Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein.
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#1: Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein. Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 16:06
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Der "Filmmogul" Harvey Weinstein hat in uebelster Weise seine Machtposition als einer der fuehrenden Koepfe Hollywoods dazu ausgenutzt seine sexuelle Gier zu befriedigen sowie grenzwertige sexuelle Phantasien offen auszuleben. Der Mann ist ein Schwein und gehoert fuer sein Verhalten bestraft.

Manche Frauen liessen sich darauf ein und "spielten mit", weil sie (durchaus nicht zu Unrecht) glaubten nur so einen Job ergattern zu koennen, der die Moeglichkeit zu einer glamouroesen und eintraeglichen Karriere als Schauspielerin eroeffnete. Diese Frauen waren keine "Opfer" Harvey Weinsteins, sondern Prostituierte, die fuer materiellen Gewinn ihre Koerper verkauften. Ich sehe keine Veranlassung diese Frauen mit Geldzahlungen dafuer zu "entschaedigen". Die hielten sich bereits schadlos.

Frauen und Maenner aus Harvey Weinsteins Umgebung schauten sich sein mieses Treiben viele Jahre lang an und taten.......NICHTS! Diese Menschen sind "enabler" und sie sind mitschuldig an dem, was sich so lange Zeit mehr oder weniger offen abspielte. Klar, viele hielten auch deshalb den Mund, weil sie ihren eintraeglichen Job nicht gefaehrden wollten. Deren Verhalten ist aehnlich fragwuerdig wie das der Frauen, die fuer das Schwein Weinstein bereitwillig die Beine breitmachten um einen solchen zu bekommen.

Gab es auch Opfer bei diesem Scheiss Spiel? Natuerlich gab es die, auch wenn heute niemand von denen redet und die auch nicht mit Entschaedigungszahlungen durch Weinstein rechnen koennen. Das sind naemlich die Frauen, die sich um Filmrollen beworben hatten und sich nicht auf Weinsteins Avancen einliessen und die so um Filmrollen und vielleicht sogar um eine richtig grosse Hollywoodkarriere betrogen wurden! Die haben als einzige in diesem Bild nichts falsch gemacht, nichts Anruechiges getan, sich ihre Menschenwuerde nicht abkaufen lassen und trotzdem voellig unverschuldet Schaden erlitten. Wenn von den Opfern Weinsteins die Rede ist, sind sie in aller Regel nicht mitgemeint, niemand interessiert sich fuer sie, ihre Namen kennt niemand und auf Entschaedingungszahlungen haben sie auch keine Hoffnungen, sie wurden ja schliesslich nicht "missbraucht", weil sie das nicht mit sich machen liessen.

Kann vielleicht jemand nachvollziehen, weshalb ich diesen Fall nicht wie andere bejuble, dass "den Opfern endlich Gerechtigkeit widerfaehrt", sondern beklage, dass diejenigen, denen damals von dem Schwein Weinstein und den Prostituierten, die ihm zu willen waren, die Chance auf eine Hollywoodkarriere gestohlen wurde, auch jetzt wieder leer ausgehen werden, waehrend diejenigen, die damals schon den materiellen Gewinn hatten wohl auch heute wieder absahnen werden?

Nein. Gerechtigkeit geht anders!

#2: Re: Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein. Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 16:33
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
....Diese Frauen waren keine "Opfer" Harvey Weinsteins, sondern Prostituierte, ...
....
Die haben als einzige in diesem Bild nichts falsch gemacht, nichts Anruechiges getan, sich ihre Menschenwuerde nicht abkaufen lassen .....

Wie kommst Du nur auf sowas?
Mal ganz abgesehen davon, dass Deine Definition der Prostitution etwas eigenartig ist, verkauft man dabei auch keine Menschenwürde, was immer das ist - weder die eigene noch die der Kunden.

Sexualität muss natürlich nicht, aber kann eben auch, eine Ware sein, genauso wie z.B. Anteilnahme. Dass Du das bei der Sexualität als anrüchig und einen Verkauf der Menschenwürde ansiehst, ist Dein Problem.

Die Opfer sind für mich diejenigen, die dieses Spiel unfreiwillig mitgemacht haben und diesen fehlenden freien Willen in dieser Umgebung nicht artikulieren konnten bzw. dabei nicht wahrgenommen wurden.

#3: Re: Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein. Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 16:54
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fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....Diese Frauen waren keine "Opfer" Harvey Weinsteins, sondern Prostituierte, ...
....
Die haben als einzige in diesem Bild nichts falsch gemacht, nichts Anruechiges getan, sich ihre Menschenwuerde nicht abkaufen lassen .....

Wie kommst Du nur auf sowas?
Mal ganz abgesehen davon, dass Deine Definition der Prostitution etwas eigenartig ist, verkauft man dabei auch keine Menschenwürde, was immer das ist - weder die eigene noch die der Kunden.

Sexualität muss natürlich nicht, aber kann eben auch, eine Ware sein, genauso wie z.B. Anteilnahme. Dass Du das bei der Sexualität als anrüchig und einen Verkauf der Menschenwürde ansiehst, ist Dein Problem.

Die Opfer sind für mich diejenigen, die dieses Spiel unfreiwillig mitgemacht haben und diesen fehlenden freien Willen in dieser Umgebung nicht artikulieren konnten bzw. dabei nicht wahrgenommen wurden.



Anruechig ist in diesem Fall nicht die Prostitution an sich, sondern dass sie hier benutzt wird um sich einen unfairen Vorteil anderen gegenueber zu verschaffen. Und ja, das ist ein wuerdeloses Verhalten. Sexuelle Dienstleistungen sollten in keinem Fall Bedingung dafuer sein einen Job zu bekommen. Darueber wird sich voellig zurecht aufgeregt! Leider etwas zu einseitig.

Sollte eine Frau gegen ihren Willen sexuell missbraucht worden sein, z.B. dass sie am Verlassen von Weinsteins Buero gewaltsam gehindert wurde, nachdem sie seine Gelueste zurueckwies, dann ist diese Frau selbstverstaendlich Opfer von Vergewaltigung und Weinstein sollte dafuer zur Rechenschaft gezogen werden. Wer sich aber darauf einliess um den Job zu bekommen (und nach dem, was ich bisher gelesen habe, trifft das wohl in den vorliegenden Faellen zu), dann sind andere Frauen die eigentlichen Opfer.

Ansonsten waere es schoen, wenn Du meine Aussagen im Kontext stehen lassen koenntest und Dich nicht darauf beschraenken wuerdest kleinere Satzfragmente zu kommentieren. Dann wuerdest Du vielleicht auch nicht so oft am eigentlichen Kern meiner Postings vorbei kommentieren. zwinkern

#4: Re: Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein. Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 17:05
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Ansonsten waere es schoen, wenn Du meine Aussagen im Kontext stehen lassen koenntest und Dich nicht darauf beschraenken wuerdest kleinere Satzfragmente zu kommentieren. Dann wuerdest Du vielleicht auch nicht so oft am eigentlichen Kern meiner Postings vorbei kommentieren. zwinkern

Das mit dem Kontext kannst Du Dir sparen, solange Dein Post noch direkt darüber steht. Und solange der Zusammenhang noch gegeben ist, verkürze ich auf die Passagen, auf die ich antworten will. Und was der Kern einer Aussage ist, darüber kann man sich streiten. Was ich zitiert habe, stellt für mich den Kern dar, in dessen Zusammenhang man Deinen ganzen Post lesen sollte.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....
Anruechig ist in diesem Fall nicht die Prostitution an sich, sondern dass sie hier benutzt wird um sich einen unfairen Vorteil anderen gegenueber zu verschaffen. Sexuelle Dienstleistungen sollten in keinem Fall Bedingung dafuer sein einen Job zu bekommen. Darueber wird sich voellig zurecht aufgeregt! Leider etwas zu einseitig.

Aha, Prostitution ist also nicht anrüchig, sie stellt nur einen Verkauf der Menschenwürde dar ????
Und es sollte die Prostitution nicht geben, weil sie ein Job ist, den man nur für sexuelle Dienstleistungen bekommt?
Irgendwie scheint mir das alles nicht sehr konsistent.
Wie ist das mit den Dienstleistungen dazwischen, vom Kaffeekochen bis zum Belügen seiner Ehefrau? Geht Anlächeln?
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sollte eine Frau gegen ihren Willen sexuell missbraucht worden sein, z.B. dass sie am Verlassen von Weinsteins Buero gewaltsam gehindert wurde, nachdem sie seine Gelueste zurueckwies, dann ist diese Frau selbstverstaendlich Opfer von Vergewaltigung und Weinstein sollte dafuer zur Rechenschaft gezogen werden. Wer sich aber darauf einliess um den Job zu bekommen (und nach dem, was ich bisher gelesen habe, trifft das wohl in den vorliegenden Faellen zu), dann sind andere Frauen die eigentlichen Opfer....

Die Frauen, die nicht versucht haben, den Sexismus des Herrn Weinstein zu einem Handel zu benutzen, und deshalb keine beruflichen Vorteile erkauft haben, sind keine Opfer, sondern haben einfach die in diesem Handel benutzten Waren anders bewertet. Wenn Du sie unbedingt zu Opfern machen willst, kannst Du sie auch zu Opfern einer religiösen Sicht der Sexualität erklären.

#5: Re: Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein. Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 17:13
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Ansonsten waere es schoen, wenn Du meine Aussagen im Kontext stehen lassen koenntest und Dich nicht darauf beschraenken wuerdest kleinere Satzfragmente zu kommentieren. Dann wuerdest Du vielleicht auch nicht so oft am eigentlichen Kern meiner Postings vorbei kommentieren. zwinkern

Das mit dem Kontext kannst Du Dir sparen, solange Dein Post noch direkt darüber steht. Und solange der Zusammenhang noch gegeben ist, verkürze ich auf die Passagen, auf die ich antworten will. Und was der Kern einer Aussage ist, darüber kann man sich streiten. Was ich zitiert habe, stellt für mich den Kern dar, in dessen Zusammenhang man Deinen ganzen Post lesen sollte.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....
Anruechig ist in diesem Fall nicht die Prostitution an sich, sondern dass sie hier benutzt wird um sich einen unfairen Vorteil anderen gegenueber zu verschaffen. Sexuelle Dienstleistungen sollten in keinem Fall Bedingung dafuer sein einen Job zu bekommen. Darueber wird sich voellig zurecht aufgeregt! Leider etwas zu einseitig.

Aha, Prostitution ist also nicht anrüchig, sie stellt nur einen Verkauf der Menschenwürde dar ????
Und es sollte die Prostitution nicht geben, weil sie ein Job ist, den man nur für sexuelle Dienstleistungen bekommt?
Irgendwie scheint mir das alles nicht sehr konsistent.
Wie ist das mit den Dienstleistungen dazwischen, vom Kaffeekochen bis zum Belügen seiner Ehefrau? Geht Anlächeln?
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sollte eine Frau gegen ihren Willen sexuell missbraucht worden sein, z.B. dass sie am Verlassen von Weinsteins Buero gewaltsam gehindert wurde, nachdem sie seine Gelueste zurueckwies, dann ist diese Frau selbstverstaendlich Opfer von Vergewaltigung und Weinstein sollte dafuer zur Rechenschaft gezogen werden. Wer sich aber darauf einliess um den Job zu bekommen (und nach dem, was ich bisher gelesen habe, trifft das wohl in den vorliegenden Faellen zu), dann sind andere Frauen die eigentlichen Opfer....

Die Frauen, die nicht versucht haben, den Sexismus des Herrn Weinstein zu einem Handel zu benutzen, und deshalb keine beruflichen Vorteile erkauft haben, sind keine Opfer, sondern haben einfach die in diesem Handel benutzten Waren anders bewertet. Wenn Du sie unbedingt zu Opfern machen willst, kannst Du sie auch zu Opfern einer religiösen Sicht der Sexualität erklären.



Mir scheint, dass Du gegen die Einstellungskriterien des Herrn Weinstein keinerlei Einwaende hast. Die Frauen, die ihn zurueckgewiesen haben, sind dann wohl selber schuld, dass sie den Job nicht gekriegt haben. Sie haetten sich halt nicht so zieren und die verlangte Ware einfach rausruecken sollen.... Mit den Augen rollen

#6: Re: Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein. Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 17:19
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Mir scheint, dass Du gegen die Einstellungskriterien des Herrn Weinstein keinerlei Einwaende hast. Die Frauen, die ihn zurueckgewiesen haben, sind dann wohl selber schuld, dass sie den Job nicht gekriegt haben. Sie haetten sich halt nicht so zieren und die verlangte Ware einfach rausruecken sollen.... Mit den Augen rollen

Solange das alles in freiem Willen passiert, ist es mir tatsächlich ziemlich wurst. Und die Bewertung der Waren sollte da jeder für sich selbst treffen.

#7: Re: Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein. Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 17:25
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fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Mir scheint, dass Du gegen die Einstellungskriterien des Herrn Weinstein keinerlei Einwaende hast. Die Frauen, die ihn zurueckgewiesen haben, sind dann wohl selber schuld, dass sie den Job nicht gekriegt haben. Sie haetten sich halt nicht so zieren und die verlangte Ware einfach rausruecken sollen.... Mit den Augen rollen

Solange das alles in freiem Willen passiert, ist es mir tatsächlich ziemlich wurst. Und die Bewertung der Waren sollte da jeder für sich selbst treffen.



Na das ist doch mal 'ne klare Aussage.

#8:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 17:37
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Nach dem, was man so liest, ging es jeweils nicht nur um eine Rolle. Angeblich hatte (Sch)Weinstein so großen Einfluss, dass er die Karriere einer (weniger bekannten) Schauspielerin kaputt machen konnte.

#9:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 17:50
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Nach dem, was man so liest, ging es jeweils nicht nur um eine Rolle. Angeblich hatte (Sch)Weinstein so großen Einfluss, dass er die Karriere einer (weniger bekannten) Schauspielerin kaputt machen konnte.


Vor allem konnte er Karrieren befoerdern.

#10:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 17:59
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Die Einteilung in käufliche Prostituierte und reine Unbestechliche auf der anderen Seite ist zu simpel. So ein Ex-cathedra-Urteil berücksichtigt weder die konkreten Umstände der Beteiligten, noch das Machtgefälle zwischen den Parteien.

#11:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 18:08
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Frauen, die nur über die Hinnahme sexueller Belästigung einen Job in ihrem angestrebten Beruf bekommen konnten, jetzt auch noch in dieser Weise herunterzumachen und zu beschimpfen, ist einfach nur widerwärtig.

Ja, außer diesen sichtbaren Opfern (natürlich sind es welche, was denn sonst?) gibt es wahrscheinlich auch noch unsichtbare andere, die nicht mitgemacht haben und deswegen den Job nicht bekommen haben. Diese gegeneinander auszuspielen, ist ebenfalls nichts als widerwärtig.

#12:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 18:12
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zelig hat folgendes geschrieben:
Die Einteilung in käufliche Prostituierte und reine Unbestechliche auf der anderen Seite ist zu simpel. So ein Ex-cathedra-Urteil berücksichtigt weder die konkreten Umstände der Beteiligten, noch das Machtgefälle zwischen den Parteien.


Klar herrschte da ein Machtgefaelle, das jener Weinstein skrupellos fuer sein Sexualleben ausnutzte. er hatte die Macht ueber Jobs und Karrieren zu entscheiden und die betreffenden Frauen sahen sich vor eine in den meisten Faellen wohl unangenehme Wahl gestellt. Es waren allerdings erwachsene Menschen und die waren dem Kerl nicht so ausgeliefert wie beispielsweise Heiminsassen einem luesternem Heimleiter. Die konnten naemlich "Nein" sagen und die Tuer zu seinem Buero von aussen zumachen. Gut, dann war's halt nix mit der erhofften Rolle aber der Kerl war aus deren Leben draussen. Das schlimmste, was denen passieren konnte, war, dass sie sich nach 'nem anderen Job umsehen mussten.

Es haette allerdings eine Moeglichkeit gegeben die Macht Weinsteins zu brechen. Naemlich dadurch, dass alle "Nein" sagen und dass auch das Umfeld Weinsteins dessen Schweinereien nicht laenger deckt.

#13:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 18:16
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Diese gegeneinander auszuspielen, ist ebenfalls nichts als widerwärtig.

Die Konstruktion von (weiblichen) Mittätern entlastet eben den (männlichen) Haupttäter.

#14:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 18:25
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Frauen, die nur über die Hinnahme sexueller Belästigung einen Job in ihrem angestrebten Beruf bekommen konnten, jetzt auch noch in dieser Weise herunterzumachen und zu beschimpfen, ist einfach nur widerwärtig.

Ja, außer diesen sichtbaren Opfern (natürlich sind es welche, was denn sonst?) gibt es wahrscheinlich auch noch unsichtbare andere, die nicht mitgemacht haben und deswegen den Job nicht bekommen haben. Diese gegeneinander auszuspielen, ist ebenfalls nichts als widerwärtig.



Es sind keine "Opfer", sondern Menschen, die sich, letztlich um sich materielle Vorteile zu verschaffen und Konkurrentinnen auf unfaire Weise aus dem Feld zu schlagen, auf einen Deal mit einem Sexmaniac einliessen. Klar kann man die auch als "Opfer" sehen, als "Opfer" ihres eigenen Ehrgeizes z.B. Auch Weinstein kann man sich als "Opfer" zurechtschwurbeln, als "Opfer" seiner Triebe oder ehrgeiziger Frauen, die seine "sexuelle Notlage" ausnutzten um Karriere zu machen. Bloss fuehrt das zu nichts. So einfach alles auf "Frau ist immer Opfer; Mann ist immer Taeter" zu reduzieren geht halt mal nicht. Im vorliegenden Fall muss man auch Frauen Fehlverhalten auf Kosten anderer Frauen vorwerfen, wobei wir ueber die Beurteilung von Weinsteins Verhalten wohl noch am ehesten Uebereinstimmung erzielen koennen. Der steht naemlich wohl ziemlich eindeutig am Anfang der Kette von unakzeptablen Verhaltensweisen verschiedensten Menschen wie ich das im Eingangsposting aufgezaehlt habe.

#15:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 18:27
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zelig hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Diese gegeneinander auszuspielen, ist ebenfalls nichts als widerwärtig.

Die Konstruktion von (weiblichen) Mittätern entlastet eben den (männlichen) Haupttäter.



Nein. Das tue ich in keinster Weise. Nicht umsonst kommt Weinstein in meiner Beurteilung am Schlechtesten weg. Dass es Frauen gab, die sich auf seine Maetzchen einliessen, macht sein Verhalten nicht im Geringsten akzeptabler.

#16:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 18:31
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es sind keine "Opfer", sondern Menschen, die sich, letztlich um sich materielle Vorteile zu verschaffen und Konkurrentinnen auf unfaire Weise aus dem Feld zu schlagen, auf einen Deal mit einem Sexmaniac einliessen. Klar kann man die auch als "Opfer" sehen, als "Opfer" ihres eigenen Ehrgeizes z.B.


Und warum hat keine(r) was gesagt? Vielleicht wegen solcher Reaktionen.

#17:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 18:39
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Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es sind keine "Opfer", sondern Menschen, die sich, letztlich um sich materielle Vorteile zu verschaffen und Konkurrentinnen auf unfaire Weise aus dem Feld zu schlagen, auf einen Deal mit einem Sexmaniac einliessen. Klar kann man die auch als "Opfer" sehen, als "Opfer" ihres eigenen Ehrgeizes z.B.


Und warum hat keine(r) was gesagt? Vielleicht wegen solcher Reaktionen.




Bitte mein gesamtes posting im Zusammenhang lesen. Dann kannst Du selber erkennen, das Deine Behauptung unsinnig ist.


Diejenigen, die heutzutage als Erstes was sagten, sind uebrigens genau diejenigen, die Weinsteins Maetzchen mitgemacht haben um davon zu profitieren und die moeglicherweise noch einmal profitieren werden. Da gibt es einige andere (Maenner und Frauen), denen man eigentlich nichts weiter vorwerfen kann, ausser dass sie bei all dem passiv zugesehen haben ohne was dagegen zu unternehmen. Und von denen sollte man schon sehr enttaeuscht sein. Die haetten wohl keine "solche Reaktionen" zu befuerchten gehabt.

#18: Re: Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein. Autor: astarte BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 18:50
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der "Filmmogul" Harvey Weinstein hat in uebelster Weise seine Machtposition als einer der fuehrenden Koepfe Hollywoods dazu ausgenutzt seine sexuelle Gier zu befriedigen sowie grenzwertige sexuelle Phantasien offen auszuleben. Der Mann ist ein Schwein und gehoert fuer sein Verhalten bestraft.

Manche Frauen liessen sich darauf ein und "spielten mit", weil sie (durchaus nicht zu Unrecht) glaubten nur so einen Job ergattern zu koennen, der die Moeglichkeit zu einer glamouroesen und eintraeglichen Karriere als Schauspielerin eroeffnete. Diese Frauen waren keine "Opfer" Harvey Weinsteins, sondern Prostituierte, die fuer materiellen Gewinn ihre Koerper verkauften. Ich sehe keine Veranlassung diese Frauen mit Geldzahlungen dafuer zu "entschaedigen". Die hielten sich bereits schadlos.

Frauen und Maenner aus Harvey Weinsteins Umgebung schauten sich sein mieses Treiben viele Jahre lang an und taten.......NICHTS! Diese Menschen sind "enabler" und sie sind mitschuldig an dem, was sich so lange Zeit mehr oder weniger offen abspielte. Klar, viele hielten auch deshalb den Mund, weil sie ihren eintraeglichen Job nicht gefaehrden wollten. Deren Verhalten ist aehnlich fragwuerdig wie das der Frauen, die fuer das Schwein Weinstein bereitwillig die Beine breitmachten um einen solchen zu bekommen.

Gab es auch Opfer bei diesem Scheiss Spiel? Natuerlich gab es die, auch wenn heute niemand von denen redet und die auch nicht mit Entschaedigungszahlungen durch Weinstein rechnen koennen. Das sind naemlich die Frauen, die sich um Filmrollen beworben hatten und sich nicht auf Weinsteins Avancen einliessen und die so um Filmrollen und vielleicht sogar um eine richtig grosse Hollywoodkarriere betrogen wurden! Die haben als einzige in diesem Bild nichts falsch gemacht, nichts Anruechiges getan, sich ihre Menschenwuerde nicht abkaufen lassen und trotzdem voellig unverschuldet Schaden erlitten. Wenn von den Opfern Weinsteins die Rede ist, sind sie in aller Regel nicht mitgemeint, niemand interessiert sich fuer sie, ihre Namen kennt niemand und auf Entschaedingungszahlungen haben sie auch keine Hoffnungen, sie wurden ja schliesslich nicht "missbraucht", weil sie das nicht mit sich machen liessen.

Kann vielleicht jemand nachvollziehen, weshalb ich diesen Fall nicht wie andere bejuble, dass "den Opfern endlich Gerechtigkeit widerfaehrt", sondern beklage, dass diejenigen, denen damals von dem Schwein Weinstein und den Prostituierten, die ihm zu willen waren, die Chance auf eine Hollywoodkarriere gestohlen wurde, auch jetzt wieder leer ausgehen werden, waehrend diejenigen, die damals schon den materiellen Gewinn hatten wohl auch heute wieder absahnen werden?

Nein. Gerechtigkeit geht anders!

Auf welche Fälle beziehst du dich genau? Kannst du bitte Zitate und Quellen geben?

Welche Frauen haben mitgemacht und wollen nun Entschädigungen?
Ich lese vor allem von Frauen die sehr jung belästigt wurden, dann keine Rolle von ihm bekommen haben, weil sie sich weigerten, oder gar von Vergewaltigungen.
Von denen die mitmachten um Rollen zu bekommen, und jetzt Entschädigungen wollen, fand ich nichts.

#19:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 19:02
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Ich beziehe mich auf die Fernsehnachrichten der letzten Wochen, in denen mehrere prominente und nichtprominente Schauspielerinnen Weinstein beschuldigt haben. Dass deren Aussagen im Wesentlichen von nicht direkt betroffenen Mitarbeitern Weinsteins bestaetigt wurden, laesst mich davon ausgehen, dass die Vorwuerfe eine reale Grundlage haben und nicht erfunden wurden.

Sollte es tatsaechlich nicht nur schluepfrige Deals, sondern auch tatsaechliche Vergewaltigungen gegeben haben, so sollte Weinstein deswegen zur Rechenschaft gezogen werden. Das sagte ich bereits. Das waere dann eine voellig andere Kiste.

In erster Linie geht es allerdings wohl mehr um Personalpolitik ueber die Buerocouch und die ist absolut unakzeptabel sowohl hinsichtlich dessen, der sie betreibt als auch hinsichtlich dessen, der sich darauf einlaesst.

#20:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 19:24
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich beziehe mich auf die Fernsehnachrichten der letzten Wochen, in denen mehrere prominente und nichtprominente Schauspielerinnen Weinstein beschuldigt haben. Dass deren Aussagen im Wesentlichen von nicht direkt betroffenen Mitarbeitern Weinsteins bestaetigt wurden, laesst mich davon ausgehen, dass die Vorwuerfe eine reale Grundlage haben und nicht erfunden wurden.

Sollte es tatsaechlich nicht nur schluepfrige Deals, sondern auch tatsaechliche Vergewaltigungen gegeben haben, so sollte Weinstein deswegen zur Rechenschaft gezogen werden. Das sagte ich bereits. Das waere dann eine voellig andere Kiste.

In erster Linie geht es allerdings wohl mehr um Personalpolitik ueber die Buerocouch und die ist absolut unakzeptabel sowohl hinsichtlich dessen, der sie betreibt als auch hinsichtlich dessen, der sich darauf einlaesst.

Ich beziehe mich auf die Artikel die ich im Netz finde.
Da geht es um sehr zahlreiche sexuelle Belästigung, Nötigung und Vergewaltigung in drei Fällen. Es gibt wohl sehr viele Frauen die mittlerweile Weinstein beschuldigen, zudringlich geworden zu sein, sich entblößt zu haben, ohne Aufforderung, und dass sie bei Weigerung eine Rolle nicht bekamen. usw.
Es geht darum, dass erst als sich jetzt soviele äußern, die Filmfirma ihn feuerte.
Diese Frauen, die laut dir, einvernehmlich mitmachten, um die Rolle zu bekommen oder aus welchen Gründen immer, und jetzt klagen oder Anzeige oder was erstatten (?) fand ich nicht. Aber darum geht's dir doch?
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Manche Frauen liessen sich darauf ein und "spielten mit", weil sie (durchaus nicht zu Unrecht) glaubten nur so einen Job ergattern zu koennen, der die Moeglichkeit zu einer glamouroesen und eintraeglichen Karriere als Schauspielerin eroeffnete. Diese Frauen waren keine "Opfer" Harvey Weinsteins, sondern Prostituierte, die fuer materiellen Gewinn ihre Koerper verkauften. Ich sehe keine Veranlassung diese Frauen mit Geldzahlungen dafuer zu "entschaedigen". Die hielten sich bereits schadlos.
....

Vielleicht hast du andere Infos. Es müsste doch nachzulesen sein, wenn Frauen die einwilligten in sexuelle Handlungen, und jetzt Anzeige erstatteten Entschädigungen oder etwas verlangten?

hier der Wikipedia Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Weinstein-Skandal

#21:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 19:27
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es sind keine "Opfer", sondern Menschen, die sich, letztlich um sich materielle Vorteile zu verschaffen und Konkurrentinnen auf unfaire Weise aus dem Feld zu schlagen, auf einen Deal mit einem Sexmaniac einliessen.

Wo willst du da eine Grenze ziehen? Auch eine Frau die sich 2 Stunden schminkt und 'aufdonnert' steht bei manchen Männern vorteilhafter da wie eine Frau die dies nicht machte. Wo ist die Fairness-Grenze, ab wann nutzt jemand eine Macht aus?

Oder der Praktikant der Dinge macht die die anderen Angestellten evtl nicht machen(länger arbeiten, Arbeit mit nach Hause nehmen, ohne bzw weniger Lohn), wie sieht da ein anderer Praktikant aus?

#22:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 19:35
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es sind keine "Opfer", sondern Menschen, die sich, letztlich um sich materielle Vorteile zu verschaffen und Konkurrentinnen auf unfaire Weise aus dem Feld zu schlagen, auf einen Deal mit einem Sexmaniac einliessen.

Wo willst du da eine Grenze ziehen? Auch eine Frau die sich 2 Stunden schminkt und 'aufdonnert' steht bei manchen Männern vorteilhafter da wie eine Frau die dies nicht machte. Wo ist die Fairness-Grenze, ab wann nutzt jemand eine Macht aus?

Oder der Praktikant der Dinge macht die die anderen Angestellten evtl nicht machen(länger arbeiten, Arbeit mit nach Hause nehmen, ohne bzw weniger Lohn), wie sieht da ein anderer Praktikant aus?
,

Natuerlich sind da die Grenzen fliessend, aber ich kaeme mir z.B. auch doppelt verarscht vor, wenn ich mich um einen Job bewerbe, den nicht kriege, weil ich die Frage des Personalleiters ob ich am naechsten Samstag Zeit haette seinen Rasen zu maehen, ueberhoere und ich drei Jahre spaeter mitkriege, dass der Mensch, der am folgenden Wochenende den Rasen des Personalleiters gemaeht und den Job gekriegt hatte, jetzt als armes Opfer des ausbeuterischen Personalleiters dargestellt wird. Natuerlich ist in dem Fall der Personalleiter ein Arschloch, aber auf den Rasenmaeher, diese rueckgratlose Kreatur, bin ich dann auch nicht gut zu sprechen. Der hat letztlich auf meine Kosten profitiert.


...und klar bei Schminken und vielleicht auch noch dem kurzen Roeckchen wird's auch schon schluepfrig aber richtiggehende sexuelle Dienstleistungen sind schon eine ganz andere Kategorie und einflussreiche Personen, die sowas mehr oder weniger direkt verlangen, gehoeren ihres Einflusses beraubt und bestraft und wenn der Korruptionsparagraph dafuer herhalten muss. Letztlich geht es hier naemlich auch um Korruption. Dies muss natuerlich auch fuer die Spezies "Damen" gelten, die von sich aus sowas anbieten um an einen Job zu kommen (sowas gibt es naemlich auch, ohne dies im vorliegenden Fall behaupten zu wollen).

#23:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 20:31
    —
Wenn es nicht gerade Feministinnen mit Nickelbrille sind, dann sind es Prostituierte mit kurzem Röckcken. Ein weißer alter Mann mit kruden Frauenproblemen. Mit den Augen rollen

#24: Re: Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein. Autor: astarte BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 21:02
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....Kann vielleicht jemand nachvollziehen, weshalb ich diesen Fall nicht wie andere bejuble, dass "den Opfern endlich Gerechtigkeit widerfaehrt", sondern beklage, dass diejenigen, denen damals von dem Schwein Weinstein und den Prostituierten, die ihm zu willen waren, die Chance auf eine Hollywoodkarriere gestohlen wurde, auch jetzt wieder leer ausgehen werden, waehrend diejenigen, die damals schon den materiellen Gewinn hatten wohl auch heute wieder absahnen werden?

Nein. Gerechtigkeit geht anders!

Den Sinn des Threads kann ich immer noch nicht verstehen.
Diese Frauen, die laut BB angeblich absahnen werden/wollen, obwohl sie einvernehmlich etwas mit Typ hatten, gibt es die überhaupt?

Und ich finde schon gut, dass so ein bekannter, aber verschwiegener Machtmissbrauch bekannt wird, und der Mensch aus der Firma fliegt. Wenn strafbares vorfiel, werden das die Ermittlungen hoffentlich ergeben, und dann stellt sich heraus, wer irgendwelche Ansprüche hat.


Zuletzt bearbeitet von astarte am 29.10.2017, 21:06, insgesamt 2-mal bearbeitet

#25:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 21:05
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn es nicht gerade Feministinnen mit Nickelbrille sind, dann sind es Prostituierte mit kurzem Röckcken. Ein weißer alter Mann mit kruden Frauenproblemen. Mit den Augen rollen

Und was sagst du zu seinem Rasenmäher-Beispiel? Nicht nachvollziehbar?

#26:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 21:32
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn es nicht gerade Feministinnen mit Nickelbrille sind, dann sind es Prostituierte mit kurzem Röckcken. Ein weißer alter Mann mit kruden Frauenproblemen. Mit den Augen rollen

Und was sagst du zu seinem Rasenmäher-Beispiel? Nicht nachvollziehbar?

Passt halt nicht.

Beim Rasenmähervergleich wird nur der als armes ausgebeutetes Opfer dargestellt, der gemäht hat, beim Weinstein-Fall sehr viele, die abgelehnt haben. Schulterzucken

#27:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 22:13
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn es nicht gerade Feministinnen mit Nickelbrille sind, dann sind es Prostituierte mit kurzem Röckcken. Ein weißer alter Mann mit kruden Frauenproblemen. Mit den Augen rollen

Und was sagst du zu seinem Rasenmäher-Beispiel? Nicht nachvollziehbar?

Passt halt nicht.

Beim Rasenmähervergleich wird nur der als armes ausgebeutetes Opfer dargestellt, der gemäht hat, beim Weinstein-Fall sehr viele, die abgelehnt haben. Schulterzucken

Das Rasenmäher-Beispiel mag mit der Eingangs-These nicht so passen, aber nachvollziehbar ist das für mich schon.

#28:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 22:18
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn es nicht gerade Feministinnen mit Nickelbrille sind, dann sind es Prostituierte mit kurzem Röckcken. Ein weißer alter Mann mit kruden Frauenproblemen. Mit den Augen rollen

Und was sagst du zu seinem Rasenmäher-Beispiel? Nicht nachvollziehbar?

Passt halt nicht.

Beim Rasenmähervergleich wird nur der als armes ausgebeutetes Opfer dargestellt, der gemäht hat, beim Weinstein-Fall sehr viele, die abgelehnt haben. Schulterzucken

Das Rasenmäher-Beispiel mag mit der Eingangs-These nicht so passen, aber nachvollziehbar ist das für mich schon.


Der Rasenmähermann hat Kinder, die er ernähren muss und kann sich Stolz nicht leisten.

#29:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 22:21
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich beziehe mich auf die Fernsehnachrichten der letzten Wochen, in denen mehrere prominente und nichtprominente Schauspielerinnen Weinstein beschuldigt haben. Dass deren Aussagen im Wesentlichen von nicht direkt betroffenen Mitarbeitern Weinsteins bestaetigt wurden, laesst mich davon ausgehen, dass die Vorwuerfe eine reale Grundlage haben und nicht erfunden wurden.

Sollte es tatsaechlich nicht nur schluepfrige Deals, sondern auch tatsaechliche Vergewaltigungen gegeben haben, so sollte Weinstein deswegen zur Rechenschaft gezogen werden. Das sagte ich bereits. Das waere dann eine voellig andere Kiste.

In erster Linie geht es allerdings wohl mehr um Personalpolitik ueber die Buerocouch und die ist absolut unakzeptabel sowohl hinsichtlich dessen, der sie betreibt als auch hinsichtlich dessen, der sich darauf einlaesst.

Ich beziehe mich auf die Artikel die ich im Netz finde.
Da geht es um sehr zahlreiche sexuelle Belästigung, Nötigung und Vergewaltigung in drei Fällen. Es gibt wohl sehr viele Frauen die mittlerweile Weinstein beschuldigen, zudringlich geworden zu sein, sich entblößt zu haben, ohne Aufforderung, und dass sie bei Weigerung eine Rolle nicht bekamen. usw.
Es geht darum, dass erst als sich jetzt soviele äußern, die Filmfirma ihn feuerte.
Diese Frauen, die laut dir, einvernehmlich mitmachten, um die Rolle zu bekommen oder aus welchen Gründen immer, und jetzt klagen oder Anzeige oder was erstatten (?) fand ich nicht. Aber darum geht's dir doch?
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Manche Frauen liessen sich darauf ein und "spielten mit", weil sie (durchaus nicht zu Unrecht) glaubten nur so einen Job ergattern zu koennen, der die Moeglichkeit zu einer glamouroesen und eintraeglichen Karriere als Schauspielerin eroeffnete. Diese Frauen waren keine "Opfer" Harvey Weinsteins, sondern Prostituierte, die fuer materiellen Gewinn ihre Koerper verkauften. Ich sehe keine Veranlassung diese Frauen mit Geldzahlungen dafuer zu "entschaedigen". Die hielten sich bereits schadlos.
....

Vielleicht hast du andere Infos. Es müsste doch nachzulesen sein, wenn Frauen die einwilligten in sexuelle Handlungen, und jetzt Anzeige erstatteten Entschädigungen oder etwas verlangten?

hier der Wikipedia Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Weinstein-Skandal


Du weisst genauso gut wie ich, dass solche Fälle im Amiland in aller Regel gar nicht vor Gericht landen, sondern bereits im Vorfeld per Vergleich geregelt werden und wer einen solchen Vergleich eingeht ist nicht immer auch schuldig, sondern versucht manchmal nur endlich aus den Schlagzeilen zu kommen. Und in solchen Vergleichen werden oft horrende Summen gezahlt, was durchaus Begehrlichkeiten wecken kann.

Wobei ich Harvey Weinstein schon für schuldig halte, vielleicht nicht in allem, was ihm vorgeworfen wird, allerdings hat der mit Sicherheit soviel Dreck am stecken, dass es sich für mich verbietet für ihn Partei zu ergreifen. Zu eindeutig und übereinstimmend sind die Aussagen auch von Leuten, die garantiert keine materiellen Vorteile aus der Affaire zu erwarten haben.

#30:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 22:23
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn es nicht gerade Feministinnen mit Nickelbrille sind, dann sind es Prostituierte mit kurzem Röckcken. Ein weißer alter Mann mit kruden Frauenproblemen. Mit den Augen rollen

Und was sagst du zu seinem Rasenmäher-Beispiel? Nicht nachvollziehbar?

Passt halt nicht.

Beim Rasenmähervergleich wird nur der als armes ausgebeutetes Opfer dargestellt, der gemäht hat, beim Weinstein-Fall sehr viele, die abgelehnt haben. Schulterzucken

Das Rasenmäher-Beispiel mag mit der Eingangs-These nicht so passen, aber nachvollziehbar ist das für mich schon.


Der Rasenmähermann hat Kinder, die er ernähren muss und kann sich Stolz nicht leisten.




Hannes Wader sang einmal dazu:

"......dem andern macht es Spass und er schafft sich Frau und Kinder an, als Vorwand, damit er besser arschkriechen kann!!" Sehr glücklich

#31:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 22:29
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn es nicht gerade Feministinnen mit Nickelbrille sind, dann sind es Prostituierte mit kurzem Röckcken. Ein weißer alter Mann mit kruden Frauenproblemen. Mit den Augen rollen

Und was sagst du zu seinem Rasenmäher-Beispiel? Nicht nachvollziehbar?

Passt halt nicht.

Beim Rasenmähervergleich wird nur der als armes ausgebeutetes Opfer dargestellt, der gemäht hat, beim Weinstein-Fall sehr viele, die abgelehnt haben. Schulterzucken

Das Rasenmäher-Beispiel mag mit der Eingangs-These nicht so passen, aber nachvollziehbar ist das für mich schon.

Ich hab langsam den Verdacht, die Frauen, die angeblich ungerechtfertigt absahnen, gegen die im Eingangsbeitrag gewettert wird, sind genauso fiktiv.

#32:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 23:52
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der hat letztlich auf meine Kosten profitiert.


Das heisst: Obwohl Du jetzt weisst, was der Chef für ein Arsch ist, willst Du den Job trotzdem noch? Bei Dir läuft echt was schräg - aber sehr schräg.

#33:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 01:12
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der hat letztlich auf meine Kosten profitiert.


Das heisst: Obwohl Du jetzt weisst, was der Chef für ein Arsch ist, willst Du den Job trotzdem noch? Bei Dir läuft echt was schräg - aber sehr schräg.



Ich habe mit Bedacht nicht "Chef" gesagt, sondern "Personalleiter". Der Typ ist nicht der Chef, sondern ein ganz normaler Sesselfurzer, der sein bisschen Macht auskostet.

#34:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 01:52
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der hat letztlich auf meine Kosten profitiert.


Das heisst: Obwohl Du jetzt weisst, was der Chef für ein Arsch ist, willst Du den Job trotzdem noch? Bei Dir läuft echt was schräg - aber sehr schräg.



Ich habe mit Bedacht nicht "Chef" gesagt, sondern "Personalleiter". Der Typ ist nicht der Chef, sondern ein ganz normaler Sesselfurzer, der sein bisschen Macht auskostet.


Ist doch egal, welchen Posten der genau hat. Wer den Job nicht kriegt, verpasst nicht eine tolle Gelegenheit, sondern entgeht einer Missbrauchsbeziehung. Gewinner gibt es da keine - erst Recht nicht im Fall Weinstein.

#35:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 08:56
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
....Vielleicht hast du andere Infos. Es müsste doch nachzulesen sein, wenn Frauen die einwilligten in sexuelle Handlungen, und jetzt Anzeige erstatteten Entschädigungen oder etwas verlangten?

hier der Wikipedia Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Weinstein-Skandal


Du weisst genauso gut wie ich, dass solche Fälle im Amiland in aller Regel gar nicht vor Gericht landen, sondern bereits im Vorfeld per Vergleich geregelt werden und wer einen solchen Vergleich eingeht ist nicht immer auch schuldig, sondern versucht manchmal nur endlich aus den Schlagzeilen zu kommen. Und in solchen Vergleichen werden oft horrende Summen gezahlt, was durchaus Begehrlichkeiten wecken kann.

Wobei ich Harvey Weinstein schon für schuldig halte, vielleicht nicht in allem, was ihm vorgeworfen wird, allerdings hat der mit Sicherheit soviel Dreck am stecken, dass es sich für mich verbietet für ihn Partei zu ergreifen. Zu eindeutig und übereinstimmend sind die Aussagen auch von Leuten, die garantiert keine materiellen Vorteile aus der Affaire zu erwarten haben.

Ok, du weißt also gar nichts, sprichst nicht von realen Fällen und hast dafür einen extra Thread aufgemacht. hm.

#36:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 12:46
    —
Bernie hat folgendes geschrieben:
Der "Filmmogul" Harvey Weinstein hat in uebelster Weise seine Machtposition als einer der fuehrenden Koepfe Hollywoods dazu ausgenutzt seine sexuelle Gier zu befriedigen sowie grenzwertige sexuelle Phantasien offen auszuleben.

Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.
Sagte der Chef des CSI in einer Folge der Serie. Recht hat er.

#37:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 13:37
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

#38:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 13:54
    —
Was für ein absurder Thread...

#39:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 13:56
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.

Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Ausrufezeichen Ausrufezeichen Ausrufezeichen

#40:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 14:37
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.


Steht man mit solchen Aussagen noch auf christlichem Boden?

#41:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 15:31
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.


Steht man mit solchen Aussagen noch auf christlichem Boden?


Man steht damit auf dem Boden der Vernunft.

#42:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 15:48
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Das steht aber im Gegensatz zu diesem hier was Du schriebst, oder? Auf den Arm nehmen

#43:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 15:54
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Das steht aber im Gegensatz zu diesem hier was Du schriebst, oder? :P


Interessant. Daran musste ich auch denken. Ob das ein Widerspruch ist, oder sogar vielleicht ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt, ist mir aber im Moment nicht klar.

#44:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 16:13
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Das steht aber im Gegensatz zu diesem hier was Du schriebst, oder? Auf den Arm nehmen


Interessant. Daran musste ich auch denken. Ob das ein Widerspruch ist, oder sogar vielleicht ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt, ist mir aber im Moment nicht klar.

Nun, das ist gar nicht so schwer. Träume als auch Entwicklung sind doch etwas zukünftiges, oder? Ein paar Seiten vorher hat dazu der schlaue User Murphy den noch viel schlaueren Schiller zitiert, welcher sich auf den oberschlausten Konfuzius bezog, und daro heißt es:

Zitat:
Nimm die Zögernde zum Rath,
Nicht zum Werkzeug deiner That.


CHECKMATE, Mono-Gott-Weisheit! HA! Cool

#45:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 16:38
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Das steht aber im Gegensatz zu diesem hier was Du schriebst, oder? Auf den Arm nehmen


Interessant. Daran musste ich auch denken. Ob das ein Widerspruch ist, oder sogar vielleicht ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt, ist mir aber im Moment nicht klar.


Das ist doch ganz einfach aufzulösen. Das Zitat aus dem Talmud ist ein Ratschlag zur persönlichen Lebensführung, keine Maßgabe zur moralischen Beurteilung des Charakters einer Person.

#46:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 18:57
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.


Steht man mit solchen Aussagen noch auf christlichem Boden?


Man steht damit auf dem Boden der Vernunft.


Und gegen die Bergpredigt.

#47:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 20:30
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Man steht damit auf dem Boden der Vernunft.

Und gegen die Bergpredigt.

Sag' ich ja. zynisches Grinsen

#48:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 20:55
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Bernie hat folgendes geschrieben:
Der "Filmmogul" Harvey Weinstein hat in uebelster Weise seine Machtposition als einer der fuehrenden Koepfe Hollywoods dazu ausgenutzt seine sexuelle Gier zu befriedigen sowie grenzwertige sexuelle Phantasien offen auszuleben.

Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.
Sagte der Chef des CSI in einer Folge der Serie. Recht hat er.



Also im Ernst, davon mir während eines "Castinggespraechs" mit einer jungen Schauspielerin unter dem Schreibtisch einen runterzuholen habe ich, ehrlich gesagt, noch nie geträumt. Und solche Sachen sind es, die man dem Typen vorwirft und die auch von seinem Umfeld bestätigt wurden.

#49:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 21:22
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.

Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Aber natürlich ist es das. "Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht ..."

#50:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 14:00
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.

Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Aber natürlich ist es das. "Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht ..."

Es ist böse, weil irgendein Wanderprediger aus einer archaischen Kultur das vor ein paar tausend Jahren mal so erzählt hat. Ob das überhaupt irgendeinen Sinn macht, muss man dann nicht mehr fragen.

#51:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 14:28
    —
Bei manchen kann man sich durchaus wünschen, sie hätten auf den Wanderprediger gehört.

#52:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 14:38
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Bei manchen kann man sich durchaus wünschen, sie hätten auf den Wanderprediger gehört.

Vielleicht sollten wir verpflichtende Kurse in luzidem Träumen anbieten, damit die Leute lernen, nur das zu träumen, was den himmlischen Autoritäten genehm ist. Pillepalle

#53:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 07.11.2017, 13:28
    —
Zitat:
Als Rose McGowan im Oktober Harvey Weinstein beschuldigte, sie vergewaltigt zu haben, muss für den Filmproduzenten ein sorgfältig aufgebautes Sicherheitssystem zusammengefallen sein. Nicht nur, dass er in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Frauen für ihr Schweigen bezahlt haben soll. Ein Jahr lang investierte der 65-Jährige offenbar auch viel Zeit und Mühe, um zu verhindern, dass die Missbrauchsvorwürfe zahlreicher Frauen gegen ihn publik werden. Das geht aus einem Bericht der Wochenzeitung The New Yorker hervor.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/weinstein-affaere-privatdetektive-sollten-berichte-ueber-sexuelle-uebergriffe-weinsteins-verhindern-1.3738730

Noch eine Chance, sich von Aussagen zu distanzieren, die den Weg der betroffenen Frauen in die Öffentlichkeit ablehnen.

#54:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 07.11.2017, 14:57
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.

Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Aber natürlich ist es das. "Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht ..."


Ja, und nicht zu vergessen: "Wenn dich deuin Auge ärgert, dann reiß es aus". Erstaunlich eigentlich, wie wenig augenlose Christen einem so begegnen...

#55:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 07.11.2017, 18:40
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Bei manchen kann man sich durchaus wünschen, sie hätten auf den Wanderprediger gehört.

Vielleicht sollten wir verpflichtende Kurse in luzidem Träumen anbieten, damit die Leute lernen, nur das zu träumen, was den himmlischen Autoritäten genehm ist. Pillepalle

Gibt es bei der Katholischen Kirche. Dort bekommst du gern Hinweise in Sachen Pönitenz und so.
Siehe auch bei Wilhelm Buschs "Tobias Knopp":

Heut wird mal nur gebetet,
morgen wird der Geist getötet,
übermorgen fastet man
und dann geht die Wallfahrt an.

#56:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 14:16
    —
Zitat:
Warum erst jetzt? Warum schwiegen jene Frauen und Männer, die Harvey Weinstein, James Toback, Michael Fallon oder Kevin Spacey zum Opfer fielen, die sexuell belästigt, begrapscht, erniedrigt, gedemütigt oder sogar vergewaltigt wurden, so lange? Tatsächlich hört man diese Frage immer wieder. Wer sich aber ernsthaft darüber wundert, dass die Opfer, die bislang im stillen Kämmerlein zu verarbeiten versuchten, was ihnen angetan wurde, sich nun plötzlich lautstark Gehör verschaffen, hat nichts verstanden.
[...]
Im übertragenen Sinne betäubt der Täter seine Opfer. Er lähmt sie, stellt sie kalt. Der Aggressor, so Marie-France Hirigoyen, zwingt den anderen in eine Position der Ohnmacht, um ihn dann zu zerstören.

Dieser Vernichtungsprozess zielt auf die Würde und auf eine Beschädigung der Identität. Oft sind die Folgen traumatisch. Daher rührt auch das Schweigen. Die Stärke der Täter ist ihre Gefühllosigkeit, Empathie ist ihnen fremd. „Sie kennen keinerlei Skrupel moralischer Art. Sie leiden nicht. Sie greifen völlig ungestraft an. Die Wirksamkeit ihrer Angriffe beruht auf der Tatsache, dass die Opfer oder die außenstehenden Beobachter sich nicht vorstellen können, dass man vor dem Leiden des anderen so gefühllos, so mitleidlos sein kann.“


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/sexismus-warum-sexuelle-belaestigung-spaet-angezeigt-wird-15281711.html


Auch jetzt noch kann Mann versuchen zu verstehen, wieso Opfer nicht unbedingt sofort zur Polizei gehen, sondern Zeit brauchen und dann die Öffentlichkeit suchen.

#57:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 14:43
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Auch jetzt noch kann Mann versuchen zu verstehen, wieso Opfer nicht unbedingt sofort zur Polizei gehen, sondern Zeit brauchen und dann die Öffentlichkeit suchen.

Dieser Versuch misslingt mir, jedenfalls was die Reihenfolge angeht. So sollte es in einem Rechtsstaat gehen:
Erst Polizei, falls etwas beweisbares vorliegt: Gericht. Dann kommt die Öffentlichkeit eh von selber.

#58:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 15:23
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Auch jetzt noch kann Mann versuchen zu verstehen, wieso Opfer nicht unbedingt sofort zur Polizei gehen, sondern Zeit brauchen und dann die Öffentlichkeit suchen.

Dieser Versuch misslingt mir, jedenfalls was die Reihenfolge angeht. So sollte es in einem Rechtsstaat gehen:
Erst Polizei, falls etwas beweisbares vorliegt: Gericht. Dann kommt die Öffentlichkeit eh von selber.

Ich bin hier nicht für meine besonders feministische Ader bekannt, aber das klingt auch für mich aus mehreren Gründen naiv.
Was ist beweisbar? Ist nur das Beweisbare auch faktisch?
Und die Öffentlichkeit kommt nicht automatisch, sondern folgt dem Zeitgeist, der hier gerade im Moment allerdings feministisch filtert, wie der Fall Kachelmann gezeigt hat. Ist das auch in den USA so?
Und dann unterschätzt Du die Filter, die die Sozialisation in den Opfern setzt, die sich im Endeffekt selbst oft dafür schämen, Opfer geworden zu sein, nicht etwa, weil sie dadurch Dummheit demonstriert hätten, sondern weil sie es selbst als moralischen Makel empfinden, weil es ja immer die Frauen sind, die die Männer verführen.

#59:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 19:39
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Und dann unterschätzt Du die Filter, die die Sozialisation in den Opfern setzt, die sich im Endeffekt selbst oft dafür schämen, Opfer geworden zu sein, nicht etwa, weil sie dadurch Dummheit demonstriert hätten, sondern weil sie es selbst als moralischen Makel empfinden, weil es ja immer die Frauen sind, die die Männer verführen.


Das ist wohl nicht mehr zeitgemäß.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kriminologin-monika-frommel-zu-metoo-kokettieren-mit-der-opferrolle.4d8f3961-ce63-4ab3-aad4-1a6153295f5c.html
Zitat:
Die These, wonach Opfer nur aus Angst und Scham schweigen, ist jetzt 50 Jahre alt. Grob geschätzt ist sie seit etwa 20 Jahren nicht mehr realistisch.

#60:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 23:15
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Warum erst jetzt? Warum schwiegen jene Frauen und Männer, die Harvey Weinstein, James Toback, Michael Fallon oder Kevin Spacey zum Opfer fielen, die sexuell belästigt, begrapscht, erniedrigt, gedemütigt oder sogar vergewaltigt wurden, so lange? Tatsächlich hört man diese Frage immer wieder. Wer sich aber ernsthaft darüber wundert, dass die Opfer, die bislang im stillen Kämmerlein zu verarbeiten versuchten, was ihnen angetan wurde, sich nun plötzlich lautstark Gehör verschaffen, hat nichts verstanden.
[...]
Im übertragenen Sinne betäubt der Täter seine Opfer. Er lähmt sie, stellt sie kalt. Der Aggressor, so Marie-France Hirigoyen, zwingt den anderen in eine Position der Ohnmacht, um ihn dann zu zerstören.

Dieser Vernichtungsprozess zielt auf die Würde und auf eine Beschädigung der Identität. Oft sind die Folgen traumatisch. Daher rührt auch das Schweigen. Die Stärke der Täter ist ihre Gefühllosigkeit, Empathie ist ihnen fremd. „Sie kennen keinerlei Skrupel moralischer Art. Sie leiden nicht. Sie greifen völlig ungestraft an. Die Wirksamkeit ihrer Angriffe beruht auf der Tatsache, dass die Opfer oder die außenstehenden Beobachter sich nicht vorstellen können, dass man vor dem Leiden des anderen so gefühllos, so mitleidlos sein kann.“


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/sexismus-warum-sexuelle-belaestigung-spaet-angezeigt-wird-15281711.html


Auch jetzt noch kann Mann versuchen zu verstehen, wieso Opfer nicht unbedingt sofort zur Polizei gehen, sondern Zeit brauchen und dann die Öffentlichkeit suchen.



Das klingt ja alles gut und schön, nur ist das Opfer kein Opfer und der Täter kein Täter solange keine Schuld nachgewiesen wurde. Wenn man Schuld nachweisen kann, dann sollte man das fragliche Verhalten zur Anzeige bringen, aber die Öffentlichkeit bzw. soziale Medien als so 'ne Art Ersatzgeruichtshof zu benutzen, wenn man nichts beweisen kann und man über diese Schiene heutzutage (oft Jahrzehnte später) Leute auch ohne Schuldnachweis fertigmachen kann hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, sondern das nennt man "Lynchjustiz" und davon sollte sich jeder distanzieren, der meint von Gerechtigkeit reden zu müssen. Da hat eine gewisse Lobby schon ganze Arbeit geleistet und den Boden für eine ganz bestimmte Art von Unrecht bereitet wie z.B. der Herr Kachelmann leidvoll erfahren musste. Seinen Freispruch kann er sich einrahmen und ueber's Bett hängen aber seine berufliche Existenz ist trotzdem vernichtet. Aber wen schert's von diesen selbstbestrickten feministischen Gerechtigkeitsfanatikern? Der ist ein Mann und kann als solcher so unschuldig gar nicht sein wie das Gericht entschieden hat, also wird er das schon irgendwie verdient haben. Da spürt man dieselbe Kaltschnäuzigkeit mit der früher in vergleichbaren Fällen immer von vornherein die betreffenden Frauen schuldig gesprochen wurden. Beiderlei Bias ist nicht akzeptabel und muss gleichermassen bekämpft werden, wenn wir wirklich eine gerechtere Welt haben wollen.

Klar passiert es öfters, dass einem Unrecht getan wurde und dieses Unrecht ungesühnt bleibt, weil man es nicht beweisen kann. Das passiert auch nicht nur Frauen, sondern auch Männern. Aber deshalb trete ich nicht gleich rechtsstaatliche Prinzipien in die Tonne, die nicht ohne Grund eingeführt wurden.

Letzendlich müsste man auch im vielgeruehmten "Court of public opinion" Vorwürfe beweisen, wenn man nicht riskieren will wegen Verleumdung belangt zu werden, aber gerade was Dinge angeht, die Feministen besonders am Herzen liegen, interessiert das heute keine Sau, ob da irgendein so ein "Männerschwein" zu recht oder zur Unrecht zur Sau gemacht wird, es ist ja für 'ne gute Sache, den Schutz wehrloser Frauen, ganz so als ob nur Maeenner Schweine sein könnten. und Frauen unfaeehig wären zu lügen, z.B. aus Rache oder um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. In diesem Fall soll vor allem gelten, dass der blosse unbewiesene Vorwurf bereits den Schuldspruch beinhaltet.

Im Falle dieses sauberen Herrn Weinstein heisst dies, dass individuelles Fehlverhalten nur bestraft werden kann, wenn dieses im Einzelfall gerichtsfest nachgewiesen werden kann. Wenn nicht, dann kann es auch nicht bestraft werden. Das mag man als unbefriedigend empfinden, ist aber so im Rechtsstaat.

Darueberhinaus kann man anhand der erdrückenden Beweislage durch Aussagen, auch von nicht direkt Betroffenen, mit Sicherheit beweisen, dass Weinstein allgemein ein ziemlich merkwürdiges Sexualverhalten zeigte, das ihn für die Position, die er inne hatte, ganz klar disqualifiziert und seine sofortige Entfernung aus seiner Machtposition das Mindeste ist, was man tun muss. Man kann nämlich diesen Nachweis vor Gericht führen, weshalb die diesbezüglichen Vorwürfe auch bei einer eventuellen Verleumdungsklage vor Gericht standhalten können. Bei vielen individuellen Vorwürfe gegen ihn ist das nicht der Fall, auch und gerade, weil diese Fälle oft Jahrzehnte zurückliegen, woran man sieht wie wichtig es ist, Delikte zeitnah anzuzeigen, weil die Beweisführung oft einfacher ist, wenn man möglichst schnell handelt. Die Leute mögen ihre Gründe gehabt haben, weshalb sie solange warteten, aber dies soll sie nicht von ihrer Beweispflicht entbinden, ansonsten öffnet man einer anderen Art von Unrecht Tür und Tor.

#61:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.11.2017, 05:46
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Letzendlich müsste man auch im vielgeruehmten "Court of public opinion" Vorwürfe beweisen, wenn man nicht riskieren will wegen Verleumdung belangt zu werden

Völlig richtig. Also wo ist das Problem?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
aber gerade was Dinge angeht, die Feministen besonders am Herzen liegen, interessiert das heute keine Sau, ob da irgendein so ein "Männerschwein" zu recht oder zur Unrecht zur Sau gemacht wird

Citation needed.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Man kann nämlich diesen Nachweis vor Gericht führen, weshalb die diesbezüglichen Vorwürfe auch bei einer eventuellen Verleumdungsklage vor Gericht standhalten können.

Und das wird man wohl auch.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die Leute mögen ihre Gründe gehabt haben, weshalb sie solange warteten, aber dies soll sie nicht von ihrer Beweispflicht entbinden

Wird's wohl auch nicht. Also wo ist das Problem?

#62:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 09.11.2017, 08:23
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Und dann unterschätzt Du die Filter, die die Sozialisation in den Opfern setzt, die sich im Endeffekt selbst oft dafür schämen, Opfer geworden zu sein, nicht etwa, weil sie dadurch Dummheit demonstriert hätten, sondern weil sie es selbst als moralischen Makel empfinden, weil es ja immer die Frauen sind, die die Männer verführen.


Warum sind dann die maennlichen Opfer etwa von Spacey erst jetzt an die Oeffentlichkeit gegangen?

#63:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.11.2017, 13:08
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Und dann unterschätzt Du die Filter, die die Sozialisation in den Opfern setzt, die sich im Endeffekt selbst oft dafür schämen, Opfer geworden zu sein, nicht etwa, weil sie dadurch Dummheit demonstriert hätten, sondern weil sie es selbst als moralischen Makel empfinden, weil es ja immer die Frauen sind, die die Männer verführen.


Das ist wohl nicht mehr zeitgemäß.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kriminologin-monika-frommel-zu-metoo-kokettieren-mit-der-opferrolle.4d8f3961-ce63-4ab3-aad4-1a6153295f5c.html
Zitat:
Die These, wonach Opfer nur aus Angst und Scham schweigen, ist jetzt 50 Jahre alt. Grob geschätzt ist sie seit etwa 20 Jahren nicht mehr realistisch.

Die Monika Frommel unterscheidet leider nicht zwischen veröffentlichter Meinung und der tatsächlich stattfindenden Erziehung. Die letztere ist zwar heute anders als 50 Jahren, aber noch lange nicht bei der veröffentlichten Meinung angekommen. Ganz besonders nicht in den ländlichen USA, in denen ein ansehnlicher Teil der Gesellschaft noch im christlichen Fundamentalismus lebt.

p.s. Im Prinzip schließe ich mich der Kritik von Frommel an, zumindest was die veröffentlichte Meinung angeht. Diese ist aber eben nicht geeignet, um individuelles Verhalten zu erklären. Bevor man daran ginge, müsste man zuerst klären, wie das Verhältnis der Verteilungen in veröffentlichter Meinung und realer Erziehung aussieht und ob die Opfer wirklich einen Querschnitt der Bevölkerung darstellen oder im Schnitt eher einen besonderen Hintergrund haben. Ich vermute eher letzteres.

Die ungeprüfte Annahme identischer Verteilungen ist einer der häufigsten Fehler in statistischen Arbeiten, regelmäßig werden nicht einmal Plausibilitätsüberlegungen für diese Annahme angestellt, sondern man ist sich dieser Annahme gar nicht bewusst.

Domingo hat folgendes geschrieben:
[....
Warum sind dann die maennlichen Opfer etwa von Spacey erst jetzt an die Oeffentlichkeit gegangen?

Warum brauchen missbrauchte Kinder so lange, um an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn sie es überhaupt schaffen?
Bei einer Untersuchung des Global Attitudes Project aus dem Jahre 2010 gaben 56 % der befragten Amerikaner an, Homosexualität solle akzeptiert werden; 44 % der Befragten verneinten dies. Eine Studie der Field Research Corporation im Jahre 2006 ergab, dass 27 % der Befragten der Auffassung seien, dass homosexuelle Beziehungen in keiner Hinsicht abzulehnen seien; 73 % der Befragten gaben an, dass homosexuelle Beziehungen immer abzulehnen seien. Noch im Jahre 1997 hatten 45 % angegeben, homosexuelle Beziehungen seien immer abzulehnen; 38 % hatten geantwortet, homosexuelle Beziehungen seien in keiner Hinsicht abzulehnen. Aus einer Pew-Studie aus dem Jahre 2006 geht hervor, dass 50 % der Befragten über homosexuelle Männer eine unvorteilhafte Meinung vertraten; über lesbische Frauen vertraten 48 % eine unvorteilhafte Meinung.[12] Eine Umfrage aus dem Jahr 2014 ergab, dass 55 % der Amerikaner für die gleichgeschlechtliche Ehe sind und 42 % diese ablehnen.

Im Juni 2016 wurden bei einem Attentat in einer Schwulenbar in Orlando, Florida 49 Menschen getötet.

Bevor man ernsthaft an diese Frage geht, wäre erstmal die Frage zu stellen, was diese Leute, denen zuerst die Kraft, nein zu sagen, und hinterher die Kraft, den Vorfall publikk zu machen, fehlte jeweils für einen persönlichen Hintergrund hatten.

EDIT: ps (s.o.)


Zuletzt bearbeitet von fwo am 09.11.2017, 13:40, insgesamt einmal bearbeitet

#64:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.11.2017, 13:26
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....
beachbernie hat folgendes geschrieben:
aber gerade was Dinge angeht, die Feministen besonders am Herzen liegen, interessiert das heute keine Sau, ob da irgendein so ein "Männerschwein" zu recht oder zur Unrecht zur Sau gemacht wird

Citation needed.
...

Das Thema hast Du selbst auch schon von dieser Seite beleuchtet, und ich habe dann eine Dokumentation dazu beigesteuert.
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....
Machen wir die Reaktion des/der EmpfängerIn zum zentralen ausschlaggebenden Kriterium für Sexismus, dann bedeutet das, dass schon die Tatsache, dass jemand des sexistischen Handelns bezichtigt wird, bereits beweist, dass sein Handeln tatsächlich sexistisch war. Das ist buchstäblich die unmittelbar folgende logische Konsequenz. Und genau so kommen Fälle wie der von mir verlinkte zustande. .....

Nicht nur der. Indem wir die Reaktion der Empfängerin verabsolutieren, ermöglichen wir das komplette juristische Absurdistan, wenn auch die Staatsanwaltschaft hinreichend im Zeitgeist verankert ist. Es gibt einen ganz prominenten Fall, der gerade zu diesem Thema von Panorama einmal zusammengefasst wurde.
Der Beitrag dauert ca 15 Minuten. Das für mich traurigste Kapitel ist das Betonen des Gerichtes, dass man einen nach eigener Überzeugung Schuldigen freilassen müsse, weil die Beweise nicht gereicht hätten, also eine offizielle Form des Freispruches zweiter Klasse. Jahre Später muss der Staatsanwaltschaft noch per Gericht! verboten werden, öffentlich Falschaussagen zur Beweislage zu machen und es sind dann privatrechtliche Gerichtsverfahren Kachelmanns, in denen nachgewiesen wird, was im ursprünglichen Verfahren versäumt wurde: Die Falschbeschuldigung war beweisbar. Zeitgeist bedeutet hier dann auch, dass Kachelmann in der öffentlichen Meinung nicht mehr rehabilitiert wird: Über diese nachfolgenden Verhandlungen wird nicht mehr berichtet.

#65:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.11.2017, 14:19
    —
Ja, in dem Fall ist so einiges schief gelaufen. Der Punkt ist aber doch der, dass beachbernie meint, das liefe ganz grundsätzlich immer so, und daraus die Forderung ableitet, wirkliche Opfer sollten sich gar nicht mehr öffentlich äußern, weil das per se zu unrevidierbaren Vorverurteilungen führen müsse. Und dafür muss schon einiges mehr kommen als das. Immerhin ist diese Forderung in mehr als einer Hinsicht extrem. Die Furcht vor einem feministischen 1984 wird dafür missbraucht, die Rechte tatsächlicher Opfer zu beschneiden.

#66:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.11.2017, 15:04
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ja, in dem Fall ist so einiges schief gelaufen. Der Punkt ist aber doch der, dass beachbernie meint, das liefe ganz grundsätzlich immer so, und daraus die Forderung ableitet, wirkliche Opfer sollten sich gar nicht mehr öffentlich äußern, weil das per se zu unrevidierbaren Vorverurteilungen führen müsse. Und dafür muss schon einiges mehr kommen als das. Immerhin ist diese Forderung in mehr als einer Hinsicht extrem. Die Furcht vor einem feministischen 1984 wird dafür missbraucht, die Rechte tatsächlicher Opfer zu beschneiden.

bb's Forderung in dem Zusammenhang halte ich für nicht weiter diskussionswürdig, weil, wenn das immer so liefe, hätte es auch früher so laufen müssen, ist es aber nicht. Die Geschichte zeigt, dass diese Zwangsläufigkeit nicht gegeben ist, sondern einen Äußerung des Zeitgeistes ist.

Das reicht, um bb's Forderung wegzuputzen, deshalb brauche ich nicht meine Sicht des Zeitgeistes aus einer Bedarfslogik heraus zu revidieren.

Ich halte die Formulierung "Da ist einiges schiefgelaufen." für eine Bagatellisierung. Was wir am Fall Kachelmann sehen, ist das Verhalten der großen Mehrheit der deutschen Presse und von in ihrem Anteil unbekannten*** Teilen der Justiz. Der Fall Kachelmann selbst ist ein Einzelfall, das Verhalten von Presse und Justiz in diesem Einzelfall ist kollektives Verhalten und deshalb anders zu beurteilen.

*** Die Tatsache, dass ich mich an keine lautstarken Proteste aus der Justiz erinnern kann, weckt in mir den Verdacht, dass die Justiz zumindest einen Druck in diese Richtung spürt, wenn sie ihn nicht schon zu großen Teilen verinnerlicht hat. Auch unsere besseren Zeitungen haben da Leute mit juristischer Vorbildung hingeschickt und den meisten kam nichts spanisch vor.

#67:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.11.2017, 16:05
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Fall Kachelmann selbst ist ein Einzelfall, das Verhalten von Presse und Justiz in diesem Einzelfall ist kollektives Verhalten und deshalb anders zu beurteilen.


Da gibt es aber noch den Fall Türk und den Fall Lohfink oder weniger bekannt, aber hier relevant, weil es in der skeptischen /atheisischen Community statt fand (und noch findet?): Michael Shermer.

#68:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 01:21
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ja, in dem Fall ist so einiges schief gelaufen. Der Punkt ist aber doch der, dass beachbernie meint, das liefe ganz grundsätzlich immer so, und daraus die Forderung ableitet, wirkliche Opfer sollten sich gar nicht mehr öffentlich äußern, weil das per se zu unrevidierbaren Vorverurteilungen führen müsse. Und dafür muss schon einiges mehr kommen als das. Immerhin ist diese Forderung in mehr als einer Hinsicht extrem. Die Furcht vor einem feministischen 1984 wird dafür missbraucht, die Rechte tatsächlicher Opfer zu beschneiden.


Natürlich läuft das nicht immer so, aber dennoch so oft, dass die Methode dahinter sichtbar ist.

#69:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 17:28
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ja, in dem Fall ist so einiges schief gelaufen. Der Punkt ist aber doch der, dass beachbernie meint, das liefe ganz grundsätzlich immer so, und daraus die Forderung ableitet, wirkliche Opfer sollten sich gar nicht mehr öffentlich äußern, weil das per se zu unrevidierbaren Vorverurteilungen führen müsse. Und dafür muss schon einiges mehr kommen als das. Immerhin ist diese Forderung in mehr als einer Hinsicht extrem. Die Furcht vor einem feministischen 1984 wird dafür missbraucht, die Rechte tatsächlicher Opfer zu beschneiden.


Natürlich läuft das nicht immer so, aber dennoch so oft, dass die Methode dahinter sichtbar ist.


Kann ja sein, aber das ist immer noch kein Argument dafür, sich dagegen auszusprechen, dass sich tatsächliche Opfer öffentlich äußern.

#70:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 17:58
    —
https://www.welt.de/politik/ausland/article170487951/Sexskandal-offenbart-die-Scheinheiligkeit-einiger-Republikaner.html schrieb zum Übergriff von Roy Moore auf eine 14-jährige:
Zitat:
Aber dass einige nun so weit gehen, pädophile Gesetzesverstöße mit der Bibel zu verteidigen, ist doch überraschend.

#71:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 18:13
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
https://www.welt.de/politik/ausland/article170487951/Sexskandal-offenbart-die-Scheinheiligkeit-einiger-Republikaner.html schrieb zum Übergriff von Roy Moore auf eine 14-jährige:
Zitat:
Aber dass einige nun so weit gehen, pädophile Gesetzesverstöße mit der Bibel zu verteidigen, ist doch überraschend.


Wenn das so ist, bräuchte er sich ja nicht zu verteidigen, und kann es gleich zugeben. Das sind ja schliesslich zwei gegensätzliche Herangehensweisen.
Entweder das eine, oder das andere. Beides ist Pillepalle

Zitat:
Hannity versuchte in seiner Show, Zweifel zu säen an den Aussagen der Frauen, und meinte, auch König David hätte schließlich 500 Konkubinen gehabt. Auch der oberste Rechnungsprüfer von Alabama, Jim Ziegler, verteidigte Moore mit Bibelvergleichen.

„Nehmen Sie die Bibel, Zacharias und Elisabeth zum Beispiel. Zacharias war extrem alt, als er Elisabeth heiratete, und sie wurden dann die Eltern von Johannes dem Täufer“, sagte Ziegler. „Oder nehmen Sie Josef und Maria. Maria war ein Teenager und Josef ein erwachsener Zimmermann. Sie wurden die Eltern von Jesus.“

#72:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 18:22
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
https://www.welt.de/politik/ausland/article170487951/Sexskandal-offenbart-die-Scheinheiligkeit-einiger-Republikaner.html schrieb zum Übergriff von Roy Moore auf eine 14-jährige:
Zitat:
Aber dass einige nun so weit gehen, pädophile Gesetzesverstöße mit der Bibel zu verteidigen, ist doch überraschend.


In Deutschland wäre das kein Gestzesverstoss gewesen. Und Pädophilie ist das auch nicht.

#73:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 18:34
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Jim Ziegler, verteidigte Moore mit Bibelvergleichen.

„Nehmen Sie die Bibel, Zacharias und Elisabeth zum Beispiel. Zacharias war extrem alt, als er Elisabeth heiratete, und sie wurden dann die Eltern von Johannes dem Täufer“, sagte Ziegler. „Oder nehmen Sie Josef und Maria. Maria war ein Teenager und Josef ein erwachsener Zimmermann. Sie wurden die Eltern von Jesus.“

Da hat er aber die Bibel nicht richtig gelesen. Bekanntlich ist nicht Josef der Vater von Jesus, sondern der liebe Gott himself.
Und bei dem ganzen Vorgang blieb Maria auch noch Jungfrau.

#74:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 20:37
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ja, in dem Fall ist so einiges schief gelaufen. Der Punkt ist aber doch der, dass beachbernie meint, das liefe ganz grundsätzlich immer so, und daraus die Forderung ableitet, wirkliche Opfer sollten sich gar nicht mehr öffentlich äußern, weil das per se zu unrevidierbaren Vorverurteilungen führen müsse. Und dafür muss schon einiges mehr kommen als das. Immerhin ist diese Forderung in mehr als einer Hinsicht extrem. Die Furcht vor einem feministischen 1984 wird dafür missbraucht, die Rechte tatsächlicher Opfer zu beschneiden.


Natürlich läuft das nicht immer so, aber dennoch so oft, dass die Methode dahinter sichtbar ist.


Kann ja sein, aber das ist immer noch kein Argument dafür, sich dagegen auszusprechen, dass sich tatsächliche Opfer öffentlich äußern.


Wenn man in Trudeauland lebt, laeuft man Gefahr, ins andere Extrem zu verfallen zwinkern

Zitat:
In Deutschland wäre das kein Gestzesverstoss gewesen.


Gibt es da nicht ein Gesetz, nach dem bei einem/r Jugendlichen zwischen 14 und 16 der Erwachsene sich auf duennem Eis bewegt?

Edit: Paragraph 182 StGB.

#75:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 22:08
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ja, in dem Fall ist so einiges schief gelaufen. Der Punkt ist aber doch der, dass beachbernie meint, das liefe ganz grundsätzlich immer so, und daraus die Forderung ableitet, wirkliche Opfer sollten sich gar nicht mehr öffentlich äußern, weil das per se zu unrevidierbaren Vorverurteilungen führen müsse. Und dafür muss schon einiges mehr kommen als das. Immerhin ist diese Forderung in mehr als einer Hinsicht extrem. Die Furcht vor einem feministischen 1984 wird dafür missbraucht, die Rechte tatsächlicher Opfer zu beschneiden.


Natürlich läuft das nicht immer so, aber dennoch so oft, dass die Methode dahinter sichtbar ist.


Kann ja sein, aber das ist immer noch kein Argument dafür, sich dagegen auszusprechen, dass sich tatsächliche Opfer öffentlich äußern.



Ich spreche mich vor allem dagegen aus bei jeder öffentlichen "Opfer"äußerung so zu tun als ob die Schuld des behaupteten Täters mit einer solchen Aeusserung schon bewiesen wäre. Das ist es nämlich, was gerade in diesem Bereich Methode hat!

Und ja, wenn man solche Beschuldigungen nicht beweisen kann, dann sollte man sich gut überlegen müssen, was man sagt, weil sich der Beschuldigte normalerweise mit einer Verleumdungsklage gegen Falschbeschuldigungen wehren kann. Wer einen solchen Beweis führen kann, der soll dies selbstverständlich auch öffentlich tun dürfen. Wieso sollte ich da etwas dagegen haben? Schulterzucken

#76:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 22:16
    —
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung.

#77:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 22:23
    —
Domingo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ja, in dem Fall ist so einiges schief gelaufen. Der Punkt ist aber doch der, dass beachbernie meint, das liefe ganz grundsätzlich immer so, und daraus die Forderung ableitet, wirkliche Opfer sollten sich gar nicht mehr öffentlich äußern, weil das per se zu unrevidierbaren Vorverurteilungen führen müsse. Und dafür muss schon einiges mehr kommen als das. Immerhin ist diese Forderung in mehr als einer Hinsicht extrem. Die Furcht vor einem feministischen 1984 wird dafür missbraucht, die Rechte tatsächlicher Opfer zu beschneiden.


Natürlich läuft das nicht immer so, aber dennoch so oft, dass die Methode dahinter sichtbar ist.


Kann ja sein, aber das ist immer noch kein Argument dafür, sich dagegen auszusprechen, dass sich tatsächliche Opfer öffentlich äußern.


Wenn man in Trudeauland lebt, laeuft man Gefahr, ins andere Extrem zu verfallen zwinkern



Dir ist nicht aufgefallen, dass Tarvoc mir hier was in den Mund gelegt hat, was ich überhaupt nicht gesagt habe?

Domingo hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In Deutschland wäre das kein Gestzesverstoss gewesen.


Gibt es da nicht ein Gesetz, nach dem bei einem/r Jugendlichen zwischen 14 und 16 der Erwachsene sich auf duennem Eis bewegt?

Edit: Paragraph 182 StGB.



Hier geht es ganz einfach nur um einen extrem an den Haaren herbeigezogenen Vergleich. Es ist absolut unsinnig an eine 2000 Jahre alte Fantasy-Geschichte die Masstaebe heute gültigen deutschen Rechts anzulegen.

Genausogut könnte man fragen ob Superman für seine Supermankraefte in Deutschland einen gültigen Waffenschein braucht oder nicht.

#78:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 23:15
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung.

Wie ist denn das Strafmaß von Vergewaltigung und das von falscher Behauptung einer solchen Straftat?

#79:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.11.2017, 23:43
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Domingo hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In Deutschland wäre das kein Gestzesverstoss gewesen.


Gibt es da nicht ein Gesetz, nach dem bei einem/r Jugendlichen zwischen 14 und 16 der Erwachsene sich auf duennem Eis bewegt?

Edit: Paragraph 182 StGB.



Hier geht es ganz einfach nur um einen extrem an den Haaren herbeigezogenen Vergleich. Es ist absolut unsinnig an eine 2000 Jahre alte Fantasy-Geschichte die Masstaebe heute gültigen deutschen Rechts anzulegen.

Genausogut könnte man fragen ob Superman für seine Supermankraefte in Deutschland einen gültigen Waffenschein braucht oder nicht.


Nicht die Bibelgeschichte wird verglichen, sondern die Taten des Roy Moore.

Und ja: Er würde sich auch in Deutschland auf dünnem Eis bewegen. Wenn Sachverständige feststellen würden, dass dem Mädchen die Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmung fehlte, müsste er mit Strafe rechnen.

#80:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 03:43
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Domingo hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In Deutschland wäre das kein Gestzesverstoss gewesen.


Gibt es da nicht ein Gesetz, nach dem bei einem/r Jugendlichen zwischen 14 und 16 der Erwachsene sich auf duennem Eis bewegt?

Edit: Paragraph 182 StGB.



Hier geht es ganz einfach nur um einen extrem an den Haaren herbeigezogenen Vergleich. Es ist absolut unsinnig an eine 2000 Jahre alte Fantasy-Geschichte die Masstaebe heute gültigen deutschen Rechts anzulegen.

Genausogut könnte man fragen ob Superman für seine Supermankraefte in Deutschland einen gültigen Waffenschein braucht oder nicht.


Nicht die Bibelgeschichte wird verglichen, sondern die Taten des Roy Moore.

Und ja: Er würde sich auch in Deutschland auf dünnem Eis bewegen. Wenn Sachverständige feststellen würden, dass dem Mädchen die Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmung fehlte, müsste er mit Strafe rechnen.



Das stimmt allerdings. Der von seinen Verteidigern angeführte Vergleich mit der Bibelgeschichte ist trotzdem saudumm.

#81:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 08:52
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:

Wenn man in Trudeauland lebt, laeuft man Gefahr, ins andere Extrem zu verfallen zwinkern



Dir ist nicht aufgefallen, dass Tarvoc mir hier was in den Mund gelegt hat, was ich überhaupt nicht gesagt habe?


Tschuldigung. Ich konnte mir die Trudeu-Bemerkung halt nicht verkneifen. Und ja, Kanada entwickelt sich mMn gerade in Richtung auf einen Staat, wo die Unschuldsvermutung fuer Maenner (*), die einer Sexualstraftat bechuldigt werrden, nicht mehr existiert.

(*) Und anschliessend wird es auch Frauen treffen, etwa Lehrerinnen, die beschuldigt werden, mit einem minderjaehrigen Schueler geschlafen zu haben.

Zitat:
Domingo hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In Deutschland wäre das kein Gestzesverstoss gewesen.


Gibt es da nicht ein Gesetz, nach dem bei einem/r Jugendlichen zwischen 14 und 16 der Erwachsene sich auf duennem Eis bewegt?

Edit: Paragraph 182 StGB.



Hier geht es ganz einfach nur um einen extrem an den Haaren herbeigezogenen Vergleich. Es ist absolut unsinnig an eine 2000 Jahre alte Fantasy-Geschichte die Masstaebe heute gültigen deutschen Rechts anzulegen.

Genausogut könnte man fragen ob Superman für seine Supermankraefte in Deutschland einen gültigen Waffenschein braucht oder nicht.


Das verstehe ich nicht Am Kopf kratzen

Ich sollte wohl mal ins Bett gehen.

#82:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 10:06
    —
Domingo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:

Wenn man in Trudeauland lebt, laeuft man Gefahr, ins andere Extrem zu verfallen zwinkern



Dir ist nicht aufgefallen, dass Tarvoc mir hier was in den Mund gelegt hat, was ich überhaupt nicht gesagt habe?


Tschuldigung. Ich konnte mir die Trudeu-Bemerkung halt nicht verkneifen. Und ja, Kanada entwickelt sich mMn gerade in Richtung auf einen Staat, wo die Unschuldsvermutung fuer Maenner (*), die einer Sexualstraftat bechuldigt werrden, nicht mehr existiert.



Da kann ich Dir leider nicht widersprechen. Trudeau, als bekennender Feminist, hat bereits in der Vergangenheit, als er in der Oppositions war, gezeigt, dass er es mit der Unschuldsvermutung nicht so genau nimmt. Der blosse Vorwurf sexueller Uebergriffigkeit gegen 2 seiner Fraktionskollegen durch 2 NDP Frauen reichte ihm aus die beiden Beschuldigten ohne sie vorher zu hören aus der Fraktion zu werfen. Und das obwohl diesen weder bekannt war, was ihnen genau vorgeworfen wurde noch wer diese Vorwürfe eigentlich erhoben hatte, was es ihnen natürlich völlig unmöglich machte sich dagegen zu verteidigen. Kein Ruhmesblatt für den jetzigen Premierminister Kanadas.

#83:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 13:18
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung.

Wie ist denn das Strafmaß von Vergewaltigung und das von falscher Behauptung einer solchen Straftat?


Ist sowieso eine unsinnige Vorstellung, die Strafhöhe von Rufmord an die Strafhöhe der fälschlicherweise behaupteten Tat zu koppeln. Sagt aber einiges über den Verlust der Rationalität im Rahmen bestimmter Reizthemen aus.

#84:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 13:43
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung.

Wie ist denn das Strafmaß von Vergewaltigung und das von falscher Behauptung einer solchen Straftat?


Ist sowieso eine unsinnige Vorstellung, die Strafhöhe von Rufmord an die Strafhöhe der fälschlicherweise behaupteten Tat zu koppeln. Sagt aber einiges über den Verlust der Rationalität im Rahmen bestimmter Reizthemen aus.

Soweit ich was gefunden habe, ist das Strafmaß natürlich sehr abhängig von den Umständen. Mal ausgehend von einer nicht schweren Vergewaltigung, verglichen mit einer falschen Beschuldigung:
Bis zu fünf Jahren Haft für falsche Verdächtigung
Das mögliche Strafmaß bei einer falschen Verdächtigung reicht von einer Geldstrafe bis zu fünf Jahren Haft. Was auf den Straftäter zukommt, hängt von dem Delikt ab, dessen er die andere Person verdächtig hat. So macht es einen Unterschied, ob es sich dabei um Diebstahl, Steuerhinterziehung oder sogar die Planung eines terroristischen Anschlags handelt.
Davon abhängig und ebenfalls wichtig ist, welche Ermittlungsmaßnahmen die falsche Verdächtigung auslöst. Kommen auf die Anzeige hin lediglich zwei Beamte vorbei, um sich in der Wohnung des Verdächtigen einmal umzuschauen, bindet das natürlich weniger Ressourcen der Ermittlungsbehörden als eine landesweite Fahndung oder DAN-Tests bei einer großen Gruppe Menschen. Entsprechend wirkt sich das auf das Strafmaß aus.

-----------
Vergewaltigungen als sexuelle Handlungen werden im Strafrecht mit mindestens 2 Jahren Freiheitsstrafe geahndet. Das Strafmaß ist dabei abhängig von der Schwere der Tat und kann je nach Umständen in schweren Fällen ausgeweitet werden.
Da kann sich das je nach Schwere also durchaus bereits annähern.

#85:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 13:57
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung.

Wie ist denn das Strafmaß von Vergewaltigung und das von falscher Behauptung einer solchen Straftat?


Ist sowieso eine unsinnige Vorstellung, die Strafhöhe von Rufmord an die Strafhöhe der fälschlicherweise behaupteten Tat zu koppeln. Sagt aber einiges über den Verlust der Rationalität im Rahmen bestimmter Reizthemen aus.

Soweit ich was gefunden habe, ist das Strafmaß natürlich sehr abhängig von den Umständen. Mal ausgehend von einer nicht schweren Vergewaltigung, verglichen mit einer falschen Beschuldigung:
Bis zu fünf Jahren Haft für falsche Verdächtigung
Das mögliche Strafmaß bei einer falschen Verdächtigung reicht von einer Geldstrafe bis zu fünf Jahren Haft. Was auf den Straftäter zukommt, hängt von dem Delikt ab, dessen er die andere Person verdächtig hat. So macht es einen Unterschied, ob es sich dabei um Diebstahl, Steuerhinterziehung oder sogar die Planung eines terroristischen Anschlags handelt.
Davon abhängig und ebenfalls wichtig ist, welche Ermittlungsmaßnahmen die falsche Verdächtigung auslöst. Kommen auf die Anzeige hin lediglich zwei Beamte vorbei, um sich in der Wohnung des Verdächtigen einmal umzuschauen, bindet das natürlich weniger Ressourcen der Ermittlungsbehörden als eine landesweite Fahndung oder DAN-Tests bei einer großen Gruppe Menschen. Entsprechend wirkt sich das auf das Strafmaß aus.

-----------
Vergewaltigungen als sexuelle Handlungen werden im Strafrecht mit mindestens 2 Jahren Freiheitsstrafe geahndet. Das Strafmaß ist dabei abhängig von der Schwere der Tat und kann je nach Umständen in schweren Fällen ausgeweitet werden.
Da kann sich das je nach Schwere also durchaus bereits annähern.


Ja, könnte auch im Einzefall verhältnismäßig sein. Der soziale Tod ist grausam.
Nur, die Logik, die BB skizziert, die Strafhöhe an die Art der des Rufmords zu koppeln, ist ausserhalb jeder Rationalität, getragen von Rache. Anders kann ich das nicht verstehen.

#86:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 14:32
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ja, könnte auch im Einzefall verhältnismäßig sein. Der soziale Tod ist grausam.
Nur, die Logik, die BB skizziert, die Strafhöhe an die Art der des Rufmords zu koppeln, ist ausserhalb jeder Rationalität, getragen von Rache. Anders kann ich das nicht verstehen.

Genau.
BB behauptet mal wieder eine große Ungerechtigkeit gegenüber Männern, einfach weil er davon überzeugt ist, anscheinend ohne dass er sich informiert hat.
Der Thread hier ist von Anfang an auf so einer nicht zu belegenden Idee von BB aufgebaut:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2112617#2112617


Zuletzt bearbeitet von astarte am 11.11.2017, 14:40, insgesamt einmal bearbeitet

#87:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 14:33
    —
Ich fände es ebenfalls sehr gerecht, wenn die FalschbeschuldigerInnen das selbe Strafmaß erhielten wie auf das Verbrechen, das sie fälschlicherweise vorbringen. Schließlich sitzt im Falle einer Verurteilung der falsch Beschuldigte ebenso lang im Knast und immerhin gab es schon Fälle, die mit dem Tod des falsch Beschuldigten endeten. Das hat mit Rache nichts zu tun, das ist einfach Gerechtigkeit und es ist ja auch niemand gezwungen jemanden fälschlicherweise zu beschuldigen. Schulterzucken Und es schreckt davor ab schwerere Falschbeschuldigungen vorzubringen. Verstehe auch nicht wie man das anders sehen kann. Da muss eigentlich immer noch die Meinung vorherrschen, es sei nicht so schlimm jemandes Leben grundlos zu zerstören bzw. lang nicht so schlimm wie eine tatsächliche Vergewaltigung.

#88:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 15:16
    —
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.

Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.

Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit.

#89:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 15:25
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.

Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.

Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit.


Abstrakt gesehen sollten Gesetze das Prinzip der Verhältnismäßigkeit wahren. Allerdings sind die derzeitigen Gesetze hier grundsätzlich unverhältnismäßig.

Anders gesagt: Man kann nicht die Verhältnismäßigkeit aus den derzeit bestehenden Gesetzen ableiten, sondern müsste umgekehrt erst einmal Gesetze aus erkannten Verhältnismäßigkeiten ableiten. (Dann erst könnte man die Gesetze sinnvoll nutzen, wobei eine ständige Revision vorbehalten bleiben müsste.)

Dies nur mal so gegen einen allzu kruden Rechtspositivismus.

#90:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 15:32
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.

Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.

Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit.

Ich sage nicht, dass es rechtmäßig wäre. Ich sage es wäre gerecht. Dass Recht und Gerechtigkeit zwei verschiedene Dinge sind, weiß ich auch ohne dass ich Jura studiert hab.
Es missbehagt mir nur, dass einem naiven Gerechtigkeitsverständnis niedere 'Rachegelüste' unterstellt werden.

#91:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 15:36
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Ich fände es ebenfalls sehr gerecht, wenn die FalschbeschuldigerInnen das selbe Strafmaß erhielten wie auf das Verbrechen, das sie fälschlicherweise vorbringen. Schließlich sitzt im Falle einer Verurteilung der falsch Beschuldigte ebenso lang im Knast und immerhin gab es schon Fälle, die mit dem Tod des falsch Beschuldigten endeten. Das hat mit Rache nichts zu tun, das ist einfach Gerechtigkeit und es ist ja auch niemand gezwungen jemanden fälschlicherweise zu beschuldigen. Schulterzucken Und es schreckt davor ab schwerere Falschbeschuldigungen vorzubringen. Verstehe auch nicht wie man das anders sehen kann. Da muss eigentlich immer noch die Meinung vorherrschen, es sei nicht so schlimm jemandes Leben grundlos zu zerstören bzw. lang nicht so schlimm wie eine tatsächliche Vergewaltigung.

In diesem Fall ist das so geschehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Justizirrtum_um_Horst_Arnold
Ein ganz übler Fall, weil hier schon bei der Verhandlung angeblich unglaubwürdiges drauf hingedeutet habe, dass die Frau falsch beschuldigte. Und weil es viel zu spät rauskam, wie die drauf war. Sehr übel abgelaufen! Kein Ruhmesblatt für die Justiz, ohne Zweifel.

Ich finde auch eine Vortäuschung einer Vergewaltigung ist eine sehr gravierende Straftat, und zwar nicht nur für die direkt Beteiligten, sondern auch für alle wirklich betroffenen Frauen. Das Hauptproblem ist halt, dass seltenst Zeugen dabei sind, und oft Aussage gegen Aussage steht. Jeder Fall, wo jemand versucht, einem Menschen die Tat anzuhängen, die nicht geschehen ist, richtet enormen Schaden an.
Das verstärkt dann wiederum, dass weniger Vergewaltigungen angezeigt werden, weil die meisten Fälle im Umfeld geschehen oder gar eine Beziehung bestand, und eine Frau ebenfalls den "sozialen Tod" riskiert, indem man ihre Glaubwürdigkeit noch mehr in Zweifel zieht.
Davon ab, dass kaum eine Frau gerne öffentlich macht, dass sie vergewaltigt wurde.

Hier ein Artikel über die Häufigkeit der Vortäuschung:
http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Vergewaltigung-Wie-oft-sind-Maenner-Opfer-falscher-Beschuldigungen-id22268641.html

#92:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 15:48
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.

Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.

Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit.


Die Argumentation erscheint so erst mal nicht logisch. Denn wenn eine Strafe im Verhältnis zum verletzten Rechtsgut stehen muss, dann steht doch die Schwere der mit einer Strafe verbundene Falschbeschuldigung automatisch ebenfalls zu dieser im Verhältnis. Anders gesagt: Wenn man die Strafe für eine Vergewaltigung auf, sagen wir, 10 Jahre festsetzt, ist dann nicht ein zehnjähriger Freiheitsentzug eben dadurch mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt? Ein wesentlicher Unterschied ist natürlich, dass eine Falschbeschuldigung nur den Versuch einer Freiheitsberaubung darstellt. Und dass das Strafrecht natürlich nicht nach dem Prinzip "Auge um Auge" funktioniert. Wobei, so natürlich ist das nicht, denn wenn nicht "Auge um Auge" gilt, woran wird die erwähnte "Verhältnismäßigkeit" überhaupt festgemacht? Was ist dafür der Maßstab?

#93:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 15:51
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.

Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.

Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit.


Die Argumentation erscheint so erst mal nicht logisch. Denn wenn eine Strafe im Verhältnis zum verletzten Rechtsgut stehen muss, dann steht doch die Schwere der mit einer Strafe verbundene Falschbeschuldigung automatisch ebenfalls zu dieser im Verhältnis. Anders gesagt: Wenn man die Strafe für eine Vergewaltigung auf, sagen wir, 10 Jahre festsetzt, ist dann nicht ein zehnjähriger Freiheitsentzug eben dadurch mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt? Ein wesentlicher Unterschied ist natürlich, dass eine Falschbeschuldigung nur den Versuch einer Freiheitsberaubung darstellt. Und dass das Strafrecht natürlich nicht nach dem Prinzip "Auge um Auge" funktioniert. Wobei, so natürlich ist das nicht, denn wenn nicht "Auge um Auge" gilt, woran wird die erwähnte "Verhältnismäßigkeit" überhaupt festgemacht? Was ist dafür der Maßstab?

Das ist zu kompliziert für eine Forendiskussion. Wenn es dich wirklich interessiert, findet sich dies in den Einleitungsteilen aller tauglichen Lehrbücher zum Strafrecht AT.

#94:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 15:59
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.

Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.

Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit.


Die Argumentation erscheint so erst mal nicht logisch. Denn wenn eine Strafe im Verhältnis zum verletzten Rechtsgut stehen muss, dann steht doch die Schwere der mit einer Strafe verbundene Falschbeschuldigung automatisch ebenfalls zu dieser im Verhältnis. Anders gesagt: Wenn man die Strafe für eine Vergewaltigung auf, sagen wir, 10 Jahre festsetzt, ist dann nicht ein zehnjähriger Freiheitsentzug eben dadurch mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt? Ein wesentlicher Unterschied ist natürlich, dass eine Falschbeschuldigung nur den Versuch einer Freiheitsberaubung darstellt. Und dass das Strafrecht natürlich nicht nach dem Prinzip "Auge um Auge" funktioniert. Wobei, so natürlich ist das nicht, denn wenn nicht "Auge um Auge" gilt, woran wird die erwähnte "Verhältnismäßigkeit" überhaupt festgemacht? Was ist dafür der Maßstab?

Das ist zu kompliziert für eine Forendiskussion. Wenn es dich wirklich interessiert, findet sich dies in den Einleitungsteilen aller tauglichen Lehrbücher zum Strafrecht AT.


Sind die Kriterien denn schlüssig oder eher zurechtinterpretiert? Letztlich dürfte das ja mehr auf Rechtsphilosophie hinauslaufen, nehme ich an.

#95:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:08
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Ich sage nicht, dass es rechtmäßig wäre. Ich sage es wäre gerecht.


Genau. Du und BB, ihr meint mit Gerechtigkeit Genugtuung. Und auf dieser archaichen Vorstellung beruht unser Rechtssystem glücklicherweise nicht. Wie Samson bereits deutlich gemacht hat.

#96:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:17
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Ich sage nicht, dass es rechtmäßig wäre. Ich sage es wäre gerecht.


Genau. Du und BB, ihr meint mit Gerechtigkeit Genugtuung. Und auf dieser archaichen Vorstellung beruht unser Rechtssystem glücklicherweise nicht. Wie Samson bereits deutlich gemacht hat.


Aber worauf beruht es denn? Konkret am Beispiel: Warum wird der Vergewaltiger eingesperrt? Du kannst doch nicht so tun, als wäre es völlig offensichtlich, dass es dafür andere Gründe als Rache und Genugtuung gäbe.

#97:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:17
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Nur, die Logik, die BB skizziert, die Strafhöhe an die Art der des Rufmords zu koppeln, ist ausserhalb jeder Rationalität, getragen von Rache.


Warum? Ich finde, Zumsel hat den Zusammenhang recht gut dargestellt:

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Denn wenn eine Strafe im Verhältnis zum verletzten Rechtsgut stehen muss, dann steht doch die Schwere der mit einer Strafe verbundene Falschbeschuldigung automatisch ebenfalls zu dieser im Verhältnis. Anders gesagt: Wenn man die Strafe für eine Vergewaltigung auf, sagen wir, 10 Jahre festsetzt, ist dann nicht ein zehnjähriger Freiheitsentzug eben dadurch mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt?


Ich verstehe noch, wenn man einwendet, dass dieses oder jenes strafrechtliche Prinzip dagegen spricht. Aber dass es gänzlich irrational ist, kann ich nicht sehen. Selbst, dass es durch Rache motiviert sein könnte, spielt hier aus meiner Sicht eine geringere Rolle - denn das kann bei jeder Bestrafung zutreffen.

#98:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:35
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Aber worauf beruht es denn? Konkret am Beispiel: Warum wird der Vergewaltiger eingesperrt? Du kannst doch nicht so tun, als wäre es völlig offensichtlich, dass es dafür andere Gründe als Rache und Genugtuung gäbe.


Ja, es kann sein, daß dafür eine Art zivilisatorische Bildung nötig ist. Und daß diese Bildung in Gesellschaften, in denen das Faustrecht oder ähnliche Formen der Satisfaktion noch eine Rolle spielen, nicht gegeben ist. Aber hier in Deutschland, lernt man doch bereits in der Schule, daß sich der Staat nicht zum Agenten der Genugtuung Betroffener machen darf. Diese Einsicht ist wesentlich für eine halbwegs befriedete Gesellschaft.

#99:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:39
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Aber worauf beruht es denn? Konkret am Beispiel: Warum wird der Vergewaltiger eingesperrt? Du kannst doch nicht so tun, als wäre es völlig offensichtlich, dass es dafür andere Gründe als Rache und Genugtuung gäbe.


Ja, es kann sein, daß dafür eine Art zivilisatorische Bildung nötig ist. Und daß diese Bildung in Gesellschaften, in denen das Faustrecht oder ähnliche Formen der Satisfaktion noch eine Rolle spielen, nicht gegeben ist. Aber hier in Deutschland, lernt man doch bereits in der Schule, daß sich der Staat nicht zum Agenten der Genugtuung Betroffener machen darf. Diese Einsicht ist wesentlich für eine halbwegs befriedete Gesellschaft.


Und warum wird der Vergewaltiger nun eingesperrt?

#100:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:45
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe noch, wenn man einwendet, dass dieses oder jenes strafrechtliche Prinzip dagegen spricht. Aber dass es gänzlich irrational ist, kann ich nicht sehen. Selbst, dass es durch Rache motiviert sein könnte, spielt hier aus meiner Sicht eine geringere Rolle - denn das kann bei jeder Bestrafung zutreffen.


Ich beziehe mich auf diese Aussage:

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung.


Die könnte man konsquent weiterspinnen:

- Wer fälschlicherweise behauptet, jemand hätte einen anderen ermordet, soll genauso hat bestraft werden, wie ein Mörder.
- Wer fälschlicherweise behauptet, jemand habe eine Bank überfallen, soll genauso hart bestraft werden, wie ein Bankräuber
etc, etc..

Gegen diese Logik wendet sich meine Argumentatin.
Und ich muss ehrlich zugeben, daß ich gerade eine bisschen darüber verzweifle, daß diese Logik im Rahmen dieses Themenbereichs verteidigt wird - weil ich sehr sicher bin, daß in den allermeisten sonstigen Themenbereichen, sofort eine Konsens über die Unsinnigkeit socherart Forderung entstehen würde. Ausgenommen vielleicht diejenigen, die das Faustrecht sowieso in Ordnung finden.

#101:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:48
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Ich sage nicht, dass es rechtmäßig wäre. Ich sage es wäre gerecht.


Genau. Du und BB, ihr meint mit Gerechtigkeit Genugtuung. Und auf dieser archaichen Vorstellung beruht unser Rechtssystem glücklicherweise nicht. Wie Samson bereits deutlich gemacht hat.

Ich empfinde keine Genugtuung, wenn jemand, egal wegen was, eingesperrt wird. Aber es entspricht sehr wohl einem absolut natürlichen und keineswegs nur archaischen Gerechtigkeitsempfinden, dass das, was jemand jemand anderem antun will, ihn selbst genauso trifft. Die goldene Regel als Grundkonsens unserer zivilisatorischen Gesellschaft beruht übrigens genau auf diesem Prinzip. Wie gesagt, dass das für den Rechtsstaat nicht taugt, das weiß ich auch, nur sagt das, finde ich, mehr über unseren Rechtsstaat aus als über mein subjektives Gerechtigkeitsempfinden.


Zuletzt bearbeitet von swifty am 11.11.2017, 17:52, insgesamt einmal bearbeitet

#102:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:49
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Und warum wird der Vergewaltiger nun eingesperrt?


Um weitere Vergewaltigungen zu verhindern? Und um die Nichtduldung solcher Handlungen zu zu verdeutlichen? Mal nur 2 Gründe.

#103:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:51
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Die könnte man konsquent weiterspinnen:

- Wer fälschlicherweise behauptet, jemand hätte einen anderen ermordet, soll genauso hat bestraft werden, wie ein Mörder.

Und Du empfindest es als 'gerecht', wenn die Mafia Dir einen Mord anhängt und derjenige dann nur wegen 'Rufmord' bestraft wird? Am Kopf kratzen

#104:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:52
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Aber es entspricht sehr wohl einem absolut natürlichen und keineswegs nur archaischen Gerechtigkeitsempfinden


Bitte lies das noch drei Mal. Dann geht dir vielleicht der Fehler auf.

#105:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:52
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Die könnte man konsquent weiterspinnen:

- Wer fälschlicherweise behauptet, jemand hätte einen anderen ermordet, soll genauso hat bestraft werden, wie ein Mörder.

Und Du empfindest es als 'gerecht', wenn die Mafia Dir einen Mord anhängt und derjenige dann nur wegen 'Rufmord' bestraft wird? Am Kopf kratzen


auweia... Mit den Augen rollen

#106:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:55
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Und warum wird der Vergewaltiger nun eingesperrt?


Um weitere Vergewaltigungen zu verhindern? Und um die Nichtduldung solcher Handlungen zu zu verdeutlichen? Mal nur 2 Gründe.


Aber das gilt doch für die Falschbeschuldigung genauso. Und du wirst mit diesen Strafzwecken schwer eine plausible Herleitung zur Strafhöhe hinbekommen.

#107:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:58
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe noch, wenn man einwendet, dass dieses oder jenes strafrechtliche Prinzip dagegen spricht. Aber dass es gänzlich irrational ist, kann ich nicht sehen. Selbst, dass es durch Rache motiviert sein könnte, spielt hier aus meiner Sicht eine geringere Rolle - denn das kann bei jeder Bestrafung zutreffen.


Ich beziehe mich auf diese Aussage:

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung.


Die könnte man konsquent weiterspinnen:

- Wer fälschlicherweise behauptet, jemand hätte einen anderen ermordet, soll genauso hat bestraft werden, wie ein Mörder.
- Wer fälschlicherweise behauptet, jemand habe eine Bank überfallen, soll genauso hart bestraft werden, wie ein Bankräuber
etc, etc..


Ja, kann man. Und wahrscheinlich gibt es strafrechtliche Gründe, die zu kompliziert sind, um sie hier zu diskutieren, die dagegen sprechen (laut Samson). Aber völlig irrational finde ich es nicht. Wer jemanden fälschlicherweise eines Mordes beschuldigt, setzt den Beschuldigten der Gefahr aus, so hart bestraft zu werden, wie ein Mörder. Der beabsichtigte Schaden entspricht also dem, was das Strafrecht als angemessen für einen tatsächlichen Mord ansieht. Ich sehe nicht, wieso es irrational sein sollte, das übliche Strafmass in einem hochentwickelten Rechtssystem als Vergleichsmassstab heran zu ziehen.

#108:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 17:59
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Aber es entspricht sehr wohl einem absolut natürlichen und keineswegs nur archaischen Gerechtigkeitsempfinden


Bitte lies das noch drei Mal. Dann geht dir vielleicht der Fehler auf.

Aso. Nur weil es natürlich ist, ist es archaisch. noc

Aber das erklärt wenigstens auch die Sexualfeindlichkeit vieler Feministen. Hihihi

#109:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 18:09
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Nur, die Logik, die BB skizziert, die Strafhöhe an die Art der des Rufmords zu koppeln, ist ausserhalb jeder Rationalität, getragen von Rache.


Warum? Ich finde, Zumsel hat den Zusammenhang recht gut dargestellt:

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Denn wenn eine Strafe im Verhältnis zum verletzten Rechtsgut stehen muss, dann steht doch die Schwere der mit einer Strafe verbundene Falschbeschuldigung automatisch ebenfalls zu dieser im Verhältnis. Anders gesagt: Wenn man die Strafe für eine Vergewaltigung auf, sagen wir, 10 Jahre festsetzt, ist dann nicht ein zehnjähriger Freiheitsentzug eben dadurch mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt?


Ich verstehe noch, wenn man einwendet, dass dieses oder jenes strafrechtliche Prinzip dagegen spricht. Aber dass es gänzlich irrational ist, kann ich nicht sehen. Selbst, dass es durch Rache motiviert sein könnte, spielt hier aus meiner Sicht eine geringere Rolle - denn das kann bei jeder Bestrafung zutreffen.

Gefühlsmäßig kann ich Zumsel sofort nachvollziehen, aber das Gefühl unterschlägt hier Teile des Zusammenhangs zwischen Ursache und Wirkung:

Der Verleumder beschädigt nur den Leumund seines Opfers, er nimmt ihm die Unbescholtenheit. Die Freiheit wird dem Opfer durch ein untaugliches Gericht genommen, das nicht in der Lage ist, den Verleumder als das Arschloch zu erkennen, das er ist.

Etwas heftiger sollte es zur Sache gehen, wenn nachgewiesen werden kann, dass zusätzlich zur Verleumdung Beweise konstruiert wurden, um es dem Gericht zu erschweren, die Verleumdung als solche zu erkennen. Das Messer, das die Kachelmann-Tante in diesem Zusammenhang geliefert hat, gehört für mich in diesen Bereich. Ob die Justiz bei derartigen Konstruktionen allerdings dann den Schluss zur Freiheitsbereibung (U-Haft) und versuchten Freiheitsberaubung bei durch falsche Beweismittel herbeigeführtem falschen Urteil zieht, oder ob das einfach unabhängig als Verstoß gegen § 293 StGB wertet, weiß ich nicht. Da mag Samson was zu sagen.

#110:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 18:09
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe noch, wenn man einwendet, dass dieses oder jenes strafrechtliche Prinzip dagegen spricht. Aber dass es gänzlich irrational ist, kann ich nicht sehen. Selbst, dass es durch Rache motiviert sein könnte, spielt hier aus meiner Sicht eine geringere Rolle - denn das kann bei jeder Bestrafung zutreffen.


Ich beziehe mich auf diese Aussage:

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung.


Die könnte man konsquent weiterspinnen:

- Wer fälschlicherweise behauptet, jemand hätte einen anderen ermordet, soll genauso hat bestraft werden, wie ein Mörder.
- Wer fälschlicherweise behauptet, jemand habe eine Bank überfallen, soll genauso hart bestraft werden, wie ein Bankräuber
etc, etc..


Ja, kann man. Und wahrscheinlich gibt es strafrechtliche Gründe, die zu kompliziert sind, um sie hier zu diskutieren, die dagegen sprechen (laut Samson). Aber völlig irrational finde ich es nicht. Wer jemanden fälschlicherweise eines Mordes beschuldigt, setzt den Beschuldigten der Gefahr aus, so hart bestraft zu werden, wie ein Mörder. Der beabsichtigte Schaden entspricht also dem, was das Strafrecht als angemessen für einen tatsächlichen Mord ansieht. Ich sehe nicht, wieso es irrational sein sollte, das übliche Strafmass in einem hochentwickelten Rechtssystem als Vergleichsmassstab heran zu ziehen.


"Der Gefahr aussetzen" ist ja noch harmlos formuliert, tatsächlich trifft es (in Äquivalenz zum Vergealtigungfall) das schon gefallene Wort "anhängen" tatsächlich besser. Und in der Tat: Der Grad an Niedertracht, einem Unschuldigen einen Mord anzuhängen ist m.E. durchaus vergleichbar mit der Niedertracht, die zum Mord selbst gehört. Aber diese generelle Debatte ist beim Thema "Vergewaltigung" vermutlich einfach falsch aufgehoben, da dieses zu ideologisch aufgeladen ist.

#111:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 18:20
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fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Nur, die Logik, die BB skizziert, die Strafhöhe an die Art der des Rufmords zu koppeln, ist ausserhalb jeder Rationalität, getragen von Rache.


Warum? Ich finde, Zumsel hat den Zusammenhang recht gut dargestellt:

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Denn wenn eine Strafe im Verhältnis zum verletzten Rechtsgut stehen muss, dann steht doch die Schwere der mit einer Strafe verbundene Falschbeschuldigung automatisch ebenfalls zu dieser im Verhältnis. Anders gesagt: Wenn man die Strafe für eine Vergewaltigung auf, sagen wir, 10 Jahre festsetzt, ist dann nicht ein zehnjähriger Freiheitsentzug eben dadurch mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt?


Ich verstehe noch, wenn man einwendet, dass dieses oder jenes strafrechtliche Prinzip dagegen spricht. Aber dass es gänzlich irrational ist, kann ich nicht sehen. Selbst, dass es durch Rache motiviert sein könnte, spielt hier aus meiner Sicht eine geringere Rolle - denn das kann bei jeder Bestrafung zutreffen.

Gefühlsmäßig kann ich Zumsel sofort nachvollziehen, aber das Gefühl unterschlägt hier Teile des Zusammenhangs zwischen Ursache und Wirkung:

Der Verleumder beschädigt nur den Leumund seines Opfers, er nimmt ihm die Unbescholtenheit. Die Freiheit wird dem Opfer durch ein untaugliches Gericht genommen, das nicht in der Lage ist, den Verleumder als das Arschloch zu erkennen, das er ist.


Ja, richtig, aber darauf zielte ja Samsons Argumentation nicht, auf die ich Bezug nahm.

#112:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 19:12
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Ich sage nicht, dass es rechtmäßig wäre. Ich sage es wäre gerecht.


Genau. Du und BB, ihr meint mit Gerechtigkeit Genugtuung. Und auf dieser archaichen Vorstellung beruht unser Rechtssystem glücklicherweise nicht. Wie Samson bereits deutlich gemacht hat.


Aber worauf beruht es denn? Konkret am Beispiel: Warum wird der Vergewaltiger eingesperrt? Du kannst doch nicht so tun, als wäre es völlig offensichtlich, dass es dafür andere Gründe als Rache und Genugtuung gäbe.

"Rache" ist sehr simplifiziert das Kernelement der so genannten "absoluten Straftheorien", die bspw. in der Scharia und den USA herrschend sind und auch das Mittelalterliche Strafrecht geprägt haben. In Deutschland werden diese nahezu einhellig abgelehnt.

Der Vergewaltiger wird - sehr simplifiziert - eingesperrt:
- Um ihn zu bewegen, nach Entlassung von weiteren Vergewaltigungen abzuhalten (relative Individualprävention)
- Um den Vergewaltiger ganz konkret und physisch temporär von weiteren Vergewaltigungen abzuhalten (absolute Individualprävention)
- Um potentielle andere Vergewaltiger davon Abstand nehmen zu lassen (negative Generalprävention)
- Um das gesamtgesellschaftliche Vertrauen in die Verwerflichkeit der Vergewaltigung und die Akzeptanz dessen Verbots aufrechtzuerhalten (positive Generalprävention).

#113:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 19:14
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Aber völlig irrational finde ich es nicht. Wer jemanden fälschlicherweise eines Mordes beschuldigt, setzt den Beschuldigten der Gefahr aus, so hart bestraft zu werden, wie ein Mörder. Der beabsichtigte Schaden entspricht also dem, was das Strafrecht als angemessen für einen tatsächlichen Mord ansieht. Ich sehe nicht, wieso es irrational sein sollte, das übliche Strafmass in einem hochentwickelten Rechtssystem als Vergleichsmassstab heran zu ziehen.


Aus meiner Sicht können wir die Frage des tatsächlichen Strafmaßes Ausser acht lassen. Ich spreche mich also nicht *dafür aus, daß die Strafe für Rufmord niedriger sein muss, als die Strafe für die vermeintliche Tat, die der Rufmord unterstellt. Ich weiß nicht, ob das durchgedrungen ist, deswegen betone ich es nochmal.

Ich argumentiere prinzipiell gegen die Kopplung des Strafmaßes der fäschlicherweise Behaupteten Tat mit der Strafhöhe einer realen Tat selber. Die Kopplung dieser beiden Arten von Taten beinhaltet einen tiefliegenden Rache- oder Genugtuungsgedanken. Die Taten haben nur scheinbar eine Ähnlichkeit, die darin liegt, daß der Sachverhalt, der zur Diskussion steht, - beispielsweise die Vergewaltigung - beide vor Gericht zu klären sind. Nach Klärung zeigt sich jedoch, daß es 2 vollkommen unterschiedliche Sachverhalte sind.

*edit: da stand zuerst "dagegen". also genau das gegenteil. sorry, ich bin verwirrt. : )


Zuletzt bearbeitet von zelig am 11.11.2017, 19:24, insgesamt 2-mal bearbeitet

#114:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 19:19
    —
Im Übrigen ist ein Falschbeschuldiger - Verleumder - durchaus wegen Freiheitsberaubung in mittelbarer Täterschaft zu verurteilen.

#115:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 19:32
    —
nicht, dass herr weinstein nicht genug um die ohren hätte:

https://www.theguardian.com/news/2017/nov/08/harvey-weinstein-shakira-martha-stewart-madonna-nicole-kidman-offshore

#116:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 19:37
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Ich sage nicht, dass es rechtmäßig wäre. Ich sage es wäre gerecht.


Genau. Du und BB, ihr meint mit Gerechtigkeit Genugtuung. Und auf dieser archaichen Vorstellung beruht unser Rechtssystem glücklicherweise nicht. Wie Samson bereits deutlich gemacht hat.


Aber worauf beruht es denn? Konkret am Beispiel: Warum wird der Vergewaltiger eingesperrt? Du kannst doch nicht so tun, als wäre es völlig offensichtlich, dass es dafür andere Gründe als Rache und Genugtuung gäbe.

"Rache" ist sehr simplifiziert das Kernelement der so genannten "absoluten Straftheorien", die bspw. in der Scharia und den USA herrschend sind und auch das Mittelalterliche Strafrecht geprägt haben. In Deutschland werden diese nahezu einhellig abgelehnt.

Der Vergewaltiger wird - sehr simplifiziert - eingesperrt:
- Um ihn zu bewegen, nach Entlassung von weiteren Vergewaltigungen abzuhalten (relative Individualprävention)
- Um den Vergewaltiger ganz konkret und physisch temporär von weiteren Vergewaltigungen abzuhalten (absolute Individualprävention)
- Um potentielle andere Vergewaltiger davon Abstand nehmen zu lassen (negative Generalprävention)
- Um das gesamtgesellschaftliche Vertrauen in die Verwerflichkeit der Vergewaltigung und die Akzeptanz dessen Verbots aufrechtzuerhalten (positive Generalprävention).


Ja, mir sind diese Strafzwecke alle bekannt, ich denke aber, das keiner davon einer rationalen Prüfung standhält. Ob Generalprävention überhaupt wirkt, ist empirisch höchst fragwürdig. Darüber hinaus haben wir ein sogenanntes "Schuldtrafrecht", womit sämtliche Präventivzwecke ohnehin bloß sekundär sein können, andernfalls könnte man auch gleich Sippenhaft einführen, wenn diese sich als präventiv effektiv erwiese. Die Sache mit dem "Vertrauen" ist ja letztlich zirkulär. In einer Gesellschaft, in der Vergehen zu bestrafen gängige Praxis ist, müssen Vergehen natürlich bestraft werden, um als solche glaubwürdig zu erscheinen.

Ich will damit nicht sagen, wir könnten aufs Strafen verzichten. Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch.

#117:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 19:43
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
...
Ich will damit nicht sagen, wir könnten aufs Strafen verzichten. Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch.

Solange wir davon ausgehen, dass Individuen sich grundsätzlich selbstbestimmt entscheiden können, halte ich Psychologie für etwas grundsätzlich Rationales.

#118:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 19:43
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch.


Hm, würdest Du das Ziel einer befriedeten Gesellschaft in relativer Freiheit als rational begründbar akzeptieren?

#119:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 19:50
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Ja, mir sind diese Strafzwecke alle bekannt, ich denke aber, das keiner davon einer rationalen Prüfung standhält. Ob Generalprävention überhaupt wirkt, ist empirisch höchst fragwürdig. Darüber hinaus haben wir ein sogenanntes "Schuldtrafrecht", womit sämtliche Präventivzwecke ohnehin bloß sekundär sein können, andernfalls könnte man auch gleich Sippenhaft einführen, wenn diese sich als präventiv effektiv erwiese.

1. Ich halte das Schuldprinzip insgesamt für ein Übel, allerdings eins, dass vertretbar kaum beseitigt werden kann.

2. Individualprävention funktioniert durchaus.

#120:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 19:56
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
...
Ich will damit nicht sagen, wir könnten aufs Strafen verzichten. Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch.

Solange wir davon ausgehen, dass Individuen sich grundsätzlich selbstbestimmt entscheiden können, halte ich Psychologie für etwas grundsätzlich Rationales.


Ja, die psychologische Erforschung etwa des Strafbedürfnisses ist rational. Ich denke aber nicht, dass das Strafbedürfnis selbst rational ist. Diese ganzen Präventivansätze sind m.E. bloß der Versuch, dieses an sich irrationale Bedürfnis zu rationalisieren. Keiner dieser Ansätze ist in sich stimmig, wenn man nur lange genug bohrt.

zelig hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch.


Hm, würdest Du das Ziel einer befriedeten Gesellschaft in relativer Freiheit als rational begründbar akzeptieren?


Du müsstest schon den Bezug zum Strafrecht ausführen.
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:


Ja, mir sind diese Strafzwecke alle bekannt, ich denke aber, das keiner davon einer rationalen Prüfung standhält. Ob Generalprävention überhaupt wirkt, ist empirisch höchst fragwürdig. Darüber hinaus haben wir ein sogenanntes "Schuldtrafrecht", womit sämtliche Präventivzwecke ohnehin bloß sekundär sein können, andernfalls könnte man auch gleich Sippenhaft einführen, wenn diese sich als präventiv effektiv erwiese.

1. Ich halte das Schuldprinzip insgesamt für ein Übel, allerdings eins, dass vertretbar kaum beseitigt werden kann.

2. Individualprävention funktioniert durchaus.


Am Schuldprinzip führt gar kein Weg vorbei. Strafe ohne Schuld ist eigentlich schon definitionsgemäß keine - sondern ein Unrecht.
Zu 2: denkst du, das Theorie und Praxis von Strafzumessungen in erster Linie oder gar ausschließlich auf individuelle Prävention zielen.

#121:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 20:57
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Am Schuldprinzip führt gar kein Weg vorbei. Strafe ohne Schuld ist eigentlich schon definitionsgemäß keine - sondern ein Unrecht.
Zu 2: denkst du, das Theorie und Praxis von Strafzumessungen in erster Linie oder gar ausschließlich auf individuelle Prävention zielen.

Nein. Ansonsten wären Verfahren gegen KZ-Wächtergreise ohne Sinn. Und ersteres ist mir bewusst. Dennoch gibt es "Maßregeln der Besserung und Sicherung" auch für Schuldunfähige. Davon ausgehend, dass es individuelle Autonomie nicht gibt, müssten diese "Strafe" völlig ersetzen.

Roxin bezeichnet den freien Willen daher als "notwendige Fiktion".

#122:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 21:33
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Am Schuldprinzip führt gar kein Weg vorbei. Strafe ohne Schuld ist eigentlich schon definitionsgemäß keine - sondern ein Unrecht.
Zu 2: denkst du, das Theorie und Praxis von Strafzumessungen in erster Linie oder gar ausschließlich auf individuelle Prävention zielen.

Nein. Ansonsten wären Verfahren gegen KZ-Wächtergreise ohne Sinn. Und ersteres ist mir bewusst. Dennoch gibt es "Maßregeln der Besserung und Sicherung" auch für Schuldunfähige. Davon ausgehend, dass es individuelle Autonomie nicht gibt, müssten diese "Strafe" völlig ersetzen.


Das, möchte ich festhalten, ist dann aber eher sowas wie Polizeigewahrsam. Im Prinzip könnte man sich damit die Rechtsprechung sparen, Polizei und psychologische Gutachter wären ausreichend. Oder wo würdest du da die Rolle der Gerichte sehen? Und hältst du das tatsächlich für umsetzbar?

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Roxin bezeichnet den freien Willen daher als "notwendige Fiktion".


Ich glaube, irgendein Strafrechtsphilosoph prägte mal das Bonmot, die Menschheit sei zum Indeterminismus determiniert. Das fand ich recht treffend und es war vermutlich von Kants Autonomiebegriff inspiriert, demgemäß Handlungen überhaupt nur unter der Idee der Freiheit sinnvoll zu denken sind.

#123:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 21:44
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Das, möchte ich festhalten, ist dann aber eher sowas wie Polizeigewahrsam. Im Prinzip könnte man sich damit die Rechtsprechung sparen, Polizei und psychologische Gutachter wären ausreichend. Oder wo würdest du da die Rolle der Gerichte sehen? Und hältst du das tatsächlich für umsetzbar?

Nein, ich halte das nicht für ernstlich umsetzbar. Aber: Auch Maßregeln der Besserung und Sicherung bzw. die Unterbringung in einer psychatrischen Anstalt darf nur durch ein Gericht verhängt werden. Natürlich bedürfte es einer gerichtlichen Entscheidung, dieser Bedarf es z.B. zur Verhängung eines Haftbefehls auch. Ich räume allerdings ein, dass die klassische Unterscheidung zwischen Prävention und Repression dann keinen Sinn mehr ergibt.

Zumsel hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, irgendein Strafrechtsphilosoph prägte mal das Bonmot, die Menschheit sei zum Indeterminismus determiniert. Das fand ich recht treffend und es war vermutlich von Kants Autonomiebegriff inspiriert, demgemäß Handlungen überhaupt nur unter der Idee der Freiheit sinnvoll zu denken sind.

Das halte ich für falsch.

#124:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 21:52
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
...
Ich will damit nicht sagen, wir könnten aufs Strafen verzichten. Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch.

Solange wir davon ausgehen, dass Individuen sich grundsätzlich selbstbestimmt entscheiden können, halte ich Psychologie für etwas grundsätzlich Rationales.


Ja, die psychologische Erforschung etwa des Strafbedürfnisses ist rational. Ich denke aber nicht, dass das Strafbedürfnis selbst rational ist. Diese ganzen Präventivansätze sind m.E. bloß der Versuch, dieses an sich irrationale Bedürfnis zu rationalisieren. Keiner dieser Ansätze ist in sich stimmig, wenn man nur lange genug bohrt. ...

Sehr glücklich
Es geht bei dieser psychologischen Erforschung nicht um ein Strafbedürfnis der Strafenden, sondern um die Wirkung der Strafe auf den Bestraften wie die Strafenden bzw. übrigen Mitglieder der Gesellschaft.

Das wäre mal die Frage an die Soziologen: Sind irgendwelche Gesellschaften ohne Regeln oder ohne Bestrafung von Regelverletzungen bekannt?
Woran erkennt man die Verbindlichkeit von Regeln, wenn Regelverletzungen nicht in irgendeiner Form bestraft werden? (Hintergrund: Es gibt immer Individuen, die den Sinn der einzelnen Regeln anders bewerten.)

#125:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 22:09
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, irgendein Strafrechtsphilosoph prägte mal das Bonmot, die Menschheit sei zum Indeterminismus determiniert. Das fand ich recht treffend und es war vermutlich von Kants Autonomiebegriff inspiriert, demgemäß Handlungen überhaupt nur unter der Idee der Freiheit sinnvoll zu denken sind.

Das halte ich für falsch.


