Gravitationswellen
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#1: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 15:57
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Hallo Forum,

die Vakuumlichtgeschwindigkeit ist von der lokalen Raum/Zeit abhängig und somit variabel. So muss es auf jeden Fall Einstein gesehen haben. Zitat (Quelle: http://books.google.de/books Albert Einstein – Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie – ISBN 3-540-42452-0 – Seite 50) „Zweitens aber zeigt diese Konsequenz, dass nach der allgemeinen Relativitätstheorie das schon oft erwähnte Gesetz von der Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit, das eine der beiden grundlegenden Annahmen der speziellen Relativitätstheorie bildet, keine unbegrenzte Gültigkeit beanspruchen kann. Eine Krümmung der Lichtstrahlen kann nämlich nur dann eintreten, wenn die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes mit dem Orte variiert. Man könnte nun denken, dass durch diese Konsequenz die spezielle Relativitätstheorie, und mit ihr die Relativitätstheorie überhaupt, zu Fall gebracht würde. Dies trifft aber in Wahrheit nicht zu. Es lässt sich nur schließen, dass die spezielle Relativitätstheorie kein unbegrenztes Gültigkeitsgebiet beanspruchen kann; ihre Ergebnisse gelten nur insoweit, als man von den Einflüssen der Gravitationsfelder auf die Erscheinungen (z. B. des Lichtes) absehen kann.“ Zitat Ende

In Übereinstimmung mit der Allgemeinen Relativitätstheorie verändert sich bei einer Änderung des lokalen Gravitationspotentials die Vakuumlichtgeschwindigkeit. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht und somit auch von Radarsignalen erhöht sich mit zunehmenden Abstand von unserer Sonne. Unter Berücksichtigung dieser Überlegungen habe ich voriges Jahr die sogenannte Pinoeer-Anomalie (scheinbare Abbremsung von Raumsonden am Rande unseres Sonnensystems) relativ einfach und mit hoher Genauigkeit berechnen können.

Eine weitere Folge ist, dass sich die Lichtgeschwindigkeit auch ändert, wenn eine Gravitationswelle durch ein Messinstrument läuft. So versucht man unter anderem beim GEO600-Experiment Gravitationswellen zu messen, in dem man die Länge von 2 rechtwinklig verlaufenden Messstrecken mit Hilfe von Laserstrahlen vergleicht. Die Idee dahinter ist, dass sich durch die Gravitationswelle die Länge einer Messstrecke verändert und der Lichtstrahl deshalb diese Strecke schneller durchläuft, als auf der rechtwinklig hierzu verlaufenden Vergleichsstrecke. Da sich durch die Gravitationswelle aber auch die Lichtgeschwindigkeit ändert (siehe eingangs genanntes Einstein-Zitat), durchlaufen beide Lichtstrahlen immer mit der gleichen Zeit die Messstrecken. Alles Andere würde wiederum der Speziellen Relativitätstheorie widersprechen. Mit Änderung des Gravitationspotentials durch die Gravitationswelle verändert sich also mit der Länge der Strecke proportional die Lichtgeschwindigkeit und die Laserstrahlen benötigen für die Messstrecke und die Referenzstrecke die gleiche Zeit. So auf jeden Fall meine Meinung dazu und so hatte ich es schon Anfang dieses Jahrtausends geschrieben. Daraufhin kam das übliche Gelache und Geschimpfe.

Nun, über 10 Jahre später wurde, wie von mir vorhergesagt, immer noch keine Gravitationswelle gemessen. Obwohl sich die Messgenauigkeit seit 2002 extrem verbessert hat. Hierzu die nachfolgenden Pressezitate:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-24389637.html vom 02. September 2002
Zitat Anfang: „In Deutschland begann dann vor sieben Jahren eine Gruppe um den Laserphysiker Karsten Danzmann, zwei rechtwinklig zueinander liegende Gräben auszuheben: Das Interferometer GEO 600 entstand. In Japan, Italien und den USA gruben die Forscher ähnliche Apparate in den Grund.

Unklar ist allerdings, wie häufig solche Crashs passieren. Danzmann hält für denkbar, dass GEO 600 bereits im nächsten Jahr eines dieser Ereignisse beobachten könnte - und in dieser optimistischen Einschätzung sieht er sich bestätigt durch seine Kollegen am Albert-Einstein-Institut bei Potsdam.“
Zitat Ende

Dann am 06. Nov. 2006 unter http://www.milde-marketing.de/html/highlights_der_physik.html
Zitat Anfang: „Seit Beginn der Probemessungen im Jahr 2002 wurde die Messempfindlichkeit von GEO600 kontinuierlich verbessert. „Damals konnten wir mit Hilfe unseres Laser-Ohrs nur einen kleinen Bruchteil unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße, belauschen. Heute sind wir 3000mal empfindlicher und können Ereignisse bis zu Entfernungen detektieren, die ein Vielfaches der Distanz zwischen unserer und der benachbarten Andromeda-Galaxie betragen“, so Karsten Danzmann, der von europäischer Seite auch die Federführung für das Weltraumprojekt LISA inne hat.“ Zitat Ende

Wobei zu bemerken ist, dass bei einer 3.000-fachen Steigerung der Reichweite in einem 3-dimensionalen Raum (bei gleicher Wahrscheinlichkeitsverteilung der Ereignisse) die Anzahl der zu beobachtenden Ereignisse um das 3.000-fache hoch 3 ansteigen. Also, die Wahrscheinlichkeit um das 27.000.000.000-fache steigt. Wenn Herr Danzmann und seine Kollegen am Albert-Einstein-Institut schon 2002 mindestens 1 Ereigniss pro Jahr erwartet haben, so ist diese Wahrscheinlichkeit im Jahr 2006 um das 27.000.000.000-fache höher. Nun gut, die Materieverteilung im Universum ist nicht gleichmäßig und von daher kann man das nicht einfach hochrechnen. Aber einige Ereignisse mehr pro Jahr sollten es schon sein.

Seit 2005 setzt man unter Einstein-Home private Rechenkapazitäten ein, um die Messergebnisse von GEO600 auszuwerten und die Gravitationswellen endlich aufzuspüren. Dann wurde 2007 nochmal kräftig umgebaut. Und das ist auch schon wieder 5 Jahre her. Man müsste eigentlich stündlich Gravitationswellen messen.

Im August 2011 ereignete sich eine Supernova in unmittelbarer Nachbarschaft. Diese hat eine Stärke, wie sie statistisch nur aller 33 Jahre vorkommt ( http://www.weltderphysik.de/de/4245.php?ni=3052 ). Im März 2011 beobachtet man weiterhin, dass ein Stern von einem Schwarzen Loch gefressen wird. Dies ist äußerst selten ( http://www.astronomie-heute.de/artikel/1121333&_z=798889 ).

Worauf will ich hinaus? Die Supernova ist nun 7 Monate her und der Stern fiel vor über einem Jahr in das Schwarzes Loch. Beides sind Quellen von starken Gravitationswellen. Mittlerweile sollten die Daten bei GEO600 ausgewertet sein. Und, habt ihr gelesen, dass Gravitationswellen gemessen wurden? Ich habe nichts gelesen. Womit das GEO600-Experiment meine Sichtweise der Dinge bestätigt.

Die genaue Begründung, weshalb man mit einem Interferometer keine Gravitationswellen messen kann, findet Ihr in meiner “Raumwellentheorie“ auf http://universum-jaguste.piranho.de/Gravitationswellendetektor.htm oder als gleichnamiges E-Book bei amazon.de.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#2:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 16:49
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@Bernd Jaguste, das hatten wir hier alles bereits!

- Um 2002 herum unterschätzte man die Störungen und das Rauschen und war daher zu optimistisch.
- Die Supernova SN2011fe (2011) - falls Du die meinst - war 21 Millionen Lichtjahre entfernt, in der Galaxie Messier 101. GW von Supernovae können jedoch mit den derzeitigen Detektoren nur in unserer eigenen Galaxie nachgewiesen werden
- Die Physiker halten eine Detektion von GW mit den derzeitigen Detektoren daher für eher unwahrscheinlich (außer es passiert etwas in unserer Galaxie)
- Die Aufrüstung (sensitivity factor 10) der Detektoren, die derzeit stattfindet, wird in 2-3 Jahren erste Meßergebnisse liefern, sowohl bei Virgo/GEO wie auch bei den amerikanischen Systemen vom Typ LIGO
- Die dritte Generation für LIGO ist für ab 2017 geplant (Faktor 100)

Du mußt Dich also noch etwas gedulden und so lange noch mit dem schon vor längerer Zeit erfolgten indirekten Nachweis der Gravitationswellen (durch Doppelpulsare) vorliebnehmen.

In der Zwischenzeit kannst Du aber noch alle möglichen Internetforen mit Deinen immer gleichen Postings überziehen, wenn Du nicht rausgeschmissen wirst.

Auf Deine irreführende Einleitung in bezug auf die Lichtgeschwindigkeit gehe ich hier nicht weiter ein.

#3:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 17:14
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step hat folgendes geschrieben:
- Die Supernova SN2011fe (2011) - falls Du die meinst - war 21 Millionen Lichtjahre entfernt, in der Galaxie Messier 101. GW von Supernovae können jedoch mit den derzeitigen Detektoren nur in unserer eigenen Galaxie nachgewiesen werden

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Dann am 06. Nov. 2006 unter http://www.milde-marketing.de/html/highlights_der_physik.html
Zitat Anfang: „Seit Beginn der Probemessungen im Jahr 2002 wurde die Messempfindlichkeit von GEO600 kontinuierlich verbessert. „Damals konnten wir mit Hilfe unseres Laser-Ohrs nur einen kleinen Bruchteil unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße, belauschen. Heute sind wir 3000mal empfindlicher und können Ereignisse bis zu Entfernungen detektieren, die ein Vielfaches der Distanz zwischen unserer und der benachbarten Andromeda-Galaxie betragen“, so Karsten Danzmann, der von europäischer Seite auch die Federführung für das Weltraumprojekt LISA inne hat.“ Zitat Ende

Das war 2006, also vor 6 Jahren und 4 Jahre nach Beginn der Messungen und die Andromeda-Galaxie ist 2,5 Mio Lichtjahre entfernt. Seit dem ist viel Zeit vergangen und viel Arbeit und noch mehr Geld in GEO600 geflossen. Man wird doch noch mal nachfragen dürfen, was aus den Arbeiten geworden ist. Es ist schließlich auch mein Steuergeld.
step hat folgendes geschrieben:
Auf Deine irreführende Einleitung in bezug auf die Lichtgeschwindigkeit gehe ich hier nicht weiter ein.

Schade. Was ist an Einsteins Aussage irreführend?

#4:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 01.04.2012, 18:04
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Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Dann am 06. Nov. 2006 unter http://www.milde-marketing.de/html/highlights_der_physik.html
Zitat Anfang: „Seit Beginn der Probemessungen im Jahr 2002 wurde die Messempfindlichkeit von GEO600 kontinuierlich verbessert. „Damals konnten wir mit Hilfe unseres Laser-Ohrs nur einen kleinen Bruchteil unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße, belauschen. Heute sind wir 3000mal empfindlicher und können Ereignisse bis zu Entfernungen detektieren, die ein Vielfaches der Distanz zwischen unserer und der benachbarten Andromeda-Galaxie betragen“, so Karsten Danzmann, der von europäischer Seite auch die Federführung für das Weltraumprojekt LISA inne hat.“ Zitat Ende

Also ich habe einige papers gelesen (zwischen 2007 und 2010), in denen genau dargelegt wird, warum und in welchen Frequenzbereichen das Rauschen stärker ist als die GW-Signale.

Zum Stand der Aktivitäten bei GEO600 Ende 2007 hier die Veröffentlichung:
http://iopscience.iop.org/0264-9381/25/11/114043

Auch dort wird zugegeben, daß man noch eine Menge weiterer, unerwarteter Noise-Quellen entdeckt hatte.

Bei LIGO findet man den Stand grob zusammengefaßt hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/LIGO#Observations

Die Messungen von Science Run 5 (2007) werden übrigens immer noch ausgewertet. Man muß auch bedenken, daß negative Events bedeuten können, daß z.B. ein Gamma Ray Burst eben nicht aus einem Sturz in ein schwarzes Loch entstand.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Man wird doch noch mal nachfragen dürfen, was aus den Arbeiten geworden ist. Es ist schließlich auch mein Steuergeld.

Klar, das ist legitim. Schreib ihnen doch ne mail und frag konkret nach, am besten ohne allzuviel über Deine Ansichten zur ART rauszulassen. Ich mach das auch, z.B. wenn der Staat mein Geld für Aberglauben verplempert.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Auf Deine irreführende Einleitung in bezug auf die Lichtgeschwindigkeit gehe ich hier nicht weiter ein.
Schade. Was ist an Einsteins Aussage irreführend?

Du erweckst nach dem Zitat den (falschen) Eindruck, daß eine Änderung der Lichtgeschwindigkeit in einem Inteferometerarm der Grund für die Messbarkeit der GW sei. Ebenso falsch ist, daß die Pioneer-Anomalie etwas mit variabler Lichtgeschwindigkeit zu tun habe. Und schließlich hast Du mE auch Einsteins Zitat gar nicht verstanden, ich wette Du kannst nicht beantworten, warum in der ART trotzdem immer nur ein konstantes c vorkommt.

EDIT: hatten wir hier schon: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1692888#1692888 - hast Du es vergessen oder versuchst Du es absichtlich noch mal?

#5:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 03.04.2012, 20:12
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Hallo Forum,
hallo step,

step hat folgendes geschrieben:
EDIT: hatten wir hier schon: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1692888#1692888 - hast Du es vergessen oder versuchst Du es absichtlich noch mal?

Ich habe es nicht vergessen und greife es mit voller Absicht noch mal auf. Auch wenn Du es vielleicht nicht hören willst. Damals hätte man sich noch rausreden können, dass man die Signale noch nicht ausgewertet hat. Nun, 7 bzw. 13 Monate später, sollte das ja nicht mehr gehen. Außerdem finde ich den 10. Jahrestag des Beginns der Messungen bei GEO600 schon ein würdiges Ereignis, um über die Sinnhaftigkeit dieses Experiments zu reflektieren.

Wie gesagt, der Leiter des Experiments, Herr Carsten Danzmann, hielt es im Jahre 2002 für möglich, dass er innerhalb des nächsten Jahres ein Ereignis beobachten kann. Im Jahr 2006 hat man die Messempfindlichkeit um das 27.000.000.000-fache erhöht. Im Jahr 2009 hat man einen sogenannten gequetschten Laser bei GEO600 eingebaut und damit die Empfindlichkeit nochmals um das 3-fache gesteigert. Ztat http://www.astronews.com/news/artikel/2008/01/0801-035.shtml : „Mit gequetschtem Laserlicht, wie wir es erzeugen, kann man die Reichweite von Gravitationswellen-Detektoren mehr als verdreifachen," erläutert Schnabel. Damit ließen sich sogar Verschmelzungen von leichten Schwarzen Löchern am Rand des Universums beobachten.“ Zitat Ende Hahaha, selten so gelacht.

Wenn man also 2002 von vielleicht einem Ereignis aller 10-20 Jahre ausgegangen ist, so wurde die Empfindlichkeit jetzt mindestens um das 3 x 27.000.000.000-fache erhöht. Rechnen wir das ganze in Sekunden um, in der heute ein Ereignis detektiert werden müsste:
20x365x24x60x60 / 27.000.000.000 / 3= 0,00778 Sekunden oder 128 detektierte Gravitationswellen pro Sekunde
Gut, dies natürlich nur, wenn die Ereignisse gleichmäßig im All verteilt sind. Sind sie aber nicht. Dennoch sollten in den letzten Jahre doch mindestens ein einziges Signal eingegangen sein. Ist es aber nicht.

Im Jahr 2007 wurden die 3 LIGO Gravitationswellen-Detektoren, der Virgo-Detektor und GEO600 miteinander verknüpft. Zitat http://www.astronews.com:80/news/artikel/2007/05/0705-025.shtml :"Durch den kompletten Austausch unserer Daten und die Koordination unserer Arbeit wird die Empfindlichkeit aller Detektoren deutlich verbessert. Die Wissenschaft ist der große Gewinner." Zitat Ende
Diese deutliche Verbesserung ist bei den 128 zu erwartenden Signalen pro Sekunde noch gar nicht eingeflossen. Was hat es gebracht? Nichts.

Und Du meinst wirklich, ein Team von Wissenschaftlern, was sich bei der Wahrscheinlichkeitsberechnung so dermaßen vertan hat, ist wirklich kompetent in der Gravitationswellenforschung? Hätte ich die Wahrscheinlichkeit ausgerechnet, so hätte ich nicht weiter daneben liegen können (Null gemessene Ereignisse in 10 Jahren, an statt deutlich über 128 prognostizierten Ereignissen pro Sekunde).

step hat folgendes geschrieben:
Also ich habe einige papers gelesen (zwischen 2007 und 2010), in denen genau dargelegt wird, warum und in welchen Frequenzbereichen das Rauschen stärker ist als die GW-Signale.

Herr Danzmann und seine Mitarbeiter hatten sich also 2002 extrem verrechnet, sonst hätten sie ja ihre alten Vorhersagen nicht korrigieren müssen. Und nun sind sie schlauer und wir geben ihnen weiter unser Steuergeld? Meiner bescheidenen Meinung nach wussten sie 2002 schon nicht was sie tun, und es ist nicht besser geworden. (Ist meine freie Meinungsäußerung und muss mit der Wahrheit nichts zu tun haben.)
Ich weiß nicht, step, ob Du in der Forschung tätig bist. Wenn ja, könnte ich mir aber vorstellen, dass Dir sofort ein Forschungsprojekt einfallen würde, welches Du mit den GEO600-Geldern realisieren könntest.

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Man wird doch noch mal nachfragen dürfen, was aus den Arbeiten geworden ist. Es ist schließlich auch mein Steuergeld.

Klar, das ist legitim. Schreib ihnen doch ne mail und frag konkret nach, am besten ohne allzuviel über Deine Ansichten zur ART rauszulassen. Ich mach das auch, z.B. wenn der Staat mein Geld für Aberglauben verplempert.

Ach so geht das also. Ich schreibe den einfach, dass das Quatsch ist, was sie da die letzten mind. 15 Jahre getrieben haben. Die folgen meinen Argumenten und sehen das ein. Anschließend treten sie vor die Presse, gestehen ihre Schande und melden sich auf dem Arbeitsamt. Die noch übrigen Fördermillionen geben sie natürlich zurück. Die brauchen sie ja nun nicht mehr. Und ihre verbleibenden Jahre bis zur Rente werden schon irgendwie vergehen.
Und ich hatte immer gedacht, man muss Öffentlichkeit mobilisieren, die Springerpresse aufhetzen und die Wissenschaftler aus ihren Elfenbeintürmen vertreiben. Anderseits habe ich die Sache mit dem Brief schon 2002 probiert. Muss ich wohl falsch gemacht haben. Auf jeden Fall sitzen sie immer noch an den fetten Fördertöpfen und versprechen uns seit nunmehr über ein Jahrzehnt baldige Erfolge. Und wir glauben es auch noch.

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Auf Deine irreführende Einleitung in bezug auf die Lichtgeschwindigkeit gehe ich hier nicht weiter ein.
Schade. Was ist an Einsteins Aussage irreführend?

Du erweckst nach dem Zitat den (falschen) Eindruck, daß eine Änderung der Lichtgeschwindigkeit in einem Inteferometerarm der Grund für die Messbarkeit der GW sei. Ebenso falsch ist, daß die Pioneer-Anomalie etwas mit variabler Lichtgeschwindigkeit zu tun habe. Und schließlich hast Du mE auch Einsteins Zitat gar nicht verstanden, ich wette Du kannst nicht beantworten, warum in der ART trotzdem immer nur ein konstantes c vorkommt.

Also, was ist sonst der Grund für die Messbarkeit der GW an einem Interferometer wenn nicht die Änderung der Lichtgeschwindigkeit? Durch die Gravitationswelle ändert sich die Länger der einen Messstrecke. Das Lichtsignal des Laser durchläuft die Strecke in einer kürzeren Zeit. Unter der Annahme einer konstanten Lichtgeschwindigkeit hat sich die Messstrecke verkürzt. Unter Annahme einer konstanten Länge hat sich die Lichtgeschwindigkeit verändert. Was man nun als konstant ansetzt, ist jedem selbst überlassen. Einstein hat die Lichtgeschwindigkeit per Postulat als konstant angesetzt. Aber eben auch nur im Rahmen der Speziellen Relativitätstheorie. Er hätte auch die Länge oder die Zeit konstant setzen können. Die Ergebnisse seiner Theorien wären die selben.
step hat folgendes geschrieben:
Ebenso falsch ist, dass die Pioneer-Anomalie etwas mit variabler Lichtgeschwindigkeit zu tun habe.
Um diese Diskussion zu umgehen, hatte ich geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Unter Berücksichtigung dieser Überlegungen habe ich voriges Jahr die sogenannte Pinoeer-Anomalie (scheinbare Abbremsung von Raumsonden am Rande unseres Sonnensystems) relativ einfach und mit hoher Genauigkeit berechnen können.
Das mit der Einfachheit und der hohen Genauigkeit wirst Du ja nicht bestreiten können. Weiterhin ist es wahr, dass ich die Berechnungen auf Grundlage dieser Überlegungen ausgeführt habe. Auch das dürfte unbestritten sein. Ob der Erfolg meiner Berechnungen nun an diesen Überlegungen liegt, dass muss jeder selber entscheiden. Hier noch mal der Link zu meinen Ausführungen http://universum-jaguste.piranho.de/raumsonde.htm

step hat folgendes geschrieben:
Und schließlich hast Du mE auch Einsteins Zitat gar nicht verstanden, ich wette Du kannst nicht beantworten, warum in der ART trotzdem immer nur ein konstantes c vorkommt.
Was meines Erachtens wirklich traurig ist, ist der Umstand, dass scheinbar nicht einmal Du die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit verstehst. Natürlich ist sie im Rahmen der Speziellen Relativitätstheorie immer konstant. Doch die gilt so gut wie nie. Deshalb heißt sie auch „speziell“ und nicht „allgemein“. In der ART ist die Lichtgeschwindigkeit deshalb immer konstant, weil man sie über die Lorentz-Transformation über die verschiedenen Raumzeiten hinweg umrechnen kann. Verstehst Du? Man transformiert diese von einem System in das andere. Man rechnet sie um. Dies aber nur, weil sie in den unterschiedlichen Raumzeiten unterschiedlich ist. Sonst bräuchte ich sie nicht transformieren. (Oder ich lasse sie überall konstant und transformiere die Längen oder die Zeit. Was letztendlich egal ist. Die Länge, die Zeit und die Lichtgeschwindigkeiten sind selbstdefinierende Definitionen, sie beeinflussen sich gegenseitig) Schon allein daraus lässt sich ableiten, dass die Vakuumlichtgeschwindigkeit über Raumzeiten hinweg variabel ist. Sonst bräuchte ich den Quatsch ja nicht umrechnen. Einstein hat es in den vorgenannten Zitat ja auch zweifelsfrei so gesehen. Sie ist über Raumgrenzen hinweg und von außen betrachtet, unterschiedlich. Innerhalb eines Systems hingegen immer konstant.
Und wenn nun so eine Gravitationswelle das Interferometer bei GEO600 durchläuft und den Arm verkürzt, so gilt innerhalb des Arms die Spezielle Relativitätstheorie und somit eine konstante Vakuumlichtgeschwindigkeit. Dies bedeutet, dass sich mit der Verkürzung der Messstrecke auch die Lichtgeschwindigkeit verringert. Aber nur von außen betrachtet. Dies muss so sein, weil innerhalb des Systems die Lichtgeschwindigkeit immer konstant ist. Würde es nicht so sein, würdest Du eine Überlichtgeschwindigkeit messen und Einsteins Theorie widerlegen. Du kannst nicht innerhalb und außerhalb des Systems die gleiche Lichtgeschwindigkeit errechnen, weil von außen betrachtet die Strecke kürzer geworden ist und innerhalb des Systems Du aber keine Streckenverkürzung ausmachen kannst. Mit der äußeren Streckenverkürzung durch die Gravitationswelle verlangsamt sich innerhalb der Messstrecke die Lichtgeschwindigkeit und die Lasersignale durchlaufen die Strecke immer mit der gleichen Zeit. Egal wie stark die Gravitationswelle ist.
Eben weil ich ein Verfechter der Relativitätstheorie bin, sage ich, dass man mit einem Interferometer keine Gravitationswelle messen kann. Alles andere widerspricht Einstein. Und damit habe ich ja auch bis jetzt Recht gehabt. Herr Danzmann hat hingegen nur leere Versprechungen gemacht.

Ist nun doch wieder mehr geworden, als beabsichtigt. Ich hoffen, es liest auch jemand. Ich freue mich auf die Diskussion. Sicherlich kann ich mich auch täuschen. Es hat mir aber noch keiner erklären können, wo ich mich geirrt habe. Und die letzte Instanz in der Wissenschaft ist immer das Experiment. Dies ist in diesem Fall bisher für mich.

Übrigens hätte ich noch eine Idee, wie man relativ einfach Gravitationswellen und gleichzeitig Dunkle Materie nachweisen kann. Doch dazu bedarf es Forschungsmittel. Und die habe ich nicht. Und Zeit habe ich heute auch nicht mehr (liest eh keiner so viel Text).

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#6: Re: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 09.04.2012, 11:49
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Hallo Forum,

wenn sich keiner mit mir unterhalten will, gehe ich in den Monolog-Modus. Dies ist für mich auch viel einfacher, da ich keine Gegenargumente widerlegen muss. Und um die Widersinnigkeit des GEO600-Experiments aufzuzeigen, braucht man ja auch nicht nach Argumenten zu suchen. Man braucht nur die von den Forschern veröffentlichten Aussagen sammeln und aufzeigen. Ist für mich viel angenehmer. So ist mir erst im Nachhinein folgender Widerspruch aufgefallen:

Ich hatte geschrieben,
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Im Jahr 2009 hat man einen sogenannten gequetschten Laser bei GEO600 eingebaut und damit die Empfindlichkeit nochmals um das 3-fache gesteigert. Ztat http://www.astronews.com/news/artikel/2008/01/0801-035.shtml : „Mit gequetschtem Laserlicht, wie wir es erzeugen, kann man die Reichweite von Gravitationswellen-Detektoren mehr als verdreifachen," erläutert Schnabel. Damit ließen sich sogar Verschmelzungen von leichten Schwarzen Löchern am Rand des Universums beobachten.“ Zitat Ende


Vorher hatte ich auf eben so einen Vorgang hingewiesen:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Im März 2011 beobachtet man weiterhin, dass ein Stern von einem Schwarzen Loch gefressen wird. Dies ist äußerst selten ( http://www.astronomie-heute.de/artikel/1121333&_z=798889 ).

Ob nun erst ein Stern zu einem Schwarzen Loch wird und dann auf ein Schwarzes Loch fällt, sollte ja ebenbürtig dazu sein, dass der Stern gleich auf das Schwarze Loch fällt. Die Massen sind in beiden Fällen die gleichen (eher ist in der letzten Variante die Masse des Sterns größer, da er vorher nicht seine Hülle abgestoßen hat.) Dieser Vorgang war nicht mal am Rande des Universums. (Wobei nach gängiger Lehrmeinung das Universum keinen Rand haben kann, aber das nur am Rande.)

Es geht aber auch deutlich näher. Herr Danzmann hatte ja am 06. Nov. 2006 unter http://www.milde-marketing.de/html/highlights_der_physik.html erklärt:
Zitat Anfang: „Seit Beginn der Probemessungen im Jahr 2002 wurde die Messempfindlichkeit von GEO600 kontinuierlich verbessert. „Damals konnten wir mit Hilfe unseres Laser-Ohrs nur einen kleinen Bruchteil unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße, belauschen. Heute sind wir 3.000mal empfindlicher und können Ereignisse bis zu Entfernungen detektieren, die ein Vielfaches der Distanz zwischen unserer und der benachbarten Andromeda-Galaxie betragen“, so Karsten Danzmann, der von europäischer Seite auch die Federführung für das Weltraumprojekt LISA inne hat.“ Zitat Ende

Nun fand man im Jahr 2009 ein Ultraleuchtkräftige Röntgenquellen (ultra-luminous X-ray source, kurz ULX) in eben unserer Nachbargalaxie, in der Andromeda-Galaxie. Im Feb. 2012 wurden diesbezügliche Untersuchungen veröffentlicht. Darin heißt es: Zitat Anfang "Dies bedeutet, dass die ULX in Andromeda wahrscheinlich ein normales, stellares Schwarzes Loch enthält, das mit sehr hohen Geschwindigkeiten Material verschluckt." Zitat Ende (Quelle: http://www.astronews.com/news/artikel/2012/02/1202-035.shtml )

Und? Hat man mit GEO600 auch nur eine Spur davon entdecken können? Nichts. So wie ich es Euch gesagt habe. Wie sollte man auch? Wenn durch eine Gravitationswelle die beiden Endpunkte der Messstrecke verschoben werden, so muss sich auf eben dieser Messstrecke zur Einhaltung einer konstanten Lichtgeschwindigkeit (im Rahmen der SRT) die Zeit ändern. Hierdurch kommen die Lichtteilchen immer zur selben Zeit am Endpunkt des Interferometers an, wie die Lichtteilchen der Referenzstrecke. Wie sollte es auch anders gehen? Alles Andere widerspricht der Speziellen Relativitätstheorie und der Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit. Die ausbleibenden Messergebnisse geben mir dabei Recht.

Ein schönes Rest-Osterfest wünscht
Bernd Jaguste

#7: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 09.04.2012, 13:10
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Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Hallo Forum, wenn sich keiner mit mir unterhalten will, gehe ich in den Monolog-Modus.

Und gleichzeitig in den Repetiermodus.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Und Du meinst wirklich, ein Team von Wissenschaftlern, was sich bei der Wahrscheinlichkeitsberechnung so dermaßen vertan hat, ist wirklich kompetent in der Gravitationswellenforschung?

Ja, das meine ich. Die Ergebnisse wurden meines Wissens auch von den Teams der "Konkurrenz" in USA / Frankreich gereviewt. Die Hauptfehler lagen übrigens nmV nicht in der Wahrscheinlichkeitsberechnung, sondern in der Unterschätzung der Störgrößen und Rauschterme. Einige davon hat man erst nach der Auswertung der Messungen verstanden. Ich finde, das ist normale wissenschaftliche Arbeit und nichts Skandalöses.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Du erweckst nach dem Zitat den (falschen) Eindruck, daß eine Änderung der Lichtgeschwindigkeit in einem Inteferometerarm der Grund für die Messbarkeit der GW sei.
Also, was ist sonst der Grund für die Messbarkeit der GW an einem Interferometer wenn nicht die Änderung der Lichtgeschwindigkeit?

Die Änderung der Lauflänge in den Armen durch die transversale periodische Stauchung der Raumzeit.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Durch die Gravitationswelle ändert sich die Länger der einen Messstrecke. Das Lichtsignal des Laser durchläuft die Strecke in einer kürzeren Zeit.

Genau.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Unter der Annahme einer konstanten Lichtgeschwindigkeit hat sich die Messstrecke verkürzt. Unter Annahme einer konstanten Länge hat sich die Lichtgeschwindigkeit verändert. Was man nun als konstant ansetzt, ist jedem selbst überlassen. Einstein hat die Lichtgeschwindigkeit per Postulat als konstant angesetzt. Aber eben auch nur im Rahmen der Speziellen Relativitätstheorie. Er hätte auch die Länge oder die Zeit konstant setzen können. Die Ergebnisse seiner Theorien wären die selben.

Nein, Deine Behauptung halte ich für falsch: Die Existenz einer Grenzgeschwindigkeit folgt schon allein aus der Kovarianzforderung bzw. dem Relativitätsprinzip, also daraus, daß die Gesetze der Physik in allen Inertialsystemen und in Bezug auf alle Koordinatensysteme die gleiche Form haben sollen. Würde man versuchen, die Raumzeitmetrik immer konstant zu halten und alle Effekte durch Änderungen der Geschwindigkeiten (nicht nur der LG) zu erklären, so würde es sehr schwieig bzw. unmöglich, die ART differenzialgeometrisch zu formulieren. Auch bei vektoriellen Effekten (z.B. Lichtablenkung) dürfte es schwierig werden. Kannst Du eine seriöse Publikation nennen, die die ART unter den von Dir beschriebenen Ansätzen kovariant formuliert?

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... ich wette Du kannst nicht beantworten, warum in der ART trotzdem immer nur ein konstantes c vorkommt.
... In der ART ist die Lichtgeschwindigkeit deshalb immer konstant, weil man sie über die Lorentz-Transformation über die verschiedenen Raumzeiten hinweg umrechnen kann. Verstehst Du? Man transformiert diese von einem System in das andere. Man rechnet sie um. Dies aber nur, weil sie in den unterschiedlichen Raumzeiten unterschiedlich ist. Sonst bräuchte ich sie nicht transformieren.

So ein Quatsch. Gerade die Grenzgeschwindigkeit c hat in allen transformierten Systemen denselben Wert! Andere Geschwindigkeiten dagegen, so wie auch raumzeitliche Abstände, ändern ihre Werte unter der Lorentz-Transformation. Und das ist auch kein Wunder, denn sonst wäre das Relativitätsprinzip verletzt. Einstein meinte etwas ganz anderes. Du hast das Zitat, wie ich schon vermutete, gar nicht verstanden.

#8: Re: Gravitationswellen Autor: smallie BeitragVerfasst am: 09.04.2012, 22:40
    —
Kleiner off-topic-Schlenker, könnte auch in "Naturwissenschaftliche Fragen" stehen:

Die Metapher vom Schwarzen Loch als fressendem Monster lese ich immer wieder. So auch hier:

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Vorher hatte ich auf eben so einen Vorgang hingewiesen:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Im März 2011 beobachtet man weiterhin, dass ein Stern von einem Schwarzen Loch gefressen wird. Dies ist äußerst selten ( http://www.astronomie-heute.de/artikel/1121333&_z=798889 ).

Ob nun erst ein Stern zu einem Schwarzen Loch wird und dann auf ein Schwarzes Loch fällt, sollte ja ebenbürtig dazu sein, dass der Stern gleich auf das Schwarze Loch fällt. [...]

Nun fand man im Jahr 2009 ein Ultraleuchtkräftige Röntgenquellen (ultra-luminous X-ray source, kurz ULX) in eben unserer Nachbargalaxie, in der Andromeda-Galaxie. Im Feb. 2012 wurden diesbezügliche Untersuchungen veröffentlicht. Darin heißt es: Zitat Anfang "Dies bedeutet, dass die ULX in Andromeda wahrscheinlich ein normales, stellares Schwarzes Loch enthält, das mit sehr hohen Geschwindigkeiten Material verschluckt." Zitat Ende (Quelle: http://www.astronews.com/news/artikel/2012/02/1202-035.shtml )

Meinem Laienverständnis nach ist die Metapher ziemlich schlecht.

Von außen betrachtet kann nichts den Ereignishorizont erreichen. Deshalb fällt nichts in ein Schwarzes Loch; deshalb frißt ein Schwarzes Loch nichts und es wird auch nichts verschluckt;

Früher nannte man Schwarze Löcher auch gefrorene Sterne, frozen stars. Das ist die bessere Metapher.

Bernd hat's recht schön formuliert: "Stern fällt auf Schwarzes Loch", aber eben nicht hinein. Mag sein, daß Materie nahe am Ereignishorizont ebenfalls die kritische Dichte erreicht und einen Ereignishorizont bildet. Das wäre eher ein Anlagern als ein Fressen.

Wenn um einen Kristallisationspunkt herum ein Kristall wächst, dann sagt man auch nicht, der Ur-Kristall habe die Materie außen herum "gefressen", sondern man spricht von Anlagern oder auskristallisieren, etc.

Hab' ich da was falsch verstanden, oder pflegen die Wissenschaftsjournalisten einen saloppen, zu saloppen Jargon?

#9:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 09.04.2012, 22:50
    —
Soweit ich weiß, ist die vermeintliche Sternenoberfläche eines Schwarzen Loches nicht der Ereignishorizont. Dieser hat einen größeren Radius, der allein von der Masse abhängt. Also sieht es von außen durchaus so aus als ob etwas vom Schwarzen Loch verschluckt wird.

#10:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 09:20
    —
@smallie: Wieso meinst Du, daß von außen nichts den EH erreichen könne? Ein Objekt kann problemlos den EH durchqueren und merkt es nicht mal, aber von außen sieht es so aus, als ob das Objekt immer langsamer wird (einfriert). Es wird aber auch immer röter und dunkler, und "verschwindet" daher schließlich.

@Tom: Ja, das ist korrekt, der EH ist viel größer als der Massenradius des SL.

#11: Re: Gravitationswellen Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 10:10
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Meinem Laienverständnis nach ist die Metapher ziemlich schlecht.

[...]
Hab' ich da was falsch verstanden, oder pflegen die Wissenschaftsjournalisten einen saloppen, zu saloppen Jargon?


nicht nur die Wissenschaftsjournalisten, wie man ja auch hier bemerken kann zwinkern

Der *imho zielführendste Ansatz, den ich diesbzgl. von Physikern/Mathematikern gehört habe, ist, dass man sich von Vorstellungsversuchen überhaupt freimachen sollte, was alle Ergebnisse mathematischer Schlüsse betrifft, die nur indirekt messbare hypothetische Objekte/Wirkungen im Mikro- & Makrokosmos beschreiben.

Psychologisch fast ein Unding, da unsere bewußte Wahrnehmung sehr wesentlich auf bildhaften Vorstellungen aufbaut.

Und unwissen_schaf(f)t_lich wird es dann, wenn solche Bildchen sich "dank" ubiquitärer Ausbreitung im Bildungswesen in den Vorstellungsmustern vieler festsetzen. Spontan denke ich da zB. an das Atom"modell" mit den kreisenden Kügelchen Mit den Augen rollen

#12: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 11:35
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Der *imho zielführendste Ansatz, den ich diesbzgl. von Physikern/Mathematikern gehört habe, ist, dass man sich von Vorstellungsversuchen überhaupt freimachen sollte, was alle Ergebnisse mathematischer Schlüsse betrifft, ...

Da stimme ich ausdrücklich zu, und genauso wird tatsächlich von den Theoretikern meist gearbeitet.

Leider ist diese Vorgehensweise außerhalb sehr unbeliebt. Ich nenne hier mal ein paar typische Angriffsmuster:

- Didakten argumentieren oft, ein vereinfachtes Modell reiche aus, um einfache Effekte zu erklären. Der Vorteil der intuitiven Verständlichkeit überwiege den Nachteil, daß die Analogie irgendwo falsch wird.

- Journalisten möchten Formulierungen, die nicht zu trocken sind und bei den Lesern Gefühle auslösen. Ein "gefräßiges" SL kommt da einfach besser. Aus der VWI wird dann "gibt es mich doppelt?" und aus dem Higgs ein "Gottesteilchen". Notfalls sucht man sich einen hinreichend eitlen Physiker, der das Modell dementsprechend "ausmalt".

- Philosophen wenden gerne ein, der Ansatz sei wahlweise zu abstrakt (AKA: sie verstehen ihn nicht) oder zu positivistisch (AKA: er erfüllt ihre ontologisch-metaphysischen Wünsche nicht).

#13:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 21:59
    —
step hat folgendes geschrieben:
@smallie: Wieso meinst Du, daß von außen nichts den EH erreichen könne?

Kleine Korrektur: von außen betrachtet.

Fast schon trivial, ich erwähne es nur der Vollständigkeit halber: Uhren gehen langsamer in der Nähe von Massen.

Nun dachte ich, je näher man dem Ereignishorizont kommt, desto langsamer vergeht die Zeit. Die Zeitdehnung geht gegen Unendlich, wenn der Abstand zum Schwarzschildradius gegen Null geht.

Also wird ein äußerer Beobachter nie sehen, wie etwas den Ereignishorizont überschreitet. In anderen Worten: es fällt nichts in ein Schwarzes Loch.


step hat folgendes geschrieben:
Ein Objekt kann problemlos den EH durchqueren und merkt es nicht mal,

Aus der subjektiven Perspektive des fallenden Objekts, ja, klar.

Aber laß mich das mal umdrehen:

Blickt ein fallender Beobachter zurück nach "oben", so würde er sehen, wie sich die äußere Zeit immer mehr beschleunigt. Um's auf die Spitze zu treiben: irgendwann wäre so viel äußere Zeit vergangen, daß das Schwarze Loch anfinge, wieder zu zerstrahlen, weil von außen betrachtet die "Verdampfungszeit" erreicht ist, noch bevor der fallende Beobachter den Ereignishorizont erreicht.

Im Er_Win'schen Sinne müßte man das natürlich durchrechnen, statt es wie ich mit einer guten Dosis Bauchgefühl nur zu vermuten.

step hat folgendes geschrieben:
aber von außen sieht es so aus, als ob das Objekt immer langsamer wird (einfriert).

Genau darauf wollte ich hinaus.

step hat folgendes geschrieben:
@Tom: Ja, das ist korrekt, der EH ist viel größer als der Massenradius des SL.

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß, ist die vermeintliche Sternenoberfläche eines Schwarzen Loches nicht der Ereignishorizont. Dieser hat einen größeren Radius, der allein von der Masse abhängt. Also sieht es von außen durchaus so aus als ob etwas vom Schwarzen Loch verschluckt wird.

Das habe ich noch nie gehört. (Kein Argument, nur eine Feststellung. zwinkern )

Sternenoberfläche bei einem Schwarzen Loch? Massenradius innerhalb des Ereignishorizonts? Ich dachte, der herkömmliche Vorstellung nach bewegt sich innerhalb des Ereignishorizonts alles zur zentralen Singularität. Wie könnte es da eine stabile Sternenoberfläche geben?


PS:

Die herkömmliche Vorstellung von Schwarzen Löchern bedarf sicher einer gründlichen Überholung. Die Singularität in SLs ist genauso fragwürdig wie die Urknallsingularität.

Richtig könnte dies sein: es gibt eine maximale Materie-Dichte; wird sie erreicht, so tritt eine abstoßende Kraft auf. Es gäbe dann keine herkömmlichen Schwarzen Löcher - man müßte von Quarksternen oder ähnlichem sprechen. Dann darf man auch gerne wieder von Sternenoberfläche und Massenradius sprechen. Falls ihr das so gemeint habt, kann ich euch folgen.


Zuletzt bearbeitet von smallie am 10.04.2012, 22:37, insgesamt einmal bearbeitet

#14:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 22:18
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß, ist die vermeintliche Sternenoberfläche eines Schwarzen Loches nicht der Ereignishorizont. Dieser hat einen größeren Radius, der allein von der Masse abhängt. Also sieht es von außen durchaus so aus als ob etwas vom Schwarzen Loch verschluckt wird.

Das habe ich noch nie gehört. (Kein Argument, nur eine Feststellung. zwinkern )

Sternenoberfläche bei einem Schwarzen Loch? Massenradius innerhalb des Ereignishorizonts? ich dachte, der herkömmliche Vorstellung nach bewegt sich innerhalb des Ereignishorizonts alles zur zentralen Singularität. Wie könnte es da eine stabile Sternenoberfläche geben?


PS:

Die herkömmliche Vorstellung von Schwarzen Löchern bedarf sicher einer gründlichen Überholung. Die Singularität in SLs ist genauso fragwürdig wie die Urknallsingularität.

Richtig könnte dies sein: es gibt eine maximale Materie-Dichte; wird sie erreicht, so tritt eine abstoßende Kraft auf. Es gäbe dann keine herkömmlichen Schwarzen Löcher - man müßte von Quarksternen oder ähnlichem sprechen. Dann darf man auch gerne wieder von Sternenoberfläche und Massenradiums sprechen. Falls ihr das so gemeint habt, kann ich euch folgen.


(Fett von mir)
Deshalb schrieb ich "vermeintliche Sternenoberfläche".

Das der Schwarzschildradius ausschließlich von der Masse abhängt, ist relativ einfach zu sehen.
Laut Wikipedia:



r-Schwarzschildradius
G-Gravitationskontante
c-Lichtgeschwindigkeit
M-Masse des Objekts

Ich fand diese Seite ganz gut um mich dem Thema zu nähern.

#15:  Autor: LandeiWohnort: Sandersdorf-Brehna BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 22:19
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Richtig könnte dies sein: es gibt eine maximale Materie-Dichte; wird sie erreicht, so tritt eine abstoßende Kraft auf.


Es kann ein recht einfacher Beweis geführt werden, dass dem entweder nicht so ist, oder unsere Grundvoraussetzungen sehr, sehr falsch sind: Es gibt einen einfachen Zusammenhang zwischen der Festigkeit eines Materials und seiner Schallgeschwindigkeit: Je fester etwas ist, umso größer die Schallgeschwindigkeit. Nun müsste ein Material, das fest genug ist, einem Graviatationskollaps zu widerstehen, ab einem gewissen Punkt eine Schallgeschwindigkeit besitzen, die größer als die Lichtgeschwindigkeit ist. Wenn es also keine Singularität in einem schwarzen Loch gibt, wäre die spezielle (und damit die allgemeine) Relativitätstheorie automatisch für die Tonne.

#16: Re: Gravitationswellen Autor: smallie BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 22:41
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Der *imho zielführendste Ansatz, den ich diesbzgl. von Physikern/Mathematikern gehört habe, ist, dass man sich von Vorstellungsversuchen überhaupt freimachen sollte, was alle Ergebnisse mathematischer Schlüsse betrifft, die nur indirekt messbare hypothetische Objekte/Wirkungen im Mikro- & Makrokosmos beschreiben.

Psychologisch fast ein Unding, da unsere bewußte Wahrnehmung sehr wesentlich auf bildhaften Vorstellungen aufbaut.

Fast ganz richtig.

Fast deshalb: wer die zugehörige Mathematik versteht, kann sich etwas vorstellen. Ein Schulfreund nahm mal an einer Mathe-Olympiade teil. Über den Sieger sagte er: "Der hatte für alles ein Bild."

Die Lorentz-Transformation gab's schon vor Einstein, aber erst Einstein hat das passende Bild dazu geliefert.

Ansonsten richtig. Oft genug wurden Phänomene aufgrund von Rechnungen postuliert - und anschließend bestätigt.

Leider hat uns dies konsequent mathematische Denken gerade in die Klemme gebracht. Konsequentes Weiterdenken mancher Hypothesen führt zu gegenwärtig oder auch prinzipiell nicht empirisch prüfbaren Aussagen wie der inflationären Landschaft, zu Multiversen oder zu Everetts "Vielwelten". Das nur am Rande und nicht als grundsätzliche Kritik am mathematischen Modell.

Wie sagte Max Tegmark? Shut up and calculate!


Er_Win hat folgendes geschrieben:
Und unwissen_schaf(f)t_lich wird es dann, wenn solche Bildchen sich "dank" ubiquitärer Ausbreitung im Bildungswesen in den Vorstellungsmustern vieler festsetzen. Spontan denke ich da zB. an das Atom"modell" mit den kreisenden Kügelchen Mit den Augen rollen

Wenn man bereits Sonnensysteme mit Planeten kennt, ist das Modell hinterhältig zwingend im Rahmen des vorvorigen Jahrhunderts. zwinkern

Mit weiteren Beispielen könnte man wohl einen ganzen Thread füllen.

#17:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 22:50
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Das der Schwarzschildradius ausschließlich von der Masse abhängt, ist relativ einfach zu sehen.
Laut Wikipedia:



r-Schwarzschildradius
G-Gravitationskontante
c-Lichtgeschwindigkeit
M-Masse des Objekts

Ich fand diese Seite ganz gut um mich dem Thema zu nähern.

Jetzt kommen wir der Sache näher. Ich denke: Ereignishorizont = Schwarzschildradius.

Wo ist der Unterschied?

#18:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 22:55
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Das der Schwarzschildradius ausschließlich von der Masse abhängt, ist relativ einfach zu sehen.
Laut Wikipedia:



r-Schwarzschildradius
G-Gravitationskontante
c-Lichtgeschwindigkeit
M-Masse des Objekts

Ich fand diese Seite ganz gut um mich dem Thema zu nähern.

Jetzt kommen wir der Sache näher. Ich denke: Ereignishorizont = Schwarzschildradius.

Wo ist der Unterschied?


Soweit ich weiß gibt es keinen. Ich habe auch beide Begriffe synonym verwendet.

#19:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 23:25
    —
Landei hat folgendes geschrieben:
Es kann ein recht einfacher Beweis geführt werden, dass dem entweder nicht so ist, oder unsere Grundvoraussetzungen sehr, sehr falsch sind: Es gibt einen einfachen Zusammenhang zwischen der Festigkeit eines Materials und seiner Schallgeschwindigkeit: Je fester etwas ist, umso größer die Schallgeschwindigkeit. Nun müsste ein Material, das fest genug ist, einem Graviatationskollaps zu widerstehen, ab einem gewissen Punkt eine Schallgeschwindigkeit besitzen, die größer als die Lichtgeschwindigkeit ist.

Ein sehr schönes Gedankenexperiment. Das kannte ich noch nicht.

Ich würde sagen: unsere Grundvoraussetzungen sind ein bisschen falsch.

Landei hat folgendes geschrieben:
Wenn es also keine Singularität in einem schwarzen Loch gibt, wäre die spezielle (und damit die allgemeine) Relativitätstheorie automatisch für die Tonne.

Ach, nicht gleich in die Tonne schmeißen. Die RT kann man sicher gut wiederverwerten. Newton ist immer noch nützlich. Wer nur von Berlin nach Potsdam will, der kann die Erde in guter Näherung auch flach sein lassen. zwinkern

Daß die RT nicht das allerletzte Wort sein kann, das ist doch inzwischen Konsens, oder?

#20:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 10.04.2012, 23:34
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß gibt es keinen. Ich habe auch beide Begriffe synonym verwendet.

Dann habe ich nicht verstanden, was du mir sagen wolltest. skeptisch

#21:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 09:06
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
@Tom: Ja, das ist korrekt, der EH ist viel größer als der Massenradius des SL.

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß, ist die vermeintliche Sternenoberfläche eines Schwarzen Loches nicht der Ereignishorizont. Dieser hat einen größeren Radius, der allein von der Masse abhängt. Also sieht es von außen durchaus so aus als ob etwas vom Schwarzen Loch verschluckt wird.
Das habe ich noch nie gehört. (Kein Argument, nur eine Feststellung. zwinkern )

Sternenoberfläche bei einem Schwarzen Loch? Massenradius innerhalb des Ereignishorizonts? Ich dachte, der herkömmliche Vorstellung nach bewegt sich innerhalb des Ereignishorizonts alles zur zentralen Singularität. Wie könnte es da eine stabile Sternenoberfläche geben?

Ja, "Sternenoberfläche" ist sicher nicht optimal ausgedrückt. Man weiß nicht, was da ist, aber es ist jedenfalls kleiner als der EH. Laut ART ist es eine punktförmige Singularität, oder auch eine ringförmige im Fall von rotierenden Löchern. Die meisten Physiker erwarten, daß eine quantisierte ART etwas nicht punktförmiges ergeben wird.

smallie hat folgendes geschrieben:
Die herkömmliche Vorstellung von Schwarzen Löchern bedarf sicher einer gründlichen Überholung. Die Singularität in SLs ist genauso fragwürdig wie die Urknallsingularität.

Richtig.

smallie hat folgendes geschrieben:
Richtig könnte dies sein: es gibt eine maximale Materie-Dichte; wird sie erreicht, so tritt eine abstoßende Kraft auf. Es gäbe dann keine herkömmlichen Schwarzen Löcher - man müßte von Quarksternen oder ähnlichem sprechen. Dann darf man auch gerne wieder von Sternenoberfläche und Massenradius sprechen. Falls ihr das so gemeint habt, kann ich euch folgen.

OK.

#22:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 17:24
    —
Landei hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Richtig könnte dies sein: es gibt eine maximale Materie-Dichte; wird sie erreicht, so tritt eine abstoßende Kraft auf.


Es kann ein recht einfacher Beweis geführt werden, dass dem entweder nicht so ist, oder unsere Grundvoraussetzungen sehr, sehr falsch sind: Es gibt einen einfachen Zusammenhang zwischen der Festigkeit eines Materials und seiner Schallgeschwindigkeit: Je fester etwas ist, umso größer die Schallgeschwindigkeit. Nun müsste ein Material, das fest genug ist, einem Graviatationskollaps zu widerstehen, ab einem gewissen Punkt eine Schallgeschwindigkeit besitzen, die größer als die Lichtgeschwindigkeit ist. Wenn es also keine Singularität in einem schwarzen Loch gibt, wäre die spezielle (und damit die allgemeine) Relativitätstheorie automatisch für die Tonne.


Das überzeugt mich nicht. Das ist Extrapolation über gewaltige Größenordnungen hinweg.
Der Unterschied in der Dichte der Materie in einem schwarzen Loch und der Dichte in jedem Stück Materie an dem die Schallgeschwindigkeit gemessen werden könnte ist einfach zu groß.
(Vermute, dass es schon bei Neutronensternen nicht klappt.)

#23:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:08
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Das überzeugt mich nicht. Das ist Extrapolation über gewaltige Größenordnungen hinweg.
Der Unterschied in der Dichte der Materie in einem schwarzen Loch und der Dichte in jedem Stück Materie an dem die Schallgeschwindigkeit gemessen werden könnte ist einfach zu groß.

Ich habe Landeis "Schallgeschwindigkeit" eher als "Stoßfront jeglicher Art, in jeglichem Medium" interpretiert. So würd's für mich passen.

Aufschlussreicher aber wäre es, sich zu fragen, mit welcher Kraft der Stoß übermittelt wird, was die abstoßende Kraft ist und wie schnell diese Kräfte sich ausbreiten.

pera hat folgendes geschrieben:
(Vermute, dass es schon bei Neutronensternen nicht klappt.)


Zitat:
Starquake

A starquake is an astrophysical phenomenon that occurs when the crust of a neutron star undergoes a sudden adjustment, analogous to an earthquake on Earth. This is thought[by whom?] to be the source of the giant gamma ray flares that are produced approximately once per decade from soft gamma repeaters.

Starquakes are thought to result from two different mechanisms. One is the huge stresses exerted on the surface of the neutron star produced by twists in the ultra-strong interior magnetic fields. A second cause is a result of spindown. As the neutron star loses angular momentum due to frame-dragging and by the bleeding off of energy due to it being a rotating magnetic dipole, the crust develops an enormous amount of stress. Once they exceed a certain amount, the shape adjusts itself to a shape closer to equilibrium, a perfect sphere. The actual change is believed to be on the order of micrometers or less, and occurs in less than a millionth of a second.

The largest recorded starquake occurred on the ultracompact stellar corpse (magnetar) SGR 1806-20. It released gamma rays equivalent to 10^36 kW in intensity. This starquake occurred 50,000 light years away. Had the event occurred within a distance of ten light years from Earth, the event could have potentially triggered a mass extinction on Earth.

http://en.wikipedia.org/wiki/Starquake_(astrophysics)#Starquake

#24:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:21
    —
Wäre ein Quarkstern kleiner als sein Schwarzschildradius?

#25:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:22
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Das überzeugt mich nicht. Das ist Extrapolation über gewaltige Größenordnungen hinweg.
Der Unterschied in der Dichte der Materie in einem schwarzen Loch und der Dichte in jedem Stück Materie an dem die Schallgeschwindigkeit gemessen werden könnte ist einfach zu groß.

Ich habe Landeis "Schallgeschwindigkeit" eher als "Stoßfront jeglicher Art, in jeglichem Medium" interpretiert. So würd's für mich passen.

Aufschlussreicher aber wäre es, sich zu fragen, mit welcher Kraft der Stoß übermittelt wird, was die abstoßende Kraft ist und wie schnell diese Kräfte sich ausbreiten.

pera hat folgendes geschrieben:
(Vermute, dass es schon bei Neutronensternen nicht klappt.)


Zitat:
Starquake

A starquake is an astrophysical phenomenon that occurs when the crust of a neutron star undergoes a sudden adjustment, analogous to an earthquake on Earth. This is thought[by whom?] to be the source of the giant gamma ray flares that are produced approximately once per decade from soft gamma repeaters.

Starquakes are thought to result from two different mechanisms. One is the huge stresses exerted on the surface of the neutron star produced by twists in the ultra-strong interior magnetic fields. A second cause is a result of spindown. As the neutron star loses angular momentum due to frame-dragging and by the bleeding off of energy due to it being a rotating magnetic dipole, the crust develops an enormous amount of stress. Once they exceed a certain amount, the shape adjusts itself to a shape closer to equilibrium, a perfect sphere. The actual change is believed to be on the order of micrometers or less, and occurs in less than a millionth of a second.

The largest recorded starquake occurred on the ultracompact stellar corpse (magnetar) SGR 1806-20. It released gamma rays equivalent to 10^36 kW in intensity. This starquake occurred 50,000 light years away. Had the event occurred within a distance of ten light years from Earth, the event could have potentially triggered a mass extinction on Earth.

http://en.wikipedia.org/wiki/Starquake_(astrophysics)#Starquake


Ja ok, das lasse ich mir eingehen, eine Stoßfront jeglicher Art. Zu dem von dir verlinkten Ereignis habe ich noch eine interessante Pressemitteilung der MaxPlanckGesellschaft gefunden.

http://www.mpg.de/520404/pressemitteilung200604262?filter_order=L

#26:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:34
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wäre ein Quarkstern kleiner als sein Schwarzschildradius?

Nein.
Zitat:

Mit dem Verbrauch seines nuklearen Brennmaterials (Kernfusion) wird die Materie eines Sterns durch die Gravitation sehr stark zusammengepresst. Je nach Masse des Sterns entsteht dabei ein Weißer Zwerg, ein Neutronenstern, ein (hypothetischer) Quarkstern oder ein Schwarzes Loch, teilweise begleitet von einer Supernova oder Hypernova.

Zitat:

Zu jeder gegebenen Masse gibt es einen Schwarzschild-Radius: wenn ein Objekt dieser Masse auf ein Kugelvolumen mit einem kleineren Radius als diesem komprimiert wird (und damit einen kritischen Schwellwert in der Dichte überschreitet), kollabiert es in ein Schwarzes Loch.


Alles aus Wikipedia.

#27:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:43
    —
Ich hab in der englischen Wiki gelesen, und da wurde nur davon geschrieben, dass Neutronensterne zum Teil Quarksterne sein können. "Quark-" oder "Strangestars" die vollständig aus Quarks bestehen wurden ja noch nicht beobachtet. Und dazu stand da auch nicht viel. Außerdem hab ich selbst viel zu wenig Ahnung davon Smilie

#28:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 21:55
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Ich hab in der englischen Wiki gelesen, und da wurde nur davon geschrieben, dass Neutronensterne zum Teil Quarksterne sein können. "Quark-" oder "Strangestars" die vollständig aus Quarks bestehen wurden ja noch nicht beobachtet. Und dazu stand da auch nicht viel. Außerdem hab ich selbst viel zu wenig Ahnung davon Smilie


Ich auch nicht (Ahnung). Ist aber interessant. Ich habs so verstanden, dass wenn Quarksterne existieren, diese an der Grenze von Neutronenstern und schwarzes Loch zu finden wären.

#29:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 22:10
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Ich hab in der englischen Wiki gelesen, und da wurde nur davon geschrieben, dass Neutronensterne zum Teil Quarksterne sein können. "Quark-" oder "Strangestars" die vollständig aus Quarks bestehen wurden ja noch nicht beobachtet. Und dazu stand da auch nicht viel. Außerdem hab ich selbst viel zu wenig Ahnung davon Smilie
Ich auch nicht (Ahnung). Ist aber interessant. Ich habs so verstanden, dass wenn Quarksterne existieren, diese an der Grenze von Neutronenstern und schwarzes Loch zu finden wären.

Es sind sozusagen noch kompaktere Neutronensterne. Aber wären sie kleiner als ihr Schwarzschildradius, würden sie zu einem SL kollabieren.

#30:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 22:23
    —
step hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Ich hab in der englischen Wiki gelesen, und da wurde nur davon geschrieben, dass Neutronensterne zum Teil Quarksterne sein können. "Quark-" oder "Strangestars" die vollständig aus Quarks bestehen wurden ja noch nicht beobachtet. Und dazu stand da auch nicht viel. Außerdem hab ich selbst viel zu wenig Ahnung davon Smilie
Ich auch nicht (Ahnung). Ist aber interessant. Ich habs so verstanden, dass wenn Quarksterne existieren, diese an der Grenze von Neutronenstern und schwarzes Loch zu finden wären.

Es sind sozusagen noch kompaktere Neutronensterne. Aber wären sie kleiner als ihr Schwarzschildradius, würden sie zu einem SL kollabieren.


Wieso ich eigentlich drauf kam, war die Anregung von smallie. Wenn eine Masse unter ihren Schwarzschildradius kollabiert, muss es dann automatisch eine Singularität werden? Oder gibt es hypothetisch die Möglichkeit ausgedehnter Objekte, deren Ausdehnung einfach nur kleiner ist als ihr SSR?

#31:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 11.04.2012, 22:32
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wenn eine Masse unter ihren Schwarzschildradius kollabiert, muss es dann automatisch eine Singularität werden? Oder gibt es hypothetisch die Möglichkeit ausgedehnter Objekte, deren Ausdehnung einfach nur kleiner ist als ihr SSR?

Wäre die ART streng richtig, so wurden bisher nur Lösungen mit Sigularität gefunden - allerdings muß die nicht punktförmig sein. Ich meine, es hätte auch mal ein Mathematiker bewiesen, daß dies unter relativ allgemeinen Bedingungen sogar so sein muß.

Allerdings gab es natürlich trotzdem gleich Gegenbeispiele (z.B. "Gravastar"), die aufgrund spezieller Quanteneigenschaften einen exotischen EH bzw. keine Singularität haben.

ABER: Die ART wird als bei sehr hohen Entartungsgraden/Dichten nicht mehr als streng gültig angesehen.

#32:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 12.04.2012, 22:18
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Zu dem von dir verlinkten Ereignis habe ich noch eine interessante Pressemitteilung der MaxPlanckGesellschaft gefunden.

http://www.mpg.de/520404/pressemitteilung200604262?filter_order=L

Hübsches, ahmm, Sonogramm im Link.


Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wäre ein Quarkstern kleiner als sein Schwarzschildradius?

Ich befürchte, mit etablierter Physik läßt sich die Frage nicht beantworten.

Also Wiedervorlage, bitte, in 30 Jahren. zwinkern

Es mag sein, daß die String- und die Schleifen-Theoretiker dazu ein paar Rechnungen hervorzaubern können. Ob sie stimmen, das steht in den Sternen.

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wieso ich eigentlich drauf kam, war die Anregung von smallie. Wenn eine Masse unter ihren Schwarzschildradius kollabiert, muss es dann automatisch eine Singularität werden? Oder gibt es hypothetisch die Möglichkeit ausgedehnter Objekte, deren Ausdehnung einfach nur kleiner ist als ihr SSR?

Wenn ich das richtig verfolgt habe, dann postulieren sowohl die String-Theorien als auch die Schleifenquantengravitationstheorie eine maximale Materiedichte.

Etwa so:

Zitat:
Frozen Stars
Black holes may not be bottomless pits after all
July 2003

[...]

The new conceptions of black holes eliminate the event horizon altogether. The basic idea is that there does, in fact, exist a force that could halt the collapse of a star when all else fails. That force is gravity itself. In matter with certain properties, gravity switches from being an attractive force to a repulsive force.

http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=frozen-stars


Gravasterne hat step bereits erwähnt. Der Wiki-Artikel zu Gravasternen geht gleich in die Vollen und schlägt eine Brücke zur Kosmologie und zur Entstehung des Universums:

Zitat:
Gravastars also could provide a mechanism for describing how dark energy accelerates the expansion of the universe. One possible theory uses Hawking radiation as a means to exchange energy between the "parent" universe and the "child" universe, and so cause the rate of expansion to accelerate, but this area is under much speculation.

http://en.wikipedia.org/wiki/Gravastar



Oder auch dies:

Zitat:
Do black holes really exist?
18 June 2007

Tanmay Vachaspati and his colleagues at Case Western Reserve University in Cleveland, Ohio, US, have tried to calculate what happens as a black hole is forming. [...]

They find that the gravity of the collapsing mass starts to disrupt the quantum vacuum, generating what they call "pre-Hawking" radiation. Losing that radiation reduces the total mass-energy of the object - so that it never gets dense enough to form an event horizon and a true black hole. "There are no such things", Vachaspati told New Scientist. "There are only stars going toward being a black hole but not getting there."

These so-called "black stars" would look very much like black holes, says Vachaswati. From the point of view of a distant observer, gravity distorts the apparent flow of time so that matter falling inwards slows down. As it gets close to where the horizon would be, the matter fades, its light stretched to such long wavelengths by the dark object's gravity that it would be nearly impossible to detect.

But because the pre-Hawking radiation prevents the formation of a black hole with a true event horizon, the matter never quite fades entirely. [...]

The idea faces firm opposition from other theoretical physicists, however. "I strongly disagree," says Nobel laureate Gerard 't Hooft of Utrecht University in the Netherlands. "The process he describes can in no way produce enough radiation to make a black hole disappear as quickly as he is suggesting." The horizon forms long before the hole can evaporate, 't Hooft told New Scientist.

http://www.newscientist.com/article/dn12089-do-black-holes-really-exist.html


Fazit: This area is under much speculation.

#33:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 11:06
    —
Hallo Forum,

nun kommt ja doch noch ein bissel Leben in die Diskussion. Interessant. Als Laie muss ich aber doch mal folgende Frage loswerden: Wenn ein Stern, oder was auch immer, den Schwarzschildradius durchquert und sich mit der Masse des Schwarzen Loches vereinigt, oder wie auch immer, dann kann ja darüber keine Informationen das Schwarze Loch verlassen. Doch wieso sollten ausgerechnet von diesem Vorgang Gravitationswellen ausgesandt werden? Wenn keine Informationen das SL verlassen, dann dürfen auch kein Gravitationswellen das SL verlassen. Denn das wären ja wieder Informationen. Außerdem bleibt für uns außenstehende die Zeit am Schwarzschildradius stehen. Der Stern fällt also unendlich lange auf diese Grenze. Wie können dann Gravitationswellen davon künden? Und müssten diese, wenn überhaupt, dann nicht eine unendliche Wellenlänge haben?

