Zitat: | ||||
Hier geht es ganz einfach nur um einen extrem an den Haaren herbeigezogenen Vergleich. Es ist absolut unsinnig an eine 2000 Jahre alte Fantasy-Geschichte die Masstaebe heute gültigen deutschen Rechts anzulegen. Genausogut könnte man fragen ob Superman für seine Supermankraefte in Deutschland einen gültigen Waffenschein braucht oder nicht. |
Domingo hat folgendes geschrieben: | ||||
Tschuldigung. Ich konnte mir die Trudeu-Bemerkung halt nicht verkneifen. Und ja, Kanada entwickelt sich mMn gerade in Richtung auf einen Staat, wo die Unschuldsvermutung fuer Maenner (*), die einer Sexualstraftat bechuldigt werrden, nicht mehr existiert. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Wie ist denn das Strafmaß von Vergewaltigung und das von falscher Behauptung einer solchen Straftat? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Ist sowieso eine unsinnige Vorstellung, die Strafhöhe von Rufmord an die Strafhöhe der fälschlicherweise behaupteten Tat zu koppeln. Sagt aber einiges über den Verlust der Rationalität im Rahmen bestimmter Reizthemen aus. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ja, könnte auch im Einzefall verhältnismäßig sein. Der soziale Tod ist grausam.
Nur, die Logik, die BB skizziert, die Strafhöhe an die Art der des Rufmords zu koppeln, ist ausserhalb jeder Rationalität, getragen von Rache. Anders kann ich das nicht verstehen. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.
Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz. Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.
Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz. Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit. |
Despiteful hat folgendes geschrieben: |
Ich fände es ebenfalls sehr gerecht, wenn die FalschbeschuldigerInnen das selbe Strafmaß erhielten wie auf das Verbrechen, das sie fälschlicherweise vorbringen. Schließlich sitzt im Falle einer Verurteilung der falsch Beschuldigte ebenso lang im Knast und immerhin gab es schon Fälle, die mit dem Tod des falsch Beschuldigten endeten. Das hat mit Rache nichts zu tun, das ist einfach Gerechtigkeit und es ist ja auch niemand gezwungen jemanden fälschlicherweise zu beschuldigen. Und es schreckt davor ab schwerere Falschbeschuldigungen vorzubringen. Verstehe auch nicht wie man das anders sehen kann. Da muss eigentlich immer noch die Meinung vorherrschen, es sei nicht so schlimm jemandes Leben grundlos zu zerstören bzw. lang nicht so schlimm wie eine tatsächliche Vergewaltigung. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.
Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz. Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Die Argumentation erscheint so erst mal nicht logisch. Denn wenn eine Strafe im Verhältnis zum verletzten Rechtsgut stehen muss, dann steht doch die Schwere der mit einer Strafe verbundene Falschbeschuldigung automatisch ebenfalls zu dieser im Verhältnis. Anders gesagt: Wenn man die Strafe für eine Vergewaltigung auf, sagen wir, 10 Jahre festsetzt, ist dann nicht ein zehnjähriger Freiheitsentzug eben dadurch mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt? Ein wesentlicher Unterschied ist natürlich, dass eine Falschbeschuldigung nur den Versuch einer Freiheitsberaubung darstellt. Und dass das Strafrecht natürlich nicht nach dem Prinzip "Auge um Auge" funktioniert. Wobei, so natürlich ist das nicht, denn wenn nicht "Auge um Auge" gilt, woran wird die erwähnte "Verhältnismäßigkeit" überhaupt festgemacht? Was ist dafür der Maßstab? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||
Das ist zu kompliziert für eine Forendiskussion. Wenn es dich wirklich interessiert, findet sich dies in den Einleitungsteilen aller tauglichen Lehrbücher zum Strafrecht AT. |
Despiteful hat folgendes geschrieben: |
Ich sage nicht, dass es rechtmäßig wäre. Ich sage es wäre gerecht. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Genau. Du und BB, ihr meint mit Gerechtigkeit Genugtuung. Und auf dieser archaichen Vorstellung beruht unser Rechtssystem glücklicherweise nicht. Wie Samson bereits deutlich gemacht hat. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Nur, die Logik, die BB skizziert, die Strafhöhe an die Art der des Rufmords zu koppeln, ist ausserhalb jeder Rationalität, getragen von Rache. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Denn wenn eine Strafe im Verhältnis zum verletzten Rechtsgut stehen muss, dann steht doch die Schwere der mit einer Strafe verbundene Falschbeschuldigung automatisch ebenfalls zu dieser im Verhältnis. Anders gesagt: Wenn man die Strafe für eine Vergewaltigung auf, sagen wir, 10 Jahre festsetzt, ist dann nicht ein zehnjähriger Freiheitsentzug eben dadurch mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt? |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Aber worauf beruht es denn? Konkret am Beispiel: Warum wird der Vergewaltiger eingesperrt? Du kannst doch nicht so tun, als wäre es völlig offensichtlich, dass es dafür andere Gründe als Rache und Genugtuung gäbe. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, es kann sein, daß dafür eine Art zivilisatorische Bildung nötig ist. Und daß diese Bildung in Gesellschaften, in denen das Faustrecht oder ähnliche Formen der Satisfaktion noch eine Rolle spielen, nicht gegeben ist. Aber hier in Deutschland, lernt man doch bereits in der Schule, daß sich der Staat nicht zum Agenten der Genugtuung Betroffener machen darf. Diese Einsicht ist wesentlich für eine halbwegs befriedete Gesellschaft. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Ich verstehe noch, wenn man einwendet, dass dieses oder jenes strafrechtliche Prinzip dagegen spricht. Aber dass es gänzlich irrational ist, kann ich nicht sehen. Selbst, dass es durch Rache motiviert sein könnte, spielt hier aus meiner Sicht eine geringere Rolle - denn das kann bei jeder Bestrafung zutreffen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Genau. Du und BB, ihr meint mit Gerechtigkeit Genugtuung. Und auf dieser archaichen Vorstellung beruht unser Rechtssystem glücklicherweise nicht. Wie Samson bereits deutlich gemacht hat. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Und warum wird der Vergewaltiger nun eingesperrt? |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Die könnte man konsquent weiterspinnen: - Wer fälschlicherweise behauptet, jemand hätte einen anderen ermordet, soll genauso hat bestraft werden, wie ein Mörder. |
Despiteful hat folgendes geschrieben: |
Aber es entspricht sehr wohl einem absolut natürlichen und keineswegs nur archaischen Gerechtigkeitsempfinden |
Despiteful hat folgendes geschrieben: | ||
Und Du empfindest es als 'gerecht', wenn die Mafia Dir einen Mord anhängt und derjenige dann nur wegen 'Rufmord' bestraft wird? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Um weitere Vergewaltigungen zu verhindern? Und um die Nichtduldung solcher Handlungen zu zu verdeutlichen? Mal nur 2 Gründe. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich beziehe mich auf diese Aussage:
Die könnte man konsquent weiterspinnen: - Wer fälschlicherweise behauptet, jemand hätte einen anderen ermordet, soll genauso hat bestraft werden, wie ein Mörder. - Wer fälschlicherweise behauptet, jemand habe eine Bank überfallen, soll genauso hart bestraft werden, wie ein Bankräuber etc, etc.. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Bitte lies das noch drei Mal. Dann geht dir vielleicht der Fehler auf. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||
Warum? Ich finde, Zumsel hat den Zusammenhang recht gut dargestellt:
Ich verstehe noch, wenn man einwendet, dass dieses oder jenes strafrechtliche Prinzip dagegen spricht. Aber dass es gänzlich irrational ist, kann ich nicht sehen. Selbst, dass es durch Rache motiviert sein könnte, spielt hier aus meiner Sicht eine geringere Rolle - denn das kann bei jeder Bestrafung zutreffen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ja, kann man. Und wahrscheinlich gibt es strafrechtliche Gründe, die zu kompliziert sind, um sie hier zu diskutieren, die dagegen sprechen (laut Samson). Aber völlig irrational finde ich es nicht. Wer jemanden fälschlicherweise eines Mordes beschuldigt, setzt den Beschuldigten der Gefahr aus, so hart bestraft zu werden, wie ein Mörder. Der beabsichtigte Schaden entspricht also dem, was das Strafrecht als angemessen für einen tatsächlichen Mord ansieht. Ich sehe nicht, wieso es irrational sein sollte, das übliche Strafmass in einem hochentwickelten Rechtssystem als Vergleichsmassstab heran zu ziehen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Gefühlsmäßig kann ich Zumsel sofort nachvollziehen, aber das Gefühl unterschlägt hier Teile des Zusammenhangs zwischen Ursache und Wirkung: Der Verleumder beschädigt nur den Leumund seines Opfers, er nimmt ihm die Unbescholtenheit. Die Freiheit wird dem Opfer durch ein untaugliches Gericht genommen, das nicht in der Lage ist, den Verleumder als das Arschloch zu erkennen, das er ist. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber worauf beruht es denn? Konkret am Beispiel: Warum wird der Vergewaltiger eingesperrt? Du kannst doch nicht so tun, als wäre es völlig offensichtlich, dass es dafür andere Gründe als Rache und Genugtuung gäbe. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Aber völlig irrational finde ich es nicht. Wer jemanden fälschlicherweise eines Mordes beschuldigt, setzt den Beschuldigten der Gefahr aus, so hart bestraft zu werden, wie ein Mörder. Der beabsichtigte Schaden entspricht also dem, was das Strafrecht als angemessen für einen tatsächlichen Mord ansieht. Ich sehe nicht, wieso es irrational sein sollte, das übliche Strafmass in einem hochentwickelten Rechtssystem als Vergleichsmassstab heran zu ziehen. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||||
"Rache" ist sehr simplifiziert das Kernelement der so genannten "absoluten Straftheorien", die bspw. in der Scharia und den USA herrschend sind und auch das Mittelalterliche Strafrecht geprägt haben. In Deutschland werden diese nahezu einhellig abgelehnt. Der Vergewaltiger wird - sehr simplifiziert - eingesperrt: - Um ihn zu bewegen, nach Entlassung von weiteren Vergewaltigungen abzuhalten (relative Individualprävention) - Um den Vergewaltiger ganz konkret und physisch temporär von weiteren Vergewaltigungen abzuhalten (absolute Individualprävention) - Um potentielle andere Vergewaltiger davon Abstand nehmen zu lassen (negative Generalprävention) - Um das gesamtgesellschaftliche Vertrauen in die Verwerflichkeit der Vergewaltigung und die Akzeptanz dessen Verbots aufrechtzuerhalten (positive Generalprävention). |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
...
Ich will damit nicht sagen, wir könnten aufs Strafen verzichten. Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Ja, mir sind diese Strafzwecke alle bekannt, ich denke aber, das keiner davon einer rationalen Prüfung standhält. Ob Generalprävention überhaupt wirkt, ist empirisch höchst fragwürdig. Darüber hinaus haben wir ein sogenanntes "Schuldtrafrecht", womit sämtliche Präventivzwecke ohnehin bloß sekundär sein können, andernfalls könnte man auch gleich Sippenhaft einführen, wenn diese sich als präventiv effektiv erwiese. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Solange wir davon ausgehen, dass Individuen sich grundsätzlich selbstbestimmt entscheiden können, halte ich Psychologie für etwas grundsätzlich Rationales. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Hm, würdest Du das Ziel einer befriedeten Gesellschaft in relativer Freiheit als rational begründbar akzeptieren? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
1. Ich halte das Schuldprinzip insgesamt für ein Übel, allerdings eins, dass vertretbar kaum beseitigt werden kann. 2. Individualprävention funktioniert durchaus. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Am Schuldprinzip führt gar kein Weg vorbei. Strafe ohne Schuld ist eigentlich schon definitionsgemäß keine - sondern ein Unrecht. Zu 2: denkst du, das Theorie und Praxis von Strafzumessungen in erster Linie oder gar ausschließlich auf individuelle Prävention zielen. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Nein. Ansonsten wären Verfahren gegen KZ-Wächtergreise ohne Sinn. Und ersteres ist mir bewusst. Dennoch gibt es "Maßregeln der Besserung und Sicherung" auch für Schuldunfähige. Davon ausgehend, dass es individuelle Autonomie nicht gibt, müssten diese "Strafe" völlig ersetzen. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Roxin bezeichnet den freien Willen daher als "notwendige Fiktion". |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Das, möchte ich festhalten, ist dann aber eher sowas wie Polizeigewahrsam. Im Prinzip könnte man sich damit die Rechtsprechung sparen, Polizei und psychologische Gutachter wären ausreichend. Oder wo würdest du da die Rolle der Gerichte sehen? Und hältst du das tatsächlich für umsetzbar? |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, irgendein Strafrechtsphilosoph prägte mal das Bonmot, die Menschheit sei zum Indeterminismus determiniert. Das fand ich recht treffend und es war vermutlich von Kants Autonomiebegriff inspiriert, demgemäß Handlungen überhaupt nur unter der Idee der Freiheit sinnvoll zu denken sind. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | |
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