Was genau? Das zitierte enthält ja nun mehrere Aussagen von insgesamt drei verschiedenen Personen.

fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
...
Ich will damit nicht sagen, wir könnten aufs Strafen verzichten. Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch.

Solange wir davon ausgehen, dass Individuen sich grundsätzlich selbstbestimmt entscheiden können, halte ich Psychologie für etwas grundsätzlich Rationales.


Ja, die psychologische Erforschung etwa des Strafbedürfnisses ist rational. Ich denke aber nicht, dass das Strafbedürfnis selbst rational ist. Diese ganzen Präventivansätze sind m.E. bloß der Versuch, dieses an sich irrationale Bedürfnis zu rationalisieren. Keiner dieser Ansätze ist in sich stimmig, wenn man nur lange genug bohrt. ...

Sehr glücklich
Es geht bei dieser psychologischen Erforschung nicht um ein Strafbedürfnis der Strafenden
, sondern um die Wirkung der Strafe auf den Bestraften wie die Strafenden bzw. übrigen Mitglieder der Gesellschaft.


Doch, genau das ist meine Behauptung, dass es darum gehen sollte bei der Erforschung, denn dieses Bedürfnis halte ich für den Dreh- und Angelpunkt. Die "Wirkungen" sind vorgeschoben und ändern sich mit dem Zeitgeist.

fwo hat folgendes geschrieben:
Das wäre mal die Frage an die Soziologen: Sind irgendwelche Gesellschaften ohne Regeln oder ohne Bestrafung von Regelverletzungen bekannt?


Übelzufügung am Übeltäter wurde immer und überall betrieben. Nur die Begründungen waren dabei immer erstaunlich flexibel.

fwo hat folgendes geschrieben:
Woran erkennt man die Verbindlichkeit von Regeln, wenn Regelverletzungen nicht in irgendeiner Form bestraft werden?


Keine Ahnung, vielleicht durch öffentliche Proklamation?

#126:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 22:18
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Uebrigens. Falsch behauptete sexuelle Belästigung sollte genauso hart bestraft werden wie sexuelle Belästigung und falsch behauptete Vergewaltigung genauso hart wie Vergewaltigung.

Wie ist denn das Strafmaß von Vergewaltigung und das von falscher Behauptung einer solchen Straftat?


Ist sowieso eine unsinnige Vorstellung, die Strafhöhe von Rufmord an die Strafhöhe der fälschlicherweise behaupteten Tat zu koppeln. Sagt aber einiges über den Verlust der Rationalität im Rahmen bestimmter Reizthemen aus.



Erzaehl das mal jemandem, der wegen einer Falschbeschulding mehrere Jahre im Knast war und bei dem sich dann später herausgestellt hat, dass er unschuldig war.

#127:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 22:21
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
Woran erkennt man die Verbindlichkeit von Regeln, wenn Regelverletzungen nicht in irgendeiner Form bestraft werden?


Keine Ahnung, vielleicht durch öffentliche Proklamation?

Unsere Regeln sind öffentlich proklamiert. Was soll als mit denen geschehen, die sich trotzdem nicht dran halten: Nichts? Du lässt sie also einfach weitermachen?

Jetzt bin ich gespannt, welchen Charakter die Maßnahmen haben, die Du vorschlägst.

#128:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 22:25
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.

Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.

Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit.



Wenn die Strafe für eine konkrete Falschbeschuldigung Unverhältnismäßig geringer ist als die Strafe für die fälschlich behauptete Straftat, dann fällt die Falschbeschuldigung gleich viel leichter, weil das Risiko für den Falschbeschuldiger Unverhältnismäßig gering ist.

Hinzufügen möchte ich noch, dass es mir ausschliesslich um nachgewiesenermassen absichtliche Falschbeschuldigungen geht und nicht um irrtuemliche. An den Nachweis einer solchen Absicht sollten natürlich genau die gleichen Anforderungen gestellt werden wie an den anderer Straftaten auch. D.h. es reicht hierfür nicht, wenn sich die Unschuld des behaupteten Täters herausstellt. Es muss darüberhinaus Absicht des Beschuldigers nachgewiesen werden.

#129:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 22:34
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
Woran erkennt man die Verbindlichkeit von Regeln, wenn Regelverletzungen nicht in irgendeiner Form bestraft werden?


Keine Ahnung, vielleicht durch öffentliche Proklamation?

Unsere Regeln sind öffentlich proklamiert. Was soll als mit denen geschehen, die sich trotzdem nicht dran halten: Nichts? Du lässt sie also einfach weitermachen?

Jetzt bin ich gespannt, welchen Charakter die Maßnahmen haben, die Du vorschlägst.


Ich meinte nicht die Regel selbst, sondern den Regelverstoß, der könnte ja ebenfalls öffentlich proklamiert und missbilligt werden. Damit wäre der Sichtbarkeit der Regel genüge getan. Dass nur Strafe als Mittel in Betracht kommt, könnte schlicht an der Gewohnheit liegen, dass wir Vergehen immer gleich mit Bestrafung assoziieren. Interessant ist aber doch, wieso das so ist.

Ich sage ja nicht, dass völliger Strafverzicht in unserer Gesellschaft funktionieren würde. Zweifel sind eben deshalb angebracht, weil uns die Assoziation so sehr in Fleisch und Blut steckt. Daher sprach ich ja von psychologischen und historischen Gründen.

#130:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 22:40
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.

Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.

Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit.



Wenn die Strafe für eine konkrete Falschbeschuldigung Unverhältnismäßig geringer ist als die Strafe für die fälschlich behauptete Straftat, dann fällt die Falschbeschuldigung gleich viel leichter, weil das Risiko für den Falschbeschuldiger Unverhältnismäßig gering ist.

Hinzufügen möchte ich noch, dass es mir ausschliesslich um nachgewiesenermassen absichtliche Falschbeschuldigungen geht und nicht um irrtuemliche. An den Nachweis einer solchen Absicht sollten natürlich genau die gleichen Anforderungen gestellt werden wie an den anderer Straftaten auch. D.h. es reicht hierfür nicht, wenn sich die Unschuld des behaupteten Täters herausstellt. Es muss darüberhinaus Absicht des Beschuldigers nachgewiesen werden.
Es ist ja schön, wenn man so kenntnisreiche in die Welt Schwallen kann, aber eine vorsätzliche ist wie geschrieben bereits jetzt als Freiheitsberaubung strafbar und wird bei langjähriger verursachter Haft auch jetzt schon mit bis zu 10 Jahren Haft bestraft.

#131:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 11.11.2017, 23:53
    —
Sehr glücklich
Schon wieder.
Man könnte den Thread treffender umbenennen in „Beachbernie schwallt “kenntnisreich“

#132:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 00:28
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich argumentiere prinzipiell gegen die Kopplung des Strafmaßes der fäschlicherweise Behaupteten Tat mit der Strafhöhe einer realen Tat selber. Die Kopplung dieser beiden Arten von Taten beinhaltet einen tiefliegenden Rache- oder Genugtuungsgedanken.


Wie begründest Du das? Ich halte es eigentlich für eine Selbstverständlichkeit, dass die Strafe in einem angemessenen Verhältnis zum verursachten Schaden stehen sollte. Das heisst bei der Falschbeschuldigung: Wenn ich jemanden fälschlicherweise eines Mordes beschuldige, sollte das härter geahndet werden, als wenn ich z.B. behaupte, dass jemand eine illegale mp3-Sammlung auf seiner Festplatte hat. Wo ist da der Rachegedanke, wenn ich es für angemessen halte, dass derjenige mit dem Mordvorwurf härter bestraft wird?

#133:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 00:41
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit.


Wieso ist das unhaltbar? Es ist doch wohl durchaus möglich, dass jemand für eine Freiheitsberaubung 3 Jahre bekommt und jemand anderes für eine Vergewaltigung ebenfalls 3 Jahre.

Im übrigen finde ich, dass bei einer Falschbeschuldigung wegen einer Vergewaltigung oder wegen Mord durchaus mehr auf dem Spiel steht, als nur die Freiheit des Falschbeschuldigten. Dadurch kann seine gesamte Existenz zerstört werden.

#134:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 01:31
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Sehr glücklich
Schon wieder.
Man könnte den Thread treffender umbenennen in „Beachbernie schwallt “kenntnisreich“



Man könnte auch den Titel wählen "Feministen immunisieren sich gegen Kritik" und verbünden sich dazu auch gerne mal mit Leuten, die sie ansonsten gerne rechts liegen lassen. Sehr glücklich


Aber Feminismus und die Rechte ist wieder eine ganz andere Diskussion. zwinkern

#135:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 01:33
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Sehr glücklich
Schon wieder.
Man könnte den Thread treffender umbenennen in „Beachbernie schwallt “kenntnisreich“



Man könnte auch den Titel wählen "Feministen immunisieren sich gegen Kritik" und verbünden sich dazu auch gerne mal mit Leuten, die sie ansonsten gerne rechts liegen lassen. Sehr glücklich


Aber Feminismus und die Rechte ist wieder eine ganz andere Diskussion. zwinkern


Der uwebus des Feminismus hat gesprochen. Lachen

#136:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 01:35
    —
Bernies Antifeminismus gerät jedem Faschisten zur Ehre.Um die Diskussion um die „Rechte“ klar auf den Punkt zu bringen.

#137:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 06:59
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit.


Wieso ist das unhaltbar? Es ist doch wohl durchaus möglich, dass jemand für eine Freiheitsberaubung 3 Jahre bekommt und jemand anderes für eine Vergewaltigung ebenfalls 3 Jahre.

Im übrigen finde ich, dass bei einer Falschbeschuldigung wegen einer Vergewaltigung oder wegen Mord durchaus mehr auf dem Spiel steht, als nur die Freiheit des Falschbeschuldigten. Dadurch kann seine gesamte Existenz zerstört werden.


Eben. Falschbeschuldigung ist nicht Falschbeschuldigung. Jemand faelschlich eines Ladendiebstahls zu beschuldigen ist etwas ganz anderes als z.B. eines Sexualdelikts und nochmal deutlich uebler, wenn ein Kind als Opfer behauptet wird. Dies muss sich auch in der Bewertung des Delikts Falschbeschuldigung ausdruecken und genau darum geht es mir.

#138:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 07:04
    —
@ AD.


Jetzt krieg Dich mal wieder ein, Addi.

Eines faellt mir immer wieder auf. Feministen und AfD-Fans reagieren auf missliebige Meinungen immer gleich mit persoenlichen Anwuerfen und das betrifft nicht nur Dich hier, sondern z.B. auch astarte.

Kannst Du mir verraten woher das kommt?

#139:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 12:41
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch.


Hm, würdest Du das Ziel einer befriedeten Gesellschaft in relativer Freiheit als rational begründbar akzeptieren?


Du müsstest schon den Bezug zum Strafrecht ausführen.


Eine Gesellschaft, die ein Strafrecht pflegt, das auf Vergeltung basiert, wird nie auch nur in die Nähe einer Befriedung gelangen. Außer in Zwangsregimen natürlich. Sofern Du Rationalität also überhaupt eine Wirkkraft zubilligst, dann könntest Du es auch der Überlegung, daß der Verzicht auf individuelle Genugtuung ein kleiner Preis für den großen Vorteil einer allgemeinen Befriedung darstellt, zubilligen.
Ich kann es mir sogar nicht anders vorstellen, daß du das weißt, und dieses Prinzip auch befürwortest. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Du - im Gegensatz zu BB - aufgrund einer persönlichen Disposition ein wesentliches Prinzip zivilisatorischen Fortschritts über Bord zu werfen bereit wärest.

#140:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 12:59
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Sehr glücklich
Schon wieder.
Man könnte den Thread treffender umbenennen in „Beachbernie schwallt “kenntnisreich“



Man könnte auch den Titel wählen "Feministen immunisieren sich gegen Kritik" und verbünden sich dazu auch gerne mal mit Leuten, die sie ansonsten gerne rechts liegen lassen. Sehr glücklich


Aber Feminismus und die Rechte ist wieder eine ganz andere Diskussion. zwinkern


Der uwebus des Feminismus hat gesprochen. Lachen


Das ist sehr treffend formuliert...traurigerweise

#141:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 13:10
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ AD.


Jetzt krieg Dich mal wieder ein, Addi.

Eines faellt mir immer wieder auf. Feministen und AfD-Fans reagieren auf missliebige Meinungen immer gleich mit persoenlichen Anwuerfen und das betrifft nicht nur Dich hier, sondern z.B. auch astarte.

Kannst Du mir verraten woher das kommt?


Wenn Du verraten kannst, wohin beim Thema Feminismus, Deine bei andere Themen durchaus vorhandene Fähigkeit zur Differenzierung abgeblieben ist.

#142:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 13:16
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ AD.


Jetzt krieg Dich mal wieder ein, Addi.

Eines faellt mir immer wieder auf. Feministen und AfD-Fans reagieren auf missliebige Meinungen immer gleich mit persoenlichen Anwuerfen und das betrifft nicht nur Dich hier, sondern z.B. auch astarte.

Kannst Du mir verraten woher das kommt?


Wenn Du verraten kannst, wohin beim Thema Feminismus, Deine bei andere Themen durchaus vorhandene Fähigkeit zur Differenzierung abgeblieben ist.



Ich verstehe sehr wohl zu differenzieren, aber bei Machtideologien gibt es halt mal nicht so fuerchtbar viel Spielraum fuer Differenzierungen und beim modernen Feminismus handelt es sich fraglos um eine solche. Ich sehe da vor allem alte weisse Frauen, die ihre Privilegien verteidigen um mal eine der Lieblingsphrasen des Feminismus gegen ihn selbst zu wenden. zwinkern

#143:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 13:17
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Sehr glücklich
Schon wieder.
Man könnte den Thread treffender umbenennen in „Beachbernie schwallt “kenntnisreich“



Man könnte auch den Titel wählen "Feministen immunisieren sich gegen Kritik" und verbünden sich dazu auch gerne mal mit Leuten, die sie ansonsten gerne rechts liegen lassen. Sehr glücklich


Aber Feminismus und die Rechte ist wieder eine ganz andere Diskussion. zwinkern


Der uwebus des Feminismus hat gesprochen. Lachen


Das ist sehr treffend formuliert...traurigerweise



Was hat der Addi denn gesagt? Sehr glücklich

#144:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 13:20
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ AD.


Jetzt krieg Dich mal wieder ein, Addi.

Eines faellt mir immer wieder auf. Feministen und AfD-Fans reagieren auf missliebige Meinungen immer gleich mit persoenlichen Anwuerfen und das betrifft nicht nur Dich hier, sondern z.B. auch astarte.

Kannst Du mir verraten woher das kommt?


Wenn Du verraten kannst, wohin beim Thema Feminismus, Deine bei andere Themen durchaus vorhandene Fähigkeit zur Differenzierung abgeblieben ist.



Ich verstehe sehr wohl zu differenzieren, aber bei Machtideologien gibt es halt mal nicht so fuerchtbar viel Spielraum fuer Differenzierungen und beim modernen Feminismus handelt es sich fraglos um eine solche. Ich sehe da vor allem alte weisse Frauen, die ihre Privilegien verteidigen um mal eine der Lieblingsphrasen des Feminismus gegen ihn selbst zu wenden. zwinkern


Ich würde z.B. den Islam eher als Machtideologie klassifizieren als den Feminismus.

#145:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 13:40
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ AD.


Jetzt krieg Dich mal wieder ein, Addi.

Eines faellt mir immer wieder auf. Feministen und AfD-Fans reagieren auf missliebige Meinungen immer gleich mit persoenlichen Anwuerfen und das betrifft nicht nur Dich hier, sondern z.B. auch astarte.

Kannst Du mir verraten woher das kommt?


Wenn Du verraten kannst, wohin beim Thema Feminismus, Deine bei andere Themen durchaus vorhandene Fähigkeit zur Differenzierung abgeblieben ist.



Ich verstehe sehr wohl zu differenzieren, aber bei Machtideologien gibt es halt mal nicht so fuerchtbar viel Spielraum fuer Differenzierungen und beim modernen Feminismus handelt es sich fraglos um eine solche. Ich sehe da vor allem alte weisse Frauen, die ihre Privilegien verteidigen um mal eine der Lieblingsphrasen des Feminismus gegen ihn selbst zu wenden. zwinkern


Ich würde z.B. den Islam eher als Machtideologie klassifizieren als den Feminismus.



Klar sind Religionen auch Machtideologien, zumindest wenn sie eng ausgelegt werden. Aber genau wie der Feminismus ueben sie ihre Macht nur aus alleredelsten Motiven aus um hilfsbeduerftigen Menschen zu helfen. Smilie


Dieser Umstand macht Machtideologen ja auch so unglaublich sicher in allem Recht zu haben. Wer soviel Gutes will und tut, der kann gar nichts Schlechtes hervorbringen und es sind vor allem Aussenstehende, denen es vorbehalten ist die jeweiligen Schattenseiten aufzuzeigen.


Wenn man es z.B. feministischerseits fertiggebracht haette die Alice Schwarzer wegen ihrer "Berichterstattung" ueber den Prozess gegen Kachelmann auch nur halb so hart ranzunehmen wie den letztendlich Freigesprochenen waehrend des Prozesses, der Feminismus wuerde viel glaubwuerdiger dastehen. Warum war die berufliche Existenz des Opfers Kachelmann unwiderruflich zerstoert und die Taeterin sass weiterhin im Chefsessel bei Emma, die weiter gekauft wurde (von wem wohl?) als ob nichts geschehen waere? Wo war da der "Court of public opinion", der sonst so schnell bei der Hand ist Beschuldigte zu boykottieren und deren sofortige Entfernung aus Amt und Wuerden zu fordern? Hat der gepennt? Oder war der am Ende gar nicht zustaendig, weil bestimmte Leute offensichtlich Immunitaet geniessen?

#146:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 14:44
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Aber wer behauptet, es gäbe rationale Gründe dafür, bewegt sich auf dünnem Eis. Die Gründe sind wohl eher historisch und psychologisch.


Hm, würdest Du das Ziel einer befriedeten Gesellschaft in relativer Freiheit als rational begründbar akzeptieren?


Du müsstest schon den Bezug zum Strafrecht ausführen.


Eine Gesellschaft, die ein Strafrecht pflegt, das auf Vergeltung basiert, wird nie auch nur in die Nähe einer Befriedung gelangen. Außer in Zwangsregimen natürlich. Sofern Du Rationalität also überhaupt eine Wirkkraft zubilligst, dann könntest Du es auch der Überlegung, daß der Verzicht auf individuelle Genugtuung ein kleiner Preis für den großen Vorteil einer allgemeinen Befriedung darstellt, zubilligen.
Ich kann es mir sogar nicht anders vorstellen, daß du das weißt, und dieses Prinzip auch befürwortest.


Mein Punkt ist, dass ich nicht glaube, unser gegenwärtiges Strafrecht ließe sich ohne seine Geschichte verstehen. Die Vorstellung, früher hätte es ein barbarisches, auf Vergeltung beruhendes Strafen gegeben, während wir heute rational und ohne Vergeltung strafen würden, halte ich für naiv. Mit dem Präventionsansatz kommt man da nicht weit. Nimm einen Mörder und stell dir vor wir wüssten, dass 1. Abschreckung nicht funktioniert und 2. Der Mord eine Ausnahmetat war und nicht zu erwarten steht, dass der Betroffene wieder tötet. Stell dem Gegenüber nun einen kleptomanischen Ladendieb gegenüber, der einfach nicht von seinem Laster lassen kann. Der Logik der Prävention nach müsste man den Mörder straffrei lassen und den Ladendieb für den Rest seines Lebens wegsperren. Das ist aber offensichtlich kontraintuitiv, weil Strafe nämlich immer auch mit Schuld, Sühne und Verhältnismäßigkeit zu tun hat. Prävention mag da auch irgendwie eine Rolle spielen, aber sicher nicht die bestimmende oder gar alleinige. Und das ist heute nicht anders als früher, wie stellen heute nur andere Begriffe und Aspekte in den Vordergrund. Aber für sich genommen ist kein mir bekannter Strafzweck "rationaler" oder berechtigter als ein anderer. Man kann den Akt des Strafens nur durch die Strafgeschichte einigermaßen verstehen.

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Du - im Gegensatz zu BB - aufgrund einer persönlichen Disposition ein wesentliches Prinzip zivilisatorischen Fortschritts über Bord zu werfen bereit wärest.


Gut, dass du das Thema auf den Ausgangspunkt zurücklenkst. Denn es ging ja darum, den Grad der strafrechtlich relevanten Verwerflichkeit einer Falschbeschuldigung an den Verwerflichkeitsgrad der Tat zu koppeln, die man einem Unschuldigen anheften will, obwohl man um seine Unschuld weiß. Und wie das auch andere schon ausgeführt haben, sehe ich das Skandalöse an dieser Position nicht so ganz. Wenn du die Höhe einer Strafe z.B. an die Verwerflichkeit der Tat koppelst, die dadurch zum Ausdruck gebracht werden soll, kann man das doch analog auch für die Falschbeschuldigung tun. Das hat Kramer ja auch schon ausgeführt. Wenn es einen direkten Zusammenhang zwischen Strafhöhe und Tatverwerflichkeit gibt, ist es doch nur logisch, dass es auch einen Zusammenhang zwischen der Strafhöhe einer Tat und der Strafhöhe für die bewusste Falschbeschuldigung dieser Tat gibt.

#147:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 15:40
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ AD.


Jetzt krieg Dich mal wieder ein, Addi.

Eines faellt mir immer wieder auf. Feministen und AfD-Fans reagieren auf missliebige Meinungen immer gleich mit persoenlichen Anwuerfen und das betrifft nicht nur Dich hier, sondern z.B. auch astarte.

Kannst Du mir verraten woher das kommt?


Ich bin halt so emotional, das ist meine männliche Agressivität. Sehr glücklich Du bist verantwortlich für deine Postings und Meinungen und kannst nicht so tun als ob dich das nichts persönlich anginge. Wenn du die obskure Haltung einnimmst, die Feministen hätten Gemeinsamkeiten mit den Rechten, ist es doch rechtens auf deine männerideologische Nähe zu AfDpeginazis hinzuweisen. zwinkern

#148:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 15:44
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich kann es mir sogar nicht anders vorstellen, daß du das weißt, und dieses Prinzip auch befürwortest. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Du - im Gegensatz zu BB - aufgrund einer persönlichen Disposition ein wesentliches Prinzip zivilisatorischen Fortschritts über Bord zu werfen bereit wärest.


Ich sehe immer noch nicht, wo da der Bruch mit der Zivilisation sein soll. Wir reden hier ja nicht über generell unübliche oder besonders grausame Strafen. Wer sagt "Tat X soll so bestraft werden wie Tat Y" der fordert ja keine Erweiterung des möglichen Strafrahmens, also z.B. die Einführung von Folter, Todesstrafe oder körperlicher Verstümmelung.

#149:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 15:48
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich würde z.B. den Islam eher als Machtideologie klassifizieren als den Feminismus.


Wenn man eines hier im Forum lernen kann, dann dass es den Islam ebenso wenig wie den Feminismus gibt.

#150:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 16:36
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich würde z.B. den Islam eher als Machtideologie klassifizieren als den Feminismus.


Wenn man eines hier im Forum lernen kann, dann dass es den Islam ebenso wenig wie den Feminismus gibt.


Richitg. Wir lernen aber auch aus dem Forum, dass es für die meisten den Islam und den Feminismus gibt. zwinkern

#151:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.11.2017, 16:59
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ AD.


Jetzt krieg Dich mal wieder ein, Addi.

Eines faellt mir immer wieder auf. Feministen und AfD-Fans reagieren auf missliebige Meinungen immer gleich mit persoenlichen Anwuerfen und das betrifft nicht nur Dich hier, sondern z.B. auch astarte.

Kannst Du mir verraten woher das kommt?


Ich bin halt so emotional, das ist meine männliche Agressivität. Sehr glücklich Du bist verantwortlich für deine Postings und Meinungen und kannst nicht so tun als ob dich das nichts persönlich anginge. Wenn du die obskure Haltung einnimmst, die Feministen hätten Gemeinsamkeiten mit den Rechten, ist es doch rechtens auf deine männerideologische Nähe zu AfDpeginazis hinzuweisen. zwinkern



Eine Naehe, die es nicht gibt, wie Du sicher weisst. Von denen bin ich mindestens soweit entfernt wie von der feministischen Bande, weshalb Deine Behauptung ich waere der "uwebus des Feminismus" absoluter Bloedsinn ist. Weil man kann nur der "Uwebus" von etwas sein, dem man selbst zugehoerig ist. Der Begriff wuerde also erheblich besser auf Dich passen als auf mich. Ich bin weder der "Uwebus des Feminismus" noch der "Heinrich Boell des Feminismus" oder der "Louis Trenker des Feminismus". Ich habe mit dieser Ideologie rein gar nichts zu tun und distanziere mich entschiedenst von ihr. Smilie

#152:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 00:06
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
weshalb Deine Behauptung ich waere der "uwebus des Feminismus" absoluter Bloedsinn ist. Weil man kann nur der "Uwebus" von etwas sein, dem man selbst zugehoerig ist.

Quark. Mit den Augen rollen Der Punkt des Vergleichs war der, dass du zum Thema Feminismus ungefähr so viel beizutragen hast wie uwebus zu den Themen Physik, Kosmologie, Philosophie, etc.

Der "uwebus der Physik" ist also jemand, der zum Thema Physik uwebus' üblichen Quark beiträgt. Und der "uwebus des Feminismus" wäre jemand, der zum Thema Feminismus ähnlichen Quark verzapft.

#153:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 02:58
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ AD.


Jetzt krieg Dich mal wieder ein, Addi.

Eines faellt mir immer wieder auf. Feministen und AfD-Fans reagieren auf missliebige Meinungen immer gleich mit persoenlichen Anwuerfen und das betrifft nicht nur Dich hier, sondern z.B. auch astarte.

Kannst Du mir verraten woher das kommt?


Ich bin halt so emotional, das ist meine männliche Agressivität. Sehr glücklich Du bist verantwortlich für deine Postings und Meinungen und kannst nicht so tun als ob dich das nichts persönlich anginge. Wenn du die obskure Haltung einnimmst, die Feministen hätten Gemeinsamkeiten mit den Rechten, ist es doch rechtens auf deine männerideologische Nähe zu AfDpeginazis hinzuweisen. zwinkern



Eine Naehe, die es nicht gibt, wie Du sicher weisst. Von denen bin ich mindestens soweit entfernt wie von der feministischen Bande, weshalb Deine Behauptung ich waere der "uwebus des Feminismus" absoluter Bloedsinn ist. Weil man kann nur der "Uwebus" von etwas sein, dem man selbst zugehoerig ist. Der Begriff wuerde also erheblich besser auf Dich passen als auf mich. Ich bin weder der "Uwebus des Feminismus" noch der "Heinrich Boell des Feminismus" oder der "Louis Trenker des Feminismus". Ich habe mit dieser Ideologie rein gar nichts zu tun und distanziere mich entschiedenst von ihr. Smilie


"Feministische Bande" - hast du das bei deinen Ausflügen auf PISS-News und ähnliche Seiten aufgeschnappt? Du solltest dich da nicht zu oft herumtreiben, das bekommt dir wirklich nicht. Du bist geistig nicht gefestigt genug, dass sich die Sprache nicht abfärbt zwinkern Mal als netter Hinweis...

#154:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 08:05
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
weshalb Deine Behauptung ich waere der "uwebus des Feminismus" absoluter Bloedsinn ist. Weil man kann nur der "Uwebus" von etwas sein, dem man selbst zugehoerig ist.

Quark. Mit den Augen rollen Der Punkt des Vergleichs war der, dass du zum Thema Feminismus ungefähr so viel beizutragen hast wie uwebus zu den Themen Physik, Kosmologie, Philosophie, etc.

Der "uwebus der Physik" ist also jemand, der zum Thema Physik uwebus' üblichen Quark beiträgt. Und der "uwebus des Feminismus" wäre jemand, der zum Thema Feminismus ähnlichen Quark verzapft.



Das passt jetzt auch wieder nicht. Physik und Kosmologie z.B. sind exakte Wissenschaften, in denen Behauptungen nachweisbar richtig oder falsch sind. Feminismus und seine akademische Form, die "Genderwissenschaft" ist Ideologie, Geschwurbel und Geschwalle, wie geschaffen fuer die uwebusser dieser Welt um sich mal so richtig auszutoben.

Oder um's mal so mit Deinen Worten auszudruecken: Wenn man auf einen grossen Haufen Quark noch mehr Quark draufstapelt, dann isses auch egal. Sehr glücklich


Und nichts weiter als breitgetretener Quark ist dieses ganze hohle Geschawaetz von "mansplaining", "maennlichem Privileg", "rape culture" und diesem ganzen weiteren feminist bullshit bingo, zumindest bestenfalls, wenn man die Hobbysexismusdetektoren nicht an ihren eingenen Masstaeben misst. Dann ist es naemlich vor allem ganz primitiver maenerfeindlicher Sexismus. In gar keiner Weise ist das vergleichbar mit solchen Sachen wie thermodynamischen Gesetzen, kosmischen Konstanten usw. Davon habe ich uebrigens keine Ahnung, weshalb ich mich aus Eurem Gefrotzel mit uwebus auch weitestgehend heraushalte. Ich beschaeftige mich viel lieber mit Dingen, von denen ich entweder Ahnung hab oder bei denen man keine Ahnung zu haben braucht, weil es nur um unwissentschaftliches Geschwalle und Geschwurbel geht, wo es erst gar keine Wahrheiten im naturwissenschaftlichen Sinn gibt und wo Aussagen dementsprechend auch nicht richtig oder falsch, sondern nur, je nach Interessenlage, bequem oder unbequem sind. Ich denke, das ist auch der eigentliche Grund, weshalb man feministischerseits auf manche Standpunkte nur mit rein persoenlichen Attacken reagiert, weil sie halt unbequem sind und sie nicht sachlich widerlegbar sind, weil es auf diesem Gebiet nun mal keine beweisbare Wahrheit gibt, sondern nur Geschwurbel und Geschwalle. Und da trifft sich der Feminismus halt tatsaechlich mit anderen un- oder halbwissenschaftlichen Bezugssystemen wie z.B. den diversen Biologismen. Auch dort bleibt den "Verteidigern der reinen Wahrheit" nichts anderes uebrig als Kritik an ihren selbstgebastelten Bezugssystemen mit persoenlichen Angriffen zu erwidern. Das scheint wirklich ein Unterscheidungsmerkmal zu sein, welches den Raum der Wissenschaft von dem der Ideologie trennt. Wissenschaftliche Wahrheit laesst sich mit Beweisen verteidigen, Ideologie nur mit Tabus und Denkverboten!

Und jetzt denke mal darueber nach. Ich erlaube Dir das ausdruecklich. Lass Dir das nicht verbieten! zwinkern

#155:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 10:25
    —
Männerfeindlicher Sexismus? Warum machen Frauen das? Aus Spaß an der Freude?

#156:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 10:38
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Männerfeindlicher Sexismus? Warum machen Frauen das? Aus Spaß an der Freude?


Das machen alte weisse Frauen um ihre Privilegien zu verteidigen. Sehr glücklich

#157:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 10:50
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Männerfeindlicher Sexismus? Warum machen Frauen das? Aus Spaß an der Freude?


Das machen alte weisse Frauen um ihre Privilegien zu verteidigen. Sehr glücklich

Nein, weil sie untervögelt sind. Mehr darüber hier.

#158:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 11:11
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Männerfeindlicher Sexismus? Warum machen Frauen das? Aus Spaß an der Freude?


Das machen alte weisse Frauen um ihre Privilegien zu verteidigen. Sehr glücklich

Nein, weil sie untervögelt sind. Mehr darüber hier.


Danke für die Antworten, Ihr Ahnungslosen. Daumen hoch!

#159:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 12:54
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Männerfeindlicher Sexismus? Warum machen Frauen das? Aus Spaß an der Freude?

Ja. Und das ist auch gut so - wenn es der richtige Sexismus ist, dann ist er nämlich auch nicht wirklich männerfeindlich.

In der ganzen Diskussion wird regelmäßig übersehen, dass grundsätzlich jedes Balzverhalten sexistisch, weil auf das attraktive Geschlecht bezogen ist, und innerhalb dieses Geschlechtes auf die für den Sender attraktiveren Individuen. Sexismus ist ein Unterthema zum größeren Thema Sexualität.

Ich weiß leider nicht mehr wo es stand, aber es war ein Frau, die mal formuliert hat, dass viel von dem, was als sexistisch angeprangert wird, nicht angeprangert worden sondern willkommen gewesen wäre, wenn der Täter attraktiver gewesen wäre - in dem Artikel wurde das spezielle Beispiel George Clooney genannt.

Eine Frage an den Soziologen: Hat es eigentlich mal eine Untersuchung dazu gegeben, wie hoch der Anteil derer ist, in in diesem Thema aktiv sind und sich erfolgreich , evtl. mit Fortpflanzungserfolg an einen Partner gebunden haben? Ich würde mich nicht wundern, wenn es da Verteilungsunterschiede relativ zur Gesamtbevölkerung gäbe.

Disclaimer: Bevor mir das jemand unterstellt: Das heißt nicht, dass ich in bestimmten sexistischen Verhaltensweisen kein Problem sähe. Das heißt nur, dass ich sehe, dass da ein Kontinuum zum erwünschten Verhalten besteht und dass unterschiedlichen Menschen offensichtlich ganz unterschiedliche Schwellen besitzen, bei wem und ab wann das entsprechende Verhalten unerwünscht ist, und dass diese Schwellen evtl. auch damit zusammenhängen, wie erfolgreich das eigene Verhalten ist bzw. wahrgenommen wird.

#160:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 14:02
    —
Was kann man gegen Sexismus machen? Sexroboter entwickeln.
Die Männer werden ruhigestellt und Frauen, die bekanntlich Männer so sehr brauchen wie Fische Fahrräder, können unbelästigt durch die Gegend marschieren.
Aber Sexroboter gefallen einigen Feministinnen nicht.
http://www.zeit.de/2017/46/kathleen-richardson-silikonpuppen-anthropologin

#161:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 14:41
    —
Unglaublich.
Kann es sein dass es hier noch Menschen gibt, die ernsthaft glauben, Sexismus und sexuelle Belästigung hätte mit Flirt und Erotik zu tun?
Dass Frauen sich von attraktiven Männer gerne belästigen lassen würden, und dass dann auch zB im beruflichen Umfeld Kommentare über ihre Oberweite, oder dass einer ja nie gedacht hätte, dass eine schöne junge Frau zu einem Sachthema was zu sagen hätte, erwünscht wären? Bitte???
Geschockt
Ernsthaft glauben, nee. Behaupten, schon eher.
Sexismus ist eine Diskriminierung, wie Rassismus, Antisemitismus usw.
Sexuelle Belästigung ist Machtdemonstration, Herabwürdigung, bis hin zur sexualisierten Gewalt
(edit: die Sexualität wird dazu benutzt, funktionalisiert).
http://www.taz.de/%215072542/

#162:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 15:42
    —
astarte hat folgendes geschrieben:

http://www.taz.de/%215072542/


Zitat:
Diese Umbenennung steht ebenfalls in einer schrecklichen Tradition: „Erotik“ und „Flirt“ wird hier genannt, wenn ein Mann die Grenze einer Frau überschreitet – ohne deren Einverständnis. Jahrelang hatten wir uns schon im Konsens gewähnt: Flirten ist das, was beide wollen, Erotik gibt es nur mit Einverständnis. Nein heißt Nein. Dieser Konsens wird nun wieder verletzt, indem eine Grenzüberschreitung als „Flirt“ bezeichnet wird. Das ist eine der Diskriminierungsstrategien, mit denen wir im Nachgang der Sexismusdebatte zu tun haben.


Wenn ein Mann einen Baggerspruch macht, dann ist es der Beginn eines Flirts, wenn der Frau das gefällt. Wenn nicht, dann war derselbe Spruch sexuelle Belästigung.

#163:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 15:44
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Männerfeindlicher Sexismus? Warum machen Frauen das? Aus Spaß an der Freude?


Vielleicht aus demselben Grund, warum Maenner frauenfeindlichen Sexismus betreiben? zwinkern

#164:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 16:09
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Unglaublich.
Kann es sein dass es hier noch Menschen gibt, die ernsthaft glauben, Sexismus und sexuelle Belästigung hätte mit Flirt und Erotik zu tun?
Dass Frauen sich von attraktiven Männer gerne belästigen lassen würden, und dass dann auch zB im beruflichen Umfeld Kommentare über ihre Oberweite, oder dass einer ja nie gedacht hätte, dass eine schöne junge Frau zu einem Sachthema was zu sagen hätte, erwünscht wären? Bitte???
Geschockt
Ernsthaft glauben, nee. Behaupten, schon eher.
Sexismus ist eine Diskriminierung, wie Rassismus, Antisemitismus usw.
Sexuelle Belästigung ist Machtdemonstration, Herabwürdigung, bis hin zur sexualisierten Gewalt
(edit: die Sexualität wird dazu benutzt, funktionalisiert).
http://www.taz.de/%215072542/



Werden jetzt beim Sexismusfasching die alten Kamellen aus der Truhe geholt und noch mal vom hohen Ross herab ins gemeine Volk geworfen?

Wenn ich mich recht entsinne haben wir die Bruederle-Affaire damals schon ausfuehrlich besprochen. Wollen wir das jetzt wirklich wiederholen? Geschockt

#165:  Autor: MobienneWohnort: Allgäu BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 16:26
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:

http://www.taz.de/%215072542/


Zitat:
Diese Umbenennung steht ebenfalls in einer schrecklichen Tradition: „Erotik“ und „Flirt“ wird hier genannt, wenn ein Mann die Grenze einer Frau überschreitet – ohne deren Einverständnis. Jahrelang hatten wir uns schon im Konsens gewähnt: Flirten ist das, was beide wollen, Erotik gibt es nur mit Einverständnis. Nein heißt Nein. Dieser Konsens wird nun wieder verletzt, indem eine Grenzüberschreitung als „Flirt“ bezeichnet wird. Das ist eine der Diskriminierungsstrategien, mit denen wir im Nachgang der Sexismusdebatte zu tun haben.


Wenn ein Mann einen Baggerspruch macht, dann ist es der Beginn eines Flirts, wenn der Frau das gefällt. Wenn nicht, dann war derselbe Spruch sexuelle Belästigung.


Der Knackpunkt liegt meines Erachtens doch eher da:

astarte hat folgendes geschrieben:
Unglaublich.
...
Dass Frauen sich von attraktiven Männer gerne belästigen lassen würden, und dass dann auch zB im beruflichen Umfeld Kommentare über ihre Oberweite, oder dass einer ja nie gedacht hätte, dass eine schöne junge Frau zu einem Sachthema was zu sagen hätte, erwünscht wären? Bitte???
Geschockt
...


Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist und egal, wie gut man sich kennt. Man will ja schließlich ein Problem lösen, vorankommen, etwas besprechen etc.

Die Berichte, die jetzt unter #metoo bzw. im Windschatten davon hochkochten, bezogen sich, soweit ich das verfolgt habe*, weitestgehend auf eben diesen beruflichen Bereich.

http://www.zeit.de/arbeit/2017-11/sexuelle-belaestigung-arbeitsplatz-leserinnen

Mit wem man abends in die Disko geht, eine Party feiert, was trinkt, zu einer sportlichen Aktivität geht, ins Kino..., wie man da miteinander umgeht, daß man da auch flirten "darf", sich die Empörung der Angeflirteten bei vielen gewählten Mitteln in Grenzen halten wird, bei Ablehnung in den meisten Fällen eine vielleicht deutliche aber freundliche Geste gewählt wird, ein Anlächeln nicht gleich zu einer Anzeige führt usw., sollte im täglichen privaten Umgang eigentlich jedem geläufig sein.

* Ich habe natürlich bei Weitem nicht alles verfolgt. Ein bißchen was und Einiges dringt ja auch berichtartig durch.


Edit: Mir ist auch nicht ganz klar, warum es so schlecht sein soll, daß in den Medien/öffentlich darüber geredet wird. Man kann doch mal hinhorchen, was andere erleben, wie andere etwas erleben, was sie dabei fühlen... und sein eigenes Verhalten, sein eigenes Erleben oder auch das Auftreten/die Reaktionen anderer... diesbezüglich beobachen, hinterfragen... - auch, wenn das keine straf- und polizeirelevante Ereignisse sind?

#166:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 16:43
    —
Mobienne hat folgendes geschrieben:

Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist.


Wenn ich mich recht erinnere (bin zu faul zum Ueberpruefen), fing dieser Thread anlaesslich einer Begebenheit an, bei der eine Frau oeffentlich verkuendete, sie sei "sexualisiert und zum Objekt degradiert" worden, als ein Mann sie in einem Aufzug zum Kaffee eingeladen habe. Diese (vermutliche) Anmache geschah mitten in der Nacht nach einem Trinkgelage in einer Hotellobby, also keineswegs in einem beruflichen Zusammenhang. (Was den beruflichen Zusammenhang betrifft, stimme ich durchaus zu, dass Balzverhalten dort fehl am Platze ist.)

Auch auf den letzten Seiten des Threads, einschliesslich Fwo's Kommentars, der hier angeprangert wird, habe ich nichts gefunden, was eine Beschraenkung des Themas auf berufliche Kontexte nahelegen wuerde. So ist es wohl verfehlt, auf seinen/ihren Beitrag so zu reagieren, wie astarte es getan hat...

#167:  Autor: MobienneWohnort: Allgäu BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 16:47
    —
Domingo hat folgendes geschrieben:
Mobienne hat folgendes geschrieben:

Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist.


Wenn ich mich recht erinnere (bin zu faul zum Ueberpruefen), fing dieser Thread anlaesslich einer Begebenheit an, bei der eine Frau oeffentlich verkuendete, sie sei "sexualisiert und zum Objekt degradiert" worden, als ein Mann sie in einem Aufzug zum Kaffee eingeladen habe. Diese (vermutliche) Anmache geschah mitten in der Nacht nach einem Trinkgelage in einer Hotellobby, also keineswegs in einem beruflichen Zusammenhang. (Was den beruflichen Zusammenhang betrifft, stimme ich durchaus zu, dass Balzverhalten dort fehl am Platze ist.)

Auch auf den letzten Seiten des Threads, einschliesslich Zwo's Kommentars, der hier angeprangert wird, habe ich nichts gefunden, was eine Beschraenkung des Themas auf berufliche Kontexte nahelegen wuerde. So ist es wohl verfehlt, auf seinen/ihren Beitrag so zu reagieren, wie astarte es getan hat...


So wie ich das sehe, meinst Du einen anderen Thread. Dieser hier fing mit der Thematik um Harvey Weinstein an, und ob man die sexuelle Belästigung/den Sexismus, über die/den jüngst berichtet wurde, öffentlich ohne Beweise ansprechen und diskutieren solle. Und diese Thematik kann man schon (auch) als "im beruflichen Bereich befindlich" ansehen.


Zuletzt bearbeitet von Mobienne am 13.11.2017, 16:57, insgesamt einmal bearbeitet

#168:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 16:56
    —
Mobienne hat folgendes geschrieben:

So wie ich das sehe, meinst Du einen anderen Thread. Dieser hier fing mit der Thematik um Harvey Weinstein an. Und diese Thematik kann man schon als "im beruflichen Bereich befindlich" ansehen.


Tatsache. Irgendwie dachte ich, ich waere im Thread "Sexismus". Keine Ahnung, warum Mit den Augen rollen

#169:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 17:22
    —
Mobienne hat folgendes geschrieben:


Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist und egal, wie gut man sich kennt. Man will ja schließlich ein Problem lösen, vorankommen, etwas besprechen etc.



Da haben viele Leute andere Ansichten.
http://www.spiegel.de/karriere/liebe-am-arbeitsplatz-jeder-fuenfte-verliebt-sich-in-kollegen-a-883161.html
Zitat:
Ein schneller Kuss im Aufzug, ein Augenzwinkern durchs Großraumbüro - der Alltag in deutschen Firmen ist aufregender als gedacht. Jeder Fünfte hat sich schon mal in einen Kollegen verguckt. Und jeder Siebte hat im Büro die große Liebe gefunden, hat eine Forsa-Studie ergeben.


Wenn der Arbeitsplatz als Kontaktanbahnungsstelle wegfällt, dann bricht bei einigen Leuten der sexuelle Notstand aus.

#170:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 17:38
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Wenn der Arbeitsplatz als Kontaktanbahnungsstelle wegfällt, dann bricht bei einigen Leuten der sexuelle Notstand aus.


Nicht wirklich, nein.

Der Sexualtrieb ist unglaublich stark. Der findet immer einen Weg, wo auch ein (beidseitig konsensueller) Wille ist. Menschen, die keine oder nur sehr wenige Kanäle für derartige Anbahnungen zur Verfügung haben, gehen durch den Wegfall einzelner solcher auch nicht öfter leer aus. Menschen mit vielen Kanälen gehen wohl kaum seltener mit Begleitung nach Hause. Wer wenigstens einen solchen Kanal für sich entdeckt hat, kann immer auf einen anderen umschwenken, wenn der wegfällt, so er nur will. Denn das Prinzip ist in allen ja ungefähr das Gleiche: Blickkontakt aufnehmen, kennenlernen, Konversation in gewünschte Bahnen lenken. Kennst du diese Technik einmal, kannst du sie auch an das Umfeld anpassen.

Man schaue z. B. mal nach Nordkorea. Ich kann mir dort eigentlich gar keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme vorstellen. Und dennoch gibt es dort noch Pärchen und es werden Kinder geboren. Die Liebe - so kitschig das klingt - findet immer einen Weg.

Die Frage, ob man bestimmte Kanäle in einer Gesellschaft für sowas nicht mehr haben will ist daher keine des Überlebens oder auch nur der sexuellen Erfüllung bzw. des Zugangs zu solcher für bestimmte Individuen, sondern eine der kulturellen Entwicklung und Gewohnheit. Wollen wir eine Kultur, wo man Menschen immer und zu jeder Zeit um ein tête-à-tête anhauen kann oder nicht? Welchen sozialen, moralischen, ethischen, sexuellen Vorteil hat die jeweilige Kultur? Welche Nachteile? Das alles muss man abwägen. Und wenn die geneigte Damenwelt mehrheitlich solche Verhaltensnormen halt als allgemein störend empfindet, muss man sich als Mann daran anpassen. Ganz egal, ob ein paar Frauen darauf total anspringen oder nicht. Denn es ist dann nunmal gesellschaftlicher Konsens und dessen Einhaltung wird eben gebraucht für ein friedliches Zusammenleben. So sehr einem das auch auf die Füße tritt.

Sehen wir es mal positiv: Vielleicht hören die Weibchen auch mal irgendwann mal mit ihrem dämlichen Gegacker auf, wenn sie in Gruppen auftreten und/oder aus Verlegenheit schlechte Scherze oder andere dumme Sprüche machen, die überhaupt nicht lustig sind. Das nervt schließlich wohl auch einen Großteil der Männer. Smilie

#171:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 17:50
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Wenn der Arbeitsplatz als Kontaktanbahnungsstelle wegfällt, dann bricht bei einigen Leuten der sexuelle Notstand aus.


Das ist natürlich ein guter Ausgangspunkt für eine Beziehungsanbahnung: "Ich habe sexuellen Notstand!"

#172:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 18:19
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Wenn der Arbeitsplatz als Kontaktanbahnungsstelle wegfällt, dann bricht bei einigen Leuten der sexuelle Notstand aus.


Das ist natürlich ein guter Ausgangspunkt für eine Beziehungsanbahnung: "Ich habe sexuellen Notstand!"


Folgen sind keine Ausgangspunkte.

#173:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 18:45
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Mobienne hat folgendes geschrieben:


Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist und egal, wie gut man sich kennt. Man will ja schließlich ein Problem lösen, vorankommen, etwas besprechen etc.



Da haben viele Leute andere Ansichten.
http://www.spiegel.de/karriere/liebe-am-arbeitsplatz-jeder-fuenfte-verliebt-sich-in-kollegen-a-883161.html
Zitat:
Ein schneller Kuss im Aufzug, ein Augenzwinkern durchs Großraumbüro - der Alltag in deutschen Firmen ist aufregender als gedacht. Jeder Fünfte hat sich schon mal in einen Kollegen verguckt. Und jeder Siebte hat im Büro die große Liebe gefunden, hat eine Forsa-Studie ergeben.


Wenn der Arbeitsplatz als Kontaktanbahnungsstelle wegfällt, dann bricht bei einigen Leuten der sexuelle Notstand aus.


Es redet doch kein Mensch davon, dass der Arbeitsplatz für diesen Zweck "wegfallen" müsse. Nur gelten dort eben andere Spielregeln als in 'nem Club oder bei 'ner Singleparty. Im Büro muss man sich eben rantasten, also erst mal testen, ob bei der Kollegin (oder dem Kollegen) überhaupt eine Grundsympathie vothanden ist. Wenn das der Fall ist, kann man schrittweise persönlicher werden (gemeinsames Mittagessen, Kaffeetrinken, sich mal privat verabreden) wenn nicht, bleibt das Verhältnis eben professionell.

#174:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 19:41
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Mobienne hat folgendes geschrieben:


Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist und egal, wie gut man sich kennt. Man will ja schließlich ein Problem lösen, vorankommen, etwas besprechen etc.



Da haben viele Leute andere Ansichten.
http://www.spiegel.de/karriere/liebe-am-arbeitsplatz-jeder-fuenfte-verliebt-sich-in-kollegen-a-883161.html
Zitat:
Ein schneller Kuss im Aufzug, ein Augenzwinkern durchs Großraumbüro - der Alltag in deutschen Firmen ist aufregender als gedacht. Jeder Fünfte hat sich schon mal in einen Kollegen verguckt. Und jeder Siebte hat im Büro die große Liebe gefunden, hat eine Forsa-Studie ergeben.


Wenn der Arbeitsplatz als Kontaktanbahnungsstelle wegfällt, dann bricht bei einigen Leuten der sexuelle Notstand aus.


Es redet doch kein Mensch davon, dass der Arbeitsplatz für diesen Zweck "wegfallen" müsse. Nur gelten dort eben andere Spielregeln als in 'nem Club oder bei 'ner Singleparty. Im Büro muss man sich eben rantasten, also erst mal testen, ob bei der Kollegin (oder dem Kollegen) überhaupt eine Grundsympathie vothanden ist. Wenn das der Fall ist, kann man schrittweise persönlicher werden (gemeinsames Mittagessen, Kaffeetrinken, sich mal privat verabreden) wenn nicht, bleibt das Verhältnis eben professionell.

Eben.

#175:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 19:45
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Mobienne hat folgendes geschrieben:


Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist und egal, wie gut man sich kennt. Man will ja schließlich ein Problem lösen, vorankommen, etwas besprechen etc.



Da haben viele Leute andere Ansichten.
http://www.spiegel.de/karriere/liebe-am-arbeitsplatz-jeder-fuenfte-verliebt-sich-in-kollegen-a-883161.html
Zitat:
Ein schneller Kuss im Aufzug, ein Augenzwinkern durchs Großraumbüro - der Alltag in deutschen Firmen ist aufregender als gedacht. Jeder Fünfte hat sich schon mal in einen Kollegen verguckt. Und jeder Siebte hat im Büro die große Liebe gefunden, hat eine Forsa-Studie ergeben.


Wenn der Arbeitsplatz als Kontaktanbahnungsstelle wegfällt, dann bricht bei einigen Leuten der sexuelle Notstand aus.


Es redet doch kein Mensch davon, dass der Arbeitsplatz für diesen Zweck "wegfallen" müsse. Nur gelten dort eben andere Spielregeln als in 'nem Club oder bei 'ner Singleparty. Im Büro muss man sich eben rantasten, also erst mal testen, ob bei der Kollegin (oder dem Kollegen) überhaupt eine Grundsympathie vothanden ist. Wenn das der Fall ist, kann man schrittweise persönlicher werden (gemeinsames Mittagessen, Kaffeetrinken, sich mal privat verabreden) wenn nicht, bleibt das Verhältnis eben professionell.

Eben.


Mobienne hatte geschrieben, dass ein Flirt am Arbeitsplatz nichts zu suchen hätte.

#176:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 20:06
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Mobienne hat folgendes geschrieben:


Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist und egal, wie gut man sich kennt. Man will ja schließlich ein Problem lösen, vorankommen, etwas besprechen etc.



Da haben viele Leute andere Ansichten.
http://www.spiegel.de/karriere/liebe-am-arbeitsplatz-jeder-fuenfte-verliebt-sich-in-kollegen-a-883161.html
Zitat:
Ein schneller Kuss im Aufzug, ein Augenzwinkern durchs Großraumbüro - der Alltag in deutschen Firmen ist aufregender als gedacht. Jeder Fünfte hat sich schon mal in einen Kollegen verguckt. Und jeder Siebte hat im Büro die große Liebe gefunden, hat eine Forsa-Studie ergeben.


Wenn der Arbeitsplatz als Kontaktanbahnungsstelle wegfällt, dann bricht bei einigen Leuten der sexuelle Notstand aus.


Es redet doch kein Mensch davon, dass der Arbeitsplatz für diesen Zweck "wegfallen" müsse. Nur gelten dort eben andere Spielregeln als in 'nem Club oder bei 'ner Singleparty. Im Büro muss man sich eben rantasten, also erst mal testen, ob bei der Kollegin (oder dem Kollegen) überhaupt eine Grundsympathie vothanden ist. Wenn das der Fall ist, kann man schrittweise persönlicher werden (gemeinsames Mittagessen, Kaffeetrinken, sich mal privat verabreden) wenn nicht, bleibt das Verhältnis eben professionell.

Eben.


Mobienne hatte geschrieben, dass ein Flirt am Arbeitsplatz nichts zu suchen hätte.

Eben. Und zumsel hat es dir genauer erklärt. Brauchst du ein Zitat evtl mit Fettung, kriegst du es so hin, richtig zu lesen und zu verstehen, oder ist das gar nicht deine Absicht: das verstehen?

#177:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 20:20
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Mobienne hat folgendes geschrieben:


Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist und egal, wie gut man sich kennt. Man will ja schließlich ein Problem lösen, vorankommen, etwas besprechen etc.



Da haben viele Leute andere Ansichten.
http://www.spiegel.de/karriere/liebe-am-arbeitsplatz-jeder-fuenfte-verliebt-sich-in-kollegen-a-883161.html
Zitat:
Ein schneller Kuss im Aufzug, ein Augenzwinkern durchs Großraumbüro - der Alltag in deutschen Firmen ist aufregender als gedacht. Jeder Fünfte hat sich schon mal in einen Kollegen verguckt. Und jeder Siebte hat im Büro die große Liebe gefunden, hat eine Forsa-Studie ergeben.


Wenn der Arbeitsplatz als Kontaktanbahnungsstelle wegfällt, dann bricht bei einigen Leuten der sexuelle Notstand aus.


Es redet doch kein Mensch davon, dass der Arbeitsplatz für diesen Zweck "wegfallen" müsse. Nur gelten dort eben andere Spielregeln als in 'nem Club oder bei 'ner Singleparty. Im Büro muss man sich eben rantasten, also erst mal testen, ob bei der Kollegin (oder dem Kollegen) überhaupt eine Grundsympathie vothanden ist. Wenn das der Fall ist, kann man schrittweise persönlicher werden (gemeinsames Mittagessen, Kaffeetrinken, sich mal privat verabreden) wenn nicht, bleibt das Verhältnis eben professionell.

Eben.


Mobienne hatte geschrieben, dass ein Flirt am Arbeitsplatz nichts zu suchen hätte.

Eben. Und zumsel hat es dir genauer erklärt. Brauchst du ein Zitat evtl mit Fettung, kriegst du es so hin, richtig zu lesen und zu verstehen, oder ist das gar nicht deine Absicht: das verstehen?


Mit den Augen rollen

#178:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 20:42
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Mobienne hat folgendes geschrieben:


Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist und egal, wie gut man sich kennt. Man will ja schließlich ein Problem lösen, vorankommen, etwas besprechen etc.



Da haben viele Leute andere Ansichten.
http://www.spiegel.de/karriere/liebe-am-arbeitsplatz-jeder-fuenfte-verliebt-sich-in-kollegen-a-883161.html
Zitat:
Ein schneller Kuss im Aufzug, ein Augenzwinkern durchs Großraumbüro - der Alltag in deutschen Firmen ist aufregender als gedacht. Jeder Fünfte hat sich schon mal in einen Kollegen verguckt. Und jeder Siebte hat im Büro die große Liebe gefunden, hat eine Forsa-Studie ergeben.


Wenn der Arbeitsplatz als Kontaktanbahnungsstelle wegfällt, dann bricht bei einigen Leuten der sexuelle Notstand aus.


Es redet doch kein Mensch davon, dass der Arbeitsplatz für diesen Zweck "wegfallen" müsse. Nur gelten dort eben andere Spielregeln als in 'nem Club oder bei 'ner Singleparty. Im Büro muss man sich eben rantasten, also erst mal testen, ob bei der Kollegin (oder dem Kollegen) überhaupt eine Grundsympathie vothanden ist. Wenn das der Fall ist, kann man schrittweise persönlicher werden (gemeinsames Mittagessen, Kaffeetrinken, sich mal privat verabreden) wenn nicht, bleibt das Verhältnis eben professionell.

Eben.


Mobienne hatte geschrieben, dass ein Flirt am Arbeitsplatz nichts zu suchen hätte.


Ich hatte Mobienne so verstanden, dass der von ihr geschilderte professionelle Umgang gewissermaßen der anzunehmende Normalfall im beruflichen Umfeld ist. Dass tiefergehende, persönliche Beziehungen prinzipiell ausgeschlossen wären, habe ich da nicht herausgelesen, nur ist der Weg dahin ein anderer als der, der vielleicht in einer Bar angemessen wäre. Wenn sie es anders gemeint haben sollte, kannst du meinen Kommentar dazu auch gerne als Alternativmeinung auffassen.

#179:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 21:03
    —
Auch Femistinnen geben zu, dass die Grenzziehung zwischen Flirt und sexueller Belästigung nicht so einfach ist wie hier im Forum behauptet wird.
http://www.tagesspiegel.de/medien/tv-talk-anne-will-zur-sexismus-debatte-verunsicherte-maenner-sind-in-einem-guten-zustand/20573920.html
Zitat:
Aber die Diskussion wird auch zeigen, dass die Sexualität unter consenting adults sehr wohl etwas mit Macht zu tun haben kann und dass die Grenze zwischen Antrag und Angriff immer eine Tendenz dazu haben wird, unklar zu sein. Es ist nämlich wirklich sehr kompliziert.

#180:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 21:03
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Unglaublich.
Kann es sein dass es hier noch Menschen gibt, die ernsthaft glauben, Sexismus und sexuelle Belästigung hätte mit Flirt und Erotik zu tun?
....

Ja. Das kann sein.

Dass Sexismus dramatisch sein kann, war schon immer so. Und jetzt entsteht eine neue Dramatik, weil es Menschen gibt, die nicht meinen, dass das miteinander zu tun hat, und weder das Kontinuum dazwischen noch die unterschiedliche Grenzziehung sehen wollen, die unterschiedliche Menschen da machen - nicht immer nur Männer.

Aber die Welt ist nur auf Bitebene in reines Schwarz oder Weiß zu trennen. Aber ein Bit alleine ist in seiner Verwendung sehr eingeschränkt.

#181:  Autor: MobienneWohnort: Allgäu BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 21:14
    —
Genau so wie zumsel das schildert, habe ich das gemeint.

Es ging mir hauptsächlich um solche Situationen und Äußerungen, wie sie im mitgelieferten Link vermerkt sind. http://www.zeit.de/arbeit/2017-11/sexuelle-belaestigung-arbeitsplatz-leserinnen

Selbstverständlich kann man die nette Kollegin/den netten Kollegen bei entsprechender Sachlage fragen, ob sie mit in die Kaffeepause kommt und dort - im privaten Rahmen (weil Pause, weil nicht in den Arbeitsräumlichkeiten, weil ohne weitere Kollegen) - das ganze Flirt-ABC abspulen und weitere Freizeit-Dates klarmachen.

Eine Bemerkung in einer Besprechung von Fachleuten, die sich zum dritten Mal sehen, daß man als Frau mit einem „reizvollen mädchenhaften Outfit die Runde aufwerte“, hat dort in meinen Augen nichts verloren.

Edit: Link nochmal eingefügt.


Zuletzt bearbeitet von Mobienne am 13.11.2017, 21:23, insgesamt einmal bearbeitet

#182:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 21:15
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
...
Ich hatte Mobienne so verstanden, dass der von ihr geschilderte professionelle Umgang gewissermaßen der anzunehmende Normalfall im beruflichen Umfeld ist. Dass tiefergehende, persönliche Beziehungen prinzipiell ausgeschlossen wären, habe ich da nicht herausgelesen, nur ist der Weg dahin ein anderer als der, der vielleicht in einer Bar angemessen wäre. Wenn sie es anders gemeint haben sollte, kannst du meinen Kommentar dazu auch gerne als Alternativmeinung auffassen.

Was Mobienn gemeint hat, weiß der Henker. Geschrieben hat sie das hier, und das würde ich in dieser Absolutheit einfach für lebensfremd halten:
Mobienne hat folgendes geschrieben:

Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. ....

Zumindest ist es etwas anderes als das hier:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
... Im Büro muss man sich eben rantasten, also erst mal testen, ob bei der Kollegin (oder dem Kollegen) überhaupt eine Grundsympathie vothanden ist. Wenn das der Fall ist, kann man schrittweise persönlicher werden (gemeinsames Mittagessen, Kaffeetrinken, sich mal privat verabreden) wenn nicht, bleibt das Verhältnis eben professionell.

Was Du hier beschreibst ist ein Flirt, wie er eigentlich überall stattfindet, höchstens Swingerparties und Kontakthöfe stelle ich mir anders vor.

Ich habe meine Frau übrigens auch bei der Arbeit kennengelernt und angebalzt. Es hat ihr anscheinend gefallen.

#183:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 21:39
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Was Du hier beschreibst ist ein Flirt, wie er eigentlich überall stattfindet, höchstens Swingerparties und Kontakthöfe stelle ich mir anders vor.


Offenbar pflegen wir im Nachtleben unterschiedlichen Umgang.

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich habe meine Frau übrigens auch bei der Arbeit kennengelernt und angebalzt. Es hat ihr anscheinend gefallen.


Ich hatte, obwohl ich eigentlich ein Anhänger des Prinzips: "Never fuck the factory" bin, auch schon zwei Büroaffären. Und in der Anbahnungsphase habe ich da auch Sprüche rausgehauen, die ein ahnungsloser Beobachter klar für sexistisch hätte halten können. Allerdings habe ich das "balzen" damit nicht begonnen, sondern auf die beschriebene, harmlose Weise. Und erst als wir ein Verhältnis hatten, bei dem ich die (teils ironische) Wirkung meiner Worte klar abschätzen konnte, begann ich mit den unverschämten Bemerkungen, die dann auch tatsächlich wirkten wie erwartet. Gegenüber Fremden oder Halbbekannten, mit denen ich privat nichts oder kaum zu tun habe, oder auch in Gegenwart anderer Kollegen, wäre diese Sprüche aber völlig unangemessen gewesen. Und darum geht es doch wohl bei dieser Sexismus-Debatte.

#184:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.11.2017, 23:36
    —
astarte hat folgendes geschrieben:

Eben. Und zumsel hat es dir genauer erklärt. Brauchst du ein Zitat evtl mit Fettung, kriegst du es so hin, richtig zu lesen und zu verstehen, oder ist das gar nicht deine Absicht: das verstehen?


Warum machst Du lebensnebel dafür an, dass mobienne sich undeutlich ausgedrückt hat?

#185:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 07:48
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Was Du hier beschreibst ist ein Flirt, wie er eigentlich überall stattfindet, höchstens Swingerparties und Kontakthöfe stelle ich mir anders vor.


Offenbar pflegen wir im Nachtleben unterschiedlichen Umgang.

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich habe meine Frau übrigens auch bei der Arbeit kennengelernt und angebalzt. Es hat ihr anscheinend gefallen.


Ich hatte, obwohl ich eigentlich ein Anhänger des Prinzips: "Never fuck the factory" bin, auch schon zwei Büroaffären. Und in der Anbahnungsphase habe ich da auch Sprüche rausgehauen, die ein ahnungsloser Beobachter klar für sexistisch hätte halten können. Allerdings habe ich das "balzen" damit nicht begonnen, sondern auf die beschriebene, harmlose Weise. Und erst als wir ein Verhältnis hatten, bei dem ich die (teils ironische) Wirkung meiner Worte klar abschätzen konnte, begann ich mit den unverschämten Bemerkungen, die dann auch tatsächlich wirkten wie erwartet. Gegenüber Fremden oder Halbbekannten, mit denen ich privat nichts oder kaum zu tun habe, oder auch in Gegenwart anderer Kollegen, wäre diese Sprüche aber völlig unangemessen gewesen. Und darum geht es doch wohl bei dieser Sexismus-Debatte.



Wichtig ist vor allem, dass die Beteiligten verstaendliche Signale aussenden und die vom jeweiligen Adressat richtig verstanden und respektiert werden. Dann braucht man auch keinen fixierten Code, was man wo darf und was nicht. Gerade diese von allen moeglichen, sich dazu berufen fuehlenden Leuten formulierten Regeln, die sie nur zu gern ihren Mitmenschen aufnoetigen wuerden, sind der Erotik- und Romantikkiller ueberhaupt. Spaetestens wenn man sich bei einem date genoetigt sieht sicherheitshalber schriftliche Konsenserklaerungen auszutauschen, die klar festlegen, wer wozu seinen Konsens gibt und wer wozu nicht, hoert der Spass an der Sexualitaet sowieso auf und man geht besser ins Kloster.


Ich bin sehr froh und gluecklich darueber meine sexuell aktivste Lebensphase in einer Zeit verbracht zu haben, in der man die alten Spiesser mit ihren verklemmten Sittenvorstellungen nicht mehr ernst zu nehmen brauchte, weil niemand mehr auf sie hoerte und sich die neuen Spiesser mit ihrer "fortschrittlichen" Sexualmoral vom Reissbrett noch nicht soweit sortiert hatten, dass die eine ernstzunehmende Bedrohung darstellten.

Man konnte sich noch ohne Angst davor in den sozialen Medien sozial gelyncht zu werden vorantasten, Fehler machen, daraus lernen und erfahren, dass die Menschen sehr verschieden sind. Was der eine schon fuer uebergriffig haelt, da faengt es fuer den anderen erst an Spass zu machen. Wichtig waren nur gegenseitiger Respekt und taugliche Kommunikationskanaele, der Rest lief dann von allein. Von hochgebildeten Spassbremsen, die schlaue Buecher und Essays darueber schrieben, was wer darf und was wer warum nicht, blieben wir damals verschont und das war schoen so. Ja und es war auch schoen, wenn man jemanden fand, mit dem man es im Unilabor so richtig knistern lassen konnte. Warum soll eigentlich am Arbeitsplatz kein Platz mehr fuer Erotik sein? Ich liebe es...


Mir tun die jungen Leute heutzutage genauso leid wie fruehere Generationen, die sich von allen moeglichen Klerikern und ihren Claqueren genauso den Spass verderben lassen mussten wie die Jungen heute von den neuen Hohepriestern fuer Sitte, Anstand und Moral, die ja heute auch nicht viel mehr Ahnung von dem haben, was sie anderen aufdruecken wollen als frueher der Herr Bischof und sein Anhang.

#186:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 11:12
    —
Schön, mein Pimperprotz aus der Pfalz knisterte im Unilabor anno dunnemals mit seinen Kolleginnen. Bloß gehe ich Recht in der Annahme, dass du deine Pranken bei Dir behalten hast und deine Pipette nicht entblößt hast und allein mit deinem Charme die Damen eingenommen hast. Niemand wird dich für deine erotischen Eskapaden im Laborkittel bekritteln.

Die Diskussion dreht sich bei Weinstein und metoo um nicht-konsensuale Annäherung, um Machtunterschiede und Scham. Du kannst nicht hingehen und sagen „Habt euch nich so, ihr seid ja nur spießig, früher haben wir uns auch ganz der Biologie hingegeben“. Das trifft nicht den Punkt. Und außerdem ich glaube niemand hier im Forum ist Anhänger einer Neuen Spießigkeit. Falls du das als Argument in unsere Diskussion nutzen willst.

#187:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 11:25
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Schön, mein Pimperprotz aus der Pfalz knisterte im Unilabor anno dunnemals mit seinen Kolleginnen. Bloß gehe ich Recht in der Annahme, dass du deine Pranken bei Dir behalten hast und deine Pipette nicht entblößt hast und allein mit deinem Charme die Damen eingenommen hast. Niemand wird dich für deine erotischen Eskapaden im Laborkittel bekritteln.

Die Diskussion dreht sich bei Weinstein und metoo um nicht-konsensuale Annäherung, um Machtunterschiede und Scham. Du kannst nicht hingehen und sagen „Habt euch nich so, ihr seid ja nur spießig, früher haben wir uns auch ganz der Biologie hingegeben“. Das trifft nicht den Punkt. Und außerdem ich glaube niemand hier im Forum ist Anhänger einer Neuen Spießigkeit. Falls du das als Argument in unsere Diskussion nutzen willst.

Schöner hätte man es nicht ausdrücken können.

#188:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 11:57
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Schön, mein Pimperprotz ....
... ich glaube niemand hier im Forum ist Anhänger einer Neuen Spießigkeit. Falls du das als Argument in unsere Diskussion nutzen willst.

Aber genau so wird sie transportiert, die neue Spießigkeit. Auch wenn das moralische Urteil heute anders klingt als vor ca 40 Jahren, als mein Vater eine Freundin, die bei mir übernachtet hatte und sich morgens mit an den Frühstückstisch setzte, noch meinte, fragen zu müssen, ob sie denn ein liebes Mädchen oder ein Liebesmädchen sei.

Ich mache es Dir deshalb etwas schwerer, indem ich eine Frau aussprechen lasse, worum es mir und wahrscheinlich auch bb hier geht und was bei rigorosen Formulierungen wie der von Mobienne, in denen ja auch gedacht wird, wenn man nicht durch Nachfragen zum weiterdenken zwingt, so häufig unter den Tisch fällt:
Zitat:
... Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen traute sich zu sagen, dass es auch sehr frustrierend sein könne, wenn frau nur noch auf ihre beruflichen Kompetenzen angesprochen werde...

Die Pointe zeigt, wie schwer es ist, das Thema so zu fassen, dass der Machtmissbrauch in den Fokus gerät, ohne dass die mehrdeutige, schillernde, interpretationsfähige, manchmal auch verspielte oder ironische Kommunikation der Geschlechter in ihrer Spontaneität beschädigt wird. Die derzeit ständig aufpoppende Frage "Warum lassen Frauen so viele sexistische Gemeinheiten zu?" hat auch damit zu tun. Frauen haben nicht immer nur "Angst, ihren Job zu verlieren" und dergleichen, sie wollen auch diese Spontaneität nicht beschädigen.
...
Aber die Diskussion wird auch zeigen, dass die Sexualität unter consenting adults sehr wohl etwas mit Macht zu tun haben kann und dass die Grenze zwischen Antrag und Angriff immer eine Tendenz dazu haben wird, unklar zu sein. Es ist nämlich wirklich sehr kompliziert.

#189:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 12:07
    —
Advocatus hat folgendes geschrieben:
ich glaube niemand hier im Forum ist Anhänger einer Neuen Spießigkeit.

Da irrst du dich.
Oder, ja, es könnte auch die alte herkömmliche Spießigkeit sein, aufgewärmt.

#190:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 12:15
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Und außerdem ich glaube niemand hier im Forum ist Anhänger einer Neuen Spießigkeit.

Das bestreite ich.

#191:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 13:12
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Die Diskussion dreht sich bei Weinstein und metoo um nicht-konsensuale Annäherung, um Machtunterschiede und Scham. Du kannst nicht hingehen und sagen „Habt euch nich so, ihr seid ja nur spießig, früher haben wir uns auch ganz der Biologie hingegeben“. Das trifft nicht den Punkt. Und außerdem ich glaube niemand hier im Forum ist Anhänger einer Neuen Spießigkeit. Falls du das als Argument in unsere Diskussion nutzen willst.


Jup. Um den Spieß mal umzudrehen. Es hat den Charme eines alten Sackes, der beim ungewünschten Befingern mit einem "Komm, hab dich doch nicht so!" Überzeugungsarbeit zu leisten versucht, wenn im Kontext von Machtmissbrauch amouröse Fantasien ausgebreitet werden. Es ist auch vollkommen irrelevant, ob ein Mann oder eine Frau Spießig ist, oder ob es einer Person nur zugeschrieben wird. Jegliches "Nein" ist zu respektieren. Und man begeht bereits den ersten gruseligen Fehler, wenn man die eigene Sexualität zum Maßstab für andere machen will. Und somit die Sexualität möglicherweise abweisender, anderer Menschen en passent abwertet. Echt Gruselig. Genau da sind wir jetzt gelandet. Gruselig.

#192:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 13:28
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Schön, mein Pimperprotz (...)


Yo, zeig's ihm! Hier ist noch mehr Munition.
Wenn man schon nicht mehr deftig pimpert, kann man sich ja wenigstens noch zünftig die Birnen einhauen.


Zuletzt bearbeitet von Kramer am 14.11.2017, 13:34, insgesamt einmal bearbeitet

#193:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 13:33
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Schön, mein Pimperprotz aus der Pfalz knisterte im Unilabor anno dunnemals mit seinen Kolleginnen. Bloß gehe ich Recht in der Annahme, dass du deine Pranken bei Dir behalten hast und deine Pipette nicht entblößt hast und allein mit deinem Charme die Damen eingenommen hast. Niemand wird dich für deine erotischen Eskapaden im Laborkittel bekritteln.

Die Diskussion dreht sich bei Weinstein und metoo um nicht-konsensuale Annäherung, um Machtunterschiede und Scham. Du kannst nicht hingehen und sagen „Habt euch nich so, ihr seid ja nur spießig, früher haben wir uns auch ganz der Biologie hingegeben“. Das trifft nicht den Punkt. Und außerdem ich glaube niemand hier im Forum ist Anhänger einer Neuen Spießigkeit. Falls du das als Argument in unsere Diskussion nutzen willst.



Ich glaube ich habe hinreichend klar gemacht wie ich zu Weinsteins Eskapaden stehe. Das kannst Du gerne weiter oben nachlesen. Oder denkst Du wirklich, dass Weinsteins Treiben auch nur irgendwas mit dem gegenseitigen Respekt zu tun haben koennte, den ich hier als Grundlage der von mir geforderten sexuellen Freiheit benenne?

Aber zwischen Weinsteins Taktik seine Sexualitaet anderen Leuten auch gegen deren Willen aufzuzwingen und Deiner und Deinesgleichen Spiessigkeit, die anderen ihre Sexualitaet zu vermiesen trachtet, gibt es noch was anderes: Auf gegenseitigen Respekt gegruendete Freiheit. Erwachsene Menschen brauchen Eure hocherhobenen Zeigefinger nicht, die bestimmen zusammen selber, was sie tun duerfen und was nicht, und das faellt bei verschiedenen Menschen nun mal verschieden aus. Aber der Gedanke sich aus etwas raushalten zu muessen, weil andere Menschen fuer sich selber denken koennen, war fuer Spiesser schon immer unertraeglich, weil sie das verunsichert. Und aus dieser Verunsicherung heraus bekommen sie Angst, die sich oft in Aggression ausdrueckt wie bei Dir, der Du immer, wenn sich wer nicht vor Deiner unermesslichen Weisheit verbeugen mag, in Ermangelung von Argumenten zu Beschimpfungen greifst, Mr. "Pimperprotz" vom Oktoberfest.

Dir sage ich genau das gleiche wie den spiessigen alten Tratschhexen meiner Heimatstadt: Haltet Euch gefaelligst raus aus meinem Sexualleben (und meinem sonstigen Leben am besten auch gleich). Das bestimme ich zusammen mit meinen jeweiligen Partnerinnen ganz allein! Ihr habt da kein Mitspracherecht. Haltet am Besten ganz die Schnauze und kommentiert auch nicht, was Ihr nicht versteht! Smilie

#194:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 13:35
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
.... Es hat den Charme eines alten Sackes, der beim ungewünschten Befingern mit einem "Komm, hab dich doch nicht so!" Überzeugungsarbeit zu leisten versucht, wenn im Kontext von Machtmissbrauch amouröse Fantasien ausgebreitet werden. Es ist auch vollkommen irrelevant, ob ein Mann oder eine Frau Spießig ist, oder ob es einer Person nur zugeschrieben wird. Jegliches "Nein" ist zu respektieren. Und man begeht bereits den ersten gruseligen Fehler, wenn man die eigene Sexualität zum Maßstab für andere machen will. Und somit die Sexualität möglicherweise abweisender, anderer Menschen en passent abwertet. ...

Komisch. Ich kann Dir hier vollständig zustimmen und stehe trotzdem auf der anderen Seite der Diskussion. ....

#195:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 14:01
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
(...) auf der anderen Seite der Diskussion. ....


Glaube ich nicht. Ich denke, die wenigsten stehen hier auf unterschiedlichen Seiten. Der Graben verläuft nicht zwischen Team Frau und Team Mann oder zwischen Team Feminismus und Team Männerinteressen oder Team Spiessig und Team Lasziv. Das sind alles Scheingefechte, die vom eigentlichen Problem ablenken. Nur weil jemand ein Mann ist und seine Umgangsformen etwas zu wünschen übrig lassen, spielt er noch lange nicht im Team Weinstein. Und eine Frau, die sich über mangelnde Umgangsformen bei manchen Männern beklagt spielt auch nicht im Team Heidi K. Wenn man ausgewiesene Soziopathen und andere Gestörte als Massstab für menschliches Handeln heranzieht, dann lässt man sie gewinnen und ordnet das menschliche Miteinander nach deren Kriterien. Dann gibt es dann Grauzonen mehr, sondern nur scheinbar eindeutiges Schwarz und Weiss.

Es wird dann häufig so getan, als gäbe es bei der Anbahnung von Beziehungen (oder ONS) ganz klar definierbare Regeln, ein eindeutiges Richtig und Falsch - also so etwas wie eine wahre Lehre, eine heilige Wahrheit, und wer davon abweicht, der ist nicht einfach nur anderer Meinung, sondern ein Häretiker, ein Pariah, der es verdient hat, aus der Gemeinschaft ausgegrenzt zu werden.


Zuletzt bearbeitet von Kramer am 14.11.2017, 14:02, insgesamt einmal bearbeitet

#196:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 14:01
    —
Mobienne hat folgendes geschrieben:


Es kommt doch immer auf den Kontext an. Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. Dort ist ein sachlicher, neutraler, nicht geschlechtsbezogener, nicht Äußerlichkeiten kommentierender, klischeehafter... Umgang einfach zwingend erforderlich, egal wie attraktiv jemand ist und egal, wie gut man sich kennt. Man will ja schließlich ein Problem lösen, vorankommen, etwas besprechen etc.



Was geht es Dich eigentlich an, wenn zwei Menschen miteinander in ihrem beruflichen Umfeld flirten? Solange das ihre Arbeit nicht beeintraechtigt ist das ganz allein deren Sache.

Manchmal ist sowas sogar fuer die Oeffentlichkeit recht erbaulich, z.B. als der fruehere Chefmoderator der CBC, Peter Mansbridge, allabendlich im "National" bei der Uebergabe an die Wetterfroeschin Claire Martin, ganz ungeniert und kultiviert mit der Dame flirtete, was beiden sichtlich Spass machte und wovon auch die Fernsehzuschauer was hatten. Wo ist bei sowas das Problem?

#197:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 14:15
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Schön, mein Pimperprotz (...)


Yo, zeig's ihm! Hier ist noch mehr Munition.
Wenn man schon nicht mehr deftig pimpert, kann man sich ja wenigstens noch zünftig die Birnen einhauen.



Da kommt ja endlich die Expertin fuer anderer Leute Sexleben schlechthin zu Wort. Die und unser Addi waeren wirklich ein prima Paar. Sehr glücklich

#198:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 14:44
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Komisch. Ich kann Dir hier vollständig zustimmen und stehe trotzdem auf der anderen Seite der Diskussion. ....


Das verstehe ich auch nicht. Kramer folgend würde ich vermuten, daß hier wohl kaum Ärscher unterwegs sind. Andererseits vollziehen wir eine Diskussion nach, in der die Art, wie über das Thema geschrieben wird, eine erhebliche Wirkung hat. Ist es fair das Anliegen des Themas in Spießigkeitssoße zu tünchen? Ne, ich finde den Versuch abstoßend. Stehen wir vielleicht daran gemessen auf verschiedenen Seiten?

#199:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 15:26
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ist es fair das Anliegen des Themas in Spießigkeitssoße zu tünchen?


Ist es fair, hier von "einem" Anliegen zu sprechen? Geht es hier nicht um eigentlich verschiedene Anliegen, die unter einem Oberbegriff "Sexismus" zusammengefasst werden, z.B. die Diskussion über sexuelle Straftaten (also das, was man Weinstein und Spacey vorwirft) an einem Ende des Spektrums und die Diskussion über schlechtes Benehmen am anderen Ende (z.B. die schrägen Komplimente an Sawsan Chebli)?

#200:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 15:42
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ist es fair das Anliegen des Themas in Spießigkeitssoße zu tünchen?


Ist es fair, hier von "einem" Anliegen zu sprechen? Geht es hier nicht um eigentlich verschiedene Anliegen, die unter einem Oberbegriff "Sexismus" zusammengefasst werden, z.B. die Diskussion über sexuelle Straftaten (also das, was man Weinstein und Spacey vorwirft) an einem Ende des Spektrums und die Diskussion über schlechtes Benehmen am anderen Ende (z.B. die schrägen Komplimente an Sawsan Chebli)?


Wenn man diese Art von Diskussionen schon so oft geführt hat, und irgendwie endet das immer in mehr oder weniger "hab dich nicht so, in den 70ern haben wir freie liebe gelebt" dann kann man schon frustiert reagieren. Ich würde auch dringend vermeiden, in eine Aufzug-Diskussion abzugleiten. Und nur zur Sicherheit: Ich bin ein Freund unterschiedlicher Schattierungen von Annäherung. Ich würde es lieber nicht "Grauzone" nennen. Und Ungeschicklichkei oder andere Malheure in der Liebe gehören einer anderen Kategorie an, als der Machtmissbrauch eines Weinsteins. Nur hätte ich auch mal gerne das Anerkenntnis, daß Sexismus eben nicht die Diskussion über Ungeschicklichkeiten beinhaltet, sondern die systematische Benachteiligung eines Geschlechts.

#201:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 16:20
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Nur hätte ich auch mal gerne das Anerkenntnis, daß Sexismus eben nicht die Diskussion über Ungeschicklichkeiten beinhaltet, sondern die systematische Benachteiligung eines Geschlechts.


Warum diskutieren wir dann nicht über systematische Benachteiligungen, sondern über Flirtereien am Arbeitsplatz und ähnliches?

#202:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 16:20
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Schön, mein Pimperprotz (...)


Yo, zeig's ihm! Hier ist noch mehr Munition.
Wenn man schon nicht mehr deftig pimpert, kann man sich ja wenigstens noch zünftig die Birnen einhauen.



Da kommt ja endlich die Expertin fuer anderer Leute Sexleben schlechthin zu Wort. Die und unser Addi waeren wirklich ein prima Paar. Sehr glücklich


Ich hab doch positiv von Bernie, dem Uniknisterer gesprochen und ihm Charme unterstellt. Smilie Nie macht man es richtig.

#203:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 16:36
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Nur hätte ich auch mal gerne das Anerkenntnis, daß Sexismus eben nicht die Diskussion über Ungeschicklichkeiten beinhaltet, sondern die systematische Benachteiligung eines Geschlechts.


Warum diskutieren wir dann nicht über systematische Benachteiligungen, sondern über Flirtereien am Arbeitsplatz und ähnliches?


Weil am Arbeitsplatz Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse eine Rolle spielen können. Ein gegenseitiger Flirt unter Gleichberechtigten ist dort auch nicht verwerflich. Dennoch werden Frauen häufiger Opfer von Belästigung am Arbeitsplatz als Männer. Deswegen ist es auch eine systematische Benachteiligung.

#204:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 16:44
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
....
Wenn man diese Art von Diskussionen schon so oft geführt hat, und irgendwie endet das immer in mehr oder weniger "hab dich nicht so, in den 70ern haben wir freie liebe gelebt" dann kann man schon frustiert reagieren. ....

Die Frage ist doch, wann genau diese Bemerkungen kommen, die Dich so frustrieren.
Die kommen doch nur, wenn die Einsicht in den Sexismus unserer Welt in eine nicht lebbare neue alte Moral mündet, die man kaum anders ans Spießigkeit bezeichnen kann, etwa in dieser Form:
Zitat:
Und im beruflichen Umfeld hat weder ein Baggerspruch, noch ein Flirt noch eine sexuelle Belästigung was zu suchen. ....


Und wenn jemandem, der etwas dagegen sagt, ganz nach alter Sitte als verkommenes Subjekt aus der Gemeinschaft der Guten ausgesondert wird, auch wenn Addi es schafft, das als Spott zu verkleiden:
Zitat:
... Pimperprotz ....


Kramers Beschreibung passt da gut:
Kramer hat folgendes geschrieben:
...
Es wird dann häufig so getan, als gäbe es bei der Anbahnung von Beziehungen (oder ONS) ganz klar definierbare Regeln, ein eindeutiges Richtig und Falsch - also so etwas wie eine wahre Lehre, eine heilige Wahrheit, und wer davon abweicht, der ist nicht einfach nur anderer Meinung, sondern ein Häretiker, ein Pariah, der es verdient hat, aus der Gemeinschaft ausgegrenzt zu werden.

auch wenn er sich da auch schon gefährlich nahe am Enabling bewegt. scnr.

Und mit dieser Unterstellung arbeitest Du auch:
zelig hat folgendes geschrieben:
... Ist es fair das Anliegen des Themas in Spießigkeitssoße zu tünchen? Ne, ich finde den Versuch abstoßend. Stehen wir vielleicht daran gemessen auf verschiedenen Seiten?

Dem Anliegen des Themas wurde von der anderen Seite schon lange zugestimmt. Die Spießigkeitssoße wird nur über die grausame Vereinfachung geschüttet.

#205:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 16:56
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dennoch werden Frauen häufiger Opfer von Belästigung am Arbeitsplatz als Männer.


Ist das wirklich so oder legt man da eventuell verschiedene Massstäbe an? Würde man es als sexuelle Belästigung ansehen, wenn man eine Frau mit dem weiblichen Äquivalent zum "Pimperprotz" bezeichnet?

#206:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 16:59
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

auch wenn er sich da auch schon gefährlich nahe am Enabling bewegt. scnr.


Netter Versuch, aber leider daneben.

#207:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 17:20
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Schön, mein Pimperprotz (...)


Yo, zeig's ihm! Hier ist noch mehr Munition.
Wenn man schon nicht mehr deftig pimpert, kann man sich ja wenigstens noch zünftig die Birnen einhauen.



Da kommt ja endlich die Expertin fuer anderer Leute Sexleben schlechthin zu Wort. Die und unser Addi waeren wirklich ein prima Paar. Sehr glücklich


Ich hab doch positiv von Bernie, dem Uniknisterer gesprochen und ihm Charme unterstellt. Smilie Nie macht man es richtig.


Ja und? Ich meine es doch auch nur lieb, wenn ich Dich mit der verkuppeln will. Du hast doch hoffentlich nichts gegen dieses reizende Geschoepf? Sehr glücklich

#208:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 00:17
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dennoch werden Frauen häufiger Opfer von Belästigung am Arbeitsplatz als Männer.


Ist das wirklich so oder legt man da eventuell verschiedene Massstäbe an? Würde man es als sexuelle Belästigung ansehen, wenn man eine Frau mit dem weiblichen Äquivalent zum "Pimperprotz" bezeichnet?


Weibliche Sexualehre/-reinheit ist schon immer ein geschuetztes Gut gewesen. Daher wird da schon immer mit zweierlei Mass gemessen. Ironisch nur, wenn genau solche Vorstellungen (die man 'patriarchalisch' nennen koennte) dazu benutzt werden, Feminismus zu betreiben und sogenannte Gleichberehtigung zu verfechten.

#209:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 03:25
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dennoch werden Frauen häufiger Opfer von Belästigung am Arbeitsplatz als Männer.


Ist das wirklich so oder legt man da eventuell verschiedene Massstäbe an? Würde man es als sexuelle Belästigung ansehen, wenn man eine Frau mit dem weiblichen Äquivalent zum "Pimperprotz" bezeichnet?


Ja, das ist wirklich so. Etwa 17% zu 7%, wobei Männer häufiger verbal belästigt werden als Frauen.
Link
Link gekürzt, von astarte

Interessanterweise sind in der vernünftigen Welt außerhalb dieses Forums Männer und Frauen weitgehend einig, was als sexuelle Belästigung gilt. Bis auf das Anbringen von Pornographie - da weichen Männer und Frauen mehr als 10 Prozentpunkte ab. zwinkern

#210:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 03:27
    —
Domingo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dennoch werden Frauen häufiger Opfer von Belästigung am Arbeitsplatz als Männer.


Ist das wirklich so oder legt man da eventuell verschiedene Massstäbe an? Würde man es als sexuelle Belästigung ansehen, wenn man eine Frau mit dem weiblichen Äquivalent zum "Pimperprotz" bezeichnet?


Weibliche Sexualehre/-reinheit ist schon immer ein geschuetztes Gut gewesen. Daher wird da schon immer mit zweierlei Mass gemessen. Ironisch nur, wenn genau solche Vorstellungen (die man 'patriarchalisch' nennen koennte) dazu benutzt werden, Feminismus zu betreiben und sogenannte Gleichberehtigung zu verfechten.


Männliche Intelligenz gilt selten als schützenswertes Gut. Leider. Hättest mal besser drauf Acht gegeben. Nun istˋs zu spät.

#211:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 06:36
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dennoch werden Frauen häufiger Opfer von Belästigung am Arbeitsplatz als Männer.


Ist das wirklich so oder legt man da eventuell verschiedene Massstäbe an? Würde man es als sexuelle Belästigung ansehen, wenn man eine Frau mit dem weiblichen Äquivalent zum "Pimperprotz" bezeichnet?


Weibliche Sexualehre/-reinheit ist schon immer ein geschuetztes Gut gewesen. Daher wird da schon immer mit zweierlei Mass gemessen. Ironisch nur, wenn genau solche Vorstellungen (die man 'patriarchalisch' nennen koennte) dazu benutzt werden, Feminismus zu betreiben und sogenannte Gleichberehtigung zu verfechten.


Männliche Intelligenz gilt selten als schützenswertes Gut. Leider. Hättest mal besser drauf Acht gegeben. Nun istˋs zu spät.


Gaslighting. So nennt man das. Jetzt hab ichs mir gemerkt. Smilie

#212:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 08:31
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ja, das ist wirklich so. Etwa 17% zu 7%, wobei Männer häufiger verbal belästigt werden als Frauen.


Z.B. in dem man sie als "Pimperprotz" bezeichnet? Du als Täter könntest uns doch jetzt mal erklären, was Dich motiviert.

#213:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 10:49
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dennoch werden Frauen häufiger Opfer von Belästigung am Arbeitsplatz als Männer.


Ist das wirklich so oder legt man da eventuell verschiedene Massstäbe an? Würde man es als sexuelle Belästigung ansehen, wenn man eine Frau mit dem weiblichen Äquivalent zum "Pimperprotz" bezeichnet?


Ja, das ist wirklich so. Etwa 17% zu 7%, wobei Männer häufiger verbal belästigt werden als Frauen.
Link

Interessanterweise sind in der vernünftigen Welt außerhalb dieses Forums Männer und Frauen weitgehend einig, was als sexuelle Belästigung gilt. Bis auf das Anbringen von Pornographie - da weichen Männer und Frauen mehr als 10 Prozentpunkte ab. zwinkern

Das ist nicht ganz so schwierig, dass man sich weitgehend einig ist, weil es im Gesetz so definiert wird, dass das Opfer diese Grenze bestimmt - ob Befragten diese Grenze alle gleich gesehen haben, ist nicht wirklich erfahrbar.

Der entsprechende Gesetzestext wird ja auszugsweise zitiert:
Zitat:
... ein unerwünschtes, sexuell bestimmtes Verhalten, wozu auch unerwünschte sexuelle Handlungen und Aufforderungen zu diesen, sexuell bestimmte körperliche Berührungen, Bemerkungen sexuellen Inhalts sowie unerwünschtes Zeigen und sichtbares Anbringen von pornografischen Darstellungen gehören, bezweckt oder bewirkt, dass die Würde der betreffenden Person verletzt wird, insbesondere wenn ein von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird.“
fett von mir

Was ich dann wirklich interessant fand:

Anzügliche Bemerkungen oder Witze
Anbringen aufreizender oder pornografischer Bilder
Unerwünschtes Anstarren

Da steht nicht pornografischer, sondern aufreizender oder pornografischer Bilder, also noch unschärfer in der Formulierung als pornografisch (ja, nicht alles, wo pornografisch drauf steht, ist scharf, um mal eine anzügliche Bemerkung zu machen), da fällt also der berühmte Pirelli-Kalender genauso darunter wie zahlreiche andere Werbekalender aus der Schwerindustrie, in denen die Produkte durch spärlich bekleidete Frauen garniert werden, oder das Herumliegen der Bildzeitung am Arbeitsplatz, und trotzdem sollen rund 2/3 der Befragten das als Belästigung am Arbeitsplatz erkannt haben, wie auch die beiden anderen von mir aufgezählten Punkte?

Diese Umfrage wollte ich mir ansehen. Am Ende der von Dir verlinkten Broschüre wird auch die Quelle angegeben. Wer die URL eingibt, erhält folgende Antwort:
Zitat:
Leider konnte das System die letzte Anfrage nicht vollständig ausführen, da die aufgerufene Ressource nicht vorhanden ist.
Kann ja mal passieren, dass sich ein Speicherort ändert, also habe ich händisch bei den Publikationen der Antidiskriminierungsstelle gesucht, die Publikation im Suchergebnis gefunden, aufgerufen und erhielt wieder folgende Antwort:
Zitat:
Leider konnte das System die letzte Anfrage nicht vollständig ausführen, da die aufgerufene Ressource nicht vorhanden ist.
Was natürlich noch existiert, ist das Handout zu dieser Publikation, das die Ergebnisse so bringt wie auch die von Dir verlinkte Broschüre. Was wirklich misstrauisch macht: Auch das aktuelle Verzeichnis der Veröffentlichungen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes von 2017 tut noch so, als gäbe es diese Untersuchung im Zugriff und führt die URL dieser eigentlich nur uhr-alten Veröffentlichung (2015) noch auf.

Bei dem Gesetzestext wie auch bei der Broschüre scheinen mir die berühmten GenderwissenschaftlerInnen (oder Genderwissenschaftler*innen?) am Werk gewesen zu sein, nur haben Gesetze den Nachteil, dass man sie nicht so einfach verschwinden lassen kann wie Veröffentlichungen. Ich kann es aber auch einfach ausdrücken: Wer bei einer Umfrage über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz bei einzelne Punkten Stichwörter wie anzüglich, pornografisch oder unerwünscht anbringt, macht keine Umfrage, sondern produziert ein erwünschtes Ergebnis - oder was sagst Du als Soziologe dazu?

Ich hätte es mir trotzdem gern im Original angesehen.

Link im Zitat gekürzt. astarte

#214:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 11:01
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ja, das ist wirklich so. Etwa 17% zu 7%, wobei Männer häufiger verbal belästigt werden als Frauen.


Z.B. in dem man sie als "Pimperprotz" bezeichnet? Du als Täter könntest uns doch jetzt mal erklären, was Dich motiviert.


Der soll sich mal nicht so haben und Du schon gar nicht alter Maßstabsetzer. Wenn Bernie seine sexuellen Erfahrungen hernimmt, um seine sexistische Ignoranz zu rechtfertigen, hätte der Uniknisterer eigentlich weniger liebenswürdige Worte verdient.

Ich werde natürlich meiner Vorgesetzten Feministin beim nächsten Lila-Pudel-Treffen meinen sexuell konnotierten Angriff auf Bernie melden. Vielleicht bekomme ich endlich den „Orden wider den tierischen Trieb“ verliehen.

#215:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 11:07
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dennoch werden Frauen häufiger Opfer von Belästigung am Arbeitsplatz als Männer.


Ist das wirklich so oder legt man da eventuell verschiedene Massstäbe an? Würde man es als sexuelle Belästigung ansehen, wenn man eine Frau mit dem weiblichen Äquivalent zum "Pimperprotz" bezeichnet?


Weibliche Sexualehre/-reinheit ist schon immer ein geschuetztes Gut gewesen. Daher wird da schon immer mit zweierlei Mass gemessen. Ironisch nur, wenn genau solche Vorstellungen (die man 'patriarchalisch' nennen koennte) dazu benutzt werden, Feminismus zu betreiben und sogenannte Gleichberehtigung zu verfechten.


Männliche Intelligenz gilt selten als schützenswertes Gut. Leider. Hättest mal besser drauf Acht gegeben. Nun istˋs zu spät.


Gaslighting. So nennt man das. Jetzt hab ichs mir gemerkt. Smilie


Schön, wenn du was lernst und dir mal ein Licht aufgeht. Sexuelle Selbstbestimmung der Frau war leider nie ein geschütztes Gut, denn die eigenen Frauen wurden davor von ehrenvollen Männern bewahrt.

#216:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 11:36
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dennoch werden Frauen häufiger Opfer von Belästigung am Arbeitsplatz als Männer.


Ist das wirklich so oder legt man da eventuell verschiedene Massstäbe an? Würde man es als sexuelle Belästigung ansehen, wenn man eine Frau mit dem weiblichen Äquivalent zum "Pimperprotz" bezeichnet?


Weibliche Sexualehre/-reinheit ist schon immer ein geschuetztes Gut gewesen. Daher wird da schon immer mit zweierlei Mass gemessen. Ironisch nur, wenn genau solche Vorstellungen (die man 'patriarchalisch' nennen koennte) dazu benutzt werden, Feminismus zu betreiben und sogenannte Gleichberehtigung zu verfechten.


Männliche Intelligenz gilt selten als schützenswertes Gut. Leider. Hättest mal besser drauf Acht gegeben. Nun istˋs zu spät.


Gaslighting. So nennt man das. Jetzt hab ichs mir gemerkt. Smilie


Schön, wenn du was lernst und dir mal ein Licht aufgeht. Sexuelle Selbstbestimmung der Frau war leider nie ein geschütztes Gut, denn die eigenen Frauen wurden davor von ehrenvollen Männern bewahrt.


Das ist übrigens schon wieder Gaslighting. Überrascht Wenn man erstmal damit anfängt, sieht man es plötzlich überall. ... Na ja. Wenigstens in deinen Beiträgen. skeptisch

#217:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 11:37
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ja, das ist wirklich so. Etwa 17% zu 7%, wobei Männer häufiger verbal belästigt werden als Frauen.


Z.B. in dem man sie als "Pimperprotz" bezeichnet? Du als Täter könntest uns doch jetzt mal erklären, was Dich motiviert.


Der soll sich mal nicht so haben und Du schon gar nicht alter Maßstabsetzer. Wenn Bernie seine sexuellen Erfahrungen hernimmt, um seine sexistische Ignoranz zu rechtfertigen, hätte der Uniknisterer eigentlich weniger liebenswürdige Worte verdient.

Ich werde natürlich meiner Vorgesetzten Feministin beim nächsten Lila-Pudel-Treffen meinen sexuell konnotierten Angriff auf Bernie melden. Vielleicht bekomme ich endlich den „Orden wider den tierischen Trieb“ verliehen.


Das wäre ein Widerspruch.

#218:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 14:57
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Der soll sich mal nicht so haben (...)


Geschockt

#219:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 15:30
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
...
Ich hatte Mobienne so verstanden, dass der von ihr geschilderte professionelle Umgang gewissermaßen der anzunehmende Normalfall im beruflichen Umfeld ist. Dass tiefergehende, persönliche Beziehungen prinzipiell ausgeschlossen wären, habe ich da nicht herausgelesen, nur ist der Weg dahin ein anderer als der, der vielleicht in einer Bar angemessen wäre. Wenn sie es anders gemeint haben sollte, kannst du meinen Kommentar dazu auch gerne als Alternativmeinung auffassen.

Was Mobienn gemeint hat, weiß der Henker. Geschrieben hat sie das hier,

Und dann das hier:
Mobienne hat folgendes geschrieben:
Genau so wie zumsel das schildert, habe ich das gemeint.

Es ging mir hauptsächlich um solche Situationen und Äußerungen, wie sie im mitgelieferten Link vermerkt sind. http://www.zeit.de/arbeit/2017-11/sexuelle-belaestigung-arbeitsplatz-leserinnen

Selbstverständlich kann man die nette Kollegin/den netten Kollegen bei entsprechender Sachlage fragen, ob sie mit in die Kaffeepause kommt und dort - im privaten Rahmen (weil Pause, weil nicht in den Arbeitsräumlichkeiten, weil ohne weitere Kollegen) - das ganze Flirt-ABC abspulen und weitere Freizeit-Dates klarmachen.

Eine Bemerkung in einer Besprechung von Fachleuten, die sich zum dritten Mal sehen, daß man als Frau mit einem „reizvollen mädchenhaften Outfit die Runde aufwerte“, hat dort in meinen Augen nichts verloren.

Edit: Link nochmal eingefügt.

#220:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 17:01
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
...
Ich hatte Mobienne so verstanden, dass der von ihr geschilderte professionelle Umgang gewissermaßen der anzunehmende Normalfall im beruflichen Umfeld ist. Dass tiefergehende, persönliche Beziehungen prinzipiell ausgeschlossen wären, habe ich da nicht herausgelesen, nur ist der Weg dahin ein anderer als der, der vielleicht in einer Bar angemessen wäre. Wenn sie es anders gemeint haben sollte, kannst du meinen Kommentar dazu auch gerne als Alternativmeinung auffassen.

Was Mobienn gemeint hat, weiß der Henker. Geschrieben hat sie das hier,

Und dann das hier:
Mobienne hat folgendes geschrieben:
Genau so wie zumsel das schildert, habe ich das gemeint.

Es ging mir hauptsächlich um solche Situationen und Äußerungen, wie sie im mitgelieferten Link vermerkt sind. http://www.zeit.de/arbeit/2017-11/sexuelle-belaestigung-arbeitsplatz-leserinnen

Selbstverständlich kann man die nette Kollegin/den netten Kollegen bei entsprechender Sachlage fragen, ob sie mit in die Kaffeepause kommt und dort - im privaten Rahmen (weil Pause, weil nicht in den Arbeitsräumlichkeiten, weil ohne weitere Kollegen) - das ganze Flirt-ABC abspulen und weitere Freizeit-Dates klarmachen.

Eine Bemerkung in einer Besprechung von Fachleuten, die sich zum dritten Mal sehen, daß man als Frau mit einem „reizvollen mädchenhaften Outfit die Runde aufwerte“, hat dort in meinen Augen nichts verloren.

Edit: Link nochmal eingefügt.

Wunderschön aneinandergefügt. Aber wenn Du nicht nur auf die Reihenfolge der Posts siehst, sondern auch auf die Uhrzeit, Mobienne 20:14, fwo 20:15, dann siehst Du auch, dass es sich um einen nachgeschobenen Post handelte, der noch nicht da stand, als ich meinen geschrieben habe.

#221:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 18:14
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Sexuelle Selbstbestimmung der Frau war leider nie ein geschütztes Gut, denn die eigenen Frauen wurden davor von ehrenvollen Männern bewahrt.


Ich habe auch nie was anderes behauptet. Genug von meiner "maennlichen Intelligenz" is uebrig, um ernstzunehmende Diskussionteilehmer von Clowns und allgemeinen Narren zu unterscheiden.

#222:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 18:33
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
...
Ich hatte Mobienne so verstanden, ....

Was Mobienn gemeint hat, weiß der Henker. Geschrieben hat sie das hier,

Und dann das hier:
Mobienne hat folgendes geschrieben:
Genau so wie zumsel das schildert, habe ich das gemeint.

Es ging mir hauptsächlich um solche Situationen und Äußerungen, wie sie im mitgelieferten Link vermerkt sind. http://www.zeit.de/arbeit/2017-11/sexuelle-belaestigung-arbeitsplatz-leserinnen

....

Wunderschön aneinandergefügt. Aber wenn Du nicht nur auf die Reihenfolge der Posts siehst, sondern auch auf die Uhrzeit, Mobienne 20:14, fwo 20:15, dann siehst Du auch, dass es sich um einen nachgeschobenen Post handelte, der noch nicht da stand, als ich meinen geschrieben habe.

Ja ich weiß natürlich. Genau deswegen habe ich das noch mal hochgeholt. Smilie Es ist anscheinend untergegangen. Jedenfalls ist keiner darauf eingegangen. Schulterzucken

#223:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.11.2017, 20:30
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
....
Ja ich weiß natürlich. Genau deswegen habe ich das noch mal hochgeholt. Smilie Es ist anscheinend untergegangen. Jedenfalls ist keiner darauf eingegangen. Schulterzucken

Das stimmt nicht ganz - ich bin sogar schon im Vorgweg drauf eingegangen:
fwo hat folgendes geschrieben:
... Ich mache es Dir deshalb etwas schwerer, indem ich eine Frau aussprechen lasse, worum es mir und wahrscheinlich auch bb hier geht und was bei rigorosen Formulierungen wie der von Mobienne, in denen ja auch gedacht wird, wenn man nicht durch Nachfragen zum weiterdenken zwingt, so häufig unter den Tisch fällt:...

Der Satz war ja eindeutig. Genauso klar war dann auch, dass sie den nicht sie würde stehen lassen können, wenn man hartnäckig genug nachfragt, und sie hat das dann nachträglich geliefert. Darum und um Mobienne ging es aber zumindest mir nicht mehr, sie bot da nur das Beispiel, weshalb ich beim nächsten Zitat im Post an an zelig auch schon auf die präzise Herkunft verzichtet habe. Mir ging es genau um diese Vereinfachung, in der gedacht und auch argumentiert wird, sonst hätte sie das auch nicht geschrieben, und die sich in unserem großen Korrektheitsvorbild USA genauso z.B. im Verhaltenskodex von Firmen befindet.

#224:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 13:39
    —
http://diepresse.com/home/ausland/welt/5322116/meetooWelle_Juristen-warnen-vor-neuer-McCarthyAera
Zitat:
Deutsche Rechtsgelehrte und -Praktiker warnen vor einem Bruch rechtsstaatlicher Grundsätze angesichts der ausufernden medialen Verurteilung von Beschuldigten und ihrer faktischen Folgen durch die Möglichkeiten von Internet und sozialen Medien.

#225:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 21:47
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
http://diepresse.com/home/ausland/welt/5322116/meetooWelle_Juristen-warnen-vor-neuer-McCarthyAera
Zitat:
Deutsche Rechtsgelehrte und -Praktiker warnen vor einem Bruch rechtsstaatlicher Grundsätze angesichts der ausufernden medialen Verurteilung von Beschuldigten und ihrer faktischen Folgen durch die Möglichkeiten von Internet und sozialen Medien.



Diese Gefahr für den Rechtsstaat ist leider sehr real.

#226:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 18.11.2017, 00:14
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
http://diepresse.com/home/ausland/welt/5322116/meetooWelle_Juristen-warnen-vor-neuer-McCarthyAera
Zitat:
Deutsche Rechtsgelehrte und -Praktiker warnen vor einem Bruch rechtsstaatlicher Grundsätze angesichts der ausufernden medialen Verurteilung von Beschuldigten und ihrer faktischen Folgen durch die Möglichkeiten von Internet und sozialen Medien.



Diese Gefahr für den Rechtsstaat ist leider sehr real.

Nö. Die Justiz weiß zu unterscheiden.
Die mediale Verurteilung bestimmter Leute und Gruppen findet doch schon lange statt - weit vor Internet etc. Axel Springer Nachf. haben immer noch mehr Macht als fb und Co.

#227:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.11.2017, 00:33
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
http://diepresse.com/home/ausland/welt/5322116/meetooWelle_Juristen-warnen-vor-neuer-McCarthyAera
Zitat:
Deutsche Rechtsgelehrte und -Praktiker warnen vor einem Bruch rechtsstaatlicher Grundsätze angesichts der ausufernden medialen Verurteilung von Beschuldigten und ihrer faktischen Folgen durch die Möglichkeiten von Internet und sozialen Medien.



Diese Gefahr für den Rechtsstaat ist leider sehr real.

Nö. Die Justiz weiß zu unterscheiden.
Die mediale Verurteilung bestimmter Leute und Gruppen findet doch schon lange statt - weit vor Internet etc. Axel Springer Nachf. haben immer noch mehr Macht als fb und Co.



Die Justiz mag das nicht beeinflussen. Bloss was hat es z.B. dem Kachelmann genützt, dass er freigesprochen wurde? Als der Freispruch verkündet wurde war die Strafe für Kachelmann schon längst vollstreckt. Der Mann war Job und guten Ruf los und diese Existenzvernichtung hat bis heute Bestand. Was das Gericht geurteilt hat scheint demgegenüber keine Sau wirklich zu interessieren.

Darin liegt die Gefahr für den Rechtsstaat, dass er umgangen und der "Court of public opinion" in manchen Bereichen zur einzig ausschlaggebenden Instanz wird.

#228:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 18.11.2017, 00:56
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Was das Gericht geurteilt hat scheint demgegenüber keine Sau wirklich zu interessieren.

Darin liegt die Gefahr für den Rechtsstaat, dass er umgangen und der "Court of public opinion" in manchen Bereichen zur einzig ausschlaggebenden Instanz wird.

Unsinn. Du befindest dich ca 5 cm vor einer VT.

#229:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.11.2017, 01:18
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Was das Gericht geurteilt hat scheint demgegenüber keine Sau wirklich zu interessieren.

Darin liegt die Gefahr für den Rechtsstaat, dass er umgangen und der "Court of public opinion" in manchen Bereichen zur einzig ausschlaggebenden Instanz wird.

Unsinn. Du befindest dich ca 5 cm vor einer VT.



Was ist am von mir angeführten Fall Kachelmann theoretisch?

#230:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 18.11.2017, 01:29
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Was das Gericht geurteilt hat scheint demgegenüber keine Sau wirklich zu interessieren.

Darin liegt die Gefahr für den Rechtsstaat, dass er umgangen und der "Court of public opinion" in manchen Bereichen zur einzig ausschlaggebenden Instanz wird.

Unsinn. Du befindest dich ca 5 cm vor einer VT.



Was ist am von mir angeführten Fall Kachelmann theoretisch?

Bernie, ich gebe dir Recht, was die Beeinflussung der Medien von Prozessen anbelangt: Kachelmann, I. Bachmann, J. Bartsch, RAF, Nitribitt, Taximorde etc - kennt man doch.
Ich wende mich aber entschieden gegen deine Formulierung einzig ausschlaggebende(n) Instanz.

#231:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.11.2017, 01:34
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Was das Gericht geurteilt hat scheint demgegenüber keine Sau wirklich zu interessieren.

Darin liegt die Gefahr für den Rechtsstaat, dass er umgangen und der "Court of public opinion" in manchen Bereichen zur einzig ausschlaggebenden Instanz wird.

Unsinn. Du befindest dich ca 5 cm vor einer VT.



Was ist am von mir angeführten Fall Kachelmann theoretisch?

Bernie, ich gebe dir Recht, was die Beeinflussung der Medien von Prozessen anbelangt: Kachelmann, I. Bachmann, J. Bartsch, RAF, Nitribitt, Taximorde etc - kennt man doch.
Ich wende mich aber entschieden gegen deine Formulierung einzig ausschlaggebende(n) Instanz.


Meine Formulierung, dass die Gefahr besteht, dass das so kommen wird, beinhaltet die Aussage, dass das noch nicht so ist.

Ich sage lediglich, dass wir die Gefahr erkennen und aufpassen muessen.

Und ja, bei Deinem Beispiel RAF bestand diese Gefahr genauso, das macht diese Zeit auch zu einem recht unrühmlichen Kapitel deutscher Geschichte. Aus den damals gemachten Fehlern können wir auch heute noch lernen. Ich behaupte mal, dass die damalige "Terrorhysterie" den Terror der RAF effektiv um etliche Jahre verlaengert hat, weil sie deren Kommandoebene einen steten Zustrom an neuen Rekruten bescherte.

#232:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 18.11.2017, 01:39
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...]
Was das Gericht geurteilt hat scheint demgegenüber keine Sau wirklich zu interessieren.

Darin liegt die Gefahr für den Rechtsstaat, dass er umgangen und der "Court of public opinion" in manchen Bereichen zur einzig ausschlaggebenden Instanz wird.

Unsinn. Du befindest dich ca 5 cm vor einer VT.



Was ist am von mir angeführten Fall Kachelmann theoretisch?

Bernie, ich gebe dir Recht, was die Beeinflussung der Medien von Prozessen anbelangt: Kachelmann, I. Bachmann, J. Bartsch, RAF, Nitribitt, Taximorde etc - kennt man doch.
Ich wende mich aber entschieden gegen deine Formulierung einzig ausschlaggebende(n) Instanz.


Meine Formulierung, dass die Gefahr besteht, dass das so kommen wird, beinhaltet die Aussage, dass das noch nicht so ist.

Ich sage lediglich, dass wir die Gefahr erkennen und aufpassen muessen.

Und ja, bei Deinem Beispiel RAF bestand diese Gefahr genauso, das macht diese Zeit auch zu einem recht unrühmlichen Kapitel deutscher Geschichte. Aus den damals gemachten Fehlern können wir auch heute noch lernen. Ich behaupte mal, dass die damalige "Terrorhysterie" den Terror der RAF effektiv um etliche Jahre verlaengert hat, weil sie deren Kommandoebene einen steten Zustrom an neuen Rekruten bescherte.

Ok.

#233:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.11.2017, 02:12
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:

Ich wende mich aber entschieden gegen deine Formulierung einzig ausschlaggebende(n) Instanz.


Ganz so abwegig finde ich die Formulierung nicht. Für das Leben nach dem Prozess sind die Medien eine wesentliche Instanz.

#234:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 24.11.2017, 11:30
    —
http://www.focus.de/kultur/vermischtes/uma-thurman-schauspielerin-rechnet-mit-harvey-weinstein-ab_id_7890082.html schrieb:

Zitat:
Uma Thurman (47) bricht ihr Schweigen über Harvey Weinstein (65). Die Schauspielerin, die an sieben Filmen mit Weinstein arbeitete - darunter "Pulp Fiction" und die "Kill Bill"-Streifen - postete auf Instagram ein Foto von sich selbst in der Rolle der "Braut" aus "Kill Bill". Dazu schrieb sie über die zahlreichen Anschuldigungen gegen Weinstein: "Ich bin froh, dass es langsam geht - du verdienst keine Kugel."


zynisches Grinsen
Die Nummer mit dem Katana würde ihr wohl auch zu schnell gehen. zynisches Grinsen

#235:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 25.11.2017, 20:31
    —
Eine interessante Entwicklung. Mit welcher Macht hier plötzlich etwas an die Oberfläche drängt. Und zwar ideologiefrei, ohne Aufschrei, sondern schlicht durch die Behauptung: me too! Jetzt wäre kollektive Nabelschau nötig, warum das nicht schon früher an die Oberfläche kam.


Im Atlantic erinnerte man sich an Bill Clinton.

Zitat:
Bill Clinton: Eine Aufrechnung

Feministen retteten den 42 Präsidenten der Vereinigten Staaten in den 1990ern. Sie waren auf der falschen Seite der Geschichte; ist es an der Zeit, die Dinge richtig zu stellen?

Juanita Broaddrick, Paula Jones, Kathleen Willey ... es war ein Verhaltensmuster, ..., die beteiligten Frauen hatten weit mehr glaubwürdige Beweise als viele der schwerwiegendsten Vorwürfe, die in den letzten fünf Wochen erhoben wurden. Clinton erfuhr jedoch nicht die schnelle und mitleidslose Gerechtigkeit, die die heutigen Beschuldigten erfahren haben. Stattdessen wurde er von überraschender Seite gerettet: der Feminismus-Maschine. Die Bewegung war damals schon zu einer einseitigen Unternehmung erstarrt, die willens war, diesen Freund der Schwesternschaft einige Herrenrechte zuzugestehen.

Das fand seine Konsequenz noch zwanzig Jahre später bei Harvey Weinstein: Bekenne dich öffentlich laut und auffallend zu den Aushängeschildern der Linken, dann kannst du im Privaten deines Büros oder Hotelzimmers tun, was du willst.




Bill Clinton: A Reckoning

Feminists saved the 42nd president of the United States in the 1990s. They were on the wrong side of history; is it finally time to make things right?

Yet let us not forget the sex crimes of which the younger, stronger Bill Clinton was very credibly accused in the 1990s. Juanita Broaddrick [...] Paula Jones [...] Kathleen Willey [...]

It was a pattern of behavior; it included an alleged violent assault; the women involved had far more credible evidence than many of the most notorious accusations that have come to light in the past five weeks. But Clinton was not left to the swift and pitiless justice that today’s accused men have experienced. Rather, he was rescued by a surprising force: machine feminism. The movement had by then ossified into a partisan operation, and it was willing—eager—to let this friend of the sisterhood enjoy a little droit de seigneur.

The widespread liberal response to the sex-crime accusations against Bill Clinton found their natural consequence 20 years later in the behavior of Harvey Weinstein: Stay loudly and publicly and extravagantly on the side of signal leftist causes and you can do what you want in the privacy of your offices and hotel rooms. But the mood of the country has changed. We are in a time when old monuments are coming down and men are losing their careers over things they did to women a long time ago.

https://www.theatlantic.com/entertainment/archive/2017/11/reckoning-with-bill-clintons-sex-crimes/545729/

Ob man das Argument teilt oder nicht, sei hier zweitrangig. Bemerkenswert ist die Selbstkritik. Davon bitte mehr.

Und bitte nicht zur Tagesordnung zurückkehren. Wenn Menschen wie Clinton, Weinstein, Strauss-Kahn, Trump sich aufgrund ihrer Machtstellung sexuelle Nötigung erlauben können, dann erlauben sie sich an anderer Stelle noch viel mehr. Die Willkür der Macht geht hinunter bis zu Bürgermeistern, Chefs, Lehrer, Eltern ...


(Ich sollte an anderer Stelle einige Beispiele aufschreiben, was ich damit meine.)

#236:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 25.11.2017, 22:49
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn Menschen wie Clinton, Weinstein, Strauss-Kahn, Trump sich aufgrund ihrer Machtstellung sexuelle Nötigung erlauben können, dann erlauben sie sich an anderer Stelle noch viel mehr. Die Willkür der Macht geht hinunter bis zu Bürgermeistern, Chefs, Lehrer, Eltern


Ja.

smallie hat folgendes geschrieben:
Und bitte nicht zur Tagesordnung zurückkehren.


Den Appell unterschreibe ich.

#237:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 26.11.2017, 15:33
    —
Ich möchte noch ein Lanze für bb reißen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kann vielleicht jemand nachvollziehen, weshalb ich diesen Fall nicht wie andere bejuble, dass "den Opfern endlich Gerechtigkeit widerfaehrt", sondern beklage, dass diejenigen, denen damals von dem Schwein Weinstein und den Prostituierten, die ihm zu willen waren, die Chance auf eine Hollywoodkarriere gestohlen wurde, auch jetzt wieder leer ausgehen werden, waehrend diejenigen, die damals schon den materiellen Gewinn hatten wohl auch heute wieder absahnen werden?

Nein. Gerechtigkeit geht anders!

Den Eingangsbeitrag kann man leicht in den falschen Hals kriegen, wenn man ihn nicht wohlwollend liest. Es war ein emotionaler Beitrag; wenn ich das abziehe, bleibt ein wesentlicher Kern.

"Prostituierte", tja. Wenn ich in einer sozialen Einrichtung arbeiten will und darum entgegen meiner Überzeugung ein christliches Bekenntnis annehme, bin ich dann eine "Bekenntnis-Prostituierte"?

Überlegungen zum Familienleben der Clintons und der Trumps. Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr Frau Clinton oder Frau Trump wärt?

Du bist Hillary Clinton und dein Mann ist ein notorischer Schwerenöter, vor dem kein Rock sicher ist - der Lewinsiki-Fall wäre unbekannt geblieben, hätte Lewinsiki die Affäre nicht brühwarm einer Freundin erzählt. Wie gehst du damit um? Läßt du dich scheiden, weil solche Typen nicht zu deinem feministischen Weltbild passen? Liebst du ihn so sehr, daß dir Nebentouren egal sind? Oder bleibst du bei ihm, weil du die Clinton-Foundation nicht gefährden willst, schließlich willst du später selbst Präsidentschaftskandidat werden.

Bei den Trumps ist es umgekehrt. Dein Mann sagt, du seist a good piece of ass. Ein ehrliches Kompliment, aber wenn das alles ist? Gibt es sonst nichts? Da schwingt schon mit, ich habe mich zu vögeln lassen und sonst nichts zu sagen. Ich wäre gekränkt. Außer ich würde ihn so lieben, daß mir solche Sprüche egal sind.


Hier wird "gute Miene zum bösen Spiel gemacht." Hab' ich auch schon gemacht. Mitgespielt, obwohl es mir zuwider war. Ihr nicht?

Insofern spricht bb schon einen Punkt an, der bei der Nabelschau helfen kann.



fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Mir scheint, dass Du gegen die Einstellungskriterien des Herrn Weinstein keinerlei Einwaende hast. Die Frauen, die ihn zurueckgewiesen haben, sind dann wohl selber schuld, dass sie den Job nicht gekriegt haben. Sie haetten sich halt nicht so zieren und die verlangte Ware einfach rausruecken sollen.... Mit den Augen rollen

Solange das alles in freiem Willen passiert, ist es mir tatsächlich ziemlich wurst. Und die Bewertung der Waren sollte da jeder für sich selbst treffen.

Ganz genau. So muß man das sehen.

Wenn man's dann so sieht, fällt allerdings auf, daß Herr Weinstein eine Monopolstellung hatte. Die üblichen Begründungen für freien Warenaustausch scheitern dann.

#238:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 26.11.2017, 16:01
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Hier wird "gute Miene zum bösen Spiel gemacht." Hab' ich auch schon gemacht. Mitgespielt, obwohl es mir zuwider war. Ihr nicht?


Ja natürlich, aber das Problem an beachbernies Diskurs ist aber doch der, dass er nun wirklich auch nicht gerade aktiv auf der Seite derjenigen Frauen steht, die das nicht mehr mit sich machen lassen wollen.

#239:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 26.11.2017, 17:14
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Ich möchte noch ein Lanze für bb reißen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kann vielleicht jemand nachvollziehen, weshalb ich diesen Fall nicht wie andere bejuble, dass "den Opfern endlich Gerechtigkeit widerfaehrt", sondern beklage, dass diejenigen, denen damals von dem Schwein Weinstein und den Prostituierten, die ihm zu willen waren, die Chance auf eine Hollywoodkarriere gestohlen wurde, auch jetzt wieder leer ausgehen werden, waehrend diejenigen, die damals schon den materiellen Gewinn hatten wohl auch heute wieder absahnen werden?

Nein. Gerechtigkeit geht anders!

Den Eingangsbeitrag kann man leicht in den falschen Hals kriegen, wenn man ihn nicht wohlwollend liest. Es war ein emotionaler Beitrag; wenn ich das abziehe, bleibt ein wesentlicher Kern.

gefettet von mir.
Naja, oder wenn man genau liest. Er sprach ja von Frauen, die "damals schon den materiellen Gewinn hatten wohl auch heute wieder absahnen werden".
Mich hat dann interessiert von welchen Frauen er da spricht, weil ich davon noch nichts gelesen hatte, und fragte nach. Aber es gibt wohl keine wirklichen Fälle, auf die er sich bezieht. http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2112617#2112617
Also (edit) ein Thread um eine reine Vermutung und Unterstellung allein aufgrund von seinen Vorurteilen.

#240:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 26.11.2017, 20:26
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hier wird "gute Miene zum bösen Spiel gemacht." Hab' ich auch schon gemacht. Mitgespielt, obwohl es mir zuwider war. Ihr nicht?


Ja natürlich, aber das Problem an beachbernies Diskurs ist aber doch der, dass er nun wirklich auch nicht gerade aktiv auf der Seite derjenigen Frauen steht, die das nicht mehr mit sich machen lassen wollen.

Das wurde bereits - zurecht - kritisiert.




astarte hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Den Eingangsbeitrag kann man leicht in den falschen Hals kriegen, wenn man ihn nicht wohlwollend liest. Es war ein emotionaler Beitrag; wenn ich das abziehe, bleibt ein wesentlicher Kern.

gefettet von mir.
Naja, oder wenn man genau liest. Er sprach ja von Frauen, die "damals schon den materiellen Gewinn hatten wohl auch heute wieder absahnen werden".

In einem Beitrag können gleichzeitig Dinge stehen, die mir gefallen und die mir nicht gefallen.


astarte hat folgendes geschrieben:
Also (edit) ein Thread um eine reine Vermutung und Unterstellung allein aufgrund von seinen Vorurteilen.

Du denkst, meine Auslegung des Eingangsbeitrags steckt gar nicht drin?

#241:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.11.2017, 21:08
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Ich möchte noch ein Lanze für bb reißen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kann vielleicht jemand nachvollziehen, weshalb ich diesen Fall nicht wie andere bejuble, dass "den Opfern endlich Gerechtigkeit widerfaehrt", sondern beklage, dass diejenigen, denen damals von dem Schwein Weinstein und den Prostituierten, die ihm zu willen waren, die Chance auf eine Hollywoodkarriere gestohlen wurde, auch jetzt wieder leer ausgehen werden, waehrend diejenigen, die damals schon den materiellen Gewinn hatten wohl auch heute wieder absahnen werden?

Nein. Gerechtigkeit geht anders!