Anderes Thema: Es geht ja um den Gravitationswellen-Detektor. Nachfolgend meine theoretischen Überlegungen, wie man Gravitationswellen einfach nachweisen könnte. Hiermit wären selbst Wellen nachweisbar, die eine sehr große Wellenlänge hätten. So müsste man die Änderung des Gravitationsfeldes, welches vom Mondumlauf hervorgerufen wird, messen können. Meiner Meinung nach braucht man für den Versuch nicht einmal den Rahmen der zurzeit gültigen Standardtheorie verlassen

Nachfolgend die Argumentationskette:
- Der statische und der dynamische Casimir-Effekt wurden experimentell bestätigt.
- Unabhängig davon, ob diese Energie sich nun bildet oder bereits im Vakuum vorhanden ist, oder ob sie sich sofort wieder ausgleichend vernichtet, wurde somit die Vakuum-Energie im Experiment bestätigt.
- Laut Einstein ist Energie und Masse äquivalent.
- Demnach ist diese Vakuum-Energie mit einer entsprechenden Masse gleichzusetzen.
- Diese Masse muss einen gravitativen Einfluss haben.
- Somit könnten die gravitativen Effekte der gesuchten Dunklen Materie durch die gravitative Wirkung dieser Vakuumenergie hervorgerufen werden. (Die Dunkle Materie äußert sich ja nur durch ihre Gravitationswirkung. Sie ist also keine Materie im eigentlichen Sinne, sondern nur Gravitation. Und diese Gravitation könnte durch die Vakuumenergie verursacht werden.)
- Wie Beobachtungen von Galaxien belegen, wird die Menge und die Verteilung der Dunklen Materie durch Gravitation beeinflusst.
- Demnach sollte sich die Menge der Vakuumenergie, sprich Dunkle Materie, durch ein starkes Gravitationspotential ändern.
- Die stärkste Änderung des Gravitationspotentials erfahren wir hier auf der Erde durch die Stellung des Mondes.
- Demnach müsste die Position des Mondes einen Einfluss auf den Casimir-Effekt haben.
- Mit der Messung der Stärke des Casimir-Effektes würde man also Gravitationswellen messen können.

Wieso die Dunkle Materie so im Universum verteilt ist, wie sie ist, kann mit meiner Raumwellentheorie begründet werden. Doch unabhängig davon sollte man mit Hilfe des Casimir-Effektes Gravitationswellen messen können.

Und, wer will sich die beiden Nobelpreise verdienen (für die Messung von Gravitationswellen und für den Nachweis der Dunklen Materie)? Der sollte schnell ins Labor springen und mit den Messungen beginnen. Bevor ein Anderer auf die Idee kommt und schneller ist.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#34:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 12:00
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Stern, oder was auch immer, den Schwarzschildradius durchquert und sich mit der Masse des Schwarzen Loches vereinigt, oder wie auch immer, dann kann ja darüber keine Informationen das Schwarze Loch verlassen. Doch wieso sollten ausgerechnet von diesem Vorgang Gravitationswellen ausgesandt werden? Wenn keine Informationen das SL verlassen, dann dürfen auch kein Gravitationswellen das SL verlassen. Denn das wären ja wieder Informationen. Außerdem bleibt für uns außenstehende die Zeit am Schwarzschildradius stehen. Der Stern fällt also unendlich lange auf diese Grenze. Wie können dann Gravitationswellen davon künden? Und müssten diese, wenn überhaupt, dann nicht eine unendliche Wellenlänge haben?

Auf die Schnelle würde ich antworten, daß die Gravitationswellen von Vorgängen außerhalb des EH stammen, also während der Stern schon nah, aber noch "sichtbar" um das schwarze Loch kreist.

Zu den Wellenlängen: Es handelt sich nicht um EM-Wellen, sondern um periodische Raumzeitdehnungen. Diese gehen sowieso in die ART-Rechnung ein, da braucht man keine zusätzliche Rotverschiebung - außer wenn man zusätzlich noch universelle Expansion berücksichtigen muß.

Dazu und findest Du bestimmt im Netzt schöne Animationen und Berechnungen.

#35:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 12:04
    —
step hat folgendes geschrieben:
Auf die Schnelle würde ich antworten, daß die Gravitationswellen von Vorgängen außerhalb des EH stammen, also während der Stern schon nah, aber noch "sichtbar" um das schwarze Loch kreist.

Ja, aber die Zeit bleibt ja am Schwarzschildradius für uns Außenstehende stehen. Somit müssten die Vorgänge in dessen Nähe immer langsamer werden, so dass ein Stern für einen Umlauf dann Milliarden von Jahren braucht. Wie wollen wir das Messen?

#36:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 13:13
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Somit müssten die Vorgänge in dessen Nähe immer langsamer werden, so dass ein Stern für einen Umlauf dann Milliarden von Jahren braucht. ...

Hab mal nachgeschaut:

DoppelpulsarPSR 1913+16: ca. 8h
Doppel-SL OJ 287: ca. 12y

Es gibt aber auch Akkretionsfälle (von Materie auf einen Neutronenstern z.B.), wo die Frequenz viel höher ist, weil der rotierende Stern selbst durch die Akkretion asymmetrisch schwingt.

Bedenke übrigens, daß das Meßprinzip auf Interferenz beruht, man mißt also nicht die Frequenz der GW selbst.

Alles unter ca. 10 Hz kann man meines Wissens aufgrund seismischer Interferenzen nicht mit erdgebundenen Systemen (z.B. GEO) direkt messen, sondern nur mit LISA. Bei GEO wird man daher wohl am ehesten einen Supernova-Kollaps oder einen Akkretionsfall messen.


#37:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 13:35
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Nachfolgend die Argumentationskette:
- Der statische und der dynamische Casimir-Effekt wurden experimentell bestätigt.
- Unabhängig davon, ob diese Energie sich nun bildet oder bereits im Vakuum vorhanden ist, oder ob sie sich sofort wieder ausgleichend vernichtet, wurde somit die Vakuum-Energie im Experiment bestätigt.
- Laut Einstein ist Energie und Masse äquivalent.

Nicht ganz. Die Ruheenergie ist der Ruhemasse äquivalent. Genaugenommen gilt für die Energie aus der Herleitung des Vierer-Impulses:



Für Photonen ist m=0 und daher Energie und Impuls äquivalent.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
- Demnach ist diese Vakuum-Energie mit einer entsprechenden Masse gleichzusetzen.

Nö.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
- Somit könnten die gravitativen Effekte der gesuchten Dunklen Materie durch die gravitative Wirkung dieser Vakuumenergie hervorgerufen werden. (Die Dunkle Materie äußert sich ja nur durch ihre Gravitationswirkung. Sie ist also keine Materie im eigentlichen Sinne, sondern nur Gravitation. Und diese Gravitation könnte durch die Vakuumenergie verursacht werden.)

Mal abgesehen davon, daß Deine Herleitung falsch ist: Es ist nicht sicher, daß die Dunkle Materie nur gravitativ wechselwirkt. Es sind auch WIMPs, Axionen usw. im Gespräch. Einige exotische Forscher favorisieren auch Theorien, nach denen die Masse/Trägheit Äquivalenz bei sehr kleinen Beschleunigungen nicht mehr exakt gilt.

Aber wo wir schon bei den Dunklen Phänomenen sind: Einige Forscher nehmen an, daß die Dunkle Energie mit der Vakuumenergie zusammenhängt. Problem ist allerdings, daß die gemessenene VE und die abgeschätzte DE um einen unglaublich großen Faktor auseinanderliegen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... - Die stärkste Änderung des Gravitationspotentials erfahren wir hier auf der Erde durch die Stellung des Mondes.
- Demnach müsste die Position des Mondes einen Einfluss auf den Casimir-Effekt haben.
- Mit der Messung der Stärke des Casimir-Effektes würde man also Gravitationswellen messen können.

Dieser Teil ist mE falsch, weil die Herleitung oben falsch ist.

#38:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 15:07
    —
That's why.

[/url]

#39:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 17:05
    —
Gibt es eigentlich Ergebnisse dazu ob die Neutronen- und Protonen-Quarks und Gluonen im Atomkern lokalisiert in den Nukleonen vorliegen? Oder schwirren die da delokalisiert herum und bilden im Verbund eine Nettoladung, die der Anzahl der Protonen entspricht?

#40:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 17:55
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich Ergebnisse dazu ob die Neutronen- und Protonen-Quarks und Gluonen im Atomkern lokalisiert in den Nukleonen vorliegen? Oder schwirren die da delokalisiert herum und bilden im Verbund eine Nettoladung, die der Anzahl der Protonen entspricht?

Bin kein Kernphysiker, aber allein aus der sehr starken und kurzreichweitigen Bindungskraft würde ich annehmen, daß immer je 3 Quarks stark gebunden sind und außerdem noch etwas schwächer mit den Nachbarhadronen wechselwirken.

Frei herumschwirrende Quarks und Gluonen nennt man mW Quark-Gluon-Plasma, das entsteht bei extrem hohen Dichten (Urknall usw.)

#41:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 18:39
    —
step hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich Ergebnisse dazu ob die Neutronen- und Protonen-Quarks und Gluonen im Atomkern lokalisiert in den Nukleonen vorliegen? Oder schwirren die da delokalisiert herum und bilden im Verbund eine Nettoladung, die der Anzahl der Protonen entspricht?

Bin kein Kernphysiker, aber allein aus der sehr starken und kurzreichweitigen Bindungskraft würde ich annehmen, daß immer je 3 Quarks stark gebunden sind und außerdem noch etwas schwächer mit den Nachbarhadronen wechselwirken.

Frei herumschwirrende Quarks und Gluonen nennt man mW Quark-Gluon-Plasma, das entsteht bei extrem hohen Dichten (Urknall usw.)


Dann ist die schwache Kernkraft, die abstoßende Kraft zwischen den Quark-Tripeln (kann man die Nukleonen so bezeichnen?)?

#42:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 19:21
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Dann ist die schwache Kernkraft, die abstoßende Kraft zwischen den Quark-Tripeln (kann man die Nukleonen so bezeichnen?)?

Wieso die schwache Kernkraft? Die Quarks im Kern stoßen sich bei größerem Abstand mit der elektrischen Kraft ab.

Ich verstehe mglw. Deine Frage nicht, willst Du wissen, warum sich ausgerechnet 3 Quarks zusammentun?

#43:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 19:27
    —
Sozusagen. Wenn der Abstand zwischen drei Quarks eines Nukleons kleiner ist als zwischen den Nukleonen, dann stellt sich mir die Frage warum. Warum gibt es nicht einen ständigen Austausch von z.B. zwei up-Quarks zwischen zwei Nukleonen. Eine Vermutung meinerseits ist, dass es eine abstoßenden Kraft zwischen den 3 Quarks des einen und den 3 Quarks des anderen Nukleons gibt.
Da ich die schwache Kernkraft noch überhaupt nicht verstanden habe Mr. Green habe ich einfach mal diese verdächtigt.

#44:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 19:42
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Eine Vermutung meinerseits ist, dass es eine abstoßenden Kraft zwischen den 3 Quarks des einen und den 3 Quarks des anderen Nukleons gibt.

Nee, es ist umgekehrt: 3 Quarks bilden ein (fast) untrennbares Hadron (man nennt das "Confinement"), "damit" die Gesamt-Farbladung 0 ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Farbladung

#45:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 20:01
    —
step hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Eine Vermutung meinerseits ist, dass es eine abstoßenden Kraft zwischen den 3 Quarks des einen und den 3 Quarks des anderen Nukleons gibt.

Nee, es ist umgekehrt: 3 Quarks bilden ein (fast) untrennbares Hadron (man nennt das "Confinement"), "damit" die Gesamt-Farbladung 0 ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Farbladung


Ja, das war mir sogar bekannt Smilie. Aber was hindert ein up-Quark der 3 Quarks des einen Neutrons daran, den Platz im "Vorbeifliegen" mit dem Up-Quark eines zweites Neutrons zu tauschen? Vorausgesetzt die Farbladungen und alle anderen Quantenzahlen stimmen überein.

Edit: Ok, schwache WW is verantwortlich für andere Prozesse. Hab gerad nochmal nachgelesen.

#46:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 20:27
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Aber was hindert ein up-Quark der 3 Quarks des einen Neutrons daran, den Platz im "Vorbeifliegen" mit dem Up-Quark eines zweites Neutrons zu tauschen? Vorausgesetzt die Farbladungen und alle anderen Quantenzahlen stimmen überein.

So nahe kommen die sich wohl nicht, die Potenzialbarriere ist mE wegen der je 2 anderen Quarks zu hoch. Aber ob die vielleicht tunneln können, keine Ahnung. Müßte ich selber erst nachlesen.

#47:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 21:01
    —
step hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Aber was hindert ein up-Quark der 3 Quarks des einen Neutrons daran, den Platz im "Vorbeifliegen" mit dem Up-Quark eines zweites Neutrons zu tauschen? Vorausgesetzt die Farbladungen und alle anderen Quantenzahlen stimmen überein.

So nahe kommen die sich wohl nicht, die Potenzialbarriere ist mE wegen der je 2 anderen Quarks zu hoch. Aber ob die vielleicht tunneln können, keine Ahnung. Müßte ich selber erst nachlesen.


Hab ich gerade gefunden. Laut Wiki gibt es tatsächlich die Möglichkeit, dass Quarks von Nukleonen "geteilt" werden, ähnlich den Bindungselektronen in Molekülen.

Edit: Ursache für die Abstoßung der Nukleonen untereinander ist wenn die Spins zweier Nukleonen parallel ausgerichtet sind.

#48:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.04.2012, 21:59
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hab ich gerade gefunden. Laut Wiki gibt es tatsächlich die Möglichkeit, dass Quarks von Nukleonen "geteilt" werden, ähnlich den Bindungselektronen in Molekülen.

Aha. Oje, damit habe ich mich nur kurz und vor langer Zeit beschäftigt ...

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Edit: Ursache für die Abstoßung der Nukleonen untereinander ist wenn die Spins zweier Nukleonen parallel ausgerichtet sind.

Ah danke, muß ich bei Gelegenheit mal genauer nachvollziehen.

#49:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 18:54
    —
Hallo step,
hallo Forum,

was ist denn nun mit den Gravitationswellen, welche vom Schwarzen Loch ausgesandt werden? Da die Zeit am Schwarzschildradius für uns Außenstehende zum erliegen kommt, werden wir doch niemals beobachten können, wenn ein Stern innerhalb des Radiusses auf das Schwarze Loch fällt (wird vorher zerrissen, aber ist ja auch egal). Er taucht also in den Radius ein und umkreist das Schwarze Loch noch ein paar Mal. Die Unwucht des Gravitation müssten wir doch eigentlich messen können. Aber es können ja keine Informationen das Schwarze Loch verlassen. Ist das nicht ein Widerspruch? Und wenn die Zeit am Schwarzschildradius stehen bleibt, wie kann die Masse dann auf das Schwarze Loch fallen?

Na ja, wie auch immer. Anderes Thema.

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

Demnach ist diese Vakuum-Energie mit einer entsprechenden Masse gleichzusetzen.

Nö.


Bist Du eigentlich dagegen, weil es von mir kommt, oder ist es generell so eine Einstellung von Dir? Innerhalb des Vakuums können Teilchen mit beliebiger Wellenlänge entstehen. Laut Planck ist die Wellenlänge direkt an ihre Energie geknüpft. Es kann also beliebige Energie im Vakuum entstehen. Die kann man nicht einfach so unter den Tisch fallen lassen. Warum erkläre ich gleich. Dann geht man davon aus, dass im Vakuum Teilchen und Antiteilchen entstehen und diese sich gleich wieder vernichten. Teilchen haben auf jeden Fall eine gravitative Wirkung. Und das Antiteilchen eine Antigravitation besitzen, davon habe ich noch nichts gehört. Du etwa? Also entsteht im Vakuum auf jeden Fall Gravitation. Wenn sich Antimaterie und Materie gegenseitig wieder vernichten (damit die Energieerhaltung im Vakuum wieder stimmt, hahaha), dann senden sie am Ende der Zerfallskette immer 2 Photonen aus (wo bleibt da die Energieerhaltung?).

Und auch diese Photonen (Lichtteilchen), also das was Wissenschaftler gern als Energie bezeichnen, müssen einen gravitative Wirkung haben. Oder kann Gravitation vernichtet werden? Nimm eine Batterie, eine Glühlampe und eine nach innen reflektierende Kugel. Lege die Batterie und die Glühlampe in die Kugel und verschließe diese. Nun wiege dieses System. Anschließend machst Du über eine Fernbedienung (ist im Gedankenexperiment eigentlich nicht nötig) die Lampe in der Kugel an. Nun wird Energie von der Batterie in Lichtteilchen / Photonen umgewandelt. Diese Photonen fliegen nun schön in der Kugel hin und her und werden von den Wänden immer wieder reflektiert. Damit hast Du einen Teil der Ruhemasse der Batterie in reine Energie umgewandelt, welche sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt. Die Batterie hat Energie abgegeben und muss jetzt leichter sein. Jedoch konnte keine Energie die Kugel und somit das System verlassen. Du sagst nun, dass das System Kugel-Batterie-Lampe leichter ist, wenn das Licht darin brennt, weil die mit Lichtgeschwindigkeit hin und her fliegenden Photonen keine gravitative Wirkung haben. Wenn ich im Zimmer Licht anmache, vernichte ich also Gravitation. Wer noch dieser Meinung ist, hebe die Hand.

Ich als Laie würde ja die Formel E=mc2 anwenden und die Energie der Photonen über die Lichtgeschwindigkeit einer Masse zuordnen. Demnach wäre das System Kugel-Batterie-Lampe immer gleich schwer bzw. hätte immer die gleiche gravitative Wirkung, egal ob das Licht brennt oder nicht. Damit hätte die Vakuum-Energie eine gravitative Wirkung und wäre über das Casimir-Experiment nachweisbar.

step hat folgendes geschrieben:
Mal abgesehen davon, daß Deine Herleitung falsch ist: Es ist nicht sicher, daß die Dunkle Materie nur gravitativ wechselwirkt. Es sind auch WIMPs, Axionen usw. im Gespräch. Einige exotische Forscher favorisieren auch Theorien, nach denen die Masse/Trägheit Äquivalenz bei sehr kleinen Beschleunigungen nicht mehr exakt gilt.

Alles klar. WIMPs, Axionen, exotische Forscher usw., hat noch nie einer was davon gemessen, alles hochkompliziert und alles unbewiesen, aber es ist auf jeden Fall glaubwürdiger als das was ich sage. Weil einfach nicht sein kann, dass ich Recht habe. Selbst wenn ich die Pioneer-Anomalie recht einfach und sehr genau berechnen kann und niemand in der Lage ist, diese Berechnungen zu widerlegen, trotzdem sind sie falsch. So ist step und viele andere auch. Es kann einfach nicht sein, dass in meinen Worten auch nur ein Fünkchen Wahrheit steckt. Denn dann wäre ja vielleicht einer schlauer als Ihr. Und das kann ja auf keinen Fall sein.

step hat folgendes geschrieben:

Aber wo wir schon bei den Dunklen Phänomenen sind: Einige Forscher nehmen an, daß die Dunkle Energie mit der Vakuumenergie zusammenhängt. Problem ist allerdings, daß die gemessenene VE und die abgeschätzte DE um einen unglaublich großen Faktor auseinanderliegen.

Das wir hier nicht von Dunkler Energie sondern von Dunkler Materie reden, ist Dir schon aufgefallen? Warum es keine Dunkle Energie gibt, kannst Du in meiner Raumwellentheorie nachlesen. Einfach nach Raumwellentheorie googeln.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#50:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 20:08
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
was ist denn nun mit den Gravitationswellen, welche vom Schwarzen Loch ausgesandt werden? Da die Zeit am Schwarzschildradius für uns Außenstehende zum erliegen kommt, werden wir doch niemals beobachten können, wenn ein Stern innerhalb des Radiusses auf das Schwarze Loch fällt (wird vorher zerrissen, aber ist ja auch egal).

Wie ich bereits oben schrieb, messen wir meines Wissens GW vom Akkretionsvorgang um ein SL.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Er taucht also in den Radius ein und umkreist das Schwarze Loch noch ein paar Mal. Die Unwucht des Gravitation müssten wir doch eigentlich messen können. Aber es können ja keine Informationen das Schwarze Loch verlassen. Ist das nicht ein Widerspruch?

Nein. Aus unserer Sicht taucht nichts in den Radius ein, sondern verlangsamt sich dabei unendlich. Daher gibt es auch aus dem SL selbst keine GW, und innerhalb des SL kreist (von außen betrachtet) auch nichts.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Und wenn die Zeit am Schwarzschildradius stehen bleibt, wie kann die Masse dann auf das Schwarze Loch fallen?

Die Masse fällt nur in ihrer Eigenzeit in Richtung "Singularität".

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Demnach ist diese Vakuum-Energie mit einer entsprechenden Masse gleichzusetzen.
Nö.
Bist Du eigentlich dagegen, weil es von mir kommt, oder ist es generell so eine Einstellung von Dir?

Ich hatte es begründet. Photonen haben keine Masse, also gilt für sie nicht E=m.c²

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Teilchen haben auf jeden Fall eine gravitative Wirkung.

Nein, das gilt nur für Teilchen, die der gravitativen Wechselwirkung unterliegen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn sich Antimaterie und Materie gegenseitig wieder vernichten ... dann senden sie am Ende der Zerfallskette immer 2 Photonen aus (wo bleibt da die Energieerhaltung?

Ist die Frage ernstgemeint? Ruheenergie (Masse) wird in Bewegungsenergie (Photonenimpuls) umgewandelt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Und auch diese Photonen (Lichtteilchen) ... müssen einen gravitative Wirkung haben. Oder kann Gravitation vernichtet werden?

Masse kann vernichtet werden, und damit auch ihre gravitative Wirkung.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Nimm eine Batterie, eine Glühlampe und eine nach innen reflektierende Kugel. Lege die Batterie und die Glühlampe in die Kugel und verschließe diese. Nun wiege dieses System. Anschließend machst Du über eine Fernbedienung (ist im Gedankenexperiment eigentlich nicht nötig) die Lampe in der Kugel an. Nun wird Energie von der Batterie in Lichtteilchen / Photonen umgewandelt. Diese Photonen fliegen nun schön in der Kugel hin und her und werden von den Wänden immer wieder reflektiert.

Ja, bis hier stimmt es so ungefähr.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Damit hast Du einen Teil der Ruhemasse der Batterie in reine Energie umgewandelt, ...

Geschockt Geschockt
Klar, wenn die "Batterie" ein Kernreaktor ist. Sag mal, weißt Du eigentlich, welche Energieform in der Glühbirne in Licht umgewandelt wird?

Den Rest Deines Gedankenexperiments spare ich mir mal.

#51:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 17.04.2012, 23:04
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Stern, oder was auch immer, den Schwarzschildradius durchquert und sich mit der Masse des Schwarzen Loches vereinigt, oder wie auch immer, dann kann ja darüber keine Informationen das Schwarze Loch verlassen.

Step hat das wesentlich dazu bereits gesagt.


In Ergänzung:

Die Masse eines Schwarzen Loches bleibt gravitativ wirksam, obwohl sie hinter einem Ereignishorizont liegt. Das ist nicht mal paradox, wenn man Gravitation geometrisch sieht. Es ist nur lästig, wenn man auf eine grand unified theory aus ist.


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Außerdem bleibt für uns außenstehende die Zeit am Schwarzschildradius stehen. Der Stern fällt also unendlich lange auf diese Grenze. Wie können dann Gravitationswellen davon künden? Und müssten diese, wenn überhaupt, dann nicht eine unendliche Wellenlänge haben?

Das unendlich lange Fallen ist nur ein Teilaspekt.

Weiter oben hab' ich mal vermutet, daß Materie nahe am Horizont ebenfalls kritische Dichte erreichen und einen Horizont bilden könnte.

Wie sich das für einen äußeren Beobachter darstellen würde? Schulterzucken


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

- Laut Einstein ist Energie und Masse äquivalent.
- Demnach ist diese Vakuum-Energie mit einer entsprechenden Masse gleichzusetzen.
- Diese Masse muss einen gravitativen Einfluss haben.

Hmm. Die willst die Masse von Quantenfluktuation berechnen, so wie sie von der Unschärferelation gedeckelt sind? Wenn du das einer Masse gleichsetzt ist, dann wäre die Hintergrundstrahlung einer noch größeren Masse gleichzusetzen, oder?


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
- Somit könnten die gravitativen Effekte der gesuchten Dunklen Materie durch die gravitative Wirkung dieser Vakuumenergie hervorgerufen werden. (Die Dunkle Materie äußert sich ja nur durch ihre Gravitationswirkung.

Dunkle Materie konzentriert sich um Galaxien.

Vakuumenergie ist gleichmäßig verteilt. Sie kann also nicht die gravitative Ursache für lokale Zusammenballungen sein.

#52:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 20:02
    —
Hallo step, hallo smallie,

leider kann ich heute nur auf einen Teil eingehen. Wobei ich gern über Schwarze Löcher oder die Masse von leeren Batterien diskutieren würde. Mir fehlt aber die Zeit.

smallie hat folgendes geschrieben:

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

- Laut Einstein ist Energie und Masse äquivalent.
- Demnach ist diese Vakuum-Energie mit einer entsprechenden Masse gleichzusetzen.
- Diese Masse muss einen gravitativen Einfluss haben.

Hmm. Die willst die Masse von Quantenfluktuation berechnen, so wie sie von der Unschärferelation gedeckelt sind? Wenn du das einer Masse gleichsetzt ist, dann wäre die Hintergrundstrahlung einer noch größeren Masse gleichzusetzen, oder?

Falsch, ich will sie nicht berechnen, ich will sie messen. Und, wo ist das Problem mit der Masse der Hintergrundstrahlung? Forscher gehen davon aus, dass nur ca. 25% der Materie normale Materie ist. Der Rest ist Dunkle Materie. Da ist jede Menge Platz für die gravitative Wirkung der Hintergrundstrahlung.

smallie hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
- Somit könnten die gravitativen Effekte der gesuchten Dunklen Materie durch die gravitative Wirkung dieser Vakuumenergie hervorgerufen werden. (Die Dunkle Materie äußert sich ja nur durch ihre Gravitationswirkung.

Dunkle Materie konzentriert sich um Galaxien.
Vakuumenergie ist gleichmäßig verteilt. Sie kann also nicht die gravitative Ursache für lokale Zusammenballungen sein.


Woher hast Du die Weisheit, dass Vakuum-Energie gleichmäßig verteilt ist??? Hat das jemand gemessen? Oder hast Du das aus der Hüfte geschossen? Ich hatte ja vorab erläutert, dass die Vakuum-Energie die Quelle der gravitativen Wirkung der Dunklen Materie ist. Da die Dunkle Materie nicht gleichmäßig verteilt ist, kann es die Vakuum-Energie demnach auch nicht sein. Nach meinen Überlegungen ist diese von der lokalen Krümmung der Raumzeit abhängig. Je mehr gekrümmt diese ist, um so weniger Vakuum-Energie gibt es. (Es gibt noch eine andere Ursache, auf die ich aus Zeitgründen jedoch heute nicht eingehen kann.) Messen kann man das ganz einfach. Die größte Änderung der Raumzeit erfahren wir hier auf der Erde durch die Stellung des Mondes. Du musst also nur die Veränderung der Vakuum-Energie in Abhängigkeit von der Position des Mondes messen. Ist er direkt über Deinem Experiment, so ist die Vakuum-Energie am geringsten.

Nachfolgend meine Überlegungen, wie Du, oder jemand Anderes, ganz einfach die Vakuum-Energie messen kannst. Die Idee von Herrn Casimir, bei dem nach ihm benannten Effekt, ist, dass sich im Vakuum zwischen 2 parallelen Platten nur Vakuum-Teilchen mit einer bestimmten Wellenlänge bilden können. Je geringer der Abstand, um so weniger Teilchen können aus dem Vakuum hervortreten. Außerhalb der Platten können hingegen Teilchen mit beliebiger Wellenlänge entstehen. Da somit die Energie außerhalb der Platten größer ist, als zwischen den Platten, werden die beiden Platten im Vakuum zusammengedrückt.

Nun hängst Du 2 dünne und ebene Metallplatten mit möglichst minimalen Abstand und möglichst beweglich parallel zueinander in eine Vakuumkammer und evakuierst diese (lässt die Luft raus). Bewegen sich die beiden Platten aufeinander zu, so erhöht sich die Kapazität des Plattenkondensators. Anschließend misst Du, wie sich die Kapazität in Abhängigkeit von der Stellung des Mondes ändert. Leider hat das noch niemand gemacht, von daher kann ich nicht vorhersagen, wie stark die Kapazitätsänderung ist und wie genau man messen muss. Je größer die Platten und je dichter sie zueinander stehen, um so einfach sollte es aber werden.

Wenn Du nun den Nobelpreis für den direkten Nachweis von Gravitationswellen und den Nobelpreis für den Nachweis der Dunklen Materie haben willst, so solltest Du mit diesem Versuchsaufbau eine Kapazitätsänderung in Abhängigkeit von der Stellung des Mondes messen. Aus meiner Sicht ist es nur eine Frage der Messgenauigkeit. Funktionieren sollte es auf jeden Fall. Du solltest Dich aber beeilen, bevor ein Physiklehrer von der Grundschule schneller war. Und vergiss bei der Nobelpreisvergabe bitte nicht zu erwähnen, wo Du die Idee her hast.

Kannst mir ja am Montag mal Bescheid geben, was Du gemessen hast. Ich kann je leider den Versuch nicht selber durchführen. Egal was ich messe, man würde es mir auf keinen Fall glauben. So ist die Welt.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#53:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 20:14
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Kannst mir ja am Montag mal Bescheid geben, was Du gemessen hast. Ich kann je leider den Versuch nicht selber durchführen. Egal was ich messe, man würde es mir auf keinen Fall glauben. So ist die Welt.


So ist sie eben nicht! Mach das Experiment! Es ist ja offensichtlich sehr einfach zu bauen. Solltest du Recht haben, was ich tatsächlich bezweifle, wird es sehr leicht sein, das Experiment woanders zu wiederholen, eben weil es so einfach zu bauen ist. Ich wette mit dir, dass nach einer Veröffentlichung der Ergebnisse von dir, einige Studenten das Experiment im Praktikum, zur Belustigung oder auf Anraten des Professors wiederholen werden. Auch Galileo könnte dies tun (und wird es wahrscheinlich auch). Solltest du Recht haben, wird sich schnell eine breite Datenbasis bilden, die deine Ergebnisse bestätigt oder widerlegt. Dann weißt auch du es ganz genau.

*In diesem Text ist weniger Sakasmus vorhanden als vielleicht vermutet werden kann.

#54:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 20:20
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Kannst mir ja am Montag mal Bescheid geben, was Du gemessen hast. Ich kann je leider den Versuch nicht selber durchführen. Egal was ich messe, man würde es mir auf keinen Fall glauben. So ist die Welt.

Wenn Du meinst, daß Dir niemand glauben würde, wieso meinst Du dann, daß Du uns überzeugen/überreden kannst? Hältst Du uns für dümmer oder für schlauer?

#55:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 18.04.2012, 23:23
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hmm. Die willst die Masse von Quantenfluktuation berechnen, so wie sie von der Unschärferelation gedeckelt sind? Wenn du das einer Masse gleichsetzt ist, dann wäre die Hintergrundstrahlung einer noch größeren Masse gleichzusetzen, oder?

Falsch, ich will sie nicht berechnen, ich will sie messen. Und, wo ist das Problem mit der Masse der Hintergrundstrahlung? Forscher gehen davon aus, dass nur ca. 25% der Materie normale Materie ist. Der Rest ist Dunkle Materie. Da ist jede Menge Platz für die gravitative Wirkung der Hintergrundstrahlung.

Das Problem mit der Masse der Hintergrundstrahlung ist, daß dann der sehr viel stärkeren Vordergrundstrahlung ebenfalls eine Masse zukommen müßte. Ich bezweifle, daß das so ist.


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
- Somit könnten die gravitativen Effekte der gesuchten Dunklen Materie durch die gravitative Wirkung dieser Vakuumenergie hervorgerufen werden. (Die Dunkle Materie äußert sich ja nur durch ihre Gravitationswirkung.

Dunkle Materie konzentriert sich um Galaxien.
Vakuumenergie ist gleichmäßig verteilt. Sie kann also nicht die gravitative Ursache für lokale Zusammenballungen sein.


Woher hast Du die Weisheit, dass Vakuum-Energie gleichmäßig verteilt ist??? Hat das jemand gemessen? Oder hast Du das aus der Hüfte geschossen?

Natürlich habe ich aus der Hüfte geschossen. Wir reden über Phänomene, die Gegenstand aktueller Forschung sind.


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ich hatte ja vorab erläutert, dass die Vakuum-Energie die Quelle der gravitativen Wirkung der Dunklen Materie ist.

Nicht erläutert, nur behauptet.

Wieso sollte der Casimir-Effekt hier stärker sein als dort? Warum sollte er von Massen abhängen? Was haben Planeten, Sonnen, Galaxien mit der Casimir-Kraft zwischen Kondensatorplatten zu tun?


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn Du nun den Nobelpreis [...] haben willst, [...] Du solltest Dich aber beeilen, bevor ein Physiklehrer von der Grundschule schneller war. Und vergiss bei der Nobelpreisvergabe bitte nicht zu erwähnen, wo Du die Idee her hast.

Kannst mir ja am Montag mal Bescheid geben, was Du gemessen hast.

Nichts gegen Polemik, aber das sind einfach nur Sprüche, inhaltsleere Sprüche.

#56: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 20.04.2012, 14:19
    —
@ Bernd

Hallo, so treffen wir uns wieder!

ich habe jetzt die Diskussion verfolgt und habe so meine Problem:

1. Dunkler Materie
Sie kann weder gemessen werden, noch beobachtet werden. Sie ist eine mathematische Abstraktion, weil sonst die gesamte Urknalltheorie zusammen brechen würde!

2. Dunkler Energie
s. Punkt 1

3. Dunkler Fluss
s. Punkt 1 und 2

Alle drei Größen sind die gleichen Versuche die Ptolemäus veranlassten an seinem Weltbild festzuhalten, bis Kopernikus und dann Gallileo, der eine theoretisch, der andere durch Beoachtungen, feststellten, dass die Erde um die Sonne kreist.

Gravitationswellen (schon der Begriff "Wellen" ist absurd) sind bisher nicht entdeckt worden. Wahrscheinlich ist, dass diese Wellen auch nur s. Punkt 1 - 3 erfunden wurden, um etwas zu beweisen, was nicht mehr haltbar ist.

Wolfgang

#57: Re: Gravitationswellen Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.04.2012, 14:58
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
@ Bernd

Hallo, so treffen wir uns wieder!

ich habe jetzt die Diskussion verfolgt und habe so meine Problem:

1. Dunkler Materie
Sie kann weder gemessen werden, noch beobachtet werden. Sie ist eine mathematische Abstraktion, weil sonst die gesamte Urknalltheorie zusammen brechen würde!


Was genau hat dunkle Materie denn mit dem Urknall zu tun???

#58: Re: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 20.04.2012, 20:40
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
@ Bernd

Hallo, so treffen wir uns wieder!

ich habe jetzt die Diskussion verfolgt und habe so meine Problem:

1. Dunkler Materie
Sie kann weder gemessen werden, noch beobachtet werden. Sie ist eine mathematische Abstraktion, weil sonst die gesamte Urknalltheorie zusammen brechen würde!

2. Dunkler Energie
s. Punkt 1

3. Dunkler Fluss
s. Punkt 1 und 2

Alle drei Größen sind die gleichen Versuche die Ptolemäus veranlassten an seinem Weltbild festzuhalten, bis Kopernikus und dann Gallileo, der eine theoretisch, der andere durch Beoachtungen, feststellten, dass die Erde um die Sonne kreist.

Gravitationswellen (schon der Begriff "Wellen" ist absurd) sind bisher nicht entdeckt worden. Wahrscheinlich ist, dass diese Wellen auch nur s. Punkt 1 - 3 erfunden wurden, um etwas zu beweisen, was nicht mehr haltbar ist.

Wolfgang


Nun ist aber mal Schluss! Dunkle Materie wurde beobachtet! Deswegen kam man überhaupt drauf, den Namen Dunkle Materie zu vergeben.

#59: Re: Gravitationswellen Autor: smallie BeitragVerfasst am: 20.04.2012, 21:56
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
ich habe jetzt die Diskussion verfolgt und habe so meine Problem:

1. Dunkler Materie
Sie kann weder gemessen werden, noch beobachtet werden. Sie ist eine mathematische Abstraktion, weil sonst die gesamte Urknalltheorie zusammen brechen würde!

2. Dunkler Energie
s. Punkt 1

3. Dunkler Fluss
s. Punkt 1 und 2

Diese Probleme hattest du vor 5 Wochen auch schon. Damals hast du meine Antwort ignoriert. Also hier noch einmal:


smallie hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Und die Urknaller haben noch immer nicht genug und erfinden dann noch die Dunklen Komponenten des Kartenhauses.

Moment, die "dunklen Komponenten" wurden nicht erfunden. Sie sind Meßwerte, die nicht ins Bild passen.

Eigentlich ein schönes Beispiel dafür, daß Messungen, die im Widerspruch zum Bekannten stehen, nicht unter den Tisch gekehrt werden. Genau das Gegenteil der unterstellten Ignoranz der etablierten Wissenschaft.

Dunkle Materie, dunkle Energie - wir wissen einfach nicht was dahintersteckt. Es gibt etliche Thesen und Hypothesen dazu, aber keine Theorie, die den Namen verdient.

Im Einzelnen:

DUNKLE MATERIE

Hat erstmal mit Urknall überhaupt nichts zu tun. Dunkle Materie könnte auch in einem Universum vorhanden sein, in dem es nur unsere Milchstraße gibt.

Was "dunkle Materie" ist, dazu gibt es einige Erklärungsansätze. Man möge mich korrigieren, falls ich nicht mehr auf dem Laufenden bin:

- unbekannte Materieart, die mit der uns bekannten Materie kaum wechselwirkt
- Fehler in unserem Gravitationsgesetz. Bei großen Entfernungen fehlt ein Faktor.
- "konventioneller" Beitrag zur fehlenden Materie wie: Neutrinomasse, unerkannte Braune Zwerge, ...


DUNKLE ENERGIE

Ich find's spannend, in einer Zeit zu leben, in der neue und überraschende Beobachtungen gemacht werden. Und: eine neue Beobachtung zu machen, heißt nicht unbedingt, daß alle vorherigen ungültig sind.

Was Dunkle Energie ist, weiß man ebenfalls nicht.

- Kosmologische Konstante <> 0. Hatte Einstein am Ende Recht mit seiner "großen Eselei" und sein Korrekturfaktor war berechtigt?
- Quintessenz. Vakuumenergie. Irgendsowas. Leerer Raum, wirklich leerer Raum, hat negative Energie. Casimir-Effekt ... etc, etc, noch mehr buzzwords
- Zufall. Wir befinden uns in einer lokalen Senke der Materiedichte. Der Raum um uns wird hin zu dichteren Materieregionen im unbeobachtbaren Universum beschleunigt.


Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Es langt immer noch nicht: Jetzt kommt noch der Dunkle Fluss dazu.

Ach, der war doch 'ne Eintagsfliege. Gegenden, in denen Galaxien dem Zentrum ihres Haufens zustreben, kennt man auch im beobachtbaren Universum. Stichwort: "Great Attractor". Dark Flow könnte durchaus von einem "Großen Anzieher" jenseits unseres Beobachtungshorizonts hervorgerufen sein. Oder übersehe ich da was?

Was ich damals nicht ausdrücklich erwähnt habe: für jedes "dunkle" Phänomen gibt es eine mögliche Erklärung im Rahmen etablierter Physik.

#60: Re: Gravitationswellen Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 11:19
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Dunkle Materie wurde beobachtet! Deswegen kam man überhaupt drauf, den Namen Dunkle Materie zu vergeben.


also Tom, sei mir nicht böse, aber diese Aussage ist von uwebus'scher Exaktheit und Qualität zwinkern

#61: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 11:31
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Dunkle Materie wurde beobachtet! Deswegen kam man überhaupt drauf, den Namen Dunkle Materie zu vergeben.
also Tom, sei mir nicht böse, aber diese Aussage ist von uwebus'scher Exaktheit und Qualität zwinkern

Da muß ich Dir rechtgeben. Beobachtet wurde nämlich eine Wirkung, genauer eine Abweichung von dem für die bekannte Materie erwarteten Verhalten. Eine (aber nicht die einzig mögliche) Deutung wäre die Existenz einer neuen Materie-Art, eben der Dunklen Materie.

#62: Re: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 12:20
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Dunkle Materie wurde beobachtet! Deswegen kam man überhaupt drauf, den Namen Dunkle Materie zu vergeben.


also Tom, sei mir nicht böse, aber diese Aussage ist von uwebus'scher Exaktheit und Qualität zwinkern

Warum sollte ich etwas wiederholen, was bereits oft genug geschrieben wurde? Und warum sollte ich mir die Mühe machen, etwas exakt auszuführen, wenn ich doch weiß, das eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass selbst die wenig exakte Formulierung überhaupt verstanden wird. Sollte jemand der mitliest sich an der Formulierung stören kann er sich sebst genauer informieren.

#63: Re: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 12:28
    —
step hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Dunkle Materie wurde beobachtet! Deswegen kam man überhaupt drauf, den Namen Dunkle Materie zu vergeben.
also Tom, sei mir nicht böse, aber diese Aussage ist von uwebus'scher Exaktheit und Qualität zwinkern

Da muß ich Dir rechtgeben. Beobachtet wurde nämlich eine Wirkung, genauer eine Abweichung von dem für die bekannte Materie erwarteten Verhalten. Eine (aber nicht die einzig mögliche) Deutung wäre die Existenz einer neuen Materie-Art, eben der Dunklen Materie.

Ich hab den Ausdruck “dunkle Materie“ immer als Namen für die Ursache dieser Wirkung gehalten. Ich brachte bisher nicht eine ausschließlich andere Materie mit dem Ausdruck in Verbindung.

#64: Re: Gravitationswellen Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 13:19
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:

Da muß ich Dir rechtgeben. Beobachtet wurde nämlich eine Wirkung, genauer eine Abweichung von dem für die bekannte Materie erwarteten Verhalten. Eine (aber nicht die einzig mögliche) Deutung wäre die Existenz einer neuen Materie-Art, eben der Dunklen Materie.

Ich hab den Ausdruck “dunkle Materie“ immer als Namen für die Ursache dieser Wirkung gehalten.


naja, aber genau damit setzt du etwas voraus, was Gegenstand der "dunklen" Hypothese ist zwinkern

Das von mir grün gefettete trifft's da *imho besser ...

#65: Re: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 15:04
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:

Da muß ich Dir rechtgeben. Beobachtet wurde nämlich eine Wirkung, genauer eine Abweichung von dem für die bekannte Materie erwarteten Verhalten. Eine (aber nicht die einzig mögliche) Deutung wäre die Existenz einer neuen Materie-Art, eben der Dunklen Materie.

Ich hab den Ausdruck “dunkle Materie“ immer als Namen für die Ursache dieser Wirkung gehalten.


naja, aber genau damit setzt du etwas voraus, was Gegenstand der "dunklen" Hypothese ist zwinkern

Das von mir grün gefettete trifft's da *imho besser ...



Nein, du hast mich missverstanden. Ob nun eine bisher unbekannte Materie oder normale Materie die nicht anders als durch ihre Gravitation sichtbar ist oder unbekannte Terme im Gravitationsgesetz oder irgendetwas anderes für die Abweichung verantwortlich ist, ist nicht bekannt. Dunkle Materie hat sich als Name für was auch immer für diesen Effekt verantwortlich ist, durchgesetzt. So hab ich es bisher verstanden.

#66: Re: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 15:05
    —
Doppelpost

Zuletzt bearbeitet von Tom der Dino am 26.04.2012, 21:42, insgesamt einmal bearbeitet

#67: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 15:09
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Nein, du hast mich missverstanden.

OK, und der Vergleich mit uwebus ist natürlich extrem übertrieben. Aber Du mußt zugeben, daß

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Dunkle Materie wurde beobachtet!

sehr mißverständlich ist.

#68: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 15:40
    —
Noch nie hat jemand Dunkle Materie "beobachtet". Die ist ein reines abstrahierehndes Rechenwerk!

Sagt doch mal: Wer hat das beobachtet?

Autor, Quellen, ect.

Wolfgang

#69: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 15:48
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Noch nie hat jemand Dunkle Materie "beobachtet". Die ist ein reines abstrahierehndes Rechenwerk! Sagt doch mal: Wer hat das beobachtet? Autor, Quellen, ect.

Sagt einer, der selber nie Belege angibt ... aber was solls:

http://bit.ly/I13SZJ

#70: Re: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 21:29
    —
step hat folgendes geschrieben:
Aber Du mußt zugeben, daß

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Dunkle Materie wurde beobachtet!

sehr mißverständlich ist.


Weil der Begriff "Dunkle Materie" offenbar missverständlich ist, was mir nicht klar war. Insofern kann man meine Aussage als missverständlich bezeichnen.

#71: Re: Gravitationswellen Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 22.04.2012, 11:34
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber Du mußt zugeben, daß

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Dunkle Materie wurde beobachtet!

sehr mißverständlich ist.


Weil der Begriff "Dunkle Materie" offenbar missverständlich ist...


Nein, das war zumindest nicht der Punkt, um den es mir ging. Viel eher finde ich den Begriff "beobachten" in dem Kontext missverständlich. Wie ich ein "Irgendwas" nenne, dessen Existenz ich aus Beobachtungen, die nicht in meinige bisherige Theorie passen, annehme, ist nicht wesentlich. Wesentlich finde ich aus erkenntnistheoretischer Sicht allerdings, dass ich damit keineswegs das beobachte, was erst meine Hypothese daraus "macht".

Um das anhand eines Beispiels mal zu verdeutlichen, was ich meine: Ich gehe vom ptolemäischen Weltbild aus (war zumindest mW. ca. 2000 Jahre Stand der Wissenschaft) und "beobachte" dann die Wirkung der "dunklen Epizykel-Kraft" bei meinen Himmelserkundungen zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 22.04.2012, 13:44, insgesamt einmal bearbeitet

#72: Re: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 22.04.2012, 13:03
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber Du mußt zugeben, daß

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Dunkle Materie wurde beobachtet!

sehr mißverständlich ist.


Weil der Begriff "Dunkle Materie" offenbar missverständlich ist...


Nein, das war zumindest nicht der Punkt, um den es mir ging. Viel eher finde ich den Begriff "beobachten" in dem Kontext missverständlich. Wie ich ein "Irgendwas" nenne, dessen Existenz ich aus Beobachtungen, die nicht in meinige bisherige Theorie passen, annehme, ist nicht wesentlich. Wesentlich finde ich aus erkenntnistheoretischer Sicht allerdings, dass ich damit keineswegs das beobachte, was erst meine Hypothese daraus "macht".

Um das anhand eines Beispiels mach zu verdeutlichen, was ich meine: Ich gehe vom ptolemäischen Weltbild aus (war zumindest mW. ca. 2000 Jahre Stand der Wissenschaft) und "[b]beobachte" dann die Wirkung der "dunklen Epizykel-Kraft" bei meinen Himmelserkundungen[/b] zwinkern


Die Abweichung wurde beobachtet oder nicht? Der Grund für die Abweichung, wie auch immer er aussehen mag, wurde dann Dunkle Materie genannt.
Darunter kann sowohl nicht baryonische oder baryonische, wenig wechselwirkende Materie verstanden werden, als auch und das ist jetzt wichtig, ein Fehler in der Theorie. Letzterer Fall entspricht deiner dunklen Epizykel-Kraft. Offenbar verstehst du unter dunkler Materie etwas anderes als ich, ergo ist der Begriff "Dunkle Materie" missverständlich.

#73:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 22.04.2012, 13:23
    —
Ist doch auch nicht so wichtig. smallie hat den Stand weiter oben ja auch schon zusammengefaßt, und ich denke, der ist unstrittig.

#74:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 22.04.2012, 13:57
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ist doch auch nicht so wichtig. smallie hat den Stand weiter oben ja auch schon zusammengefaßt, und ich denke, der ist unstrittig.


bei ersterem Widerspruch - bei zweiterem Zustimmung.

Es ist jetzt auch weniger physikalisch wichtig, als psychologisch. Denn genau jene so salopp als quasi Tatsachen formulierte Aussagen bilden dann den populär-"wissenschaftlich" beschränkten Horizont.

Und nach meinem Verständnis bzw. meiner Wahrnehmung insbesondere iS. populär-"wissenschaftlicher" Darstellung wird iA. mit "dunkler Materie" nicht auch ein "Fehler im bestehenden System" - gänzlich gleichwertig - assoziiert.

#75:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 24.04.2012, 19:42
    —
Hallo Forum,

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Kannst mir ja am Montag mal Bescheid geben, was Du gemessen hast. Ich kann je leider den Versuch nicht selber durchführen. Egal was ich messe, man würde es mir auf keinen Fall glauben. So ist die Welt.

So ist sie eben nicht! Mach das Experiment! ….... Solltest du Recht haben, wird sich schnell eine breite Datenbasis bilden, die deine Ergebnisse bestätigt oder widerlegt. Dann weißt auch du es ganz genau.

Ja, schöne Theorie.
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Am Anfang war ......das Experiment.

Sieht man ja am Experiment mit den Pioneer-Sonden, deren Flugbahn-Anomalie ich auf Grundlage meiner Überlegungen sehr genau berechnen konnte. Meine Berechnungen hatten übrigens ergeben, dass sich die Abbremsung der beiden Raumsonden verringert. Alle haben gelacht, weil man damals noch davon ausging, dass die Abbremsung konstant ist. Als die Auswertung weiterer Messwerte gezeigt hatte, dass sich die Bahndaten tatsächlich gemäß meinen Berechnungen verändern, hat es niemanden interessiert. So viel zu diesem Thema.

step hat folgendes geschrieben:
Wenn Du meinst, daß Dir niemand glauben würde, wieso meinst Du dann, daß Du uns überzeugen/überreden kannst? Hältst Du uns für dümmer oder für schlauer?
Weil Du Dir so einfach noch nie einen bzw. zwei Nobelpreise verdienen kannst. Musst nix tun, außer das kleine Experiment durchführen. Da finde ich mit Sicherheit jemanden, der darauf scharf ist. Sag aber nicht hinterher: „Schei..., das war meine Chance.“ Und, warum mach ich mir nicht selber die Mühe? Weil es mir ehrlich gesagt schei... egal ist. Ich habe anderes zu tun.

smallie hat folgendes geschrieben:
Wieso sollte der Casimir-Effekt hier stärker sein als dort? Warum sollte er von Massen abhängen? Was haben Planeten, Sonnen, Galaxien mit der Casimir-Kraft zwischen Kondensatorplatten zu tun?

Der Grundsatz, dass die Wirkung der Dunklen Materie auf die Gravitationswirkung der Quantenfluktuationen beruht, hatte ich ja bereits erläutert. Ob Ihr dem folgen wollt, oder nicht, sei dahingestellt. Jedoch sollte das meiner Meinung nach im Rahmen der Standardtheorie funktionieren. Demnach müsste auch laut Standardtheorie die Vakuumenergie vom lokalen Gravitationspotential abhängen.

Warum die Menge der Dunklen Materie unterschiedlich ist, ist komplizierter. Hierzu bedarf es meiner Raumwellentheorie, deren Grundgedanke nachfolgend aufgeführt wird:

Demnach besteht Materie vollständig aus spiralförmig aufgewickelten und somit verdichteten Raum. Die Grundbestandteile der Materie, die Elementarteilchen, sind Raumwellen. Sämtliche Materieanhäufungen (alle Dinge, die man anfassen kann) wie z.B. Atome, Galaxien, Menschen, Bio-Tonnen und auch die Energieteilchen, die Photonen, sind somit eine Daseinsform des allgegenwärtigen Raums und bestehen aus nichts anderem als verdichteten Raum. Eine Energieübergabe ist gleichzusetzen mit der Übergabe von Raumteilen von einer Raumwelle auf eine andere Raumwelle. Demnach bestehen Elementarteilchen aus sehr kompakten Raumspiralen. Sie pflanzen sich als Druckwelle im Raum fort. (Es wird nicht der Raum transportiert. Analog zur Schallwelle laufen nur die Druckunterschiede durch den Raum). Sie sind jedoch so kompakt, dass wir sie als Teilchen erkennen. Daraus resultiert der experimentell bestätigte Wellen-Teilchen-Charakter aller Materiearten und der Photonen.

Dadurch, dass Materie aufgewickelter Raum ist, wird der umgebende Raum gedehnt. (In der Relativitätstheorie sagt man hierzu gekrümmt.) Laut Einstein ist die Raum(-Zeit-)dehnung die Ursache der Gravitation. Die Gravitation ist also das Gegenstück der Materie. Es gibt keine Materie ohne Gravitation. Gravitation ist im eigentlichen Sinne Antimaterie. Die Energiebilanz ist demzufolge bei der Materieentstehung ausgeglichen.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass Materie verdichteter Raum ist und die Menge des Raums immer gleich bleiben muss. Verdichtet sich durch die Quantenfluktuation zwischen den Elementarteilchen der Raum zu den Vorläufern der stabilen Elementarteilchen, dem Quantenschaum bzw. zur Vakuumenergie, so dehnt sich der umgebende Raum. Je gedehnter dieser Raum ist (je gekrümmter die Raumzeit ist), um so schwerer ist es, dass sich der Raum als Quantenschaum zusammenzieht. Vergleichen kann man das mit einem Gummiband, welches an beiden Enden fixiert ist. Dort bekommt man die ersten Knoten noch recht leicht reingebastelt. Je mehr Knoten (Elementarteilchen) vorhanden sind, um so gedehnter ist das Band und um so schwerer wird es, neue Knoten dort hinein zu bekommen. Es ist also ein selbstregulierendes System. Die Menge der Quantenfluktuationen kann nicht ins Unendliche laufen, weil sie durch die zunehmende Gravitation an ihrer Entstehung gehindert wird. Dies ist der Grund, weshalb die Größe der Vakuumenergie vom lokalen Gravitationspotential abhängig ist. Je gedehnter der Raum, um so weniger Quantenschaum kann sich bilden.

Und deshalb gibt es im Vakuum auch mehr Quantenfluktuationen, als innerhalb von Atomen. Weil in den leeren Räumen zwischen den Elementarteilchen der Atome der Raum stärker gekrümmt / gedehnt ist, als im Vakuum.

Nachfolgend noch zur Erläuterung ein Auszug aus meiner Raumwellentheorie.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

Zitat Raumwellentheorie Anfang:
Im Diskussionsforum zur Raumwellentheorie hatte Wolfgang Hörenz am 15.06.2004 auf folgenden Sachverhalt hingewiesen: (Zitat Anfang) "Um die Bewegungen der Sterne in den Spiralarmen der Galaxien mit Newtons Gravitationsgesetzen zu erklären, müsste sich die dunkle Materie in den äußeren Spiralarmen befinden und im weiteren Umfeld ( evt. kleinere Zwerggalaxien ). Das tut sie auch, weil (nach Raumwellentheorie - A.d.R.) dass die Gebiete sind, wo die Gravitation nicht so stark ist und die Quantenfluktuation die besten Bedingungen zur Materiebildung vorfindet." (Zitat Ende) Führt man diesen Gedanken weiter, so erhält man interessante Einblicke in die uns umgebende Welt.

Zunächst jedoch noch eine kurze Erläuterung, weshalb die Randgebiete von Galaxien am besten zur Materiebildung geeignet sind. Im Zentrum der Galaxien ist durch die hohe Massenansammlung der Raum zwischen den Sternen sehr stark gedehnt. Als Folge dessen, sollte das ständige Wabbern im Raumgefüge nur sehr gering ausgeprägt sein. Die spontanen Raumdichteschwankungen (nachfolgend Quantenfluktuationen genannt) sind dort also relativ klein. Außerhalb der Galaxien ist der Raum sehr entspannt und es könnten sehr viele Quantenfluktuationen auftreten. Nur leider fehlt hier der äußere Anstoß. Es gibt zu wenige Kristallisationspunkte im Raumgefüge. Die paar Photonen die dort durcheilen, bringen den Raum nicht allzu sehr in Wallungen. Im Randbereich einer Galaxie sind die Bedingungen dagegen optimal. Der Raum ist relativ entspannt und es gibt viele Elementarteilchen, welche den Raum durcheinanderwirbeln. Die Quantenfluktuationen sind also in diesen Bereichen am stärksten ausgeprägt. Nun entsteht aber nicht aus jeder Fluktuation ein neues Materieteilchen. Aber auch wenn sich der Raum nur etwas zusammenzieht, ohne hierbei eine stabile Raumspirale auszubilden, so dehnt er trotzdem das umgebende Raumgefüge. Seit Einstein wissen wir, dass eine Raumdehnung immer ein Gravitationspotential ist. Dies bedeutet, dass es allein durch die starke Quantenfluktuation in diesen Raumbereichen zu einer Gravitationserhöhung kommen muss.

Es gibt also in den Randbereich von Galaxien mehr Gravitation, als es die sichtbare Materie generieren sollte. Durch die dort stärkeren Quantenfluktuationen bildet sich ein zusätzliches Gravitationspotenzial. Wir können aber nur die herkömmlichen Elementarteilchen sehen. Die Quantenfluktuationen kann man mit direkten Mitteln in diesen Bereichen nicht beobachten. Es sind also keine Elementarteilchen, sprich Materieteilchen im herkömmlichen Sinne, zu sehen. Trotzdem führt diese dunkle Materie zur Erhöhung der Masse im Randbereich der Galaxien. Die beobachteten Diskrepanzen bei den Bahndaten der äußeren Sterne einer Spiralgalaxie sind laut Raumwellentheorie zwangsläufig zu erwarten. Die Quantenfluktuationen führen zur Masseerhöhung eines Systems.

Es ist also nicht wahr, wenn immer wieder behauptet wird (Stand 2010), dass zurzeit niemand eine Vorstellung davon hat, aus was die Dunkle Materie bestehen könnte. Nach dieser Raumwellentheorie ist die Dunkle Materie der Quantenschaum, welcher zwischen den Elementarteilchen existiert. Es sind winzige Verwellungen des Raumgefüges. Diese führen zu einer Verdichtung und Verdünnung des Raums und bringen somit einen Beitrag zur Gravitation. Diese Verwellungen des Raums schaffen es jedoch nicht, stabile Raumspiralen, sprich Elementarteilchen, auszubilden und sind daher mit herkömmlichen Methoden nicht sichtbar.

….....

Auch nach der Standardtheorie erzeugt die Quantenfluktuation Energie. Diese Energie kann, wie bereits gesagt, in einer Vakuumkammer experimentell gemessen werden (Casimir-Effekt). Energie ist bekanntlich gleichzusetzen mit Masse und jede Masse erzeugt auch zwangsläufig Gravitation. Die Standardtheorie hat aber ein Problem. Es gibt theoretisch keine bevorzugte Wellenlänge für diese Quantenfluktuationen. Alle Wellenlängen sind mit der gleichen Wahrscheinlichkeit möglich. Dies führt dazu, dass unendlich viele Quantenteilchen mit einem insgesamt unendlichen Gravitationspotential in einer Vakuumkammer vorkommen müssen. D.h., die Masse des Vakuums müsste theoretisch unendlich groß sein. Ist sie aber nicht.

Um diesen Konflikt zu vermeiden, wurde der Spin der Elementarteilchen eingeführt. Demnach hat jedes Teilchen einen identischen Partner mit exakt der gegenteiligen Energiemenge. Diese Teilchen konnten bisher jedoch nicht nachgewiesen werden. Somit bleibt das alles reine Theorie und ist experimentell nicht belegt. Hinzu kommt, dass es Teilchen mit einem Spin von 1/2 gibt. Dies bedeutet, dass man dieses Teilchen 2 mal um 360 Grad drehen muss, bevor es wieder so aussieht, wie vor der ersten Rotationen. Wie man sich so etwas praktisch vorstellen soll, kann niemand sagen. Diese Teilchen sind also nicht symmetrisch sondern supersymmetrisch. Was wiederum die Forderungen nach weiteren Raumdimensionen generiert. Es wird also immer komplizierter. Eine "böse Tat" hat also die nächste "böse Tat" zur Folge.

Die Raumwellentheorie eröffnet da einen ganz anderen Lösungsansatz. Die Größe der Raumdichteschwankungen ist durch die dadurch verursachte Erhöhungen der Raumdehnung begrenzt. Erhöht sich die Quantenfluktuation in einem Raumgefüge, so wird der umgebende Raum gestrafft. Als Folge dessen verringert sich die Größe weiterer Dichteschwankungen. Die Masse des Vakuums begrenzt sich also auf natürliche Weise und kann somit niemals unendlich werden.
Zitat Ende

#76:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.04.2012, 20:30
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Musst nix tun, außer das kleine Experiment durchführen. Da finde ich mit Sicherheit jemanden, der darauf scharf ist. Sag aber nicht hinterher: „Schei..., das war meine Chance.“ Und, warum mach ich mir nicht selber die Mühe? Weil es mir ehrlich gesagt schei... egal ist. Ich habe anderes zu tun.

Aber in Deine Mission hast Du doch sehr viel Mühe gesteckt, das paßt nicht zusammen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Dadurch, dass Materie aufgewickelter Raum ist, wird der umgebende Raum gedehnt. (In der Relativitätstheorie sagt man hierzu gekrümmt.)

Und laß mich raten: Der Raum wird genau nach den Gleichungen der Relativitätstheorie gedehnt. Falls nicht, gib bitte den metrischen Tensor für Deine Theorie an.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Gravitation ist im eigentlichen Sinne Antimaterie.

Und was ist dann Antimaterie eigentlich?

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Je mehr Knoten (Elementarteilchen) vorhanden sind, um so gedehnter ist das Band und um so schwerer wird es, neue Knoten dort hinein zu bekommen.

Und ziehen sich die Knoten gegenseitig an?

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Quantenfluktuationen kann man mit direkten Mitteln in diesen Bereichen nicht beobachten. Es sind also keine Elementarteilchen, sprich Materieteilchen im herkömmlichen Sinne, zu sehen.

Gib doch mal ne Größenordnung. Wie stark ist denn so eine Quantenfluktuation, aus der z.B. 1 Teilchen Dunkle Materie entsteht? Und warum genau nochmal entstehen z.B. keine Elektronen, Photonen, Neutrinos usw. aus diesen Fluktuationen?

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Auch nach der Standardtheorie erzeugt die Quantenfluktuation Energie. Diese Energie kann, wie bereits gesagt, in einer Vakuumkammer experimentell gemessen werden (Casimir-Effekt). Energie ist bekanntlich gleichzusetzen mit Masse und jede Masse erzeugt auch zwangsläufig Gravitation.

Das hatte ich bereits widerlegt mit dem Hinweis auf die relativistische Energiebilanz bei der Entstehung (masseloser) virtueller Photonen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Standardtheorie hat aber ein Problem. Es gibt theoretisch keine bevorzugte Wellenlänge für diese Quantenfluktuationen. Alle Wellenlängen sind mit der gleichen Wahrscheinlichkeit möglich. Dies führt dazu, dass unendlich viele Quantenteilchen ...

Nö, falsch. Lernt man im Physikstudium oder beim Lesen über QFT.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Um diesen Konflikt zu vermeiden, wurde der Spin der Elementarteilchen eingeführt.

Wie bitte?? Der Spin wurde aus völlig anderen Gründen eingeführt.
- Experimentell: war nötig, um bestimmte Emissionsspektren zu erklären
- Theoretisch: Folgt zwangsläufig, wenn man die Schrödingergleichung relativistisch formuliert!

#77:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 24.04.2012, 23:01
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Musst nix tun, außer das kleine Experiment durchführen. Da finde ich mit Sicherheit jemanden, der darauf scharf ist. Sag aber nicht hinterher: „Schei..., das war meine Chance.“ Und, warum mach ich mir nicht selber die Mühe? Weil es mir ehrlich gesagt schei... egal ist. Ich habe anderes zu tun.

Aber in Deine Mission hast Du doch sehr viel Mühe gesteckt, das paßt nicht zusammen.


Das habe ich auch gedacht als erstes!
Ohne mich damit überhaupt auseinander gesetzt zu haben...

Da entwickelt einer eine revolutionäre Theorie und diese soll man angeblich mit einem einfach Experiment beweisen könnnen, und dann kommt "Ich habe anderes zu tun"??

Kauf ich ihm nicht ab!

#78:  Autor: LamarckWohnort: Frankfurt am Main BeitragVerfasst am: 25.04.2012, 00:58
    —
Hi Bernd Jaguste!

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

Woher hast Du die Weisheit, dass Vakuum-Energie gleichmäßig verteilt ist??? Hat das jemand gemessen?


Welchen Bezugsrahmen möchtest Du denn hierzu wählen? zwinkern



Cheers,

Lamarck

#79: Re: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 26.04.2012, 14:38
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
@ Bernd

Hallo, so treffen wir uns wieder!

ich habe jetzt die Diskussion verfolgt und habe so meine Problem:

1. Dunkler Materie
Sie kann weder gemessen werden, noch beobachtet werden. Sie ist eine mathematische Abstraktion, weil sonst die gesamte Urknalltheorie zusammen brechen würde!

2. Dunkler Energie
s. Punkt 1

3. Dunkler Fluss
s. Punkt 1 und 2

Alle drei Größen sind die gleichen Versuche die Ptolemäus veranlassten an seinem Weltbild festzuhalten, bis Kopernikus und dann Gallileo, der eine theoretisch, der andere durch Beoachtungen, feststellten, dass die Erde um die Sonne kreist.