Den Eingangsbeitrag kann man leicht in den falschen Hals kriegen, wenn man ihn nicht wohlwollend liest. Es war ein emotionaler Beitrag; wenn ich das abziehe, bleibt ein wesentlicher Kern.

"Prostituierte", tja. Wenn ich in einer sozialen Einrichtung arbeiten will und darum entgegen meiner Überzeugung ein christliches Bekenntnis annehme, bin ich dann eine "Bekenntnis-Prostituierte"?

Überlegungen zum Familienleben der Clintons und der Trumps. Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr Frau Clinton oder Frau Trump wärt?

Du bist Hillary Clinton und dein Mann ist ein notorischer Schwerenöter, vor dem kein Rock sicher ist - der Lewinsiki-Fall wäre unbekannt geblieben, hätte Lewinsiki die Affäre nicht brühwarm einer Freundin erzählt. Wie gehst du damit um? Läßt du dich scheiden, weil solche Typen nicht zu deinem feministischen Weltbild passen? Liebst du ihn so sehr, daß dir Nebentouren egal sind? Oder bleibst du bei ihm, weil du die Clinton-Foundation nicht gefährden willst, schließlich willst du später selbst Präsidentschaftskandidat werden.

Bei den Trumps ist es umgekehrt. Dein Mann sagt, du seist a good piece of ass. Ein ehrliches Kompliment, aber wenn das alles ist? Gibt es sonst nichts? Da schwingt schon mit, ich habe mich zu vögeln lassen und sonst nichts zu sagen. Ich wäre gekränkt. Außer ich würde ihn so lieben, daß mir solche Sprüche egal sind.


Hier wird "gute Miene zum bösen Spiel gemacht." Hab' ich auch schon gemacht. Mitgespielt, obwohl es mir zuwider war. Ihr nicht?

Insofern spricht bb schon einen Punkt an, der bei der Nabelschau helfen kann.



Hilary Clinton ist m.E. die einzige Person gewesen, die legitimerweise ein Problem mit der Lewinskyaffaire hätte haben können. Und der gestehe ich auch zu, dass das durchaus ein sehr ernstes Problem für sie sein kein bis hin zum Scheidungsgrund und zwar nicht Hilary die Feministin, sondern Hilary die betrogene Ehefrau.



smallie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Mir scheint, dass Du gegen die Einstellungskriterien des Herrn Weinstein keinerlei Einwaende hast. Die Frauen, die ihn zurueckgewiesen haben, sind dann wohl selber schuld, dass sie den Job nicht gekriegt haben. Sie haetten sich halt nicht so zieren und die verlangte Ware einfach rausruecken sollen.... Mit den Augen rollen

Solange das alles in freiem Willen passiert, ist es mir tatsächlich ziemlich wurst. Und die Bewertung der Waren sollte da jeder für sich selbst treffen.

Ganz genau. So muß man das sehen.

Wenn man's dann so sieht, fällt allerdings auf, daß Herr Weinstein eine Monopolstellung hatte. Die üblichen Begründungen für freien Warenaustausch scheitern dann.



Bleibt immer noch der Tatbestand der Korruption. Wenn ein Bewerber um Einen Job demjenigen, der darueber entscheidet wer eingestellt wird, einen Tausender zusteckt und daraufhin den Job kriegt, dann ist das auch nicht in Ordnung, auch wenn der dies freiwillig macht. Und Sex kann man in dem Kontext durchaus als geldwerte Leistung betrachten.


Und dass die einschlägigen Verdächtigen Schaum vor den Mund kriegen werden war mir schon bei Threaderoeffnung klar. Wer aufgrund seiner ideologischen Praedisposition von vornherein Männer nur als Täter und Frauen nur als Opfer sehen kann, dem muss meine Argumentation als schwere Häresie erscheinen. Die koennen da nicht anders.

#242:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.11.2017, 21:15
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hier wird "gute Miene zum bösen Spiel gemacht." Hab' ich auch schon gemacht. Mitgespielt, obwohl es mir zuwider war. Ihr nicht?


Ja natürlich, aber das Problem an beachbernies Diskurs ist aber doch der, dass er nun wirklich auch nicht gerade aktiv auf der Seite derjenigen Frauen steht, die das nicht mehr mit sich machen lassen wollen.



Das stimmt nicht, was Du da sagst. Ich stehe sehr deutlich auf Seiten der Frauen, die das schon damals nicht mit sich machen liessen und anstatt einzuwilligen einfach das Büro dieses geilen Bockes verlassen haben und die Rolle in den Wind geschrieben habe. Das ist ja gerade, was mich diesen Thread eröffnen liess.

#243:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.11.2017, 13:43
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hier wird "gute Miene zum bösen Spiel gemacht." Hab' ich auch schon gemacht. Mitgespielt, obwohl es mir zuwider war. Ihr nicht?


Ja natürlich, aber das Problem an beachbernies Diskurs ist aber doch der, dass er nun wirklich auch nicht gerade aktiv auf der Seite derjenigen Frauen steht, die das nicht mehr mit sich machen lassen wollen.



Das stimmt nicht, was Du da sagst. Ich stehe sehr deutlich auf Seiten der Frauen, die das schon damals nicht mit sich machen liessen und anstatt einzuwilligen einfach das Büro dieses geilen Bockes verlassen haben und die Rolle in den Wind geschrieben habe. Das ist ja gerade, was mich diesen Thread eröffnen liess.

Das unterschlägt aber die Frauen, die da unkeusch wurden, weil sie es sich einfach nicht leisten konnten, den Monopolisten zu umgehen - falls es Dir nicht schon durch meine Benutzung der hier unüblichen Vokabel "unkeusch" aufgefallen ist: Wahrscheinlich ohne es zu wollen vertrittst Du praktisch eine sehr konservative christliche Moral, weil Du die, die sich zwar formal in der Ebene des konsensuellen Verkehrs befinden, aber subjektiv, weil sie nicht die finanzielle Kraft hatten, sich dem zu entziehen, dann letztlich doch vergewaltigt wurden, dann doch zu den als Huren zu verurteilenden steckst. (Dass ich auch die Verurteilung von Huren nicht teile, möchte ich nochmal am Rande erwähnen)

Da bist Du Dir wirklich treu geblieben, Du vertrittst immer noch die selbe Position wie im ersten Post.

Ich lass es mal von zelig beantworten:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Einteilung in käufliche Prostituierte und reine Unbestechliche auf der anderen Seite ist zu simpel. So ein Ex-cathedra-Urteil berücksichtigt weder die konkreten Umstände der Beteiligten, noch das Machtgefälle zwischen den Parteien.

#244:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.11.2017, 00:11
    —
fwo hat folgendes geschrieben:


Ich lass es mal von zelig beantworten:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Einteilung in käufliche Prostituierte und reine Unbestechliche auf der anderen Seite ist zu simpel. So ein Ex-cathedra-Urteil berücksichtigt weder die konkreten Umstände der Beteiligten, noch das Machtgefälle zwischen den Parteien.



Natürlich lässt sich da nicht jede Frau eindeutig zuordnen. Das behaupte ich doch gar nicht. Insofern ist Zeligs Einwand ein Strohmann.

Eine solch strikte Trennung in zwei Extreme wäre genauso bescheuert wie die schlichte Trennung in männliche Täter und weibliche Opfer.

Darum geht es mir nämlich. Die übersexualisierte Unkultur in Hollywood ist erheblich komplexer als es die gegenwärtige Welle von Beschuldigungen glauben machen will. Natürlich gibt es da die männlichen Platzhirsche, die ihre Machtposition missbrauchen um sich sexuelle Befriedigung zu verschaffen, genau wie es die weiblichen Karrieristinnen gibt, die sich diesen Umstand zunutze machen und schon vor Betreten eines einschlägig bekannten Büros die Knöpfe ihres Dekolletees aufmachen, um ihre entbloesten Moepse sexuelle Verfügbarkeit signalisieren zu lassen. Für beiderlei Verhalten können Hollywood-Insider Beispiele nennen und beides ist unakzeptabel, weil sexuelle Verfügbarkeit nirgends als Einstellungsmerkmal gelten sollte, egal von welcher Seite hier die Initiative ausgeht. Das ist der eigentliche Kern des Problems!


....und nebenbei bemerkt. Hollywood mag zwar ein Extrembeispiel darstellen, aber aehnliche Vorgaenge gibt es auch anderswo in der Wirtschaft, da gibt es auch die Frau, die betont sexy gekleidet zum Einstellungsgespräch für den Job der Chefsekretärin auftkreuzt sowie den Chef, der seine Sekretärin in spe gleich mal die Frage beantworten lässt, ob sie prinzipiell bereit wäre ihn auch mal ueber's Wochende auf "Geschäftsreise" in sein Häuschen ins Tessin zu begleiten. (Beides früher im Arbeitsleben schon mitbekommen)

#245:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 28.11.2017, 09:56
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:


Ich lass es mal von zelig beantworten:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Einteilung in käufliche Prostituierte und reine Unbestechliche auf der anderen Seite ist zu simpel. So ein Ex-cathedra-Urteil berücksichtigt weder die konkreten Umstände der Beteiligten, noch das Machtgefälle zwischen den Parteien.



Natürlich lässt sich da nicht jede Frau eindeutig zuordnen. Das behaupte ich doch gar nicht. Insofern ist Zeligs Einwand ein Strohmann.


Eine solch strikte Trennung in zwei Extreme wäre genauso bescheuert wie die schlichte Trennung in männliche Täter und weibliche Opfer.


Unfassbar. Der Thread lebt doch nur von deinem Anfangsstatement, in dem du diese Zweiteilung vornimmst. Willst Du die Leute für dumm verkaufen?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Darum geht es mir nämlich. Die übersexualisierte Unkultur in Hollywood ist erheblich


Ach du liebes Bisschen, das Vokabular kenne ich.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es da die männlichen Platzhirsche, die ihre Machtposition missbrauchen um sich sexuelle Befriedigung zu verschaffen,


Huch, eine neue Erkenntnis?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
genau wie es die weiblichen Karrieristinnen gibt, die sich diesen Umstand zunutze machen und schon vor Betreten eines einschlägig bekannten Büros die Knöpfe ihres Dekolletees aufmachen, um ihre entbloesten Moepse sexuelle Verfügbarkeit signalisieren zu lassen.


Ach nein. Nur der übliche rhetorische Deal, der mit einem Zugeständnis eingeleitet wird, um ihn im Nachsatz relativieren zu können. Und wo du so gerne auf die 70er verweist. Die verklemmten Stereotypen aus dieser Zeit hast du auch nicht abgelegt.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Für beiderlei Verhalten können Hollywood-Insider Beispiele nennen und beides ist unakzeptabel, weil sexuelle Verfügbarkeit nirgends als Einstellungsmerkmal gelten sollte, egal von welcher Seite hier die Initiative ausgeht. Das ist der eigentliche Kern des Problems!


Das Machtgefälle ist für dich dagegen irrelevant.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....und nebenbei bemerkt. Hollywood mag zwar ein Extrembeispiel darstellen, aber aehnliche Vorgaenge gibt es auch anderswo in der Wirtschaft, da gibt es auch die Frau, die betont sexy gekleidet zum Einstellungsgespräch für den Job der Chefsekretärin auftkreuzt sowie den Chef, der seine Sekretärin in spe gleich mal die Frage beantworten lässt, ob sie prinzipiell bereit wäre ihn auch mal ueber's Wochende auf "Geschäftsreise" in sein Häuschen ins Tessin zu begleiten. (Beides früher im Arbeitsleben schon mitbekommen)


Ich glaub ich versteh dich immer besser. Frauen stehen generell unter dem Verdacht, sich promisk zu verhalten, um einen Vorteil rauszuschlagen.

#246:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.11.2017, 11:45
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:


Ich lass es mal von zelig beantworten:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Einteilung in käufliche Prostituierte und reine Unbestechliche auf der anderen Seite ist zu simpel. So ein Ex-cathedra-Urteil berücksichtigt weder die konkreten Umstände der Beteiligten, noch das Machtgefälle zwischen den Parteien.



Natürlich lässt sich da nicht jede Frau eindeutig zuordnen. Das behaupte ich doch gar nicht. Insofern ist Zeligs Einwand ein Strohmann.


Eine solch strikte Trennung in zwei Extreme wäre genauso bescheuert wie die schlichte Trennung in männliche Täter und weibliche Opfer.


Unfassbar. Der Thread lebt doch nur von deinem Anfangsstatement, in dem du diese Zweiteilung vornimmst. Willst Du die Leute für dumm verkaufen?

Danke. Ich hatte keine Lust, mich zu wiederholen.
zelig hat folgendes geschrieben:
....
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....und nebenbei bemerkt. Hollywood mag zwar ein Extrembeispiel darstellen, aber aehnliche Vorgaenge gibt es auch anderswo in der Wirtschaft, da gibt es auch die Frau, die betont sexy gekleidet zum Einstellungsgespräch für den Job der Chefsekretärin auftkreuzt sowie den Chef, der seine Sekretärin in spe gleich mal die Frage beantworten lässt, ob sie prinzipiell bereit wäre ihn auch mal ueber's Wochende auf "Geschäftsreise" in sein Häuschen ins Tessin zu begleiten. (Beides früher im Arbeitsleben schon mitbekommen)


Ich glaub ich versteh dich immer besser. Frauen stehen generell unter dem Verdacht, sich promisk zu verhalten, um einen Vorteil rauszuschlagen.

Jupp, alles Huren, wenn sie sich angesichts der jeweiligen Bedingungen des Arbeitsmarktes nicht mit dem Stempel "Ungeöffnet zurück" wieder in die Pampa zurücksenden lassen, aus der sie gekommen sind. Bis auf die zwei Ausnahmen natürlich, die so gut sind, dass sie die Bedingungen selbst diktieren können, und so hässlich, dass sichergestellt ist, dass sie es nicht doch anders erreicht haben.

Hier geht es weiter.
(Hätte ich nach dem vorigen Post schon machen sollen.)

#247:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.11.2017, 22:16
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:


Ich lass es mal von zelig beantworten:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Einteilung in käufliche Prostituierte und reine Unbestechliche auf der anderen Seite ist zu simpel. So ein Ex-cathedra-Urteil berücksichtigt weder die konkreten Umstände der Beteiligten, noch das Machtgefälle zwischen den Parteien.



Natürlich lässt sich da nicht jede Frau eindeutig zuordnen. Das behaupte ich doch gar nicht. Insofern ist Zeligs Einwand ein Strohmann.


Eine solch strikte Trennung in zwei Extreme wäre genauso bescheuert wie die schlichte Trennung in männliche Täter und weibliche Opfer.


Unfassbar. Der Thread lebt doch nur von deinem Anfangsstatement, in dem du diese Zweiteilung vornimmst. Willst Du die Leute für dumm verkaufen?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Darum geht es mir nämlich. Die übersexualisierte Unkultur in Hollywood ist erheblich


Ach du liebes Bisschen, das Vokabular kenne ich.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es da die männlichen Platzhirsche, die ihre Machtposition missbrauchen um sich sexuelle Befriedigung zu verschaffen,


Huch, eine neue Erkenntnis?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
genau wie es die weiblichen Karrieristinnen gibt, die sich diesen Umstand zunutze machen und schon vor Betreten eines einschlägig bekannten Büros die Knöpfe ihres Dekolletees aufmachen, um ihre entbloesten Moepse sexuelle Verfügbarkeit signalisieren zu lassen.


Ach nein. Nur der übliche rhetorische Deal, der mit einem Zugeständnis eingeleitet wird, um ihn im Nachsatz relativieren zu können. Und wo du so gerne auf die 70er verweist. Die verklemmten Stereotypen aus dieser Zeit hast du auch nicht abgelegt.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Für beiderlei Verhalten können Hollywood-Insider Beispiele nennen und beides ist unakzeptabel, weil sexuelle Verfügbarkeit nirgends als Einstellungsmerkmal gelten sollte, egal von welcher Seite hier die Initiative ausgeht. Das ist der eigentliche Kern des Problems!


Das Machtgefälle ist für dich dagegen irrelevant.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....und nebenbei bemerkt. Hollywood mag zwar ein Extrembeispiel darstellen, aber aehnliche Vorgaenge gibt es auch anderswo in der Wirtschaft, da gibt es auch die Frau, die betont sexy gekleidet zum Einstellungsgespräch für den Job der Chefsekretärin auftkreuzt sowie den Chef, der seine Sekretärin in spe gleich mal die Frage beantworten lässt, ob sie prinzipiell bereit wäre ihn auch mal ueber's Wochende auf "Geschäftsreise" in sein Häuschen ins Tessin zu begleiten. (Beides früher im Arbeitsleben schon mitbekommen)


Ich glaub ich versteh dich immer besser. Frauen stehen generell unter dem Verdacht, sich promisk zu verhalten, um einen Vorteil rauszuschlagen.



beachbernie hat folgendes geschrieben:


Und dass die einschlägigen Verdächtigen Schaum vor den Mund kriegen werden war mir schon bei Threaderoeffnung klar. Wer aufgrund seiner ideologischen Praedisposition von vornherein Männer nur als Täter und Frauen nur als Opfer sehen kann, dem muss meine Argumentation als schwere Häresie erscheinen. Die koennen da nicht anders.



Auch ich muss mich manchmal wiederholen. zwinkern

#248:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.11.2017, 23:32
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Und dass die einschlägigen Verdächtigen Schaum vor den Mund kriegen werden war mir schon bei Threaderoeffnung klar. Wer aufgrund seiner ideologischen Praedisposition von vornherein Männer nur als Täter und Frauen nur als Opfer sehen kann, dem muss meine Argumentation als schwere Häresie erscheinen. Die koennen da nicht anders.



Auch ich muss mich manchmal wiederholen. zwinkern

Es sollte Dich vielleicht misstrauisch machen, dass ich nur ein zweischlägiger Verdächtiger bin, keinen Schaum vor dem Mund, sondern nur Spott auf der Zungen habe, und dass Du es trotzdem geschafft hast, dass zelig und ich in einem Chor singen.

#249:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.11.2017, 23:41
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Und dass die einschlägigen Verdächtigen Schaum vor den Mund kriegen werden war mir schon bei Threaderoeffnung klar. Wer aufgrund seiner ideologischen Praedisposition von vornherein Männer nur als Täter und Frauen nur als Opfer sehen kann, dem muss meine Argumentation als schwere Häresie erscheinen. Die koennen da nicht anders.



Auch ich muss mich manchmal wiederholen. zwinkern

Es sollte Dich vielleicht misstrauisch machen, dass ich nur ein zweischlägiger Verdächtiger bin, keinen Schaum vor dem Mund, sondern nur Spott auf der Zungen habe, und dass Du es trotzdem geschafft hast, dass zelig und ich in einem Chor singen.



Das sollte eher Euch beiden zu denken geben. zwinkern

Dass Dir Widerspruch viel leichter von der Zunge geht, wenn Du mir widersprichst als anderen, fällt mir nicht zum ersten Mal auf. Aber damit kann ich recht gut leben. Ich will ja auch nicht behaupten, dass es mir umgekehrt immer gelingen würde einen solchen Bias zuverlässig zu unterdrücken Smilie

#250:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.11.2017, 02:10
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Und dass die einschlägigen Verdächtigen Schaum vor den Mund kriegen werden war mir schon bei Threaderoeffnung klar. Wer aufgrund seiner ideologischen Praedisposition von vornherein Männer nur als Täter und Frauen nur als Opfer sehen kann, dem muss meine Argumentation als schwere Häresie erscheinen. Die koennen da nicht anders.



Auch ich muss mich manchmal wiederholen. zwinkern

Es sollte Dich vielleicht misstrauisch machen, dass ich nur ein zweischlägiger Verdächtiger bin, keinen Schaum vor dem Mund, sondern nur Spott auf der Zungen habe, und dass Du es trotzdem geschafft hast, dass zelig und ich in einem Chor singen.



Das sollte eher Euch beiden zu denken geben. zwinkern

Dass Dir Widerspruch viel leichter von der Zunge geht, wenn Du mir widersprichst als anderen, fällt mir nicht zum ersten Mal auf. Aber damit kann ich recht gut leben. Ich will ja auch nicht behaupten, dass es mir umgekehrt immer gelingen würde einen solchen Bias zuverlässig zu unterdrücken Smilie


Fwo widerspricht meistens aus Prinzip. Bei Dir widerspricht er generell aus Vernunft. Aber das geht jedem so, mein untersexualisierter Freund vom sündenfreien Haida Gwaii.

#251:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 29.11.2017, 03:41
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
[dass ich nur ein zweischlägiger Verdächtiger bin


Sollte das Gegenteil von "einschlaegig" nicht "ausschlaegig" sein? noc

#252:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 29.11.2017, 08:18
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wer aufgrund seiner ideologischen Praedisposition von vornherein Männer nur als Täter und Frauen nur als Opfer sehen kann, dem muss meine Argumentation als schwere Häresie erscheinen. Die koennen da nicht anders.


Eine Plattitüde ("Promiske Frauen, die Möpse zeigen") wird nicht durch eine weitere ("Für Dich sind Männer immer Täter und Frauen immer Opfer") schlüssiger.

Frauen sind keine besseren Menschen. Wobei man das auch erstmal in Einklang mit Kriminalstatistiken bringen muss.

#253:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 29.11.2017, 08:31
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Frauen sind keine besseren Menschen. Wobei man das auch erstmal in Einklang mit Kriminalstatistiken bringen muss.


Nicht alles, was ein "schlechter" Mensch so tut, schlägt sich in Kriminalstatistiken nieder.

#254:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.11.2017, 10:11
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Frauen sind keine besseren Menschen. Wobei man das auch erstmal in Einklang mit Kriminalstatistiken bringen muss.


Nicht alles, was ein "schlechter" Mensch so tut, schlägt sich in Kriminalstatistiken nieder.


Yo, bedenkt die Hatecrimes von linksversifften Feminist*innen gegen unbescholtene Männer!

#255:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 09:38
    —
Zitat:
Vor allem die Arbeit an dem 2002 erschienenen Erfolgsfilm „Frida“, in dem Hayek die mexikanische Malerin Frida Kahlo spielte, erlebte die Schauspielerin als regelrechte Qual: Sie habe immer wieder „Nein“ sagen müssen: „Nein, ihm zu jeder nächtlichen Stunde die Tür zu öffnen, Hotel für Hotel, Drehort für Drehort. Nein, mit ihm zu duschen. Nein, dass er mir beim Duschen zuschaut. Nein, dass er mich massiert. Nein, dass er mir Oralsex macht. Nein, dass ich mich zusammen mit einer anderen Frau vor ihm ausziehe.“

Auf jede Ablehnung habe Weinstein, der damalige Produzent des Films, mit seiner „macchiavellistischen Wut“ reagiert. Er habe ihr einmal mit dem Tod gedroht und gesagt: „Ich bringe dich um, glaube nicht, dass ich dazu nicht fähig bin.“

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/salma-hayek-harvey-weinstein-war-mein-monster-15340034.html

#256:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 09:58
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Vor allem die Arbeit an dem 2002 erschienenen Erfolgsfilm „Frida“, in dem Hayek die mexikanische Malerin Frida Kahlo spielte, erlebte die Schauspielerin als regelrechte Qual: Sie habe immer wieder „Nein“ sagen müssen: „Nein, ihm zu jeder nächtlichen Stunde die Tür zu öffnen, Hotel für Hotel, Drehort für Drehort. Nein, mit ihm zu duschen. Nein, dass er mir beim Duschen zuschaut. Nein, dass er mich massiert. Nein, dass er mir Oralsex macht. Nein, dass ich mich zusammen mit einer anderen Frau vor ihm ausziehe.“

Auf jede Ablehnung habe Weinstein, der damalige Produzent des Films, mit seiner „macchiavellistischen Wut“ reagiert. Er habe ihr einmal mit dem Tod gedroht und gesagt: „Ich bringe dich um, glaube nicht, dass ich dazu nicht fähig bin.“

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/salma-hayek-harvey-weinstein-war-mein-monster-15340034.html


Ja, eindeutig ein Arschloch. Man hätte ihn viel früher aus dem Verkehr ziehen müssen. Schade, dass das unterblieben ist.

#257:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 11:58
    —
https://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/kritik-an-sexismus-debatte-ein-aufschrei-gegen-den-aufschrei-29271846
Zitat:
Daher, sind die Expertinnen überzeugt, sei „die Übertreibung und das Aufbauschen solcher Sachverhalte eine Verhöhnung einer jeden Frau, deren Willen gebrochen, die tatsächlich gedemütigt, erniedrigt und gezwungen wurde, Haut, Hände, Zunge und Geschlechtsteil überall an und in ihrem Körper zu spüren. Und es ist eine echte Ohrfeige für jede Frau, die echte Angst für sich oder ihre Kinder empfindet, weil sie um solche Verbrechen in ihrer Gegend weiß!“

Denn „echte Solidarität mit den Opfern handfester sexueller Gewalt sucht man im öffentlichen Raum häufig vergebens“, so der gemeinsame Vorwurf der Notärztin und der Kriminologie-Professorin. „Wo waren die medial wirksamen „Aufschreie“ solcher Kämpferinnen nach der Silvesternacht 2015/16 (in Köln, Anm. d. Red.)? Wo sind diese Aufschreie bei den täglichen Meldungen von Vergewaltigungen und gewalttätigen Übergriffen?
„Relativierung und Verunglimpfung von Angstgefühlen“

Und warum wird die Angst von Frauen im öffentlichen Raum aufgrund echter Gewaltvorfälle nicht ernst genommen, sondern im schlimmsten Fall noch als ein Auswuchs rassistischen Denkens gegeißelt?“ Damit spielen die Autorinnen auf die laut Polizeistatistik bundesweit gestiegene Zahl sexuell motivierter Straftaten an, bei denen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt wurden.

#258:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 12:07
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/kritik-an-sexismus-debatte-ein-aufschrei-gegen-den-aufschrei-29271846
Zitat:
Daher, sind die Expertinnen überzeugt, sei „die Übertreibung und das Aufbauschen solcher Sachverhalte eine Verhöhnung einer jeden Frau, deren Willen gebrochen, die tatsächlich gedemütigt, erniedrigt und gezwungen wurde, Haut, Hände, Zunge und Geschlechtsteil überall an und in ihrem Körper zu spüren. Und es ist eine echte Ohrfeige für jede Frau, die echte Angst für sich oder ihre Kinder empfindet, weil sie um solche Verbrechen in ihrer Gegend weiß!“

Denn „echte Solidarität mit den Opfern handfester sexueller Gewalt sucht man im öffentlichen Raum häufig vergebens“, so der gemeinsame Vorwurf der Notärztin und der Kriminologie-Professorin. „Wo waren die medial wirksamen „Aufschreie“ solcher Kämpferinnen nach der Silvesternacht 2015/16 (in Köln, Anm. d. Red.)? Wo sind diese Aufschreie bei den täglichen Meldungen von Vergewaltigungen und gewalttätigen Übergriffen?
„Relativierung und Verunglimpfung von Angstgefühlen“

Und warum wird die Angst von Frauen im öffentlichen Raum aufgrund echter Gewaltvorfälle nicht ernst genommen, sondern im schlimmsten Fall noch als ein Auswuchs rassistischen Denkens gegeißelt?“ Damit spielen die Autorinnen auf die laut Polizeistatistik bundesweit gestiegene Zahl sexuell motivierter Straftaten an, bei denen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt wurden.

Ich wüßte von keinen Fall, der im besagtem Beispiel keine Anzeige gefolgt wäre.

#259:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 12:49
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/kritik-an-sexismus-debatte-ein-aufschrei-gegen-den-aufschrei-29271846
Zitat:
Daher, sind die Expertinnen überzeugt, sei „die Übertreibung und das Aufbauschen solcher Sachverhalte eine Verhöhnung einer jeden Frau, deren Willen gebrochen, die tatsächlich gedemütigt, erniedrigt und gezwungen wurde, Haut, Hände, Zunge und Geschlechtsteil überall an und in ihrem Körper zu spüren. Und es ist eine echte Ohrfeige für jede Frau, die echte Angst für sich oder ihre Kinder empfindet, weil sie um solche Verbrechen in ihrer Gegend weiß!“

Denn „echte Solidarität mit den Opfern handfester sexueller Gewalt sucht man im öffentlichen Raum häufig vergebens“, so der gemeinsame Vorwurf der Notärztin und der Kriminologie-Professorin. „Wo waren die medial wirksamen „Aufschreie“ solcher Kämpferinnen nach der Silvesternacht 2015/16 (in Köln, Anm. d. Red.)? Wo sind diese Aufschreie bei den täglichen Meldungen von Vergewaltigungen und gewalttätigen Übergriffen?
„Relativierung und Verunglimpfung von Angstgefühlen“

Und warum wird die Angst von Frauen im öffentlichen Raum aufgrund echter Gewaltvorfälle nicht ernst genommen, sondern im schlimmsten Fall noch als ein Auswuchs rassistischen Denkens gegeißelt?“ Damit spielen die Autorinnen auf die laut Polizeistatistik bundesweit gestiegene Zahl sexuell motivierter Straftaten an, bei denen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt wurden.

Ich wüßte von keinen Fall, der im besagtem Beispiel keine Anzeige gefolgt wäre.

Es geht hier gar nicht um das Anzeigenerstattungsverhalten, sondern um die öffentliche Verarbeitung solcher Vorfälle.

#260:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 13:04
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/kritik-an-sexismus-debatte-ein-aufschrei-gegen-den-aufschrei-29271846
Zitat:
Daher, sind die Expertinnen überzeugt, sei „die Übertreibung und das Aufbauschen solcher Sachverhalte eine Verhöhnung einer jeden Frau, deren Willen gebrochen, die tatsächlich gedemütigt, erniedrigt und gezwungen wurde, Haut, Hände, Zunge und Geschlechtsteil überall an und in ihrem Körper zu spüren. Und es ist eine echte Ohrfeige für jede Frau, die echte Angst für sich oder ihre Kinder empfindet, weil sie um solche Verbrechen in ihrer Gegend weiß!“

Denn „echte Solidarität mit den Opfern handfester sexueller Gewalt sucht man im öffentlichen Raum häufig vergebens“, so der gemeinsame Vorwurf der Notärztin und der Kriminologie-Professorin. „Wo waren die medial wirksamen „Aufschreie“ solcher Kämpferinnen nach der Silvesternacht 2015/16 (in Köln, Anm. d. Red.)? Wo sind diese Aufschreie bei den täglichen Meldungen von Vergewaltigungen und gewalttätigen Übergriffen?
„Relativierung und Verunglimpfung von Angstgefühlen“

Und warum wird die Angst von Frauen im öffentlichen Raum aufgrund echter Gewaltvorfälle nicht ernst genommen, sondern im schlimmsten Fall noch als ein Auswuchs rassistischen Denkens gegeißelt?“ Damit spielen die Autorinnen auf die laut Polizeistatistik bundesweit gestiegene Zahl sexuell motivierter Straftaten an, bei denen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt wurden.

Ich wüßte von keinen Fall, der im besagtem Beispiel keine Anzeige gefolgt wäre.

Es geht hier gar nicht um das Anzeigenerstattungsverhalten, sondern um die öffentliche Verarbeitung solcher Vorfälle.

Man kann in den andern Fall, von "unter dem Tisch kehren" sprechen, wenn zwischen Täter und Opfer eine Beziehung besteht. Diese Fälle sind wesentlich häufiger. Und werden in der Öffentlichkeit gerne ignoriert.

#261:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 13:24
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich wüßte von keinen Fall, der im besagtem Beispiel keine Anzeige gefolgt wäre.

Logisch. Wenn sie's nichtmal der Polizei erzaehlen, warum sollen sie's Dir erzaehlen?

#262:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 13:40
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Und warum wird die Angst von Frauen im öffentlichen Raum aufgrund echter Gewaltvorfälle nicht ernst genommen, sondern im schlimmsten Fall noch als ein Auswuchs rassistischen Denkens gegeißelt?“ Damit spielen die Autorinnen auf die laut Polizeistatistik bundesweit gestiegene Zahl sexuell motivierter Straftaten an, bei denen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt wurden.

Denn merke: Nur von Flüchtlingen begangene Taten sind echte Gewaltvorfälle! Mit den Augen rollen

#263:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 13:57
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Und warum wird die Angst von Frauen im öffentlichen Raum aufgrund echter Gewaltvorfälle nicht ernst genommen, sondern im schlimmsten Fall noch als ein Auswuchs rassistischen Denkens gegeißelt?“ Damit spielen die Autorinnen auf die laut Polizeistatistik bundesweit gestiegene Zahl sexuell motivierter Straftaten an, bei denen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt wurden.

Denn merke: Nur von Flüchtlingen begangene Taten sind echte Gewaltvorfälle! Mit den Augen rollen


Erstens: Das habe ich nicht geschrieben. Das habe ich zitiert.
Zweitens: Deine Logik lässt zu Wünschen übrig.

#264:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 14:53
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich wüßte von keinen Fall, der im besagtem Beispiel keine Anzeige gefolgt wäre.

Logisch. Wenn sie's nichtmal der Polizei erzaehlen, warum sollen sie's Dir erzaehlen?

Weil ein Vertrauensverhältnis besteht, einen Fall im Ausland stattfand (Problematik schon bei der hiesiger Polizei, wenn man freiwillig mitgeht) und einem Fall, der Freund war, und sie sich überlegt hat, ob sie sich den Stress bei der Polizei antut, oder lieber doch einfach den Freund den Laufpass gibt.

#265:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 15:01
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Vor allem die Arbeit an dem 2002 erschienenen Erfolgsfilm „Frida“, in dem Hayek die mexikanische Malerin Frida Kahlo spielte, erlebte die Schauspielerin als regelrechte Qual: Sie habe immer wieder „Nein“ sagen müssen: „Nein, ihm zu jeder nächtlichen Stunde die Tür zu öffnen, Hotel für Hotel, Drehort für Drehort. Nein, mit ihm zu duschen. Nein, dass er mir beim Duschen zuschaut. Nein, dass er mich massiert. Nein, dass er mir Oralsex macht. Nein, dass ich mich zusammen mit einer anderen Frau vor ihm ausziehe.“

Auf jede Ablehnung habe Weinstein, der damalige Produzent des Films, mit seiner „macchiavellistischen Wut“ reagiert. Er habe ihr einmal mit dem Tod gedroht und gesagt: „Ich bringe dich um, glaube nicht, dass ich dazu nicht fähig bin.“

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/salma-hayek-harvey-weinstein-war-mein-monster-15340034.html


Ja, eindeutig ein Arschloch. Man hätte ihn viel früher aus dem Verkehr ziehen müssen. Schade, dass das unterblieben ist.

Den Begriff Arschloch finde ich in dem Zusammenhang weitaus zu geschmeichelt.
Notorisch Schwer-Kriminell trifft es schon besser.
Solche Erpressung mit einer Todes-Drohung ist eine Mafia-Methodik, und die Mafiosis in Hollywood, in der Finanzwelt und in der Politik werden noch Gerechtigkeit erfahren.

#266:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 18:25
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Erstens: Das habe ich nicht geschrieben. Das habe ich zitiert.
Zweitens: Deine Logik lässt zu Wünschen übrig.


Nein, deine Logik ist es, die zu wünschen übrig lässt. Erstens ist mir das völlig egal, ob du das geschrieben oder zitiert hast, denn wer etwas unkommentiert zitiert, übernimmt in meinen Augen Verantwortung für das Zitieren. Zweitens war mein Kommentar natürlich eine satirische Überspitzung - aber die Gegenüberstellung "echter" und "unechter" Übergriffe in diesem Kontext ist keine neutrale Feststellung, sondern zeigt sehr wohl eine implizite weltanschauliche Tendenz an. Dass man auch von Flüchtlingen begangene Taten diskutieren muss, ist tausendmal geschenkt. Das Entscheidende ist hier aber nicht der Hinweis auf Taten von Flüchtlingen, sondern die Tatsache, dass diese verwendet werden, um andere Vorfälle zu marginalisieren und die öffentliche Diskussion über sie abzuwürgen. Dass das eine Standardtaktik der Alternativen Rechten ist und dem Zweck dient, das Feld der Diskussion zu kontrollieren, dürfte inzwischen bekannt sein. Dass du das ohne Kommentar zitierst, passt übrigens wunderbar ins Bild - womit sich der Kreis schließt.

#267:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 18:36
    —
Ach so, das ist ein AltRight-Artikel. Gut, dass ich da nicht drauf geklickt habe. Dann muss man das hier auch nicht diskutieren.

#268:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 18:45
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ach so, das ist ein AltRight-Artikel. Gut, dass ich da nicht drauf geklickt habe. Dann muss man das hier auch nicht diskutieren.


Ich habe schon darauf geklickt Peitsche

Als "echte Uebergriffe" bezeichnen die zwei Frauen Faelle, wo "[der] Willen [einer Frau] gebrochen, die tatsächlich gedemütigt, erniedrigt und gezwungen wurde, Haut, Hände, Zunge und Geschlechtsteil überall an und in ihrem Körper zu spüren."

Als "unechte Uebergriffe" bezeichnen sie Faelle, wo z. B. eine Politikerin "jung und schoen" genannt wird.

Nirgendwo wird auch nur suggeriert, dass die "Echtheit" der Uebergriffe etwas mit dem ethnischen Hintergrund des Angreifers zu tun haette.

Ja, das kommt auch mir extrem rechtslastig vor Mit den Augen rollen Vor allem die Behauptung, sexuelle Gewalt werde in unserer Gesellschaft "normalisiert" (und nat. sind alle Tateter maennlich und alle Opfer weiblich - das wird nicht gesagt, aber in allen Beispielen vorausgesetzt). Wenn ich es nicht besser wuesste, wuerde ich denken, die zwei Frauen waeren einfach Feministinnen aus einer weniger radikalen Richtung als der heute tonangebenden.

#269:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 19:02
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ach so, das ist ein AltRight-Artikel.

Weiss ich nicht, aber die Formulierung passt jedenfalls genau ins Schema. Ist ja nicht das erste Mal, dass mir genau solche Formulierungen über den Weg laufen. Wenn es in dem Artikel wirklich um einen Vergleich zwischen Vergewaltigungshandlungen und einfachen (selbst fragwürdigen) Komplimenten geht, dann ist natürlich klar, dass das eine ein wirklicher Übergriff ist und das andere nicht. Allerdings ist #metoo nicht dafür da, Leute bloßzustellen, die Komplimente machen. Dass einzelne Leute das auch für solche Zwecke missbrauchen, mag sein, und das ist auch zu kritisieren, aber es ist nicht der Zweck des Hashtags. Und schon gar nicht besteht der Zweck darin, das mit tatsächlichen sexuellen Übergriffen oder gar Vergewaltigungen auf eine Stufe zu stellen.

#270:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 19:13
    —
Nach nochmaligem Lesen: Der Artikel ist wohl eher nicht Alt Right-affin. Meine sonstigen Einwände gegen seinen Diskurs bleiben aber die selben.

#271:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 19:40
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Nach nochmaligem Lesen: Der Artikel ist wohl eher nicht Alt Right-affin. Meine sonstigen Einwände gegen seinen Diskurs bleiben aber die selben.

Ich wollte gerade fragen, ob Du den Artikel gelesen hast.

Du findest es also nicht richtig, mediale Lautstärke relativ privilegierter Frauen ins Verhältnis zum objektiven persönlichen Schaden zu setzen und laut zu überlegen, was das mit denen macht, die weniger privilegiert sind, den stärksten Schaden und wenig Öffentlichkeit haben?

Ich sehe nicht, dass das überhaupt irgendetwas mit Alt Right zu tun hat und wundere mich deshalb über Deinen Kommentar.

#272:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 20:34
    —
Und ich wundere mich, wie du auf die Kiste mit der Privilegierung kommst. In meinem Beitrag war davon jedenfalls keine Rede. Ansonsten lässt du in deiner Rekonstruktion auch mal eben die Hälfte dessen aus, was ich geschrieben habe.

#273:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.12.2017, 21:32
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Und ich wundere mich, wie du auf die Kiste mit der Privilegierung kommst. In meinem Beitrag war davon jedenfalls keine Rede. Ansonsten lässt du in deiner Rekonstruktion auch mal eben die Hälfte dessen aus, was ich geschrieben habe.

Auf die Kiste mit den Privilegierungen komme ich durch die Lektüre des Artikels:
Zitat:
Vergewaltigung – das ist das Titelthema der aktuellen Ausgabe des Zeitschrift „Deutsche Polizei“, herausgegeben von der Gewerkschaft der Polizei GdP. Die zentrale und alarmierende Aussage der Autorinnen in dem Artikel: Vergewaltigungsopfer haben in Deutschland keine Lobby, werden alleine gelassen. Zudem fördere die „permanente Gegenwart sexueller Gewalt einen furchtbaren Anschein von Normalität“, heißt in dem Artikel.
Feministinnen wie die Aufschrei-Initiatorin Anne Wizorek oder Berlins Staatssekretärin Sawsan Chebli, die bei einem Auftritt als „jung und schön“ bezeichnet wurde und sich danach öffentlich darüber beklagte, als Sexismus-Opfer „unter Schock zu stehen“, beanspruchen für sich, diesem furchtbaren Ist-Zustand im Sinne der Opfer entgegenzutreten. Doch sie bewirken laut Meyer und Dienstbühl das genaue Gegenteil.

Unterschied zu sexuellen Übergriffen

„Es ist kein sexueller Übergriff, wenn ein einzelner Mann einer einzelnen Frau ein einfaches Kompliment macht. Es ist kein Akt eines übergriffigen Sexismus, wenn ein Mann einer Politikerin das Kompliment macht, sie sei hübsch – auch wenn sie danach noch so aufgebracht darüber twittern mag“, so die Autorinnen. „In solchen Situationen ist jede Frau handlungsfähig.
– Quelle: https://www.berliner-kurier.de/29271846 ©2017

Irgendwie erinnert mich der Kommentar der beiden Frauen, die den eigentlichen Artikel geschrieben haben, aus dem hier zitiert wird, an den berühmten "Fahrstuhl"-Kommentar von Dawkins - die beiden haben allerdings das große Glück, selbst Frauen zu sein.

#274:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 00:48
    —
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."

Reinster Whataboutism, so plump, dass es fast nicht zu diskutieren lohnt.
Dass Opfer von Vergewaltigungen jede denkbare Hilfe bekommen sollen und dass unangemessene Komplimente eine völlig andere Qualität haben, ist jedenfalls ein Einrennen der größten offenen Scheunentore landwirtschaftlicher Großbetriebe.

Interessant wäre zu überlegen, ob Vergewaltigungen und Platzzuweisungen durch unangemessene Komplimente nicht doch, auch wenn sie Dinge völlig unterschiedlicher Qualität sind, auf ähnlichen, uU überhaupt nicht bewussten Geschlechterstrukturen fußen.

#275:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 01:11
    —
Die Kebekus über meetoo

#276:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 03:30
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Die Kebekus über meetoo


Als ob in Hollywood beim Weinstein bloss die Maenner weggeguckt hätten. Mit den Augen rollen

Hauptsache die Maenner sind die Bösen und die Frauen die Guten. Hauptsache das eigene Weltbild stimmt. Da nimmt man's mit den Fakten nicht so furchtbar genau. Typisch feministischer bullshit halt. Schulterzucken

#277:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 03:38
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."

Reinster Whataboutism, so plump, dass es fast nicht zu diskutieren lohnt.
Dass Opfer von Vergewaltigungen jede denkbare Hilfe bekommen sollen und dass unangemessene Komplimente eine völlig andere Qualität haben, ist jedenfalls ein Einrennen der größten offenen Scheunentore landwirtschaftlicher Großbetriebe.

Interessant wäre zu überlegen, ob Vergewaltigungen und Platzzuweisungen durch unangemessene Komplimente nicht doch, auch wenn sie Dinge völlig unterschiedlicher Qualität sind, auf ähnlichen, uU überhaupt nicht bewussten Geschlechterstrukturen fußen.



Du meinst diese Dinge haben eine "voellig andere Qualität", aber es waere zu überlegen ob vielleicht doch nicht? Was denn jetzt? Am Kopf kratzen


Reden kann man uebrigens ueber so ziemlich alles. Es kommt aber darauf an wie und vor allem ob eine bestimmte Tat es wirklich rechtfertigt, dass man Ruf und berufliche Existenz eines Menschen zerstört und da sehe ich doch ganz grundsätzliche Unterschiede zwischen Vergewaltigungen und unwillkommenen Komplimenten beispielsweise, auch wenn diese Sichtweise heutzutage als recht uncool gilt.

#278:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 05:48
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."


Wenn das Reden ueber X viel lauter ist als das ueber Y, obwohl Y viel schlimmer ist als X, darf man das sehr wohl kritisieren. Insbesondere, wenn es ein soziales Gefaelle zwischen den Opfer von X und denen von Y, oder wenn die Taeter von Y zu einer Gruppe gehoeren, von der jemand entschieden hat, dass sie "unterdrueckter" ist als die der Opfer.

#279:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 07:07
    —
Domingo hat folgendes geschrieben:
oder wenn die Taeter von Y zu einer Gruppe gehoeren, von der jemand entschieden hat, dass sie "unterdrueckter" ist als die der Opfer.

Mit den Augen rollen Flüchtlinge sind in unserer Gesellschaft unterdrückter als z.B. Hollywoodstars. Das rechtfertigt natürlich keine sexuellen Übergriffe von ihrer Seite, ist aber auch nicht irgendeine willkürliche Festlegung, sondern einfach Tatsache.

#280:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 08:37
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Flüchtlinge sind in unserer Gesellschaft unterdrückter als z.B. Hollywoodstars.


Ich habe noch nie gehoert von Hollywoodstars, die in Koeln von Einwanderern (nicht "Fluechtlingen") sexuell angegriffen wurden, so weiss ich nicht, was Dein Vergleich soll. Ich dachte, Frauen seien (nach Ansicht der Linken) unterdrueckt, aber dann hat die Linke beschlossen, dass Maenner mit brauner Hautfarbe mehr unterdrueckt sind als westliche Frauen. Oder liege ich da falsch?

Zitat:
Das rechtfertigt natürlich keine sexuellen Übergriffe von ihrer Seite


Danke. Dann solten wir wohl genauso frei darueber reden koennen als ueber die Uebegriffe durch Maenner, denen keine Unterdrueckung nachgesagt wird. Denn es sollte auf die Taten ankommen, nicht auf jemandes Stellung in der Opferhierarchie.

Bei dem Artikel habe ich schon meine Zweifel, ich meine, ich weiss nicht, ob ich die Schlussfolgerung unbedingt teilen kann, dass #metoo wirklich irgendwelche Opfer "marginalisiert". Doch die andere Beobachtung - dass in unserer Kultur erfolgreiche (weisse) Maenner bessere, leichtere Zielscheiben abgeben als Maenner mit brauner Hautfarbe - scheint mir ziemlich korrekt zu sein...

#281:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 09:50
    —
Domingo hat folgendes geschrieben:
Ich habe noch nie gehoert von Hollywoodstars, die in Koeln von Einwanderern (nicht "Fluechtlingen") sexuell angegriffen wurden, so weiss ich nicht, was Dein Vergleich soll.

Der Vergleich zwischen verschiedenen Tätergruppen stammt hier nicht von mir, sondern aus dem Artikel. Den Hollywoodstar hatte ich angeführt, weil das hier ein Thread über Weinstein ist.

Domingo hat folgendes geschrieben:
Ich dachte, Frauen seien (nach Ansicht der Linken) unterdrueckt, aber dann hat die Linke beschlossen, dass Maenner mit brauner Hautfarbe mehr unterdrueckt sind als westliche Frauen.

Wieso geht's jetzt plötzlich um Hautfarbe? Eben ging's noch um Flüchtlinge. Und das wurde nicht beschlossen (schon gar nicht von der Linken), sondern festgestellt.

Domingo hat folgendes geschrieben:
Dann solten wir wohl genauso frei darueber reden koennen als ueber die Uebegriffe durch Maenner, denen keine Unterdrueckung nachgesagt wird.

Natürlich. Das rechtfertigt aber eben weder einen Whatabaoutism noch ein Gegeneinander-Ausspielen der verschiedenen Täter- oder Opfergruppen.

Domingo hat folgendes geschrieben:
Denn es sollte auf die Taten ankommen, nicht auf jemandes Stellung in der Opferhierarchie.

Lachen Als ob hier in der Diskussion gerade das ausspielende Vergleichen der Taten verschiedener Tätergruppen von meiner Seite aus betrieben worden wäre und nicht von eurer!

Domingo, du argumentierst gerade für genau den Punkt, den ich und tillich zu machen versuchen.

Domingo hat folgendes geschrieben:
Bei dem Artikel habe ich schon meine Zweifel, ich meine, ich weiss nicht, ob ich die Schlussfolgerung unbedingt teilen kann, dass #metoo wirklich irgendwelche Opfer "marginalisiert". Doch die andere Beobachtung - dass in unserer Kultur erfolgreiche (weisse) Maenner bessere, leichtere Zielscheiben abgeben als Maenner mit brauner Hautfarbe - scheint mir ziemlich korrekt zu sein...

Okay, wenn du schon einen solchen Vergleich machen willst, dann aber bitte richtig.

Vergleich' doch zum Beispiel mal, wie viele erfolgreiche weiße Männer in den vergangenen zwei Jahren Opfer politischer Gewalt wurden, und wie viele Männer mit brauner Hautfarbe Opfer wurden. Natürlich bitte im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil.

#282:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 10:02
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
...
Domingo hat folgendes geschrieben:
Bei dem Artikel habe ich schon meine Zweifel, ich meine, ich weiss nicht, ob ich die Schlussfolgerung unbedingt teilen kann, dass #metoo wirklich irgendwelche Opfer "marginalisiert". Doch die andere Beobachtung - dass in unserer Kultur erfolgreiche (weisse) Maenner bessere, leichtere Zielscheiben abgeben als Maenner mit brauner Hautfarbe - scheint mir ziemlich korrekt zu sein...

Okay, wenn du schon einen solchen Vergleich machen willst, dann aber bitte richtig.

Vergleich' doch zum Beispiel mal, wie viele erfolgreiche weiße Männer in den vergangenen zwei Jahren Opfer politischer Gewalt wurden, und wie viele Männer mit brauner Hautfarbe Opfer wurden. Natürlich bitte im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil.

Das ist aber ein anderes Thema als die Lautstärke und Zielrichtung in der veröffentlichten Meinung.

Oder möchtest Du damit sagen, dass schlechte Nachrichten von objektiv benachteiligten Gruppen nicht verbreitet werden sollten?

#283:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 11:08
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."

Reinster Whataboutism, so plump, dass es fast nicht zu diskutieren lohnt.


Wenn "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" Whataboutism ist, was ist dann "Über X lohnt sich nicht zu diskutieren, weil X Whataboutism ist"? Whataboutwhataboutism?

#284:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 14:47
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."

Reinster Whataboutism, so plump, dass es fast nicht zu diskutieren lohnt.


Wenn "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" Whataboutism ist, was ist dann "Über X lohnt sich nicht zu diskutieren, weil X Whataboutism ist"?


Ein Strohmann.

#285:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 15:16
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."

Reinster Whataboutism, so plump, dass es fast nicht zu diskutieren lohnt.


Wenn "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" Whataboutism ist, was ist dann "Über X lohnt sich nicht zu diskutieren, weil X Whataboutism ist"?


Ein Strohmann.


Passender hätte die Reaktion gar nicht ausfallen können. Ich beobachte das in letzter Zeit häufiger, dass Argumentation durch Labelling ersetzt wird. Das ist ein Strohmann - das ist Whataboutism - das ist AltRight. Ich kann ja verstehen, wenn man unbedingt die Deutungshoheit für sich beanspruchen will. Aber geht das nicht etwas eleganter?

#286:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 16:37
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."

Reinster Whataboutism, so plump, dass es fast nicht zu diskutieren lohnt.


Wenn "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" Whataboutism ist, was ist dann "Über X lohnt sich nicht zu diskutieren, weil X Whataboutism ist"? Whataboutwhataboutism?

Es ist das Feststellen eines ungültigen ARguments.

#287:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 16:38
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."

Reinster Whataboutism, so plump, dass es fast nicht zu diskutieren lohnt.
Dass Opfer von Vergewaltigungen jede denkbare Hilfe bekommen sollen und dass unangemessene Komplimente eine völlig andere Qualität haben, ist jedenfalls ein Einrennen der größten offenen Scheunentore landwirtschaftlicher Großbetriebe.

Interessant wäre zu überlegen, ob Vergewaltigungen und Platzzuweisungen durch unangemessene Komplimente nicht doch, auch wenn sie Dinge völlig unterschiedlicher Qualität sind, auf ähnlichen, uU überhaupt nicht bewussten Geschlechterstrukturen fußen.



Du meinst diese Dinge haben eine "voellig andere Qualität", aber es waere zu überlegen ob vielleicht doch nicht? Was denn jetzt? Am Kopf kratzen

Nein. Lesefähigkeit hilft.

#288:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 19:59
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."

Reinster Whataboutism, so plump, dass es fast nicht zu diskutieren lohnt.


Wenn "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" Whataboutism ist, was ist dann "Über X lohnt sich nicht zu diskutieren, weil X Whataboutism ist"?


Ein Strohmann.


Passender hätte die Reaktion gar nicht ausfallen können. Ich beobachte das in letzter Zeit häufiger, dass Argumentation durch Labelling ersetzt wird. Das ist ein Strohmann - das ist Whataboutism - das ist AltRight. Ich kann ja verstehen, wenn man unbedingt die Deutungshoheit für sich beanspruchen will. Aber geht das nicht etwas eleganter?


Witzkeks. Ich habe dir gerade mit einem Wort zu verstehen gegeben, dass der Satz, über dessen Status du aufgeklärt werden wolltest, von buchstäblich niemandem hier vertreten wurde. Den Strohmannvorwurf könntest du leicht entkräften, indem du sagst, wer den betreffenden Satz hier vertreten hat, und das gegebenenfalls belegst. Statt ihn zu entkräften, jammerst du darüber, wie er gemacht wurde. Und das zeigt, dass er trifft.

Im Übrigen funktioniert dein Labeling-Vorwurf insgesamt nur dadurch, dass du selbst die entsprechenden Labels aus den argumentativen Kontexten herausziehst, in denen sie bei den entsprechenden Leuten stehen - so als hätten sich die Beiträge ihrer Urheber in jedem Falle im Labeling erschöpft.

Bist du wirklich sicher, dass der Vorwurf der Beanspruchung der Deutungshoheit nicht reine Projektion deinerseits ist?

#289:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:15
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Den Strohmannvorwurf könntest du leicht entkräften, indem du sagst, wer den betreffenden Satz hier vertreten hat, und das gegebenenfalls belegst. Statt ihn zu entkräften, jammerst du darüber, wie er gemacht wurde. Und das zeigt, dass er trifft.


Nee, ne - das ist jetzt nicht Dein Ernst. Sag, dass das nicht Dein Ernst ist.

#290:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:18
    —
Okay, das war flapsig formuliert. Natürlich zeigt es das nicht im Sinne eines eindeutigen Belegs. Es macht aber die Vermutung plausibel, dass du keinen Beleg anzubieten hast, dass das hier jemand vertreten hat.

Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 15.12.2017, 20:21, insgesamt einmal bearbeitet

#291:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:20
    —
Ich meinte das mit dem Satz, den angeblich niemand so vertreten hat. Den hast Du sogar mit zitiert.

#292:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:25
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich meinte das mit dem Satz, den angeblich niemand so vertreten hat. Den hast Du sogar mit zitiert.

Mit den Augen rollen tillichs Aussage bezog sich nicht auf den Satz X, sondern auf den Satz "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist." Man kann sowohl X als auch Y diskutieren, ohne dass jener Satz überhaupt jemals auftaucht.

Was tillich hier getan hat, ist, die argumentlose Forderung nach dem Abwürgen einer Diskussion abzuwürgen. Und da kann ich nur sagen: Turnabout is fair play!


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 15.12.2017, 20:27, insgesamt einmal bearbeitet

#293:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:26
    —
Vielleicht sollten wir uns ein Beispiel an den alten Griechen nehmen und deren männliches Schönheitsideal wieder zur guten Sitte machen (man lese mal die homoerotischen Komplimente, die Platons Sokrates seinen männlichen Gesprächspartnern gerne beiläufig zukommen lässt, wo es doch eigentlich nur um die Kraft des Argumentes gehen sollte). Dann würde zumindest in dieser Hinsicht Gleichberechtigung herrschen.

#294:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:27
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich meinte das mit dem Satz, den angeblich niemand so vertreten hat. Den hast Du sogar mit zitiert.

Mit den Augen rollen tillichs Aussage bezog sich nicht auf den Satz X, sondern auf den Satz "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist." Man kann sowohl X als auch Y diskutieren, ohne dass jener Satz überhaupt jemals auftaucht.

Was tillich hier getan hat, ist, die argumentlose Forderung nach dem Abwürgen einer Diskussion argumentlos abzuwürgen. Und da kann ich nur sagen: Turnabout is fair play!


Du hängst Dich an dem X auf? Mein X ist genauso ein Platzhalter wie das X bei tillich einer ist. So, und jetzt bitte noch mal von vorne.

#295:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:28
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Vielleicht sollten wir uns ein Beispiel an den alten Griechen nehmen und deren männliches Schönheitsideal wieder zur guten Sitte machen (man lese mal die homoerotischen Komplimente, die Platons Sokrates seinen männlichen Gesprächspartnern gerne beiläufig zukommen lässt, wo es doch eigentlich nur um die Kraft des Argumentes gehen sollte). Dann würde zumindest in dieser Hinsicht Gleichberechtigung herrschen.

Als offen Bisexueller finde ich diesen Vorschlag eigentlich ganz charmant. Cool

#296:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:31
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich meinte das mit dem Satz, den angeblich niemand so vertreten hat. Den hast Du sogar mit zitiert.

Mit den Augen rollen tillichs Aussage bezog sich nicht auf den Satz X, sondern auf den Satz "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist." Man kann sowohl X als auch Y diskutieren, ohne dass jener Satz überhaupt jemals auftaucht.

Was tillich hier getan hat, ist, die argumentlose Forderung nach dem Abwürgen einer Diskussion argumentlos abzuwürgen. Und da kann ich nur sagen: Turnabout is fair play!


Du hängst Dich an dem X auf? Mein X ist genauso ein Platzhalter wie das X bei tillich einer ist. So, und jetzt bitte noch mal von vorne.


Mit den Augen rollen Aber mit dem Unterschied, dass tillich damit etwas umrissen hat, dass allgemein die Form eines bestimmten Fehlschlusses darstellt, während du den Platzhalter verwendest, um unsichtbar zu machen, was genau es ist, das tillich da abgewürgt hat (nämlich besagten Fehlschluss). Sobald das nämlich sichtbar wird, wird auch tillichs Berechtigung sichtbar. Warum und inwiefern, habe ich in dem Beitrag bereits gesagt.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 15.12.2017, 20:36, insgesamt 2-mal bearbeitet

#297:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:35
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mit den Augen rollen Aber mit dem Unterschied, dass tillich damit etwas dargestellt hat, dass allgemein ein Fehlschluss ist, während du den Platzhalter verwendest, um unsichtbar zu machen was genau es ist, das tillich da abgewürgt hat. Sobald das nämlich sichtbar wird, wird auch tillichs Berechtigung sichtbar. Warum und inwiefern, habe ich in dem Beitrag bereits gesagt.


Sorry, aber ich habe selten einen grösseren Blödsinn gelesen. Ich soll ein X benutzt haben, um eine Aussage unsichtbar zu machen, die ich direkt davor zitiert und sogar noch einmal wiederholt habe? Hörst Du Dir eigentlich manchmal selber zu?

#298:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:45
    —
"Unsichtbar" im Sinne von: Du tust damit so, als sei das ein vom Inhalt unabhängiges verallgemeinerbares Argumentationsmuster und nicht eine konkrete Reaktion tillichs auf einen ganz bestimmten Inhalt. Wie man das nennt, hängt vom jeweiligen Inhalt ab. In diesem Falle nennt man es: korrekte Identifikation eines Fehlschlusses und daraus folgende berechtigte Zurückweisung des Gedankens bzw. der damit begründeten Forderung.

#299:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:53
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
"Unsichtbar" im Sinne von: Du tust damit so, als sei das ein vom Inhalt unabhängiges verallgemeinerbares Argumentationsmuster und nicht eine konkrete Reaktion tillichs auf einen ganz bestimmten Inhalt.


Aha. So macht man also Sachen unsichtbar. Nein

#300:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:54
    —
Eh, was mach' ich mir die Mühe. Tillich hat die Frage, wie man das in diesem Fall nennt, ja schon richtig beantwortet:

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."

Reinster Whataboutism, so plump, dass es fast nicht zu diskutieren lohnt.


Wenn "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" Whataboutism ist, was ist dann "Über X lohnt sich nicht zu diskutieren, weil X Whataboutism ist"? Whataboutwhataboutism?

Es ist das Feststellen eines ungültigen ARguments.


Das sollte eigentlich als Antwort schon ausreichen.

#301:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 20:58
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
"Unsichtbar" im Sinne von: Du tust damit so, als sei das ein vom Inhalt unabhängiges verallgemeinerbares Argumentationsmuster und nicht eine konkrete Reaktion tillichs auf einen ganz bestimmten Inhalt.


Aha. So macht man also Sachen unsichtbar. Nein


Ja, in der Tat. Was du damit unsichtbar machst, ist schlicht die Tatsache, dass es sich bei dem von Tillich als Fehlschluss Identifizierten tatsächlich um einen Fehlschluss handelte. Die bloße Bezeichnung eines Arguments als Fehlschluss reicht natürlich noch nicht aus, um es aus dem Diskurs zu verbannen. Die korrekte Identifikation als Fehlschluss reicht dafür hingegen jedoch sehr wohl aus.

#302:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 21:14
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."


fwo hat folgendes geschrieben:
...
Zitat:
Vergewaltigung – das ist das Titelthema der aktuellen Ausgabe des Zeitschrift „Deutsche Polizei“, herausgegeben von der Gewerkschaft der Polizei GdP. Die zentrale und alarmierende Aussage der Autorinnen in dem Artikel: Vergewaltigungsopfer haben in Deutschland keine Lobby, werden alleine gelassen. (...)

Feministinnen wie die Aufschrei-Initiatorin Anne Wizorek oder Berlins Staatssekretärin Sawsan Chebli, die bei einem Auftritt als „jung und schön“ bezeichnet wurde und sich danach öffentlich darüber beklagte, als Sexismus-Opfer „unter Schock zu stehen“, beanspruchen für sich, diesem furchtbaren Ist-Zustand im Sinne der Opfer entgegenzutreten.

„Es ist kein sexueller Übergriff, wenn ein einzelner Mann einer einzelnen Frau ein einfaches Kompliment macht. Es ist kein Akt eines übergriffigen Sexismus, wenn ein Mann einer Politikerin das Kompliment macht, sie sei hübsch – auch wenn sie danach noch so aufgebracht darüber twittern mag“, so die Autorinnen. „In solchen Situationen ist jede Frau handlungsfähig.
– Quelle: https://www.berliner-kurier.de/29271846 ©2017


Der Vorwurf in dem zitierten Artikel lautet ganz anders, als du ihn wieder mal "verstanden" hast. Er lautet nämlich:

"Man kann nicht vorrangig über Komplimente ("das X") reden und über Vergewaltigungen ("das Y") nur nachrangig. (Denn von der Schwere und von der Eindeutigkeit ist "Y" vorrangig und nicht "X".)"

Das heisst, hier ist eine Reihenfolge umgedreht, hier werden nicht nur Prioritäten künstlich vertauscht, sondern offensichtlich auch Kategorien als solche.

#303:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 21:24
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die korrekte Identifikation als Fehlschluss reicht dafür hingegen jedoch sehr wohl aus.


Das löst aber das Problem nicht, wenn Uneinigkeit darüber herrscht, ob die Identifikation des Fehlschlusses wirklich korrekt ist bzw. ob überhaupt ein Fehlschluss vorliegt. Das Problem wird nur verschoben, aber nicht gelöst.

#304:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 21:39
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die korrekte Identifikation als Fehlschluss reicht dafür hingegen jedoch sehr wohl aus.


Das löst aber das Problem nicht, wenn Uneinigkeit darüber herrscht, ob die Identifikation des Fehlschlusses wirklich korrekt ist bzw. ob überhaupt ein Fehlschluss vorliegt. Das Problem wird nur verschoben, aber nicht gelöst.


Nur zur Sicherheit, damit ich nicht an deinem Punkt vorbei rede: Worin genau liegt hier die Uneinigkeit? Darin, ob das wirklich ein Whataboutism ist, oder darin, ob ein Whataboutism überhaupt ein Fehlschluss ist?

#305:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 21:58
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die korrekte Identifikation als Fehlschluss reicht dafür hingegen jedoch sehr wohl aus.


Das löst aber das Problem nicht, wenn Uneinigkeit darüber herrscht, ob die Identifikation des Fehlschlusses wirklich korrekt ist bzw. ob überhaupt ein Fehlschluss vorliegt. Das Problem wird nur verschoben, aber nicht gelöst.


Nur zur Sicherheit, damit ich nicht an deinem Punkt vorbei rede: Worin genau liegt hier die Uneinigkeit? Darin, ob das wirklich ein Whataboutism ist, oder darin, ob ein Whataboutism überhaupt ein Fehlschluss ist?


Ich möchte es mal so formulieren: Wenn man Whataboutism als generellen Fehlschluss deklariert, wird man den Situationen nicht gerecht, in denen es wirklich ein dringenderes Problem gibt, als das, was gerade auf der Tagesordnung steht.

Ich bezweifele auch, dass es wirklich immer Ausdruck einer redlichen Gesprächsführung ist, dem Gesprächspartner Whataboutism vorzuwerfen bzw. die Diskussion mit dem Hinweis auf Whataboutism abzuwürgen. Denn was da letztendlich kommuniziert wird, ist "Ich habe bemerkt, dass Du andere Prioritäten setzt als ich, aber ich finde mein Thema wichtiger und da ich als erster gesprochen habe, bestimme ich, worüber geredet wird."

Manchmal ist der Vorwurf des Whataboutism selber ein Whataboutism, weil damit vom Thema der Diskussion auf die Metaebene ausgewichen wird.

#306:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 23:22
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die korrekte Identifikation als Fehlschluss reicht dafür hingegen jedoch sehr wohl aus.


Das löst aber das Problem nicht, wenn Uneinigkeit darüber herrscht, ob die Identifikation des Fehlschlusses wirklich korrekt ist bzw. ob überhaupt ein Fehlschluss vorliegt. Das Problem wird nur verschoben, aber nicht gelöst.


Nur zur Sicherheit, damit ich nicht an deinem Punkt vorbei rede: Worin genau liegt hier die Uneinigkeit? Darin, ob das wirklich ein Whataboutism ist, oder darin, ob ein Whataboutism überhaupt ein Fehlschluss ist?


Ich möchte es mal so formulieren: Wenn man Whataboutism als generellen Fehlschluss deklariert, wird man den Situationen nicht gerecht, in denen es wirklich ein dringenderes Problem gibt, als das, was gerade auf der Tagesordnung steht.

Ich bezweifele auch, dass es wirklich immer Ausdruck einer redlichen Gesprächsführung ist, dem Gesprächspartner Whataboutism vorzuwerfen bzw. die Diskussion mit dem Hinweis auf Whataboutism abzuwürgen. Denn was da letztendlich kommuniziert wird, ist "Ich habe bemerkt, dass Du andere Prioritäten setzt als ich, aber ich finde mein Thema wichtiger und da ich als erster gesprochen habe, bestimme ich, worüber geredet wird."

Manchmal ist der Vorwurf des Whataboutism selber ein Whataboutism, weil damit vom Thema der Diskussion auf die Metaebene ausgewichen wird.


tillich neigt gerne mal zu einem "Ende der Debatte!"

Da kommt dann schon mal ein Schlagwort wie "whataboutism" ganz Recht, ein andermal etwas anderes.

#307:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 23:48
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifele auch, dass es wirklich immer Ausdruck einer redlichen Gesprächsführung ist, dem Gesprächspartner Whataboutism vorzuwerfen bzw. die Diskussion mit dem Hinweis auf Whataboutism abzuwürgen.


Deprimiert Der Whataboutism dient selbst bereits dem Zweck des Abwürgens einer Diskussion. Der Fehlschluss ist ja nicht "Dieses Thema ist auch wichtig, also muss man beide diskutieren", sondern "Dieser Fall ist schlimmer als jener, also muss man diesen diskutieren statt jenem" - was genau das war, was hier betrieben wurde. Selbst wenn jener Fall tatsächlich nicht diskutierenswert sein sollte, kann man das einfach nicht damit begründen, dass dieser es ist. Und ich sehe immer noch nicht, warum man die Verwendung eines Fehlschlusses zum Zweck des Abwürgens einer Diskussion nicht selbst wiederum abwürgen sollte. Immerhin wird damit zur Diskussion beider Themen nicht wirklich etwas beigetragen.

#308:  Autor: DomingoWohnort: Westkanada BeitragVerfasst am: 15.12.2017, 23:57
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Domingo, du argumentierst gerade für genau den Punkt, den ich und tillich zu machen versuchen.


Eigentlich argumentiere ich dafuer, dass Tillich den Artikel falsch wiedergibt, und damit einen Strohmann aufbaut (ich verweise auf Skeptiekrs Beitrag von 20:14 Uhr). Womoeglich haben wir da aneinander vorbeigeredet. "Whataboutismus" (falls ich richtig verstehe, was das ist) ist ein Fehlschluss, aber der fraglihce Artikel bedient sich deises Fehlschlusses nicht.

#309:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 00:14
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der Whataboutism dient selbst bereits dem Zweck des Abwürgens einer Diskussion.


Der Whataboutism dient gar keinem Zweck, da niemand einen Whataboutism mit dem Ziel konstruiert, einen Whataboutism zu konstruieren. Whataboutism ist das, was andere einem vorwerfen, wenn man die Diskussion in eine andere Richtung lenkt. Ausserdem ist es ziemlich merkwürdig, einem Zeitungsartikel oder ähnlichen Texten Whataboutism vorzuwerfen. Das würde ja bedeuten, man hätte einen Anspruch darauf zu bestimmen, worüber andere Menschen schreiben.

#310:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 01:20
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Whataboutism ist das, was andere einem vorwerfen, wenn man die Diskussion in eine andere Richtung lenkt.

Mit den Augen rollen Nein, das heißt das nicht. Sag doch einfach bescheid, dass du keinen blassen Schimmer hast, was das Wort bedeutet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism
https://en.wikipedia.org/wiki/Whataboutism

Auch bekannt als "fallacy of relative privation", eine der sogenannten "Red Herring Fallacies".

https://en.wikipedia.org/wiki/Fallacy_of_relative_privation
https://www.logicallyfallacious.com/tools/lp/Bo/LogicalFallacies/155/Relative-Privation
https://rationalwiki.org/wiki/Not_as_bad_as

#311:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 01:28
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifele auch, dass es wirklich immer Ausdruck einer redlichen Gesprächsführung ist, dem Gesprächspartner Whataboutism vorzuwerfen bzw. die Diskussion mit dem Hinweis auf Whataboutism abzuwürgen. Denn was da letztendlich kommuniziert wird, ist "Ich habe bemerkt, dass Du andere Prioritäten setzt als ich, aber ich finde mein Thema wichtiger und da ich als erster gesprochen habe, bestimme ich, worüber geredet wird."

Wenn es nur um das Setzen anderer Prioritäten ginge, wäre das ja überhaupt kein Problem. Das kann man stillschweigend machen, indem man eben etwas zum anderen Problem Y schreibt, das man wichtiger findet; man kann es auch explizit machen, indem man etwas schreibt wie "Dieses Problem Y halte ich für wichtiger als das im Moment breit diskutierte Problem X".

Dieser Artikel geht aber deutlich darüber hinaus. Das sieht man schon in der Überschrift: "Kritik an Sexismus Debatte" - nicht etwas anderes sei wichtiger, sondern diese Debatte sei falsch; "Aufschrei gegen den Aufschrei" - nicht etwa gegen körperliche sexuelle Gewalt/ Vergewaltigung, sondern gegen die andere Debatte. Im Text gibt es dann weiter Aussagen wie die, die ganze Debatte wäre eine Verhöhnung der Opfer schwerwiegenderer Verbrechen.

Das alles ist eben nicht nur ein Appell, sich einem anderen, nach Meinung der Verfasserinnen schwerwiegenderen Problem zuzuwenden, sondern - genau wie tarvoc schon gesagt hat - ein Versuch, die Debatte über das eine Problem abzuwürgen - (angeblich) zugunsten des anderen. Die Zusammenfassung mit "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" und Wertung als Whataboutism und damit ungültiges Argument halte ich weiter für korrekt.

Dazu kommen dann aber noch andere Aussagen, bei denen dann doch wieder Wertungen über das angeblich unwichtigere Problem hineinkommen. So kommen dann Behauptungen in den Text wie "Dies und das ist gar kein Sexismus", die eigentlich in die Debatte über das angeblich unwichtigere Problem gehören - man bezieht also sehr wohl Stellung in dieser Debatte; nur dass man sich die Argumente für die Behauptung und die Widerlegung der Argumente der anderen Seite spart, "weil" man genau diese Debatte gleichzeitig für falsch erklärt (was ja an sich ein widersprüchliches Vorgehen ist).

Es sind eben die Autorinnen dieses Artikels, die unterschiedliche Schwerpunktsetzungen nicht akzeptieren, und nicht ich. Ich wehre mich nur gegen das Abwürgen der einen Debatte, habe aber überhaupt kein Problem damit, wenn andere eine andere Debatte führen wollen.


Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 16.12.2017, 01:32, insgesamt einmal bearbeitet

#312:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 01:31
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich wehre mich nur gegen das Abwürgen der einen Debatte, habe aber überhaupt kein Problem damit, wenn andere eine andere Debatte führen wollen.


Genau. Je nachdem, worum genau es bei dieser anderen Debatte (also hier z.B. zum Thema von Flüchtlingen begangener sexueller Gewalttaten) gehen soll und wie sie geführt wird, würde ich mich sogar selbst an ihr beteiligen.

#313:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 05:34
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Das alles ist eben nicht nur ein Appell, sich einem anderen, nach Meinung der Verfasserinnen schwerwiegenderen Problem zuzuwenden, sondern - genau wie tarvoc schon gesagt hat - ein Versuch, die Debatte über das eine Problem abzuwürgen - (angeblich) zugunsten des anderen. Die Zusammenfassung mit "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" und Wertung als Whataboutism und damit ungültiges Argument halte ich weiter für korrekt.
...

Dieses (angeblich) sagt für mich alles. Die beiden Autorinnen, die da zur Sprache kommen, sind eine Notärztin und eine Kriminologin, die beide täglich mit Vergewaltigungsopfern zu tun haben, und deren Grund, sich in dieser Debatte zu melden, genau darin bestand, diese Opfer in keiner Debatte zu finden. Denen mit desem (angeblich) einen anderen Grund zu unterstellen, halte ich für ziemlich niederträchtig.

#314:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 10:47
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Das alles ist eben nicht nur ein Appell, sich einem anderen, nach Meinung der Verfasserinnen schwerwiegenderen Problem zuzuwenden, sondern - genau wie tarvoc schon gesagt hat - ein Versuch, die Debatte über das eine Problem abzuwürgen - (angeblich) zugunsten des anderen. Die Zusammenfassung mit "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" und Wertung als Whataboutism und damit ungültiges Argument halte ich weiter für korrekt.
...

Dieses (angeblich) sagt für mich alles. Die beiden Autorinnen, die da zur Sprache kommen, sind eine Notärztin und eine Kriminologin, die beide täglich mit Vergewaltigungsopfern zu tun haben, und deren Grund, sich in dieser Debatte zu melden, genau darin bestand, diese Opfer in keiner Debatte zu finden. Denen mit desem (angeblich) einen anderen Grund zu unterstellen, halte ich für ziemlich niederträchtig.


Genau diese Art von Unehrlichkeit hat man halt in den letzten zwei bis drei Jahren einmal zu oft gesehen.

Dass es in diesem spezifischen Fall tatsächlich aufrichtig gemeint war, glaube ich allerdings inzwischen auch.

#315:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 11:52
    —
http://www.zeit.de/amp/2017/52/sexismus-kunst-zensur-meetoo
Zitat:
Vorige Woche kürte das Magazin Time nicht einen Mann oder eine Frau, sondern ein Kollektiv zur "Person des Jahres", die #MeToo-Bewegung. Diese habe "eine der rasantesten Veränderungen in unserer Kultur seit den sechziger Jahren freigesetzt". Zu diesen Veränderungen gehört auch, dass ebenfalls in der vorigen Woche eine nicht minder rasante Debatte darüber ausbrach, ob neben übergriffigen Menschen künftig auch übergriffige Kunstwerke strikter verfolgt werden sollten als bisher.

#316:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 12:01
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Dieser Artikel geht aber deutlich darüber hinaus. Das sieht man schon in der Überschrift: "Kritik an Sexismus Debatte" - nicht etwas anderes sei wichtiger, sondern diese Debatte sei falsch;


1. "Kritik an Sexismus Debatte" ist die Überschrift eines Beitrags von Philippe Debionne, erschienen im Berliner Kurier. In diesem Beitrag geht es um einen Artikel von Almut Meyer und Dorothee Dienstbühl, erschienen in "Deutsche Polizei" mit dem Titel "Vergewaltigung - Opfer ohne Lobby". Die Ausgabe von "Deutsche Poilzei" kann man hier herunter laden. Ich habe den Artikel bisher nur überflogen, er ist 6 Seiten lang, die Kritik an der Sexismus Debatte nimmt ca. eine 3/4 Seite davon ein.
2. Kritik heisst nicht zwingend, das man etwas grundsätzlich falsch findet. Kritik kann auch bedeuten, dass man Verbesserungsbedarf sieht.

#317:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 12:01
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
http://www.zeit.de/amp/2017/52/sexismus-kunst-zensur-meetoo
Zitat:
Vorige Woche kürte das Magazin Time nicht einen Mann oder eine Frau, sondern ein Kollektiv zur "Person des Jahres", die #MeToo-Bewegung. Diese habe "eine der rasantesten Veränderungen in unserer Kultur seit den sechziger Jahren freigesetzt". Zu diesen Veränderungen gehört auch, dass ebenfalls in der vorigen Woche eine nicht minder rasante Debatte darüber ausbrach, ob neben übergriffigen Menschen künftig auch übergriffige Kunstwerke strikter verfolgt werden sollten als bisher.


Tja, wie soll man sowas nennen? Dialektik der Aufklärung?

#318:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 12:27
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
http://www.zeit.de/amp/2017/52/sexismus-kunst-zensur-meetoo
Zitat:
Vorige Woche kürte das Magazin Time nicht einen Mann oder eine Frau, sondern ein Kollektiv zur "Person des Jahres", die #MeToo-Bewegung. Diese habe "eine der rasantesten Veränderungen in unserer Kultur seit den sechziger Jahren freigesetzt". Zu diesen Veränderungen gehört auch, dass ebenfalls in der vorigen Woche eine nicht minder rasante Debatte darüber ausbrach, ob neben übergriffigen Menschen künftig auch übergriffige Kunstwerke strikter verfolgt werden sollten als bisher.


Tja, wie soll man sowas nennen? Dialektik der Aufklärung?

MeTooliban.

#319:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 12:40
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dass es in diesem spezifischen Fall tatsächlich aufrichtig gemeint war, glaube ich allerdings inzwischen auch.


Ja, da hilft es, wenn man nicht jedem Impuls vorschnell folgt und stattdessen mal genauer hinschaut. Am besten die Kiste mit den Labeln einfach einmotten, den die macht es zu leicht, überall vorschnell ein Bapperl drauf zu kleben. Das verführt zu Schlampigkeit.

#320:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 14:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Das alles ist eben nicht nur ein Appell, sich einem anderen, nach Meinung der Verfasserinnen schwerwiegenderen Problem zuzuwenden, sondern - genau wie tarvoc schon gesagt hat - ein Versuch, die Debatte über das eine Problem abzuwürgen - (angeblich) zugunsten des anderen. Die Zusammenfassung mit "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" und Wertung als Whataboutism und damit ungültiges Argument halte ich weiter für korrekt.
...

Dieses (angeblich) sagt für mich alles. Die beiden Autorinnen, die da zur Sprache kommen, sind eine Notärztin und eine Kriminologin, die beide täglich mit Vergewaltigungsopfern zu tun haben, und deren Grund, sich in dieser Debatte zu melden, genau darin bestand, diese Opfer in keiner Debatte zu finden. Denen mit desem (angeblich) einen anderen Grund zu unterstellen, halte ich für ziemlich niederträchtig.


Was ist eigentlich passiert? Da haben schreiben zwei Autorinnen im Jahr 2017 einen Beitrag über Vergewaltigungsopfer, also über sexuelle Gewalt. Dieser Beitrag ist für eine Mitgliederzeitschrift der Polizeigewerkschaft bestimmt und richtet sich demnach an ein Publikum, dass sich vor allem mit den strafrechtlich relevanten Fällen von sexueller Gewalt befasst. Dementsprechend erscheint der Artikel auch in der Rubrik "Kriminalität".

In der Einleitung des Artikels schreiben die Autorinnen, das die Opfer von sexueller Gewalt häufig in den Hintergrund der Debatte rücken. Auf den folgenden Seiten geht es dann auch sehr ausführlich um die physischen und psychischen Folgen von sexueller Gewalt. Ich halte es für völlig normal, dass ein Artikel, der sich mit sexueller Gewalt befasst, auch zu aktuellen Diskussionen Stellung bezieht. Dass diese Stellungnahme für einige in den Medien heiss diskutierten Fälle eher relativierend ausfällt, finde ich angesichts dessen, womit sich der Text vorher ausführlich beschäftigt, nachvollziehbar.

Ironischerweise trifft der Vorwurf des Whataboutism durchaus zu. Der Text stellt die Frage "What about rape? What about rape victims?" Aber das geschieht hier ja nicht, indem die eine Diskussion abgewürgt wird und sich für die andere Diskussion Gehör zu verschaffen. Die Relativierung findet nicht zu dem Zweck statt, das eigene Thema zu puschen, das eigene Thema wird zunächst ausführlich behandelt und dann in Relation zur aktuellen Sexismus-Debatte gestellt.

#321:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 14:47
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Dieser Artikel geht aber deutlich darüber hinaus. Das sieht man schon in der Überschrift: "Kritik an Sexismus Debatte" - nicht etwas anderes sei wichtiger, sondern diese Debatte sei falsch;


1. "Kritik an Sexismus Debatte" ist die Überschrift eines Beitrags von Philippe Debionne, erschienen im Berliner Kurier. In diesem Beitrag geht es um einen Artikel von Almut Meyer und Dorothee Dienstbühl, erschienen in "Deutsche Polizei" mit dem Titel "Vergewaltigung - Opfer ohne Lobby". Die Ausgabe von "Deutsche Poilzei" kann man hier herunter laden. Ich habe den Artikel bisher nur überflogen, er ist 6 Seiten lang, die Kritik an der Sexismus Debatte nimmt ca. eine 3/4 Seite davon ein.
2. Kritik heisst nicht zwingend, das man etwas grundsätzlich falsch findet. Kritik kann auch bedeuten, dass man Verbesserungsbedarf sieht.

Danke für den Link. Ich hatte den Artikel gesucht, aber nicht gefunden.

#322:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 15:20
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dass es in diesem spezifischen Fall tatsächlich aufrichtig gemeint war, glaube ich allerdings inzwischen auch.


Ja, da hilft es, wenn man nicht jedem Impuls vorschnell folgt und stattdessen mal genauer hinschaut. Am besten die Kiste mit den Labeln einfach einmotten, den die macht es zu leicht, überall vorschnell ein Bapperl drauf zu kleben. Das verführt zu Schlampigkeit.


Falls sich das auf den Whataboutism-Vorwurf beziehen soll, bist du immer noch komplett auf dem falschen Dampfer. Die Frage, ob die Autoren hinsichtlich ihrer Absichten aufrichtig sind oder nicht, ist von der Frage, ob ihre Argumentation eine fallacy of relative privation darstellt, ganz unabhängig. Andererseits hattest du ja oben schon demonstriert, dass du nicht mal weißt, was das überhaupt ist.

#323:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 15:34
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Andererseits hattest du ja oben schon demonstriert, dass du nicht mal weißt, was das überhaupt ist.


Genau. Whatabout Kramer?

#324:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 16:21
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Das alles ist eben nicht nur ein Appell, sich einem anderen, nach Meinung der Verfasserinnen schwerwiegenderen Problem zuzuwenden, sondern - genau wie tarvoc schon gesagt hat - ein Versuch, die Debatte über das eine Problem abzuwürgen - (angeblich) zugunsten des anderen. Die Zusammenfassung mit "Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist" und Wertung als Whataboutism und damit ungültiges Argument halte ich weiter für korrekt.
...

Dieses (angeblich) sagt für mich alles. Die beiden Autorinnen, die da zur Sprache kommen, sind eine Notärztin und eine Kriminologin, die beide täglich mit Vergewaltigungsopfern zu tun haben, und deren Grund, sich in dieser Debatte zu melden, genau darin bestand, diese Opfer in keiner Debatte zu finden. Denen mit desem (angeblich) einen anderen Grund zu unterstellen, halte ich für ziemlich niederträchtig.

Ja nun, ich habe halt festgestellt und, denke ich, auch gut begründet am Artikel gezeigt, dass die tatsächliche Stoßrichtung der Argumentation (Abwürgen der Debatte über Alltagssexismus) eine andere ist als die angegebene (mehr Aufmerksamkeit für Vergewaltigungen).
Das ist erstens absolut unnötig; wäre zweitens auch genau umgekehrt möglich (ungefähr: "Wir haben hier die gerechtfertigte Debatte über Alltagssexismus; noch schlimemr aber ist die mangelnde Unterstützung für Vergwaltigungsopfer"); letztlich schadet sie sogar mE der Debatte über Vergewaltigung, weil es für diese Debatte einen unnötigen Nebenschauplatz eröffnet.
Da erlaube ich mir dann zu fragen, ob das tatsächlichnur Ungeschick oder auch Absicht war. Was für die inhaltliche Kritik an der Argumentation allerdings nebensächlich ist.

Wobei, das will ich einschränkend einräumen (mit Dank an den Hinweis von Kramer): Ich beziehe mich dabei auf den hier im Thread verlinkten Zeitungsartikel. Es mag sein, dass der durch eine Verzerrung der Schwerpunktsetzung die Position der Autorinnen des ursprünglichen Artikels, den ich nicht gelesen habe, verfälscht hat. Dann ginge meine Kritik natürlich an eine andere Adresse.

#325:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 17:09
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ja nun, ich habe halt festgestellt und, denke ich, auch gut begründet am Artikel gezeigt, dass die tatsächliche Stoßrichtung der Argumentation (Abwürgen der Debatte über Alltagssexismus) eine andere ist als die angegebene (mehr Aufmerksamkeit für Vergewaltigungen).
Das ist erstens absolut unnötig; wäre zweitens auch genau umgekehrt möglich (ungefähr: "Wir haben hier die gerechtfertigte Debatte über Alltagssexismus; noch schlimemr aber ist die mangelnde Unterstützung für Vergwaltigungsopfer")


Nun, die Autorinnen haben den von Dir gewünschten Satz nicht geschrieben. Das liegt aber nicht daran, dass sie einem logischen Fehlschluss unterliegen, sondern weil sie schlichtweg anderer Meinung sind. Ich halte es für eine berechtigte Meinung, wenn jemand sagt "Wir müssen über Alltagssexismus diskutieren!" Ich halte es aber für genauso berechtigt, wenn jemand entgegnet, dass er diese Diskussion für weniger wichtig oder sogar unwichtig hält. Wie auch immer man diese Kontoverse klären möchte, mit den Hinweisen auf logische Fehlschlüsse kommt man hier nicht weiter, weil Interessenskonflikte sich nicht auf reine Logik herunter brechen lassen.

#326:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 17:32
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ja nun, ich habe halt festgestellt und, denke ich, auch gut begründet am Artikel gezeigt, dass die tatsächliche Stoßrichtung der Argumentation (Abwürgen der Debatte über Alltagssexismus) eine andere ist als die angegebene (mehr Aufmerksamkeit für Vergewaltigungen).
Das ist erstens absolut unnötig; wäre zweitens auch genau umgekehrt möglich (ungefähr: "Wir haben hier die gerechtfertigte Debatte über Alltagssexismus; noch schlimemr aber ist die mangelnde Unterstützung für Vergwaltigungsopfer")

Nun, die Autorinnen haben den von Dir gewünschten Satz nicht geschrieben. Das liegt aber nicht daran, dass sie einem logischen Fehlschluss unterliegen, sondern weil sie schlichtweg anderer Meinung sind.

Es geht nicht nur um das Fehlen einen "von mir gewünschten Satzes", sondern um die ganze argumentative Stoßrichtung des Artikels im Berliner Kurier.

Allerdings, nach Lesen des ursprünglichen Artikels in der GdP-Zeitschrift:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wobei, das will ich einschränkend einräumen (mit Dank an den Hinweis von Kramer): Ich beziehe mich dabei auf den hier im Thread verlinkten Zeitungsartikel. Es mag sein, dass der durch eine Verzerrung der Schwerpunktsetzung die Position der Autorinnen des ursprünglichen Artikels, den ich nicht gelesen habe, verfälscht hat. Dann ginge meine Kritik natürlich an eine andere Adresse.

Das ist der Fall. Der weiter oben verlinkte Zeitungsartikel verschiebt den Schwerpunkt der Argumentation ganz massiv und macht aus einem Nebenaspekt des ursprünglichen Artikels über Folgen von Vergewaltigung eine Attacke gegen die Debatte um Alltagssexismus. Meine Kritik richtet sich also hauptsächlich an den Zeitungsartikel.

Mein Unverständnis darüber, die eine Debatte gegen die andere auszuspielen, bleibt aber, auch wenn es im ursprünglichen Artikel nur ein Nebenaspekt des ansonsten m.E. sehr guten Artikels ist.

#327:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 17.12.2017, 08:13
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Mein Unverständnis darüber, die eine Debatte gegen die andere auszuspielen, bleibt aber, auch wenn es im ursprünglichen Artikel nur ein Nebenaspekt des ansonsten m.E. sehr guten Artikels ist.


Ich denke, der entscheidende Satz steht in der Einleitung "Doch die Öffentlichkeit schaut lediglich auf die Täter – nicht auf die Opfer."

Wie stark hängt die Bewertung (oder Abwertung) eines sexuellen Übergriffs eigentlich von dem Bild ab, dass man sich vom Täter macht? Steht die mediale Darstellung und die öffentliche Wahrnehmung der Taten wirklich in einem angemessenen Verhältnis zur Schwere der Taten, oder spielen da (positive und negative) Vorurteile über die Täter eine Rolle?

War Brüderles Entgleisung einen öffentlichen Aufschrei wert, weil Brüderle ins Täterprofil des "notgeilen alten Mannes" passt? Werden sexuelle Übergriffe durch Flüchtende und Migranten in rechten Kreisen (die ja ansonsten nicht gerade durch eine ausgeprägte Mitmenschlichkeit auffallen) deshalb instrumentalisiert, weil die Täter ihnen ins politische Konzept passen? Könnte es nicht sein, dass der fehlende Aufschrei in der Mitte Gesellschaft bei dieser Tätergruppe zumindest teilweise darin begründet ist, weil man nicht möchte, dass die Flüchtenden und Migranten pauschal mit den Taten in Verbindung gebracht werden?

Letztendlich stehen wir da vor einem gesellschaftlichen Dilemma: Einer sexuellen Straftat durch einen Migranten oder Flüchtenden - und sei es auch nur eine einzige - die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen, wie z.B dem Fall Brüderle oder der Weinstein-Affäre, wäre Wasser auf die Mühlen der Rechtspopulisten. Hier besteht die reale Gefahr, dass man Menschen, die noch unentschieden sind, ob sie den Rechtspopulisten hinterher rennen wollen, in die falsche Richtung treibt. Ein öffentlicher Pranger hat einfach eine stärkere emotionale Wirkung als sachliche Erörterungen darüber, dass es sich um Einzelfälle handelt und die grosse Mehrheit der Flüchtenden deshalb nicht in Sippenhaft genommen werden darf. Bei Brüderle und Weinstein hat man solche Bedenken nicht. Das sind privilegierte alte weisse Männer, die können ruhig mal einen Shitstorm über sich ergehen lassen, es trifft ja nicht die falschen.

#328:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.12.2017, 13:28
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
....
Letztendlich stehen wir da vor einem gesellschaftlichen Dilemma: Einer sexuellen Straftat durch einen Migranten oder Flüchtenden - und sei es auch nur eine einzige - die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen, wie z.B dem Fall Brüderle oder der Weinstein-Affäre, wäre Wasser auf die Mühlen der Rechtspopulisten. Hier besteht die reale Gefahr, dass man Menschen, die noch unentschieden sind, ob sie den Rechtspopulisten hinterher rennen wollen, in die falsche Richtung treibt. Ein öffentlicher Pranger hat einfach eine stärkere emotionale Wirkung als sachliche Erörterungen darüber, dass es sich um Einzelfälle handelt und die grosse Mehrheit der Flüchtenden deshalb nicht in Sippenhaft genommen werden darf. ....

Was die Leute aber auch in die Arme der Rechtspopulisten treibt, ist, wenn offensichtlich wird, dass es genau aus dem Grund, den Du eben genannt hast, zu einem Bonus für Migranten / Flüchtlinge kommt bzw. zu einem Verhalten, das es dem Staat objektiv erschwert, seinen Aufgaben nachzukommen: (Gehört inhaltlich nicht in diesen Thread, aber zu Deiner Argumentation) So wird z.B. der arabische Antisemitismus statistisch nicht als solcher erfasst, sondern kommt auf das Konto "rechtsextrem".

#329:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 01:58
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Über X soll man nicht reden, weil Y schlimmer ist."


Ja. Es ist durchaus angebracht einfach die Klappe zu halten und nicht ueber den eigenen Hunger zu jammern, bloss weil man heute keine Zeit fuer Mittagessen hatte, wenn gleichzeitig im Fernsehen einer Reportage ueber verhungernde Kinder im Jemen gezeigt wird.

Unsere Zivilisationsproblemchen und sonstigen Befindlichkeiten werden naemlich ganz klitzeklein, wenn man daneben richtig grosse Problemen anderer Menschen betrachtet. So klein, dass sie nicht mehr erwaehnenswert erscheinen. So wie die Aufregung ueber "brüderliche Komplimente" oder feministisch nicht ganz korrekte Weihnachtslieder unverständlich und nachgerade lächerlich erscheinen muss, wenn man sich beispielsweise die auf moderne Sklaverei hinauslaufenden Praktiken im organisierten Prostitutionsgewerbe anschaut um mal zum Thema "sexuelle Gewalt" zu kommen.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Whataboutism, so plump, dass es fast nicht zu diskutieren lohnt.
Dass Opfer von Vergewaltigungen jede denkbare Hilfe bekommen sollen und dass unangemessene Komplimente eine völlig andere Qualität haben, ist jedenfalls ein Einrennen der größten offenen Scheunentore landwirtschaftlicher Großbetriebe.

Interessant wäre zu überlegen, ob Vergewaltigungen und Platzzuweisungen durch unangemessene Komplimente nicht doch, auch wenn sie Dinge völlig unterschiedlicher Qualität sind, auf ähnlichen, uU überhaupt nicht bewussten Geschlechterstrukturen fußen.


Deshalb greift hier auch der Vorwurf des "Whataboutism" nicht, weil nicht der Verweis auf prinzipiell gleichwertige Verbrechen dazu benutzt wird um andere Verbrechen zu relativieren, sondern es mehr darum geht blosse Kinkerlitzchen als das zu entlarven, was sie sind: Kinkerlitzchen naemlich und keine Verbrechen!

Das vergessen naemlich viele allzu leicht, wenn sie Rücktritte wegen eines schlechten Witzes oder dem unbeholfenen Gebalze eines Besoffenen fordern!

Nein. "Whataboutism" ist das hier gerade nicht, sondern eher ein sehr notwendiges Geraderuecken verlorengegangener Masstaebe!

#330:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 03:13
    —
Dann hör mal sofort und stantepede auf, über den Feminismus zu jammern, denn (setze bitte ein passendes noch viel schlimmer ein) ist noch viel schlimmer. Aber für dich gilt dieses "man soll nicht über Zivilisationsproblemchen jammern" wohl nicht ...

Schaugts? Damit kann man jede beliebige Diskussion abwürgen. Man kann sogar ein dämliches "Klappe halten" direkt zurückschicken. Was jemand aber für ein Problem hält oder nicht, ist gefälligst jederfraus eigene Sache und nicht die deine oder die von diesem Schreiber vom Berliner Kurier.

Und ja, man darf gefälligst Dinge benennen und diskutieren, die man für ein Problem hält, auch wenn es völlig unstreitig noch größere Probleme gibt: Man darf gegen HartzIV-Gesetzgebung sein, auch wenn anderswo Leute verhungern; man darf gegen die AfD sein, auch wenn es anderswo schlimmere Nazis gibt; man darf gegen die Aussperrung von manchen Journalisten vom G20-Gipfel sein, auch wenn anderswo Journalisten ermordet werden ... und so weiter. Und deswegen darf man auch bestehenden Alltagssexismus anprangern, der in seinen Einzelvorfällen durchaus relativ harmlos ist, auch wenn es Vergewaltigungen gibt.

Solcher Whataboutism ist eine ziemlich erbärmliche Ausflucht aus dem Argumentationsnotstand, auch wenn man ihm nach Benennung dieses Argumentationsfehlers zur "Entkräftung" noch erbärmlicher einen anderen Namen geben möchte ("Maßstäbe geraderücken").

#331:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 03:18
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dann hör mal sofort und stantepede auf, über den Feminismus zu jammern, denn (setze bitte ein passendes noch viel schlimmer ein) ist noch viel schlimmer. Aber für dich gilt dieses "man soll nicht über Zivilisationsproblemchen jammern" wohl nicht ...

Schaugts? Damit kann man jede beliebige Diskussion abwürgen. Man kann sogar ein dämliches "Klappe halten" direkt zurückschicken. Was jemand aber für ein Problem hält oder nicht, ist gefälligst jederfraus eigene Sache und nicht die deine oder die von diesem Schreiber vom Berliner Kurier.

Und ja, man darf gefälligst Dinge benennen und diskutieren, die man für ein Problem hält, auch wenn es völlig unstreitig noch größere Probleme gibt: Man darf gegen HartzIV-Gesetzgebung sein, auch wenn anderswo Leute verhungern; man darf gegen die AfD sein, auch wenn es anderswo schlimmere Nazis gibt; man darf gegen die Aussperrung von manchen Journalisten vom G20-Gipfel sein, auch wenn anderswo Journalisten ermordet werden ... und so weiter. Und deswegen darf man auch bestehenden Alltagssexismus anprangern, der in seinen Einzelvorfällen durchaus relativ harmlos ist, auch wenn es Vergewaltigungen gibt.

Solcher Whataboutism ist eine ziemlich erbärmliche Ausflucht aus dem Argumentationsnotstand, auch wenn man ihm nach Benennung dieses Argumentationsfehlers zur "Entkräftung" noch erbärmlicher einen anderen Namen geben möchte ("Maßstäbe geraderücken").



#332:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 09:15
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

:phr av:



#333:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 09:44
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schaugts? Damit kann man jede beliebige Diskussion abwürgen. Man kann sogar ein dämliches "Klappe halten" direkt zurückschicken. Was jemand aber für ein Problem hält oder nicht, ist gefälligst jederfraus eigene Sache und nicht die deine oder die von diesem Schreiber vom Berliner Kurier.


Ich stimme Dir vollkommen zu, möchte aber ergänzen: Es ist auch jedermanns und- fraus eigene Sache, was man für kein Problem hält.

Zitat:
man darf gegen die AfD sein, auch wenn es anderswo schlimmere Nazis gibt;


Was ist mit denen, die ausserhalb dieses Konsenses stehen, die für die AfD sind? Wie auch immer man deren politische Einstellung bewerten möchte, fest steht: Für die besteht da gar kein Problem.

#334:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 11:30
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schaugts? Damit kann man jede beliebige Diskussion abwürgen. Man kann sogar ein dämliches "Klappe halten" direkt zurückschicken. Was jemand aber für ein Problem hält oder nicht, ist gefälligst jederfraus eigene Sache und nicht die deine oder die von diesem Schreiber vom Berliner Kurier.

Ich stimme Dir vollkommen zu, möchte aber ergänzen: Es ist auch jedermanns und- fraus eigene Sache, was man für kein Problem hält.

Natürlich. Nur sollte man, wenn man in eine Diskussion darum einsteigt (was man ja nicht muss, man kann sich auch stillschweigend anderen Sachen widmen), das dann auch begründen bzw. die Gründe derer, die es für ein Problem halten, widerlegen. Whataboutism ist dafür kein gültiges Argument.

#335:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 12:13
    —
Also wenn jemandem übel mitgespielt wurde und er/sie sich nichts draus macht und man ihn/sie fragt warum ihn/sie das nicht stört, dann halte ich Schulterzucken kombiniert mit einem 'Es gibt Schlimmeres.' durchaus für eine legitime Antwort.

#336:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 13:18
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Whataboutism ist dafür kein gültiges Argument.


Das kommt auf den Einzelfall an, finde ich. Wenn alle Welt über Problem X diskutiert, es aber ein Problem Y gibt, das schwerwiegender/dringender/älter/etc. ist, dann hat die Frage "Was ist mit Y?" durchaus eine Berechtigung. Ich muss nicht lange überlegen um mir Situationen vorstellen zu können, in denen der reine Hinweis auf Y selbstevident ist.

#337:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 15:39
    —
Es ist kein gültiges Argument in der Diskussion. Wenn jemand Sachlage X als Problem aufwirft, wird er/sie argumentieren, was daran problematisch ist. Wenn man dagegenhalten will und die Gegenbehauptung aufstellt, X sei kein Problem, muss man die angeführten Gründe mit Gegenargumenten entkräften. "Y ist schlimmer" ist kein solches Gegenargument.

Es ist höchstens ein Argument in der Prioritätensetzung. Da gäbe es aber noch zahlreiche andere Argumente; insbesondere darf ja vor allem jede/r für sich entscheiden, was er/sie nun für das eigene Handeln für wichtig hält. Das ist aber eine ganz andere Ebene.

Was konkret am Zeitungsartikel in der Hinsicht verkehrt lief, habe ich ja dargestellt.

#338:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 16:00
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Es ist kein gültiges Argument in der Diskussion.


"Es ist spät und ich muss morgen früh raus" ist auch kein gültiges Argument in einer Diskussion. Oder "Ich bin überhaupt nicht einverstanden mit dem, was sie da sagen, aber mein Haus brennt gerade ab..." auch nicht.

"So, das Spielbrett bauen wir ab, es wird Zeit für das Abendessen."
"Das ist aber laut Spielregel kein gültiger Spielzug!"

#339:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 16:47
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Also wenn jemandem übel mitgespielt wurde und er/sie sich nichts draus macht und man ihn/sie fragt warum ihn/sie das nicht stört, dann halte ich Schulterzucken kombiniert mit einem 'Es gibt Schlimmeres.' durchaus für eine legitime Antwort.


Natürlich reagiert jedes Opfer anders oder fühlt sich nicht mal als eines. Aber wenn du mit dem Täter oder seiner Ideologie solidarisch bist, klingt „Es gibt Schlimmeres“ gegenüber dem Opfer doch anders. Ein Whataboutism liegt aber dann vor, 1. wenn die Traumasituation des Opfers unbekannt ist. 2. Trotz des traumatisierten Opfers, dessen Trauma überspielt wird. „Hab dich nicht so“.

Wenn ich Kramer in die Eier trete, tut ihm das sauweh, aber es nicht so schlimm wie eine Kastration. Also kann ich Kramer nach seiner Logik weiter in die Eier treten. Nur: irgendwann brüten sie nicht mehr. Ich würde das gerne persönlich ausprobieren, wie lange Kramer das aushält. Sehr glücklich zynisches Grinsen

#340:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 17:06
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Also kann ich Kramer nach seiner Logik weiter in die Eier treten.


Nach welcher von mir vertretenen Logik?

#341:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 18:23
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Also kann ich Kramer nach seiner Logik weiter in die Eier treten.

Nein, er hat ja gesagt, es kommt auf den Einzelfall an. freakteach zwinkern

#342:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 19:43
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Es ist kein gültiges Argument in der Diskussion.


"Es ist spät und ich muss morgen früh raus" ist auch kein gültiges Argument in einer Diskussion. Oder "Ich bin überhaupt nicht einverstanden mit dem, was sie da sagen, aber mein Haus brennt gerade ab..." auch nicht.

"So, das Spielbrett bauen wir ab, es wird Zeit für das Abendessen."
"Das ist aber laut Spielregel kein gültiger Spielzug!"

Ganz korrekt. Das sind alles Aussagen zur Prioritätensetzung, und zwar entweder zur eigenen oder zu der für jemanden, über den man bestimmen darf (Eltern dürfen dem Kind sagen, dass es aufhören muss mit Spielen wegen Abendessen).

Wenn jemand für sich selbst die Priorität setzt, dass er Problem Y wichtiger findet als Problem X, ist dagegen auch überhaupt nichts einzuwenden (was ich irgendwo weiter oben auch schon längst sagte).
Ein Problem ist es dann, wenn versucht wird, mit der eigenen Prioritätensetzung zugunsten Problem Y die Diskussion über Problem X abzuwürgen, weil Problem X irrelevant sei. Erstens tut man damit so, als sei man in einer Position, für andere die Prioritätensetzung treffen zu dürfen; und führt zweitens diese Prioritätensetzung als Argument in die Diskussion über das andere Problem ein, wofür es aber logisch schlicht überhaupt nicht taugt. (Drittens tut man so, als könnten die gesellschaftlichen Diskussionen über die Probleme X und Y nicht beide stattfinden, was ja in aller Regel Unsinn ist.)
Genau das werfe ich vor allem dem Artikel aus dem Berliner Kurier vor.

Um eins deiner Beispiele ergänzend aufzugreifen:
Wenn jemand sagt:
"So, das Spielbrett bauen wir ab, es wird Zeit für das Abendessen. Weil ich das gesagt habe, habe ich gewonnen.", ist das eine durchaus unlogische Aussage und die Antwort "Das ist aber laut Spielregel kein gültiger Spielzug!" absolut sinnvoll.

Eine Tag-Klammer eingefügt. vrolijke

#343:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 19:53
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
man darf gegen die AfD sein, auch wenn es anderswo schlimmere Nazis gibt;

Was ist mit denen, die ausserhalb dieses Konsenses stehen, die für die AfD sind? Wie auch immer man deren politische Einstellung bewerten möchte, fest steht: Für die besteht da gar kein Problem.

Ganz korrekt. Dann haben wir die eine Diskussion über Problem A "AfD". Und in dieser Diskussion kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein, ob es sich bei der AfD um ein Problem handelt oder nicht. Dafür kann man dann Argumente pro und contra aus Programm, Aussagen von Spitzenleuten, Aktivitäten der Partei etc.pp. suchen.

Innerhalb dieser Diskussion ist aber die Aussage "Es gibt Problem B 'echte, harte Nationalsozialisten', und das ist noch schlimmer" kein sinnvolles Argument. Selbst wenn es dieses Problem B gibt und selbst wenn es noch schlimmer ist, sagt das einfach nichts dazu aus, ob A nun ein Problem ist oder nicht.

#344:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 21:59
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Es ist kein gültiges Argument in der Diskussion. Wenn jemand Sachlage X als Problem aufwirft, wird er/sie argumentieren, was daran problematisch ist. Wenn man dagegenhalten will und die Gegenbehauptung aufstellt, X sei kein Problem, muss man die angeführten Gründe mit Gegenargumenten entkräften. "Y ist schlimmer" ist kein solches Gegenargument.

Es ist höchstens ein Argument in der Prioritätensetzung. Da gäbe es aber noch zahlreiche andere Argumente; insbesondere darf ja vor allem jede/r für sich entscheiden, was er/sie nun für das eigene Handeln für wichtig hält. Das ist aber eine ganz andere Ebene.

Was konkret am Zeitungsartikel in der Hinsicht verkehrt lief, habe ich ja dargestellt.



Wenn ein besoffener Bruederle einer Journalistin ein unbeholfenes "Kompliment" macht, dann ist das kein Problem. Wenn's die Frau als Problem sieht, dann steht es ihr frei dem Bruederle kurz "Du creep!" an den Kopf zu werfen und ihn stehen zu lassen.

Der "Alltagsexismus" in Weihnachtsliedern ist auch kein Problem. Ich muss die nicht singen und mir die auch nicht anhören.


etc..


Das sind Sachen, die von Leuten problematisiert werden, die keine echten Probleme haben, sondern sich in Seminaren welche selberbasteln wollen.

Das ist kurz gesagt der Punkt, den ich gemacht habe.


Natürlich kannst Du hier weiter ueber solchen Unsinn dozieren, ich werde mir allerdings weiter erlauben mich darueber lustig zu machen. zwinkern


Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 18.12.2017, 23:56, insgesamt einmal bearbeitet

#345:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 23:22
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:


Um eins deiner Beispiele ergänzend aufzugreifen:
Wenn jemand sagt:
"So, das Spielbrett bauen wir ab, es wird Zeit für das Abendessen. Weil ich das gesagt habe, habe ich gewonnen.", ist das eine durchaus unlogische Aussage und die Antwort "Das ist aber laut Spielregel kein gültiger Spielzug!" absolut sinnvoll.


Gutes Beispiel. Die Antwort ist sinnvoll, wenn die Aussage der ersten Person eine Entscheidung auf der Spielebene herbeiführen will. Dafür bedarf es aber Deiner Ergänzung. Vielleicht wird jetzt klarer, was ich damit meine, wenn ich sage, dass ein Whataboutism nicht zwingend ein logischer Fehler sein muss.

Ein logischer Fehler - oder ein Regelbruch - liegt nur dann vor, wenn das Gespräch der Wahrheitsfindung dient. Menschliche Kommunikation dient aber häufig ganz anderen Zwecken. Einfaches Beispiel:

A: "Du hast den Abwasch nicht gemacht, obwohl Du laut Plan dran bist."
B: "Ich habe in den letzten Wochen fast alleine den Haushalt geschmissen, während Du keinen Finger krumm gemacht hast, auch wenn Du laut Plan dran warst."

Das ist streng gesehen ein Whataboutism. Wenn Person B den Abwasch nicht erledigt hat, hat Person A Recht und an dieser Wahrheit ändert auch das, was in den Wochen vorher passiert ist, nichts. Wenn aber Person B Recht hat, also wenn Person A sich wochenlang nicht an die Abmachung gehalten hat, dann kann man den Standpunkt von Person B nachvollziehen.

#346:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 14:38
    —
Die Leitmedien jubilieren, dass es mit dem Fall Wedel jetzt auch in Deutschland so richtig losgeht.

Gisela Friedrichsen wirft die Frage auf, ob man sich mit Taten, die bereits verjährt sind, noch beschäftigen sollte.
http://meedia.de/2018/01/05/sex-vorwuerfe-gegen-dieter-wedel-gerichtsreporterin-gisela-friedrichsen-spricht-von-medialer-hinrichtung/
Zitat:
Gisela Friedrichsen erhebt in ihrem Plädoyer ebenfalls Vorwürfe gegen die Frauen, die jahrzehntelang geschwiegen und sich nun der Redaktion des Zeit Magazins geöffnet haben. Die Schauspielerinnen haben sich erst dann zu Wort gemeldet, „als sie (…) die größtmögliche öffentliche Resonanz erwarten durften“. Nun stünde Aussage gegen Aussage, bei der eine Überprüfung der Richtigkeit der Angaben beinahe unmöglich sei. „Wenn es ein Opfer nicht schafft, binnen immerhin 20 Jahren solche Vorwürfe amtlich geltend zu machen, muss und darf irgendwann Schluss sein.“ Zum Ende ihres Appells schreibt sie: „Verjährung hat einzig und allein das Ziel des Rechtsfriedens.“

#347:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 15:47
    —
Neben der juristischen Beurteilung muss man in solchen Angelegenheiten auch die zeithistorische Entwicklung berücksichtigen. Zum Beispiel wird es nicht allen klar sein, daß die Vergewaltigung in der Ehe bis 1997(!) keinen Strafbestand darstellte, sondern juristisch als Nötigung behandelt wurde. Das sind jetzt gerade mal 20 Jahre.
Schon die Erwartung an das Individuum, sich gesellschaftskonform zu verhalten, verhindert die schnelle und breitenwirksame Realisierung neuer Standards. Deswegen ist der Kommentar der sonst so klugen Friedrichsen unzulänglich. Er differenziert nicht zwischen der juristischen Bewertung (Ist der Fall juristisch verjährt?) und der gesellschaftlichen aufarbeitung (Darf das Opfer über eine Tat sprechen, selbst wenn sie verjährt ist?).
Selbstverständlich darf es das. Es ist dringend notwendig darüber sprechen zu können. Sollen deswegen Verjährungsfristen angepasst werden? Ich meine nein. Aber es ist nicht abwegig, über die Möglichkeit einer Gesetzesänderung nachzudenken - wenn sich zum Beispiel die Meinung durchsetzt, daß es einen massiven Aufarbeitungsbedarf gibt. Weil vielleicht ein gesamtgesellschaftliches Phänomen vorliegt. Wie die rechtlich gedeckte Vergewaltigung in der Ehe zum Beispiel.
Der Kommentar von Friedrichsen, den man als Appell an die Opfer zu schweigen verstehen kann, ist daher abzulehnen.

#348:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 16:31
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Neben der juristischen Beurteilung muss man in solchen Angelegenheiten auch die zeithistorische Entwicklung berücksichtigen. Zum Beispiel wird es nicht allen klar sein, daß die Vergewaltigung in der Ehe bis 1997(!) keinen Strafbestand darstellte, sondern juristisch als Nötigung behandelt wurde. Das sind jetzt gerade mal 20 Jahre.
Schon die Erwartung an das Individuum, sich gesellschaftskonform zu verhalten, verhindert die schnelle und breitenwirksame Realisierung neuer Standards.


Das was Wedel vorgeworfen wird, war in den 90ern ein Verbrechen und ist es auch heute noch. Da gibt es keinen anderen Standard.

Zitat:
Deswegen ist der Kommentar der sonst so klugen Friedrichsen unzulänglich. Er differenziert nicht zwischen der juristischen Bewertung (Ist der Fall juristisch verjährt?) und der gesellschaftlichen aufarbeitung (Darf das Opfer über eine Tat sprechen, selbst wenn sie verjährt ist?).
Selbstverständlich darf es das. Es ist dringend notwendig darüber sprechen zu können. Sollen deswegen Verjährungsfristen angepasst werden? Ich meine nein. Aber es ist nicht abwegig, über die Möglichkeit einer Gesetzesänderung nachzudenken - wenn sich zum Beispiel die Meinung durchsetzt, daß es einen massiven Aufarbeitungsbedarf gibt. Weil vielleicht ein gesamtgesellschaftliches Phänomen vorliegt. Wie die rechtlich gedeckte Vergewaltigung in der Ehe zum Beispiel.
Der Kommentar von Friedrichsen, den man als Appell an die Opfer zu schweigen verstehen kann, ist daher abzulehnen.


Das führt natürlich zu öffentlich ausgetragenen Schlammschlachten, da die Beschuldigten die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen möchten.

Man stelle sich mal vor, der Fall Kachelmann wäre nicht vor Gericht, sondern auf metoo gelandet.

#349:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 16:36
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
...und der gesellschaftlichen aufarbeitung (Darf das Opfer über eine Tat sprechen, selbst wenn sie verjährt ist?).
Selbstverständlich darf es das. Es ist dringend notwendig darüber sprechen zu können. Sollen deswegen Verjährungsfristen angepasst werden? Ich meine nein. ....

Wenn klar ist, dass das Opfer eines ist - natürlich.

Worauf Friedrichsen abzielt, ist, dass hier Aussage gegen Aussage steht, aber die Beschuldiger*Innen bereits von allen als Opfer bezeichnet werden.

Deshalb auch der Vergleich mit Kachelmann, bei dem das Opfer-Täter-Verhältnis in der veröffentlichten Meinung auch von Anfang an feststand.

Auch für Dich sind die Beschuldiger*Innen sofort Opfer.

Darf ich daran erinnern, dass wir gerade in einem Metier sind, in dem Leute sogar ins Dschungelcamp gehen, um ihren Marktwert zu erhöhen? Der Zeitpunkt bietet sich geradezu an, einen derartige Anschuldigung statt des Dschungelcamps zu nehmen und man sollte diese Möglichkeit nicht einfach ausschließen.

Es gibt einen ziemlich offensichtlichen Unterschied zwischen Wedel und Weinstein: Bei Weinstein schrie sofort die ganze Branche "Ja, haben wir auch so erlebt oder gesehen". Bei Wedel fehlt dieser Chor. Was kann das für einen Grund haben, dass etwa die Kirchberger, die öfter mit ihm zusammengearbeitet hat, ihn zwar als Tyrannen bezeichnet, aber von sexuellen Übergriffen nie etwas gehört hat?

Wenn ich das richtig sehe, dann hat Wedel finanziell ausgesorgt. Insofern ist er besser dran als Kachelmann, wenn er die öffentliche Meinung einfach öffentliche Meinung sein lässt und sich zurückzieht. Das konnte Kachelmann als frischer Vater nicht machen.

Ich sehe eine gewisse Diskrepanz darin, dass man bei allen anderen Verbrechen selbst dann von mutmaßlichen Täter spricht, wenn der in flagranti erwischt wurde (was mich in dem Fall übrigens nervt). Aber hier reicht die einseitige Beschuldigung, um die Beschuldigende zum Opfer und den Beschuldigten zum Täter zu erklären. Die Kernaussage der Friedrichsen richtet sich gegen diese Form der "medialen Hinrichtung".

Ich meine ja.

#350:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 16:43
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
....
Man stelle sich mal vor, der Fall Kachelmann wäre nicht vor Gericht, sondern auf metoo gelandet.

Das ist genau das Argument der Friedrichsen, dass der Fall Kachelmann journalistisch wie metoo abgehandelt wurde. Vor Gericht ist er im Strafprozess vor einem metoo-Richter gelandet und musste eine Verhandlung, in der seine Schuld bzw. die Widersprüchlichkeiten der Anklage überhaupt untersucht wurden, über eine Zivilklage erzwingen.

#351:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 16:44
    —
Der Nachteil einer öffentlichen Aufarbeitung ist, dass nicht die gleichen Regeln gelten wie vor Gericht.

#352:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 17:19
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Der Nachteil einer öffentlichen Aufarbeitung ist, dass nicht die gleichen Regeln gelten wie vor Gericht.

Der Strafrechtsprozess gegen Kachelmann hat gezeigt, dass wir ein gesellschaftliches Klima haben, in dem beim Thema Frau vs Mann bereits das Recht auf der Frauenseite gesehen wird, bevor man überhaupt etwas sieht, und alles evtl sichtbare sich dieser Wahrheit unterzuordnen hat.

Da ist es wichtiger, auf der "richtigen Seite" zu stehen, als sich um Aufklärung zu bemühen. Insofern ist kein wirklicher Unterschied zwischen öffentlicher Aufarbeitung und Gerichtsprozess vorhanden.

#353:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 17:30
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Auch für Dich sind die Beschuldiger*Innen sofort Opfer.


Nein.

1. Der oder die Ankläger/in lügt
2. Der oder die Angeklagte lügt
3. Wir wissen nicht was los war

1. Wir diskutieren über eine Lüge
2. Wir diskutieren über eine Tat
3. Wir wissen nicht worüber wir diskutieren.

Wir können nie Wissen, wie die Wahrheit aussieht. Aber wir müssen davon ausgehen, daß prinzipiell beide Fälle auftreten, die Lüge und die Tat.

Ich möchte rein diskussionstechnisch vorschlagen, daß wir uns darauf einigen, daß unser moralischer Impetus in diesem Kontext wahrscheinlich deckungsgleich ist:
- Du willst nicht, daß vergewaltigte Menschen schweigen müssen
- Ich will nicht, daß das Leben von Menschen durch eine Lüge zerstört wird.


Stimmt das so? Wenn ja, dann stehen wir alle vor dem gleichen Dilemma:

- Entweder man verteidigt das Recht zu reden, und nimmt dabei in Kauf, daß eine Lüge in die Welt gesetzt wird
- Oder man untersagt das Recht zu reden, und nimmt dabei in Kauf, daß eine Tat nicht aufgearbeitet werden kann.

Nach meinem Dafürhalten hat Priorität, die Möglichkeit etwas zu sagen. Und wenn jemand anders das als Lüge bezeichnet, den Konflikt juristisch aufzuarbeiten.

#354:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 17:43
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Auch für Dich sind die Beschuldiger*Innen sofort Opfer.


Nein.

1. Der oder die Ankläger/in lügt
2. Der oder die Angeklagte lügt
3. Wir wissen nicht was los war

1. Wir diskutieren über eine Lüge
2. Wir diskutieren über eine Tat
3. Wir wissen nicht worüber wir diskutieren.

Wir können nie Wissen, wie die Wahrheit aussieht. Aber wir müssen davon ausgehen, daß prinzipiell beide Fälle auftreten, die Lüge und die Tat.

Ich möchte rein diskussionstechnisch vorschlagen, daß wir uns darauf einigen, daß unser moralischer Impetus in diesem Kontext wahrscheinlich deckungsgleich ist:
- Du willst nicht, daß vergewaltigte Menschen schweigen müssen
- Ich will nicht, daß das Leben von Menschen durch eine Lüge zerstört wird.


Stimmt das so? Wenn ja, dann stehen wir alle vor dem gleichen Dilemma:

- Entweder man verteidigt das Recht zu reden, und nimmt dabei in Kauf, daß eine Lüge in die Welt gesetzt wird
- Oder man untersagt das Recht zu reden, und nimmt dabei in Kauf, daß eine Tat nicht aufgearbeitet werden kann.

Nach meinem Dafürhalten hat Priorität, die Möglichkeit etwas zu sagen. Und wenn jemand anders das als Lüge bezeichnet, den Konflikt juristisch aufzuarbeiten.

Wir haben in diesem Land die Möglichkeit ziemlich viel zu sagen. Ich halte diesen Appell an die Klägerinnen für den unwesentlichen Teil in Friedrichsens Kommentar. Aber der Appell an die Presse ist wichtig für das Klima in diesem Land. Da sind zwei Seiten, die auseinander gehalten werden müssen: Die Anklagen und die Berichte darüber. Bei uns werden zur Zeit die Berichte zu Anklagen.

#355:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 18:28
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Nach meinem Dafürhalten hat Priorität, die Möglichkeit etwas zu sagen.


Welchen konkreten Gesprächsbedarf hast Du, der nur dadurch gedeckt werden kann, dass Du vorher in der Zeitung den Namen eines möglichen Täters liest? Welche Erkenntnis versprichst Du Dir von so einem Gespräch, die so wichtig ist, dass sie das Risiko wert ist, einen möglicherweise Unschuldigen an einen öffentlichen Pranger zu stellen? Über welchen Aspekt des Themas Vergewaltigung kannst Du jetzt diskutieren, nachdem Du weisst, dass Dieter Wedel ebenfalls beschuldigt wird, über den Du vorher nicht diskutieren konntest?

#356:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 18:38
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Nach meinem Dafürhalten hat Priorität, die Möglichkeit etwas zu sagen.


Welchen konkreten Gesprächsbedarf hast Du


Nicht ich.

[Ich verstehe nicht, warum das überhaupt auf diese Weise verstanden werden kann]

#357:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 18:44
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Nach meinem Dafürhalten hat Priorität, die Möglichkeit etwas zu sagen.


Welchen konkreten Gesprächsbedarf hast Du


Nicht ich.

[Ich verstehe nicht, warum das überhaupt auf diese Weise verstanden werden kann]


Ich habe das so verstanden, weil ich nicht glaube, dass hier jemand das Recht zu Reden (von Opfern möglicher Vergewaltigungen) in Frage stellt. Es geht ja wohl eher um die Frage, warum diese Gespräche in der Öffentlichkeit statt finden sollen - unter Nennung des Namens des Beschuldigten. Es gibt ja viele mögliche Gesprächspartner, es muss ja nicht zwingend die Gesellschaftsreporterin der Bunten sein.

#358:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 18:46
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich halte diesen Appell an die Klägerinnen für den unwesentlichen Teil in Friedrichsens Kommentar.

Ich halte ihn für wichtig. Wichtig genug um mich zu motivieren, auf den fehlenden gesellschaftlichen/zeitgeschichlichen Aspekt hinzuweisen.

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber der Appell an die Presse ist wichtig für das Klima in diesem Land. Da sind zwei Seiten, die auseinander gehalten werden müssen: Die Anklagen und die Berichte darüber.


Das sehe ich auch so.

fwo hat folgendes geschrieben:
Bei uns werden zur Zeit die Berichte zu Anklagen.


Das sehe ich differenzierter. In den Tagesthemen zum Beispiel war der Bericht peinlich neutral. Beide Seiten wurden kommentarlos dargestellt. Aber natürlich gibt es auch eine parteiliche Berichterstattungen.

#359:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 18:49
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Nach meinem Dafürhalten hat Priorität, die Möglichkeit etwas zu sagen.


Welchen konkreten Gesprächsbedarf hast Du


Nicht ich.

[Ich verstehe nicht, warum das überhaupt auf diese Weise verstanden werden kann]


Ich habe das so verstanden, weil ich nicht glaube, dass hier jemand das Recht zu Reden (von Opfern möglicher Vergewaltigungen) in Frage stellt. Es geht ja wohl eher um die Frage, warum diese Gespräche in der Öffentlichkeit statt finden sollen - unter Nennung des Namens des Beschuldigten. Es gibt ja viele mögliche Gesprächspartner, es muss ja nicht zwingend die Gesellschaftsreporterin der Bunten sein.


Achso, gut dann klären wir das. Ich habe ja auf die Verlinkung zu Friedrichsens Kommentar reagiert. Und diesen Kommentar kann man so verstehen, daß nach Ablauf der Verjährungsfrist die etwaigen Opfer zu schweigen hätten. Also es geht wirklich um deren Rederecht. (Potentiell auch das Rederecht des Lügners natürlich.)

#360:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 19:03
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Also es geht wirklich um deren Rederecht.


Wenn wir es ganz genau nehmen, geht es nur um das Rederecht einer speziellen Opfergruppe, nämlich derer, die entweder selber prominent sind oder die einen Prominenten beschuldigen. Und es geht auch nicht um deren Recht zu reden, sondern darum, ob das, was die erzählen, auch am nächsten Tag in der Zeitung steht. Der grösste Teil der Opfer verjährter Straftaten wird da wohl auf taube Ohren stossen, deren Fall würde auch dann nicht auf der Titelseite erscheinen, wenn er top-aktuell wäre. Und selbst wenn in der Zeitung darüber berichtet wird, dann nicht mit der vollen Nennung des Names des Beschuldigten.

Darum habe ich gefragt: Über welchen Aspekt des Themas Vergewaltigung kannst Du jetzt diskutieren, nachdem Du weisst, dass Dieter Wedel ebenfalls beschuldigt wird, über den Du vorher nicht diskutieren konntest?

#361:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 19:40
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Also es geht wirklich um deren Rederecht.


Wenn wir es ganz genau nehmen, geht es nur um das Rederecht einer speziellen Opfergruppe, nämlich derer, die entweder selber prominent sind oder die einen Prominenten beschuldigen.


Nein. Weder Friedrichsen noch mir.

#362:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 21:07
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Die Leitmedien jubilieren, dass es mit dem Fall Wedel jetzt auch in Deutschland so richtig losgeht.

Gisela Friedrichsen wirft die Frage auf, ob man sich mit Taten, die bereits verjährt sind, noch beschäftigen sollte.
http://meedia.de/2018/01/05/sex-vorwuerfe-gegen-dieter-wedel-gerichtsreporterin-gisela-friedrichsen-spricht-von-medialer-hinrichtung/
Zitat:
Gisela Friedrichsen erhebt in ihrem Plädoyer ebenfalls Vorwürfe gegen die Frauen, die jahrzehntelang geschwiegen und sich nun der Redaktion des Zeit Magazins geöffnet haben. Die Schauspielerinnen haben sich erst dann zu Wort gemeldet, „als sie (…) die größtmögliche öffentliche Resonanz erwarten durften“. Nun stünde Aussage gegen Aussage, bei der eine Überprüfung der Richtigkeit der Angaben beinahe unmöglich sei. „Wenn es ein Opfer nicht schafft, binnen immerhin 20 Jahren solche Vorwürfe amtlich geltend zu machen, muss und darf irgendwann Schluss sein.“ Zum Ende ihres Appells schreibt sie: „Verjährung hat einzig und allein das Ziel des Rechtsfriedens.“



Ich empfinde diesen Zwischenruf der Frau Friedrichsen als wichtig und richtig, überfällig und wegen der mittlerweile vorherrschenden Lynchstimmung gegen beschuldigte Maenner auch recht mutig.

Es ist ein zunehmend ungleicher Kampf, dem sich beschuldigte Maenner mittlerweile ausgesetzt sehen, bei dem rechtsstaatliche Prinzipien schon deshalb ausser Kraft sind, weil die Hauptattacken aussergerichtlich erfolgen. Ziel ist meist gar nicht die Verurteilung eines Beschuldigten durch ein ordentliches Gericht, sondern die durch den sogenannten "Court of public opinion" (der digitalen Entsprechung des guten alten Lynchmobs!) und eine Bestrafung durch die gleiche Instanz, die in der Regel aus der Vernichtung von gutem Ruf und beruflicher Existenz besteht. Insofern interessieren auch keine juristischen Verjaehrungsfristen.

Ein zusätzliches Problem erwähnt die Frau Friedrichsen ebenfalls:

Zitat:
...Im aktuellen Zeit Magazin erheben drei ehemalige Schauspielerinnen – von denen sich zwei namentlich zitieren lassen – schwere Vorwürfe gegen TV-und Film-Regisseur Dieter Wedel....


Solche Beschuldigungen lassen sich auch voellig anonym abschiessen und sind deshalb nicht weniger wirksam. Dies erinnert (wie ich meine nicht ganz zufällig) verteuefelt an den kürzlich hier thematisierten Fall einer kanadischen Universität, die anonyme Anschuldigungen (die sich später als frei erfunden erwiesen!) zum Anlass nahm eine junge studentische Hilfskraft einem Verhör durch 3 Universitätsmitarbeiter auszusetzen.


Wir sollten aufpassen, dass wir hier nicht erleben wie reine Willkürmechanismen systematisches Unrecht schaffen.

Deshalb ist es auch so wichtig, dass sich Frauen wie die Frau Friedrichsen mahnend zu Wort melden!

#363:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 22:45
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Die Leitmedien jubilieren, dass es mit dem Fall Wedel jetzt auch in Deutschland so richtig losgeht.

Gisela Friedrichsen wirft die Frage auf, ob man sich mit Taten, die bereits verjährt sind, noch beschäftigen sollte.
http://meedia.de/2018/01/05/sex-vorwuerfe-gegen-dieter-wedel-gerichtsreporterin-gisela-friedrichsen-spricht-von-medialer-hinrichtung/
Zitat:
Gisela Friedrichsen erhebt in ihrem Plädoyer ebenfalls Vorwürfe gegen die Frauen, die jahrzehntelang geschwiegen und sich nun der Redaktion des Zeit Magazins geöffnet haben. Die Schauspielerinnen haben sich erst dann zu Wort gemeldet, „als sie (…) die größtmögliche öffentliche Resonanz erwarten durften“. Nun stünde Aussage gegen Aussage, bei der eine Überprüfung der Richtigkeit der Angaben beinahe unmöglich sei. „Wenn es ein Opfer nicht schafft, binnen immerhin 20 Jahren solche Vorwürfe amtlich geltend zu machen, muss und darf irgendwann Schluss sein.“ Zum Ende ihres Appells schreibt sie: „Verjährung hat einzig und allein das Ziel des Rechtsfriedens.“



Ich empfinde diesen Zwischenruf der Frau Friedrichsen als wichtig und richtig, überfällig und wegen der mittlerweile vorherrschenden Lynchstimmung gegen beschuldigte Maenner auch recht mutig.

Es ist ein zunehmend ungleicher Kampf, dem sich beschuldigte Maenner mittlerweile ausgesetzt sehen, bei dem rechtsstaatliche Prinzipien schon deshalb ausser Kraft sind, weil die Hauptattacken aussergerichtlich erfolgen. Ziel ist meist gar nicht die Verurteilung eines Beschuldigten durch ein ordentliches Gericht, sondern die durch den sogenannten "Court of public opinion" (der digitalen Entsprechung des guten alten Lynchmobs!) und eine Bestrafung durch die gleiche Instanz, die in der Regel aus der Vernichtung von gutem Ruf und beruflicher Existenz besteht. Insofern interessieren auch keine juristischen Verjaehrungsfristen.

Ein zusätzliches Problem erwähnt die Frau Friedrichsen ebenfalls:

Zitat:
...Im aktuellen Zeit Magazin erheben drei ehemalige Schauspielerinnen – von denen sich zwei namentlich zitieren lassen – schwere Vorwürfe gegen TV-und Film-Regisseur Dieter Wedel....


Solche Beschuldigungen lassen sich auch voellig anonym abschiessen und sind deshalb nicht weniger wirksam. Dies erinnert (wie ich meine nicht ganz zufällig) verteuefelt an den kürzlich hier thematisierten Fall einer kanadischen Universität, die anonyme Anschuldigungen (die sich später als frei erfunden erwiesen!) zum Anlass nahm eine junge studentische Hilfskraft einem Verhör durch 3 Universitätsmitarbeiter auszusetzen.


Wir sollten aufpassen, dass wir hier nicht erleben wie reine Willkürmechanismen systematisches Unrecht schaffen.

Deshalb ist es auch so wichtig, dass sich Frauen wie die Frau Friedrichsen mahnend zu Wort melden!


Frau Friedrichsen sieht das allein aus rechtlicher Sicht, worin sie natürlich Recht hat. Nur geht sexuelle Belästigung auch mit psychischer Belastung und Scham einher, die kann man nicht mit Hinweis auf das "Recht" wegwischen. Kein Opfer denkt an "Rechtsfrieden", das ist ein rein technischer Begriff für Akteure im Rechtssystem. Ob nun die Anzeige sofort oder 20 Jahre später erfolgt, es bleibt fast immer eine Aussage-Aussage-Konstellation. Darum bleibt vielen jungen, unsicheren Frauen nur das mitunter jahrzehntelange Schweigen, das Täter auf jeden Fall vor einer Strafe schützt. Wenn aber jemand bereit ist, nach persönlicher Reifung das Schweigen zu durchbrechen, dann tritt ein psychischer Domino-Effekt ein und es fällt anderen Betroffenen leichter, sich anzuschließen. Tragisch mag sein, dass der Täter dann selbst nicht mehr psychisch so drauf ist, wie früher als zu seiner Tat. Gerade Männer werden meist mit dem Alter reifer und sexuell weniger aktiv.

#364:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 23:35
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Die Leitmedien jubilieren, dass es mit dem Fall Wedel jetzt auch in Deutschland so richtig losgeht.

Gisela Friedrichsen wirft die Frage auf, ob man sich mit Taten, die bereits verjährt sind, noch beschäftigen sollte.
http://meedia.de/2018/01/05/sex-vorwuerfe-gegen-dieter-wedel-gerichtsreporterin-gisela-friedrichsen-spricht-von-medialer-hinrichtung/
Zitat:
Gisela Friedrichsen erhebt in ihrem Plädoyer ebenfalls Vorwürfe gegen die Frauen, die jahrzehntelang geschwiegen und sich nun der Redaktion des Zeit Magazins geöffnet haben. Die Schauspielerinnen haben sich erst dann zu Wort gemeldet, „als sie (…) die größtmögliche öffentliche Resonanz erwarten durften“. Nun stünde Aussage gegen Aussage, bei der eine Überprüfung der Richtigkeit der Angaben beinahe unmöglich sei. „Wenn es ein Opfer nicht schafft, binnen immerhin 20 Jahren solche Vorwürfe amtlich geltend zu machen, muss und darf irgendwann Schluss sein.“ Zum Ende ihres Appells schreibt sie: „Verjährung hat einzig und allein das Ziel des Rechtsfriedens.“



Ich empfinde diesen Zwischenruf der Frau Friedrichsen als wichtig und richtig, überfällig und wegen der mittlerweile vorherrschenden Lynchstimmung gegen beschuldigte Maenner auch recht mutig.

Es ist ein zunehmend ungleicher Kampf, dem sich beschuldigte Maenner mittlerweile ausgesetzt sehen, bei dem rechtsstaatliche Prinzipien schon deshalb ausser Kraft sind, weil die Hauptattacken aussergerichtlich erfolgen. Ziel ist meist gar nicht die Verurteilung eines Beschuldigten durch ein ordentliches Gericht, sondern die durch den sogenannten "Court of public opinion" (der digitalen Entsprechung des guten alten Lynchmobs!) und eine Bestrafung durch die gleiche Instanz, die in der Regel aus der Vernichtung von gutem Ruf und beruflicher Existenz besteht. Insofern interessieren auch keine juristischen Verjaehrungsfristen.

Ein zusätzliches Problem erwähnt die Frau Friedrichsen ebenfalls:

Zitat:
...Im aktuellen Zeit Magazin erheben drei ehemalige Schauspielerinnen – von denen sich zwei namentlich zitieren lassen – schwere Vorwürfe gegen TV-und Film-Regisseur Dieter Wedel....


Solche Beschuldigungen lassen sich auch voellig anonym abschiessen und sind deshalb nicht weniger wirksam. Dies erinnert (wie ich meine nicht ganz zufällig) verteuefelt an den kürzlich hier thematisierten Fall einer kanadischen Universität, die anonyme Anschuldigungen (die sich später als frei erfunden erwiesen!) zum Anlass nahm eine junge studentische Hilfskraft einem Verhör durch 3 Universitätsmitarbeiter auszusetzen.


Wir sollten aufpassen, dass wir hier nicht erleben wie reine Willkürmechanismen systematisches Unrecht schaffen.

Deshalb ist es auch so wichtig, dass sich Frauen wie die Frau Friedrichsen mahnend zu Wort melden!


Frau Friedrichsen sieht das allein aus rechtlicher Sicht, worin sie natürlich Recht hat. Nur geht sexuelle Belästigung auch mit psychischer Belastung und Scham einher, die kann man nicht mit Hinweis auf das "Recht" wegwischen. Kein Opfer denkt an "Rechtsfrieden", das ist ein rein technischer Begriff für Akteure im Rechtssystem. Ob nun die Anzeige sofort oder 20 Jahre später erfolgt, es bleibt fast immer eine Aussage-Aussage-Konstellation. Darum bleibt vielen jungen, unsicheren Frauen nur das mitunter jahrzehntelange Schweigen, das Täter auf jeden Fall vor einer Strafe schützt. Wenn aber jemand bereit ist, nach persönlicher Reifung das Schweigen zu durchbrechen, dann tritt ein psychischer Domino-Effekt ein und es fällt anderen Betroffenen leichter, sich anzuschließen. Tragisch mag sein, dass der Täter dann selbst nicht mehr psychisch so drauf ist, wie früher als zu seiner Tat. Gerade Männer werden meist mit dem Alter reifer und sexuell weniger aktiv.



Es geht nicht um sexuelle Belästigung, sondern um behauptete sexuelle Belästigung, ein kleiner, feiner, aber nichtsdestoweniger wichtiger Unterschied. Solche Behauptungen koennen wahr aber auch unwahr sein und solange deren Wahrheitsgehalt nicht bewiesen ist, sollten keine nicht mehr umkehrbaren Tatsachen geschaffen werden wie z.B. die Zerstörung einer beruflichen Existenz.

#365:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 23:42
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Also es geht wirklich um deren Rederecht.


Wenn wir es ganz genau nehmen, geht es nur um das Rederecht einer speziellen Opfergruppe, nämlich derer, die entweder selber prominent sind oder die einen Prominenten beschuldigen.


Nein. Weder Friedrichsen noch mir.


Worüber diskutieren wir dann? Zur Erinnerung, Du hast geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:

- Oder man untersagt das Recht zu reden, und nimmt dabei in Kauf, daß eine Tat nicht aufgearbeitet werden kann.


Ich sehe keinen Grund, warum die Aufarbeitung einer Tat durch öffentliche Gespräche stattfinden muss, in denen auch noch der Name des Beschuldigten erwähnt wird. 99% der Taten die von 99% aller Opfer aufgearbeitet werden müssen, werden nicht in der Öffentlichkeit aufgearbeitet. Und ich glaube die wenigsten der Betroffenen sind unzufrieden damit, dass ihr Fall nicht in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Für den Heilungserfolg ist eine öffentliche Diskussion nicht nötig. Das klären die Betroffenen mit sich, nahen Angehörigen, ihren Therapeuten...

Welchen höheren Sinn oder therapeutischen Zweck soll es haben, wenn der Name des Beschuldigten in den Tagesthemen genannt wird? Welcher Teil der Aufarbeitung würde dadurch behindert, dass der Fall nicht in den Medien stattfindet?

#366:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 23:45
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tragisch mag sein, dass der Täter dann selbst nicht mehr psychisch so drauf ist, wie früher als zu seiner Tat. Gerade Männer werden meist mit dem Alter reifer und sexuell weniger aktiv.


Wenn ein Mann eine Frau vergewaltigt, dann ist bei dem mehr im Argen, als nur eine übersprudelnde Jünglingspotenz.

#367:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 06.01.2018, 03:59
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Die Leitmedien jubilieren, dass es mit dem Fall Wedel jetzt auch in Deutschland so richtig losgeht.

Gisela Friedrichsen wirft die Frage auf, ob man sich mit Taten, die bereits verjährt sind, noch beschäftigen sollte.
http://meedia.de/2018/01/05/sex-vorwuerfe-gegen-dieter-wedel-gerichtsreporterin-gisela-friedrichsen-spricht-von-medialer-hinrichtung/
Zitat:
Gisela Friedrichsen erhebt in ihrem Plädoyer ebenfalls Vorwürfe gegen die Frauen, die jahrzehntelang geschwiegen und sich nun der Redaktion des Zeit Magazins geöffnet haben. Die Schauspielerinnen haben sich erst dann zu Wort gemeldet, „als sie (…) die größtmögliche öffentliche Resonanz erwarten durften“. Nun stünde Aussage gegen Aussage, bei der eine Überprüfung der Richtigkeit der Angaben beinahe unmöglich sei. „Wenn es ein Opfer nicht schafft, binnen immerhin 20 Jahren solche Vorwürfe amtlich geltend zu machen, muss und darf irgendwann Schluss sein.“ Zum Ende ihres Appells schreibt sie: „Verjährung hat einzig und allein das Ziel des Rechtsfriedens.“



Ich empfinde diesen Zwischenruf der Frau Friedrichsen als wichtig und richtig, überfällig und wegen der mittlerweile vorherrschenden Lynchstimmung gegen beschuldigte Maenner auch recht mutig.

Es ist ein zunehmend ungleicher Kampf, dem sich beschuldigte Maenner mittlerweile ausgesetzt sehen, bei dem rechtsstaatliche Prinzipien schon deshalb ausser Kraft sind, weil die Hauptattacken aussergerichtlich erfolgen. Ziel ist meist gar nicht die Verurteilung eines Beschuldigten durch ein ordentliches Gericht, sondern die durch den sogenannten "Court of public opinion" (der digitalen Entsprechung des guten alten Lynchmobs!) und eine Bestrafung durch die gleiche Instanz, die in der Regel aus der Vernichtung von gutem Ruf und beruflicher Existenz besteht. Insofern interessieren auch keine juristischen Verjaehrungsfristen.

Ein zusätzliches Problem erwähnt die Frau Friedrichsen ebenfalls:

Zitat:
...Im aktuellen Zeit Magazin erheben drei ehemalige Schauspielerinnen – von denen sich zwei namentlich zitieren lassen – schwere Vorwürfe gegen TV-und Film-Regisseur Dieter Wedel....


Solche Beschuldigungen lassen sich auch voellig anonym abschiessen und sind deshalb nicht weniger wirksam. Dies erinnert (wie ich meine nicht ganz zufällig) verteuefelt an den kürzlich hier thematisierten Fall einer kanadischen Universität, die anonyme Anschuldigungen (die sich später als frei erfunden erwiesen!) zum Anlass nahm eine junge studentische Hilfskraft einem Verhör durch 3 Universitätsmitarbeiter auszusetzen.


Wir sollten aufpassen, dass wir hier nicht erleben wie reine Willkürmechanismen systematisches Unrecht schaffen.

Deshalb ist es auch so wichtig, dass sich Frauen wie die Frau Friedrichsen mahnend zu Wort melden!


Frau Friedrichsen sieht das allein aus rechtlicher Sicht, worin sie natürlich Recht hat. Nur geht sexuelle Belästigung auch mit psychischer Belastung und Scham einher, die kann man nicht mit Hinweis auf das "Recht" wegwischen. Kein Opfer denkt an "Rechtsfrieden", das ist ein rein technischer Begriff für Akteure im Rechtssystem. Ob nun die Anzeige sofort oder 20 Jahre später erfolgt, es bleibt fast immer eine Aussage-Aussage-Konstellation. Darum bleibt vielen jungen, unsicheren Frauen nur das mitunter jahrzehntelange Schweigen, das Täter auf jeden Fall vor einer Strafe schützt. Wenn aber jemand bereit ist, nach persönlicher Reifung das Schweigen zu durchbrechen, dann tritt ein psychischer Domino-Effekt ein und es fällt anderen Betroffenen leichter, sich anzuschließen. Tragisch mag sein, dass der Täter dann selbst nicht mehr psychisch so drauf ist, wie früher als zu seiner Tat. Gerade Männer werden meist mit dem Alter reifer und sexuell weniger aktiv.



Es geht nicht um sexuelle Belästigung, sondern um behauptete sexuelle Belästigung, ein kleiner, feiner, aber nichtsdestoweniger wichtiger Unterschied. Solche Behauptungen koennen wahr aber auch unwahr sein und solange deren Wahrheitsgehalt nicht bewiesen ist, sollten keine nicht mehr umkehrbaren Tatsachen geschaffen werden wie z.B. die Zerstörung einer beruflichen Existenz.


Oder es geht um tatsächliche sexuelle Belästigung, die sich nicht mehr nachweisen lässt.

#368:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 06.01.2018, 04:55
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Oder es geht um tatsächliche sexuelle Belästigung, die sich nicht mehr nachweisen lässt.


...und woher nimmst Du die Gewissheit, dass die behauptete sexuelle Belästigung eine tatsächliche ist, wenn die sich nicht mehr nachweisen laesst? Diese Gewissheit brauchst Du naemlich um Strafen zu rechtfertigen, sonst setzt Du Dich selbst ins Unrecht. Und auch die Zerstörung beruflicher und sozialer Existenzen ausserhalb des Rechtssystems sind solche Strafen und lassen sich moralisch nur rechtfertigen, wenn die Schuld der betreffenden Menschen zweifelsfrei nachgewiesen ist. Ansonsten übst Du naemlich Lynchjustiz und die ist aus gutem Grund verpönt.

Es mag unbefriedigend sein, aber Rechtsbrecher, deren Rechtsbruch nicht nachgewiesen werden kann, koennen auch nicht bestraft werden. Dieser Grundsatz dient vor allem dem Schutz Unschuldiger, damit die nicht fuer Dinge bestraft werden, die sie nicht getan haben. Willst Du das alles ueber Bord werfen, nur damit "keine Schuld ungesühnt bleibt"?

#369:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 09.01.2018, 21:46
    —
https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ausland/franzoesinnen-deneuve-verurteilen-denunziationen-metoo-100.html
Zitat:
Die Schauspielerin Catherine Deneuve und 100 weitere prominente Französinnen haben in der #MeToo-Debatte vor einer "Denunziations-Kampagne" gegen Männer gewarnt. Diese würde nur Moralaposteln und religiösen Extremisten in die Hände spielen. Zudem verteidigten sie die "Freiheit, jemandem lästig zu werden".

#370:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 10.01.2018, 18:58
    —
Vergewaltigung ist ein Verbrechen und darum geht es nicht. Es geht darum, eine neue Prüderie zu verbreiten.
Ich bin auch als Mann von Frauen belästigt worden. Ich brauchte ihnen nur zu sagen, dass sie Mundgeruch hatten und dass ihre Titten wie Waschlappen aussahen und schon waren sie weg. Ich denke umgekehrt müsste es auch klappen, denn Männer sich auch furchtbar eitel und narzisstisch.

#371:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 03:30
    —
woody allen hats ja auch erwischt. Traurig

https://www.bunte.de/stars/star-news/film/rebecca-hall-auch-sie-wendet-sich-gegen-woody-allen.html

er wurde ja schon vor einiger zeit beschuldigt, seine tochter dylan in ihrer kindheit missbraucht zu haben.
nun haben namhafte schauspielerinnen in diesem zusammenhang gegen ihn stellung bezogen.

https://www.gala.de/stars/news/starfeed/woody-allen--er-beteuert-seine-unschuld-20156910.html
in spiegel- online ist auch ein (bezahl)artikel.

ich erinnere mich an False Memory Syndrome...

selbstverständlich muss der einzelfall, so möglich, entsprechend aufgeklärt werden!

#372:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 08:38
    —
Zitat:
Simone Biles wirft Ex-Teamarzt sexuellen Missbrauch vor
Nach Klagen von mehr als 140 Turnerinnen hat auch Olympiasiegerin Biles Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Teamarzt erhoben. Der US-Gymnastikverband gerät unter Druck.

"Die meisten von Euch kennen mich als fröhliches, albernes, energiegeladenes Mädchen", schreibt Biles, die bei den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro vier Gold- und eine Bronzemedaille gewonnen hatte. "Aber in letzter Zewit war ich ein bisschen genknickt. Und je stärker ich versucht habe, die Stimme in meinem Kopf auszuschalten, desto lauter hat sie geschrien." Jetzt habe sie keine Angst mehr, ihre Geschichte zu erzählen – "nachdem ich die mutigen Geschichten von meinen Freunden und anderen Überlebenden gehört habe". Sie wolle und werde nicht mehr "die Schuld tragen, die Larry Nasser, USAG und anderen gehört."


http://www.zeit.de/sport/2018-01/metoo-simone-biles-teamarzt-sexueller-missbrauch-vorwuerfe

#373:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 12:52
    —
Der Fall Lary Nasser hat mit Weinstein nur wenig zu tun. Es gab gegen ihn schon vorher Vorwürfe und Gerichtsverfahren.
https://en.wikipedia.org/wiki/USA_Gymnastics_sex_abuse_scandal

#374:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 12:55
    —
Auch in Österreich gibt es weibliche, feministische Kritik an metoo:
https://www.derstandard.de/story/2000072174462/metoo-schreien-wie-die-maenner-wollen
Zitat:
"Sensibilisierte" Männer haben uns dort, wo sie uns haben wollen. Wir sind reine Empfindungswesen, nur zu undifferenziertem Aufschrei und angeblich weiblicher Hysterie befähigt, nicht aber zu präzisem Urteilen, politischer Einschätzung und Strategie

#375:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 15:24
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Der Fall Lary Nasser hat mit Weinstein nur wenig zu tun. Es gab gegen ihn schon vorher Vorwürfe und Gerichtsverfahren.
https://en.wikipedia.org/wiki/USA_Gymnastics_sex_abuse_scandal


In "Sexismus 1" wurde das Thema angesprochen. "Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.

#376:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 15:53
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?

#377:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 16:46
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Auch in Österreich gibt es weibliche, feministische Kritik an metoo:
https://www.derstandard.de/story/2000072174462/metoo-schreien-wie-die-maenner-wollen
Zitat:
"Sensibilisierte" Männer haben uns dort, wo sie uns haben wollen. Wir sind reine Empfindungswesen, nur zu undifferenziertem Aufschrei und angeblich weiblicher Hysterie befähigt, nicht aber zu präzisem Urteilen, politischer Einschätzung und Strategie


Noch eine:

https://www.heise.de/tp/features/Margaret-Atwood-schaltet-sich-in-MeToo-Debatte-ein-3941499.html

#378:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 19:16
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?


Isst Du auf dem Klo?

#379:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 19:35
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Der Fall Lary Nasser hat mit Weinstein nur wenig zu tun. Es gab gegen ihn schon vorher Vorwürfe und Gerichtsverfahren.
https://en.wikipedia.org/wiki/USA_Gymnastics_sex_abuse_scandal


In "Sexismus 1" wurde das Thema angesprochen. "Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Ein Thread, der explizit das Thema Harvey Weinstein behandelt, eignet sich dann aber noch weniger.

Wenn Du keinen Thread findest, in den das Thema passt, dann solltest Du in Erwägung ziehen, einen eigenen Thread aufzumachen.

#380:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 20:05
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?


Isst Du auf dem Klo?

Du scheinst etwas unentspannt zu sein, wenn so ein Bild reicht, um dich so vom Thema abzulenken.
Die Assoziation Klo bei derartigen Bildern finde ich auch etwas bedenklich. ...

#381:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 20:06
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Auch in Österreich gibt es weibliche, feministische Kritik an metoo:
https://www.derstandard.de/story/2000072174462/metoo-schreien-wie-die-maenner-wollen
Zitat:
"Sensibilisierte" Männer haben uns dort, wo sie uns haben wollen. Wir sind reine Empfindungswesen, nur zu undifferenziertem Aufschrei und angeblich weiblicher Hysterie befähigt, nicht aber zu präzisem Urteilen, politischer Einschätzung und Strategie


Noch eine:

https://www.heise.de/tp/features/Margaret-Atwood-schaltet-sich-in-MeToo-Debatte-ein-3941499.html


Ganz hervorragender Artikel uebrigens. Margaret Atwood bringt es exakt auf den Punkt.

Endlich beginnt es auch vielen Linken zu dämmern, was hier abläuft und man überlässt es nicht mehr den Rechten die Misstaende zu thematisieren und damit zu punkten!

#382:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 20:07
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?


Isst Du auf dem Klo?

Du scheinst etwas unentspannt zu sein, wenn so ein Bild reicht, um dich so vom Thema abzulenken.
Die Assoziation Klo bei derartigen Bildern finde ich auch etwas bedenklich. ...



Lachen

#383:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 21:33
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?


Isst Du auf dem Klo?

Du scheinst etwas unentspannt zu sein, wenn so ein Bild reicht, um dich so vom Thema abzulenken.
Die Assoziation Klo bei derartigen Bildern finde ich auch etwas bedenklich. ...


Dein Textverständnis scheint rapide nachzulassen. Die Lacher aus der Altherrenrunde gönne ich Dir jedoch.

#384:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 23:19
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?


Isst Du auf dem Klo?

Du scheinst etwas unentspannt zu sein, wenn so ein Bild reicht, um dich so vom Thema abzulenken.
Die Assoziation Klo bei derartigen Bildern finde ich auch etwas bedenklich. ...


Dein Textverständnis scheint rapide nachzulassen. Die Lacher aus der Altherrenrunde gönne ich Dir jedoch.

Ich weiß zwar nicht, was die Altherrenrunde damit zu tun hat, wenn ich mich darüber wundere, dass jemand beim Bild einer jungen Frau ans Scheiße denkt, aber was solls.

Aber wer redet denn hier überhaupt von Textverständnis?

Du gehörst doch zu den Weltverreinfacherern, die festlegen, welche Begriffe zur "Verschubladung" einer Person reichen:
zelig hat folgendes geschrieben:
..... Ich halte den Begriff für verbrannt, weil er die Bedeutung von Zucht transportiert, die bezogen auf Menschen wiederum geächtet ist. Außer bei Rassisten natürlich. Das ist definitorisch. Man entscheide sich also, ob man sich dazurechnen lassen will oder nicht. ...

Man entscheidet sich auf einer anderen Basis als nur Deiner Meinung, ob man einen Begriff benutzt oder nicht. scnr

#385:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 23:33
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?


Isst Du auf dem Klo?


Nein. Aber jetzt wo Du es erwähnst, frage ich mich: Warum eigentlich nicht?

#386:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 23:42
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?


Isst Du auf dem Klo?


Nein. Aber jetzt wo Du es erwähnst, frage ich mich: Warum eigentlich nicht?

Das wäre aber umständlich. Du könntest doch statt dessen das Essen gleich ins Klo schütten, dann bräuchtest du dir die Hose nicht herunter zu ziehen. zynisches Grinsen

#387:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 23:43
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?


Isst Du auf dem Klo?


Nein. Aber jetzt wo Du es erwähnst, frage ich mich: Warum eigentlich nicht?

Das wäre aber umständlich. Du könntest doch statt dessen das Essen gleich ins Klo schütten, dann bräuchtest du dir die Hose nicht herunter zu ziehen. zynisches Grinsen


Lachen

#388:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 23:48
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?


Isst Du auf dem Klo?


Nein. Aber jetzt wo Du es erwähnst, frage ich mich: Warum eigentlich nicht?

Das wäre aber umständlich. Du könntest doch statt dessen das Essen gleich ins Klo schütten, dann bräuchtest du dir die Hose nicht herunter zu ziehen. zynisches Grinsen


Lachen


Jetzt wird man schon diskriminiert, bevor man überhaupt eine Minderheit ist. Das ist mein Klo. Was ich da mache, geht nur mich was an. Das Kleingedruckte

#389:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 17.01.2018, 00:20
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
"Sexismus 2" eignet sich mittlerweile eher weniger.


Echt jetzt? Eine Entgleisung und Du streichst die Segel?


Isst Du auf dem Klo?


Nein. Aber jetzt wo Du es erwähnst, frage ich mich: Warum eigentlich nicht?

Das wäre aber umständlich. Du könntest doch statt dessen das Essen gleich ins Klo schütten, dann bräuchtest du dir die Hose nicht herunter zu ziehen. zynisches Grinsen


Lachen


Jetzt wird man schon diskriminiert, bevor man überhaupt eine Minderheit ist. Das ist mein Klo. Was ich da mache, geht nur mich was an. Das Kleingedruckte


Jetzt startet die #Mepoo-Debatte

#390:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 17.01.2018, 00:48
    —
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fehlende-grenzen-bei-metoo-ueber-den-fall-aziz-ansari-a-1188164.html

Zitat:
Bericht eines Opfers oder Rache-Geschreibsel? Nach Vorwürfen gegen den US-Comedystar Aziz Ansari zeigt sich, wie wichtig die Diskussion um den Graubereich zwischen schlechtem Sex und Nötigung ist.


Zitat:
Es läuft in sehr vielen Bereichen sehr viel falsch, wenn Frauen und Männer zusammenkommen. Es gibt offensichtlich extremen Redebedarf: über Machtmissbrauch und Sex.

#391:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 17.01.2018, 01:10
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fehlende-grenzen-bei-metoo-ueber-den-fall-aziz-ansari-a-1188164.html


Zitat:
Denn tatsächlich haben wir schon viele Geschichten gehört, aber immer noch nicht genug.


Genau - das braucht die Welt. Mehr Berichte über Promisex, mit vielen Details - am besten noch mit Bildern. Die Öffentlichkeit hat ein Recht das alles zu erfahren. Schliesslich muss dann auch öffentlich darüber abgestimmt werden, ob der Sex einvernehmlich war.

#392:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 17.01.2018, 01:38
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fehlende-grenzen-bei-metoo-ueber-den-fall-aziz-ansari-a-1188164.html


Zitat:
Denn tatsächlich haben wir schon viele Geschichten gehört, aber immer noch nicht genug.


Genau - das braucht die Welt. Mehr Berichte über Promisex, mit vielen Details - am besten noch mit Bildern. Die Öffentlichkeit hat ein Recht das alles zu erfahren. Schliesslich muss dann auch öffentlich darüber abgestimmt werden, ob der Sex einvernehmlich war.


Glatt an Intention und Aussage des Artikels vorbei.

#393:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.01.2018, 01:41
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
.... Schliesslich muss dann auch öffentlich darüber abgestimmt werden, ob der Sex einvernehmlich war.

Jo. Und dann brauche ich noch eine Besprechung in der Zeit, damit ich weiß, ob der Sex gut war.

#394:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 17.01.2018, 01:46
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Glatt an Intention und Aussage des Artikels vorbei.


Ich bin zutiefst beeindruckt, dass Du aus diesem wirren Artikel eine Aussage herauslesen konntest.

#395:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.01.2018, 23:01
    —
Bill Maher hat sich aus der Winterpause zurückgemeldet und inzwischen auch bemerkt, dass bei der "me too"-Bewegung was falsch läuft:


https://www.youtube.com/watch?v=jviLFG-uj2s

Ab 48:30.

#396:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 21.01.2018, 21:36
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fehlende-grenzen-bei-metoo-ueber-den-fall-aziz-ansari-a-1188164.html

Zitat:
Bericht eines Opfers oder Rache-Geschreibsel? Nach Vorwürfen gegen den US-Comedystar Aziz Ansari zeigt sich, wie wichtig die Diskussion um den Graubereich zwischen schlechtem Sex und Nötigung ist.


Margarete Stokowski spricht von deplazierten und hetzerischen Kommentaren, deren Bullshitfaktor klein genug sei, um bei halbwegs seriösen Nachrichtenseiten durchrutschen.

SPON hat folgendes geschrieben:
Es ist sehr eigenartig, solche Kommentare zu lesen. Einerseits sind sie deplatziert und hetzerisch, und andererseits kann man wohl nicht einfach sagen, dass sie offensichtlicher Bullshit sind, zumindest nicht so offensichtlich, dass sich erwachsene Menschen nicht trauen würden, sie auf halbwegs seriösen Nachrichtenseiten zu veröffentlichen.

Als halbwegs seriöse Nachrichtenseiten nennt sie die Washington Post, die New York Times und The Atlantic.

Welche Nachrichtenseiten Frau Stokowski wohl als ganzwegs seriös einschätzt?



AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es läuft in sehr vielen Bereichen sehr viel falsch, wenn Frauen und Männer zusammenkommen. Es gibt offensichtlich extremen Redebedarf: über Machtmissbrauch und Sex.

Um Machtmißbrauch geht es hier nicht. Das hat die SPON-Autorin falsch verstanden.

Vergleiche Ashleigh Banfield. Die behauptet, solche Vorwürfe beschädigten #MeToo. Sie sagt, wenn du vergewaltig wurdest, geh zur Polizei. Wenn du in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Ansari standest, berichte davon. Falls nicht, warum bist du nicht einfach aufgestanden und gegangen?


Banfield slams Ansari accuser in open letter (Youtube 4:30)

#397:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 21.01.2018, 21:52
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fehlende-grenzen-bei-metoo-ueber-den-fall-aziz-ansari-a-1188164.html

Zitat:
Bericht eines Opfers oder Rache-Geschreibsel? Nach Vorwürfen gegen den US-Comedystar Aziz Ansari zeigt sich, wie wichtig die Diskussion um den Graubereich zwischen schlechtem Sex und Nötigung ist.


Margarete Stokowski spricht von deplazierten und hetzerischen Kommentaren, deren Bullshitfaktor klein genug sei, um bei halbwegs seriösen Nachrichtenseiten durchrutschen.

SPON hat folgendes geschrieben:
Es ist sehr eigenartig, solche Kommentare zu lesen. Einerseits sind sie deplatziert und hetzerisch, und andererseits kann man wohl nicht einfach sagen, dass sie offensichtlicher Bullshit sind, zumindest nicht so offensichtlich, dass sich erwachsene Menschen nicht trauen würden, sie auf halbwegs seriösen Nachrichtenseiten zu veröffentlichen.

Als halbwegs seriöse Nachrichtenseiten nennt sie die Washington Post, die New York Times und The Atlantic.

Welche Nachrichtenseiten Frau Stokowski wohl als ganzwegs seriös einschätzt?


Die von dir genannten meinte sie nicht mit halbwegs seriöse Nachrichtenseiten.
Sie bezieht sich auf den Welt-Artikel und auf den Artikel von Monika Frommel, der hier nachzulesen ist.
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/dieter-wedel-metoo-kriminalisierung-unschuldsvermutung-auf-kosten-der-opfer/

#398:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 25.01.2018, 21:24
    —
Prantl in der SZ

Zitat:
Verjährung? Viele der Taten, die dem Regisseur Dieter Wedel vorgeworfen werden, sind sehr lange her. Das ist kein Grund, nicht darüber zu reden und nicht darüber zu schreiben. Verjährung kann kein Grund sein, Ungeheuerlichkeiten auf sich beruhen zu lassen.

Womöglich ist der Anspruch des Staates auf Verfolgung und Strafe ja tatsächlich durch Zeitablauf erloschen. Aber daraus folgt kein Anspruch von Wedel, dass sexuelle Gewalt, wie sie ihm vorgeworfen wird, unter den Teppich gekehrt bleiben.

Unschuldsvermutung? Das heißt nicht, dass die Opfer nicht reden dürfen. Unschuldsvermutung heißt auch nicht, dass die Zeugen nicht aussagen dürfen.

Aufdecken und Schweigen brechen: Darum geht es bei der Debatte um den Regisseur Wedel. Es gilt aufzuklären, ob und wie dieser Regisseur seine Macht missbraucht hat, von wem und warum solcher Machtmissbrauch verschwiegen, vertuscht und verdeckt worden ist.

[...]

Wenn die Vorwürfe gegen Wedel stimmen - und man muss aufgrund der Klarheit, der Vielzahl und der Dichte der Aussagen gegen ihn annehmen, dass das so ist - dann ist Wedel die Personifikation all dessen, was die "MeToo"-Bewegung anprangert. Wedel wäre dann der deutsche Harvey Weinstein, dessen Fall den Schauspielerinnen aus Wedels Filmen den Mut gegeben hat, spät an die Öffentlichkeit zu gehen.


http://www.sueddeutsche.de/leben/dieter-wedel-vorwuerfe-unschuldsvermutung-1.3840898

#399:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.01.2018, 21:31
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Prantl in der SZ

Zitat:
Verjährung? Viele der Taten, die dem Regisseur Dieter Wedel vorgeworfen werden, sind sehr lange her. Das ist kein Grund, nicht darüber zu reden und nicht darüber zu schreiben. Verjährung kann kein Grund sein, Ungeheuerlichkeiten auf sich beruhen zu lassen.

Womöglich ist der Anspruch des Staates auf Verfolgung und Strafe ja tatsächlich durch Zeitablauf erloschen. Aber daraus folgt kein Anspruch von Wedel, dass sexuelle Gewalt, wie sie ihm vorgeworfen wird, unter den Teppich gekehrt bleiben.

Unschuldsvermutung? Das heißt nicht, dass die Opfer nicht reden dürfen. Unschuldsvermutung heißt auch nicht, dass die Zeugen nicht aussagen dürfen.

Aufdecken und Schweigen brechen: Darum geht es bei der Debatte um den Regisseur Wedel. Es gilt aufzuklären, ob und wie dieser Regisseur seine Macht missbraucht hat, von wem und warum solcher Machtmissbrauch verschwiegen, vertuscht und verdeckt worden ist.

[...]

Wenn die Vorwürfe gegen Wedel stimmen - und man muss aufgrund der Klarheit, der Vielzahl und der Dichte der Aussagen gegen ihn annehmen, dass das so ist - dann ist Wedel die Personifikation all dessen, was die "MeToo"-Bewegung anprangert. Wedel wäre dann der deutsche Harvey Weinstein, dessen Fall den Schauspielerinnen aus Wedels Filmen den Mut gegeben hat, spät an die Öffentlichkeit zu gehen.


http://www.sueddeutsche.de/leben/dieter-wedel-vorwuerfe-unschuldsvermutung-1.3840898



Was fuer einen Job hat dieser Herr Prantl eigentlich bei der Sueddeutschen? Hobby- und Freizeitrichter? Mit den Augen rollen

An den Herrn Prantl kann ich mich uebrigens noch sehr gut erinnern, der war das damals, der mir, als ich 11 war, an meinem Schniegel rumgefummelt hat. Das ist zwar verjährt, aber deswegen kann ich trotzdem drüber reden und aufgrund der Klarheit meiner Erinnerung muss man annehmen, dass das stimmt. Warum hat man den eigentlich noch nicht rausgeschmissen bei der Sueddeutschen? Ich finde das ist echt ein Skandal!

#400:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 25.01.2018, 21:37
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Prantl in der SZ

Zitat:
Verjährung? Viele der Taten, die dem Regisseur Dieter Wedel vorgeworfen werden, sind sehr lange her. Das ist kein Grund, nicht darüber zu reden und nicht darüber zu schreiben. Verjährung kann kein Grund sein, Ungeheuerlichkeiten auf sich beruhen zu lassen.

Womöglich ist der Anspruch des Staates auf Verfolgung und Strafe ja tatsächlich durch Zeitablauf erloschen. Aber daraus folgt kein Anspruch von Wedel, dass sexuelle Gewalt, wie sie ihm vorgeworfen wird, unter den Teppich gekehrt bleiben.

Unschuldsvermutung? Das heißt nicht, dass die Opfer nicht reden dürfen. Unschuldsvermutung heißt auch nicht, dass die Zeugen nicht aussagen dürfen.

Aufdecken und Schweigen brechen: Darum geht es bei der Debatte um den Regisseur Wedel. Es gilt aufzuklären, ob und wie dieser Regisseur seine Macht missbraucht hat, von wem und warum solcher Machtmissbrauch verschwiegen, vertuscht und verdeckt worden ist.

[...]

Wenn die Vorwürfe gegen Wedel stimmen - und man muss aufgrund der Klarheit, der Vielzahl und der Dichte der Aussagen gegen ihn annehmen, dass das so ist - dann ist Wedel die Personifikation all dessen, was die "MeToo"-Bewegung anprangert. Wedel wäre dann der deutsche Harvey Weinstein, dessen Fall den Schauspielerinnen aus Wedels Filmen den Mut gegeben hat, spät an die Öffentlichkeit zu gehen.


http://www.sueddeutsche.de/leben/dieter-wedel-vorwuerfe-unschuldsvermutung-1.3840898



Was fuer einen Job hat dieser Herr Prantl eigentlich bei der Sueddeutschen? Hobby- und Freizeitrichter? :roll:

An den Herrn Prantl kann ich mich uebrigens noch sehr gut erinnern, der war das damals, der mir, als ich 11 war, an meinem Schniegel rumgefummelt hat. Das ist zwar verjährt, aber deswegen kann ich trotzdem drüber reden und aufgrund der Klarheit meiner Erinnerung muss man annehmen, dass das stimmt. Warum hat man den eigentlich noch nicht rausgeschmissen bei der Sueddeutschen? Ich finde das ist echt ein Skandal!


Nicht dass es wichtig wäre. Aber es wird immer schwerer Dich ernst zu nehmen. So mit Witzelchen über Nazis auf der Suche nach Brennmaterial wenn es um Bibliotheken geht. Und egozentrischen Fantasmorgien. Stell dir mal vor: Es geht nicht um Dich.

#401:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 25.01.2018, 23:22
    —
Ich finde das ganze Konzept der Verjährung von Straftaten (dieser Art) eher fragwürdig.

#402:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.01.2018, 23:43
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Prantl in der SZ

Zitat:
Verjährung? Viele der Taten, die dem Regisseur Dieter Wedel vorgeworfen werden, sind sehr lange her. Das ist kein Grund, nicht darüber zu reden und nicht darüber zu schreiben. Verjährung kann kein Grund sein, Ungeheuerlichkeiten auf sich beruhen zu lassen.

Womöglich ist der Anspruch des Staates auf Verfolgung und Strafe ja tatsächlich durch Zeitablauf erloschen. Aber daraus folgt kein Anspruch von Wedel, dass sexuelle Gewalt, wie sie ihm vorgeworfen wird, unter den Teppich gekehrt bleiben.

Unschuldsvermutung? Das heißt nicht, dass die Opfer nicht reden dürfen. Unschuldsvermutung heißt auch nicht, dass die Zeugen nicht aussagen dürfen.

Aufdecken und Schweigen brechen: Darum geht es bei der Debatte um den Regisseur Wedel. Es gilt aufzuklären, ob und wie dieser Regisseur seine Macht missbraucht hat, von wem und warum solcher Machtmissbrauch verschwiegen, vertuscht und verdeckt worden ist.

[...]

Wenn die Vorwürfe gegen Wedel stimmen - und man muss aufgrund der Klarheit, der Vielzahl und der Dichte der Aussagen gegen ihn annehmen, dass das so ist - dann ist Wedel die Personifikation all dessen, was die "MeToo"-Bewegung anprangert. Wedel wäre dann der deutsche Harvey Weinstein, dessen Fall den Schauspielerinnen aus Wedels Filmen den Mut gegeben hat, spät an die Öffentlichkeit zu gehen.


http://www.sueddeutsche.de/leben/dieter-wedel-vorwuerfe-unschuldsvermutung-1.3840898



Was fuer einen Job hat dieser Herr Prantl eigentlich bei der Sueddeutschen? Hobby- und Freizeitrichter? Mit den Augen rollen

An den Herrn Prantl kann ich mich uebrigens noch sehr gut erinnern, der war das damals, der mir, als ich 11 war, an meinem Schniegel rumgefummelt hat. Das ist zwar verjährt, aber deswegen kann ich trotzdem drüber reden und aufgrund der Klarheit meiner Erinnerung muss man annehmen, dass das stimmt. Warum hat man den eigentlich noch nicht rausgeschmissen bei der Sueddeutschen? Ich finde das ist echt ein Skandal!


Nicht dass es wichtig wäre. Aber es wird immer schwerer Dich ernst zu nehmen. So mit Witzelchen über Nazis auf der Suche nach Brennmaterial wenn es um Bibliotheken geht. Und egozentrischen Fantasmorgien. Stell dir mal vor: Es geht nicht um Dich.



Es wird immer schwerer Dich ernstzunehmen, da Du offensichtlich von rechtsstaatlichen Prinzipien nicht viel zu halten scheinst.

#403:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.01.2018, 23:47
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde das ganze Konzept der Verjährung von Straftaten (dieser Art) eher fragwürdig.



Der Meinung kann man sein. Fragwürdig ist aber auch, dass in letzter Konsequenz die Beweislast dem Beschuldigten aufgebürdet wird, der ja im vorliegenden Fall von einem Mitarbeiter einer Zeitung aussergerichtlich schuldig gesprochen wurde mit fatalen Folgen fuer seine berufliche Karriere.

#404:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 26.01.2018, 00:27
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde das ganze Konzept der Verjährung von Straftaten (dieser Art) eher fragwürdig.

Inwiefern?
Dass diese zu früh oder zu spät verjähren?
Wenn es beispielsweise Sperma-Spuren gibt, kann man heute natürlich leichter etwas nachweisen, dass etwas statt gefunden hat.
Dann bleibt aber immer noch das Problem des Nachweises der Einvernehmlichkeit.

Und was, wenn ein vermeintliches Opfer sich nur aus irgend einem Grund rächen will, oder eine hohe Entschädigung erhalten will für etwas, was in der angegebenen Form nie statt gefunden hat?
Es gibt einige Beispiele, die Anlass zu Zweifel geben:
Michael Jackson (Verleumdung aus Geldgier?) https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Jackson#Vorwurf_des_Kindesmissbrauchs
Julian Assange (Verleumdung aus politischen Gründen ?) https://de.wikipedia.org/wiki/Julian_Assange
Roman Polański (Jahrzehnte lange Verfolgung?) https://de.wikipedia.org/wiki/Roman_Pola%C5%84ski#Vorwurf_der_Vergewaltigung
Jörg Kachelmann (Falschbeschuldigung) https://de.wikipedia.org/wiki/Kachelmann-Prozess
Wormser Prozesse (Zeugen-Beeinflussung) https://de.wikipedia.org/wiki/Wormser_Prozesse
Montessori-Prozess (suggestive Befragung der Kinder) https://de.wikipedia.org/wiki/Montessori-Prozess
Missbrauchsvorwürfe an der McMartin-Vorschule (Falschbeschuldigung) https://de.wikipedia.org/wiki/Missbrauchsvorw%C3%BCrfe_an_der_McMartin-Vorschule
Kindergarten Mainz (Kinder später durch Eltern suggestiv befragt) http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/in-der-mainzer-skandal-kita-ist-wohl-gar-nichts-passiert-13929729.html
Krankenschwester beschuldigt Kollegen (Anschuldigungen frei erfunden) https://www.focus.de/finanzen/karriere/sexuelle-belaestigung-krankenschwester-beschuldigte-kollegen-und-zerstoerte-so-sein-leben_id_7775372.html

#405:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.01.2018, 13:13
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde das ganze Konzept der Verjährung von Straftaten (dieser Art) eher fragwürdig.


Ich finde grundsätzlich den Gedanken des Rechtsfrieden positiv. Aber es sollten Ausnahmen wie beim NS definiert werden können.

#406:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.01.2018, 14:51
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde das ganze Konzept der Verjährung von Straftaten (dieser Art) eher fragwürdig.


Ich finde grundsätzlich den Gedanken des Rechtsfrieden positiv. Aber es sollten Ausnahmen wie beim NS definiert werden können.

Nun ist die Verjährung nur ein Weg zum Rechtsfrieden, wenn auch einer, der aus unterschiedlichen Gründen sinnvoll ist.

Für mich ein Grund, der sehr stark für eine Verjährung spricht (bei Ausnahmen für die höchsten Verbrechensklassen sind wir uns einig), ist, dass bei sehr langen Zeiten zwischen Tat und Strafe die Wahrscheinlichkeit sinkt, das der Täter überhaupt noch der selbe ist. Unter den Bedingungen dann noch auf der Strafe zu bestehen, würde die Strafe in meinen Augen zur Rache werden lassen.

#407:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.01.2018, 15:06
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde das ganze Konzept der Verjährung von Straftaten (dieser Art) eher fragwürdig.


Ich finde grundsätzlich den Gedanken des Rechtsfrieden positiv. Aber es sollten Ausnahmen wie beim NS definiert werden können.

Nun ist die Verjährung nur ein Weg zum Rechtsfrieden, wenn auch einer, der aus unterschiedlichen Gründen sinnvoll ist.

Für mich ein Grund, der sehr stark für eine Verjährung spricht (bei Ausnahmen für die höchsten Verbrechensklassen sind wir uns einig), ist, dass bei sehr langen Zeiten zwischen Tat und Strafe die Wahrscheinlichkeit sinkt, das der Täter überhaupt noch der selbe ist. Unter den Bedingungen dann noch auf der Strafe zu bestehen, würde die Strafe in meinen Augen zur Rache werden lassen.


Interessante Argumentation. Dann könnte man allerdings einwenden ab welchem Änderungsgrad jemand ein Anderer geworden sei. Ändern wir uns nicht in jeder Mikrosekunde? Ist die Kontinuität der Person nicht sowieso ein reines Konstrukt? (Ich finde nicht).

Ich finde den Rechtsfrieden so wichtig, weil er der Einsicht Rechnung trägt, daß man nicht alles aufrechnen kann.

#408:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 26.01.2018, 15:15
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde das ganze Konzept der Verjährung von Straftaten (dieser Art) eher fragwürdig.


Ich finde grundsätzlich den Gedanken des Rechtsfrieden positiv. Aber es sollten Ausnahmen wie beim NS definiert werden können.

Nun ist die Verjährung nur ein Weg zum Rechtsfrieden, wenn auch einer, der aus unterschiedlichen Gründen sinnvoll ist.

Für mich ein Grund, der sehr stark für eine Verjährung spricht (bei Ausnahmen für die höchsten Verbrechensklassen sind wir uns einig), ist, dass bei sehr langen Zeiten zwischen Tat und Strafe die Wahrscheinlichkeit sinkt, das der Täter überhaupt noch der selbe ist. Unter den Bedingungen dann noch auf der Strafe zu bestehen, würde die Strafe in meinen Augen zur Rache werden lassen.


Finde ich auch ein gutes Argument.
Ich denke, jeder, der auf sein Leben zurückblickt, wird Taten erkennen, die ihm später die Schamesröte ins Gesicht steigen läßt, und womit er sich keinesfalls noch mit identifizieren möchte oder könnte.
Eine Frage dabei bleibt. Ob und inwiefern der Anspruch auf Wiedergutmachung gleichzeitig verjährt.

#409:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 26.01.2018, 15:29
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde das ganze Konzept der Verjährung von Straftaten (dieser Art) eher fragwürdig.


Ich finde grundsätzlich den Gedanken des Rechtsfrieden positiv. Aber es sollten Ausnahmen wie beim NS definiert werden können.


Zitat:
So dient zum Beispiel die Verjährung zivilrechtlicher Ansprüche oder die strafrechtliche Verfolgungsverjährung der Wiederherstellung des Rechtsfriedens.[2] Zwar kann nach Eintritt der Verjährung ein Anspruch nicht mehr durchgesetzt oder die Schuld des Täters nicht mehr gesühnt werden, gleichzeitig tritt aber Rechtssicherheit insofern ein, als sich die Gerichte nicht mehr mit lange zurückliegenden Sachverhalten, an deren Aufklärung die Rechtsgemeinschaft nur noch ein untergeordnetes Interesse hat, befassen müssen.

(Hervorhebung von mir)

Im Fall Wedel (und allen anderen #metoo-Fällen, die verjährt sind) ist das ja offensichtlich nicht der Fall. Es besteht ein sehr grosses öffentliches Interesse. Sinn des Rechtsfriedens sollte auch nicht sein, den "Krieg" nur auf einen anderen Schauplatz zu verlagern.

Es gibt m.E. durchaus Straftaten, wo eine Verjährung sinnvoll ist. Wenn jemand als junger Mensch aus Dummheit, Unreife oder finanzieller Not eine kleinkriminelle "Jugendsünde" begeht, würde es wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen anrichten, wenn man ihn 20 Jahre später zum Zweck dr Strafverfolgung aus inzwischen gefestigten Lebensumständen heraus reisst. Auch bei Beschaffungsdelikten von Drogensüchtigen (sofern es sich nicht um Mord, Totschlag oder ähnlich schwere Vergehen handelt), sollte es nach einem erfolgreichen Entzug und einer Reintegration in die Gesellschaft eine Verjährung der Taten geben.

Wenn die Vorwürfe bei Weinstein, Wedel und z.B. Bill Cosby zutreffen, handelt es sich um Serientäter, die sich über Jahre hinweg ihre Opfer gesucht und missbraucht haben. Deren Taten sind keine Ausrutscher, das sind keine Brüche in deren Biographie, sondern ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens und ihrer Persönlichkeit. Man kann da ja auch nicht sagen, dass es äussere Umstände gibt, die ihre Taten zwar nicht entschuldigen, aber doch nachvollziehbarer machen. Da würde ja kein "Gebt denen eine Perspektive, ein stabiles soziales Umfeld, eine erfüllende berufliche Tätigkeit - dann wird das schon" helfen.

Allgemein stellt sich auch die Frage, inwiefern es dem Rechtsfrieden und dem Vertrauen in den Rechtsstaat dient, wenn solche Taten bekannt werden, aber der Rechtsstaat nichts mehr ausrichten kann, weil ihm durch die Verjährung die Hände gebunden sind. Ist das nicht praktisch eine Einladung für Menschen mit Lynchmob-Mentalität, das Recht in die eigene Hand zu nehmen, weil "der Rechtsstaat tut ja nix"?

Auch sollte man nicht vergessen, dass die psychischen Folgen von Vergewaltigungen und sexuellem Missbrauch nicht so einfach verjähren. Wenn einem das Auto oder die Brieftasche geklaut wird, entsteht ein eher kurzfristiger Schaden. Jahre später wird man das als etwas sehen, was einem mal passiert ist, was unangenehm war, aber es ist nicht lebensbestimmend. Eine Vergewaltigung kann das Leben des Opfers für immer negativ verändern. Ein "Irgendwann man muss auch mal gut sein" ist da keine Hilfe, es verschlimmert die Situation des Opfers eher.

Ich halte das für ein grosses Problem - aber ich sehe die Lösung nicht darin, die Aufarbeitung in den Medien statt finden zu lassen, wenn eine Strafverfolgung nicht mehr möglich ist.

#410:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.01.2018, 18:16
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich halte das für ein grosses Problem - aber ich sehe die Lösung nicht darin, die Aufarbeitung in den Medien statt finden zu lassen, wenn eine Strafverfolgung nicht mehr möglich ist.


Was schlägst Du stattdessen vor?

#411:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 26.01.2018, 19:11
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich halte das für ein grosses Problem - aber ich sehe die Lösung nicht darin, die Aufarbeitung in den Medien statt finden zu lassen, wenn eine Strafverfolgung nicht mehr möglich ist.


Was schlägst Du stattdessen vor?


Keine halben Sachen. Entweder Rechtsfrieden - dann aber konsequent - oder Strafverfolgung ohne Verjährung.

#412:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.01.2018, 20:47
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich halte das für ein grosses Problem - aber ich sehe die Lösung nicht darin, die Aufarbeitung in den Medien statt finden zu lassen, wenn eine Strafverfolgung nicht mehr möglich ist.


Was schlägst Du stattdessen vor?


Keine halben Sachen. Entweder Rechtsfrieden - dann aber konsequent - oder Strafverfolgung ohne Verjährung.



Dem kann ich nur zustimmen.

Aber es geht hier auch um was anderes, naemlich die Verfolgung behaupteter Straftaten ausserhalb des Rechtssystems generell durch eine Art modernen Lynchmobs. Da werden Menschen naemlich nicht nur wegen wegen angeblicher, bereits verjährter Straftaten angegangen, sondern auch wegen solcher, die noch nicht verjährt sind und bei denen eine Behandlung vor einem ordentlichen Gericht noch aussteht. Oft verlieren Beschuldigte ihre berufliche Existenz noch vor Verhandlungsbeginn und spätere Freisprüche koennen den ihnen entstandenen Schaden nicht mehr rückgängig machen (z.B. im Fall Kachelmann). Manchmal bewirkt ein Freispruch eines Beschuldigten sogar, dass sich der Zorn der modernen Hexenjäger nun auch gegen dessen Verteidiger richtet, wie z.B. im Fall Gomeshi in Kanada gegen seine Anwältin Marie Hinein, die seit dem Prozess massiven Anfeindungen bei öffentlichen Auftritten ausgesetzt ist ( http://www.cbc.ca/news/canada/nova-scotia/ghomeshi-lawyer-marie-henein-st-fx-university-bishops-1.3862967 ) Dies alles bedeutet eine massive Schwächung der Position der Beschuldigten noch bevor rechtliche Schritte gegen sie ueberhaupt eingeleitet sind. Sie haben mit den Folgen aus der Verurteilung duch den "Court of public opinion" zu kaempfen, die u.U. ihre finanzielle Faehigkeit einschränkt einen kompetenten Anwalt anzuheuern, falls ein solcher ueberhaupt fuer ihren Fall zu interessieren ist, da sich ein solcher Anwalt durch eine Übernahme ihres Falls selbst fuer eine Behandlung durch den "court of public opinion" qualifizieren kann wie man am Beispiel der Frau Hinein sieht.


Ich finde man sollte die Aufarbeitung von Straftaten ganz generell der Justiz ueberlassen und keinem Lynchmob. Alles andere gefährdet nicht nur den Rechtsfrieden, sondern kann langfristig die Zivilgesellschaft zerstören.

#413:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 03:45
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
....
Im Fall Wedel (und allen anderen #metoo-Fällen, die verjährt sind) ist das ja offensichtlich nicht der Fall. Es besteht ein sehr grosses öffentliches Interesse. Sinn des Rechtsfriedens sollte auch nicht sein, den "Krieg" nur auf einen anderen Schauplatz zu verlagern.

Ist das wirklich ein öffentliches Interesse oder ist das ein Medieninteresse? Ich halte diese beiden nicht für identisch und vermute eher das zweite.
Kramer hat folgendes geschrieben:
Es gibt m.E. durchaus Straftaten, wo eine Verjährung sinnvoll ist. Wenn jemand als junger Mensch aus Dummheit, Unreife oder finanzieller Not eine kleinkriminelle "Jugendsünde" begeht, würde es wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen anrichten, wenn man ihn 20 Jahre später zum Zweck dr Strafverfolgung aus inzwischen gefestigten Lebensumständen heraus reisst. Auch bei Beschaffungsdelikten von Drogensüchtigen (sofern es sich nicht um Mord, Totschlag oder ähnlich schwere Vergehen handelt), sollte es nach einem erfolgreichen Entzug und einer Reintegration in die Gesellschaft eine Verjährung der Taten geben.

Wenn die Vorwürfe bei Weinstein, Wedel und z.B. Bill Cosby zutreffen, handelt es sich um Serientäter, die sich über Jahre hinweg ihre Opfer gesucht und missbraucht haben. Deren Taten sind keine Ausrutscher, das sind keine Brüche in deren Biographie, sondern ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens und ihrer Persönlichkeit. Man kann da ja auch nicht sagen, dass es äussere Umstände gibt, die ihre Taten zwar nicht entschuldigen, aber doch nachvollziehbarer machen. Da würde ja kein "Gebt denen eine Perspektive, ein stabiles soziales Umfeld, eine erfüllende berufliche Tätigkeit - dann wird das schon" helfen.

Es gibt ja mehrere Gründe für eine Verjährung, einer ist ganz schlicht dass nach lagen Zeiträumen nicht nur die Beweislage immer dünner wird und dadurch Dauer und Kosten steigen, glichzeitig sinken die Chancen, überhaupt eine Verurteilung zu erreichen, stark. Das ist für alle Seiten unbefriedigend. Bei dem Grund, den ich für mich formuliert habe, würde ich Dir insofern zustimmen, als man den Beginn der Verjährung auf das letzte bekannte Verbrechen des in Frage stehenden Typs setzen könnte.
Kramer hat folgendes geschrieben:
Allgemein stellt sich auch die Frage, inwiefern es dem Rechtsfrieden und dem Vertrauen in den Rechtsstaat dient, wenn solche Taten bekannt werden, aber der Rechtsstaat nichts mehr ausrichten kann, weil ihm durch die Verjährung die Hände gebunden sind. Ist das nicht praktisch eine Einladung für Menschen mit Lynchmob-Mentalität, das Recht in die eigene Hand zu nehmen, weil "der Rechtsstaat tut ja nix"?

Das ist ein Gefühl, das ich viel stärker in der Wirtschaftskriminalität habe, wo der Staat nicht nur nichts tut, sondern z.T. die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen hat, nichts tun zu können. Ich habe z.B. regelmäßig Gewaltphantasien, wenn ich höre, wie sich z.B. Krankenversicherungen vor ihrer Zahlungspflicht drücken.
Kramer hat folgendes geschrieben:
Auch sollte man nicht vergessen, dass die psychischen Folgen von Vergewaltigungen und sexuellem Missbrauch nicht so einfach verjähren. Wenn einem das Auto oder die Brieftasche geklaut wird, entsteht ein eher kurzfristiger Schaden. Jahre später wird man das als etwas sehen, was einem mal passiert ist, was unangenehm war, aber es ist nicht lebensbestimmend. Eine Vergewaltigung kann das Leben des Opfers für immer negativ verändern. Ein "Irgendwann man muss auch mal gut sein" ist da keine Hilfe, es verschlimmert die Situation des Opfers eher.

Da scheinst Du mir wieder bei der Vergeltung angekommen zu sein. Wenn ich die Bestrafung von der Situation des Opfers abhängig machen wollte, müsste ich auch die Schuldigen jeden Unfalles bestrafen. Und die Eltern, denen - die Praxen sind voll davon - es regelmäßig gelingt, Traumata zu setzen, von denen ihr Kind ein Leben lange zehrt, ohne dass sie dabei überhaupt straffällig werden. Entschädigungen der Opfer werden zivilrechtlich ausgehandelt - das hat im Strafrecht nichts verloren, das Strafrecht betrachtet die Tat. Oder ist eine Tat, die geringere Folgen hat, weil das Opfer stabiler ist, deshalb weniger verwerflich?
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich halte das für ein grosses Problem - aber ich sehe die Lösung nicht darin, die Aufarbeitung in den Medien statt finden zu lassen, wenn eine Strafverfolgung nicht mehr möglich ist.

Das sehe ich auch so. Das Medieninteresse liegt mehr in der Hexenjagd als in der Aufklärung der Tatsachen. Der Fall Kachelmann ist da exemplarisch.

#414:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 09:09
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich halte das für ein grosses Problem - aber ich sehe die Lösung nicht darin, die Aufarbeitung in den Medien statt finden zu lassen, wenn eine Strafverfolgung nicht mehr möglich ist.


Was schlägst Du stattdessen vor?


Keine halben Sachen. Entweder Rechtsfrieden - dann aber konsequent - oder Strafverfolgung ohne Verjährung.


Dann verstehe ich Dich richtig, daß Du die öffentliche Aufarbeitung in dem Fall befürwortest, wenn eine Strafverfolgung noch möglich ist?

#415:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 10:05
    —
Was mich umtreibt, ist daß die Stimme der Betroffenen in eurer Argumentation nicht vorkommt.
Wurde zunächst über eine lange Strecke der Diskussion die Glaubwürdigkeit der Schilderungen in Zweifel gezogen, wird bei einem dann doch zunehmend schwer bezweifelbaren Vorgang, wie die öffentliche Anklage gegen Wedel, das Interesse der Opfer ignoriert.

Um den Gedanken zu veranschaulichen: In der Phase, in der für uns Außensehende der Wahrheitsgehalt einer öffentlichen Anklage nicht entscheidbar ist, wird sie mit dem Fall Kachelmann gleichgesetzt. Sobald die Evidenz überwiegt, vielleicht wie im Fall Wedel, wo aus alten Archiven Dokumente auftauchen, die der Anklage Glaubwürdigkeit verleihen, verlagert sich die Diskussion auf formaljuristische Erwägungen. Ich behaupte nicht, daß das eine bewußte Strategie ist. Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor. Ein Teil der formaljuristischen Argumentation erinnert mich an Filbingers "Was Recht war, kann nicht Unrecht werden". Ein anderer Teil, der den gesellschaftlichen/historischen Aspekt betrifft, erinnert mich an den ignoranten Umgang der irischen Kirche mit dem grauenhaften Kindesmissbrauch-Skandal.

#416:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 10:34
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor.


Das Thema hatten wir schon mal. Ich sehe immer noch keinen Grund, warum diese Gespräche mit Journalisten geführt und in der Zeitung abgedruckt werden sollten.

#417:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 10:43
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Da scheinst Du mir wieder bei der Vergeltung angekommen zu sein.


Dann bin ich das eben.

#418:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:05
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Dann verstehe ich Dich richtig, daß Du die öffentliche Aufarbeitung in dem Fall befürwortest, wenn eine Strafverfolgung noch möglich ist?


Jein. Ich würde es nicht Aufarbeitung nennen. Aufarbeitung findet woanders statt. Ich finde den Begriff "Aufarbeitung" in diesem Zusammenhang eher verfälschend und manipulativ.

#419:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:14
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor.


Das Thema hatten wir schon mal. Ich sehe immer noch keinen Grund, warum diese Gespräche mit Journalisten geführt und in der Zeitung abgedruckt werden sollten.


Stimmt. Zum Glück gibt es keinen Begründungszwang. Die Menschen dürfen einfach so über ihre Erfahrung sprechen. Sogar mit wem sie wollen. Das Thema bleibt also relevant, solange die Frage nicht geklärt ist, wie die Redefreiheit praktisch zensiert werden soll.

#420:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:17
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Dann verstehe ich Dich richtig, daß Du die öffentliche Aufarbeitung in dem Fall befürwortest, wenn eine Strafverfolgung noch möglich ist?


Jein. Ich würde es nicht Aufarbeitung nennen. Aufarbeitung findet woanders statt. Ich finde den Begriff "Aufarbeitung" in diesem Zusammenhang eher verfälschend und manipulativ.


OK. Sprachebene. Wähle einen anderen Begriff, und wir werden daran vielleicht den inhaltlichen Vorbehalt erkennen.

#421:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:29
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Stimmt. Zum Glück gibt es keinen Begründungszwang. Die Menschen dürfen einfach so über ihre Erfahrung sprechen. Sogar mit wem sie wollen. Das Thema bleibt also relevant, solange die Frage nicht geklärt ist, wie die Redefreiheit praktisch zensiert werden soll.


Ist doch schön, dass es keine Zensur gibt. Darum darf ich ja auch schreiben, dass es Dir gar nicht um die Aufarbeitung der Fälle geht, sondern nur um die Befriedigung Deiner Sensationsgier. Ob das stimmt, ist ja egal. Ich habe das Recht sowas zu behaupten. Das willst Du mir doch nicht nehmen?

Wollen wir wirklich auf dieser Ebene weiter diskutieren?

#422:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:31
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Dann verstehe ich Dich richtig, daß Du die öffentliche Aufarbeitung in dem Fall befürwortest, wenn eine Strafverfolgung noch möglich ist?


Jein. Ich würde es nicht Aufarbeitung nennen. Aufarbeitung findet woanders statt. Ich finde den Begriff "Aufarbeitung" in diesem Zusammenhang eher verfälschend und manipulativ.


OK. Sprachebene. Wähle einen anderen Begriff, und wir werden daran vielleicht den inhaltlichen Vorbehalt erkennen.


Ich schlage den Begriff "Der grosse Sex-Report" vor.

#423:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:34
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor.


Das Thema hatten wir schon mal. Ich sehe immer noch keinen Grund, warum diese Gespräche mit Journalisten geführt und in der Zeitung abgedruckt werden sollten.

Die anonyme Anschuldigung gegen Aziz Ansari halte ich für unter aller Sau.

Das hier soll schon an die Öffentlichkeit. Hillary Clinton hielt an einem Berater fest, dem mehrfach Fehlverhalten vorgeworfen wurde.

Zitat:
Hillary Clinton Chose to Shield a Top Adviser Accused of Harassment in 2008
JAN. 26, 2018

WASHINGTON — A senior adviser to Hillary Clinton’s 2008 presidential campaign who was accused of repeatedly sexually harassing a young subordinate was kept on the campaign at Mrs. Clinton’s request, according to four people familiar with what took place.

Mrs. Clinton’s campaign manager at the time recommended that she fire the adviser, Burns Strider. But Mrs. Clinton did not. Instead, Mr. Strider was docked several weeks of pay and ordered to undergo counseling, and the young woman was moved to a new job.

Mr. Strider, who was Mrs. Clinton’s faith adviser, was a founder of the American Values Network and sent the candidate scripture readings every morning for months during the campaign, was hired five years later to lead an independent group that supported Mrs. Clinton’s 2016 candidacy, Correct the Record, which was created by a close Clinton ally, David Brock.

He was fired after several months for workplace issues, including allegations that he harassed a young female aide, according to three people close to Correct the Record’s management.

New York Times


Dieser Mr. Strider ist Präsident einer Organisation zur Förderung amerikanischer Werte.

Zitat:
American Values Network

AVN’s mission is “to enroll, engage, and enable faithful Americans and others of goodwill to stand up, speak out, and actively participate in building up the American family and community values that have always been at the core of our successful efforts to create a ‘more perfect union.’

https://en.wikipedia.org/wiki/American_Values_Network

#424:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:38
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Stimmt. Zum Glück gibt es keinen Begründungszwang. Die Menschen dürfen einfach so über ihre Erfahrung sprechen. Sogar mit wem sie wollen. Das Thema bleibt also relevant, solange die Frage nicht geklärt ist, wie die Redefreiheit praktisch zensiert werden soll.


Ist doch schön, dass es keine Zensur gibt. Darum darf ich ja auch schreiben, dass es Dir gar nicht um die Aufarbeitung der Fälle geht, sondern nur um die Befriedigung Deiner Sensationsgier. Ob das stimmt, ist ja egal. Ich habe das Recht sowas zu behaupten. Das willst Du mir doch nicht nehmen?

Wollen wir wirklich auf dieser Ebene weiter diskutieren?


Ja, Du darfst es schreiben. Ich will Dir das Recht nicht nehmen. Damit habe ich auch verstanden, daß Du nichts gegen das freie Wort einzuwenden hast. Dessen war ich mir in diesem Kontext bisher nicht sicher. Wir können den Zweig also verlassen.

#425:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:39
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Dann verstehe ich Dich richtig, daß Du die öffentliche Aufarbeitung in dem Fall befürwortest, wenn eine Strafverfolgung noch möglich ist?


Jein. Ich würde es nicht Aufarbeitung nennen. Aufarbeitung findet woanders statt. Ich finde den Begriff "Aufarbeitung" in diesem Zusammenhang eher verfälschend und manipulativ.


OK. Sprachebene. Wähle einen anderen Begriff, und wir werden daran vielleicht den inhaltlichen Vorbehalt erkennen.


Ich schlage den Begriff "Der grosse Sex-Report" vor.


*gähn*

#426:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:44
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Damit habe ich auch verstanden, daß Du nichts gegen das freie Wort einzuwenden hast.


Nur, weil ich etwas nicht gut finde und es als nicht notwendig für die 'Aufarbeitung' erachte, heisst das ja nicht, dass ich es verbieten möchte. Ich sortiere es nur unter "Sensationspresse" ein und bewerte es auch so.

#427:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:48
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Damit habe ich auch verstanden, daß Du nichts gegen das freie Wort einzuwenden hast.


Nur, weil ich etwas nicht gut finde und es als nicht notwendig für die 'Aufarbeitung' erachte, heisst das ja nicht, dass ich es verbieten möchte. Ich sortiere es nur unter "Sensationspresse" ein und bewerte es auch so.


Ist in Ordnung. Du irrst zwar mit der Reduzierung, aber Du gibst die elementaren Grundprinzipien einer offenen Gesellschaft nicht auf.


Zuletzt bearbeitet von zelig am 27.01.2018, 11:49, insgesamt einmal bearbeitet

#428:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:48
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Dann verstehe ich Dich richtig, daß Du die öffentliche Aufarbeitung in dem Fall befürwortest, wenn eine Strafverfolgung noch möglich ist?


Jein. Ich würde es nicht Aufarbeitung nennen. Aufarbeitung findet woanders statt. Ich finde den Begriff "Aufarbeitung" in diesem Zusammenhang eher verfälschend und manipulativ.


OK. Sprachebene. Wähle einen anderen Begriff, und wir werden daran vielleicht den inhaltlichen Vorbehalt erkennen.


Ich schlage den Begriff "Der grosse Sex-Report" vor.


*gähn*


Ach, das war eine Falle? Das sah nur so aus, als dürfte ich einen Begriff wählen. Ich sollte eigentlich irgendwas wählen, das Dir gefällt. Jetzt verstehe ich auch Deine Signatur. Cool

#429:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:51
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ist in Ordnung. Du irrst zwar mit der Reduzierung, aber Du gibst die elementaren Grundprinzipien einer offenen Gesellschaft nicht auf.


Dass Du das derart betonst ist auch eine Botschaft.

#430:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 11:52
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Dann verstehe ich Dich richtig, daß Du die öffentliche Aufarbeitung in dem Fall befürwortest, wenn eine Strafverfolgung noch möglich ist?


Jein. Ich würde es nicht Aufarbeitung nennen. Aufarbeitung findet woanders statt. Ich finde den Begriff "Aufarbeitung" in diesem Zusammenhang eher verfälschend und manipulativ.


OK. Sprachebene. Wähle einen anderen Begriff, und wir werden daran vielleicht den inhaltlichen Vorbehalt erkennen.


Ich schlage den Begriff "Der grosse Sex-Report" vor.


*gähn*


Ach, das war eine Falle? Das sah nur so aus, als dürfte ich einen Begriff wählen. Ich sollte eigentlich irgendwas wählen, das Dir gefällt. Jetzt verstehe ich auch Deine Signatur. 8)


Das war keine Falle. Ich habe die Antwort als provokative Witzelei verstanden. Falls ich mich geirrt habe, finde ich Deinen Vorschlag merkwürdig und so ausserhalb des Diskutablen, daß ich nicht weiter darauf eingehen werde.

#431:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 12:04
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Das war keine Falle. Ich habe die Antwort als provokative Witzelei verstanden. Falls ich mich geirrt habe, finde ich Deinen Vorschlag merkwürdig und so ausserhalb des Diskutablen, daß ich nicht weiter darauf eingehen werde.

Halte ich schon für diskutabel.

Im Fall Wedel kann ich nicht mitreden. Der Fall Aziz Ansari war bereits in der Zusammenfassung im Atlantic ein "großer Sex-Report". Das Original wird noch etwas deutlicher gewesen sein.

#432:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 12:09
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Antwort als provokative Witzelei verstanden.


Das ist ja leider kein Witz. Das findet doch schon ständig statt. Auch wenn es Dir um eine seriöse und sensible Aufarbeitung der Straftaten in seriösen Medien geht, wird es drum herum immer das Geschrei der Sensationsmedien geben. Und ich bin nun einmal überzeugt davon, dass die Medienöffentlichkeit nichts dazu beitragen kann, den Opfern bei der Aufarbeitung der Straftaten zu helfen. Es gibt keinen therapeutischen Nutzen, der in irgendeinem Verhältnis zur marktschreierischen Sensationsgier der Boulevardpresse steht.

Und bisher konntest Du auch kein Argument dafür nennen, warum es so wichtig sein soll, dass die Opfer sich in den Medien über die Tat äussern. Dass es nicht verboten ist, ist kein besonders überzeugendes Argument.

#433:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 12:32
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Was mich umtreibt, ist daß die Stimme der Betroffenen in eurer Argumentation nicht vorkommt.
Wurde zunächst über eine lange Strecke der Diskussion die Glaubwürdigkeit der Schilderungen in Zweifel gezogen, wird bei einem dann doch zunehmend schwer bezweifelbaren Vorgang, wie die öffentliche Anklage gegen Wedel, das Interesse der Opfer ignoriert.

Um den Gedanken zu veranschaulichen: In der Phase, in der für uns Außensehende der Wahrheitsgehalt einer öffentlichen Anklage nicht entscheidbar ist, wird sie mit dem Fall Kachelmann gleichgesetzt. Sobald die Evidenz überwiegt, vielleicht wie im Fall Wedel, wo aus alten Archiven Dokumente auftauchen, die der Anklage Glaubwürdigkeit verleihen, verlagert sich die Diskussion auf formaljuristische Erwägungen. Ich behaupte nicht, daß das eine bewußte Strategie ist. Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor. Ein Teil der formaljuristischen Argumentation erinnert mich an Filbingers "Was Recht war, kann nicht Unrecht werden". Ein anderer Teil, der den gesellschaftlichen/historischen Aspekt betrifft, erinnert mich an den ignoranten Umgang der irischen Kirche mit dem grauenhaften Kindesmissbrauch-Skandal.


Dieser Beitrag hat mich verstimmt. nee

Ich möchte auch begründen, warum. Ich denke, jeder hier im Forum hat schon etwas erlebt, dass ihm peinlich war, dass ihn verstört oder sogar traumatisiert hat. Wäre es nicht eine gute Idee, mal darüber zu diskutieren? Jeder, der möchte, offenbart allen anderen hier im Forum sein schlimmstes Trauma.

Ich denke, ich muss das gar nicht weiter ausführen. Dir werden schon jetzt Gründe einfallen, warum das doch keine so gute Idee ist. Aber keiner dieser Gründe wird etwas damit zu tun haben, dass Du es anderen verbieten möchtest, über traumatische Erfahrungen zu sprechen.

Würde es Dir gefallen, wenn man Dir Deine Bedenken mit der Begründung um die Ohren hauen würde, dass Du eine Aufarbeitung von traumatischen Erfahrungen verhindern möchtest, dass die Stimme der Betroffenen in Deinen Überlegungen gar nicht vorkommt und Du Dich verhältst wie die katholische Kirche, wenn sie Kindesmissbrauch unter den Teppich kehrt?

#434:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 12:48
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Was mich umtreibt, ist daß die Stimme der Betroffenen in eurer Argumentation nicht vorkommt.
Wurde zunächst über eine lange Strecke der Diskussion die Glaubwürdigkeit der Schilderungen in Zweifel gezogen, wird bei einem dann doch zunehmend schwer bezweifelbaren Vorgang, wie die öffentliche Anklage gegen Wedel, das Interesse der Opfer ignoriert.

Um den Gedanken zu veranschaulichen: In der Phase, in der für uns Außensehende der Wahrheitsgehalt einer öffentlichen Anklage nicht entscheidbar ist, wird sie mit dem Fall Kachelmann gleichgesetzt. Sobald die Evidenz überwiegt, vielleicht wie im Fall Wedel, wo aus alten Archiven Dokumente auftauchen, die der Anklage Glaubwürdigkeit verleihen, verlagert sich die Diskussion auf formaljuristische Erwägungen. Ich behaupte nicht, daß das eine bewußte Strategie ist. Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor. Ein Teil der formaljuristischen Argumentation erinnert mich an Filbingers "Was Recht war, kann nicht Unrecht werden". Ein anderer Teil, der den gesellschaftlichen/historischen Aspekt betrifft, erinnert mich an den ignoranten Umgang der irischen Kirche mit dem grauenhaften Kindesmissbrauch-Skandal.


Dieser Beitrag hat mich verstimmt. nee

Ich möchte auch begründen, warum. Ich denke, jeder hier im Forum hat schon etwas erlebt, dass ihm peinlich war, dass ihn verstört oder sogar traumatisiert hat. Wäre es nicht eine gute Idee, mal darüber zu diskutieren? Jeder, der möchte, offenbart allen anderen hier im Forum sein schlimmstes Trauma.

Ich denke, ich muss das gar nicht weiter ausführen. Dir werden schon jetzt Gründe einfallen, warum das doch keine so gute Idee ist. Aber keiner dieser Gründe wird etwas damit zu tun haben, dass Du es anderen verbieten möchtest, über traumatische Erfahrungen zu sprechen.

Würde es Dir gefallen, wenn man Dir Deine Bedenken mit der Begründung um die Ohren hauen würde, dass Du eine Aufarbeitung von traumatischen Erfahrungen verhindern möchtest, dass die Stimme der Betroffenen in Deinen Überlegungen gar nicht vorkommt und Du Dich verhältst wie die katholische Kirche, wenn sie Kindesmissbrauch unter den Teppich kehrt?


Wer möchte, kann das tun. Wo ist dann das Problem? Wird wohl eh keiner machen, also sind die Bedenken, die du Zelig unterstellst, hinfällig, um deine Argumentation zu stützen. Abgesehen davon, dass dies hier eine irrelevante Öffentlichkeit ist. Und nicht jedes Trauma ist gleichzusetzen mit einem sexuellen Übergriff, in dem ein Täter zu identifizieren ist.

#435:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 13:12
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wer möchte, kann das tun. Wo ist dann das Problem?


Gute Frage. Ich kann nur für mich persönlich antworten. Einer der Gründe, warum ich hier nicht über persönliche traumatische Erfahrungen sprechen würde, hat mich gerade gefragt, wo denn das Problem ist.

#436:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 13:20
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Antwort als provokative Witzelei verstanden.


Das ist ja leider kein Witz. Das findet doch schon ständig statt. Auch wenn es Dir um eine seriöse und sensible Aufarbeitung der Straftaten in seriösen Medien geht, wird es drum herum immer das Geschrei der Sensationsmedien geben. Und ich bin nun einmal überzeugt davon, dass die Medienöffentlichkeit nichts dazu beitragen kann, den Opfern bei der Aufarbeitung der Straftaten zu helfen. Es gibt keinen therapeutischen Nutzen, der in irgendeinem Verhältnis zur marktschreierischen Sensationsgier der Boulevardpresse steht.

Und bisher konntest Du auch kein Argument dafür nennen, warum es so wichtig sein soll, dass die Opfer sich in den Medien über die Tat äussern. Dass es nicht verboten ist, ist kein besonders überzeugendes Argument.


Weil es um Macht geht. Die Täter, von denen wir hier vorwiegend sprechen, beziehen ihre Macht zum Schweigen der Opfer aus der Öffentlichkeit. Sie sind berühmt, beliebt, reich, haben mächtige Freunde - sie haben soziales Kapital angehäuft, das sie vor Verfolgung schützt. Wenn ein Opfer nach jahrelangem Hadern, ja aus Angst (auch um der Karriere Willen), aus Scham, öffentlich in den Medien ihr Schweigen bricht, wird genau das zerstört, was diese Tat ermöglicht hat und verhindert weitere Taten.

Dann noch ein anderer Gedanke: es werden vehement „rechtsstaatliche Prinzipien“ gefordert. Wenn ich mir den Kachelmann-Prozess in Erinnerung rufe, würde ich niemandem wünschen, in einem rechtsstaatlichen Prozess Einblicke in die Psyche öffentlich werden zu lassen. Schon gar nicht als Opfer. Denn öffentlicher als ein Strafprozess geht eigentlich nicht und das zermürbt nicht nur den Täter. Und trotz gerichtlich erwiesener Unschuld ist der Angeklagte Kachelmann öffentlich verbrannt. Nicht einmal ein Freispruch hilft ihm.

#437:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 13:33
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wer möchte, kann das tun. Wo ist dann das Problem?


Gute Frage. Ich kann nur für mich persönlich antworten. Einer der Gründe, warum ich hier nicht über persönliche traumatische Erfahrungen sprechen würde, hat mich gerade gefragt, wo denn das Problem ist.


Sagt ausgerechnet derjenige, der persönliche traumatische Erfahrungen bei anderen ignoriert oder runterspielt, auf den der Grund ständig verweist. Aber wenn’s um die eigene Person geht, dann ist das natürlich sinnvoll. Ist aber verständlich, dass du dich schützen willst. Werde ich mir für künftige Argumentationen merken.

#438:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 13:38
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Weil es um Macht geht. Die Täter, von denen wir hier vorwiegend sprechen, beziehen ihre Macht zum Schweigen der Opfer aus der Öffentlichkeit. Sie sind berühmt, beliebt, reich, haben mächtige Freunde - sie haben soziales Kapital angehäuft, das sie vor Verfolgung schützt. Wenn ein Opfer nach jahrelangem Hadern, ja aus Angst (auch um der Karriere Willen), aus Scham, öffentlich in den Medien ihr Schweigen bricht, wird genau das zerstört, was diese Tat ermöglicht hat und verhindert weitere Taten.


Das ist zwar ein Argument, aber keines, was ich dem Themenbereich "Aufarbeitung" zuordnen würde. Ein Ziel der Aufarbeitung sollte ja sein, den psychischen Einfluss des Täters auf das Opfers zu minimieren bzw. zu eliminieren. Den Weg in die Öffentlichkeit zu gehen um dann als "Opfer des Prominenten X" wahrgenommen zu werden, halte ich da eher für kontraproduktiv.

#439:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 13:41
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Sagt ausgerechnet derjenige, der persönliche traumatische Erfahrungen bei anderen ignoriert oder runterspielt, auf den der Grund ständig verweist.


Aha...

#440:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 13:54
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Weil es um Macht geht. Die Täter, von denen wir hier vorwiegend sprechen, beziehen ihre Macht zum Schweigen der Opfer aus der Öffentlichkeit. Sie sind berühmt, beliebt, reich, haben mächtige Freunde - sie haben soziales Kapital angehäuft, das sie vor Verfolgung schützt. Wenn ein Opfer nach jahrelangem Hadern, ja aus Angst (auch um der Karriere Willen), aus Scham, öffentlich in den Medien ihr Schweigen bricht, wird genau das zerstört, was diese Tat ermöglicht hat und verhindert weitere Taten.


Das ist zwar ein Argument, aber keines, was ich dem Themenbereich "Aufarbeitung" zuordnen würde. Ein Ziel der Aufarbeitung sollte ja sein, den psychischen Einfluss des Täters auf das Opfers zu minimieren bzw. zu eliminieren. Den Weg in die Öffentlichkeit zu gehen um dann als "Opfer des Prominenten X" wahrgenommen zu werden, halte ich da eher für kontraproduktiv.


Die Frage ist, was schwerer wiegt. Zwar mag das Opfer-Etikett an einem kleben, doch das ist nur vorübergehend. Die Macht des Täters zerstört zu haben, ist die Möglichkeit, die Aufarbeitung zu beenden. Die Aufarbeitung findet nämlich sofort nach der Tat statt, allerdings auf falsche Weise: durch Verdrängung, persönliche Vorwürfe, sozialen Rückzug, Ängste. In die Öffentlichkeit zu gehen und die Opferrolle zu akzeptieren, das erfordert Stärke und wirkt wie eine Erlösung. Die Metoo-Debatte konnte dadurch auch viral gehen, sie half vielen Opfern endlich zuzugeben, dass sie Opfer wurden, ohne das mit Scham zu verbinden, sondern mit Stärke. Für mich sind die Prominenten in der Debatte eher nebensächlich, ich freue mich darüber, dass viele Frauen endlich den Mut gefasst haben, ihr Schweigen zu brechen.

#441:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 13:56
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Würde es Dir gefallen, wenn man Dir Deine Bedenken mit der Begründung um die Ohren hauen würde, dass Du eine Aufarbeitung von traumatischen Erfahrungen verhindern möchtest, dass die Stimme der Betroffenen in Deinen Überlegungen gar nicht vorkommt und Du Dich verhältst wie die katholische Kirche, wenn sie Kindesmissbrauch unter den Teppich kehrt?


Ich sehe es zunächst wie AD. Es wäre mein Ding nicht, aber wer es will, soll es machen. Wir haben bereits Unterbereiche im FGH, die schon fast in die Nähe kommen. In denen im Vordergrund persönliche Erfahrungen zu bestimmten Themen stehen.

Allerdings verwahre ich mich gegen die Insinuation, daß eure bisherige Argumentation die Interessen der Menschen, denen Unrecht getan wurde, im Auge hatte. Bisher bestand eure Argumentation in der Verteidigung der des Unrechts Angeklagten Interessen.
Ich bin also gerade platt, wenn ich die neue Interpretation dieser Argumentationslinie realisiere. Und ich wäre stinkig, wenn das nur eine weitere Volte wäre, die letzlich das Ziel hat, vorgeblich im Namen der Geschädigten zu Argumentieren, um die Täter zu schützen.

#442:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:00
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zelig hat folgendes geschrieben:

Ich bin also gerade platt, wenn ich die neue Interpretation dieser Argumentationslinie realisiere. Und ich wäre stinkig, wenn das nur eine weitere Volte wäre, die letzlich das Ziel hat, vorgeblich im Namen der Geschädigten zu Argumentieren, um die Täter zu schützen.


Jetzt reicht es mir aber. Ich lasse mir hier nicht unterstellen, es ginge mir darum, die Täter zu schützen. Hast Du sie noch alle?

#443:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:05
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Und bisher konntest Du auch kein Argument dafür nennen, warum es so wichtig sein soll, dass die Opfer sich in den Medien über die Tat äussern. Dass es nicht verboten ist, ist kein besonders überzeugendes Argument.


Die Gründe wurden mehrfach genannt. Es macht einen Sinn, wenn es um strukturelle Probleme geht. Wie im Fall Weinstein, und jetzt anscheinend im Fall Wedel. Oder allgemein gesprochen, wenn Machtgefälle, das überall in der Gesellschaft vorhanden ist, dieses Verhalten begünstigt. Aus der Sicht der Geschädigten mag es einen Sinn machen, um nicht alleine mit der Sache zu bleiben. Um die typischen Selbstbezichtigungen zu überwinden, unter denen sie vielleicht über viele Jahre zu leiden haben. Um sich nicht alleine gelassen vorkommen zu müssen, sondern Solidarität erfahren können. Das sind für mich ausgezeichnete Gründe.

#444:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:09
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Antwort als provokative Witzelei verstanden.


Das ist ja leider kein Witz. Das findet doch schon ständig statt. Auch wenn es Dir um eine seriöse und sensible Aufarbeitung der Straftaten in seriösen Medien geht, wird es drum herum immer das Geschrei der Sensationsmedien geben. Und ich bin nun einmal überzeugt davon, dass die Medienöffentlichkeit nichts dazu beitragen kann, den Opfern bei der Aufarbeitung der Straftaten zu helfen. Es gibt keinen therapeutischen Nutzen, der in irgendeinem Verhältnis zur marktschreierischen Sensationsgier der Boulevardpresse steht.

Und bisher konntest Du auch kein Argument dafür nennen, warum es so wichtig sein soll, dass die Opfer sich in den Medien über die Tat äussern. Dass es nicht verboten ist, ist kein besonders überzeugendes Argument.


Weil es um Macht geht. Die Täter, von denen wir hier vorwiegend sprechen, beziehen ihre Macht zum Schweigen der Opfer aus der Öffentlichkeit. Sie sind berühmt, beliebt, reich, haben mächtige Freunde - sie haben soziales Kapital angehäuft, das sie vor Verfolgung schützt. Wenn ein Opfer nach jahrelangem Hadern, ja aus Angst (auch um der Karriere Willen), aus Scham, öffentlich in den Medien ihr Schweigen bricht, wird genau das zerstört, was diese Tat ermöglicht hat und verhindert weitere Taten.

Das ist ein Punkt, der bisher nicht so vorkam, der aber gleichzeitig teilweise überholt ist, wie man am Fall Kachelmann (s.u.) sehen kann. Wir haben - zumindest bei uns in Westeuropa - keine schweigende Gesellschaft mehr, wir haben seit längerer Zeit ein hysterisch schreiende. Und der Fall Wedel, inzwischen halte ich es auch für wahrscheinlich, dass das ein Fall ist, zeigt aber noch etwas anderes: Dass da anscheinend Opfer trotz belastbaren Materials stillgehalten haben - die stehen damit für mich mit an der Front derer, die für diese Stimmung in der Gesellschaft verantwortlich sind.
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dann noch ein anderer Gedanke: es werden vehement „rechtsstaatliche Prinzipien“ gefordert. Wenn ich mir den Kachelmann-Prozess in Erinnerung rufe, würde ich niemandem wünschen, in einem rechtsstaatlichen Prozess Einblicke in die Psyche öffentlich werden zu lassen. Schon gar nicht als Opfer. Denn öffentlicher als ein Strafprozess geht eigentlich nicht und das zermürbt nicht nur den Täter. Und trotz gerichtlich erwiesener Unschuld ist der Angeklagte Kachelmann öffentlich verbrannt. Nicht einmal ein Freispruch hilft ihm.

Der Fall Kachelmann hat noch eine besondere Note: Auf der strafrechtlichen Seite ist da ein Richter, der mit der Unterstützung seines Staatsanwaltes mit einem deutlichen Unwillen einen unschuldigen Kachelmann zu sehen, seine Verhandlung führt und dann im Urteil bedauert, ihn nicht schuldig sprechen zu können. Der ganze Prozess ist offensichtlich mit einer Schuldvermutung geführt worden, und fast die gesamte Öffentlichkeit hat mitgemacht, statt Buh zu schreien.

Den eigentlichen Freispruch hat Kachelmann erst zivilrechtlich erreicht, und in dem wurde auch nachgewiesen, dass die Klägerin gelogen hatte, was im ersten Verfahren gar nicht richtig untersucht wurde, obwohl die wesentlichen Fakten eigentlich offen lagen. Dass ganze wird noch dadurch getoppt, dass die Staatsanwaltschaft heute noch an ihrer Schuldvermutung festhält und es ihr gerichtlich verboten werden musste, das noch zu verbreiten. Diesen weiteren Vorgang findet man aber nur, wenn man nach ihm sucht - der zivilrechtliche Kachelmannprozess kam fast nur noch in Vermischtes vor.

Es ist dieses Klima, in dem das, was eigentlich richtig ist, nämlich das Anprangern der Taten, nicht mehr richtig ist. Das wäre vor 30 Jahren richtig und wichtig gewesen und hat nicht stattgefunden. Der Eifer, mit dem man sich heute darauf stürzt, erweckt bei mir den Eindruck, dass da ein schlechtes Gewissen überkompensiert wird.

#445:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:10
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Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich bin also gerade platt, wenn ich die neue Interpretation dieser Argumentationslinie realisiere. Und ich wäre stinkig, wenn das nur eine weitere Volte wäre, die letzlich das Ziel hat, vorgeblich im Namen der Geschädigten zu Argumentieren, um die Täter zu schützen.


Jetzt reicht es mir aber. Ich lasse mir hier nicht unterstellen, es ginge mir darum, die Täter zu schützen. Hast Du sie noch alle?


Warte mal, ich hatte überlegt, ob ich den differenzierenden Zusatz einbauen soll, daß ich nicht alle Beteiligten über einen Kamm scheren will. Wenn es so rüberkommt, als würde ich dich der Verteidigung der Taten der Täter bezichtigen, dann nehme ich das an dieser Stelle explizit zurück.

Wäre aber noch interessant, das zu besprechen.

#446:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:10
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Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich bin also gerade platt, wenn ich die neue Interpretation dieser Argumentationslinie realisiere. Und ich wäre stinkig, wenn das nur eine weitere Volte wäre, die letzlich das Ziel hat, vorgeblich im Namen der Geschädigten zu Argumentieren, um die Täter zu schützen.


Jetzt reicht es mir aber. Ich lasse mir hier nicht unterstellen, es ginge mir darum, die Täter zu schützen. Hast Du sie noch alle?


Also ich unterstelle Dir, dass du öfter wissentlich Opfer ignorierst oder nicht anerkennst. Vielleicht solltest du mal deine eigenen Argumentationen mit deinem Selbstbild in Einklang bringen, damit dein Fremdbild nicht Schaden erleidet. Mach ich auch, versprochen! Ich schaue drauf, ob ich Opfer erfinde, die es gar nicht gibt, nur um mir einen runterholen zu können.

#447:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:11
    —
@Kramer & AdvocatusDiaboli:

Ich finde ihr habt beide stimmige und zutreffende Argumente eingebracht, die sich zwar widersprechen, damit aber auch die reale Widersprüchlichkeit unserer Gesellschaft abbilden. Und die Kernthematik dabei ist: Macht.

An (selbst betroffene) Helden/-innen, die eine gesamtgesellschaftliche Änderung bezügl. der Macht-Verhältnisse bewirken würden, glaube ich nicht. Es wären sowieso eher MärtyrerInnen. Und von denen halte ich eigentlich auch nichts.

In letzter Konsequenz wird eine betroffene Person individuell entscheiden müssen, welche Art des Vorgehens für sie stimmig und verkraftbar ist. Man kann für Betroffene wohl nur hoffen, dass ihnen dabei wirklich(!) vertrauenswürdige und kluge Berater zur Seite stehen. Und dabei sind m.E. Psychologen/-iater i.d.R. nicht die beste Wahl.

#448:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:18
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich bin also gerade platt, wenn ich die neue Interpretation dieser Argumentationslinie realisiere. Und ich wäre stinkig, wenn das nur eine weitere Volte wäre, die letzlich das Ziel hat, vorgeblich im Namen der Geschädigten zu Argumentieren, um die Täter zu schützen.

Geschützt werden sollte in erster Linie ein Grundsatz unseres Rechtssystems:
Täter ist man erst, wenn man rechtskräftig verurteilt ist.
Und zwar nach einem ordentlichen Gerichtsverfahren und nicht nach einer schmutzigen Internetkampagne.
Sonst können wir ja gleich unsere teure Justiz in die Tonne kloppen und wieder zu mittelalterlichen Methoden der "Rechts"findung zurückkehren.

Lange Verjährungsfristen machen auch nur Sinn, wenn auch die Chance besteht, nach so langer Zeit noch die Wahrheit rauszufinden.
Wenn nur Aussagen des mutmasslichen Opfers vorliegen, die sich auf 20+ Jahre zurückliegendes beziehen, dann hätte ich erhebliche Zweifel.
Muss ja noch nichtmal bösartige Verleumdung sein, im Rückblick zusammenphantasierte Erinnerungen sind ja nicht so selten.

#449:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:34
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich bin also gerade platt, wenn ich die neue Interpretation dieser Argumentationslinie realisiere. Und ich wäre stinkig, wenn das nur eine weitere Volte wäre, die letzlich das Ziel hat, vorgeblich im Namen der Geschädigten zu Argumentieren, um die Täter zu schützen.

Geschützt werden sollte in erster Linie ein Grundsatz unseres Rechtssystems:
Täter ist man erst, wenn man rechtskräftig verurteilt ist.
Und zwar nach einem ordentlichen Gerichtsverfahren und nicht nach einer schmutzigen Internetkampagne.
Sonst können wir ja gleich unsere teure Justiz in die Tonne kloppen und wieder zu mittelalterlichen Methoden der "Rechts"findung zurückkehren.

Lange Verjährungsfristen machen auch nur Sinn, wenn auch die Chance besteht, nach so langer Zeit noch die Wahrheit rauszufinden.
Wenn nur Aussagen des mutmasslichen Opfers vorliegen, die sich auf 20+ Jahre zurückliegendes beziehen, dann hätte ich erhebliche Zweifel.
Muss ja noch nichtmal bösartige Verleumdung sein, im Rückblick zusammenphantasierte Erinnerungen sind ja nicht so selten.


Oh, da hätte ich erstmal einen Godwin für Dich: Adolf Hitler wurde nie für seine Handlungen im Dritten Reich von einem Gericht verurteilt.

Philosophisch wird man Täter durch die Tat. Wenn ich Dir nachts in dunkler Straße mit Baseballschläger eine in die Fresse haue, weil mir deine rechten Sprüche nicht gefallen, bin ich bereits im Moment der Tat Täter und du Opfer. Auch dann, wenn mir die Tat nicht nachzuweisen ist, weil ich keine Spuren hinterlassen habe. Nehmen wir an, du glaubst mich erkannt zu haben. Reicht das für eine Verurteilung aus? Würdest du deine Haltung ändern, wenn ich trotz deiner Überzeugung von einem Gericht freigesprochen werde? Was könntest du noch tun, um die Wahrheit der Welt zu verkünden? Mir im Gegenzug nachts auflauern? Wenn dann aber ein Zeuge das beobachtet und du DNA hinterlässt. Ja, dann bist du als Täter später auch gerichtlich entlarvt und ich rechtlich nur Opfer.

Gerichte sind für den öffentlichen Frieden geeignet, weniger für Gerechtigkeit. Und schon gar nicht für die Optimierung und Regelung von Täter-Opfer- Beziehungen.

#450:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:34
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Wäre aber noch interessant, das zu besprechen.


Was genau möchtest Du besprechen?

Ich möchte an dieser Stelle noch mal daran erinnern, was mein Einstiegskommentar in den aktuellen Abschnitt dieser Diskussion war:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde das ganze Konzept der Verjährung von Straftaten (dieser Art) eher fragwürdig.


Ist auch irgendwie paradox, von der einen Seite zu hören, es ginge mir zu sehr um Vergeltung und von der anderen Seite, ich würde die Täter in Schutz nehmen.

Vielleicht liegt das auch daran, dass ich eine andere Perspektive auf sexuelle Gewalt habe. Für mich verläuft die Trennlinie zwischen Tätern und Opfern nicht automatisch zwischen Männern und Frauen, Reichen und Armen, Mächtigen und Machtlosen. Ich stimme zwar zu, dass es bei sexueller Gewalt vornehmlich um Macht geht, aber diese Macht muss nicht zwingend dadurch ausgeübt werden, dass man seine eigene Sexualität als Waffe einsetzt. Im Fall Weinstein war das so, aber im Fall Jörg Kachelmann oder Horst Arnold würde ich auch von sexueller Gewalt sprechen, nur dass hier deren eigene Sexualität gegen sie verwendet wurde. Wenn die sich an der #metoo-Debatte beteiligen würden/könnten, dann würde ich sie bei den Betroffenen einordnen, nicht bei den Tätern. Ich weiss, es ist merkwürdig, einen der Vergewaltigung Verdächtigten als Opfer sexueller Gewalt zu betrachten. Aber manchmal sind die Dinge merkwürdig.

#451:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:47
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Vielleicht solltest du mal deine eigenen Argumentationen mit deinem Selbstbild in Einklang bringen, damit dein Fremdbild nicht Schaden erleidet.


Wenn ich auch wenig in meinem Leben gelernt habe, eine Erkenntnis habe ich mitgenommen: Du kannst andere Menschen nicht ändern, Du kannst nur Dich selber ändern. Daher halte ich es für eine gute Entscheidung, Deine Hinweise auf mein Fremdbild einfach zu ignorieren. Ich kann daran sowieso nichts ändern, denn es ist ja das Bild, das andere von mir haben. Und wer meint, mich ändern zu können, indem er auf sein Bild von mir verweist, der hat diese Lektion wohl noch zu lernen.

#452:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 14:52
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn ich Dir nachts in dunkler Straße mit Baseballschläger eine in die Fresse haue, weil mir deine rechten Sprüche nicht gefallen, bin ich bereits im Moment der Tat Täter und du Opfer. Auch dann, wenn mir die Tat nicht nachzuweisen ist, weil ich keine Spuren hinterlassen habe.


Ich finde ja, diese Aussage ist ein Beispiel für das, was sie zeigen will. Sie ist ein virtueller Schlag in die Fresse ohne Spuren zu hinterlassen. Die Drohung ist spürbar, aber nicht fassbar. Das Bild ist deutlich und lebhaft - aber jede Absicht komplett abstreitbar.

#453:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 15:14
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
....
Geschützt werden sollte in erster Linie ein Grundsatz unseres Rechtssystems:
Täter ist man erst, wenn man rechtskräftig verurteilt ist.
....

Das sagt unser Rechtssystem aber nicht - unser Rechtssystem sagt, dass man erst schuldig ist, wenn man rechtskäftig verurteilt ist. Es ist allerdings weit verbreitet, die Frag nach der Täterschaft mit der Frage nach der Schuld gleichzusetzen, wahrscheinlich, weil wir alle gelernt haben, dass es in Gerichtsverhandlungen ganz dolle darum geht, wer etwas getan hat. Dabei ist das nur das Vorspiel und eigentlich geht es um die Bewertung der Tat

Wenn eine Täterschaft zweifelsfrei feststeht, z.B. weil jemand direkt bei einer Tat festgenommen wurde, wird sich unsere Presse - einschließlich der Öffentlich-rechtlichen - also nicht entblöden, Person X, von der genau beschrieben wurde wie und wann er was getan hat, wer alles zugesehen und gefilmt hat, anschließend als den mutmaßlichen Täter zu bezeichnen. Aber es wäre keine Vorverurteilung, das Wort mutmaßlich hier weg zu lassen, weil eine Täterschaft nicht zwangsläufig eine Schuld beinhaltet. So kann Täter aus diversen Gründen für nicht schuldfähig erklärt werden, was aber an seiner Täterschaft nichts ändert.

Etwas anderes wäre es, wenn in den Berichten aus dem Täter X der Mörder X würde. Das wäre eine juristische Bewertung und damit eine Vorverurteilung.

Was wir in dieser Diskussion allerdings überall haben, das sind unklare Täterschaften. Die haben aber mit der Unschuldsvermutung nur bedingt zu tun. Das Gebot der Unschuldsvermutung gilt übrigens nur für Behörden - andere Personen dürfen vermuten, was sie wollen. Nur wenn sie diese Vermutungen aussprechen, sollten sie aufpassen, dass das, was sie sagen, vor Gericht beweisbar sein muss, wenn sie nicht selbst wegen Verleumdung, übler Nachrede usw. verurteilt werden wollen.

#454:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 15:21
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Gerichte sind für den öffentlichen Frieden geeignet, weniger für Gerechtigkeit. Und schon gar nicht für die Optimierung und Regelung von Täter-Opfer- Beziehungen.

Optimierung der Täter-Opfer- Beziehung. Am Kopf kratzen
Da stelle ich mir drunter vor, dass man das Opfer vorher fesselt, damit der Täter besser tätern kann.

Geht es nicht viel mehr darum, diese Beziehung aufzulösen und in eine andere zu überführen?

#455:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 15:22
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn ich Dir nachts in dunkler Straße mit Baseballschläger eine in die Fresse haue, weil mir deine rechten Sprüche nicht gefallen, bin ich bereits im Moment der Tat Täter und du Opfer. Auch dann, wenn mir die Tat nicht nachzuweisen ist, weil ich keine Spuren hinterlassen habe.


Ich finde ja, diese Aussage ist ein Beispiel für das, was sie zeigen will. Sie ist ein virtueller Schlag in die Fresse ohne Spuren zu hinterlassen. Die Drohung ist spürbar, aber nicht fassbar. Das Bild ist deutlich und lebhaft - aber jede Absicht komplett abstreitbar.


Manche Dinge sind merkwürdig. Vor allem deine merkwürdigen Interpretationen. Vielleicht willst du gar nicht, dass dein Selbstbild mit deinem Fremdbild kompatibel wird, weil du einfach merkwürdig bist. Das muss ich so hinnehmen.

#456:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 15:25
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Gerichte sind für den öffentlichen Frieden geeignet, weniger für Gerechtigkeit. Und schon gar nicht für die Optimierung und Regelung von Täter-Opfer- Beziehungen.

Optimierung der Täter-Opfer- Beziehung. Am Kopf kratzen
Da stelle ich mir drunter vor, dass man das Opfer vorher fesselt, damit der Täter besser tätern kann.

Geht es nicht viel mehr darum, diese Beziehung aufzulösen und in eine andere zu überführen?


Die Frage ist doch: ist sie überhaupt lösbar? Das hängt mitunter von der Schwere der Tat ab. Welche Beziehung soll es dann geben, wenn sie sich nicht beenden lässt?

#457:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 15:30
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Vielleicht willst du gar nicht, dass dein Selbstbild mit deinem Fremdbild kompatibel wird, weil du einfach merkwürdig bist. Das muss ich so hinnehmen.


Vielleicht lasse ich mich einfach nur ungerne manipulieren. Da bin ich gerne merkwürdig. Obwohl - wenn ich die Wahl hätte, wäre ich lieber uninteressant als merkwürdig. Das ist noch effektiver.

#458:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 15:32
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Gerichte sind für den öffentlichen Frieden geeignet, weniger für Gerechtigkeit. Und schon gar nicht für die Optimierung und Regelung von Täter-Opfer- Beziehungen.

Optimierung der Täter-Opfer- Beziehung. Am Kopf kratzen
Da stelle ich mir drunter vor, dass man das Opfer vorher fesselt, damit der Täter besser tätern kann.

Geht es nicht viel mehr darum, diese Beziehung aufzulösen und in eine andere zu überführen?


Die Frage ist doch: ist sie überhaupt lösbar? Das hängt mitunter von der Schwere der Tat ab. Welche Beziehung soll es dann geben, wenn sie sich nicht beenden lässt?

Diese Tätigkeit hat heute einen schlechten Ruf, aber es kann auch Verdrängung helfen.

#459:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 15:40
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Vielleicht willst du gar nicht, dass dein Selbstbild mit deinem Fremdbild kompatibel wird, weil du einfach merkwürdig bist. Das muss ich so hinnehmen.


Vielleicht lasse ich mich einfach nur ungerne manipulieren. Da bin ich gerne merkwürdig. Obwohl - wenn ich die Wahl hätte, wäre ich lieber uninteressant als merkwürdig. Das ist noch effektiver.


Siehst du: ganz ehrlich, will ich dich nicht manipulieren. Du interpretierst mein Ansinnen falsch. Wenn mir etwas nicht passt, sage ich es offen. Oder glaube es, offen zu sagen. Ich habe mehr Respekt vor Dir, als ich durch meine Beiträge meist zugebe.

#460:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 15:42
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Gerichte sind für den öffentlichen Frieden geeignet, weniger für Gerechtigkeit. Und schon gar nicht für die Optimierung und Regelung von Täter-Opfer- Beziehungen.

Optimierung der Täter-Opfer- Beziehung. Am Kopf kratzen
Da stelle ich mir drunter vor, dass man das Opfer vorher fesselt, damit der Täter besser tätern kann.

Geht es nicht viel mehr darum, diese Beziehung aufzulösen und in eine andere zu überführen?


Die Frage ist doch: ist sie überhaupt lösbar? Das hängt mitunter von der Schwere der Tat ab. Welche Beziehung soll es dann geben, wenn sie sich nicht beenden lässt?

Diese Tätigkeit hat heute einen schlechten Ruf, aber es kann auch Verdrängung helfen.


Der schlechte Ruf ist vielleicht zurecht da. Es kann dem einen helfen, dem anderen nützt etwas anderes. Da muss man die individuelle Persönlichkeit betrachten.

#461:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 15:44
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Diese Tätigkeit hat heute einen schlechten Ruf, aber es kann auch Verdrängung helfen.


Kurzfristig vielleicht, aber langfristig halte ich das für keine gute Idee. Aber mit der Beziehung zum Täter hat das ja eher wenig zu tun.

Da die meisten sexuellen Übergriffe innerhalb von Beziehungen statt finden, würde Verdrängung bedeuten, dass das Opfer nicht heraus findet, warum es in der Beziehung mit diesem Menschen gelandet ist. Es kommt halt nicht allzu selten vor, dass Menschen, die Missbrauchsbeziehungen erleben, wiederholt an Partner geraten, die sie missbrauchen.

Ich kenne so einen Fall aus meiner Familie. Eine Frau, die sich immer wieder in die falschen Typen verliebt hat. Jedes mal war es am Anfang der Himmel auf Erden und am Ende eine Katastrophe.

#462:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 16:52
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
In die Öffentlichkeit zu gehen und die Opferrolle zu akzeptieren, das erfordert Stärke und wirkt wie eine Erlösung.


Da bin ich ganz anderer Meinung. Die Opferrolle ist höchst undankbar und auch oft hinderlich. Nicht selten bereut man es, sich einmal in diese Rolle begeben zu haben.

#463:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 17:26
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
In die Öffentlichkeit zu gehen und die Opferrolle zu akzeptieren, das erfordert Stärke und wirkt wie eine Erlösung.


Da bin ich ganz anderer Meinung. Die Opferrolle ist höchst undankbar und auch oft hinderlich. Nicht selten bereut man es, sich einmal in diese Rolle begeben zu haben.


Du meinst also, die ganzen Frauen, die sich in der #metoo-Debatte nach Jahren befreit haben, das noch bereuen werden? Interessante These.

Opfer sein, heißt auch: sich nicht mehr einzureden, selbst Schuld an der Tat zu sein. Was recht oft geschieht. Und das ist noch einmal unabhängig davon, als Opfer generell als schwach zu gelten.

#464:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 17:29
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Diese Tätigkeit hat heute einen schlechten Ruf, aber es kann auch Verdrängung helfen.


Kurzfristig vielleicht, aber langfristig halte ich das für keine gute Idee. Aber mit der Beziehung zum Täter hat das ja eher wenig zu tun.

Da die meisten sexuellen Übergriffe innerhalb von Beziehungen statt finden, würde Verdrängung bedeuten, dass das Opfer nicht heraus findet, warum es in der Beziehung mit diesem Menschen gelandet ist. Es kommt halt nicht allzu selten vor, dass Menschen, die Missbrauchsbeziehungen erleben, wiederholt an Partner geraten, die sie missbrauchen.

Ich kenne so einen Fall aus meiner Familie. Eine Frau, die sich immer wieder in die falschen Typen verliebt hat. Jedes mal war es am Anfang der Himmel auf Erden und am Ende eine Katastrophe.

Kontext: Wir sind hier in einer Diskussion über Verjährung. Die Taten, wenn es denn welche waren, liegen schon lange zurück und sind normalerweise bereits verdrängt - es existiert keine Täter-Opfer-Beziehung mehr. Die wird gerade höchstens wieder heraufbeschworen. Wenn dass so ist, sollte man sie in eine andere, in der die beiden auf Augenhöhe sind, ändern - das wäre das normale therapeutische Ziel, weil eine bewusste Verdrängung ein Widerspruch in sich ist.

Es gibt auch Leute, die es schaffen zu sagen "Der Arsch / die Ziege interessiert mich jetzt nicht mehr" und bei denen das auch so funktioniert. Dann gibt es Leute, die dazu die Technik des Verzeihens benutzen. Dann gibt es welche, die die Vernichtung des anderen brauchen usw.. Selbst, wenn Du das aus der Opfer-Perspektive zu sehen versuchst, läufst Du in die Irre, weil die Opfer genauso verschieden wie die Täter sind.

Die Täter-Opfer- Beziehung ist in diesem Kontext keine Partner-Beziehung sondern eine psychische Konstellation, die selbst dann noch existieren kann, wenn einer der Beteiligten bereits pulverisiert ist. (Ich bitte, das jetzt nur als drastische Ausdrucksweise und nicht als Drohung zu verstehen.)

Der Fall aus Deiner Familie ist tragisch, aber ich finde, dass er thematisch hier gerade nicht passt.

#465:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 17:42
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
In die Öffentlichkeit zu gehen und die Opferrolle zu akzeptieren, das erfordert Stärke und wirkt wie eine Erlösung.


Da bin ich ganz anderer Meinung. Die Opferrolle ist höchst undankbar und auch oft hinderlich. Nicht selten bereut man es, sich einmal in diese Rolle begeben zu haben.

Das stimmt auch so nicht: Wer in die Öffentlichkeit geht, akzeptiert gerade nicht seine Opferrolle, sondern versucht damit, das Verhältnis umzudrehen. Dass das heute so leicht geht, war ja auch der Vorteil des Kachelmann-"Opfers".

Die Tatsache, Opfer zu sein, oder gewesen zu sein, bedeutet nicht, dass man diese Rolle annimmt. Und das Image des Opfers ist moralisch von Vornherein sehr hoch.

#466:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 17:48
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Du meinst also, die ganzen Frauen, die sich in der #metoo-Debatte nach Jahren befreit haben, das noch bereuen werden? Interessante These.


Das mit der Befreiung klingt ja ganz schön, aber damit hört es ja nicht auf.

Versetze Dich einfach mal in die Rolle eines Opfers eines sexuellen Missbrauchs und versuche Dir vorzustellen, welche Reaktionen es in Deinem Umfeld geben wird, wenn Du Dich zu Deiner Opferrolle bekennst.

Es wird natürlich Menschen geben, die sich so verhalten werden, wie Du es wünschst oder erwartest. Es wird aber auch welche geben, die Dir aus dem Weg gehen, weil sie nicht wissen, wie sie sich Dir gegenüber verhalten sollen. Es wird welche geben, die Dich fortan mit Samthandschuhen anfassen und nicht mehr offen mit Dir umgehen, weil sie sich nicht trauen, Dich zu kritisieren. Es wird welche geben, die sich von Dir distanzieren, weil sie denken, Du hättest Dir alles nur ausgedacht und wolltest Dich wichtig machen. Es wird andere geben, die Verständnis vorheucheln, aber eigentlich nur die Situation ausnutzen, um sich bei Dir einzuschleimen. Vor allem diejenigen, die schon früher sehr gut darin waren, Deine Schwächen für sich auszunutzen, werden aus ihren Löchern kriechen und einen weiteren Angriff starten - jetzt wissen sie ja, wo Du Deinen wunden Punkt hast. Und selbst mit denjenigen, die eigentlich alles richtig machen, kann es zu Konflikten kommen, weil Du irgendwann selber verunsichert bist und nicht mehr weisst, ob es wirklich noch um Dich oder nur noch um Deine Opferrolle geht.

Nachtrag: Ich habe diejenigen vergessen, die aufgrund Deiner Opferrolle ein bestimmtes Verhalten von Dir erwarten und es höchst unbefriedigend finden, wenn Du ihren Erwartungen nicht entsprichst.


Zuletzt bearbeitet von Kramer am 27.01.2018, 18:00, insgesamt einmal bearbeitet

#467:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 17:51
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Das stimmt auch so nicht: Wer in die Öffentlichkeit geht, akzeptiert gerade nicht seine Opferrolle, sondern versucht damit, das Verhältnis umzudrehen. Dass das heute so leicht geht, war ja auch der Vorteil des Kachelmann-"Opfers".


Du verwechselst hier schon wieder Täter und Opfer. Das Opfer im Fall Kachelmann war Kachelmann. Punkt.

#468:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 18:13
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das stimmt auch so nicht: Wer in die Öffentlichkeit geht, akzeptiert gerade nicht seine Opferrolle, sondern versucht damit, das Verhältnis umzudrehen. Dass das heute so leicht geht, war ja auch der Vorteil des Kachelmann-"Opfers".


Du verwechselst hier schon wieder Täter und Opfer. Das Opfer im Fall Kachelmann war Kachelmann. Punkt.

Das war für mich der Grund, das Kachelmann-"Opfer" in "" zu setzen. Davor habe ich gar nichts von Opfern geschrieben, sondern von einer Rolle, in die jemand schlüpft, der in die Öffentlichkeit geht.

Ich sehe nicht, dass ich da etwas verwechselt habe.

Ich unterscheide da drei Schichten:
Da existiert eine direkte persönliche Beziehung zwischen Täter und Opfer während der Tat.
Die kann in einer psychischen Täter-Opfer-Beziehung resultieren, die über die Tat hinaus besteht.
Und dann gibt es sozial noch die Rollen, die oft, aber leider nicht immer, etwas mit einem realen Geschehen zu tun haben.

Im Fall des Kachelmann-"Opfers" bestand die reale Tat im öffentlichen Einnehmen der Opferrolle zu einer Tat, die nicht stattgefunden hat.

#469:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 18:14
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Fall aus Deiner Familie ist tragisch, aber ich finde, dass er thematisch hier gerade nicht passt.


Wenn Du meinst. Ich dachte, das Wort Katastrophe wäre deutlich genug.

#470:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 18:17
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Im Fall des Kachelmann-"Opfers" bestand die reale Tat im öffentlichen Einnehmen der Opferrolle zu einer Tat, die nicht stattgefunden hat.


Das hatte ich schon verstanden. Mir ging es aber nicht um vermeintliche Opfer, sondern um echte Opfer und die Frage, was die Opferrolle für die bedeutet.

#471:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 18:31
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Im Fall des Kachelmann-"Opfers" bestand die reale Tat im öffentlichen Einnehmen der Opferrolle zu einer Tat, die nicht stattgefunden hat.


Das hatte ich schon verstanden. Mir ging es aber nicht um vermeintliche Opfer, sondern um echte Opfer und die Frage, was die Opferrolle für die bedeutet.

Dabei hast Du aber dieses Problem:
fwo hat folgendes geschrieben:
... Selbst, wenn Du das aus der Opfer-Perspektive zu sehen versuchst, läufst Du in die Irre, weil die Opfer genauso verschieden wie die Täter sind.....

Die Erfahrung der Opferrolle in konkreten Vorgang führt eben nicht bei allen dazu, dass diese Rolle psychisch weiterexistiert. Und wer als (reales) Opfer in die Öffentlichkeit geht, dreht das Machtverhältnis unter heutigen Umständen normalerweise um.

Ich glaube nicht, dass Deine Frage allgemein, d.h. ohne Ansehen der beteiligten Personen und der Situation, in der es zur Tat kam, beantwortet werden kann.

#472:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 18:35
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Im Fall des Kachelmann-"Opfers" bestand die reale Tat im öffentlichen Einnehmen der Opferrolle zu einer Tat, die nicht stattgefunden hat.


Das hatte ich schon verstanden. Mir ging es aber nicht um vermeintliche Opfer, sondern um echte Opfer und die Frage, was die Opferrolle für die bedeutet.

Dabei hast Du aber dieses Problem:
fwo hat folgendes geschrieben:
... Selbst, wenn Du das aus der Opfer-Perspektive zu sehen versuchst, läufst Du in die Irre, weil die Opfer genauso verschieden wie die Täter sind.....


Ich sehe da keinen Widerspruch zu meinen Äusserungen. Es sollte eigentlich aus meinen Beiträgen ersichtlich sein, dass ich dem Opfer gerade keine spezielle Rolle zuweise und deshalb Opferollen für problematisch halte.

#473:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 19:17
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Was mich umtreibt, ist daß die Stimme der Betroffenen in eurer Argumentation nicht vorkommt.
Wurde zunächst über eine lange Strecke der Diskussion die Glaubwürdigkeit der Schilderungen in Zweifel gezogen, wird bei einem dann doch zunehmend schwer bezweifelbaren Vorgang, wie die öffentliche Anklage gegen Wedel, das Interesse der Opfer ignoriert.