Gravitationswellen (schon der Begriff "Wellen" ist absurd) sind bisher nicht entdeckt worden. Wahrscheinlich ist, dass diese Wellen auch nur s. Punkt 1 - 3 erfunden wurden, um etwas zu beweisen, was nicht mehr haltbar ist.

Wolfgang


Nun ist aber mal Schluss! Dunkle Materie wurde beobachtet! Deswegen kam man überhaupt drauf, den Namen Dunkle Materie zu vergeben.


Wurde nur abstrahiert. Hier irren alle, die auch denken, Hubble hätte die Expansion des Universum Beobachtet. Er hatte die Rotverschiebung entdeckt! Mehr nicht! Die Dunkler Materie wurde bisher nicht entdeckt. Denn nur wass man beobachten kann, ist eine Entdeckung! Alles Andere ist Interpretation. Beobachtet, das heisst entdeckt wurde weder Dunkle Materie, noch Dunkle Energie beide sind Interpretationen eines an und für sich nicht schlüssigen Begriff der Gravitation und damit letztlich der "göttergleichen" Urknall-These. Es stimmte was nicht und dann erfand man Dunkle Materie - sie kann weder beobachtet werden noch nachgewiesen. Es wird einfach eine "Unbekannte" Größe erfunden, um die Urknalltherorie (Standardmodell) aufrecht zu erhalten.

Man stelle sich vor du baust ein Hochhaus. Im 14. Stock merkst du, dass am Fundament was nicht stimmt. Um das dem Bauherrn zu verheimlichen, ergreifst du Maßnahmen am Weiterbau des 15. Stockwerkes und in allen weiteren Stockwerken. Irgendwie kommt dann einer und sagt mensch das Hochhaus wird ja richtig teuer. Warum ist ab den 15. Stockwerk alles anders. Wir haben nur die Sicherheitsseile verdreifacht und haben zudem noch einen "Antioverkill" eingebaut. Das war notwendig weil das Fundament zwar hält, aber sicherheitshalber... Sie verstehn mich doch.

Un so haben die Erfinder des Urknalls einen Antoverkill eingebaut (auch wieder erfunden) um das Gebäude "Urknall" weiter zu verkaufen!

#80: Re: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 26.04.2012, 14:39
    —
step hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Nein, du hast mich missverstanden.

OK, und der Vergleich mit uwebus ist natürlich extrem übertrieben. Aber Du mußt zugeben, daß

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Dunkle Materie wurde beobachtet!

sehr mißverständlich ist.


Noch nie hat jemand Dunkle Materie "beobachtet". Die ist ein reines abstrahierehndes Rechenwerk!

Sagt doch mal: Wer hat das beobachtet?

Autor, Quellen, ect.

Wolfgang

#81: Re: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 26.04.2012, 14:42
    —
step hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Noch nie hat jemand Dunkle Materie "beobachtet". Die ist ein reines abstrahierehndes Rechenwerk! Sagt doch mal: Wer hat das beobachtet? Autor, Quellen, ect.

Sagt einer, der selber nie Belege angibt ... aber was solls:

http://bit.ly/I13SZJ


Der Wiki-Artikel ist hinsichtlich beobachtet falsch. Dunkle Materie kann nicht beobachtet werden! In sich schon ein Widerspruch!

Wolfgang

#82: Re: Gravitationswellen Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 26.04.2012, 14:54
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Der Wiki-Artikel ist hinsichtlich beobachtet falsch. Dunkle Materie kann nicht beobachtet werden! In sich schon ein Widerspruch!

a) "beobachten" ist kein Synonym für "sehen".
b) Der Name einer Sache ist nicht die Sache selbst. Ich kann einen Tisch auch "unsichtbarer Tisch" nennen und trotzdem kann ich ihn sehen.

#83: Re: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 26.04.2012, 15:17
    —
nocquae hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Der Wiki-Artikel ist hinsichtlich beobachtet falsch. Dunkle Materie kann nicht beobachtet werden! In sich schon ein Widerspruch!

a) "beobachten" ist kein Synonym für "sehen".
b) Der Name einer Sache ist nicht die Sache selbst. Ich kann einen Tisch auch "unsichtbarer Tisch" nennen und trotzdem kann ich ihn sehen.


Falsch!

Beobachten heisst entdecken! Hubble entdeckte die Rotverschiebung und beobachtet sie. Er konnte sie sogar darstellen. Die Expansion des Universums war keine Entdeckung, sondern eine Interpretation dieser Beobachtung. Die Dunkle Materie ist eine Interpretation fehlender Bausteine. Sie wird vermutet oder berechnet. Entdeckt bzw. beobachtet hat sie niemand. Der WIKI-Artikel irrt!

Dunkle Materie oder Dunkle Energie sind keine Beobachtungen, sondern künstlich eingeführte Größen, um das Standard-Modell des Urknall weiter erklären zu können. Ansonsten könntes du locker sagen, welche Frequenz oder Gewicht oder Masse die Dunkler Materie bzw. Dunkle Energie hat. Oder welche Dimension auch immer!

Das kann niemand!

#84: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.04.2012, 18:03
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Noch nie hat jemand Dunkle Materie "beobachtet". Die ist ein reines abstrahierehndes Rechenwerk! Sagt doch mal: Wer hat das beobachtet? Autor, Quellen, ect.

Sagt einer, der selber nie Belege angibt ... aber was solls:

http://bit.ly/I13SZJ
Der Wiki-Artikel ist hinsichtlich beobachtet falsch.

Da steht genau, was beobachtet wurde. Was ist daran falsch?

#85:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.04.2012, 18:10
    —
Jetzt erst gesehen:

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Im Zentrum der Galaxien ist durch die hohe Massenansammlung der Raum zwischen den Sternen sehr stark gedehnt. Als Folge dessen, sollte das ständige Wabbern im Raumgefüge nur sehr gering ausgeprägt sein. Die spontanen Raumdichteschwankungen (nachfolgend Quantenfluktuationen genannt) sind dort also relativ klein. Außerhalb der Galaxien ist der Raum sehr entspannt und es könnten sehr viele Quantenfluktuationen auftreten. ... Es gibt also in den Randbereich von Galaxien mehr Gravitation, als es die sichtbare Materie generieren sollte. Durch die dort stärkeren Quantenfluktuationen bildet sich ein zusätzliches Gravitationspotenzial. Wir können aber nur die herkömmlichen Elementarteilchen sehen. Die Quantenfluktuationen kann man mit direkten Mitteln in diesen Bereichen nicht beobachten. Es sind also keine Elementarteilchen, sprich Materieteilchen im herkömmlichen Sinne, zu sehen. Trotzdem führt diese dunkle Materie zur Erhöhung der Masse im Randbereich der Galaxien. Die beobachteten Diskrepanzen bei den Bahndaten der äußeren Sterne einer Spiralgalaxie sind laut Raumwellentheorie zwangsläufig zu erwarten.

Nach Deiner Hypothese (deren Grundlagen ja übrigens insgesamt unbegründet sind) müßte ja die zusätzliche Gravitation, die wir messen, deutlich stärker ausgehen von der Ebene der Spiralarme als von den übrigen Außenbereichen der Galaxie. Ist es aber nicht so, daß wir eher eine haloförmige (kugelförmige) Verteilung messen?

#86: Re: Gravitationswellen Autor: smallie BeitragVerfasst am: 26.04.2012, 20:37
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Noch nie hat jemand Dunkle Materie "beobachtet". Die ist ein reines abstrahierehndes Rechenwerk! Sagt doch mal: Wer hat das beobachtet? Autor, Quellen, ect.

Sagt einer, der selber nie Belege angibt ... aber was solls:

http://bit.ly/I13SZJ


Der Wiki-Artikel ist hinsichtlich beobachtet falsch. Dunkle Materie kann nicht beobachtet werden! In sich schon ein Widerspruch!


Und was ist dann das?


aus: http://scienceblogs.com/startswithabang/2012/04/the_whole_story_on_dark_matter.php

Die zwei Kurven zeigen die erwarte und die beobachtete Rotationsgeschwindigkeit der M33-Galaxie. Dieses Phänomen trägt aus historischen Gründen seit den 1930er Jahren den Namen "Dunkle Materie".

#87: Re: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 26.04.2012, 21:40
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
nocquae hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Der Wiki-Artikel ist hinsichtlich beobachtet falsch. Dunkle Materie kann nicht beobachtet werden! In sich schon ein Widerspruch!

a) "beobachten" ist kein Synonym für "sehen".
b) Der Name einer Sache ist nicht die Sache selbst. Ich kann einen Tisch auch "unsichtbarer Tisch" nennen und trotzdem kann ich ihn sehen.


Falsch!

Beobachten heisst entdecken!

Beobachten war aber im Sinne von messen gemeint. Messen kann man alles was irgendeine Form der Wechselwirkung macht.

Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Hubble entdeckte die Rotverschiebung und beobachtet sie. Er konnte sie sogar darstellen. Die Expansion des Universums war keine Entdeckung, sondern eine Interpretation dieser Beobachtung. Die Dunkle Materie ist eine Interpretation fehlender Bausteine. Sie wird vermutet oder berechnet. Entdeckt bzw. beobachtet hat sie niemand. Der WIKI-Artikel irrt!
Bitte erkläre mal bitte was die Rotverschiebung ist. Und was wir deiner Meinung nach denken, was die Dunkle Materie damit zu tun hat.

Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Dunkle Materie oder Dunkle Energie sind keine Beobachtungen, sondern künstlich eingeführte Größen, um das Standard-Modell des Urknall weiter erklären zu können. Ansonsten könntes du locker sagen, welche Frequenz oder Gewicht oder Masse die Dunkler Materie bzw. Dunkle Energie hat. Oder welche Dimension auch immer!

Das kann niemand!
Es gibt doch schon Kandidaten. Supersymmetrische Teilchen zum Beispiel. Was wirst du denn sagen, sollten diese gefunden werden?

#88:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 26.04.2012, 22:10
    —
Ich habe ebenfalls schon mal gefragt: was genau hat nun Urknall mit dunkler Materie zu tun?

#89: Re: Gravitationswellen Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.04.2012, 11:54
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
nocquae hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Der Wiki-Artikel ist hinsichtlich beobachtet falsch. Dunkle Materie kann nicht beobachtet werden! In sich schon ein Widerspruch!

a) "beobachten" ist kein Synonym für "sehen".
b) Der Name einer Sache ist nicht die Sache selbst. Ich kann einen Tisch auch "unsichtbarer Tisch" nennen und trotzdem kann ich ihn sehen.


Falsch!

Beobachten heisst entdecken! Hubble entdeckte die Rotverschiebung und beobachtet sie. Er konnte sie sogar darstellen. Die Expansion des Universums war keine Entdeckung, sondern eine Interpretation dieser Beobachtung. Die Dunkle Materie ist eine Interpretation fehlender Bausteine. Sie wird vermutet oder berechnet. Entdeckt bzw. beobachtet hat sie niemand. Der WIKI-Artikel irrt!


Hier wird von Wolfgang wieder mal einiges durcheinander gewürfelt.
Zur Rotverschiebung:
Die Argumente, die du hier schreibst, stammen aus dem youtube Video, das ich mir angeschaut habe.
Technisch gesehen ist es korrekt, das die Expansion nicht von Hubble entdeckt worden ist.
Ich hab das schonmal angeführt, hast du aber wohl übersehen:
Hubble hat NICHT die Rotverschiebung entdeckt. Die hat ein gewisser Vesto Slipher entdeckt. Hubble hat als erster intergalaktische Entfernungen gemessen. Zur Expansion kan Lemaître ins SPiel, der als erste die theoretischen Gleichungen, mit den Beobachtungen verband.

Bisher passt das nun einmal alles gut zusammen.
Die ALternativmöglichkeiten zur Rotverschiebung, die auch im Video angesprochen wurden, und auf die DU immer zu sprehcen kommst, funktionieren nicht!

Eine kleine Überlegung:
Wenn deine Argument zur Rotverschiebung in Folge von Plasma stimmen würde, so wäre doch das Licht der Sonne ebenfalls rotverschoben. ist es das?

#90: Re: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 29.04.2012, 13:53
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Noch nie hat jemand Dunkle Materie "beobachtet". Die ist ein reines abstrahierehndes Rechenwerk! Sagt doch mal: Wer hat das beobachtet? Autor, Quellen, ect.

Sagt einer, der selber nie Belege angibt ... aber was solls:

http://bit.ly/I13SZJ


Der Wiki-Artikel ist hinsichtlich beobachtet falsch. Dunkle Materie kann nicht beobachtet werden! In sich schon ein Widerspruch!


Und was ist dann das?


aus: http://scienceblogs.com/startswithabang/2012/04/the_whole_story_on_dark_matter.php

Die zwei Kurven zeigen die erwarte und die beobachtete Rotationsgeschwindigkeit der M33-Galaxie. Dieses Phänomen trägt aus historischen Gründen seit den 1930er Jahren den Namen "Dunkle Materie".


Das stimmt ja alles, was da in der Grafik steht. Die tatsächliche Rotationsgeschwindigkeit ist beoachtet worden, also entdeckt worden. Dann können die "Erwartungen" nicht stimmen. Es ist keine Dunkle Materie entdeckt worden, sondern die Rotationsgeschwindigkeit! das ist ein großer Unterschied! Also sind die "Rechenmodelle" der Erwartungen falsch. Darum dann den Schluss zu ziehen, es müsse eine "Neue Materieform" exisitieren, die wir dann schwupps "Dunkle Materie" nennen, ist die Interpretation der Beobachtung der Rotationsgeschwindigkeit zuzr Rechtfertigung der Erwartungsrechnung.

#91: RE: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 29.04.2012, 14:59
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Eine kleine Überlegung:
Wenn deine Argument zur Rotverschiebung in Folge von Plasma stimmen würde, so wäre doch das Licht der Sonne ebenfalls rotverschoben. ist es das?


Soviel ich weiß, wurde das Licht der Sonne als Referenzspektrum verwendet. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob die 8 Minuten signifikant seien könnten.

Alchemist hat folgendes geschrieben:

Hubble hat NICHT die Rotverschiebung entdeckt. Die hat ein gewisser Vesto Slipher entdeckt. Hubble hat als erster intergalaktische Entfernungen gemessen. Zur Expansion kan Lemaître ins SPiel, der als erste die theoretischen Gleichungen, mit den Beobachtungen verband.


Deshalb ständig meine Fragen:

Wie misst man die intergalaktischen Entfernungen?
Warum hat Hubble um 1950 - kurz vor seinem Tod - nochmal ganz deutlich gesagt, dass die beobachtete Rotverschiebung nichts mit der Expansion des Universums zu tun haben kann, sonst wäre es ein noch nicht beschriebenes Naturphänomen?

Egal wie: Georges Lemairte interpretiert Hubbles Entdeckung! Er zog dabei unter anderem die Rotverschiebung weit entfernter Galaxien heran. Also stützte er sich auf diese Entdeckung egal von wem auch immer! Er interpretierte sie und hat nichts entdeckt! Schon gar nicht die Expansion!

Und letztlich: Wenn sich, wie beobachtet die Rotionsgeschwindigkeiten innerhalb der Galaxien nicht so verhalten, wie sie erwartet werden, kann dass doch nur darauf hinweisen, dass wir die "Materie", die vorhanden sein müsste, noch nicht sehen. Wir sehen zwar alle Sterne, ihre Planeten aber nicht. Zumindest nicht alle, da sind wir mit ein paar "Exoplaneten" noch ganz am Anfang Zweifelhaft, ob wir alle entdecken!

Ich bezeichne das als die "Anomalie des Sehens und Vorhandenseins". Die beobachtbaren Zeiträume sind einfach für uns Menschen zu kurz, als dass wir Aussagen treffen könnten. Wir sehen nicht alles und was wir nicht sehen kann exisitieren und was wir sehen existiert vielleicht nicht mehr. Wir bewegen uns in einem Meer von Wahrscheinlichkeiten mit unendlichen Freiheitsgraden, die zu berechnen dem "Versuch am untauglichem Objekt" gleichkommen würde.

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Technisch gesehen ist es korrekt, das die Expansion nicht von Hubble entdeckt worden ist.

Korrekt

#92: Re: RE: Gravitationswellen Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 29.04.2012, 15:19
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Eine kleine Überlegung:
Wenn deine Argument zur Rotverschiebung in Folge von Plasma stimmen würde, so wäre doch das Licht der Sonne ebenfalls rotverschoben. ist es das?


Soviel ich weiß, wurde das Licht der Sonne als Referenzspektrum verwendet. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob die 8 Minuten signifikant seien könnten.


Preisfrage: Wo entsteht das Licht der Sonne?

#93: Re: RE: Gravitationswellen Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 29.04.2012, 15:21
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:

Und letztlich: Wenn sich, wie beobachtet die Rotionsgeschwindigkeiten innerhalb der Galaxien nicht so verhalten, wie sie erwartet werden, kann dass doch nur darauf hinweisen, dass wir die "Materie", die vorhanden sein müsste, noch nicht sehen.


Bingo!
Das nennt man dann dunkle Materie.
Schulterzucken

#94: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 29.04.2012, 21:29
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Wie misst man die intergalaktischen Entfernungen?


Googel mal nach Standardkerzen.

Supernovae vom Typ Ia sind da gern genommen.
Stell dir einen ausgebrannten Stern in einem Doppelsternsystem vor. Der Stern war nicht schwer genug um in einer Supernovae zu vergehen.
Aber er ist schwer genug um vom anderen Stern Materie abzuziehen.

Er wird also immer schwerer, die Gravitation reicht irgendwann aus um zum Kohlenstoffbrennen zu führen. Das führt zu eine Supernova. Dadurch dass das Kohlenstoffbrennen erst bei einer bestimmten Gravitation und damit einer bestimmten Masse einsetzt, die immer gleich ist, ist diese Supernovae immer gleich hell. Der Stern ist im Moment der Supernova immer gleich schwer.
Wenn er aber weiter weg ist, wirkt er dunkler, weil das Licht auf dem Weg zur Erde gestreut wird und an Intensität verliert (nicht zu verwechseln mit Energie, Intensität = Anzahl an Photonen, Energie entspricht Wellenlänge).

Da man die echte Helligkeit kennt und die scheinbare messen kann, ergibt sich daraus eine Möglichkeit die Entfernung der Supernova zu bestimmen. Wenn sich die Supernova in einer Galaxie abspielt hat man automatisch die Entfernung der Galaxie.

Solche und andere Möglichkeiten zur Entfernungsbestimmung im Univerum haben wir.

#95: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 02.05.2012, 11:05
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:

Und letztlich: Wenn sich, wie beobachtet die Rotionsgeschwindigkeiten innerhalb der Galaxien nicht so verhalten, wie sie erwartet werden, kann dass doch nur darauf hinweisen, dass wir die "Materie", die vorhanden sein müsste, noch nicht sehen.


Bingo!
Das nennt man dann dunkle Materie.
Schulterzucken


Das kann doch dann alles sein, Planten, die wir noch nicht sehen, Sonnen die noch nicht sichtbar sind, einfach alles, was exisitiert aber noch nicht da ist und letztlich auch die Differenz, der noch sichtbaren Sonnen, wei Exoplaneten, die schon in "realtime" garnicht mehr da sind.

Sind das nicht zuviele Unwägbarkeiten, die es hier zu berücksichtigen gilt? Frage Frage

#96: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 02.05.2012, 11:20
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Wie misst man die intergalaktischen Entfernungen?


Googel mal nach Standardkerzen.

Supernovae vom Typ Ia sind da gern genommen.
Stell dir einen ausgebrannten Stern in einem Doppelsternsystem vor. Der Stern war nicht schwer genug um in einer Supernovae zu vergehen.
Aber er ist schwer genug um vom anderen Stern Materie abzuziehen.

Er wird also immer schwerer, die Gravitation reicht irgendwann aus um zum Kohlenstoffbrennen zu führen. Das führt zu eine Supernova. Dadurch dass das Kohlenstoffbrennen erst bei einer bestimmten Gravitation und damit einer bestimmten Masse einsetzt, die immer gleich ist, ist diese Supernovae immer gleich hell. Der Stern ist im Moment der Supernova immer gleich schwer.
Wenn er aber weiter weg ist, wirkt er dunkler, weil das Licht auf dem Weg zur Erde gestreut wird und an Intensität verliert (nicht zu verwechseln mit Energie, Intensität = Anzahl an Photonen, Energie entspricht Wellenlänge).

Da man die echte Helligkeit kennt und die scheinbare messen kann, ergibt sich daraus eine Möglichkeit die Entfernung der Supernova zu bestimmen. Wenn sich die Supernova in einer Galaxie abspielt hat man automatisch die Entfernung der Galaxie.

Solche und andere Möglichkeiten zur Entfernungsbestimmung im Univerum haben wir.


Also vergleicht man eine bekannte Konstante mit der Helligkeit der Beobachtung? Sehe ich das richtig? Oder muss man zu bestimmten Zeiten die "Messung" wiederholen, um z.B. ein Objekt, dessen Entfernung bestimmt werden soll, von zwei Ausgangspositionen zu beobachten (Sommer - Winter Position der Erde)?

Und mit Rotverschiebung in den Spektrallinen hat das nichts zu tun? Wenn dem so ist, was sagt denn dann nach dem heutigen Stand der Technik die Entdeckung der Rotverschiebung aus?

#97: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 02.05.2012, 13:04
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Wie misst man die intergalaktischen Entfernungen?


Googel mal nach Standardkerzen.

Supernovae vom Typ Ia sind da gern genommen.
Stell dir einen ausgebrannten Stern in einem Doppelsternsystem vor. Der Stern war nicht schwer genug um in einer Supernovae zu vergehen.
Aber er ist schwer genug um vom anderen Stern Materie abzuziehen.

Er wird also immer schwerer, die Gravitation reicht irgendwann aus um zum Kohlenstoffbrennen zu führen. Das führt zu eine Supernova. Dadurch dass das Kohlenstoffbrennen erst bei einer bestimmten Gravitation und damit einer bestimmten Masse einsetzt, die immer gleich ist, ist diese Supernovae immer gleich hell. Der Stern ist im Moment der Supernova immer gleich schwer.
Wenn er aber weiter weg ist, wirkt er dunkler, weil das Licht auf dem Weg zur Erde gestreut wird und an Intensität verliert (nicht zu verwechseln mit Energie, Intensität = Anzahl an Photonen, Energie entspricht Wellenlänge).

Da man die echte Helligkeit kennt und die scheinbare messen kann, ergibt sich daraus eine Möglichkeit die Entfernung der Supernova zu bestimmen. Wenn sich die Supernova in einer Galaxie abspielt hat man automatisch die Entfernung der Galaxie.

Solche und andere Möglichkeiten zur Entfernungsbestimmung im Univerum haben wir.


Also vergleicht man eine bekannte Konstante mit der Helligkeit der Beobachtung? Sehe ich das richtig?

Genau.
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Oder muss man zu bestimmten Zeiten die "Messung" wiederholen, um z.B. ein Objekt, dessen Entfernung bestimmt werden soll, von zwei Ausgangspositionen zu beobachten (Sommer - Winter Position der Erde)?
Geht bestimmt auch, wird vielleicht sogar gemacht, weiß ich aber nix zu.

Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Und mit Rotverschiebung in den Spektrallinen hat das nichts zu tun? Wenn dem so ist, was sagt denn dann nach dem heutigen Stand der Technik die Entdeckung der Rotverschiebung aus?

Stell dir vor du hast 200 Galaxien deren Entfernung zur Erde du mit Hilfe der Standardkerzen bestimmt hast. Schausat du dir nun das jeweilige EM-Spektrum an, findest du den Zusammenhang zwischen Entfernung und zunehmender Rotverschiebung.
Das eine Rotverschiebung vorliegt, zeigt die Bewegung der Himmelskörper von einem weg, ähnlich des Krankenwagens der sich mit Martinshorn an von einem entfernt.
Das die Rotverschiebung aber mit der Entfernung zunimmt zeigt, dass die Wegbewegung beschleunigt passiert.
Du siehst es sind experimentelle Daten, und nicht nur Ausgeburten obskurer Mathematik.
Mit einem geeigneten Teleskop und einem Spektralphotometer kannst du das auchgern nachvollziehen.

#98: Re: RE: Gravitationswellen Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 02.05.2012, 13:24
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:

Und letztlich: Wenn sich, wie beobachtet die Rotionsgeschwindigkeiten innerhalb der Galaxien nicht so verhalten, wie sie erwartet werden, kann dass doch nur darauf hinweisen, dass wir die "Materie", die vorhanden sein müsste, noch nicht sehen.


Bingo!
Das nennt man dann dunkle Materie.
Schulterzucken


Das kann doch dann alles sein, Planten, die wir noch nicht sehen, Sonnen die noch nicht sichtbar sind, einfach alles, was exisitiert aber noch nicht da ist und letztlich auch die Differenz, der noch sichtbaren Sonnen, wei Exoplaneten, die schon in "realtime" garnicht mehr da sind.

Sind das nicht zuviele Unwägbarkeiten, die es hier zu berücksichtigen gilt? Frage Frage


Nun, die berechnete Masse, die für die abweichenden Rotationsgeschwindigkeit ist viel zu hoch, als dass es einfach Planeten sein könnten.
Und dein Argument bezüglich der nichtbaren Sterne greift auch nicht, weil die Information über diese Sterne und die Rotation aller anderen bewegt ishc ja mit der gleichen Geschwindigkeit auf uns zu.
Die Idee einer nicht sichtbaren Materie stieß auch zu Anfang auf weitgehende Ablehung. Aber mittlerweile gibt es dazu so viele Messungen und alle deuten auf das Gleiche hin.
Hier ist zum Beispiel eine interessante:
http://de.wikipedia.org/wiki/1E_0657-558

#99: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Mr.Sunshine BeitragVerfasst am: 02.05.2012, 15:38
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:

Und letztlich: Wenn sich, wie beobachtet die Rotionsgeschwindigkeiten innerhalb der Galaxien nicht so verhalten, wie sie erwartet werden, kann dass doch nur darauf hinweisen, dass wir die "Materie", die vorhanden sein müsste, noch nicht sehen.


Bingo!
Das nennt man dann dunkle Materie.
Schulterzucken


Das kann doch dann alles sein, Planten, die wir noch nicht sehen, Sonnen die noch nicht sichtbar sind, einfach alles, was exisitiert aber noch nicht da ist und letztlich auch die Differenz, der noch sichtbaren Sonnen, wei Exoplaneten, die schon in "realtime" garnicht mehr da sind.

Sind das nicht zuviele Unwägbarkeiten, die es hier zu berücksichtigen gilt? Frage Frage


Nun, die berechnete Masse, die für die abweichenden Rotationsgeschwindigkeit ist viel zu hoch, als dass es einfach Planeten sein könnten.
Und dein Argument bezüglich der nichtbaren Sterne greift auch nicht, weil die Information über diese Sterne und die Rotation aller anderen bewegt ishc ja mit der gleichen Geschwindigkeit auf uns zu.
Die Idee einer nicht sichtbaren Materie stieß auch zu Anfang auf weitgehende Ablehung. Aber mittlerweile gibt es dazu so viele Messungen und alle deuten auf das Gleiche hin.
Hier ist zum Beispiel eine interessante:
http://de.wikipedia.org/wiki/1E_0657-558


Ich frage mich nun schon seit Laengerem wie die dunkel Materie eigentlich detektiert(edit: bitte nicht an dem wort aufhaengen...) wird. Dein Link war allerdings nur semi-hilfreich, vlt noch einen anderen parat?

und zu berechneter Masse und Rotationsgeschwindigkeit: warum kein schwarzes Loch oder ein erloschener Pulsar"strahl" ?

#100: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 03.05.2012, 13:32
    —
@ Tom der Dino:

Danke für den letzten Post. Das bringt mich weiter!

#101: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 03.05.2012, 13:49
    —
@ Alchemist und Mr. Sunshine

Beides ist interessant. Ich kann Alchemist verstehen und abeer auch Mr Sunshine. Was ich immer noch noch nicht begreife, sind die genannten Gravitationswellen, die durch Ereignisse als Vorhersagen exisitieren müssten, aber noch nicht detektiert (= beoachtet) wurden.

Den WIKI-Artikel habe ich gelesen und bin schon ein bisschen überrascht, dass man solche "Endpostulate" als Beweis für die "Dunkle Materie" abgibt.

Was gilt eigentlich? Das was ich nicht sehe, ist dann "Dunkle Materie"? Oder weil die Gravitation das im Grunde genommen vorgeben muss? Wenn die nicht sichtbaren Planeten nicht für die Masse ausreichen, einen solchen Gravitationseffekt ("negative" Zentrifugalkraft) zu stemmen, sind dann die Annahmen falsch oder haben wir es mit einem ganz neuen Phänomen zu tun? Ist es wirklich sicher, dass die Beobachtung der Rotoationsgeschwindigkeit Anomalien aufweist. Haben wir Referenzmessungen durchgeführt und wenn ja wie schauen die aus?

Ich denke das Problemfeld der Gravitation ist noch nicht vollständig geklärt!

#102: Re: RE: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 03.05.2012, 15:05
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Ich denke das Problemfeld der Gravitation ist noch nicht vollständig geklärt!

Das hat aber auch niemand behauptet.

#103: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 04.05.2012, 12:08
    —
step hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Ich denke das Problemfeld der Gravitation ist noch nicht vollständig geklärt!

Das hat aber auch niemand behauptet.


Kannst du einmal sagen: "OK, Wolfgang du hast recht"?
Es geht doch nicht um Behauptungen, sondern um Verständnis - oder?

#104: Re: RE: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.05.2012, 13:33
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Ich denke das Problemfeld der Gravitation ist noch nicht vollständig geklärt!
Das hat aber auch niemand behauptet.
Kannst du einmal sagen: "OK, Wolfgang du hast recht"?

Das mache ich eigentlich nur, wenn ich einen Fehler in meiner Aussage eingestehe. Du hast aber nicht mal eine Frage gestellt, sondern eine allgemein bekannte Tatsache wiederholt, mit einem Rufzeichen bewehrt.

Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Es geht doch nicht um Behauptungen, sondern um Verständnis - oder?

Und wessen Verständnis meintest Du mit deinem Ausruf nachhelfen zu müssen? Deinem eigenen?

#105: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 04.05.2012, 13:42
    —
step hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Ich denke das Problemfeld der Gravitation ist noch nicht vollständig geklärt!
Das hat aber auch niemand behauptet.
Kannst du einmal sagen: "OK, Wolfgang du hast recht"?

Das mache ich eigentlich nur, wenn ich einen Fehler in meiner Aussage eingestehe. Du hast aber nicht mal eine Frage gestellt, sondern eine allgemein bekannte Tatsache wiederholt, mit einem Rufzeichen bewehrt.

Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Es geht doch nicht um Behauptungen, sondern um Verständnis - oder?

Und wessen Verständnis meintest Du mit deinem Ausruf nachhelfen zu müssen? Deinem eigenen?

Tut mir leid, wenn ich Allgemeines mit Persönlichem verwechselt habe.

#106: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 05.05.2012, 18:12
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Kannst du (step) einmal sagen: "OK, Wolfgang du hast recht"?


Hallo Wolfgang, hallo Forum,

Du hast vollkommen Recht. Kann er nicht. Habe ich noch nie erlebt. Wobei ich jetzt keine Diskussion über menschliche Größe (nicht zu verwechseln mit Länge) einleiten will.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du auch mit Deinen Überlegungen zu den menschlichen Theorien Recht. Beispiel Rotverschiebung: Hubble (oder wer auch immer) hat entdeckt, dass die Spektren der Sterne weiter in den Rotbereich verschoben sind, je weiter sie weg zu sein scheinen. Daraus wird allgemein geschlussfolgert, dass sich das Universum ausdehnt. Rückgerechnet ergibt sich ein Punkt, an dem das Universum auf einen Punkt konzentriert war. Dies wird dann als Urknall bezeichnet. Dabei entstand alle Materie, Raum und Zeit in einem winzigen Augenblick. Diese Vorstellung ist auch sinnvoll, weil sie viele Beobachtungen erklären kann. So weit, so gut. Wir wissen also nicht, ob es einen Urknall oder Ähnliches wirklich gab. Es sind nur eine Vielzahl von Beobachtungen, die uns (bzw. viele Menschen) das glauben lassen.

Es könnte jedoch sein, dass die Rotverschiebung auch anders erklärt werden kann. Das wir Menschen auf eine andere Lösung jedoch noch nicht gekommen sind, schließt ja diese Möglichkeit nicht aus. Beispiel Erde: Ist diese wirklich kugelförmig? Sie könnte ja auch flach sein und den umgebenden Raum einfach in sich zurück-krümmen. Viele werden jetzt sagen: So ein Quatsch, die Erde ist doch keine Scheibe. Aber, jahrhundertelang hat man exakt das geglaubt. Jeder der für die Kugelform der Erde eintrat wurde verlacht oder verbrannt. War ja logisch. Alles fällt nach unten. Wie soll die Erde da eine Kugel sein. Würde ja das ganze Wasser runterlaufen. Also ist die Erde eine Scheibe. Was auch aus heutiger Sicht logisch ist. Denn, laut Standardtheorie ist das Universum flach, also auch eine Scheibe. Das Universum hat, wie die Erde, keinen Rand (laut Standardtheorie) und krümmt sich (trotz Scheibenform) in sich selbst zurück. Die gleichen Leute, die sagen, die Erde ist keine Scheibe, behaupten, dass das Universum eine Scheibe ist. Wenn der Rand des Universums nach innen gewölbt ist, warum soll der Rand der Erde nicht nach außen gewölbt sein? Das erscheint doch sinnvoll. Nun muss ich nur noch eine Mehrheit der Menschheit für meine Scheibentheorie begeistern, und schon ist die Erde wieder eine Scheibe. Denn, entgegen den allgemeinen Vorstellungen entscheidet die Mehrheit der Menschen was wahr ist. Was viele glauben, dass ist wahr. Früher glaubten Viele an einen oder mehrere Götter. Alle Anderen wurden verlacht oder einfach umgebracht. Ist heute noch genau so. Nur mit dem Umbringen übt man jetzt etwas Zurückhaltung.

Wie ist das nun mit den Theorien? Ein theoretisches Gedankengebäude ist so lange wahr, bis es widerlegt ist. Hier ist ein Experiment recht hilfreich. Früher wurde mal gesagt, dass ein widersprüchliches Experiment reicht, um eine Theorie zu stürzen. Heute gilt dies nicht mehr. Ich habe im Laufe der Jahre eine Linkliste mit Veröffentlichungen zusammengestellt, in denen Galaxien und ähnliches beobachtet wurden, die älter als das Universum sind. Vor Jahren ging man noch von einer Zeit bis zum Urknall von 15,5Mrd. Jahren aus. Und es wurden Galaxien entdeckt, die auch fast so alt waren. Jetzt hat man das Alter auf 13,8Mrd. Jahre datiert. Da frage ich mich, was aus den vor Jahren entdeckten Galaxien in 14,6Mrd. Lichtjahren Entfernung geworden ist? Die sind einfach mal älter als das Universum und müssten die Urknalltheorie schon allein deswegen zu Fall bringen. Da kümmert sich aber niemand mehr drum. Das wird einfach ignoriert.

Man findet alle paar Wochen einen Artikel, in dem Prozesse im All beobachtet werden, die mit dem favorisierten Alter des Universums nicht übereinstimmen. Da es so viele sind, habe ich aufgehört diese zu sammeln. Nachfolgend eine Linksammlung. Vielleicht sollte ich noch einfügen, dass ich eine Theorie habe, die die Rotverschiebung und die Helligkeitsverzögerung von Supernova ohne Urknall erklären kann. Würde heute aber zu weit führen. Bei Bedarf einfach nach meiner Raumwellentheorie googeln, dort steht es.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

Hier die Linksammlung:
Galaxien sahen vor 11Mrd Jahren so aus wie heute 24.08.06
http://www.astronews.com/news/artikel/2006/08/0608-018.shtml

zu viele Schwarze Löcher kurz nach Urknall 01.08.06
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/526796/

zu viele Galaxien kurz nach Urknall 24.07.06
http://www.astronews.com/news/artikel/2006/07/0607-016.shtml

schwarze Löcher zu groß für ihr Alter
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/500722/

alte Galaxien im jungen Universum 8.7.04 astronews.com vom 8. Juli 2004

Riesengalaxie AstroNews 30.09.05
http://www.astronews.com/news/artikel/2005/09/0509-022.shtml

Riesengalaxien DLF 28.09.05
http://www.dradio.de/dlf/meldungen/forschak/423730/

Entstehungsgeschichte von 20Mio Galaxien astronews.com vom 2. Juni 2005

Junge Galaxie + Sterne astronews.com vom 7. März 2003

massereiche Galaxie am Urknall dlf 28.09.05
http://www.dradio.de/dlf/meldungen/forschak/423730/

zu viele Galaxien kurz nach Urknall 27.09.05
http://www.astronews.com/news/artikel/2005/09/0509-019.shtml

Sternenentstehungsrate war viel höher Sep2005
http://www.pro-physik.de/Phy/External/PhyH/1,,2-10-0-0-1-display_in_frame-0-0-,00.html?recordId=6952&table=NEWS

junge Sterne an alten Galaxien 18.08.05
http://www.astronews.com/news/artikel/2005/08/0508-015.shtml und http://www.astronews.com/news/artikel/2005/08/0508-015b.shtml

alte Galaxien am Urknall 18.07.05
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/397244/

noch ein alter Galxiehaufen 02.03.05
http://www.astronews.com/news/artikel/2005/03/0503-002.shtml

nochmal Bericht zu weiten Galaxien DLF 06.01.05
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/337561/
DLF 08.07.04 Forschung aktuell/Meldungen vom 08.07.2004

Massen der ersten Sonnen im Widerspruch zum Urknall 09.06.04 http://www.astronews.com/news/artikel/2004/06/0406-007.shtml

Stern fast so alt wie das Universum 11.05.2007
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/05/0705-011.shtml

Quasar zu nah am Urknall
http://www.astronews.com:80/news/artikel/2007/06/0706-012.shtml

ferne Galaxien nur noch im Infrarot sichtbar
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/08/0708-025.shtml

Die Forscher wundern sich, wie so früh schon ein Quasar entstehen konnte 2002
http://www.weltderphysik.de/de/1116.php

urtümliche Galaxien in unserer Nähe 20. Januar 2009
http://www.astronews.com/news/artikel/2009/01/0901-025.shtml

zu viele alte Galaxien kurz nach dem Urknall 13. April 2011
http://www.weltderphysik.de/de/4245.php?ni=2648

im jungen Universum Galaxien mit gleicher Zusammensetzung wie heute 02.Nov.2011
http://www.astronews.com/news/artikel/2011/11/1111-003.shtml
http://www.weltderphysik.de/de/4245.php?ni=3204

#107: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 05.05.2012, 18:40
    —
Hallo Forum,

ich hatte ja schon mal den Versuch gestartet, mit Euch über die Schwarzen Löcher zu diskutieren. Leider gab es darauf keine Resonanz. Also versuche ich es noch mal. Wie am 03. Mai 2012 unter http://www.astronews.com/news/artikel/2012/05/1205-005.shtml berichtet wurde, wurde erneut beobachtet, wie ein Stern von einem Schwarzen Loch verschluckt wurde. Dies erfolgte im Juni 2010 in 2,7 Mrd. Lichtjahren Entfernung. Man hat natürlich auch hier keine Gravitationswellen gemessen, obwohl man es hätte tun können.
Zitat aus dem Jahre 2009 http://www.astronews.com/news/artikel/2008/01/0801-035.shtml : „Mit gequetschtem Laserlicht, wie wir es erzeugen, kann man die Reichweite von Gravitationswellen-Detektoren mehr als verdreifachen," erläutert Schnabel. Damit ließen sich sogar Verschmelzungen von leichten Schwarzen Löchern am Rand des Universums beobachten.“ Zitat Ende
Das aber nur am Rande.

Zurück zu den Schwarzen Löchern (SL). Wie ist es nun? Wenn die Zeit am Ereignishorizont stehen bleibt, dann dürfte man doch gar nicht beobachten können, wie ein Stern in das SL fällt. Er müsste doch immer langsamer werden. Die Strahlung, die die Materie aus der Akkretionsscheibe aussendet, dürfte doch nicht im Gamma- oder Röntgenbereich sein, sondern müsste im Infrarot- bis Langwellenbereich zu finden sein?

Nächstes Problem sind die Gravitationswellen. Wenn der Stern innerhalb des Schwarzschildradiuses abgetaucht ist, dürfte er doch auch keine Gravitationswellen mehr abstrahlen. Das SL erhält aber daraus eine Unwucht. Auf Grund der Verbeulung des Gravitationsfeldes könnte man die Lage des Sterns innerhalb des Schwarzschildradiuses ermitteln. Somit können Informationen das SL verlassen. Was ja eigentlich nicht gehen sollte.

Ja, darüber würde ich gern mal meine Gedanken austauschen. Hat jemand was konstruktives dazu beizutragen? Ich würde mich freuen.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#108: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.05.2012, 19:50
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn die Zeit am Ereignishorizont stehen bleibt, dann dürfte man doch gar nicht beobachten können, wie ein Stern in das SL fällt. Er müsste doch immer langsamer werden.

Wurde schon beantwortet.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Strahlung, die die Materie aus der Akkretionsscheibe aussendet, dürfte doch nicht im Gamma- oder Röntgenbereich sein, sondern müsste im Infrarot- bis Langwellenbereich zu finden sein?

Wieso? Kannst Du das mal vorrechnen?

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Nächstes Problem sind die Gravitationswellen. Wenn der Stern innerhalb des Schwarzschildradiuses abgetaucht ist, dürfte er doch auch keine Gravitationswellen mehr abstrahlen.

Ja.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Das SL erhält aber daraus eine Unwucht. Auf Grund der Verbeulung des Gravitationsfeldes könnte man die Lage des Sterns innerhalb des Schwarzschildradiuses ermitteln.

Ja, wenn es denn so wäre. Ist es aber nicht. Ein SL folgt der ART, nicht Deiner intuitiven Vorstellung von Unwuchten. Bis jetzt wurden mW keine Lösungen der ART für SL mit Unwuchten gefunden. Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Somit können Informationen das SL verlassen. Was ja eigentlich nicht gehen sollte.

OT: Es geht nach Meinung der meisten heutigen Theoretiker übrigens doch.

#109: Re: RE: Gravitationswellen Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.05.2012, 20:05
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Kannst du (step) einmal sagen: "OK, Wolfgang du hast recht"?


Hallo Wolfgang, hallo Forum,

Du hast vollkommen Recht. Kann er nicht. Habe ich noch nie erlebt. Wobei ich jetzt keine Diskussion über menschliche Größe (nicht zu verwechseln mit Länge) einleiten will.
.....

Lachen
Das müsst ihr dem step natürlich sagen, dass es nicht um eine Diskussion geht, sondern um Streicheleinheiten. Ich habe ihn bisher als persönlich recht nett erlebt, ich würde es, nachdem dieser Wunsch nun klar ist, noch einmal mit etwas Unverfänglichem wie
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
.....
Ich denke das Problemfeld der Gravitation ist noch nicht vollständig geklärt!

versuchen, etwa
Zitat:
Ich denke, die Woche hat i.A. ca. 7 Tage!!

und Du wirst sehen, dass er dir da Recht gibt - auch völlig ohne Vorbehalte.

Im Allgemeinen ist es innerhalb eines Diputes jedoch so, dass ein explizites Rechtgeben nur dann stattfindet, wenn man vom Gegner überzeugt wurde, dass die eigene Position falsch und die des Gegners richtig ist. Wenn aber innerhalb eines Disputes plötzlich unstrittigen Aussagen mit einem ! an die Wand genagelt werden, liegt der Verdacht auf einen Strohmann nahe und die Frage, wer denn das Gegenteil gesagt habe, liegt normalerweise nahe. Es sei denn, Du machst vorher deutlich, dass Du mal einer Streicheleinheit bedarfst. Das ist ja nun geschehen, und ich sag' dir nur: Erzähl uns, dass die Erde ein Rotationsellipsoid ist, und step wird dich feiern. Nur zu.

fwo

#110: Re: RE: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.05.2012, 20:49
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
ich würde es, nachdem dieser Wunsch nun klar ist, noch einmal mit etwas Unverfänglichem ... versuchen, etwa
Zitat:
Ich denke, die Woche hat i.A. ca. 7 Tage!!

und Du wirst sehen, dass er dir da Recht gibt - auch völlig ohne Vorbehalte.

Motzen Hat jemand etwas anderes behauptet? Du hast eine allgemein bekannte Tatsache wiederholt, mit i.A. abgeschwächt und zum Ausgleich mit zwei Rufzeichen bewehrt."

#111: Re: RE: Gravitationswellen Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.05.2012, 21:33
    —
step hat folgendes geschrieben:
...
Motzen Hat jemand etwas anderes behauptet? Du hast eine allgemein bekannte Tatsache wiederholt, mit i.A. abgeschwächt und zum Ausgleich mit zwei Rufzeichen bewehrt."

Typisch step. So isser, wenn er weiß, dass es um Disput geht und nicht um Streicheleinheiten.

@Bernd Jaguste: Und jetzt mal Du.

fwo

#112: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 07.05.2012, 12:01
    —
Hallo zusammen,

Wo sind denn nun die Graviatationswellen?
Sind die jetzt Vorhersage oder entdeckt?
Oder sind sie wieder nur ein Baustein, um unerklärliche Phänomene zu erklären?

Bernd Jaguste hat mit seiner Linksammlung (danke dafür) klar verdeutlicht, dass mit dem von uns aus beobachtbaren Universum eine "Altersbestimmung" des gleichen nicht wirklich möglich ist.

Ich selbst habe schon im Thread: "Urknall und die Folgen" auf diese Diskrepanz hingewiesen.

Was die SL und die ART betrifft:
Wenn Beobachtungen nicht den Vorhersagen aus der ART entsprechen, und dann wieder doch, bin ich jetzt einbisschen verwirrt. Was gilt denn eigentlich für eine Physik im Universum.

Zur Zeit und zum Raum
Wie lange würden denn Gravitionswellen aus einer Entfernung X brauchen, bis sie von uns auf der Erde gemessen werden könnten?

Die Masse soll den Raum krümmen und die Zeit soll still stehen, wenn die Lichtgeschwindigkeit erreicht ist. So viel ich weiß, ist Geschwindigkeit v die zurückgelegte Strecke s innerhalb einer gemessenen Zeit t . Also z.B v = km/s; wobei km die Einheit von s und und s die Einheit von t bezeichnet.

Wenn nun die Lichtgeschwindigkeit konstant und absolut sein sollte und die Zeit bei dieser Geschwindigkeit still stehen soll, ergibt sich daraus: t = 0

Kann es sein, dass das Licht überhaupt keine Geschwindigkeit hat? Oder gibt es doch höhere Geschwindigkeiten? Warum brauchen Radiowellen zum Mars genauso lange, wie das Licht, obwohl sie keine Teilchen (Materie) haben?

Sind Graviatationswellen, wenn es welche gibt, vielleicht "schneller"?

Ich bin mir nicht sicher. Aber ich befürchte, dass die ART nicht mehr für die Beschreibung der kosmologisch beobachten Phänomene genügt. Auch nicht für Schwarze Löcher!

Anhand bestehenden Beobachtungen müssten sich einige Galaxien schneller als das Licht von uns entfernen. Was wird dann gemacht: Es wird die "Dunkle Energie" erfunden.

Da stimmt doch was nicht!

#113: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 07.05.2012, 14:55
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Wenn nun die Lichtgeschwindigkeit konstant und absolut sein sollte und die Zeit bei dieser Geschwindigkeit still stehen soll, ergibt sich daraus: t = 0

Das geht so nicht, hier ist eine relativistische betrachtung erforderlich. Stichwort Eigenzeit.

#114: Re: Gravitationswellen Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 07.05.2012, 16:59
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:

Anhand bestehenden Beobachtungen müssten sich einige Galaxien schneller als das Licht von uns entfernen. Was wird dann gemacht: Es wird die "Dunkle Energie" erfunden.

Da stimmt doch was nicht!


was heißt denn hier erfunden?
Was ist daran falsch physikalische Theorien anzupassen? Das wurde in der Geschichte immer wieder gemacht.
Wo ist das Problem? Ich habe das Beispiel des veränderten Atommodells gebracht.

#115: Re: Gravitationswellen Autor: smallie BeitragVerfasst am: 07.05.2012, 19:49
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Warum brauchen Radiowellen zum Mars genauso lange, wie das Licht, obwohl sie keine Teilchen (Materie) haben?

Wolfgang, bevor man Laufen kann, muß man gehen lernen. Wer die etablierte Physik umwerfen will, sollte die Grundlagen kennen.

Radiowellen sind Licht.

Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat mit seiner Linksammlung (danke dafür) klar verdeutlicht, dass mit dem von uns aus beobachtbaren Universum eine "Altersbestimmung" des gleichen nicht wirklich möglich ist.

Hat er nicht. Es waren wohl nur alle Leute hier zu faul, dazu was zu schreiben.

Die Phase der Reionisation begann etwa 400 Mio Jahre nach dem Urknall (im Sinne von t = 0). Da ist noch genügend Spielraum für die Beobachtungen aus den Links von Bernd.

Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Ich bin mir nicht sicher. Aber ich befürchte, dass die ART nicht mehr für die Beschreibung der kosmologisch beobachten Phänomene genügt. Auch nicht für Schwarze Löcher!

Preisfrage: warum wird seit einigen Jahrzehnten nach besseren Theorien gesucht?

#116: Re: Gravitationswellen Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 07.05.2012, 19:58
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat mit seiner Linksammlung (danke dafür) klar verdeutlicht, dass mit dem von uns aus beobachtbaren Universum eine "Altersbestimmung" des gleichen nicht wirklich möglich ist.

Hat er nicht. Es waren wohl nur alle Leute hier zu faul, dazu was zu schreiben.

Schuldig! Pfeifen

#117: Re: Gravitationswellen Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 07.05.2012, 20:12
    —
smallie hat folgendes geschrieben:

Preisfrage: warum wird seit einigen Jahrzehnten nach besseren Theorien gesucht?


Wolfgang beantwortet offenbar keine Preisfragen...

#118: Re: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 08.05.2012, 11:24
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:

Preisfrage: warum wird seit einigen Jahrzehnten nach besseren Theorien gesucht?


Wolfgang beantwortet offenbar keine Preisfragen...


Das stimmt so nicht!
Wolfgang sucht auch nach besseren Theorien. Ob das nun eine Preisfrage ist, sei dahingestellt. Ich frage jedenfalls und bin auf alle Antworten gespannt.

Smallie hat mit seiner Preisfrage schlüssig veranschaulicht, dass es eben immer noch Fragen gibt und die Suche nach besseren Theorien schon Jahrzehnte anhält.

Ich ich bin gespannt, wie sich die nächsten Jahrzehnte darstellen. ...und ob es tatsächlich eine allgemein schlüssige Theorie entwickelt.

#119: Re: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 08.05.2012, 11:47
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:

Anhand bestehenden Beobachtungen müssten sich einige Galaxien schneller als das Licht von uns entfernen. Was wird dann gemacht: Es wird die "Dunkle Energie" erfunden.

Da stimmt doch was nicht!


was heißt denn hier erfunden?
Was ist daran falsch physikalische Theorien anzupassen? Das wurde in der Geschichte immer wieder gemacht.
Wo ist das Problem? Ich habe das Beispiel des veränderten Atommodells gebracht.


Das ist es ja nicht. So gesehen gibt es nie Probleme, wenn man sagt: "Naja, bis was wiederlegt wird, bleibt es so wie es ist!" das ist ja auch nicht verkehrt, solange es für uns auf der Erde daraus keine "Neue Physik" geben muss. Auf die Physik hatte jedenfalls das "Ptolemäische Weltbild" auch keinen Einfluss. Auf die Präsentation allerdings schon. Er war so verliebt in sein Weltbild, dass er einen Planeten und noch welche hinzufügte, um sein Weltbild zu untermauern. Heute wissen wir, dass das alles großer Schmarrn war.

Und so warten wir bis heute auf die Lösung, wie alles angefangen hat. Vielleicht hat es ja nie angefangen. Trotz aller Bemühungen haben wir im Gegensatz zum "Atommodell" bisher nicht dir geringste Ahnung, nur Vermutungen und keine Beweise für die kosmologischen Beobachtungen, die Zweifel in die eine wie auch in die andere Richtung durchaus zulassen.

Auch für mich gibt es kein Problem. Wir können physikalische Theorien zu jeder Zeit und immer wieder an neue Erkenntnisse anpassen. Mit der einzigen Einschränkung, dass sie wirklich anpassbar sind, die neuen Erkenntnisse. Wenn nicht, stimmen die physikalischen Theorien nicht und es muss neu nachgedacht werden.

#120: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 10.05.2012, 17:59
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
...
Motzen Hat jemand etwas anderes behauptet? Du hast eine allgemein bekannte Tatsache wiederholt, mit i.A. abgeschwächt und zum Ausgleich mit zwei Rufzeichen bewehrt."

Typisch step. So isser, wenn er weiß, dass es um Disput geht und nicht um Streicheleinheiten.

@Bernd Jaguste: Und jetzt mal Du.

fwo

Ich gebe Dir vollkommen Recht. So isser. Er hat es ja nicht einmal geschafft zu bestätigen, dass die Woche 7 Tage hat. Was ist daran so schwer zu sagen: "ja, stimmt"?

#121: Re: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 10.05.2012, 18:24
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn die Zeit am Ereignishorizont stehen bleibt, dann dürfte man doch gar nicht beobachten können, wie ein Stern in das SL fällt. Er müsste doch immer langsamer werden.

Wurde schon beantwortet.

Wann wurde das beantwortet?

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Strahlung, die die Materie aus der Akkretionsscheibe aussendet, dürfte doch nicht im Gamma- oder Röntgenbereich sein, sondern müsste im Infrarot- bis Langwellenbereich zu finden sein?

Wieso? Kannst Du das mal vorrechnen?

Ganz einfach. Die Zeit steht am Ereignishorizont still. Demzufolge geht sie knapp daneben gaaaanz langsam. Stelle eine Pendeluhr dort hin und eine Referenzuhr auf die Erde. Hier auf der Erde schlägt das Pendel einmal pro Sekunde aus. Von der Erde aus betrachtet schlägt das Pendel der Uhr am Rande des SL beispielsweise nur einmal aller 2 Sekunden aus. Die Zeit geht ja da langsamer. Im konkreten Beispiel nur halb so schnell. Ein Photon, was den Rand des SL verlässt, schwingt also nur noch halb so schnell, wenn es auf der Erde ankommt, als wenn man es direkt am Standort der Schwarzen-Loch-Uhr beobachten würde. Wird nun ein Photon am SL ausgesandt, was dort eine blaue Wellenlänge hat, so erscheint es hier auf der Erde rot (rote Photonen haben die habe Wellenlänge von blauen Photonen). Da die Zeit am Schwarzschildradius stehen bleibt (von uns aus betrachtet), müssen demzufolge selbst die Photonen der Gammastrahlung bei uns nur im Infrarotbereich ankommen, wenn überhaupt.

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Nächstes Problem sind die Gravitationswellen. Wenn der Stern innerhalb des Schwarzschildradiuses abgetaucht ist, dürfte er doch auch keine Gravitationswellen mehr abstrahlen.

Ja.

Und, wie will man die dann hier mit GEO600 messen, wenn sie nicht abgestrahlt werden?

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Das SL erhält aber daraus eine Unwucht. Auf Grund der Verbeulung des Gravitationsfeldes könnte man die Lage des Sterns innerhalb des Schwarzschildradiuses ermitteln.

Ja, wenn es denn so wäre. Ist es aber nicht. Ein SL folgt der ART, nicht Deiner intuitiven Vorstellung von Unwuchten. Bis jetzt wurden mW keine Lösungen der ART für SL mit Unwuchten gefunden. Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Was willst Du mir nun damit sagen? Hat es nun eine Unwucht, oder nicht. Und wenn es keine Unwucht hat, warum nicht? Das es der ART folgt ist keine Begründung. Das bestreite ich ja auch nicht.

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Somit können Informationen das SL verlassen. Was ja eigentlich nicht gehen sollte.

OT: Es geht nach Meinung der meisten heutigen Theoretiker übrigens doch.

Wenn es Deiner Meinung keine Unwucht gibt, dann verlassen ja auch keine Informationen das SL. Du solltest Dir erst mal selber einig werden. Irgendwo gibt es dann das Theorem, dass„Schwarze Löcher keine Haare haben“. Sie können also keine Informationen freigeben.

#122: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 10.05.2012, 21:06
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn die Zeit am Ereignishorizont stehen bleibt, dann dürfte man doch gar nicht beobachten können, wie ein Stern in das SL fällt. Er müsste doch immer langsamer werden.
Wurde schon beantwortet.
Wann wurde das beantwortet?

Hab keinen Bock zu suchen, weiß ich aber sicher, da ich es selbst war, der das beantwortet hat.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Nächstes Problem sind die Gravitationswellen. Wenn der Stern innerhalb des Schwarzschildradiuses abgetaucht ist, dürfte er doch auch keine Gravitationswellen mehr abstrahlen.
Ja.
Und, wie will man die dann hier mit GEO600 messen, wenn sie nicht abgestrahlt werden?

Die Detektoren wollen überhaupt keine GW von "abgetauchten" Objekten messen, sondern von Akkretionsvorgängen vor dem EH. Wie oft soll ich das eigentlich noch erklären.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Was willst Du mir nun damit sagen? Hat es nun eine Unwucht, oder nicht. Und wenn es keine Unwucht hat, warum nicht?

Du kannst keine etwaigen inneren Unwuchten sehen, weil der hereinstürzende Stern sich - aus Deinem Inertialsystem betrachtet - am EH unendlich verlangsamt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Irgendwo gibt es dann das Theorem, dass„Schwarze Löcher keine Haare haben“. Sie können also keine Informationen freigeben.

Ich hatte extra "OT" geschrieben. Das Keine-Haare-Theorem wird neuerdings stark angezweifelt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Strahlung, die die Materie aus der Akkretionsscheibe aussendet, dürfte doch nicht im Gamma- oder Röntgenbereich sein, sondern müsste im Infrarot- bis Langwellenbereich zu finden sein?
Wieso? Kannst Du das mal vorrechnen?
Ganz einfach. Die Zeit steht am Ereignishorizont still. Demzufolge geht sie knapp daneben gaaaanz langsam. Stelle eine Pendeluhr dort hin und eine Referenzuhr auf die Erde. Hier auf der Erde schlägt das Pendel einmal pro Sekunde aus. Von der Erde aus betrachtet schlägt das Pendel der Uhr am Rande des SL beispielsweise nur einmal aller 2 Sekunden aus. Die Zeit geht ja da langsamer. Im konkreten Beispiel nur halb so schnell. Ein Photon, was den Rand des SL verlässt, schwingt also nur noch halb so schnell, wenn es auf der Erde ankommt, als wenn man es direkt am Standort der Schwarzen-Loch-Uhr beobachten würde. Wird nun ein Photon am SL ausgesandt, was dort eine blaue Wellenlänge hat, so erscheint es hier auf der Erde rot (rote Photonen haben die habe Wellenlänge von blauen Photonen). Da die Zeit am Schwarzschildradius stehen bleibt (von uns aus betrachtet), müssen demzufolge selbst die Photonen der Gammastrahlung bei uns nur im Infrarotbereich ankommen, wenn überhaupt.

Das ist alles einigermaßen korrekt, bis auf die letzte Folgerung. Denn offensichtlich hängt die uns erreichende Wellenlänge davon ab,
- wie nah am EH das Photon erzegt wurde
- welche Wellenlänge es dort hatte

Ich denke insbesondere, daß der Großteil der Akkretionsscheibe nur relativistischen Effekten erster Ordnung unterliegt, so daß z.B. Röntgenphotonen nicht gleich infrarot werden.

#123: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 14.05.2012, 12:22
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Eine kleine Überlegung:
Wenn deine Argument zur Rotverschiebung in Folge von Plasma stimmen würde, so wäre doch das Licht der Sonne ebenfalls rotverschoben. ist es das?


Soviel ich weiß, wurde das Licht der Sonne als Referenzspektrum verwendet. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob die 8 Minuten signifikant seien könnten.


Preisfrage: Wo entsteht das Licht der Sonne?


Antwort: Das Licht der Sonne entsteht ca. 8 Minuten, bevor wir es sehen können.
Eine Rotverschiebung des Sonnenlichts findet nicht statt.

#124: Re: RE: Gravitationswellen Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 14.05.2012, 12:54
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Eine kleine Überlegung:
Wenn deine Argument zur Rotverschiebung in Folge von Plasma stimmen würde, so wäre doch das Licht der Sonne ebenfalls rotverschoben. ist es das?


Soviel ich weiß, wurde das Licht der Sonne als Referenzspektrum verwendet. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob die 8 Minuten signifikant seien könnten.


Preisfrage: Wo entsteht das Licht der Sonne?


Antwort: Das Licht der Sonne entsteht ca. 8 Minuten, bevor wir es sehen können.
Eine Rotverschiebung des Sonnenlichts findet nicht statt.


Vielleicht sollest du dich mal ausführlicher mit der Materie auseiander setzen, bevor du weiterhin so vollmündig die Rotverschiebung proklamieren willst (siehe angebliche Rotverschiebung in Folge von Compotn Effekt oder Raman-Streuung)
Nur so ein Tipp.

P.S. Außerdem fragte ich nach dem WO und nicht nach dem WANN!

#125: GW-Messungen in der "Nahzone" Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 16.05.2012, 14:34
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Hallo Forum,

nun kommt ja doch noch ein bissel Leben in die Diskussion. Interessant. Als Laie muss ich aber doch mal folgende Frage loswerden: Wenn ein Stern, oder was auch immer, den Schwarzschildradius durchquert und sich mit der Masse des Schwarzen Loches vereinigt, oder wie auch immer, dann kann ja darüber keine Informationen das Schwarze Loch verlassen. Doch wieso sollten ausgerechnet von diesem Vorgang Gravitationswellen ausgesandt werden? Wenn keine Informationen das SL verlassen, dann dürfen auch kein Gravitationswellen das SL verlassen. Denn das wären ja wieder Informationen. Außerdem bleibt für uns außenstehende die Zeit am Schwarzschildradius stehen. Der Stern fällt also unendlich lange auf diese Grenze. Wie können dann Gravitationswellen davon künden? Und müssten diese, wenn überhaupt, dann nicht eine unendliche Wellenlänge haben?

Anderes Thema: Es geht ja um den Gravitationswellen-Detektor. Nachfolgend meine theoretischen Überlegungen, wie man Gravitationswellen einfach nachweisen könnte. Hiermit wären selbst Wellen nachweisbar, die eine sehr große Wellenlänge hätten. So müsste man die Änderung des Gravitationsfeldes, welches vom Mondumlauf hervorgerufen wird, messen können. Meiner Meinung nach braucht man für den Versuch nicht einmal den Rahmen der zurzeit gültigen Standardtheorie verlassen

...

Und, wer will sich die beiden Nobelpreise verdienen (für die Messung von Gravitationswellen und für den Nachweis der Dunklen Materie)? Der sollte schnell ins Labor springen und mit den Messungen beginnen. Bevor ein Anderer auf die Idee kommt und schneller ist.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste



.

Ich lese gerade mal wieder nach längerer Pause mit, aber hier sind offenbar einige "Mißverständnisse" im Gange, hier mal zunächst eins:

Eine Gravitationswelle, die aus dem System Erde-Mond entweicht, hätte eine Wellenlänge von etwa der Größe des Erde-Mond-Abstandes (etwa 384000km), eine des Systems Erde-Sonne hätte eine Wellenlänge von etwa 150 Millionen km. Macht es D.M.n. überhaupt Sinn innerhalb dieser sog. "Nahzone" von "Gravitationswelle" zu sprechen? Ein voller Wellenausschlag der Gravitationswelle Erde-Mond-System wäre doch erst in einem Abstand von etwa 380000 km zum gemeinsamen Schwerpunkt Erde-Mond vorhanden.

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#126: Re: RE: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 16.05.2012, 14:47
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Vielleicht sollest du dich mal ausführlicher mit der Materie auseiander setzen, bevor du weiterhin so vollmündig die Rotverschiebung proklamieren willst (siehe angebliche Rotverschiebung in Folge von Compotn Effekt oder Raman-Streuung)
Nur so ein Tipp.

P.S. Außerdem fragte ich nach dem WO und nicht nach dem WANN!


Ich habe nur deine Frage beantwortet! Proklamiert habe ich nicht. Aber es scheint so, als ob die RS überhaupt keine Rolle mehr spielt. Es gibt ja dafür jetzt die Raumzeitdehnung.

Wo ist dann das WO deiner Meinung nach, wenn du das WANN gar ncht wisssen willst?

#127: Re: GW-Messungen in der "Nahzone" Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 16.05.2012, 14:56
    —
Tso Wang hat folgendes geschrieben:

Ich lese gerade mal wieder nach längerer Pause mit, aber hier sind offenbar einige "Mißverständnisse" im Gange, hier mal zunächst eins:

Eine Gravitationswelle, die aus dem System Erde-Mond entweicht, hätte eine Wellenlänge von etwa der Größe des Erde-Mond-Abstandes (etwa 384000km), eine des Systems Erde-Sonne hätte eine Wellenlänge von etwa 150 Millionen km. Macht es D.M.n. überhaupt Sinn innerhalb dieser sog. "Nahzone" von "Gravitationswelle" zu sprechen? Ein voller Wellenausschlag der Gravitationswelle Erde-Mond-System wäre doch erst in einem Abstand von etwa 380000 km zum gemeinsamen Schwerpunkt Erde-Mond vorhanden.

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Macht es denn überhaupt einen Sinn von NAH und FERN zu sprechen, wenn das alles nur theoretische Überlegungen sind? Vielleicht gibst ja GW, aber nachgewiesen sind sie noch nicht. Was also sollen jetzt deine Zahlenspiele aussagen?