Um den Gedanken zu veranschaulichen: In der Phase, in der für uns Außensehende der Wahrheitsgehalt einer öffentlichen Anklage nicht entscheidbar ist, wird sie mit dem Fall Kachelmann gleichgesetzt. Sobald die Evidenz überwiegt, vielleicht wie im Fall Wedel, wo aus alten Archiven Dokumente auftauchen, die der Anklage Glaubwürdigkeit verleihen, verlagert sich die Diskussion auf formaljuristische Erwägungen. Ich behaupte nicht, daß das eine bewußte Strategie ist. Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor. Ein Teil der formaljuristischen Argumentation erinnert mich an Filbingers "Was Recht war, kann nicht Unrecht werden". Ein anderer Teil, der den gesellschaftlichen/historischen Aspekt betrifft, erinnert mich an den ignoranten Umgang der irischen Kirche mit dem grauenhaften Kindesmissbrauch-Skandal.



Fuer Dich sind wohl von vornherein und ausschliesslich beschuldigende Frauen "betroffen". Zu Unrecht beschuldigte Maenner scheinen demgegenüber von Deinem Empathievermoegen ausgenommen zu sein. Mit den Augen rollen

#474:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 19:52
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Im Fall des Kachelmann-"Opfers" bestand die reale Tat im öffentlichen Einnehmen der Opferrolle zu einer Tat, die nicht stattgefunden hat.


Das hatte ich schon verstanden. Mir ging es aber nicht um vermeintliche Opfer, sondern um echte Opfer und die Frage, was die Opferrolle für die bedeutet.

Dabei hast Du aber dieses Problem:
fwo hat folgendes geschrieben:
... Selbst, wenn Du das aus der Opfer-Perspektive zu sehen versuchst, läufst Du in die Irre, weil die Opfer genauso verschieden wie die Täter sind.....


Ich sehe da keinen Widerspruch zu meinen Äusserungen. Es sollte eigentlich aus meinen Beiträgen ersichtlich sein, dass ich dem Opfer gerade keine spezielle Rolle zuweise und deshalb Opferollen für problematisch halte.


Ein Opfer wird mit einer Tat immer anders umgehen müssen als ein Täter. Allein dadurch ist eine spezielle Opferrolle schon vorgegeben. Wie sie dann ausgestaltet wird, das hängt sehr vom psychischen Zustand des Opfers ab, aber auch von der Schwere der Tat, dem Verhalten des Täters, der Möglichkeit zur strafrechtlichen Verfolgung, die Konsequenzen für die eigene Familie usw. Manche müssen erst wieder Selbstbewusstsein gewinnen.

#475:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 19:53
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Was mich umtreibt, ist daß die Stimme der Betroffenen in eurer Argumentation nicht vorkommt.
Wurde zunächst über eine lange Strecke der Diskussion die Glaubwürdigkeit der Schilderungen in Zweifel gezogen, wird bei einem dann doch zunehmend schwer bezweifelbaren Vorgang, wie die öffentliche Anklage gegen Wedel, das Interesse der Opfer ignoriert.

Um den Gedanken zu veranschaulichen: In der Phase, in der für uns Außensehende der Wahrheitsgehalt einer öffentlichen Anklage nicht entscheidbar ist, wird sie mit dem Fall Kachelmann gleichgesetzt. Sobald die Evidenz überwiegt, vielleicht wie im Fall Wedel, wo aus alten Archiven Dokumente auftauchen, die der Anklage Glaubwürdigkeit verleihen, verlagert sich die Diskussion auf formaljuristische Erwägungen. Ich behaupte nicht, daß das eine bewußte Strategie ist. Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor. Ein Teil der formaljuristischen Argumentation erinnert mich an Filbingers "Was Recht war, kann nicht Unrecht werden". Ein anderer Teil, der den gesellschaftlichen/historischen Aspekt betrifft, erinnert mich an den ignoranten Umgang der irischen Kirche mit dem grauenhaften Kindesmissbrauch-Skandal.



Fuer Dich sind wohl von vornherein und ausschliesslich beschuldigende Frauen "betroffen". Zu Unrecht beschuldigte Maenner scheinen demgegenüber von Deinem Empathievermoegen ausgenommen zu sein. Mit den Augen rollen


„Weil es zu Unrecht beschuldigte Männer gibt, sollen die Frauen gefälligst schweigen!“, toll Bb. Damit kommen wir weiter.

#476:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 19:57
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Was mich umtreibt, ist daß die Stimme der Betroffenen in eurer Argumentation nicht vorkommt.
Wurde zunächst über eine lange Strecke der Diskussion die Glaubwürdigkeit der Schilderungen in Zweifel gezogen, wird bei einem dann doch zunehmend schwer bezweifelbaren Vorgang, wie die öffentliche Anklage gegen Wedel, das Interesse der Opfer ignoriert.

Um den Gedanken zu veranschaulichen: In der Phase, in der für uns Außensehende der Wahrheitsgehalt einer öffentlichen Anklage nicht entscheidbar ist, wird sie mit dem Fall Kachelmann gleichgesetzt. Sobald die Evidenz überwiegt, vielleicht wie im Fall Wedel, wo aus alten Archiven Dokumente auftauchen, die der Anklage Glaubwürdigkeit verleihen, verlagert sich die Diskussion auf formaljuristische Erwägungen. Ich behaupte nicht, daß das eine bewußte Strategie ist. Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor. Ein Teil der formaljuristischen Argumentation erinnert mich an Filbingers "Was Recht war, kann nicht Unrecht werden". Ein anderer Teil, der den gesellschaftlichen/historischen Aspekt betrifft, erinnert mich an den ignoranten Umgang der irischen Kirche mit dem grauenhaften Kindesmissbrauch-Skandal.



Fuer Dich sind wohl von vornherein und ausschliesslich beschuldigende Frauen "betroffen". Zu Unrecht beschuldigte Maenner scheinen demgegenüber von Deinem Empathievermoegen ausgenommen zu sein. Mit den Augen rollen


„Weil es zu Unrecht beschuldigte Männer gibt, sollen die Frauen gefälligst schweigen!“, toll Bb. Damit kommen wir weiter.

Außerdem eine blöde und falsche Unterstellung zelig gegenüber.

#477:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 21:59
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Was mich umtreibt, ist daß die Stimme der Betroffenen in eurer Argumentation nicht vorkommt.
Wurde zunächst über eine lange Strecke der Diskussion die Glaubwürdigkeit der Schilderungen in Zweifel gezogen, wird bei einem dann doch zunehmend schwer bezweifelbaren Vorgang, wie die öffentliche Anklage gegen Wedel, das Interesse der Opfer ignoriert.

Um den Gedanken zu veranschaulichen: In der Phase, in der für uns Außensehende der Wahrheitsgehalt einer öffentlichen Anklage nicht entscheidbar ist, wird sie mit dem Fall Kachelmann gleichgesetzt. Sobald die Evidenz überwiegt, vielleicht wie im Fall Wedel, wo aus alten Archiven Dokumente auftauchen, die der Anklage Glaubwürdigkeit verleihen, verlagert sich die Diskussion auf formaljuristische Erwägungen. Ich behaupte nicht, daß das eine bewußte Strategie ist. Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor. Ein Teil der formaljuristischen Argumentation erinnert mich an Filbingers "Was Recht war, kann nicht Unrecht werden". Ein anderer Teil, der den gesellschaftlichen/historischen Aspekt betrifft, erinnert mich an den ignoranten Umgang der irischen Kirche mit dem grauenhaften Kindesmissbrauch-Skandal.



Fuer Dich sind wohl von vornherein und ausschliesslich beschuldigende Frauen "betroffen". Zu Unrecht beschuldigte Maenner scheinen demgegenüber von Deinem Empathievermoegen ausgenommen zu sein. Mit den Augen rollen


„Weil es zu Unrecht beschuldigte Männer gibt, sollen die Frauen gefälligst schweigen!“, toll Bb. Damit kommen wir weiter.


Nein. Aber diese Vorverurteilungen durch einen lynchwuetigen Mob muessen endlich aufhoeren!

Und wer konkret beschuldigt soll seine Anschuldigungen auch beweisen, ansonsten macht er sich naemlich selbst strafbar!

#478:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 22:22
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor.


Das Thema hatten wir schon mal. Ich sehe immer noch keinen Grund, warum diese Gespräche mit Journalisten geführt und in der Zeitung abgedruckt werden sollten.


Stimmt. Zum Glück gibt es keinen Begründungszwang. Die Menschen dürfen einfach so über ihre Erfahrung sprechen. Sogar mit wem sie wollen. Das Thema bleibt also relevant, solange die Frage nicht geklärt ist, wie die Redefreiheit praktisch zensiert werden soll.


Die Redefreiheit endet genau dort, wo die Diffamierung anderer Menschen anfängt.

#479:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 22:24
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Stimmt. Zum Glück gibt es keinen Begründungszwang. Die Menschen dürfen einfach so über ihre Erfahrung sprechen. Sogar mit wem sie wollen. Das Thema bleibt also relevant, solange die Frage nicht geklärt ist, wie die Redefreiheit praktisch zensiert werden soll.


Ist doch schön, dass es keine Zensur gibt. Darum darf ich ja auch schreiben, dass es Dir gar nicht um die Aufarbeitung der Fälle geht, sondern nur um die Befriedigung Deiner Sensationsgier. Ob das stimmt, ist ja egal. Ich habe das Recht sowas zu behaupten. Das willst Du mir doch nicht nehmen?

Wollen wir wirklich auf dieser Ebene weiter diskutieren?


Ja, Du darfst es schreiben. Ich will Dir das Recht nicht nehmen. Damit habe ich auch verstanden, daß Du nichts gegen das freie Wort einzuwenden hast. Dessen war ich mir in diesem Kontext bisher nicht sicher. Wir können den Zweig also verlassen.



....und wenn das jetzt wer Deinem Arbeitgeber unter die Nase reibt und der Dir deswegen kündigt, hast Du auch dann noch nichts gegen das freie Wort einzuwenden? Am Kopf kratzen


Nur mal zur Erinnerung worum es hier eigentlich geht.

#480:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 22:41
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Antwort als provokative Witzelei verstanden.


Das ist ja leider kein Witz. Das findet doch schon ständig statt. Auch wenn es Dir um eine seriöse und sensible Aufarbeitung der Straftaten in seriösen Medien geht, wird es drum herum immer das Geschrei der Sensationsmedien geben. Und ich bin nun einmal überzeugt davon, dass die Medienöffentlichkeit nichts dazu beitragen kann, den Opfern bei der Aufarbeitung der Straftaten zu helfen. Es gibt keinen therapeutischen Nutzen, der in irgendeinem Verhältnis zur marktschreierischen Sensationsgier der Boulevardpresse steht.

Und bisher konntest Du auch kein Argument dafür nennen, warum es so wichtig sein soll, dass die Opfer sich in den Medien über die Tat äussern. Dass es nicht verboten ist, ist kein besonders überzeugendes Argument.


Weil es um Macht geht. Die Täter, von denen wir hier vorwiegend sprechen, beziehen ihre Macht zum Schweigen der Opfer aus der Öffentlichkeit. Sie sind berühmt, beliebt, reich, haben mächtige Freunde - sie haben soziales Kapital angehäuft, das sie vor Verfolgung schützt. Wenn ein Opfer nach jahrelangem Hadern, ja aus Angst (auch um der Karriere Willen), aus Scham, öffentlich in den Medien ihr Schweigen bricht, wird genau das zerstört, was diese Tat ermöglicht hat und verhindert weitere Taten.

Dann noch ein anderer Gedanke: es werden vehement „rechtsstaatliche Prinzipien“ gefordert. Wenn ich mir den Kachelmann-Prozess in Erinnerung rufe, würde ich niemandem wünschen, in einem rechtsstaatlichen Prozess Einblicke in die Psyche öffentlich werden zu lassen. Schon gar nicht als Opfer. Denn öffentlicher als ein Strafprozess geht eigentlich nicht und das zermürbt nicht nur den Täter. Und trotz gerichtlich erwiesener Unschuld ist der Angeklagte Kachelmann öffentlich verbrannt. Nicht einmal ein Freispruch hilft ihm.



Merkst Du denn nicht, dass hier die Machtpositionen allmählich vertauscht werden?

In zunehmendem Masse sind es die Beschuldiger, die Macht haben und die Beschuldigten, die macht- und wehrlos sind. Die einst so mächtigen Maenner muessen hilflos ihre Machtpositionen räumen, viele zu recht aber wieviele eigentlich zu unrecht?

Es liegt nun mal in der Natur des Menschen (nicht nur des Mannes!), dass Macht auch mal missbraucht wird. Viele der Maenner, um die es hier geht, haben dies getan (Mit Sicherheit nicht alle!)! Es gibt aber auch Frauen, die ihre neu gewonnene Macht missbrauchen und die Freisprüche fuer Maenner wegen offenkundiger Falschbeschuldigungen gehen letztlich auf solchen Machtmissbrauch zurueck. Das sollte man auch mal thematisieren dürfen.

Und je mehr jede Frau, die einen Mann sexueller Übergriffe beschuldigt schon alleine deswegen als besonders mutig und vorbildlich von einer ganzen Bewegung heroisiert wird und im Scheinwerferlicht der Medien steht, desto mehr Falschbeschuldigungen wird es geben. Weil bestimmte Menschen der Versuchung auch mal als Held im Mittelpunkt zu stehen nur schwer widerstehen koennen. Dieses Phänomen gibt es schon 'ne ganze Weile z.B. im Problembereich Rassismus. Auch da werden immer wieder mal rassistische Vorfälle gemeldet, die sich bei genauem Hinsehen als vom "Opfer" fabriziert erweisen. Dies bedeutet natürlich nicht, dass es keinen Rassismus gibt, es sollte allerdings zur Vorsicht mahnen nicht jeden Vorwurf ungeprüft fuer bare Münze zu nehmen. In der Diskussion um tatsächliche und vermeintliche Sexualstraftaten sollte das Gleiche gelten! Und zwar bevor die berufliche und soziale Existenz der behaupteten Täter zerstört wird!

#481:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 22:45
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Antwort als provokative Witzelei verstanden.


Das ist ja leider kein Witz. Das findet doch schon ständig statt. Auch wenn es Dir um eine seriöse und sensible Aufarbeitung der Straftaten in seriösen Medien geht, wird es drum herum immer das Geschrei der Sensationsmedien geben. Und ich bin nun einmal überzeugt davon, dass die Medienöffentlichkeit nichts dazu beitragen kann, den Opfern bei der Aufarbeitung der Straftaten zu helfen. Es gibt keinen therapeutischen Nutzen, der in irgendeinem Verhältnis zur marktschreierischen Sensationsgier der Boulevardpresse steht.

Und bisher konntest Du auch kein Argument dafür nennen, warum es so wichtig sein soll, dass die Opfer sich in den Medien über die Tat äussern. Dass es nicht verboten ist, ist kein besonders überzeugendes Argument.


Weil es um Macht geht. Die Täter, von denen wir hier vorwiegend sprechen, beziehen ihre Macht zum Schweigen der Opfer aus der Öffentlichkeit. Sie sind berühmt, beliebt, reich, haben mächtige Freunde - sie haben soziales Kapital angehäuft, das sie vor Verfolgung schützt. Wenn ein Opfer nach jahrelangem Hadern, ja aus Angst (auch um der Karriere Willen), aus Scham, öffentlich in den Medien ihr Schweigen bricht, wird genau das zerstört, was diese Tat ermöglicht hat und verhindert weitere Taten.

Dann noch ein anderer Gedanke: es werden vehement „rechtsstaatliche Prinzipien“ gefordert. Wenn ich mir den Kachelmann-Prozess in Erinnerung rufe, würde ich niemandem wünschen, in einem rechtsstaatlichen Prozess Einblicke in die Psyche öffentlich werden zu lassen. Schon gar nicht als Opfer. Denn öffentlicher als ein Strafprozess geht eigentlich nicht und das zermürbt nicht nur den Täter. Und trotz gerichtlich erwiesener Unschuld ist der Angeklagte Kachelmann öffentlich verbrannt. Nicht einmal ein Freispruch hilft ihm.



Merkst Du denn nicht, dass hier die Machtpositionen allmählich vertauscht werden?

In zunehmendem Masse sind es die Beschuldiger, die Macht haben und die Beschuldigten, die macht- und wehrlos sind. Die einst so mächtigen Maenner muessen hilflos ihre Machtpositionen räumen, viele zu recht aber wieviele eigentlich zu unrecht?

Es liegt nun mal in der Natur des Menschen (nicht nur des Mannes!), dass Macht auch mal missbraucht wird. Viele der Maenner, um die es hier geht, haben dies getan (Mit Sicherheit nicht alle!)! Es gibt aber auch Frauen, die ihre neu gewonnene Macht missbrauchen und die Freisprüche fuer Maenner wegen offenkundiger Falschbeschuldigungen gehen letztlich auf solchen Machtmissbrauch zurueck. Das sollte man auch mal thematisieren dürfen.

Und je mehr jede Frau, die einen Mann sexueller Übergriffe beschuldigt schon alleine deswegen als besonders mutig und vorbildlich von einer ganzen Bewegung heroisiert wird und im Scheinwerferlicht der Medien steht, desto mehr Falschbeschuldigungen wird es geben. Weil bestimmte Menschen der Versuchung auch mal als Held im Mittelpunkt zu stehen nur schwer widerstehen koennen. Dieses Phänomen gibt es schon 'ne ganze Weile z.B. im Problembereich Rassismus. Auch da werden immer wieder mal rassistische Vorfälle gemeldet, die sich bei genauem Hinsehen als vom "Opfer" fabriziert erweisen. Dies bedeutet natürlich nicht, dass es keinen Rassismus gibt, es sollte allerdings zur Vorsicht mahnen nicht jeden Vorwurf ungeprüft fuer bare Münze zu nehmen. In der Diskussion um tatsächliche und vermeintliche Sexualstraftaten sollte das Gleiche gelten! Und zwar bevor die berufliche und soziale Existenz der behaupteten Täter zerstört wird!


Weil es zu Unrecht beschuldigte Männer gibt, sollen die Frauen gefälligst schweigen! Schulterzucken

#482:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 22:49
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zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich bin also gerade platt, wenn ich die neue Interpretation dieser Argumentationslinie realisiere. Und ich wäre stinkig, wenn das nur eine weitere Volte wäre, die letzlich das Ziel hat, vorgeblich im Namen der Geschädigten zu Argumentieren, um die Täter zu schützen.


Jetzt reicht es mir aber. Ich lasse mir hier nicht unterstellen, es ginge mir darum, die Täter zu schützen. Hast Du sie noch alle?


Warte mal, ich hatte überlegt, ob ich den differenzierenden Zusatz einbauen soll, daß ich nicht alle Beteiligten über einen Kamm scheren will. Wenn es so rüberkommt, als würde ich dich der Verteidigung der Taten der Täter bezichtigen, dann nehme ich das an dieser Stelle explizit zurück.

Wäre aber noch interessant, das zu besprechen.



Niemand will hier Täter schützen. Wem Schuld nachgewiesen wird, der soll dafuer bestraft werden. Jede Art von Strafe soll aber erst nach dem Schuldnachweis erfolgen und nicht schon vorher per Vorverurteilung durch den "Court of public opinion". Solches Vorgehen werde ich immer kritisieren.

Ich bin uebrigens auch dafuer, dass Falschbeschuldiger ihren Job verlieren, aber ausdruecklich erst, nachdem ihnen eine absichtliche Falschbeschuldigung nachgewiesen wurde und keine Sekunde vorher!

#483:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 22:53
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich bin also gerade platt, wenn ich die neue Interpretation dieser Argumentationslinie realisiere. Und ich wäre stinkig, wenn das nur eine weitere Volte wäre, die letzlich das Ziel hat, vorgeblich im Namen der Geschädigten zu Argumentieren, um die Täter zu schützen.

Geschützt werden sollte in erster Linie ein Grundsatz unseres Rechtssystems:
Täter ist man erst, wenn man rechtskräftig verurteilt ist.
Und zwar nach einem ordentlichen Gerichtsverfahren und nicht nach einer schmutzigen Internetkampagne.
Sonst können wir ja gleich unsere teure Justiz in die Tonne kloppen und wieder zu mittelalterlichen Methoden der "Rechts"findung zurückkehren.

Lange Verjährungsfristen machen auch nur Sinn, wenn auch die Chance besteht, nach so langer Zeit noch die Wahrheit rauszufinden.
Wenn nur Aussagen des mutmasslichen Opfers vorliegen, die sich auf 20+ Jahre zurückliegendes beziehen, dann hätte ich erhebliche Zweifel.
Muss ja noch nichtmal bösartige Verleumdung sein, im Rückblick zusammenphantasierte Erinnerungen sind ja nicht so selten.


Oh, da hätte ich erstmal einen Godwin für Dich: Adolf Hitler wurde nie für seine Handlungen im Dritten Reich von einem Gericht verurteilt.

Philosophisch wird man Täter durch die Tat. Wenn ich Dir nachts in dunkler Straße mit Baseballschläger eine in die Fresse haue, weil mir deine rechten Sprüche nicht gefallen, bin ich bereits im Moment der Tat Täter und du Opfer. Auch dann, wenn mir die Tat nicht nachzuweisen ist, weil ich keine Spuren hinterlassen habe. Nehmen wir an, du glaubst mich erkannt zu haben. Reicht das für eine Verurteilung aus? Würdest du deine Haltung ändern, wenn ich trotz deiner Überzeugung von einem Gericht freigesprochen werde? Was könntest du noch tun, um die Wahrheit der Welt zu verkünden? Mir im Gegenzug nachts auflauern? Wenn dann aber ein Zeuge das beobachtet und du DNA hinterlässt. Ja, dann bist du als Täter später auch gerichtlich entlarvt und ich rechtlich nur Opfer.

Gerichte sind für den öffentlichen Frieden geeignet, weniger für Gerechtigkeit. Und schon gar nicht für die Optimierung und Regelung von Täter-Opfer- Beziehungen.



Adolf Hitler wurde nur deshalb nicht vor Gericht verurteilt, weil er dem durch Selbstmord zuvorgekommen ist und es ist schon ein Unterschied ob ich ueber eine tote Person der Zeitgeschichte urteile oder ueber eine lebende Person, der durch mein Urteil schwerwiegende Nachteile entstehen koennen.

#484:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 22:58
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn ich Dir nachts in dunkler Straße mit Baseballschläger eine in die Fresse haue, weil mir deine rechten Sprüche nicht gefallen, bin ich bereits im Moment der Tat Täter und du Opfer. Auch dann, wenn mir die Tat nicht nachzuweisen ist, weil ich keine Spuren hinterlassen habe.


Aus Deiner und Kramers Perspektive ja.

Aus meiner Perspektive (ich weiss vielleicht nur, dass der Kramer behauptet Du hättest das getan und Du leugnest Tat) bist Du erst Täter, nachdem der Kramer mir das bewiesen hat. Solltest Du mir beweisen koennen, dass der Kramer lügt, dann bist Du das Opfer und Kramer der Täter.


Oder glaubst Du vielleicht alles ungeprüft, was Dir erzählt wird? Am Kopf kratzen

#485:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 23:04
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
In die Öffentlichkeit zu gehen und die Opferrolle zu akzeptieren, das erfordert Stärke und wirkt wie eine Erlösung.


Da bin ich ganz anderer Meinung. Die Opferrolle ist höchst undankbar und auch oft hinderlich. Nicht selten bereut man es, sich einmal in diese Rolle begeben zu haben.


Du meinst also, die ganzen Frauen, die sich in der #metoo-Debatte nach Jahren befreit haben, das noch bereuen werden? Interessante These.


Nicht alle, aber zumindest die, die zu Unrecht beschuldigt haben, könnten das schon irgendwann bereuen.


AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
sein, heißt auch: sich nicht mehr einzureden, selbst Schuld an der Tat zu sein. Was recht oft geschieht. Und das ist noch einmal unabhängig davon, als Opfer generell als schwach zu gelten.



Das wird dann auch fuer die Maenner gelten, denen man zu Unrecht ihre berufliche und soziale Existenz zerstört hat.


Ich hoffe uebrigens fuer alle Beteiligten, dass die irgendwann fällige Aufarbeitung der "metoo"-Hysterie nicht genauso einseitig und vorurteilsbehaftet ausfallen wird wie ihr Gegenstand, sonst könnten das tatsaechlich mehr bereuen als nur die Falschbeschuldiger.

#486:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 23:09
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Antwort als provokative Witzelei verstanden.


Das ist ja leider kein Witz. Das findet doch schon ständig statt. Auch wenn es Dir um eine seriöse und sensible Aufarbeitung der Straftaten in seriösen Medien geht, wird es drum herum immer das Geschrei der Sensationsmedien geben. Und ich bin nun einmal überzeugt davon, dass die Medienöffentlichkeit nichts dazu beitragen kann, den Opfern bei der Aufarbeitung der Straftaten zu helfen. Es gibt keinen therapeutischen Nutzen, der in irgendeinem Verhältnis zur marktschreierischen Sensationsgier der Boulevardpresse steht.

Und bisher konntest Du auch kein Argument dafür nennen, warum es so wichtig sein soll, dass die Opfer sich in den Medien über die Tat äussern. Dass es nicht verboten ist, ist kein besonders überzeugendes Argument.


Weil es um Macht geht. Die Täter, von denen wir hier vorwiegend sprechen, beziehen ihre Macht zum Schweigen der Opfer aus der Öffentlichkeit. Sie sind berühmt, beliebt, reich, haben mächtige Freunde - sie haben soziales Kapital angehäuft, das sie vor Verfolgung schützt. Wenn ein Opfer nach jahrelangem Hadern, ja aus Angst (auch um der Karriere Willen), aus Scham, öffentlich in den Medien ihr Schweigen bricht, wird genau das zerstört, was diese Tat ermöglicht hat und verhindert weitere Taten.

Dann noch ein anderer Gedanke: es werden vehement „rechtsstaatliche Prinzipien“ gefordert. Wenn ich mir den Kachelmann-Prozess in Erinnerung rufe, würde ich niemandem wünschen, in einem rechtsstaatlichen Prozess Einblicke in die Psyche öffentlich werden zu lassen. Schon gar nicht als Opfer. Denn öffentlicher als ein Strafprozess geht eigentlich nicht und das zermürbt nicht nur den Täter. Und trotz gerichtlich erwiesener Unschuld ist der Angeklagte Kachelmann öffentlich verbrannt. Nicht einmal ein Freispruch hilft ihm.



Merkst Du denn nicht, dass hier die Machtpositionen allmählich vertauscht werden?

In zunehmendem Masse sind es die Beschuldiger, die Macht haben und die Beschuldigten, die macht- und wehrlos sind. Die einst so mächtigen Maenner muessen hilflos ihre Machtpositionen räumen, viele zu recht aber wieviele eigentlich zu unrecht?

Es liegt nun mal in der Natur des Menschen (nicht nur des Mannes!), dass Macht auch mal missbraucht wird. Viele der Maenner, um die es hier geht, haben dies getan (Mit Sicherheit nicht alle!)! Es gibt aber auch Frauen, die ihre neu gewonnene Macht missbrauchen und die Freisprüche fuer Maenner wegen offenkundiger Falschbeschuldigungen gehen letztlich auf solchen Machtmissbrauch zurueck. Das sollte man auch mal thematisieren dürfen.

Und je mehr jede Frau, die einen Mann sexueller Übergriffe beschuldigt schon alleine deswegen als besonders mutig und vorbildlich von einer ganzen Bewegung heroisiert wird und im Scheinwerferlicht der Medien steht, desto mehr Falschbeschuldigungen wird es geben. Weil bestimmte Menschen der Versuchung auch mal als Held im Mittelpunkt zu stehen nur schwer widerstehen koennen. Dieses Phänomen gibt es schon 'ne ganze Weile z.B. im Problembereich Rassismus. Auch da werden immer wieder mal rassistische Vorfälle gemeldet, die sich bei genauem Hinsehen als vom "Opfer" fabriziert erweisen. Dies bedeutet natürlich nicht, dass es keinen Rassismus gibt, es sollte allerdings zur Vorsicht mahnen nicht jeden Vorwurf ungeprüft fuer bare Münze zu nehmen. In der Diskussion um tatsächliche und vermeintliche Sexualstraftaten sollte das Gleiche gelten! Und zwar bevor die berufliche und soziale Existenz der behaupteten Täter zerstört wird!


Weil es zu Unrecht beschuldigte Männer gibt, sollen die Frauen gefälligst schweigen! Schulterzucken



Das ist Quatsch.

#487:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 23:51
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Bevor das noch größere Wellen schlägt, hier möchte ich erstmal den Zusammenhang wieder erkennbar machen:

Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Was mich umtreibt, ist daß die Stimme der Betroffenen in eurer Argumentation nicht vorkommt.
Wurde zunächst über eine lange Strecke der Diskussion die Glaubwürdigkeit der Schilderungen in Zweifel gezogen, wird bei einem dann doch zunehmend schwer bezweifelbaren Vorgang, wie die öffentliche Anklage gegen Wedel, das Interesse der Opfer ignoriert.

Um den Gedanken zu veranschaulichen: In der Phase, in der für uns Außensehende der Wahrheitsgehalt einer öffentlichen Anklage nicht entscheidbar ist, wird sie mit dem Fall Kachelmann gleichgesetzt. Sobald die Evidenz überwiegt, vielleicht wie im Fall Wedel, wo aus alten Archiven Dokumente auftauchen, die der Anklage Glaubwürdigkeit verleihen, verlagert sich die Diskussion auf formaljuristische Erwägungen. Ich behaupte nicht, daß das eine bewußte Strategie ist. Aber die Stimme der Menschen, die über das ihnen angetane Unrecht reden wollen, kommt bei euch einfach nicht vor. Ein Teil der formaljuristischen Argumentation erinnert mich an Filbingers "Was Recht war, kann nicht Unrecht werden". Ein anderer Teil, der den gesellschaftlichen/historischen Aspekt betrifft, erinnert mich an den ignoranten Umgang der irischen Kirche mit dem grauenhaften Kindesmissbrauch-Skandal.


Dieser Beitrag hat mich verstimmt. nee

Ich möchte auch begründen, warum. Ich denke, jeder hier im Forum hat schon etwas erlebt, dass ihm peinlich war, dass ihn verstört oder sogar traumatisiert hat. Wäre es nicht eine gute Idee, mal darüber zu diskutieren? Jeder, der möchte, offenbart allen anderen hier im Forum sein schlimmstes Trauma.

Ich denke, ich muss das gar nicht weiter ausführen. Dir werden schon jetzt Gründe einfallen, warum das doch keine so gute Idee ist. Aber keiner dieser Gründe wird etwas damit zu tun haben, dass Du es anderen verbieten möchtest, über traumatische Erfahrungen zu sprechen.


Würde es Dir gefallen, wenn man Dir Deine Bedenken mit der Begründung um die Ohren hauen würde, dass Du eine Aufarbeitung von traumatischen Erfahrungen verhindern möchtest, dass die Stimme der Betroffenen in Deinen Überlegungen gar nicht vorkommt und Du Dich verhältst wie die katholische Kirche, wenn sie Kindesmissbrauch unter den Teppich kehrt?


Meine Antwort bezieht sich auf die gefettete Passage. Damit wird hoffentlich deutlich, daß es darum geht, daß mit dieser Volte eure Kritik an der Freien Rede der Opfer nun im Namen der Opfer geführt werden soll. Kramer führt an, es wäre im Sinne der Opfer, sich nicht in der Öffentlichkeit zu erklären. Das stiehlt den Opfern die eigene Stimme. Es missbraucht sie auf einer anderen Ebene erneut. Ob bewußt oder unbewußt, das kann ich nicht entscheiden. Je länger ich jedoch darüber nachdenke, und je mehr die Dinge hier falsch dargestellt werden, desto notwendiger ist es, diesen Punkt zu verdeutlichen.


Aufgrund meiner Ungeschicklichkeit habe ich eine leicht misszuverstehende Formulierung gebraucht, die ich korrigiere. Die gefettete Passage ersetze ich durch die Korrektur:*

zelig hat folgendes geschrieben:
[...] Allerdings verwahre ich mich gegen die Insinuation, daß eure bisherige Argumentation die Interessen der Menschen, denen Unrecht getan wurde, im Auge hatte. Bisher bestand eure Argumentation in der Verteidigung der des Unrechts Angeklagten Interessen.
Ich bin also gerade platt, wenn ich die neue Interpretation dieser Argumentationslinie realisiere. Und ich wäre stinkig, wenn das nur eine weitere Volte wäre, die letzlich das Ziel hat, vorgeblich im Namen der Geschädigten zu Argumentieren, um die Täter zu schützen.


*vorgeblich im Namen der Geschädigten argumentiert, realiter jedoch den Täter schützen würde.

Ich bezichtige niemanden der Absicht, Täter zu schützen. Ich erkläre mir das eher mit der Neigung, vielleicht im Eifer des Gefechts, auch noch das fernste Argument anzubringen. Die Absurdität offenzulegen bereitet manchmal einige Mühe.

#488:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 23:56
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
In die Öffentlichkeit zu gehen und die Opferrolle zu akzeptieren, das erfordert Stärke und wirkt wie eine Erlösung.


Da bin ich ganz anderer Meinung. Die Opferrolle ist höchst undankbar und auch oft hinderlich. Nicht selten bereut man es, sich einmal in diese Rolle begeben zu haben.


Du meinst also, die ganzen Frauen, die sich in der #metoo-Debatte nach Jahren befreit haben, das noch bereuen werden? Interessante These.


Nicht alle, aber zumindest die, die zu Unrecht beschuldigt haben, könnten das schon irgendwann bereuen.


AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
sein, heißt auch: sich nicht mehr einzureden, selbst Schuld an der Tat zu sein. Was recht oft geschieht. Und das ist noch einmal unabhängig davon, als Opfer generell als schwach zu gelten.



Das wird dann auch fuer die Maenner gelten, denen man zu Unrecht ihre berufliche und soziale Existenz zerstört hat.


Ich hoffe uebrigens fuer alle Beteiligten, dass die irgendwann fällige Aufarbeitung der "metoo"-Hysterie nicht genauso einseitig und vorurteilsbehaftet ausfallen wird wie ihr Gegenstand, sonst könnten das tatsaechlich mehr bereuen als nur die Falschbeschuldiger.


Ständig dieser Vorwurf der Falschbeschuldigung! Welche Männer wurden denn jetzt von wem in der Metoo-Debatte falsch beschuldigt? Die meisten Metoo-Postings haben auch nicht konkrete Männer genannt, sondern auf sexuelle Übergriffe hingewiesen!

#489:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 00:00
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn ich Dir nachts in dunkler Straße mit Baseballschläger eine in die Fresse haue, weil mir deine rechten Sprüche nicht gefallen, bin ich bereits im Moment der Tat Täter und du Opfer. Auch dann, wenn mir die Tat nicht nachzuweisen ist, weil ich keine Spuren hinterlassen habe.


Aus Deiner und Kramers Perspektive ja.

Aus meiner Perspektive (ich weiss vielleicht nur, dass der Kramer behauptet Du hättest das getan und Du leugnest Tat) bist Du erst Täter, nachdem der Kramer mir das bewiesen hat. Solltest Du mir beweisen koennen, dass der Kramer lügt, dann bist Du das Opfer und Kramer der Täter.


Oder glaubst Du vielleicht alles ungeprüft, was Dir erzählt wird? Am Kopf kratzen


Den Kramer wollte ich gar nicht hauen. Nicht, dass es hier zu Falschbeschuldigungen kommt!

#490:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 00:00
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zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer führt an, es wäre im Sinne der Opfer, sich nicht in der Öffentlichkeit zu erklären. Das stiehlt den Opfern die eigene Stimme. Es missbraucht sie auf einer anderen Ebene erneut. Ob bewußt oder unbewußt, das kann ich nicht entscheiden. Je länger ich jedoch darüber nachdenke, und je mehr die Dinge hier falsch dargestellt werden, desto notwendiger ist es, diesen Punkt zu verdeutlichen.


Blödsinn.

#491:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 00:02
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Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer führt an, es wäre im Sinne der Opfer, sich nicht in der Öffentlichkeit zu erklären. Das stiehlt den Opfern die eigene Stimme. Es missbraucht sie auf einer anderen Ebene erneut. Ob bewußt oder unbewußt, das kann ich nicht entscheiden. Je länger ich jedoch darüber nachdenke, und je mehr die Dinge hier falsch dargestellt werden, desto notwendiger ist es, diesen Punkt zu verdeutlichen.


Blödsinn.


Finde ich jetzt enttäuschend. Lassen wir es dabei.

#492:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 00:03
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Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer führt an, es wäre im Sinne der Opfer, sich nicht in der Öffentlichkeit zu erklären. Das stiehlt den Opfern die eigene Stimme. Es missbraucht sie auf einer anderen Ebene erneut. Ob bewußt oder unbewußt, das kann ich nicht entscheiden. Je länger ich jedoch darüber nachdenke, und je mehr die Dinge hier falsch dargestellt werden, desto notwendiger ist es, diesen Punkt zu verdeutlichen.


Blödsinn.


Den Eindruck von Zelig habe ich auch. Aber vielleicht drückst du dich nur merkwürdig aus.

#493:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 00:05
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zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer führt an, es wäre im Sinne der Opfer, sich nicht in der Öffentlichkeit zu erklären. Das stiehlt den Opfern die eigene Stimme. Es missbraucht sie auf einer anderen Ebene erneut. Ob bewußt oder unbewußt, das kann ich nicht entscheiden. Je länger ich jedoch darüber nachdenke, und je mehr die Dinge hier falsch dargestellt werden, desto notwendiger ist es, diesen Punkt zu verdeutlichen.


Blödsinn.


Finde ich jetzt enttäuschend. Lassen wir es dabei.


Ja, ist besser so. Ich habe hier schon mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte.

#494:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 00:58
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Ich will hier mal ein aktuelles Beispiel aus Kanada bringen, bei dem man alles sehen kann, was bei der "metoo"-Bewegung falsch läuft.

In Ontario wird in 4 Monaten ein neues Provinzparlament gewaehlt. Bisher lagen die oppositionellen Konservativen in den Umfragen knapp vor den regierenden Liberalen. In atemberaubendem Tempo ist in den letzten 3 Tagen den Konservativen jetzt ihr Spitzenkandidat wegen angeblicher sexueller Übergriffe abhanden gekommen.

Hier kurz die Entwicklung skizziert:

Zuerst meldete der Fernsehsender CTV Beschuldigungen nicht näher bezeichneter sexueller Übergriffe durch zwei anonyme Mitarbeiterinnen der früheren konservativen Fraktion in Ottawa unter Prime Minister Stephen Harper gegen den Spitzenkandidaten der Konservativen in Ontario, Patrick Brown.
Sofort hagelte es Rücktrittsforderungen aus allen Richtungen. Auch führende Gremien seiner eigenen Partei drängten auf seinen Rücktritt, den er zunächst noch unter heftigen Unschuldsbeteuerungen verweigerte.
Daraufhin traten 3 zentrale Mitglieder seines Wahlkampfteams zurueck.
Zwei konservative Parlamentarierinnen meldeten sich nun zu Wort und sagten sie hätten irgendwann einmal gerüchteweise gehört, Brown waere sexuell übergriffig geworden.
Mittlerweile ist Brown von seiner Spitzenkandidatur zurueckgetrteten, beteuert allerdings nach wie vor seine Unschuld und will sein Parlamentsmandat trotz immer stärker werdenden Drucks, auch und vor allem aus seiner eigenen Partei, behalten. Ich halte es fuer recht sicher, dass er sich möglicherweise in den nächsten Stunden schon diesem Druck beugen wird und sein Mandat zurückgibt. Vielleicht hat er das ja auch schon, während ich hier dieses posting verfasse.

http://www.cbc.ca/news/canada/toronto/ontario-progressive-conservatives-interim-leader-patrick-brown-election-1.4505104


Ich vermag den Fall hier in keinster Weise zu beurteilen, weil die Beweislage extrem dünn ist. Möglicherweise hat der Mann wirklich sexuelle Straftaten begangen, möglicherweise ist das aber auch eine fiese Attacke des politischen Gegners (zumindest der fuer die Konservativen extrem ungünstige Zeitpunkt spräche dafuer), innerparteiliche Intrigen sind genauso möglich. Fuer eher unwahrscheinlich halte ich in diesem Fall aufgrund der bisherigen Entwicklung Falschbeschuldigen durch ihm übel gesinnte Frauen, aber ausschliessen kann man zunächst nichts, solange man nichts Näheres weiss.

Ich hielt hier schon die Rücktrittsforderungen aufgrund der extrem dünnen Beweislage fuer aeußerst fragwürdig und nur der gegenwärtigen "metoo"-Hysterie geschuldet. Vernünftigerweise haette man zuerst einmal fordern muessen, dass die beiden Beschuldigerinnen sich zu erkennen geben und ihre Beschuldigungen konkretisieren. So wie die Dinge liegen wissen wir bisher noch nicht einmal ob es die ueberhaupt gibt (Der Fall Lindsay Shepherd laesst grüßen!). Erst dann wird es ueberhaupt möglich sein die Sache näher zu untersuchen. Aber ein solch vernünftiges Vorgehen ist heutzutage scheinbar nicht mehr möglich. Das Urteil des Lynchmobs ist bereits ohne jegliche Beweise gesprochen und vollstreckt. Ich prophezeie fuer die Zukunft, unabhängig vom konkreten Ausgang dieses Falles, spannende Wahlkaempfe, bei denen sich die konkurrierenden Parteien gegenseitig ihre Spitzenkandidaten kaputtschiesen, wenn man erst mal merkt wie leicht das geht.

Nicht dass es mir nicht recht waere, dass es den Konservativen in Ontario so richtig den Wahlkampf verhagelt, aber wegen der Art und Weise wie das hier geschieht vermag ich mich diesmal nicht so recht zu freuen. Moeglicherweise erleben wir gerade wie die letzten Reste politischer Kultur zerstört werden.

Der Patrick Brown war mir uebrigens bisher voellig unbekannt und ich kann deshalb ueberhaupt nichts ueber seine politischen Einstellungen sagen, ausser dass er fuer die Konservative Partei kandidierte. Aber darum geht es hier nicht. Ich kann es nicht oft genug betonen: Hier läuft etwas sehr, sehr falsch und es erscheint so einfach die gegenwärtige "metoo"-Hysterie fuer alle moeglichen Zwecke zu instrumentalisieren, dass ich davon ausgehen muss, dass dies in zunehmendem Mass passiert. Auch viele Geheimdienste werden mit Freuden zur Kenntnis nehmen, dass ihnen hier ein neues Tool in den Schoss faellt um missliebige Politiker in westlichen Demokratien politisch zu neutralisieren.


Was wir irgendwann aus den heutigen Vorgängen lernen werden?

Dass es unabdingbar ist bei der oeffentlichen Beurteilung von Menschen bei schwerwiegendem Verdacht rechtsstaatliche Grundsaetze zu beachten anstatt leichtfertig einen anonymen Mob zum Richter und Vollstrecker zu machen. Dies kann nur üble Folgen haben. Existenzen sind naemlich in der heutigen Zeit dank neuartiger sozialen Medien sehr schnell zerstört und wir sollten uns dagegen verwahren, dass solche Existenzzerstörungen einzig und allein aufgrund unbestimmter anonymer Beschuldigungen geschehen. Letztlich kann das naemlich jeden treffen.

#495:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 01:09
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
In die Öffentlichkeit zu gehen und die Opferrolle zu akzeptieren, das erfordert Stärke und wirkt wie eine Erlösung.


Da bin ich ganz anderer Meinung. Die Opferrolle ist höchst undankbar und auch oft hinderlich. Nicht selten bereut man es, sich einmal in diese Rolle begeben zu haben.


Du meinst also, die ganzen Frauen, die sich in der #metoo-Debatte nach Jahren befreit haben, das noch bereuen werden? Interessante These.


Nicht alle, aber zumindest die, die zu Unrecht beschuldigt haben, könnten das schon irgendwann bereuen.


AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
sein, heißt auch: sich nicht mehr einzureden, selbst Schuld an der Tat zu sein. Was recht oft geschieht. Und das ist noch einmal unabhängig davon, als Opfer generell als schwach zu gelten.



Das wird dann auch fuer die Maenner gelten, denen man zu Unrecht ihre berufliche und soziale Existenz zerstört hat.


Ich hoffe uebrigens fuer alle Beteiligten, dass die irgendwann fällige Aufarbeitung der "metoo"-Hysterie nicht genauso einseitig und vorurteilsbehaftet ausfallen wird wie ihr Gegenstand, sonst könnten das tatsaechlich mehr bereuen als nur die Falschbeschuldiger.


Ständig dieser Vorwurf der Falschbeschuldigung! Welche Männer wurden denn jetzt von wem in der Metoo-Debatte falsch beschuldigt? Die meisten Metoo-Postings haben auch nicht konkrete Männer genannt, sondern auf sexuelle Übergriffe hingewiesen!



Bisher koennen wir nur die Falschbeschuldigungen aus den frühen Stadien der Bewegung sicher benennen, weil die Muehlen der Justiz bekanntlich langsam malen und es deshalb dauert bis ein Fall per Freispruch abschliessend beurteilt ist. Aus diesem Grund liegen meine beiden Beispiele zwangsläufig zeitlich etwas zurueck: Kachelmann und Gomeshi.

Ich prophezeie, dass sich in den nächsten Jahren eine Menge nicht minder prominenter Namen zu diesen beiden gesellen wird.



Apropos.....wieviel abschliessend verurteilte im Rahmen von "metoo" Beschuldigte kannst Du eigentlich nennen?

#496:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 02:46
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Rd. 12 Stunden und 48 nachfolgenden Post's später erlaub' ich mir mal so nebenbei, an von mir bereits Bemerktes zu erinnern, und muss mich m.E. nur marginal korrigieren: Nicht nur „Kramer“ und „Advocatus-Diaboli“ haben stimmige, wenngleich widersprüchliche Argumente angeführt, sondern alle anderen auch. Ansonsten bleibt meine Sicht auf die Dinge wie gehabt.

Je nach Perspektive: Stimmige und zutreffende Argumente, die sich zwar widersprechen, damit aber auch die reale Widersprüchlichkeit unserer Gesellschaft abbilden.
Die eigentliche Kernthematik, die dabei leider unberücksichtigt bleibt: Unsere Macht-Verhältnisse.

An (selbst betroffene) Helden/-innen, die eine gesamtgesellschaftliche Änderung bezügl. der Macht-Verhältnisse bewirken würden, glaube ich nicht. Es wären sowieso eher MärtyrerInnen. Und von denen halte ich eigentlich auch nichts.

In letzter Konsequenz wird eine betroffene Person individuell entscheiden müssen, welche Art des Vorgehens für sie stimmig und verkraftbar ist. Man kann für Betroffene wohl nur hoffen, dass ihnen dabei wirklich(!) vertrauenswürdige und kluge Berater zur Seite stehen. Egal ob Opfer von sex. Übergriffen oder Opfer von Falschbeschuldigung. Und dabei sind m.E. Psychologen/-iater, wie auch Juristen, i.d.R. nicht die beste Wahl.

Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse!

Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird.

Aber gut: "Wenn's schee macht" Mit den Augen rollen - jede/-r wie will.


Zuletzt bearbeitet von Diligentia am 28.01.2018, 05:19, insgesamt einmal bearbeitet

#497:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 03:39
    —
@Diligentia: Du musst nicht unbedingt per copy/paste aus einem früheren Beitrag einen angeblich neuen modellieren.


Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...) Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse! (...)

Wie geht das?

Diligentia hat folgendes geschrieben:

(...) Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird. (...)

Das hätte ich gerne mal nachvollziehbar von dir konkretisiert, gerne mit Beispielen.

#498:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 03:58
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
@Diligentia: Du musst nicht unbedingt per copy/paste aus einem früheren Beitrag einen angeblich neuen modellieren.

Schon klar, dass ich das nicht muss (als "angeblich neu" - s.o. - habe ich den post übrigens nicht dargestellt. Bitte keine falschen Unterstellungen).
Aber ich hielt es hier mal ausnahmsweise für tolerabel.




schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...) Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse! (...)

Wie geht das?

Ein erfolgversprechender Anfang wäre schon mal, wenn man nicht primär über Macht-Missbrauchs-Fälle (Symptome) debattiert und darüber (verständlicherweise) in Streit gerät, sondern über die Machtverhältnisse/Hierarchie (Ursache) diskutiert, die solche Missstände erst ermöglichen.

Das verhindert zwar auch keinen Streit, denn Ursachenforschung passiert auch nicht reibungslos,
aber immerhin würde wenigstens die Richtung stimmen.




schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:

(...) Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird. (...)

Das hätte ich gerne mal nachvollziehbar von dir konkretisiert, gerne mit Beispielen.

s.o.: Symptom- vs. Ursachen-Diskussion.

Ein allgem. verständliches Beispiel, das das Prinzip offensichtlich macht, bietet das Medizinwesen.
Ein Mediziner, der nur Symptome behandelt, wird bestenfalls Linderung erreichen, aber keine Heilung. Solange er nicht wirklich die Ursache diagnostiziert und behandelt, bleibt der Patient das, was man einen chronischen "Fall" nennt: Für Dritte zwar lukrativ, für Betroffene aber alles andere als wirklich hilfreich.

... und genauso verhält es sich mit den hier beschriebenen Betroffenen.

#499:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 07:34
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
@Diligentia: Du musst nicht unbedingt per copy/paste aus einem früheren Beitrag einen angeblich neuen modellieren.

Schon klar, dass ich das nicht muss (als "angeblich neu" - s.o. - habe ich den post übrigens nicht dargestellt. Bitte keine falschen Unterstellungen).
Aber ich hielt es hier mal ausnahmsweise für tolerabel.




schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...) Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse! (...)

Wie geht das?

Ein erfolgversprechender Anfang wäre schon mal, wenn man nicht primär über Macht-Missbrauchs-Fälle (Symptome) debattiert und darüber (verständlicherweise) in Streit gerät, sondern über die Machtverhältnisse/Hierarchie (Ursache) diskutiert, die solche Missstände erst ermöglichen.

Das verhindert zwar auch keinen Streit, denn Ursachenforschung passiert auch nicht reibungslos, aber immerhin würde wenigstens die Richtung stimmen.




schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:

(...) Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird. (...)

Das hätte ich gerne mal nachvollziehbar von dir konkretisiert, gerne mit Beispielen.

s.o.: Symptom- vs. Ursachen-Diskussion.

Ein allgem. verständliches Beispiel, das das Prinzip offensichtlich macht, bietet das Medizinwesen.
Ein Mediziner, der nur Symptome behandelt, wird bestenfalls Linderung erreichen, aber keine Heilung. Solange er nicht wirklich die Ursache diagnostiziert und behandelt, bleibt der Patient das, was man einen chronischen "Fall" nennt: Für Dritte zwar lukrativ, für Betroffene aber alles andere als wirklich hilfreich.

... und genauso verhält es sich mit den hier beschriebenen Betroffenen.

#500:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 09:00
    —
@ Diligentia

Was sind denn Deiner Meinung nach die Ursachen des Machtmissbrauchs?

#501:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 11:48
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
....
Ein allgem. verständliches Beispiel, das das Prinzip offensichtlich macht, bietet das Medizinwesen.
Ein Mediziner, der nur Symptome behandelt, wird bestenfalls Linderung erreichen, aber keine Heilung. Solange er nicht wirklich die Ursache diagnostiziert und behandelt, bleibt der Patient das, was man einen chronischen "Fall" nennt: Für Dritte zwar lukrativ, für Betroffene aber alles andere als wirklich hilfreich.....

Bei den großen Krankheiten, die früher zum Tode führten, hast Du recht. Bei demüberwiegenden Gedöns, mit dem man zum Arzt geht, ist es aber tatsächlich so, dass auch die Mittel, deren Wirksamkeit nachgewiesen ist, eine Wirksamkeit besitzen, die so gering ist, dass der Placeboeffekt den größeren Teil der praktischen Wirkung ausmacht. Da handelt der Arzt also im Grund auch nur symptomatisch und wartet mit dem Patienten zusammen ab, bis der Körper sich selbst geheilt hat. Das genau ist auch das Erfolgsrezept der ganzen homöopathischen Quacksalber - und die Leute haben ja Erfolg.

#502:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 12:28
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
....
An (selbst betroffene) Helden/-innen, die eine gesamtgesellschaftliche Änderung bezügl. der Macht-Verhältnisse bewirken würden, glaube ich nicht. Es wären sowieso eher MärtyrerInnen. Und von denen halte ich eigentlich auch nichts.
...

Der Wunsch nach gleichen Rechten für alle Menschen entspringt der Vernunft und keiner Religion. Da, wo die noch nicht durchgesetzt sind, hilft es der Gesellschaft sich zu ändern, wenn es Vorreiter mit ausreichender Zivilcourage gibt. Ich halte es für falsch, die als Märtyrer zu bezeichnen und empfinde es als eigenartige Vorstellung, dass diese Veränderungen nicht auch von denen ausgehen sollten, die benachteiligt sind. Man kann sich Rechte auch einklagen.

Was wir allerdings in den letzten Jahren erleben, empfinde ich mehr als allgemeine Hexenjagd, bei der es nicht so wichtig erscheint, wer da genau verbrannt wird, viel wichtiger scheint es, mit welchem Ziel da verbrannt wird.

#503:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 12:33
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:

Ein allgem. verständliches Beispiel, das das Prinzip offensichtlich macht, bietet das Medizinwesen.
Ein Mediziner, der nur Symptome behandelt, wird bestenfalls Linderung erreichen, aber keine Heilung. Solange er nicht wirklich die Ursache diagnostiziert und behandelt, bleibt der Patient das, was man einen chronischen "Fall" nennt: Für Dritte zwar lukrativ, für Betroffene aber alles andere als wirklich hilfreich.


Das stimmt nicht. Es gibt Krankheiten, die zwar nicht heilbar, aber so gut behandelbar sind, dass der Patient praktisch symptomfrei ist.

#504:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 13:28
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will hier mal ein aktuelles Beispiel aus Kanada bringen, bei dem man alles sehen kann, was bei der "metoo"-Bewegung falsch läuft.

In Ontario wird in 4 Monaten ein neues Provinzparlament gewaehlt. Bisher lagen die oppositionellen Konservativen in den Umfragen knapp vor den regierenden Liberalen. In atemberaubendem Tempo ist in den letzten 3 Tagen den Konservativen jetzt ihr Spitzenkandidat wegen angeblicher sexueller Übergriffe abhanden gekommen.

Hier kurz die Entwicklung skizziert:

Zuerst meldete der Fernsehsender CTV Beschuldigungen nicht näher bezeichneter sexueller Übergriffe durch zwei anonyme Mitarbeiterinnen der früheren konservativen Fraktion in Ottawa unter Prime Minister Stephen Harper gegen den Spitzenkandidaten der Konservativen in Ontario, Patrick Brown.
Sofort hagelte es Rücktrittsforderungen aus allen Richtungen. Auch führende Gremien seiner eigenen Partei drängten auf seinen Rücktritt, den er zunächst noch unter heftigen Unschuldsbeteuerungen verweigerte.
Daraufhin traten 3 zentrale Mitglieder seines Wahlkampfteams zurueck.
Zwei konservative Parlamentarierinnen meldeten sich nun zu Wort und sagten sie hätten irgendwann einmal gerüchteweise gehört, Brown waere sexuell übergriffig geworden.
Mittlerweile ist Brown von seiner Spitzenkandidatur zurueckgetrteten, beteuert allerdings nach wie vor seine Unschuld und will sein Parlamentsmandat trotz immer stärker werdenden Drucks, auch und vor allem aus seiner eigenen Partei, behalten. Ich halte es fuer recht sicher, dass er sich möglicherweise in den nächsten Stunden schon diesem Druck beugen wird und sein Mandat zurückgibt. Vielleicht hat er das ja auch schon, während ich hier dieses posting verfasse.

http://www.cbc.ca/news/canada/toronto/ontario-progressive-conservatives-interim-leader-patrick-brown-election-1.4505104


Ich vermag den Fall hier in keinster Weise zu beurteilen, weil die Beweislage extrem dünn ist. Möglicherweise hat der Mann wirklich sexuelle Straftaten begangen, möglicherweise ist das aber auch eine fiese Attacke des politischen Gegners (zumindest der fuer die Konservativen extrem ungünstige Zeitpunkt spräche dafuer), innerparteiliche Intrigen sind genauso möglich. Fuer eher unwahrscheinlich halte ich in diesem Fall aufgrund der bisherigen Entwicklung Falschbeschuldigen durch ihm übel gesinnte Frauen, aber ausschliessen kann man zunächst nichts, solange man nichts Näheres weiss.

Ich hielt hier schon die Rücktrittsforderungen aufgrund der extrem dünnen Beweislage fuer aeußerst fragwürdig und nur der gegenwärtigen "metoo"-Hysterie geschuldet. Vernünftigerweise haette man zuerst einmal fordern muessen, dass die beiden Beschuldigerinnen sich zu erkennen geben und ihre Beschuldigungen konkretisieren. So wie die Dinge liegen wissen wir bisher noch nicht einmal ob es die ueberhaupt gibt (Der Fall Lindsay Shepherd laesst grüßen!). Erst dann wird es ueberhaupt möglich sein die Sache näher zu untersuchen. Aber ein solch vernünftiges Vorgehen ist heutzutage scheinbar nicht mehr möglich. Das Urteil des Lynchmobs ist bereits ohne jegliche Beweise gesprochen und vollstreckt. Ich prophezeie fuer die Zukunft, unabhängig vom konkreten Ausgang dieses Falles, spannende Wahlkaempfe, bei denen sich die konkurrierenden Parteien gegenseitig ihre Spitzenkandidaten kaputtschiesen, wenn man erst mal merkt wie leicht das geht.

Nicht dass es mir nicht recht waere, dass es den Konservativen in Ontario so richtig den Wahlkampf verhagelt, aber wegen der Art und Weise wie das hier geschieht vermag ich mich diesmal nicht so recht zu freuen. Moeglicherweise erleben wir gerade wie die letzten Reste politischer Kultur zerstört werden.

Der Patrick Brown war mir uebrigens bisher voellig unbekannt und ich kann deshalb ueberhaupt nichts ueber seine politischen Einstellungen sagen, ausser dass er fuer die Konservative Partei kandidierte. Aber darum geht es hier nicht. Ich kann es nicht oft genug betonen: Hier läuft etwas sehr, sehr falsch und es erscheint so einfach die gegenwärtige "metoo"-Hysterie fuer alle moeglichen Zwecke zu instrumentalisieren, dass ich davon ausgehen muss, dass dies in zunehmendem Mass passiert. Auch viele Geheimdienste werden mit Freuden zur Kenntnis nehmen, dass ihnen hier ein neues Tool in den Schoss faellt um missliebige Politiker in westlichen Demokratien politisch zu neutralisieren.


Was wir irgendwann aus den heutigen Vorgängen lernen werden?

Dass es unabdingbar ist bei der oeffentlichen Beurteilung von Menschen bei schwerwiegendem Verdacht rechtsstaatliche Grundsaetze zu beachten anstatt leichtfertig einen anonymen Mob zum Richter und Vollstrecker zu machen. Dies kann nur üble Folgen haben. Existenzen sind naemlich in der heutigen Zeit dank neuartiger sozialen Medien sehr schnell zerstört und wir sollten uns dagegen verwahren, dass solche Existenzzerstörungen einzig und allein aufgrund unbestimmter anonymer Beschuldigungen geschehen. Letztlich kann das naemlich jeden treffen.


Kachelmann wurde nicht anonym beschuldigt - und ist jetzt dank rechtsstaatlicher Prinzipien ein glücklicher Mensch und moderiert das Wetter in der ARD. Julian Assange wurde auch gemäß rechtsstaatlicher Prinzipien angeklagt und lebt als Autor und Journalist in New York. Andreas Türck wurde gemäß rechtsstaatlicher Prinzipien angeklagt und moderiert immer noch seine Nachmittags-Talk-Show (mittlerweile aber nur noch bei RTL II).

#505:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 13:30
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse!


Ich glaube nicht, dass das die eigentliche Ursache ist. Macht spielt eine Rolle, aber das Problem ist komplexer. Man muss da m.E. zwischen institutioneller/systemischer/weltlicher Macht und den Machtverhältnissen innerhalb einer Beziehung unterscheiden. In einer Beziehung ist es durchaus möglich, dass ein Beteiligter zwar objektiv gesehen der Mächtigere ist (er/sie verdient das Geld, besitzt das Haus, organisiert den Alltag usw.), aber der andere ist psychologisch dominanter. Es ist nicht immer so, dass die Frauen, die von ihrem Partner sexuell missbraucht werden, wirtschaftlich von ihm abhängig sind. (Und selbst wenn sie es sind, ist die wirtschaftliche Abhängigkeit in unserer Gesellschaft eigentlich kein Grund mehr, in so einer Partnerschaft zu bleiben.) Die Ursache liegt nicht in äusserlichen Machtverhältnissen, sondern in der mentalen Macht des Täters über das Opfer. Die ist aber nicht in Verhältnisse eingebunden und durch eine Veränderung der Verhältnisse auch nicht zu beseitigen.

Ich bitte das jetzt nicht als Vorwurf an die Opfer zu verstehen: Es ist häufig so, dass die Opfer rein praktisch gesehen die Möglichkeit hätten, sich dem Einfluss des Täters zu entziehen. Dass das oft nicht passiert, liegt daran, dass der Missbrauch nicht in dem Moment beginnt, in dem der Täter das erste Mal zuschlägt oder sexuell übergriffig wird.

#506:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 13:43
    —
@Bernie - Falschbeschuldigungen sehe ich unabhängig von der metoo-Debatte.

Welche Macht Täter mitunter haben, sieht man an Jimmy Savile. Wenn eines der Opfer das Schweigen gebrochen hätte, wäre vielleicht vielen weiteren Opfer dieser Typ erspart geblieben. Aber niemand hat den Mut aufgebracht, denn man musste damit rechnen, das einem nicht geglaubt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jimmy_Savile

#507:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 13:56
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Je nach Perspektive: Stimmige und zutreffende Argumente, die sich zwar widersprechen, damit aber auch die reale Widersprüchlichkeit unserer Gesellschaft abbilden.

Schön gesagt


Diligentia hat folgendes geschrieben:
Die eigentliche Kernthematik, die dabei leider unberücksichtigt bleibt: Unsere Macht-Verhältnisse.

Der Satz könnte von mir sein - dabei wären aber nicht nur Geschlechter-Machtverhältnisse gemeint, sondern Machtverhältnisse überhaupt.



schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...) Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse! (...)

Wie geht das?

Mein Vorschlag aus dem Thread zur offenen Gesellschaft:

    Jeder bestimmt über sich selbst. Niemand bestimmt über andere - außer in Abwehr von Fremdbestimmung.




schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...) Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird. (...)

Das hätte ich gerne mal nachvollziehbar von dir konkretisiert, gerne mit Beispielen.

Läßt sich gut an deinem gestrigen Link zur Situation in der Bundeswehr zeigen.

schtonk hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In der Bundeswehr gibt es deutlich mehr Fälle von sexueller Belästigung. Sie reichen vom Zuwerfen eines Kusses bis zur Vergewaltigung.

Berlin. Im Jahr 2017 wurden in der Bundeswehr nach Informationen unserer Redaktion 234 Sexualstraftaten gemeldet. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr (128 Erstmeldungen) einen Anstieg von mehr als 80 Prozent. Darunter sind auch 14 Fälle von (oder versuchter) Vergewaltigung, fast dreimal so viele wie 2016. Da waren es fünf gewesen.

https://www.derwesten.de/politik/234-verdachtsfaelle-von-sexueller-belaestigung-bei-bundeswehr-id213236271.html

Da steht auf den ersten Blick, die sexuelle Belästung in der der Bundeswehr habe zugenommen. Denkste.

    - Mal ist von Meldungen und Verdachtsfällen die Rede, mal von tatsächlichen Fällen.
    - Sexuelle Belästigung gleich Straftat?
    - Zuwerfen eines Kusses ist sexuelle Belästigung?
    - Ein Sprecher erklärte, die Sensibilät habe sich erhöht, Fälle werden vermehrt gemeldet.
    - Für 2017 liegen der Bundeswehr erstmals vollständige Zahlen über die Verdachtsfälle vor. Ach so, dann liegen für 2016 nur unvollständige Zahlen vor, meinetwegen Juni bis Dezember.


Der genannte Anstieg um 80% stimmt nur auf dem Papier. Die Zahl ist wertlos und recherche-defizitär.

#508:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 14:00
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse!


Ich glaube nicht, dass das die eigentliche Ursache ist. Macht spielt eine Rolle, aber das Problem ist komplexer. Man muss da m.E. zwischen institutioneller/systemischer/weltlicher Macht und den Machtverhältnissen innerhalb einer Beziehung unterscheiden. In einer Beziehung ist es durchaus möglich, dass ein Beteiligter zwar objektiv gesehen der Mächtigere ist (er/sie verdient das Geld, besitzt das Haus, organisiert den Alltag usw.), aber der andere ist psychologisch dominanter. Es ist nicht immer so, dass die Frauen, die von ihrem Partner sexuell missbraucht werden, wirtschaftlich von ihm abhängig sind. (Und selbst wenn sie es sind, ist die wirtschaftliche Abhängigkeit in unserer Gesellschaft eigentlich kein Grund mehr, in so einer Partnerschaft zu bleiben.) Die Ursache liegt nicht in äusserlichen Machtverhältnissen, sondern in der mentalen Macht des Täters über das Opfer. Die ist aber nicht in Verhältnisse eingebunden und durch eine Veränderung der Verhältnisse auch nicht zu beseitigen.

Ich bitte das jetzt nicht als Vorwurf an die Opfer zu verstehen: Es ist häufig so, dass die Opfer rein praktisch gesehen die Möglichkeit hätten, sich dem Einfluss des Täters zu entziehen. Dass das oft nicht passiert, liegt daran, dass der Missbrauch nicht in dem Moment beginnt, in dem der Täter das erste Mal zuschlägt oder sexuell übergriffig wird.

Jep. Dazu fällt mir etwas ein, das ich das Paradox des Feminismusses nenne.

Muß ich aber erst aufschreiben.

#509:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 14:27
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse!


Man darf aber auch nicht ins Allgemeine abweichen, um die Diskussion konkreter Misstände zu vermeiden oder abzuwürgen. Wenn man allgemein über die Entstehung und Wirkung von Machtverhältnissen diskutieren will, wäre das mindestens einen eigenen Thread wert.

Diligentia hat folgendes geschrieben:
Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird.

Aber gut: "Wenn's schee macht" Mit den Augen rollen - jede/-r wie will.


Wir sind nun mal in einem Forum. Das setzt prinzipiell den Rahmen, innerhalb dessen nur Sprache wirksam ist.
Wenn das ein ernsthafter Einwand sein soll, befindest Du Dich in einem sogenannten performativen Widerspruch.

#510:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 14:48
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Man darf aber auch nicht ins Allgemeine abweichen, um die Diskussion konkreter Misstände zu vermeiden oder abzuwürgen. Wenn man allgemein über die Entstehung und Wirkung von Machtverhältnissen diskutieren will, wäre das mindestens einen eigenen Thread wert.


Ich habe grundsätzlich ein Problem mit diesen Schritten in Richtung Abstraktion. Ich finde, die Diskussionen werden dadurch uninteressanter. Das ist so, als würde man einen Krimi schauen, bei dem die Ermittler gerade mit der Befragung der Zeugen beschäftigt sind und ein vermeintlicher Experte betritt die Szenerie und sagt: "Das ist doch alles Kleinkram, was ihr hier macht. Wir müssen herausfinden, welche strukturellen Bedingungen dazu geführt haben, dass es überhaupt zu dieser Tat kam."

#511:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 14:54
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Man darf aber auch nicht ins Allgemeine abweichen, um die Diskussion konkreter Misstände zu vermeiden oder abzuwürgen. Wenn man allgemein über die Entstehung und Wirkung von Machtverhältnissen diskutieren will, wäre das mindestens einen eigenen Thread wert.


Ich habe grundsätzlich ein Problem mit diesen Schritten in Richtung Abstraktion. Ich finde, die Diskussionen werden dadurch uninteressanter. Das ist so, als würde man einen Krimi schauen, bei dem die Ermittler gerade mit der Befragung der Zeugen beschäftigt sind und ein vermeintlicher Experte betritt die Szenerie und sagt: "Das ist doch alles Kleinkram, was ihr hier macht. Wir müssen herausfinden, welche strukturellen Bedingungen dazu geführt haben, dass es überhaupt zu dieser Tat kam."


"Wo waren Sie am Sonntag zwischen 20 und 22 Uhr?" - "Glauben Sie, dass ich der Mörder bin?" - "Tut mir Leid, wir müssen das fragen. Routine. " - "Na wo werd ich wohl gewesen sein? Zuhause, vorm Fernseher, ich hab Tatort geschaut." - "Kann das irgendjemand bezeugen?" - "Nein, ich lebe allein." Deprimiert

Ich sehe da keinen Erkenntnisgewinn.

#512:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 15:06
    —
smallie hat folgendes geschrieben:

Mein Vorschlag aus dem Thread zur offenen Gesellschaft:

    Jeder bestimmt über sich selbst. Niemand bestimmt über andere - außer in Abwehr von Fremdbestimmung.


Das wird nicht funktionieren. Es wird immer Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse geben, die zwar einerseits Missbrauch begünstigen können, aber andererseits unabdinglich für das Funktionieren einer Gesellschaft sind.

Ein Abhängigkeitsverhältnis besteht zwischen Kindern und ihren Eltern. Da kann man gesellschaftlich noch so viel umstrukturieren, an der Tatsache, dass Kinder nicht für sich alleine sorgen können, kommt man nicht vorbei.

Und in der Wirtschaft wird man immer Strukturen vorfinden, in denen es Weisungsbefugte und Weisungsgebundene gibt. Selbst wenn die Entscheidungen darüber, wie das Unternehmen zu führen ist, auf demokratischen Weg gefällt werden, muss es bei der Umsetzung dieser Entscheidungen Instanzen geben, die deren Einhaltung kontrollieren und gewährleisten. Dazu gehört auch, dass ein Mitarbeiter, der die Ziele des Unternehmens gefährdet oder sabotiert, sanktioniert oder sogar entlassen werden kann.

#513:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 15:10
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
"Wo waren Sie am Sonntag zwischen 20 und 22 Uhr?" - "Glauben Sie, dass ich der Mörder bin?" - "Tut mir Leid, wir müssen das fragen. Routine. " - "Na wo werd ich wohl gewesen sein? Zuhause, vorm Fernseher, ich hab Tatort geschaut." - "Kann das irgendjemand bezeugen?" - "Nein, ich lebe allein." Deprimiert

Ich sehe da keinen Erkenntnisgewinn.


Doch. Du hast gerade bewiesen, dass man mit einem Beispiel alles belegen kann, wenn man vorne das reinsteckt, was man hinten rausbekommen will.

#514:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 15:13
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
"Wo waren Sie am Sonntag zwischen 20 und 22 Uhr?" - "Glauben Sie, dass ich der Mörder bin?" - "Tut mir Leid, wir müssen das fragen. Routine. " - "Na wo werd ich wohl gewesen sein? Zuhause, vorm Fernseher, ich hab Tatort geschaut." - "Kann das irgendjemand bezeugen?" - "Nein, ich lebe allein." Deprimiert

Ich sehe da keinen Erkenntnisgewinn.


Doch. Du hast gerade bewiesen, dass man mit einem Beispiel alles belegen kann, wenn man vorne das reinsteckt, was man hinten rausbekommen will.


Was man von solchen Anekdoten hat, ist eine Anderreihung von Anekdoten. Erst durch Abstraktion auf einer höheren Ebene, wenn man alle Anekdoten betrachtet und die Essenz herauszieht, weiß man vielleicht, wer der Mörder ist.

#515:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 15:19
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Was man von solchen Anekdoten hat, ist eine Anderreihung von Anekdoten. Erst durch Abstraktion auf einer höheren Ebene, wenn man alle Anekdoten betrachtet und die Essenz herauszieht, weiß man vielleicht, wer der Mörder ist.


Äh... keine Ahnung. Mag sein. Darum ging es mir nicht.

#516:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 19:06
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:

Das wird nicht funktionieren. Es wird immer Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse geben, die zwar einerseits Missbrauch begünstigen können, aber andererseits unabdinglich für das Funktionieren einer Gesellschaft sind.

Ein Abhängigkeitsverhältnis besteht zwischen Kindern und ihren Eltern. Da kann man gesellschaftlich noch so viel umstrukturieren, an der Tatsache, dass Kinder nicht für sich alleine sorgen können, kommt man nicht vorbei.

Und in der Wirtschaft wird man immer Strukturen vorfinden, in denen es Weisungsbefugte und Weisungsgebundene gibt. Selbst wenn die Entscheidungen darüber, wie das Unternehmen zu führen ist, auf demokratischen Weg gefällt werden, muss es bei der Umsetzung dieser Entscheidungen Instanzen geben, die deren Einhaltung kontrollieren und gewährleisten. Dazu gehört auch, dass ein Mitarbeiter, der die Ziele des Unternehmens gefährdet oder sabotiert, sanktioniert oder sogar entlassen werden kann.

Ja, Abhängigkeit und Machtgefälle sind kaum zu vermeiden. Schon irgendetwas zu organisieren, oder zu verteilen, bedeutet Macht zu haben.
Problematisch wird es immer dann, wenn Kontrollmechanismen versagen oder fehlen, damit Macht nicht missbraucht werden kann. Wenn Menschen nicht gehört werden, und leicht vertuscht werden kann, wenn sie sich wehren und Missbrauch anprangern. Oder wenn massive Nachteile drohen, und man Menschen unter Druck setzen kann, falls sie es versuchen.

#517:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 19:52
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:

Das wird nicht funktionieren. Es wird immer Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse geben, die zwar einerseits Missbrauch begünstigen können, aber andererseits unabdinglich für das Funktionieren einer Gesellschaft sind.

Ein Abhängigkeitsverhältnis besteht zwischen Kindern und ihren Eltern. Da kann man gesellschaftlich noch so viel umstrukturieren, an der Tatsache, dass Kinder nicht für sich alleine sorgen können, kommt man nicht vorbei.

Und in der Wirtschaft wird man immer Strukturen vorfinden, in denen es Weisungsbefugte und Weisungsgebundene gibt. Selbst wenn die Entscheidungen darüber, wie das Unternehmen zu führen ist, auf demokratischen Weg gefällt werden, muss es bei der Umsetzung dieser Entscheidungen Instanzen geben, die deren Einhaltung kontrollieren und gewährleisten. Dazu gehört auch, dass ein Mitarbeiter, der die Ziele des Unternehmens gefährdet oder sabotiert, sanktioniert oder sogar entlassen werden kann.

Ja, Abhängigkeit und Machtgefälle sind kaum zu vermeiden. Schon irgendetwas zu organisieren, oder zu verteilen, bedeutet Macht zu haben.
Problematisch wird es immer dann, wenn Kontrollmechanismen versagen oder fehlen, damit Macht nicht missbraucht werden kann. Wenn Menschen nicht gehört werden, und leicht vertuscht werden kann, wenn sie sich wehren und Missbrauch anprangern. Oder wenn massive Nachteile drohen, und man Menschen unter Druck setzen kann, falls sie es versuchen.



Die fehlenden Kontrollmechanismen sind in der Tat der Kern des Problems und zwar in beide Richtungen.

Unkontrollierte Macht fuehrt zwangsläufig zu Machtmissbrauch.

#518:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 20:47
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
[

Kachelmann wurde nicht anonym beschuldigt - und ist jetzt dank rechtsstaatlicher Prinzipien ein glücklicher Mensch und moderiert das Wetter in der ARD. Julian Assange wurde auch gemäß rechtsstaatlicher Prinzipien angeklagt und lebt als Autor und Journalist in New York. Andreas Türck wurde gemäß rechtsstaatlicher Prinzipien angeklagt und moderiert immer noch seine Nachmittags-Talk-Show (mittlerweile aber nur noch bei RTL II).



Es ist egal ob Kachelmann anonym beschuldigt wurde oder nicht, entscheidend ist, dass er zu Unrecht beschuldigt wurde und dass gerichtsamtlich ist, dass seine Beschuldigerin gelogen hat!

Ich kann mir vorstellen, dass es eine sehr traumatische Erfahrung ist als Unschuldiger einer solchen oeffentlichen Hexenjagd ausgesetzt zu sein wie Kachelmann, erstmal seine berufliche Existenz zu verlieren und von einer geifernden Furie in der Boulevardpresse medial hingerichtet zu werden. Genauso wie ich mir vorstellen kann, dass es eine traumatische Erfahrung ist Opfer tatsächlicher sexueller Gewalt zu werden.

In beiden Fällen sollten die Täter bestraft werden. Im Fall Kachelmann sind das die lügende Frau, die ihn beschuldigt hat, sowie diejenigen, die in der Presse ueber ihn hergefallen sind und den Prozess nicht mit journalistischer Distanz begleitet haben, wie es ihre Pflicht gewesen wäre, sondern sich selbst zum Richter aufschwangen und so zu Rufmoerdern wurden, insbesondere Alice Schwarzer.

Wer nachvollziehen kann weshalb es fuer Opfer sexueller Gewalt wichtig ist, dass die Täter bestraft werden, noch wichtiger als jede finanzielle Kompensation, die eventuell gezahlt wird, der sollte auch nachvollziehen koennen, dass es fuer Opfer einer solchen Hexenjagd genauso wichtig ist.

Im Falle von Vergewaltigungen sagt ja auch niemand, dass die vor 5 Jahren vergewaltigte Frau heute glücklich verheiratet ist und 2 Kinder hat und deswsegen sei der Fall abgeschlossen. Auch da besteht nach wie vor Strafverfolgungsbedarf und auch eventuell erfolgte Geldzahlungen an die Frau zwecks "Wiedergutmachung" ändern daran keinen Deut. Vergewaltiger gehören vor Gericht und entsprechend abgeurteilt, allerdings erst nachdem ihre Schuld zweifelsfrei nachgewiesen ist. Genauso sollte man es mit wissentlichen Falschbeschuldigern halten, auch die zerstören Existenzen, traumatisieren andere Menschen und begehen Verbrechen, wobei ich mich ausdruecklich nicht dazu äußere welche Verbrechen nun schlimmer sind. Das wäre eine neue Diskussion und ich will auch nicht, dass es auf Aufrechnerei hinausläuft.

#519:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 20:56
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vergewaltiger gehören vor Gericht und entsprechend abgeurteilt, allerdings erst nachdem ihre Schuld zweifelsfrei nachgewiesen ist. Genauso sollte man es mit wissentlichen Falschbeschuldigern halten, auch die zerstören Existenzen, traumatisieren andere Menschen und begehen Verbrechen, wobei ...

Da waren wir doch schon mal:
Ja.
Bestreitet wer?
Und werden sie doch:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Es ist ja schön, wenn man so kenntnisreiche in die Welt Schwallen kann, aber eine vorsätzliche ist wie geschrieben bereits jetzt als Freiheitsberaubung strafbar und wird bei langjähriger verursachter Haft auch jetzt schon mit bis zu 10 Jahren Haft bestraft.

#520:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 21:14
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vergewaltiger gehören vor Gericht und entsprechend abgeurteilt, allerdings erst nachdem ihre Schuld zweifelsfrei nachgewiesen ist. Genauso sollte man es mit wissentlichen Falschbeschuldigern halten, auch die zerstören Existenzen, traumatisieren andere Menschen und begehen Verbrechen, wobei ...

Da waren wir doch schon mal:
Ja.
Bestreitet wer?
.....




Indirekt bestreitet das hier AD, wenn er darauf hinweist, dass der Kachelmann doch inzwischen wieder einen Job bei der ARD hat und so tut als waere somit wieder alles in Ordnung. (Und AD gilt meine Erwiderung!) Die Falschbeschuldigerin ist nach wie vor unbestraft, obwohl gerichtlich festgestellt wurde, dass sie gelogen hat. Dass der Kachelmann inzwischen wieder einen Job hat, ändert nichts an ihrer Schuld.

#521:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 21:17
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.....
Kachelmann wurde nicht anonym beschuldigt - und ist jetzt dank rechtsstaatlicher Prinzipien ein glücklicher Mensch und moderiert das Wetter in der ARD....

Das ist falsch. Die Firma, mit der er für die ARD die Wettervorhersagen gemacht hat, hat er wegen der Prozesskosten verkaufen müssen, einen Teil des Geldes hat er wohl anschließend über Schadenersatzprozesse hereinbekommen, aber er ist gleichzeitig alle Moderationen im Fernsehen losgeworden, das sich sofort am Anfang des Prozessen in allen Funktionen von ihm getrennt hat.

Er lebt heute als freier Berater und hat auch wieder ein Internetportal, auf dem er Wetterdienstleistungen anbietet. Wenn Zeitungen heute seinen Namen drucken, beziehen sie sich normalerweise auf den Freispruch mangels Beweisen im Strafprozess und erzählen nichts davon, dass seine Unschuld wie auch die vorsätzliche Falschbezichtigung in einer zivilrechtlichen Prozess bewiesen wurde. Entsprechend ist das Echo, wenn auf der Straße nach Kachelmann gefragt wird:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Am 26. Oktober 2017 wurde durch einen Beitrag von Anja Reschke im Fernsehmagazin Panorama bekannt, dass gegen Kachelmann trotz seiner eindeutigen Freisprüche vor Gericht immer noch Vorurteile existieren und sein Leben und das seiner Frau sehr belasten.

Von alles gut und Friede Freude Eierkuchen würde ich da nicht reden - dessen Leben, auch wenn es wieder relativ komfortabel ist, hat einen dauerhaften Knick bekommen. Besonders auch das Verhalten der Journaille nach dem Freispruch kennzeichnet die Stimmung hier im Lande. Es wurde ihm verübelt, dass er nicht schuldig war, wie ihm vorher bereits seine nicht nachgewiesene Schuld verübelt worden war.


Zuletzt bearbeitet von fwo am 28.01.2018, 21:21, insgesamt einmal bearbeitet

#522:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 21:18
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vergewaltiger gehören vor Gericht und entsprechend abgeurteilt, allerdings erst nachdem ihre Schuld zweifelsfrei nachgewiesen ist. Genauso sollte man es mit wissentlichen Falschbeschuldigern halten, auch die zerstören Existenzen, traumatisieren andere Menschen und begehen Verbrechen, wobei ...

Da waren wir doch schon mal:
Ja.
Bestreitet wer?
Und werden sie doch:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Es ist ja schön, wenn man so kenntnisreiche in die Welt Schwallen kann, aber eine vorsätzliche ist wie geschrieben bereits jetzt als Freiheitsberaubung strafbar und wird bei langjähriger verursachter Haft auch jetzt schon mit bis zu 10 Jahren Haft bestraft.


Da fragt man sich, wie eine Falschbeschuldigung geahndet wird, die nicht zur Haft geführt hat, sondern nur das Leben des Falschbeschuldigten zerstört hat?

#523:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 21:23
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.....
Kachelmann wurde nicht anonym beschuldigt - und ist jetzt dank rechtsstaatlicher Prinzipien ein glücklicher Mensch und moderiert das Wetter in der ARD....

Das ist falsch. Die Firma, mit der er für die ARD die Wettervorhersagen gemacht hat, hat er wegen der Prozesskosten verkaufen müssen, einen Teil des Geldes hat er wohl anschließend über Schadenersatzprozesse hereinbekommen, aber er ist gleichzeitig alle Moderationen im Fernsehen losgeworden, das sich sofort am Anfang des Prozessen in allen Funktionen von ihm getrennt hat.

Er lebt heute als freier Berater und hat auch wieder ein Internetportal, auf dem er Wetterdienstleistungen anbietet. Wenn Zeitungen heute seinen Namen drucken, beziehen sie sich normalerweise auf den Freispruch mangels Beweisen im Strafprozess und erzählen nichts davon, dass seine Unschuld wie auch die vorsätzliche Falschbezichtigung in einer zivilrechtlichen Prozess bewiesen wurde. Entsprechend ist das Echo, wenn auf der Straße nach Kachelmann gefragt wird:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Am 26. Oktober 2017 wurde durch einen Beitrag von Anja Reschke im Fernsehmagazin Panorama bekannt, dass gegen Kachelmann trotz seiner eindeutigen Freisprüche vor Gericht immer noch Vorurteile existieren und sein Leben und das seiner Frau sehr belasten.

Von alles gut und Friede Freude Eierkuchen würde ich da nicht reden - dessen Leben, auch wenn es wieder relativ komfortabel ist, hat einen dauerhaften Knick bekommen.


Dir und BB ist die Ironie in ADs Posting entgangen.

Übrigens: Assange lebt nicht als Journalist in New York, unfd Türck hat auch keine Nachmittagstalkshow.

Bei Assange hätten eigentlich die Ironiedetektoren anspringen sollen.

#524:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 21:41
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
@Diligentia: Du musst nicht unbedingt per copy/paste aus einem früheren Beitrag einen angeblich neuen modellieren.

Schon klar, dass ich das nicht muss (als "angeblich neu" - s.o. - habe ich den post übrigens nicht dargestellt. Bitte keine falschen Unterstellungen).
Aber ich hielt es hier mal ausnahmsweise für tolerabel. (...)

"Ausnahmseweise tolerabel" widerspricht "falschen Unterstellungen". Ich denke, du weisst, was ich meine.

Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...) Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse! (...)

Wie geht das?

Ein erfolgversprechender Anfang wäre schon mal, wenn man nicht primär über Macht-Missbrauchs-Fälle (Symptome) debattiert und darüber (verständlicherweise) in Streit gerät, sondern über die Machtverhältnisse/Hierarchie (Ursache) diskutiert, die solche Missstände erst ermöglichen. (...)

Ok, fang an.

Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:

(...) Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird. (...)

Das hätte ich gerne mal nachvollziehbar von dir konkretisiert, gerne mit Beispielen.

s.o.: Symptom- vs. Ursachen-Diskussion.

Ein allgem. verständliches Beispiel, das das Prinzip offensichtlich macht, bietet das Medizinwesen. (...)

Lenke nicht ab. Du sprachst vom recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus".

#525:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 22:23
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse!


Man darf aber auch nicht ins Allgemeine abweichen, um die Diskussion konkreter Misstände zu vermeiden oder abzuwürgen. Wenn man allgemein über die Entstehung und Wirkung von Machtverhältnissen diskutieren will, wäre das mindestens einen eigenen Thread wert.

Diligentia hat folgendes geschrieben:
Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird.


Ich denke auch, dass man nicht im Stile von Nahles und Barley Sexismus debattieren kann, weil da in der Tat jede Analyse und auch jede Bereitschaft dazu fehlt. An einer sorgfältigen wissenschaftlichen Analyse haben solche kein Interesse, weil dies ein Licht auf diverse altertümliche Machtstrukturen in Familie, im Betrieb und im Staat werfen könnte.

In der Tat sind solche oberflächlichen Krakeelereien lediglich Ablenkungsmanöver für sonstige ungerechte und gewalttätige Strukturen.

Wer die Analyse von der Diskussion abtrennen möchte, der möchte keine Diskussion.

#526:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 22:55
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.....
Kachelmann wurde nicht anonym beschuldigt - und ist jetzt dank rechtsstaatlicher Prinzipien ein glücklicher Mensch und moderiert das Wetter in der ARD....

Das ist falsch. Die Firma, mit der er für die ARD die Wettervorhersagen gemacht hat, hat er wegen der Prozesskosten verkaufen müssen, einen Teil des Geldes hat er wohl anschließend über Schadenersatzprozesse hereinbekommen, aber er ist gleichzeitig alle Moderationen im Fernsehen losgeworden, das sich sofort am Anfang des Prozessen in allen Funktionen von ihm getrennt hat.

Er lebt heute als freier Berater und hat auch wieder ein Internetportal, auf dem er Wetterdienstleistungen anbietet. Wenn Zeitungen heute seinen Namen drucken, beziehen sie sich normalerweise auf den Freispruch mangels Beweisen im Strafprozess und erzählen nichts davon, dass seine Unschuld wie auch die vorsätzliche Falschbezichtigung in einer zivilrechtlichen Prozess bewiesen wurde. Entsprechend ist das Echo, wenn auf der Straße nach Kachelmann gefragt wird:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Am 26. Oktober 2017 wurde durch einen Beitrag von Anja Reschke im Fernsehmagazin Panorama bekannt, dass gegen Kachelmann trotz seiner eindeutigen Freisprüche vor Gericht immer noch Vorurteile existieren und sein Leben und das seiner Frau sehr belasten.

Von alles gut und Friede Freude Eierkuchen würde ich da nicht reden - dessen Leben, auch wenn es wieder relativ komfortabel ist, hat einen dauerhaften Knick bekommen.


Dir und BB ist die Ironie in ADs Posting entgangen.

Übrigens: Assange lebt nicht als Journalist in New York, unfd Türck hat auch keine Nachmittagstalkshow.

Bei Assange hätten eigentlich die Ironiedetektoren anspringen sollen.


Geschockt

*heul* Muss man denn jeden ironischen Kommentar in diesem Lande kennzeichnen?

#527:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 23:10
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

*heul* Muss man denn jeden ironischen Kommentar in diesem Lande kennzeichnen?


Ich bin auch zunächst drauf reingefallen.

#528:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 23:19
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

*heul* Muss man denn jeden ironischen Kommentar in diesem Lande kennzeichnen?


Ich bin auch zunächst drauf reingefallen.


Echt? Geschockt

#529:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 23:31
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

*heul* Muss man denn jeden ironischen Kommentar in diesem Lande kennzeichnen?


Ich bin auch zunächst drauf reingefallen.


Echt? Geschockt


Ich weiss, Du durchschaust sowas immer auf Anhieb.

#530:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 23:39
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

*heul* Muss man denn jeden ironischen Kommentar in diesem Lande kennzeichnen?


Ich bin auch zunächst drauf reingefallen.


Echt? Geschockt


Ich weiss, Du durchschaust sowas immer auf Anhieb.


Ich bin zwar nicht der hellste, aber spätestens nach "Julian Assange wurde auch gemäß rechtsstaatlicher Prinzipien angeklagt und lebt als Autor und Journalist in New York" hätte man es doch merken müssen.

#531:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 23:43
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich bin zwar nicht der hellste, aber spätestens nach "Julian Assange wurde auch gemäß rechtsstaatlicher Prinzipien angeklagt und lebt als Autor und Journalist in New York" hätte man es doch merken müssen.


Dass da was nicht stimmt, habe ich sofort gemerkt. Ich dachte aber zunächst, Addi schickt Grüsse aus einem Paralleluniversum.

#532:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 23:45
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
    Jeder bestimmt über sich selbst. Niemand bestimmt über andere - außer in Abwehr von Fremdbestimmung.


Das wird nicht funktionieren. Es wird immer Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse geben, die zwar einerseits Missbrauch begünstigen können, aber andererseits unabdinglich für das Funktionieren einer Gesellschaft sind.

Ein Abhängigkeitsverhältnis besteht zwischen Kindern und ihren Eltern. Da kann man gesellschaftlich noch so viel umstrukturieren, an der Tatsache, dass Kinder nicht für sich alleine sorgen können, kommt man nicht vorbei.

Und in der Wirtschaft wird man immer Strukturen vorfinden, in denen es Weisungsbefugte und Weisungsgebundene gibt. Selbst wenn die Entscheidungen darüber, wie das Unternehmen zu führen ist, auf demokratischen Weg gefällt werden, muss es bei der Umsetzung dieser Entscheidungen Instanzen geben, die deren Einhaltung kontrollieren und gewährleisten. Dazu gehört auch, dass ein Mitarbeiter, der die Ziele des Unternehmens gefährdet oder sabotiert, sanktioniert oder sogar entlassen werden kann.

Das klingt danach, die Flinte ins Korn zu werfen. Denkst du, man könne die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern geraderücken, ohne dabei an deinen Punkten zu rücken?



zelig hat folgendes geschrieben:
Man darf aber auch nicht ins Allgemeine abweichen, um die Diskussion konkreter Misstände zu vermeiden oder abzuwürgen. Wenn man allgemein über die Entstehung und Wirkung von Machtverhältnissen diskutieren will, wäre das mindestens einen eigenen Thread wert.

Ich bin auch dafür, daß wir eng am Thema bleiben.

Hier ist bereits der von dir geforderte eigene Thread - BBs Idee war, die Sache aus einem anderen Winkel zu betrachten - ein Thread zur Aufzählung konkreter Mißstände soll das nicht sein.


(Eine Lanze für den Eingangsbeitrag habe ich schon gebrochen. Mir fällt gerade eine weitere Sichtweise ein, die mir bisher entgangen ist - astartes Beitrag hat mich drauf gebracht.)




Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich habe grundsätzlich ein Problem mit diesen Schritten in Richtung Abstraktion. Ich finde, die Diskussionen werden dadurch uninteressanter.

Mal sehen. Deine Abstraktion war:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Es kommt halt nicht allzu selten vor, dass Menschen, die Missbrauchsbeziehungen erleben, wiederholt an Partner geraten, die sie missbrauchen.


Das passende Detail dazu, aus den Vorwürfen von Grace gegen Aziz Ansari:

Babe.net hat folgendes geschrieben:
Ihr Typen seid alle gleich, alle die gleichen Scheißtypen.

You guys are all the same, you guys are all the fucking same.

https://babe.net/2018/01/13/aziz-ansari-28355

Für Grace war die Situation also nicht neu. Und trotzdem war sie so hilflos, wie bei den Typen, die vor Ansari kamen.


Zuletzt bearbeitet von smallie am 28.01.2018, 23:50, insgesamt einmal bearbeitet

#533:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 23:47
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vergewaltiger gehören vor Gericht und entsprechend abgeurteilt, allerdings erst nachdem ihre Schuld zweifelsfrei nachgewiesen ist. Genauso sollte man es mit wissentlichen Falschbeschuldigern halten, auch die zerstören Existenzen, traumatisieren andere Menschen und begehen Verbrechen, wobei ...

Da waren wir doch schon mal:
Ja.
Bestreitet wer?
.....


Indirekt bestreitet das hier AD, wenn er darauf hinweist, dass der Kachelmann doch inzwischen wieder einen Job bei der ARD hat und so tut als waere somit wieder alles in Ordnung. (Und AD gilt meine Erwiderung!) Die Falschbeschuldigerin ist nach wie vor unbestraft, obwohl gerichtlich festgestellt wurde, dass sie gelogen hat. Dass der Kachelmann inzwischen wieder einen Job hat, ändert nichts an ihrer Schuld.


Ach, hat der Addi das? Addi hat auch schon an anderer Stelle die Behandlung von Kachelmann verurteilt. Ich würde die Straftäterin unter der Berücksichtigung ihrer psychischen Schuldfähigkeit auch gerne verurteilt sehen. Rechtsstaatliche Prozesse helfen leider nicht, die Unschuld wiederherzustellen. Und dann der Streisand-Effekt durch die mediengesteuerte Öffentlichkeit. Wenn jemand falsch beschuldigen will, braucht er nicht die Metoo-Debatte dafür.

#534:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 23:56
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.....
Kachelmann wurde nicht anonym beschuldigt - und ist jetzt dank rechtsstaatlicher Prinzipien ein glücklicher Mensch und moderiert das Wetter in der ARD....

Das ist falsch. Die Firma, mit der er für die ARD die Wettervorhersagen gemacht hat, hat er wegen der Prozesskosten verkaufen müssen, einen Teil des Geldes hat er wohl anschließend über Schadenersatzprozesse hereinbekommen, aber er ist gleichzeitig alle Moderationen im Fernsehen losgeworden, das sich sofort am Anfang des Prozessen in allen Funktionen von ihm getrennt hat.

Er lebt heute als freier Berater und hat auch wieder ein Internetportal, auf dem er Wetterdienstleistungen anbietet. Wenn Zeitungen heute seinen Namen drucken, beziehen sie sich normalerweise auf den Freispruch mangels Beweisen im Strafprozess und erzählen nichts davon, dass seine Unschuld wie auch die vorsätzliche Falschbezichtigung in einer zivilrechtlichen Prozess bewiesen wurde. Entsprechend ist das Echo, wenn auf der Straße nach Kachelmann gefragt wird:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Am 26. Oktober 2017 wurde durch einen Beitrag von Anja Reschke im Fernsehmagazin Panorama bekannt, dass gegen Kachelmann trotz seiner eindeutigen Freisprüche vor Gericht immer noch Vorurteile existieren und sein Leben und das seiner Frau sehr belasten.

Von alles gut und Friede Freude Eierkuchen würde ich da nicht reden - dessen Leben, auch wenn es wieder relativ komfortabel ist, hat einen dauerhaften Knick bekommen.


Dir und BB ist die Ironie in ADs Posting entgangen.

Übrigens: Assange lebt nicht als Journalist in New York, unfd Türck hat auch keine Nachmittagstalkshow.

Bei Assange hätten eigentlich die Ironiedetektoren anspringen sollen.


Geschockt

*heul* Muss man denn jeden ironischen Kommentar in diesem Lande kennzeichnen?


Du ja.

Bei Dir kann man sich naemlich nie sicher sein, ob Du den Stuss, den Du manchmal verzapfst, ernst meinst oder nicht. Sehr glücklich

#535:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 23:59
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Und in der Wirtschaft wird man immer Strukturen vorfinden, in denen es Weisungsbefugte und Weisungsgebundene gibt. Selbst wenn die Entscheidungen darüber, wie das Unternehmen zu führen ist, auf demokratischen Weg gefällt werden, muss es bei der Umsetzung dieser Entscheidungen Instanzen geben, die deren Einhaltung kontrollieren und gewährleisten. Dazu gehört auch, dass ein Mitarbeiter, der die Ziele des Unternehmens gefährdet oder sabotiert, sanktioniert oder sogar entlassen werden kann.

Das klingt danach, die Flinte ins Korn zu werfen.


Ja. Um dann das passendere Werkzeug zu wählen.

Zitat:
Denkst du, man könne die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern geraderücken, ohne dabei an deinen Punkten zu rücken?


Ach, es geht um Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern? Das ändert alles. Nicht meine Baustelle.


Zitat:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich habe grundsätzlich ein Problem mit diesen Schritten in Richtung Abstraktion. Ich finde, die Diskussionen werden dadurch uninteressanter.

Mal sehen. Deine Abstraktion war:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Es kommt halt nicht allzu selten vor, dass Menschen, die Missbrauchsbeziehungen erleben, wiederholt an Partner geraten, die sie missbrauchen.


Das sind zwei aus dem Zusammenhang gerissene Zitate, die nicht so gemeint waren, wie Du es jetzt darstellst.

Zitat:
Das passende Detail dazu, aus den Vorwürfen von Grace gegen Aziz Ansari:


Nee, ne. Das willst Du nicht wirklich diskutieren?

#536:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 00:01
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.....
Kachelmann wurde nicht anonym beschuldigt - und ist jetzt dank rechtsstaatlicher Prinzipien ein glücklicher Mensch und moderiert das Wetter in der ARD....

Das ist falsch. Die Firma, mit der er für die ARD die Wettervorhersagen gemacht hat, hat er wegen der Prozesskosten verkaufen müssen, einen Teil des Geldes hat er wohl anschließend über Schadenersatzprozesse hereinbekommen, aber er ist gleichzeitig alle Moderationen im Fernsehen losgeworden, das sich sofort am Anfang des Prozessen in allen Funktionen von ihm getrennt hat.

Er lebt heute als freier Berater und hat auch wieder ein Internetportal, auf dem er Wetterdienstleistungen anbietet. Wenn Zeitungen heute seinen Namen drucken, beziehen sie sich normalerweise auf den Freispruch mangels Beweisen im Strafprozess und erzählen nichts davon, dass seine Unschuld wie auch die vorsätzliche Falschbezichtigung in einer zivilrechtlichen Prozess bewiesen wurde. Entsprechend ist das Echo, wenn auf der Straße nach Kachelmann gefragt wird:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Am 26. Oktober 2017 wurde durch einen Beitrag von Anja Reschke im Fernsehmagazin Panorama bekannt, dass gegen Kachelmann trotz seiner eindeutigen Freisprüche vor Gericht immer noch Vorurteile existieren und sein Leben und das seiner Frau sehr belasten.

Von alles gut und Friede Freude Eierkuchen würde ich da nicht reden - dessen Leben, auch wenn es wieder relativ komfortabel ist, hat einen dauerhaften Knick bekommen.


Dir und BB ist die Ironie in ADs Posting entgangen.

Übrigens: Assange lebt nicht als Journalist in New York, unfd Türck hat auch keine Nachmittagstalkshow.

Bei Assange hätten eigentlich die Ironiedetektoren anspringen sollen.


Geschockt

*heul* Muss man denn jeden ironischen Kommentar in diesem Lande kennzeichnen?


Du ja.

Bei Dir kann man sich naemlich nie sicher sein, ob Du den Stuss, den Du manchmal verzapfst, ernst meinst oder nicht. Sehr glücklich


Du meinst deinen Stuss ja immer ernst.

#537:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 00:03
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vergewaltiger gehören vor Gericht und entsprechend abgeurteilt, allerdings erst nachdem ihre Schuld zweifelsfrei nachgewiesen ist. Genauso sollte man es mit wissentlichen Falschbeschuldigern halten, auch die zerstören Existenzen, traumatisieren andere Menschen und begehen Verbrechen, wobei ...

Da waren wir doch schon mal:
Ja.
Bestreitet wer?
.....


Indirekt bestreitet das hier AD, wenn er darauf hinweist, dass der Kachelmann doch inzwischen wieder einen Job bei der ARD hat und so tut als waere somit wieder alles in Ordnung. (Und AD gilt meine Erwiderung!) Die Falschbeschuldigerin ist nach wie vor unbestraft, obwohl gerichtlich festgestellt wurde, dass sie gelogen hat. Dass der Kachelmann inzwischen wieder einen Job hat, ändert nichts an ihrer Schuld.


Ach, hat der Addi das? Addi hat auch schon an anderer Stelle die Behandlung von Kachelmann verurteilt. Ich würde die Straftäterin unter der Berücksichtigung ihrer psychischen Schuldfähigkeit auch gerne verurteilt sehen. Rechtsstaatliche Prozesse helfen leider nicht, die Unschuld wiederherzustellen. Und dann der Streisand-Effekt durch die mediengesteuerte Öffentlichkeit. Wenn jemand falsch beschuldigen will, braucht er nicht die Metoo-Debatte dafür.



Ausserrechtsstaatliche "Prozesse" vor dem "Court of public opinion" vermögen noch viele weniger "Unschuld wiederherzustellen", weshalb man die besser unterlässt und den zumindest weniger ungeeigneten Weg eines rechtsstaatlichen Verfahrens beschreiten sollte. Womit wir wieder genau bei meiner Kritik an "metoo" wären.

#538:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 00:13
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ausserrechtsstaatliche "Prozesse" vor dem "Court of public opinion" vermögen noch viele weniger "Unschuld wiederherzustellen", weshalb man die besser unterlässt und den zumindest weniger ungeeigneten Weg eines rechtsstaatlichen Verfahrens beschreiten sollte. Womit wir wieder genau bei meiner Kritik an "metoo" wären.


Der eigentliche Streitpunkt ist ja nicht der, ob überhaupt rechtstaatliche Prozesse stattfinden sollen (darum war Addis Ironie auch für mich nicht auf Anhieb ersichtlich), sondern ab welchem Zeitpunkt die Öffentlichkeit informiert und eingebunden werden sollte.

#539:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 00:36
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ausserrechtsstaatliche "Prozesse" vor dem "Court of public opinion" vermögen noch viele weniger "Unschuld wiederherzustellen", weshalb man die besser unterlässt und den zumindest weniger ungeeigneten Weg eines rechtsstaatlichen Verfahrens beschreiten sollte. Womit wir wieder genau bei meiner Kritik an "metoo" wären.


Der eigentliche Streitpunkt ist ja nicht der, ob überhaupt rechtstaatliche Prozesse stattfinden sollen (darum war Addis Ironie auch für mich nicht auf Anhieb ersichtlich), sondern ab welchem Zeitpunkt die Öffentlichkeit informiert und eingebunden werden sollte.


Ich wollte noch auf einen anderen Punkt hinweisen: Wie leicht Menschen bei sexuellen Straftaten vom Umfeld fallengelassen werden, bevor sie verurteilt sind. Oder selbst gestanden haben. Damit meine ich nicht, man solle Kameraderie fördern. Ich verstehe nicht, warum Kachelmann nach seinem Freispruch nicht mehr in der ARD auftreten durfte.

#540:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 00:41
    —
Um mal eines klarzustellen.

Selbstverständlich koennen Opfer von Verbrechen den Weg einer oeffentlichen Beschuldigung wählen. Dies sollten sie allerdings nicht aus dem Dunkel der Anonymität heraus tun, sondern sowohl Oeffentlichkeit als auch insbesondere der Beschuldigte sollten wissen wer wem was vorwirft. Öffentlich Beschuldigte haben naemlich das Recht sich genauso öffentlich gegen Beschuldigungen zu verteidigen, insbesondere wegen Diffamierung gegen ihre Beschuldigen zu klagen, wenn sie sich zu Unrecht beschuldigt fühlen. Dies koennen sie aber nur tun, wenn sie wissen wessen sie beschuldigt werden und wer sie beschuldigt. Aus diesem Grund halte ich es mit anonymen Beschuldigungen so, dass ich denen exakt null Beweiskraft beimesse.

Werden Beschuldigungen gegen konkrete Personen erhoben, dann sollte die Öffentlichkeit, insbesondere meinungsbildende Medien, aber auch Vertreter von Interessengruppen die nicht ungeprüft einfach glauben und Druck ausüben, der zu nicht mehr rückgängig zu machenden, negativen Folgen fuer den Beschuldigten führen kann, sondern zunächst einmal eine gewisse Neutralität waren. Dies gilt insbesondere fuer anonyme, nicht konkretisierte Beschuldigungen. Unterlassen sie diese Sorgfaltspflicht, dann sind sie mitschuldig, wenn Unschuldigen Unrecht widerfährt. Genau deshalb werde ich nicht aufhören diese Vorgänge zu kritisieren anstatt mich "wie es sich gehört" an der wilden Jagd auf prominente Maenner zu beteiligen. Ich will mich naemlich nicht mitschuldig machen, so wie diejenigen mitschuldig geworden sind, die z.B. das wüste Treiben eines Jimmy Saville oder eines Larry Nassar von der Seitenlinie aus mitbekommen hatten und dabei immer brav ihre Schnauze gehalten haben. Die beiden wären naemlich zu stoppen gewesen. Dazu haette es noch nicht einmal öffentlicher Anklagen bedurft. Man haette nur seitens der Organisationen, fuer die die arbeiteten, die Warnzeichen ernst nehmen, die Vorfälle untersuchen und sie zumindest erst mal, vorbehaltlich einer strafrechtlichen Würdigung durch ein Gericht, von ihrer Opfergruppe Fernhalten muessen, notfalls durch vorläufige Beurlaubung. (Die kann man naemlich rückgängig machen, wenn sich herausstellt, dass die unschuldig sind)

Es ist ganz einfach Wahnsinn, wenn Leute ihre berufliche Existenz und soziale Stellung verlieren, bloss weil in irgendeiner von "metoo"-Hysterikern durchsetzten Postille etwas steht in der Art "nicht näher benannte Frau wirft einem namentlich benannten Mann eine nicht näher genannte Straftat vor" ("sexuelle Belästigung" ohne konkret zu nennen, was genau behauptet wird, reicht nicht). Und dann geht die Hexenjagd schon los. Wenn dies einen Unschuldigen trifft, dann weiss er noch nicht einmal wen er verklagen soll. Die betreffende Postille kann sich naemlich herausreden, dass sie nix Falsches behauptet hat und zur Not, dass sie den Namen der Frau selber nicht kennt. Die haben ja nicht behauptet, der haette das getan, sondern nur darueber berichtet, dass jemand anders dem das vorwirft und wenn gefordert wird die sollen den Namen der Frau rausrücken, dann schreit alles "Opferschutz" um genau das zu verhindern. Das sind wahrhaft kafkaeske Zustände, die derzeit herrschen!

#541:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 00:48
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, warum Kachelmann nach seinem Freispruch nicht mehr in der ARD auftreten durfte.


Ich habe keine Ahnung, was da konkret vorgefallen ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass vor dem Freispruch einfach zu viel vorgefallen ist. Da waren einfach zu viele Schatten, über die man hätte springen müssen, um wieder neu anzufangen.

#542:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 00:49
    —
Ich glaube, der einzige #Metoo- Hysteriker bist du, Bernie.

#543:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 00:55
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ausserrechtsstaatliche "Prozesse" vor dem "Court of public opinion" vermögen noch viele weniger "Unschuld wiederherzustellen", weshalb man die besser unterlässt und den zumindest weniger ungeeigneten Weg eines rechtsstaatlichen Verfahrens beschreiten sollte. Womit wir wieder genau bei meiner Kritik an "metoo" wären.


Der eigentliche Streitpunkt ist ja nicht der, ob überhaupt rechtstaatliche Prozesse stattfinden sollen (darum war Addis Ironie auch für mich nicht auf Anhieb ersichtlich), sondern ab welchem Zeitpunkt die Öffentlichkeit informiert und eingebunden werden sollte.


Informieren kann man die Oeffentlichkeit ruhig sofort, aber bitte neutral und ohne Vorverurteilung. Bei anderen Straftaten funktioniert das doch auch so halbwegs. Nur wenn es gegen irgendwelche Promis wegen Sexsachen geht, scheinen bei allen moeglichen Beteiligten sofort alle Sicherungen durchzubrennen.

Ich habe z.B. noch nie erlebt, dass jemand, der jemand anders des Diebstahls beschuldigt, noch bevor eine Prüfung dieser Beschuldigung ueberhaupt eingeleitet wurde, sofort zum Opfer ernannt und als besonders mutig im Medienwald herumgereicht wird. Auch sind in solchen Fällen Forderungen nach sofortiger Kündigung des behaupteten Täters durch seinen Arbeitgeber eher ungewöhnlich.

#544:  Autor: MadMagic BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 01:01
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, warum Kachelmann nach seinem Freispruch nicht mehr in der ARD auftreten durfte.


Keine Sorge, wenn es nur das ist, was Du nicht verstehst, "funktionierst" Du immer noch sehr gut Mr. Green

#545:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 01:07
    —
Ein Fernsehbeitrag über Kachelmanns Kampf um seine Unschuld

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Joerg-Kachelmann-Verurteilt-trotz-Freispruch,panorama8078.html

Und dann noch die *...* Staatsanwaltschaft Mannheim und die *...* Richter und die *** Springer- Presse. „Die Berichterstattung von BILD ist wahrgewesen“.

Die Moderatorin weist noch daraufhin, dass Falschbeschuldigungen genutzt werden, um die Debatte über metoo zu denunzieren.

#546:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 01:17
    —
MadMagic hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, warum Kachelmann nach seinem Freispruch nicht mehr in der ARD auftreten durfte.


Keine Sorge, wenn es nur das ist, was Du nicht verstehst, "funktionierst" Du immer noch sehr gut Mr. Green


Dann bin ich ja beruhigt. Aber wieso verspüre ich dennoch Unruhe? Suspekt

#547:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 01:26
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ein Fernsehbeitrag über Kachelmanns Kampf um seine Unschuld

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Joerg-Kachelmann-Verurteilt-trotz-Freispruch,panorama8078.html

Und dann noch die *...* Staatsanwaltschaft Mannheim und die *...* Richter und die *** Springer- Presse. „Die Berichterstattung von BILD ist wahrgewesen“.

Die Moderatorin weist noch daraufhin, dass Falschbeschuldigungen genutzt werden, um die Debatte über metoo zu denunzieren.


Ah ja.

Wenn man darauf hinweist, dass es Falschbeschuldingen gibt und man deshalb von Vorverurteilungen absehen soll, dann "denunziert man die metoo-Bewegung", ist schon klar.

Die metoo-Bewegung ist ja schliesslich vor allem dadurch bekannt geworden, dass ihr voreilige Verurteilungen voellig wesensfremd sind. Sehr glücklich


Dieser "Hinweis der Moderatorin" ist eigentlich recht verraeterisch, wenn man mal unvoreingenommen darueber nachdenkt. Die metoo-Bewegung koennte naemlich diesen "Denunziationen" ganz einfach dadurch vorbeugen, indem sie alle Beschuldigungen erst einmal gründlich auf ihren Wahrheitsgehalt prüft bevor Konsequenzen gefordert werden, so koennte man naemlich weitestgehend vermeiden, dass man Beschuldigungen übernimmt, die sich später als falsch herausstellen. Dadurch waere es allerdings nicht mehr möglich per Schnellverfahren (heute anonym beschuldigt - morgen schon zurückgetreten) wie im von mir erwähnten Fall des konservativen Spitzenkandidaten in Ontario "rasche Erfolge" zu erzielen, was sich sicher negativ auf die erwünschte Aussenwirkung der Bewegung auswirken wuerde. Erst lange Nachweise führen und dann Konsequenzen fordern ist halt weniger sexy als der Schnellschuss aus der Hüfte, der zwar sofort trifft, aber bei dem die Streuwirkung so gross ist, dass es zwangsläufig auch immer mal gänzlich Unbeteiligte dahinraffen muss.

#548:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 01:45
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ein Fernsehbeitrag über Kachelmanns Kampf um seine Unschuld

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Joerg-Kachelmann-Verurteilt-trotz-Freispruch,panorama8078.html

Und dann noch die *...* Staatsanwaltschaft Mannheim und die *...* Richter und die *** Springer- Presse. „Die Berichterstattung von BILD ist wahrgewesen“.

Die Moderatorin weist noch daraufhin, dass Falschbeschuldigungen genutzt werden, um die Debatte über metoo zu denunzieren.


Ah ja.

Wenn man darauf hinweist, dass es Falschbeschuldingen gibt und man deshalb von Vorverurteilungen absehen soll, dann "denunziert man die metoo-Bewegung", ist schon klar.

Die metoo-Bewegung ist ja schliesslich vor allem dadurch bekannt geworden, dass ihr voreilige Verurteilungen voellig wesensfremd sind. Sehr glücklich


Dieser "Hinweis der Moderatorin" ist eigentlich recht verraeterisch, wenn man mal unvoreingenommen darueber nachdenkt. Die metoo-Bewegung koennte naemlich diesen "Denunziationen" ganz einfach dadurch vorbeugen, indem sie alle Beschuldigungen erst einmal gründlich auf ihren Wahrheitsgehalt prüft bevor Konsequenzen gefordert werden, so koennte man naemlich weitestgehend vermeiden, dass man Beschuldigungen übernimmt, die sich später als falsch herausstellen. Dadurch waere es allerdings nicht mehr möglich per Schnellverfahren (heute anonym beschuldigt - morgen schon zurückgetreten) wie im von mir erwähnten Fall des konservativen Spitzenkandidaten in Ontario "rasche Erfolge" zu erzielen, was sich sicher negativ auf die erwünschte Aussenwirkung der Bewegung auswirken wuerde. Erst lange Nachweise führen und dann Konsequenzen fordern ist halt weniger sexy als der Schnellschuss aus der Hüfte, der zwar sofort trifft, aber bei dem die Streuwirkung so gross ist, dass es zwangsläufig auch immer mal gänzlich Unbeteiligte dahinraffen muss.


Bei der Metoo-Debatte beschuldigen Frauen konkrete Personen oder nicht genannte Personen der sexuellen Belästigung. Und dass du unvoreingenommen denkst, ist das Lustigste, was hier seit Jahren an fehlerhafter Selbsteinschätzung geschrieben wurde.

#549:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 01:50
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Und dass du unvoreingenommen denkst, ist das Lustigste, was hier seit Jahren an fehlerhafter Selbsteinschätzung geschrieben wurde.


Das nenne ich mal eine unvoreingenommene Aussage. Mit den Augen rollen

#550:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 01:52
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Und dass du unvoreingenommen denkst, ist das Lustigste, was hier seit Jahren an fehlerhafter Selbsteinschätzung geschrieben wurde.


Das nenne ich mal eine unvoreingenommene Aussage. Mit den Augen rollen


Ich habe nicht behauptet, unvoreingenommen zu sein. zwinkern

#551:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 02:00
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ein Fernsehbeitrag über Kachelmanns Kampf um seine Unschuld

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Joerg-Kachelmann-Verurteilt-trotz-Freispruch,panorama8078.html

Und dann noch die *...* Staatsanwaltschaft Mannheim und die *...* Richter und die *** Springer- Presse. „Die Berichterstattung von BILD ist wahrgewesen“.

Die Moderatorin weist noch daraufhin, dass Falschbeschuldigungen genutzt werden, um die Debatte über metoo zu denunzieren.


Ah ja.

Wenn man darauf hinweist, dass es Falschbeschuldingen gibt und man deshalb von Vorverurteilungen absehen soll, dann "denunziert man die metoo-Bewegung", ist schon klar.

Die metoo-Bewegung ist ja schliesslich vor allem dadurch bekannt geworden, dass ihr voreilige Verurteilungen voellig wesensfremd sind. Sehr glücklich


Dieser "Hinweis der Moderatorin" ist eigentlich recht verraeterisch, wenn man mal unvoreingenommen darueber nachdenkt. Die metoo-Bewegung koennte naemlich diesen "Denunziationen" ganz einfach dadurch vorbeugen, indem sie alle Beschuldigungen erst einmal gründlich auf ihren Wahrheitsgehalt prüft bevor Konsequenzen gefordert werden, so koennte man naemlich weitestgehend vermeiden, dass man Beschuldigungen übernimmt, die sich später als falsch herausstellen. Dadurch waere es allerdings nicht mehr möglich per Schnellverfahren (heute anonym beschuldigt - morgen schon zurückgetreten) wie im von mir erwähnten Fall des konservativen Spitzenkandidaten in Ontario "rasche Erfolge" zu erzielen, was sich sicher negativ auf die erwünschte Aussenwirkung der Bewegung auswirken wuerde. Erst lange Nachweise führen und dann Konsequenzen fordern ist halt weniger sexy als der Schnellschuss aus der Hüfte, der zwar sofort trifft, aber bei dem die Streuwirkung so gross ist, dass es zwangsläufig auch immer mal gänzlich Unbeteiligte dahinraffen muss.


Bei der Metoo-Debatte beschuldigen Frauen konkrete Personen oder nicht genannte Personen der sexuellen Belästigung. ......



.....und andere Leute greifen diese Anschuldigungen ungeprüft auf und gehen damit auf Hexenjagd.

Du findest das gut?

#552:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 07:56
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
*heul* Muss man denn jeden ironischen Kommentar in diesem Lande kennzeichnen?

Freu Dich doch. Ist doch auch interessant zu sehen, wer in welcher Diskussion gerade Scheuklappen aufhat.

Auch für die Leute mit den Scheuklappen.

#553:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 08:06
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Bei der Metoo-Debatte beschuldigen Frauen konkrete Personen oder nicht genannte Personen der sexuellen Belästigung. ......



.....und andere Leute greifen diese Anschuldigungen ungeprüft auf und gehen damit auf Hexenjagd.

Du findest das gut?

Das ist das eigentlich hässliche an der ganzen Situation, dass die Presse, nachdem sie löblicherweise erkannt hat, dass eine unvoreingenommene Berichterstattung nicht möglich ist, diese gar nicht mehr anstrebt, sondern immer und überall meint, von Anfang an Partei ergreifen zu müssen. Bei den Themen, in denen sie einigermaßen einer Meinung ist, führt das zu höchst ungesunden Rückkopplungen.

#554:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 11:15
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Bei der Metoo-Debatte beschuldigen Frauen konkrete Personen oder nicht genannte Personen der sexuellen Belästigung. ......



.....und andere Leute greifen diese Anschuldigungen ungeprüft auf und gehen damit auf Hexenjagd.

Du findest das gut?

Das ist das eigentlich hässliche an der ganzen Situation, dass die Presse, nachdem sie löblicherweise erkannt hat, dass eine unvoreingenommene Berichterstattung nicht möglich ist, diese gar nicht mehr anstrebt, sondern immer und überall meint, von Anfang an Partei ergreifen zu müssen. Bei den Themen, in denen sie einigermaßen einer Meinung ist, führt das zu höchst ungesunden Rückkopplungen.


Gut finde ich das natürlich nicht. Ich finde hier Medienkritik notwendiger als die Kritik an einzelnen Frauen, die sich über ihre sexuellen Belästigungen äußern. Noch einmal auf Kachelmann zurückzukommen, der nicht direkt etwas mit der #Metoo-Debatte zu tun hat - die widerwärtige Presseberichterstattung hat ja erst Kachelmann zum Sexmonster hochgeschrieben. Hier sollte man genauso nach Verantwortlichen suchen. Die Täterin ist vermutlich psychisch krank.

#555:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 11:49
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...Noch einmal auf Kachelmann zurückzukommen, der nicht direkt etwas mit der #Metoo-Debatte zu tun hat - die widerwärtige Presseberichterstattung hat ja erst Kachelmann zum Sexmonster hochgeschrieben. Hier sollte man genauso nach Verantwortlichen suchen. ...

Ich sehe da keine einzelnen Verantwortlichen. Was ich sehe, ist ein Klima der Parteiergreifung, sobald einer schreit, der nach Zeitgeist gerade auf der richtigen Seite steht. Es ist dieses Klima, das den "Minderheiten-Poker" ermöglicht. Es ist dieses Klima, in dem die Fakten nicht mehr interessieren, weil man sicher ist, auf der richtigen Seite zu stehen, und in dem jeder, der nach Fakten sieht, sich gleich "auf der anderen Seite" wiederfindet, weil Zwischenpositionen nicht erlaubt sind.

Ich hätte auch mit "ceterum censeo" anfangen können, da bin ich genauso langweilig wie Skeptiker: Wir reden gerade über political correctness und die Folgen. Wer bei uns eine Position vertritt, die feministisch aussieht - die arme vergewaltigte Frau, die mutig gegen ihren Peiniger aufsteht - ist auf der richtigen Seite und erfährt die entsprechende Unterstützung, auch, wenn der Peiniger gerade keiner ist. Und da haben wir eine sehr starke Gemeinsamkeit zwischen dem Kachelmann-Fall und #metoo.

#556:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 11:54
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...Noch einmal auf Kachelmann zurückzukommen, der nicht direkt etwas mit der #Metoo-Debatte zu tun hat - die widerwärtige Presseberichterstattung hat ja erst Kachelmann zum Sexmonster hochgeschrieben. Hier sollte man genauso nach Verantwortlichen suchen. ...

Ich sehe da keine einzelnen Verantwortlichen. Was ich sehe, ist ein Klima der Parteiergreifung, sobald einer schreit, der nach Zeitgeist gerade auf der richtigen Seite steht. Es ist dieses Klima, das den "Minderheiten-Poker" ermöglicht. Es ist dieses Klima, in dem die Fakten nicht mehr interessieren, weil man sicher ist, auf der richtigen Seite zu stehen, und in dem jeder, der nach Fakten sieht, sich gleich "auf der anderen Seite" wiederfindet, weil Zwischenpositionen nicht erlaubt sind.

Das ist aber nicht nur bei #Metoo so. Das ist bei jede Pressesau, die immer wieder mal durchs Dorf gejagt wird.

#557:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 12:14
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...Noch einmal auf Kachelmann zurückzukommen, der nicht direkt etwas mit der #Metoo-Debatte zu tun hat - die widerwärtige Presseberichterstattung hat ja erst Kachelmann zum Sexmonster hochgeschrieben. Hier sollte man genauso nach Verantwortlichen suchen. ...

Ich sehe da keine einzelnen Verantwortlichen. Was ich sehe, ist ein Klima der Parteiergreifung, sobald einer schreit, der nach Zeitgeist gerade auf der richtigen Seite steht. Es ist dieses Klima, das den "Minderheiten-Poker" ermöglicht. Es ist dieses Klima, in dem die Fakten nicht mehr interessieren, weil man sicher ist, auf der richtigen Seite zu stehen, und in dem jeder, der nach Fakten sieht, sich gleich "auf der anderen Seite" wiederfindet, weil Zwischenpositionen nicht erlaubt sind.

Das ist aber nicht nur bei #Metoo so. Das ist bei jede Pressesau, die immer wieder mal durchs Dorf gejagt wird.

Jjjaa, fast. Es geht aber nicht um einzelne Säue, es geht um Meinungshoheiten und Klima. Die finden sich natürlich auch in den einzelnen Säuen wieder.

Es geht darum:
Zitat:
Du hast Pressesau gesagt. Dann sagst Du bestimmt auch Lügenpresse, wählst die AFD und verniedlichst den Holocaust.

Wenn Du nicht zu denen gehören willst, achte drauf, was Du da sagst.

p.s. Und tschüss Kunde droht mit Auftrag und schickt mich in die Tabellen.

#558:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 14:43
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ Diligentia

Was sind denn Deiner Meinung nach die Ursachen des Machtmissbrauchs?


Das nicht hinterfragte, quasi „sakrosankte“, allgemeine Denken in „Stärke“-Hierarchien.
Das alleine bewirkt schon, dass „starken“ Menschen Macht über andere Menschen zugestanden wird, ja tatsächlich als "normal" empfunden wird.

Ein Zitat von Liv Ullmann, das in den 1980ern mal veröffentlicht wurde, weist indirekt auch darauf hin:
„Sie werden es nicht glauben,
aber es gibt Gesellschaften,
die von den Klügsten regiert werden!
Das ist z.B. bei den Pavianen der Fall.“


Solange nicht Klugheit regiert, sondern nur, z.B. in Form von Menschenrechten, auf geduldiges Papier gedruckt ist und für hohle Sonntagsreden aus der verstaubten Ecke gezogen werden, solange werden „Starke“ den „Schwachen“ ggü. ihre Macht nicht nur ausüben, sondern auch missbrauchen. Und zwar auf jeder Ebene, bis hinein in persönliche Beziehungen. Und bekanntermaßen ist selbst die Eltern-Kind-Beziehung mehr oder weniger davon geprägt.

„Die“ Gesellschaft ist kein eigenständiges Wesen, sondern die Summe aller Individuen. Die geistige Einstellung, die Mentalität, die in einer Gesellschaft vorherrscht, ist die Mentalität der Mehrheit in einer Gesellschaft. Die (gewaltfreie) Revolution des Umdenkens muss also in jedem einzelnen Menschen stattfinden. Und hier werden sich wohl die meisten schon verabschieden und lieber nach einer oder mehreren „starken“ Person/-en rufen, an die man seine Eigenverantwortung, richtiger wohl: Eigenmacht!, abgeben kann.




PS
Wer glaubt, ich würde das Thema nur theoretisch-abstrakt abhandeln, dem sei gesagt: Ich wurde mit dem gesamten Spektrum der Macht-Missbrauchs-Thematik (des sexuellen, des mentalen, des emotionalen und des gewalttätigen) nicht nur im privaten, sondern auch im professionellen Bereich konfrontiert und befasse mich schon jahrzehntelang damit [weshalb ich die Argumentationen von (fast) allen hier gut nachvollziehen kann].

Das mag evtl. der Grund dafür sein, dass ich es zwischenzeitlich vorziehe, mich primär auf die „Wurzel des Übels“ zu konzentrieren. Die, verständlicherweise aufwühlende Thematik, lässt sich m.E. nicht aus der Welt schaffen, wenn man sich nur an den üblen "Blüten" abarbeitet, und die "Wurzel" ignoriert.

Das aber ist nur meine Meinung und bestenfalls als Anregung gedacht. Eine Diskussion, die meiner Meinung nicht entspricht, will ich keineswegs unterbinden.

Ohne Quatsch:

Ihr könnt meinetwegen gerne weiter so diskutieren, wie es euch gefällt.


Zuletzt bearbeitet von Diligentia am 31.01.2018, 02:51, insgesamt 4-mal bearbeitet

#559:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 14:44
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Das ist das eigentlich hässliche an der ganzen Situation, dass die Presse, nachdem sie löblicherweise erkannt hat, dass eine unvoreingenommene Berichterstattung nicht möglich ist, diese gar nicht mehr anstrebt, sondern immer und überall meint, von Anfang an Partei ergreifen zu müssen. Bei den Themen, in denen sie einigermaßen einer Meinung ist, führt das zu höchst ungesunden Rückkopplungen.


Ich denke, hinter der #metoo-Debatte liegt ein gut gemeinter, aber letztendlich doch nicht zielführender Gedanke: "Wenn wir einfach das Gegenteil von dem tun, was wir bisher gemacht haben, dann wird alles besser."

Das Problem ist, dass hier Interessen kollidieren, die nicht einfach mal so schnell miteinander zu vereinbaren sind. Der Missstand, der durch die #metoo-Debatte beseitigt werden soll, ist der, dass die Opfer von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen sich bisher oft nicht getraut haben, ihren Peiniger anzuzeigen oder zu beschuldigen. Nicht der einzige, aber ein wesentlicher Grund dafür ist die Angst, dass man ihnen nicht glauben könnte, dass die Öffentlichkeit sich auf die Seite des Täters stellt und die eigene Situation sich eher verschlechtert als verbessert. Dass die Gefahr besteht, dass man ihnen nicht glaubt, liegt aber nicht daran, dass die anderen Menschen böse Absichten hätten. Eine schwere Anschuldigung einfach so für bare Münze zu nehmen, könnte schwere Folgen für den Beschuldigten haben. Im schlimmsten Fall bestraft man einen Unschuldigen bzw. zerstört seine Existenz.

Zelig hat mal gefragt, ob die Unschuldsvermutung nicht auch für die Opfer von Sexualstraftätern gilt. (In Bezug auf eine mögliche Falschbeschuldigung) Ich denke: Ja, das sollte auch für die Opfer gelten, aber das ist eine Gratwanderung, ein Problem, das nie zu 100% befriedigend für beide Seiten gelöst werden kann. Denn in der Unschuldsvermutung für das Opfer ist die Schuldvermutung für den Täter eingepreist - und umgekehrt.

So mancher Kommentar in der Presse - vor allem zu Beginn der #metoo-Kampagne - stand im Zeichen einer gewünschten Kehrtwende: "So, jetzt reden die Opfer und die Täter und ihre Anwälte haben zu schweigen. Und kommt uns bloss nicht mit falschen Beschuldigungen. Das macht ihr ja nur, um diese wichtige und notwendige Debatte abzuwürgen!"

Ich finde, das ist keine Lösung, denn das eigentliche Problem wird nur verlagert. Menschen, die völlig unschuldig in eine psychisch und existentiell bedrohliche Situation geraten (ob als Opfer eines sexuellen Übergriffes oder einer Falschbeschuldigung) stehen praktisch ganz allein mit ihrer Situation einer Öffentlichkeit gegenüber, die ihnen nicht glaubt. Die Opfer in beiden Fällen (sexueller Übergriff und Falschbeschuldigung) haben da mehr gemeinsam, als man vielleicht zunächst annimmt. Mit dem Gefühl, isoliert zu sein, sind sie sogar eher Schicksalsgenossen als Mitglieder in unterschiedlichen Lagern.

#560:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 15:57
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...Noch einmal auf Kachelmann zurückzukommen, der nicht direkt etwas mit der #Metoo-Debatte zu tun hat - die widerwärtige Presseberichterstattung hat ja erst Kachelmann zum Sexmonster hochgeschrieben. Hier sollte man genauso nach Verantwortlichen suchen. ...

Ich sehe da keine einzelnen Verantwortlichen. Was ich sehe, ist ein Klima der Parteiergreifung, sobald einer schreit, der nach Zeitgeist gerade auf der richtigen Seite steht. Es ist dieses Klima, das den "Minderheiten-Poker" ermöglicht. Es ist dieses Klima, in dem die Fakten nicht mehr interessieren, weil man sicher ist, auf der richtigen Seite zu stehen, und in dem jeder, der nach Fakten sieht, sich gleich "auf der anderen Seite" wiederfindet, weil Zwischenpositionen nicht erlaubt sind.

Das ist aber nicht nur bei #Metoo so. Das ist bei jede Pressesau, die immer wieder mal durchs Dorf gejagt wird.

Jjjaa, fast. Es geht aber nicht um einzelne Säue, es geht um Meinungshoheiten und Klima. Die finden sich natürlich auch in den einzelnen Säuen wieder.

Es geht darum:
Zitat:
Du hast Pressesau gesagt. Dann sagst Du bestimmt auch Lügenpresse, wählst die AFD und verniedlichst den Holocaust.

Wenn Du nicht zu denen gehören willst, achte drauf, was Du da sagst.

p.s. Und tschüss Kunde droht mit Auftrag und schickt mich in die Tabellen.


Ich meinte wohl eindeutig, die divers Säuen die periodisch durch die Gazetten wandern.
Als da wären: BSE, Birkels Flüssigei-skandal, usw usw.
Letztendlich interessiert die Wahrheit nur eine kleine Minderheit. Den Rest ratscht weiter, was recherchenlos einfach drauf losgeschrieben wird.
Da wird gelesen: wenn man Rindsfleisch ißt, bekommt man mit eine hohe Wahrscheinlichkeit BSE. -Was nicht gestimmt hat- . Wenn man damals beim Metzger nach Tatar gefragt hat, wurde man mit riesenaugen angeschaut, alsob man sich das Leben nehmen wollte.
Birkel ging fasst in Konkurs, obwohl nichts drann war.
Aber sind dies Gründe, dass die Presse nichts aufdecken sollte?
Ich meine nicht. Man sollte nur drauf achten, was man in welcher Zeitung liest.

#561:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 19:28
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das ist das eigentlich hässliche an der ganzen Situation, dass die Presse, nachdem sie löblicherweise erkannt hat, dass eine unvoreingenommene Berichterstattung nicht möglich ist, diese gar nicht mehr anstrebt, sondern immer und überall meint, von Anfang an Partei ergreifen zu müssen. Bei den Themen, in denen sie einigermaßen einer Meinung ist, führt das zu höchst ungesunden Rückkopplungen.


Ich denke, hinter der #metoo-Debatte liegt ein gut gemeinter, aber letztendlich doch nicht zielführender Gedanke: "Wenn wir einfach das Gegenteil von dem tun, was wir bisher gemacht haben, dann wird alles besser."

Das Problem ist, dass hier Interessen kollidieren, die nicht einfach mal so schnell miteinander zu vereinbaren sind. Der Missstand, der durch die #metoo-Debatte beseitigt werden soll, ist der, dass die Opfer von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen sich bisher oft nicht getraut haben, ihren Peiniger anzuzeigen oder zu beschuldigen. Nicht der einzige, aber ein wesentlicher Grund dafür ist die Angst, dass man ihnen nicht glauben könnte, dass die Öffentlichkeit sich auf die Seite des Täters stellt und die eigene Situation sich eher verschlechtert als verbessert. Dass die Gefahr besteht, dass man ihnen nicht glaubt, liegt aber nicht daran, dass die anderen Menschen böse Absichten hätten. Eine schwere Anschuldigung einfach so für bare Münze zu nehmen, könnte schwere Folgen für den Beschuldigten haben. Im schlimmsten Fall bestraft man einen Unschuldigen bzw. zerstört seine Existenz.

Zelig hat mal gefragt, ob die Unschuldsvermutung nicht auch für die Opfer von Sexualstraftätern gilt. (In Bezug auf eine mögliche Falschbeschuldigung) Ich denke: Ja, das sollte auch für die Opfer gelten, aber das ist eine Gratwanderung, ein Problem, das nie zu 100% befriedigend für beide Seiten gelöst werden kann. Denn in der Unschuldsvermutung für das Opfer ist die Schuldvermutung für den Täter eingepreist - und umgekehrt.

So mancher Kommentar in der Presse - vor allem zu Beginn der #metoo-Kampagne - stand im Zeichen einer gewünschten Kehrtwende: "So, jetzt reden die Opfer und die Täter und ihre Anwälte haben zu schweigen. Und kommt uns bloss nicht mit falschen Beschuldigungen. Das macht ihr ja nur, um diese wichtige und notwendige Debatte abzuwürgen!"

Ich finde, das ist keine Lösung, denn das eigentliche Problem wird nur verlagert. Menschen, die völlig unschuldig in eine psychisch und existentiell bedrohliche Situation geraten (ob als Opfer eines sexuellen Übergriffes oder einer Falschbeschuldigung) stehen praktisch ganz allein mit ihrer Situation einer Öffentlichkeit gegenüber, die ihnen nicht glaubt. Die Opfer in beiden Fällen (sexueller Übergriff und Falschbeschuldigung) haben da mehr gemeinsam, als man vielleicht zunächst annimmt. Mit dem Gefühl, isoliert zu sein, sind sie sogar eher Schicksalsgenossen als Mitglieder in unterschiedlichen Lagern.



Dies kann ich weitestgehend unterschreiben.

Ich möchte allerdings noch präzisieren. Selbstverständlich gilt auch fuer beschuldigende Frauen die Unschuldsvermutung. Wenn man ihnen nicht ungeprüft alles glaubt, beschuldigt man sie nicht automatisch der Lüge! Diese Beschuldigung sollte man erst erheben, wenn klar ist, dass sie absichtsvoll gelogen haben. Dies schliesst auch die Möglichkeit mit ein, dass es im Einzelfall ueberhaupt keinen Täter gibt, wenn naemlich ein Beschuldigter gar keinen sexuellen Übergriff begangen hat, die Beschuldigerin dies aber subjektiv so empfunden hat, obwohl objektiv kein sexueller Übergriff vorlag, weil es sich um ein Missverständnis handelte, die Frau dazu neigt harmlose Dinge zu dramatisieren, eine Einbildung vorliegt etc. Will man eine Frau in einem solchen Fall wegen Diffamierung verurteilen, so reicht es nicht, dass ihre Behauptung falsch ist. Man muss ihr auch die böse Absicht nachweisen eine falsche Anschuldigung zu erheben. Nehmen wir z.B. einmal an eine Frau spuert wie ihr in der überfüllten U-Bahn an die Brust gegriffen wird und sie beschuldigt den hinter ihr stehenden Mann eines sexuellen Übergriffes. Es stellt sich jedoch nach Zeugenbefragung heraus, dass der Mann in einer Kurve das Gleichgewicht verlor und einfach reflexhaft irgendwo hingriff. Zufällig erwischt er dabei die Brust der Frau. In dem Fall hat weder der Mann einen sexuellen Übergriff begangen noch die Frau absichtsvoll gelogen. Es besteht in keine Richtung Strafverfolgungsbedarf. Es handelt sich einfach nur um ein Missverständnis.

#562:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 20:25
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
@Diligentia: Du musst nicht unbedingt per copy/paste aus einem früheren Beitrag einen angeblich neuen modellieren.

Schon klar, dass ich das nicht muss (als "angeblich neu" - s.o. - habe ich den post übrigens nicht dargestellt. Bitte keine falschen Unterstellungen).

Das ist keine falsche Unterstellung.
Wenn man, statt sich selbst per Quote-Funktion zu zitieren, ganze Passagen wortwörtlich aus einen früheren Post in einen neuen packt, so will man den Eindruck erwecken, es handele sich um einen neuen Beitrag. Was du übrigens mit der Bemerkung
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Aber ich hielt es hier mal ausnahmsweise für tolerabel.

bestätigst.


Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...) Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse! (...)

Wie geht das?

Ein erfolgversprechender Anfang wäre schon mal, wenn man nicht primär über Macht-Missbrauchs-Fälle (Symptome) debattiert und darüber (verständlicherweise) in Streit gerät, sondern über die Machtverhältnisse/Hierarchie (Ursache) diskutiert, die solche Missstände erst ermöglichen.
(...)

Das wurde in der Vergangenheit schon häufiger gemacht. Das Forum existiert ja nicht erst seit dem Tag, an dem du dich hier angemeldet hast.
Du kannst das per entspr. Stichworteingabe mit der softwareeigenen Suchfunktion gerne überprüfen.

Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:

(...) Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird. (...)

Das hätte ich gerne mal nachvollziehbar von dir konkretisiert, gerne mit Beispielen.

s.o.: Symptom- vs. Ursachen-Diskussion.

Ein allgem. verständliches Beispiel, das das Prinzip offensichtlich macht, bietet das Medizinwesen.
(...)

Du sprachst von "unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus"".
Wer den Journalismus derart in Bausch und Bogen diskreditiert, muss eine gute Begründung dafür abliefern, am besten mit Beleg.
Ein Hinweis auf das Medizinwesen ist hier völlig irrelevant.

#563:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 29.01.2018, 21:50
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:

(...) Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird. (...)

Das hätte ich gerne mal nachvollziehbar von dir konkretisiert, gerne mit Beispielen.

s.o.: Symptom- vs. Ursachen-Diskussion.

Ein allgem. verständliches Beispiel, das das Prinzip offensichtlich macht, bietet das Medizinwesen.
(...)

Du sprachst von "unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus"".
Wer den Journalismus derart in Bausch und Bogen diskreditiert, muss eine gute Begründung dafür abliefern, am besten mit Beleg.
Ein Hinweis auf das Medizinwesen ist hier völlig irrelevant.


Der Hinweis auf das Medizinwesen hat mit Diligentias Aussage über die Notwendigkeit einer Analyse zu tun, das mit dem Journalismus ist eine ergänzende Nebenaussage.

Belege bzgl. Sensationsjournaille gibt's im folgenden thread übrigens zuhauf:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=32011
war aber wie gesagt nicht die Kernaussage.

Der Arzt macht in der Regel erst mal eine angemessene Diagnostik, bevor er dann seine Therapie wählt.

Insofern passt die Analogie gut, oder findest du nicht?

#564:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 30.01.2018, 13:40
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
[...]

Der Hinweis auf das Medizinwesen hat mit Diligentias Aussage über die Notwendigkeit einer Analyse zu tun, das mit dem Journalismus ist eine ergänzende Nebenaussage.

...

Diligentia hat eine eine Aussage über "unseren" Journalismus getroffen, die Absolutheitscharakter hat. Und den Begriff Journalismus in Anführungszeichen zu setzen hat zusätzlich einen entwertenden Charakter.
Wenn man das tut, muss man das auch gut begründen können, völlig egal, ob das eine Neben- oder eine Hauptaussage ist.

#565:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 30.01.2018, 16:02
    —
@schtonk:

Auf die Gefahr hin, dass du vllt. die Einstellung "Wer sich verteidigt, klagt sich an!" vertrittst - was ich in Anbetracht deiner letzten posts nicht für ausgeschlossen halte - möchte ich dir trotzdem antworten. Und zwar ausdrücklich nicht als Verteidigung, sondern als Stellungnahme.


schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
@Diligentia: Du musst nicht unbedingt per copy/paste aus einem früheren Beitrag einen angeblich neuen modellieren.

Schon klar, dass ich das nicht muss (als "angeblich neu" - s.o. - habe ich den post übrigens nicht dargestellt. Bitte keine falschen Unterstellungen).

Das ist keine falsche Unterstellung.
Wenn man, statt sich selbst per Quote-Funktion zu zitieren, ganze Passagen wortwörtlich aus einen früheren Post in einen neuen packt, so will man den Eindruck erwecken, es handele sich um einen neuen Beitrag. Was du übrigens mit der Bemerkung
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Aber ich hielt es hier mal ausnahmsweise für tolerabel.

bestätigst. ...

Das war keine Bestätigung meinerseits, sondern ein Formulierungsfehler. Ein unzutreffendes Wort („hielt“). Mein (!) Fehler. Richtig hätte ich schreiben müssen: „ … ich halte es hier mal ausnahmsweise für tolerabel.“

Wenn du aber meinst, ich hätte den Eindruck eines komplett neuen Beitrags erwecken wollen, dann kann man das m.E. schon als eine falsche Unterstellung bezeichnen.

Denn würdest du richtig liegen, warum hätte ich dann den Beitrag mit:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Rd. 12 Stunden und 48 nachfolgenden Post's später erlaub' ich mir mal so nebenbei, an von mir bereits Bemerktes zu erinnern, und muss mich m.E. nur marginal korrigieren: ...

eröffnet?!?

Aber ja, richtig! Ich hab in der Folge die quote-funktion nicht benutzt, was in erster Linie daran liegt, dass ich darin noch nicht so routiniert bin (ich hoffe, mir unterläuft jetzt, bei diesem post, nicht schon wieder so ein folgenschwerer Fehler). Vor allem deswegen hielt, bzw. halte ich es ausnahmsweise für tolerabel. Sollte ein routiniertes und absolut perfektes Beherrschen aller Forumsfunktionen unbedingte Voraussetzung dafür sein, sich hier formulieren zu dürfen, dann hast du allerdings recht. Dann ist mein Fehler nicht zu entschuldigen.

Hinter meiner Ungeschicklichkeit allerdings eine Täuschungsabsicht (den Versuch den Eindruck eines komplett neuen Beitrags zu erwecken) zu vermuten?!? … das empfinde ich schon als falsche Unterstellung, weil ich (im Gegensatz zu dir) weiß, dass das nicht in meiner Absicht lag. Sowas hab' ich überhaupt nicht nötig. Könnte es sein, dass du schlechte Erfahrungen mit anderen auf mich überträgst? ... Wie auch immer: Auf mich trifft deine Beurteilung nicht zu.

Zudem bitte auch beachten: Die Aussage (im folgenden Zitat in blauer, kursiver Fettschrift) ...
Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
@Diligentia: Du musst nicht unbedingt per copy/paste aus einem früheren Beitrag einen angeblich neuen modellieren.

Schon klar, dass ich das nicht muss (als "angeblich neu" - s.o. - habe ich den post übrigens nicht dargestellt. Bitte keine falschen Unterstellungen).
Aber ich hielt es hier mal ausnahmsweise für tolerabel....

... habe ich nicht umsonst in size9 gepostet, um zu verdeutlichen, dass ich ihrer inhaltlichen Priorität vergleichsweise wenig Gewicht beimaß/beimesse. Für mich immer noch ein beiläufiger Nebensatz, weshalb es mich einigermaßen verwundert, warum er für dich offenbar wesentlich mehr Bedeutung hat.
Naja, ich hoffe, ich konnte diesbezügl. etwas Klarheit schaffen.



schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...) Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse! (...)

Wie geht das?

Ein erfolgversprechender Anfang wäre schon mal, wenn man nicht primär über Macht-Missbrauchs-Fälle (Symptome) debattiert und darüber (verständlicherweise) in Streit gerät, sondern über die Machtverhältnisse/Hierarchie (Ursache) diskutiert, die solche Missstände erst ermöglichen.
(...)

Das wurde in der Vergangenheit schon häufiger gemacht. Das Forum existiert ja nicht erst seit dem Tag, an dem du dich hier angemeldet hast.
Du kannst das per entspr. Stichworteingabe mit der softwareeigenen Suchfunktion gerne überprüfen.

Am Kopf kratzen … verstehe ich das wirklich richtig?!? ... du meinst, wenn ich auf eine Frage, die DU (!) mir gestellt hast, antworten will, muss ich vorher das komplette Forum ...
schtonk hat folgendes geschrieben:
… per entspr. Stichworteingabe mit der softwareeigenen Suchfunktion ...

... danach durchsuchen, ob nicht schon mal jemand meine Meinung vertreten hat?!? ... oder danach, ob dir schon früher mal jemand so geantwortet hat?!? Geschockt ... oder was?!?

Sorry! Aber dazu fällt mir jetzt wirklich nichts mehr ein, außer einer 2. Frage:
Stellst du diesen Anspruch nur mir ggü., oder gilt der für alle user hier?



schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:

(...) Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird. (...)

Das hätte ich gerne mal nachvollziehbar von dir konkretisiert, gerne mit Beispielen.

s.o.: Symptom- vs. Ursachen-Diskussion.

Ein allgem. verständliches Beispiel, das das Prinzip offensichtlich macht, bietet das Medizinwesen.
(...)

Du sprachst von "unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus"".
Wer den Journalismus derart in Bausch und Bogen diskreditiert, muss eine gute Begründung dafür abliefern, am besten mit Beleg.
Ein Hinweis auf das Medizinwesen ist hier völlig irrelevant.

Die Parallele zur Medizin ist m.E. keineswegs irrelevant. Gerade der Blick über den Tellerrand eines Metiers, über den Tellerrand eines anderen und hinein in dessen Tellerinhalt, kann Klarheit verschaffen. Verstehst du das wirklich nicht?!? Skeptiker hat das perfekt mit ...
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... Der Hinweis auf das Medizinwesen hat mit Diligentias Aussage über die Notwendigkeit einer Analyse zu tun, das mit dem Journalismus ist eine ergänzende Nebenaussage.

Belege bzgl. Sensationsjournaille gibt's im folgenden thread übrigens zuhauf:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=32011
war aber wie gesagt nicht die Kernaussage.

Der Arzt macht in der Regel erst mal eine angemessene Diagnostik, bevor er dann seine Therapie wählt.

Insofern passt die Analogie gut ...

... erläutert. Tut mir leid, besser kann ich es auch nicht verständlich machen.




schtonk hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
[...]

Der Hinweis auf das Medizinwesen hat mit Diligentias Aussage über die Notwendigkeit einer Analyse zu tun, das mit dem Journalismus ist eine ergänzende Nebenaussage.

...

Diligentia hat eine eine Aussage über "unseren" Journalismus getroffen, die Absolutheitscharakter hat. Und den Begriff Journalismus in Anführungszeichen zu setzen hat zusätzlich einen entwertenden Charakter.
Wenn man das tut, muss man das auch gut begründen können, völlig egal, ob das eine Neben- oder eine Hauptaussage ist.

Du scheinst in deiner Sichtweise dermaßen festgefahren zu sein, dass dir anscheinend gar nicht mehr in den Sinn kommt, dass man das auch anders sehen kann. Ich hoffe, du kannst noch zu"hören", was ich dazu zu sagen habe. Ich werde mich bemühen, es so einfach wie nur irgend möglich zu formulieren, damit es nicht wieder zu Missverständnissen kommt:

1.
Wir (hier in der BRD, bzw. der sogen. westl. Welt) haben ein Metier, genannt: Journalismus. Also ist es unser Journalismus, der div. Untergruppen bietet.

Da gibt es (ohne Anspruch auf Vollständigkeit, bzw. Aufschlüsselung bis ins letzte Detail; die Übergänge halte ich eh für fließend) z.B.

2.
unseren hochkarätigen Qualitätsjournalismus, innovativ, neutral, objektiv, … und immer darauf bedacht, nicht nur eine Position zu vertreten, sondern mehrere – mind. aber zwei – Standpunkte aufzuzeigen. Er trifft keine eigenen Beurteilungen (ausgen. in, deutlich als solche gekennzeichneten Kommentaren), sondern erfüllt seine Aufgabe als außerparlamentarische Kraft und quasi als „Diener“ des Souveräns (Bevölkerung), zur indiv. und allgem. Meinungsbildung.
Seine Prämisse ist: Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Ein m.E. außerordentlich respektabler Eigenanspruch, gerade in heutigen Zeiten, der absolute Hochachtung verdient.

Neben diesem gibt es auch

3.
unseren mittelmäßigen Journalismus. Er bietet zwar nicht die Qualitätskriterien wie unter 2., dient teils der Unterhaltung, teils der Information, usw., ist aber auch kein ausgesprochener Propaganda- bzw. Sensationsjournalismus. Ihn gedankenlos zu konsumieren, dürfte dennoch das mehr oder weniger große Risiko beinhalten, einer Falschinformation aufzusitzen.

Dann gibt es aber auch noch

4.
unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen „Journalismus“,
den man - gerade wegen seines Charakters - m.E. in " " setzen muss.

Ich denke näher brauche ich diesen nicht zu beschreiben und hoffe, du hast jetzt verstanden.



Skeptiker hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:

(...) Alles andere ist nur wohlfeiles, verbales Laborieren an Symptomen, bzw. ein/-e Streit/Diskussion um des/-r Streits/Diskussion willen. Was auch durch unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus" gerne bedient und forciert wird. (...)

Das hätte ich gerne mal nachvollziehbar von dir konkretisiert, gerne mit Beispielen.

s.o.: Symptom- vs. Ursachen-Diskussion.

Ein allgem. verständliches Beispiel, das das Prinzip offensichtlich macht, bietet das Medizinwesen.
(...)

Du sprachst von "unseren recherche-defizitären, sensationsgeilen "Journalismus"".
Wer den Journalismus derart in Bausch und Bogen diskreditiert, muss eine gute Begründung dafür abliefern, am besten mit Beleg.
Ein Hinweis auf das Medizinwesen ist hier völlig irrelevant.


Der Hinweis auf das Medizinwesen hat mit Diligentias Aussage über die Notwendigkeit einer Analyse zu tun, das mit dem Journalismus ist eine ergänzende Nebenaussage.

Belege bzgl. Sensationsjournaille gibt's im folgenden thread übrigens zuhauf:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=32011
war aber wie gesagt nicht die Kernaussage.

Der Arzt macht in der Regel erst mal eine angemessene Diagnostik, bevor er dann seine Therapie wählt.

Insofern passt die Analogie gut, oder findest du nicht?

Danke für deine ergänzende Erläuterung. Schön, dass ich nicht nur missverstanden werde.



PS
Spätestens nach diesem Mammut-post, drängt sich mir der Gedanke auf, ob diese Diskussion nicht separiert werden sollte. Meiner – zwar unmaßgeblichen, weil Neulings-Meinung entsprechend – hat das hier schon lange nichts mehr mit der Grundthematik zu tun. Auch eine evtl. Verlagerung in den „Sandkasten“ hielte ich für gar nicht so inadäquat.

Aber selbstverständlich möchte ich den Mods und Admins hier in keiner Weise irgendetwas anraten. Ist nur so ein Gedanke, aus dem Versuch heraus, die Feinheiten der Regeln hier bis ins letzte Detail zu verstehen.


Zuletzt bearbeitet von Diligentia am 31.01.2018, 03:50, insgesamt 10-mal bearbeitet

#566:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 30.01.2018, 21:54
    —
Hab' heute den Artikel in der ZEIT zu Dr. Wedel gelesen.

Wer meint, der hätte nicht veröffentlicht werden sollen, von wegen Vorverurteilung, möge das sagen.

#567:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 30.01.2018, 21:55
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
@schtonk:

Auf die Gefahr hin, dass du vllt. die Einstellung "Wer sich verteidigt, klagt sich an!" vertrittst - was ich in Anbetracht deiner letzten posts nicht für ausgeschlossen halte - möchte ich dir trotzdem antworten. Und zwar ausdrücklich nicht als Verteidigung, sondern als Stellungnahme.

Ich dreh' das mal um und sage: "Angriff ist die beste Verteidigung". zwinkern

schtonk hat mit dem Artikel aus dem Westen ein Stück zweifelhafter Journalisterei eingebracht - die Zweifelhaftigkeit ist ihm aber entgangen.

fwo hat den tieferen Grund, warum man Journalismus laut schtonk nicht in Anführungszeichen setzen darf, bereits genannt: Wer meint, in den Zeitungen stünde bisweilen auch falsches, gerät unter Generalverdacht.

fwo hat folgendes geschrieben:
Du hast Pressesau gesagt. Dann sagst Du bestimmt auch Lügenpresse, wählst die AFD und verniedlichst den Holocaust.


Was würde schtonk von einem Buchtitel wie diesem halten?

    Unsere tägliche Desinformation - Wie die Massenmedien uns in die Irre führen

Ich befürchte, hier ist etwas verlorengegangen, was man 1984 noch wußte, als Wolf Schneider diesen Titel zusammen mit Absolventen seiner Journalistenschule vorlegte.

#568:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 30.01.2018, 22:31
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
[...]

schtonk hat mit dem Artikel aus dem Westen ein Stück zweifelhafter Journalisterei eingebracht - die Zweifelhaftigkeit ist ihm aber entgangen.

(...)

Was meinst du?

#569:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 30.01.2018, 23:49
    —
Dies:

smallie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In der Bundeswehr gibt es deutlich mehr Fälle von sexueller Belästigung. Sie reichen vom Zuwerfen eines Kusses bis zur Vergewaltigung.

Berlin. Im Jahr 2017 wurden in der Bundeswehr nach Informationen unserer Redaktion 234 Sexualstraftaten gemeldet. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr (128 Erstmeldungen) einen Anstieg von mehr als 80 Prozent. Darunter sind auch 14 Fälle von (oder versuchter) Vergewaltigung, fast dreimal so viele wie 2016. Da waren es fünf gewesen.

https://www.derwesten.de/politik/234-verdachtsfaelle-von-sexueller-belaestigung-bei-bundeswehr-id213236271.html

Da steht auf den ersten Blick, die sexuelle Belästung in der der Bundeswehr habe zugenommen. Denkste.

    - Mal ist von Meldungen und Verdachtsfällen die Rede, mal von tatsächlichen Fällen.
    - Sexuelle Belästigung gleich Straftat?
    - Zuwerfen eines Kusses ist sexuelle Belästigung?
    - Ein Sprecher erklärte, die Sensibilät habe sich erhöht, Fälle werden vermehrt gemeldet.
    - Für 2017 liegen der Bundeswehr erstmals vollständige Zahlen über die Verdachtsfälle vor. Ach so, dann liegen für 2016 nur unvollständige Zahlen vor, meinetwegen Juni bis Dezember.


Der genannte Anstieg um 80% stimmt nur auf dem Papier. Die Zahl ist wertlos und recherche-defizitär.

#570:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 02:26
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
@schtonk:

Auf die Gefahr hin, dass du vllt. die Einstellung "Wer sich verteidigt, klagt sich an!" vertrittst - was ich in Anbetracht deiner letzten posts nicht für ausgeschlossen halte - möchte ich dir trotzdem antworten. Und zwar ausdrücklich nicht als Verteidigung, sondern als Stellungnahme.

Ich dreh' das mal um und sage: "Angriff ist die beste Verteidigung". zwinkern ...

Das kannst du gerne umdrehen; und ist auch sehr gewitzt! Smilie, trifft allerdings nicht auf o.g. zu. zwinkern
... oder hast du das ganz anders gemeint und ich steh' nur auf'm Schlauch? Am Kopf kratzen

#571:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 03:20
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Dies:

smallie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In der Bundeswehr gibt es deutlich mehr Fälle von sexueller Belästigung. Sie reichen vom Zuwerfen eines Kusses bis zur Vergewaltigung.

Berlin. Im Jahr 2017 wurden in der Bundeswehr nach Informationen unserer Redaktion 234 Sexualstraftaten gemeldet. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr (128 Erstmeldungen) einen Anstieg von mehr als 80 Prozent. Darunter sind auch 14 Fälle von (oder versuchter) Vergewaltigung, fast dreimal so viele wie 2016. Da waren es fünf gewesen.

https://www.derwesten.de/politik/234-verdachtsfaelle-von-sexueller-belaestigung-bei-bundeswehr-id213236271.html

Da steht auf den ersten Blick, die sexuelle Belästung in der der Bundeswehr habe zugenommen. Denkste.

    - Mal ist von Meldungen und Verdachtsfällen die Rede, mal von tatsächlichen Fällen.
    - Sexuelle Belästigung gleich Straftat?
    - Zuwerfen eines Kusses ist sexuelle Belästigung?
    - Ein Sprecher erklärte, die Sensibilät habe sich erhöht, Fälle werden vermehrt gemeldet.
    - Für 2017 liegen der Bundeswehr erstmals vollständige Zahlen über die Verdachtsfälle vor. Ach so, dann liegen für 2016 nur unvollständige Zahlen vor, meinetwegen Juni bis Dezember.


Der genannte Anstieg um 80% stimmt nur auf dem Papier. Die Zahl ist wertlos und recherche-defizitär.



Das "Zuwerfen eines Kusses" ist eine Sexualstraftat? Geschockt Geschockt Geschockt


Wir leben schon in sehr merkwürdigen Zeiten.

#572:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 03:27
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Das "Zuwerfen eines Kusses" ist eine Sexualstraftat? Geschockt Geschockt Geschockt

Wir leben schon in sehr merkwürdigen Zeiten.

Quatsch! ... Keine Panik! ... Cool down!
Das kann schlimmstenfalls indiv. als Belästigung empfunden werden (evtl. von Alice Schwarzer? zwinkern ).
Ist jedenfalls strafrechtlich nicht relevant. Nicht mal als Antragsdelikt. Zumindest in der BRD kann dich dafür niemand anzeigen.

Wie sich's in CAN verhält weiß ich nicht. Musst halt sicherheitshalber nach D reisen,
wennst die Bevölkerung mit Luftküssen beglücken willst. Smilie

#573:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 10:09
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

....aber wenn das hier Jahre später fuer einen Rücktritt reicht.....





Deine Darstellung ist ja bisschen reduziert, wie du weißt.

zelig hat folgendes geschrieben:
Allerdings verwahre ich mich gegen die Insinuation, daß eure bisherige Argumentation die Interessen der Menschen, denen Unrecht getan wurde, im Auge hatte. Bisher bestand eure Argumentation in der Verteidigung der des Unrechts Angeklagten Interessen.


Also danke für die Bestätigung.

#574:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 11:48
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

....aber wenn das hier Jahre später fuer einen Rücktritt reicht.....





Deine Darstellung ist ja bisschen reduziert, wie du weißt.

zelig hat folgendes geschrieben:
Allerdings verwahre ich mich gegen die Insinuation, daß eure bisherige Argumentation die Interessen der Menschen, denen Unrecht getan wurde, im Auge hatte. Bisher bestand eure Argumentation in der Verteidigung der des Unrechts Angeklagten Interessen.


Also danke für die Bestätigung.


Da hast Du damals aber an mich geschrieben. Ich kenne den Herrn auf dem Foto gar nicht.

#575:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 13:25
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Hab' heute den Artikel in der ZEIT zu Dr. Wedel gelesen.

Wer meint, der hätte nicht veröffentlicht werden sollen, von wegen Vorverurteilung, möge das sagen.


Da schicke ich mal Thomas Fischer ins Rennen.

http://meedia.de/2018/01/29/das-sternchen-system-thomas-fischers-zeit-kritische-anmerkungen-zum-medien-tribunal-gegen-dieter-wedel/

#576:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 16:17
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hab' heute den Artikel in der ZEIT zu Dr. Wedel gelesen.

Wer meint, der hätte nicht veröffentlicht werden sollen, von wegen Vorverurteilung, möge das sagen.


Da schicke ich mal Thomas Fischer ins Rennen.

http://meedia.de/2018/01/29/das-sternchen-system-thomas-fischers-zeit-kritische-anmerkungen-zum-medien-tribunal-gegen-dieter-wedel/

Es gibt natürlich auch eine Gegenmeinung:
http://meedia.de/2018/01/30/einspruch-herr-fischer-die-replik-einer-jura-professorin-auf-die-medientribunal-schelte-im-fall-wedel/

Interessant auch einige Kommentare darunter - auch wenn man sie nicht alle lesen kann.
In beiden Fällen gibt es z.T. Antworten der Autoren, bei der Antwort der Frau Hoven auf Herrn Fischer gibt es sowohl Kommentare von Fischer wie auch von Frommel.

#577:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 17:00
    —
Was ich mich frage: Gibt es eigentlich einen klaren Unterschied zwischen der kollektiven Ausgrenzung und Ablehnung eines Menschen, den man einer Straftat beschuldigt und Mobbing? Wer sich in einem Mobbingfall der mobbenden Mehrheit anschliesst, tut das ja nicht, weil er endlich mal zu "den Bösen" gehören will. Man tut das ja i.d.R., weil man meint, der Gemobbte hätte aus irgend einem Grund verdient, ausgegrenzt zu werden. Man wähnt sich ja auf der Seite derjenigen, die ein Recht haben, einen Menschen zu bestrafen.

#578:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 19:10
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was ich mich frage: Gibt es eigentlich einen klaren Unterschied zwischen der kollektiven Ausgrenzung und Ablehnung eines Menschen, den man einer Straftat beschuldigt und Mobbing? Wer sich in einem Mobbingfall der mobbenden Mehrheit anschliesst, tut das ja nicht, weil er endlich mal zu "den Bösen" gehören will. Man tut das ja i.d.R., weil man meint, der Gemobbte hätte aus irgend einem Grund verdient, ausgegrenzt zu werden. Man wähnt sich ja auf der Seite derjenigen, die ein Recht haben, einen Menschen zu bestrafen.

Ich würde die Unterscheidung so treffen:
Wenn man sich in einem Mobbingfall der mobbenden Mehrheit anschließt, weil es einfach geil ist, zu den stärkeren zu gehören, redet man von Mobbing.
Wenn man sich der mobbenden Mehrheit anschließt, weil man auch zu den Guten gehört oder gehören will, redet man von political correctness.

Wenn eine ganze Gruppe wegen vermeintlicher oder echter Eigenschaften gemobbt wird, redet man übrigens von Rassismus.

#579:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 19:21
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Wenn eine ganze Gruppe wegen vermeintlicher oder echter Eigenschaften gemobbt wird, redet man übrigens von Rassismus.

Dort findet man ein halbes Dutzend verschiedener Definitionen.
Kann ich mir eine aussuchen? Oder gleich eine selber basteln?

#580:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 20:20
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
...
Wenn man sich der mobbenden Mehrheit anschließt, weil man auch zu den Guten gehört oder gehören will, redet man von political correctness.

Wenn eine ganze Gruppe wegen vermeintlicher oder echter Eigenschaften gemobbt wird, redet man übrigens von Rassismus.

Dort findet man ein halbes Dutzend verschiedener Definitionen.
Kann ich mir eine aussuchen? Oder gleich eine selber basteln?

Natürlich kannst Du Dir selber eine basteln, aber ich habe die von Memmi genommen, weil die laut Wikipedia "die aktuell am breitesten akzeptierte Definition" ist, und auch, weil sie besonders gerne von den Guten zitiert wird.
Deshalb habe ich auch den Zusammenhang im Zitat wieder hergestellt.

#581:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 20:26
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

....aber wenn das hier Jahre später fuer einen Rücktritt reicht.....





Deine Darstellung ist ja bisschen reduziert, wie du weißt.

zelig hat folgendes geschrieben:
Allerdings verwahre ich mich gegen die Insinuation, daß eure bisherige Argumentation die Interessen der Menschen, denen Unrecht getan wurde, im Auge hatte. Bisher bestand eure Argumentation in der Verteidigung der des Unrechts Angeklagten Interessen.


Also danke für die Bestätigung.



Was meinst Du denn mit der "ein bisschen reduzierten Darstellung"? Willst Du behaupten, der Al Franken haette die Fummelei nicht nur, wie im Foto dargestellt, angedeutet, sondern waere bei dem Vorfall tatsaechlich handgreiflich geworden?

Worin besteht denn jetzt das grosse Unrecht des Al Franken, das Jahre später seinen Rücktritt als Senator begründen soll?

Ist es vielleicht das ungefragt aufgedrückte Kuesschen, das er auch zugegeben hat?

Sowas reicht maximal um dem als eine sofortige Antwort auf seine Untat eine zu kleben, aber es taugt nicht um den Mann Jahre später wie einen Verbrecher zu behandeln.

Bei der Behandlung des Falles Franken wird ein hirnloser moralischer Rigorismus erkennbar, dem zunehmend alle menschlichen Massstaebe abhanden kommen,der mich bei Teilen der Linken schon immer gestoert hat und der unfähig ist zwischen schlimmeren und weniger schlimmen Vorfällen zu differenzieren und so in diesem Fall letztlich tatsächliche sexuelle Gewalt verharmlost.

Bei dem Vorfall in Kambodscha koennte ich mir uebrigens schon eher vorstellen, dass ein(e) Politiker(in) deswegen zuruecktritt, der oder die nachweislich bei dem wüsten Geraufe und Geschnaufe beteiligt war, weil er/sie seine Unfähigkeit bewiesen hat auf regionale Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen und deshalb eher ungeeignet zu sein scheint sein/ihr Land politisch nach aussen zu vertreten. Aber auch da nur, wenn der Vorfall relativ zeitnah stattfand und nicht Jahre vorher, bevor der Mann oder auch die Frau in die Politik ging.


Auch Dir danke fuer die ständige Bestätigung meiner Vorbehalte gegen die "metoo"-Kampagne, dass dort naemlich jeder Sinn fuer rechtsstaatliche Prinzipien und Verhältnismäßigkeit abhanden gekommen zu sein scheint. Wenn sogar einer relativ radikalen Feministin wie Margaret Atwood schon auffällt, dass hier was schief geht, dann wird es höchste Zeit mal innezuhalten und erstmal ueber das weitere Vorgehen zu reflektieren.

#582:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 20:49
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
@schtonk:

Auf die Gefahr hin, dass du vllt. die Einstellung "Wer sich verteidigt, klagt sich an!" vertrittst - was ich in Anbetracht deiner letzten posts nicht für ausgeschlossen halte - möchte ich dir trotzdem antworten. Und zwar ausdrücklich nicht als Verteidigung, sondern als Stellungnahme.

Ich dreh' das mal um und sage: "Angriff ist die beste Verteidigung". zwinkern ...

Das kannst du gerne umdrehen; und ist auch sehr gewitzt! Smilie, trifft allerdings nicht auf o.g. zu. zwinkern
... oder hast du das ganz anders gemeint und ich steh' nur auf'm Schlauch? Am Kopf kratzen

Das war nur meine Art zu sagen, daß schtonk hier gerade etwas falsch belichtet ist. Erstmal Suchfunktion nutzen? WTF?


Man kann Beiträge wohlwollend lesen, man kann sie kritisch lesen. schtonk hat etwas in deine Beiträge hineingelesen, das nicht drinstand. Fairerweise sage ich aber auch: schtonk wollte von dir ein Beispiel haben, du hast keins geliefert. Doppelt fairerweise hätte schtonk aber auch höflich insistieren können, bis du lieferst, oder dich in Widersprüche verwickelst. Jetzt hat er sich in Widersprüche verwickelt. Das passiert, wenn man Mensch ist.

Damit bin ich bei Fehlerkultur gelandet. Das bräuchte einen eigenen Beitrag.

#583:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 20:58
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Was meinst Du denn mit der "ein bisschen reduzierten Darstellung"?

Zitat:
Am 16. November 2017 beschuldigte die frühere Radiomoderatorin Leeann Tweeden Franken, sie im Dezember 2006 bei der Probe für einen gemeinsamen Unterhaltungsauftritt bei US-Truppen (United Service Organizations) gegen ihren Willen geküsst und später unsittlich berührt zu haben, wofür sie ein Foto als Beleg anführte.[15] Der republikanische Mehrheitsführer im Senat Mitch McConnell, Minderheitsführer Charles Schumer und weitere Senatoren beider Parteien forderten eine Untersuchung der Vorwürfe durch den Ethikausschuss. Franken bat um Entschuldigung, gab an, sich anders an den Vorfall zu erinnern und bat selbst um eine entsprechende Untersuchung.[16] Nachdem in den Wochen darauf – im Kontext der #MeToo-Debatte und weiterer Belästigungsvorwürfe gegen andere Spitzenpolitiker – sechs weitere Frauen von sexuellen Übergriffen Frankens berichtet hatten, forderten Anfang Dezember 32 seiner 48 Parteikollegen im Senat Frankens Rückzug, zuerst Kirsten Gillibrand, schließlich auch der Fraktionsvorsitzende und enge Vertraute Frankens, Chuck Schumer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Al_Franken

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Willst Du behaupten... [viele aufgeregte Mutmaßungen]

Nein. Ich behaupte das:

zelig hat folgendes geschrieben:
Deine Darstellung ist ja bisschen reduziert, wie du weißt.

#584:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 22:26
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Was meinst Du denn mit der "ein bisschen reduzierten Darstellung"?

Zitat:
Am 16. November 2017 beschuldigte die frühere Radiomoderatorin Leeann Tweeden Franken, sie im Dezember 2006 bei der Probe für einen gemeinsamen Unterhaltungsauftritt bei US-Truppen (United Service Organizations) gegen ihren Willen geküsst und später unsittlich berührt zu haben, wofür sie ein Foto als Beleg anführte.[15] Der republikanische Mehrheitsführer im Senat Mitch McConnell, Minderheitsführer Charles Schumer und weitere Senatoren beider Parteien forderten eine Untersuchung der Vorwürfe durch den Ethikausschuss. Franken bat um Entschuldigung, gab an, sich anders an den Vorfall zu erinnern und bat selbst um eine entsprechende Untersuchung.[16] Nachdem in den Wochen darauf – im Kontext der #MeToo-Debatte und weiterer Belästigungsvorwürfe gegen andere Spitzenpolitiker – sechs weitere Frauen von sexuellen Übergriffen Frankens berichtet hatten, forderten Anfang Dezember 32 seiner 48 Parteikollegen im Senat Frankens Rückzug, zuerst Kirsten Gillibrand, schließlich auch der Fraktionsvorsitzende und enge Vertraute Frankens, Chuck Schumer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Al_Franken

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Willst Du behaupten... [viele aufgeregte Mutmaßungen]

Nein. Ich behaupte das:

zelig hat folgendes geschrieben:
Deine Darstellung ist ja bisschen reduziert, wie du weißt.



Der Kuss war nach Aussage Al Frankens nicht "gegen ihren Willen", sondern lediglich ohne vorherige Erlaubnis und was verbirgt sich ganz konkret hinter jener "unsittlichen Berührung"? Der Begriff allein ist mir angesichts der Tatsache, dass ansonsten blosse Lappalien aufgeblasen wurden, zu allgemein und unspezifisch.

#585:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 31.01.2018, 23:40
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hab' heute den Artikel in der ZEIT zu Dr. Wedel gelesen.

Wer meint, der hätte nicht veröffentlicht werden sollen, von wegen Vorverurteilung, möge das sagen.


Da schicke ich mal Thomas Fischer ins Rennen.

http://meedia.de/2018/01/29/das-sternchen-system-thomas-fischers-zeit-kritische-anmerkungen-zum-medien-tribunal-gegen-dieter-wedel/

Fischer ist scharfsichtig und scharfzüngig. Das gefällt mir. In zwei Punkten mag ich ihm hier aber nicht folgen.

Erstens beansprucht er eine Deutungshoheit für die Justiz, die grundfalsch ist. Gegenbeispiel: O. J. Simpson. Gegenbeispiel: Roland Freisler. Zweitens verkennt er das Problem.

Fischer hat folgendes geschrieben:
Die reihenweise aufgeführten Leumunds- und Sekundärzeugen sind, folgt man den „erdrückenden Beweisen“ der Zeit, allesamt soziale Versager, auch wenn sie noch so bedeutsam aus ihren Agentur-Fotos blicken: Reihenweise berichten da Menschen, dass sie jahrelang Zeugen schwerer Übergriffe und dadurch verursachter Notsituationen wurden, ohne jemals einen Finger zur Hilfe gekrümmt zu haben.

Am 25. Januar wird referiert, Schauspieler und Theatermitarbeiter seien anwesend gewesen, als Wedel eine Geschädigte vor ihren Augen so lange gedemütigt habe, bis sie auf der Bühne zusammenbrach, einen so genannten „Nervenzusammenbruch“ (was immer das sein mag) und später eine Fehlgeburt erlitt (von der recht deutlich insinuiert wird, sie sei von Wedel verursacht, also eine Quasi-Abtreibung gewesen).

Alle Zeugen hätten dem untätig beigewohnt. Wenn das zutrifft, handelte es sich um eine grundsätzlich strafbare unterlassene Hilfeleistung, in jedem Fall aber um ein feiges und verächtliches Verhalten. Es ist bemerkenswert, dass Personen solchen moralischen Kalibers kritiklos als Zeugen präsentiert werden, die (nach 25 Jahren) tapfer „das Schweigen brechen“.

Fischers Anspruch an die Menschheit ist hoch und ehrenhaft. Aber er verkennt die Macht sozialer und psychologischer Zwänge. An dieser Stelle müßte er innehalten und sich fragen, verdammt, warum ist das eigentlich so?

(Fortsetzung gleich.)

#586:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 01.02.2018, 00:12
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was ich mich frage: Gibt es eigentlich einen klaren Unterschied zwischen der kollektiven Ausgrenzung und Ablehnung eines Menschen, den man einer Straftat beschuldigt und Mobbing? Wer sich in einem Mobbingfall der mobbenden Mehrheit anschliesst, tut das ja nicht, weil er endlich mal zu "den Bösen" gehören will. Man tut das ja i.d.R., weil man meint, der Gemobbte hätte aus irgend einem Grund verdient, ausgegrenzt zu werden. Man wähnt sich ja auf der Seite derjenigen, die ein Recht haben, einen Menschen zu bestrafen.

Mein Blick auf #metoo ist ein anderer. Es geht nicht darum, die Weinsteins, Wedels, Clintons dieser Welt fertig zu machen.

Es geht darum, warum dieses Treiben jahrzehntelang durchgegangen ist. Warum weder die Betroffenen noch die direkten Beobachter eine kritische Masse gebildet haben, die dem Treiben einen Riegel vorgeschoben hätte.


Die Antwort darauf ist naheliegend, aber schmerzhaft:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Solange nicht Klugheit regiert, sondern nur, z.B. in Form von Menschenrechten, auf geduldiges Papier gedruckt ist und für hohle Sonntagsreden aus der verstaubten Ecke gezogen werden, solange werden „Starke“ den „Schwachen“ ggü. ihre Macht nicht nur ausüben, sondern auch missbrauchen. Und zwar auf jeder Ebene, bis hinein in persönliche Beziehungen. Und bekanntermaßen ist selbst die Eltern-Kind-Beziehung mehr oder weniger davon geprägt.



smallie hat folgendes geschrieben:
Von klein auf wird Kindern beigebracht, daß der eigene Wunsch nicht gilt. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Kids das verinnerlichen und dann auch in Harvey-Weinstein-Situationen hilflos dastehen. Oder wenn die Weinsteins das verinnerlichen und feststellen, hey, die wehren sich ja noch nicht einmal.

#587:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 01.02.2018, 00:22
    —
Ein bisschen erinnert mich den Umgang mit #metoo an manche Debatte, wos darum ging, dass Kindern verprügeln strafbar wurde.
Jahrhunderte wurde nichts dagegen unternommen. Und plötzlich durfte man nicht mehr. skeptisch
Was da manchmal an "Argumente" gegen das Gesetz gebracht wurde, war mitunter haarsträubend.

#588:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 01.02.2018, 00:30
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
[...]
Das war keine Bestätigung meinerseits, sondern ein Formulierungsfehler. [...]

Aber natürlich, was denn sonst Lachen

Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...) Könnte es sein, dass du schlechte Erfahrungen mit anderen auf mich überträgst? ...

Hör gleich wieder damit auf, hier meinen Psychoanalytiker zu spielen. Achte auf die Grenzen Ausrufezeichen


Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...)(ich hoffe, mir unterläuft jetzt, bei diesem post, nicht schon wieder so ein folgenschwerer Fehler). ...

Doch, und zwar ein gewaltiger:

Diligentia hat folgendes geschrieben:

[...]
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
(...) Wer wirklich an die Ursache für solche Missstände ran will, darf sich auch nicht scheuen, an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Macht-Verhältnisse! (...)

Wie geht das?

Ein erfolgversprechender Anfang wäre schon mal, wenn man nicht primär über Macht-Missbrauchs-Fälle (Symptome) debattiert und darüber (verständlicherweise) in Streit gerät, sondern über die Machtverhältnisse/Hierarchie (Ursache) diskutiert, die solche Missstände erst ermöglichen.
(...)

Das wurde in der Vergangenheit schon häufiger gemacht. Das Forum existiert ja nicht erst seit dem Tag, an dem du dich hier angemeldet hast.
Du kannst das per entspr. Stichworteingabe mit der softwareeigenen Suchfunktion gerne überprüfen.

Am Kopf kratzen … verstehe ich das wirklich richtig?!? ... du meinst, wenn ich auf eine Frage von dir antworten will, muss ich vorher ...
schtonk hat folgendes geschrieben:
… per entspr. Stichworteingabe mit der softwareeigenen Suchfunktion ...

... das komplette Forum danach durchsuchen, ob nicht schon mal jemand meine Meinung vertreten hat?!? Geschockt ... oder danach, ob dir schon früher mal jemand so geantwortet hat?!? (...)

fett-braun v mir

Ich wies dich schlicht darauf hin, dass über Machtverhältnisse/Hierarchie hier bereits grundsätzlich in früheren Diskussionen in unterschiedlichen Threads debattiert wurde und man das über die SuFu recherchieren kann.

Es ist eine verdammt freche Sinnverdrehung von dir, daraus abzuleiten, ich würde erwarten, dass du die SuFu benutzen sollst, bevor du auf eine Frage von mir antwortest oder ob mir schon mal zu einem bestimmten Thema geantwortet wurde. Übrigens kann es für neue User u.U. erleichternd sein, sich in älteren Threats ein wenig umzuschauen.



Diligentia hat folgendes geschrieben:

[...]
schtonk hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
[...]

Der Hinweis auf das Medizinwesen hat mit Diligentias Aussage über die Notwendigkeit einer Analyse zu tun, das mit dem Journalismus ist eine ergänzende Nebenaussage.

...

Diligentia hat eine eine Aussage über "unseren" Journalismus getroffen, die Absolutheitscharakter hat. Und den Begriff Journalismus in Anführungszeichen zu setzen hat zusätzlich einen entwertenden Charakter.
Wenn man das tut, muss man das auch gut begründen können, völlig egal, ob das eine Neben- oder eine Hauptaussage ist.

(...)
1.
Wir (hier in der BRD, bzw. der sogen. westl. Welt) haben ein Metier, genannt: Journalismus. Also ist es unser Journalismus, der div. Untergruppen bietet.
(...)

Ach. Erst wird generalisiert, dann gejammert, weil jemand das nicht in Ordnung findet, und dann plötzlich doch spezifiziert ("div. Untergruppen").
Na geht doch. Und hoffentlich nächstes mal gleich und ohne sinnfreien Exkurs ins Medizinwesen.

Auf den Rest deines eitlen Geschwurbels muss ich nicht eingehen.


s.a. -> http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2123809#2123809

#589:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.02.2018, 00:58
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was ich mich frage: Gibt es eigentlich einen klaren Unterschied zwischen der kollektiven Ausgrenzung und Ablehnung eines Menschen, den man einer Straftat beschuldigt und Mobbing? Wer sich in einem Mobbingfall der mobbenden Mehrheit anschliesst, tut das ja nicht, weil er endlich mal zu "den Bösen" gehören will. Man tut das ja i.d.R., weil man meint, der Gemobbte hätte aus irgend einem Grund verdient, ausgegrenzt zu werden. Man wähnt sich ja auf der Seite derjenigen, die ein Recht haben, einen Menschen zu bestrafen.

Mein Blick auf #metoo ist ein anderer. Es geht nicht darum, die Weinsteins, Wedels, Clintons dieser Welt fertig zu machen.

Es geht darum, warum dieses Treiben jahrzehntelang durchgegangen ist. Warum weder die Betroffenen noch die direkten Beobachter eine kritische Masse gebildet haben, die dem Treiben einen Riegel vorgeschoben hätte.


Das ist ja auch ein ähnlicher Vorgang wie beim Mobben. Niemand wollte sich mit Weinstein oder Wedel anlegen und auch nicht mit allen anderen in der Branche, die ebenfalls geschwiegen haben. Wer dazu gehören wollte, der hatte zu schweigen und wenn jemand doch etwas sagte, dann wurde der oder die gemobbt oder zumindest gemieden und fallen gelassen. Unter den Prominenten, die sich jetzt öffentlich mit der #metoo-Kampagne solidarisieren sind auch viele von denjenigen, die etwas wussten und geschwiegen haben.

#590:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.02.2018, 01:57
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
...
Fischer ist scharfsichtig und scharfzüngig. Das gefällt mir. In zwei Punkten mag ich ihm hier aber nicht folgen.

Erstens beansprucht er eine Deutungshoheit für die Justiz, die grundfalsch ist. Gegenbeispiel: O. J. Simpson. Gegenbeispiel: Roland Freisler. ....

Die einzige, die eine Deutungshoheit hat, die höher ist als die der Justiz, ist die Geschichte. Wenn Du der Justiz die Deutungshoheit für den Moment nehmen willst, beendest Du den Rechtsstaat.

Aber es ging Fischer gar nicht um die Deutungshoheit der Justiz, es ging ihm darum, dass dass es eine Täuschung der Leser ist, wenn man vorgibt, mit der Präzision der Justiz zu untersuchen und das in Wirklichkeit nicht kann - selbst, wenn es nur wäre, dass man keine Mittel hat, die Beantwortung seiner Fragen wirklich durchzusetzen und sie deshalb nicht stellt.

Sein zweiter Punkt war, dass, nachdem man die Überzeugung gewonnen hatte, dass die Zeugen glaubhaft seien, eine Tatberichterstattung stattfand und keine Verdachstsberichterstattung. wir wissen also noch nicht wirklich, ob überhaupt eine Tat stattgefunden hat, reden aber voller Überzeugung schon vom mutmaßlichen Täter. Genau diese Unart des Boulevard-Journalismus hatte die Zeit kurz vorher vehement abgelehnt.

Der dritte Punkt Fischers, und darauf zielt auch seine Aussage von den Zeugen als moralischen Versagern hin, sind die gesellschaftlichen Bedingungen, die von genau den Medien, die sich heute darüber aufregen, in einer Jahrzehnte dauernden Berichterstattung über Stars und minderwertige Sternchen gefestigt wurde. Die ganze Scheinheiligkeit bringt er in einen Absatz:
Zitat:
Frau Alice Schwarzer aus Köln, Sachverständige für Moral und Strafrecht, schrieb im Jahr 1993 – einem Jahr Wedelscher Übergriffe – über Marlene Dietrich: „Sie hat sich alle Frauen oder Männer genommen, auf die sie Lust hatte.“ Das war als höchstes Lob gemeint. Man sollte den Satz einmal probeweise in eine aktuelle Biografie des Regisseurs Wedel einbauen und warten, was dann passiert.


smallie hat folgendes geschrieben:
....
Es geht darum, warum dieses Treiben jahrzehntelang durchgegangen ist. Warum weder die Betroffenen noch die direkten Beobachter eine kritische Masse gebildet haben, die dem Treiben einen Riegel vorgeschoben hätte.
...

Und damit bist Du dieser Scheinheiligkeit auf den Leim gegangen. Es gibt mehrere Gründe, warum so alte Fälle hervorgeholt werden: Da wird kein Staatsanwalt auf den Plan gerufen, der das Offizialdelikt Vergewaltigung überprüfen müsste, sobald er von einem hört, das noch nicht verjährt ist. Die Leute, die man da verbrennt, sind zu alt, um sich noch ernsthaft zu wehren, wenn man sie nur zusätzlich noch mit genügend weiteren Dingen wie persönliche Eitelkeit usw. bewirft. Wesentlich dürfte aber auch sein, dass die Gegenwart kaum noch etwas hergibt. Das ist die Aussage von Frau Frommel, die zu diesem Thema auch gearbeitet hat, deshalb hatte ich drauf hingewiesen, dass die sich auch in den Kommentaren zu Wort gemeldet hat. Nach ihren Aussagen gibt es dieses Treiben hier in Europa schon lange nicht mehr in dieser Art - der Riegel ist schon lange vorgeschoben.

#591:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 01.02.2018, 13:27
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
[...]

[...]

Ich werde hier nicht weiter auf dein posting eingehen, weil ich das - wie bereits erwähnt - für off-topic halte.

Gerne per PN oder - falls Admins das ebenso sehen und die posts verschieben - im "Sandkasten".

#592:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 01.02.2018, 18:48
    —
Einen Beitrag in den Sandkasten getan.

#593:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 03:55
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hab' heute den Artikel in der ZEIT zu Dr. Wedel gelesen.

Wer meint, der hätte nicht veröffentlicht werden sollen, von wegen Vorverurteilung, möge das sagen.


Da schicke ich mal Thomas Fischer ins Rennen.

http://meedia.de/2018/01/29/das-sternchen-system-thomas-fischers-zeit-kritische-anmerkungen-zum-medien-tribunal-gegen-dieter-wedel/

Fischer ist scharfsichtig und scharfzüngig. Das gefällt mir. In zwei Punkten mag ich ihm hier aber nicht folgen.

Erstens beansprucht er eine Deutungshoheit für die Justiz, die grundfalsch ist. Gegenbeispiel: O. J. Simpson. Gegenbeispiel: Roland Freisler.

Zweitens verkennt er das Problem. ...

*zustimm*
Fischer ist m.E. zweifelsohne wert, ihn sich anzuhören. Aber neben deinen weiteren Ausführungen, möchte ich dazufügen:

Er spricht eben auch als Vertreter seiner Zunft und ist vermutl. auch ein wenig (?) befangen. Nicht nur außerjuristisch wird Unfug getrieben! Der Fokus darf sich m.E. dabei auch auf die staatlichen Institutionen richten. Also seine eigene "Branche" sollte sich auch in Selbstkritik üben.

Denn wenn ich mich recht erinnere, wurden z.B. im Kachelmann-Fall Informationen von der Staatsanwaltschaft an die Presse "durchgestochen". Und man denke auch an die Filmaufnahmen von K's Gefangenentransport, die die betr. Vollzugsanstalt nicht verhindert hat, bzw. nicht dafür gesorgt hat, dass der diskret vonstatten geht.

Von dem, was m.W. Fakt ist, dass die Staatsanwaltschaft ggü. dem Justizminister(-ium) - wenn auch nicht in Alltagspraxis, aber dennoch in speziellen Einzelfällen - grundsätzlich weisungsgebunden ist, ganz zu schweigen. Die Staatsanwaltschaft ist demnach nicht so unabhängig, wie es scheint und wie sie sich öffentlich darstellt.

Alles irgendwie miteinander verflochten, aber die "Welt" springt natürlich auf die reißerischste Berichterstattung an.

#594:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 11:11
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
....
Von dem, was m.W. Fakt ist, dass die Staatsanwaltschaft ggü. dem Justizminister(-ium) - wenn auch nicht in Alltagspraxis, aber dennoch in speziellen Einzelfällen - grundsätzlich weisungsgebunden ist, ganz zu schweigen. Die Staatsanwaltschaft ist demnach nicht so unabhängig, wie es scheint und wie sie sich öffentlich darstellt....

Sie stellt sich nirgends so da, die Weisungsgebundenheit ist ganz offiziell, betrifft auch nicht nur besondere Fälle oder Beamte, sondern ist ganz normal in der Hierarchie der Staatsanwaltschaft verankert. Das ist auch nicht geheim:
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsanwaltschaft_%28Deutschland%29#Weisungsrecht

Es gibt einen schönen Kommentar von Prantl, der selbst Jurist ist. Es würde mich auch nicht wundern, wenn auch Fischer dazu schon scharfen Senf gegeben hätte - aber ich lese ihn zu selten.

Die Nase, an die da gefasst werden muss, ist also nicht die der Justiz, sondern die der Politik.

#595:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 12:29
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
....
Von dem, was m.W. Fakt ist, dass die Staatsanwaltschaft ggü. dem Justizminister(-ium) - wenn auch nicht in Alltagspraxis, aber dennoch in speziellen Einzelfällen - grundsätzlich weisungsgebunden ist, ganz zu schweigen. Die Staatsanwaltschaft ist demnach nicht so unabhängig, wie es scheint und wie sie sich öffentlich darstellt....

Sie stellt sich nirgends so da, die Weisungsgebundenheit ist ganz offiziell, betrifft auch nicht nur besondere Fälle oder Beamte, sondern ist ganz normal in der Hierarchie der Staatsanwaltschaft verankert. Das ist auch nicht geheim:
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsanwaltschaft_%28Deutschland%29#Weisungsrecht

Es gibt einen schönen Kommentar von Prantl, der selbst Jurist ist. Es würde mich auch nicht wundern, wenn auch Fischer dazu schon scharfen Senf gegeben hätte - aber ich lese ihn zu selten. ...

Stimmt. Ich meinte zwar auch nicht, dass das geheim ist, sondern m.E. zuwenig kommuniziert wird. Aber ich hab zu schlampig formuliert.

Merci für die Korrektur und die Links.



fwo hat folgendes geschrieben:
... Die Nase, an die da gefasst werden muss, ist also nicht die der Justiz, sondern die der Politik.

Eben. Und wer weiß?! - evtl. auch noch an die von div. Lobbyisten, die in der Politik die Klinken putzen.
Ich meinte ja, die Medien alleine in den Fokus zu nehmen reicht wohl nicht.

#596:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 18:54
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Die einzige, die eine Deutungshoheit hat, die höher ist als die der Justiz, ist die Geschichte.

Wie fällt denn die Geschichte ihre Urteile?

#597:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 18:57
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Die einzige, die eine Deutungshoheit hat, die höher ist als die der Justiz, ist die Geschichte.

Wie fällt denn die Geschichte ihre Urteile?



Die Geschichte selbst faellt keine Urteile, das machen die, die die Geschichte schreiben.

#598:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 19:09
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Die einzige, die eine Deutungshoheit hat, die höher ist als die der Justiz, ist die Geschichte.

Wie fällt denn die Geschichte ihre Urteile?



Die Geschichte selbst faellt keine Urteile, das machen die, die die Geschichte schreiben.


Das ist jetzt auch wieder zweideutig.

#599:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 21:00
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein bisschen erinnert mich den Umgang mit #metoo an manche Debatte, wos darum ging, dass Kindern verprügeln strafbar wurde.
Jahrhunderte wurde nichts dagegen unternommen. Und plötzlich durfte man nicht mehr. skeptisch
Was da manchmal an "Argumente" gegen das Gesetz gebracht wurde, war mitunter haarsträubend.

Das ist ein guter Vergleich.




Kramer hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was ich mich frage: Gibt es eigentlich einen klaren Unterschied zwischen der kollektiven Ausgrenzung und Ablehnung eines Menschen, den man einer Straftat beschuldigt und Mobbing? Wer sich in einem Mobbingfall der mobbenden Mehrheit anschliesst, tut das ja nicht, weil er endlich mal zu "den Bösen" gehören will. Man tut das ja i.d.R., weil man meint, der Gemobbte hätte aus irgend einem Grund verdient, ausgegrenzt zu werden. Man wähnt sich ja auf der Seite derjenigen, die ein Recht haben, einen Menschen zu bestrafen.

Mein Blick auf #metoo ist ein anderer. Es geht nicht darum, die Weinsteins, Wedels, Clintons dieser Welt fertig zu machen.

Es geht darum, warum dieses Treiben jahrzehntelang durchgegangen ist. Warum weder die Betroffenen noch die direkten Beobachter eine kritische Masse gebildet haben, die dem Treiben einen Riegel vorgeschoben hätte.


Das ist ja auch ein ähnlicher Vorgang wie beim Mobben. Niemand wollte sich mit Weinstein oder Wedel anlegen und auch nicht mit allen anderen in der Branche, die ebenfalls geschwiegen haben. Wer dazu gehören wollte, der hatte zu schweigen und wenn jemand doch etwas sagte, dann wurde der oder die gemobbt oder zumindest gemieden und fallen gelassen. Unter den Prominenten, die sich jetzt öffentlich mit der #metoo-Kampagne solidarisieren sind auch viele von denjenigen, die etwas wussten und geschwiegen haben.

Stimmt. Der Aspekt geht leider etwas unter in der Diskussion - obwohl er bereits im Eingangsbeitrag von bb steckt.

Das ist schade, denn damit läuft man Gefahr, den gleichen Fehler an anderer Stelle erneut zu machen. Menschen machen Fehler. Sie tun Dinge, die sie besser hätten lassen sollen. Sie unterlassen Dinge, die sie besser hätten tun sollen. Hinterher ist man immer klüger. Mir geht's hauptsächlich darum, was sich aus der Sache lernen läßt. Schuldzuweisungen helfen dabei eher wenig.


Dazu noch der passende Spruch aus der (anderen) Bibel:

Zitat:
Arbeite am Problem, nicht an Vorwürfen

Es macht keinen wirklichen Unterschied, ob ein Bug deine Schuld ist, oder die eines anderen - er bleibt dein Problem und muß nach wie vor behoben werden.



Fix the Problem, Not the Blame

It doesn't really matter whether the bug is your fault or someone else's – it is still your problem, and it still needs to be fixed.

https://blog.codinghorror.com/a-pragmatic-quick-reference/

#600:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 22:01
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
...
Fischer ist scharfsichtig und scharfzüngig. Das gefällt mir. In zwei Punkten mag ich ihm hier aber nicht folgen.

Erstens beansprucht er eine Deutungshoheit für die Justiz, die grundfalsch ist. Gegenbeispiel: O. J. Simpson. Gegenbeispiel: Roland Freisler. ....

Die einzige, die eine Deutungshoheit hat, die höher ist als die der Justiz, ist die Geschichte. Wenn Du der Justiz die Deutungshoheit für den Moment nehmen willst, beendest Du den Rechtsstaat.

Ich fresse einen Besen, wenn dir kein Beispiel einfällt, bei dem du Richter- oder Urteilsschelte anbringen kannst.

Das Gerichte faktisch force majeure sind, heißt nicht, das ich alles für gut und richtig halten muß. Meinst du wirklich, ich beende den Rechtsstaat, wenn ich das O. J. Simpson-Urteil anzweifle?




fwo hat folgendes geschrieben:
Aber es ging Fischer gar nicht um die Deutungshoheit der Justiz, es ging ihm darum, dass dass es eine Täuschung der Leser ist, wenn man vorgibt, mit der Präzision der Justiz zu untersuchen und das in Wirklichkeit nicht kann - selbst, wenn es nur wäre, dass man keine Mittel hat, die Beantwortung seiner Fragen wirklich durchzusetzen und sie deshalb nicht stellt.

Sein zweiter Punkt war, dass, nachdem man die Überzeugung gewonnen hatte, dass die Zeugen glaubhaft seien, eine Tatberichterstattung stattfand und keine Verdachstsberichterstattung. wir wissen also noch nicht wirklich, ob überhaupt eine Tat stattgefunden hat, reden aber voller Überzeugung schon vom mutmaßlichen Täter. Genau diese Unart des Boulevard-Journalismus hatte die Zeit kurz vorher vehement abgelehnt.

Ich halte die Recherche der ZEIT für stichhaltig. Punkt der Wahrheit könnte sein, daß Wedels Gebaren auch den Fernsehsendern bekannt war.

Allerdings hast du mich überzeugt, daß die Darstellung nicht ganz in Ordnung ist. Siehe unten.



fwo hat folgendes geschrieben:
Der dritte Punkt Fischers, und darauf zielt auch seine Aussage von den Zeugen als moralischen Versagern hin, sind die gesellschaftlichen Bedingungen, die von genau den Medien, die sich heute darüber aufregen, in einer Jahrzehnte dauernden Berichterstattung über Stars und minderwertige Sternchen gefestigt wurde.

"Moralische Versager" ist mir zu stark. Sowas sage ich nur, wenn ich in einem Thema emotional verwickelt bin. Sonst bin ich eher Determinist.



fwo hat folgendes geschrieben:
Die ganze Scheinheiligkeit bringt er in einen Absatz:
Zitat:
Frau Alice Schwarzer aus Köln, Sachverständige für Moral und Strafrecht, schrieb im Jahr 1993 – einem Jahr Wedelscher Übergriffe – über Marlene Dietrich: „Sie hat sich alle Frauen oder Männer genommen, auf die sie Lust hatte.“ Das war als höchstes Lob gemeint. Man sollte den Satz einmal probeweise in eine aktuelle Biografie des Regisseurs Wedel einbauen und warten, was dann passiert.

Schlechter Vergleich.

Aber ohne schlüpfrige Datails zum Fall Dietrich, ist der Verweis weder gerichtsverwertbar noch Boulevard-tauglich. zwinkern


fwo hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
....
Es geht darum, warum dieses Treiben jahrzehntelang durchgegangen ist. Warum weder die Betroffenen noch die direkten Beobachter eine kritische Masse gebildet haben, die dem Treiben einen Riegel vorgeschoben hätte.
...

Und damit bist Du dieser Scheinheiligkeit auf den Leim gegangen. Es gibt mehrere Gründe, warum so alte Fälle hervorgeholt werden: Da wird kein Staatsanwalt auf den Plan gerufen, der das Offizialdelikt Vergewaltigung überprüfen müsste, sobald er von einem hört, das noch nicht verjährt ist. Die Leute, die man da verbrennt, sind zu alt, um sich noch ernsthaft zu wehren, wenn man sie nur zusätzlich noch mit genügend weiteren Dingen wie persönliche Eitelkeit usw. bewirft. Wesentlich dürfte aber auch sein, dass die Gegenwart kaum noch etwas hergibt. Das ist die Aussage von Frau Frommel, die zu diesem Thema auch gearbeitet hat, deshalb hatte ich drauf hingewiesen, dass die sich auch in den Kommentaren zu Wort gemeldet hat. Nach ihren Aussagen gibt es dieses Treiben hier in Europa schon lange nicht mehr in dieser Art - der Riegel ist schon lange vorgeschoben.

Das kann ich teilweise nachvollziehen.

Du erinnerst dich an die Diskussion um die rabiaten Methoden bis hin zu klarem Mißbrauch in (kirchlichen) Internaten? Dort wurden ebenfalls lange vergangene Fälle hervorgeholt. Statthaft oder nicht? Ich sage statthaft. Sage ergänzend, daß man die Vergangenheit nicht unbedingt an heutigen Werten messen kann, sage aber auch, daß es in der Vergangenheit oft Leute gab, die das Treiben durchschauten und nicht mitspielten.



Elisa Hoven erwähnte die Watergate-Affaire als Beispiel für investigativen Journalismus. Das war das erste, was mir zu Fischers Artikel einfiel. Passt. Inzwischen habe ich die Kommentare überflogen. Hier hat Fischer ein Argument:

Fischer hat folgendes geschrieben:
Die ZEIT hat ihr „Dossier“ vom 25.1.2018 mit einem großen Foto Wedels aufgemacht, das mit „Der Schattenmann“ untertitelt war. Der „Schattenmann“ ist die Figur Jan Herzog aus einem Film Wedels. Es handelt sich dort um einen mafiösen Schwerverbrecher und Unterwelt-König, drer – buchstäblich – über Leichen geht.

Mit dem Titel dieses (fiktiven) Schwerverbrechers übertitelt die ZEIT ihren „nach den Grundsätzen der Ermittler“ zusammengestellten „Verdachtsbericht“ und behauptet allen Ernstes, dass sie „das Urteil den Lesern überlässt“.

Und keinem fällt auf, dass dies eigentlich das Gegenteil von „Verdachtsberichterstattung“ ist?

http://meedia.de/2018/01/30/einspruch-herr-fischer-die-replik-einer-jura-professorin-auf-die-medientribunal-schelte-im-fall-wedel/

Mir ist das nicht aufgefallen (bin Fernseher-Abstinent). Fischer hat Recht, das ist grob. Dieser Kritik schließe ich mich an.

#601:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 22:29
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein bisschen erinnert mich den Umgang mit #metoo an manche Debatte, wos darum ging, dass Kindern verprügeln strafbar wurde.
Jahrhunderte wurde nichts dagegen unternommen. Und plötzlich durfte man nicht mehr. skeptisch
Was da manchmal an "Argumente" gegen das Gesetz gebracht wurde, war mitunter haarsträubend.



Ich finde der Vergleich passt nicht ganz.

War sexuelle Belästigung denn jemals wie das Schlagen von Kindern legal?


Bei "metoo" geht es mehr darum dafuer zu sorgen, dass die bereits verbotene sexuelle Belästigung konsequenter verfolgt wird als dies bisher der Fall war (was ich sogar mittragen kann) und darüberhinaus den Tatbestand der sexuellen Belästigung stark, manchmal bis ins Groteske hinein, auszuweiten (was ich entschieden ablehne).

#602:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 23:33
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein bisschen erinnert mich den Umgang mit #metoo an manche Debatte, wos darum ging, dass Kindern verprügeln strafbar wurde.
Jahrhunderte wurde nichts dagegen unternommen. Und plötzlich durfte man nicht mehr. skeptisch
Was da manchmal an "Argumente" gegen das Gesetz gebracht wurde, war mitunter haarsträubend.



Ich finde der Vergleich passt nicht ganz.

War sexuelle Belästigung denn jemals wie das Schlagen von Kindern legal?


Bei "metoo" geht es mehr darum dafuer zu sorgen, dass die bereits verbotene sexuelle Belästigung konsequenter verfolgt wird als dies bisher der Fall war (was ich sogar mittragen kann) und darüberhinaus den Tatbestand der sexuellen Belästigung stark, manchmal bis ins Groteske hinein, auszuweiten (was ich entschieden ablehne).

Natürlich hinkt der Vergleich.
Mir ging es auch mehr um die hahnebüchene "Argumente", wie doch manch "arme Kreatur" keinen Flirt mehr anfangen kann, ohne Angst zu haben verklagt zu werden.
Wer den Unterschied zwischen ein Flirt und eine Belästigung nicht kennt, sollte tunlichst eine Nachschulung machen.
Und die fast panische Angst wegen "Falschbeschuldigung". Ja mei. Auch beim Portmonai klauen gibts Falschbeschuldigungen. Man kann ja nicht alles lassen, nur weil es Falschbeschuldigungen geben kann.
Es geht m.E. tatsächlich, wie du festgestellt hast, dass verbotene Belästigungen nicht mehr so hingenommen werden sollten.

#603:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 23:43
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Und die fast panische Angst wegen "Falschbeschuldigung". Ja mei.


Ich finde das immer sehr interessant, wenn jemand Befürchtungen zu "panischer Angst" hochstilisiert und sich dann auch noch abfällig darüber äussert. Als wäre es ein kritikwürdiger Makel, wenn jemand Angst hat.

#604:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 23:53
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein bisschen erinnert mich den Umgang mit #metoo an manche Debatte, wos darum ging, dass Kindern verprügeln strafbar wurde.
Jahrhunderte wurde nichts dagegen unternommen. Und plötzlich durfte man nicht mehr. skeptisch
Was da manchmal an "Argumente" gegen das Gesetz gebracht wurde, war mitunter haarsträubend.



Ich finde der Vergleich passt nicht ganz.

War sexuelle Belästigung denn jemals wie das Schlagen von Kindern legal?


Bei "metoo" geht es mehr darum dafuer zu sorgen, dass die bereits verbotene sexuelle Belästigung konsequenter verfolgt wird als dies bisher der Fall war (was ich sogar mittragen kann) und darüberhinaus den Tatbestand der sexuellen Belästigung stark, manchmal bis ins Groteske hinein, auszuweiten (was ich entschieden ablehne).

Natürlich hinkt der Vergleich.
Mir ging es auch mehr um die hahnebüchene "Argumente", wie doch manch "arme Kreatur" keinen Flirt mehr anfangen kann, ohne Angst zu haben verklagt zu werden.
Wer den Unterschied zwischen ein Flirt und eine Belästigung nicht kennt, sollte tunlichst eine Nachschulung machen.
Und die fast panische Angst wegen "Falschbeschuldigung". Ja mei. Auch beim Portmonai klauen gibts Falschbeschuldigungen. Man kann ja nicht alles lassen, nur weil es Falschbeschuldigungen geben kann.
Es geht m.E. tatsächlich, wie du festgestellt hast, dass verbotene Belästigungen nicht mehr so hingenommen werden sollten.



Wenn ich höre, dass "zugeworfene Küsse" heutzutage schon als "sexuelle Belästigung" gemeldet werden, dann ist die Angst mancher Maenner wegen jedem Flirt verklagt werden zu koennen nicht ganz unbegründet. Wobei es ja auch unterhalb der Klageschwelle den Rauswurf vom Arbeitgeber gibt.

Wie soll man eigentlich, in einer Zeit, in der die Masstaebe gerade verschoben werden, wirklich wissen, wo die harmlose Neckerei aufhört und wo sexuelle Belaestigung anfängt? Ich finde es recht normal, dass dies zu Verunsicherung führt, vor allem, wenn man sich die aktuellen Schlagzeilen ueber prominente Beschuldigte anschaut. Da gibt es neben echten "perverts" wie Weinstein oder Nassar auch Leute, die ueber recht harmlose Dinge stolpern, bei denen ich nie im Traum darauf gekommen waere, dass man das als strafbare sexuelle Belaestigung werten koennte, deren eher harmlose "Verfehhlungern" oft auch noch in einer Zeit geschahen, in der das wirklich niemand so gewertet haette oder denen man noch nicht einmal sagt wer sie wessen konkret beschuldigt.

#605:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 02.02.2018, 23:54
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Und die fast panische Angst wegen "Falschbeschuldigung". Ja mei.


Ich finde das immer sehr interessant, wenn jemand Befürchtungen zu "panischer Angst" hochstilisiert und sich dann auch noch abfällig darüber äussert. Als wäre es ein kritikwürdiger Makel, wenn jemand Angst hat.

Diese Falschbeschuldigungen wabern als "Argument" durch das ganze Thema.
Diebstahl sollte nicht verfolgt werden. Wieviele wurden bereits wegen Diebstahls angeklagt, die nichts damit zu tun hatten. Mit den Augen rollen

#606:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 00:09
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Und die fast panische Angst wegen "Falschbeschuldigung". Ja mei.


Ich finde das immer sehr interessant, wenn jemand Befürchtungen zu "panischer Angst" hochstilisiert und sich dann auch noch abfällig darüber äussert. Als wäre es ein kritikwürdiger Makel, wenn jemand Angst hat.

Diese Falschbeschuldigungen wabern als "Argument" durch das ganze Thema.
Diebstahl sollte nicht verfolgt werden. Wieviele wurden bereits wegen Diebstahls angeklagt, die nichts damit zu tun hatten. Mit den Augen rollen



Wenn es beim behaupteten Diebstahl genauso waere wie bei der behaupteten sexuellen Belaestigung, dass man naemlich, noch bevor Beweise auf den Tisch gelegt werden, schon mal seinen Arbeitsplatz verliert und keiner mehr mit einem was zu tun haben will, dann gäbe es in dem Bereich genauso viel begründete Angst vor Falschbeschuldigungen.

Nicht die Falschbeschuldigungen selber sind das Hauptproblem hier, sondern ein hysterischer Lynchmob, der jede Beschuldigung ohne jeden Beweis fuer bare Münze nimmt und sofortige Konsequenzen fordert, die hinterher nicht mehr rückgängig gemacht werden koennen. Wenn man entspannter an die Sache herangehen wuerde und sich zuerst einmal die Beweise anschaut, bevor geurteilt und gerichtet wird, man sich also auf die rechtsstaatliche Unschuldsvermutung verlassen koennte, dann wuerde auch bei sexueller Belaestigung die Angst vor Falschbeschuldigungen verschwinden.

Es sagt uebrigens niemand, dass man bewiesene Sexualstraftaten nicht verfolgen soll, bloss weil es falsche Beschuldigungen gibt, sondern lediglich, dass man keine nicht mehr rückgängig zu machende Konsequenzen zum Schaden des Beschuldigten ziehen soll, bevor die Straftat bewiesen ist, so wie das beim Diebstahl ja auch selbstverständlich ist. Oder hat sich hier schon irgendwer z.B. ueber die drakonische Strafe fuer den amerikanischen Sportarzt Larry Nassar, der bewiesenermassen an ihm anvertrauten minderjährigen Mädchen rumgefummelt hat um seine Gelüste zu befriedigen, beschwert?

#607:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 00:23
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Und die fast panische Angst wegen "Falschbeschuldigung". Ja mei.


Ich finde das immer sehr interessant, wenn jemand Befürchtungen zu "panischer Angst" hochstilisiert und sich dann auch noch abfällig darüber äussert. Als wäre es ein kritikwürdiger Makel, wenn jemand Angst hat.

Diese Falschbeschuldigungen wabern als "Argument" durch das ganze Thema.
Diebstahl sollte nicht verfolgt werden. Wieviele wurden bereits wegen Diebstahls angeklagt, die nichts damit zu tun hatten. Mit den Augen rollen



Wenn es beim behaupteten Diebstahl genauso waere wie beim der behaupteten sexuellen Belaestigung, dass man naemlich, noch bevor Beweise auf den Tisch gelegt werden, schon mal seinen Arbeitsplatz verliert und keiner mehr mit einem was zu tun haben will, dann gäbe es in dem Bereich genauso viel begründete Angst vor Falschbeschuldigungen.

Nicht die Falschbeschuldigungen selber sind das Hauptproblem hier, sondern ein hysterischer Lynchmob, der jede Beschuldigung ohne jeden Beweis fuer bare Münze nimmt und sofortige Konsequenzen fordert, die hinterher nicht mehr rückgängig gemacht werden koennen. Wenn man entspannter an die Sache herangehen wuerde und sich zuerst einmal die Beweise anschaut, bevor geurteilt und gerichtet wird, man sich also auf die rechtsstaatliche Unschuldsvermutung verlassen koennte, dann wuerde auch bei sexueller Belaestigung die Angst vor Falschbeschuldigungen verschwinden.

Es sagt uebrigens niemand, dass man bewiesene Sexualstraftaten nicht verfolgen soll, bloss weil es falsche Beschuldigungen gibt, sondern lediglich, dass man keine nicht mehr rückgängig zu machende Konsequenzen zum Schaden des Beschuldigten ziehen soll, bevor die Straftat bewiesen ist, so wie das beim Diebstahl ja auch selbstverständlich ist.


Im Moment ist das nur son Hype. Das beruhigt sich wieder.
Ich denke Reinigungspersonal hat bestimmt mehr Angst vor Diebstahlsbeschuldigungen, als vor sexuelle Belästigungen.
Man sollte immer denken, in welche Position man ist, und wie man mit Untergebenen umgeht.
Und als Untergebene sollte es sich herumsprechen, dass man sich nicht alles gefallen lassen muß.

#608:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 00:43
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Und als Untergebene sollte es sich herumsprechen, dass man sich nicht alles gefallen lassen muß.


Es sei denn, man arbeitet bei Aldi.

#609:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 00:48
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Diese Falschbeschuldigungen wabern als "Argument" durch das ganze Thema.
Diebstahl sollte nicht verfolgt werden. Wieviele wurden bereits wegen Diebstahls angeklagt, die nichts damit zu tun hatten. Mit den Augen rollen


Wie viele Existenzen wurden schon durch eine Falschbeschuldigung wegen Diebstahls zerstört? Über Meisterdiebe gibt es sogar Kinderbücher. Bilbo Beutlin der Serienvergewaltiger? Klingt für mich nicht so sympathisch.

#610:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 08:38
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
War sexuelle Belästigung denn jemals wie das Schlagen von Kindern legal?


Wenn das eine ernst gemeinte Frage ist, verstehe ich einiges besser.

#611:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 08:48
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wie viele Existenzen wurden schon durch eine Falschbeschuldigung wegen Diebstahls zerstört?

Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist jede Verleumdung ein Übel mit dem Potential zur sozialen Vernichtung. Warum thematisiert ihr es nicht in einem Thread? Bedeutsam genug wäre es.
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

#612:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 10:14
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung, was dir scheinbar nicht behagt.

#613:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 11:21
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung [...]


Ja gut, gesprochen von Leuten, die sie stumm halten wollen.

#614:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 12:11
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung, was dir scheinbar nicht behagt.


Beiträge mit Ausdrücken wie „Hysterischer Lynchmob“ nennst du kritisch hinterfragen? zwinkern Wenn solche deutlichen Fingerabdrücke hinterlassen werden, zweifelt zelig zurecht an der aufrichtigen Kritik.

#615:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 12:28
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung [...]


Ja gut, gesprochen von Leuten, die sie stumm halten wollen.


Aber es gelingt ihnen eh nicht. Mahner in der Wüste. Doch sie verlieren an allen Fronten. Denn in der #metoo-Debatte ist die überwiegende Mehrheit der Frauen daran interessiert ihre sexuellen Traumata zu verarbeiten. Zumindest schafft es ihnen Erleichterung und es ein Gefühl der Stärke. Dass reiche Männer aus Erpressungsgründen falsch verdächtigt werden können, dafür braucht es die Debatte nicht.

Hey zelig, stell dir vor, wir lesen in dem Thread einfach nicht mehr mit. Sehr glücklich Nichts würde uns mehr zu dem Thema hier intellektuell belästigen..

#616:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 13:17
    —
Ein Hero der Männerbewegung wie Larry Nassar lächelt gerade müde über die zahlreichen Falschbeschuldigungen im Zuge der #metoo-Debatte. Nassar war bereits vorher mehrfach der sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Viele Opfer haben sich erst gemeldet, nachdem die metoo-Kampagne gestartet ist. Darunter auch prominente Sportlerinnen.

http://www.spiegel.de/sport/sonst/larry-nassar-soll-mindestens-265-frauen-missbraucht-haben-a-1190950.html
Zitat:
Die vierfache Turn-Olympiasiegerin Biles, die sich Mitte Januar als Nassar-Opfer zu erkennen gegeben hatte, schilderte ihre Leidensgeschichte in einem Fernsehinterview. Sie habe die sexuellen Übergriffe zunächst vor sich selbst geleugnet und sei dann zusammengebrochen, berichtete Biles im Sender NBC News: "Ich habe mir einfach nur die Augen ausgeheult", sagte die Spitzensportlerin. "Es fühlt sich so an, als hätte er sich einen Teil von mir genommen, den ich nicht zurückkriegen kann."


Warum viele Frauen oder Männer mitunter Jahre warten: Selbstverleugnung und Scham. Diese verständliche Haltung nützen Täter aus. In diesem Fall über 30 Jahre hinweg.

#617:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 13:58
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?


Würdest Du sie denn hören, wenn sie etwas sagt, das Du nicht hören willst?

#618:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 14:03
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?


Würdest Du sie denn hören, wenn sie etwas sagt, das Du nicht hören willst?


Die Frage kannst du dir auch selber stellen. Wenn kein Opfer, dann kein Opfer.

#619:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 14:31
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?


Würdest Du sie denn hören, wenn sie etwas sagt, das Du nicht hören willst?


Deine Unterstellung, zelig leide unter einer Art Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, ist ein beliebtes Argument in antifeministischen Greisen. Hatte ich hier schon mal indirekt über mich gelesen.

#620:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 14:38
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?


Würdest Du sie denn hören, wenn sie etwas sagt, das Du nicht hören willst?


Deine Unterstellung, zelig leide unter einer Art Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, ist ein beliebtes Argument in antifeministischen Greisen. Hatte ich hier schon mal indirekt über mich gelesen.


Oh, da musste ich jetzt googlen. Glaub ich nicht, daß Kramer es so meint.

@Kramer Ich denke schon.

#621:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 14:57
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung, was dir scheinbar nicht behagt.


Es war einmal ein Königreich, das nannte sich Land der Skeptizisten. Seine Bewohner waren stolz auf ihre Landestradition, denn in diesem Land glaubte niemand etwas, nur weil man es ihm erzählt. Die Skeptizisten hinterfragten alles, prüften, suchten Belege, erörterten Argumente und machten sich auch oft bei Bewohnern anderer Länder unbeliebt, eben weil sie so skeptizistisch waren. Die Skeptizisten liessen sich dadurch nicht beirren, denn so waren sie halt.

Eines Tages reiste eine junge Frau durch das Land der Skeptizisten und lauschte den Gesprächen auf der Strasse, den Debatten in den Versammlungshallen und den Reden derjeingen, die als die Klügsten aller Skeptizisten galten. Sie war so angetan von dem, was sie hörte und sah, dass sie beschloss, auch ein Skeptizist zu werden.

Da sie sehr klug und redegewandt und witzig war, wurde sie schnell berühmt im ganzen Land. Bald sprach sie in den Versammlungshallen und sass neben den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium. Es dauerte nicht lange und man sprach von ihr als die Königin der Skeptizisten.

Doch irgendetwas erschien der jungen Frau seltsam. Obwohl sie so viel erreicht hatte, fühlte sie sich einsam und auch nicht wirklich verstanden. Denn sie war weit und breit fast die einzige Frau unter den Rednern im Land der Skeptizisten. Also beschloss sie, etwas dagegen zu tun.

Sie ermutigte andere Frauen, ihre Stimme zu erheben und sich an den Gesprächen auf den Strassen zu beteiligen, Reden in den Versammlungshallen zu halten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium zu streiten. Und tatsächlich fanden sich im ganzen Land Frauen, die sich an den Gesprächen auf den Strassen beteiligten, Reden in den Versammlungshallen hielten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium stritten.

Doch es waren nur sehr wenige. Das genügte der jungen Frau nicht, darum wollte sie sich noch mehr anstrengen, Frauen für die Teilnahme am skeptizistischen Treiben zu begeistern. Sie sprach immer weniger über die Fragen, die sich Skeptizisten so stellen und immer mehr über die Rolle der Frauen in der Welt. Man erzählte ihr, dass man schon vor ihr versucht hatte, Frauen für die Gespräche und Vorträge und Diskussionen zu begeistern, aber bisher ohne Erfolg. Während einige der männlichen Skeptizisten beim Tagesgeschäft blieben, schlossen sich andere der Bewegung der jungen Frau an.

Sie begannen unter der Federführung der jungen Frau zu hinterfragen und zu untersuchen, warum es so wenige Frauen unter den Skeptizisten gab. Und schon bald machten Gerüchte die Runde, dass die Frauen bewusst unterdrückt und mit sexuellen Übergriffen klein gehalten werden. Man glaubte, die Wurzel des Übels gefunden zu haben.

Das ermutigte erneut andere Frauen, ihre Stimme zu erheben und sich an den Gesprächen auf den Strassen zu beteiligen, Reden in den Versammlungshallen zu halten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium zu streiten. Es fanden sich im ganzen Land weitere Frauen, die sich an den Gesprächen auf den Strassen beteiligten, Reden in den Versammlungshallen hielten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium stritten.

Eines Tages hielt die junge Frau eine Rede an das Volk der Skeptizisten, denn sie hatte schlimme Neuigkeiten zu berichten. Sie war am Abend des Tages zuvor bei einer Podiumsdiskussion und nach dem anschliessenden Umtrunk machte ein anderer Skeptizist ihr ein unmoralisches Angebot. Sie hat es natürlich abgelehnt, aber sie möchte allen anderen männlichen Skeptizisten mitteilen, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist.

Da erhob sich eine leise Stimme aus der Menge: "Aber wir sind doch noch immer Skeptizisten, oder?" Es war die Stimme einer anderen jungen Frau, die sich gerade der Bewegung angeschlossen hatte. "Warum fragst Du das?" entgegnete die designierte Königin der Skeptizisten vom Podium. "Glaubst Du mir etwa nicht?" Und die andere junge Frau antwortete: "Geht es nicht genau darum in dieser Bewegung? Nicht einfach alles zu glauben, nur weil jemand etwas erzählt."
"Wie kannst Du als Frau so etwas sagen?" rief die Königin empört. "Dein Misstrauen ist für mich Verrat!"
"Nicht misstrauisch zu sein wäre aber Verrat an unserer Tradition" antwortete die andere junge Frau. Aber bevor sie ihren Satz beenden konnte, begann ein unerbittlicher Streit unter den Skeptizisten und ihre bösen Beschimpfungen hörte man bis in alle umliegenden Reiche.

Es war einmal ein Königreich, das nannte sich Land der Skeptizisten. Seine Bewohner waren stolz auf ihre Landestradition, denn in diesem Land glaubte niemand etwas, nur weil man es ihm erzählt. Die Skeptizisten hinterfragten alles, prüften, suchten Belege, erörterten Argumente und machten sich auch oft bei Bewohnern anderer Länder unbeliebt, eben weil sie so skeptizistisch waren. Die Skeptizisten liessen sich dadurch nicht beirren, denn so waren sie halt.

Doch eines Tages reiste eine junge Frau...

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann streiten sie noch heute.

(Und allen, die mich jetzt zerreissen wollen, bitte ich zu beachten, dass ich nicht einmal das Wort "Fahrstuhl" verwendet habe.)

#622:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 15:03
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?


Würdest Du sie denn hören, wenn sie etwas sagt, das Du nicht hören willst?


Deine Unterstellung, zelig leide unter einer Art Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, ist ein beliebtes Argument in antifeministischen Greisen. Hatte ich hier schon mal indirekt über mich gelesen.


Und es ist keine Unterstellung, über jemanden, der nicht eurer Linie folgt, zu behaupten, er wäre ein Fürsprecher der Täter?

#623:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 15:25
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?


Würdest Du sie denn hören, wenn sie etwas sagt, das Du nicht hören willst?


Deine Unterstellung, zelig leide unter einer Art Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, ist ein beliebtes Argument in antifeministischen Greisen. Hatte ich hier schon mal indirekt über mich gelesen.


Oh, da musste ich jetzt googlen. Glaub ich nicht, daß Kramer es so meint.

@Kramer Ich denke schon.


Sorry AD, anscheinend hattest Du Recht.

#624:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 15:27
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Hey zelig, stell dir vor, wir lesen in dem Thread einfach nicht mehr mit. Sehr glücklich Nichts würde uns mehr zu dem Thema hier intellektuell belästigen..


Ich will ja intellektuell belästigt werden. : )

#625:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 15:29
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

@Kramer Ich denke schon.


Das sehe ich nicht.

#626:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 16:16
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?


Würdest Du sie denn hören, wenn sie etwas sagt, das Du nicht hören willst?


Deine Unterstellung, zelig leide unter einer Art Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, ist ein beliebtes Argument in antifeministischen Greisen. Hatte ich hier schon mal indirekt über mich gelesen.


Oh, da musste ich jetzt googlen. Glaub ich nicht, daß Kramer es so meint.

@Kramer Ich denke schon.


Sorry AD, anscheinend hattest Du Recht.


zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung [...]


Ja gut, gesprochen von Leuten, die sie stumm halten wollen.


Vielleicht meint Ihr es nicht so, aber es kommt bei mir so an, als ob Ihr gerade genau das tut, was Ihr anderen vorwerft: Ihr wollt diejenigen, die anderer Meinung sind... naja, nicht unbedingt stumm halten, aber ihr wollt sie in eine Ecke mit den Tätern drängen und damit ihre Glaubwürdigkeit und ihre Motive hinterfragen. Ihr stellt Euch als diejenigen da, die für die Opfer sprechen und wer Euch nicht folgt, dem unterstellt ihr niedere Beweggründe und miese Methoden.

Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom? Habe ich mit keinem Wort erwähnt. Ich sehe auch nicht, wie man das aus meiner Frage herauslesen kann, ohne da jede Menge Zusatzannahmen hinein zu stecken, die durch nichts zu belegen sind. Aber man kann es ja mal versuchen, irgendwas bleibt ja immer kleben.

#627:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 16:40
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
[...]Ihr wollt diejenigen, die anderer Meinung sind [...] in eine Ecke mit den Tätern drängen


Blödsinn.

#628:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 16:43
    —
Wer die Unschuldsvermutung verteidigt, verteidigt nicht die Täter. Wer metoo verteidigt, verteidigt nicht die Verleumdung.
Können wir mal alle wieder runterkommen?

#629:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 16:59
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Können wir mal alle wieder runterkommen?


Was genau erwartest Du denn, wenn Du schreibst, dass die Stimme der Belästigsten und Missbrauchten bei 'uns' nicht vorkommt? Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre? Und was würde denn passieren, wenn jemand für sich reklamierte, diese Stimme zu berücksichtigen, wenn das Ergebnis Dir trotzdem nicht gefällt?

#630:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 17:20
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ein Hero der Männerbewegung wie Larry Nassar


Komplett von der Rolle

#631:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 18:14
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung, was dir scheinbar nicht behagt.


Es war einmal ein Königreich, das nannte sich Land der Skeptizisten. Seine Bewohner waren stolz auf ihre Landestradition, denn in diesem Land glaubte niemand etwas, nur weil man es ihm erzählt. Die Skeptizisten hinterfragten alles, prüften, suchten Belege, erörterten Argumente und machten sich auch oft bei Bewohnern anderer Länder unbeliebt, eben weil sie so skeptizistisch waren. Die Skeptizisten liessen sich dadurch nicht beirren, denn so waren sie halt.

Eines Tages reiste eine junge Frau durch das Land der Skeptizisten und lauschte den Gesprächen auf der Strasse, den Debatten in den Versammlungshallen und den Reden derjeingen, die als die Klügsten aller Skeptizisten galten. Sie war so angetan von dem, was sie hörte und sah, dass sie beschloss, auch ein Skeptizist zu werden.

Da sie sehr klug und redegewandt und witzig war, wurde sie schnell berühmt im ganzen Land. Bald sprach sie in den Versammlungshallen und sass neben den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium. Es dauerte nicht lange und man sprach von ihr als die Königin der Skeptizisten.

Doch irgendetwas erschien der jungen Frau seltsam. Obwohl sie so viel erreicht hatte, fühlte sie sich einsam und auch nicht wirklich verstanden. Denn sie war weit und breit fast die einzige Frau unter den Rednern im Land der Skeptizisten. Also beschloss sie, etwas dagegen zu tun.

Sie ermutigte andere Frauen, ihre Stimme zu erheben und sich an den Gesprächen auf den Strassen zu beteiligen, Reden in den Versammlungshallen zu halten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium zu streiten. Und tatsächlich fanden sich im ganzen Land Frauen, die sich an den Gesprächen auf den Strassen beteiligten, Reden in den Versammlungshallen hielten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium stritten.

Doch es waren nur sehr wenige. Das genügte der jungen Frau nicht, darum wollte sie sich noch mehr anstrengen, Frauen für die Teilnahme am skeptizistischen Treiben zu begeistern. Sie sprach immer weniger über die Fragen, die sich Skeptizisten so stellen und immer mehr über die Rolle der Frauen in der Welt. Man erzählte ihr, dass man schon vor ihr versucht hatte, Frauen für die Gespräche und Vorträge und Diskussionen zu begeistern, aber bisher ohne Erfolg. Während einige der männlichen Skeptizisten beim Tagesgeschäft blieben, schlossen sich andere der Bewegung der jungen Frau an.

Sie begannen unter der Federführung der jungen Frau zu hinterfragen und zu untersuchen, warum es so wenige Frauen unter den Skeptizisten gab. Und schon bald machten Gerüchte die Runde, dass die Frauen bewusst unterdrückt und mit sexuellen Übergriffen klein gehalten werden. Man glaubte, die Wurzel des Übels gefunden zu haben.

Das ermutigte erneut andere Frauen, ihre Stimme zu erheben und sich an den Gesprächen auf den Strassen zu beteiligen, Reden in den Versammlungshallen zu halten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium zu streiten. Es fanden sich im ganzen Land weitere Frauen, die sich an den Gesprächen auf den Strassen beteiligten, Reden in den Versammlungshallen hielten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium stritten.

Eines Tages hielt die junge Frau eine Rede an das Volk der Skeptizisten, denn sie hatte schlimme Neuigkeiten zu berichten. Sie war am Abend des Tages zuvor bei einer Podiumsdiskussion und nach dem anschliessenden Umtrunk machte ein anderer Skeptizist ihr ein unmoralisches Angebot. Sie hat es natürlich abgelehnt, aber sie möchte allen anderen männlichen Skeptizisten mitteilen, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist.

Da erhob sich eine leise Stimme aus der Menge: "Aber wir sind doch noch immer Skeptizisten, oder?" Es war die Stimme einer anderen jungen Frau, die sich gerade der Bewegung angeschlossen hatte. "Warum fragst Du das?" entgegnete die designierte Königin der Skeptizisten vom Podium. "Glaubst Du mir etwa nicht?" Und die andere junge Frau antwortete: "Geht es nicht genau darum in dieser Bewegung? Nicht einfach alles zu glauben, nur weil jemand etwas erzählt."
"Wie kannst Du als Frau so etwas sagen?" rief die Königin empört. "Dein Misstrauen ist für mich Verrat!"
"Nicht misstrauisch zu sein wäre aber Verrat an unserer Tradition" antwortete die andere junge Frau. Aber bevor sie ihren Satz beenden konnte, begann ein unerbittlicher Streit unter den Skeptizisten und ihre bösen Beschimpfungen hörte man bis in alle umliegenden Reiche.

Es war einmal ein Königreich, das nannte sich Land der Skeptizisten. Seine Bewohner waren stolz auf ihre Landestradition, denn in diesem Land glaubte niemand etwas, nur weil man es ihm erzählt. Die Skeptizisten hinterfragten alles, prüften, suchten Belege, erörterten Argumente und machten sich auch oft bei Bewohnern anderer Länder unbeliebt, eben weil sie so skeptizistisch waren. Die Skeptizisten liessen sich dadurch nicht beirren, denn so waren sie halt.

Doch eines Tages reiste eine junge Frau...

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann streiten sie noch heute.

(Und allen, die mich jetzt zerreissen wollen, bitte ich zu beachten, dass ich nicht einmal das Wort "Fahrstuhl" verwendet habe.)



Wie jung ist die junge Frau? Ab wann ist man alt?

#632:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 18:53
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme. Mehr kann ich dazu erstmal nichts sagen. Weitere Rückmeldungen müssten individuell ausfallen.

#633:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 19:40
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme. Mehr kann ich dazu erstmal nichts sagen. Weitere Rückmeldungen müssten individuell ausfallen.


Kritik erfolgt aus prinzipieller Ablehnung. Richtig. Das gilt generell für alles, was nach Feminismus riecht.

In der neuen Sybille-Berg- Kolumne
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sexismus-backlash-gegen-metoo-bewegung-das-schreien-der-maenner-a-1190922.html

Zitat:
Man kann an der #MeToo-Kampagne herumnörgeln - was auch geschieht, was auch in Ordnung ist -, und doch ist sie nur eine weitere kleine Aktion im Kontext eines revolutionären Umbruchs von Machtverhältnissen, und das nervt mitunter, ermüdet, langweilt. Und das wird nicht die letzte ermüdende Aktion gewesen sein. Shit happens, wenn eine Hälfte der Weltbevölkerung als zweitrangig behandelt wird. Irgendwann ist halt gut. Irgendwann wird es Zeit, etwas Neues zu probieren.

#634:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 19:55
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Beiträge mit Ausdrücken wie „Hysterischer Lynchmob“ nennst du kritisch hinterfragen? zwinkern Wenn solche deutlichen Fingerabdrücke hinterlassen werden, zweifelt zelig zurecht an der aufrichtigen Kritik.

Du reihst Dich da aber gut ein:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... Dass reiche Männer aus Erpressungsgründen falsch verdächtigt werden können, dafür braucht es die Debatte nicht. ...

Dabei habe z.B. ich, der ich durchaus das Wort von "der anderen Seite" vertrete, hier nie die Möglickeit der falschen Verdächtigung in den Vordergrund gestellt - die gehört für mich zum normalen Lebensrisiko, sondern das Klima, auf das diese Verdächtigung trifft, ein Klima in dem, wie der Fall Kachelmann exemplarisch zeigt, selbst vor Gericht praktisch eine Umkehr der Beweislast stattfindet. Wir hatten hier im Thread auch schon die Geschichte des falsch beschuldigten Lehrers, bei dem auch die Behörden nicht im Traum daran dachten, die Konsequenzen aus der erwiesenen Unschuld zu ziehen - das gehört nämlich auch zu diesem Klima, dass die sozial erfolgten Schuldsprüche nicht zurückgenommen werden. Wer den Fall bei der Wiederaufnahme verfolgt hat, hatte anschließend eine flache Stirn, weil er sich so oft an den Kopf geschlagen hatte, angesichts des offensichtlichen Blödsinns aus der Anklage, der im ersten Verfahren nicht hinterfragt wurde.

Nein AD. Es trifft nicht nur "reiche Männer", auch Kachelmann war zwar durch das Fernsehen prominent, aber nicht reich und btw: Versuch mal zu erklären, was dieses Attribut in Deiner Argumentation überhaupt soll. Den "hysterische Lynchmob" kann ich noch als eine übertriebene Darstellung der tatsächlichen Änderung des gesellschaftlichen Klimas sehen - aber was sollen die "reichen Männer"? Ab einem gewissen Vermögen sowieso Verbrecher, um die es nicht schade ist?

Mir scheint nicht, dass Du so besonders gut dastehst, wenn wir uns in die Metaebene begeben.

#635:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 20:21
    —
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-enthuellt-details-ueber-den-vorfall-mit-harvey-weinstein-4141392.html
Zitat:
Rose McGowan (44) ist eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein. Die Schauspielerin war auch eine der ersten Frauen, die öffentlich ihre Stimme gegen den Hollywood-Produzenten erhob. Was genau der 65-Jährige ihr angetan hat, behielt Rose aber für sich. Bis jetzt. In ihrer Biografie 'Brave' (dt. 'Mutig') packt sie nun aus.


Geschäftstüchtig ist sie ja, die Frau McGowan. Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Biographie.

Allerdings würde mich interessieren was gesprochen wurde, als Weinstein sie in das Whirlpoolzimmer drängte. Es ist unwahrscheinlich, dass während des Geschehens kein einziges Wort fiel.

#636:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 20:24
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-enthuellt-details-ueber-den-vorfall-mit-harvey-weinstein-4141392.html
Zitat:
Rose McGowan (44) ist eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein. Die Schauspielerin war auch eine der ersten Frauen, die öffentlich ihre Stimme gegen den Hollywood-Produzenten erhob. Was genau der 65-Jährige ihr angetan hat, behielt Rose aber für sich. Bis jetzt. In ihrer Biografie 'Brave' (dt. 'Mutig') packt sie nun aus.


Geschäftstüchtig ist sie ja, die Frau McGowan. Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Biographie.

Allerdings würde mich interessieren was gesprochen wurde, als Weinstein sie in das Whirlpoolzimmer drängte. Es ist unwahrscheinlich, dass während des Geschehens kein einziges Wort fiel.


Ein Kaninchen sagt relativ wenig, wenn es von der Schlange fixiert wird.

#637:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 20:25
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-enthuellt-details-ueber-den-vorfall-mit-harvey-weinstein-4141392.html
Zitat:
Rose McGowan (44) ist eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein. Die Schauspielerin war auch eine der ersten Frauen, die öffentlich ihre Stimme gegen den Hollywood-Produzenten erhob. Was genau der 65-Jährige ihr angetan hat, behielt Rose aber für sich. Bis jetzt. In ihrer Biografie 'Brave' (dt. 'Mutig') packt sie nun aus.


Geschäftstüchtig ist sie ja, die Frau McGowan. Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Biographie.

Allerdings würde mich interessieren was gesprochen wurde, als Weinstein sie in das Whirlpoolzimmer drängte. Es ist unwahrscheinlich, dass während des Geschehens kein einziges Wort fiel.


Ein Kaninchen sagt relativ wenig, wenn es von der Schlange fixiert wird.


Dafür sagt die Schlange um so mehr.

#638:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 20:28
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung, was dir scheinbar nicht behagt.


Beiträge mit Ausdrücken wie „Hysterischer Lynchmob“ nennst du kritisch hinterfragen? zwinkern Wenn solche deutlichen Fingerabdrücke hinterlassen werden, zweifelt zelig zurecht an der aufrichtigen Kritik.



Mit "hysterischem Lynchmob" sind nicht die betroffenen Frauen gemeint, sondern diejenigen, die jede Beschuldigung umhinterfragt fuer bare Münze nehmen und ohne jeden Beweis eine Hexenjagd gegen jeden Beschuldigen veranstalten (und die sich, wenn man sie dafuer kritisiert, hinter missbrauchten Frauen verstecken).

#639:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 20:41
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ein Hero der Männerbewegung wie Larry Nassar lächelt gerade müde über die zahlreichen Falschbeschuldigungen im Zuge der #metoo-Debatte. Nassar war bereits vorher mehrfach der sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Viele Opfer haben sich erst gemeldet, nachdem die metoo-Kampagne gestartet ist. Darunter auch prominente Sportlerinnen.

http://www.spiegel.de/sport/sonst/larry-nassar-soll-mindestens-265-frauen-missbraucht-haben-a-1190950.html
Zitat:
Die vierfache Turn-Olympiasiegerin Biles, die sich Mitte Januar als Nassar-Opfer zu erkennen gegeben hatte, schilderte ihre Leidensgeschichte in einem Fernsehinterview. Sie habe die sexuellen Übergriffe zunächst vor sich selbst geleugnet und sei dann zusammengebrochen, berichtete Biles im Sender NBC News: "Ich habe mir einfach nur die Augen ausgeheult", sagte die Spitzensportlerin. "Es fühlt sich so an, als hätte er sich einen Teil von mir genommen, den ich nicht zurückkriegen kann."


Warum viele Frauen oder Männer mitunter Jahre warten: Selbstverleugnung und Scham. Diese verständliche Haltung nützen Täter aus. In diesem Fall über 30 Jahre hinweg.




beachbernie hat folgendes geschrieben:


........Es sagt uebrigens niemand, dass man bewiesene Sexualstraftaten nicht verfolgen soll, bloss weil es falsche Beschuldigungen gibt, sondern lediglich, dass man keine nicht mehr rückgängig zu machende Konsequenzen zum Schaden des Beschuldigten ziehen soll, bevor die Straftat bewiesen ist, so wie das beim Diebstahl ja auch selbstverständlich ist. Oder hat sich hier schon irgendwer z.B. ueber die drakonische Strafe fuer den amerikanischen Sportarzt Larry Nassar, der bewiesenermassen an ihm anvertrauten minderjährigen Mädchen rumgefummelt hat um seine Gelüste zu befriedigen, beschwert?

#640:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 20:52
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme. Mehr kann ich dazu erstmal nichts sagen. Weitere Rückmeldungen müssten individuell ausfallen.


Natuerlich hat jedes Opfer und auch vermeintliche Opfer das Recht sich zu Wort zu melden und auch ernst genommen zu werden, wobei ernst nehmen, nicht bedeutet, dass man alles ungeprüft zu glauben hat, sondern dass die Behauptungen sorgfältig und neutral geprüft werden. Dass man den Beschuldigten mit den konkreten Vorwürfen gegen ihn konfrontiert, der sich dazu aeußern darf und man seine Verteidigung genauso ernst nimmt wie die Beschuldigungen gegen ihn, gehört da uebrigens auch mit dazu.

Aber scheinbar gibt es Leute, denen eine sorgfältige und neutrale Ueberpruefung erhobener Vorwürfe schon wie Opferbashing vorkommt. Wie viel leichter und befreiender ist es da doch einfach gleich zur sozialen Hinrichtung der Beschuldigten überzugehen, ohne sich erst lange mit solch langweiligen Dingen wie Aufnahme und Bewertung von Beweisen aufzuhalten.

#641:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 23:00
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung, was dir scheinbar nicht behagt.


Beiträge mit Ausdrücken wie „Hysterischer Lynchmob“ nennst du kritisch hinterfragen? zwinkern Wenn solche deutlichen Fingerabdrücke hinterlassen werden, zweifelt zelig zurecht an der aufrichtigen Kritik.

Den genannten Ausdruck mag ich nun auch wirklich nicht, aber an ihm ganze Beiträge zu messen und sie deswegen inhaltlich zu disqualifizieren ist abwegig.

#642:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 23:05
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung [...]


Ja gut, gesprochen von Leuten, die sie stumm halten wollen.

Pure Unterstellung. Beleg?

#643:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 23:08
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme. Mehr kann ich dazu erstmal nichts sagen. Weitere Rückmeldungen müssten individuell ausfallen.


Kritik erfolgt aus prinzipieller Ablehnung. Richtig. Das gilt generell für alles, was nach Feminismus riecht.

In der neuen Sybille-Berg- Kolumne
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sexismus-backlash-gegen-metoo-bewegung-das-schreien-der-maenner-a-1190922.html

Zitat:
Man kann an der #MeToo-Kampagne herumnörgeln - was auch geschieht, was auch in Ordnung ist -, und doch ist sie nur eine weitere kleine Aktion im Kontext eines revolutionären Umbruchs von Machtverhältnissen, und das nervt mitunter, ermüdet, langweilt. Und das wird nicht die letzte ermüdende Aktion gewesen sein. Shit happens, wenn eine Hälfte der Weltbevölkerung als zweitrangig behandelt wird. Irgendwann ist halt gut. Irgendwann wird es Zeit, etwas Neues zu probieren.



Furchtbar dieses Gekeife.

Wenigstens laesst sich mustergültig belegen, woran diese Art feministischer Fundamentalismus denn krankt. Das Weltbild dieser Frau Sybille ist sehr einseitig geprägt vom Gegensatz Mann/Frau, wobei die Welt doch soviel komplizierter und vor allem differenzierter ist.

Da wird so getan als ob es nur Maenner wären, die an metoo "herumnnoergeln", wie Frau Sybille sicher auch meint, dass es nur Maenner wären, die "einfach nicht akzeptieren, dass Menschen gleichen Geschlechts heiraten".

Ich habe Neuigkeiten fruer Frau Sybille, genauso wie Homophobie nichts spezifisch männliches ist (auch die meisten Maenner haben keinerlei Problem mit der gleichgeschlechtlichen Ehe, waehrend sich unter deren Gegnern auch viele Frauen befinden, wobei ich es noch nicht einmal fuer ausgemacht halte, dass in dieser Frage Maenner im Schnitt konservativer sind als Frauen), so finden sich unter den metoo-Kritikern auch viele Frauen, wie z.B. die wortgewaltige kanadische Feministin Margaret Atwood:


Zitat:
...Werden die Institutionen eines Rechtsstaats durch "kulturell verfestigte Lynchmobgewohnheiten" ersetzt, dann entscheiden ihren Worten nach "Extremisten, aus deren Ideologie eine Religion wird, und die jeden, der ihren Sichtweisen nicht folgt, wie eine Marionette ihren Fäden, als Apostaten, Häretiker oder Verräter" betrachten. Besonders suspekt sind ihnen Atwood zufolge Schriftsteller, weil sie über Menschen schreiben, die von Natur aus "nicht moralisch eindeutig" sind, was Ideologen "eliminieren" möchten.

Auch Frauen sind ihrer Einsicht nach "menschliche Wesen mit der ganzen Bandbreite zwischen heiligem und dämonischem Verhalten, einschließlich des kriminellen." Sie sind weder "Engel, die nichts Falsches tun können", noch "Kinder, die nicht fähig sind, eine moralische Entscheidung zu treffen". ...



https://www.heise.de/tp/features/Margaret-Atwood-schaltet-sich-in-MeToo-Debatte-ein-3941499.html



Meine Herrn, die Frau klingt ja stellenweise genauso wie unser FGH-Forensexist beachbernie Sehr glücklich



Ist die Margaret Atwood jetzt etwa auch ein "herumnörgelnder Mann"? Geschockt

#644:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 23:31
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-enthuellt-details-ueber-den-vorfall-mit-harvey-weinstein-4141392.html
Zitat:
Rose McGowan (44) ist eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein. Die Schauspielerin war auch eine der ersten Frauen, die öffentlich ihre Stimme gegen den Hollywood-Produzenten erhob. Was genau der 65-Jährige ihr angetan hat, behielt Rose aber für sich. Bis jetzt. In ihrer Biografie 'Brave' (dt. 'Mutig') packt sie nun aus.


Geschäftstüchtig ist sie ja, die Frau McGowan. Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Biographie.

Allerdings würde mich interessieren was gesprochen wurde, als Weinstein sie in das Whirlpoolzimmer drängte. Es ist unwahrscheinlich, dass während des Geschehens kein einziges Wort fiel.


Ein Kaninchen sagt relativ wenig, wenn es von der Schlange fixiert wird.




Dann lassen wir doch einfach mal das "geschäftstüchtige Kaninchen" selbst zu Wort kommen:

https://www.youtube.com/watch?v=_yk_82nvEoo

Ab Anfang bis etwa 9 min interviewt der amerikanische Comedian Trevor Noah Rose McGowan anlaesslich des Erscheinens ihres neuen Buches. Ich kommentiere das jetzt mal nicht, damit sich jeder selbst sein Bild ueber die Frau machen kann.

#645:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 00:14
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt.


Ich wüsste nicht, dass hier jemand den Opfern das Recht absprechen wollte, zu reden oder gehört zu werden. Mir ging es immer nur um die Frage, ob Aussenstehende unbedingt bei diesen Gesprächen mithören müssen. Ich werde auch nie begreifen, wie man es als mangelnde Empathie für die Opfer auslegen kann, wenn man darauf hinweist, dass ein Journalist nicht der perfekte Gesprächspartner für eine Lebensbeichte ist. Es ist nicht Aufgabe der Medien beim Heilungsprozess nach einem Trauma zu helfen. Dafür gibt es andere Spezialisten und die unterliegen nicht ohne Grund einer Schweigepflicht.

Es tut mir ja sehr leid für alle, die gerne die Stimme der Opfer hören möchten. Aber ich fände es nicht schlimm, wenn vieles von dem, was die Opfer zu berichten haben, niemals irgendwo zu lesen sein wird. Wer meint, daraus lesen zu müssen, dass ich den Opfern nicht das Recht zubillige, gehört zu werden - von mir aus. Manches kann man wohl nicht ändern.

Zitat:
Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme.


Welche Kritik? Welche Ablehnung von was?

#646:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 00:44
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme. Mehr kann ich dazu erstmal nichts sagen. Weitere Rückmeldungen müssten individuell ausfallen.


Kritik erfolgt aus prinzipieller Ablehnung. Richtig. Das gilt generell für alles, was nach Feminismus riecht.

In der neuen Sybille-Berg- Kolumne
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sexismus-backlash-gegen-metoo-bewegung-das-schreien-der-maenner-a-1190922.html

Zitat:
Man kann an der #MeToo-Kampagne herumnörgeln - was auch geschieht, was auch in Ordnung ist -, und doch ist sie nur eine weitere kleine Aktion im Kontext eines revolutionären Umbruchs von Machtverhältnissen, und das nervt mitunter, ermüdet, langweilt. Und das wird nicht die letzte ermüdende Aktion gewesen sein. Shit happens, wenn eine Hälfte der Weltbevölkerung als zweitrangig behandelt wird. Irgendwann ist halt gut. Irgendwann wird es Zeit, etwas Neues zu probieren.


Mit dem Fazit hat sie Recht: "Irgendwann ist halt gut. Irgendwann wird es Zeit, etwas Neues zu probieren." Genau das werden in nicht allzu langer Zeit viele Menschen über die #metoo-Kampagne sagen. Nicht, weil sie die Kampagne falsch finden oder sie grundsätzlich kritisieren. Das Pferd ist einfach igendwann totgeritten. Irgendwann wird kaum einer mehr hören wollen, was die Opfer zu sagen haben, weil die Medien das Thema erschlagzeilt haben.

#647:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 02:45
    —
Dass sich die öffentliche Anklage (Akkusationsverfahren) als Vorläufer der Inquisition auf Dauer wieder durchsetzt glaube ich nicht.

#648:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 03:26
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
... Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. [...]

*zustimm* - nur ist das in unserer Gesellschaft, diesem Erbe der christlich-jüdischen 'Kultur', nicht vorgesehen. "Aug' um Auge, Zahn um Zahn" heißt das Prinzip, von dem wir mental geprägt sind. Entweder man rächt sich - als Opfer - nach diesem Prinzip, und macht sich damit selbst zum Täter, oder man wird (als wehrlos/schwach) obendrein missachtet.

Wir müssten uns gesamtgesellschaftlich von dieser inhumanen Erblast befreien, statt mit einer pseudosäkularen Maske scheinheilige Politik zu betreiben. Sieht aber mehrheitlich m.E. nicht danach aus.



Kramer hat folgendes geschrieben:
... Mit dem Fazit hat sie Recht: "Irgendwann ist halt gut. [...] Genau das werden in nicht allzu langer Zeit viele Menschen über die #metoo-Kampagne sagen. [...] Das Pferd ist einfach igendwann totgeritten. Irgendwann wird kaum einer mehr hören wollen, was die Opfer zu sagen haben, weil die Medien das Thema erschlagzeilt haben.

Richtig! Weswegen das eine staatliche, also gesamtgesellschaftliche Aufgabe wäre, sich nicht nur ausgiebig den Tätern, sondern min. ebenso ausgiebig auch den Opfern zu widmen. Und anfangen kann sowas m.E. nur von 'unten', heutzutage beim virtuellen 'Stammtisch'. Dem freien Markt der Medien sollte das nicht überlassen bleiben; deren Geschäft ist das nicht. Doch m.W. gibt es diebezügl. bislang nur eine 'bürokratische' Instanz, den "Weißen Ring". Und bei der Masse an traumatisierten Opfern, ist der wohl nur ein Tropfen auf einem heißen Stein.