#128: Re: Gravitationswellen Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 16.05.2012, 20:54
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Hallo Forum,

die Vakuumlichtgeschwindigkeit ist von der lokalen Raum/Zeit abhängig und somit variabel. So muss es auf jeden Fall Einstein gesehen haben. Zitat (Quelle: http://books.google.de/books Albert Einstein – Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie – ISBN 3-540-42452-0 – Seite 50) „Zweitens aber zeigt diese Konsequenz, dass nach der allgemeinen Relativitätstheorie das schon oft erwähnte Gesetz von der Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit, das eine der beiden grundlegenden Annahmen der speziellen Relativitätstheorie bildet, keine unbegrenzte Gültigkeit beanspruchen kann. Eine Krümmung der Lichtstrahlen kann nämlich nur dann eintreten, wenn die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes mit dem Orte variiert. Man könnte nun denken, dass durch diese Konsequenz die spezielle Relativitätstheorie, und mit ihr die Relativitätstheorie überhaupt, zu Fall gebracht würde. Dies trifft aber in Wahrheit nicht zu. Es lässt sich nur schließen, dass die spezielle Relativitätstheorie kein unbegrenztes Gültigkeitsgebiet beanspruchen kann; ihre Ergebnisse gelten nur insoweit, als man von den Einflüssen der Gravitationsfelder auf die Erscheinungen (z. B. des Lichtes) absehen kann.“ Zitat Ende

In Übereinstimmung mit der Allgemeinen Relativitätstheorie verändert sich bei einer Änderung des lokalen Gravitationspotentials die Vakuumlichtgeschwindigkeit. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht und somit auch von Radarsignalen erhöht sich mit zunehmenden Abstand von unserer Sonne. Unter Berücksichtigung dieser Überlegungen habe ich voriges Jahr die sogenannte Pinoeer-Anomalie (scheinbare Abbremsung von Raumsonden am Rande unseres Sonnensystems) relativ einfach und mit hoher Genauigkeit berechnen können.

Eine weitere Folge ist, dass sich die Lichtgeschwindigkeit auch ändert, wenn eine Gravitationswelle durch ein Messinstrument läuft. So versucht man unter anderem beim GEO600-Experiment Gravitationswellen zu messen, in dem man die Länge von 2 rechtwinklig verlaufenden Messstrecken mit Hilfe von Laserstrahlen vergleicht. Die Idee dahinter ist, dass sich durch die Gravitationswelle die Länge einer Messstrecke verändert und der Lichtstrahl deshalb diese Strecke schneller durchläuft, als auf der rechtwinklig hierzu verlaufenden Vergleichsstrecke. Da sich durch die Gravitationswelle aber auch die Lichtgeschwindigkeit ändert (siehe eingangs genanntes Einstein-Zitat), durchlaufen beide Lichtstrahlen immer mit der gleichen Zeit die Messstrecken. Alles Andere würde wiederum der Speziellen Relativitätstheorie widersprechen. Mit Änderung des Gravitationspotentials durch die Gravitationswelle verändert sich also mit der Länge der Strecke proportional die Lichtgeschwindigkeit und die Laserstrahlen benötigen für die Messstrecke und die Referenzstrecke die gleiche Zeit. So auf jeden Fall meine Meinung dazu und so hatte ich es schon Anfang dieses Jahrtausends geschrieben. Daraufhin kam das übliche Gelache und Geschimpfe.

...




.

Selbstverständlich überträgt eine Gravitationswelle Energie (und damit auch eine geringe Ruhemasse) von einem Körper zum anderen. Dadurch ergibt sich in geringem Umfang auch eine Zeitdilatation an den Orten, die die Welle durchläuft. Ich verstehe nicht ganz genau, worauf Du hinaus willst. Denkst Du, daß durch die Zeitdilatation die Lichtwelle, die das Interferometer durchläuft, mal langsamer, mal schneller läuft und somit die Längenveränderung in den senkrecht zueinander stehenden "Armen" kompensiert ? Eine Art "Nulleffekt" ? Dann müsste ja im verkürzten Arm die Lichtgeschwindigkeit kleiner werden, während im gestreckten Arm die LG größer würde oder so ähnlich. Das wäre m.E. falsch (s.o. "Energieübertragung").

Wenn Gravitationswellen wie die elektromagnetischen Wellen Dipolwellen wären, sich die LG verändern würde und beide Arme sich entsprechend gleichzeitig dehnen oder strecken würden, hättest Du mit Deiner Kritik vermutlich recht. Sie sind aber keine Dipolwellen. Sie sind Quadrupolwellen und deformieren den durcheilten Raum entsprechend. Genau deshalb stehen die Meßstecken ja auch senkrecht aufeinander (sie können deshalb auch am besten Wellen messen, die nahezu senkrecht zu dieser Ebene eintreffen - so ähnlich wie man auf eine x,y -Koordinatensystem von z aus schaut). Die Meßapparatur ist somit ein wenig richtungsabhängig (eine Welle auf der Geraden x=y hätte vermutlich einen viel geringeren "Ausschlag" in den Meßsystemen als eine Welle aus der Richtung z)

Und selbst wenn es nur eine Zeitdilatation in Deinem Sinne in den Meßstrecken gäbe, die die Messung in den Laufstrecken kompensierte, würden die frei aufgehängten Spiegel- und Linsentestmassen noch nachschwingen (wie ein Korken auf dem Wasser beim Durchlauf einer Wasserwelle), nachdem die Gravitationswelle längst durchgelaufen ist !!! Die Phasenmodulation bliebe ja trotzdem weiterhin kurzzeitig "außer Takt" !!! Unabhängig von der LG !!!

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#129: Re: GW-Messungen in der "Nahzone" Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 16.05.2012, 20:58
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:

Ich lese gerade mal wieder nach längerer Pause mit, aber hier sind offenbar einige "Mißverständnisse" im Gange, hier mal zunächst eins:

Eine Gravitationswelle, die aus dem System Erde-Mond entweicht, hätte eine Wellenlänge von etwa der Größe des Erde-Mond-Abstandes (etwa 384000km), eine des Systems Erde-Sonne hätte eine Wellenlänge von etwa 150 Millionen km. Macht es D.M.n. überhaupt Sinn innerhalb dieser sog. "Nahzone" von "Gravitationswelle" zu sprechen? Ein voller Wellenausschlag der Gravitationswelle Erde-Mond-System wäre doch erst in einem Abstand von etwa 380000 km zum gemeinsamen Schwerpunkt Erde-Mond vorhanden.

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Macht es denn überhaupt einen Sinn von NAH und FERN zu sprechen, wenn das alles nur theoretische Überlegungen sind? Vielleicht gibst ja GW, aber nachgewiesen sind sie noch nicht. Was also sollen jetzt deine Zahlenspiele aussagen?




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Na, selbstverständlich macht das Sinn. Denk Dir einfach, Du hättest die aberwitzige Idee, es gäbe Radiowellen und Du hättest eine Theorie dazu (wie Maxwell damals zu den EMW). Würdest Du dann zunächst nach "Bruchstücken" dieser Wellen suchen ?

Apropos Zahlenspiele. Was hältst Du denn von Bernd's Zahlenspiel:

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Hallo Forum,
hallo step,

step hat folgendes geschrieben:
EDIT: hatten wir hier schon: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1692888#1692888 - hast Du es vergessen oder versuchst Du es absichtlich noch mal?

Ich habe es nicht vergessen und greife es mit voller Absicht noch mal auf. Auch wenn Du es vielleicht nicht hören willst. Damals hätte man sich noch rausreden können, dass man die Signale noch nicht ausgewertet hat. Nun, 7 bzw. 13 Monate später, sollte das ja nicht mehr gehen. Außerdem finde ich den 10. Jahrestag des Beginns der Messungen bei GEO600 schon ein würdiges Ereignis, um über die Sinnhaftigkeit dieses Experiments zu reflektieren.

Wie gesagt, der Leiter des Experiments, Herr Carsten Danzmann, hielt es im Jahre 2002 für möglich, dass er innerhalb des nächsten Jahres ein Ereignis beobachten kann. Im Jahr 2006 hat man die Messempfindlichkeit um das 27.000.000.000-fache erhöht. Im Jahr 2009 hat man einen sogenannten gequetschten Laser bei GEO600 eingebaut und damit die Empfindlichkeit nochmals um das 3-fache gesteigert. Ztat http://www.astronews.com/news/artikel/2008/01/0801-035.shtml : „Mit gequetschtem Laserlicht, wie wir es erzeugen, kann man die Reichweite von Gravitationswellen-Detektoren mehr als verdreifachen," erläutert Schnabel. Damit ließen sich sogar Verschmelzungen von leichten Schwarzen Löchern am Rand des Universums beobachten.“ Zitat Ende Hahaha, selten so gelacht.

Wenn man also 2002 von vielleicht einem Ereignis aller 10-20 Jahre ausgegangen ist, so wurde die Empfindlichkeit jetzt mindestens um das 3 x 27.000.000.000-fache erhöht. Rechnen wir das ganze in Sekunden um, in der heute ein Ereignis detektiert werden müsste:
20x365x24x60x60 / 27.000.000.000 / 3= 0,00778 Sekunden oder 128 detektierte Gravitationswellen pro Sekunde


Was ist daran wohl falsch, ja geradezu absurd ? Was hat er da durcheinander gebracht? Grins. Viel Spaß beim Raten oder Lesen.

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#130:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 17.05.2012, 01:24
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Gemessene Ereignisse gab es bisher nur wenige, und sie scheinen nicht sicher Gravitationswellen zuzuordnen zu sein. Wenn man davon ausgeht, daß tatsächlich Gravitationswellen gemessen wurden, kann man die These aufstellen, daß Gravitationswellen von der Größenordnung, daß sie mit den bis dato verfügbaren Methoden meßbar gewesen wären, vergleichsweise selten sind, während die meisten Wellen viel schwächer sind: Zum Beispiel haben die Gravitationswellen, die von der Erde beim Umlauf um die Sonne ausgelöst werden, der Berechnung nach gerade eine Leistung von 300 Watt und wären bis dato noch nicht meßbar, und mit der Entfernung werden auch sehr viel stärkere Quellen immer schwieriger zu messen) (Link). Eine Steigerung der Empfindlichkeit um einen Faktor x führt dann nicht dazu, daß man wirklich x-mal häufiger Ereignisse mißt, die Intensitäten von etwaigen Gravitationswellen wären wahrscheinlich ganz anders verteilt idee.

#131:  Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 17.05.2012, 22:47
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Hallo Forum,

nun kommt ja doch noch ein bissel Leben in die Diskussion. Interessant. Als Laie muss ich aber doch mal folgende Frage loswerden: Wenn ein Stern, oder was auch immer, den Schwarzschildradius durchquert und sich mit der Masse des Schwarzen Loches vereinigt, oder wie auch immer, dann kann ja darüber keine Informationen das Schwarze Loch verlassen. Doch wieso sollten ausgerechnet von diesem Vorgang Gravitationswellen ausgesandt werden? Wenn keine Informationen das SL verlassen, dann dürfen auch kein Gravitationswellen das SL verlassen. Denn das wären ja wieder Informationen. Außerdem bleibt für uns außenstehende die Zeit am Schwarzschildradius stehen. Der Stern fällt also unendlich lange auf diese Grenze. Wie können dann Gravitationswellen davon künden? Und müssten diese, wenn überhaupt, dann nicht eine unendliche Wellenlänge haben?

Anderes Thema: Es geht ja um den Gravitationswellen-Detektor. Nachfolgend meine theoretischen Überlegungen, wie man Gravitationswellen einfach nachweisen könnte. Hiermit wären selbst Wellen nachweisbar, die eine sehr große Wellenlänge hätten. So müsste man die Änderung des Gravitationsfeldes, welches vom Mondumlauf hervorgerufen wird, messen können. Meiner Meinung nach braucht man für den Versuch nicht einmal den Rahmen der zurzeit gültigen Standardtheorie verlassen

Nachfolgend die Argumentationskette:
- Der statische und der dynamische Casimir-Effekt wurden experimentell bestätigt.
- Unabhängig davon, ob diese Energie sich nun bildet oder bereits im Vakuum vorhanden ist, oder ob sie sich sofort wieder ausgleichend vernichtet, wurde somit die Vakuum-Energie im Experiment bestätigt.
- Laut Einstein ist Energie und Masse äquivalent.
- Demnach ist diese Vakuum-Energie mit einer entsprechenden Masse gleichzusetzen.
- Diese Masse muss einen gravitativen Einfluss haben.
- Somit könnten die gravitativen Effekte der gesuchten Dunklen Materie durch die gravitative Wirkung dieser Vakuumenergie hervorgerufen werden. (Die Dunkle Materie äußert sich ja nur durch ihre Gravitationswirkung. Sie ist also keine Materie im eigentlichen Sinne, sondern nur Gravitation. Und diese Gravitation könnte durch die Vakuumenergie verursacht werden.)
- Wie Beobachtungen von Galaxien belegen, wird die Menge und die Verteilung der Dunklen Materie durch Gravitation beeinflusst.
- Demnach sollte sich die Menge der Vakuumenergie, sprich Dunkle Materie, durch ein starkes Gravitationspotential ändern.
- Die stärkste Änderung des Gravitationspotentials erfahren wir hier auf der Erde durch die Stellung des Mondes.
- Demnach müsste die Position des Mondes einen Einfluss auf den Casimir-Effekt haben.
- Mit der Messung der Stärke des Casimir-Effektes würde man also Gravitationswellen messen können.

Wieso die Dunkle Materie so im Universum verteilt ist, wie sie ist, kann mit meiner Raumwellentheorie begründet werden. Doch unabhängig davon sollte man mit Hilfe des Casimir-Effektes Gravitationswellen messen können.

Und, wer will sich die beiden Nobelpreise verdienen (für die Messung von Gravitationswellen und für den Nachweis der Dunklen Materie)? Der sollte schnell ins Labor springen und mit den Messungen beginnen. Bevor ein Anderer auf die Idee kommt und schneller ist.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste



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Es ist schon schwierig genug zu messen, wie Gravitationswellen "reale" Testmassen um ein Tausendstel eines Protonendurchmessers verschieben. Um wieviel, denkst Du, würden sich "virtuelle Testmassen", die nicht mal ein Billiardstel der og. Testmassen ausmachen, verschieben ? Mal abgesehen davon, daß der Mond keine derzeit messbaren Gravitationswellen aussendet, sondern bestenfalls das Erde-Mond-System und das auch nur außerhalb von ihm selbst (wäre auch noch nicht messbar).

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#132: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 18.05.2012, 11:22
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Gemessene Ereignisse gab es bisher nur wenige, und sie scheinen nicht sicher Gravitationswellen zuzuordnen zu sein. Wenn man davon ausgeht, daß tatsächlich Gravitationswellen gemessen wurden, kann man die These aufstellen, daß Gravitationswellen von der Größenordnung, daß sie mit den bis dato verfügbaren Methoden meßbar gewesen wären, vergleichsweise selten sind, während die meisten Wellen viel schwächer sind: Zum Beispiel haben die Gravitationswellen, die von der Erde beim Umlauf um die Sonne ausgelöst werden, der Berechnung nach gerade eine Leistung von 300 Watt und wären bis dato noch nicht meßbar, und mit der Entfernung werden auch sehr viel stärkere Quellen immer schwieriger zu messen) (Link). Eine Steigerung der Empfindlichkeit um einen Faktor x führt dann nicht dazu, daß man wirklich x-mal häufiger Ereignisse mißt, die Intensitäten von etwaigen Gravitationswellen wären wahrscheinlich ganz anders verteilt idee.


Kann ich daraus jetzt schließen, dass die GW nur eine rein hypthetische Annahme sind, weil sie aufgrund von "Anomalien" vorhanden sein müssten?

#133: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 18.05.2012, 11:54
    —
Tso Wang hat folgendes geschrieben:

Na, selbstverständlich macht das Sinn. Denk Dir einfach, Du hättest die aberwitzige Idee, es gäbe Radiowellen und Du hättest eine Theorie dazu (wie Maxwell damals zu den EMW). Würdest Du dann zunächst nach "Bruchstücken" dieser Wellen suchen ?


Nein. Aber warum sollen plötzlich NÄHERE Objekte anders sein als FERNE Objekte. Das macht doch keinen Sinn. Und was Maxwell zu den EMW sagte, hat doch nichts mit GW zu tun. Was meinst du eigentlich mit "Bruchstücken"? Das verstehe ich nicht.

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Apropos Zahlenspiele. Was hältst Du denn von Bernd's Zahlenspiel:


Seine Zahlenspiele sind nicht minder besser oder schlechter. Im Gegenteil auch Bernd ist nicht in der Lage GW nachzuweisen.

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Was ist daran wohl falsch, ja geradezu absurd ? Was hat er da durcheinander gebracht? Grins. Viel Spaß beim Raten oder Lesen.


Das weiß ich nicht. Ich bin sicher du klärst das Rästel auf!

PS: Wie will man behaupten, dass die GW der Erde beim Umlauf um die Sonne 300 Watt erzeugen? Verstehe ich nicht. Was ist denn das für eine Berechnung? Welche GW werden durch einen Fussball erzeugt, der in das Tornetz knallt? Und welche GW werden dann durch den Jubel auf den Rängen verursacht. Freut sich der Mars auch oder zieht er still seine Bahn weiter? Oder ist ein neues Blatt im Urwald gewachsen?

Was, bitte, erzeugt denn GW? Die Masse, die Bewegung oder die Massenbewegung? Oder vielleicht nur das Runterfallen eines Apfels?

#134: Re: Gravitationswellen Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 19.05.2012, 08:17
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:

Na, selbstverständlich macht das Sinn. Denk Dir einfach, Du hättest die aberwitzige Idee, es gäbe Radiowellen und Du hättest eine Theorie dazu (wie Maxwell damals zu den EMW). Würdest Du dann zunächst nach "Bruchstücken" dieser Wellen suchen ?


Nein. Aber warum sollen plötzlich NÄHERE Objekte anders sein als FERNE Objekte. Das macht doch keinen Sinn. Und was Maxwell zu den EMW sagte, hat doch nichts mit GW zu tun. Was meinst du eigentlich mit "Bruchstücken"? Das verstehe ich nicht.


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Ich nehme mal eine EMW als Beispiel.



Um die Amplitude und die Wellenlänge (Frequenz) einer solchen Welle zu messen, sollte sie wenigstens einen vollen Ausschlag gemacht haben. Stell Dir vor, Du könntest Radiowellen generieren und wolltest sie hinterher messen. Die Radiowelle hätte eine Wellenlänge von 1000 m. Würdest Du Dein Meßgerät ("Radio") innerhalb dieser 1000 Meter aufstellen (gesetzt den Fall, daß die Atmosphäre nichts zurückstreut) oder gar in den Generator selbst oder doch lieber weit außerhalb dieser 1000 m ? Wie soll ich also eine Gravitationswelle untersuchen, die eine Wellenlänge von etwa 380000 km hat, wenn sie noch nicht einmal einen vollen Ausschlag (2 Pi) gemacht hat, sondern - wenn überhaupt - nur einen Bruchteil davon ?

Zitat:



PS: Wie will man behaupten, dass die GW der Erde beim Umlauf um die Sonne 300 Watt erzeugen? Verstehe ich nicht. Was ist denn das für eine Berechnung? Welche GW werden durch einen Fussball erzeugt, der in das Tornetz knallt?


Du willst Einsteins Formel dafür wissen ?

Zitat:
Was, bitte, erzeugt denn GW? Die Masse, die Bewegung oder die Massenbewegung? Oder vielleicht nur das Runterfallen eines Apfels?


Gravitationswellen resultieren aus Beschleunigungen bzw. Schwingungen. Stell Dir zwei idealisierte Massen (die Massen als punktförmig) vor, die mit einer idealisierten Feder gekoppelt sind. Stößt Du eine dieser Massenpunkte an, gerät das System in Schwingung. Mal bewegen sich die Massen voneinander weg, mal aufeinander zu. Trotz idealisierter Feder wird dieses System über längere Zeit gedämpft. Da weder Feder noch die Massen die Schwingungsenergie aufnehmen, wird sie in Form von Wellen frei. Das Gleiche gilt für einander umkreisende Massensysteme, wie z.B. Erde-Mond oder Doppelsterne etc. (Link), bei denen sich die Massen mal aufeinander zu, mal voneinander weg bewegen.

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#135: Re: Gravitationswellen Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 19.05.2012, 09:00
    —
uwebus hat folgendes geschrieben:
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:

Was, bitte, erzeugt denn GW? Die Masse, die Bewegung oder die Massenbewegung? Oder vielleicht nur das Runterfallen eines Apfels?

Tja, liebe Leute, da seid ihr ja nun mal wieder beim Problem "RAUM" angelangt. Und solange ihr da kein Modell habt, werdet ihr mit euren GW weiter wie Blinde im Nebel rumstochern.
Deshalb meine Empfehlung: Macht euch mal daran, das mks-System zu modellieren, denn ohne ein solches Modell ist euer ganzes Gravitationswellenwirrwarr für die Katz.
Wer Raumwellen (GW oder EMW) erklären will, muß erst einmal erklären können, was Raum ist. Und da seid ihr alle zusammen immer noch bei exakt NULL.
Winke - Winke



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Klar kann man das metrische System hinterfragen oder alles durch eine Raumgeometrie zu erklären versuchen. Bernd versucht das durch seine "Raumwellentheorie". Seine Raumwellentheorie jedoch ist m.E. nichts anderes als ein billiges Plagiat von Einsteins "Feldtheorie". Einstein schrieb:

"...Wir können die Physik zwar nicht auf dem Materiebegriff allein aufbauen, doch muß auch die Unterscheidung zwischen Materie und Feld in dem Moment, wo man sich über die Äquivalenz von Masse und Energie klargeworden ist, als etwas Unnatürliches und unklar Definiertes erscheinen. Können wir den Materiebegriff nicht einfach fallenlassen und eine reine Feldphysik entwickeln? Was unseren Sinnen als Materie erscheint, ist in Wirklichkeit nur eine Zusammenballung von Energie auf verhältnismäßig engem Raum.

Wir können die Materiekörper auch als Regionen im Raum betrachten, in denen das Feld außerordentlich stark ist.Daraus ließe sich ein gänzlich neues philosophisches Weltbild entwickeln, das letztlich zu einer Deutung aller Naturvorgänge mittels struktureller Gesetze führen müßte, die überall und immer gelten. Ein durch die Luft geworfener Stein ist in diesem Sinne ein veränderliches Feld, bei dem die Stelle mit der größten Feldintensität sich mit der Fluggeschwindigkeit des Steins durch den Raum bewegt. In einer solchen neuen Physik wäre kein Raum mehr für beides: Feld und Materie; das Feld wäre das als das einzig Reale anzusehen....." (Einstein, Infeld : "Die Evolution der Physik", 1950, S.264 ff.)

Was soll daran etwas Besonderes sein, wenn man fremdes Eigentum plagiiert, Unverstandenes persifliert und durch neue Begriffe substituiert ? Grins

Da hat "der Familie Popolski", der der gesamte Pop(p)musik in eine Plattenbauwohnung erfuuunden chhat, wenigstens noch eine gewisse Unterchaltungscharakter. Hihihi. (Link, Teil 9 )

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#136: Re: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 19.05.2012, 16:59
    —
uwebus hat folgendes geschrieben:


Also holt mal Occams Messer raus und schnippelt etwas ab bei Einsteins Aussage. Dann kriegt ihr auch die Gravitation auf die Reihe.
Ausrufezeichen


Ist mir zu schwierig. Deshalb nochmal meine Frage:

Hat irgendjemand schon mal GW nachgewiesen?

#137: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 19.05.2012, 17:09
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Ist mir zu schwierig. Deshalb nochmal meine Frage: Hat irgendjemand schon mal GW nachgewiesen?

Das wurde doch bereits ausführlich diskutiert. Und bist Du zu beschränkt zum Googeln?

#138: Gravitationswellen Autor: Wolfgang Mayer BeitragVerfasst am: 22.05.2012, 12:46
    —
Warum soll ich Googlen, wenn hier die Experten sind!

Also noch mal meine Frage: Hat schon jemand GW nachgewiesen?

#139: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 22.05.2012, 14:13
    —
Wolfgang Mayer hat folgendes geschrieben:
Warum soll ich Googlen, wenn hier die Experten sind!

Um die Experten nicht mit sinnloser Doppelarbeit zu belasten.

#140: Re: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 27.10.2013, 12:01
    —
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Materie wäre demgemäß ein Ort mit hoher Energiedichte und ein Feld ein Ort mit geringer Energiedichte. Und somit wäre der Unterschied zwischen Feld und Materie lediglich ein quantitativer, aber kein qualitativer. Materie besitzt nun aber keinen diskreten Energiewert, weil die Teilchen von einem Feld umgeben werden, das ebenfalls - wenn auch geringe - Energie besitzt ("Feldenergie"). Zwischen Materie und dem sie umgebenden Feld gibt es keine scharfe Grenze. Materie und Feld sind untrennbar miteinander verknüpft. Vor der Relativitätstheorie hatte nur die Materie Masse, das Feld repräsentierte Energie. Nun wissen wir aber durch Einstein, daß beide (Energie und Masse) äquivalent sind. Somit wäre "Raum" nichts anderes als so etwas wie der Ausdruck "Gesamtenergie-Feld". Die Begriffe Raum und Feld wären somit identisch. Der Raum bzw. das Feld wäre nichts anderes als ein Bereich mit hoher (--> Materie) bzw. geringer (--> Vakuum) Energiedichte, der/das sich mithilfe seiner Überträgerteilchen (z. b. Photonen, Gravitonen..) ins Unendliche ausbreitet (dabei natürlich schwächer wird).


Hallo Forum,

nun sind wir schon mindestens 3 die es begriffen haben. Tso Wang, der es hier wie eine neue Erkenntnis formuliert, Uwe und ich.

Einstein hat erkannt, dass Gravitation durch eine Krümmung des Raum-Zeit-Gefüges hervorgerufen wird. Im 3-dimensionalen Raum bevorzuge ich persönlich stattdessen den Begriff Dehnung des Raums (Raum-Zeit-Gefüges). Wenn sich nun der Raum dehnt und Gravitation entsteht, so muss sich an anderer Stelle etwas verdichten. Meine im Jahr 2000 veröffentlichte Raumwellentheorie geht davon aus, dass Materie vollständig aus diesem verdichteten Raum besteht. Sämtliche Materieanhäufungen (alle Dinge die man anfassen kann) wie z.B. Atome, Galaxien, Menschen, Bio-Tonnen und auch die Energieteilchen, die Photonen, sind somit eine Daseinsform des allgegenwärtigen Raums und bestehen aus nichts anderem als verdichteten Raum.

Wenn sich Raum zu Materie verdichtet, so wird der umgebende Raum gedehnt. Die Gravitation ist also das Gegenstück der Materie. Es gibt keine Materie ohne Gravitation. Gravitation ist im eigentlichen Sinne Antimaterie.

Laut meiner Raumwellentheorie ist weiterhin eine Energieübergabe gleichzusetzen mit der Übergabe von Raumteilen von einer Raumwelle auf eine andere Raumwelle. Wird Energie von einem Elementarteilchen auf ein zweites Elementarteilchen übertragen, so beinhaltet das zweite Teilchen mehr Raum. Dadurch dehnt es den umgebenden Raum stärker und um so stärker ist seine Gravitation. Es hat mehr Masse bzw. Energie.

Nun ist es egal, ob man das Ding, aus dem wir alle bestehen, Raumzeit, Äther oder Gesamtenergie-Feld nennt. Das Prinzip bleibt das Gleiche. Es gibt in diesem Sinne keine Materie und keine Energie. Es gibt nur den uns umgebenden Raum. Materie ist ein Bereich mit hoher Raumdichte. Um so größer die Raumdichte, um so größer die Energie. Photonen sind demzufolge keine Energieteilchen. Photonen sind Teilchen, mit denen sich Raumanteile von einem Raumbereich auf ein anderen Raumbereich übertragen lassen. Mit Photonen kann man die Verdichtung des Raums durch den Raum transportieren und Raumanteile übertragen. Und natürlich ist diese Raumverdichtung nicht scharf abgegrenzt. Wie sollte das gehen? Und da sich die Raumverdichtungen als Spiralwellen durch den Raum bewegen (wobei kein Raum transportiert wird, sondern sich nur der Druckunterschied fortbewegt), gibt es an ihren Flanken natürlich auch Interferenzen und Wirbel. Die Raumverdichtungen sind unscharf.

Und erzähle mir nicht, ich hätte es bei Einstein abgeschrieben! Google doch einfach mal nach dem von Dir aufgeführten Einstein-Zitat. Es ist im Internet nicht zu finden. Und allgemein bekannt kann es auch nicht sein, sonst bräuchte ich nicht seit 13 Jahren immer die gleichen Diskussionen führen. Dann schauen wir doch mal, was Einstein in dem Zitat gesagt hat: „Wir können die Materiekörper auch als Regionen im Raum betrachten, in denen das Feld außerordentlich stark ist. … Ein durch die Luft geworfener Stein ist in diesem Sinne ein veränderliches Feld, bei dem die Stelle mit der größten Feldintensität sich mit der Fluggeschwindigkeit des Steins durch den Raum bewegt.“ Er unterscheidet klar zwischen Feld und Raum. Das dieses Feld der Raum selber ist, habe ich im Jahre 2000 als erster veröffentlicht. Soweit meine Erkenntnis, welcher auch noch nie widersprochen wurde.

Würden die etablierten Wissenschaftler das bereits verinnerlicht haben, dass Materie = verdichteter Raum ist, hätten sie nicht solche Probleme mit der Energieerhaltung beim Urknall, bei der Vakuumenergie oder bei den virtuellen Teilchen. Es müsste nämlich nicht Energieerhaltung heißen. Richtig wäre der Satz: „Die Summe des enthaltenen Raums in einem abgeschlossenen Systems muss konstant bleiben.“ (von B. Jaguste) Wenn sich im Vakuum ein Teilchen bildet und Energie entsteht, so verdünnt es den umgebenden Raum und es entsteht Gravitation. Dies führt nur im Rahmen meiner Raumwellentheorie nicht zum Widerspruch. Da hier Gravitation das Gegenstück zur Materie ist. Die Raumerhaltung wird eingehalten. Die Summe des enthaltenen Raums ist konstant. So ist es auch kein Problem, wenn sich Elektronen oder Photonen durch Interferenzen auslöschen. (siehe http://www.weltderphysik.de/gebiet/atome/news/2013/stossionisation-wird-durch-welleneigenschaften-der-teilchen-beeinflusst/ ) Wo bleibt da die Energie? Die Energieerhaltung wird mir Füßen getreten. Jedoch ist die Summe des enthaltenen Raums konstant, da auch die Gravitation verschwindet.

Doch wie entsteht Raum und wo kommt er her? Hatte Einstein oder ein Gelehrter je eine Antwort darauf? Nein. Hingegen gibt es bei meiner Raumwellentheorie den nachfolgenden Lösungsansatz:

Zitat Anfang:
Dann habe ich mir noch mal die Aussage durch den Kopf gehen lassen, dass ein unendliches Universum eine unendliche Entropie zur Folge hätte und dies zu einem Symmetriebruch führen würde. Und genau dies könnte die Lösung sein. Vielleicht ist es ja diese Symmetrieverletzung, die uns das Begreifen des Wesens des Raums so schwer macht. Vielleicht müssen wir einfach eine Ebene höher denken. Vielleicht ist ja die Entropie der Gegenspieler des Raums. Raum entsteht, sobald sich die ersten chaotischen Vorgänge in ihm abspielen. Stellen wir uns also das absolute Nichts vor. Da keinerlei Bezugspunkte in ihm vorhanden sind, ist es völlig unmöglich, diesem Nichts eine Länge, Breite, Höhe zu geben. Es ist einfach nichts vorhanden, an dem man diese Verhältnisgrößen messen könnte. Es gibt somit keinen Raum. Sobald jedoch eine erste kleine Fluktuation in diesem absoluten Nichts auftritt, gibt es einen Bezugspunkt. Damit können sofort die 3 bekannten Raumkoordinaten in Relation gesetzt werden. Man kann Längen in Verhältnis zueinander setzen und sogar die Zeit beginnt zu ticken. Mit der Geburt der ersten kleinen Fluktuation im sonst absoluten Nichts entsteht praktisch auch der Raum und die Zeit. Und egal wie weit man (virtuell) von diesem ersten kleinen Punkt entfernt ist, man kann diese Entfernung gleichfalls in Relation zu dieser ersten Fluktuation setzen. Der Raum ist mit seiner Geburt sofort unendlich. Jedoch wird er erst durch die zunehmende Veränderung seiner Struktur auch erfahrbar. Je weiter sich das Chaos von diesem ersten Punkt ausweitet, um so größer wird der messbare Raum.

Das Gegenteil des Raums ist also das Chaos. Beides sind mathematische Begriffe, die stofflich nicht zu fassen sind. Und dennoch können wir sie jeden Tag erfahren und sogar messen. Sie sind nicht materiell und trotzdem allgegenwärtig. Sie haben so gesehen viel gemeinsam. Sie befinden sich beide auf einer höheren Ebene des Seins. Es gibt kein Chaos ohne Raum und kein Raum ohne Chaos. Beide bedingen sich gegenseitig. Und aus diesem Raum besteht sämtliche Materie und Energie des Universums. Es bedarf also nur einer winzig kleinen Fluktuation im absoluten Nichts und das Leben beginnt. Dies ist wahrlich bizarr.

Auch wenn es äußerst unwahrscheinlich ist, dass sich im absoluten Nichts die erste kleine Fluktuation ausgebildet hat, und damit der Raum, das Chaos und die Zeit geboren wurden, so muss diese Wahrscheinlichkeit größer als Null sein. In einer unendlichen Zeitspanne summiert sich diese Wahrscheinlichkeit in Richtung Zwangsläufigkeit. Beweis: Wäre es nicht so, könnte ich nicht diese Zeilen schreiben.

Die Bildung des Raums im unendlichen Nichts war somit zwangsläufig. Bereits mit der ersten kleinen Verwellung des unendlichen und gleichförmigen Nichts war das Chaos nicht mehr aufzuhalten und der Raum breitete sich von diesem ersten Kristallisationspunkt unaufhörlich weiter aus. Nur wo Materie ist, ist auch Raum. Wo keine Materie ist, kann man den Raum nicht messen und ihn gibt es damit nicht. Raum braucht immer einen Bezugspunkt, ansonsten kollabiert er.
Zitat Ende

Eine Kurzform meiner Raumwellentheorie gibt es als E-Book bei Amazon unter „Das Wesen des Raums“ und die Langform im Internet unter http://universum-jaguste.piranho.de/

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#141: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.10.2013, 12:41
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Einstein hat erkannt, dass Gravitation durch eine Krümmung des Raum-Zeit-Gefüges hervorgerufen wird. Im 3-dimensionalen Raum bevorzuge ich persönlich stattdessen den Begriff Dehnung des Raums (Raum-Zeit-Gefüges).

Ich bevorzuge dagegen, beim Ausdruck "Krümmung" zu bleiben - dann besteht nicht die Gefahr, eine (quasi-mechanische) Dehnung zu assoziieren, die prompt auf die falsche Fährte führt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn sich nun der Raum dehnt und Gravitation entsteht, so muss sich an anderer Stelle etwas verdichten. ....

Halt, wieso das?

Ich lese da erstmal nicht weiter, bevor Du das nicht hergeleitet hast.

#142:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 29.10.2013, 17:34
    —
uwebus hat folgendes geschrieben:
... Gravitationswellen sind eine Eigenschaft des Vakuums und das besteht nun mal aus Gravitationsfeldern. Also müßt ihr euch schon mal die Mühe machen zu erklären versuchen, aus was Gravitationsfelder bestehen.

step, Gravitationswellen sind ein Teil des Phänomens "Raum", und solange ihr den "Raum" nicht erklären könnt, könnt ihr auch die Gravitation nicht erklären. Das ist doch alles für die Katz, was ihr da macht, solange ihr euch um die Ursache nicht kümmert. Wie schon gesagt, man kann die Gravitation nicht mit der Teilchenphysik erklären, sondern nur mit einer Teilchen-Vakuumphysik und die gibt es noch nicht. Ihr unterschlagt schlichtweg 99,99999....% Inhalt des Universums, merkt ihr das eigentlich nicht?

Richtig, dass kann man nicht oft genug sagen. Die Leute erzählen hier, ich hätte mit meiner Raumwellentheorie bei Einstein abgeschrieben. Leugnen aber standhaft, dass die Materie aus Raum besteht. Das ist die Kernaussage meiner Theorie. Soweit ist Einstein nicht gegangen. Vielleicht sollten sie trotzdem noch mal bei Einstein nachlesen. Der hat mehr vom Raum verstanden, als die Wissenschaftler der heutigen Zeit. Der hätte die Idee bestimmt gut gefunden.

step hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
wenn etwas räumlich gedehnt wird, dann wird es physisch verdünnt

Von "physischer Verdünnung" kann man nur sprechen, wenn etwas aus Materie besteht und deren Menge dabei gleichbleibt.

Step, dann erzähle uns doch mal, aus was Materie besteht! Oder was ist Energie!

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Einstein hat erkannt, dass Gravitation durch eine Krümmung des Raum-Zeit-Gefüges hervorgerufen wird. Im 3-dimensionalen Raum bevorzuge ich persönlich stattdessen den Begriff Dehnung des Raums (Raum-Zeit-Gefüges).

Ich bevorzuge dagegen, beim Ausdruck "Krümmung" zu bleiben - dann besteht nicht die Gefahr, eine (quasi-mechanische) Dehnung zu assoziieren, die prompt auf die falsche Fährte führt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn sich nun der Raum dehnt und Gravitation entsteht, so muss sich an anderer Stelle etwas verdichten. ....

Halt, wieso das?

Ich lese da erstmal nicht weiter, bevor Du das nicht hergeleitet hast.

Genau das ist Dein Problem. Der Raum krümmt sich nicht. Das ist ein billiger und falscher 2-dimensionaler Vergleich der aus dem fehlerhaften Gummituchmodell entstanden ist. Im räumlichen ist der Begriff „Dehnung“ der richtige. Denn wenn Du an einen Körper in jede Richtung des Raums dein Gummituch-Trichter ansetzt wirst Du feststellen, dass es sich um eine Verdichtung des Raums handelt. Auf meiner Homepage habe ich eine Animation dazu


Dann leite ich mal her, weshalb Materie verdichteter Raum ist:
In einem abgeschlossenen System muss die Summe von etwas immer gleich bleiben
=> Raum verdünnt sich und es entsteht Gravitation
=> Raum muss sich an anderer Stelle um das gleiche Maß verdichten
=> da im Zentrum der Raumverdichtung die Materie ist, muss dies die Raumverdichtung sein

Materie ist verdichteter Raum (positiver Rauminhalt)
Gravitation ist verdünnter Raum (negativer Rauminhalt)
Materie + Gravitation = konstant
=> Materie ist das Gegenstück vom Raum
Formel: Materie = Gravitation
Beispiel:
Je mehr Raum sich zu Materie verdichtet, um so größer ist seine Gravitation, die Summe des Raums ist konstant
Da Energie zur Masse äquivalent ist, muss Energie die Menge des enthaltenen Raums der Materie sein. Je mehr Raum ein Körper besitzt, um so größer sein Gravitationspotential, um so größer seine Energie.
So, nun ist Step dran. Erkläre bitte, aus was nach Deiner Sicht Materie besteht!

Aus der Formel Materie = Gravitation leitet sich übrigens auch ab, dass die Vakuumenergie bzw. die angeblichen virtuellen Teilchen ein Gravitationspotential besitzen. Das ist die gesuchte Dunkle Materie. Das ist das Gravitationspotential aller kurzlebigen Teilchen, die im Vakuum entstehen, es aber nicht zu einer stabilen Materiewelle schaffen. Nachzulesen wie immer auf http://universum-jaguste.piranho.de/

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#143: Re: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 29.10.2013, 17:58
    —
uwebus hat folgendes geschrieben:
so daß ein Photon bei der Durchquerung des Universums infolge dieser (ja auch beobachtbaren -> Lichtablenkung am Sonnenrand) Wechselwirkung Energie verliert. Das ist wie beim Billard. Da ein Photon als Welle gemessen wird und Wellen sich mit einer dem Transportmedium entsprechenden Geschwindigkeit fortbewegen, macht sich der Energieverlust in einer abnehmenden Wellenfrequenz bemerkbar. Das schmeißt zwar euer ganzes Weltmodell übern Haufen, aber deshalb bleibe ich trotzdem bei meiner Sicht der Dinge statt mich mit euren Unendlichkeiten eines endlichen Universums zu beschäftigen.


Dazu habe ich auf meiner Homepage folgendes geschrieben:

Das Photonen tatsächlich verdunsten, sich also die Raumwellen der Photonen wieder in ein glattes ungekrümmtes Raumgebiet auflösen, kann man sogar indirekt nachweisen. Zur Erklärung sei gesagt, dass man Raumwellen, auch Gravitationswellen genannt, noch nie direkt detektieren konnte. Es ist jedoch Russel Hulse und Joseph Taylor 1974 gelungen, diese Wellen indirekt nachzuweisen. Sie beobachteten 2 Pulsare über mehrere Jahre hinweg und stellten an Hand der sich verändernden Umlaufbahnen fest, dass diese System Energie verliert. Diese Energie wird in Form von Gravitationswellen abgegeben. Der gemessene Wert entsprach exakt den Vorhersagen der Relativitätstheorie. (Quelle: Wikipedia.de – Gravitationswelle 2012 )

Aber nicht nur Pulsare geben Energie ab, wenn sie in eine Kurve gezwungen werden, sondern auch viel kleiner Objekte wie zum Beispiel Elektronen und Positronen. Eine Richtungsänderung ist im physikalischen Sinne eine Beschleunigung. Wenn also die vorgenannten Elementarteilchen ihre Richtung ändern bzw. abgebremst werden, geben diese Energie in Form von Synchrotronstrahlung (Bremsstrahlung) ab. Diese Strahlung kommt natürlicherweise dort vor, wo Elektronen abgebremst werden. Treffen beispielsweise Elektronen aus einer Supernovae auf eine Gaswolke, so werden diese abgebremst und sie geben Energie in Form von Synchrotonstrahlung ab. Man kann dies Strahlung aber auch künstlich erzeugen, z.B. in Speicherringen. Sie wird vielfach für technische und wissenschaftliche Zwecke eingesetzt.

Was für große Körper gilt, muss auch für kleine Körper gelten. Weshalb sollten Photonen also nicht auch Energie verlieren und diese in den Raum abstrahlen? Weil sie selber Energieträger sind? Nun, die Gravitation wird nach Einstein nicht durch Gravitonen (Elementarteilchen) übertragen und auch wurden solche Teilchen noch nie entdeckt. Also kann man davon ausgehen, dass Gravitationswellen nur Wellen in der Raumzeit sind und hier keine Energieträger benötigt werden. Daher fällt dieser Grund aus. Weil Photonen keine Masse besitzen? Sie besitzen Energie und diese ist äquivalent zur Masse. Einstein machte hier keinen Unterschied. Sie besitzen lediglich keine Ruhemasse, weil sie nie ruhen. Also fällt auch dieser Grund aus. Dann wäre noch zu sagen, dass sie sich auf geradlinigen Bahnen bewegen. Aber auch dies stimmt nicht. Photonen werden laut Einstein durch Massen abgelenkt. Und da gibt es keine Massenbeschränkung. Das Universum ist voll von Atomen und Materieklümpchen. Photonen haben hierzu eine relativ geringe Energie. Also werden diese von dieser Materie abgelenkt. Auf ihrer langen Reise durch das Weltall werden sie Billiardenfach abgelenkt. Wir merken dies nur nicht, weil das statistische Mittel dieser Ablenkungen gegen Null läuft. Sie werden also genauso oft nach links abgelenkt, wie nach rechts. Somit sehen wir weit entfernte Sterne immer noch gestochen scharf. Es ist also kein Grund ersichtlich, weshalb sich ein kleines Photon anders verhalten sollte, als ein großer Pulsar. Die Physik ist für alle Teilchen gleich. Wenn ein Pulsar bei einer Bahnänderung Gravitationswellen abstrahlt und hierbei Energie verliert, dann muss für ein Photon das auch gelten. Somit müssen Photonen auf ihrer langen Reise durch das Universum zwangsläufig Energie verlieren. Die Rotverschiebung der Galaxien ist also nicht eine Folge der Expansion des Raums sondern des Energieverlustes der Photonen. Und ohne Expansion des Universums gibt es auch keinen Urknall. Auf die weiteren Argumente zur Unterstützung der Urknalltheorie soll später noch eingegangen werde.

Wenn die Photonen im Laufe von Milliarden Jahren vergehen, so erscheint uns das Licht weit entfernter Sterne also nur noch als Mikrowellenhintergrundrauschen. Und es ist alles andere als seltsam, dass uns diese Strahlung so schön gleichmäßig mit 2,7Kelvin anstrahlt. Gehen wir also nochmal vom Urknall weg und stellen wir uns ein zeitlich und räumlich unendliches Universum vor. Wir sehen also in jede Richtung zig Billiarden Materieklümpchen auf jeder Bogensekunde. Laut den Gesetzen der Statistik ist es förmlich zwingend, dass die Temperatur all dieser Einzelelemente eine einheitliche statistische Verteilung aufweisen muss. Das es nun ausgerechnet 2,7 Kelvin sind, kann durchaus Zufall sein. Aber zurück zum Urknall. Warum stimmt hier der gemessene Wert für die Hintergrundstrahlung so schön mit der Theorie überein? Wenn man bei Wikipedia.de unter dem Stichpunkt Urknall (Abschnitt Forschungsgeschichte, ganz unten) nachliest, wird der Grund ersichtlich. Aus der Temperatur der Hintergrundstrahlung wurde auf das Alter des Universums geschlossen und nicht andersrum. So ist es also kein Wunder, dass die 2,7Kelvin so schön in das Urknallmodell passen. Wären es 1,5Kelvin, so würden heute vielleicht 25 Mrd. Jahre für das Alter des Universums angegeben werden. Da es immer wieder Meldungen gibt, wonach es Sterne bzw. Galaxien gibt, die scheinbar älter sind als das Universum selbst, so würde eine höheres Alter des Universums auch der Urknalltheorie ganz gut tun. Von daher passen diese gemessenen 2,7Kelvin nicht ganz so gut in das Urknallmodell, wie es einem viele Veröffentlichungen glauben machen wollen.

…...


Will man die Rotverschiebung des Universums durch die Verdunstung der Lichtteilchen, also der Photonen, erklären, so sollte auch die Verlängerung der Helligkeitskurve bei einer Supernova des Typs Ia erklärt werden können. Und dies soll nachfolgend versucht werden.

Ursprünglich hatte ich die Idee, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht nur in Materie sondern auch im Vakuum von ihrer Frequenz abhängig ist. Der Unterschied sollte klein sein, jedoch bei einer Laufzeit von Milliarden von Jahren zu Tage treten. Die unterschiedlichen Frequenzbereiche des Lichtes würden also zeitverzögert bei uns eintreffen und damit die Helligkeitskurve strecken. Beispielsweise wären die blauen Photonen schon bei uns eingetroffen, während die roten Photonen noch ein paar Tage unterwegs sind. Da sich die Farbe eines Objektes aus den Frequenzen der einzelnen Photonen zusammensetzt, so müsste es hierbei nicht nur zu einer Verschiebung der Helligkeitskurve sondern auch zu einer Farbverschiebung der Supernova in Abhängigkeit von ihrer Entfernung kommen. Testen kann man diese Theorie, in dem man die Helligkeitskurven der fernen Sternenexplosionen frequenzabhängig aufnimmt. Es ist mir jedoch nicht gelungen, an solche Daten heranzukommen. Jedoch gibt es eine Dissertation von Andreas Zeh über Gamma Ray Bursts (zu finden unter http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=990002004&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=990002004.pdf ). Darin wird auch auf die Frequenzabhängigkeit der Lichtkurven von GRB´s im Weltall eingegangen. Er stellte dort fest, dass es fast nie zu Farbverschiebungen dieser Gamma Ray Bursts kommt. Wären die Überlegungen zur Frequenzabhängigkeit der Vakuumlichtgeschwindigkeit richtig gewesen, hätten diese auftreten müssen. Da keine Farbverschiebungen beobachtet wurden, ist diese Idee offenbar falsch.

Dies bedeutet nicht, dass die Urknalltheorie deshalb richtig ist, jedoch sollte eine Gegentheorie die Helligkeitsverzögerung gleichfalls erklären können. Da ich den Urknalljüngern nicht das Feld ganz allein überlassen wollte, habe ich die nachfolgenden Überlegungen dazu aufgestellt.

Wenn ein ferner Stern explodiert, werden unzählige Lichtteilchen, sprich Photonen, ausgesandt. Diese laufen wie ein Schwarm durch die Weiten des Weltalls. Wobei die ersten Photonen des Schwarms durch ein relativ ruhiges Raumgebiet gleiten. Das Vakuum des Weltalls ist jedoch nicht völlig leer. Ab und an kann es daher vorkommen, dass ein Photon mit einem zufällig auf dem Weg befindlichen Elementarteilchen kollidiert. Hierbei wird der überwiegende Teil der Energie des Photons in Ruhemasse umgewandelt und es entsteht ein Teilchenpaar aus Materie und Antimaterie. Diese beiden Teilchen wandern nun nicht mehr mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum. Weiterhin besitzen sie, wie bereits erwähnt, eine Ruhemasse und verformen demzufolge den umgebenden Raum. Sie umgeben sich mit Gravitation. In der Regel zerstören diese beiden Teilchen sich sofort wieder gegenseitig. Da Energie nicht verloren gehen kann, senden sie ihre Energie in Form eines Photons (oder was auch immer) aus. Diese Elementarteilchen dürften aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in der gleichen Richtung vom Kollisionsort wegfliegen, wie das von der Supernova ausgesandte Photon. Sie werden gestreut und wir können diese Photonen auf der Erde nicht mehr einer konkreten Quelle zuordnen. Vielleicht leisten diese gestreuten Photonen ja auch einen Beitrag zur gleichmäßigen Mikrowellenhintergrundstrahlung. Dies ist für die nachfolgenden Betrachtungen jedoch nebensächlich.

Was bedeutet das nun für die nachfolgenden Photonen? Zusätzlich zu den normalen Elementarteilchen in den Weiten des Weltalls behindern nun weitere Materie- und Antimaterieteilchen den Weg des Photonenstroms. Infolge dessen kollidieren weitere Photonen mit den neuen Hindernissen. Das Chaos breitet sich aus und die nachfolgenden Photonen werden immer mehr behindert. Es sind jedoch nicht die Kollisionen, die den Photonenstrom der nachfolgenden Teilchen verlangsamen. Diese kollidierenden Teilchen werden in alle möglichen Richtungen abgelenkt und können von uns nicht mehr der Strahlungsquelle zugeordnet werden. Was viel entscheidender für unsere Betrachtungen ist, sind die Teilchenpaare, die kurzfristig auf dem Weg von der Supernova zu uns entstehen. Diese bringen eine zusätzliche Masse in das Raumgefüge und krümmen damit geringfügig den Raum. Hierdurch werden die nachfolgenden Photonen abgelenkt. Nach dem Gesetz der großen Zahlen ist dies jedoch für die Gesamtstrecke nicht entscheidend. Die Photonen werden genauso häufig nach links wie nach rechts abgelenkt. Auf die Gesamtstrecke bezogen fliegen sie also wieder schön gerade aus. Jedoch wird mit jeder Ablenkung die Strecke länger, die die Photonen zu uns zurücklegen müssen. Dies bedeutet, dass die später startenden Photonen eine längere Strecke zurücklegen müssen und demzufolge auch, bezogen auf die vielen Milliarden Jahre Flugstrecke, geringfügig später bei uns eintreffen. Dies könnte erklären, weshalb die Lichtkurven von Supernovaen mit zunehmender Entfernung gestreckter werden. Und das ganz ohne Raumdehnung und somit ohne Urknall.

Unter Berücksichtigung dieser Überlegungen taucht noch ein zweiter, sehr wichtiger Aspekt auf. Wenn Materie in eine Kurve gezwungen wird, sendet sie Energie ab. Wenn sich z.B. zwei Neutronensterne umkreisen, verlieren sie nachweislich Energie. Diese strahlen sie in Form von Raumwellen ab. Zwingt man Elektronen in eine Umlaufbahn, so strahlen sie Energie in Form von Synchrotronstrahlung ab. Warum sollten die Photonen also keine Energie verlieren, wenn sie von Elementarteilchen abgelenkt werden? Wenn ein Photon Millionen oder gar Milliarden Jahre unterwegs ist, so wird es von allen möglichen Elementarteilchen im All abgelenkt. Wie bereits erwähnt, heben sich die Richtungsänderungen auf Grund ihrer großen Zahl gegenseitig auf. Somit sehen wir die Sterne scharf und nicht diffus wie hinter einer Milchglasscheibe. Jedoch verlieren sie bei jeder kleinen Kurve ein ganz klein wenig Energie. Steter Tropfen höhlt den Stein. Da die Frequenz eines Photons direkt von seiner Energie abhängig ist, verschiebt sich die Farbe der Lichtteilchen in Richtung des Rotbereichs. Je länger das Photon unterwegs ist, um so größer ist seine Rotverschiebung. Hierbei sollte die Rotverschiebung bei den Photonen, die aus nur einer Supernova stammen, keine Rolle spielen. Die Dehnung der Helligkeitskurve beträgt nur wenige Stunden. Und ob ein Photon nach 1 Milliarde Jahren Laufzeit noch ein paar Stunden länger unterwegs ist, sollte für die Energieabstrahlung bzw. für die daraus resultierende Rotverschiebung egal sein, so dass die Photonen einer Supernova annähernd die gleiche Rotverschiebung aufweisen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Verzögerung der Helligkeitskurve einer Supernova des Typs Ia sowie die Rotverschiebung des Universums relativ einfach hergeleitet werden kann. Wofür braucht es da noch einen Urknall?

#144:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 29.10.2013, 21:39
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Der Raum krümmt sich nicht. Das ist ein billiger und falscher 2-dimensionaler Vergleich der aus dem fehlerhaften Gummituchmodell entstanden ist.

Nope. Der Ausdruck kommt daher, daß das Verhalten der Raumzeit mathematisch mit einem (schon vorher so genannten!) Krümmungstensor modellierbar ist, der eben typische Eigenschaften einer Krümmung zeigt. Das Tuch ist nur ein (sehr begrenzt gültiger) späterer Verdeutlichungsversuch.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Dann leite ich mal her, weshalb Materie verdichteter Raum ist:
In einem abgeschlossenen System muss die Summe von etwas immer gleich bleiben ...

Falsch. Gegenbeispiel Annihilation: Die Summe der Leptonen (z.B. ein e- und ein e+) und auch die Gesamtmasse in einem abgeschlossenen Raum muß nicht gleichbleiben.

Na das ging ja schnell, leich die Voraussetzung falsch, da brauch ich die Ableitung gar nicht mehr anschauen ... Smilie

#145:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 30.10.2013, 18:17
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Dann leite ich mal her, weshalb Materie verdichteter Raum ist:
In einem abgeschlossenen System muss die Summe von etwas immer gleich bleiben ...

Falsch. Gegenbeispiel Annihilation: Die Summe der Leptonen (z.B. ein e- und ein e+) und auch die Gesamtmasse in einem abgeschlossenen Raum muß nicht gleichbleiben.

Na das ging ja schnell, leich die Voraussetzung falsch, da brauch ich die Ableitung gar nicht mehr anschauen ... Smilie

Hallo Step,

ja ganz so einfach will ich es Dir auch wieder nicht machen. Du fängst ja gleich mit der Vernichtung von Energie und Materie an. Wo bleibt zum Beispiel die Energie eines Photons am Doppelspalt, wenn es sich durch Interferenzen auflöst. Oder wenn sich ein Elektron durch Interferenzen auflöst. Zu letzterem gab es jetzt ein Experiment, welches das nachweisen konnte. Leider hatte ich noch keine Zeit, dazu was zu schreiben. Was sagt Dein Standardmodell dazu?

Nun gut, was sagt die Raumwellentheorie dazu. Energie ist Raum. Und das Gegenteil von Raum ist Chaos. Das hatte ich weiter oben bereits aufgeführt. Wenn sich ein Photon durch die Rotverschiebung oder durch Interferenzen auflöst, dann verschwindet auch die Unordnung des Raums, die durch dieses Photon verursacht wurde. Das Chaos ist nun geringer, demzufolge verschwindet auch eine gleiche Menge Raum. Da Raum Energie ist, verschwindet auch die Energie des Photons. Von daher ist es nicht richtig, dass die Summe des Raums immer gleich ist. Sonst könnte ja die Energie des Universums nicht entstanden sein.
Also nochmal:
Chaos = Raum = Energie = Materie = Gravitation
Wenn Du eines davon gegen Null laufen lässt, verschwindet damit auch der Rest.
Mathematiker müssten das eigentlich lieben.

Damit kannst Du dann auch den Urknall und die Expansion des Universums erklären. Leider habe ich jetzt aber keine Zeit dazu. Ich muss los, einen auf Kultur machen. Von daher die Formel da oben auch nur auf die Schnelle.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

PS: Bitte nicht vergessen, den Energieverlust bei der Interferenzbildung im Rahmen der Standardtheorie zu erklären.

#146:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 30.10.2013, 18:45
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wo bleibt zum Beispiel die Energie eines Photons am Doppelspalt, wenn es sich durch Interferenzen auflöst.

Wie bitte? Keine Ahnung, was Du meinst. Willst Du sagen, daß die elektromagnetische Welle hinter dem Spalt keine Energie mehr habe?

Du hast hinter dem Doppelspalt auf jeden Fall Energie. Die Interferenzminima beschreiben nur sozusagen die Winkel, unter denen es sehr unwahrscheinlich ist, die Energie zu messen.

#147:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 30.10.2013, 23:27
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wo bleibt zum Beispiel die Energie eines Photons am Doppelspalt, wenn es sich durch Interferenzen auflöst.

Wie bitte? Keine Ahnung, was Du meinst. Willst Du sagen, daß die elektromagnetische Welle hinter dem Spalt keine Energie mehr habe?

Du hast hinter dem Doppelspalt auf jeden Fall Energie. Die Interferenzminima beschreiben nur sozusagen die Winkel, unter denen es sehr unwahrscheinlich ist, die Energie zu messen.

Na, bevor ich groß auf Nebenschauplätzen diskutiere. Dann bleiben wir doch bei Deinem Beispiel:
step hat folgendes geschrieben:
Gegenbeispiel Annihilation: Die Summe der Leptonen (z.B. ein e- und ein e+) und auch die Gesamtmasse in einem abgeschlossenen Raum muß nicht gleichbleiben.

Wie ist das, wenn sich z.B. Elektronen gegenseitig auslöschen? Das wurde jetzt im Experiment nachgewiesen. Die Quelle habe ich erst nächste Woche wieder griffbereit. Erkläre doch bitte da die Energiebilanz aus Sicht der Standardtheorie.

#148:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 30.10.2013, 23:41
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie ist das, wenn sich z.B. Elektronen gegenseitig auslöschen? ... Erkläre doch bitte da die Energiebilanz aus Sicht der Standardtheorie.

Naja, die Energie ist bei der Annihilation / Zerstrahlung erhalten:

e- + e+ -> 2y

Die entstehenden Photonen haben genau die Energie, die nach E=m0*c² der Ruhemasse des e+ und e- entspricht 0,511 MeV.

Ich vestehe nicht, wo Du da ein Problem siehst.

#149:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 31.10.2013, 00:22
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie ist das, wenn sich z.B. Elektronen gegenseitig auslöschen? ... Erkläre doch bitte da die Energiebilanz aus Sicht der Standardtheorie.

Naja, die Energie ist bei der Annihilation / Zerstrahlung erhalten:

e- + e+ -> 2y

Die entstehenden Photonen haben genau die Energie, die nach E=m0*c² der Ruhemasse des e+ und e- entspricht 0,511 MeV.

Ich vestehe nicht, wo Du da ein Problem siehst.

Auf Seite http://www.weltderphysik.de/gebiet/atome/news/2013/stossionisation-wird-durch-welleneigenschaften-der-teilchen-beeinflusst/
steht:
"Tatsächlich zeigte die Auswertung, dass bei der Transfer-Ionisation die Elektronen nur in bestimmte Richtungen flogen, in den anderen Richtungen wurden sie durch die Interferenz ausgelöscht."
Die Elektronen wurden durch Interferenzen ausgelöscht. Wo ist Ihre Energie? Genau das verstehe ich unter "Annihilation / Zerstrahlung " und nicht die Umwandlung von Elektronen in andere Teilchen.

#150:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 31.10.2013, 10:04
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie ist das, wenn sich z.B. Elektronen gegenseitig auslöschen? ... Erkläre doch bitte da die Energiebilanz aus Sicht der Standardtheorie.

Naja, die Energie ist bei der Annihilation / Zerstrahlung erhalten:

e- + e+ -> 2y

Die entstehenden Photonen haben genau die Energie, die nach E=m0*c² der Ruhemasse des e+ und e- entspricht 0,511 MeV.


Jetzt hab ich mal eine Frage. Was passiert mit der kinetischen Energie der e- und e+?

#151:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 31.10.2013, 10:51
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie ist das, wenn sich z.B. Elektronen gegenseitig auslöschen? ... Erkläre doch bitte da die Energiebilanz aus Sicht der Standardtheorie.

Naja, die Energie ist bei der Annihilation / Zerstrahlung erhalten:

e- + e+ -> 2y

Die entstehenden Photonen haben genau die Energie, die nach E=m0*c² der Ruhemasse des e+ und e- entspricht 0,511 MeV.

Ich vestehe nicht, wo Du da ein Problem siehst.

Auf Seite http://www.weltderphysik.de/gebiet/atome/news/2013/stossionisation-wird-durch-welleneigenschaften-der-teilchen-beeinflusst/
steht:
"Tatsächlich zeigte die Auswertung, dass bei der Transfer-Ionisation die Elektronen nur in bestimmte Richtungen flogen, in den anderen Richtungen wurden sie durch die Interferenz ausgelöscht."
Die Elektronen wurden durch Interferenzen ausgelöscht. Wo ist Ihre Energie? Genau das verstehe ich unter "Annihilation / Zerstrahlung " und nicht die Umwandlung von Elektronen in andere Teilchen.


Du verstehst das offensichtlich falsch, obwohl du doch bereits richtig "Zerstrahlung" geschrieben hast!
Zerstrahlung...das zeigt doch steps Gleichung Schulterzucken

edit:
Mal eben bei wiki nachgeschlagen, der erste Satz:
Zitat:


In der Elementarteilchenphysik versteht man unter Annihilation (lat.: annihilatio „das Zunichtemachen“) den Prozess der Paarvernichtung (auch: Paarzerstrahlung), bei dem ein Elementarteilchen und sein Antiteilchen sich zusammen in andere Teilchen verwandeln.


Zuletzt bearbeitet von Alchemist am 31.10.2013, 10:55, insgesamt einmal bearbeitet

#152:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 31.10.2013, 10:52
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie ist das, wenn sich z.B. Elektronen gegenseitig auslöschen? ... Erkläre doch bitte da die Energiebilanz aus Sicht der Standardtheorie.

Naja, die Energie ist bei der Annihilation / Zerstrahlung erhalten:

e- + e+ -> 2y

Die entstehenden Photonen haben genau die Energie, die nach E=m0*c² der Ruhemasse des e+ und e- entspricht 0,511 MeV.


Jetzt hab ich mal eine Frage. Was passiert mit der kinetischen Energie der e- und e+?


ohne nachzuschlagen würde ich sagen, dass diese ebenfalls in den entstandenden Photonen ist. Diese können ja auch unterschiedliche Energien besitzen, die sich in unterschiedlichen Frequenzen äußern.

Warten wir mal, was step sagt

#153:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 31.10.2013, 16:07
    —
Es ging darum, dass die Summe des Raums bzw. der Energie in einem abgeschlossenen System gleich bleibt. Darauf hatte step geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Gegenbeispiel Annihilation: Die Summe der Leptonen (z.B. ein e- und ein e+) und auch die Gesamtmasse in einem abgeschlossenen Raum muß nicht gleichbleiben.


Um sofort wieder zurückzurudern:

step hat folgendes geschrieben:
Naja, die Energie ist bei der Annihilation / Zerstrahlung erhalten:

e- + e+ -> 2y

Die entstehenden Photonen haben genau die Energie, die nach E=m0*c² der Ruhemasse des e+ und e- entspricht 0,511 MeV.

Ich vestehe nicht, wo Du da ein Problem siehst.

Das Problem ist, dass step sich innerhalb eines Tages selber widerruft. Bleibt die Masse / Energie in einem System nun erhalten, oder nicht? Werde Dir erst mal selber einig.

Ich hatte step darum gebeten, zu erklären, aus was laut Standardtheorie Materie und Energie besteht. Ergänzend würde mich noch interessieren, wie es die Materie und Energie schafft, den umgebenden Raum zu verändern und Gravitation erzeugt. Da kann natürlich auch jeder andere aushelfen. Ich freu mich drauf. Ach, wo die Energie des Elektrons laut dem Artikel http://www.weltderphysik.de/gebiet/atome/news/2013/stossionisation-wird-durch-welleneigenschaften-der-teilchen-beeinflusst/ hin ist, würde mich auch interessieren.

Übrigens, wenn ihr eine Vernichtung von Energie zulassen würdet, könntet ihr damit die Expansion des Universums erklären. Wenn ein Photon beispielsweise verdunstet, so verliert es Energie. Gleichzeitig wird das Chaos im Universum geringer, da der Raum gleichmäßiger wird. Chaos ist jedoch das Gegenteil von Raum. Weniger Chaos, weniger Raum. Somit wird der uns umgebende Raum immer weniger und immer gedehnter. Die Rotverschiebung vergrößert sich. Es scheint so, als wenn das Universum expandiert. In Wirklichkeit werden wir nur immer kleiner. Der Effekt ist jedoch nur für Außenstehende zu unterscheiden. Für uns ist kein Unterschied zu erkennen, ob das umgebende Universum immer größer wird, oder ob wir immer kleiner werden.

Blickt man dann in die Vergangenheit, so ist das Universum, im Gegensatz zu unserer Rotverschiebung, natürlich ins Blaue verschoben. Es wird aus unserer Sicht immer energiereicher. Blickt man weit genug zurück, ist es so energiereich, dass es hell aufleuchten würde. Es würde so scheinen, als sehe man den Urknall.

Schon mal darüber nachgedacht? Mehr wie immer auf http://universum-jaguste.piranho.de/

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#154:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 31.10.2013, 20:09
    —
Hallo Forum,

ich habe den nachfolgenden Text mal aus dem Bereich "die Form der Gravitationswellen" hierher kopiert. Passt ganz gut zum Thema, da die Bilder das Problem der Raumdehnung und Raumstauchung ganz gut erklären (aus meiner Sicht). Das Negativergebnis kommt daher, dass man nicht beachtet, dass Materie verdichteter Raum ist (auch aus meiner Sicht). Also, los geht es:

Einstein hatte mit seiner Allgemeinen Relativitätstheorie erkannt, dass die Gravitation auf einer Dehnung der Raumzeit beruht. Demnach dehnen / krümmen Körper die sie umgebende Raumzeit. Um so stärker die Dehnung, um so stärker die Gravitation des Körpers. In meiner im Jahr 2000 veröffentlichten Raumwellentheorie bin ich einen kleinen Schritt weiter gegangen. Demnach kann sich der Raum nur dehnen, wenn er an einer anderen Stelle gestaucht wird. Die Summe des Raums muss konstant bleiben.
Da laut Einstein jeder Körper den umgebenden Raum in alle Richtungen dehnt, muss sich der Raum im Zentrum dieser Dehnung stauchen. Was liegt also näher, als dass der Körper im Zentrum dieser Raumdehnung eben der verdichtete Raum ist. Jegliche Materie besteht demnach aus verdichteten Raum. Wir, und alles was uns umgibt, bestehen aus nichts anderem als verdichteten Raum. Wir sind eine Daseinsform des Raums.

Wenn sich Raum zu Materie verdichtet, dehnt er den umgebenden Raum und es entsteht Gravitation. Je mehr Raum sich verdichtet, um so stärker ist die Gravitationswirkung des Körpers und um so mehr Masse bzw. Energie hat dieser Körper. Masse bzw. Energie berechnet sich also aus dem in einem Körper enthaltenen Rauminhalt. Eine Energieübergabe bedeutet nichts anderes, als dass Raumanteile von einem Körper auf einen anderen übergeben werden.

Um es kurz zu machen. Laut aktueller Lehrmeinung entsteht Gravitation dadurch, dass die einen Körper umgebende Raumzeit gedehnt wird, ohne dass diese an anderer Stelle gestaucht wird. Mit meiner Raumwellentheorie hingegen gehe ich davon aus, dass eben dieser Körper aus der Verdichtung der Raumzeit entsteht. Die Raumdehnung muss immer durch eine Raumstauchung ausgeglichen werden. Die Summe des Raumdichte bzw. der Energie ist Null. Der Energieerhaltungssatz wird, im Gegensatz zum Urknallmodell bzw. zur Standardtheorie, eingehalten.

Doch kann man das auch beweisen? Ja, man kann. Am 17. Oktober 2013 wurde auf http://weltraum-aktuell.de/index.php/nachrichten2/301-supermassive-schwarze-loecher-wo-sind-die-gravitationswellen folgendes veröffentlicht:
Zitat Anfang:
„Die Annäherung der Schwarzen Löcher und ihre finale Verschmelzung sollten gemäß der Allgemeinen Relativitätstheorie zu Schwingungen der Raumzeit, also zu Gravitationswellen führen. Mithilfe so genannter Pulsar Timing Arrays versuchen Astronomen, diese niederfrequenten Gravitationswellen aufzuspüren. Dabei suchen die Forscher nach Abweichungen in den Ankunftszeiten der Radiopulse von Millisekunden-Pulsaren. Die Pulse dieser schnell rotierenden Neutronensterne sind genauer als jede irdische Uhr.“ Zitat Ende
Doch gefunden wurde nichts, obwohl: Zitat Anfang „Alle Modelle sagen mehr oder weniger deutlich Werte für die Amplitude der niederfrequenten Gravitationswellen voraus, die höher sind als der von Shannon und seinen Kollegen gefundene Grenzwert.“ Zitat Ende.

Aus Sicht der Raumwellentheorie ist dieses Negativergebnis leicht zu interpretieren. Hierbei ist zu beachten, dass die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit von der lokalen Raumdichte abhängig ist. Über die Lorentz-Transformation kann man diese von einen Raumbereich in den anderen umrechnen und erhält dann wieder eine konstant Lichtgeschwindigkeit. Oder wie Einstein sagte:
Zitat (Quelle: http://books.google.de/books Albert Einstein – Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie – ISBN 3-540-42452-0 – Seite 50) „Zweitens aber zeigt diese Konsequenz, dass nach der allgemeinen Relativitätstheorie das schon oft erwähnte Gesetz von der Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit, das eine der beiden grundlegenden Annahmen der speziellen Relativitätstheorie bildet, keine unbegrenzte Gültigkeit beanspruchen kann. Eine Krümmung der Lichtstrahlen kann nämlich nur dann eintreten, wenn die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes mit dem Orte variiert. Man könnte nun denken, dass durch diese Konsequenz die spezielle Relativitätstheorie, und mit ihr die Relativitätstheorie überhaupt, zu Fall gebracht würde. Dies trifft aber in Wahrheit nicht zu. Es lässt sich nur schließen, dass die spezielle Relativitätstheorie kein unbegrenztes Gültigkeitsgebiet beanspruchen kann; ihre Ergebnisse gelten nur insoweit, als man von den Einflüssen der Gravitationsfelder auf die Erscheinungen (z. B. des Lichtes) absehen kann.“ Zitat Ende

Durchläuft nun eine Gravitationswelle den Raum zwischen uns und einem fernen Pulsar, so dehnt diese den Raum. Laut Standardtheorie durcheilen die Pulse des Pulsars diesen Bereich und werden abgebremst. Sie müssten also verzögert bei uns ankommen. Laut meiner Raumwellentheorie muss jedoch die vorgenannte Dehnung der Raumzeit durch eine angrenzende Stauchung der Raumzeit ausgeglichen werden. Durch den gestauchten Raumbereich laufen die Pulse des Pulsar nun wieder schneller. Die Abbremsung der Pulse wird also durch die angrenzende Beschleunigung wieder ausgeglichen. In der Summe gleichen sich beide Effekte aus, da die Summe der Dichteunterschiede im Raum Null ergeben muss. Man kann mit dieser Methode keine Gravitationswelle messen.


Selbst wenn sich die Gravitationswelle zufällig so bewegt, dass die Erde nur von der halben Welle durchlaufen wird, nutzt uns das nichts.

Also wenn wir so liegen, dass die Welle nicht zwischen der Erde und dem Pulsar durchläuft, sondern genau durch die Erde. Wir befinden uns also im Bereich der vollen Dehnung der Raumzeit und zum Pulsar liegt nur noch der halbe Bereich mit der Raum-Stauchung. Wir würden zwar beobachten, dass sich die Frequenz des Pulsar verlangsamt hat, jedoch befinden wir uns auf einem niederen Gravitationspotential. Einstein hat herausgefunden, dass die Zeit dort langsamer vergeht. Die Pulse kommen also verzögert bei uns an, gleichzeitig läuft die Zeit aber auch langsamer bei uns ab. In der Summe gleicht sich das wieder aus. Man kann mit dieser Methode keine Gravitationswellen nachweisen.

Das Problem ist das Gleiche, wie bei einem Interferometer, wie es zum Beispiel von GEO600 benutzt wird. Dort versucht man mit Hilfe eine geteilten Lasers nachzuweisen, dass eine Messstrecke kürzer wird, wenn eine Gravitationswelle durchläuft. Auch hier verändert sich lokal die Lichtgeschwindigkeit. Das man mit dieser Methode keine Gravitationswellen messen kann, hatte ich bereits vor 2002 vorhergesagt. Und so hat es sich bisher auch bestätigt. In der Yahoo-Gruppe kontrarelativitätstheorie hatte ich am 26. Mai 2002 noch den Standpunkt vertreten, dass man mit Hilfe eines Pulsars Gravitationswellen nachweisen kann. Da aber hier das gleiche Problem wie bei dem Gravitationswellendetektor GEO600 auftritt, habe ich den Gedanken damals wieder verworfen und es nie in meine Raumwellentheorie übernommen. Es geht einfach nicht.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass man das Negativergebnis der Gravitationswellenmessung über die Pulsarmethode laut Standardtheorie nicht erklären kann. Hier wird die durch die Gravitationswelle verursachte Raumdehnung nicht durch eine angrenzende Stauchung ausgeglichen. Die Pulsfrequenz der Pulsare müsste sich beim Durchlauf einer Gravitationswelle verändern. Mit der Raumwellentheorie hingegen ist das Negativergebnis zwangsläufig, da hier die Raumdehnung durch einen gleichen Anteil an Raumstauchung ausgeglichen wird.

Eine Kurzfassung meiner Raumwellentheorie findet man als E-Book bei Amazon unter dem Namen „Das Wesen des Raums“. Die Langfassung gibt es natürlich im Internet unter http://universum-jaguste.piranho.de/

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#155:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 31.10.2013, 21:58
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es ging darum, dass die Summe des Raums bzw. der Energie in einem abgeschlossenen System gleich bleibt.

Nein, Deine Behauptung war:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
In einem abgeschlossenen System muss die Summe von etwas immer gleich bleiben ...

Ich muß also nur ein Beispiel für "etwas" finden, für das Deine Behauptung nicht gilt:

step hat folgendes geschrieben:
Gegenbeispiel Annihilation: Die Summe der Leptonen (z.B. ein e- und ein e+) und auch die Gesamtmasse in einem abgeschlossenen Raum muß nicht gleichbleiben.

Damit ist Deine Aussage widerlegt. Bei e- + e+ -> 2y ist nämlich weder die Leptonenzahl noch die (Ruhe-)Masse erhalten.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Bleibt die Masse / Energie in einem System nun erhalten, oder nicht?

Die (Ruhe-)Masse bleibt nicht erhalten, siehe Beispiel.
Erhalten bleiben u.a. die elektrische Ladung, der Impuls, die Gesamtenergie, der Drehimpuls.

#156:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 31.10.2013, 22:01
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Was passiert mit der kinetischen Energie der e- und e+?
ohne nachzuschlagen würde ich sagen, dass diese ebenfalls in den entstandenden Photonen ist. Diese können ja auch unterschiedliche Energien besitzen, die sich in unterschiedlichen Frequenzen äußern.

Genau. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, z.B. daß weitere Teilchen dabei entstehen.

#157:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 31.10.2013, 22:05
    —
@Bernd Jaguste: Hast Du eigentlich inzwischen Deinen Ansatz endlich mal dahingehend korrigiert, daß die Gravitationswellen transversal sind? Oder sind sie bei Dir immer noch fälschlich longitudinal?

#158:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 01.11.2013, 11:43
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es ging darum, dass die Summe des Raums bzw. der Energie in einem abgeschlossenen System gleich bleibt.

Nein, Deine Behauptung war:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
In einem abgeschlossenen System muss die Summe von etwas immer gleich bleiben ...

Ich muß also nur ein Beispiel für "etwas" finden, für das Deine Behauptung nicht gilt:

Bist Du jetzt unter die Erbsenzähler gegangen. In einem Raum mit einer Tafel Schokolade und meinem Hund bleibt die Schokolade auch nicht lange erhalten. Hast Du sonst noch eine billige Ausrede oder war es das?

#159:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 01.11.2013, 11:49
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es ging darum, dass die Summe des Raums bzw. der Energie in einem abgeschlossenen System gleich bleibt.
Nein, Deine Behauptung war:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
In einem abgeschlossenen System muss die Summe von etwas immer gleich bleiben ...
Ich muß also nur ein Beispiel für "etwas" finden, für das Deine Behauptung nicht gilt: ...
Bist Du jetzt unter die Erbsenzähler gegangen. In einem Raum mit einer Tafel Schokolade und meinem Hund bleibt die Schokolade auch nicht lange erhalten. Hast Du sonst noch eine billige Ausrede oder war es das?

Das ist keine Ausrede gewesen. Du hast Deine falsche, allgemeine Proposition ja später benutzt, um irgendetwas Krudes abzuleiten. Wenn Du Deine Anfangsbehauptung korrigierst, dahingehend, daß nur das erhalten ist, wofür bisher Erhaltungsgesetze / Symmetrien gefunden wurden, dann fällt Deine Ableitung zusammen.

Übrigens ist es oben immer noch falsch: Raum kann man (bisher jedenfalls) nicht summieren.

#160:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 01.11.2013, 11:50
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es ging darum, dass die Summe des Raums bzw. der Energie in einem abgeschlossenen System gleich bleibt.

Nein, Deine Behauptung war:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
In einem abgeschlossenen System muss die Summe von etwas immer gleich bleiben ...

Ich muß also nur ein Beispiel für "etwas" finden, für das Deine Behauptung nicht gilt:

Bist Du jetzt unter die Erbsenzähler gegangen. In einem Raum mit einer Tafel Schokolade und meinem Hund bleibt die Schokolade auch nicht lange erhalten. Hast Du sonst noch eine billige Ausrede oder war es das?


Aha.
Hast du vielleicht sonst noch was zu sagen?

Vielleicht etwas in der Richtung, dass du unrecht hattest? Dass du den Begriff der Annihilation falsch verstanden hast?

#161:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 01.11.2013, 11:50
    —
step hat folgendes geschrieben:
@Bernd Jaguste: Hast Du eigentlich inzwischen Deinen Ansatz endlich mal dahingehend korrigiert, daß die Gravitationswellen transversal sind? Oder sind sie bei Dir immer noch fälschlich longitudinal?

Ich fasse es überhaupt nicht. Du willst mir was von Gravitationswellen erzählen. Dabei ging doch das letzte Experiment über die Messung mit Hilfe der Pulsarmethode wieder schief. Aber ich kann Dich beruhigen. Ich habe es komplett überarbeitet und Deine wertvollen Hinweise eingearbeitet. Auch wenn ich Deine Art und Weise überhaupt nicht abkann (ich hoffe, es merkt keiner) so schätze ich die Diskussion mit Dir trotzdem. Sie inspiriert mich auch immer wieder. Dafür bin ich Dir dankbar.

Meine geänderte Version findest Du hier:
http://universum-jaguste.piranho.de/Gravitationswellendetektor.htm

Ist zu lang für dieses Forum.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

PS: Ach so, aus was besteht denn nun Materie und Energie und wie verformt sie den umgebenden Raum?

#162:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 01.11.2013, 11:52
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es ging darum, dass die Summe des Raums bzw. der Energie in einem abgeschlossenen System gleich bleibt.

Nein, Deine Behauptung war:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
In einem abgeschlossenen System muss die Summe von etwas immer gleich bleiben ...

Ich muß also nur ein Beispiel für "etwas" finden, für das Deine Behauptung nicht gilt:

Bist Du jetzt unter die Erbsenzähler gegangen. In einem Raum mit einer Tafel Schokolade und meinem Hund bleibt die Schokolade auch nicht lange erhalten. Hast Du sonst noch eine billige Ausrede oder war es das?


Aha.
Hast du vielleicht sonst noch was zu sagen?
Lies mal "Menschen wie Götter" da wirst Du sehen, wie falsch Du was verstanden hast.

Vielleicht etwas in der Richtung, dass du unrecht hattest? Dass du den Begriff der Annihilation falsch verstanden hast?

#163:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 01.11.2013, 19:38
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:


PS: Ach so, aus was besteht denn nun Materie und Energie und wie verformt sie den umgebenden Raum?


Musst du mal Uwebus fragen...

#164:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 04.11.2013, 20:20
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

PS: Ach so, aus was besteht denn nun Materie und Energie und wie verformt sie den umgebenden Raum?

Musst du mal Uwebus fragen...


Hallo Forum,

soweit ist es nun gekommen. Neulich habt Ihr uwebus noch mit Torte beworfen. Was nebenbei bemerkt nicht lustig, sondern eines Freigeisterhauses unwürdig ist. Nun versteckt Ihr Euch hinter uwebus, damit Ihr meine oben stehenden grundlegenden Fragen nicht beantworten müsst. Eine einfache Antwort wie, "Wir haben keinen blassen Schimmer." hätte dabei völlig genügt.

Ihr stellt Euch hier hin, als hättet Ihr die Weisheit mit Löffeln gefressen. Die Entdeckung des heiligen Graals, also der Weltformel, scheint nur noch eine Frage von Minuten zu sein. Was auch immer eine „Weltformel“ sein mag. Dabei habt Ihr von den elementaren Fragen zum Universum nicht die leiseste Vorstellung, wie Ihr diese beantworten wollt. Beschleicht Euch nicht manchmal das ungute Gefühl, dass ohne eine Antwort auf meine Fragen Euer ganzes Weltmodell einen Schei...dreck wert ist. Klar, Raum, Zeit und Materie entstanden beim Urknall einfach so und sind halt da. Gut, den Urknall bezweifelt Ihr ja sogar selber. Also war alles einfach so da. Was unterscheidet diese Theorie von jedem beliebigen Götterkult? Nichts.

Einen Lösungsansatz habe ich mit meiner Raumwellentheorie vorgestellt. (Die findet Ihr wie immer als E-Book bei Amazon oder kostenlos im Internet.) Es gibt aber bestimmt noch andere Möglichkeiten, ein Universum zu erschaffen. Diese neuen Pfad zu entdecken, wird aber nicht gelingen, wenn man immer nur die alten ausgelatschten Wege geht.

Ach, und dann würde mich noch interessieren, warum man mit der Pulsarmethode keine Gravitationswellen gemessen hat, obwohl die gängigen Vorhersagen im Rahmen der Standardtheorie ein deutliches Signal prognostiziert haben! Ihr habt nicht mal einen Versuch gemacht, das zu erklären. Aber statt dessen lacht Ihr über mich, weil ich diese Methode für völlig ungeeignet halte und ich damit Recht habe. Das Experiment entscheidet über die Richtigkeit einer Theorie und nicht die Anzahl der Anhänger.

Wenn wir einmal dabei sind. Wo ist eigentlich die Energie des Elektrons hin, welches bei dem Versuch, den ich vorige Woche verlinkt habe, vernichtet wurde. Auch da nur Schweigen im Walde. Und Ihr meint wirklich, Ihr hättet Recht? Ich komme vor Lachen nicht mehr in den Schlaf.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#165:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 04.11.2013, 21:03
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
[...] Ich komme vor Lachen nicht mehr in den Schlaf.


Bernd, ich mach mir Sorgen um dich. Ich könnte es nicht verantworten, dass du keinen Schlaf mehr bekommst. Ich könnte sofort bei einem anderen Admin auf deinen Wunsch deine Deaktivierung anfordern. Bitte gib schnell Bescheid, damit du nicht noch in gefährlichen Situationen in den Schlaf fällst.

#166:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.11.2013, 21:33
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Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ach, und dann würde mich noch interessieren, warum man mit der Pulsarmethode keine Gravitationswellen gemessen hat, obwohl die gängigen Vorhersagen im Rahmen der Standardtheorie ein deutliches Signal prognostiziert haben! Ihr habt nicht mal einen Versuch gemacht, das zu erklären.

Bei Deiner letzten derartigen Behauptung habe ich Dir nachgewiesen, daß Du um viele Größenordnungen danebenlagst. Hast Du diesmal alles kontrolliert/nachgerechnet mit den Empfindlichkeitsbereichen usw.? Es ist sicher wieder was ganz Simples - ich habe einfach keine Lust, immer nur Mühe in Deine Fehlersuche zu stecken. Such Dir mal ne zeitlang andere Reviewer.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Das Experiment entscheidet über die Richtigkeit einer Theorie und nicht die Anzahl der Anhänger.

Ja, darauf können wir uns einigen. Deshalb ist das Standardmodell auch eine so gute Theorie.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wo ist eigentlich die Energie des Elektrons hin, welches bei dem Versuch, den ich vorige Woche verlinkt habe, vernichtet wurde. Auch da nur Schweigen im Walde.

Du meinst das mit der Annihilation? Das wurde erschöpfend beantwortet.

#167:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 04.11.2013, 21:42
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

PS: Ach so, aus was besteht denn nun Materie und Energie und wie verformt sie den umgebenden Raum?

Musst du mal Uwebus fragen...


Hallo Forum,

soweit ist es nun gekommen. Neulich habt Ihr uwebus noch mit Torte beworfen. Was nebenbei bemerkt nicht lustig, sondern eines Freigeisterhauses unwürdig ist. Nun versteckt Ihr Euch hinter uwebus, damit Ihr meine oben stehenden grundlegenden Fragen nicht beantworten müsst. Eine einfache Antwort wie, "Wir haben keinen blassen Schimmer." hätte dabei völlig genügt.

Ihr stellt Euch hier hin, als hättet Ihr die Weisheit mit Löffeln gefressen. Die Entdeckung des heiligen Graals, also der Weltformel, scheint nur noch eine Frage von Minuten zu sein. Was auch immer eine „Weltformel“ sein mag. Dabei habt Ihr von den elementaren Fragen zum Universum nicht die leiseste Vorstellung, wie Ihr diese beantworten wollt. Beschleicht Euch nicht manchmal das ungute Gefühl, dass ohne eine Antwort auf meine Fragen Euer ganzes Weltmodell einen Schei...dreck wert ist. Klar, Raum, Zeit und Materie entstanden beim Urknall einfach so und sind halt da. Gut, den Urknall bezweifelt Ihr ja sogar selber. Also war alles einfach so da. Was unterscheidet diese Theorie von jedem beliebigen Götterkult? Nichts.

Einen Lösungsansatz habe ich mit meiner Raumwellentheorie vorgestellt. (Die findet Ihr wie immer als E-Book bei Amazon oder kostenlos im Internet.) Es gibt aber bestimmt noch andere Möglichkeiten, ein Universum zu erschaffen. Diese neuen Pfad zu entdecken, wird aber nicht gelingen, wenn man immer nur die alten ausgelatschten Wege geht.

Ach, und dann würde mich noch interessieren, warum man mit der Pulsarmethode keine Gravitationswellen gemessen hat, obwohl die gängigen Vorhersagen im Rahmen der Standardtheorie ein deutliches Signal prognostiziert haben! Ihr habt nicht mal einen Versuch gemacht, das zu erklären. Aber statt dessen lacht Ihr über mich, weil ich diese Methode für völlig ungeeignet halte und ich damit Recht habe. Das Experiment entscheidet über die Richtigkeit einer Theorie und nicht die Anzahl der Anhänger.

Wenn wir einmal dabei sind. Wo ist eigentlich die Energie des Elektrons hin, welches bei dem Versuch, den ich vorige Woche verlinkt habe, vernichtet wurde. Auch da nur Schweigen im Walde. Und Ihr meint wirklich, Ihr hättet Recht? Ich komme vor Lachen nicht mehr in den Schlaf.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste


Na, nu lass doch die Physik mal machen. Die kommt schon voran - Schritt für Schritt.

Die Weltformel wird sie zwar nicht finden, aber trotzdem werden ihre Formeln immer realitätsangemessener.

Für die Welt und Menschheit reicht's auf alle Fälle. Irgendwann ist es auch genug mit der Erkenntnissuche. Und irgendwann sollte man sich mit der sinnvollen Anwendung der Erkenntnisse befassen.

Daran allerdings mangelt es ...-!

#168:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 05.11.2013, 10:47
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

PS: Ach so, aus was besteht denn nun Materie und Energie und wie verformt sie den umgebenden Raum?

Musst du mal Uwebus fragen...


Hallo Forum,

soweit ist es nun gekommen. Neulich habt Ihr uwebus noch mit Torte beworfen. Was nebenbei bemerkt nicht lustig, sondern eines Freigeisterhauses unwürdig ist. Nun versteckt Ihr Euch hinter uwebus, damit Ihr meine oben stehenden grundlegenden Fragen nicht beantworten müsst. Eine einfache Antwort wie, "Wir haben keinen blassen Schimmer." hätte dabei völlig genügt.


Wenn du die Diskussion mit uwe unt den anderen Usern hier verfolgt hättest, wüsstest, dass uwe sich selbst in diese Position manövriert hat.

#169:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 05.11.2013, 21:49
    —
Hallo step,
hallo Forum,

ja, an wen soll ich mich den sonst hier wenden, wenn nicht an Dich? Bei den meisten kommt doch nur heiße Luft und bei Tom dem Dino ist diese nicht mal heiß. Und ob es Luft ist, darf auch bezweifelt werden. Doch selbst Du machst Dir nicht mal die Mühe, den Abschnitt zu lesen, auf den Du antwortest. Sonst hättest Du gemerkt, dass die Aussage, dass man hätte Gravitationswellen messen müssen, nicht von mir stammt, sondern direkt in dem Artikel steht:

Quelle: http://www.weltderphysik.de/gebiet/astro/news/2013/supermassive-schwarze-loecher-wo-sind-die-gravitationswellen/
Zitat Anfang:
Langsam wird es eng: Bei der bislang besten Analyse ist es einem internationalen Forscherteam nicht gelungen, Gravitationswellen in einem bestimmen niederfrequenten Bereich nachzuweisen. Dort sollte sich eigentlich ein ständiger Hintergrund aus Gravitationswellen zeigen, ausgelöst durch Verschmelzungen von supermassereichen Schwarzen Löchern im Verlauf der kosmischen Geschichte. Der von den Forschern gefundene Grenzwert, sechsmal niedriger als frühere Werte, stehe mit einer Wahrscheinlichkeit von 46 bis 91 Prozent im Widerspruch zu theoretischen Modellen der kosmischen Strukturentwicklung, so die Wissenschaftler im Fachblatt „Science“.
...
Den von ihnen gefundenen Grenzwert haben die Wissenschaftler dann mit den Vorhersagen verschiedener Modelle für die kosmische Strukturentwicklung verglichen. Alle Modelle sagen mehr oder weniger deutlich Werte für die Amplitude der niederfrequenten Gravitationswellen voraus, die höher sind als der von Shannon und seinen Kollegen gefundene Grenzwert.
Zitat Ende

Aber auch den Artikel http://www.weltderphysik.de/gebiet/atome/news/2013/stossionisation-wird-durch-welleneigenschaften-der-teilchen-beeinflusst/ hast Du nicht gelesen. Denn da steht nichts von Materie-Antimateriereaktion und Umwandlung in Photonenpaare. Darüber rede ich nicht. Es geht darum, dass Elektronen durch Interferenzen ausgelöscht werden. Hierbei ist nirgends die Rede, dass da irgendwelche Photonen ausgesandt werden. Nein, die Elektronen sind weg, und mit ihnen ihre Energie. Konkret heißt es:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
"Tatsächlich zeigte die Auswertung, dass bei der Transfer-Ionisation die Elektronen nur in bestimmte Richtungen flogen, in den anderen Richtungen wurden sie durch die Interferenz ausgelöscht."
Die Elektronen wurden durch Interferenzen ausgelöscht. Wo ist Ihre Energie? Genau das verstehe ich unter "Annihilation / Zerstrahlung " und nicht die Umwandlung von Elektronen in andere Teilchen.

Darüber haben wir eben noch nicht gesprochen. Da ist nur Schweigen im Walde.

Mit meinen Fragen, woraus Materie / Energie besteht usw., hätte ich Euch an den Eiern. Aber eben nur "hätte", denn dazu hättet Ihr welche haben müssen. Aber der Großteil lehnt sich bequem im Sessel zurück und lässt lieber andere für sich denken.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Na, nu lass doch die Physik mal machen. Die kommt schon voran - Schritt für Schritt.

Die Weltformel wird sie zwar nicht finden, aber trotzdem werden ihre Formeln immer realitätsangemessener.

Für die Welt und Menschheit reicht's auf alle Fälle. Irgendwann ist es auch genug mit der Erkenntnissuche.

Genau, was ist so schlimm daran, dass die Welt eine Scheibe ist. Hat doch bisher auch niemanden gestört. Und wen bringt es weiter, sollte sich dann doch herausstellen, dass sie eine Kugelform hat? Kleinkram. Wer braucht das?

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#170:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.11.2013, 22:30
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Aber auch den Artikel http://www.weltderphysik.de/gebiet/atome/news/2013/stossionisation-wird-durch-welleneigenschaften-der-teilchen-beeinflusst/ hast Du nicht gelesen.

Stimmt. Aber jetzt hab ich ihn überflogen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Es geht darum, dass Elektronen durch Interferenzen ausgelöscht werden. Hierbei ist nirgends die Rede, dass da irgendwelche Photonen ausgesandt werden. Nein, die Elektronen sind weg, und mit ihnen ihre Energie. Konkret heißt es:
http://www.weltderphysik.de hat folgendes geschrieben:
"Tatsächlich zeigte die Auswertung, dass bei der Transfer-Ionisation die Elektronen nur in bestimmte Richtungen flogen, in den anderen Richtungen wurden sie durch die Interferenz ausgelöscht."

Die Elektronen wurden durch Interferenzen ausgelöscht. Wo ist Ihre Energie? Genau das verstehe ich unter "Annihilation / Zerstrahlung " und nicht die Umwandlung von Elektronen in andere Teilchen.

Das ist aber nun mal keine Annihilation / Zerstrahlung. Akzeptier das mal. Du willst also wissen, wo bei einer destruktiven Interferenz die Energie bleibt. Eigentlich habe ich keine Lust, Dir die basics von Interferenz zu erklären, zumal Du das gut selber nachlesen könntest.

Ich hatte die Antwort ja oben beim Doppelspalt schon angedeutet, weil Du auch da der Meinung warst, die Energie der Photonen würde durch destruktive Interferenz verschwinden. Tut sie aber nicht.

Die Wahrscheinlichkeit, an einer bestimmten Stelle ein Elektron bzw. Photon zu finden, ist das Betragsquadrat der überlagerten Wellenfunktion an dieser Stelle. Es ist an konstruktiven Stellen groß und an destruktiven Stellen fast Null. Die Gesamtwahrscheinlichkeit, das Photon/Elektron irgendwo zu finden, ist das integrierte Betragsquadrat der Wellenfunktion über alle Orte, es ist immer gleich 1 - und damit geht auch keine Energie verloren.

Wo ist also das Elektron, wenn es nicht in der Richtung destruktiver Interferenz zu finden ist? - Na, es ist in eine andere Richtung geflogen! Ist doch nicht so schwer, oder?

#171:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 06.11.2013, 00:11
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Aber auch den Artikel http://www.weltderphysik.de/gebiet/atome/news/2013/stossionisation-wird-durch-welleneigenschaften-der-teilchen-beeinflusst/ hast Du nicht gelesen.

Stimmt. Aber jetzt hab ich ihn überflogen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Es geht darum, dass Elektronen durch Interferenzen ausgelöscht werden. Hierbei ist nirgends die Rede, dass da irgendwelche Photonen ausgesandt werden. Nein, die Elektronen sind weg, und mit ihnen ihre Energie. Konkret heißt es:
http://www.weltderphysik.de hat folgendes geschrieben:
"Tatsächlich zeigte die Auswertung, dass bei der Transfer-Ionisation die Elektronen nur in bestimmte Richtungen flogen, in den anderen Richtungen wurden sie durch die Interferenz ausgelöscht."

Die Elektronen wurden durch Interferenzen ausgelöscht. Wo ist Ihre Energie? Genau das verstehe ich unter "Annihilation / Zerstrahlung " und nicht die Umwandlung von Elektronen in andere Teilchen.

Das ist aber nun mal keine Annihilation / Zerstrahlung. Akzeptier das mal. Du willst also wissen, wo bei einer destruktiven Interferenz die Energie bleibt. Eigentlich habe ich keine Lust, Dir die basics von Interferenz zu erklären, zumal Du das gut selber nachlesen könntest.

Ich hatte die Antwort ja oben beim Doppelspalt schon angedeutet, weil Du auch da der Meinung warst, die Energie der Photonen würde durch destruktive Interferenz verschwinden. Tut sie aber nicht.

Die Wahrscheinlichkeit, an einer bestimmten Stelle ein Elektron bzw. Photon zu finden, ist das Betragsquadrat der überlagerten Wellenfunktion an dieser Stelle. Es ist an konstruktiven Stellen groß und an destruktiven Stellen fast Null. Die Gesamtwahrscheinlichkeit, das Photon/Elektron irgendwo zu finden, ist das integrierte Betragsquadrat der Wellenfunktion über alle Orte, es ist immer gleich 1 - und damit geht auch keine Energie verloren.

Wo ist also das Elektron, wenn es nicht in der Richtung destruktiver Interferenz zu finden ist? - Na, es ist in eine andere Richtung geflogen! Ist doch nicht so schwer, oder?


Verständlich, dass man da die Geduld und auch Lust verliert. Theorien mit höchsten Ansprüchen aufstellen, aber bei den Basics aus dem Schulunterricht versagen.

Jaja, die Interferenz und diese komischen Muster. Nein, bei den Minima verschwindet nichts und bei den Maxima entsteht auch nichts Neues...

#172:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 06.11.2013, 00:12
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:


Mit meinen Fragen, woraus Materie / Energie besteht usw., hätte ich Euch an den Eiern. Aber eben nur "hätte", denn dazu hättet Ihr welche haben müssen. Aber der Großteil lehnt sich bequem im Sessel zurück und lässt lieber andere für sich denken.


Nein, hast du nicht.

Ich persönlich kann dir diese Frage nun mal nicht beantworten.

#173:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 06.11.2013, 00:29
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Neulich habt Ihr uwebus noch mit Torte beworfen. Was nebenbei bemerkt nicht lustig, sondern eines Freigeisterhauses unwürdig ist.

Das war ich und sonst niemand.


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Quelle: http://www.weltderphysik.de/gebiet/astro/news/2013/supermassive-schwarze-loecher-wo-sind-die-gravitationswellen/
Zitat Anfang:
Langsam wird es eng: Bei der bislang besten Analyse ist es einem internationalen Forscherteam nicht gelungen, Gravitationswellen in einem bestimmen niederfrequenten Bereich nachzuweisen. Dort sollte sich eigentlich ein ständiger Hintergrund aus Gravitationswellen zeigen, ausgelöst durch Verschmelzungen von supermassereichen Schwarzen Löchern im Verlauf der kosmischen Geschichte. Der von den Forschern gefundene Grenzwert, sechsmal niedriger als frühere Werte, stehe mit einer Wahrscheinlichkeit von 46 bis 91 Prozent im Widerspruch zu theoretischen Modellen der kosmischen Strukturentwicklung, so die Wissenschaftler im Fachblatt „Science“.
...
Den von ihnen gefundenen Grenzwert haben die Wissenschaftler dann mit den Vorhersagen verschiedener Modelle für die kosmische Strukturentwicklung verglichen. Alle Modelle sagen mehr oder weniger deutlich Werte für die Amplitude der niederfrequenten Gravitationswellen voraus, die höher sind als der von Shannon und seinen Kollegen gefundene Grenzwert.
Zitat Ende

Wenn ich mir den Originalartikel ansehe, dann finde ich dort nichts, was Gravitationswellen prinzipiell in Frage stellt. Nicht daß ich den Artikel verstehen würde, aber den Schlußabsatz lese ich so, daß die Autoren Zweifel an den zugrunde liegenden Modellen über SMBHs haben.

GWB = gravitational wave background
SMBH = super massive black holes
PPTA = Parkes Pulsar Timing Array

Zitat:
Gravitational-wave Limits from Pulsar Timing Constrain Supermassive Black Hole Evolution

The PPTA constraints on the GWB show that pulsar timing array observations have reached a sufficient level of sensitivity to test models for the binary SMBH population.

The highest galaxy merger rate that is consistent with the observed evolution in the galaxy stellar mass function is inconsistent with our limit. We exclude 46% of the parameter space of a model that surveys empirical uncertainties in the growth and merger of galaxies and black holes, and our results therefore reduce these uncertainties. Although the PPTA limit only excludes 49% and 61% of realizations of the GWB from two galaxy and SMBH evolution models, these models are open to refinement.

For example, these models do not include SMBH formation mechanisms consistent with high-redshift quasar observations, nor do they reproduce the observed larger scatter and possibly higher normalization in SMBH-galaxy scaling relations for the most massive SMBHs.

Other physical effects will also be built into the next generation of GWB models. For example, recent numerical simulations of massive galaxy mergers predict binary SMBHs with eccentricities ranging between 0.1 and 0.9. If binaries radiating gravitational waves at frequencies relevant to pulsar timing arrays are significantly eccentric or predominantly evolving under environmental interactions, the spectral shape of ΩGW(f) may differ from current predictions.

http://arxiv.org/pdf/1310.4569.pdf


Oder auf Deutsch gesagt: die Autoren vertrauen auf Gravitationswellen, um Modelle über das Verhalten supermassiver Schwarzer Löcher nach Galaxienkollisionen zu verfeinern.

Oder lese ich das falsch?

#174:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 06.11.2013, 00:36
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Mit meinen Fragen, woraus Materie / Energie besteht usw., hätte ich Euch an den Eiern. Aber eben nur "hätte", denn dazu hättet Ihr welche haben müssen. Aber der Großteil lehnt sich bequem im Sessel zurück und lässt lieber andere für sich denken.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Na, nu lass doch die Physik mal machen. Die kommt schon voran - Schritt für Schritt.

Die Weltformel wird sie zwar nicht finden, aber trotzdem werden ihre Formeln immer realitätsangemessener.

Für die Welt und Menschheit reicht's auf alle Fälle. Irgendwann ist es auch genug mit der Erkenntnissuche.

Genau, was ist so schlimm daran, dass die Welt eine Scheibe ist. Hat doch bisher auch niemanden gestört. Und wen bringt es weiter, sollte sich dann doch herausstellen, dass sie eine Kugelform hat? Kleinkram. Wer braucht das?

Auch du kannst nicht alles was an Wissen verfügbar ist fassen, du selektierst anhand deines Wertemaßstabs einiges aus und verwirfst vieles(in diesen Punkten lässt du "lieber andere für dich denken" bzw die haben dich "an den Eiern").

Dinge die ich vor 30 Jahren mal als wichtig eingestuft hatte die sind für mich jetzt unwichtig, und was damals unbeachtet war das hat heute den Fokus. Man lernt für sich relevantes rauszufiltern.
Die Erde ist keine Scheibe ... schön für sie - das Wissen bringt mir aber bei meinen Problemen (=für mich relevantes Wissen) nichts, ebensowenig meinen Zielen.

#175:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 26.11.2013, 18:38
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Aber auch den Artikel http://www.weltderphysik.de/gebiet/atome/news/2013/stossionisation-wird-durch-welleneigenschaften-der-teilchen-beeinflusst/ hast Du nicht gelesen.

Stimmt. Aber jetzt hab ich ihn überflogen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Es geht darum, dass Elektronen durch Interferenzen ausgelöscht werden. Hierbei ist nirgends die Rede, dass da irgendwelche Photonen ausgesandt werden. Nein, die Elektronen sind weg, und mit ihnen ihre Energie. Konkret heißt es:
http://www.weltderphysik.de hat folgendes geschrieben:
"Tatsächlich zeigte die Auswertung, dass bei der Transfer-Ionisation die Elektronen nur in bestimmte Richtungen flogen, in den anderen Richtungen wurden sie durch die Interferenz ausgelöscht."

Die Elektronen wurden durch Interferenzen ausgelöscht. Wo ist Ihre Energie? Genau das verstehe ich unter "Annihilation / Zerstrahlung " und nicht die Umwandlung von Elektronen in andere Teilchen.

Das ist aber nun mal keine Annihilation / Zerstrahlung. Akzeptier das mal. Du willst also wissen, wo bei einer destruktiven Interferenz die Energie bleibt. Eigentlich habe ich keine Lust, Dir die basics von Interferenz zu erklären, zumal Du das gut selber nachlesen könntest.

Ich hatte die Antwort ja oben beim Doppelspalt schon angedeutet, weil Du auch da der Meinung warst, die Energie der Photonen würde durch destruktive Interferenz verschwinden. Tut sie aber nicht.

Die Wahrscheinlichkeit, an einer bestimmten Stelle ein Elektron bzw. Photon zu finden, ist das Betragsquadrat der überlagerten Wellenfunktion an dieser Stelle. Es ist an konstruktiven Stellen groß und an destruktiven Stellen fast Null. Die Gesamtwahrscheinlichkeit, das Photon/Elektron irgendwo zu finden, ist das integrierte Betragsquadrat der Wellenfunktion über alle Orte, es ist immer gleich 1 - und damit geht auch keine Energie verloren.

Wo ist also das Elektron, wenn es nicht in der Richtung destruktiver Interferenz zu finden ist? - Na, es ist in eine andere Richtung geflogen! Ist doch nicht so schwer, oder?



Kommt dazu irgendwann noch mal etwas?

#176: Re: Gravitationswellen Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 14.01.2014, 19:01
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Materie wäre demgemäß ein Ort mit hoher Energiedichte und ein Feld ein Ort mit geringer Energiedichte. Und somit wäre der Unterschied zwischen Feld und Materie lediglich ein quantitativer, aber kein qualitativer. Materie besitzt nun aber keinen diskreten Energiewert, weil die Teilchen von einem Feld umgeben werden, das ebenfalls - wenn auch geringe - Energie besitzt ("Feldenergie"). Zwischen Materie und dem sie umgebenden Feld gibt es keine scharfe Grenze. Materie und Feld sind untrennbar miteinander verknüpft. Vor der Relativitätstheorie hatte nur die Materie Masse, das Feld repräsentierte Energie. Nun wissen wir aber durch Einstein, daß beide (Energie und Masse) äquivalent sind. Somit wäre "Raum" nichts anderes als so etwas wie der Ausdruck "Gesamtenergie-Feld". Die Begriffe Raum und Feld wären somit identisch. Der Raum bzw. das Feld wäre nichts anderes als ein Bereich mit hoher (--> Materie) bzw. geringer (--> Vakuum) Energiedichte, der/das sich mithilfe seiner Überträgerteilchen (z. b. Photonen, Gravitonen..) ins Unendliche ausbreitet (dabei natürlich schwächer wird).


Hallo Forum,

nun sind wir schon mindestens 3 die es begriffen haben. Tso Wang, der es hier wie eine neue Erkenntnis formuliert, Uwe und ich.

Einstein hat erkannt, dass Gravitation durch eine Krümmung des Raum-Zeit-Gefüges hervorgerufen wird. Im 3-dimensionalen Raum bevorzuge ich persönlich stattdessen den Begriff Dehnung des Raums (Raum-Zeit-Gefüges). Wenn sich nun der Raum dehnt und Gravitation entsteht, so muss sich an anderer Stelle etwas verdichten. Meine im Jahr 2000 veröffentlichte Raumwellentheorie geht davon aus, dass Materie vollständig aus diesem verdichteten Raum besteht. Sämtliche Materieanhäufungen (alle Dinge die man anfassen kann) wie z.B. Atome, Galaxien, Menschen, Bio-Tonnen und auch die Energieteilchen, die Photonen, sind somit eine Daseinsform des allgegenwärtigen Raums und bestehen aus nichts anderem als verdichteten Raum.

Wenn sich Raum zu Materie verdichtet, so wird der umgebende Raum gedehnt. Die Gravitation ist also das Gegenstück der Materie. Es gibt keine Materie ohne Gravitation. Gravitation ist im eigentlichen Sinne Antimaterie.

Laut meiner Raumwellentheorie ist weiterhin eine Energieübergabe gleichzusetzen mit der Übergabe von Raumteilen von einer Raumwelle auf eine andere Raumwelle. Wird Energie von einem Elementarteilchen auf ein zweites Elementarteilchen übertragen, so beinhaltet das zweite Teilchen mehr Raum. Dadurch dehnt es den umgebenden Raum stärker und um so stärker ist seine Gravitation. Es hat mehr Masse bzw. Energie.

Nun ist es egal, ob man das Ding, aus dem wir alle bestehen, Raumzeit, Äther oder Gesamtenergie-Feld nennt. Das Prinzip bleibt das Gleiche. Es gibt in diesem Sinne keine Materie und keine Energie. Es gibt nur den uns umgebenden Raum. Materie ist ein Bereich mit hoher Raumdichte. Um so größer die Raumdichte, um so größer die Energie. Photonen sind demzufolge keine Energieteilchen. Photonen sind Teilchen, mit denen sich Raumanteile von einem Raumbereich auf ein anderen Raumbereich übertragen lassen. Mit Photonen kann man die Verdichtung des Raums durch den Raum transportieren und Raumanteile übertragen. Und natürlich ist diese Raumverdichtung nicht scharf abgegrenzt. Wie sollte das gehen? Und da sich die Raumverdichtungen als Spiralwellen durch den Raum bewegen (wobei kein Raum transportiert wird, sondern sich nur der Druckunterschied fortbewegt), gibt es an ihren Flanken natürlich auch Interferenzen und Wirbel. Die Raumverdichtungen sind unscharf.

Und erzähle mir nicht, ich hätte es bei Einstein abgeschrieben! Google doch einfach mal nach dem von Dir aufgeführten Einstein-Zitat. Es ist im Internet nicht zu finden. . ...



.


Muss ich das jetzt verstehen?


Ich habe doch eine eindeutige Quellenangabe gemacht. Wenn man die eingibt, ergeben sich ungefähr 15.300 Ergebnisse (in 0,34 sec).


https://www.google.de/#q=einstein+infeld+evolution+physik


Das Buch wird schon seit Jahrzehnten auch in Internetforen vielfach zitiert (ich besitze es seit 1982) und ist sogar online zu lesen, z.B. bei archive.org


https://archive.org/details/evolutionofphysi033254mbp


einfach das Format wählen (linke Seite) z.B. pdf und los geht's:


https://ia700502.us.archive.org/21/items/evolutionofphysi033254mbp/evolutionofphysi033254mbp.pdf


Das Zitat befindet sich in der angloamerikanischen Ausgabe im Kapitel "field and matter" (p. 255).


Das ist eigentlich alles ziemlich einfach zu googeln. Hab etwa 4-5 Minuten (mit Posting schreiben) dafür gebraucht. Das ist einer der Gründe, warum ich nicht mehr so oft schreibe. Manche Falschdarstellungen der Wissenschaft a la Uwebus oder auch gewisse Geltungssucht öden mich einfach nur noch an. Nach dem Motto "Ich habe als Erster geschrieben oder entdeckt, daß.." Sie öden mich deshalb an, weil es solchen Menschen nicht um die Sache, sondern nur um sich selbst geht.


()

#177:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 16.03.2014, 22:49
    —
http://spaceref.com/news/viewpr.html?pid=42751

Bis jetzt nur ein Gerücht, aber sieht vielversprechend aus!

#178:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.03.2014, 23:18
    —
step hat folgendes geschrieben:
http://spaceref.com/news/viewpr.html?pid=42751

Bis jetzt nur ein Gerücht, aber sieht vielversprechend aus!


Vermutlich die Bestätigung des Arche-Modells

Teufel

#179:  Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 16.03.2014, 23:58
    —
.

Kommt auf seinen Bicep(s) an. zwinkern

http://www.theguardian.com/science/2014/mar/14/gravitational-waves-big-bang-universe-bicep

()

#180:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.03.2014, 16:37
    —
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
.

Kommt auf seinen Bicep(s) an. :wink:

http://www.theguardian.com/science/2014/mar/14/gravitational-waves-big-bang-universe-bicep

()


"First Direct Evidence of Cosmic Inflation"

#181:  Autor: Waschmaschine777 BeitragVerfasst am: 17.03.2014, 20:49
    —
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/urknall-us-forscher-entdecken-urbeben-des-universums-a-959208.html
Zitat:
Die Gerüchteküche köchelt schon seit Tagen - nun hat ein amerikanisches Forscherteam seine Entdeckung offiziell verkündet: In der kosmischen Hintergrundstrahlung wollen sie Hinweise auf Gravitationswellen gefunden haben, die aus der Anfangszeit des Universums stammen. Gravitationswellen sollen immer dann entstehen, wenn Massen bewegt werden.

#182:  Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 17.03.2014, 23:22
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
.

Kommt auf seinen Bicep(s) an. zwinkern

http://www.theguardian.com/science/2014/mar/14/gravitational-waves-big-bang-universe-bicep

()


"First Direct Evidence of Cosmic Inflation"


.

Jep.

http://www.n-tv.de/wissen/Astronomen-entdecken-Echo-des-Urknalls-article12479681.html

()

#183:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 18.03.2014, 00:20
    —
Auf Mark Strasslers Blog Of Particular Significance gibt es etwas Hintergrundmaterial.


Zitat:
BICEP2: New Evidence Of Cosmic Inflation!

Here’s BICEP2′s data! The black dots at the bottom of this figure, showing evidence of B-mode polarization both at small scales (“Multipole” >> 100, where it is due to gravitational lensing of E-mode polarization) and at large scales (“Multipole” << 100, where it is potentially due to gravitational waves from a period of cosmic inflation preceding the Hot Big Bang.) [...]


From the BICEP2 paper, showing the power in B-mode polarization as a function of scale on the sky (“Multipole”). Small multipole is large scale (and possibly due to gravitational waves) and large multiple is small scale (and due to gravitational lensing of E-mode polarization.) The black dots are BICEP2′s detection; all other points are non-detections by previous experiments. (Earlier discoveries of B-mode polarization at large Multipole are, for some reason, not shown on this plot.) The leftmost 3 or 4 points are the ones that give evidence for B-mode polarization, and therefore possibly for gravitational waves at early times, and therefore, possibly, for cosmic inflation preceding the Hot Big Bang!

http://profmattstrassler.com/2014/03/17/bicep2-new-evidence-of-cosmic-inflation/


Sehr schön ist wie Strassler vor zuviel Euphorie warnt, er schreckt dabei nicht einmal vor typographischen Abnormitäten zurück. NeinNein Alle Formatierungen wie im Original. Ich hoffe, Moderartorenrot ist in Zitaten erlaubt, sonst habe ich gerade Arbeit generiert.

Zitat:
NOTE: DESPITE WHAT MANY IN THE MEDIA ARE SAYING, THIS IS NOT THE FIRST INDIRECT DISCOVERY OF GRAVITATIONAL WAVES (AND THEREFORE A TRIUMPH OF EINSTEIN’S THEORY OF RELATIVITY.) (The first indirect discovery of gravitational waves was decades ago and won the 1993 Nobel Prize.) IT WOULD POTENTIALLY REPRESENT A TRIUMPH FOR THE THEORY OF INFLATION, WHICH USES EINSTEIN’S THEORY, BUT REALLY IS A SUCCESS FOR 1970s-80s PHYSICISTS — PEOPLE LIKE STAROBINSKY, GUTH, LINDE, STEINHARDT… NOT EINSTEIN.



Zitat:

From the BICEP2 paper, showing the region of n_s and r that is preferred by the data. The orange region [Frage] is the preferred region before BICEP2, and the blue region is the preferred region after BICEP2 is included in the combination of experiments. The possibility of r=0 (no gravitational waves) is now highly disfavored.


As always, I have to caution you — this is the measurement by only one experiment. Until this measurement/discovery is confirmed by another experiment, you should consider it provisional. Although this is too large a signal to be likely to be due to a pure statistical fluke, it could still be due to a mistake or problem. The history of science is littered with examples;



Zitat:
One thing you can worry about is that the points at large multipoles are systematically higher than expected from lensing. Why is that? Could it suggest an effect that is being neglected that could also affect small multipoles where they’re making their big claim of discovery?

The more I look at this, the more it bothers me; the effects of “gravitational waves” (dashed lines) should be very small around Multipole of 200, but in fact (comparing the solid lensing prediction with the black dots data) they seem to be as large as they are around Multipole of 80. One might argue that this actually disfavors, at least somewhat, the interpretation in terms of gravitational waves. However, this may be too hasty as there may be other aspects of the data, not shown on this plot, that interpret the standard interpretation. I’ll be looking into this in coming days. [And I've just notice that David Spergel is also concerned about this --- he also points out this anomaly shows in a poor fit in Figure 9 of the paper, and that there are also problems, at *low* multipoles, in Figure 7. Definitely things to worry about here...




Ich hab' diese neuen Messergebnisse noch nicht verstanden.

Polmomente sagen mir schon etwas. Was ich nicht verstehe: warum das Signal als Überbleibsel der inflationären Phase nicht völlig verschmiert ist? Es heißt, das frühste Universum habe sich um einen Faktor 10 hoch 78 vergrößert. Zu jedem Zeitpunkt während dieser inflationären Phase entstanden Gravitationswellen, die sich in einem immer größeren Raum erstreckten. Naiv gedacht, erscheint mir der Versuch, hier ein Muster finden zu wollen analog zu diesem Vorgehen: ich nehme einen Frequenzgenerator, schicke einen sweep von 20 Hz bis 20 kHz auf einen Lautsprecher und suche nach stehenden Frequenzen im Raum. Um 20 Hz zu produzieren, muß der Lautsprecher 50 Millisekunden schwingen, damit es eine Welle wird und nicht nur ein Wavelet.

Letztlich heißt das alles, man habe ein Signal vom Anfang des Big Bangs gefunden, nicht nur wie bisher die Hintergrundstrahlung, die aus der Zeit der Rekombination stammt. Das war die Zeit, als sich die Materie zu Atomen zusammenfand und das Universum "durchsichtig" wurde. Ich hab' grob 300 000 Jahre nach BB im Kopf.

Wo der Faktor 10 hoch 78 herkommt, würde ich gerne wissen. Diese Zahl nennt der englische Wikipedia-Artikel zur kosmischen Inflation. Der deutsche nennt 10 hoch (10 hoch 12). Na großartig. Mir fällt dazu gerade eine Milchmädchenrechnung ein. Pfeifen
Werde ich nachliefern, weil sich dahinter eine interessante Frage/unausgesprochene Annahme/Ontologie verbirgt. Geschockt Ohnmacht

Soviel Arbeit wars nicht Smilie. TdD

#184:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.03.2014, 19:41
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Wo der Faktor 10 hoch 78 herkommt, würde ich gerne wissen. Diese Zahl nennt der englische Wikipedia-Artikel zur kosmischen Inflation.

Wo nennt er das?
- man muß immer aufpassen: Durchmesser vs. Volumen, und Krümmungseffekte
- ich kenne Werte zwischen 10^30 und 10^50 (für den Durchmesser)

smallie hat folgendes geschrieben:
Der deutsche nennt 10 hoch (10 hoch 12). Na großartig. Mir fällt dazu gerade eine Milchmädchenrechnung ein. Pfeifen

Vielleicht ist (10^10)^12 gemeint, also 10^120? Damit könnte dann das 3D-Volumen gemeint sein ...

smallie hat folgendes geschrieben:
... Letztlich heißt das alles, man habe ein Signal vom Anfang des Big Bangs gefunden, nicht nur wie bisher die Hintergrundstrahlung, die aus der Zeit der Rekombination stammt. Das war die Zeit, als sich die Materie zu Atomen zusammenfand und das Universum "durchsichtig" wurde. Ich hab' grob 300 000 Jahre nach BB im Kopf.

Ganz genau. Die Theorie sagt voraus, daß es Gravitationswellen und kleine Fluktuationen in der Inflationsphase geben muß, also bei 10^-32 s oder so. Falls dem so wäre (und da geht die Inflationshypothese UND die ART ein!) - dann müßte man nicht nur die Fluktuationen, sondern auch die Folgen der GW auf dem entkoppelten Hintergrund sehen, der hier nur als "Projektionsleinwand" dient. Und die hat man jetzt gesehen - wenn es sich bestätigt.

#185:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 18.03.2014, 22:48
    —
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wo der Faktor 10 hoch 78 herkommt, würde ich gerne wissen. Diese Zahl nennt der englische Wikipedia-Artikel zur kosmischen Inflation.

Wo nennt er das?
- man muß immer aufpassen: Durchmesser vs. Volumen, und Krümmungseffekte
- ich kenne Werte zwischen 10^30 und 10^50 (für den Durchmesser)


Strassler nennt die Zahl gar nicht. Die habe ich mir ergoogelt.

Zitat:
In physical cosmology, cosmic inflation, cosmological inflation, or just inflation is the extremely rapid exponential expansion of the early universe by a factor of at least 10^78 in volume, driven by a negative-pressure vacuum energy density.

http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Inflation_(cosmology)&oldid=599351740

Die Zahl steht übrigens heute schon nicht mehr so im Wiki. Da war jemand schnell. (Und ich dachte für einen Moment, ich sei völlig verpeilt, weil ich sie nicht mehr finden konnte.)

Auf der deutschen Seite stehts immer noch:
Zitat:
Weitgehend akzeptierte Modelle legen zu Grunde, dass sich das Universum in dieser Zeit um den immensen Faktor 10 ^ 10 ^ 12 ausgedehnt haben soll.

http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation_(Kosmologie)

Mist, seit wann brauchen Klammern in Links HTML-Escapes?


step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
... Letztlich heißt das alles, man habe ein Signal vom Anfang des Big Bangs gefunden, nicht nur wie bisher die Hintergrundstrahlung, die aus der Zeit der Rekombination stammt. Das war die Zeit, als sich die Materie zu Atomen zusammenfand und das Universum "durchsichtig" wurde. Ich hab' grob 300 000 Jahre nach BB im Kopf.

Ganz genau. Die Theorie sagt voraus, daß es Gravitationswellen und kleine Fluktuationen in der Inflationsphase geben muß, also bei 10^-32 s oder so. Falls dem so wäre (und da geht die Inflationshypothese UND die ART ein!) - dann müßte man nicht nur die Fluktuationen, sondern auch die Folgen der GW auf dem entkoppelten Hintergrund sehen, der hier nur als "Projektionsleinwand" dient. Und die hat man jetzt gesehen - wenn es sich bestätigt.

Noch mal zu meinem obigen Verständnisproblem. Im Beispiel vom Frequenzgenerator könnte ich die Frequenz so schnell hochdrehen, daß sich nur noch Wavelets oder Stoßfronten zeigen. Etwas näher am Thema gesagt: wenn die Raumdehnung durch Inflation die Lichtgeschwindigkeit weit übersteigt, was wird dann aus den Gravitationswellen? Wären dann die meisten GW nicht so weit gestreckt, daß wir keine ganze Welle mehr sehen?

Oder müßte man sagen, daß die Schwankungen um 10^-32 s die stärkste Amplitude hatten, während sich alle folgenden Effekte durch GW der Hintergrundstrahlung immer weniger aufprägten? Das klingt einigermaßen rund für mich.



Zu meiner Milchmädchenrechnung.

Sobald man einen Faktor angibt, um den sich das inflationäre Universum aufgeblasen hat, setzt man voraus, das das Universum eine endliche Anfangsgröße hatte. Das Universum ist nicht aus einem mathematischen Punkt entstanden. Eine Planklänge bietet sich als geratener Wert an.

Vom heutigen Radius des beobachtbaren Universums läßt sich über die Hubble-Konstante zurückrechnen auf die Größe zur Zeit der Rekombination. Die damalige Größe im Verhältnis zur Planklänge wäre dann eine grobe Abschätzung für die Ausdehnung während der inflationären Phase.

Weil ich oben Ontologie erwähnt habe: gibt es diese Ansicht noch, das Universum sei aus einem Punkt entstanden? Oder habe ich gerade einen Strohmann im Sinn?

#186:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.03.2014, 23:17
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Weil ich oben Ontologie erwähnt habe: gibt es diese Ansicht noch, das Universum sei aus einem Punkt entstanden?

Das derzeit beste Modell geht - wie Du schon richtig schreibst - zurück bis auf ein Universum mit ca. Planck-Volumen.

Würde man die ART solo anwenden, würde es in einem Punkt beginnen, aber man weiß schon, daß jenseits der Planck-Länge die ART nicht mehr gelten kann. Erst mit einer GUT könnte man den "winzigen" Rest jenseits der Planckzeit modellieren.

#187:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.03.2014, 23:22
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
wenn die Raumdehnung durch Inflation die Lichtgeschwindigkeit weit übersteigt, was wird dann aus den Gravitationswellen? Wären dann die meisten GW nicht so weit gestreckt, daß wir keine ganze Welle mehr sehen?

Oo, Vorsicht. Hab mir die Modelle nicht angeschaut, aber das sind ganz exotische Bedingungen. Ich könnte mir vorstellen, daß die GW im extrem komprimierten Universum ganz anders aussehen als die üblichen, z.B. daß sie eine extrem hohe Frequenz haben. Dazu gibt es bestimmt schöne Theorie-Papers!

#188:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 19.03.2014, 10:48
    —
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
.

Kommt auf seinen Bicep(s) an. zwinkern

http://www.theguardian.com/science/2014/mar/14/gravitational-waves-big-bang-universe-bicep

()


"First Direct Evidence of Cosmic Inflation"


.

Jep.

http://www.n-tv.de/wissen/Astronomen-entdecken-Echo-des-Urknalls-article12479681.html

()


Andrei Linde bekommt die Nachricht der Entdeckung:
http://sploid.gizmodo.com/witness-the-joy-of-the-man-who-predicted-todays-big-ba-1545834924/+jesusdiaz

#189:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 19.03.2014, 12:58
    —
Zwischendurch hört es sich so an, als würde sich damit möglicherweise auch ein Fenster zur TOE öffnen. Ist das so?

#190:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 19.03.2014, 16:28
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zwischendurch hört es sich so an, als würde sich damit möglicherweise auch ein Fenster zur TOE öffnen. Ist das so?

Kann ich noch nicht sagen - außer daß einige Kandidaten wegfallen.

#191:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 19.03.2014, 16:30
    —
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zwischendurch hört es sich so an, als würde sich damit möglicherweise auch ein Fenster zur TOE öffnen. Ist das so?

Kann ich noch nicht sagen - außer daß einige Kandidaten wegfallen.


Was wäre denn dadurch falsifiziert? Name-Dropping genügt.

#192:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 19.03.2014, 16:33
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Andrei Linde bekommt die Nachricht der Entdeckung:
http://sploid.gizmodo.com/witness-the-joy-of-the-man-who-predicted-todays-big-ba-1545834924/+jesusdiaz

Sehr glücklich - Sehr schön.

#193:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 19.03.2014, 19:04
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zwischendurch hört es sich so an, als würde sich damit möglicherweise auch ein Fenster zur TOE öffnen. Ist das so?
Kann ich noch nicht sagen - außer daß einige Kandidaten wegfallen.
Was wäre denn dadurch falsifiziert? Name-Dropping genügt.

Mal so ins Unreine:

- Inflation Prä-Urknall / Blase statt Standard (sagen einige Stringtheorien voraus)
- lineare Inflation (Milne, free-coating), 1/S^2 Modell, Cosmic Slingshot ... kA, ob die alle noch aktuell waren. Man kann argumentieren, daß sie bereits durch die WMAP-Anisotropien widerlegt wurden, weiß nicht.
- ekpyrotisches Universum - da suche ich grad selber. Es sagt andere Polarisationen voraus als die Inflation, ob das allerdings die gemessenen sind?
- bestimmte Stringtheorie-Parametrisierungen können mE auch besser eingegrenzt werden wg. Form und Stärke der GW.

#194:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 21.03.2014, 00:29
    —
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
wenn die Raumdehnung durch Inflation die Lichtgeschwindigkeit weit übersteigt, was wird dann aus den Gravitationswellen? Wären dann die meisten GW nicht so weit gestreckt, daß wir keine ganze Welle mehr sehen?

Oo, Vorsicht. Hab mir die Modelle nicht angeschaut, aber das sind ganz exotische Bedingungen. Ich könnte mir vorstellen, daß die GW im extrem komprimierten Universum ganz anders aussehen als die üblichen, z.B. daß sie eine extrem hohe Frequenz haben. Dazu gibt es bestimmt schöne Theorie-Papers!

Keine Frage, daß es auch extrem hohe Freuquenzen gibt.

Meine Überlegung ging in eine andere Richtung, leider habe ich versäumt, das ausdrücklich zu erwähnen.

Läßt sich aus der Hintergrundstrahlung herauslesen ob unser Universum eine abgeschlossene Blase ist, ohne Bezug zu etwas vorhergendem? Dann würden wir nur Polmomente sehen, die geradzahlig in den Plankradius passten. Oder ist unser Universum nur eine Abkapselung aus einem vorhergendem Universum? Dann könnte man auch Polmomente beobachten, deren Wellenllänge über die Größe unseres Universums hinausreicht.

Polmomente von unter 1 scheinen für letzteres zu sprechen. Vorausgesetzt, ich verstehe Polmoment richtig. Da bin ich mir gerade nicht mehr sicher.

#195:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 21.03.2014, 21:50
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Läßt sich aus der Hintergrundstrahlung herauslesen ob unser Universum eine abgeschlossene Blase ist, ohne Bezug zu etwas vorhergendem? Dann würden wir nur Polmomente sehen, die geradzahlig in den Plankradius passten. Oder ist unser Universum nur eine Abkapselung aus einem vorhergendem Universum? Dann könnte man auch Polmomente beobachten, deren Wellenllänge über die Größe unseres Universums hinausreicht.

Wenn unser Universum eine Abkapselung in Planck-Größe wäre, wäre nicht sicher, ob wir Informationen über das Elternuniversum sehen könnten, da wir noch nicht wissen, wie sich solche Moden / Informationen unterhalb der Planckgrößen verhalten. Beispielsweise könne eine Abspaltung immer mit dem Zerfall des Grundzustands einer TOE beginnen, dann würden wir nix sehen - jedenfalls soweit ich das verstehe.

#196:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 23.03.2014, 00:31
    —
Das bringt mich über einige Umwege zu einem anderen Problem:

Warum heißt es, die Ergebnisse seien ein Hinweis auf Inflation?

smallie hat folgendes geschrieben:
Oder müßte man sagen, daß die Schwankungen um 10^-32 s die stärkste Amplitude hatten, während sich alle folgenden Effekte durch GW der Hintergrundstrahlung immer weniger aufprägten? Das klingt einigermaßen rund für mich.


Eine kleine Geschichte des Universums. Damit wir nicht aneinander vorbei reden, weil Big Bang inzwischen zu unscharf geworden ist als Zeitangabe.