Extra Daumen hoch! für die Wortneuschöpfung "erschlagzeilen"!

#649:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 10:47
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-enthuellt-details-ueber-den-vorfall-mit-harvey-weinstein-4141392.html
Zitat:
Rose McGowan (44) ist eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein. Die Schauspielerin war auch eine der ersten Frauen, die öffentlich ihre Stimme gegen den Hollywood-Produzenten erhob. Was genau der 65-Jährige ihr angetan hat, behielt Rose aber für sich. Bis jetzt. In ihrer Biografie 'Brave' (dt. 'Mutig') packt sie nun aus.


Geschäftstüchtig ist sie ja, die Frau McGowan. Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Biographie.

Allerdings würde mich interessieren was gesprochen wurde, als Weinstein sie in das Whirlpoolzimmer drängte. Es ist unwahrscheinlich, dass während des Geschehens kein einziges Wort fiel.


Ein Kaninchen sagt relativ wenig, wenn es von der Schlange fixiert wird.




Dann lassen wir doch einfach mal das "geschäftstüchtige Kaninchen" selbst zu Wort kommen:

https://www.youtube.com/watch?v=_yk_82nvEoo

Ab Anfang bis etwa 9 min interviewt der amerikanische Comedian Trevor Noah Rose McGowan anlaesslich des Erscheinens ihres neuen Buches. Ich kommentiere das jetzt mal nicht, damit sich jeder selbst sein Bild ueber die Frau machen kann.


Das wird wahrscheinlich nicht ihre einzige Biografie bleiben.
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-ich-wurde-als-15-jaehrige-von-einem-oscar-preistraeger-missbraucht-4141846.html
Zitat:
Rose McGowan (44, 'Brave') brachte im vergangenen Jahr die Lawine um Harvey Weinstein und seine unfassbaren Machenschaften ins Rollen. Jetzt legt die Schauspielerin nach: Als 15-Jährige soll sie von einem sehr "erfolgreichen und einflussreichen Mann aus Hollywood" missbraucht worden sein. Das sagte sie bei einer Gesprächsrunde mit Woody Allens Sohn Ronan Farrow (30) - allerdings ohne einen Namen zu nennen.

#650:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 12:49
    —
Die gemutmaßte Geschäftstüchtigkeit eines mutmaßlichen Opfers scheint in den Augen der hiesigen Kritiker wohl geeignet zu sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu entlasten. Die Geschäftstüchtigkeit von Weinstein wurde meines Wissens dagegen noch nie als Beleg für die Richtigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe gedeutet. Merkwürdig.

#651:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 13:16
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Die gemutmaßte Geschäftstüchtigkeit eines mutmaßlichen Opfers scheint in den Augen der hiesigen Kritiker wohl geeignet zu sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu entlasten. Die Geschäftstüchtigkeit von Weinstein wurde meines Wissens dagegen noch nie als Beleg für die Richtigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe gedeutet. Merkwürdig.


Vor diesem Hintergrund sollte es eigentlich nicht allzu sehr verwundern, wenn jemand sagt, dass es nicht unbedingt das Beste für die Opfer ist, in den Medien über ihr Trauma zu sprechen. Die Botschaft "Äussere Dich in den Medien, dann geht Dir besser" ist unvollständig und irreführend. Auch wenn es Rose MacGowan mit ihrer Entscheidung besser gehen mag - das kann ich nicht beurteilen - muss man kein Hellseher sein, um sehen zu können, dass diese Art von öffentlicher Diskussion nicht für alle Opfer von sexueller Gewalt eine Verbesserung ihrer Situation bewirken wird.

#652:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 14:17
    —
https://www.gala.de/stars/news/rose-mcgowan-darum-bricht-sie-ihre-pr-tour-ab-21568364.html

Inzwischen hat Rose McGowan ihre PR-Tour abgebrochen, weil sie eine Transsexuelle verbal anging.

#653:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 14:20
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die gemutmaßte Geschäftstüchtigkeit eines mutmaßlichen Opfers scheint in den Augen der hiesigen Kritiker wohl geeignet zu sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu entlasten. Die Geschäftstüchtigkeit von Weinstein wurde meines Wissens dagegen noch nie als Beleg für die Richtigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe gedeutet. Merkwürdig.


Vor diesem Hintergrund sollte es eigentlich nicht allzu sehr verwundern, wenn jemand sagt, dass es nicht unbedingt das Beste für die Opfer ist, in den Medien über ihr Trauma zu sprechen. Die Botschaft "Äussere Dich in den Medien, dann geht Dir besser" ist unvollständig und irreführend. Auch wenn es Rose MacGowan mit ihrer Entscheidung besser gehen mag - das kann ich nicht beurteilen - muss man kein Hellseher sein, um sehen zu können, dass diese Art von öffentlicher Diskussion nicht für alle Opfer von sexueller Gewalt eine Verbesserung ihrer Situation bewirken wird.


Diejenigen, die sich in die Öffentlichkeit wagen und prominente Täter anklagen, sollten bereits im Umgang mit Medien geschult sein. Die wenigsten #metoo-Betroffenen sind selbst berühmt oder haben konkrete Namen genannt. Für die interessieren sich die Medien aber auch erst gar nicht.

#654:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 14:40
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Die gemutmaßte Geschäftstüchtigkeit eines mutmaßlichen Opfers scheint in den Augen der hiesigen Kritiker wohl geeignet zu sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu entlasten. Die Geschäftstüchtigkeit von Weinstein wurde meines Wissens dagegen noch nie als Beleg für die Richtigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe gedeutet. Merkwürdig.


Merkwürdig ist das nicht. Weinstein hat seine mutmaßlichen sexuellen Übergriffe nicht vermarktet.

Weinstein kann keiner mehr entlasten. Auch nicht seine mutmaßlichen Opfer, die sich gegenseitig bekriegen.
https://kurier.at/stars/rose-mcgowan-attackiert-alyssa-milano-eine-luegnerin/309.358.549
Zitat:
"Ich mag sie nicht, weil ich glaube, sie ist eine einzige Lüge. Glaubst du, ich kenne diese Leute nicht? Ich schaue auf das Ganze nicht von außen. Ich habe viel Erfahrung. Ich weiß, dass sie mit einem CAA-Agenten verheiratet ist. Ich kann eins und eins zusammenzählen. Wer steckt hinter Time's Up? CAA. Wo treffen sie sich? CAA. Wer braucht gute PR? CAA", wetterte die 45-Jährige gegenüber Nightline gegen ihre ehemalige Kollegin, die mit CAA-Agent Dave Bugliari verheiratet ist.

#655:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 14:41
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Diejenigen, die sich in die Öffentlichkeit wagen und prominente Täter anklagen, sollten bereits im Umgang mit Medien geschult sein.


Dass man Erfahrungen darin hat, mit Medienvertretern über die Bereiche des eigenen Lebens zu reden, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind, bedeutet nicht, dass man auf eine medialen Sturm auf das Privatleben vorbereitet ist. Ich glaube auch nicht, dass man es lernen kann, nicht verletzt zu sein, wenn jemand in einer noch nicht verheilten Wunde bohrt.

#656:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 14:55
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Weinstein kann keiner mehr entlasten. Auch nicht seine mutmaßlichen Opfer, die sich gegenseitig bekriegen.


Reizbarkeit, Wutausbrüche und Misstrauen sind typisch bei Menschen mit postraumatischer Belastungsstörung bzw. komplexer PTBS. Ich halt es für denkbar, dass Rose McGowan ihr Trauma noch nicht bewältigt hat und durch ihre derzeitige Situation, in der sie ständig in der Öffentlichkeit über ihr Trauma reden muss/will, quasi in einem Zustand ist, in dem sie dauerhaft retriggert wird. Ihr Verhalten wirkt daher nach aussen nicht so, wie man es von einem Opfer erwartet, ist aber letztendlich nicht untypisch.

#657:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 16:31
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Weinstein kann keiner mehr entlasten. Auch nicht seine mutmaßlichen Opfer, die sich gegenseitig bekriegen.


Reizbarkeit, Wutausbrüche und Misstrauen sind typisch bei Menschen mit postraumatischer Belastungsstörung bzw. komplexer PTBS. Ich halt es für denkbar, dass Rose McGowan ihr Trauma noch nicht bewältigt hat und durch ihre derzeitige Situation, in der sie ständig in der Öffentlichkeit über ihr Trauma reden muss/will, quasi in einem Zustand ist, in dem sie dauerhaft retriggert wird. Ihr Verhalten wirkt daher nach aussen nicht so, wie man es von einem Opfer erwartet, ist aber letztendlich nicht untypisch.

Seh' ich ähnlich. Das Risiko, als Opfer, bei diesem medialen Spektakel immer wieder getriggert zu werden, halte ich für ziemlich hoch.

#658:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 18:52
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Die gemutmaßte Geschäftstüchtigkeit eines mutmaßlichen Opfers scheint in den Augen der hiesigen Kritiker wohl geeignet zu sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu entlasten. Die Geschäftstüchtigkeit von Weinstein wurde meines Wissens dagegen noch nie als Beleg für die Richtigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe gedeutet. Merkwürdig.



Merkwürdig auch, dass es keinen internet-Sturm der Entrüstung nach sich zog als Rose McGowan die Geschäftstüchtigkeit von Harvey Weinsteins Ex-Ehefrau Georgina Chapman anprangerte:


https://www.youtube.com/watch?v=fiSMtnsjfZE


etwa ab Min 2:40.

#659:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 18:57
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Weinstein kann keiner mehr entlasten. Auch nicht seine mutmaßlichen Opfer, die sich gegenseitig bekriegen.


Reizbarkeit, Wutausbrüche und Misstrauen sind typisch bei Menschen mit postraumatischer Belastungsstörung bzw. komplexer PTBS. Ich halt es für denkbar, dass Rose McGowan ihr Trauma noch nicht bewältigt hat und durch ihre derzeitige Situation, in der sie ständig in der Öffentlichkeit über ihr Trauma reden muss/will, quasi in einem Zustand ist, in dem sie dauerhaft retriggert wird. Ihr Verhalten wirkt daher nach aussen nicht so, wie man es von einem Opfer erwartet, ist aber letztendlich nicht untypisch.

Seh' ich ähnlich. Das Risiko, als Opfer, bei diesem medialen Spektakel immer wieder getriggert zu werden, halte ich für ziemlich hoch.



Insofern waere es tatsaechlich besser fuer Opfer von sexueller Gewalt, wenn ihre Geschichte nicht in allen Details öffentlich breitgetreten wird, sondern man es ihnen ermöglicht ihre Erfahrungen in Ruhe zu bewältigen, also das genaue Gegenteil von dem was "metoo" macht. Dies haette auch den Vorteil, dass die Bestrafung der Täter wieder durch die Justiz erfolgen koennte und nicht durch einen Mob selbsternannter Hobby- und Freizeitrichter.

#660:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 19:03
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Weinstein kann keiner mehr entlasten. Auch nicht seine mutmaßlichen Opfer, die sich gegenseitig bekriegen.


Reizbarkeit, Wutausbrüche und Misstrauen sind typisch bei Menschen mit postraumatischer Belastungsstörung bzw. komplexer PTBS. Ich halt es für denkbar, dass Rose McGowan ihr Trauma noch nicht bewältigt hat und durch ihre derzeitige Situation, in der sie ständig in der Öffentlichkeit über ihr Trauma reden muss/will, quasi in einem Zustand ist, in dem sie dauerhaft retriggert wird. Ihr Verhalten wirkt daher nach aussen nicht so, wie man es von einem Opfer erwartet, ist aber letztendlich nicht untypisch.



Hier noch ein extremes Beispiel fuer "Reizbarkeit und Wutausbrüche" bei Rose McGown gegen eine Transfrau:

https://www.youtube.com/watch?v=L_Ko2895D2E

#661:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 19:12
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Insofern waere es tatsaechlich besser fuer Opfer von sexueller Gewalt, wenn ihre Geschichte nicht in allen Details öffentlich breitgetreten wird, sondern man es ihnen ermöglicht ihre Erfahrungen in Ruhe zu bewältigen (...)


beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hier noch ein extremes Beispiel fuer "Reizbarkeit und Wutausbrüche" bei Rose McGown gegen eine Transfrau:


Hmm... Suspekt

#662:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 19:32
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Insofern waere es tatsaechlich besser fuer Opfer von sexueller Gewalt, wenn ihre Geschichte nicht in allen Details öffentlich breitgetreten wird, sondern man es ihnen ermöglicht ihre Erfahrungen in Ruhe zu bewältigen (...)


beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hier noch ein extremes Beispiel fuer "Reizbarkeit und Wutausbrüche" bei Rose McGown gegen eine Transfrau:


Hmm... Suspekt



Nicht ich habe diesen Buchtermin angesetzt. Ich verweise lediglich auf das, was bereits an der Oeffentlichkeit ist.

Und klar ist eine Promo-Tour um ein Buch ueber seine eigenen traumatischen Erfahrungen nicht geeignet eventuelle Traumen sinnvoll zu bewältigen. Das sollte man vielleicht denen mal stecken, die sie auf diese Tour schickten bzw. zur Veröffentlichung ihres Buches ermutigten.

Wobei bei McGowan immer noch nicht bewiesen ist, ob ihre eigenen Vorwürfe gegen Weinstein denn tatsaechlich stimmen (im Gegensatz zu den Vorwürfen mancher anderer Frauen, die hinreichend belegt sind.) Immerhin behauptet der einzige Zeuge, den McGowan namentlich benannt hat, Ben Affleck, deren Begegnung nach einem behaupteten Missbrauch haette so nicht stattgefunden wie McGowan es darstellt.

Das Ganze kommt mir ueberhaupt sehr messy vor, weil Rose McGowan eigentlich ständig Dinge ueber andere Leute behauptet und sich dabei immer als Opfer darstellt. Wenn man gegen Weinstein juristisch vorgehen will (und dies sollte man tun) gibt es weitaus geeignetere Fälle dies zu tun. Jedenfalls sollte es fuer jeden auch nur halbwegs talentierten Strafverteidiger ein Leichtes sein Rose McGowan im Kreuzverhör zu demontieren, so wie sie sich selbst darstellt.

#663:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 06.02.2018, 16:37
    —
Ein ausführlicher Artikel von Monika Frommel zum Thema Wedel:
https://www.novo-argumente.com/artikel/der_digitale_pranger_und_die_verjaehrung
Zitat:
Die Ermittlungen gegen Regisseur Dieter Wedel beruhen auf einer fehlerhaften Strafrechtsänderung und einer unangemessenen Medienkampagne.

#664:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.02.2018, 22:37
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Ein ausführlicher Artikel von Monika Frommel zum Thema Wedel:
https://www.novo-argumente.com/artikel/der_digitale_pranger_und_die_verjaehrung
Zitat:
Die Ermittlungen gegen Regisseur Dieter Wedel beruhen auf einer fehlerhaften Strafrechtsänderung und einer unangemessenen Medienkampagne.

Das liest sich so, als stünde Heiko Maas im Wettbewerb mit Alexander Dobrindt um den Titel der gruseligsten Fehlbesetzung im Kabinett.

#665:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.02.2018, 21:52
    —
Eine Initiatorin von meetoo kommt unter Beschuss:
https://www.washingtonpost.com/news/morning-mix/wp/2018/02/09/california-lawmaker-behind-metoo-push-is-accused-of-groping-male-staffer/?utm_term=.e399270988d0

#666:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 13.02.2018, 05:47
    —
Warum sich nicht mal anhören, was eine eloquente Kabarettistin zum Thema zu sagen hat:

Zitat:


>> Was mich sehr irritiert, ist die obligatorische Nacktheit in der Sauna. Wenn man hierzulande eine Sauna mit Badekleidung betritt, wird man da frostiger empfangen, als ein homosexueller, schwarzer Jude im Kuckucks-Klan. [...]

[.....]
Und wenn wir jetzt nichts unternehmen, dann haben wir im Jahr 2020 folgendes:
Nach einer missglückten Vasektomie, einem Anger-Management, und einem Benimm-Kurs bei Dr. No, means No, kämpft James Bond nun mit seinem einzig wahren Bondgirl: Seiner Mutter, sowie seinem feministischen Männergesangsverein „Octopussy-Riot“, in einem erbitterten Sitzstreik gegen phallisch geformte Buchstaben in weiblichen Substantiven.
Ganz ehrlich: Wollen wir das? <<


Quelle:
https://www.youtube.com/watch?v=EPP3SlZJiPo


Zitat gekürzt. astarte. Siehe auch hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2124890#2124890

Anbeten @ Lisa Eckhart

Sie spricht mir aus der "Seele" und ich meine: Sehr respektabel, wie sie die Thematik auf den Punkt ('unserer' verheuchelten Weltsicht) bringt!

... und das auch noch mit soviel Amüsement! Sehr glücklich

#667:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 13.02.2018, 13:57
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Traumen


Mit den Augen rollen

#668:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.02.2018, 14:05
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Traumen


Mit den Augen rollen


https://gfds.de/trauma-plural-von/

#669:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 13.02.2018, 14:52
    —
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Warum sich nicht mal anhören, was eine eloquente Kabarettistin zum Thema zu sagen hat:

Zitat:


>> ...Kuckucks-Klan. [...]<<


Hmm. Den Kuckucks-Klan kannte ich bisher noch gar nicht. Man lernt nie aus.

http://www.stupidedia.org/stupi/Kuckucks-Klan

#670:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.02.2018, 03:54
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Traumen


Mit den Augen rollen


https://gfds.de/trauma-plural-von/


Ich weiss das. Es waere echt schoen, wenn man Korrekturprogramm das auch wüsste.


Und noch schöner, wenn es wüsste, dass hier "mein" stehen muss und nicht "man". Sehr glücklich

#671:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.02.2018, 11:44
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Traumen


Mit den Augen rollen


https://gfds.de/trauma-plural-von/


Ich weiss das. Es waere echt schoen, wenn man Korrekturprogramm das auch wüsste.


Und noch schöner, wenn es wüsste, dass hier "mein" stehen muss und nicht "man". Sehr glücklich


Entschuldige, aber ich als Dein Korrekturprogramm komme leider nicht hinterher, vor allem wenn du nachts schreibst.

#672:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 00:00
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Traumen


Mit den Augen rollen


https://gfds.de/trauma-plural-von/


Ich weiss das. Es waere echt schoen, wenn man Korrekturprogramm das auch wüsste.


Und noch schöner, wenn es wüsste, dass hier "mein" stehen muss und nicht "man". Sehr glücklich


Entschuldige, aber ich als Dein Korrekturprogramm komme leider nicht hinterher, vor allem wenn du nachts schreibst.


Zum Glück. Sonst waere ja alles voellig unleserlich. Sehr glücklich

#673:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 00:08
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Traumen


Mit den Augen rollen


https://gfds.de/trauma-plural-von/


Ich weiss das. Es waere echt schoen, wenn man Korrekturprogramm das auch wüsste.




Warum?
Im Traumenfall hat dein Korrekturprogramm korrekt gearbeitet.

#674:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 06:36
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will hier mal ein aktuelles Beispiel aus Kanada bringen, bei dem man alles sehen kann, was bei der "metoo"-Bewegung falsch läuft.


http://www.cbc.ca/news/canada/toronto/ontario-progressive-conservatives-interim-leader-patrick-brown-election-1.4505104


.........



In diesem Fall gibt es neue Nachrichten, gerade eben im "National" der CBC:

Demnach leugnet Patrick Brown noch immer vehement die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen.

Im einen Fall wird ihm vorgeworfen sich heftigst und uneingeladen einer Frau auf einer Party genähert zu haben, ohne dass konkretisiert wird, was er genau gemacht haben soll. Brown selber behauptet es waere umgekehrt gewesen, die Frau haette ihm nachgestellt. Seine damalige Freundin will sich an jene Party erinnern und bestätigt seine Version der Ereignisse.

Im zweiten Fall wurde vom kanadischen Fernsehsender CTV behauptet Brown haette eine damals minderjährige Highschoolschuelerin zum oralen Sex gezwungen. Mittlerweile schwächte CTV seine Anschuldigungen dahingehend ab, dass die betreffende Frau zum behaupteten Tatzeitpunkt weder minderjährig gewesen noch eine Highschool besucht haben soll. Am Vorwurf des erzwungenen Oralsex hält man allerdings weiter fest.

Sieht irgendwie nicht gut aus fuer CTV, wenn man bereits zugeben muss, dass Teile der Anschuldigungen falsch sind und sicherlich wirkt es jetzt etwas glaubhafter, wenn Brown behauptet er waere Opfer konstruierter Vorwürfe geworden und ankündigt wegen Diffamierung Klage gegen CTV zu erheben.

Ich fühle mich ebenfalls in meiner Skepsis bezüglich dieses Falles bestätigt. Irgendetwas riecht hier immer merkwürdiger.

#675:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 17:45
    —
https://www.derwesten.de/panorama/frau-betruegt-ihren-freund-mit-dem-mann-der-sie-vorher-vergewaltigte-id213353317.html
Zitat:
Die junge Frau aus Boston beschreibt schemenhaft den Morgen, an dem sie nach einer Party neben dem Bruder eines guten Freundes aufwachte und sich fragte: „Wie bin ich hierhin gekommen? Und habe ich dazu ,Ja’ gesagt?“

Erst nach und nach hätte sie begriffen, dass sie in dieser Nacht, in der sie stark betrunken war, womöglich Opfer einer Vergewaltigung geworden sei. Aus Angst, ihre Freunde könnten ihr nicht glauben, habe sie die Geschichte zunächst für sich behalten.


Sie weiß offenbar nicht, was in dieser Nacht geschah. Dennoch hat man offenbar keine Probleme damit, dieses nicht erinnerte Geschehen in der Überschrift und im weiteren Verlauf dieses Textes als Vergewaltigung einzustufen.

Wie ist eigentlich womöglicher Sex einzustufen, wenn beide total hacke waren?

#676:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.02.2018, 22:01
    —
Zitat:
No one would talk to me for this piece. Or rather, more than twenty women talked to me, sometimes for hours at a time, but only after I promised to leave out their names, and give them what I began to call deep anonymity. This was strange, because what they were saying did not always seem that extreme. Yet here in my living room, at coffee shops, in my inbox and on my voicemail, were otherwise outspoken female novelists, editors, writers, real estate agents, professors, and journalists of various ages so afraid of appearing politically insensitive that they wouldn’t put their names to their thoughts, and I couldn’t blame them. ....

.....For years, women confined their complaints about sexual harassment to whisper networks for fear of reprisal from men. This is an ugly truth about our recent past that we are just now beginning to grapple with. But amid this welcome reckoning, it seems that many women still fear varieties of retribution (Twitter rage, damage to their reputations, professional repercussions, and vitriol from friends) for speaking out—this time, from other women. They are, in other words, inadvertently creating a new whisper network. Can this possibly be a good thing?....

....But social media has enabled a more elaborate intolerance of feminist dissenters, as I just personally experienced. Twitter, especially, has energized the angry extremes of feminism in the same way it has energized Trump and his supporters: the loudest, angriest, most simplifying voices are elevated and rendered normal or mainstream.....



https://harpers.org/archive/2018/03/the-other-whisper-network-2/


Ganz hervorragender essay zu allem, was bei "metoo" falsch läuft.

Ich habe dabei nur einen besonders interessanten Aspekt herausgegriffen und Zitate dazu herausgesucht.


Es lohnt sich aber auch den gesamten Essay zu lesen!

#677:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 28.02.2018, 23:28
    —
https://www.berliner-kurier.de/news/politik---wirtschaft/joachim-gauck-sexismus-vorwuerfe-gegen-ehemaligen-bundespraesidenten-29790938
Zitat:

Gauck soll das gewusst haben. Er soll sie gefragt haben: „Aber Sie ziehen sich doch heute hier nicht aus?“ Ramadani verneinte und sagte: „Es wäre ja auch nicht so einfach, dieses Kleid auszuziehen.“ Darauf habe er entgegnet: „Wenn nur das das Problem ist, dann kann ich Ihnen helfen.“

Ramadani habe den Dialog peinlich gefunden. Für ein späteres gemeinsames Foto habe Gauck ihr anscheinend um die Hüfte gefasst. „Er hatte mich nicht gefragt, ob er das dürfe, und ich hatte ihn nicht dazu aufgefordert, das zu tun“, schreibt sie.




Mimimi, keiner beachtet mich mehr! Also gleich mal #metoo schreien und einen Prominenten beschuldigen. Mit meinen alten, bereits bekannten Titten kann ich ja keinen mehr anlocken ...

#678:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.02.2018, 23:48
    —
Du bist ja ein ganz toller Hecht! bravo

#679:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 00:07
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Du bist ja ein ganz toller Hecht! bravo



Auf dem Bild sieht die Tante nun wirklich nicht so aus als ob ihr irgendwas an dem Onkel unangenehm waere.

Bei den "Vorwürfen" handelt es sich auch nur um Fliegenschiss. Was soll der Quatsch eigentlich?

#680:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 00:24
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Du bist ja ein ganz toller Hecht! bravo



Auf dem Bild sieht die Tante nun wirklich nicht so aus als ob ihr irgendwas an dem Onkel unangenehm waere.

Bei den "Vorwürfen" handelt es sich auch nur um Fliegenschiss. Was soll der Quatsch eigentlich?


Sowas nennt man Trittbrettfahrer.

#681:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 00:35
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Du bist ja ein ganz toller Hecht! bravo



Auf dem Bild sieht die Tante nun wirklich nicht so aus als ob ihr irgendwas an dem Onkel unangenehm waere.

Bei den "Vorwürfen" handelt es sich auch nur um Fliegenschiss. Was soll der Quatsch eigentlich?


Sowas nennt man Trittbrettfahrer.


Wenn, dann: Trittbrettfahrerin. In Zeiten, in denen sich Rossmann in Rossfrau umbenennt, sollte man maskuline Formen vermeiden.
https://www.brigitte.de/aktuell/gesellschaft/rossmann-wird-zu-rossfrau---zum-weltfrauentag-11064578.html

#682:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 09:34
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

... In Zeiten, in denen sich Rossmann in Rossfrau umbenennt, sollte man maskuline Formen vermeiden.
https://www.brigitte.de/aktuell/gesellschaft/rossmann-wird-zu-rossfrau---zum-weltfrauentag-11064578.html

Echt jetzt! Was für Zeiten!
Ein Drogeriemarkt macht eine kurzzeitige Marketingaktion um weibliche Kundschaft zu werben!
OMG!!! Mit was müssen wir noch rechnen? Autowerbung für Männer etwa?
Geschockt

http://www.bento.de/today/rossmann-wird-zu-rossfrau-warum-das-unternehmen-seinen-namen-aendert-kurzzeitig-2144934/
Lachen

#683:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 14:20
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.derwesten.de/panorama/frau-betruegt-ihren-freund-mit-dem-mann-der-sie-vorher-vergewaltigte-id213353317.html
Zitat:
Die junge Frau aus Boston beschreibt schemenhaft den Morgen, an dem sie nach einer Party neben dem Bruder eines guten Freundes aufwachte und sich fragte: „Wie bin ich hierhin gekommen? Und habe ich dazu ,Ja’ gesagt?“

Erst nach und nach hätte sie begriffen, dass sie in dieser Nacht, in der sie stark betrunken war, womöglich Opfer einer Vergewaltigung geworden sei. Aus Angst, ihre Freunde könnten ihr nicht glauben, habe sie die Geschichte zunächst für sich behalten.


Sie weiß offenbar nicht, was in dieser Nacht geschah. Dennoch hat man offenbar keine Probleme damit, dieses nicht erinnerte Geschehen in der Überschrift und im weiteren Verlauf dieses Textes als Vergewaltigung einzustufen.


Was Roofies sind, weißt du?

#684:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 14:56
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.derwesten.de/panorama/frau-betruegt-ihren-freund-mit-dem-mann-der-sie-vorher-vergewaltigte-id213353317.html
Zitat:
Die junge Frau aus Boston beschreibt schemenhaft den Morgen, an dem sie nach einer Party neben dem Bruder eines guten Freundes aufwachte und sich fragte: „Wie bin ich hierhin gekommen? Und habe ich dazu ,Ja’ gesagt?“

Erst nach und nach hätte sie begriffen, dass sie in dieser Nacht, in der sie stark betrunken war, womöglich Opfer einer Vergewaltigung geworden sei. Aus Angst, ihre Freunde könnten ihr nicht glauben, habe sie die Geschichte zunächst für sich behalten.


Sie weiß offenbar nicht, was in dieser Nacht geschah. Dennoch hat man offenbar keine Probleme damit, dieses nicht erinnerte Geschehen in der Überschrift und im weiteren Verlauf dieses Textes als Vergewaltigung einzustufen.


Was Roofies sind, weißt du?


Du meinst Rohypnol?
Inwiefern klärt das jetzt die Frage, ob die Frau vergewaltigt wurde oder nicht?

#685:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 16:51
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Du meinst Rohypnol?

Unter anderem, zum Beispiel. Die englische Wikipedia führt auch Alkohol als Date Rape Drug auf. Ein großes Problem besteht ja darin, dass bei exzessivem Alkoholkonsum bis zur Grenze der Bewusstlosigkeit oder auch nur des Erinnerungsverlusts die Grenze zwischen konsensuellem und nichtkonsensuellem Sex tendenziell bis zur Unnachvollziehbarkeit verschwimmt, und solche Situationen sind ganz grundsätzlich zu vermeiden. Es wäre darüber zu reden, ob Sex mit einem Partner, von dem man weiss, dass er oder sie so besoffen ist, dass ein Filmriss nicht unwahrscheinlich ist, nicht schon von vorne herein als Übergriff zu werten ist. In einigen US-Bundesstaaten sind vergleichbare Regelungen auch schon geltendes Recht.

#686:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 17:06
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Du meinst Rohypnol?

Unter anderem, zum Beispiel. Die englische Wikipedia führt auch Alkohol als Date Rape Drug auf. Ein großes Problem besteht ja darin, dass bei exzessivem Alkoholkonsum bis zur Grenze der Bewusstlosigkeit oder auch nur des Erinnerungsverlusts die Grenze zwischen konsensuellem und nichtkonsensuellem Sex tendenziell bis zur Unnachvollziehbarkeit verschwimmt, und solche Situationen sind ganz grundsätzlich zu vermeiden. Es wäre darüber zu reden, ob Sex mit einem Partner, von dem man weiss, dass er oder sie so besoffen ist, dass ein Filmriss nicht unwahrscheinlich ist, nicht schon von vorne herein als Übergriff zu werten ist. In einigen US-Bundesstaaten sind vergleichbare Regelungen auch schon geltendes Recht.



Das führt wieder zur Frage:
Zitat:
Wie ist eigentlich womöglicher Sex einzustufen, wenn beide total hacke waren?


Und ob in dem Fall überhaupt Sex stattgefunden hat, ist wohl auch unklar.

#687:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 17:37
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Das führt wieder zur Frage:
Zitat:
Wie ist eigentlich womöglicher Sex einzustufen, wenn beide total hacke waren?


Ich wuerde es unter "vergebliche Liebesmueh" einordnen.
Im Ernst: wozu sich abstrampeln, wenn sich hinterher keiner mehr dran erinnert?
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Und ob in dem Fall überhaupt Sex stattgefunden hat, ist wohl auch unklar.

Die akute Wirkung des Alkohols sollte zumindest beim maennlichen Part fuer gewisse Ausfallserscheinungen sorgen:
https://www.lifeline.de/erektionsstoerungen/ursachen/#alkohol
Zitat:

Bereits ein Blutalkoholspiegel von 0,4 bis 0,5 Promille beeinträchtigt die Erektionsfähigkeit, ab einem Promille ist sie meistens komplett aufgehoben.

Die Ausrede "ich war voll besoffen als es passierte" passt da irgendwie nicht.

#688:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 17:42
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Die Ausrede "ich war voll besoffen als es passierte" passt da irgendwie nicht.

Man muss beim Sex machen, nicht immer eine Erektion haben. Es gibt viele Spielarten.

Außerdem habe ich Zweifel daran, dass die ein Promillegrenze stimmt.

#689:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 17:45
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Du meinst Rohypnol?


Hier kann man den - vermutlich frei erfundenen - Clickbait-Artikel im Orginal lesen: https://www.marieclaire.com/sex-love/a15957811/cheated-with-my-rapist/

Vermutlich nix mit Roofies oder Liquid Ectasy, sie war schlichtweg besoffen. In dem Zustand kam es dann irgendwie zum Sex - Details unbekannt. Vermutlich war's einfach betrunker Sex. Sie selbst stufte es ja erstmal nicht als Vergewaltigung ein und die anderen Partygäste auch nicht: "So, you had your first one night stand. Don't you feel cooler?"

Erst als sie Jahre später mit dem gleichen Typ ihren aktuellen Freund betrügt, bastelt sie sich mit Hilfe der Therapeutin eine Geschichte zusammen, die sie in einem möglichst guten Licht erscheinen lässt. Sie ist keine Schlampe, die - zu ihrer eigenen Überraschung - nach ein bißchen Alkohol mit dem nächst greifbaren Typen ins Bett geht und nach Ausreden sucht, um ihren Freund zu betrügen. Nein, sie ist ein Vergewaltigungsopfer, ein Opfer des Patriachats. Metoo! Aufschrei!

#690:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 17:46
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Das führt wieder zur Frage:
Zitat:
Wie ist eigentlich womöglicher Sex einzustufen, wenn beide total hacke waren?


Ich wuerde es unter "vergebliche Liebesmueh" einordnen.
Im Ernst: wozu sich abstrampeln, wenn sich hinterher keiner mehr dran erinnert?


Ich hatte da eine juristische Einordnung im Sinn.

#691:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 19:12
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Das führt wieder zur Frage:
Zitat:
Wie ist eigentlich womöglicher Sex einzustufen, wenn beide total hacke waren?


Ich wuerde es unter "vergebliche Liebesmueh" einordnen.
Im Ernst: wozu sich abstrampeln, wenn sich hinterher keiner mehr dran erinnert?


Ich hatte da eine juristische Einordnung im Sinn.


Uh... ich bin kein Rechtsexperte. Ich vermute mal, das wird auf die genauen Umstände ankommen.

#692:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.03.2018, 21:56
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Du meinst Rohypnol?

Unter anderem, zum Beispiel. Die englische Wikipedia führt auch Alkohol als Date Rape Drug auf. Ein großes Problem besteht ja darin, dass bei exzessivem Alkoholkonsum bis zur Grenze der Bewusstlosigkeit oder auch nur des Erinnerungsverlusts die Grenze zwischen konsensuellem und nichtkonsensuellem Sex tendenziell bis zur Unnachvollziehbarkeit verschwimmt, und solche Situationen sind ganz grundsätzlich zu vermeiden. Es wäre darüber zu reden, ob Sex mit einem Partner, von dem man weiss, dass er oder sie so besoffen ist, dass ein Filmriss nicht unwahrscheinlich ist, nicht schon von vorne herein als Übergriff zu werten ist. In einigen US-Bundesstaaten sind vergleichbare Regelungen auch schon geltendes Recht.



Eben. Man muss nur sehen, dass dies prinzipiell fuer beide Seiten gilt. Sind beide Seiten angetrunken, dann steht der fehlenden Konsensfaehigkeit auf der einen die fehlende Schuldfähigkeit der anderen Seite gegenüber. Ausserdem dürfte sich dann ohnehin schwer nachvollziehen lassen, wer den Sex initiiert hatte, wer "Vergewaltiger ist" und wer "vergewaltigt wurde". Oft wissen das hinterher beide nicht mehr. Insofern ist es realitätsblind hier nachträglich Straftatsbestaende zu konstruieren. Wer da hinterher meint, dass er/sie was gemacht hat, was er/sie nicht wollte, der sollte nicht versuchen nachträglich per Strafrecht eventuelle eigene Dummheiten zu korrigieren, sondern sich ganz einfach vornehmen, beim naechsten date den Alkohol wegzulassen.

Richtig eindeutig ist es eigentlich nur, wenn entweder von einer Seite gezielt Alkohol oder andere Mittel eingesetzt wurden um sich die andere Seite gefügig zu machen, was natuerlich erst bewiesen werden muss oder wenn sich die eine Seite in opportunistischer Weise ueber eine Person hergemacht hat, die bereits beim Zusammentreffen erkennbar nicht konsensfaehig war ("sturzbesoffen", bewusstlos, geistig behindert etc....)

#693:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 13:35
    —
Zuhören alleine reicht nicht mehr.
http://www.zeit.de/2018/11/metoo-maenner-schweigen-zurueckhaltung
Zitat:
Nach #MeToo sind alle so kleinlaut geworden. Männer hören Frauen erst einmal nur zu. Eine gefährliche Stille macht sich da breit.


Zitat:
Es wäre keineswegs unwahrscheinlich, dass das Patriarchat, dessen Showdown sich seit rund hundert Jahren in historischen Etappen vollzieht, zum Ende hin noch einmal zum großen Gegenangriff ausholt. Macht ist noch nie gerne und ohne Widerstand abgetreten. Warum sollte ausgerechnet die der Männer eine Ausnahme sein? Ob sie es wollen oder nicht: In ihrem Schweigen liegt etwas bedrohlich Zähneknirschendes. Es erinnert an das Schweigen der Verlierer, die mit der geballten Faust in der Tasche hinter der Fensterscheibe stehen und zusehen, wie die Sieger durch die Straße marschieren. Es muss nicht, aber es kann das Schweigen kompensierter Aggression sein, die auf den Moment der Rache sinnt. Wer schweigt, äußert ja nicht nichts. Er lässt das Gegenüber wissen, dass er sich nicht zu erkennen geben möchte, und behält sich damit jene Form passiver Machtausübung vor, die in der Unkenntlichkeit liegt.


Patriarchat wird gleichgesetzt mit Männerherrschaft.

#694:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 14:00
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Zuhören alleine reicht nicht mehr.
http://www.zeit.de/2018/11/metoo-maenner-schweigen-zurueckhaltung
Zitat:
Nach #MeToo sind alle so kleinlaut geworden. Männer hören Frauen erst einmal nur zu. Eine gefährliche Stille macht sich da breit.


Zitat:
Es wäre keineswegs unwahrscheinlich, dass das Patriarchat, dessen Showdown sich seit rund hundert Jahren in historischen Etappen vollzieht, zum Ende hin noch einmal zum großen Gegenangriff ausholt. Macht ist noch nie gerne und ohne Widerstand abgetreten. Warum sollte ausgerechnet die der Männer eine Ausnahme sein? Ob sie es wollen oder nicht: In ihrem Schweigen liegt etwas bedrohlich Zähneknirschendes. Es erinnert an das Schweigen der Verlierer, die mit der geballten Faust in der Tasche hinter der Fensterscheibe stehen und zusehen, wie die Sieger durch die Straße marschieren. Es muss nicht, aber es kann das Schweigen kompensierter Aggression sein, die auf den Moment der Rache sinnt. Wer schweigt, äußert ja nicht nichts. Er lässt das Gegenüber wissen, dass er sich nicht zu erkennen geben möchte, und behält sich damit jene Form passiver Machtausübung vor, die in der Unkenntlichkeit liegt.


Patriarchat wird gleichgesetzt mit Männerherrschaft.


Ich hab jetzt den Artikel nicht gelesen, sondern nur das, was du zitiert hast und ich muss dazu eine Sache mal ganz dringend loswerden:

Was ist das denn für eine paranoide Spinnerei? Pillepalle

Ich weiß ja, dass Menschen paranoide Wesen sind. Das bringt der naturgegebene Solipsismus eines vereinzelten Bewusstseins mit sich. Aber sowas ist mir dann doch zu blöd. Mit den Augen rollen Ich seh gar nicht ein, dass mit dem menschlichen Naturell zu entschuldigen. nee

edit: Vor allem: Es geht doch um Gleichberechtigung und dass man Menschen allgemein nicht misshandelt und zu Dingen zwingt, die sie eigentlich nicht wollen. Warum gibt es da auf einmal Gewinner und Verlierer? Ohnmacht

#695:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 14:06
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Zuhören alleine reicht nicht mehr.
http://www.zeit.de/2018/11/metoo-maenner-schweigen-zurueckhaltung
Zitat:
Nach #MeToo sind alle so kleinlaut geworden. Männer hören Frauen erst einmal nur zu. Eine gefährliche Stille macht sich da breit.


Zitat:
Es wäre keineswegs unwahrscheinlich, dass das Patriarchat, dessen Showdown sich seit rund hundert Jahren in historischen Etappen vollzieht, zum Ende hin noch einmal zum großen Gegenangriff ausholt. Macht ist noch nie gerne und ohne Widerstand abgetreten. Warum sollte ausgerechnet die der Männer eine Ausnahme sein? Ob sie es wollen oder nicht: In ihrem Schweigen liegt etwas bedrohlich Zähneknirschendes. Es erinnert an das Schweigen der Verlierer, die mit der geballten Faust in der Tasche hinter der Fensterscheibe stehen und zusehen, wie die Sieger durch die Straße marschieren. Es muss nicht, aber es kann das Schweigen kompensierter Aggression sein, die auf den Moment der Rache sinnt. Wer schweigt, äußert ja nicht nichts. Er lässt das Gegenüber wissen, dass er sich nicht zu erkennen geben möchte, und behält sich damit jene Form passiver Machtausübung vor, die in der Unkenntlichkeit liegt.


Patriarchat wird gleichgesetzt mit Männerherrschaft.


Ich hab jetzt den Artikel nicht gelesen, sondern nur das, was du zitiert hast und ich muss dazu eine Sache mal ganz dringend loswerden:

Was ist das denn für eine paranoide Spinnerei? Pillepalle

Ich weiß ja, dass Menschen paranoide Wesen sind. Das bringt der naturgegebene Solipsismus eines vereinzelten Bewusstseins mit sich. Aber sowas ist mir dann doch zu blöd. Mit den Augen rollen Ich seh gar nicht ein, dass mit dem menschlichen Naturell zu entschuldigen. nee

edit: Vor allem: Es geht doch um Gleichberechtigung und dass man Menschen allgemein nicht misshandelt und zu Dingen zwingt, die sie eigentlich nicht wollen. Warum gibt es da auf einmal Gewinner und Verlierer? Ohnmacht


Da steckt bestimmt der Satan dahinter. Oder der Russe. Denn die schweigen ja auch immer und lugen nur immer hinter der Gardine hervor, um ihre Hörner zu verbergen, die man ja sonst sehen würde.

Das kann gar nicht anders sein, Schwääästerrrrn. Haltet zusammen gegen die männliche Weltverschwörung! Böse

#696:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 18:54
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Zuhören alleine reicht nicht mehr.
http://www.zeit.de/2018/11/metoo-maenner-schweigen-zurueckhaltung
Zitat:
Nach #MeToo sind alle so kleinlaut geworden. Männer hören Frauen erst einmal nur zu. Eine gefährliche Stille macht sich da breit.


Zitat:
Es wäre keineswegs unwahrscheinlich, dass das Patriarchat, dessen Showdown sich seit rund hundert Jahren in historischen Etappen vollzieht, zum Ende hin noch einmal zum großen Gegenangriff ausholt. Macht ist noch nie gerne und ohne Widerstand abgetreten. Warum sollte ausgerechnet die der Männer eine Ausnahme sein? Ob sie es wollen oder nicht: In ihrem Schweigen liegt etwas bedrohlich Zähneknirschendes. Es erinnert an das Schweigen der Verlierer, die mit der geballten Faust in der Tasche hinter der Fensterscheibe stehen und zusehen, wie die Sieger durch die Straße marschieren. Es muss nicht, aber es kann das Schweigen kompensierter Aggression sein, die auf den Moment der Rache sinnt. Wer schweigt, äußert ja nicht nichts. Er lässt das Gegenüber wissen, dass er sich nicht zu erkennen geben möchte, und behält sich damit jene Form passiver Machtausübung vor, die in der Unkenntlichkeit liegt.


Patriarchat wird gleichgesetzt mit Männerherrschaft.


Ich hab jetzt den Artikel nicht gelesen, sondern nur das, was du zitiert hast und ich muss dazu eine Sache mal ganz dringend loswerden:

Was ist das denn für eine paranoide Spinnerei? Pillepalle

Ich weiß ja, dass Menschen paranoide Wesen sind. Das bringt der naturgegebene Solipsismus eines vereinzelten Bewusstseins mit sich. Aber sowas ist mir dann doch zu blöd. Mit den Augen rollen Ich seh gar nicht ein, dass mit dem menschlichen Naturell zu entschuldigen. nee

edit: Vor allem: Es geht doch um Gleichberechtigung und dass man Menschen allgemein nicht misshandelt und zu Dingen zwingt, die sie eigentlich nicht wollen. Warum gibt es da auf einmal Gewinner und Verlierer? Ohnmacht



Als ob es beim Feminismus um Gleichberechtigung ginge. Es geht um Macht! Um nichts anderes! Und wenn sich hier selbsternannte "Sieger" bereits vor veraengstigten Männern hinter Fensterscheiben durch die Strassen paradieren sehen, dann wird dies alles auf einmal sehr klar.

#697:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 21:15
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Als ob es beim Feminismus um Gleichberechtigung ginge. Es geht um Macht! Um nichts anderes!

Als ob... als ob sich das gegenseitig ausschlösse!

In der Politik geht's natürlich immer auch um Macht und Machtausübung. Die Apartheid in Südafrika wurde ja z.B. auch nicht dadurch beendet, dass die Schwarzen lieb gefragt haben, ob man nicht doch bitte damit aufhören könne, sondern indem sie angefangen haben, politisch und gesellschaftlich Gegenmacht aufzubauen. Nichts leichter, als aus dieser Tatsache den billigen Vorwurf abzuleiten, "es ginge doch nur" um Macht - und "Macht" und Machtausübung ist bekanntlich ganz unabhängig von den mit ihr verfolgten Zwecken schon an sich ganz, ganz doll böse. (This is what liberal centrists actually believe.) Es ist nur dummerweise einfach so eine generelle Anti-Macht-Einstellung, die von den Zwecken abstrahiert, per se verheuchelt ist. Auch in deinem Antifeminismus geht es um Macht.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 13.03.2018, 22:05, insgesamt einmal bearbeitet

#698:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 21:22
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
edit: Vor allem: Es geht doch um Gleichberechtigung und dass man Menschen allgemein nicht misshandelt und zu Dingen zwingt, die sie eigentlich nicht wollen. Warum gibt es da auf einmal Gewinner und Verlierer? Ohnmacht

Weil man Leute, die andere Menschen misshandeln oder zu Dingen zwingen, die diese eigentlich nicht wollen, dazu zwingen muss, das zu lassen. Natürlich werden sie das, wenn es gelingt, als Niederlage wahrnehmen. Es ist ja auch eine für sie.

#699:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 00:32
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
edit: Vor allem: Es geht doch um Gleichberechtigung und dass man Menschen allgemein nicht misshandelt und zu Dingen zwingt, die sie eigentlich nicht wollen. Warum gibt es da auf einmal Gewinner und Verlierer? Ohnmacht

Weil man Leute, die andere Menschen misshandeln oder zu Dingen zwingen, die diese eigentlich nicht wollen, dazu zwingen muss, das zu lassen. Natürlich werden sie das, wenn es gelingt, als Niederlage wahrnehmen. Es ist ja auch eine für sie.



Hier geht es aber weniger um die Wahrnehmung der Maenner als vielmehr das triumphalistische Gehabe einer Feministin in der Zeit.


Weil Du hier den unpassenden Vergleich mit der Überwindung der Apartheid in Südafrika bringst.....von einem Nelson Mandela ist mir solch ein triumphalistisches Gesuelze nicht bekannt, mal ganz davon abgesehen, dass er gegen voellig ungebrochene Apartheidstrukturen ankämpfen musste und nicht gegen die letzten kleinen Restbestaende eines Patriarchats, das vielleicht im 19. Jahrhundert noch den Anschein der Unueberwindbarkeit erweckte, im 20. Jahrhundert (zumindest in den westlichen Induustriegesellschaften) Stück fuer Stück geschleift wurde und im 21. Jahrhundert höchstens noch in den Koepfen feministischer Aktivisten seinen Schrecken entfaltet, als Popanz zur Entfaltung solche alberner Phantasien wie der vorliegenden. (Auch hier zumindest in unseren Gesellschaften)

#700:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 10:35
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hier geht es aber weniger um die Wahrnehmung der Maenner als vielmehr das triumphalistische Gehabe einer Feministin in der Zeit.

Was soll damit sein?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
von einem Nelson Mandela ist mir solch ein triumphalistisches Gesuelze nicht bekannt

Kann sein. Na und? Der Kampf gegen den Rassismus in Südafrika ist ja auch noch lange nicht gewonnen.

Aber im Ernst, wofür ist das überhaupt ein Argument?

beachbernie hat folgendes geschrieben:

[...] die letzten kleinen Restbestaende eines Patriarchats, das vielleicht im 19. Jahrhundert noch den Anschein der Unueberwindbarkeit erweckte, im 20. Jahrhundert (zumindest in den westlichen Induustriegesellschaften) Stück fuer Stück geschleift wurde [...]

Eben. Genau daher ja das Triumphgefühl.

beachbernie hat folgendes geschrieben:

und im 21. Jahrhundert höchstens noch in den Koepfen feministischer Aktivisten seinen Schrecken entfaltet, als Popanz zur Entfaltung solche alberner Phantasien wie der vorliegenden. (Auch hier zumindest in unseren Gesellschaften)

Ich sage nicht, dass an dieser Behauptung von dir nicht was dran ist. Nur dummerweise wird sie immer wieder durch deine eigenen Ansichten und Verhaltensweisen konterkariert.

Im Übrigen lässt sich auch kaum bestreiten, dass es diesbezüglich derzeit auf politischer und kultureller Ebene einen Rollback gibt - auch in "unseren" Gesellschaften.

#701:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 11:28
    —
Danke, Tarvoc. Die Auseinandersetzung des Feminismus mit den Geschlechterverhältnissen hat eine historische Phase erreicht, in der es wirklich ans „Eingemachte“ geht. Die subtile sexuelle Diskriminierung, die sich in vermeintlich natürlichen Verhaltensweisen manifestiert. In den Körpern, in den unsichtbaren Normen und Regeln, nicht alltäglich zugänglichen verinnerlichten Haltungen. Was BB als Errungenschaften des Feminismus erkennt, sorgte allenfalls für rechtliche Gleichstellung und kratzten an der Oberfläche. Wahlrecht, Scheidungsrecht, Arbeitsrecht. Das hat mit der allgemeinen Demokratisierung der Gesellschaft zu mehr Freiheitsgraden für Frauen geführt. Doch halten sich hartnäckige Mythen um die biologische Geschlechtsidentität, bei beiden Geschlechtern. Insbesondere, was die Mutterrolle angeht oder die angeblich natürlichen weiblichen Merkmale wie Sanftheit oder Friedlichkeit. Um da heran zu kommen bedarf es den wissenschaftlichem Diskurs aus Neurowissenwchsft, Soziologie, Philosophie oder auch Linguistik. Die Untersuchung der sozialen und kulturellen Prägungen in unserem Verständnis der fundamentalen menschlichen Kategorie Geschlecht. Das ist in unserer Mediengesellschaft ein heißes Eisen. Aber die Vehemenz mit der in Sozialen Medien, die Geschlechterfrage behandelt und verhandelt wird, zeigt wie notwendig die wissenschaftliche Auseinandersetzung damit ist. Ja, nicht jede Feministin ist dabei hilfreich. Aber das gilt auch für...

#702:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 11:29
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
edit: Vor allem: Es geht doch um Gleichberechtigung und dass man Menschen allgemein nicht misshandelt und zu Dingen zwingt, die sie eigentlich nicht wollen. Warum gibt es da auf einmal Gewinner und Verlierer? Ohnmacht

Weil man Leute, die andere Menschen misshandeln oder zu Dingen zwingen, die diese eigentlich nicht wollen, dazu zwingen muss, das zu lassen. Natürlich werden sie das, wenn es gelingt, als Niederlage wahrnehmen. Es ist ja auch eine für sie.


Ach. Und das sind alle Männer, die da dann so akkurat beschrieben werden können?

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

http://www.zeit.de/2018/11/metoo-maenner-schweigen-zurueckhaltung
Zitat:
Nach #MeToo sind alle so kleinlaut geworden. Männer hören Frauen erst einmal nur zu. Eine gefährliche Stille macht sich da breit.


Zitat:
Es erinnert an das Schweigen der Verlierer, die mit der geballten Faust in der Tasche hinter der Fensterscheibe stehen und zusehen, wie die Sieger durch die Straße marschieren.



Mir kommt da übrigens Max Liebermann in den Sinn, wenn ich das lese. Ungustiöses im Blickfeld

Außerdem muss man niemanden zwingen. Das ist reine Autokratie. Bei der Auflösung negativer Machtstrukturen, die dazu genutzt werden z. B. Sex von Untergebenen zu erzwingen, ist der Aufbau neuer Machtstrukturen generell und ganz besonders in der Form, dass sie selbst auch wieder mit Zwang operieren, die schlechteste aller möglichen Wege.

Die Wegnahme von zur Unterdrückung, zur Gewalt und zum Missbrauch genutzten Macht ist völlig ausreichend um einen Fortgang dieser Taten zu vermeiden. Diese Macht anderen zuzuschieben, die sie genauso verwenden, ist kontraproduktiv. Das die neuen Machtinhaber Frauen sind ändert an dem in beiden Geschlechtern vorrangig in mächtigen Ämtern durch "natürliche" Selektion vorkommenden Charakteristika, die dieses Verhalten aufweisen, rein gar nichts. Man täuscht sich lediglich vor etwas verändert zu haben. In Wahrheit ist der Missbrauch nur an den nächsten weitergereicht worden.

Und Leuten, die ihren "Triumph" dann in solche Worte fassen, wie hier, glaube ich nicht, dass sie nicht auch solche Charakteristika aufweisen.

Ein scharfer Skeptizismus ist gegenüber allen, die nach Macht streben, stets mehr als angebracht und zu empfehlen.

#703:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 11:35
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Im Übrigen lässt sich auch kaum bestreiten, dass es diesbezüglich derzeit auf politischer und kultureller Ebene einen Rollback gibt - auch in "unseren" Gesellschaften.


Woran erkennt man den "Rollback"? Ich kann so etwas nicht wahrnehmen.

#704:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 13:55
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Zuhören alleine reicht nicht mehr.
http://www.zeit.de/2018/11/metoo-maenner-schweigen-zurueckhaltung
Zitat:
Nach #MeToo sind alle so kleinlaut geworden. Männer hören Frauen erst einmal nur zu. Eine gefährliche Stille macht sich da breit.


Zitat:
Es wäre keineswegs unwahrscheinlich, dass das Patriarchat, dessen Showdown sich seit rund hundert Jahren in historischen Etappen vollzieht, zum Ende hin noch einmal zum großen Gegenangriff ausholt. Macht ist noch nie gerne und ohne Widerstand abgetreten. Warum sollte ausgerechnet die der Männer eine Ausnahme sein? Ob sie es wollen oder nicht: In ihrem Schweigen liegt etwas bedrohlich Zähneknirschendes. Es erinnert an das Schweigen der Verlierer, die mit der geballten Faust in der Tasche hinter der Fensterscheibe stehen und zusehen, wie die Sieger durch die Straße marschieren. Es muss nicht, aber es kann das Schweigen kompensierter Aggression sein, die auf den Moment der Rache sinnt. Wer schweigt, äußert ja nicht nichts. Er lässt das Gegenüber wissen, dass er sich nicht zu erkennen geben möchte, und behält sich damit jene Form passiver Machtausübung vor, die in der Unkenntlichkeit liegt.



Das erinnert mich an das betretene Schweigen im Raum, nachdem jemand in einem Wutanfall gefordert hat, alle anderen sollen endlich mal die Klappe halten. Wenn dann endlich Schweigen herrscht, ist es dem "Gewinner" auch nicht recht.

#705:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 15:54
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
edit: Vor allem: Es geht doch um Gleichberechtigung und dass man Menschen allgemein nicht misshandelt und zu Dingen zwingt, die sie eigentlich nicht wollen. Warum gibt es da auf einmal Gewinner und Verlierer? Ohnmacht

Weil man Leute, die andere Menschen misshandeln oder zu Dingen zwingen, die diese eigentlich nicht wollen, dazu zwingen muss, das zu lassen. Natürlich werden sie das, wenn es gelingt, als Niederlage wahrnehmen. Es ist ja auch eine für sie.


Ach. Und das sind alle Männer, die da dann so akkurat beschrieben werden können?


Ich kann mich natürlich irren, aber so wie ich das sehe, bist du der einzige hier, der eine Obsession für den Allquantor hat.

Zu der Naivität, mit der du an das Thema Macht herangehst, sage ich nachher noch was, wenn ich wieder an meinem PC bin. (Schreibe gerade auf dem Handy.)

#706:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 17:13
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Außerdem muss man niemanden zwingen. Das ist reine Autokratie.

Nein, das ist nicht zwingend Autokratie. Autokratie ist eine bestimmte Form gesellschaftlicher Machtausübung, nicht ein Synonym für Machtausübung überhaupt. Es ist auch kein Synonym für Zwangsausübung überhaupt - auch Demokratien üben Zwang aus.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Bei der Auflösung negativer Machtstrukturen, die dazu genutzt werden z. B. Sex von Untergebenen zu erzwingen, ist der Aufbau neuer Machtstrukturen generell und ganz besonders in der Form, dass sie selbst auch wieder mit Zwang operieren, die schlechteste aller möglichen Wege.

Quatsch. Wie kommst du nur auf die Idee, dass der Einsatz von Zwangsmitteln gegen Leute, die von anderen Leuten Sex erpressen, eine schlechte Idee ist?

(Dass das nicht für sich allein stehen kann, sondern nur als ein Teilbestandteil von Strategien gesellschaftlicher Veränderung in Frage kommt, ist geschenkt. Aber trotzdem.)

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Die Wegnahme von zur Unterdrückung, zur Gewalt und zum Missbrauch genutzten Macht ist völlig ausreichend, um einen Fortgang dieser Taten zu vermeiden.

Wie genau nimmt man denn Macht weg, ohne dabei Macht einzusetzen? Was ist denn überhaupt Macht?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Diese Macht anderen zuzuschieben, die sie genauso verwenden, ist kontraproduktiv.

Das ist doch ein Schreckgespenst. Wirklich niemand plädiert dafür, einfach die selben Machtstrukturen zu erhalten und einfach nur andere Leute in die entsprechenden Positionen zu hieven. Es geht genau um die Veränderung der Machtstrukturen selbst. Insgesamt ist Macht nicht eine Eigenschaft oder ein Eigentum einzelner Individuen, sondern etwas, das zwischen den Individuen stattfindet - in den Beziehungen, Verhältnissen, Organisationen, Institutionen und gesellschaftlichen Strukturen. Wenn wir sagen, dass jemand "Macht hat", dann meinen wir damit, dass er das primäre aktive Subjekt in einem bestimmten Machtverhältnis ist. Ein solches Machtverhältnis aufzubrechen erfordert wieder Macht. Macht wird nur durch Gegenmacht gebrochen. Diese Gegenmacht kann aber inhaltlich und strukturell ganz anders aussehen, z.B. weil sie eine andere Geschichte hat und zu anderen Zwecken ausgeübt wird. Da, wo das nicht so ist, wird sie tendenziell eher in die bestehenden Machtverhältnisse integriert als dass sie sie bricht, was ja oft genug vorkommt.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Das die neuen Machtinhaber Frauen sind ändert an dem in beiden Geschlechtern vorrangig in mächtigen Ämtern durch "natürliche" Selektion vorkommenden Charakteristika, die dieses Verhalten aufweisen, rein gar nichts. Man täuscht sich lediglich vor etwas verändert zu haben. In Wahrheit ist der Missbrauch nur an den nächsten weitergereicht worden.

Das stimmt genau dann, wenn sich die Veränderung darauf beschränkt, die Strukturen so zu lassen, wie sie sind, und einfach nur andere Leute in bestimmte Positionen zu hieven. Es stimmt, dass das eine legitime Kritik an z.B. Quotenregelungen ist, die ich u.A. auch hier im Forum selbst schon artikuliert habe. Darauf lässt sich aber der Feminismus nicht beschränken.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ein scharfer Skeptizismus ist gegenüber allen, die nach Macht streben, stets mehr als angebracht und zu empfehlen.

Nur leider ist das mehr eine Phrase als ein theoretisches Konzept. Ganz generell kann man überhaupt nicht abstrakt "nach Macht streben", sondern immer nur nach bestimmten Machtverhältnissen.

#707:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 19:53
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Danke, Tarvoc. Die Auseinandersetzung des Feminismus mit den Geschlechterverhältnissen hat eine historische Phase erreicht, in der es wirklich ans „Eingemachte“ geht. Die subtile sexuelle Diskriminierung, die sich in vermeintlich natürlichen Verhaltensweisen manifestiert. In den Körpern, in den unsichtbaren Normen und Regeln, nicht alltäglich zugänglichen verinnerlichten Haltungen. Was BB als Errungenschaften des Feminismus erkennt, sorgte allenfalls für rechtliche Gleichstellung und kratzten an der Oberfläche. Wahlrecht, Scheidungsrecht, Arbeitsrecht. Das hat mit der allgemeinen Demokratisierung der Gesellschaft zu mehr Freiheitsgraden für Frauen geführt. Doch halten sich hartnäckige Mythen um die biologische Geschlechtsidentität, bei beiden Geschlechtern. Insbesondere, was die Mutterrolle angeht oder die angeblich natürlichen weiblichen Merkmale wie Sanftheit oder Friedlichkeit. Um da heran zu kommen bedarf es den wissenschaftlichem Diskurs aus Neurowissenwchsft, Soziologie, Philosophie oder auch Linguistik. Die Untersuchung der sozialen und kulturellen Prägungen in unserem Verständnis der fundamentalen menschlichen Kategorie Geschlecht. Das ist in unserer Mediengesellschaft ein heißes Eisen. Aber die Vehemenz mit der in Sozialen Medien, die Geschlechterfrage behandelt und verhandelt wird, zeigt wie notwendig die wissenschaftliche Auseinandersetzung damit ist. Ja, nicht jede Feministin ist dabei hilfreich. Aber das gilt auch für...



Soso. Passives und aktives Wahlrecht, ungehinderter Zugang zu höchsten politischen Ämtern, ungehinderter Zugang zu höherer Bildung, weitestgehend ungehinderter Zugang zu praktisch allen Berufen, völlige rechtliche Gleichstellung, vollständige Geschäftsfähigkeit, Selbstbestimmung ueber die eigene Reproduktion + Sexualität etc.....dieses alles nur ein "Kratzen an der Oberfläche"? Pillepalle


Und welches "Eingemachte" soll da jetzt noch kommen? Dass jedem Mann sofort der Schwanz abfault, wenn er es wagt sich im Pronomen zu vergreifen? Sehr glücklich


Die Gleichberechtigung ist weitestgehend erreicht. Was jetzt noch kommt ist vor allem Machtprojektion. Daher auch die Triumpzugphantasie, um die es hier geht.

Ich glaube wir beide leben auf verschiedenen Planeten.

#708:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 21:36
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Danke, Tarvoc. Die Auseinandersetzung des Feminismus mit den Geschlechterverhältnissen hat eine historische Phase erreicht, in der es wirklich ans „Eingemachte“ geht. Die subtile sexuelle Diskriminierung, die sich in vermeintlich natürlichen Verhaltensweisen manifestiert. In den Körpern, in den unsichtbaren Normen und Regeln, nicht alltäglich zugänglichen verinnerlichten Haltungen. Was BB als Errungenschaften des Feminismus erkennt, sorgte allenfalls für rechtliche Gleichstellung und kratzten an der Oberfläche. Wahlrecht, Scheidungsrecht, Arbeitsrecht. Das hat mit der allgemeinen Demokratisierung der Gesellschaft zu mehr Freiheitsgraden für Frauen geführt. Doch halten sich hartnäckige Mythen um die biologische Geschlechtsidentität, bei beiden Geschlechtern. Insbesondere, was die Mutterrolle angeht oder die angeblich natürlichen weiblichen Merkmale wie Sanftheit oder Friedlichkeit. Um da heran zu kommen bedarf es den wissenschaftlichem Diskurs aus Neurowissenwchsft, Soziologie, Philosophie oder auch Linguistik. Die Untersuchung der sozialen und kulturellen Prägungen in unserem Verständnis der fundamentalen menschlichen Kategorie Geschlecht. Das ist in unserer Mediengesellschaft ein heißes Eisen. Aber die Vehemenz mit der in Sozialen Medien, die Geschlechterfrage behandelt und verhandelt wird, zeigt wie notwendig die wissenschaftliche Auseinandersetzung damit ist. Ja, nicht jede Feministin ist dabei hilfreich. Aber das gilt auch für...



Soso. Passives und aktives Wahlrecht, ungehinderter Zugang zu höchsten politischen Ämtern, ungehinderter Zugang zu höherer Bildung, weitestgehend ungehinderter Zugang zu praktisch allen Berufen, völlige rechtliche Gleichstellung, vollständige Geschäftsfähigkeit, Selbstbestimmung ueber die eigene Reproduktion + Sexualität etc.....dieses alles nur ein "Kratzen an der Oberfläche"? Pillepalle


Und welches "Eingemachte" soll da jetzt noch kommen? Dass jedem Mann sofort der Schwanz abfault, wenn er es wagt sich im Pronomen zu vergreifen? Sehr glücklich


Die Gleichberechtigung ist weitestgehend erreicht. Was jetzt noch kommt ist vor allem Machtprojektion. Daher auch die Triumpzugphantasie, um die es hier geht.

Ich glaube wir beide leben auf verschiedenen Planeten.


Marsbernie, ich grüß dich von der Erde!

Schwarze werden ja bekanntlich auch seit Jahren nicht mehr diskriminiert, weil sie jetzt im Bus neben Weißen sitzen dürfen und sogar an der Uni studieren. Gleichberechtigung erreicht! Aber danke, dass du meine These bestätigst, dass es wirklich ans "Eingemachte" geht. Genau das, was für dich so schwierig zu erkennen ist, ist das Problem, was gelöst werden muss. Dass dies zu Machtkämpfen führt, geschenkt, das hat schon Tarvoc erklärt.

Ein Fundstück aus dem Netz:

Zitat:
http://www.die-wahlpruefsteine.de/subtile-formen-der-diskriminierung-von-frauen/
Eine subtile Spielart von Diskriminierung ist beispielsweise ein positiver-Sexismus, der Frauen in einem ‚mütterlich-warmherzigen‘ Rollenbild beschreibt und sie so in eine Rolle drängt, die nicht jeder Frau entspricht. Was planen Sie, um die Entwicklung moderner Rollenbilder zu tun?

Die Grünen:

"Frauen haben sich in viele Bereiche unserer Gesellschaft vorgearbeitet, sich rechtliche Gleichheit erkämpft und sich vieler dumpfer Rollenklischees entledigt. Doch das Ziel ist leider noch lange nicht erreicht. Frauen in den Chefsesseln, Männer am Herd, Mädels auf dem Mathe-Lehrstuhl, Kerls im Erziehungsjob: Es ändert sich was, doch es ändert sich nur langsam. Machtkämpfe sind aufreibend und langwierig, Rollenklischees hartnäckig. Und so sind Frauen heute immer noch wirtschaftlich und politisch benachteiligt, schlechter sozial abgesichert, mit weniger Chancen, größeren Widerständen und falschen Stereotypen konfrontiert. Die grüne Frauenpolitik hat umfangreiche Vorschläge zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit, gegen Gewalt und für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen vorgelegt."


Ach Bernie, wir werden das den nächsten Generationen überlassen, die Geschlechterrollen abzulegen... Du kannst deinen Lümmel noch weiterhin streicheln, dir wird er schon nicht abfaulen.

#709:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 21:56
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Insbesondere, was die Mutterrolle angeht oder die angeblich natürlichen weiblichen Merkmale wie Sanftheit oder Friedlichkeit.


In der Hinsicht ist dieses Forum fortschrittlich. Wer glaubt hier schon an weibliche Sanftheit und Friedlichkeit? Höchstens ein paar Feministen.

#710:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 22:35
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Insbesondere, was die Mutterrolle angeht oder die angeblich natürlichen weiblichen Merkmale wie Sanftheit oder Friedlichkeit.


In der Hinsicht ist dieses Forum fortschrittlich. Wer glaubt hier schon an weibliche Sanftheit und Friedlichkeit? Höchstens ein paar Feministen.


Kennst du hier Feministen im Forum, die das behaupten? Oder erfindest du deine Projektionen aus dem Nebel?

#711:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 22:53
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Insbesondere, was die Mutterrolle angeht oder die angeblich natürlichen weiblichen Merkmale wie Sanftheit oder Friedlichkeit.


In der Hinsicht ist dieses Forum fortschrittlich. Wer glaubt hier schon an weibliche Sanftheit und Friedlichkeit? Höchstens ein paar Feministen.


Kennst du hier Feministen im Forum, die das behaupten? Oder erfindest du deine Projektionen aus dem Nebel?


Da ist nichts neblig.
Lies mal diesen Thread durch und Du wirst wissen, was ich meine.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=34108

#712:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.03.2018, 22:58
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Danke, Tarvoc. Die Auseinandersetzung des Feminismus mit den Geschlechterverhältnissen hat eine historische Phase erreicht, in der es wirklich ans „Eingemachte“ geht. Die subtile sexuelle Diskriminierung, die sich in vermeintlich natürlichen Verhaltensweisen manifestiert. In den Körpern, in den unsichtbaren Normen und Regeln, nicht alltäglich zugänglichen verinnerlichten Haltungen. Was BB als Errungenschaften des Feminismus erkennt, sorgte allenfalls für rechtliche Gleichstellung und kratzten an der Oberfläche. Wahlrecht, Scheidungsrecht, Arbeitsrecht. Das hat mit der allgemeinen Demokratisierung der Gesellschaft zu mehr Freiheitsgraden für Frauen geführt. Doch halten sich hartnäckige Mythen um die biologische Geschlechtsidentität, bei beiden Geschlechtern. Insbesondere, was die Mutterrolle angeht oder die angeblich natürlichen weiblichen Merkmale wie Sanftheit oder Friedlichkeit. Um da heran zu kommen bedarf es den wissenschaftlichem Diskurs aus Neurowissenwchsft, Soziologie, Philosophie oder auch Linguistik. Die Untersuchung der sozialen und kulturellen Prägungen in unserem Verständnis der fundamentalen menschlichen Kategorie Geschlecht. Das ist in unserer Mediengesellschaft ein heißes Eisen. Aber die Vehemenz mit der in Sozialen Medien, die Geschlechterfrage behandelt und verhandelt wird, zeigt wie notwendig die wissenschaftliche Auseinandersetzung damit ist. Ja, nicht jede Feministin ist dabei hilfreich. Aber das gilt auch für...



Soso. Passives und aktives Wahlrecht, ungehinderter Zugang zu höchsten politischen Ämtern, ungehinderter Zugang zu höherer Bildung, weitestgehend ungehinderter Zugang zu praktisch allen Berufen, völlige rechtliche Gleichstellung, vollständige Geschäftsfähigkeit, Selbstbestimmung ueber die eigene Reproduktion + Sexualität etc.....dieses alles nur ein "Kratzen an der Oberfläche"? Pillepalle


Und welches "Eingemachte" soll da jetzt noch kommen? Dass jedem Mann sofort der Schwanz abfault, wenn er es wagt sich im Pronomen zu vergreifen? Sehr glücklich


Die Gleichberechtigung ist weitestgehend erreicht. Was jetzt noch kommt ist vor allem Machtprojektion. Daher auch die Triumpzugphantasie, um die es hier geht.

Ich glaube wir beide leben auf verschiedenen Planeten.


Marsbernie, ich grüß dich von der Erde!

Schwarze werden ja bekanntlich auch seit Jahren nicht mehr diskriminiert, weil sie jetzt im Bus neben Weißen sitzen dürfen und sogar an der Uni studieren. Gleichberechtigung erreicht! Aber danke, dass du meine These bestätigst, dass es wirklich ans "Eingemachte" geht. Genau das, was für dich so schwierig zu erkennen ist, ist das Problem, was gelöst werden muss. Dass dies zu Machtkämpfen führt, geschenkt, das hat schon Tarvoc erklärt.

Ein Fundstück aus dem Netz:

Zitat:
http://www.die-wahlpruefsteine.de/subtile-formen-der-diskriminierung-von-frauen/
Eine subtile Spielart von Diskriminierung ist beispielsweise ein positiver-Sexismus, der Frauen in einem ‚mütterlich-warmherzigen‘ Rollenbild beschreibt und sie so in eine Rolle drängt, die nicht jeder Frau entspricht. Was planen Sie, um die Entwicklung moderner Rollenbilder zu tun?

Die Grünen:

"Frauen haben sich in viele Bereiche unserer Gesellschaft vorgearbeitet, sich rechtliche Gleichheit erkämpft und sich vieler dumpfer Rollenklischees entledigt. Doch das Ziel ist leider noch lange nicht erreicht. Frauen in den Chefsesseln, Männer am Herd, Mädels auf dem Mathe-Lehrstuhl, Kerls im Erziehungsjob: Es ändert sich was, doch es ändert sich nur langsam. Machtkämpfe sind aufreibend und langwierig, Rollenklischees hartnäckig. Und so sind Frauen heute immer noch wirtschaftlich und politisch benachteiligt, schlechter sozial abgesichert, mit weniger Chancen, größeren Widerständen und falschen Stereotypen konfrontiert. Die grüne Frauenpolitik hat umfangreiche Vorschläge zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit, gegen Gewalt und für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen vorgelegt."


Ach Bernie, wir werden das den nächsten Generationen überlassen, die Geschlechterrollen abzulegen... Du kannst deinen Lümmel noch weiterhin streicheln, dir wird er schon nicht abfaulen.



Das ist genau die Sorte Bullshit, die mich schon in meiner Zeit bei den Grünen so angewidert hat.

Hier geht's naemlich nicht um Gleichberechtigung oder um die Abschaffung von irgendwelchen "dumpfen Rollenklischees", sondern um eine ganz banale Umkehr Letzterer oder wie die drei Tornados schon vor fast einem halben Jahrhundert ueber feministisch angehauchte Grüne spotteten: "Rollentausch bringt vollen Rausch!". Wer einfach nur die Rollen vertauscht, der ändert nichts an den Verhältnissen, der kehrt sie nur um und ersetzt eine Unterdrückung durch eine andere. Ich erinnere mich noch mit Entzücken der fassungslosen Empörung grüner Feministinnen, wenn sie mit Frauen konfrontiert wurden, die aus voellig freien Stücken zu einer Rollenverteilung in ihrer Familie kamen, die rein zufällig der tradierten entsprach und sich auch noch erdreisteten sich dabei wohl zu fühlen.

Wer in den Chefsessel soll oder hintern Herd, wer auf den Mathelehrstuhl oder in den Kindergarten soll rein gar nichts mehr damit zu tun haben, was ihm zwischen den Beinen baumelt oder auch nicht, sondern ausschliesslich damit wer dazu befähigt ist, sich dazu berufen fuehlt, sich damit begnügen will oder wem grad nix Besseres einfällt, unabhängig vom Geschlecht.

Und weisst Du was, das ist sogar heute schon ganz normal, zumindest bei den Juengeren. Da erwartet keiner mehr, dass er im Chefsessel landet bloss weil er Mann ist und dass die Kollegin, die mit ihm zusammen angefangen hat, ihm in Zukunft den Kaffee bringt. Zu erwarten, dass es automatisch umgekehrt laufen soll, ist kein Fortschritt, sondern die Rückkehr zu längst ueberwundenen praemanzipatorischen Verhältnissen. Und nein, das wollen wir nicht mehr, weder in die einer noch in die andere Richtung. Wir sind da schon weiter.

Und inwiefern sind Frauen heute immer noch "wirtschaftlich und politisch benachteiligt"? Ohne dass dies mit konkreten Beispielen illustriert wird, sind das blosse wohlfeile Sprechblasen. Die paar Fälle von ungleichem Lohn fuer gleiche Arbeit, die es leider immer noch gibt, geben es nicht her davon zu sprechen, dass bisher nur "an der Oberfläche gekratzt" wurde. Inzwischen ist es sogar so, dass in manchen Bereichen bereits die Maenner das benachteiligte Geschlecht sind, z.B. was Sorgerechtsfragen angeht oder wenn prinzipienreiterische Quotenkackerei in manchen Bereichen jungen Männern jede Chance auf berufliches Fortkommen verbaut, weil nicht mehr Qualifikation bei der Einstellung zählt, sondern nur noch das "richtige" Geschlecht.

#713:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 08:18
    —
Du sprichst mir aus der Seele, bb. Ich liebe es...

Dazu passend ein Zitat von mir selbst aus einem anderen Thread:

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Fast verblüfft hat mich die eigentlich triviale Erkenntnis, die mir kam, dass sich jene, die eine Gesellschaft durch ihre Gesetze und Regeln zu Asozialen stempelt, zwangsweise in dieser Gesellschaft ein an ihren Werten gemessen asoziales Verhalten an den Tag legen müssen. So sehr sich Montag (Anm. v. mir: Der Protagonist aus "Fahrenheit 451") eigentlich immer mehr wie ein normaler Mensch verhält, je mehr er diesen Regeln entflieht, so asozial und aneckend, so unerträglich wirkt er doch für all jene, die nach diesen Regeln dieser Gesellschaft gerne leben und deren Einhaltung als Glück empfinden (sei es nun, weil es so wirklich auf sie wirkt oder weil sie es lang genug haben eingetrichtert bekommen).

#714:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 10:33
    —
Bernie weiß, was Frauen wollen! Den Männern die Macht nehmen! Denn benachteiligt sind nur Feministen im Kopp.

http://www.zeit.de/2014/41/alleinerziehende-armut-hartz-iv
Zitat:
Rund 40 Prozent von ihnen beziehen Hartz IV, das eigentlich Arbeitslosengeld II heißt. Das sind 625.000 Haushalte. In neun von zehn Fällen ist der alleinerziehende Elternteil die Frau. Mutter zu sein ohne Partner bedeutet in Deutschland meist eines: den Abstieg in die Armut.


90% Frauen und dem von jedem Wissen befreiten Bernie platzt die Sprechblase. Und bravopunks Seele schämt sich fremd für ihren Besitzer. zwinkern

#715:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 14:32
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bernie weiß, was Frauen wollen! Den Männern die Macht nehmen! Denn benachteiligt sind nur Feministen im Kopp.

http://www.zeit.de/2014/41/alleinerziehende-armut-hartz-iv
Zitat:
Rund 40 Prozent von ihnen beziehen Hartz IV, das eigentlich Arbeitslosengeld II heißt. Das sind 625.000 Haushalte. In neun von zehn Fällen ist der alleinerziehende Elternteil die Frau. Mutter zu sein ohne Partner bedeutet in Deutschland meist eines: den Abstieg in die Armut.


90% Frauen und dem von jedem Wissen befreiten Bernie platzt die Sprechblase. Und bravopunks Seele schämt sich fremd für ihren Besitzer. zwinkern


Zwar ergeben 625.000 Haushalte nicht 90% der Frauen, aber gefühlt stimmt die Zahl mit meinen Erfahrungen überein. Als ich ein ein Kind war, bestand mein Umfeld zu Grossteil aus Familien ohne Väter. Ich hatte unheimlich viele Tanten, aber kaum Onkels. Nur waren die meisten von den Frauen nicht geschieden - wie meine Mutter - sondern Witwen. Die meisten von den Vätern sind entweder im Krieg gefallen oder an Staublunge gestorben. Das waren Generationen, in denen mal als Mann noch der Herr im Haus war - wenn man denn noch lebte.

#716:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 14:39
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bernie weiß, was Frauen wollen! Den Männern die Macht nehmen! Denn benachteiligt sind nur Feministen im Kopp.

http://www.zeit.de/2014/41/alleinerziehende-armut-hartz-iv
Zitat:
Rund 40 Prozent von ihnen beziehen Hartz IV, das eigentlich Arbeitslosengeld II heißt. Das sind 625.000 Haushalte. In neun von zehn Fällen ist der alleinerziehende Elternteil die Frau. Mutter zu sein ohne Partner bedeutet in Deutschland meist eines: den Abstieg in die Armut.


90% Frauen und dem von jedem Wissen befreiten Bernie platzt die Sprechblase. Und bravopunks Seele schämt sich fremd für ihren Besitzer. zwinkern


Zwar ergeben 625.000 Haushalte nicht 90% der Frauen, aber gefühlt stimmt die Zahl mit meinen Erfahrungen überein. Als ich ein ein Kind war, bestand mein Umfeld zu Grossteil aus Familien ohne Väter. Ich hatte unheimlich viele Tanten, aber kaum Onkels. Nur waren die meisten von den Frauen nicht geschieden - wie meine Mutter - sondern Witwen. Die meisten von den Vätern sind entweder im Krieg gefallen oder an Staublunge gestorben. Das waren Generationen, in denen mal als Mann noch der Herr im Haus war - wenn man denn noch lebte.


90 % der Alleinerziehenden sind Frauen. Nicht 90 % der Frauen sind 625.000. Diese 90 % der Alleinerziehenden sind aber eben 625.000 Haushalte.

#717:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 15:30
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
90 % der Alleinerziehenden sind Frauen. Nicht 90 % der Frauen sind 625.000. Diese 90 % der Alleinerziehenden sind aber eben 625.000 Haushalte.


Ich weiss. Die Zahl stand nur so schön plakativ im Raum. Das roch schon recht merkwürdig.

#718:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 15:32
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Die meisten von den Vätern sind entweder im Krieg gefallen oder an Staublunge gestorben. Das waren Generationen, in denen mal als Mann noch der Herr im Haus war - wenn man denn noch lebte.

Mein Vater hat alles überlebt. Mit 90 ist er dann gestorben.
Das mit "Herr im Haus" war er allerdings nicht.

#719:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 15:36
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
90 % der Alleinerziehenden sind Frauen. Nicht 90 % der Frauen sind 625.000. Diese 90 % der Alleinerziehenden sind aber eben 625.000 Haushalte.


Ich weiss. Die Zahl stand nur so schön plakativ im Raum. Das roch schon recht merkwürdig.


Aso. Verlegen Ich dacht nur, ich sags dir, bevor er es tut.

#720:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 15:58
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
90 % der Alleinerziehenden sind Frauen. Nicht 90 % der Frauen sind 625.000. Diese 90 % der Alleinerziehenden sind aber eben 625.000 Haushalte.


Ich weiss. Die Zahl stand nur so schön plakativ im Raum. Das roch schon recht merkwürdig.


Das war wohl dein Rasierwasser, was so roch. zwinkern

Es war ausnahmsweise keine Absicht, plakativer zu wirken als beabsichtigt. Was ich sagen wollte: Insbesondere dort, wo Frauen auch heute noch auf „traditionelle“ Rollen zurückfallen, werden sie eher benachteiligt. Und nein, das soll nicht bedeuten, dass Probleme von Alleinerziehenden nur Geschlechterfragen betreffen: Auch Männer leiden unter der Armutsstigmatisierung.

Hier in einer Doku über Alleinerziehende aus dieser Woche:
https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-erst-die-kinder-dann-ich-100.html

Zitat:
Alleinerziehende unerwünscht
Viele sind Arbeitgebern ein Dorn im Auge. Sie gelten als nicht flexibel genug. Andere Betroffene finden keine bezahlbare Wohnung, weil Vermieter aus Angst vor ungezogenem Nachwuchs kinderlose Paare vorziehen. Alleinerziehend - meistens ein Leben am Limit.

Manuel S. ist Vater von drei Söhnen (13, 12 und 9 Jahre alt). Die Familie lebt in beengten Verhältnissen auf dem Land und sucht seit über vier Jahren eine Wohnung. Doch bezahlbarer Wohnraum ist knapp, und die meisten Vermieter wehren ab: Alleinerziehende seien nicht erwünscht, hier sei keine Nachbarschaft für Asoziale. Weil er niemanden hatte, der seine Kinder betreute, wenn sie krank waren und er deshalb nicht zur Arbeit kommen konnte, verlor er seinen Job. Eine neue, familientaugliche Arbeit zu finden ist schwer. Teilzeitjobs gibt es kaum.

#721:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 16:02
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Die meisten von den Vätern sind entweder im Krieg gefallen oder an Staublunge gestorben. Das waren Generationen, in denen mal als Mann noch der Herr im Haus war - wenn man denn noch lebte.

Mein Vater hat alles überlebt. Mit 90 ist er dann gestorben.
Das mit "Herr im Haus" war er allerdings nicht.


Das mit dem "Herr im Haus" war auch ironisch gemeint. Ich weiss nicht, ob die Männer unter meinen direkten Vorfahren der Herr im Haus gewesen wären, wenn sie denn noch gelebt hätten. Vom Idyll der patriarchalisch privilegierten Männer hatten sie jedenfalls nicht viel, dafür waren sie einfach zu tot - oder von vornherein zu unterprivilegiert.

#722:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 19:41
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bernie weiß, was Frauen wollen! Den Männern die Macht nehmen! Denn benachteiligt sind nur Feministen im Kopp.

http://www.zeit.de/2014/41/alleinerziehende-armut-hartz-iv
Zitat:
Rund 40 Prozent von ihnen beziehen Hartz IV, das eigentlich Arbeitslosengeld II heißt. Das sind 625.000 Haushalte. In neun von zehn Fällen ist der alleinerziehende Elternteil die Frau. Mutter zu sein ohne Partner bedeutet in Deutschland meist eines: den Abstieg in die Armut.


90% Frauen und dem von jedem Wissen befreiten Bernie platzt die Sprechblase. Und bravopunks Seele schämt sich fremd für ihren Besitzer. zwinkern



Und was ist mit den alleinerziehenden Männern? Interessiert sich eigentlich auch wer fuer die? Oder sollen die sich nicht so haben, weil sie billigere Rasierapparate kaufen koennen als Frauen?


Hier geht es um die Benachteiligung alleinerziehender Eltern und nicht um eine Benachteiligung alleinerziehender Frauen gegenüber alleinerziehenden Maenner.

Was das Zahlenverhältnis angeht, so ist das auch eine Folge der Benachteiligung von Maennern beim Sorgerecht.

Lass uns hier ansetzen. Meine Forderung ist, dass Maenner beim Sorgerecht Frauen gleichzustellen sind. Bist Du dabei?


Ansonsten bist Du schon wieder dabei Dich zu vergaloppieren. Mir nimmt niemand meine Macht als Mann, weil ich längst keine mehr habe. Ich habe auch kein Problem damit, dass ich als Mann keine besondere Macht habe. Wo ich allerdings zunehmend ein Problem mit entwickle, das sind die ständigen Versuche von bestimmter Seite im Namen angeblicher Gerechtigkeit Macht ueber mich auszuüben, mir vorzuschreiben wie ich sprechen soll, wen ich wann und wo zum Kaffee einladen darf, mich zu marginalisieren und dies alles zu angeblicher "Wissenschaft" aufgemotzt. Und da wehre ich mich entsprechend.

#723:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 15.03.2018, 20:00
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und was ist mit den alleinerziehenden Männern? Interessiert sich eigentlich auch wer fuer die? Oder sollen die sich nicht so haben, weil sie billigere Rasierapparate kaufen koennen als Frauen?

Hier geht es um die Benachteiligung alleinerziehender Eltern und nicht um eine Benachteiligung alleinerziehender Frauen gegenüber alleinerziehenden Maenner.


Irgendwann hat die Identitätspolitik gewonnen und Armut, Krankheit und sonstige Benachteiligungen sind gerecht zwischen Männern und Frauen, In- und Ausländern, Dicken und Dünnen sowie Großen und Kleinen verteilt.

Für eine bestimmte Sorte von spießbürgerlichen Gerechtigkeitskämpfern ist damit die Welt bereits in Ordnung.

Einige sind halt nun mal etwas beschränkt und denken tatsächlich nur in diesen Verteilungskategorien.

#724:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 16:22
    —
Zitat:
Die Wochenzeitung Die Zeit arbeitet nach einer Kontroverse um den Fall Dieter Wedel nicht mehr mit dem Strafrechtler und früheren Bundesrichter Thomas Fischer als Autor zusammen. Sabine Rückert, die der Zeit-Chefredaktion angehört, bestätigte eine entsprechende Spiegel-Meldung. Grund sei, dass ein Text Fischers illoyal gewesen sei "gegenüber unseren eigenen Reportern, die mit erheblichem Aufwand recherchierten, und vor allem auch gegenüber den Frauen, die sich uns unter erheblichem persönlichen Risiko anvertraut haben. Außerdem hatte Herr Fischer keine Argumente", sagte Rückert der SZ. Illoyal sei auch gewesen, den Text "überraschend und ohne Absprache mit der Zeit" in einem Mediendienst zu veröffentlichen.

http://www.sueddeutsche.de/medien/streitfall-wedel-trennung-vom-richter-1.3921258

#725:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 18:42
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Wochenzeitung Die Zeit arbeitet nach einer Kontroverse um den Fall Dieter Wedel nicht mehr mit dem Strafrechtler und früheren Bundesrichter Thomas Fischer als Autor zusammen. Sabine Rückert, die der Zeit-Chefredaktion angehört, bestätigte eine entsprechende Spiegel-Meldung. Grund sei, dass ein Text Fischers illoyal gewesen sei "gegenüber unseren eigenen Reportern, die mit erheblichem Aufwand recherchierten, und vor allem auch gegenüber den Frauen, die sich uns unter erheblichem persönlichen Risiko anvertraut haben. Außerdem hatte Herr Fischer keine Argumente", sagte Rückert der SZ. Illoyal sei auch gewesen, den Text "überraschend und ohne Absprache mit der Zeit" in einem Mediendienst zu veröffentlichen.

http://www.sueddeutsche.de/medien/streitfall-wedel-trennung-vom-richter-1.3921258


Was heisst hier "illoyal"? Hat sich da wer erdreistet zu anderen Ergebnissen zu kommen als die Reporter, die ursprünglich ueber den Fall berichteten? Das geht natuerlich nicht.

#726:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 29.03.2018, 13:53
    —
https://www.n-tv.de/ticker/Suizid-nach-MeToo-Anschuldigung-loest-Debatte-ueber-Medienverantwortung-aus-article20355451.html
Zitat:
In Schweden ist nach dem Suizid eines Stockholmer Theaterleiters eine Debatte über die Verantwortung der Medien bei Anschuldigungen im Zusammenhang mit der #MeToo-Debatte entbrannt.

#727:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.03.2018, 14:29
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.n-tv.de/ticker/Suizid-nach-MeToo-Anschuldigung-loest-Debatte-ueber-Medienverantwortung-aus-article20355451.html
Zitat:
In Schweden ist nach dem Suizid eines Stockholmer Theaterleiters eine Debatte über die Verantwortung der Medien bei Anschuldigungen im Zusammenhang mit der #MeToo-Debatte entbrannt.


Hat die "metoo"-Bewegung ihr erstes Todesopfer gefordert?

#728:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 29.03.2018, 15:41
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.n-tv.de/ticker/Suizid-nach-MeToo-Anschuldigung-loest-Debatte-ueber-Medienverantwortung-aus-article20355451.html
Zitat:
In Schweden ist nach dem Suizid eines Stockholmer Theaterleiters eine Debatte über die Verantwortung der Medien bei Anschuldigungen im Zusammenhang mit der #MeToo-Debatte entbrannt.


Hat die "metoo"-Bewegung ihr erstes Todesopfer gefordert?


Suizid haben schon mehrere Beschuldigte begangen.


Edit:
http://www.zeit.de/kultur/film/2018-03/metoo-jill-messick-benny-fredriksson-suizid-debatte-medien
Zitat:
Bereits im Februar brachte sich in den USA die Filmproduzentin und Agentin Jill Messick um. Deren ehemalige Klientin, die Schauspielerin Rose McGowan, hatte durch ihre Enthüllungen den Weinstein-Skandal mit ausgelöst und in der Folge schwere Vorwürfe auch gegen ihre ehemalige Managerin Messick erhoben. Auch nach Messicks Selbsttötung stellten manche in den sozialen Medien die Frage nach der Schuld an ihrem Tod.


Edit2:
https://www.theguardian.com/politics/2018/feb/28/carl-sargeant-death-welsh-leader-pressured-to-publish-report
Zitat:
Sargeant is believed to have killed himself four days after he was removed from his post as a minister following unspecified allegations of sexual harassment, which he denied.

#729:  Autor: Ferrie 58 BeitragVerfasst am: 04.04.2018, 19:05
    —
Dieses "Spiel" und die "Spielregeln" war den allermeisten der Frauen bekannt. Das war (ist) der gut bekannte Preis um berühmt zu werden, nach oben zu kommen.. Also bitte: Es gibt überall Opfer und Täter .. aber in diesem Bereich sind nicht alle wirklich soo unschuldig, wie sie oft tun.
....
Das "sich-Hoch-Schlafen" war und ist schon lange der Preis um in einigen Bereichen hoch zu kommen. LEIDER !! u. sehr traurig dazu !! Aber es ist ziemlich bekannt .. Frau muss das nicht zwingend mitmachen. Viele Schauspielerinnen haben das nie mitgemacht.. Wenn doch, dann war es (letztlich) dann doch gezwungen-freiwillig .. Sie "mussten / habwegs " zwar: aber zahlten dann den Preis doch, weil sie sich doch etwas, klar erhofften !! Wenn das Tausch-Geschäft dann doch nicht so klappte, kann man/frau natürlich auch enttäuscht, bitter, als Opfer sich fühlend und vlt noch auf Rache- sinnend reagieren.

.. (Sich als Opfer, überall ausgenützt oder benachteiligt zu sehen, ist heute ja ohnehin schon weit verbreitet oder Volksport. )
... ...

Männer MÜSSEN (teils absolut ungewollt und meist ohne persönliche Ambitionen dabei) in Kriege ziehen.. MÜSSEN ihr Leben ! und ihre körperliche Unversehrtheit (notfalls) UNFREIWILLIG opfern. Ich meine zum Großteil wohl sicher nicht begeistert. (Aber es wird von ihnen wie selbstverständlich verlangt.) --
Wenn sie dann als Invalide od. als elende Krüppel zurückkehren, wer schaut da noch hin ??? in den USA bringen sich - deshalb auch- jährlich zwischen 6.500 und 8.000 Kriegs-Veteranen um. ( u. Zehntausende sind obachlos). ...
.. Wo ist da der Aufschrei ?!?!!!
Liest man davon je einen Artikel ??!!
.. wo DA denn dieses oft einseitige, teils - bei genauem Hinsehen- heuchlerische "Ach-wie-schrecklich-ist das-doch-sich- Entrüsten!??" -- immer schön zuhause u. bequem auf-der-Couch-sitzend.
.

#730:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 05.04.2018, 14:24
    —
Bei Kriegen gibt es normalerweise schon einen "Aufschrei". Pfeifen

#731:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 13.05.2018, 17:24
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:


Wie ist eigentlich womöglicher Sex einzustufen, wenn beide total hacke waren?


Hier ist so ein Fall.
https://reason.com/blog/2018/05/11/cincinnati-rape-title-ix-doe-roe-sex

Wer zuerst anzeigt, hat die besseren Karten.

#732:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.05.2018, 17:42
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bei Kriegen gibt es normalerweise schon einen "Aufschrei". Pfeifen

Aber keinen zur geschlechtlichen Einseitgikeit der Opfer.

#733:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.05.2018, 17:45
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:


Wie ist eigentlich womöglicher Sex einzustufen, wenn beide total hacke waren?


Hier ist so ein Fall.
https://reason.com/blog/2018/05/11/cincinnati-rape-title-ix-doe-roe-sex

Wer zuerst anzeigt, hat die besseren Karten.

Es ist zwar traurig, aber ich musste laut lachen. Die mögliche Auflösung durch den Autor halte ich für logisch richtig.

#734:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.05.2018, 21:20
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:


Wie ist eigentlich womöglicher Sex einzustufen, wenn beide total hacke waren?


Hier ist so ein Fall.
https://reason.com/blog/2018/05/11/cincinnati-rape-title-ix-doe-roe-sex

Wer zuerst anzeigt, hat die besseren Karten.



In Kanada gab es jetzt auch einen eher ungewöhnlichen Fall bei metoo. Eine Parlamentsabgeordnete der NDP, die vor Monaten noch Anklägerin gegen einen Fraktionskollegen war, wird jetzt selbst von einem kanadischen Kriegsveteranen beschuldigt diesen sexuell belästigt zu haben.

http://www.cbc.ca/radio/thecurrent/the-current-for-may-9-2018-1.4654246/in-wake-of-allegations-against-mp-christine-moore-why-don-t-male-victims-of-sexual-harassment-report-1.4654254


Der von der Frau Moore beschuldigte Abgeordnete hat sein Mandat bereits verloren. Eigentlich waere jetzt seine Beschuldigen dran mit dem Rausgeworfen werden. Zumindest wenn "gender" bei einem solchen Fall keine Rolle spielt.


Vielleicht fühlen sich ja jetzt auch andere von Frauen sexuell missbrauchte Maenner ermutigt nicht mehr zu schweigen und Gerechtigkeit zu fordern. zwinkern

#735:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 14.05.2018, 18:35
    —
Zitat:
Eine britische Touristin soll in einem Hotel im noblen süditalienischen Badeort Sorrento unter Drogen gesetzt und von mindestens zehn Männern vergewaltigt worden sein.
[...]
Zwei Barmänner hätten der Britin und ihrer Tochter einen Drink angeboten, in dem ein Schlafmittel aufgelöst war.

Die Barkeeper hätten sich dann in einem Raum neben dem Pool an der Urlauberin vergangen
[...]
Die Täter, einige von ihnen splitternackt, hätten Fotos und Videos gemacht und untereinander ausgetauscht. Ihre Chatgruppe nannten sie der Polizei zufolge „schlechte Gewohnheiten“


http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mindestens-zehn-maenner-sollen-britische-touristin-vergewaltigt-haben-15589551.html


Andersrum denkbar?

#736:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.05.2018, 19:23
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Eine britische Touristin soll in einem Hotel im noblen süditalienischen Badeort Sorrento unter Drogen gesetzt und von mindestens zehn Männern vergewaltigt worden sein.
[...]
Zwei Barmänner hätten der Britin und ihrer Tochter einen Drink angeboten, in dem ein Schlafmittel aufgelöst war.

Die Barkeeper hätten sich dann in einem Raum neben dem Pool an der Urlauberin vergangen
[...]
Die Täter, einige von ihnen splitternackt, hätten Fotos und Videos gemacht und untereinander ausgetauscht. Ihre Chatgruppe nannten sie der Polizei zufolge „schlechte Gewohnheiten“


http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mindestens-zehn-maenner-sollen-britische-touristin-vergewaltigt-haben-15589551.html


Andersrum denkbar?


Was willst Du uns damit sagen?

#737:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.05.2018, 19:25
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Eine britische Touristin soll in einem Hotel im noblen süditalienischen Badeort Sorrento unter Drogen gesetzt und von mindestens zehn Männern vergewaltigt worden sein.
[...]
Zwei Barmänner hätten der Britin und ihrer Tochter einen Drink angeboten, in dem ein Schlafmittel aufgelöst war.

Die Barkeeper hätten sich dann in einem Raum neben dem Pool an der Urlauberin vergangen
[...]
Die Täter, einige von ihnen splitternackt, hätten Fotos und Videos gemacht und untereinander ausgetauscht. Ihre Chatgruppe nannten sie der Polizei zufolge „schlechte Gewohnheiten“


http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mindestens-zehn-maenner-sollen-britische-touristin-vergewaltigt-haben-15589551.html


Andersrum denkbar?

Nicht mit Schlafmitteln.

Wenn es das Mittel gäbe, hätte der Mann subjektiv das Gefühl, der aktive zu sein.

Die Umkehrung scheitert als schon an den physiologischen Gegebenheiten und der Gedanke ist der fehlenden Möglichkeit witzlos.

#738:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 14.05.2018, 19:27
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Eine britische Touristin soll in einem Hotel im noblen süditalienischen Badeort Sorrento unter Drogen gesetzt und von mindestens zehn Männern vergewaltigt worden sein.
[...]
Zwei Barmänner hätten der Britin und ihrer Tochter einen Drink angeboten, in dem ein Schlafmittel aufgelöst war.

Die Barkeeper hätten sich dann in einem Raum neben dem Pool an der Urlauberin vergangen
[...]
Die Täter, einige von ihnen splitternackt, hätten Fotos und Videos gemacht und untereinander ausgetauscht. Ihre Chatgruppe nannten sie der Polizei zufolge „schlechte Gewohnheiten“


http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mindestens-zehn-maenner-sollen-britische-touristin-vergewaltigt-haben-15589551.html

Andersrum denkbar?


Was willst Du uns damit sagen?


Dass es ein gutes und ein böses Geschlecht gibt. (Wobei: Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel.)

Marxistisch gesprochen: Geschlechterkampf statt Klassenkampf.

#739:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 14.05.2018, 19:39
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Die Umkehrung scheitert als schon an den physiologischen Gegebenheiten und der Gedanke ist der fehlenden Möglichkeit witzlos.


Maskulisten diskutieren aber genau so. Witzlos. ; )

#740:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.05.2018, 19:58
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Die Umkehrung scheitert als schon an den physiologischen Gegebenheiten und der Gedanke ist der fehlenden Möglichkeit witzlos.


Maskulisten diskutieren aber genau so. Witzlos. ; )



Ist mir egal welche Witze von Maskulinsten und welche von Feministen diskutiert werden.

Ich haette lieber den von mir verlinkten Fall ernsthaft diskutiert.


Also, jetzt mal Butter bei die Fisch. Wie soll man Deiner Meinung nach mit der der sexuellen Belaestigung beschuldigten Frau Moore jetzt verfahren? Genauso wie dem von ihr der sexuellen Belaestigung beschuldigten Mann? Wenn nicht, warum nicht? Bewiesen ist bisher naemlich in beiden Faellen rein gar nichts. Die sind also sehr gut miteinander vergleichbar.


Meine Auffassung hierzu ist sehr klar. Ich halte es fuer ein gravierendes Unrecht, dass man den von der Frau Moore beschuldigten Mann ohne jeden Beweis aus seiner Fraktion rausgeworfen hat und bei den Beschuldigungen gegen die Frau Moore wuerde ich prinzipiell auch erst nach Vorlage eindeutiger Beweise ueber Massnahmen wegen sexueller Belaestigung gegen sie nachdenken.

Was ich allerdings unter keinen Umständen fuer akzeptabel halte ist jede Ungleichbehandlung beider Fälle. Konkret wuerde ich von der Frau Moore erwarten, dass sie sich entweder dazu bekennt, dass es ohne klare Beweislage keinen Rauswurf aus der Fraktion geben darf, weder gegen sie noch gegen irgendwen anders (was natuerlich beinhaltet, dass ihr ehemaliger Fraktionskollege bis zur Vorlage eindeutiger Beweise gegen ihn zu rehabilitieren ist) oder aber dass sie selbst, auch ohne dass Beweise gegen sie vorgelegt werden, freiwillig zurücktritt.

Sollte sie keines von beiden tun, dann sollte sie aus der Fraktion rausgeworfen werden, nicht wegen sexueller Belaestigung (die ist ja nach wie vor unbewiesen), sondern wegen Heuchelei und Glaubwürdigkeitsverlust.

Eine eher linke Partei wie die NDP, die sich ganz gross die Gleichbehandlung der Geschlechter auf die Fahnen geschrieben hat, kann eigentlich keinen Bias gegen ein Geschlecht in den eigenen Reihen tolerieren.

#741:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.05.2018, 21:36
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Die Umkehrung scheitert als schon an den physiologischen Gegebenheiten und der Gedanke ist der fehlenden Möglichkeit witzlos.


Maskulisten diskutieren aber genau so. Witzlos. ; )

Es muss ja auch nicht nicht sein, dass die grundsätzlich und mit allen ihren Aussagen falsch liegen - oder gibt es irgend ein Gesetz, das das festlegt, das ich nicht kenne?

#742:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 06:50
    —
Zitat:
Bis zu 800.000 Suchanfragen monatlich: In Deutschland und anderswo steigt die Nachfrage nach Pornos mit Flüchtlingen. Es geht um Exotisierung und Unterwerfung.
[...]
Recherchen von ZEIT ONLINE zeigen, dass das Phänomen der "Flüchtlingspornografie" seit 2015 in Deutschland und in vielen anderen europäischen Gesellschaften virulent geworden ist. Die Nachfrage an pornografischen Filmen, bei denen geflüchtete Frauen beim Sex gezeigt werden, steigt. Große Plattformen für Pornografie im Internet registrieren eine steigende Nachfrage, vor allem in Hochzeiten des politischen Streits.

Nutzer können auf Seiten wie Pornhub, xHamster und RedTube mit Begriffen nach Pornos suchen. Immer mehr User tippen seit 2015 das Wort "Refugee" in die Suchleiste ein und stoßen danach auf Videos, in denen geflüchtete Frauen oder Pornodarstellerinnen, die Flüchtlinge spielen, erniedrigt werden.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2018-05/sexismus-refugeeporn-fluechtlinge-pornografie-deutschland-analyse

#743:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 09:53
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bis zu 800.000 Suchanfragen monatlich: In Deutschland und anderswo steigt die Nachfrage nach Pornos mit Flüchtlingen. Es geht um Exotisierung und Unterwerfung.
[...]
Recherchen von ZEIT ONLINE zeigen, dass das Phänomen der "Flüchtlingspornografie" seit 2015 in Deutschland und in vielen anderen europäischen Gesellschaften virulent geworden ist. Die Nachfrage an pornografischen Filmen, bei denen geflüchtete Frauen beim Sex gezeigt werden, steigt. Große Plattformen für Pornografie im Internet registrieren eine steigende Nachfrage, vor allem in Hochzeiten des politischen Streits.

Nutzer können auf Seiten wie Pornhub, xHamster und RedTube mit Begriffen nach Pornos suchen. Immer mehr User tippen seit 2015 das Wort "Refugee" in die Suchleiste ein und stoßen danach auf Videos, in denen geflüchtete Frauen oder Pornodarstellerinnen, die Flüchtlinge spielen, erniedrigt werden.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2018-05/sexismus-refugeeporn-fluechtlinge-pornografie-deutschland-analyse

Wo ist die Nachricht?

Da wird der Mensch gezeigt, wie wir ihn eigentlich durchgängig beschreiben. Es geht auch bei der Sexualität immer auch um Komplexe und Kompensationen, z.B. um Ohnmachtsgefühle und daraus resultierend um Machtphantasien. Das sind Teile der real gelebten Sexualität und noch viel stärker der phantasierten Sexualität. Und jetzt nimm das regelmäßig gezeichnete Psychogramm von Pegida und sieh Dir den speziellen Zulauf in der AfD an: Auch diese Leute haben Sexualität und die Gefühle der Abgehängtheit, der Ohnmacht sind bei ihnen besonders präsent. Es wäre höchstens verwunderlich, wenn man keinen entsprechenden Niederschlag bei den Pornoseiten gefunden hätte.

Was die Leute, die das konsumieren, aber gewaltig von Weinstein unterscheidet: Beim Pornokonsum geht es um phantasierten Sex und nicht um reale Vergewaltigungen.

#744:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 10:28
    —
Sex im Austausch für die Karriere gab´s in Hollywood auch schon früher. Interessant sind die ganzen Hollywoodstars, die vom bisexuellen Agenten Henry Willson vertreten wurden. Die dieser, wohl auch im Austausch gegen sexuelle Gefälligkeiten, erst groß rausgebracht hat. Er hat in den 1950ern Schauspieler wie Rock Hudson, Robert Wagner, John Saxon und einige andere vertreten.

Zitat:
Others in his ‘stable’ included Robert Wagner, John Saxon, James Darren and John Gavin. Henry was bisexual and is known to have slept with Rock, Tab and many others. He also pimped for producer David O Selznick on a regular basis, not only with hookers, but also by trawling the halls of Hollywood High School. ... Willson used actresses as ‘beards’ for his gay stars. Terry Moore, Debbie Reynolds, Natalie Wood and Margaret O’Brien all ‘dated’ Willson’s gay hunks, accompanying them to parties just so the likes of Tab Hunter and Anthony Perkins or Roddy McDowall could sneak off later to enjoy each other’s company. Natalie and Margaret used to play a game of ‘trying to figure out which of their dates had slept with Henry.’

http://filmstarfacts.com/2016/02/22/henry-willson-super-agent/


Zitat:
His business card read: “If you’re interested in getting into the movies, I can help you. Henry Willson. Agent.”

...

Henry “often advised his clients to sleep with an executive or influential director” and not only gay clients. One reporter observed, “It was amazing what some heterosexual men would do to get a career in Hollywood. Many thought nothing of sleeping with another man, if it got them a job.”

http://brightlightsfilm.com/inside-dreamboat-factory-fairy-godfather-hollywood/

#745:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 10:45
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?

#746:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 10:54
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?


Natürlich nicht. Frauen haben ausschliesslich gesellschaftlich akzeptierte sexuelle Phantasien.

Viel interessanter finde ich hier aber die Frage, ob solche Forschungstätigkeiten im Intimbereich von Pornokonsumenten nicht ähnlichen Kontrollzwängen unterliegen, wie die Forschungsobjekte. Bei Sex geht es um Macht - und Wissen ist ja bekanntlich auch Macht.

#747:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 11:53
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?


https://www.blick.ch/news/ausland/schwedinnen-und-migranten-liebesabenteuer-mit-fluechtlingen-sorgen-fuer-schlagzeilen-id7888436.html
Zitat:
Auf dem linken, mehrfach ausgezeichneten schwedischen Blog «Blankspot» schreibt eine anonyme Nutzerin, wie sie hie und da einen Afghanen zu sich nach Hause ins Bett nehme, den sie von der Strasse gerettet habe. Von einer Freundin sei sie beruhigt worden, dass dies nichts Verwerfliches sei. Im Gegenteil: «Das machen wir alle.» Man könne den Schutzsuchenden dadurch schliesslich ein wenig Nähe geben.

#748:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 11:54
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?

Die Vergewaltigung nicht. Das hatten wir schon.

Bei dem Konsum des Pornos ist das Geschlecht des Konsumenten nicht wirklich erkennbar, wir kennen hier allgemein die Verteilung der Geschlechter nicht so genau und afaik auch nicht die Unterschiede von Verteilungen in Relation zum Typ der zur dargestellten Sexualität.

Ich meine aber, mal irgendwo gelesen zu haben, dass der Pornokonsum bei Frauen im Zunehmen ist.

Wie rum denkst Du es denn und warum?

#749:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 13:25
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bei Kriegen gibt es normalerweise schon einen "Aufschrei". Pfeifen

Aber keinen zur geschlechtlichen Einseitgikeit der Opfer.

Sind die zivilen Opfer in einem Krieg wirklich so geschlechtlich einseitig? Ich kenne dazu leider keine Zahlen.

#750:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 13:34
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bei Kriegen gibt es normalerweise schon einen "Aufschrei". Pfeifen

Aber keinen zur geschlechtlichen Einseitgikeit der Opfer.

Sind die zivilen Opfer in einem Krieg wirklich so geschlechtlich einseitig? Ich kenne dazu leider keine Zahlen.

Mit Sicherheit nicht - die Frage bei denen ist aber, wem sie zum Opfer gefallen sind.
Gemeint waren hier die Opfer, die von dem Land gebracht werden, das seine Soldaten nach "draußen" in den Krieg schickt. Die sind mehrheitlich männlich.

#751:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 15:52
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Bei dem Konsum des Pornos ist das Geschlecht des Konsumenten nicht wirklich erkennbar, wir kennen hier allgemein die Verteilung der Geschlechter nicht so genau und afaik auch nicht die Unterschiede von Verteilungen in Relation zum Typ der zur dargestellten Sexualität.

Ich meine aber, mal irgendwo gelesen zu haben, dass der Pornokonsum bei Frauen im Zunehmen ist.

Wie rum denkst Du es denn und warum?


Ich gehe davon aus, daß der weitaus überwiegende Anteil der Konsumenten von Flüchtlings-Erniedrigungspornos männlich sind. Mag sein, daß die ein oder andere Politikerin bestimmter Parteizugehörigkeit die Quote leicht schwächt.

#752:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 18:17
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Flüchtlings-Erniedrigungspornos


Wie erniedrigend diese Pornos sind, kann man erst wissen, wenn man die Dinger selbst gesehen hat. Das was da als erniedrigend etikettiert wird, hört sich nach normalen Porno an. (Frau mit Kopftuch wird von weißem Mann penetriert: Hört sich eher nach 08-15 Porno an, wenn man sich das Kopftuch wegdenkt)

#753:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 18:27
    —
Also bei xhamster gibt der Begriff 'refugee' 22 Treffer, wobei ungefähr die Hälfte dunkelhäutige Männer sind, die weiße Frauen penetrieren. 22 Treffer, das klingt nicht so als ob da ein Markt dafür da wäre. Keine Ahnung was die Zeit sich da zusammenfantasiert.

#754:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 18:36
    —
Wenn man bei google 'refugee porn' sucht, findet man ein paar ganz vereinzelte schlechte unprofessionelle Pornos, Frau mit Hijab sucked und so Zeug. Den meisten Raum nehmen die Zeit, der Standard und irgendwelche Berichte ein, die sich darüber echauffieren. Richtige 'Trends' bei Pornos sehen anders aus. Google mal Birkenstock porn, das war Trend vor ein- zwei Jahren.

Aber war ja auch klar, und ich Depp lass mich wieder drauf ein. Nein

#755:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 18:40
    —
rule #34: if it exists, there is porn of it.


Dafür kommen die refugees aber echt gut weg. Naja, hauptsache mal wieder die moralische Gülleschleuder ausgefahren, gell, zelig?

#756:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 18:46
    —
@worse
Es ist doch schön, daß es hier für alles Experten gibt!

SCNR Sehr glücklich

#757:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 18:47
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?


https://www.blick.ch/news/ausland/schwedinnen-und-migranten-liebesabenteuer-mit-fluechtlingen-sorgen-fuer-schlagzeilen-id7888436.html
Zitat:
Auf dem linken, mehrfach ausgezeichneten schwedischen Blog «Blankspot» schreibt eine anonyme Nutzerin, wie sie hie und da einen Afghanen zu sich nach Hause ins Bett nehme, den sie von der Strasse gerettet habe. Von einer Freundin sei sie beruhigt worden, dass dies nichts Verwerfliches sei. Im Gegenteil: «Das machen wir alle.» Man könne den Schutzsuchenden dadurch schliesslich ein wenig Nähe geben.

wasn jetzt eigentlich da damit? Am Kopf kratzen

#758:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 19:02
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
@worse
Es ist doch schön, daß es hier für alles Experten gibt!

SCNR Sehr glücklich

Tja, wenn Du das sagst. Schulterzucken

#759:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 19:39
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?



Wenn man den Begriff "Vergewaltigung" so weit fasst wie dies in Schweden mittlerweile der Gesetzgeber auf feministischen Druck hin tut, dann ist das selbstverstaendlich denkbar.

#760:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 21:45
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
(...)

Ich gehe davon aus, daß der weitaus überwiegende Anteil der Konsumenten von Flüchtlings-Erniedrigungspornos männlich sind.

und was wäre,
wenn es einen anderen Zusammenhang zwischen dem Angebot und der Nachfrage gäbe,

also mehr männliche Flüchtlinge unter 30 und unverheiratet,

und der Anstieg von Porns mit visueller Exotik.
Schulterzucken

Aber vielleicht sind es auch Soziologen,
die diese Porn um Porn angucken - um erniedrigendes zu finden.

mmh,
bezeichnend und statistisch relevant ist,
die meisten Besucherinnen in Frauenhäuser haben Migrationshintergrund,
und
wie sieht es eigentlich aus mit Bordellbesuchen?

zelig hat folgendes geschrieben:

Mag sein, daß die ein oder andere Politikerin bestimmter Parteizugehörigkeit die Quote leicht schwächt.

Weidel und Co stehen dann wenn auf andere Pornkategorien,
aber Dein Kopfkino produziert da bestimmt schon einiges Filmreifes - mach doch ein Drehbuch, Smilie

#761:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.05.2018, 21:55
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
aber Dein Kopfkino produziert da bestimmt schon einiges Filmreifes - mach doch ein Drehbuch, Smilie


LOL

Mein Kopfkino will ich niemandem zumuten.

Auf den Arm nehmen

#762:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 07:45
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?

Flüchtlinge, die nach deutschen Pornos suchen? Durchaus denkbar.

#763:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 12:05
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?

Flüchtlinge, die nach deutschen Pornos suchen? Durchaus denkbar.


Die suchen lieber nach deutschen Frauen. Und da das Gehänge afrikanischer Flüchtlinge größer ist, als das durchschnittliche europäische Gehänge, fürchten sich AfDler und Konsorten besonders vor afrikanischen Flüchtlingen. https://www.express.de/ratgeber/gesundheit/wer-hat-den-laengsten--penis-ranking--diese-zehn-laender-fuehren-die-liste-an--24625436-seite2 zynisches Grinsen

#764:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 12:16
    —
Köstlich, ein großer-Penis-Witz. Und wie originell! Meine Schenkel bluten schon vom Klopfen.

#765:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 12:23
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Köstlich, ein großer-Penis-Witz. Und wie originell! Meine Schenkel bluten schon vom Klopfen.


Das war kein Witz, sondern eine Tatsache! zynisches Grinsen

#766:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 12:26
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Meine Schenkel bluten schon vom Klopfen.


Autoaggressives Verhalten ist ein schwerwiegendes Problem. Man sollte da mit Witzen sehr vorsichtig sein. Nein, so geht das nicht! freakteach

#767:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 12:34
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Meine Schenkel bluten schon vom Klopfen.


Autoaggressives Verhalten ist ein schwerwiegendes Problem. Man sollte da mit Witzen sehr vorsichtig sein. Nein, so geht das nicht! freakteach


Der war witzig. ; )

#768:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 12:43
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Meine Schenkel bluten schon vom Klopfen.


Autoaggressives Verhalten ist ein schwerwiegendes Problem. Man sollte da mit Witzen sehr vorsichtig sein. Nein, so geht das nicht! freakteach


Der war witzig.


Es ist witzig, weil es wahr ist. showtime

#769:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 14:03
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Meine Schenkel bluten schon vom Klopfen.


Autoaggressives Verhalten ist ein schwerwiegendes Problem. Man sollte da mit Witzen sehr vorsichtig sein. Nein, so geht das nicht! freakteach


Der war witzig.


Es ist witzig, weil es wahr ist. showtime


In dieser, ich nehme an, einigermaßen seriöser Doku Wunderwerk Penis, wird erzählt, dass Frauen Ehemänner mit kleinere Penisse bevorzugen würden; für einen Seitensprung, Männer mit größere.

#770:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 14:21
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Meine Schenkel bluten schon vom Klopfen.


Autoaggressives Verhalten ist ein schwerwiegendes Problem. Man sollte da mit Witzen sehr vorsichtig sein. Nein, so geht das nicht! freakteach


Der war witzig.


Es ist witzig, weil es wahr ist. showtime


In dieser, ich nehme an, einigermaßen seriöser Doku Wunderwerk Penis, wird erzählt, dass Frauen Ehemänner mit kleinere Penisse bevorzugen würden; für einen Seitensprung, Männer mit größere.


Einer muss das Geld ja ranschaffen. Dann hast du als Ehemann ja nochmal Glück gehabt. Oder doch nicht?! Am Kopf kratzen Auf den Arm nehmen zwinkern

#771:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 14:49
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Meine Schenkel bluten schon vom Klopfen.


Autoaggressives Verhalten ist ein schwerwiegendes Problem. Man sollte da mit Witzen sehr vorsichtig sein. Nein, so geht das nicht! freakteach


Der war witzig.


Es ist witzig, weil es wahr ist. showtime


In dieser, ich nehme an, einigermaßen seriöser Doku Wunderwerk Penis, wird erzählt, dass Frauen Ehemänner mit kleinere Penisse bevorzugen würden; für einen Seitensprung, Männer mit größere.

vrolijke, Du wirst doch nicht etwa alt? Zu diesem Thema eine Doku und nichts Anekdotisches? p.s. Nee. alles in Ordnung. es steht im Sandkasten.

Wie muss ich mir das jetzt von der Auswahl vorstellen? Die Ehemänner sucht man im normalen Freibad (irgendwoanders stand zu lesen, der erste Blick gälte dem Bauch), die Lover beim FKK oder in der Sauna?

Ich muss unbedingt bei meiner Frau mal nachfragen, wie sie das hält. (Und natürlich bei meinen Freundinnen)

Nachricht an fwo: Unbedingt darauf achten, die in der Mail alle in bcc zu setzen und nicht in cc.

#772:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 15:00
    —
Lachen

#773:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 15:21
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?


https://www.blick.ch/news/ausland/schwedinnen-und-migranten-liebesabenteuer-mit-fluechtlingen-sorgen-fuer-schlagzeilen-id7888436.html
Zitat:
Auf dem linken, mehrfach ausgezeichneten schwedischen Blog «Blankspot» schreibt eine anonyme Nutzerin, wie sie hie und da einen Afghanen zu sich nach Hause ins Bett nehme, den sie von der Strasse gerettet habe. Von einer Freundin sei sie beruhigt worden, dass dies nichts Verwerfliches sei. Im Gegenteil: «Das machen wir alle.» Man könne den Schutzsuchenden dadurch schliesslich ein wenig Nähe geben.

#774:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 15:30
    —
worse hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?


https://www.blick.ch/news/ausland/schwedinnen-und-migranten-liebesabenteuer-mit-fluechtlingen-sorgen-fuer-schlagzeilen-id7888436.html
Zitat:
Auf dem linken, mehrfach ausgezeichneten schwedischen Blog «Blankspot» schreibt eine anonyme Nutzerin, wie sie hie und da einen Afghanen zu sich nach Hause ins Bett nehme, den sie von der Strasse gerettet habe. Von einer Freundin sei sie beruhigt worden, dass dies nichts Verwerfliches sei. Im Gegenteil: «Das machen wir alle.» Man könne den Schutzsuchenden dadurch schliesslich ein wenig Nähe geben.


Kommentarlos?

#775:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 15:31
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Meine Schenkel bluten schon vom Klopfen.


Autoaggressives Verhalten ist ein schwerwiegendes Problem. Man sollte da mit Witzen sehr vorsichtig sein. Nein, so geht das nicht! freakteach


Der war witzig.


Es ist witzig, weil es wahr ist. showtime


In dieser, ich nehme an, einigermaßen seriöser Doku Wunderwerk Penis, wird erzählt, dass Frauen Ehemänner mit kleinere Penisse bevorzugen würden; für einen Seitensprung, Männer mit größere.

....
Wie muss ich mir das jetzt von der Auswahl vorstellen? Die Ehemänner sucht man im normalen Freibad (irgendwoanders stand zu lesen, der erste Blick gälte dem Bauch), die Lover beim FKK oder in der Sauna?

Ich muss unbedingt bei meiner Frau mal nachfragen, wie sie das hält. (Und natürlich bei meinen Freundinnen)

Nachricht an fwo: Unbedingt darauf achten, die in der Mail alle in bcc zu setzen und nicht in cc.


Bist du so konservativ oder schon so alt? Oder beides? Auch eine Badehose lässt einiges erkennen. Und die Frauen testen die Männer selbstverständlich erstmal gründlich vor einer Eheschließung! In jeder Hinsicht! zwinkern

#776:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 15:35
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?


https://www.blick.ch/news/ausland/schwedinnen-und-migranten-liebesabenteuer-mit-fluechtlingen-sorgen-fuer-schlagzeilen-id7888436.html
Zitat:
Auf dem linken, mehrfach ausgezeichneten schwedischen Blog «Blankspot» schreibt eine anonyme Nutzerin, wie sie hie und da einen Afghanen zu sich nach Hause ins Bett nehme, den sie von der Strasse gerettet habe. Von einer Freundin sei sie beruhigt worden, dass dies nichts Verwerfliches sei. Im Gegenteil: «Das machen wir alle.» Man könne den Schutzsuchenden dadurch schliesslich ein wenig Nähe geben.


Kommentarlos?

Soll ICH einen schreiben? Sehr glücklich

#777:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 15:39
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
....Und die Frauen testen die Männer selbstverständlich erstmal gründlich vor einer Eheschließung! In jeder Hinsicht! zwinkern

Da haste allerdings recht. Meine hat mich 16 Jahre getestet. Am Kopf kratzen Ob als Ehemann oder Lover musst Du sei allerdings selbst fragen.

#778:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 15:39
    —
worse hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?


https://www.blick.ch/news/ausland/schwedinnen-und-migranten-liebesabenteuer-mit-fluechtlingen-sorgen-fuer-schlagzeilen-id7888436.html
Zitat:
Auf dem linken, mehrfach ausgezeichneten schwedischen Blog «Blankspot» schreibt eine anonyme Nutzerin, wie sie hie und da einen Afghanen zu sich nach Hause ins Bett nehme, den sie von der Strasse gerettet habe. Von einer Freundin sei sie beruhigt worden, dass dies nichts Verwerfliches sei. Im Gegenteil: «Das machen wir alle.» Man könne den Schutzsuchenden dadurch schliesslich ein wenig Nähe geben.


Kommentarlos?

Soll ICH einen schreiben? Sehr glücklich


Das wäre nett. Mein Held

#779:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 16:03
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?


https://www.blick.ch/news/ausland/schwedinnen-und-migranten-liebesabenteuer-mit-fluechtlingen-sorgen-fuer-schlagzeilen-id7888436.html
Zitat:
Auf dem linken, mehrfach ausgezeichneten schwedischen Blog «Blankspot» schreibt eine anonyme Nutzerin, wie sie hie und da einen Afghanen zu sich nach Hause ins Bett nehme, den sie von der Strasse gerettet habe. Von einer Freundin sei sie beruhigt worden, dass dies nichts Verwerfliches sei. Im Gegenteil: «Das machen wir alle.» Man könne den Schutzsuchenden dadurch schliesslich ein wenig Nähe geben.


Kommentarlos?

Soll ICH einen schreiben? Sehr glücklich


Das wäre nett. Mein Held

Wenn Frauen Flüchtlinge ficken, dann 'retten' sie sie von der Straße und geben den 'Schutzsuchenden ein wenig Wärme', da ist 'nichts verwerfliches dran'.

Und jetzt denk Dir mal den shitstorm, wenn ein Mann 'hie und da eine Flüchtige zu sich ins Bett nähme'.

Aber darauf hat man es gar nicht nötig einzugehen, denn Frauensex ist per se gut, Männersex ist per se böse. Da werden dann lieber Fake News verbreitet von wegen es gäbe einen Markt für erniedrigende Flüchtlingspornos, um auch Männer noch zu verurteilen, die sich selbst befriedigen. Und ein bisschen Dreck bleibt schon haften, schließlich sind Pornos schmuddelkram, hauptsächlich für Männer und dadurch, wie gehabt, per se böse. (Und natürlich in die rechte Ecke stellen von wegen Flüchtlinge erniedrigen, das darf natürlich auch nicht fehlen).


Summa summarum: Erbrechen


Das Schlimme ist, dass man weiß, wozu Leute, die sich selbst für moralisch überlegen halten, fähig sind und leider auch wozu nicht. Weinen

#780:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 16:28
    —
worse hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
worse hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wo ist die Nachricht?


Ist es andersrum denkbar?


https://www.blick.ch/news/ausland/schwedinnen-und-migranten-liebesabenteuer-mit-fluechtlingen-sorgen-fuer-schlagzeilen-id7888436.html
Zitat:
Auf dem linken, mehrfach ausgezeichneten schwedischen Blog «Blankspot» schreibt eine anonyme Nutzerin, wie sie hie und da einen Afghanen zu sich nach Hause ins Bett nehme, den sie von der Strasse gerettet habe. Von einer Freundin sei sie beruhigt worden, dass dies nichts Verwerfliches sei. Im Gegenteil: «Das machen wir alle.» Man könne den Schutzsuchenden dadurch schliesslich ein wenig Nähe geben.


Kommentarlos?

Soll ICH einen schreiben? Sehr glücklich


Das wäre nett. Mein Held

Wenn Frauen Flüchtlinge ficken, dann 'retten' sie sie von der Straße und geben den 'Schutzsuchenden ein wenig Wärme', da ist 'nichts verwerfliches dran'.

Und jetzt denk Dir mal den shitstorm, wenn ein Mann 'hie und da eine Flüchtige zu sich ins Bett nähme'.

Aber darauf hat man es gar nicht nötig einzugehen, denn Frauensex ist per se gut, Männersex ist per se böse. Da werden dann lieber Fake News verbreitet von wegen es gäbe einen Markt für erniedrigende Flüchtlingspornos, um auch Männer noch zu verurteilen, die sich selbst befriedigen. Und ein bisschen Dreck bleibt schon haften, schließlich sind Pornos schmuddelkram, hauptsächlich für Männer und dadurch, wie gehabt, per se böse. (Und natürlich in die rechte Ecke stellen von wegen Flüchtlinge erniedrigen, das darf natürlich auch nicht fehlen).


Summa summarum: Erbrechen


Das Schlimme ist, dass man weiß, wozu Leute, die sich selbst für moralisch überlegen halten, fähig sind und leider auch wozu nicht. Weinen


Coole Sache, das...

#781:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 17:15
    —
Irgendwie ist der Begriff "Erniedrigung" im Laufe der Diskussion verloren gegangen. War aber entscheidend für die Wahl des Threads. Meine Güte.

#782:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 17:22
    —
Ach ja, fast hätt ichs vergessen: Meiner ist länger. zwinkern

#783:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 20:57
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:


Wie ist eigentlich womöglicher Sex einzustufen, wenn beide total hacke waren?


Hier ist so ein Fall.
https://reason.com/blog/2018/05/11/cincinnati-rape-title-ix-doe-roe-sex

Wer zuerst anzeigt, hat die besseren Karten.



In Kanada gab es jetzt auch einen eher ungewöhnlichen Fall bei metoo. Eine Parlamentsabgeordnete der NDP, die vor Monaten noch Anklägerin gegen einen Fraktionskollegen war, wird jetzt selbst von einem kanadischen Kriegsveteranen beschuldigt diesen sexuell belästigt zu haben.

http://www.cbc.ca/radio/thecurrent/the-current-for-may-9-2018-1.4654246/in-wake-of-allegations-against-mp-christine-moore-why-don-t-male-victims-of-sexual-harassment-report-1.4654254


Der von der Frau Moore beschuldigte Abgeordnete hat sein Mandat bereits verloren. Eigentlich waere jetzt seine Beschuldigen dran mit dem Rausgeworfen werden. Zumindest wenn "gender" bei einem solchen Fall keine Rolle spielt.


Vielleicht fühlen sich ja jetzt auch andere von Frauen sexuell missbrauchte Maenner ermutigt nicht mehr zu schweigen und Gerechtigkeit zu fordern. zwinkern




Es war fast schon ein bisschen zu ruhig geworden in diesem thread.

Doch seit diesem posting hat man das Gefühl da waere ein Rohr geplatzt. Ohne dass direkt auf dieses posting geantwortet worden waere, löste es doch eine recht trotzige Gegenreaktion aus. Dabei waere es doch eigentlich sehr einfach die beschuldigte Frau in diesem Fall direkt zu verteidigen. Da reicht im Grunde genommen ein einziger Satz: "Die Frau wird lediglich beschuldigt, ohne dass es auch nur die Spur eines Beweises gibt!" Fertig! Mehr gibt es da nicht zu sagen. Wer meint mehr dazu sagen zu muessen und insbesondere ueber Konsequenzen nachdenken will, der ist erst mal in der Beweispflicht!

Doch eine solche Argumentation wuerde das Geschäftsmodell der "metoo"-Bewegung ad absurdum führen und das geht ja wohl nicht. Also wird das Loch im ideologischen Dach auf andere Weise geflickt, weil eines steht ja wohl fest, die Maenner sind die eigentlichen Verbrecher und die Frauen sind die Opfer. Einzelne Fälle interessieren da nicht oder höchstens in soweit als sie den feministischen Bias bestätigen. zwinkern

#784:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 20.08.2018, 11:09
    —
Das neueste aus Sodom und Gomorrha
Meine Fresse ist das verlogen:
Zitat:

In den fünf Jahren vor dem Treffen im Jahr 2013 habe er mehr als 2,7 Millionen US-Dollar eingenommen. Später nur knapp 60.000 Dollar im Jahr. Das, so argumentiert er, liege auch an dem Trauma, das er nach dem Treffen mit Argento erlitten habe.

Kein Wunder, bei solchen Gesetzen
(grade mal aufs Kalenderblatt geguckt, wie schreiben tatsächlich 2018):
Zitat:

Das Mindestalter für sexuelle Handlungen liegt in Kalifornien bei 18 Jahren.

#785:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 20.08.2018, 17:26
    —
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-08/asia-argento-harvey-weinstein-jimmy-bennett-metoo-minderjaehriger-schweigegeld
Zitat:
Die italienische Schauspielerin Asia Argento, eine der führenden Aktivistinnen der #MeToo-Bewegung, soll einem von ihr sexuell angegriffenen Mann Schweigegeld bezahlt haben. Der Schauspieler und Rockmusiker Jimmy Bennett habe 380.000 Dollar von ihr erhalten, berichtet die New York Times. Die Zeitung beruft sich auf ihr vorliegende Unterlagen, deren Herkunft sie nicht benennt. Argento war eine der ersten Frauen, die den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein der Vergewaltigung beschuldigten.

#786:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 20.08.2018, 17:59
    —
Wenn ich zynisch waere, wuerde ich das einen Dreier nennen: #MeThree. zynisches Grinsen

#787:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.08.2018, 20:20
    —
Mich würde wirklich interessieren wie sich unsere metoo-Fans zu diesem Fall stellen. Gleiche Masstaebe wie an Harvey Weinstein anlegen? Oder sind manche Beschuldigte eben doch gleicher als andere?

#788:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 20.08.2018, 20:49
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mich würde wirklich interessieren wie sich unsere metoo-Fans zu diesem Fall stellen. Gleiche Masstaebe wie an Harvey Weinstein anlegen? Oder sind manche Beschuldigte eben doch gleicher als andere?


Also heilige Jungfrauen wie Asia Argento sind auf jeden Fall was anderes. Was weiß zwar keiner, aber halt was anderes.

#789:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 20.08.2018, 23:55
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mich würde wirklich interessieren wie sich unsere metoo-Fans zu diesem Fall stellen. Gleiche Masstaebe wie an Harvey Weinstein anlegen? Oder sind manche Beschuldigte eben doch gleicher als andere?


Die Frau ist eine Sau und gehört für ihr Verhalten bestraft. Würde der Threadersteller sagen.

#790:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 01:29
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mich würde wirklich interessieren wie sich unsere metoo-Fans zu diesem Fall stellen. Gleiche Masstaebe wie an Harvey Weinstein anlegen? Oder sind manche Beschuldigte eben doch gleicher als andere?


Mindestens hängt es - wie immer - von den Umständen des Falls ab.

Daß jemand sich auf ein moralisch hohes Roß setzt und dann jäh abstürzt, kennen wir ja auch schon, das würde man als Bigotterie oder Doppelmoral bezeichnen. Und das eröffnet natürlich auch eine Perspektive auf die Frage, ob eine Frau genausogut auch sexuelle Gewalt ausüben kann. Aber solange ich nicht im Besitz aller Fakten bin, bin ich auch geneigt, auch eine andere Interpretation zunächst einmal für genauso möglich zu halten:

Einvernehmlicher Sex zwischen den Beiden wäre zwar nach den Gesetzen Kaliforniens auch strafbar gewesen - was man auch für problematisch halten kann (s.u.) -, aber wäre er auch moralisch verwerflich? Entscheidend wäre demnach, wie sich Bennett dazu äußert: Wurde das als "sexuelle Nötigung" beurteilt, weil es "von Gesetzes wegen" nichts Anderes sein darf, hat er sich damals zum Beispiel so geäußert, weil er Angst vor Strafe hatte (wer weiß denn, ob seine Eltern ihm dann die Autoschlüssel weggenommen oder ihn bis zum 18.Geburtstag zu Stubenarrest verdonnert hätten oder so etwas, was ja für die meisten in dem Alter eine empfindliche Sanktion darstellt*), oder ist dort ein Verbrechen gegen seine sexuelle Selbstbestimmung passiert, auch aus einer Sicht, die 17jährigen eine solche auch zugesteht?


Zitieren wir mal aus dem Artikel:

Zitat:
Das gesetzliche Mindestalter für einvernehmlichen Sex liegt in Kalifornien bei 18 Jahren. (...) Für Bennetts Anwälte war der Vorfall in dem Hotel eine "sexuelle Nötigung", durch das der einstige Kinderdarsteller traumatisiert wurde – mit Folgen für seine geistige Gesundheit und sein Einkommen.


Man kann ja auch das entsprechende Gesetz kritisieren - eben weil es unter 18jährigen nicht zugesteht, einvernehmlichen Sex zu haben, wird ja jede sexuelle Aktivität, die sich um sie dreht, per se als sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung beurteilt. (Und da geht es - "aus hiesiger Sicht" - nicht um Sex mit Kindern: Die deutschen Gesetze gestehen es 17jährigen durchaus zu, darüber selbst zu entscheiden, ob sie Sex haben wollen oder nicht.)

Man hat schon durchaus gehört, daß ein 18jähriger wegen Sex mit einer 17jährigen Freundin für mehrere Jahre im Knast landete und lebenslang als "Sexualstraftäter" geführt wird - mit den entsprechenden Konsequenzen für seinen weiteren Lebensweg.

Während, noch bizarrer, ein und dieselbe Person aus der Sicht des einen Paragraphen als Kind, aus eines anderen Paragraphen aber als Erwachsener betrachtet werden kann: Wenn etwa eine 16jährige ihrem Freund ein Nacktfoto von sich selbst geschickt hat, kann sie wegen Herstellung und Verbreitung von Kinderpornographie angeklagt werden - das Opfer: sie selbst. Während andererseits auch häufig kolportiert wird, die Staatsanwalt in irgendeinem US-Staat wolle einen jugendlichen Straftäter als Erwachsenen anklagen, der wie gesagt von einem anderen Paragraphen mit 17 Jahren noch genauso "geschützt" wird wie mit 7 Jahren. Was denn nun?

___________________________

(*: Oder zeige ich dasselbe Problem wie möglicherweise jemand, der sagt, na, die eine oder andere Frau, die Weinstein jetzt wegen seiner Methoden anprangert, sich vielleicht damals darauf eingelassen habe, weil eine Empfehlung von ihm eine Karriere versprach, wenn mir eine landläufige Denke einfällt, daß 17jährige sich i.a. selten gegen Alkohol- oder Sexangebote wehrten?)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 21.08.2018, 01:34, insgesamt einmal bearbeitet

#791:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 01:32
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mich würde wirklich interessieren wie sich unsere metoo-Fans zu diesem Fall stellen. Gleiche Masstaebe wie an Harvey Weinstein anlegen? Oder sind manche Beschuldigte eben doch gleicher als andere?


Die Frau ist eine Sau und gehört für ihr Verhalten bestraft. Würde der Threadersteller sagen.


Der Threadersteller kann ganz gut fuer sich selber sprechen und sagt genau das nicht.

Du hast mal wieder ueberhaupt nix kapiert, Addi.

#792:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 01:51
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mich würde wirklich interessieren wie sich unsere metoo-Fans zu diesem Fall stellen. Gleiche Masstaebe wie an Harvey Weinstein anlegen? Oder sind manche Beschuldigte eben doch gleicher als andere?


Mindestens hängt es - wie immer - von den Umständen des Falls ab.

Daß jemand sich auf ein moralisch hohes Roß setzt und dann jäh abstürzt, kennen wir ja auch schon, das würde man als Bigotterie oder Doppelmoral bezeichnen. Und das eröffnet natürlich auch . Aber solange ich nicht im Besitz aller Fakten bin, bin ich auch geneigt, auch eine andere Interpretation zunächst einmal für genauso möglich zu halten:

Einvernehmlicher Sex zwischen den Beiden wäre zwar nach den Gesetzen Kaliforniens auch strafbar gewesen - was man auch für problematisch halten kann (s.u.) -, aber wäre er auch moralisch verwerflich? Entscheidend wäre demnach, wie sich Bennett dazu äußert: Wurde das als "sexuelle Nötigung" beurteilt, weil es "von Gesetzes wegen" nichts Anderes sein darf, hat er sich damals zum Beispiel so geäußert, weil er Angst vor Strafe hatte (wer weiß denn, ob seine Eltern ihm dann die Autoschlüssel weggenommen oder ihn bis zum 18.Geburtstag zu Stubenarrest verdonnert hätten oder so etwas, was ja für die meisten in dem Alter eine empfindliche Sanktion darstellt*), oder ist dort ein Verbrechen gegen seine sexuelle Selbstbestimmung passiert, auch aus einer Sicht, die 17jährigen eine solche auch zugesteht?


Zitieren wir mal aus dem Artikel:

Zitat:
Das gesetzliche Mindestalter für einvernehmlichen Sex liegt in Kalifornien bei 18 Jahren. (...) Für Bennetts Anwälte war der Vorfall in dem Hotel eine "sexuelle Nötigung", durch das der einstige Kinderdarsteller traumatisiert wurde – mit Folgen für seine geistige Gesundheit und sein Einkommen.


Man kann ja auch das entsprechende Gesetz kritisieren - eben weil es unter 18jährigen nicht zugesteht, einvernehmlichen Sex zu haben, wird ja jede sexuelle Aktivität, die sich um sie dreht, per se als sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung beurteilt. (Und da geht es - "aus hiesiger Sicht" - nicht um Sex mit Kindern: Die deutschen Gesetze gestehen es 17jährigen durchaus zu, darüber selbst zu entscheiden, ob sie Sex haben wollen oder nicht.)

Man hat schon durchaus gehört, daß ein 18jähriger wegen Sex mit einer 17jährigen Freundin für mehrere Jahre im Knast landete und lebenslang als "Sexualstraftäter" geführt wird - mit den entsprechenden Konsequenzen für seinen weiteren Lebensweg.

Während, noch bizarrer, ein und dieselbe Person aus der Sicht des einen Paragraphen als Kind, aus eines anderen Paragraphen aber als Erwachsener betrachtet werden kann: Wenn etwa eine 16jährige ihrem Freund ein Nacktfoto von sich selbst geschickt hat, kann sie wegen Herstellung und Verbreitung von Kinderpornographie angeklagt werden - das Opfer: sie selbst. Während andererseits auch häufig kolportiert wird, die Staatsanwalt in irgendeinem US-Staat wolle einen jugendlichen Straftäter als Erwachsenen anklagen, der wie gesagt von einem anderen Paragraphen mit 17 Jahren noch genauso "geschützt" wird wie mit 7 Jahren. Was denn nun?

___________________________

(*: Oder zeige ich dasselbe Problem wie möglicherweise jemand, der sagt, na, die eine oder andere Frau, die Weinstein jetzt wegen seiner Methoden anprangert, sich vielleicht damals darauf eingelassen habe, weil eine Empfehlung von ihm eine Karriere versprach, wenn mir eine landläufige Denke einfällt, daß 17jährige sich i.a. selten gegen Alkohol- oder Sexangebote wehrten?)


Bisher handelt es sich ausschliesslich um unbewiesene Behauptungen gegen die Frau und solange nix bewiesen ist, muss sie (genau wie Harvey Weinstein) im strafrechtlichen Sinne als unschuldig gelten. Auch wenn mir das in diesem Falle nicht passen mag, weil die Frau eine Bewegung mitbegründet hat, die genau diese Unschuldsvermutung systematisch einseitig unterminiert.

Deshalb wuerde ich es auch nicht gutheissen, wenn man jetzt schon mal, im Vorgriff auf ein eventuelles Urteil, ihre berufliche Existenz zerstört. Und hier liegt tatsaechlich ein Unterschied zu Harvey Weinstein, der sich nicht durch die im zur Last gelegten unbewiesenen Straftaten fuer seinen Job disqualifiziert hat, sondern durch oeffentlich zur Schau gestelltes inakzeptables Sexualverhalten, indem er z.B. wiederholt vor mehreren Zeugen in Blumentöpfe am Arbeitsplatz masturbiert hat. Dies mag zwar nicht unbedingt strafbar sein, es macht ihn allerdings in seinem Job untragbar (vielleicht kann man ihm nach einer Therapie ja noch 'ne neue Chance geben, vorausgesetzt natuerlich er wird von den Vergewaltigungsvorwuerfen gegen ihn freigesprochen).

Bei der Frau Argento liegt der Fall hier anders. Hier geht es nur um behauptete Sexualstraftaten, die bisher nicht bewiesen sind, solche Schweinereien wie offene Masturbation am Arbeitsplatz hat es bei ihr meines Wissens nicht gegeben.


Was die Aussage ihres behaupteten Opfers sowie die Einlassungen dessen Anwalts angeht, so sind die ernst zu nehmen aber keinesfalls ungeprüft zu glauben. Vorerst reicht es gerade mal fuer einen Anfangsverdacht und deshalb sollte ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren eingeleitet werden. Alles andere (insbesondere die gegen beschuldigte Maenner üblichen Hetzjagden in den sozialen Medien) sollte solange unterbleiben bis gerichtsfeste Ergebnisse im Ermittlungsverfahren vorliegen.


Nicht dass die Frau Argento bisher von der Verfolgung durch den "Court of public opinion" verschont geblieben ist ist in dem Fall der Skandal, sondern dass dies in anderen Faellen, wenn das Feindschema stimmt, soviel anders laeuft.

#793:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 07:49
    —
Der Beschwerdeführer in diesem Fall ist entweder ein 1A Weichei oder ein gerissener Geschäftsmann.
Ich tippe auf letzteres: für einen Blowjob nicht nur nichts zu bezahlen sondern im Gegenteil auch noch 7-stellig entlohnt zu werden, das hat was.

#794:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 09:08
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Beschwerdeführer in diesem Fall ist entweder ein 1A Weichei oder ein gerissener Geschäftsmann.
Ich tippe auf letzteres: für einen Blowjob nicht nur nichts zu bezahlen sondern im Gegenteil auch noch 7-stellig entlohnt zu werden, das hat was.

Ach. Wenn es sexuelle Nötigung war gegen seine sexuelle Selbstbestimmung, ist er ein Weichei?
Weil?

#795:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 09:22
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Beschwerdeführer in diesem Fall ist entweder ein 1A Weichei oder ein gerissener Geschäftsmann.
Ich tippe auf letzteres: für einen Blowjob nicht nur nichts zu bezahlen sondern im Gegenteil auch noch 7-stellig entlohnt zu werden, das hat was.

Du lässt mich an der Sinnhaftigkeit der Meinungsfreiheit als allgemeinem Bürgerrecht zweifeln. Deprimiert

#796:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 09:48
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Beschwerdeführer in diesem Fall ist entweder ein 1A Weichei oder ein gerissener Geschäftsmann.
Ich tippe auf letzteres: für einen Blowjob nicht nur nichts zu bezahlen sondern im Gegenteil auch noch 7-stellig entlohnt zu werden, das hat was.

Ach. Wenn es sexuelle Nötigung war gegen seine sexuelle Selbstbestimmung, ist er ein Weichei?
Weil?


Die übliche meinung vom rechten (Macho)-Rand:
Männer werden nicht von Frauen vergewaltigt.

#797:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 10:00
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Beschwerdeführer in diesem Fall ist entweder ein 1A Weichei oder ein gerissener Geschäftsmann.
Ich tippe auf letzteres: für einen Blowjob nicht nur nichts zu bezahlen sondern im Gegenteil auch noch 7-stellig entlohnt zu werden, das hat was.

Ach. Wenn es sexuelle Nötigung war gegen seine sexuelle Selbstbestimmung, ist er ein Weichei?
Weil?


Die übliche meinung vom rechten (Macho)-Rand:
Männer werden nicht von Frauen vergewaltigt.

Wer das so sieht, sagt der nicht, dass Männer gegenüber von Frauen keine sexuelle Selbstbestimmung haben?

#798:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 11:06
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mich würde wirklich interessieren wie sich unsere metoo-Fans zu diesem Fall stellen. Gleiche Masstaebe wie an Harvey Weinstein anlegen? Oder sind manche Beschuldigte eben doch gleicher als andere?


Du müsstest dich an deinen eigenen Aussagen orientieren. Für dich gab es folgende Rollenaufteilung:

a) Das Schwein
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der "Filmmogul" Harvey Weinstein [...]ist ein Schwein und gehoert fuer sein Verhalten bestraft.

b) Die Prostituierte (unechtes Opfer)
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Manche Frauen liessen sich darauf ein und [...]Diese Frauen waren keine "Opfer" Harvey Weinsteins, sondern Prostituierte[...]

c) Die Mitschuldigen
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Frauen und Maenner aus Harvey Weinsteins Umgebung schauten sich sein mieses Treiben viele Jahre lang an und taten.......NICHTS! Diese Menschen sind [...]sind mitschuldig

d) (Echtes) Opfer
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Gab es auch Opfer[...]? Das sind naemlich die Frauen, die[...]sich nicht auf Weinsteins Avancen einliessen[...]Die haben als einzige in diesem Bild nichts falsch gemacht[...]


Quintessenz:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Kann vielleicht jemand nachvollziehen, weshalb ich diesen Fall nicht wie andere bejuble, dass "den Opfern endlich Gerechtigkeit widerfaehrt", sondern beklage, dass diejenigen,[...]die ihm zu willen waren, [...] auch jetzt wieder leer ausgehen werden


Ist Argento jetzt ein "Schwein"? Ist Jimmy Bennett eine Prostitiuierte? Oder doch eher ein echtes Opfer? Das sind Fragen, die ich nicht beantworten kann. Aber möglicherweise ja Du.

#799:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 11:44
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:



Was die Aussage ihres behaupteten Opfers sowie die Einlassungen dessen Anwalts angeht, so sind die ernst zu nehmen aber keinesfalls ungeprüft zu glauben. Vorerst reicht es gerade mal fuer einen Anfangsverdacht und deshalb sollte ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren eingeleitet werden. Alles andere (insbesondere die gegen beschuldigte Maenner üblichen Hetzjagden in den sozialen Medien) sollte solange unterbleiben bis gerichtsfeste Ergebnisse im Ermittlungsverfahren vorliegen.


Ich denke nicht, dass es zu einem Verfahren kommt. Das Opfer darf die Frau nicht verklagen. Mit der Geldzahlung ist die Sache juristisch wohl vom Tisch.

#800:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 12:08
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Beschwerdeführer in diesem Fall ist entweder ein 1A Weichei oder ein gerissener Geschäftsmann.
Ich tippe auf letzteres: für einen Blowjob nicht nur nichts zu bezahlen sondern im Gegenteil auch noch 7-stellig entlohnt zu werden, das hat was.

Ach. Wenn es sexuelle Nötigung war gegen seine sexuelle Selbstbestimmung, ist er ein Weichei?
Weil?


Die übliche meinung vom rechten (Macho)-Rand:
Männer werden nicht von Frauen vergewaltigt.

Wer das so sieht, sagt der nicht, dass Männer gegenüber von Frauen keine sexuelle Selbstbestimmung haben?

In gewisser Weise ja. Wobei die Erfahrung auch sagt, dass es leichter ist, Männer wollend zu machen.

Es ist also die etwas schlichtere Variante des nicht völlig falschen feministischen Bildes vom schwanzgesteuerten Mann. Der Mensch ist eine psychosomatische Einheit und wenn der Junge am Ende nicht erregt gewesen wäre, hätte sie ihn nicht besteigen können.

Auf der juristischen Seite würde ich das Brechen des Widerstandes durch Alkohol allerdings auch als Nötigung bewerten wollen, und zwar wegen der wahrscheinlich unterschiedlichen Kontrollmöglichkeiten auf Grund des Altersunterschiedes. Gleichzeitig müssen wir sehen, dass der Übergang zur ganz normalen Paarungsanbahnung, wie sie etwa auf Partys bei uns üblich ist, fließend ist. Was wirklich stattgefunden hat, ist schwer feststellbar, aber die Tatsache, dass das mögliche Opfer zum Orgasmus gekommen ist, kann da nicht entscheidend sein. Auch das Gefühl der durch den Vorgang erlangten Unreinheit, kann auch als Erniedrigung wahrgenommen werden, kann sich bei entsprechender Sozialisation auch nach einem konsensuellen Beischlaf einstellen, ist also, wenn ich die Behauptung dieses Gefühls als wahr annehme, nicht unbedingt ein Indiz für das, was wirklich stattgefunden hat. Ich halte die Beurteilung für sehr schwer.

DonMartins Bewertung als Weichei für den einen Fall ist etwas dämlich, seine andere Interpretation gleichwohl möglich.

#801:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 16:51
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Auf der juristischen Seite...

Ich frage mich wo die Seite bleibt in der de Kirche im Dorf steht.
Ein Mann kommt zu dir und sagt: "Ich habe ein Trauma, weil ein Frau mir einen geblasen hat."
Sollte er tatsächlich darauf bestehen, dass dieser Satz wahr sei würde ich einen Psychiater und keinen Juristen rufen.

#802:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 17:01
    —
unquest hat folgendes geschrieben:

Sollte er tatsächlich darauf bestehen, dass dieser Satz wahr sei würde ich einen Psychiater und keinen Juristen rufen.


Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.

#803:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 17:05
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Auf der juristischen Seite...

Ich frage mich wo die Seite bleibt in der de Kirche im Dorf steht.
Ein Mann kommt zu dir und sagt: "Ich habe ein Trauma, weil ein Frau mir einen geblasen hat."
Sollte er tatsächlich darauf bestehen, dass dieser Satz wahr sei würde ich einen Psychiater und keinen Juristen rufen.

Es ging in den 70ern oder 80ern mal ein Fall durch die Zeitungen, der die andere Seite vielleicht besser verdeutlicht.
Angeklagt war eine ganz ansehnliche Blondine, die bei einem Priester, der das mit dem Zölibat anscheinend ernst nahm, nicht landen konnte. Daraufhin ließ sie ihn kidnappen und auf ein Bett binden. Und dann machte sie sich so lange an ihm zu schaffen, bis er in einem Zustand war, dass sie es für lohnenswert hielt, ihn zu besteigen.

Das Kidnapping ist das eine, aber soweit ich mich erinnere, wurde sie damals auch wegen Vergewaltigung verknackt. Um den anderen Teil Deiner indirekten Frage zu beantworten: Es gilt als anerkannter Fakt, dass ein erheblicher Teil der realen Vergewaltigungen deshalb nicht zur Anzeige kommen, weil die Frauen sich selbst schuldig fühlen. Natürlich ist das eine perverse Sozialisationsfolge und von mir aus auch ein Fall für einen Psychiater. Aber das ändert nichts an der Tatsache. Wenn Du meinen Betrag noch einmal liest fällt Dir aber vielleicht auf, dass ich in der Traumatisierung selbst kein wirkliches Indiz sehe.

#804:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 17:21
    —
Ich habe gewisse Schwierigkeiten, mir vorzustellen, dass man einen gesunden 17-jaehrigen mit altersueblichem Hormonspiegel zum Sex zwingen muss.
Schon gar nicht in der beschriebenen Situation.
Im Artikel ist auch ziemlich viel von Geld und ziemlich wenig vom Trauma die Rede.

#805:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 17:35
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Mensch ist eine psychosomatische Einheit und wenn der Junge am Ende nicht erregt gewesen wäre, hätte sie ihn nicht besteigen können.


Das wäre ein ganz schlechtes Argument (bitte Konjunktiv beachten). Sowohl von Männern als auch von Frauen ist bekannt, daß die Entwürdigung gerade darin empfunden wird, daß sie gegen ihren Willen erregt werden. Die Scham darüber, die Selbstzweifel, die das auslösen kann, gehören zu den schlimmsten Folgen. Und die Ignoranz, das mal mehr, mal weniger subtil als Beweis für ein stilles Einverständnis zu werten, gerade auch von Juristen, ist eine zusätzliche soziale Erniedrigung. Es ist ein Elend, wie auch hier diese Ignoranz gezeigt wird.

#806:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 17:59
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ich habe gewisse Schwierigkeiten, mir vorzustellen, dass man einen gesunden 17-jaehrigen mit altersueblichem Hormonspiegel zum Sex zwingen muss.
Schon gar nicht in der beschriebenen Situation.


Wir sehen hier gerade die Nachteile, die ein primitives, patriarchales Geschlechterrollenbild auch für Männer haben kann, in Aktion.

"Normalerweise" sind in einem solchen Rollenbild die Männer die Aktiven, diejenigen, die den Lauf der Geschlechterbeziehungen in Gang zu setzen haben (von "wer fragt nach der ersten Verabredung" bis "wer macht den Heiratsantrag"), dabei durchaus auch mehr oder weniger aggressiv vorgehen "dürfen" (die Meinung, dass ein einfaches Nein nicht unbedingt zu respektieren sei, ist ja so selten nicht, und manches ziemlich aggressive Verhalten soll nach Meinung mancher Leute ja geradezu als Kompliment gesehen werden). Dieses allgemeine Rollenbild kann dann im Extremfall so weit gehen, dass Männer meinen, zu diesem oder jenem "berechtigt" zu sein.

So weit, so zum Kotzen.

Hier sehen wir dann mal die üble Kehrseite dieser Medaille: Wenn etwas passiert, das mit diesem Rollenbild nicht kompatibel ist, kann das dann einfach nicht wahr sein. Ein Bericht von einem Vorkommnis, indem ein Mann (ein junger zumal), nicht der aktive und bestimmende Teil ist, sondern etwas gegen seinen Willen geschieht, kann dann einfach nicht stimmen, sondern es müssen irgendwelche anderen Motive angenommen werden.

Man überlege sich vor dem Hintergrund solcher Reaktionen jetzt noch mal, warum männliche Missbrauchsopfer oft so ein Problem damit haben, sich zu offenbaren.
Erbrechen

#807:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 18:37
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Mensch ist eine psychosomatische Einheit und wenn der Junge am Ende nicht erregt gewesen wäre, hätte sie ihn nicht besteigen können.


Das wäre ein ganz schlechtes Argument (bitte Konjunktiv beachten). Sowohl von Männern als auch von Frauen ist bekannt, daß die Entwürdigung gerade darin empfunden wird, daß sie gegen ihren Willen erregt werden. Die Scham darüber, die Selbstzweifel, die das auslösen kann, gehören zu den schlimmsten Folgen. Und die Ignoranz, das mal mehr, mal weniger subtil als Beweis für ein stilles Einverständnis zu werten, gerade auch von Juristen, ist eine zusätzliche soziale Erniedrigung. Es ist ein Elend, wie auch hier diese Ignoranz gezeigt wird.

Wobei das ja auch nur die Rationalisierung des Gefühls ist. Was dem widerspricht, ich schrieb das auch schon, ist dass dieses Gefühl der Unreinheit da auch nach dem selbst gewollten Beischlaf auftauchen kann. Ich gehe davon aus, dass wir die Möglichkeiten religiöser Deformation regelmäßig unterschätzen.

Um das mal aus einer seehr weit zurückliegenden Begegnung (aus mehreren Gründen ohne Gefahr einer Wiedererkennung ) zu erklären:
Ich kannte mal ein Mädchen mit einer "erfolgreichen" katholischen Erziehung. Wir (kein pluralis majestatis) haben ca 1 Jahr dosierter Zärtlichkeit und teilweise mit leichter alkoholischer Stimulation gebraucht, um dahin zu kommen, dass sie eine Haut-Berührung, die über ihre Hand hinausging, ohne Ekel ertrug. Wir haben uns also viel Zeit gelassen und ihr erklärtes Ziel war, entjungfert von der Ausbildung im Ausland wieder nach Hause zurückzukommen. Es ist aber am Ende nichts daraus geworden. Um es auf den wesentlichen Punkt zu bringen: Wenn sie den Slip runtergezogen hat, kam es zum Scheidenkrampf und ich hatte (auch aus Selbstschutz) keine Lust, auf Ihren Vorschlag, es mit Gewalt zu machen, einzugehen.

Versuch mal, Dir auszumalen, mit welchen Gefühlen sie danach konfrontiert gewesen wäre und welchen Einfluss diese Gefühle vielleicht auf den erinnerten Ablauf gehabt hätten.
(Das war mit Ansicht sehr distanziert beschrieben aber um Fehldeutungen vorzubeugen: Wir waren das, was man normalerweise Liebespaar nennt, auch, wenn uns beiden? (mir zumindest) die Endlichkeit dieser Beziehung klar war.)

#808:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 18:56
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Mensch ist eine psychosomatische Einheit und wenn der Junge am Ende nicht erregt gewesen wäre, hätte sie ihn nicht besteigen können.


Das wäre ein ganz schlechtes Argument (bitte Konjunktiv beachten). Sowohl von Männern als auch von Frauen ist bekannt, daß die Entwürdigung gerade darin empfunden wird, daß sie gegen ihren Willen erregt werden. Die Scham darüber, die Selbstzweifel, die das auslösen kann, gehören zu den schlimmsten Folgen. Und die Ignoranz, das mal mehr, mal weniger subtil als Beweis für ein stilles Einverständnis zu werten, gerade auch von Juristen, ist eine zusätzliche soziale Erniedrigung. Es ist ein Elend, wie auch hier diese Ignoranz gezeigt wird.

Wobei das ja auch nur die Rationalisierung des Gefühls ist. Was dem widerspricht, ich schrieb das auch schon, ist dass dieses Gefühl der Unreinheit da auch nach dem selbst gewollten Beischlaf auftauchen kann. Ich gehe davon aus, dass wir die Möglichkeiten religiöser Deformation regelmäßig unterschätzen.

Um das mal aus einer seehr weit zurückliegenden Begegnung (aus mehreren Gründen ohne Gefahr einer Wiedererkennung ) zu erklären:
Ich kannte mal ein Mädchen mit einer "erfolgreichen" katholischen Erziehung. Wir (kein pluralis majestatis) haben ca 1 Jahr dosierter Zärtlichkeit und teilweise mit leichter alkoholischer Stimulation gebraucht, um dahin zu kommen, dass sie eine Haut-Berührung, die über ihre Hand hinausging, ohne Ekel ertrug. Wir haben uns also viel Zeit gelassen und ihr erklärtes Ziel war, entjungfert von der Ausbildung im Ausland wieder nach Hause zurückzukommen. Es ist aber am Ende nichts daraus geworden. Um es auf den wesentlichen Punkt zu bringen: Wenn sie den Slip runtergezogen hat, kam es zum Scheidenkrampf und ich hatte (auch aus Selbstschutz) keine Lust, auf Ihren Vorschlag, es mit Gewalt zu machen, einzugehen.

Versuch mal, Dir auszumalen, mit welchen Gefühlen sie danach konfrontiert gewesen wäre und welchen Einfluss diese Gefühle vielleicht auf den erinnerten Ablauf gehabt hätten.
(Das war mit Ansicht sehr distanziert beschrieben aber um Fehldeutungen vorzubeugen: Wir waren das, was man normalerweise Liebespaar nennt, auch, wenn uns beiden? (mir zumindest) die Endlichkeit dieser Beziehung klar war.)


Shit. Auch du hast wirklich nicht den Punkt erfasst. Dein Szenario enhält das Element der körperlichen Unterwerfung gegen den Willen des Opfers bei gleichzeitiger Erregung des Opfers überhaupt nicht.

#809:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.08.2018, 20:30
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
...
Shit. Auch du hast wirklich nicht den Punkt erfasst. Dein Szenario enhält das Element der körperlichen Unterwerfung gegen den Willen des Opfers bei gleichzeitiger Erregung des Opfers überhaupt nicht.

Um das zu sagen, musst Du allerdings übersehen, dass ich oben auch vergewaltigte Frauen in meine Überlegungen mit einbezogen habe. Ich vermute, dass ich es einfach noch etwas komplizierter sehe als Du es sehen möchstest. Deshalb weigere ich mich anhand der vorhandenen Informationen einfach, erkennen zu können, wie es war, oder wie glaubhaft die einzelnen Darstellungen sind. Deshalb auch mein Beispiel mit einem reich konsensuellen Sex und die Frage, ob man bei derartig verbogenen Menschen überhaupt auch der subjektiven Wahrheit des anschließend so empfundenen Opfers glauben darf.

#810:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 00:18
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
....aus dem Zusammenhang gerissene soundbites + zelig'sche Einzeiler



Ich habe Dir schon einmal höflichst nahegelegt meine postings nur noch ungekuerzt zu zitieren und nicht willkuerlich zurechtgeschnittene einzelne Satzfetzen zu kommentieren. Bitte halte Dich daran.

#811:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 01:11
    —
Noch einmal ganz langsam zum mitdenken, auch wenn soviel Differenzen manche zu überfordern scheint:

Was Harvey Weinstein angeht, so bewegen sich die Vorwürfe gegen ihn auf zwei Ebenen. Zum einen sind da Beschuldigungen, die strafrechtlich relevant sind, falls sie denn wahr sind. Insbesondere geht es dabei um Vergewaltigungsvorwürfe. Auf einer anderen Ebene befindet sich sein offenes inakzeptables sexualisiertes Sozialverhalten, das zwar keine Straftatsbestaende erfüllt, aber ihn zumindest in seiner früheren Position untragbar machte, weshalb seine Entfernung aus dieser Position, voellig unabhängig von einer noch ausstehenden strafrechtlichen Würdigung der Beschuldigungen gegen ihn, unbedingt gerechtfertigt ist.

Neben seinen oerffentlichen Buerowichsereien (mit denen alleine er sich schon fuer den Ehrentitel "Schwein" qualifiziert) geht es dabei um die jahrzehntelang in Hollywood weitverbreitete Institution der "Besetzungcouch", bei der es offenbar üblich war, insbesondere weibliche Rollen, nach "sexuellen Dienstleistungen" zu besetzen. Dies ist aus ethischer Sicht voellig unakzeptabel aber strafrechtlich solange irrelevant wie von beiderseitigem Konsens ausgegangen werden kann. Diese Medaille hat zwei Seiten. Zum einen gab es hier wohl keinen Mangel an Frauen, die gerne bereit waren "ueber's Bett" Karriere zu machen, zum anderen aber auch keinen Mangel an Männern in den entsprechenden Machtpositionen (Regisseure, Produzenten, herausragende Schauspieler), die genauso gerne bereit waren bei der Rollenbesetzung Frauen, die ihnen zu willen waren, zu bevorzugen und das erwartet oder sogar gefordert haben. Beide Seiten handelten hier offen unmoralisch und beide Seiten sind hier moralisch zu verurteilen, auch wenn die sexuellen Handlungen im Konsens stattfanden, weil es letzten Endes auf Prostitution hinauslaeft und diejenigen Frauen, die dieses Spiel nicht mitspielten, den Schaden hatten.

Die "metoo"-Bewegung stellt diese jahrzehntelang offen betriebene und akzeptierte Praxis ideologiegetrieben voellig einseitig dar und tut einfach so als die betreffenden Frauen immer "Opfer" und die betreffenden ("privilegierten, weissen, alten") Maenner automatisch "Täter" waren. Dass dieser Kurzschluss nicht greift, laesst sich unschwer anhand der Beschreibungen von Parties innerhalb der Filmbranche in vergangenen Jahrzehnten erkennen. Dort standen Maenner mit Einfluss, auch wenn sie alt und unattraktiv waren, bei einer bestimmten Sorte hoffnungsfroher "aufstrebender Filmsternchen" oft sehr hoch im Kurs und konnten sich aussuchen, wen sie letztlich mit zu sich nach Hause nahmen, wobei sowohl diesen Männern bewusst war, dass sie ihre "Popularitaet" gewissen Hoffnungen ihrer "one night stands" verdankten, als auch Letzteren, dass es um "Filmrolle gegen Sex" ging. Das war oft noch nicht mal mit konkreten "Rollenangeboten" verbunden, die vage Hoffnung sich bei einem "Filmmogul" einen Stein im Brett zu verdienen, reichte manchen schon aus. Dies war wohl so weit verbreitet, dass es auch in etlichen zeitgenössischen Spielfilmen thematisiert oder ironisiert wurde und ich lasse mir nicht einreden, dass nicht alle Beteiligten wussten, was hier ablief und worin der deal bestand. So naiv bin ich nicht.


Hier haben wir also etwas, was im Falle Harvey Weinsteins erstens als erwiesen angesehen werden kann und zweitens die Zerstörung seiner Karriere rechtfertigt, obwohl es sich hierbei nicht unbedingt um kriminelles Verhalten handelt. Bei Argento kann ich bisher kein solch offenes unmoralisches Verhalten erkennen, weshalb ich die Frau auch nicht als "Schwein" bezeichne.

Bei Argento gibt es, genauso wie bei Weinstein bisher unbewiesene Vorwürfe fuer strafrechtlich relevantes Sexualverhalten (Vergewaltigung bzw. Sex mit Minderjaehrigen unter Ausnutzung eines Autoritätsgefälles) und deshalb bezeichne ich vorläufig keine der beiden Personen als "kriminell" oder Straftäter", jedenfalls nicht solange keine strafbaren Handlungen nachgewiesen wurden.

Am Fall Argento will ich noch einmal darstellen, welche Szenarien hier am Ende prinzipiell moeglich sind:

1. Die Vorwürfe lassen sich beweisen => Argento ist eine Kriminelle und als solche zu verurteilen. Als Schauspielerin ist sie nicht mehr tragbar und ihre Karriere sollte beendet sein.


2. Die Vorwürfe erweisen sich als falsch und es stellt sich heraus, dass Bennett bewusst gelogen hat um sich einen finanziellen Vorteil zu verschaffen => Bennett ist ein Krimineller und als solcher zu verurteilen. Als Schauspieler ist er nicht mehr tragbar und seine Karriere sollte beendet sein.


3. Es gab sexuelle Handlungen zwischen den beiden und beide haben die unterschiedlich wahrgenommen, eine Seite als konsensuell und die andere Seite (vielleicht auch nur im Nachhinein) als nicht konsensuell. In diesem Fall sollte man auf gar keinen Fall einer Seite die "Deutungshoheit" ueber das Geschehene umhinterfragt überlassen, sondern die "Deutungshoheit" sollte einer unabhaengigen Instanz überlassen bleiben, z.B. einem ordentlichen Gericht, das dann entscheidet inwiefern von einem Konsens ausgegangen werden kann und inwiefern nicht. Dies wird im konkreten Fall aber in nicht unerheblichen Masse von dem Fakt beeinflusst werden, dass Bennett zum Zeitpunkt der Vorfälle noch minderjährig war. Das bringt Argento jedenfalls schon von vorneherein in eine sehr schwache Position.


Solange hier nichts bewiesen ist, gelten beide Personen fuer mich als unschuldig und vielleicht wird sich das auch nicht mehr eindeutig klären lassen. Dann muessen beide endgültig als unschuldig angesehen werden, auch wenn das bedeutet, dass möglicherweise ein(e) Kriminelle(r) ungestraft davonkommt. Das ist dann der Preis dafuer die Unschuldsvermutung als Rechtsgrundsatz zu haben um zu vermeiden, dass Unschuldige zu Unrecht bestraft werden. Nicht ideal, aber nun mal ohne bessere Alternative.


Bei beschuldigten Männern ist genauso zu verfahren wie der beschuldigten Frau Argento!


Auf meine Frage wie denn der Fall Argento von unseren "metoo"-Fans beurteilt wird, habe ich uebrigens noch immer keine ernstzunehmende Antwort erhalten, sondern nur hohle Polemik ad hominem. Wird da jetzt noch was draus? Oder wird man sich weiter davor drücken? Sehr glücklich

#812:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 01:20
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:



Was die Aussage ihres behaupteten Opfers sowie die Einlassungen dessen Anwalts angeht, so sind die ernst zu nehmen aber keinesfalls ungeprüft zu glauben. Vorerst reicht es gerade mal fuer einen Anfangsverdacht und deshalb sollte ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren eingeleitet werden. Alles andere (insbesondere die gegen beschuldigte Maenner üblichen Hetzjagden in den sozialen Medien) sollte solange unterbleiben bis gerichtsfeste Ergebnisse im Ermittlungsverfahren vorliegen.


Ich denke nicht, dass es zu einem Verfahren kommt. Das Opfer darf die Frau nicht verklagen. Mit der Geldzahlung ist die Sache juristisch wohl vom Tisch.


So ganz sicher waere ich mir da nicht. Kann nicht ein Staatsanwalt einen Verfahren unabhängig von der aussergerichtlichen Einigung anstrengen? Immerhin geht es um Sex mit einem Minderjaehrigen.

Ansonsten ist mir das amerikanische Rechtssystem mit seinen "plea bargains" und "settlements" schon seit jeher suspekt, weil es erwiesenermassen zu haufenweise Fehlurteilen führt, weil ein Beschuldigter sich keinen guten Anwalt leisten kann und es deshalb fuer sicherer hält sich als Unschuldiger schuldig zu bekennen oder weil ein Prominenter um Ruf und Karriere fürchtet, auch wenn ein oft jahrelanger Rechtsstreit mit einem Freispruch endet und er deshalb lieber "hush money" zahlt.

#813:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 01:23
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ich habe gewisse Schwierigkeiten, mir vorzustellen, dass man einen gesunden 17-jaehrigen mit altersueblichem Hormonspiegel zum Sex zwingen muss.
Schon gar nicht in der beschriebenen Situation.
Im Artikel ist auch ziemlich viel von Geld und ziemlich wenig vom Trauma die Rede.


Ich glaube Du gehst hier zu sehr von Dir aus. Nicht alle jungen Maenner muessen jede nehmen, die sie kriegen koennen. Sehr glücklich

#814:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 01:34
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Mensch ist eine psychosomatische Einheit und wenn der Junge am Ende nicht erregt gewesen wäre, hätte sie ihn nicht besteigen können.


Das wäre ein ganz schlechtes Argument (bitte Konjunktiv beachten). Sowohl von Männern als auch von Frauen ist bekannt, daß die Entwürdigung gerade darin empfunden wird, daß sie gegen ihren Willen erregt werden. Die Scham darüber, die Selbstzweifel, die das auslösen kann, gehören zu den schlimmsten Folgen. Und die Ignoranz, das mal mehr, mal weniger subtil als Beweis für ein stilles Einverständnis zu werten, gerade auch von Juristen, ist eine zusätzliche soziale Erniedrigung. Es ist ein Elend, wie auch hier diese Ignoranz gezeigt wird.


Da manche Maenner sehr leicht sexuell erregbar sind, hast Du Dir hier unabsichtlich ein Argument fuer den Burkazwang gebastelt. Sehr glücklich

Aber mal Spass beiseite....


Mit Deiner Argumentation kann man tatsaechlich Frauenkleidung, die weibliche Sexualmerkmale unterstreicht und/oder übertreibt, als "sexuelle Belästigung" ansehen und entsprechend bestrafen. Nicht dass ich sowas befürworten wuerde, aber letztendlich laeuft es darauf hinaus, vor allem wenn man wie Du den "Opfern" von Sexualdelikten die "Deutungshoheit" zubilligt. zwinkern


In längst vergangenen Jahren ist es mir tatsaechlich passiert, dass mich der Anblick einer besonders "sexy" gekleideten jungen Frau so sehr erregt hat, dass ich nicht mehr normal laufen konnte, weil das in meiner Unterhose so scheuerte (ich gehe mal davon aus, dass so ziemlich jeder Mann hier im Forum weiss, wovon ich rede). "Scham" hat das bei mir schon ausgelöst, weil ich befürchtete, dass meine Umgebung was merkt. "Selbstzweifel" und "soziale Erniedrigung" waren allerdings nicht im Spiel. Aber "gegen meinen Willen" fand diese sexuelle Erregung schon statt. Mich hatte niemand gefragt und einfach weglaufen kann man aus dem Klassenzimmer auch eher schlecht. Sehr glücklich

#815:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 08:43
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

In längst vergangenen Jahren ist es mir tatsaechlich passiert, dass mich der Anblick einer besonders "sexy" gekleideten jungen Frau so sehr erregt hat, dass ich nicht mehr normal laufen konnte, weil das in meiner Unterhose so scheuerte (ich gehe mal davon aus, dass so ziemlich jeder Mann hier im Forum weiss, wovon ich rede).

Lass mich raten: Du warst 17, und es war Sommer ... Pfeifen
beachbernie hat folgendes geschrieben:

"Scham" hat das bei mir schon ausgelöst, weil ich befürchtete, dass meine Umgebung was merkt. "Selbstzweifel" und "soziale Erniedrigung" waren allerdings nicht im Spiel.

Warum auch. Dein Teil hat einfach die erste Stufe des Funktionstests bestanden.

#816:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 10:41
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mit Deiner Argumentation kann man tatsaechlich Frauenkleidung, die weibliche Sexualmerkmale unterstreicht und/oder übertreibt, als "sexuelle Belästigung" ansehen und entsprechend bestrafen.

Bullshit. Bei zelig ging es absolut eindeutig nicht um reine Sichtbarkeit einer attraktiven Person, sondern um konkretes, tatsächliches und aktives und direkt auf eine bestimmte andere Person gerichtetes Handeln dieser Person. Was eben laut Schilderung des mutmaßlichen Opfers in dem Fall geschehen ist. Du schreibst also völlig an seinem Thema vorbei.

Insofern:

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Noch einmal ganz langsam zum mitdenken, auch wenn soviel Differenzen manche zu überfordern scheint: [...]


Hab dank, o großer Bär der erklärenden Weisheit. Wie verstünden wir nur irgendetwas ohne dich?
Wie vor allem wüssten wir nur ohne dich, dass Erpresster und Erpresste in völliger Gleichheit im Sumpf der Unmoralität stecken? Wahrlich, zu dumm wäre ich dafür ohne dich.

#817:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 11:31
    —
@ tillich (epigonal)

Ja. Danke. Ich will das mit der körperlichen und psychischen Unterwerfung des Opfers auch nicht mehr wiederholen. Ich frage mich, woher die Blindheit für das Problem kommt. Bei Leuten, die ansonsten gut analysieren, schreiben und argumentieren können. Hoffentlich ein Generationenproblem, ein Problem meiner Generation, das sich auswächst.

#818:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 13:16
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Mensch ist eine psychosomatische Einheit und wenn der Junge am Ende nicht erregt gewesen wäre, hätte sie ihn nicht besteigen können.


Das wäre ein ganz schlechtes Argument (bitte Konjunktiv beachten). Sowohl von Männern als auch von Frauen ist bekannt, daß die Entwürdigung gerade darin empfunden wird, daß sie gegen ihren Willen erregt werden. Die Scham darüber, die Selbstzweifel, die das auslösen kann, gehören zu den schlimmsten Folgen. Und die Ignoranz, das mal mehr, mal weniger subtil als Beweis für ein stilles Einverständnis zu werten, gerade auch von Juristen, ist eine zusätzliche soziale Erniedrigung. Es ist ein Elend, wie auch hier diese Ignoranz gezeigt wird.


Da manche Maenner sehr leicht sexuell erregbar sind, hast Du Dir hier unabsichtlich ein Argument fuer den Burkazwang gebastelt. Sehr glücklich

Aber mal Spass beiseite....


Mit Deiner Argumentation kann man tatsaechlich Frauenkleidung, die weibliche Sexualmerkmale unterstreicht und/oder übertreibt, als "sexuelle Belästigung" ansehen und entsprechend bestrafen. Nicht dass ich sowas befürworten wuerde, aber letztendlich laeuft es darauf hinaus, vor allem wenn man wie Du den "Opfern" von Sexualdelikten die "Deutungshoheit" zubilligt. zwinkern
...

Diese Logik funktioniert aber auch nur, wenn man die Ausführbarkeit des durch natürliche Reaktionen entstandenen Wunsches zum Maßstab erhebt. So etwas nennt man in gebildeten Kreisen wie im fgh einen naturalistischen Fehlschluss.

Der eigentliche Fehler hier liegt - wie überhaupt meistens - bei mir:
fwo hat folgendes geschrieben:
...
Es ist also die etwas schlichtere Variante des nicht völlig falschen feministischen Bildes vom schwanzgesteuerten Mann. Der Mensch ist eine psychosomatische Einheit und wenn der Junge am Ende nicht erregt gewesen wäre, hätte sie ihn nicht besteigen können.

...

Ich hatte hier zwar durch den eigenen Absatz gezeigt, dass diese beiden Aussagen zusammengehören, es aber nicht explizit geschrieben.
zelig hat dann durch sein verkürztes Zitat dafür gesorgt, dass der Zusammenhang mit dem doch etwas zu schlichten Menschenbild gar nicht mehr zu sehen war.

#819:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 13:56
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich, woher die Blindheit für das Problem kommt. Bei Leuten, die ansonsten gut analysieren, schreiben und argumentieren können.

Das frage ich mich auch, und es erinnert mich an frühere Zeiten hier, wo wir uns gewundert haben, wie gebildete und intelligente Leute an einen Gott glauben können zwinkern

zelig hat folgendes geschrieben:
Hoffentlich ein Generationenproblem, ein Problem meiner Generation, das sich auswächst.

Ich fürchte, daß das kein Generationenproblem ist, sondern eher damit zu tun, daß man dazu neigt das zu glauben, was vereinfacht, bestätigt und guttut.

#820:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 14:03
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
@ tillich (epigonal)

Ja. Danke. Ich will das mit der körperlichen und psychischen Unterwerfung des Opfers auch nicht mehr wiederholen. Ich frage mich, woher die Blindheit für das Problem kommt. Bei Leuten, die ansonsten gut analysieren, schreiben und argumentieren können. Hoffentlich ein Generationenproblem, ein Problem meiner Generation, das sich auswächst.

Es ist nicht immer die Blindheit der anderen das Problem. wenn sie etwas anders sehen als man selbst.

Manchmal sind es auch Unterschiede im Menschenbild, die einen anderen etwas anders sehen lassen. An diesem Beispiel:
Du neigst dazu Gefühle sehr hoch zu hängen und begibst Dich automatisch auf die Seite des Verletzten.
Dazu Deine Selbstaussage:
zelig hat folgendes geschrieben:
.... ich fürchte ich bin auch schlecht darin, eine Sache zu benennen, ohne eine Schuld in den Raum zu setzen. ...
Das Extrem Deiner Haltung sehe ich in den USA, in denen jetzt juristisch an Schulen und Unis versucht wird, Inhalte, die irgendwen verletzen könnten, aus dem Unterricht zu entfernen.

Ich weiß nicht mehr, wer es war, aber irgendjemand kommentierte das (für mich völlig richtig) mit "Nicht verletzt zu werden gehört nicht zu unseren Grundrechten." Ich sehe, dass die "edleren" Gefühle (also nicht Hunger, Schmerz, Geilheit usw., ) mehr Produkt der Kultur als der Situation sind, die sie auslöst***. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass der Auslöser eines Gefühles nicht der eigentliche Verursacher ist. Gleichzeitig neigen wir dazu, Gefühle nicht Gefühle sein zu lassen, sondern sie zu rationalisieren, beim Beispiel Schuld und hinreichendem Druck durch die Umgebung wird meine Erinnerung sich zu meinem Selbstschutz regelmäßig dahingehend ändern, dass sie mich entschuldigt.
Opfer haben also bei mir zwei Handicaps: Ich frage eher nach der Ursache und weniger nach dem Täter, und ich halte gerade die gefühlsmäßig stark Betroffenen für die schlechteren Zeugen.


*** abgesetzt, weil dieses Beispiel nur insofern hier reinpasst, als es auch um moralische Standards geht.
Ich hatte mal einen damals nicht beilegbaren Streit mit meinem Bruder (Lehrer), der sich über die Schulgesetze empörte, die die Schule so in das Erziehungsrecht der Eltern eingreifen ließen, dass die Kinder Schaden nähmen: Ein Kind aus der Nachbarschaft war verstört und mehrere Tage nicht ansprechbar, nachdem es in der Schule erfahren hatte, von den Eltern durch Sex gezeugt worden zu sein. Soetwas dürfe Schule nicht machen, war seine Ansicht.
Mein Standpunkt war, dass der Schuldige für die Verstörung des Kindes weniger der Lehrer war, der nur biologische Fakten gelehrt hatte, sondern vielmehr die Eltern, die ein Kind erzogen hatten, das durch die Nennung biologischer Fakten aus dem Gleichgewicht geworfen werden konnte.

#821:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 15:57
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
@ tillich (epigonal)

Ja. Danke. Ich will das mit der körperlichen und psychischen Unterwerfung des Opfers auch nicht mehr wiederholen. Ich frage mich, woher die Blindheit für das Problem kommt. Bei Leuten, die ansonsten gut analysieren, schreiben und argumentieren können. Hoffentlich ein Generationenproblem, ein Problem meiner Generation, das sich auswächst.

Es ist nicht immer die Blindheit der anderen das Problem. wenn sie etwas anders sehen als man selbst.

Wenn der andere aber konsequent an der Aussage, auf die er sich angeblich bezieht, vorbeischreibt - in dem Sinne, dass er nicht einfach eine andere Meinung vertritt, sondern schlicht die Aussage eindeutig falsch versteht -, ist sie es aber vermutlich doch. Wenn man die Fehlkommunikation freundlich interpretiert.

#822:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 18:03
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
.
zelig hat folgendes geschrieben:
.... daß sie gegen ihren Willen erregt werden. ....

....und ihr erklärtes Ziel war, entjungfert ...zurückzukommen. ....

Ich denke auch: Thema verfehlt, setzen.

#823:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.08.2018, 22:43
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mit Deiner Argumentation kann man tatsaechlich Frauenkleidung, die weibliche Sexualmerkmale unterstreicht und/oder übertreibt, als "sexuelle Belästigung" ansehen und entsprechend bestrafen.

Bullshit. Bei zelig ging es absolut eindeutig nicht um reine Sichtbarkeit einer attraktiven Person, sondern um konkretes, tatsächliches und aktives und direkt auf eine bestimmte andere Person gerichtetes Handeln dieser Person. Was eben laut Schilderung des mutmaßlichen Opfers in dem Fall geschehen ist. Du schreibst also völlig an seinem Thema vorbei.



Wenn ich das doch nun mal persoenlich so empfunden habe. Nicht vergessen, als selbstbehauptetem Opfer gehoert die Deutungshoheit mir und nur mir allein! zwinkern

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Insofern:

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Noch einmal ganz langsam zum mitdenken, auch wenn soviel Differenzen manche zu überfordern scheint: [...]


Hab dank, o großer Bär der erklärenden Weisheit. Wie verstünden wir nur irgendetwas ohne dich?
Wie vor allem wüssten wir nur ohne dich, dass Erpresster und Erpresste in völliger Gleichheit im Sumpf der Unmoralität stecken? Wahrlich, zu dumm wäre ich dafür ohne dich.


Ich widerspreche entschieden, dass in jedem Fall von "Besetzungscouch" eine tatsächliche "Erpressung" vorliegt, noch nicht mal überwiegend. Sowas laeuft um Einiges subtiler und viel weniger einseitig.

#824:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.08.2018, 10:11
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
.
zelig hat folgendes geschrieben:
.... daß sie gegen ihren Willen erregt werden. ....

....und ihr erklärtes Ziel war, entjungfert ...zurückzukommen. ....

Ich denke auch: Thema verfehlt, setzen.

Lachen
Lern Lesen, bevor Du den Lehrer spielst. Oder könnte es sein, dass die leichte Abstraktion, die an der Stelle gefordert ist, bereits zu hoch für Dich ist?

Die Antwort ging an zelig, dessen Hirn ausreicht, sich noch daran zu erinnern, dass der Ausgangspunkt dieses kleinen Dialogs folgender war:
zelig hat folgendes geschrieben:
.... Sowohl von Männern als auch von Frauen ist bekannt, daß die Entwürdigung gerade darin empfunden wird, daß sie gegen ihren Willen erregt werden. Die Scham darüber, die Selbstzweifel, die das auslösen kann, gehören zu den schlimmsten Folgen.....


Wenn Du den drei *** folgst, findest Du, dass es ein Beispiel für folgende abstrakte Aussage zu der von zelig beschriebenen Situation ist:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich sehe, dass die "edleren" Gefühle (also nicht Hunger, Schmerz, Geilheit usw., ) mehr Produkt der Kultur als der Situation sind, die sie auslöst***.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen. Ich habe die von zelig genannten "edleren" Gefühle für Dich nochmal gefettet.

#825:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.08.2018, 14:16
    —
Ich kann dir nicht folgen. zelig spricht von Scham (als Folge) darüber, gegen den eigenen Willen bei einem sexuellen Übergriff körperlich erregt worden zu sein. Mit einem von dir eingebrachten "Gefühl der Unreinheit" hat das überhaupt nichts zu tun, sondern damit, in seinen intimsten, höchspersönlichen Reaktionen nicht dem eigenen, sondern dem WIllen des Angreifers zu folgen.

In deiner Geschichte scheint es darum zu gehen, trotz eigenem Willen bei konsensuellem Sex körperlich nicht erregt, sondern geradezu verkrampft zu sein, mit Scham (o.Ä.) als möglicher Ursache.

Das sieht für mich auf wirklich jeder Ebene wie das Gegenteil aus. Wo ist die Verknüpfung, und wozu dient die Geschichte in dieser Diskussion?

#826:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.08.2018, 14:30
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Das sieht für mich auf wirklich jeder Ebene wie das Gegenteil aus. Wo ist die Verknüpfung, und wozu dient die Geschichte in dieser Diskussion?

Auch für Dich nochmal:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich sehe, dass die "edleren" Gefühle (also nicht Hunger, Schmerz, Geilheit usw., ) mehr Produkt der Kultur als der Situation sind, die sie auslöst***.

Ich habe zeligs Post an Dich als Resümee unseres Dialogs verstanden. Ich habe dieses Resümee dann als Zitat aufgenommen um meinerseits ein Resümee dieses Dialogs zu ziehen.

Gegenstand beider Resümees ist dann der Dialog zwischen zelig und mir, der mit diesem Post von mir beginnt.

Es gibt Posts, bei denen man mehr in Betracht ziehen sollte, als nur den letzten davor oder den zitierten. Auch zeligs Post ist ohne Bezug zu diesem Dialog zwar als Bewertung verständlich, aber der Gegenstand dieser Bewertung ist unklar.

#827:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 23.08.2018, 14:45
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Das sieht für mich auf wirklich jeder Ebene wie das Gegenteil aus. Wo ist die Verknüpfung, und wozu dient die Geschichte in dieser Diskussion?

Auch für Dich nochmal:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich sehe, dass die "edleren" Gefühle (also nicht Hunger, Schmerz, Geilheit usw., ) mehr Produkt der Kultur als der Situation sind, die sie auslöst***.

Ich habe zeligs Post an Dich als Resümee unseres Dialogs verstanden. Ich habe dieses Resümee dann als Zitat aufgenommen um meinerseits ein Resümee dieses Dialogs zu ziehen.

Gegenstand beider Resümees ist dann der Dialog zwischen zelig und mir, der mit diesem Post von mir beginnt.

Es gibt Posts, bei denen man mehr in Betracht ziehen sollte, als nur den letzten davor oder den zitierten. Auch zeligs Post ist ohne Bezug zu diesem Dialog zwar als Bewertung verständlich, aber der Gegenstand dieser Bewertung ist unklar.


Ich verstehe kein Wort. Der Bezug ist das Zitat.

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Mensch ist eine psychosomatische Einheit und wenn der Junge am Ende nicht erregt gewesen wäre, hätte sie ihn nicht besteigen können.


Das wäre ein ganz schlechtes Argument (bitte Konjunktiv beachten). Sowohl von Männern als auch von Frauen ist bekannt, daß die Entwürdigung gerade darin empfunden wird, daß sie gegen ihren Willen erregt werden. Die Scham darüber, die Selbstzweifel, die das auslösen kann, gehören zu den schlimmsten Folgen. Und die Ignoranz, das mal mehr, mal weniger subtil als Beweis für ein stilles Einverständnis zu werten, gerade auch von Juristen, ist eine zusätzliche soziale Erniedrigung. Es ist ein Elend, wie auch hier diese Ignoranz gezeigt wird.

#828:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.08.2018, 15:10
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Das sieht für mich auf wirklich jeder Ebene wie das Gegenteil aus. Wo ist die Verknüpfung, und wozu dient die Geschichte in dieser Diskussion?

Auch für Dich nochmal:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich sehe, dass die "edleren" Gefühle (also nicht Hunger, Schmerz, Geilheit usw., ) mehr Produkt der Kultur als der Situation sind, die sie auslöst***.

Ich habe zeligs Post an Dich als Resümee unseres Dialogs verstanden. Ich habe dieses Resümee dann als Zitat aufgenommen um meinerseits ein Resümee dieses Dialogs zu ziehen.

Gegenstand beider Resümees ist dann der Dialog zwischen zelig und mir, der mit diesem Post von mir beginnt.

Es gibt Posts, bei denen man mehr in Betracht ziehen sollte, als nur den letzten davor oder den zitierten. Auch zeligs Post ist ohne Bezug zu diesem Dialog zwar als Bewertung verständlich, aber der Gegenstand dieser Bewertung ist unklar.


Ich verstehe kein Wort. Der Bezug ist das Zitat.

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Mensch ist eine psychosomatische Einheit und wenn der Junge am Ende nicht erregt gewesen wäre, hätte sie ihn nicht besteigen können.


Das wäre ein ganz schlechtes Argument (bitte Konjunktiv beachten). Sowohl von Männern als auch von Frauen ist bekannt, daß die Entwürdigung gerade darin empfunden wird, daß sie gegen ihren Willen erregt werden. Die Scham darüber, die Selbstzweifel, die das auslösen kann, gehören zu den schlimmsten Folgen. Und die Ignoranz, das mal mehr, mal weniger subtil als Beweis für ein stilles Einverständnis zu werten, gerade auch von Juristen, ist eine zusätzliche soziale Erniedrigung. Es ist ein Elend, wie auch hier diese Ignoranz gezeigt wird.

Ja. danach geht es zwischen uns in genau dieser Sache weiter.
Der Post auf den Du jetzt verlinkst, ist übrigens die Antwort auf den, den ich als Anfang verlinkt habe. Insofern sind wir da nicht auseinander. Ich empfehle, das Ganze noch einmal im Zusammenhang zu lesen.

#829:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.08.2018, 18:20
    —
Jimmy Bennett meldet sich jetzt zu Wort:

Zitat:
Warum Bennett bis jetzt geschwiegen hat, seit die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Argento öffentlich sind, erklärt der Schauspieler jetzt "The Hollywood Reporter". "Ich habe in den vergangenen Tagen kein öffentliches Statement abgegeben, weil ich mich schämte und Angst davor hatte, ein Teil der öffentlichen Berichterstattung zu sein", so der 22-Jährige.

Der eigentliche Grund, warum er knapp fünf Jahre nach den damaligen Ereignissen, seine Geschichte publik gemacht habe, sei vor allem die Tatsache, dass sich Argento als eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein präsentierte. "Ich habe nicht über meine Erfahrung gesprochen, weil ich mich dazu entschieden habe, es im Privaten mit der Person zu klären, die mir das angetan hat", so Bennett weiter. "Mein Trauma trat wieder zutage, als sie sich selbst als Opfer darstellte."

Laut der "New York Times" soll Argento Bennett im Jahr 2013 in einem Hotelzimmer mit Alkohol gefügig gemacht und ihn anschließend sexuell missbraucht haben. Damals war er 17 Jahre alt, Argento 37. Später sollen 380.000 Dollar als Schweigegeld geflossen sein.


https://web.de/magazine/unterhaltung/stars/spricht-jimmy-bennett-vorwuerfe-asia-argento-33129412


Unter der Meldung ist die Beschuldigte zu sehen, wie sie quasi den Arbeitergruß mit der Faust präsentiert.

Also ich muss schon sagen. "Dreist" ist wohl noch untertrieben. Cool

#830: Symbole und der Geist dahinter Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 23.08.2018, 20:24
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
(...)

https://web.de/magazine/unterhaltung/stars/spricht-jimmy-bennett-vorwuerfe-asia-argento-33129412

Unter der Meldung ist die Beschuldigte zu sehen, wie sie quasi den Arbeitergruß mit der Faust präsentiert.

Also ich muss schon sagen. "Dreist" ist wohl noch untertrieben. Cool


Die erhobene Faust wird aber schon seit langem von Feministinnen bzw. Frauenrechtlerinnen eingesetzt.

stw. "feminist fist"

ikonisch ist zum Beispiel die folgende Darstellung:



der Hintergrund war ursprünglich ein anderer -> WWII

siehe allgemein dazu auch diesen Artikel:

http://www.theradicalnotion.com/our-history-feminist-symbols-images/

Insgesamt nehmen viele Gruppen das Faust-Symbol für sich in Anspruch,

auch diese hier:



Smilie

#831: Re: Symbole und der Geist dahinter Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.08.2018, 20:56
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
(...)

https://web.de/magazine/unterhaltung/stars/spricht-jimmy-bennett-vorwuerfe-asia-argento-33129412

Unter der Meldung ist die Beschuldigte zu sehen, wie sie quasi den Arbeitergruß mit der Faust präsentiert.

Also ich muss schon sagen. "Dreist" ist wohl noch untertrieben. Cool


Die erhobene Faust wird aber schon seit langem von Feministinnen bzw. Frauenrechtlerinnen eingesetzt.

stw. "feminist fist"

ikonisch ist zum Beispiel die folgende Darstellung:



der Hintergrund war ursprünglich ein anderer -> WWII

siehe allgemein dazu auch diesen Artikel:

http://www.theradicalnotion.com/our-history-feminist-symbols-images/

Insgesamt nehmen viele Gruppen das Faust-Symbol für sich in Anspruch,

auch diese hier:



Smilie


Schau an, sogar der politische Widerstand gegen Digitales Restriktions-Management. Geschockt

In Wikipedia steht zum Symbol der Faust in der Arbeiterbewegung:

Zitat:
die demonstrativ zum Kampfesgruß erhobene geballte Faust der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts. Nach ihrer Spaltung in Kommunisten und Sozialdemokraten haben – so wird überliefert – die Kommunisten mit der rechten, die Sozialdemokraten mit der linken Faust gegrüßt. Für Anfang der 1930er ist eine Unterscheidung belegt, wonach die Kommunisten den Arm im rechten Winkel hielten mit der Faust in Kopfhöhe, während Sozialdemokraten den Arm durchstreckten.

Noch in den 1980ern trugen mehrere sozialdemokratische Parteien die Faust mit Rose als Symbol (beispielsweise die französischen Sozialisten bzw. die Jungsozialisten). Dieses Symbol wird auch heute noch von der Sozialistischen Internationale und sozialistischen Jugendorganisationen wie den Jusos in der SPD genutzt.


https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gru%C3%9F&oldid=178534608


Da Frau Argento mit der linken Faust grüßt, passt es ja wieder. Auf den Arm nehmen

Obwohl ja das "woman-power"-Symbol wieder die Faust der rechten Hand darstellt.

Wie auch immer, auch die Frauenbewegung hat sich in einen linken und einen bürgerlichen Teil gespalten, so wie die Arbeiterbewegung auch.

#832:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.08.2018, 21:28
    —
Naja, zwischen Arbeiterbewegung und Frauenrechtsbewegung gab es historisch gesehen schon gewisse Überschneidungen, zumal beide Bewegungen emanzipatorischer Natur und deshalb sehr weitgehend miteinander kompatibel waren.

Trotzdem wirkt es irgendwie irrsinnig komisch, wenn eine "privilegierte mittelalte weisse Frau" aus den Reihen des modernen Feminismus zu Propagandazwecken die Proletarierin mimt!

Ich kann da nur sagen: "Check You privilege, my dear!" zwinkern

#833: Re: Symbole und der Geist dahinter Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 23.08.2018, 21:34
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Da Frau Argento mit der linken Faust grüßt, passt es ja wieder. Auf den Arm nehmen

"Fisting" nennt man das.

#834: Re: Symbole und der Geist dahinter Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 24.08.2018, 00:16
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Da Frau Argento mit der linken Faust grüßt, passt es ja wieder. Auf den Arm nehmen

"Fisting" nennt man das.

Das ist ja jetzt oberprimitiv.
Genau deine Kragenweite.

#835:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 24.08.2018, 09:47
    —
Es spricht der Vorsitzende des Christlichen Vereins alter Männer.

#836:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 24.08.2018, 09:55
    —
Es passiert nicht oft, dass man Fleischhauer@SPON zustimmen kann.
Immerhin bestätigt er diejenigen, die die Zeit noch nicht vergessen haben, als sie selber 17 waren.

#837:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 24.08.2018, 10:29
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Naja, zwischen Arbeiterbewegung und Frauenrechtsbewegung gab es historisch gesehen schon gewisse Überschneidungen, zumal beide Bewegungen emanzipatorischer Natur und deshalb sehr weitgehend miteinander kompatibel waren.

Trotzdem wirkt es irgendwie irrsinnig komisch, wenn eine "privilegierte mittelalte weisse Frau" aus den Reihen des modernen Feminismus zu Propagandazwecken die Proletarierin mimt!

Ich kann da nur sagen: "Check You privilege, my dear!" zwinkern


Engels, der olle weiße Fabrikant hätte auch mal seine Privilegien checken sollen, wa?

#838:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 24.08.2018, 10:48
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Es passiert nicht oft, dass man Fleischhauer@SPON zustimmen kann.
Immerhin bestätigt er diejenigen, die die Zeit noch nicht vergessen haben, als sie selber 17 waren.


Bist du da auch vergewaltigt worden?

#839:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.08.2018, 22:43
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Naja, zwischen Arbeiterbewegung und Frauenrechtsbewegung gab es historisch gesehen schon gewisse Überschneidungen, zumal beide Bewegungen emanzipatorischer Natur und deshalb sehr weitgehend miteinander kompatibel waren.

Trotzdem wirkt es irgendwie irrsinnig komisch, wenn eine "privilegierte mittelalte weisse Frau" aus den Reihen des modernen Feminismus zu Propagandazwecken die Proletarierin mimt!

Ich kann da nur sagen: "Check You privilege, my dear!" zwinkern


Engels, der olle weiße Fabrikant hätte auch mal seine Privilegien checken sollen, wa?



...und sein Kumpel, der Karl, erst. Der lebte naemlich im Wesentlichen von dem Mehrwert, den der Engels seinen Arbeitern abgepresst hatte, waehrend er die ausgebeutete Arbeiterklasse zur Revolution gegen ihre Ausbeuter aufrief. Der hatte Glück, dass die grosse Revolution vorerst ausblieb. Der waere naemlich einer der ersten gewesen die verhungern, wenn der gewohnte, Engels Arbeitern geraubte Mehrwert ausgeblieben waere. Sehr glücklich


Bei soviel Konsequenz den eigenen Idealen gegernueber, haette der Karl ganz prima in die metoo-Bewegung gepasst. Der haette denen wunderbar beibringen koennen wie man anderer Leute Privilegien madig macht und die dabei selbst ganz selbstverstaendlich in Anspruch nimmt..

#840:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.08.2018, 21:37
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Es passiert nicht oft, dass man Fleischhauer@SPON zustimmen kann.
Immerhin bestätigt er diejenigen, die die Zeit noch nicht vergessen haben, als sie selber 17 waren.

Ja, wenn ich einen Journalisten hätte nennen sollen, dem ich die oben beschriebene patriarchale Widerlichkeit zutrauen würde, hätte ich auch auf Fleischhaer getippt.

#841:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 14:59
    —
Zitat:
2017 verdoppelte sich die Zahl der registrierten Sexualdelikte auf dem Oktoberfest. Das lag auch am geänderten Sexualstrafrecht. Das Urteil gegen einen Grapscher zeigt jetzt die Folgen der Gesetzesänderung.
[...]
Nach seiner Festnahme auf der Theresienwiese verbrachte der Mann vier Monate in Untersuchungshaft. Und im Februar, das teilte das Amtsgericht München in dieser Woche mit, wurde er wegen sexueller Belästigung in zwei Fällen und vorsätzlicher Körperverletzung zu einer achtmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt, ausgesetzt zur Bewährung.
[...]
Wenn es einen Ort in Deutschland gibt, wo der Begriff „Grapschen“ mit Leben gefüllt wird, dann ist es das Oktoberfest in München. Bis zur Verschärfung des Sexualstrafrechts galt es jedoch meist als „Beleidigung auf sexueller Grundlage“. Seitdem ist aus dem Grapschen eine sexuelle Belästigung geworden. Geändert haben sich dadurch vor allem zwei Dinge. Der mögliche Strafrahmen hat sich im Vergleich zur Beleidigung deutlich erhöht:
[...]
Zudem ist es nun ein Offizialdelikt: Zur Anklage kann es auch dann kommen, wenn das Opfer gar keinen Strafantrag stellt. Der Übergriff auf die junge Frau vor dem Autoscooter hätte somit früher mangels Strafantrag nicht verfolgt werden können, da das Mädchen nicht mehr ausfindig gemacht werden konnte. Jetzt allerdings wurde auch diese Tat mitangeklagt, da die anderen Frauen den Mann dabei beobachtet hatten.
[...]
Das Oktoberfest von 2017 war somit das erste Oktoberfest, für das die geänderte Gesetzeslage galt. Insgesamt wurden auf der Wiesn im vergangenen Jahr 67 Sexualdelikte registriert, 2016 waren es 34. Die Zunahme ist vor allem auf die geänderte Gesetzeslage zurückzuführen, da nun eben auch Vergehen erfasst werden, die bislang in der Statistik ohne „sexuellen Bezug“ auftauchten.


http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/sexualstrafrecht-hartes-urteil-gegen-oktoberfest-grapscher-15798400-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_1


Die Verdoppelung der registrierten Fälle nach der Gesetzesänderung, ist der Beweis für die Chancenlosigkeit der Hälfte der Opfer, das Delikt in den vergangenen Jahren zu ahnden.
Wie finden das die Maskulinisten?

#842:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:13
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Engels, der olle weiße Fabrikant hätte auch mal seine Privilegien checken sollen, wa?

...und sein Kumpel, der Karl, erst.[...]

http://666kb.com/i/dx5dxztvoeagqzi0w.jpg

#843:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:47
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
2017 verdoppelte sich die Zahl der registrierten Sexualdelikte auf dem Oktoberfest. Das lag auch am geänderten Sexualstrafrecht. Das Urteil gegen einen Grapscher zeigt jetzt die Folgen der Gesetzesänderung.
[...]
Nach seiner Festnahme auf der Theresienwiese verbrachte der Mann vier Monate in Untersuchungshaft. Und im Februar, das teilte das Amtsgericht München in dieser Woche mit, wurde er wegen sexueller Belästigung in zwei Fällen und vorsätzlicher Körperverletzung zu einer achtmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt, ausgesetzt zur Bewährung.
[...]
Wenn es einen Ort in Deutschland gibt, wo der Begriff „Grapschen“ mit Leben gefüllt wird, dann ist es das Oktoberfest in München. Bis zur Verschärfung des Sexualstrafrechts galt es jedoch meist als „Beleidigung auf sexueller Grundlage“. Seitdem ist aus dem Grapschen eine sexuelle Belästigung geworden. Geändert haben sich dadurch vor allem zwei Dinge. Der mögliche Strafrahmen hat sich im Vergleich zur Beleidigung deutlich erhöht:
[...]
Zudem ist es nun ein Offizialdelikt: Zur Anklage kann es auch dann kommen, wenn das Opfer gar keinen Strafantrag stellt. Der Übergriff auf die junge Frau vor dem Autoscooter hätte somit früher mangels Strafantrag nicht verfolgt werden können, da das Mädchen nicht mehr ausfindig gemacht werden konnte. Jetzt allerdings wurde auch diese Tat mitangeklagt, da die anderen Frauen den Mann dabei beobachtet hatten.
[...]
Das Oktoberfest von 2017 war somit das erste Oktoberfest, für das die geänderte Gesetzeslage galt. Insgesamt wurden auf der Wiesn im vergangenen Jahr 67 Sexualdelikte registriert, 2016 waren es 34. Die Zunahme ist vor allem auf die geänderte Gesetzeslage zurückzuführen, da nun eben auch Vergehen erfasst werden, die bislang in der Statistik ohne „sexuellen Bezug“ auftauchten.


http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/sexualstrafrecht-hartes-urteil-gegen-oktoberfest-grapscher-15798400-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_1


Die Verdoppelung der registrierten Fälle nach der Gesetzesänderung, ist der Beweis für die Chancenlosigkeit der Hälfte der Opfer, das Delikt in den vergangenen Jahren zu ahnden.


Ich bin erstaunt, dass man nach Lesen dieses Artikels, zu einer derartigen Schlussfolgerung gelangen kann. In dem Text steht, dass besagtes Vergehen auch vor der Gestezesänderung strafbar war. Und außerdem steht da, dass sexuelle Straftaten statistisch umgebucht wurden. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass die Opfer vorher chancenlos waren.

Außerdem ist es fraglich, ob die Gesetzesänderung wirklich diesen dramatischen Einfluss hatte. Schon 2016 stieg die Anzahl der Wiesn-Sexualdelikte deutlich, obwohl die Anzahl der Besucher im Vergleich zum Vorjahr zurückging.
https://www.n-tv.de/panorama/Wiesn-zaehlt-deutlich-weniger-Besucher-article18776176.html

#844:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:47
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Verdoppelung der registrierten Fälle


Die Verdoppelung der Fälle ist wohl eher auf das Medientheater zurückzuführen. Es ist häufiger so, dass die Leute durch verstärkte Berichterstattung dazu ermuntert werden, Anzeige zu erstatten.

Und wegen Körperverletzung hätte man ihn schon vorher verurteilen können - da hat sich doch nichts geändert, oder?

Ansonsten bestätigt das doch eher Befürchtungen. Wegen solcher Lappalien saßen die Männer - alle nicht vorbestraft, alle nicht im Ausland wohnend - in Untersuchungshaft. Vermutlich haben infolgedessen einige ihren Job verloren. Das ist doch total überzogen. Ein gehöriger Klaps auf den Hintern und einer saftige Geldstrafe hätten das Problem auf ein sozialverträglichere Weise gelöst.

PS: Ich wurde mal geschlagen und habe Anzeige erstattet, passiert ist nie etwas. Aber wehe jemand langt einer Frau in den Schritt - da gibt's jetzt gleich Untersuchungshaft und Medienecho.

#845:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 16:47
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Verdoppelung der registrierten Fälle


Die Verdoppelung der Fälle ist wohl eher auf das Medientheater zurückzuführen. Es ist häufiger so, dass die Leute durch verstärkte Berichterstattung dazu ermuntert werden, Anzeige zu erstatten.

Und wegen Körperverletzung hätte man ihn schon vorher verurteilen können - da hat sich doch nichts geändert, oder?

Ansonsten bestätigt das doch eher Befürchtungen. Wegen solcher Lappalien saßen die Männer - alle nicht vorbestraft, alle nicht im Ausland wohnend - in Untersuchungshaft. Vermutlich haben infolgedessen einige ihren Job verloren. Das ist doch total überzogen. Ein gehöriger Klaps auf den Hintern und einer saftige Geldstrafe hätten das Problem auf ein sozialverträglichere Weise gelöst.

PS: Ich wurde mal geschlagen und habe Anzeige erstattet, passiert ist nie etwas. Aber wehe jemand langt einer Frau in den Schritt - da gibt's jetzt gleich Untersuchungshaft und Medienecho.

Hätte wäre wenn.
Es dauert halt eine gewisse Zeit, bis Verbote richtig Ernst genommen werden. Da muß erst ein Umdenken her. Das findet langsam statt.

#846:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 14:20
    —
Terry Gilliam hat folgendes geschrieben:
.....Natürlich wird man angegriffen werden, wenn man sich nach vorne wagt. Aber so ist das halt. Während der #MeToo-Debatte habe ich gesagt, dass einige Frauen davon profitiert haben, mit Harvey Weinstein auf sein Hotelzimmer gegangen zu sein. Das habe ich nicht getan, um seine Opfer zu beleidigen, sondern weil es stimmte. Viele fanden meine Aussagen jedoch widerlich. Gleichzeitig habe ich auf Facebook sehr viele positive Kommentare von Frauen bekommen, die auch fanden, dass #MeToo zu weit gegangen ist und viel zu rachsüchtig bei kleinen Vergehen war. Eine Schauspielerin hat mir in einer Email geschrieben, dass sie die Dinge so sieht wie ich. Sie selbst war mit Weinstein in einem Hotelzimmer gewesen, hatte sich im Gegensatz zu anderen aber wieder herausgequatscht. Ich habe ihr gesagt: Du musst das laut sagen! Ich als Mann kann das nicht tun. Aber sie hatte Angst, dass sie dann auch angegriffen wird.


https://www.zeit.de/kultur/film/2018-09/terry-gilliam-interview-comedian-satire-politische-korrektheit/komplettansicht


Das trifft doch den Nagel auf den Kopf! Daumen hoch!

#847:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 01.10.2018, 12:57
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-08/asia-argento-harvey-weinstein-jimmy-bennett-metoo-minderjaehriger-schweigegeld
Zitat:
Die italienische Schauspielerin Asia Argento, eine der führenden Aktivistinnen der #MeToo-Bewegung, soll einem von ihr sexuell angegriffenen Mann Schweigegeld bezahlt haben. Der Schauspieler und Rockmusiker Jimmy Bennett habe 380.000 Dollar von ihr erhalten, berichtet die New York Times. Die Zeitung beruft sich auf ihr vorliegende Unterlagen, deren Herkunft sie nicht benennt. Argento war eine der ersten Frauen, die den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein der Vergewaltigung beschuldigten.


Argento räumt Treffen ein.
https://www.zeit.de/gesellschaft/2018-10/shetoo-asia-argento-jimmy-bennett-missbrauchsvorwuerfe
Zitat:
Im Interview mit dem italienischen Fernsehsender La 7 räumte Argento jetzt ein, dass es die fragliche Begegnung zwar gegeben habe, aber anders als Bennett sie darstellt. Bennett, den sie seit Jahren kannte, habe sie gebeten, ihm bei der Vorbereitung für ein Vorsprechen zu helfen. "Er hat angefangen, mich zu küssen und zu berühren, aber nicht wie eine Mutter und ihr Kind, wie ich es sah, sondern wie ein Junge mit entfesselten Hormonen." Sie sei "erstarrt", sagte Argento.

"Er ist buchstäblich auf mich gesprungen", schilderte Argento die Szene weiter. Bennett habe ihr gesagt, dass das für ihn "seit dem Alter von zwölf Jahren eine Wunschvorstellung war". In den folgenden Monaten habe ihr Bennett über die Plattform Snapchat intime Videos von sich geschickt.


Sie schildert das Geschehen wie eine Vergewaltigung.

#848:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 01.10.2018, 23:19
    —
Dieser Missbrauchvorwurf von Bennett ist sicherlich einer der lächerlichsten Metoo-Vorwürfe, auch wenn er juristisch vermutlich sogar stimmt. Diese US-Gesetze sind schon sehr bescheuert, eine toxische Mischung aus Feminismus und puritanischer Prüderie macht's möglich. Als 17-Jähriger kann man in den USA schon zum Militär gehen und töten lernen, aber Sex mit einer etwas älteren im gleichen Alter soll Missbrauch sein Pillepalle

Immerhin - Punkt für die feministischen-geprägten Medien - ziehen sie den Wahnsinn konsequent durch - egal ob das "Opfer" männlich oder weiblich ist: https://www.rollingstone.com/culture/culture-news/asia-argento-jimmy-bennett-we-dont-believe-male-survivors-728986/

Gratulation an Bennett: 380.000 Dollar für einen Blowjob und jetzt noch mit der Opfer-Masche weitere Sympathie-Punkte beim verblödeten Publikum gesammelt und sich mal wieder ins Gespräche gebracht. Das ist doch gut gelaufen Lachen

#849:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.10.2018, 23:48
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:


...Immerhin - Punkt für die feministischen-geprägten Medien - ziehen sie den Wahnsinn konsequent durch - egal ob das "Opfer" männlich oder weiblich ist: https://www.rollingstone.com/culture/culture-news/asia-argento-jimmy-bennett-we-dont-believe-male-survivors-728986/.....


showtime

#850:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 02.10.2018, 19:20
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Dieser Missbrauchvorwurf von Bennett ist sicherlich einer der lächerlichsten Metoo-Vorwürfe, auch wenn er juristisch vermutlich sogar stimmt. Diese US-Gesetze sind schon sehr bescheuert, eine toxische Mischung aus Feminismus und puritanischer Prüderie macht's möglich. Als 17-Jähriger kann man in den USA schon zum Militär gehen und töten lernen, aber Sex mit einer etwas älteren im gleichen Alter soll Missbrauch sein Pillepalle

Immerhin - Punkt für die feministischen-geprägten Medien - ziehen sie den Wahnsinn konsequent durch - egal ob das "Opfer" männlich oder weiblich ist: https://www.rollingstone.com/culture/culture-news/asia-argento-jimmy-bennett-we-dont-believe-male-survivors-728986/

Gratulation an Bennett: 380.000 Dollar für einen Blowjob und jetzt noch mit der Opfer-Masche weitere Sympathie-Punkte beim verblödeten Publikum gesammelt und sich mal wieder ins Gespräche gebracht. Das ist doch gut gelaufen Lachen

Und jetzt überlegen wir noch mal, warum es Leute gibt, die einen Übergriff nicht sofort anzeigen.
Weil sie damit rechnen müssen, mit so einer widerwärtigen Scheiße überkübelt zu werden.

#851:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 02.10.2018, 19:43
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und jetzt überlegen wir noch mal, warum es Leute gibt, die einen Übergriff nicht sofort anzeigen.
Weil sie damit rechnen müssen, mit so einer widerwärtigen Scheiße überkübelt zu werden.


Das macht nichts, in Deutschland, oder sonstwo in der EU, würde eine Anzeige ohnehin zu nichts führen zwinkern Wenn ein 17-Jähriges Jüngelchen sich von einer MILF verführen lässt und es hinterher bereut, hat er eben Pech gehabt, das hätte er sich vorher überlegen müssen. Hinterher den Sex-Partner mir einer Anzeige drohen und so Geld abpressen, funktioniert nur in sexuell-verklemmten Ländern wie der USA; in Deutschland (Schutzaltersgrenze 14) ist es besonders aussichtslos.

So ersparen wir uns auch Falschbeschuldigungen durch Frauen. Asia Argento schildert das ganze ja vermutlich nur deshalb als Vergewaltigung, weil ihr das als einzig greifbare Möglichkeit erschien, sich aus der Sache rauszureden.

#852:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 08.10.2018, 18:52
    —
Die Schlinge um CR7 zieht sich zusammen.
https://www.ksta.de/sport/fussball/vergewaltigungsvorwurf-weitere-frau-belastet-cristiano-ronaldo-31406488
Zitat:
Neue Vorwürfe gegen den fünfmaligen Weltfußballer: Cristiano Ronaldo droht möglicherweise weiterer Ärger. Wie englische Medien berichten, soll eine weitere Frau Vorwürfe gegen den Star des italienischen Fußball-Rekordmeisters Juventus Turin erhoben haben.


Die Werbepartner werden nervös:
Zitat:
Der US-Sportartikelriese Nike, der seit 2016 einen geschätzt eine Milliarde Dollar (rund 870 Millionen Euro) schweren Werbevertrag mit „CR7“ hat, erklärte, man sei „tief besorgt über die beunruhigenden Vorwürfe“. Der amerikanische Videospielentwickler EA Sports, der Ronaldo als Coverfigur des weltweit erfolgreichen Videospiels FIFA 19 hofiert, sprach in einer Mitteilung von einer „beunruhigenden Situation“.

#853:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 16:07
    —
Zitat:
Wenn Frauen Männer der sexualisierten Gewalt beschuldigen, gibt es einen gesellschaftlichen Reflex. Anstatt den Anschuldigungen zunächst Glauben zu schenken, werden sofort Gründe und Motive bemüht, warum diese falsch sein könnten: Was, wenn der Sex einvernehmlich war, die Frau ihn am nächsten Tag aber bereut und deshalb eine Vergewaltigung daraus macht? Was, wenn die Frau von ihrem Partner betrogen oder verlassen wurde und ihm aus Rache eine Vergewaltigung anhängen will? Was, wenn sie einfach nur Aufmerksamkeit sucht?

Dass die Aussagen von Frauen so oft angezweifelt werden, liegt an einem wirkmächtigen Mythos, der die Falschbeschuldigung umgibt. Und den zu dekonstruieren überfällig ist.

Wer sich wissenschaftliche Studien und Artikel zum Thema Vergewaltigung und Strafverfolgung anschaut, merkt schnell, wie verzerrt die gesellschaftliche Wahrnehmung ist. Je nach Untersuchung, Land und politischer Weltsicht der Autoren variiert der Anteil der Falschbeschuldigungen an tatsächlich angezeigten Vergewaltigungen zwischen zwei und acht Prozent. Der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe setzt den Anteil der Falschbeschuldigungen in Deutschland bei drei Prozent an und beruft sich auf eine europaweite Studie zur Strafverfolgung von Vergewaltigung.

...

Nun sorgen sich einige Männer aber vor allem über die nicht strafrechtlichen Folgen, die ein Vergewaltigungsvorwurf nach sich ziehen kann. Eine ruinierte Karriere. Ein zerstörtes Leben als sozialer Außenseiter. Dabei sind es vor allem die beschuldigenden Frauen, die unter ihren Aussagen leiden. Brett Kavanaugh erlebt gerade seine ersten Arbeitstage als neuer Richter des Supreme Courts und Christine Blasey Ford kann wegen unzähliger Todesdrohungen immer noch nicht nach Hause zurück.


...

Das alles heißt nicht, dass Falschbeschuldigung niemals vorkommen. Oder niemals gravierende Folgen für den fälschlicherweise Beschuldigten haben. Aber diese Fälle sind extrem selten. So selten, dass sie es nicht rechtfertigen, dass beinahe jede Frau, die mit dem Vorwurf der Vergewaltigung an die Öffentlichkeit geht, mit ihnen konfrontiert wird.

...

Darin liegt die Wirkmacht des Mythos der Falschbeschuldigung. Er leitet das Problem um - von der Kultur auf die Frau. Dieser Mythos degradiert Frauen zu unglaubwürdigen Hysterikerinnen. Er ist frauenfeindlich und vergiftet den Umgang der Geschlechter. Und er ist heute stärker denn je. Männer wie Trump, Kavanaugh und Ronaldo können sich auf ihn verlassen.


https://www.sueddeutsche.de/kultur/sexualisierte-gewalt-der-mythos-der-falschen-beschuldigung-1.4166540

#854:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 16:44
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn Frauen Männer der sexualisierten Gewalt beschuldigen, gibt es einen gesellschaftlichen Reflex. Anstatt den Anschuldigungen zunächst Glauben zu schenken, werden sofort Gründe und Motive bemüht, warum diese falsch sein könnten: Was, wenn der Sex einvernehmlich war, die Frau ihn am nächsten Tag aber bereut und deshalb eine Vergewaltigung daraus macht? Was, wenn die Frau von ihrem Partner betrogen oder verlassen wurde und ihm aus Rache eine Vergewaltigung anhängen will? Was, wenn sie einfach nur Aufmerksamkeit sucht?

Dass die Aussagen von Frauen so oft angezweifelt werden, liegt an einem wirkmächtigen Mythos, der die Falschbeschuldigung umgibt. Und den zu dekonstruieren überfällig ist.

Wer sich wissenschaftliche Studien und Artikel zum Thema Vergewaltigung und Strafverfolgung anschaut, merkt schnell, wie verzerrt die gesellschaftliche Wahrnehmung ist. Je nach Untersuchung, Land und politischer Weltsicht der Autoren variiert der Anteil der Falschbeschuldigungen an tatsächlich angezeigten Vergewaltigungen zwischen zwei und acht Prozent. Der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe setzt den Anteil der Falschbeschuldigungen in Deutschland bei drei Prozent an und beruft sich auf eine europaweite Studie zur Strafverfolgung von Vergewaltigung.

...

Nun sorgen sich einige Männer aber vor allem über die nicht strafrechtlichen Folgen, die ein Vergewaltigungsvorwurf nach sich ziehen kann. Eine ruinierte Karriere. Ein zerstörtes Leben als sozialer Außenseiter. Dabei sind es vor allem die beschuldigenden Frauen, die unter ihren Aussagen leiden. Brett Kavanaugh erlebt gerade seine ersten Arbeitstage als neuer Richter des Supreme Courts und Christine Blasey Ford kann wegen unzähliger Todesdrohungen immer noch nicht nach Hause zurück.


...

Das alles heißt nicht, dass Falschbeschuldigung niemals vorkommen. Oder niemals gravierende Folgen für den fälschlicherweise Beschuldigten haben. Aber diese Fälle sind extrem selten. So selten, dass sie es nicht rechtfertigen, dass beinahe jede Frau, die mit dem Vorwurf der Vergewaltigung an die Öffentlichkeit geht, mit ihnen konfrontiert wird.

...

Darin liegt die Wirkmacht des Mythos der Falschbeschuldigung. Er leitet das Problem um - von der Kultur auf die Frau. Dieser Mythos degradiert Frauen zu unglaubwürdigen Hysterikerinnen. Er ist frauenfeindlich und vergiftet den Umgang der Geschlechter. Und er ist heute stärker denn je. Männer wie Trump, Kavanaugh und Ronaldo können sich auf ihn verlassen.


https://www.sueddeutsche.de/kultur/sexualisierte-gewalt-der-mythos-der-falschen-beschuldigung-1.4166540


Unschuldsvermutung Ade.

Der Autor müsste die Anzahl der Falschbeschuldigten bei Prominenten zugrunde legen. Denn um die geht es hier. Und diese Zahl ist wohl nicht so niedrig wie bei Max Mustermann. Alleine im deutschsprachigen Raum fallen mir Jörg Kachelmann, Karl Dall und Andreas Türck ein, die fälschlicherweise einer Vergewaltigung beschuldigt wurden.

#855:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 17:01
    —
Das ist ein Paradebeispiel für manipulative Sprache. Man weiss gar nicht, wo man da anfangen soll.

#856:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 17:09
    —
Grundsätzlich sollte jeden Fall für sich betrachtet werden. Verallgemeinerungen führen meistens zu nichts als Vorurteile.

#857:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 17:33
    —
Wenn es doch aber der heiligen Sache dient, dann soll es so sein. Deus io vult! Schamane in Aktion

#858:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 17:41
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grundsätzlich sollte jeden Fall für sich betrachtet werden. Verallgemeinerungen führen meistens zu nichts als Vorurteile.

Na und?

1. Es ist unmöglich, keine Vorurteile zu haben.
2. Es ist genauso unmöglich, die Welt ohne Verallgemeinerungen zu denken.

Wer nicht verallgemeinert, verhungert, weil er nicht einmal dazu kommt, sich seinen nächsten Bissen in den Mund zu stecken.

#859:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 18:25
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Das ist ein Paradebeispiel für manipulative Sprache. Man weiss gar nicht, wo man da anfangen soll.


Warum?

#860:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 18:50
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Das ist ein Paradebeispiel für manipulative Sprache. Man weiss gar nicht, wo man da anfangen soll.


Warum?


Warum? Vielleicht wird es deutlich, wenn man den Text mit den gleichen rhetorischen Mitteln für die Gegenseite umformuliert:

Wenn Männer von Frauen der sexualisierten Gewalt beschuldigt werden, gibt es einen linksliberalen-feministischen Reflex. Anstatt sich mit dem Sachverhalt vertraut zu machen und die Beweislage zu prüfen, wird den Anschuldigungen sofort Glauben geschenkt.

Und nein, das ist nicht die bessere Variante, das ist der gleiche manipulative Ansatz, nur umgedreht.

Ich finde hier, hier werden eindeutig populistische Bedürfnisse befriedigt, z.B. die nach einer schnellen und einfachen Wahrheitsfindung. Das wird der komplexen Situation nicht gerecht. Anstatt einzuräumen, dass es beinahe unmöglich ist, sich anhand der Informationen, die man aus den Medien über solche Vorfälle erhält, wird dieser völlig blödsinnige sofortige Meinungsbildungszwang propagiert. Und wer zögert, weil er nicht genug Informationen hat - und daher natürlich auch Zweifel an den Anschuldigungen Raum geben muss - der wird umgehend in das Lager von Trump und Kavanaugh gesteckt.

Soweit ich informiert bin, ist Kavanaughs Schuld - ebenso wie seine Unschuld - nicht bewiesen. Klar ist nur eines: er passt für viele, die Trump und seine Politik ablehnen - also auch für mich -, gut ins Täterprofil. Das wäre doch sehr hilfreich, wenn man so einem erzreaktionären Trumpzögling was Übles nachweisen könnte. Das ist aber bisher nicht passiert.

#861:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 19:02
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grundsätzlich sollte jeden Fall für sich betrachtet werden. Verallgemeinerungen führen meistens zu nichts als Vorurteile.

Na und?

1. Es ist unmöglich, keine Vorurteile zu haben.
2. Es ist genauso unmöglich, die Welt ohne Verallgemeinerungen zu denken.

Wer nicht verallgemeinert, verhungert, weil er nicht einmal dazu kommt, sich seinen nächsten Bissen in den Mund zu stecken.


So ist es!
Männer sind Schweine, und Neger schnackseln zu viel.

#862:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 19:21
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grundsätzlich sollte jeden Fall für sich betrachtet werden. Verallgemeinerungen führen meistens zu nichts als Vorurteile.

Na und?

1. Es ist unmöglich, keine Vorurteile zu haben.
2. Es ist genauso unmöglich, die Welt ohne Verallgemeinerungen zu denken.

Wer nicht verallgemeinert, verhungert, weil er nicht einmal dazu kommt, sich seinen nächsten Bissen in den Mund zu stecken.


So ist es!
Männer sind Schweine, und Neger schnackseln zu viel.

Genau so ist es.
Wenn Männer keine Schweine wären, wäre doch schließlich die feministische Politk völlig unnötig und wenn die Neger nicht zuviel schnackseln würden, hätte Afrika nicht so ein Bevölkerungswachstum wie es hat.

Vielleicht ahnst Du bei dieser Antwort, dass ein politisches Handeln ohne Verallgemeinerungen, wir sagen heute lieber statistische Untersuchungen dazu, gar nicht möglich wäre.

Auch eine Partei stellt mit ihrem Programm eine Verallgemeinerung der Absichten all ihrer Mitglieder dar. Nach Deiner Aussage lehnst Du Verallgemeinerungen ab und kannst eigentlich nur wählen, indem Du Dir jeden einzelnen zur Wahl stehenden Menschen genau ansiehst und dann erntscheidest. Wie schaffst Du das, wenn Du nebenher auch noch jedes Brötchen auf seine Essbarkeit untersuchen musst, weil Du die Verallgemeinerung, dass Brötchen mit ihrem Nährwert zur Lebenserhaltung beitragen können, ablehnst?

#863:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 20:07
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn Frauen Männer der sexualisierten Gewalt beschuldigen, gibt es einen gesellschaftlichen Reflex. Anstatt den Anschuldigungen zunächst Glauben zu schenken, werden sofort Gründe und Motive bemüht, warum diese falsch sein könnten: Was, wenn der Sex einvernehmlich war, die Frau ihn am nächsten Tag aber bereut und deshalb eine Vergewaltigung daraus macht? Was, wenn die Frau von ihrem Partner betrogen oder verlassen wurde und ihm aus Rache eine Vergewaltigung anhängen will? Was, wenn sie einfach nur Aufmerksamkeit sucht?

Dass die Aussagen von Frauen so oft angezweifelt werden, liegt an einem wirkmächtigen Mythos, der die Falschbeschuldigung umgibt. Und den zu dekonstruieren überfällig ist.

Wer sich wissenschaftliche Studien und Artikel zum Thema Vergewaltigung und Strafverfolgung anschaut, merkt schnell, wie verzerrt die gesellschaftliche Wahrnehmung ist. Je nach Untersuchung, Land und politischer Weltsicht der Autoren variiert der Anteil der Falschbeschuldigungen an tatsächlich angezeigten Vergewaltigungen zwischen zwei und acht Prozent. Der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe setzt den Anteil der Falschbeschuldigungen in Deutschland bei drei Prozent an und beruft sich auf eine europaweite Studie zur Strafverfolgung von Vergewaltigung.

...

Nun sorgen sich einige Männer aber vor allem über die nicht strafrechtlichen Folgen, die ein Vergewaltigungsvorwurf nach sich ziehen kann. Eine ruinierte Karriere. Ein zerstörtes Leben als sozialer Außenseiter. Dabei sind es vor allem die beschuldigenden Frauen, die unter ihren Aussagen leiden. Brett Kavanaugh erlebt gerade seine ersten Arbeitstage als neuer Richter des Supreme Courts und Christine Blasey Ford kann wegen unzähliger Todesdrohungen immer noch nicht nach Hause zurück.


...

Das alles heißt nicht, dass Falschbeschuldigung niemals vorkommen. Oder niemals gravierende Folgen für den fälschlicherweise Beschuldigten haben. Aber diese Fälle sind extrem selten. So selten, dass sie es nicht rechtfertigen, dass beinahe jede Frau, die mit dem Vorwurf der Vergewaltigung an die Öffentlichkeit geht, mit ihnen konfrontiert wird.

...

Darin liegt die Wirkmacht des Mythos der Falschbeschuldigung. Er leitet das Problem um - von der Kultur auf die Frau. Dieser Mythos degradiert Frauen zu unglaubwürdigen Hysterikerinnen. Er ist frauenfeindlich und vergiftet den Umgang der Geschlechter. Und er ist heute stärker denn je. Männer wie Trump, Kavanaugh und Ronaldo können sich auf ihn verlassen.


https://www.sueddeutsche.de/kultur/sexualisierte-gewalt-der-mythos-der-falschen-beschuldigung-1.4166540



Dabei ist alles ganz einfach:


Alle Anschuldigungen ernst nehmen?

Ja! Die gehoeren ernstgenommen und polizeilich untersucht und gegebenenfalls an die Gerichte weitergegeben.



Allen Anschuldigungen "zunaechst Glauben schenken"?


Dies wuerde bedeuten die Beschuldigten bis zum Beweis des Gegenteils "zunaechst" schuldig zu sprechen, so wie dies vom oft bemühten "Court of public opinion", den ich einen digitalen Lynchmob nenne, leider haeufig praktiziert wird. Und dies lehne ich ausdruecklich ab! Dies laeuft jedem Rechtsbegriff und jeder Gerechtigkeit zuwider! Vor allem, wenn "zunaechst" mal berufliche und soziale Existenz der Beschuldigten zerstört wird.

#864:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 20:18
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
...Je nach Untersuchung, Land und politischer Weltsicht der Autoren variiert der Anteil der Falschbeschuldigungen an tatsächlich angezeigten Vergewaltigungen zwischen zwei und acht Prozent. Der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe setzt den Anteil der Falschbeschuldigungen in Deutschland bei drei Prozent an und beruft sich auf eine europaweite Studie zur Strafverfolgung von Vergewaltigung. ....




Zitat:
......Dass die vielen unterschiedlichen Zahlen, die durch das Internet und die Medien geistern, in den meisten Fällen nicht ernst genommen werden können, zeigt sich vor allem daran, wie diese Statistiken zustande kommen. Denn schaut man sich die Zahlen genauer an, wird schnell deutlich, dass die meisten Statistiken völlig ungeeignet sind, um eine verlässliche Aussage über die Zahl der Falschbeschuldigungen treffen zu können.

Dies zeigt sich beispielhaft an folgender Statistik: Wie eingangs erwähnt, spielt die Zahl 3% immer wieder eine große Rolle, wenn es um Falschbeschuldigungen geht. Diese Zahl geht auf eine Untersuchung zurück, die ihren Ursprung in England hat. Sie weist offensichtliche und schwerwiegende methodische Mängel auf ......


https://www.sexualstrafrecht.hamburg/falschbeschuldigung/falschbeschuldigung-statistik/

#865:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 06.11.2018, 14:53
    —
Eine Frau, die behauptet hatte, dass Kavanaugh sie vergewaltigt habe, hat zugegeben, dass sie gelogen hat.
https://www.dailymail.co.uk/news/article-6348439/Kavanaugh-accuser-investigated-confessing-making-rape-claims.html
Zitat:
A woman who accused Judge Brett Kavanaugh of sexual assault has confessed to federal authorities that she made up the claims because she was 'angry' and she wanted to hurt his political career.

#866:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 06.11.2018, 20:45
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Eine Frau, die behauptet hatte, dass Kavanaugh sie vergewaltigt habe, hat zugegeben, dass sie gelogen hat.
https://www.dailymail.co.uk/news/article-6348439/Kavanaugh-accuser-investigated-confessing-making-rape-claims.html
Zitat:
A woman who accused Judge Brett Kavanaugh of sexual assault has confessed to federal authorities that she made up the claims because she was 'angry' and she wanted to hurt his political career.


Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass die Hauptbeschuldigerin Christine Blasey Ford auch gelogen hat. Hier steht weiterhin Aussage gegen Aussage und solange das so ist man kann weder Kavanaugh als Vergewaltiger noch Christine Blasey Ford als Lügnerin bezeichnen.

Aber eines ist klar. Fuer die Republikaner ist diese Nachricht "rocket fuel" fuer ihren Wahlkampf:


Zitat:
.......U.S. President Donald Trump has focused on recent news that one of Justice Brett Kavanaugh‘s accusers admitted to making up sexual assault allegations against him as a campaign rallying call....


https://globalnews.ca/news/4629369/brett-kavanaugh-donald-trump-accuser-lie/


Was natuerlich zeigt wie dumm es war, dass die Demokraten diese angebliche Sexaffaire zum Hauptpunkt ihrer Ablehnung gegen Kavanaugh als Verfassungsrichter machten, ohne Beweise fuer dessen Fehlverhalten zu haben. Mit solch zweifelhaften Kampagnen kann man maximal die eigenen Leute bei der Stange halten aber Menschen aus dem anderen Lager wird man so kaum überzeugen koennen.

#867:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 20:42
    —
Zur Zeit wird Joe Biden als Präsidentschaftsanwärter abgesägt.
https://www.nzz.ch/international/amerikas-jahrmarkt-der-entschuldigungen-ld.1471913
Zitat:
Noch bevor er sich überhaupt zum Bewerber für das Präsidentenamt im Jahr 2020 erklärte, ist der frühere amerikanische Vizepräsident Joe Biden Kern einer hitzigen Debatte über angemessenes Verhalten gegenüber Frauen geworden. Stein des Anstosses ist, dass er 2014 an einer Wahlveranstaltung in Nevada einer demokratischen Parteikollegin und Kandidatin für ein hohes Amt im Gliedstaat unmittelbar vor ihrem Auftritt die Hände auf die Schultern gelegt und sie von hinten aufs Haar geküsst haben soll.

#868:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 21:29
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Zur Zeit wird Joe Biden als Präsidentschaftsanwärter abgesägt.
https://www.nzz.ch/international/amerikas-jahrmarkt-der-entschuldigungen-ld.1471913
Zitat:
Noch bevor er sich überhaupt zum Bewerber für das Präsidentenamt im Jahr 2020 erklärte, ist der frühere amerikanische Vizepräsident Joe Biden Kern einer hitzigen Debatte über angemessenes Verhalten gegenüber Frauen geworden. Stein des Anstosses ist, dass er 2014 an einer Wahlveranstaltung in Nevada einer demokratischen Parteikollegin und Kandidatin für ein hohes Amt im Gliedstaat unmittelbar vor ihrem Auftritt die Hände auf die Schultern gelegt und sie von hinten aufs Haar geküsst haben soll.


Ich hab keinen Bock mehr auf diesen albernen Bullshit.

Im Ergebnis wird das wohl darauf hinauslaufen, dass sich die Demokraten ihre Kandidaten wegen irgendwelchen harmlosen Albernheiten selber kaputtschiessen und im Ergebnis der selbstbekannte Pussygraber Präsident bleibt, weil es den Wählern der Republikaner, einschliesslich der heuchelnden Froemmler, halt mal scheissegal ist, wem "ihr Praesident" wann wohin gelangt hat, wieviele Pornstars der vernascht oder wieviele Lustmorde der auf offener Strasse veruebt hat.

Ist diesen doppelmoralisierenden Idioten eigentlich nicht klar was da auf dem Spiel steht? Böse

#869:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 21.06.2019, 13:33
    —
#metoo mal wieder: https://www.thedailybeast.com/max-landis-8-women-accuse-hollywood-filmmaker-of-emotional-and-sexual-abuse-were-not-people-to-him
Zitat:
“I didn’t realize that I had been raped consistently and deliberately by this man for two years until today, when I wrote it down.”


Der Satz und die Art, wie er durch die Medien getragen wird,...

#870:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 29.06.2019, 00:20
    —
https://www.sueddeutsche.de/kultur/weinstein-sullivan-harvard-1.4499977
Zitat:
Gleich nachdem bekannt wurde, dass Sullivan sich dem Team von Weinsteins Verteidigern angeschlossen hatte, regte sich Protest auf dem Campus. Studenten, die im Winthrop House untergebracht waren, berichteten, sie fühlten sich unsicher mit einem Hausvorsteher, der Weinstein vertrete. Manche sagten, dies löse Traumata in ihnen aus. Das Vertrauensverhältnis sei zerstört.

#871:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 30.06.2019, 12:30
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/weinstein-sullivan-harvard-1.4499977
Zitat:
Gleich nachdem bekannt wurde, dass Sullivan sich dem Team von Weinsteins Verteidigern angeschlossen hatte, regte sich Protest auf dem Campus. Studenten, die im Winthrop House untergebracht waren, berichteten, sie fühlten sich unsicher mit einem Hausvorsteher, der Weinstein vertrete. Manche sagten, dies löse Traumata in ihnen aus. Das Vertrauensverhältnis sei zerstört.


Geschockt Unglaublich!

#872:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 03.09.2019, 21:57
    —
Eine bekannte Kriegerin-für-soziale-Gerechtigkeit und Vorzeige"opfer" von GamerGate ist auch ins #metoo-Geschäft eingestiegen: https://www.salon.com/2019/08/28/gamergate-2-0-zoe-quinn-accuses-game-developer-alec-holowka-of-abuse/
Der Beschuldigte wurde daraufhin gefeuert und nahm sich das Leben: https://www.oneangrygamer.net/2019/08/alec-holowka-commits-suicide-following-metoo-accusations-by-zoe-quinn/92112/
?

#metoo: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/in-amerika-studie-zeigt-misstrauen-durch-metoo-16364557.html
Zitat:

Das Hashtag #MeToo löste eine weltweite Debatte über Sexismus, Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen aus. Wissenschaftlerinnen wollen jetzt herausgefunden haben, dass die Bewegung auch zu Nachteilen für Frauen führte.

#873:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.09.2019, 22:34
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Eine bekannte Kriegerin-für-soziale-Gerechtigkeit und Vorzeige"opfer" von GamerGate ist auch ins #metoo-Geschäft eingestiegen: https://www.salon.com/2019/08/28/gamergate-2-0-zoe-quinn-accuses-game-developer-alec-holowka-of-abuse/
Der Beschuldigte wurde daraufhin gefeuert und nahm sich das Leben: https://www.oneangrygamer.net/2019/08/alec-holowka-commits-suicide-following-metoo-accusations-by-zoe-quinn/92112/
?

#metoo: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/in-amerika-studie-zeigt-misstrauen-durch-metoo-16364557.html
Zitat:

Das Hashtag #MeToo löste eine weltweite Debatte über Sexismus, Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen aus. Wissenschaftlerinnen wollen jetzt herausgefunden haben, dass die Bewegung auch zu Nachteilen für Frauen führte.



Es ist beschämend zuzulassen, dass man Menschen, ohne jeden Beweis eines Fehlverhaltens ihrerseits, sozial und beruflich so fertig machen kann, dass sie nur noch den Freitod als Ausweg sehen.

Wo bleibt eigentlich der Aufschrei im "Court of opinion" gegen diejenigen, die letztlich Alec Holowka auf dem Gewissen haben?

Diejenigen, die unbewiesene Anschuldigungen gegen den Mann erhoben und damit seine berufliche Karriere zerstört haben, sollten sich wegen "Cyberbullying" vor Gericht verantworten muessen. Solange bis ein ordentliches Gericht geurteilt hat, sollten sie jedoch, anders als beim beschämenden Standard der "Metoo-Bewegung", als unschuldig gelten und insbesondere sollte darauf verzichtet werden sie sozial und beruflich zu lynchen. Schliesslich darf man sich nicht mit den Verantwortlichen fuer Alecs Tod auf eine Stufe stellen. Hier sollen höhere Standards gelten. Sollte sich deren individuelle Schuld jedoch vor Gericht herausstellen, gehoeren die genauso wie andere Cyberbullies, z.B. solche, die junge Mädchen in den Selbstmord treiben, behandelt und zu langjährigen Gefaengnisstrafen verurteilt. Inzwischen existieren ja nach etlichen einschlägigen Todesfälle, die hierfür benötigten Gesetze.


Time's up, bitches!

#874:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 01.02.2020, 01:49
    —
Der Prozess gegen Weinstein hat bekanntlich begonnen. Heute gibt's interessante Neuigkeiten. Eines der Opfer, Jessica Mann, enthüllte, dass Weinstein nicht nur nach Scheisse stinkt, sondern auch keine Hoden hat. Stattdessen habe er so etwas wie eine Vagina. Er musste sich erst irgendetwas injizieren, damit er sie überhaupt vergewaltigen konnte:
https://www.vulture.com/2020/01/jessica-mann-harvey-weinstein-trial-testimony.html
https://www.thedailybeast.com/jessica-mann-harvey-weinstein-accuser-testifies-deformed-mogul-used-injections-before-rape?ref=scroll

Interessant, dass wir über diese intimen Details Weinsteins erst jetzt erfahren. Bei so vielen Vergewaltigungsopfern hätte ich erwartet, dass das schneller die Runde macht. Wie dem auch sein: Believe women! Frau Mann wird schon die Wahrheit sagen. Ich glaube ihr.

#875:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 01.02.2020, 10:24
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Der Prozess gegen Weinstein hat bekanntlich begonnen. Heute gibt's interessante Neuigkeiten. Eines der Opfer, Jessica Mann, enthüllte, dass Weinstein nicht nur nach Scheisse stinkt, sondern auch keine Hoden hat. Stattdessen habe er so etwas wie eine Vagina. Er musste sich erst irgendetwas injizieren, damit er sie überhaupt vergewaltigen konnte:
https://www.vulture.com/2020/01/jessica-mann-harvey-weinstein-trial-testimony.html
https://www.thedailybeast.com/jessica-mann-harvey-weinstein-accuser-testifies-deformed-mogul-used-injections-before-rape?ref=scroll

Endlich entdeckt: das dritte Geschlecht! Weinstein hat es.

#876:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.02.2020, 17:01
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Der Prozess gegen Weinstein hat bekanntlich begonnen. Heute gibt's interessante Neuigkeiten. Eines der Opfer, Jessica Mann, enthüllte, dass Weinstein nicht nur nach Scheisse stinkt, sondern auch keine Hoden hat. Stattdessen habe er so etwas wie eine Vagina. Er musste sich erst irgendetwas injizieren, damit er sie überhaupt vergewaltigen konnte:
https://www.vulture.com/2020/01/jessica-mann-harvey-weinstein-trial-testimony.html
https://www.thedailybeast.com/jessica-mann-harvey-weinstein-accuser-testifies-deformed-mogul-used-injections-before-rape?ref=scroll

Endlich entdeckt: das dritte Geschlecht! Weinstein hat es.

Und wir werden sogar Zeuge, wie es durch den Sprechakt entsteht. Frau Butler wird begeistert sein.

#877:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 01.02.2020, 21:28
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Der Prozess gegen Weinstein hat bekanntlich begonnen. Heute gibt's interessante Neuigkeiten. Eines der Opfer, Jessica Mann, enthüllte, dass Weinstein nicht nur nach Scheisse stinkt, sondern auch keine Hoden hat. Stattdessen habe er so etwas wie eine Vagina. Er musste sich erst irgendetwas injizieren, damit er sie überhaupt vergewaltigen konnte:
https://www.vulture.com/2020/01/jessica-mann-harvey-weinstein-trial-testimony.html
https://www.thedailybeast.com/jessica-mann-harvey-weinstein-accuser-testifies-deformed-mogul-used-injections-before-rape?ref=scroll

Endlich entdeckt: das dritte Geschlecht! Weinstein hat es.

Und wir werden sogar Zeuge, wie es durch den Sprechakt entsteht. Frau Butler wird begeistert sein.

Und hat sogar biblische Dimensionen:
https://bibeltext.com/john/1-14.htm
Zitat:
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit,

#878:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.02.2020, 21:58
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Der Prozess gegen Weinstein hat bekanntlich begonnen. Heute gibt's interessante Neuigkeiten. Eines der Opfer, Jessica Mann, enthüllte, dass Weinstein nicht nur nach Scheisse stinkt, sondern auch keine Hoden hat. Stattdessen habe er so etwas wie eine Vagina. Er musste sich erst irgendetwas injizieren, damit er sie überhaupt vergewaltigen konnte:
https://www.vulture.com/2020/01/jessica-mann-harvey-weinstein-trial-testimony.html
https://www.thedailybeast.com/jessica-mann-harvey-weinstein-accuser-testifies-deformed-mogul-used-injections-before-rape?ref=scroll

Endlich entdeckt: das dritte Geschlecht! Weinstein hat es.

Und wir werden sogar Zeuge, wie es durch den Sprechakt entsteht. Frau Butler wird begeistert sein.



Und die eigentliche Frage, da Weinstein jetzt der "LGBT-Community" zugerechnet werden muss: Laesst sich der Vorwurf seiner Schuld ueberhaupt noch aufrechterhalten? Muessen wir jetzt nicht die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Weinstein das eigentliche Opfer darstellt? Schliesslich stechen beim Opferpoker LGTB-Rechte die Frauenrechte! Auf jeden Fall muss im jetzt im Gerichtssaal ein "Safe space" eingerichtet werden.

#879:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.02.2020, 00:21
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Der Prozess gegen Weinstein hat bekanntlich begonnen. Heute gibt's interessante Neuigkeiten. Eines der Opfer, Jessica Mann, enthüllte, dass Weinstein nicht nur nach Scheisse stinkt, sondern auch keine Hoden hat. Stattdessen habe er so etwas wie eine Vagina. Er musste sich erst irgendetwas injizieren, damit er sie überhaupt vergewaltigen konnte:
https://www.vulture.com/2020/01/jessica-mann-harvey-weinstein-trial-testimony.html
https://www.thedailybeast.com/jessica-mann-harvey-weinstein-accuser-testifies-deformed-mogul-used-injections-before-rape?ref=scroll

Endlich entdeckt: das dritte Geschlecht! Weinstein hat es.

Und wir werden sogar Zeuge, wie es durch den Sprechakt entsteht. Frau Butler wird begeistert sein.

Und die eigentliche Frage, da Weinstein jetzt der "LGBT-Community" zugerechnet werden muss: Laesst sich der Vorwurf seiner Schuld ueberhaupt noch aufrechterhalten? Muessen wir jetzt nicht die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Weinstein das eigentliche Opfer darstellt? Schliesslich stechen beim Opferpoker LGTB-Rechte die Frauenrechte! Auf jeden Fall muss im jetzt im Gerichtssaal ein "Safe space" eingerichtet werden.

Oder du drehst mal wieder völlig frei.

#880:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 12.03.2020, 12:24
    —
Weinstein wurde zu 23 Jahre Haft verurteilt.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/harvey-weinstein-muss-wegen-vergwaltigung-23-jahre-ins-gefaengnis-a-0491fa63-294b-49f6-8457-1b23f9627294

#881:  Autor: CnndrBrbr BeitragVerfasst am: 12.03.2020, 13:14
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Weinstein wurde zu 23 Jahre Haft verurteilt.
Hätte er mal wen erschossen, das hätte Bewährung gegeben.

#882:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 12.03.2020, 15:50
    —
CnndrBrbr hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Weinstein wurde zu 23 Jahre Haft verurteilt.
Hätte er mal wen erschossen, das hätte Bewährung gegeben.


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