- unbekannter Zustand oder gar kein Zustand oder was auch immer
- Inflation
- Higgs-Feld entsteht
- klassischer Big Bang



Wild spekuliert:

Das Higgs-Feld verleiht Quarks, Elektronen und so weiter die Masse. Ohne Higgs-Feld, also während der inflationären Phase gab es keine Massen - falls ich das richtig verstehe. Ohne Masse treten in der inflationären Phase aber auch keine Gravitationswellen auf. Inflation liefert hier keine Erklärung.

Wie kommt man von Gravitationswellen auf Inflation?

Bisher hatte ich Inflation immer so verstanden: Quantenfluktuationen aus der Zeit vor der Inflation werden immens vergrößert, unser Universum ist dadurch weitgehend homogen und seine Temperatur ist auch an den entgegengesetzten Polen gleich. Das ist die Standard-Lesart, die ich bisher nicht hinterfragt habe. Gleich mal nachholen.

Das gibt nur dann Sinn, wenn es vor der Inflation keine Quantenfluktuationen gab, deren Wellenlänge in der Größenordnung von (Durchmesser beobachtbares Universum / Inflationsfaktor) liegt. Bei einer Wellenlänge von 4 * damalige Größe kämen schöne Rampen heraus und das beobachtbare Universum hätte an einem Ende eine andere Temperatur als am anderen. Inflation scheint ganz bestimmte "Spektren von Quantenfluktuationsfrequenzen" vorauszusetzen.

Am Ende ist Inflation nur ein Versuch, das Problem auszulagern. Weil man bestimmte Aspekte der Hintergrundstrahlung nicht erklären kann, verlagert man das Problem auf den "unbekannten Zustand", der vor der Inflation herrschte. Ohne dabei eine Erklärung zu gewinnen. Das hat einen gewissen Voodoo-Charakter.



Stichwort Inflation und Boltzmann-Gehirn.

Vor Kurzem gab es eine öffentliche Diskussion zwischen Sean Carroll und dem Kreationisten William Lane Craig. Craig hat Boltzmann-Gehirne als Einwand gebracht, warum Physik nicht in der Lage sei, die Welt vollständig zu beschreiben. Im Jahre 2014 ist das natürlich eine etwas übertriebene Forderung. Carroll konnte darauf nur antworten, daß Boltzmann-Gehirne dabei helfen können, die guten von den schlechten Inflations-Theorien zu scheiden.

Ein starkes Argument ist das nicht.

Inflation ist eine These, die potentiell alles erklären kann, praktisch aber gar nichts vorhersagt. Solche Thesen sind sei geraumer Weile sehr beliebt.

#197:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 23.03.2014, 12:16
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Ohne Masse treten in der inflationären Phase aber auch keine Gravitationswellen auf.

Doch, tun sie.

Ich habe ja oben schon gewarnt, daß es kompliziert ist. Man muß hier den gesamten Energie-Impuls-tensor betrachten, bzw. das gesamte Gravitationsfeld. Das sind nicht nur Massen.

Daher kann man sogar sagen, daß die gefundenen GW zusätzlich ein (erster) deutlicher Hinweis auf die Quantennatur der Gravitation sind.

#198:  Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 23.03.2014, 15:18
    —
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Ohne Masse treten in der inflationären Phase aber auch keine Gravitationswellen auf.

Doch, tun sie.

Ich habe ja oben schon gewarnt, daß es kompliziert ist. Man muß hier den gesamten Energie-Impuls-tensor betrachten, bzw. das gesamte Gravitationsfeld. Das sind nicht nur Massen.

Daher kann man sogar sagen, daß die gefundenen GW zusätzlich ein (erster) deutlicher Hinweis auf die Quantennatur der Gravitation sind.



.

Ja. Und Andrei Lindes Inflationsmodell, das Multiversen möglich erscheinen läßt, steht offenbar mit den bisher gemessenen Daten im Einklang.

()

#199:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 23.03.2014, 15:21
    —
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Und Andrei Lindes Inflationsmodell, das Multiversen möglich erscheinen läßt, steht offenbar mit den bisher gemessenen Daten im Einklang.

Ja, auch Tegmark läuft die Tage mit Dauergrinsen am MIT herum, habe ich gehört.

#200:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 23.03.2014, 23:33
    —
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Ohne Masse treten in der inflationären Phase aber auch keine Gravitationswellen auf.

Doch, tun sie.

Ich habe ja oben schon gewarnt, daß es kompliziert ist. Man muß hier den gesamten Energie-Impuls-tensor betrachten, bzw. das gesamte Gravitationsfeld. Das sind nicht nur Massen.

Wenn du sagst, es gab vor und während der Phase der Inflation quantengravitative Fluktuationen = Gravitationswellen, dann verstehe ich das.
Wenn du aber sagst, masselose Partikel wie Quarks vor dem Higgsfeld hätten Gravitationswellen hervorgebracht, - oh je - dann habe ich eine große Verständnislücke.


Ja, ich weiß schon:






step hat folgendes geschrieben:
Daher kann man sogar sagen, daß die gefundenen GW zusätzlich ein (erster) deutlicher Hinweis auf die Quantennatur der Gravitation sind.

Absolut einverstanden.

Damit hab' ich kein Problem Ich hab' ein Problem mit Inflation. Nämlich dieses:

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Und Andrei Lindes Inflationsmodell, das Multiversen möglich erscheinen läßt, steht offenbar mit den bisher gemessenen Daten im Einklang.

Natürlich. Ein Modell, daß keine Vorhersage macht, steht immer mit den gemessenen Daten im Einklang. Mr. Green

Wie kann Inflation die großräumig gleichmäßige Struktur des Universums erklären? Gar nicht. Sie behauptet: der ursprüngliche Raumbereich, der sich zum beobachtbaren Universum aufgeblasen hat, wäre damals schon so homogen gewesen. Wo bitte ist hier eine Erklärung versteckt? Mit den Augen rollen

Was erklärt werden muß ist die Verteilung der Multipole. Warum haben manche Frequenzen eine hohe Amplitude, während Frequenzen, die zu einem inhomogenen Universum führen, fehlen?



step hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Und Andrei Lindes Inflationsmodell, das Multiversen möglich erscheinen läßt, steht offenbar mit den bisher gemessenen Daten im Einklang.

Ja, auch Tegmark läuft die Tage mit Dauergrinsen am MIT herum, habe ich gehört.

In der einschlägigen Blogosphäre weht Tegmark gerade etwas Gegenwind entgegen.

Peter Woit hat kürzlich auf seinem Blog mit Tegmarck ein Wortgefecht geführt. Es fielen Vorwürfe, daß es zugehe, wie bei den Kreationisten. (Den Link zum richtigen Thema im Blog finde ich gerade nicht. Kann ich auf Wunsch nachliefern.) Und das war nicht das einzige Mal, daß es ein Gerangel in der Blogosphäre zu diesem Thema gab.



Zum Thema Tegmark, Multiversum und so weiter sagte ich hier im Forum sinngemäß einmal:
Zitat:
Damit haben die Naturalisten ein metaphysisches Weltmodell gefunden, das so mächtig ist, wie das der Gläubigen.

Das ist großartig, und eines Eintrags würdig im Kalender der Wissenschaftsgeschichte. Physikalische Metaphysik kann das Universum nun genau so gut oder besser erklären, als theologische Metaphysik. Leider ist damit überhaupt nicht erklärt, warum etwas quantitativ so ist, wie es eben ist. Jenseits der metaphysischen Ebene ist das alles eine Null-Erklärung. Damals hat mich das begeistert, inzwischen denke ich: Langsam. Halblang.

Paul Steinhardts, auch einer der Väter der Inflationstheorie, hat das Problem in der 2014er-Runde des Edge-Magazins recht deutlich beschrieben.

Ich zitiere nur ein kleinen Ausschnitt:
Zitat:
2014 : WHAT SCIENTIFIC IDEA IS READY FOR RETIREMENT?

Paul Steinhardt
Theories of Anything

Inflation, once started, runs eternally and produces a multiverse of pockets whose properties vary over every conceivable possibility—flat and non-flat; smooth and non-smooth; scale-invariant and not scale-invariant; etc. Despite laudable efforts by many theorists to save the theory, there is no solid reason known today why inflation should cause our observable universe to be in a pocket with the smoothness and other very simple properties we observe. A continuum of other conditions is equally possible.

http://www.edge.org/response-detail/25405

#201:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 23.03.2014, 23:52
    —
Hmm, ich hielt die Inflation bisher immer für eine Hypothese, die nun eine experimentelle Entsprechung hat und damit einen Schritt hin zur Theorie gemacht hat. Die Inflation erklärt doch die beobachtbare Größe des Universums, die nicht mit der momentanen Ausdehnungsgeschwindigkeit zu erreichen wäre, oder irre ich mich komplett? Hatte die Inflationshypothese ihren eigenen Grund inbegriffen?

#202:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.03.2014, 00:37
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn du sagst, es gab vor und während der Phase der Inflation quantengravitative Fluktuationen = Gravitationswellen, dann verstehe ich das.
Wenn du aber sagst, masselose Partikel wie Quarks vor dem Higgsfeld hätten Gravitationswellen hervorgebracht, - oh je - dann habe ich eine große Verständnislücke.

Bin mir übrigens gerade selbst nicht sicher, ob man schon weiß, wann der Higgs-Mechanismus überhaupt einsetzte. Vielleicht gab es den ja schon zur Inflationszeit. Mein Punkt war, daß jede Änderung des Quadrupolmoments des Energie-Impulstensors, auch des massefreien Anteils, zu GW führt.

smallie hat folgendes geschrieben:
Wie kann Inflation die großräumig gleichmäßige Struktur des Universums erklären? Gar nicht. Sie behauptet: der ursprüngliche Raumbereich, der sich zum beobachtbaren Universum aufgeblasen hat, wäre damals schon so homogen gewesen. Wo bitte ist hier eine Erklärung versteckt?

Dazu schreibe ich die nächsten Tage hoffentlich was, muß aber zugegeben selbst erst nachlesen.

smallie hat folgendes geschrieben:
Paul Steinhardts, auch einer der Väter der Inflationstheorie, hat das Problem in der 2014er-Runde des Edge-Magazins recht deutlich beschrieben.

Ich zitiere nur ein kleinen Ausschnitt:
Zitat:
2014 : WHAT SCIENTIFIC IDEA IS READY FOR RETIREMENT?

Paul Steinhardt
Theories of Anything

Inflation, once started, runs eternally and produces a multiverse of pockets whose properties vary over every conceivable possibility—flat and non-flat; smooth and non-smooth; scale-invariant and not scale-invariant; etc. Despite laudable efforts by many theorists to save the theory, there is no solid reason known today why inflation should cause our observable universe to be in a pocket with the smoothness and other very simple properties we observe. A continuum of other conditions is equally possible.

http://www.edge.org/response-detail/25405

Ja, habe ich auch gelesen. Interessanterweise ist es jetzt gerade Paul Steinhardts eigener Ansatz, der durch die neuen Ergebnisse wohl widerlegt wurde.

#203:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.03.2014, 00:39
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hmm, ich hielt die Inflation bisher immer für eine Hypothese, die nun eine experimentelle Entsprechung hat und damit einen Schritt hin zur Theorie gemacht hat. Die Inflation erklärt doch die beobachtbare Größe des Universums, die nicht mit der momentanen Ausdehnungsgeschwindigkeit zu erreichen wäre, oder irre ich mich komplett?

Nö, sehe ich ebenso.

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hatte die Inflationshypothese ihren eigenen Grund inbegriffen?

Wie meinst Du das?

#204:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.03.2014, 18:21
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Wie kann Inflation die großräumig gleichmäßige Struktur des Universums erklären? Gar nicht. Sie behauptet: der ursprüngliche Raumbereich, der sich zum beobachtbaren Universum aufgeblasen hat, wäre damals schon so homogen gewesen. Wo bitte ist hier eine Erklärung versteckt?

Nehmen wir an, es habe zum Urknallzeitpunkt Fluktuationen auf kleinstem Raum gegeben. Wenn wir jetzt statt einer Inflation etwa eine lineare Expansion annehmen, dann fände die von Beginn an mit Überlichtgeschwindigkeit statt. Das würde bedeuten, daß großräumige Teilbereiche des Universums nicht miteinander wechselwirken hätten können. Das wiederum hätte zur Folge, daß der CMB viel deutlicher die primordialen Fluktuationen zeigen müßte.

Wenn wir dagegen eine Inflation ab sagen wir 10E-32 s annehmen, dann bleibt zuvor Zeit für eine Ausdehnung mit <c und eine entsprechende kausale Homogenisierung.

#205:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 24.03.2014, 20:52
    —
step hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hatte die Inflationshypothese ihren eigenen Grund inbegriffen?

Wie meinst Du das?


Ich hätte es besser anders formuliert. Liefert die Hypothese der Inflation gleich noch die Gründe warum es zur Inflation kam? Oder wurde sie lediglich auf die Beobachtungen geeicht? Ich hoffe, das ist jetzt verständlicher.

#206:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.03.2014, 21:49
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Liefert die Hypothese der Inflation gleich noch die Gründe warum es zur Inflation kam? Oder wurde sie lediglich auf die Beobachtungen geeicht? Ich hoffe, das ist jetzt verständlicher.

Ach so. Also man hat nach einem Ablauf gesucht, der die Beobachtungen (Gleichmäßigkeit, Flachheit, keine Monopole, CMB usw.) möglichst zwanglos erklärt und mit der ART verinbar ist. Da blieb fast nur die Inflationshypothese.

Da man gleichzeitig auf der Suche nach einem primordialen Quantenfeld war, hat man dann theoretisch nach Feldern gesucht, die eine solche Inflation bedingen. Man weiß bis heute nicht, wie das Feld aussieht, es gibt aber Kandidaten, die passen würden.

Für jeden dieser Kandidaten, z.B. den typischerweise verwendeten einfachsten Kandidaten, eicht man die verbleibenden Freiheitsgrade auf die Beobachtungen, zum Beispiel den Koeeffizienten eines temperaturabhängigen Zusatzterms.

#207:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.03.2014, 20:00
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ja, habe ich auch gelesen. Interessanterweise ist es jetzt gerade Paul Steinhardts eigener Ansatz, der durch die neuen Ergebnisse wohl widerlegt wurde.

Siehe auch

englisch mit nettem Foto:
http://www.nature.com/news/gravitational-wave-finding-causes-spring-cleaning-in-physics-1.14910
deutsch:
http://www.spektrum.de/alias/gravitationswellen/physik-macht-grossen-fruehjahrsputz/1258544

#208:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 25.03.2014, 21:40
    —
Das habe ich gestern schon aufgeschrieben, aber nicht mehr abgeschickt - es gibt noch mehr zu sagen.


Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hmm, ich hielt die Inflation bisher immer für eine Hypothese, die nun eine experimentelle Entsprechung hat und damit einen Schritt hin zur Theorie gemacht hat. Die Inflation erklärt doch die beobachtbare Größe des Universums, die nicht mit der momentanen Ausdehnungsgeschwindigkeit zu erreichen wäre, oder irre ich mich komplett?

Die beobachtbare Größe alleine ist es nicht.

Es spräche erstmal nichts dagegen, die Zeit in dieser Darstellung nach hinten auszudehen. Der Kegel wäre einfach länger.



Die Größe könnte man auch ohne Inflation hinkriegen. Was man nicht hinkriegt, ist die großräumig gleichmäßige Struktur zu erklären. Kleinräumig gibt es Galaxien, Galaxienhaufen, Superhaufen, Super-Superhaufen - aber irgendwann hörts auf. Ab dieser Größenordnung ist das Universum homogen. Inflation ist hier ein gute Erklärung, wenn sie Raumbereiche schneller auseinandertreibt, als sie wechselwirken.

Das ist auch der Kern von steps Argument in #1910798. Eine Antwort darauf schaffe ich heute wohl nicht mehr.


Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hatte die Inflationshypothese ihren eigenen Grund inbegriffen?

Keine Ahnung. Aber das ist eine Steilvorlage für wüste Spekulation. Mr. Green

Zu welchem Zeitpunkt ist die Dichte des frühesten Universums unter die Dichte gefallen, die ein Schwarzes Loch erzeugt?

Inflation wäre dann das Phänomen, daß ein überschweres, junges Universum nicht sofort schwarzlochifiziert. zwinkern


step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn du sagst, es gab vor und während der Phase der Inflation quantengravitative Fluktuationen = Gravitationswellen, dann verstehe ich das.
Wenn du aber sagst, masselose Partikel wie Quarks vor dem Higgsfeld hätten Gravitationswellen hervorgebracht, - oh je - dann habe ich eine große Verständnislücke.

Bin mir übrigens gerade selbst nicht sicher, ob man schon weiß, wann der Higgs-Mechanismus überhaupt einsetzte. Vielleicht gab es den ja schon zur Inflationszeit.

Das habe ich von Matt Strassler:

Zitat:
History of the Universe




The history of the observable patch of our universe. We don’t know what happened before the Hot Big Bang, or how hot it was when it started. Many experts suspect there was a period of inflation, but we don’t know how long it lasted. (After the discoveries announced March 18, 2014, we now have more evidence for inflation and evidence for how hot the Hot Big Bang period might potentially have been when it started.) Many people have made scientific guesses as to what happened before inflation (or in place of inflation), but there’s no data to tell us anything right now about the pre-inflation period, if there even was one. Note: there is a slight inconsistency in the graph; to the right of the Hot Big Bang, time is measured logarithmically, but to the left, time scales are still speculation.

http://profmattstrassler.com/articles-and-posts/relativity-space-astronomy-and-cosmology/history-of-the-universe/



step hat folgendes geschrieben:
Mein Punkt war, daß jede Änderung des Quadrupolmoments des Energie-Impulstensors, auch des massefreien Anteils, zu GW führt.

Da muß ich die Segel streichen, da fehlen mir die Grundlagen.


step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Paul Steinhardts, auch einer der Väter der Inflationstheorie, hat das Problem in der 2014er-Runde des Edge-Magazins recht deutlich beschrieben.

<schnipp>
Ja, habe ich auch gelesen. Interessanterweise ist es jetzt gerade Paul Steinhardts eigener Ansatz, der durch die neuen Ergebnisse wohl widerlegt wurde.



Zwei Einwände:

Vor nicht allzu langer Zeit, vor zwei oder höchstens drei Jahren, stand im SdW ein Artikel über Inflation - was sie leistet und was nicht. Mir hat der Artikel sehr gut gefallen. Du kannst dich bestimmt daran erinnern. Mir erscheinen einige Kritikpunkte daraus nach wie vor gültig. Einen habe ich oben schon angesprochen: wenn man eine These am Auftreten von Boltzmann-Gehirnen eichen muß, ist die These sehr breit angelegt. Auch nach Eliminierung der Boltzmann-Gehirn könnte sie noch zu vage sein, um je Voraussagen zu ermöglichen.

Zweitens: die vorläufigen Plank-Ergebnisse.

Zitat:
Planck 2013 results. XXII. Constraints on inflation

Planck establishes an upper bound on the tensor-to-scalar ratio of r < 0.11 (95% CL). The Planck data thus shrink the space of allowed standard inflationary models, preferring potentials with V'' < 0. Exponential potential models, the simplest hybrid inflationary models, and monomial potential models of degree n > 2 do not provide a good fit to the data.

http://arxiv.org/abs/1303.5082

Da steht: obere Schranke des Verhältnisses Tensor/Scalar: r < 0,11.

Im vorher verlinkten BICEP2-Diagramm steht: r = 0.2

Hoppla!

Allerdings passt das nicht zu dem Diagramm auf der vorigen Seite, in dem die BICEP2-Resultate klar in den Plank-Daten enthalten waren. Hmm?

#209:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.03.2014, 22:30
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn du aber sagst, masselose Partikel wie Quarks vor dem Higgsfeld hätten Gravitationswellen hervorgebracht, - oh je - dann habe ich eine große Verständnislücke.
Bin mir übrigens gerade selbst nicht sicher, ob man schon weiß, wann der Higgs-Mechanismus überhaupt einsetzte. Vielleicht gab es den ja schon zur Inflationszeit.
Das habe ich von Matt Strassler: [...]

Ah ja, danke. Also gut, kein Higgsfeld während der Inflation, aber ist auch egal, da mein anderes Argument ausreicht:

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mein Punkt war, daß jede Änderung des Quadrupolmoments des Energie-Impulstensors, auch des massefreien Anteils, zu GW führt.
Da muß ich die Segel streichen, da fehlen mir die Grundlagen.

Vielleicht überzeugt Dich zur Not einfach dieser Satz aus wikipedia:

Zitat:
Nach den einsteinschen Feldgleichungen trägt nicht nur Masse, sondern auch jede Form von Energie zur Krümmung der Raumzeit bei, einschließlich der mit der Gravitation selber verbundenen Energie.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitation#Allgemeine_Relativit.C3.A4tstheorie

smallie hat folgendes geschrieben:
wenn man eine These am Auftreten von Boltzmann-Gehirnen eichen muß, ist die These sehr breit angelegt. Auch nach Eliminierung der Boltzmann-Gehirn könnte sie noch zu vage sein, um je Voraussagen zu ermöglichen.

Meinst Du jetzt hier die Inflationshypothese oder die Multiversenhypothese?

smallie hat folgendes geschrieben:
... Planck establishes an upper bound on the tensor-to-scalar ratio of r < 0.11 (95% CL).
smallie hat folgendes geschrieben:
Im vorher verlinkten BICEP2-Diagramm steht: r = 0.2

r = 0.2 [+0.07, -0.05] genaugenommen. Alles >0 und <1 spricht grob gesagt für die Inflationsthese. Aber der Einwand ist absolut berechtigt. Er wird auch von anderen gesehen, insbesondere da die Hilfserklärung in dem Paper ("running spectral index" bzw. vor der Inflation entstandene Korrelationen) selbst unter methodischem und auch quantitativem Beschuß steht. Beispiel etwa der kritische Kollege hier:

http://www.preposterousuniverse.com/blog/2014/03/16/bicep2-updates/#comment-7295910552604285777

Nach meinem Verständnis hat jedoch Planck bisher nicht die Polarisation selbst ausgewertet, deswegen kann das Ergebnis noch schwanken. Das ist übrigens glaube ich auch der Grund, warum die Autoren des neuen Papers die Ergebnisse kombinieren (siehe die blau-rote Zeichnung). Außerdem gibt es noch Ideen bzgl. Verunreinigungen u.ä.

http://astrobites.org/2014/03/17/bicep2-results-inflation-and-the-tensor-modes/
http://physicsworld.com/cws/article/news/2014/mar/18/neil-turok-urges-caution-on-bicep2-results

Also - der Wert ist wohl noch nicht gut abgesichert. Aber r>0 allein ist schon großartig, finde ich.

#210:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 29.03.2014, 11:15
    —
Langversion dessen, was oben sagen wollte. Einschließlich Korrektur zweier Punkte.

Aus einem Post von vor zwei Jahren:

smallie hat folgendes geschrieben:

Der Graph zeigt die Variation der Hintergrundstrahlung bezüglich Winkelabständen. Er zeigt, daß es zur Zeit der Rekombination Dichteunterschiede im Universum gab. "Rekombination" war die Zeit, als das Universum "durchsichtig" wurde.

Das sind ziemlich genaue Daten.
Das sind die Daten, die es zu erklären gilt.

Das Diagramm ist durch die logarithmische x-Achse etwas unhandlich. Folgendes Diagramm stellt die langwelligen Schwankungen deutlicher dar.


Zitat:
Topology of the Universe

The Cosmic Microwave Background (CMB) is a unique probe of cosmological parameters and conditions, and allows us to constrain not only models of structure formation, but also the large-scale properties of space itself. For instance, there is a connection between anisotropy in the CMB and the topology of the Universe: modifications of the CMB power spectrum are caused by the fact that only certain fluctuation modes are allowed by the boundary conditions, just as the fundamental tone and its overtones give information about the geometry inside a flute.

The significance of the largest scale CMB fluctuations in WMAP:



In de Oliveira-Costa et al.(2004), we investigate anomalies reported in the Cosmic Microwave Background maps from the Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP) satellite on very large angular scales and discuss possible interpretations. Three independent anomalies involve the quadrupole and octopole:

(1.) The cosmic quadrupole on its own is anomalous at the 1-in-20 level by being low (the cut-sky quadrupole measured by the WMAP team is more strikingly low, apparently due to a coincidence in the orientation of our Galaxy of no cosmological significance);
(2.) The cosmic octopole on its own is anomalous at the 1-in-20 level by being very planar;
(3.) The alignment between the quadrupole and octopole is anomalous at the 1-in-60 level.

Although the a priori chance of all three occurring is 1 in 24000, the multitude of alternative anomalies one could have looked for dilutes the significance of such a posteriori statistics. The simplest small universe model where the universe has toroidal topology with one small dimension of order half the horizon scale, in the direction towards Virgo, could explain the three items above. However, we rule this model out using two topological tests: the S-statistic and the matched circle test.

http://space.mit.edu/~angelica/topology.html

Wenn ich das richtig lese, geht es hier um großräumige Anistropien geringer Stärke. Die Autorin verneint, daß sich das als Beleg für ein torusförmiges Universum lesen läßt.

Die Frage bleibt, wo diese Schwankungen herkommen? Sagt jemand: Gravitationswellen?



step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wie kann Inflation die großräumig gleichmäßige Struktur des Universums erklären? Gar nicht. Sie behauptet: der ursprüngliche Raumbereich, der sich zum beobachtbaren Universum aufgeblasen hat, wäre damals schon so homogen gewesen. Wo bitte ist hier eine Erklärung versteckt?

Nehmen wir an, es habe zum Urknallzeitpunkt Fluktuationen auf kleinstem Raum gegeben. Wenn wir jetzt statt einer Inflation etwa eine lineare Expansion annehmen, dann fände die von Beginn an mit Überlichtgeschwindigkeit statt. Das würde bedeuten, daß großräumige Teilbereiche des Universums nicht miteinander wechselwirken hätten können. Das wiederum hätte zur Folge, daß der CMB viel deutlicher die primordialen Fluktuationen zeigen müßte.

Wenn wir dagegen eine Inflation ab sagen wir 10E-32 s annehmen, dann bleibt zuvor Zeit für eine Ausdehnung mit <c und eine entsprechende kausale Homogenisierung.

Das Zitat ziehe ich zurück, geht in die falsche Richtung.


Rücksprung zum Argument davor:

smallie hat folgendes geschrieben:
Bisher hatte ich Inflation immer so verstanden: Quantenfluktuationen aus der Zeit vor der Inflation werden immens vergrößert, unser Universum ist dadurch weitgehend homogen und seine Temperatur ist auch an den entgegengesetzten Polen gleich. Das ist die Standard-Lesart, die ich bisher nicht hinterfragt habe. Gleich mal nachholen.

Das gibt nur dann Sinn, wenn es vor der Inflation keine Quantenfluktuationen gab, deren Wellenlänge in der Größenordnung von (Durchmesser beobachtbares Universum / Inflationsfaktor) liegt. Bei einer Wellenlänge von 4 * damalige Größe kämen schöne Rampen heraus und das beobachtbare Universum hätte an einem Ende eine andere Temperatur als am anderen. Inflation scheint ganz bestimmte "Spektren von Quantenfluktuationsfrequenzen" vorauszusetzen.

Der Faktor 4 ist auch großer Käse. Aber die Vorstellung, daß Rampen herauskommen, findet sich in obigem Diagramm wieder.

So ist es besser: noch heute zeigen sich großräumige Inhomogenitäten, wenn auch mit winziger Amplitude. Waren diese Inhomogenitäten bereits vor der Inflation vorhanden, entstanden sie während der Inflation - oder gab es gar keine Inflation und die Inhomogenitäten entstanden zu Beginn des Universums aus einem anderen Grund?



Stichwort "Spektren": wie muß man sich solche Fluktuationen vorstellen?

- einzeln auftretende Fluktuation einer bestimmten Wellenlänge/Frequenz? Klingt merkwürdig in meinen Ohren.

- eher schon eine Überlagerung mehrerer Fluktuationen gleichzeitig. Fluktuationen hätten dann ein Spektrum, einen Frequenzgang. Wie sähe dieses Spektrum aus?

- Schwarzkörperstrahlung?

- Ganzzahlige Vielfache des Ausgangsdurchmessers? Macht eigentlich nur Sinn, wenn ich mir ein torroidal oder sonst wie geschlossenes Universum vorstelle. Passt überhaupt nicht zur Beobachtung, daß der Raum flach ist. Andererseits: die Masse des beobachtbaren Universums auf knapp über Planklänge - ohne GUT sieht das schwer nach geschlossener Topologie aus.

- lineares Spektrum: alle Frequenzen sind gleich wahrscheinlich. Dazu ein Zitat, das mich in diesem Zusammenhang ziemlich verwirrt. Der Artikel stammt von vor der BICEP2-Veröffentlichung.

Zitat:
The researchers’ ultimate goal is to measure so-called “non-Gaussianities” in the initial conditions of the universe. If inflation theory is correct and an inflation field briefly transitioned to an unstable state, causing space to balloon 10^78 times in volume, random ripples of energy called quantum fluctuations would have surfaced in the field and later grown into the large-scale structure that exists today. These ripples would be expected to follow a “Gaussian” distribution, in which energy is evenly distributed on both sides of a bell curve. Cosmologists look for non-Gaussianities, or subtle biases in the energy distribution, as signs of other, more meaningful events during inflation, such as interactions between multiple inflation fields.

https://www.simonsfoundation.org/quanta/20140212-big-bang-secrets-swirling-in-a-fluid-universe/


Ohne zu wissen, wie diese Spektren in einem neugeborenen Universum aussehen, läßt sich wenig sagen.



Ich lese BICEP2 so, daß hier etwas über dieses Spektrum gesagt wird, aber nur bei einer Frequenz. Mir fehlt ein wesentlicher Baustein, um die Sache zu verstehen. B-Mode-Polarisierungen. Wie kommt man von Gravitationswellen auf B-Mode-Polarisierung?


EDIT: hier scheint die Antwort zu stehen. Inflation on the back of an envelope

#211:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 05.04.2014, 13:25
    —
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mein Punkt war, daß jede Änderung des Quadrupolmoments des Energie-Impulstensors, auch des massefreien Anteils, zu GW führt.
Da muß ich die Segel streichen, da fehlen mir die Grundlagen.

Vielleicht überzeugt Dich zur Not einfach dieser Satz aus wikipedia:

Zitat:
Nach den einsteinschen Feldgleichungen trägt nicht nur Masse, sondern auch jede Form von Energie zur Krümmung der Raumzeit bei, einschließlich der mit der Gravitation selber verbundenen Energie.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitation#Allgemeine_Relativit.C3.A4tstheorie

Das hilft mir in meiner Not nicht weiter. zwinkern

Überzeugt bin ich nur von Dingen, die ich verstanden habe. nee Oder bei denen ich mir fälschlicherweise einbilde, sie zu verstehen. Pfeifen

Beim Problem hier bin ich überfordert. Das beginnt schon beim Quadrupolmoment, von dem ich keine Vorstellung habe (unten taucht das nochmal bei Feynman auf). Die Aussage jede Form von Energie [trägt] zur Krümmung der Raumzeit bei wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet: wenn ich die Frequenz eines Photons beliebig erhöhe, wird es ab einer bestimmten Frequenz zum Schwarzen Loch? Das ist die naive Variante. Kann man die Frequenz eines Photons überhaupt beliebig erhöhen? Ergibt sich aus der Plancklänge nicht eine maximale Frequenz für ein Photon?

Und so weiter, und so fort. Mit anderen Worten: hier fehlt mir grundlegendes Verständnis.


step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
wenn man eine These am Auftreten von Boltzmann-Gehirnen eichen muß, ist die These sehr breit angelegt. Auch nach Eliminierung der Boltzmann-Gehirn könnte sie noch zu vage sein, um je Voraussagen zu ermöglichen.

Meinst Du jetzt hier die Inflationshypothese oder die Multiversenhypothese?

Ich dachte an Inflation wie in "ewige Inflation". Das ergäbe ein Multiversum Typ I, in dem an manchen Stellen kurzzeitig ein Boltzmann-Gehirn auftritt. In nicht wenigen Artikeln zum Thema wurde hier ein Zusammenhang hergestellt

Mir persönlich erscheint das noch nicht zwingend. Beim Herumstöbern finden sich unterschiedlichste Ansätze, die BICEP2-Beobachtung zu erklären.

- Inflation/Ewige Inflation
- Gravitationswellen, sowohl in der einsteinschen Variante als auch quantisiert.



Anders als der Titel nahelegt, ist der abstract vorsichtig pro Inflation:

Zitat:
Killing the Straw Man: Does BICEP Prove Inflation?
James B. Dent, Lawrence M. Krauss, Harsh Mathur

The surprisingly large value of r, the ratio of power in tensor to scalar density perturbations in the CMB reported by the BICEP2 Collaboration provides strong evidence for Inflation at the GUT scale. In order to provide compelling evidence, other possible sources of the signal need to be ruled out.

While the Inflationary signal remains the best motivated source, the current measurement unfortunately still allows for the possibility that a comparable gravitational wave background might result from a self ordering scalar field transition that takes place later at somewhat lower energy. However even marginally improved limits on the possible isocurvature contribution to CMB anistropies could rule out this possibility, and essentially all other sources of the observed signal other than Inflation.

http://arxiv.org/abs/1403.5166





Sehr schön dieses PDF, jetzt müßt ich's nur noch verstehen. Pfeifen

Zitat:
What did we learn?
Leonardo Senatore

- Amplitude of signal is not associated necessarily with H. There is possibly a larger signal that dominates the standard one.
- The Gravity Waves are not necessarily of quantum origin
- Scale invariance of the signal remains a robust prediction of Inflation

https://www6.slac.stanford.edu/sites/www6.slac.stanford.edu/files/B_discovery_senatore_v4.pdf

Wieder ist von "gausschen Fluktuationen" die Rede.




Hier hingegen ist man von der Quantennatur von Gravitationswellen überzeugt. Inflation/GUT kommt schlecht weg.

Zitat:
B-mode gravity wave evidence from 300,000 years after the big bang and its abuse by inflationists

Lee Smolin very astutely pointed out on Woit’s Not Even Wrong blog that the B-mode polarization of the CBR is more important for quantum gravity than for anything else: ”we may have confirmation of quantum gravity effects before we have direct detection of classical gravitational waves”.





There’s a kids-level description of the very simple polarization of the cosmic background radiation (which is just a normal Planck radiation spectrum at 2.7 K temperature) in section 6.5 (Polarization of the Cosmic Microwave Background Radiation) on pages 121-5 of Luis Álvarez-Gaumé and Miguel Á. Vázquez-Mozo, “An Invitation to Quantum Field Theory (Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2012):

<schnipp>

You have a theory, let’s say inflation. At 10^{-32} second or so, fundamental forces decouple from an unproved grand unification (by which most of these political guys mean a communist “equality” of running coupling parameters), and the universe “inflates” faster than the velocity of light, thereby distributing the matter over a large volume and drastically reducing the gravitational field curvature. That’s Guth’s “theory”. Now there are many problems with calling it a “theory”.

First, there’s no proved grand unified theory for inflation. Second, there’s no hard quantitative predictions, merely equations with unknown and therefore adjustable parameters, which permit (but don’t prove) epicycle-like fits to data. But the worst thing is that the “theory” isn’t unique. It has to be hyped with giant neon lights in order to deflect attention from rival theory that do better, predicting quantum gravity, dark energy and weak gravitational curvature at 300,000 years after the big bang in a quantitative way (including predictions of constants and parameters, which don’t need to be “deduced” from the data they are claiming to “explain”), unlike the adjustable (ad hoc or qualitative) equations of inflation “theory”.

http://nige.wordpress.com/2014/03/30/b-mode-gravity-wave-evidence-from-300000-years-after-the-big-bang-and-its-abuse-by-inflationists/

#212:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.04.2014, 16:41
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Beim Problem hier bin ich überfordert. Das beginnt schon beim Quadrupolmoment, von dem ich keine Vorstellung habe (unten taucht das nochmal bei Feynman auf).

Wenigstens hier kann ich vielleicht helfen.

Man kann ein Potential oder eine Ladungs-/Masseverteilung in einer Taylorreihe nach Multipolen entwickeln. Grob gesagt wird dabei die Winkelabhängigkeit mit zunehmender Ordnung betrachtet (meistens zusätzlich auch noch der Abstand, aber das ist mal egal hier).

- Monopol = keine Winkelabhängigkeit (bei Gravitation: entspricht der Schwerpunktwirkung, als wäre alles eine homogene Kugel)

- Dipol = Effekte, die man durch zwei Ladungspole approximieren kann, deren Winkelabhängigkeit also über die Gesamtkugel nur einmal von + zu - geht; (bei Gravitation: gibt es nicht, da es keine negativen Massen gibt)

- Quadrupol = Effekte, die man durch 4 Ladungspole oder 2 Massenpole approximieren kann, deren Winkelabhängigkeit also über die Gesamtkugel 2 mal wechselt; (bei Gravitation: z.B. ein System aus zwei Massen oder eine abgeplattete Kugel, generell alle nicht kugelsymmetrischen Masseverteilungen)

In der ART gilt das eben nicht nur für Massen, sondern für alle Anteile des Energie-Impuls-Tensors

smallie hat folgendes geschrieben:
Die Aussage jede Form von Energie [trägt] zur Krümmung der Raumzeit bei wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet: wenn ich die Frequenz eines Photons beliebig erhöhe, wird es ab einer bestimmten Frequenz zum Schwarzen Loch? Das ist die naive Variante. Kann man die Frequenz eines Photons überhaupt beliebig erhöhen? Ergibt sich aus der Plancklänge nicht eine maximale Frequenz für ein Photon?

- Ja, man könnte ein schwarzes Loch nur aus Photonen machen, da in der ART Energie/Impuls entscheidend sind, nicht die Masse.
- Die heutigen Theorien (ART und QED) geben kein theoretisches Limit, andererseits wissen wir nicht, wieviel davon jenseit der Planckgrößen noch gültig ist. Praktische Limits gibts natürlich heute schon, z.B. wenn man bedenkt, wie ein solches Photon den Raum lokal krümmen würde usw. ...

smallie hat folgendes geschrieben:
... Mir persönlich erscheint das noch nicht zwingend ...

Danke für all die links. Um das alles zu verstehen und dafür/dagegen zu argumentieren, müßte ich mich wohl monatelang damit beschäftigen. Ich habe kein Problem damit, wenn das Experiment nicht als Beweis für Inflation angesehen wird, sondern nur als "passend zu der Hypothese". Weiter werden folgen, z.B. genauere CMB Daten.

#213:  Autor: Tom der Dino BeitragVerfasst am: 05.04.2014, 20:03
    —
Würde nicht die Energieerhöhung des Photons dazu führen, dass Teilchen entstehen?

#214:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.04.2014, 20:28
    —
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Würde nicht die Energieerhöhung des Photons dazu führen, dass Teilchen entstehen?

Ja, aber erstens ist das nur eine Wahrscheinlichkeit, und zweitens ist das egal, ein SL sieht von außen aus wie "Gravitation" - Du kannst nicht sagen, welche Teilchen oder Energiesorten es sind.

#215:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 17.05.2014, 10:13
    —
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Beim Problem hier bin ich überfordert. Das beginnt schon beim Quadrupolmoment, von dem ich keine Vorstellung habe (unten taucht das nochmal bei Feynman auf).

Wenigstens hier kann ich vielleicht helfen.

Man kann ein Potential oder eine Ladungs-/Masseverteilung in einer Taylorreihe nach Multipolen entwickeln. Grob gesagt wird dabei die Winkelabhängigkeit mit zunehmender Ordnung betrachtet

Taylorreihe sagt mir was. Die Erklärung mit den Wechseln in der Polarität ist klasse, die hilft mir weiter, danke.

step hat folgendes geschrieben:
- Monopol = keine Winkelabhängigkeit (bei Gravitation: entspricht der Schwerpunktwirkung, als wäre alles eine homogene Kugel)

- Dipol = Effekte, die man durch zwei Ladungspole approximieren kann, deren Winkelabhängigkeit also über die Gesamtkugel nur einmal von + zu - geht; (bei Gravitation: gibt es nicht, da es keine negativen Massen gibt)

Bei der Zählung scheinst du alla breve zu sein oder ich verstehe etwas nicht. Von Plus bei 0° über Minus bei 180° und wieder zurück zu Plus bei 360°, da zähle ich zwei Wendepunkte.


Zitat:
In der ART gilt das eben nicht nur für Massen, sondern für alle Anteile des Energie-Impuls-Tensors.

Tsk. Keins meiner Physikbücher läßt sich darauf ein. Weinen

Wikipedia nennt Stichworte zur raum-zeitlichen Interpretation des Energie-Impuls-Tensors, die mich zumindest ahnen lassen, worum es geht: Energie-/Massendichte, räumlicher Energie- und Massenfluß, Impulsdichte, Impulsstromdichte.



Zwei Dinge sind mir immer noch nicht klar.

1) Ist es möglich, bei Quantenfluktuationen von einem Frequenzspektrum zu sprechen?
2) auf welche Größe ist eine Plancklänge von t = 10^-33 bis heute expandiert?

Zur Illustration:

vor Jahren wurde hier in der Stadt Beethovens Neunte aufgeführt. In einer Sechzig-Stunden-Fassung - eine zeitlich gestreckte Aufnahme, quasi akustische Inflation, die dann den hörbaren Bereich transponiert wurde. Das Resultat war sehr gleichförmig, eben wie man es von Inflation erwartet, aber eben nicht völlig. Letztlich waren die Ausgangsfrequenzen immer noch vorhanden. Dehne ich eine Aufnahme im Frequenzbereich von 20 - 20 000 Hz nur lange genug, verschieben sich die Frequenzen zum Infraschall. Sind beliebig hohe Frequenzen erlaubt, so bleiben auch nach Dehnung noch hörbare Frequenzen übrig.

Diese Überlegung scheint mir auch auf kosmische Inflation anwendbar zu sein. Hier könnte ein Argument versteckt sein, mit dem man etwas über die damaligen Quantenfluktuationen und/oder den Inflationsfaktor sagen kann.

Im aktuellen SdW heißt es dazu:

SdW hat folgendes geschrieben:
anderes als Vordergrundsignale sollten primodiale Signale stets identisch ausfallen, egal bei welcher Frequenz man sie misst.

Was ist damit gemeint?

Ich lese: primordiale Signale sind wie weißes Rauschen, die Amplitude ist auf allen Frequenzen gleich.
Erwartet hätte ich: Signale gleicher Energie sind gleich wahrscheinlich.


step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
... Mir persönlich erscheint das noch nicht zwingend ...

Danke für all die links. Um das alles zu verstehen und dafür/dagegen zu argumentieren, müßte ich mich wohl monatelang damit beschäftigen.

...um dann eine der vielen, sich gegenseitig widersprechenden Ansichten zu favorisieren. zwinkern


step hat folgendes geschrieben:
Ich habe kein Problem damit, wenn das Experiment nicht als Beweis für Inflation angesehen wird, sondern nur als "passend zu der Hypothese".

Wenn ein Experiment einige Inflationstheorien stützt und andere widerlegt, ist das ein Beweis der Inflation oder eine Widerlegung? Pfeifen


step hat folgendes geschrieben:
Weiter werden folgen, z.B. genauere CMB Daten.

In der Tat. Einige werden schon auf glühenden Kohlen sitzen, bis neue Messungen eintrudeln. Siehe nächster Beitrag.

#216:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 17.05.2014, 10:14
    —
Die Gerüchteküche brodelt.


Das BICEP-Resultat steht und fällt damit, wie gut man primordiale B-Mode-Strahlung von Vordergrundeffekten durch kosmischen Staub trennen kann.

Raphael Flauger behauptet, die BICEP-Leute hätte unveröffentliche Planck-Daten aus einem PDF ausgelesen und mit ihnen die Größe des Effekts durch kosmischen Staub abgeschätzt. Möglicherweise ist das BICEP-Signal statistisch nicht so signifikant, wie gedacht.


Zitat:
Is BICEP wrong?

[...]

Barring a loose cable, the biggest worry about the BICEP signal is that the collaboration may have underestimated the galactic foreground emission.

BICEP2 performed the observations at only one frequency of 150 GHz which is very well suited to study the CMB, but less so for polarized dust or synchrotron emission. As for the latter, more can be learned by going to higher frequencies, while combining maps at different frequencies allows one to separate the galactic and the CMB component. Although the patch of the sky studied by BICEP is well away from the galactic plane, the recently published 353 GHz polarized map from Planck demonstrates that there may be significant emission from these parts of the sky (in that paper the BICEP patch is conveniently masked, so one cannot draw any quantitative conclusions).

Once the dust from the BICEP announcement had settled, all eyes were thus on precision measurements of the galactic foreground. The rumors that have been arriving from the Planck camp were not encouraging, as they were not able to confirm the primordial B-mode signal. It seems that experts now put a finger on what exactly went wrong in BICEP.

To estimate polarized emission from the galactic dust, BICEP digitized an unpublished 353 GHz map shown by the Planck collaboration at a conference.



However, it seems they misinterpreted the Planck results: that map shows the polarization fraction for all foregrounds, not for the galactic dust only (see the "not CIB subtracted" caveat in the slide). Once you correct for that and rescale the Planck results appropriately, some experts claim that the polarized galactic dust emission can account for most of the BICEP signal. The rumor is that the BICEP team has now admitted to the mistake [Update: this last statement is disputed and outwardly denied].

Note that we should not conclude that there is no observable tensor modes in the CMB. Indeed, the tensor to scalar ratio of order 0.1 is probably consistent with the existing experimental data, and may be responsible for a part of the B-mode signal detected by BICEP. New data from Planck, POLARBEAR, ACTpole, and Keck Array should clarify the situation within a year from now. However, at this point, there seems to be no statistically significant evidence for the primordial B-modes of inflationary origin in the CMB.

http://resonaances.blogspot.de/2014/05/is-bicep-wrong.html




Zitat:
causality, web scraping for science, visualization

[...]

At lunch, Raphael Flauger (NYU) gave a beautiful talk on foreground uncertainties related to the BICEP2 results. He built his foreground models as did the BICEP2 team by scraping data out of Keynote (tm) presentations posted on the web! I have to say that again: The Planck team showed some maps of foregrounds in some Keynote presentations and posted them on the web. Flauger (and also the BICEP2 team before him) grabbed those presentations, scraped them for the all-sky maps, calibrated them using the scale bars, and worked from there. The coolest thing is that Flauger also simulated this whole process to account in his analysis for the digitization (scraping?) noise. Awesome!

He concludes that the significance of the BICEP2 results is much lower than stated in the paper, which makes him (and many others) sad: He has been working on inflation models that produce large signals.


http://hoggresearch.blogspot.de/2014/05/causality-web-scraping-for-science.html



Eine Gegenmeinung, die die Einwände als ungegründet sieht:

Zitat:
New BICEP rumours: nothing to see here

Now, with the greatest respect to Resonaances, which is an excellent particle physics blog, this is really a non-issue, and certainly not worth offending lots of people for (see for instance Martin Bucher's comment here). I really do not see what substantial information these rumours have provided us with that was not already known in March, and therefore why we should alter assessments of the data made at that time.

[...]

Now the "new" rumour is based on the fact that it turns out that one of the dust models was based on BICEP's interpretation of preliminary Planck data, and that this data was not officially sanctioned but digitally extracted from a pdf of a slide shown at a talk somewhere. This is not exactly news, since the slide in question is in fact referenced in the BICEP paper. What's new is that now somebody unnamed is suggesting that the slide was in fact misinterpreted, and therefore this one dust model is more wrong than we thought, though we already accepted it was probably somewhat wrong. This is not the same as proving that the BICEP signal has been definitively shown to be caused by dust contamination! In fact I don't see how it changes the current picture we have at all. Ultimately the only way we can be sure about whether the observed signal is truly primordial or due to dust is to have measurements that combine several different frequencies. For that we have to wait a bit for other experiments — and that's the same as we were saying in March.

http://blankonthemap.blogspot.de/2014/05/new-bicep-rumours-nothing-to-see-here.html

#217:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 17.05.2014, 14:32
    —
Ich finde gerade die Quelle nicht mehr, aber m.E. ist ein Problem der Konflikt zwischen der Planck- und der BICEP-Forschergruppe, die sich hier durch ihre Konkurrenz ein wenig im Weg stehen, so dass den BICEP-Leuten nicht die aktuellsten Karten zur Verfügung standen.

#218:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 17.05.2014, 22:08
    —
Hier vielleicht:

Zitat:
Blockbuster Big Bang Result May Fizzle, Rumor Suggests

Clement Pryke, a cosmologist at the University of Minnesota, Twin Cities, and a co-principal investigator for the BICEP team, acknowledges that the foreground map is an important and thorny issue. Part of the problem is that the Planck team has not made the raw foreground data available, he says. Instead, BICEP researchers had to do the best they could with a PDF file of that map that the Planck team presented at a conference. Moreover, Pryke says, conversations with members of the Planck team leave it uncertain exactly what is in the key plot. "It is unclear what that plot shows," he says.

http://news.sciencemag.org/physics/2014/05/blockbuster-big-bang-result-may-fizzle-rumor-suggests

Ohne da drin zu stecken, wage ich kein Urteil.

Mein erster Impuls ist zu sagen, gebt den Planck-Leuten die Rohdaten, wenn sie sie wollen.
Andererseits sollte man eher vermeiden, Unfertiges und Vorläufiges aus der Hand zu geben. Welch Forschungsgruppe ist so mutig, auf vorläufige Ergebnisse einer anderen zu bauen? Angenommen, das Vorläufige stellt sich als falsch heraus. Dann war die Arbeit für die Katz. Ich möchte weder zu der einen noch zur anderen Gruppe gehören.

In jedem Fall ist es ein ziemliches Husarenstück - oder ein Schildbürgerstreich - per Screenshot aus einem PDF zu Daten zu kommen. Derartiges hielt ich für unmöglich. Geschockt

Aber auch die Rohdaten des Diagramms zu haben hätte nichts an der Sache geändert. Die BICEP-Leute scheinen eine Beschriftung falsch interpretiert zu haben.

#219:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.05.2014, 17:15
    —
Ja, vielleicht war es voreilig publiziert. Da müssen wir jetzt abwarten. Wenn es nicht korrekt ist, wird es sicher bald auffliegen, soviel Vertrauen habe ich dann doch in die Prozesse. Jedenfalls spannende Vorgänge - für die ich leider viel zu wenig Zeit habe.

#220:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 18.05.2014, 17:19
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ja, vielleicht war es voreilig publiziert. Da müssen wir jetzt abwarten. Wenn es nicht korrekt ist, wird es sicher bald auffliegen, soviel Vertrauen habe ich dann doch in die Prozesse. Jedenfalls spannende Vorgänge - für die ich leider viel zu wenig Zeit habe.


Du stellst doch wohl nicht etwa Arbeit und Familie über Gravitationswellen? Sehr glücklich

#221:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.05.2014, 17:23
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ja, vielleicht war es voreilig publiziert. Da müssen wir jetzt abwarten. Wenn es nicht korrekt ist, wird es sicher bald auffliegen, soviel Vertrauen habe ich dann doch in die Prozesse. Jedenfalls spannende Vorgänge - für die ich leider viel zu wenig Zeit habe.
Du stellst doch wohl nicht etwa Arbeit und Familie über Gravitationswellen? Sehr glücklich

Letztens mußte ich mir schon anhören, daß die Gravitationswellen und der Urknall auch ohne mich nur unwesentlich schlechter klarkommen Sehr glücklich

#222:  Autor: VobroWohnort: Wuppertal BeitragVerfasst am: 22.09.2014, 16:32
    —
Tatsächlich alles nur Staubgestöber?:

http://www.sueddeutsche.de/wissen/gravitationswellen-vom-urknall-nichts-als-staub-1.2140464

#223:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 13.01.2016, 21:19
    —
Zitat:
Ein Gerücht geht um unter Physikern. Und wäre es tatsächlich wahr, dann würde die Sache den beteiligten Wissenschaftlern im Schnelldurchgang zu einem Nobelpreis verhelfen. Ein hochsensibler Detektor in den USA, so heißt es, habe direkte Hinweise auf sogenannte Gravitationswellen gefunden.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gravitationswellen-forscher-heizt-geruechte-ueber-einstein-wellen-an-a-1071834.html

#224:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 13.01.2016, 22:35
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Gerücht geht um unter Physikern. Und wäre es tatsächlich wahr, dann würde die Sache den beteiligten Wissenschaftlern im Schnelldurchgang zu einem Nobelpreis verhelfen. Ein hochsensibler Detektor in den USA, so heißt es, habe direkte Hinweise auf sogenannte Gravitationswellen gefunden.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gravitationswellen-forscher-heizt-geruechte-ueber-einstein-wellen-an-a-1071834.html

Daraus:
Zitat:
Krauss sagt: Die Messungen, über die er getwittert habe, seien vor dem offiziellen Start des Detektors erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt habe es keine Blind Injections gegeben. Bestätigen lässt sich das derzeit nicht.

Und damit rückt er erst jetzt, nach über 7 Jahren raus?
(nimmt man an, dass seine Messungen in 2009, also vor den von 2010 erfolgten Fehlmessungen gelegen haben, da es da ja angeblich noch keine BI´s gegeben habe.)
skeptisch

#225:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 16.01.2016, 21:10
    —
Es ist ziemlich unmöglich, was Krauss da macht, da es den Druck auf die Physiker enorm erhöht. Der soll die Klappe halten, bis es veröffentlicht wird.

#226:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.02.2016, 17:37
    —
Anscheinend ist es jetzt durch.
Zitat:
Es ist eine Jahrhundertsensation: Albert Einstein hatte sie einst theoretisch hergeleitet, nun haben Forscher erstmals Gravitationswellen nachgewiesen. Sie öffnen einen völlig neuen Blick auf das Universum.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gravitationswellen-erstmals-nachgewiesen-albert-einstein-bestaetigt-a-1076818.html

#227: Gravitationswellen Autor: wolle BeitragVerfasst am: 11.02.2016, 22:27
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Anscheinend ist es jetzt durch.
Zitat:
Es ist eine Jahrhundertsensation: Albert Einstein hatte sie einst theoretisch hergeleitet, nun haben Forscher erstmals Gravitationswellen nachgewiesen. Sie öffnen einen völlig neuen Blick auf das Universum.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gravitationswellen-erstmals-nachgewiesen-albert-einstein-bestaetigt-a-1076818.html

Nebenbei wird die Simulation der Kollision zweier Schwarzer Löcher als realistisch bestätigt.
Das bestätigt quasi einen Teil unserer Theorie der Schwarzen Löcher.
Die eine künstlerische Darstellung, wo die Gravitationswellen wie eine Spiralige Welle dargestellt wird, ist wohl irreführend.
Da die Gravitationswellen bei der Beschleunigung (oder Abbremsung) von Massen entstehen, dürfte die gemessenen Wellen im letzten Moment der Kollision, vermutlich beim Aufeinanderprall (der Abbremsung?) der Schwarzen Löcher entstanden sein.

NASA-Animation: Wenn schwarze Löcher verschmelzen
https://www.youtube.com/watch?v=E7rVA1GbPag

Verschmelzen zweier schwarzer Löcher
https://www.youtube.com/watch?v=5BOQgjW1ahI

Gravitationswellen | Hans Ruder
https://www.youtube.com/watch?v=1ROtbWH6FqU
55 Minuten

#228: Re: Gravitationswellen Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 11.02.2016, 23:28
    —
wolle hat folgendes geschrieben:

Die eine künstlerische Darstellung, wo die Gravitationswellen wie eine Spiralige Welle dargestellt wird, ist wohl irreführend.
Da die Gravitationswellen bei der Beschleunigung (oder Abbremsung) von Massen entstehen, dürfte die gemessenen Wellen im letzten Moment der Kollision, vermutlich beim Aufeinanderprall (der Abbremsung?) der Schwarzen Löcher entstanden sein.

NASA-Animation: Wenn schwarze Löcher verschmelzen
https://www.youtube.com/watch?v=E7rVA1GbPag

Verschmelzen zweier schwarzer Löcher
https://www.youtube.com/watch?v=5BOQgjW1ahI

wieso? in deinem 2. youtube link werden sie 2D genau so als spiralförmige wellen gezeigt.

#229: Re: Gravitationswellen Autor: hainer BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 00:04
    —
wolle hat folgendes geschrieben:

Da die Gravitationswellen bei der Beschleunigung (oder Abbremsung) von Massen entstehen, dürfte die gemessenen Wellen im letzten Moment der Kollision, vermutlich beim Aufeinanderprall (der Abbremsung?) der Schwarzen Löcher entstanden sein.


Trifft die Annahme zu dass diese abgestrahlte Massen ausserhalb des Ereignishorizonts des SL waren?

#230: Re: Gravitationswellen Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 00:17
    —
hainer hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:

Da die Gravitationswellen bei der Beschleunigung (oder Abbremsung) von Massen entstehen, dürfte die gemessenen Wellen im letzten Moment der Kollision, vermutlich beim Aufeinanderprall (der Abbremsung?) der Schwarzen Löcher entstanden sein.


Trifft die Annahme zu dass diese abgestrahlte Massen ausserhalb des Ereignishorizonts des SL waren?

nein.
massen werden nicht abgestrahlt und die massen innerhalb des ereignishorizonts schlagen diese gravitationswellen.

das gravitation auch außerhalb des ereignishorizontes wirkt, dürfte klar sein, denn sonst würden schwarze löcher ihr wachstum nach dem Kollaps mehr oder weniger stoppen.

#231:  Autor: hainer BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 00:55
    —
Also wurden die Gravitationswellen durch den Ereignishorizont abgestrahlt?

#232:  Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 00:59
    —
hainer hat folgendes geschrieben:
Also wurden die Gravitationswellen durch den Ereignishorizont abgestrahlt?

ich denke, ja.

#233:  Autor: hainer BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 01:10
    —
Der sieht das anders:
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/08/04/wie-kommt-die-gravitation-aus-dem-schwarzen-loch-heraus/

Die Wellen entstehen demnach ausserhalb.

#234: Re: Gravitationswellen Autor: wolle BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 01:28
    —
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:

Die eine künstlerische Darstellung, wo die Gravitationswellen wie eine Spiralige Welle dargestellt wird, ist wohl irreführend.
Da die Gravitationswellen bei der Beschleunigung (oder Abbremsung) von Massen entstehen, dürfte die gemessenen Wellen im letzten Moment der Kollision, vermutlich beim Aufeinanderprall (der Abbremsung?) der Schwarzen Löcher entstanden sein.

NASA-Animation: Wenn schwarze Löcher verschmelzen
https://www.youtube.com/watch?v=E7rVA1GbPag

Verschmelzen zweier schwarzer Löcher
https://www.youtube.com/watch?v=5BOQgjW1ahI

wieso? in deinem 2. youtube link werden sie 2D genau so als spiralförmige wellen gezeigt.


Ich habe auch überlegt, ob ich das überhaupt verlinken soll, da die Darstellung ähnlich wie im SPON Artikel wie gesagt nach meiner Ansicht falsch ist.
Es mag als Beleg dienen, dass Journalisten voneinander abkupfern, ohne die wissenschaftliche Genauigkeit zu beachten.
Die Darstellung einer Welle, die sich kugelförmig ausbreitet, ist -zugegeben- schwierig.

#235:  Autor: hainer BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 01:37
    —
hainer hat folgendes geschrieben:
Der sieht das anders:
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/08/04/wie-kommt-die-gravitation-aus-dem-schwarzen-loch-heraus/

Die Wellen entstehen demnach ausserhalb.


Muß mich wohl selbst zitieren um meine Schlussfolgerung aus dem Artikel zu widerrufen weil sie mir nun selbst fragwürdig erscheint.

Denn Freistätter sagt ja dass Gravitation im Raum existiert. Diese ist aber fraglos mit einer Masse verknüpft. Wenn nun in einer Singularität schlagartig Masse verschwindet, pflanzt sich eine Änderung des Gravitaionsfeldes mit Lichtgeschwindigkeit fort. Demnach muß sich diese räumlich von innen ausgehend von der Masse durch den Erignishorizont fortpflanzen. Dann stelle ich mir das so vor wie eine schlagartige Veränderung des Gravitationpotentials mit einer begrenzten Verzerrung des Raums, ähnlich einer Welle die kugelzentrisch fortläuft? Darf ich mir das nun so anschaulich machen oder ist das wieder falsch?


Zuletzt bearbeitet von hainer am 12.02.2016, 01:39, insgesamt einmal bearbeitet

#236: Re: Gravitationswellen Autor: wolle BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 01:39
    —
hainer hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:

Da die Gravitationswellen bei der Beschleunigung (oder Abbremsung) von Massen entstehen, dürfte die gemessenen Wellen im letzten Moment der Kollision, vermutlich beim Aufeinanderprall (der Abbremsung?) der Schwarzen Löcher entstanden sein.


Trifft die Annahme zu dass diese abgestrahlte Massen ausserhalb des Ereignishorizonts des SL waren?


Bei Schwarzen Löchern werden nur dann Massen außerhalb des Ereignishorizontes abgestrahlt, wenn sich Materie in einer Akkretions-Scheibe um das Schwarze Loch gesammelt hat. Die Wird dann teilweise als Jet an den Rotations-Polen mit einem Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit vor dem Ereignis-Horizont vorbei nach Außen gequetscht.
Die Massen, welche die Gravitations-Wellen verursachen, sind genau im Zentrum des Schwarze Loches, und können nur sehr langsam durch Quanten-Effekte (Hawking-Strahlung) abgestrahlt werden.

#237:  Autor: hainer BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 01:42
    —
Dann ist das wovon wir bei der Vereinigung der SL sprechen ein anderer Mechanismus. Hier würde dann Masse irgendwie gleich in Raumkrümmung verwandelt. Oder?

Warum verschwanden da eigentlich 3 Sonnenmassen bei dem Ereignis das LIGO gemessen hat?

#238:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 06:04
    —
hainer hat folgendes geschrieben:
Dann ist das wovon wir bei der Vereinigung der SL sprechen ein anderer Mechanismus. Hier würde dann Masse irgendwie gleich in Raumkrümmung verwandelt. Oder?

Warum verschwanden da eigentlich 3 Sonnenmassen bei dem Ereignis das LIGO gemessen hat?


Ganz klassisch: Potentielle Energie?
Der Betrag der aufgewendet werden müsste um die 2 Massen zu trennen.

#239:  Autor: hainer BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 07:00
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
hainer hat folgendes geschrieben:
Dann ist das wovon wir bei der Vereinigung der SL sprechen ein anderer Mechanismus. Hier würde dann Masse irgendwie gleich in Raumkrümmung verwandelt. Oder?

Warum verschwanden da eigentlich 3 Sonnenmassen bei dem Ereignis das LIGO gemessen hat?


Ganz klassisch: Potentielle Energie?
Der Betrag der aufgewendet werden müsste um die 2 Massen zu trennen.


Die wurden hier ja nicht getrennt, sondern die näherten sich.

#240:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 07:38
    —
hainer hat folgendes geschrieben:
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
hainer hat folgendes geschrieben:
Dann ist das wovon wir bei der Vereinigung der SL sprechen ein anderer Mechanismus. Hier würde dann Masse irgendwie gleich in Raumkrümmung verwandelt. Oder?

Warum verschwanden da eigentlich 3 Sonnenmassen bei dem Ereignis das LIGO gemessen hat?


Ganz klassisch: Potentielle Energie?
Der Betrag der aufgewendet werden müsste um die 2 Massen zu trennen.


Die wurden hier ja nicht getrennt, sondern die näherten sich.


Ja wenn man die trennt muss man logischerweise Energie reinstecken: Die Gravitationskraft über den Weg.

Nun sind sie aber schon getrennt (warum und wann ist erstmal egal) und ziehen sich an.
Wenn sie dabei aufeinanderfallen nimmt das System einen niedrigeren energetischen Zustand an,
die dabei freiwerdende Energie muss irgendwo hin.

Wenn Du zuhause von der Leiter fällst passiert das selbe, da wird dann die Energie in Wärme
umgesetzt (und blaue Flecke zwinkern )

#241:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 12:54
    —
hainer hat folgendes geschrieben:
Dann ist das wovon wir bei der Vereinigung der SL sprechen ein anderer Mechanismus. Hier würde dann Masse irgendwie gleich in Raumkrümmung verwandelt. Oder?

Warum verschwanden da eigentlich 3 Sonnenmassen bei dem Ereignis das LIGO gemessen hat?


http://www.focus.de/wissen/weltraum/universum-gravitationswellen-nachweis-eroeffnet-neue-aera-der-astronomie_id_5279149.html schrieb:
Zitat:
Nach Einsteins Masse-Energie-Äquivalenz E=mc2 wurden demnach drei Sonnenmassen in Form von Gravitationswellenenergie ins All abgestrahlt - und das in weniger als einer Viertelsekunde. "Dieses Objekt war kurzzeitig das energiereichste im ganzen Universum! Und trotzdem war es völlig dunkel", betont Danzmann.

Drei Sonnen-Massen wurden also innerhalb von 0,25 Sekunden in Strahlung (Gravitations-Wellen) umgewandelt.
Zum Vergleich: unsere Sonne hat in 4,6 Milliarden Jahren weniger als 3 Zehntausendstel ihrer Masse in Strahlung umgewandelt.

#242:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 14:16
    —
Schaut mal hier:
scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen hat folgendes geschrieben:
Wenn die Gravitation lichtschnell ist, wie entkommt sie dann dem Schwarzen Loch?
...
Würde man innerhalb des Ereignishorizonts eine Gravitationswelle erzeugen, dann würde die auch nicht nach außen gelangen können.

Mit dem Schwerefeld ist es aber anders. Dazu muss man sich folgendes überlegen: Die Einstein-Gleichung ist eine lokale Gleichung, das heißt alles, was “jetzt und hier” passiert, wird nur von dem beeinflusst, was “ganz in der Nähe vor ganz kurzer zeit” passiert ist. Direkt oberhalb des Ereignishorizonts ist die Raumzeit gekrümmt, weil sie auch am Ereignishorizont gekrümmt ist. Die Gravitation muss also nicht aus dem Inneren des SL entkommen, sondern kommt sozusagen vom Ereignishorizont.
...

#243:  Autor: hainer BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 17:35
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
hainer hat folgendes geschrieben:
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
hainer hat folgendes geschrieben:
Dann ist das wovon wir bei der Vereinigung der SL sprechen ein anderer Mechanismus. Hier würde dann Masse irgendwie gleich in Raumkrümmung verwandelt. Oder?

Warum verschwanden da eigentlich 3 Sonnenmassen bei dem Ereignis das LIGO gemessen hat?


Ganz klassisch: Potentielle Energie?
Der Betrag der aufgewendet werden müsste um die 2 Massen zu trennen.


Die wurden hier ja nicht getrennt, sondern die näherten sich.


Ja wenn man die trennt muss man logischerweise Energie reinstecken: Die Gravitationskraft über den Weg.

Nun sind sie aber schon getrennt (warum und wann ist erstmal egal) und ziehen sich an.
Wenn sie dabei aufeinanderfallen nimmt das System einen niedrigeren energetischen Zustand an,
die dabei freiwerdende Energie muss irgendwo hin.

Wenn Du zuhause von der Leiter fällst passiert das selbe, da wird dann die Energie in Wärme
umgesetzt (und blaue Flecke zwinkern )


Damit hast Du doch noch nicht erklärt warum dabei Masse verschwindet. Also bitte nicht irgendwas zusammenfantasieren.

#244:  Autor: hainer BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 17:42
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
Schaut mal hier:
scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen hat folgendes geschrieben:
Wenn die Gravitation lichtschnell ist, wie entkommt sie dann dem Schwarzen Loch?
...
Würde man innerhalb des Ereignishorizonts eine Gravitationswelle erzeugen, dann würde die auch nicht nach außen gelangen können.

Mit dem Schwerefeld ist es aber anders. Dazu muss man sich folgendes überlegen: Die Einstein-Gleichung ist eine lokale Gleichung, das heißt alles, was “jetzt und hier” passiert, wird nur von dem beeinflusst, was “ganz in der Nähe vor ganz kurzer zeit” passiert ist. Direkt oberhalb des Ereignishorizonts ist die Raumzeit gekrümmt, weil sie auch am Ereignishorizont gekrümmt ist. Die Gravitation muss also nicht aus dem Inneren des SL entkommen, sondern kommt sozusagen vom Ereignishorizont.
...


Die Erklärung drückt sich wieder um die Fortpflanzung der Wirkung zwischen der Masse bis zum Ereignishorizont.

#245:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 17:50
    —
hainer hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Schaut mal hier:
scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen hat folgendes geschrieben:
Wenn die Gravitation lichtschnell ist, wie entkommt sie dann dem Schwarzen Loch?
...
Würde man innerhalb des Ereignishorizonts eine Gravitationswelle erzeugen, dann würde die auch nicht nach außen gelangen können.

Mit dem Schwerefeld ist es aber anders. Dazu muss man sich folgendes überlegen: Die Einstein-Gleichung ist eine lokale Gleichung, das heißt alles, was “jetzt und hier” passiert, wird nur von dem beeinflusst, was “ganz in der Nähe vor ganz kurzer zeit” passiert ist. Direkt oberhalb des Ereignishorizonts ist die Raumzeit gekrümmt, weil sie auch am Ereignishorizont gekrümmt ist. Die Gravitation muss also nicht aus dem Inneren des SL entkommen, sondern kommt sozusagen vom Ereignishorizont.
...


Die Erklärung drückt sich wieder um die Fortpflanzung der Wirkung zwischen der Masse bis zum Ereignishorizont.

Äh, nein.
Man braucht keinen zusätzlichen Mechanismus für die Verbindung zwischen Zentrum und Horizont. Das ist alles ganz "normale" (wenngleich stark gekrümmte) Raumzeit. Die jeweiligen lokalen Eigenschaften sind so wie sie sind, beeinflusst nur von ihrer Nachbarschaft, d.h. Raumzeiteigenschaften am Horizont wirken auf die Regionen außerhalb und es ist so gesehen egal, wie es weiter hinten aussieht.

#246:  Autor: hainer BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 17:54
    —
1. Es bleibt zusätzlich für mich offen warum bei der Vereinigung von SL ein Teil der Masse verschwinden muß. Was sorgt dafür?
2. Ferner auch welcher Mechanismus führt dann zu einer Umwandlung von Masse in Verbiegung des Raums.

@Wolle:
Danke für den Hinweis auf die Äquivalenz Masse-Energie, das kann aber nur ein Teil der Erklärung sein, denn damit ist ja nicht erklärt->"Warum verschwanden da eigentlich 3 Sonnenmassen bei dem Ereignis das LIGO gemessen hat?". Er verschwinden ja nicht ständig mal eben so 3 Sonnenmassen. Der FOCUS-Artikel führt nicht aus warum 3 Sonnenmassen in Verbiegung des Raums gingen. Dass dies bei der Vereinigung der SL geschah wurde auch überall in Tageszeitungen genannt. Wäre aber ebenso keine Antwort auf die Frage warum das so erwartet wird.


Zuletzt bearbeitet von hainer am 12.02.2016, 18:52, insgesamt 2-mal bearbeitet

#247:  Autor: hainer BeitragVerfasst am: 12.02.2016, 18:26
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
hainer hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Schaut mal hier:
scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen hat folgendes geschrieben:
Wenn die Gravitation lichtschnell ist, wie entkommt sie dann dem Schwarzen Loch?
...
Würde man innerhalb des Ereignishorizonts eine Gravitationswelle erzeugen, dann würde die auch nicht nach außen gelangen können.

Mit dem Schwerefeld ist es aber anders. Dazu muss man sich folgendes überlegen: Die Einstein-Gleichung ist eine lokale Gleichung, das heißt alles, was “jetzt und hier” passiert, wird nur von dem beeinflusst, was “ganz in der Nähe vor ganz kurzer zeit” passiert ist. Direkt oberhalb des Ereignishorizonts ist die Raumzeit gekrümmt, weil sie auch am Ereignishorizont gekrümmt ist. Die Gravitation muss also nicht aus dem Inneren des SL entkommen, sondern kommt sozusagen vom Ereignishorizont.
...


Die Erklärung drückt sich wieder um die Fortpflanzung der Wirkung zwischen der Masse bis zum Ereignishorizont.

Äh, nein.
Man braucht keinen zusätzlichen Mechanismus für die Verbindung zwischen Zentrum und Horizont. Das ist alles ganz "normale" (wenngleich stark gekrümmte) Raumzeit. Die jeweiligen lokalen Eigenschaften sind so wie sie sind, beeinflusst nur von ihrer Nachbarschaft, d.h. Raumzeiteigenschaften am Horizont wirken auf die Regionen außerhalb und es ist so gesehen egal, wie es weiter hinten aussieht.


Dann pflanzt sich eben nach Bedeutung DEINER Worte die Wirkung der Massenänderung im Zentrum über den Raum bis zum Ereignishorizont fort. Soweit war ich ja schon gedanklich bevor Du den Aufsatz von MartinB verlinkt hattest.

Wenn die Masse ursächlich für Gravitation ist und die Wirkung lokal ist muß die Gravitationsänderung (Ihr Potential verändert sich bei einer Massenänderung) aus dem SL kommen und nicht erst ab dem Ereignishorizont.

#248: Neubauten und Newtons Gravitätlichkeit sowie Was ist ist Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 13.02.2016, 14:36
    —
Ob auf Erden oder im All,
die Gravitation ist mir egal,
Smilie
aber wenn sie schon da ist - kann man auch Widerstand 'denken'.


https://www.youtube.com/watch?v=6PLCmeFHgbw

Tanzen Showdance

und wen es begeistert - die Neubauten haben die Schwerkraft auch in dem Lied

Was ist ist kurz im Blick.

#249:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 14.02.2016, 11:25
    —
Woher kommt eigentlich die Aussage über die Massen der Schwarzen Löcher vor der Vereinigung und dass 3 Sonnen "verschwunden" sind? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das mit dieser einfachen Anordnung der Laserstrecken messen kann. Auch eine Ortung der Quelle durch diese Apparatur kommt mir spanisch vor.

#250:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 14.02.2016, 16:33
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Woher kommt eigentlich die Aussage über die Massen der Schwarzen Löcher vor der Vereinigung und dass 3 Sonnen "verschwunden" sind? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das mit dieser einfachen Anordnung der Laserstrecken messen kann. Auch eine Ortung der Quelle durch diese Apparatur kommt mir spanisch vor.


Hier ist darüber einiges zu finden, weiter oben ist auch das Signal dargestellt, daran wird deutlich
das man daraus schon einige Parameter ableiten kann.
https://en.wikipedia.org/wiki/First_observation_of_gravitational_waves#The_GW150914_event
Die Ortung ist danach wohl auch nur grob geschehen.

Wichtig sind aber auch die zuvor bekannten indirekten Nachweise, wie der hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/PSR_1913%2B16

Die zeigten schon sehr gute Übereinstimmung mit der Theorie, ich vermute das ist die Grundlage
für die Bestimmung des Szenarios aus den Messdaten.

#251:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 14.02.2016, 19:45
    —
@papst

Danke für die Links. Das kannte ich noch nicht.

#252:  Autor: Darwin UpheavalWohnort: Tief im Süden BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 19:00
    —
Kann mir jemand erklären, wie es möglich ist, eine Längenabweichung von 1/1000 Protonendurchmesser zuverlässig zu messen? Ich erinnere mich an eine Aussage von Kip Thorn in den 1990ern, wonach er sagte, es würde kaum möglich sein, Längendifferenzen im Bereich von Attometern durch Interferometer zu bestimmen; dessen Arme müssten eine Länge von mehreren Lichtjahren haben. Und innerhalb von nur 20 Jahren hat sich alles geändert? Das kommt mir seltsam vor: Schon ein laues Windchen, thermisches Rauschen und geologische Vibrationen sollten jede gravitatationsbedingte Längenänderung locker um den Faktor 1 Million toppen.

#253:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 20:18
    —
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Kann mir jemand erklären, wie es möglich ist, eine Längenabweichung von 1/1000 Protonendurchmesser zuverlässig zu messen? Ich erinnere mich an eine Aussage von Kip Thorn in den 1990ern, wonach er sagte, es würde kaum möglich sein, Längendifferenzen im Bereich von Attometern durch Interferometer zu bestimmen; dessen Arme müssten eine Länge von mehreren Lichtjahren haben. Und innerhalb von nur 20 Jahren hat sich alles geändert? Das kommt mir seltsam vor: Schon ein laues Windchen, thermisches Rauschen und geologische Vibrationen sollten jede gravitatationsbedingte Längenänderung locker um den Faktor 1 Million toppen.


Ähnliches habe ich mich auch gefragt, bin aber überfragt und habe auch nicht die Zeit/Lust wirklich nachzuvollziehen, warum die observierte Korrelation als hinreichend signifikant für die Erfolgsmeldung betrachtet wird. Da müßte man sich schon ziemlich in die Anlage und das Messverfahren vertiefen:
https://en.wikipedia.org/wiki/LIGO
http://journals.aps.org/prl/abstract/10.1103/PhysRevLett.116.061102

Die polulärwissenschaftliche Art der Meldungsverbreitung sowie die vorab gestreuten "Gerüchte" sind dann sowieso noch ein eigenes Thema...

#254:  Autor: Hebart BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 20:24
    —
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Kann mir jemand erklären, wie es möglich ist, eine Längenabweichung von 1/1000 Protonendurchmesser zuverlässig zu messen? Ich erinnere mich an eine Aussage von Kip Thorn in den 1990ern, wonach er sagte, es würde kaum möglich sein, Längendifferenzen im Bereich von Attometern durch Interferometer zu bestimmen; dessen Arme müssten eine Länge von mehreren Lichtjahren haben. Und innerhalb von nur 20 Jahren hat sich alles geändert? Das kommt mir seltsam vor: Schon ein laues Windchen, thermisches Rauschen und geologische Vibrationen sollten jede gravitatationsbedingte Längenänderung locker um den Faktor 1 Million toppen.


Ich habe zwar keine Ahnung von den heute möglichen Messverfahren, aber 1/1000 Protonendurchmesser mit Lasern messen zu können, so wie das beschrieben wurde gehört für mich in die Kategorie Esoterik Schulterzucken

#255:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 21:10
    —
Hebart hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Kann mir jemand erklären, wie es möglich ist, eine Längenabweichung von 1/1000 Protonendurchmesser zuverlässig zu messen? Ich erinnere mich an eine Aussage von Kip Thorn in den 1990ern, wonach er sagte, es würde kaum möglich sein, Längendifferenzen im Bereich von Attometern durch Interferometer zu bestimmen; dessen Arme müssten eine Länge von mehreren Lichtjahren haben. Und innerhalb von nur 20 Jahren hat sich alles geändert? Das kommt mir seltsam vor: Schon ein laues Windchen, thermisches Rauschen und geologische Vibrationen sollten jede gravitatationsbedingte Längenänderung locker um den Faktor 1 Million toppen.


Ich habe zwar keine Ahnung von den heute möglichen Messverfahren, aber 1/1000 Protonendurchmesser mit Lasern messen zu können, so wie das beschrieben wurde gehört für mich in die Kategorie Esoterik Schulterzucken


Die Messung der Gravitations-Wellen wurde bereits am ersten Tag gemacht, nachdem das System stabil lief.
https://de.wikipedia.org/wiki/LIGO#Funktionsweise schrieb:
Zitat:
Die gesamte Messtechnik ist deshalb auch sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Bewegungen im Erdreich (Erdbeben, Wellen an entfernten Stränden), wetterbedingte Auswirkungen (Wind), Straßenverkehr als auch gegenüber internen Einflüssen wie thermische Bewegungen der Atome in den Spiegeln, in den Tunneln gestreutes Licht usw. Die Aufgabe der Datenanalysten ist es dann unter anderem, ein Gravitationssignal aus diesen ganzen Störeffekten herauszufiltern.


Das ist keine Esoterik, sondern Technik.
Aus der Geschwindigkeit, mit welcher der Erfolg erzielt wurde schließe ich, dass bald weitere Erfolgs-Meldungen kommen.
Anders ausgedrückt: Das Ereignis der Kollision Schwarzer Löcher ist nicht so selten wie bisher angenommen.

#256:  Autor: Hebart BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 21:23
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Das ist keine Esoterik, sondern Technik.

Das sagst Du so locker leicht in Deinem jugendlichen Leichtsinn zwinkern

Zitat:
Die Aufgabe der Datenanalysten ist es dann unter anderem, ein Gravitationssignal aus diesen ganzen Störeffekten herauszufiltern.

Ich kann mir sowas einfach nicht vorstellen, 1/1000 eines Protonendurchmessers kann man herausfiltern, wobei es Temperaturschwankungen, Erdvibrationen und sowas zu beachten gilt? Wie funktioniert solch eine Datenanalyse?

#257:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 21:55
    —
btw. die "Aufklärer" von den Ruhrbaronen sind wieder mal schneller mit ihrem vorauseilenden Bashing als die Esoterikszene selbst ... Lachen

http://www.ruhrbarone.de/gefaehrliche-gravitationswellen/121594
http://www.ruhrbarone.de/nrw-gesundheitsministerin-steffens-gruene-fuer-verbot-von-gravitationswellen/121623

#258:  Autor: Hebart BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 22:21
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
btw. die "Aufklärer" von den Ruhrbaronen sind wieder mal schneller mit ihrem vorauseilenden Bashing als die Esoterikszene selbst ... Lachen

http://www.ruhrbarone.de/gefaehrliche-gravitationswellen/121594
http://www.ruhrbarone.de/nrw-gesundheitsministerin-steffens-gruene-fuer-verbot-von-gravitationswellen/121623


Ähhh, nein in diese Schublade möchte ich nicht eingeordnet werden Weinen
Zitat:
Auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf sprach sich heute Vormittag NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) für ein Verbot von Gravitationswellen aus: „Es ist alles noch so neu und wir sollten erst einmal mehr wissen, bevor wir allzu euphorisch werden“, sagte Steffens. Bis mehr Erkenntnisse vorliegen würden, blieben Gravitationswellen in Nordrhein-Westfalen verboten. „Das ist eine Frage der Nachhaltigkeit“, so Steffens


Ich will doch nur etwas nachvollziehen können, bzw. erklärt bekommen Motzen

#259:  Autor: Klaus-Peter BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 22:23
    —
Also ich kann hier nicht erklären, wie man so eine Messung mit der Genauigkeit von 1/1000 Fermi hinkriegt, aber hier kann man nachlesen, wie man dabei vorgehen muss, um solche Genauigkeiten zu kriegen. (Runter bis Kapitel 5, das ist die Methode, die dabei verwendet wurde).

#260:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 22:43
    —
Hebart hat folgendes geschrieben:

Ich will doch nur etwas nachvollziehen können, bzw. erklärt bekommen Motzen


das war jetzt doch auch nicht auf dich bezogen, sondern nur ein Abfall-Fundstück bei Tante Google, das irgendwie sogar weniger witzig als selbstoffenbarend für eine gewisse Form der "Aufklärung" ist ...

Mal auf die Schnelle wirst du da sicher nichts nachvollziehen können, das kann ich dir aus meiner Beschäftigung mit bigdata (in einem ganz anderen Bereich) versichern.

Wie man prinzipiell vorgeht, ist hier auf deutsch beschrieben:
http://www.scilogs.de/relativ-einfach/gravitationswellendetektoren-wie-sie-funktionieren-gw-teil-2/

#261:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 22:45
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
btw. die "Aufklärer" von den Ruhrbaronen sind wieder mal schneller mit ihrem vorauseilenden Bashing als die Esoterikszene selbst ... Lachen

http://www.ruhrbarone.de/gefaehrliche-gravitationswellen/121594
http://www.ruhrbarone.de/nrw-gesundheitsministerin-steffens-gruene-fuer-verbot-von-gravitationswellen/121623


http://www.ruhrbarone.de/nrw-gesundheitsministerin-steffens-gruene-fuer-verbot-von-gravitationswellen/121623 schrieb:
Zitat:
Ohnehin betrachte sie die gestern vorgestellten Forschungsergebnisse skeptisch: „Das waren doch alles nur Physiker und Physikerinnen. Deren schlichtes Weltbild ist für mich nicht entscheidend.“ Man müsse sich endlich aus der Zwangsjacke der Naturwissenschaften befreien und Nordrhein-Westfalen, die Welt und auch das Universum ganzheitlich betrachten. „Das ist ja alles ganz neu. Ich will, dass da genauer hingeschaut wird, zumal ich den Verdacht habe , dass Gravitationswellen was mit Atomen zu tun haben.“ Steffens will zu dem Thema eine Kommission ins Leben rufen: „Astrologen, Homöopathen und Eurythmie-Wissenschaftler werden die gestern veröffentlichen Forschungsergebnisse zum Thema Gravitationswellen kritisch untersuchen. Von ihrem Ergebnis wird abhängen, ob wir in NRW Gravitationswellen zulassen oder nicht.“ Ihr Vorgehen, betonte Steffens, sei mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) abgestimmt.

(fett von mir)
bangdesk despair showtime nee Ihr seid plöd! Argh Pillepalle
Vorausgesetzt, es handelt sich nicht um Satire, mache ich mir echte Sorgen um die Qualität der Politik.

#262:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 22:50
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
btw. die "Aufklärer" von den Ruhrbaronen sind wieder mal schneller mit ihrem vorauseilenden Bashing als die Esoterikszene selbst ... Lachen

http://www.ruhrbarone.de/gefaehrliche-gravitationswellen/121594
http://www.ruhrbarone.de/nrw-gesundheitsministerin-steffens-gruene-fuer-verbot-von-gravitationswellen/121623



Vorausgesetzt, es handelt sich nicht um Satire ...


da setze ich schon wegen des Titels "Gesundheitsministerin Steffens (Grüne) für Verbot von Gravitationswellen" das Gegenteil voraus
und finde es trotzdem nicht wirklich lustig ... Idee

#263:  Autor: Hebart BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 22:50
    —
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Also ich kann hier nicht erklären, wie man so eine Messung mit der Genauigkeit von 1/1000 Fermi hinkriegt, aber hier kann man nachlesen, wie man dabei vorgehen muss, um solche Genauigkeiten zu kriegen. (Runter bis Kapitel 5, das ist die Methode, die dabei verwendet wurde).


Danke Dir!

Zitat:
At Earth-based sites for gravitational wave detectors, the ground is continuously vibrating
with a rms amplitude of xs ≈ αf−2 m Hz−12 , where α ≈ 10−6–10−9. This is far greater than
the signals we want to measure. Thus it is of great importance that terrestrial gravitational
wave detectors, both resonant-bar and laser interferometers, are isolated from the seismic noise
background. High-performance mechanical vibration isolation systems are required for this
purpose. An ideal vibration isolator would not only cut out all significant seismic vibration
in the pass band of the gravitational wave detector, but also cut out the seismic noise at much
lower frequencies, so that the suspended test masses were effectively stationary with respect
to the laser light field. If the total rms motion were much less than an optical fringe width, the
servo control requirements would be minimized: components would be as stable as if rigidly
attached to an optical table, or placed in interplanetary space.

Die High-performance mechanical vibration isolation systems... o.k. ich habe keine Ahnung, meine Skepsis behalte ich irgendwie zwinkern

#264:  Autor: Hebart BeitragVerfasst am: 15.02.2016, 23:10
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Hebart hat folgendes geschrieben:

Ich will doch nur etwas nachvollziehen können, bzw. erklärt bekommen Motzen


das war jetzt doch auch nicht auf dich bezogen, sondern nur ein Abfall-Fundstück bei Tante Google, das irgendwie sogar weniger witzig als selbstoffenbarend für eine gewisse Form der "Aufklärung" ist ...

Mal auf die Schnelle wirst du da sicher nichts nachvollziehen können, das kann ich dir aus meiner Beschäftigung mit bigdata (in einem ganz anderen Bereich) versichern.

Wie man prinzipiell vorgeht, ist hier auf deutsch beschrieben:
http://www.scilogs.de/relativ-einfach/gravitationswellendetektoren-wie-sie-funktionieren-gw-teil-2/


Danke Erwin, ich dachte schon... zwinkern
Es ist absolut erstaunlich, was offensichlich mittlerweile im Bereich der Wissenschaft möglich ist. Vorstellen bzw. nachvollziehen kann ich das mangelnden Wissens zwar nicht, aber sei es drum, haben sie halt Gravitationswellen nach gewiesen und damit Einsteins Theorien ein weiteres mal bestätigt. Ich bin halt ein Skeptiker und gewisse Sachen muss "man" (in diesem Fall ich) eben glauben oder auch nicht zwinkern

#265:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 00:09
    —
Man sollte eh abwarten bis andere Detektoren auch was gesehen haben, idealerweise ein Ereignis
das auch im EM-Spektrum gesehen wird oder mit einem Detektor bei dem das Messprinzip ein anderes ist.


Es ist mit moderner Signalverarbeitung übrigens kein Problem auch noch tief im Rauschen und ein von
Störungen übrlagertes Signal zu "sehen", wenn man weiss wonach man sucht.
Bin mir jetzt nicht ganz sicher aber ich glaube es war GPS wo das standardmässig der Fall ist und die
erste Anwendung die einen Massenmarkt bediente.

#266: Barbara Steffens Autor: wolle BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 13:06
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
btw. die "Aufklärer" von den Ruhrbaronen sind wieder mal schneller mit ihrem vorauseilenden Bashing als die Esoterikszene selbst ... Lachen

http://www.ruhrbarone.de/gefaehrliche-gravitationswellen/121594
http://www.ruhrbarone.de/nrw-gesundheitsministerin-steffens-gruene-fuer-verbot-von-gravitationswellen/121623



Vorausgesetzt, es handelt sich nicht um Satire ...


da setze ich schon wegen des Titels "Gesundheitsministerin Steffens (Grüne) für Verbot von Gravitationswellen" das Gegenteil voraus
und finde es trotzdem nicht wirklich lustig ... Idee


http://www.heise.de/tp/artikel/38/38973/1.html schrieb:

Zitat:
Als besonders eifrig in Sachen Förderung von Esoterik gilt die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens.


Also ich denke das war leider keine Satire.

#267: Re: Barbara Steffens Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 13:43
    —
wolle hat folgendes geschrieben:

http://www.heise.de/tp/artikel/38/38973/1.html schrieb:

Zitat:
Als besonders eifrig in Sachen Förderung von Esoterik gilt die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens.


Also ich denke das war leider keine Satire.


willst was wetten, dass das Satire ist ... zwinkern

guck einfach in die Kommentare beim RB, der Autor höchstpersönlich:
ruhrbarone.de/nrw-gesundheitsministerin-steffens-gruene-fuer-verbot-von-gravitationswellen/121623 hat folgendes geschrieben:
Stefan Laurin Artikelautor
12. Februar 2016 um 15:43
@Sven: Es ist Satire. Aber bei Barbara Steffens wäre man nicht überrascht, wenn es ihre Politik wäre Smilie



Eben weil sie als solche bekannt ist, haben die "lustigen" Ruhrbarone (wenn du etwas recherchierst wirst du keine andere Quelle für das "Interview" finden) diese groteske, satirische Überzeichnung erfunden.

Inzwischen schon eher typisch für die "Wissenschaftlichkeit" der GWUP, dass dort wenigstens die Satire erkannt wird, aber solch groteske "Kritik" offenbar als gut befunden wird:
http://blog.gwup.net/2016/02/12/gravitationswellen-verbieten-oder-geschafte-damit-machen/

Mich erschreckt und bestätigt eher, dass so manche "Aufklärer" sowas nicht als Satire erkennen. Das legt eine doch ziemlich undifferenzierte Wahrnehmung und Etikettierung nahe. Meine Recherche hat auch noch gar nichts ergeben, dass irgend etwas von dem, das Eso-Aufklärer jetzt an "lustigen" Szenarien bzgl. Gravitationswellen "den Esoterikern" zuschreiben, von selbigen selbst gekommen wäre.

Aber mal abwarten, vielleicht kommen ja demnächst "quanteninformierte Wundermittel" gegen gefährliche Gravitationswellen Lachen

#268: Re: Barbara Steffens Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 14:57
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Mich erschreckt und bestätigt eher, dass so manche "Aufklärer" sowas nicht als Satire erkennen.


Ich meine bei Deine Beiträge auch öfters, es wäre Satire.
Leider stellt sich später heraus, Du meinst das wirklich.
Du siehst, so einfach ist es nicht, immer die Satire zu erkennen.

#269: Re: Barbara Steffens Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 15:24
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Mich erschreckt und bestätigt eher, dass so manche "Aufklärer" sowas nicht als Satire erkennen.


Ich meine bei Deine Beiträge auch öfters, es wäre Satire.
Leider stellt sich später heraus, Du meinst das wirklich.
Du siehst, so einfach ist es nicht, immer die Satire zu erkennen.


Mit den beiden Seitenhieben von astarte und schtonk im Flüchtlingsthread ist das nun schon die dritte initiative Provokation einer Person in Moderatorenfunktion. Der "On topic bleiben"-Forderung wird das ebenfalls nicht wirklich gerecht skeptisch

Und - daraus, dass du Satire nicht immer erkennst, lässt sich noch keine statistische Aussage ableiten. Dafür ist die Erhebungsmenge zu klein Smilie

#270: Re: Barbara Steffens Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 15:28
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
btw. die "Aufklärer" von den Ruhrbaronen sind wieder mal schneller mit ihrem vorauseilenden Bashing als die Esoterikszene selbst ... Lachen

http://www.ruhrbarone.de/gefaehrliche-gravitationswellen/121594
http://www.ruhrbarone.de/nrw-gesundheitsministerin-steffens-gruene-fuer-verbot-von-gravitationswellen/121623



Vorausgesetzt, es handelt sich nicht um Satire ...


da setze ich schon wegen des Titels "Gesundheitsministerin Steffens (Grüne) für Verbot von Gravitationswellen" das Gegenteil voraus
und finde es trotzdem nicht wirklich lustig ... Idee


http://www.heise.de/tp/artikel/38/38973/1.html schrieb:

Zitat:
Als besonders eifrig in Sachen Förderung von Esoterik gilt die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens.


Also ich denke das war leider keine Satire.


Entschuldige mal...natürlich war das Satire. Mann Mann

#271:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 15:28
    —
Poe's law eben.
Kann man natürlich auch, mehr oder weniger abstrahiert, gezielt einsetzen.

#272: Re: Barbara Steffens Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 15:37
    —
Ratio hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Mich erschreckt und bestätigt eher, dass so manche "Aufklärer" sowas nicht als Satire erkennen.


Ich meine bei Deine Beiträge auch öfters, es wäre Satire.
Leider stellt sich später heraus, Du meinst das wirklich.
Du siehst, so einfach ist es nicht, immer die Satire zu erkennen.


Mit den beiden Seitenhieben von astarte und schtonk im Flüchtlingsthread ist das nun schon die dritte initiative Provokation einer Person in Moderatorenfunktion. Der "On topic bleiben"-Forderung wird das ebenfalls nicht wirklich gerecht skeptisch

Und - daraus, dass du Satire nicht immer erkennst, lässt sich noch keine statistische Aussage ableiten. Dafür ist die Erhebungsmenge zu klein Smilie


Das war keine "Moderatorenmeinung". Das war eine private Entgleisung von mir, und entschuldige mich dafür. Echt jetzt.

#273: Re: Barbara Steffens Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 15:52
    —
Ratio hat folgendes geschrieben:


Mit den beiden Seitenhieben von astarte und schtonk im Flüchtlingsthread ist das nun schon die dritte initiative Provokation einer Person in Moderatorenfunktion


einfach nicht so ganz ernst nehmen die Diskussionskulturbereicherer ... Gröhl...

#274: Re: Barbara Steffens Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 15:56
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:


Mit den beiden Seitenhieben von astarte und schtonk im Flüchtlingsthread ist das nun schon die dritte initiative Provokation einer Person in Moderatorenfunktion


einfach nicht so ganz ernst nehmen die Diskussionskulturbereicherer ... Gröhl...


Na gut, jetzt bist du auch wieder drauf eingestiegen Neutral

#275: Re: Barbara Steffens Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 16:28
    —
Ratio hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Mich erschreckt und bestätigt eher, dass so manche "Aufklärer" sowas nicht als Satire erkennen.


Ich meine bei Deine Beiträge auch öfters, es wäre Satire.
Leider stellt sich später heraus, Du meinst das wirklich.
Du siehst, so einfach ist es nicht, immer die Satire zu erkennen.


Mit den beiden Seitenhieben von astarte und schtonk im Flüchtlingsthread ist das nun schon die dritte initiative Provokation einer Person in Moderatorenfunktion. Der "On topic bleiben"-Forderung wird das ebenfalls nicht wirklich gerecht skeptisch

Und - daraus, dass du Satire nicht immer erkennst, lässt sich noch keine statistische Aussage ableiten. Dafür ist die Erhebungsmenge zu klein Smilie

Und du meinst nicht, dass i.d.F. bereits die Aussage
Zitat:
so manche "Aufklärer"
initial gewesen wäre? skeptisch
Und, nächste Überlegung, hätte Samson evtl. doch recht, dass es eine Frage des Stils ist, welche Aussage zustimmungswürdigen Charakter erhält? Aber auch das sicherlich Gesprächsstoff für einen anderen Thread. zwinkern

#276: Re: Barbara Steffens Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 16:39
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Mich erschreckt und bestätigt eher, dass so manche "Aufklärer" sowas nicht als Satire erkennen.


Ich meine bei Deine Beiträge auch öfters, es wäre Satire.
Leider stellt sich später heraus, Du meinst das wirklich.
Du siehst, so einfach ist es nicht, immer die Satire zu erkennen.


Mit den beiden Seitenhieben von astarte und schtonk im Flüchtlingsthread ist das nun schon die dritte initiative Provokation einer Person in Moderatorenfunktion. Der "On topic bleiben"-Forderung wird das ebenfalls nicht wirklich gerecht skeptisch

Und - daraus, dass du Satire nicht immer erkennst, lässt sich noch keine statistische Aussage ableiten. Dafür ist die Erhebungsmenge zu klein Smilie

Und du meinst nicht, dass i.d.F. bereits die Aussage
Zitat:
so manche "Aufklärer"
initial gewesen wäre? skeptisch

Bezog sich doch auf die Ruhrbarone bzw. die Kommentare unter einem dortigen Artikel?. Mir ist die Seite nicht bekannt. Falls die Mehrheit hier offen mit den dort aktiven Nutzern sympathisiert könnte man es so auffassen, durchaus. Für so einen weitreichenden Kontext fehlen mir aber die Informationen & dem widerspräche, dass vrolijke sich für seine Äußerung bereits entschuldigt hat.
Defätist hat folgendes geschrieben:

Und, nächste Überlegung, hätte Samson evtl. doch recht, dass es eine Frage des Stils ist, welche Aussage zustimmungswürdigen Charakter erhält? Aber auch das sicherlich Gesprächsstoff für einen anderen Thread. zwinkern

Kann den Bezug nicht herstellen, ggf. etwas, dass am Wochenende besprochen wurde? Da lese ich nie mit.

#277: Re: Barbara Steffens Autor: wolle BeitragVerfasst am: 16.02.2016, 22:39
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:

http://www.heise.de/tp/artikel/38/38973/1.html schrieb:

Zitat:
Als besonders eifrig in Sachen Förderung von Esoterik gilt die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens.


Also ich denke das war leider keine Satire.


willst was wetten, dass das Satire ist ... zwinkern

guck einfach in die Kommentare beim RB, der Autor höchstpersönlich:
ruhrbarone.de/nrw-gesundheitsministerin-steffens-gruene-fuer-verbot-von-gravitationswellen/121623 hat folgendes geschrieben:
Stefan Laurin Artikelautor
12. Februar 2016 um 15:43
@Sven: Es ist Satire. Aber bei Barbara Steffens wäre man nicht überrascht, wenn es ihre Politik wäre Smilie



Eben weil sie als solche bekannt ist, haben die "lustigen" Ruhrbarone (wenn du etwas recherchierst wirst du keine andere Quelle für das "Interview" finden) diese groteske, satirische Überzeichnung erfunden.

Inzwischen schon eher typisch für die "Wissenschaftlichkeit" der GWUP, dass dort wenigstens die Satire erkannt wird, aber solch groteske "Kritik" offenbar als gut befunden wird:
http://blog.gwup.net/2016/02/12/gravitationswellen-verbieten-oder-geschafte-damit-machen/

Mich erschreckt und bestätigt eher, dass so manche "Aufklärer" sowas nicht als Satire erkennen. Das legt eine doch ziemlich undifferenzierte Wahrnehmung und Etikettierung nahe. Meine Recherche hat auch noch gar nichts ergeben, dass irgend etwas von dem, das Eso-Aufklärer jetzt an "lustigen" Szenarien bzgl. Gravitationswellen "den Esoterikern" zuschreiben, von selbigen selbst gekommen wäre.

Aber mal abwarten, vielleicht kommen ja demnächst "quanteninformierte Wundermittel" gegen gefährliche Gravitationswellen Lachen


Um zu erkennen, ob ein Text Satire ist, muss man den Kontext genau kennen.
Also die beschriebene Person (Ministerin, der Esoterik aufgeschlossen),
den Autor (Journalist, nicht explizit Satiriker),
das Forum (nicht explizit satirisch, kein Charlie Hebdo und kein Titanic),
die Physik hinter dem Artikel (Astrophysik).

Bei den Grünen sind ja bereits einige wunderliche Vorschläge gekommen:

http://www.ruhrbarone.de/nrw-gesundheitsministerin-steffens-gruene-fuer-verbot-von-gravitationswellen/121623 schrieb:

Zitat:
Ugurm am
12. Februar 2016 um 20:06
Was die Grünen schon alles verbieten wollten:

Alkohol am Steuer (Null Promille)
Alkoholwerbung
Amflora (Kartoffel)
ATOMVERBOT (im Hamburger Hafen)
Aufklärung über Gentechnik
NEU Autos (mit Verbrennungsmotor)
Autowerbung
BANK-PROVISIONEN
Bären u.a. im Zoo
Biathlon
Bleimunition
BÖLLER DIE TERRORANSCHLÄGE VON PARIS DIENEN ALS VORWAND!
Bundeswehr-Rekrutierungsversuche
CCS (Unterirdische Endlagerung von CO2)
EHE (GRÜNE JUGEND WILL EHE ABSCHAFFEN)
Erste Klasse bei der Deutschen Bahn
Filmen (von Google)
FLOHMÄRKTE (Sonntags-Flohmärkte)
Fracking (generell)
Freie Fahrt für freie Bürger
In Baden-Würtember fangen ROT/Grün an: Tempo 120 auf den Autobahnen. Das geht nicht nur auf alle, die am Steuer so etwas wie ein letztes Bisschen individuelle Freiheit erleben. Es soll auch die verhasste deutsche Automobilbranche tödlich treffen.
Funkzellenüberwachung EDEKA wirbt mit den Worten "Wir LIEBEN Lebensmittel". Bei GRÜNEN und Linken müsste es wohl heißen "Wir lieben VERBRECHER". Halt alles, was die Gesellschaft kaputt macht…
E-Zigarrette
Delfinhaltung
Egoshooter
FLEISCHGERICHTE (täglich) in der Bundestagskantine
FLEISCH in der Kantine (zunächst nur einmal wöchentlich)
Genmais – Futtermais
ÖLHEIZUNGEN PaintballPflanzenschutzmittel für Kleingärtner
Panzerspaßfahren
PENIS Smilie Smilie Smilie Smilie
Plastiktüten
Ponyreiten
Quadtouren
Rauchen im Grünen
Richard-Wagner-Platz Er soll jetzt Refugees-Welcome-Platz heißen.
Schenkelbrand bei Pferden
SATIRE (mit EU-Parlament als Thema)
Sexistische Werbung
Schneller Fahren als 120 (auf der Autobahn)
Sonntags-Flohmärkt
Straftatbestand der illegalen Einwanderung Bisher noch strafbar. Aber obwohl schon bisher gillt: "Illegal = Scheißegal" wollen Grüne und linke jetzt auch rechtlich freie Bahn schaffen für das Herr der Millionen. (Bin auch für die legale Einwanderung)
STRASSENNAMEN, männliche. Bis die Frauenquote erreicht ist.
Stromarmut
Stromsperren
Süßes, die Werbung dafür. (Bin auch gegen Werbung für Süßigkeiten)
Sudiengebühren
SUV
Tempo 50 innerorts (stattdessen überall "30")
Therapien für Homosexuelle (Bin auch gegen Therapien gegen Homosexualität)
TERMINATOR (Saatgut)
Trümmerfrauen. Das Gedenken an sie.
TV-Werbung vor und nach Kindersendungen
VERBOT (das Wort)
V-Männer beim Verfassungsschutz
Waffen zu Hause
Weihnachten der Zukunft in Menden
WEIHNACHTEN in der Öffentlichkeit
Weihnachtsbäume Pflanzen
Welpen – Handel mit…
Werbung für Süßigkeiten (Bin auch gegen Werbung für Süßigkeiten)
Wildtiere im Zirkus
Worte (in Österreich)
Zigarettenautomaten (Bin auch gegen Zigarettenautomaten)
Zulassung für Spritfresser


Ich habe mal fett markiert, was nach meiner Meinung an dem Kommentar Satire sein sollte.
(Meine Kommentare sind oliv gefärbt)

Manch einer wird an der Liste die Satire an anderen Stellen verorten.

Dass die Grünen zusätzliche Gammastrahlung grundsätzlich verbieten wollen, ist wohl selbstverständlich.
Ist es auch selbstverständlich, dass ein Minister den Unterschied zwischen Gammastrahlung und Gravitationswelle kennt?

#278: Re: Barbara Steffens Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 17.02.2016, 08:53
    —
wolle hat folgendes geschrieben:


Um zu erkennen, ob ein Text Satire ist, muss man den Kontext genau kennen.
Also die beschriebene Person (Ministerin, der Esoterik aufgeschlossen),
den Autor (Journalist, nicht explizit Satiriker),
das Forum (nicht explizit satirisch, kein Charlie Hebdo und kein Titanic),
die Physik hinter dem Artikel (Astrophysik).

Bei den Grünen sind ja bereits einige wunderliche Vorschläge gekommen:
[...*snip]


das mag ja alles stimmen, ist aber konkret völlig irrelevant, wenn man - wie ich ja hoffentlich hinreichend verständlich demonstriert habe - mit kurzer Quellrecherche zur Aussage des Autors gelangt, dass es Satire ist !

#279: Evidenzbasierter Glauben an die menschlichen Potenziale Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.02.2016, 14:05
    —
Zur revolutionären Entdeckung der Gravitationswellen schreibt die World Socialist WebSite:

Zitat:
Meilenstein für die Wissenschaft

Der erste tatsächliche Nachweis von Gravitationswellen, die von Albert Einstein vor fast genau einhundert Jahren vorausgesagt wurden, markiert einen entscheidenden Fortschritt in der wissenschaftlichen Erkenntnis und technischen Beherrschung der Natur. (...)

Die überwältigende Bestätigung von Phänomenen, die theoretisch vor einhundert Jahren vorhergesagt wurden, steht in krassem Widerspruch zur gegenwärtigen unablässigen Verherrlichung von Irrationalismus, sowohl durch die Kultivierung von Rückständigkeit und religiösem Aberglauben als auch durch die Unterstützung für den Postmodernismus und seiner Zurückweisung der objektiven Wahrheit. Es ist eine machtvolle Bestätigung der materialistischen Auffassung von der Welt, laut der objektive Naturgesetze existieren, die von den Menschen erkannt werden können. (...)

Insbesondere für eine jüngere Generation, die nichts außer endlosen Kriegen, Ungleichheit, Armut, Sparmaßnahmen, Überwachung der Bevölkerung und Polizeibrutalität kennengelernt hat, ist es ein Augenblick des Optimismus, der etwas über die Aussichten auf den menschlichen Fortschritt vermittelt.

Hinzu kommt ein instinktives Verständnis, dass die Methoden, die zur Entdeckung der Gravitationswellen und für weitere wissenschaftliche und technische Fortschritte angewandt wurden, dazu dienen könnten, soziale und wirtschaftliche Probleme zu lösen. Die Menschen fragen sich zurecht, wie es sein kann, dass die Gesellschaft zwar in der Lage ist, ein Signal aufzuspüren, das die Schwingungsweite von einem Tausendstel eines Protons aufweist, aber nicht in der Lage sein soll, ausreichend Lebensmittel, Wohnungen, Bildung oder Gesundheitsvorsorge für die Bevölkerung des Planten zur Verfügung zu stellen. (...)

Die wissenschaftliche Zusammenarbeit von LIGO umfasste Beiträge aus Australien, China, Deutschland, Großbritannien, Indien, Russland und den Vereinigten Staaten. Durch diese Arbeit hat jeder dieser Wissenschaftler in gewisser Weise das unaufhörliche Mantra der herrschenden Eliten zurückgewiesen, das in jedem Land aus Nationalchauvinismus und Reaktion besteht.


http://www.wsws.org/de/articles/2016/02/16/pers-f16.html


Angesichts solcher erbärmlicher Zustände wie in Syrien, Ukraine, weiten Teilen Afrikas usw. aber auch allgemein Umweltverseuchung und Umweltausbeutung, Arbeitshetze, Sozialabbau, Demokratieabbau und des erwähnten Fortbestehens irrationaler Denkweisen erinnert dieser wissenschaftliche Durchbruch die Menschen auf diesem Planeten wieder mal daran, was sie eigentlich in sich selbst gemeinsam für ein enormes Potenzial tragen, welches im Grunde gar nicht richtig zur Entfaltung kommen kann in den bestehenden gesellschaftlichen politischen Verhältnissen.

Ökonomisch gesprochen könnte man sagen: Da wachsen im Grunde genommen Tag für Tag immer größere Schattenkosten an, die sich aus dem Vergleich der bestehenden Weltverhältnisse mit dem theoretischen Optimum bzw. verschiedenen Optima ermitteln ließen.

Statt dessen werden durch krude Vergleiche mit a) der Vergangenheit, b) der "dritten Welt" und c) des "Realsozialismus" Relativierungen der immer suboptimaler werdenden Verhältnisse - selbst in der "1. Welt" - versucht. Nun, das mag propagandistisch für eine Weile reichen. Aber - man fasse sich mal an den Kopf! - das können ja wohl nicht die Maßstäbe sein, oder?

Die Maßstäbe werden durch solche wissenschaftlichen Errungenschaften gesetzt und daran muss man die derzeitigen globalen Zustände messen und nur daran.

Insofern hat das, was da mit den beiden schwarzen Löchern ganz weit weg in einer fernen Raumzeit geschah, eine ganze Menge mit dem zu tun, was derzeit hier auf der Erde passiert. Der Glauben an die menschlichen Kräfte und ihre Fähigkeit zur weltweiten Kooperation jenseits regionaler und nationaler Borniertheiten ist jedenfalls eindeutig evidenzbasiert, wie man sieht ...-

#280: Re: Evidenzbasierter Glauben an die menschlichen Potenziale Autor: wolle BeitragVerfasst am: 17.02.2016, 18:55
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

...
Die Maßstäbe werden durch solche wissenschaftlichen Errungenschaften gesetzt und daran muss man die derzeitigen globalen Zustände messen und nur daran.
...


Wenn das ein Versuch sein soll, diese wissenschaftliche Errungenschaft für den Sozialismus zu beanspruchen, sehe ich den Versuch als gescheitert an, da der Sozialismus dazu nichts beigetragen hat.
(Auch China sehe ich nicht mehr wirklich als sozialistisches Land an.)

Auch der Vergleich von wissenschaftlichem Erfolg und sozialen Missständen macht wenig Sinn.
Wo genau hat ein sozialistisches Land jemals die genannten sozialen Misstände (Kriege, Ungleichheit, Armut, Sparmaßnahmen, Überwachung der Bevölkerung und Polizeibrutalität) beseitigt?
Wenn es noch Länder gibt, in denen "Rückständigkeit kultiviert" wird, dann sind das Kuba und Nordkorea.

#281: Re: Evidenzbasierter Glauben an die menschlichen Potenziale Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 17.02.2016, 19:12
    —
wolle hat folgendes geschrieben:

Auch der Vergleich von wissenschaftlichem Erfolg und sozialen Missständen macht wenig Sinn.

Zustimmung!

Die Forscher dort sitzen genauso wie die im Cern in einem Elfenbeinturm. Sie befriedigen ihre und unsere Neugier, haben aber zunächst keine Erfolge, die der Menschheit nützlich wären, wie etwa die Entdeckung neuer Medikamente und dergleichen. Ein Folge ihrer Entdeckung könnte sein, nun neue Messanlagen für die Erforschung des Universums bauen zu können.

#282: Re: Evidenzbasierter Glauben an die menschlichen Potenziale Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.02.2016, 20:27
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Die Maßstäbe werden durch solche wissenschaftlichen Errungenschaften gesetzt und daran muss man die derzeitigen globalen Zustände messen und nur daran. ...


Wenn das ein Versuch sein soll, diese wissenschaftliche Errungenschaft für den Sozialismus zu beanspruchen, sehe ich den Versuch als gescheitert an, ...


Es ist wie oben zitiert und von mir ergänzt allgemeiner. Es geht darum, ein weiteres evidenzbasiertes Argument gegen die Flucht in Irrationalismus, Religion und Postmoderne zu setzen und den Glauben an die Potenziale des menschlichen Wissens & Könnens & menschlicher Kooperationsfähigkeit ein weiteres Mal zu begründen.

Bedenke, dass z.B. Religion vor allem ein Ausdruck des prinzipiellen Unglaubens an den Menschen und die beschriebenen Potenziale ist.

Insofern ist mein Beitrag in erster Linie ein Argumentieren gegen diesen - der Evidenz wiedersprechenden - Unglauben an die menschliche Spezies.

wolle hat folgendes geschrieben:
... da der Sozialismus dazu nichts beigetragen hat.
(Auch China sehe ich nicht mehr wirklich als sozialistisches Land an.)


*Der Sozialismus* ist ja auch kein Subjekt. Subjekte sind Menschen in ihrer jeweiligen Form der Vergesellschaftung.

wolle hat folgendes geschrieben:
Auch der Vergleich von wissenschaftlichem Erfolg und sozialen Missständen macht wenig Sinn.


Man kann aber doch die Wissenschaft & Technik so einsetzen, dass sie Hunger, Umweltausbeutung/-zerstörung, suboptimale Planungen & Koordination, desintegrierte Konzepte in vielfältiger Form oder schlecht koordinierte Kommunikationsprozesse durch Besseres ersetzt.

Schon immer hat sich die menschliche Gesellschaft in Abhängigkeit von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen weiter entwickelt. Diese waren schon immer die - notwendige, nicht unbedingt schon hinreichende - Voraussetzung dafür.

Jedenfalls hat der Fortschritt in der Erkenntnis objektiver Gesetzmäßigkeiten auf allen Gebieten dieser Welt seine jeweils eigene Bedeutung. Grundsätzlich zeigt sich, dass der Mensch (zunehmend) in der Lage ist - entgegen dem Erkenntnisrelativismus - die obektiven Wahrheiten und Gesetzmäßigkeiten dieser Welt zu erkennen und das nicht nur im Bereich der Physik und Astronomie, sondern auch auf den Gebieten der Ökonomie und Produktionsplanung beispielsweise, aber auch auf den Gebieten der Medizin oder wasweißich.

wolle hat folgendes geschrieben:
Wo genau hat ein sozialistisches Land jemals die genannten sozialen Misstände (Kriege, Ungleichheit, Armut, Sparmaßnahmen, Überwachung der Bevölkerung und Polizeibrutalität) beseitigt?
Wenn es noch Länder gibt, in denen "Rückständigkeit kultiviert" wird, dann sind das Kuba und Nordkorea.


Kuba kann man nicht mit Nordkorea vergleichen. Kuba hat ein tolles Medizinsystem, bemüht sich um die Bevölkerung und ihre sozialen Bedürfnisse, auch international, sofern der massive Wirtschaftsboykott dies zulässt.

Nordkorea ist degeneriert.

Aber es geht auch nicht um bestimmte Länder, weil Sozialismus - wenn überhaupt - nur als globale Angelegenheit Sinn macht.

Zur Zeit ist die Frage, wie es möglich ist, die Menschheit nicht nur *geistig* und moralisch fortzuentwickeln, sondern auch organisatorisch oder zumindest sollte dies m.E. die Grundfrage der heutigen Epoche sein. Diese Epoche zeichnet sich durch revolutionäre Erkenntnisse aus, aber mehr noch durch systematische Verbesserungen der Methoden der Erkenntnisgewinnung. Wäre dies nicht der Fall, würden sich solche Fragen nach Verbesserung der menschlichen Organisation nicht wirklich stellen; sie hätten schlicht keine Grundlage.

Ich denke - auch im Zuge einer echten Religionskritik - dass man den Glauben an die menschlichen Kräfte an die Stelle des Glaubens an *höhere Mächte* oder *weise Führer* oder *weise Regierungen* setzen sollte. Und solche fantastischen Forschungserfolge der astro-physikalischen Forschung des internationalen Teams sind eines von sehr vielen guten Argumenten dafür.

Der Mensch beginnt, erwachsen zu werden. Er kann sich der *Götter* entledigen und züchtet immer neue Früchte der Erkenntnis ...-


#283: Re: Evidenzbasierter Glauben an die menschlichen Potenziale Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 17.02.2016, 21:43
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:

Auch der Vergleich von wissenschaftlichem Erfolg und sozialen Missständen macht wenig Sinn.

Zustimmung!

Die Forscher dort sitzen genauso wie die im Cern in einem Elfenbeinturm. Sie befriedigen ihre und unsere Neugier, haben aber zunächst keine Erfolge, die der Menschheit nützlich wären, wie etwa die Entdeckung neuer Medikamente und dergleichen. Ein Folge ihrer Entdeckung könnte sein, nun neue Messanlagen für die Erforschung des Universums bauen zu können.


Warum sollte diese hohe Messgenauigkeit nur für die Erforschung des Universums gut sein?
Die lässt sich doch auf andere Anwendungen übertragen.

Auch beim CERN ist nicht alles Elfenbeinturm, da fällt jede Menge für ganz reale Anwendungen ab:
http://www.lhc-facts.ch/index.php?page=technologietransfer

Und nicht nur beim LHC oder anderen Grossprojekten über die fast ausschliesslich berichtet wird:
https://de.wikipedia.org/wiki/ISOLDE#Festk.C3.B6rperphysik_und_Nuklearmedizin

Zudem bekommen da tausende von (angehenden) Wissenschaftlern und Ingenieuren ein gutes
Training, viele der verwendeten Geräte werden dort auch entwickelt und gebaut, da wird der Lötkolben geschwungen und programmiert. Da sieht man auch öfter Doktoranden im Klettergeschirr,
aber nicht für den Elfenbeinturm sondern für irgendeinene Wartung an einem haushohen Detektor.
Für die meisten gibts nachher gar keine Stellen im akademischen Bereich, die gehen in die Industrie.

#284:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 17.02.2016, 23:30
    —
Großforschungsanlagen wie CERN oder LIGO sind, mittelfristig betrachtet, zivilisatorischer Luxus, das muß man zugeben, auch wenn dabei einiger technologischer Nutzen abfällt. Im Kleinen gibt es ähnliche Diskussionen etwa über "elitäre" Kultur.

Andererseits: Wieviel Prozent meiner Steuern gehen in Grundlagenforschung oder elitäre Kultur? Es ist extrem wenig. Und dafür bekomme ich geistigen Genuß auf hoher Ebene.

#285: Re: Evidenzbasierter Glauben an die menschlichen Potenziale Autor: uwebus BeitragVerfasst am: 17.02.2016, 23:57
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Nordkorea ist degeneriert.

Meinst du? Die Jungs da können Atombomben bauen, eventuell sogar Fusionsbomben und dazu noch Raketen, mit denen sie die Dinger um die halbe Welt schicken oder auch Satelliten abschießen können. Degeneriert würde ich die nicht nennen, allenfalls nicht mit unsrer Ethik übereinstimmend.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Der Mensch beginnt, erwachsen zu werden. Er kann sich der *Götter* entledigen und züchtet immer neue Früchte der Erkenntnis ...-


Das glaube ich nicht, denn ich meine zu beobachten, daß immer mehr Menschen sich den Religionen wieder annähern, weil die Frustrierten über die Ungleichheiten in der Welt zunehmen. Wie deppert und frustriert muß man eigentlich sein, um sich in die Luft zu sprengen, nur um an ein paar Jungfrauen zu gelangen? Und diese Truppe hat Zulauf, keinen Mitgliederschwund!

#286:  Autor: uwebus BeitragVerfasst am: 18.02.2016, 00:31
    —
step hat folgendes geschrieben:
Großforschungsanlagen wie CERN oder LIGO sind, mittelfristig betrachtet, zivilisatorischer Luxus, das muß man zugeben, auch wenn dabei einiger technologischer Nutzen abfällt. Im Kleinen gibt es ähnliche Diskussionen etwa über "elitäre" Kultur.


Im Kleinen? Theater und Opernhäuser gehören auch zur "elitären" Kultur, jeder Sitz in größeren Häusern wird pro Vorstellung mit rd. 100 € öffentlich gefördert und das in den meisten westlichen Ländern. Da kommt aus dem "Kleinen" über die Jahre auch ein ganz schönes Sümmchen zusammen für die paar "Elitären", die sich da einen Puccini reinziehen. Und es gibt noch mehr solch "elitäre" Kultur, Golfplätze, Jachthäfen, Prunkbauten, in denen ein Picasso für mehrere Millionen am Nagel hängt oder ein Kilo Butter - von einem Herrn Beuys für viel Geld an die Wand geklatscht - als Kunst gefeiert wird. In einem Museum Münchens soll es teure Konserven geben eines namhaften italienischen Künstlers, Inhalt "merde d'artiste",
https://fr.wikipedia.org/wiki/Merde_d%27Artiste
Kunst vermutlich deswegen, weil er beim Kacken in die Dose getroffen hat.

Wären es nur Anlagen wie das CERN, könnte man "elitäre" Kultur gar nicht kritisieren.

#287:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 18.02.2016, 01:45
    —
uwebus hat folgendes geschrieben:

Kunst vermutlich deswegen, weil er beim Kacken in die Dose getroffen hat.


Nein, das glaube ich nicht.
Eher weil er pro Dose exakt 30g reinbekomen hat.
Das erfordert ein ausserordentliches Schliessmuskeltraining.

Stichwort Beuys:
Streit in einer Kneipe zwischen Gast und Kellner:
Gast: Was willst Du überhaupt, ich bin Beuys-Schüler.
Kellner: Interessiert mich nicht, ich bin Bukowski-Schüler und jetzt raus!

#288: Re: Evidenzbasierter Glauben an die menschlichen Potenziale Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 18.02.2016, 10:12
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:

Auch beim CERN ist nicht alles Elfenbeinturm, da fällt jede Menge für ganz reale Anwendungen ab:
http://www.lhc-facts.ch/index.php?page=technologietransfer

Klar haben solche Einrichtungen ihre Berechtigung, auch wenn sie erstmal scheinbar viel Geld kosten.
Oft fällt erst viel später ein konkreter Nutzen ab, und sei es auch nur durch Ausbildung des Nachwuchses.

Allerdings sollte man bei den verlinkten Quellen auch Vorsicht walten lassen,
grade das CERN ist ziemlich gut in (zT ungerechtfertigter) Selbstbeweihräucherung.

Radio Eriwan:

Zwar ist es richtig, dass an ISOLDE radioaktive Isotope erforscht werden, die u.a. in der Nuklearmedizin genutzt werden.
Das gab es aber schon vor und ganz ohne ISOLDE.
Die Mengen, die man am Beschleuniger erzeugen kann, sind viel zu klein und zu teuer.
Normalerweise nutzt man dafür dedizierte Kernreaktoren mit angeschlossener Heisschemie.

Zwar ist es richtig, dass man mit Protonen- und Ionenbeschleunigern Tumore behandeln kann,
aber auch das gab es lange vor dem LHC (der dafür völlig ungeeignet ist) in USA und UdSSR
schon in den 1950er und 60er Jahren.
Die derzeit modernste Technologie dazu wurde am PSI in der Schweiz und der GSI in Darmstadt
entwickelt, dazu kommen noch die Japaner, ganz ohne CERN.

Zwar ist es richtig, dass die ersten Schritte zum WWW (nicht gleichzusetzen mit dem Internet!) am CERN gemacht wurden,
allerdings hat man Tim Berners-Lee dort sehr bald rausgeekelt ("so ein Scheiss braucht doch keiner").

#289:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.02.2016, 14:30
    —
uwebus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nordkorea ist degeneriert.


Meinst du? Die Jungs da können Atombomben bauen, eventuell sogar Fusionsbomben und dazu noch Raketen, mit denen sie die Dinger um die halbe Welt schicken oder auch Satelliten abschießen können. Degeneriert würde ich die nicht nennen, allenfalls nicht mit unsrer Ethik übereinstimmend.


In Nordkorea gibt es eine extreme Fokussierung auf Militär- und Schwertechnologie, die Ausdruck der esoterischen Juche-Ideologie und einer damit einher gehenden politischen Arrettierung ist.

Die Gründe für diese Ausweglosigkeit - insbesondere für die Masse der dortigen Bevölkerung! - liegen zum großen Teil durchaus im politischen Denken der Partei (und ihrer Gründer) und nicht nur in der äußeren Isolierung.

Ich lehne schon die *theoretische* Begründung der Politik Nordkoreas als Ganzes ab. Von der sozialen Praxis mal ganz abgesehen.

Wissenschaft und Technik sollten gewiss mehr sein als nur Raketen und Bomben zu bauen. Ich rede ja in meinem Eingangsbeitrag von der enormen zivilen Perspektive der menschlichen Forschung und ihrer fortschreitenden, großen Erfolge.

uwebus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Der Mensch beginnt, erwachsen zu werden. Er kann sich der *Götter* entledigen und züchtet immer neue Früchte der Erkenntnis ...-


Das glaube ich nicht, denn ich meine zu beobachten, daß immer mehr Menschen sich den Religionen wieder annähern, weil die Frustrierten über die Ungleichheiten in der Welt zunehmen. Wie deppert und frustriert muß man eigentlich sein, um sich in die Luft zu sprengen, nur um an ein paar Jungfrauen zu gelangen? Und diese Truppe hat Zulauf, keinen Mitgliederschwund!


Von der Flucht in Irrationalismus und Religion habe ich selber geschrieben. Ich leugne das nicht.

Aber ich weise auf die zunehmende Diskrepanz hin zwischen einem progressiven Wachstum der Aufklärung über die Welt und dem Fortbestehen irrationaler Ideologien, gepaart mit einem fehlenden Vertrauen in die menschliche Fähigkeit, die Dinge zu durchschauen und in rationaler Weise zu beherrschen.

Diese im Grunde genommen völlig inakzeptable Diskrepanz wird nachdenklichen Zeitgenossen und -innen durch die neuesten Forschungsergebnisse über Gravitationswellen einmal mehr schlagartig zu Bewusstsein gebracht. Das ist der Punkt, um den es in dem Artikel geht, den ich kurz kommentiert habe, nicht mehr und nicht weniger ...-

#290:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 18.02.2016, 18:19
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step hat folgendes geschrieben:
Großforschungsanlagen wie CERN oder LIGO sind, mittelfristig betrachtet, zivilisatorischer Luxus, das muß man zugeben, auch wenn dabei einiger technologischer Nutzen abfällt. Im Kleinen gibt es ähnliche Diskussionen etwa über "elitäre" Kultur.

Andererseits: Wieviel Prozent meiner Steuern gehen in Grundlagenforschung oder elitäre Kultur? Es ist extrem wenig. Und dafür bekomme ich geistigen Genuß auf hoher Ebene.

Ich hab' gar nichts dagegen, dass da geforscht wird, möchte sogar zu gerne wissen, was die dunkle Materie ist, bevor ich den Löffel abgebe. Aber es gibt halt immer Meinungsverschiedenheiten darüber, wieviel Geld für sowas ausgegeben werden sollte, während es woanders fehlt.

Dazu kommt noch, dass den meisten Menschen die Gravitationswellen und die Kollisionen von Neutronen egal sind, weil sie's eh' nicht verstehen.

#291:  Autor: Klaus-Peter BeitragVerfasst am: 19.02.2016, 13:29
    —
Wenn ein Thema erst mal die Aufmerksamkeit des uwebus gewonnen hat, dann ist der Fred schnell im Arsch. Schade um die Gravitationswellen.

#292:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 19.02.2016, 21:15
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Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Thema erst mal die Aufmerksamkeit des uwebus gewonnen hat, dann ist der Fred schnell im Arsch. Schade um die Gravitationswellen.

Finde ich nicht. Wer sich von von Querschüssen aus der Ruhe bzw. dem Konzept bringen lässt, ist selbst schuld.

#293:  Autor: Klaus-Peter BeitragVerfasst am: 19.02.2016, 21:42
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Thema erst mal die Aufmerksamkeit des uwebus gewonnen hat, dann ist der Fred schnell im Arsch. Schade um die Gravitationswellen.

Finde ich nicht. Wer sich von von Querschüssen aus der Ruhe bzw. dem Konzept bringen lässt, ist selbst schuld.

Schaumermal.

#294:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 20.02.2016, 12:59
    —
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:

Schaumermal.

Dann sengmascho (Beckenbauer)

#295: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 21.02.2016, 18:34
    —
Hallo Forum,

als Begründer dieser Diskussion möchte ich mich natürlich auch dazu äußern. Ich habe mal ein Bissel rumgerechnet und recherchiert und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:

Wie Anfang Februar 2016 stolz verkündet wurde, ist es den Wissenschaftlern am Gravitationswellendetektor LIGO erstmals gelungen, Gravitationswellen direkt nachzuweisen. Viele Informationen wurden mir nicht bekannt bzw. ist vieles für einen Außenstehenden nicht nachprüfbar. Folgende Angaben findet man auf der Homepage von GEO600: Es wurden 2 verschmelzende Schwarze Löcher beobachtet. Das aufgefangene Signal dauerte 0,2 Sekunden. Hierbei hat sich die Umlauffrequenz der beiden Objekte von 35 auf 250 Hertz vergrößert. Die Masse der beiden Schwarzen Löcher (SL) beträgt das 36- und 29-fache der Sonne. Aus den aufgenommenen Daten schließt man auf einen Abstand des Systems von 1,3 Mrd. Lichtjahre zur Erde. 3 Sonnenmassen wurden dabei als Gravitationswellen abgegeben. Quelle: http://www.geo600.org/1734024/gwdetection?seite=2

Auf http://www.astronews.com/news/artikel/2016/02/1602-018.shtml findet man noch die zugehörige Messkurve.

Nun, auch mit diesen Informationen kann man eine Menge anfangen. So kann man aus den Umlaufdaten und der Masse der SL auf den Abstand der beiden SL untereinander schließen. Diese haben bei einer Frequenz von 35 bis 250 Hertz einen Abstand von 563 bis 152km zueinander. Das ist der Abstand der beiden Massezentren. Die Transformation in die Raumzeit-Geometrie der beiden SL lassen wir hier erst mal weg. Rechnen wir weiter, so haben die beiden SL einen Schwarzschildradius von 106 bzw. 85km. Die Summe der beiden Radien ist demzufolge 191km. Hier fällt auf, dass ca. ab einer Umlauffrequenz von 175 Hertz sich die beiden SL am Ereignishorizont direkt berührt haben, da zu diesem Zeitpunkt die Summe der beiden Schwarzschildradien gleich dem Abstand der beiden Massenzentren ist.. Am Ende der Messung überschnitten sich die beiden Ereignishorizonte um 191-152=39km. Angesichts der Tatsache, dass wir keine Vorstellung davon haben, wie die Physik hinter dem Ereignishorizont aussieht, finde ich es beachtlich, dass wir diese Verschmelzung gemessen haben und die Wissenschaftler von LIGO / GEO600 auch den genauen Verlauf dieser Verschmelzung vorhersagen konnten. So ganz ohne physikalische Grundlagen.

Was weiterhin für mich erstaunlich ist, ist die gemessene Frequenzzunahme bei der Verschmelzung der beiden SL. In Veröffentlichungen zu SL kann man lesen, dass für einen Außenstehenden die Zeit eines Objektes am Ereignishorizont langsamer vergeht. Fällt ein Objekt auf ein SL und sendet, aus Sicht des Objektes, gleichmäßige Signale aus, so empfängt ein Außenstehender diese Signale in immer längeren Abständen. Ist das Objekt am Ereignishorizont angekommen, sieht es für den Außenstehenden so aus, als wäre die Zeit des Objekts stehen geblieben. Er empfängt keine Signale mehr. Dies bedeutet, dass der Außenstehende niemals sieht, wie das Objekt in das Schwarze Loch fällt. Daher finde ich es erstaunlich, dass die Wissenschaftler von LIGO genau das Gegenteil beobachtet haben wollen. Nach ihren Angaben hat sich ja die Umlauffrequenz der beiden SL von 35 auf 250 Umläufe pro Sekunde erhöht und sie haben gesehen, wie das Objekt, also das eine SL, in das andere SL fällt. Das steht entgegen der Relativitätstheorie.

Bei dem vorgenannten Vorgang der Verlangsamung der Zeit im Bereich von großen Massen bzw. SL spricht man auch von einer Rotverschiebung. Da alle Materie und Energie einen Wellencharakter aufweisen, verschiebt sich die Frequenzen dieser Materie- und Energiewellen in der Nähe von SL. Die Frequenzen nehmen ab. Es kommt zur sogenannten Rotverschiebung. Am Ereignishorizont ist die Frequenz der Wellen Null. Aus der einfachen Beziehung, Energie ist das Produkt aus dem Planckschen Wirkungsquantum und der Frequenz, kann man ableiten, dass am Ereignishorizont sämtliche Teilchen und Strahlungen eine Frequenz von Null und damit auch Null Energie aufweisen. Aus der Gleichung E=mc² geht dann auch hervor, dass alle Materie am Ereignishorizont die Masse Null hat, da sie keine Energie mehr besitzen. Ein Schwarzes Loch kann also nicht wachsen, da keine Masse hineinfallen kann.

Gemäß der bereits oben genannten Seite http://www.geo600.org/1734024/gwdetection?seite=1 äußerte Prof. Bruce Allen, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover, Folgendes. „Einstein selbst glaubte, Gravitationswellen wären zu schwach, um sie nachzuweisen, und er glaubte nicht an die Existenz Schwarzer Löcher. Aber ich denke, dass er nichts dagegen hätte, sich geirrt zu haben!“ Aus den vorgenannten Gründen bin ich der Meinung, dass Einstein schon was dagegen gehabt hätte. Hätte er sich geirrt, würde das ja bedeuten, dass er die Relativitätstheorie nicht verstanden hätte. Auch seinen Nobelpreis 1921 zum Thema des Planckschen Wirkungsquantums hätte er noch mal überdenken müssen. Spaß beiseite: Wieso sollte Einstein sich da geirrt haben, wo er doch die Sachen selbst entdeckt bzw. mit entdeckt hat?

Abschließend bleibt noch die Frage im Raum, wieso eigentlich der Gravitationswellendetektor GEO600 die Signale nicht gemessen hat. Gemäß der Empfindlichkeitskurve auf der Seite http://www.geo600.org/1265458/GEO600_Sensitivity_Curves und der Messkurve von LIGO auf der Seite http://www.astronews.com/news/artikel/2016/02/1602-018.shtml ist GEO empfindlich genug. Weiterhin ist auf http://www.geo600.org/1734024/gwdetection?seite=2 im Abschnitt GEO600 zu lesen: „GEO600 ist Teil des weltweiten Netzwerks von Gravitationswellen-Detektoren und ist derzeit der einzige Detektor, der durchgängig Messdaten aufnimmt.“ Weiterhin war nach Angaben von GEO600 der Detektor im Jahr 2014 so empfindlich, dass er 2 sich umkreisende Neutronensterne mit 120.000km Abstand in einer Entfernung von 750.000 Lichtjahren hätte aufspüren können. Im Gegensatz dazu ist die Strahlungsleistung der beiden verschmelzenden SL hier auf der Erde ca. 96 Mrd. mal stärker. GEO600 hat aber nichts gemessen.

Das waren so meine ersten Überlegungen zu den angeblich gemessenen Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern. Glaubhaft ist das aus meiner Sicht nicht.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

PS: Viele der vorgenannten Angaben beruhen auf meinen eigenen Berechnungen. Auf Anfrage sende ich Euch diese zu.

#296: Re: Gravitationswellen Autor: wolle BeitragVerfasst am: 21.02.2016, 19:59
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Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

Ein Schwarzes Loch kann also nicht wachsen, da keine Masse hineinfallen kann.

Das ist doch Quatsch, warum denn nicht?
Schwarze Löcher können Massen von 1,4 bis zu 10 Milliarden Sonnen-Massen aufweisen.
Der schwerste bekannte Stern hat aber nur etwa 265 Sonnen-Massen, und schwerere Sterne würden zu Schwarzen Löchern kollabieren, wenn sie schwerer wären.

Edit: streiche 100 Sonnenmassen, setze 265 Sonnenmassen


Zuletzt bearbeitet von wolle am 21.02.2016, 21:14, insgesamt einmal bearbeitet

#297: Re: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 21.02.2016, 22:36
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

Ein Schwarzes Loch kann also nicht wachsen, da keine Masse hineinfallen kann.

Das ist doch Quatsch, warum denn nicht?
Schwarze Löcher können Massen von 1,4 bis zu 10 Milliarden Sonnen-Massen aufweisen.
Der schwerste bekannte Stern hat aber nur etwa 265 Sonnen-Massen, und schwerere Sterne würden zu Schwarzen Löchern kollabieren, wenn sie schwerer wären.

Edit: streiche 100 Sonnenmassen, setze 265 Sonnenmassen


Das das Quatsch ist, hast Du durch eigenes Nachdenken oder weil es so geschrieben steht? Warum Schwarze Löcher nicht wachsen können, hatte ich geschrieben. Weil die Wellenform aller Teilchen für einen Außenstehenden an der Grenze zum SL, am Ereignishorizont, gegen Null läuft und die Energie eines Teilchens über die Frequenz an das Plancksche Wirkungsquantum gekoppelt ist. Energie ist gleich Plancksche Wirkungsquantum multipliziert mit der Frequenz des Teilchens. Wirkungsquantum ist Naturkonstante. Frequenz läuft am Ereignishorizont gegen Null. Daraus folgt, dass die Energie des Teilchens dort Null ist. Energie ist gleich Masse mit Lichtgeschw. zum Quadrat. Daraus folgt: Wenn Energie gleich Null, dann Masse des Teilchens am Ereignishorizont gleich Null. Folglich kann keine Masse in ein SL fallen und das SL kann nicht wachsen. Demzufolge sehen wir auch nie, wie ein anderes SL in ein SL fällt. Der Vorgang dauert für uns unendlich lange und ist nicht beobachtbar. Egal was überall geschrieben steht.

Wie bereits genannt, hat Einstein Schwarze Löcher abgelehnt. Er war der Erfinder der Relativitätstheorie und hat für die Quantisierung des Lichts einen Nobelpreis erhalten. Man sollte ihm also unterstellen, dass er mindestens die Relativitätstheorie verstanden hat und wusste, warum er Schwarze Löcher ablehnt. Wenn jetzt im Netz steht, dass er sich gefreut hätte, sich geirrt zu haben, kann ich nur den Kopf schütteln. Es hat sich wohl nicht der Erfinder der Relativitätstheorie geirrt, sondern die Leute die behaupten, SL hätten sich gemäß Relativitätstheorie vereinigt und sie hätten das beobachtet.

#298: Re: Gravitationswellen Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 21.02.2016, 22:49
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

Ein Schwarzes Loch kann also nicht wachsen, da keine Masse hineinfallen kann.

Das ist doch Quatsch, warum denn nicht?
Schwarze Löcher können Massen von 1,4 bis zu 10 Milliarden Sonnen-Massen aufweisen.
Der schwerste bekannte Stern hat aber nur etwa 265 Sonnen-Massen, und schwerere Sterne würden zu Schwarzen Löchern kollabieren, wenn sie schwerer wären.

Edit: streiche 100 Sonnenmassen, setze 265 Sonnenmassen


Das das Quatsch ist, hast Du durch eigenes Nachdenken oder weil es so geschrieben steht? Warum Schwarze Löcher nicht wachsen können, hatte ich geschrieben. Weil die Wellenform aller Teilchen für einen Außenstehenden an der Grenze zum SL, am Ereignishorizont, gegen Null läuft und die Energie eines Teilchens über die Frequenz an das Plancksche Wirkungsquantum gekoppelt ist. Energie ist gleich Plancksche Wirkungsquantum multipliziert mit der Frequenz des Teilchens. Wirkungsquantum ist Naturkonstante. Frequenz läuft am Ereignishorizont gegen Null. Daraus folgt, dass die Energie des Teilchens dort Null ist. Energie ist gleich Masse mit Lichtgeschw. zum Quadrat. Daraus folgt: Wenn Energie gleich Null, dann Masse des Teilchens am Ereignishorizont gleich Null. Folglich kann keine Masse in ein SL fallen und das SL kann nicht wachsen. Demzufolge sehen wir auch nie, wie ein anderes SL in ein SL fällt. Der Vorgang dauert für uns unendlich lange und ist nicht beobachtbar. Egal was überall geschrieben steht.



Ach was. Und das hast du dir alles selbst überlegt und all die Physiker auf der Welt kommen da selbst nicht drauf?
Faszinierend

#299: Re: Gravitationswellen Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 22.02.2016, 01:21
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:



Abschließend bleibt noch die Frage im Raum, wieso eigentlich der Gravitationswellendetektor GEO600 die Signale nicht gemessen hat. Gemäß der Empfindlichkeitskurve auf der Seite http://www.geo600.org/1265458/GEO600_Sensitivity_Curves und der Messkurve von LIGO auf der Seite http://www.astronews.com/news/artikel/2016/02/1602-018.shtml ist GEO empfindlich genug. Weiterhin ist auf http://www.geo600.org/1734024/gwdetection?seite=2 im Abschnitt GEO600 zu lesen: „GEO600 ist Teil des weltweiten Netzwerks von Gravitationswellen-Detektoren und ist derzeit der einzige Detektor, der durchgängig Messdaten aufnimmt.“ Weiterhin war nach Angaben von GEO600 der Detektor im Jahr 2014 so empfindlich, dass er 2 sich umkreisende Neutronensterne mit 120.000km Abstand in einer Entfernung von 750.000 Lichtjahren hätte aufspüren können. Im Gegensatz dazu ist die Strahlungsleistung der beiden verschmelzenden SL hier auf der Erde ca. 96 Mrd. mal stärker. GEO600 hat aber nichts gemessen.

Das waren so meine ersten Überlegungen zu den angeblich gemessenen Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern. Glaubhaft ist das aus meiner Sicht nicht.


.

"Only the LIGO detectors were observing at the time of GW150914. The Virgo detector was being upgraded, and GEO 600, though not sufficiently sensitive to detect this event, was operating but not in observational mode."



http://journals.aps.org/prl/pdf/10.1103/PhysRevLett.116.061102

()

#300: Re: Gravitationswellen Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 22.02.2016, 01:45
    —
.

P.S.

Selbst wenn Geo600 im Beobachtungsmodus gefahren wäre, wäre das Ereignis, das von 35 auf 150 Hz anstieg,

https://en.wikipedia.org/wiki/First_observation_of_gravitational_waves#The_GW150914_event

kaum entdeckt worden, da es fast im „Todbereich“ von Geo600 lag:

http://www.geo600.org/1265458/GEO600_Sensitivity_Curves

()

#301:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 22.02.2016, 09:36
    —
Paar kurze Anmerkungen, habe gerade nicht viel Zeit:
* Einstein hat/hätte vor allem ein Problem mit der "Singularität", also einem nicht-definierten Raumzeitpunkt. Das sehen aber alle Physiker ebenso als Problem an, deshalb wird ja an Stringtheorien etc. geforscht. Die ART ist offenbar (leider) nicht vollständig -- was man z.B. an der ziemlich sicheren Existenz Schwarzer Löcher sieht. zwinkern
* Die Argumentation oben ist nicht "relativistisch" genug: Wenn etwas ins SL fällt, dann merkt das Etwas das (zunächst) gar nicht; insbes. der Ereignishorizont ist in diesem Bezugssystem idR nichts besonderes.

#302: Akustische Darstellung Autor: wolle BeitragVerfasst am: 22.02.2016, 15:36
    —
Hier eine Grafik mit akustischer Umsetzung der Kollision der Gravitationswellen der beiden Schwarzen Löcher in Schallwellen, bei der in in den 0,2 Sekunden mehr Energie freigesetzt wurde, als bei allen anderen Sternen des beobachtbaren Universums zusammen:
bit.ly/Flupp (Großschreibung beachten) oder
https://www.ligo.caltech.edu/video/ligo20160211v2
Die Frequenzen werden vier mal in der original Frequenz und vier mal in besser hörbarer höherer Tonlage abgespielt.

#303:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 22.02.2016, 21:26
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
Paar kurze Anmerkungen, habe gerade nicht viel Zeit:
* Einstein hat/hätte vor allem ein Problem mit der "Singularität", also einem nicht-definierten Raumzeitpunkt. Das sehen aber alle Physiker ebenso als Problem an, deshalb wird ja an Stringtheorien etc. geforscht. Die ART ist offenbar (leider) nicht vollständig -- was man z.B. an der ziemlich sicheren Existenz Schwarzer Löcher sieht. zwinkern
* Die Argumentation oben ist nicht "relativistisch" genug: Wenn etwas ins SL fällt, dann merkt das Etwas das (zunächst) gar nicht; insbes. der Ereignishorizont ist in diesem Bezugssystem idR nichts besonderes.

Wenn ich mich recht entsinne, beobachtet man am Ereignishorizont genau das Gegenteil. Der Beobachter am Ereignishorizont sieht, dass die Energie des Restuniversums ins Unendliche läuft. Alle Teilchen und Photonen würden mit unendlicher Energie aufleuchten. Von daher würde er es durchaus merken. Weiterhin würden die Kräfte in seinen Atomen den inneren Gegendruck überwinden und die Atome würden kollabieren. Andernfalls wäre es wohl kaum möglich, dass sich alle Masse des SL im Kern des SL auf einen Durchmesser von Null konzentriert. Also ist es einfach Quatsch, dass der Beobachter nichts merkt, wenn er unter den Ereignishorizont abtaucht.
Eben weil wir keine Ahnung davon haben, wie ein kollabiertes Atom aussieht und wie alle Masse des SL auf einen Durchmesser von Null schrumpft, finde ich es bemerkenswert, dass wir Aussagen darüber machen können, wie sich SL verhalten, wenn sich ihre Ereignishorizonte durchdringen. Anschließend können wir feststellen, dass das empfangene Signal sich genau so verhält, wie es die Theorie vorhergesagt hat. Was für eine Theorie? Wir haben keine Theorie, wie es im SL aussieht. Oder irre ich mich da?

Bleibt noch meine Aussage, dass keine Masse in ein SL fallen kann, weil am Ereignishorizont die Masse und die Energie für einen Außenstehenden gegen Null läuft. Die Zeit läuft gegen Null und wir können auch nicht beobachten, wie die SL ihre Umlauffrequenzen von 35 auf 250 Hertz steigern. Dazu sagt hier natürlich niemand was. Wie es aussieht, kann es keiner widerlegen bzw. erklären. Das wir messen können, dass die SL immer schneller rotieren, wenn sie ineinander stürzen, ist aus meiner Sicht einfach gegen die gängige Physik, gegen Einstein und gegen die Relativitätstheorien. Und genau da habe ich was dagegen.

#304: Re: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 22.02.2016, 21:30
    —
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:



Abschließend bleibt noch die Frage im Raum, wieso eigentlich der Gravitationswellendetektor GEO600 die Signale nicht gemessen hat. Gemäß der Empfindlichkeitskurve auf der Seite http://www.geo600.org/1265458/GEO600_Sensitivity_Curves und der Messkurve von LIGO auf der Seite http://www.astronews.com/news/artikel/2016/02/1602-018.shtml ist GEO empfindlich genug. Weiterhin ist auf http://www.geo600.org/1734024/gwdetection?seite=2 im Abschnitt GEO600 zu lesen: „GEO600 ist Teil des weltweiten Netzwerks von Gravitationswellen-Detektoren und ist derzeit der einzige Detektor, der durchgängig Messdaten aufnimmt.“ Weiterhin war nach Angaben von GEO600 der Detektor im Jahr 2014 so empfindlich, dass er 2 sich umkreisende Neutronensterne mit 120.000km Abstand in einer Entfernung von 750.000 Lichtjahren hätte aufspüren können. Im Gegensatz dazu ist die Strahlungsleistung der beiden verschmelzenden SL hier auf der Erde ca. 96 Mrd. mal stärker. GEO600 hat aber nichts gemessen.

Das waren so meine ersten Überlegungen zu den angeblich gemessenen Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern. Glaubhaft ist das aus meiner Sicht nicht.


.

"Only the LIGO detectors were observing at the time of GW150914. The Virgo detector was being upgraded, and GEO 600, though not sufficiently sensitive to detect this event, was operating but not in observational mode."



http://journals.aps.org/prl/pdf/10.1103/PhysRevLett.116.061102

()

Es waren 35 bis 250Hertz. Ja, es war nach dem Diagramm der Messwertkurven von GEO600 (auf Homepage von GEO600) knapp im Wertebereich, aber es war drin. Und zufällig hat GEO600 nicht gemessen, obwohl sie, nach eigenen Angaben, durchgängig messen. Was soll man davon halten???

#305:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 12:04
    —
Ist jemand in der Lage mir mit einfachen Worten zu erklären, was diese Entdeckung für Konsequenzen hat?
Es scheint eine Bestätigung der Relativitätstheorie zu sein aber mehr habe ich nicht verstanden. Ich kann die Begeisterung teilen, nur wenn ich einigermaßen begreife, worum es geht.
Danke im Voraus für eure Geduld. Verlegen

Auch Wikipedia konnte das nicht pädagogisch erklären und die Konsequenzen klar darstellen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationswelle

#306:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 12:31
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Paar kurze Anmerkungen, habe gerade nicht viel Zeit:
* Einstein hat/hätte vor allem ein Problem mit der "Singularität", also einem nicht-definierten Raumzeitpunkt. Das sehen aber alle Physiker ebenso als Problem an, deshalb wird ja an Stringtheorien etc. geforscht. Die ART ist offenbar (leider) nicht vollständig -- was man z.B. an der ziemlich sicheren Existenz Schwarzer Löcher sieht. zwinkern
* Die Argumentation oben ist nicht "relativistisch" genug: Wenn etwas ins SL fällt, dann merkt das Etwas das (zunächst) gar nicht; insbes. der Ereignishorizont ist in diesem Bezugssystem idR nichts besonderes.


Wenn ich mich recht entsinne, beobachtet man am Ereignishorizont genau das Gegenteil. Der Beobachter am Ereignishorizont sieht, dass die Energie des Restuniversums ins Unendliche läuft. Alle Teilchen und Photonen würden mit unendlicher Energie aufleuchten. Von daher würde er es durchaus merken. Weiterhin würden die Kräfte in seinen Atomen den inneren Gegendruck überwinden und die Atome würden kollabieren. Andernfalls wäre es wohl kaum möglich, dass sich alle Masse des SL im Kern des SL auf einen Durchmesser von Null konzentriert. Also ist es einfach Quatsch, dass der Beobachter nichts merkt, wenn er unter den Ereignishorizont abtaucht.
Eben weil wir keine Ahnung davon haben, wie ein kollabiertes Atom aussieht und wie alle Masse des SL auf einen Durchmesser von Null schrumpft, finde ich es bemerkenswert, dass wir Aussagen darüber machen können, wie sich SL verhalten, wenn sich ihre Ereignishorizonte durchdringen. Anschließend können wir feststellen, dass das empfangene Signal sich genau so verhält, wie es die Theorie vorhergesagt hat. Was für eine Theorie? Wir haben keine Theorie, wie es im SL aussieht. Oder irre ich mich da?

Bleibt noch meine Aussage, dass keine Masse in ein SL fallen kann, weil am Ereignishorizont die Masse und die Energie für einen Außenstehenden gegen Null läuft. Die Zeit läuft gegen Null und wir können auch nicht beobachten, wie die SL ihre Umlauffrequenzen von 35 auf 250 Hertz steigern. Dazu sagt hier natürlich niemand was. Wie es aussieht, kann es keiner widerlegen bzw. erklären. Das wir messen können, dass die SL immer schneller rotieren, wenn sie ineinander stürzen, ist aus meiner Sicht einfach gegen die gängige Physik, gegen Einstein und gegen die Relativitätstheorien. Und genau da habe ich was dagegen.


Du meinst also, die Registrierung von Gravitationswellen per direkter Messung ist keine Bestätigung der ART, sondern eine Widerlegung derselben?

Was genau widerpricht denn hier der ART?

Bisher hat diese Theorie alle Tests bestanden, soweit es der folgende Übersichtsartikel beschreibt:

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tests_der_allgemeinen_Relativit%C3%A4tstheorie&oldid=151590579

Interessant finde ich, wie mit Hilfe der Einstein'schen Theorie die elliptische Periheldrehung und ihrer Abweichungen beim Merkur richtig erklärt werden konnte, während dies mit der Newton'schen Theorie nicht gelungen ist.

Auch finde ich es beeindruckend, wie nachgewiesen wurde, dass im Falle einer Sonnenfinsternis trotzdem Sterne sichtbar sind, die hinter der Sonne liegen und nach Newton unsichtbar wären.

Beides wird durch die Raumkrümmung erklärt. Merkur und das Licht der Sterne fliegen eigentlich geradeaus, aber sie fliegen gleichzeitig durch einen per Gravitation gekrümmten Raum und dadurch wiederum ebenfalls krumm.

Das hat auch praktische und technische Konsequenzen. Denn für die Entsendung von Satelliten bspw. ist die Berechnung der Raumkrümmung zu bestimmten Zeitpunkten entscheidend, damit sie nicht vom geplanten Kurs abkommen.

Bei der jüngsten Entdeckung, der Fusion zweier Blackstars wurde eine 3-fache Sonnenmasse in Energie umgewandelt und breitete sich in Form von sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegenden Gravitationswellen - als transversale Raumkrümmungswelle - aus. Nach 1,3 Mrd. Jahren erreichten diese Wellen unseren kleinen, aber (noch) feinen Planeten.

Dagegen hatte Newton noch postuliert, dass in Gravitationsfeldern Gravitationskräfte wirken, die durch eine Funktion der Gravitationskonstante, zweier aufeinander wirkender Massen und deren Abstand definiert werden, wobei Ort und Zeit absolut gesetzt sind. Dass die Gravitationswirkung sich nicht *plötzlich*, sondern *nur* mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, war bei Newton auch nicht enthalten.

---

Mir ist aufgefallen, dass einige Einstein-*Kritiker*, sich über diese neue Entdeckung einigermaßen geärgert haben, möchte da aber keine Namen nennen, die sind sowieso einschlägig ...- Cool

#307:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 13:25
    —
Zitat:
Das hat auch praktische und technische Konsequenzen. Denn für die Entsendung von Satelliten bspw. ist die Berechnung der Raumkrümmung zu bestimmten Zeitpunkten entscheidend, damit sie nicht vom geplanten Kurs abkommen.


Gut! Das ist schon mal ein Punkt.


Zitat:
Auch finde ich es beeindruckend, wie nachgewiesen wurde, dass im Falle einer Sonnenfinsternis trotzdem Sterne sichtbar sind, die hinter der Sonne liegen und nach Newton unsichtbar wären.

Beides wird durch die Raumkrümmung erklärt. Merkur und das Licht der Sterne fliegen eigentlich geradeaus, aber sie fliegen gleichzeitig durch einen per Gravitation gekrümmten Raum und dadurch wiederum ebenfalls krumm.


Auch interessant.


Zuletzt bearbeitet von luc am 23.02.2016, 13:26, insgesamt einmal bearbeitet

#308:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 21:18
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Paar kurze Anmerkungen, habe gerade nicht viel Zeit:
* Einstein hat/hätte vor allem ein Problem mit der "Singularität", also einem nicht-definierten Raumzeitpunkt. Das sehen aber alle Physiker ebenso als Problem an, deshalb wird ja an Stringtheorien etc. geforscht. Die ART ist offenbar (leider) nicht vollständig -- was man z.B. an der ziemlich sicheren Existenz Schwarzer Löcher sieht. zwinkern
* Die Argumentation oben ist nicht "relativistisch" genug: Wenn etwas ins SL fällt, dann merkt das Etwas das (zunächst) gar nicht; insbes. der Ereignishorizont ist in diesem Bezugssystem idR nichts besonderes.


Wenn ich mich recht entsinne, beobachtet man am Ereignishorizont genau das Gegenteil. Der Beobachter am Ereignishorizont sieht, dass die Energie des Restuniversums ins Unendliche läuft. Alle Teilchen und Photonen würden mit unendlicher Energie aufleuchten. Von daher würde er es durchaus merken. Weiterhin würden die Kräfte in seinen Atomen den inneren Gegendruck überwinden und die Atome würden kollabieren. Andernfalls wäre es wohl kaum möglich, dass sich alle Masse des SL im Kern des SL auf einen Durchmesser von Null konzentriert. Also ist es einfach Quatsch, dass der Beobachter nichts merkt, wenn er unter den Ereignishorizont abtaucht.
Eben weil wir keine Ahnung davon haben, wie ein kollabiertes Atom aussieht und wie alle Masse des SL auf einen Durchmesser von Null schrumpft, finde ich es bemerkenswert, dass wir Aussagen darüber machen können, wie sich SL verhalten, wenn sich ihre Ereignishorizonte durchdringen. Anschließend können wir feststellen, dass das empfangene Signal sich genau so verhält, wie es die Theorie vorhergesagt hat. Was für eine Theorie? Wir haben keine Theorie, wie es im SL aussieht. Oder irre ich mich da?

Bleibt noch meine Aussage, dass keine Masse in ein SL fallen kann, weil am Ereignishorizont die Masse und die Energie für einen Außenstehenden gegen Null läuft. Die Zeit läuft gegen Null und wir können auch nicht beobachten, wie die SL ihre Umlauffrequenzen von 35 auf 250 Hertz steigern. Dazu sagt hier natürlich niemand was. Wie es aussieht, kann es keiner widerlegen bzw. erklären. Das wir messen können, dass die SL immer schneller rotieren, wenn sie ineinander stürzen, ist aus meiner Sicht einfach gegen die gängige Physik, gegen Einstein und gegen die Relativitätstheorien. Und genau da habe ich was dagegen.


Du meinst also, die Registrierung von Gravitationswellen per direkter Messung ist keine Bestätigung der ART, sondern eine Widerlegung derselben?

Was genau widerpricht denn hier der ART?

Bisher hat diese Theorie alle Tests bestanden, soweit es der folgende Übersichtsartikel beschreibt:

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tests_der_allgemeinen_Relativit%C3%A4tstheorie&oldid=151590579

Interessant finde ich, wie mit Hilfe der Einstein'schen Theorie die elliptische Periheldrehung und ihrer Abweichungen beim Merkur richtig erklärt werden konnte, während dies mit der Newton'schen Theorie nicht gelungen ist.

Auch finde ich es beeindruckend, wie nachgewiesen wurde, dass im Falle einer Sonnenfinsternis trotzdem Sterne sichtbar sind, die hinter der Sonne liegen und nach Newton unsichtbar wären.

Beides wird durch die Raumkrümmung erklärt. Merkur und das Licht der Sterne fliegen eigentlich geradeaus, aber sie fliegen gleichzeitig durch einen per Gravitation gekrümmten Raum und dadurch wiederum ebenfalls krumm.

Das hat auch praktische und technische Konsequenzen. Denn für die Entsendung von Satelliten bspw. ist die Berechnung der Raumkrümmung zu bestimmten Zeitpunkten entscheidend, damit sie nicht vom geplanten Kurs abkommen.

Bei der jüngsten Entdeckung, der Fusion zweier Blackstars wurde eine 3-fache Sonnenmasse in Energie umgewandelt und breitete sich in Form von sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegenden Gravitationswellen - als transversale Raumkrümmungswelle - aus. Nach 1,3 Mrd. Jahren erreichten diese Wellen unseren kleinen, aber (noch) feinen Planeten.

Dagegen hatte Newton noch postuliert, dass in Gravitationsfeldern Gravitationskräfte wirken, die durch eine Funktion der Gravitationskonstante, zweier aufeinander wirkender Massen und deren Abstand definiert werden, wobei Ort und Zeit absolut gesetzt sind. Dass die Gravitationswirkung sich nicht *plötzlich*, sondern *nur* mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, war bei Newton auch nicht enthalten.

---

Mir ist aufgefallen, dass einige Einstein-*Kritiker*, sich über diese neue Entdeckung einigermaßen geärgert haben, möchte da aber keine Namen nennen, die sind sowieso einschlägig ...- Cool


Mit dem verstehenden Schreiben ist es so eine Sache. Ich sehe schon, Du hast mich vollkommen missverstanden. (Vielleicht liegt es auch am "verstehenden Lesen"). Ich bin hier der Einzige, der die Relativitätstheorie verteidigt. Einstein hat meiner Meinung nach nicht Unrecht. Demnach gibt es Gravitationswellen. Ich habe eine ganze Theorie dazu geschrieben. Demnach besteht die ganze Welt aus Gravitationswellen. Einfach mal nach "Jaguste" googln, oder den Anfang dieser Rubrik lesen.

Die hier die Relativitätstheorie verteidigen, sollten die Relativitätstheorie vielleicht mal ansatzweise lesen (und verstehen). Damit bist auch Du gemeint. Auf die Schnelle geht auch Wikipedia zum Thema Schwarze Löcher. Demnach scheint es einen Außenstehenden so, als wenn die Zeit eines Gegenstandes langsamer vergeht, um so weiter sich der Gegenstand dem Ereignishorizont nähert. Ist er dort angekommen, dann beobachtet der Außenstehende, dass die Zeit des Gegenstandes stehengeblieben ist. Er sieht niemals, wie der Gegenstand im SL verschwindet, weil der Gegegnstand sich in der Nähe des SL immer langsamer bewegt. Und nun, erkläre bitte, wie dass mit der Messkurve von LIGO übereinstimmt! Demnach haben sich die beiden SL immer schneller bewegt (35 auf 250 Runden pro Sekunde). Dabei haben sich gegenseitig ihre Ereignishorizonte überschnitten. Das widerspricht der Relativitätstheorie und hat hier, bemerkenswerter Weise, niemand bestritten. Wenn Du die Relativitätstheorien verteidigen willst, musst Du gegen die von Ligo verbreitete Interpretation der Messergebnisse kämpfen.

Nebenbei noch mein Thema, dass für den Gegenstand am Ereignishorizont die Zeit zum Stillstand kommt (für ein Außenstehenden Beobachter). Mit Null Zeit, hat er Null Frequenz und Null Energie und Null Masse. Er wurde immer mehr in den Rotbereich verschoben um so näher er dem Ereignishorizont kommt. Er wurde einfach aufgelöst und kann nicht mehr detektiert werden. Das ist aber schon wieder ein zweites Thema.

Kurzform, weil einige von langen Texten immer Kopfschmerzen bekommen: Die Interpretation der Messergebnisse von den GEO600/LIGO-Wissenschaftler widerspricht der Relativitätstheorie. Diese haben selbst erklärt, dass Einstein Schwarze Löcher nicht für möglich hielt. Wie es ausschaut, bin ich weit und breit der Einzige, der für die Relativitätstheorie und für Einstein kämpft. Dabei würde selbst ein einfacher Blick auf Wikipedia "Schwarze Löcher" genau meinen Standpunkt wiedergeben. Der wird aber totgeschwiegen. Wer will sich schon gegen etablierte Wissenschaftler stellen, wo man doch eventuell erhofft, von denen noch eine Doktorandenstelle oder Ähnlich zu bekommen.

#309:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 21:22
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
[... ]Der wird aber totgeschwiegen. Wer will sich schon gegen etablierte Wissenschaftler stellen, wo man doch eventuell erhofft, von denen noch eine Doktorandenstelle oder Ähnlich zu bekommen.


Leider sind es solche Sätze, die dich unglaubwürdig erscheinen lassen

#310:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 21:28
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
[... ]Der wird aber totgeschwiegen. Wer will sich schon gegen etablierte Wissenschaftler stellen, wo man doch eventuell erhofft, von denen noch eine Doktorandenstelle oder Ähnlich zu bekommen.


Leider sind es solche Sätze, die dich unglaubwürdig erscheinen lassen

Leider muss ich solche Sachen immer wieder feststellen. Ich würde auch lieber mit der Masse schwimmen. Na ja, eigentlich schwimme ich lieber gegen den Strom. Das ist besser, für die Gesundheit.

#311:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 22:05
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
[... ]Der wird aber totgeschwiegen. Wer will sich schon gegen etablierte Wissenschaftler stellen, wo man doch eventuell erhofft, von denen noch eine Doktorandenstelle oder Ähnlich zu bekommen.


Leider sind es solche Sätze, die dich unglaubwürdig erscheinen lassen

Leider muss ich solche Sachen immer wieder feststellen. Ich würde auch lieber mit der Masse schwimmen. Na ja, eigentlich schwimme ich lieber gegen den Strom. Das ist besser, für die Gesundheit.

Nachtrag: Vielleicht hilfst Du mir ja. Dann sind wir schon zwei und ich muss nicht solche Sätze schreiben.
Wenn zwei sich zusammentun, kommt bestimmt auch noch ein Dritter und Vierter und .... Wissenschaft ist demokratisch. Auch wenn immer wieder was anderes behauptet wird. Sieht man ja auf diesen Seiten.

#312:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 22:25
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
[... ]Der wird aber totgeschwiegen. Wer will sich schon gegen etablierte Wissenschaftler stellen, wo man doch eventuell erhofft, von denen noch eine Doktorandenstelle oder Ähnlich zu bekommen.


Leider sind es solche Sätze, die dich unglaubwürdig erscheinen lassen

Leider muss ich solche Sachen immer wieder feststellen. Ich würde auch lieber mit der Masse schwimmen. Na ja, eigentlich schwimme ich lieber gegen den Strom. Das ist besser, für die Gesundheit.


Auch das klingt wieder viel zu selbstgerecht, nach dem Motto:"dagegen sein, um es selbst willen".

Wenn deine Behauptungen zuträfen, dürften sie für sich selbst sprechen.

Dieses wehleidige Opfergehabe finde ich furchtbar. Klingt analog zu uwes Gejammer

#313:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 22:26
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
[... ]Der wird aber totgeschwiegen. Wer will sich schon gegen etablierte Wissenschaftler stellen, wo man doch eventuell erhofft, von denen noch eine Doktorandenstelle oder Ähnlich zu bekommen.


Leider sind es solche Sätze, die dich unglaubwürdig erscheinen lassen

Leider muss ich solche Sachen immer wieder feststellen. Ich würde auch lieber mit der Masse schwimmen. Na ja, eigentlich schwimme ich lieber gegen den Strom. Das ist besser, für die Gesundheit.

Nachtrag: Vielleicht hilfst Du mir ja. Dann sind wir schon zwei und ich muss nicht solche Sätze schreiben.
Wenn zwei sich zusammentun, kommt bestimmt auch noch ein Dritter und Vierter und .... Wissenschaft ist demokratisch. Auch wenn immer wieder was anderes behauptet wird. Sieht man ja auf diesen Seiten.


Ich verstehe viel zu wenig von RT, um mir so etwas anzumaßen.

#314:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 22:38
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
[... ]Der wird aber totgeschwiegen. Wer will sich schon gegen etablierte Wissenschaftler stellen, wo man doch eventuell erhofft, von denen noch eine Doktorandenstelle oder Ähnlich zu bekommen.


Leider sind es solche Sätze, die dich unglaubwürdig erscheinen lassen

Ich habe nur ein Physik-Vordiplom für Nebenfächler absolviert, mich nie weitergehend für die ART interessiert und halte mich deshalb hier raus. Aber zu dem Thema kann ich mitreden.

Diese Aussage lässt niemanden unglaubwürdig erscheinen. Mit Grundaussagen oder Annahmen, die gegen den Mainstream oder gegen die Zitierkreise bei Dir im Institut gehen, hast Du es schwer einen Doktorvater zu finden. Und wenn Du merkst, dass Deine Doktorarbeit die Habilitationsarbeit Deines Doktorvaters zerschießt, sieh ganz schnell zu, dass Du einen zweiten Doktorvater außerhalb des Instituts begründen kannst und bekommst, bevor der erste den Braten riecht, wenn Du nicht willst, dass Deine Arbeit begraben wird. Das persönliche Verhältnis zu ihm kannst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit vergessen, aber mit einer derartigen Maßnahme kannst Du ihn zwingen, Haltung zu bewahren. Ich habe in so einem Fall mal Beratung gemacht.

Es ist an der Uni in den Wissenschaften wie im richtigen Leben: Ehrgeiz, Konkurrenz und Neid sind weit verbreitet, erheblich weiter als eine gewisse menschliche Größe, die es wohl braucht, um Originalität zuzulassen, die sowohl im Scheitern wie auch im Erfolg an der eigenen Position kratzen kann.

So als Hintergrund zu der angedeuteten Geschichte: Der beteiligte Prof, Institutsleiter, vergab zwei Arten von Dissertationsthemen: Gut bearbeitbare für junge aufstrebende Burschen, die noch was anstellen sollten in der Wissenschaft, und langwierige mit Aussicht auf Misserfolg für attraktive junge Mädels, von denen er hoffte, während der Zeit über sie verfügen zu können. Die besagte Arbeit war dicht genug an seiner Habilitationsschrift, dass er meinte vorhersagen zu können, dass da nicht viel rauskommen würde, die Doktorandin durchaus attraktiv, aber er hatte seine eigene Arbeit überschätzt.

Das war jetzt das Fach Botanik, aus der Zoologie kann ich ähnliche Anekdoten erzählen und aus dem physikalischen Institut, in dem meine Frau ihre Hausarbeit Physik HL gemacht hat auch. Ich gehe deshalb davon aus, dass soetwas nicht sooo selten ist.

#315:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 23.02.2016, 23:15
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich gehe deshalb davon aus, dass soetwas nicht sooo selten ist.


ich fürchte, du gehst völlig zurecht davon aus ... zwinkern

#316:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 24.02.2016, 12:30
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Du meinst also, die Registrierung von Gravitationswellen per direkter Messung ist keine Bestätigung der ART, sondern eine Widerlegung derselben?

Was genau widerpricht denn hier der ART?

Bisher hat diese Theorie alle Tests bestanden, soweit es der folgende Übersichtsartikel beschreibt:

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tests_der_allgemeinen_Relativit%C3%A4tstheorie&oldid=151590579

(...)

Bei der jüngsten Entdeckung, der Fusion zweier Blackstars wurde eine 3-fache Sonnenmasse in Energie umgewandelt und breitete sich in Form von sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegenden Gravitationswellen - als transversale Raumkrümmungswelle - aus. Nach 1,3 Mrd. Jahren erreichten diese Wellen unseren kleinen, aber (noch) feinen Planeten.

---

Mir ist aufgefallen, dass einige Einstein-*Kritiker*, sich über diese neue Entdeckung einigermaßen geärgert haben, möchte da aber keine Namen nennen, die sind sowieso einschlägig ...- Cool


Mit dem verstehenden Schreiben ist es so eine Sache. Ich sehe schon, Du hast mich vollkommen missverstanden. (Vielleicht liegt es auch am "verstehenden Lesen"). Ich bin hier der Einzige, der die Relativitätstheorie verteidigt. Einstein hat meiner Meinung nach nicht Unrecht. Demnach gibt es Gravitationswellen. (...)

Die hier die Relativitätstheorie verteidigen, sollten die Relativitätstheorie vielleicht mal ansatzweise lesen (und verstehen). Damit bist auch Du gemeint. Auf die Schnelle geht auch Wikipedia zum Thema Schwarze Löcher. Demnach scheint es einen Außenstehenden so, als wenn die Zeit eines Gegenstandes langsamer vergeht, um so weiter sich der Gegenstand dem Ereignishorizont nähert. Ist er dort angekommen, dann beobachtet der Außenstehende, dass die Zeit des Gegenstandes stehengeblieben ist. Er sieht niemals, wie der Gegenstand im SL verschwindet, weil der Gegegnstand sich in der Nähe des SL immer langsamer bewegt. Und nun, erkläre bitte, wie dass mit der Messkurve von LIGO übereinstimmt! Demnach haben sich die beiden SL immer schneller bewegt (35 auf 250 Runden pro Sekunde). Dabei haben sich gegenseitig ihre Ereignishorizonte überschnitten. Das widerspricht der Relativitätstheorie und hat hier, bemerkenswerter Weise, niemand bestritten. Wenn Du die Relativitätstheorien verteidigen willst, musst Du gegen die von Ligo verbreitete Interpretation der Messergebnisse kämpfen.

Nebenbei noch mein Thema, dass für den Gegenstand am Ereignishorizont die Zeit zum Stillstand kommt (für ein Außenstehenden Beobachter). Mit Null Zeit, hat er Null Frequenz und Null Energie und Null Masse. Er wurde immer mehr in den Rotbereich verschoben um so näher er dem Ereignishorizont kommt. Er wurde einfach aufgelöst und kann nicht mehr detektiert werden. Das ist aber schon wieder ein zweites Thema.

Kurzform, weil einige von langen Texten immer Kopfschmerzen bekommen: Die Interpretation der Messergebnisse von den GEO600/LIGO-Wissenschaftler widerspricht der Relativitätstheorie. Diese haben selbst erklärt, dass Einstein Schwarze Löcher nicht für möglich hielt. Wie es ausschaut, bin ich weit und breit der Einzige, der für die Relativitätstheorie und für Einstein kämpft. Dabei würde selbst ein einfacher Blick auf Wikipedia "Schwarze Löcher" genau meinen Standpunkt wiedergeben. Der wird aber totgeschwiegen. Wer will sich schon gegen etablierte Wissenschaftler stellen, wo man doch eventuell erhofft, von denen noch eine Doktorandenstelle oder Ähnlich zu bekommen.


Einstein hat die Singularität für unmöglich gehalten, wollte sogar beweisen, dass sie unmöglich sind, dennoch soll sich eine solche aus seinen Gleichungen ergeben, sagen mir bekannte Physiker-Kollegen.

Das sind also zwei Dinge: Einsteins persönliche Einschätzungen und Voraussagen und das, was er unabhängig davon implizit in seiner ART-Theorie formuliert.

Du hattest ja - wenn ich mal den Anfang dieses threads lese - gemeint, dass man Gravitationswellen nicht wird messen können. Nun aber hat man solche gemessen. Nun hängst du dich an einer falschen Interpretation der Messungen auf und beziehst dich dabei auf die Verhältnisse am Ereignishorizont, nach denen ein außen stehender Beobachter einen *eingefrorenen* Zustand sieht.

Die immer schneller drehende Rotation und die Massen der beiden Blackstars sowie der Stopp der Rotation mit der Vereinigung der beiden wird aus der Stärke und Frequenz der aufgefangenen Wellen interpretiert. Das ist sozusagen die Spur, die das Ereignis hinterlassen hat.

Astro-Physiker auf der ganzen Welt sehen dies als widerspruchslose Bestätigung der Einstein'schen Gleichungen an, die von vielen Physikern nach ihm außerdem noch weiterentwickelt und verfeinert worden sind.

Welchen Gleichungen widerspricht die Interpretation von LIGO?

#317:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 24.02.2016, 15:16
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

(...)

Die immer schneller drehende Rotation und die Massen der beiden Blackstars sowie der Stopp der Rotation mit der Vereinigung der beiden wird aus der Stärke und Frequenz der aufgefangenen Wellen interpretiert. Das ist sozusagen die Spur, die das Ereignis hinterlassen hat.


Du meinst den Stop der Rotation zweier Massen umeinander.
Das vereinigte Restloch rotiert natürlich weiter, sendet dabei nur keine Gravitationswellen mehr aus.
Aber auch diese Rotation führt zu frappierenden Effekten (die ich nicht mal ansatzweise nachvollziehen
kann, mir ist da einfach zuviel negative Energie im Spiel zwinkern ):

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch#Rotation

#318:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 24.02.2016, 20:52
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Einstein hat die Singularität für unmöglich gehalten, wollte sogar beweisen, dass sie unmöglich sind, dennoch soll sich eine solche aus seinen Gleichungen ergeben, sagen mir bekannte Physiker-Kollegen.

Das sind also zwei Dinge: Einsteins persönliche Einschätzungen und Voraussagen und das, was er unabhängig davon implizit in seiner ART-Theorie formuliert.

Du hattest ja - wenn ich mal den Anfang dieses threads lese - gemeint, dass man Gravitationswellen nicht wird messen können. Nun aber hat man solche gemessen. Nun hängst du dich an einer falschen Interpretation der Messungen auf und beziehst dich dabei auf die Verhältnisse am Ereignishorizont, nach denen ein außen stehender Beobachter einen *eingefrorenen* Zustand sieht.

Die immer schneller drehende Rotation und die Massen der beiden Blackstars sowie der Stopp der Rotation mit der Vereinigung der beiden wird aus der Stärke und Frequenz der aufgefangenen Wellen interpretiert. Das ist sozusagen die Spur, die das Ereignis hinterlassen hat.

Astro-Physiker auf der ganzen Welt sehen dies als widerspruchslose Bestätigung der Einstein'schen Gleichungen an, die von vielen Physikern nach ihm außerdem noch weiterentwickelt und verfeinert worden sind.

Welchen Gleichungen widerspricht die Interpretation von LIGO?


Vielleicht hatte ja Einstein, so wie ich, auch keine Ahnung von der Relativitätstheorie und hat daher die Singularität für unmöglich gehalten. Oder, er hatte Ahnung davon und irgendwelche Mathematiker haben blind irgendwelche Berechnungen angestellt, ohne die Relativitätstheorie wirklich verstanden zu haben, bzw. die Randbedingungen beachtet zu haben. Eine wäre, dass die Wellenform sämtlicher Materie, Energie und Kraftteilchen am Ereignishorizont zum erliegen kommt. Damit hört dort die bekannte Physik auf. Egal.

Erkläre mir doch mal mit einfachen Worten, wie denn die Atome innerhalb des Ereignishorizonts aussehen. De Brogglie hat einen Nobelpreis dafür bekommen, dass alle Materieformen und Kraftteilchen einen Wellencharakter aufweisen. Wie funktioniert ein Wellencharakter, wenn die Zeit innerhalb des SL zum erliegen kommt????? Gut, das war eine rhetorische Frage. Natürlich kannst Du das nicht. Aus Deinen Sätzen interpretiere ich, dass Du aber genau sagen kannst, wie sich die Singularität im Zentrum des SL verhält und wie sich die Körper, deren Eigenschaften Du nicht mal ansatzweise beschreiben kannst, zwischen Ereignishorizont und Zentrum verhalten. Nur zur Erinnerung: Im Zentrum ist alle Masse des SL auf einen Durchmesser von Null konzentriert.

Hört Ihr Euch eigentlich selber mal beim Reden zu?

Gut, ich klinge überheblich und bin es auch. Das ist mir aber immer noch lieber, als zu Euch zu gehören und ohne selber nachzudenken irgendwelches Zeugs zu verbreiten (so die Mehrheit, mit wenigen Ausnahmen). Da ist mir Uwebus deutlich lieber. Seine Theorien sind für mich auch nicht akzeptabel. Wenigstens strengt er aber selber seinen Kopf an und plappert nicht alles ungefiltert nach, was irgendwo in den Büchern steht.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#319:  Autor: Klaus-Peter BeitragVerfasst am: 24.02.2016, 21:15
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:

Erkläre mir doch mal mit einfachen Worten, wie denn die Atome innerhalb des Ereignishorizonts aussehen.

Die Antwort ist einfach un für jeden verständlich: Das weiß man nicht und man kann es aus prinzipiellen Gründen nicht wissen, da das Innere eines Schwarzen Loches einer experimentellen Überprüfung nicht zugänglich ist.

Deine Frage bezüglich de Broglie (mit einem "g"): Das wird man dann beantworten können, wenn es gelungen ist, die Quantentheorie und die Relativitätstheorie zu vereinheitlichen.

Hier übrigens ein interessanter Artikel zum Thema Einstein und schwarze Löcher. Das (plausible) Fazit des Autors:

Obwohl Einsteins Überlegung in sich schlüssig ist, geht seine Schlußfolgerung am Thema vorbei: Daß ein kollabierender Stern beim Schwarzschild-Radius instabil ist, besagt überhaupt nichts, da der Stern – eben weil er weiter kollabiert – den Radius ohnehin unterschreitet. Mich hat übrigens sehr berührt, daß der damals sechzigjährige Einstein in seinem Artikel Tabellen mit numerischen Resultaten anführt, die er mit einem Rechenschieber gewonnen haben muß. Heute ist der Artikel so überholt wie dieses Instrument.

#320:  Autor: Klaus-Peter BeitragVerfasst am: 24.02.2016, 21:29
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:

Eine Lichtwelle ist ein Impuls, dieser Impuls hat eine Länge L in Bewegungsrichtung und eine Ausdehnung quer zur Bewegungsrichtung, also insgesamt ein VOLUMEN und der INHALT dieses Volumens ist die Energie.

*snip


ich bin sicher nicht der erste, der dir das sagt. Aber wenn du physikalische Begriffe umdefinierst, dann wird's gänzlich sinnfrei sich über irgend etwas zu unterhalten...

https://de.wikipedia.org/wiki/Impuls

Ich halte es für sinnvoller, mit einem Blinden über die Wirkung der Farben zu diskutieren.

#321:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 24.02.2016, 23:10
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
<schnipp>


Einstein hat die Singularität für unmöglich gehalten, wollte sogar beweisen, dass sie unmöglich sind, dennoch soll sich eine solche aus seinen Gleichungen ergeben, sagen mir bekannte Physiker-Kollegen.

Das sind also zwei Dinge: Einsteins persönliche Einschätzungen und Voraussagen und das, was er unabhängig davon implizit in seiner ART-Theorie formuliert.

Zwei Dinge, in der Tat. Zeigt auch schön, daß man sogar den eigenen Theorien kritisch gegenüber stehen kann. (Oder muß?)



Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Du hattest ja - wenn ich mal den Anfang dieses threads lese - gemeint, dass man Gravitationswellen nicht wird messen können. Nun aber hat man solche gemessen. Nun hängst du dich an einer falschen Interpretation der Messungen auf und beziehst dich dabei auf die Verhältnisse am Ereignishorizont, nach denen ein außen stehender Beobachter einen *eingefrorenen* Zustand sieht.

Bernds Einwand erscheint mir plausibel und berechtigt. Immerhin nennt man Schwarze Löcher auch "gefrorene Sterne".

Eine klare Antwort auf die Frage, wie denn etwas in ein SL fallen könne, fand ich bisher nirgends.



Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die immer schneller drehende Rotation und die Massen der beiden Blackstars sowie der Stopp der Rotation mit der Vereinigung der beiden wird aus der Stärke und Frequenz der aufgefangenen Wellen interpretiert. Das ist sozusagen die Spur, die das Ereignis hinterlassen hat.

Astro-Physiker auf der ganzen Welt sehen dies als widerspruchslose Bestätigung der Einstein'schen Gleichungen an, die von vielen Physikern nach ihm außerdem noch weiterentwickelt und verfeinert worden sind.

Welchen Gleichungen widerspricht die Interpretation von LIGO?

*grins*

Ich dachte, es sei ganz einfach, Bernd in diesem Punkt zu widerlegen. Ich müßte nur die Umlaufzeit der beiden Schwarzen Löcher ausrechnen. Mit klassischer Physik, nämlich Keplers drittem Gesetz. Dann würde eine Zahl rauskommen, die weit über der beobachteten Frequenz liegt. Q.E.D.

Denkste. Es kommt nämlich raus:

Zitat:
65 Sonnenmassen
200 km Orbitalradius

=

0.0060499 Sekunden oder
166 Hz

http://www.1728.org/kepler3a.htm

Der Versuch ging gründlich in die Hose. Zustimmung Jetzt bin ich erstmal verwirrt.

#322:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 25.02.2016, 10:51
    —
Apropos Reibung und Logistik,
eine mechanistische Analogie für das Vakuum, extra für Uwe:

Rollenförderer sind bestimmt jedem bekannt
https://de.wikipedia.org/wiki/Rollenf%C3%B6rderer

Damit kann man Teile in einer Dimension bewegen, wenn man diverse Reibungsarten überwindet.
Von ganz weit weg, sehen die Rollen wie Linien aus.

Sowas gibt es auch um Teile frei in zwei Dimensionen zu bewegen, nennt sich Kugeltisch,
hier in Kombination mit Rollenbahnen zu sehen:
http://www.firmba.de/images/product_images/info_images/1295_1.jpg
Von ganz weit weg, sehen die Kugeln wie Punkte aus.

Wenn man das nun extrapoliert:
Was braucht man nun um einen Körper in 3 Dimensionen zu bewegen?
Wie sieht die "Aufhängung" von ganz weit weg aus?
Was ist mit der Reibung?

Darüber sollten die Physiker mal nachdenken.

Ich bin zu folgendem Schluss gekommen und muss Uwe in dem Punkt "das Vakuum ist nicht Nichts" recht geben:
Das Vakuum besteht aus winzigen Gabelstaplern, kleiner als die Planck-Länge Smilie

#323:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 25.02.2016, 13:41
    —
Zweierlei hätte ich anzumerken:

1. Bitte, bitte, bitte, füttert uwebus wenigsten in diesem Thread nicht weiter. Das schüttet sonst wieder die eigentlichen, weitaus spannenderen Fragen komplett zu.
2. Auch wenn Bernds Argumentationsstil mich nicht gerade motiviert mitzumachen ("Physiker alle doof außer mir, der ich nur anschaulich argumentiere"...), grundsätzlich sind das berechtigte Fragen.
Ich glaube aber (nee, bin mir eigentlich ziemlich sicher, trotz - oder wegen - des so apodiktischen Vortrags), dass er irrt.
Wenn ich mehr Zeit finde, werde ich versuchen ein paar Antworten zu formulieren.

Es ist in der ART jedenfalls, mehr noch als in der SRT, absolut essentiell auf das Bezugssystem zu achten. Im Wesentlichen geht es nur darum. Ich könnte aber, selbst wenn ich wollte, das alles nicht vorrechnen, die zwei freiwilligen Vorlesungen im Hauptstudium sind zu lange her und besonders gut war ich Tensoralgebra nie (hust)... (Größte Hochachtung vor allen, denen nicht binnen Minuten der Kopf vor lauter ge-mü-nüs schwirrt!)

#324:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 25.02.2016, 15:08
    —
sponor hat folgendes geschrieben:

Wenn ich mehr Zeit finde, werde ich versuchen ein paar Antworten zu formulieren.


Ich zumindest würde das zu schätzen wissen

#325:  Autor: Klaus-Peter BeitragVerfasst am: 25.02.2016, 17:56
    —
sponor hat folgendes geschrieben:

2. Auch wenn Bernds Argumentationsstil mich nicht gerade motiviert mitzumachen ("Physiker alle doof außer mir, der ich nur anschaulich argumentiere"...), grundsätzlich sind das berechtigte Fragen.
Ich glaube aber (nee, bin mir eigentlich ziemlich sicher, trotz - oder wegen - des so apodiktischen Vortrags), dass er irrt.
Wenn ich mehr Zeit finde, werde ich versuchen ein paar Antworten zu formulieren.

Ich war der Meinung, dass ich die einzige sinnvolle Frage schon beantwortet habe (und mit einem Link ergänzt). Könntest du mir auf die Sprünge helfen, was noch fehlt?

#326:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 25.02.2016, 23:09
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Ich dachte, es sei ganz einfach, Bernd in diesem Punkt zu widerlegen. Ich müßte nur die Umlaufzeit der beiden Schwarzen Löcher ausrechnen. Mit klassischer Physik, nämlich Keplers drittem Gesetz. Dann würde eine Zahl rauskommen, die weit über der beobachteten Frequenz liegt. Q.E.D.

Denkste. Es kommt nämlich raus:

Zitat:
65 Sonnenmassen
200 km Orbitalradius

=

0.0060499 Sekunden oder
166 Hz

http://www.1728.org/kepler3a.htm

Der Versuch ging gründlich in die Hose. Zustimmung Jetzt bin ich erstmal verwirrt.

Halb so wild.

Ich habe den Effekt der gravitativen Zeitdehnung überschätzt. Man muß schon nahe rangehen, damit der Effekt groß wird.


    Schwarzschildradius = 2 GM/c²


Bei 40 Sonnenmassen sind das rund 120 km.

    Gravitative Zeitverzögerung = t * Wurzel(1 - Schwarzschildradius/Entfernung)


Bei 2 * 120 km ist das 0,7. Mit anderen Worten: wenn in 120 km Entfernung vom Ereignishorizont eine Sekunde vergeht, dann sind bei uns 1,4 Sekunden vergangen.

Zumindest nach dieser Dreikäsehoch-Rechnung erscheinen mir die gemessenen Frequenzen plausibel.

#327:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 25.02.2016, 23:10
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
* Die Argumentation oben ist nicht "relativistisch" genug: Wenn etwas ins SL fällt, dann merkt das Etwas das (zunächst) gar nicht; insbes. der Ereignishorizont ist in diesem Bezugssystem idR nichts besonderes.

Das ist an sich richtig.

Die Frage ist, ob das Schwarze Loch noch da ist, bevor du reingefallen bist. Sollten SLs wirklich zerstrahlen, wäre es dann nicht weg, bevor du "endlich" zwinkern drin bist?

Für alle praktischen Zwecke (des Jahres 2016) macht es keinen Unterschied, ob ich sage, etwas fällt auf den Ereignishorizont eines SLs oder es fällt in das SL. Aber ob es technisch richtig ist, vom Fallen in ein SL zu sprechen - das bezweifle ich mit meinem laienhaften Verständnis.

Andererseits fällt mir die Vorstellung leicht, Materie in nächster Nähe zum Ereignishorizont könnte selbst kritische Dichte erreichen. Ein Schwarzes Loch wäre dann weniger ein "gefräßiges Monster" sondern etwas, das Schicht um Schicht anlagert, so wie ein Baumstamm seine Jahresringe.

#328:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 12:18
    —
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Erkläre mir doch mal mit einfachen Worten, wie denn die Atome innerhalb des Ereignishorizonts aussehen.
Die Antwort ist einfach un für jeden verständlich: Das weiß man nicht und man kann es aus prinzipiellen Gründen nicht wissen, da das Innere eines Schwarzen Loches einer experimentellen Überprüfung nicht zugänglich ist.

Der EH ist im System eines einfallenden Atoms keine physikalische Grenze, nur aus Sicht eines äußeren Beobachters. Daher sieht das Atom, die Gültigkeit der ART vorausgesetzt, innerhalb des EH prinzipiell genauso aus wie außerhalb, nur daß seine Geodäten eben noch etwas stärker gekrümmt sind usw. - es ist aber richtig, daß wir die Verhältnisse innerhalb des EH nur indirekt überprüfen können, etwa indem wir die ART als solche überprüfen.

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Deine Frage bezüglich de Broglie (mit einem "g"): Das wird man dann beantworten können, wenn es gelungen ist, die Quantentheorie und die Relativitätstheorie zu vereinheitlichen.

Das sehe ich anders. Auch innerhalb des EH kann man ART und QM in den meisten Fällen erstmal noch störungstheoretisch behandeln. Das Regime, in dem das nicht mehr funktioniert und eine vereinheitlichte Theorie notwendig ist, beginnt erst bei extremen Dichten, nahe der hypothetischen Singularität usw. - erst dort versagen die heutigen Theorien. Die quantenstatistischen Effekte in dem von Dir zitierten Artikel dagegen funktionieren auch noch ganz gut ohne große Vereinheitlichung.

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Hier übrigens ein interessanter Artikel zum Thema Einstein und schwarze Löcher. ....

Meines Erachtens ist eine gefährliche Ungenauigkeit in dem Artikel (hab aber keine Zeit, das genauer zu untersuchen):

Zitat:
In einem bestimmten Abstand vom Sternmittelpunkt – dem sogenannten Schwarzschild-Radius – läuft gleichsam die Mathematik Amok: Die Zeit verschwindet, und der Raum wird unendlich. Mathematisch gesprochen tritt dort eine Singularität auf.

Die "Singularität" beim Schwarzschildradius ist rein mathematischer Natur, sie kann durch geeignete Koordinatentransformation vemieden werden. Die eigentliche, laut ART physikalische Singularität liegt dagegen innerhalb des SSR. Es ist essentiell, diese beiden nicht zu verwechseln!

#329: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 12:41
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die genaue Begründung, weshalb man mit einem Interferometer keine Gravitationswellen messen kann, findet Ihr in meiner “Raumwellentheorie“ auf http://universum-jaguste.piranho.de/Gravitationswellendetektor.htm ...

Da ist jetzt aber ein Update fällig, oder?

#330:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 20:03
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
Zweierlei hätte ich anzumerken:

1. Bitte, bitte, bitte, füttert uwebus wenigsten in diesem Thread nicht weiter. Das schüttet sonst wieder die eigentlichen, weitaus spannenderen Fragen komplett zu.
2. Auch wenn Bernds Argumentationsstil mich nicht gerade motiviert mitzumachen ("Physiker alle doof außer mir, der ich nur anschaulich argumentiere"...), grundsätzlich sind das berechtigte Fragen.
Ich glaube aber (nee, bin mir eigentlich ziemlich sicher, trotz - oder wegen - des so apodiktischen Vortrags), dass er irrt.
Wenn ich mehr Zeit finde, werde ich versuchen ein paar Antworten zu formulieren.

Es ist in der ART jedenfalls, mehr noch als in der SRT, absolut essentiell auf das Bezugssystem zu achten. Im Wesentlichen geht es nur darum. Ich könnte aber, selbst wenn ich wollte, das alles nicht vorrechnen, die zwei freiwilligen Vorlesungen im Hauptstudium sind zu lange her und besonders gut war ich Tensoralgebra nie (hust)... (Größte Hochachtung vor allen, denen nicht binnen Minuten der Kopf vor lauter ge-mü-nüs schwirrt!)

Auch wenn ich so rüberkomme. Ich halte Physiker nicht für doof. Und, mich halte ich nicht für schlauer als die Physiker. Aber eben auch nicht für wesentlich dümmer, als so der Normalo-Physiker. Auch habe ich nicht die Ausbildung eines Physikers und kann in Detailpunkten mit Sicherheit nicht mithalten. Doch, für den Überblick sollte es bei mir reichen. Das soll hier aber kein Einschleimen werden.
Beim nächsten Mal geht es wieder zum Thema.

#331: Re: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 20:07
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die genaue Begründung, weshalb man mit einem Interferometer keine Gravitationswellen messen kann, findet Ihr in meiner “Raumwellentheorie“ auf http://universum-jaguste.piranho.de/Gravitationswellendetektor.htm ...

Da ist jetzt aber ein Update fällig, oder?

Wieso? Wenn es keine SL gibt, können diese auch keine Gravitationswellen aussenden und LIGO keine empfangen. Wieso ist da ein Update fällig?

#332:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 20:09
    —
step hat folgendes geschrieben:
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Erkläre mir doch mal mit einfachen Worten, wie denn die Atome innerhalb des Ereignishorizonts aussehen.
Die Antwort ist einfach un für jeden verständlich: Das weiß man nicht und man kann es aus prinzipiellen Gründen nicht wissen, da das Innere eines Schwarzen Loches einer experimentellen Überprüfung nicht zugänglich ist.

Der EH ist im System eines einfallenden Atoms keine physikalische Grenze, nur aus Sicht eines äußeren Beobachters. Daher sieht das Atom, die Gültigkeit der ART vorausgesetzt, innerhalb des EH prinzipiell genauso aus wie außerhalb, nur daß seine Geodäten eben noch etwas stärker gekrümmt sind usw. - es ist aber richtig, daß wir die Verhältnisse innerhalb des EH nur indirekt überprüfen können, etwa indem wir die ART als solche überprüfen.

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Deine Frage bezüglich de Broglie (mit einem "g"): Das wird man dann beantworten können, wenn es gelungen ist, die Quantentheorie und die Relativitätstheorie zu vereinheitlichen.

Das sehe ich anders. Auch innerhalb des EH kann man ART und QM in den meisten Fällen erstmal noch störungstheoretisch behandeln. Das Regime, in dem das nicht mehr funktioniert und eine vereinheitlichte Theorie notwendig ist, beginnt erst bei extremen Dichten, nahe der hypothetischen Singularität usw. - erst dort versagen die heutigen Theorien. Die quantenstatistischen Effekte in dem von Dir zitierten Artikel dagegen funktionieren auch noch ganz gut ohne große Vereinheitlichung.

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Hier übrigens ein interessanter Artikel zum Thema Einstein und schwarze Löcher. ....

Meines Erachtens ist eine gefährliche Ungenauigkeit in dem Artikel (hab aber keine Zeit, das genauer zu untersuchen):

Zitat:
In einem bestimmten Abstand vom Sternmittelpunkt – dem sogenannten Schwarzschild-Radius – läuft gleichsam die Mathematik Amok: Die Zeit verschwindet, und der Raum wird unendlich. Mathematisch gesprochen tritt dort eine Singularität auf.

Die "Singularität" beim Schwarzschildradius ist rein mathematischer Natur, sie kann durch geeignete Koordinatentransformation vemieden werden. Die eigentliche, laut ART physikalische Singularität liegt dagegen innerhalb des SSR. Es ist essentiell, diese beiden nicht zu verwechseln!

Das der EH keine physikalische Grenze für die einfallenden Atome ist, lese ich in dem Artikel aber anders. Darunter versagen für die Atome unsere physikalischen Gesetze und sie kollabieren, zu was auch immer.

#333:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 20:13
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Das der EH keine physikalische Grenze für die einfallenden Atome ist, lese ich in dem Artikel aber anders. Darunter versagen für die Atome unsere physikalischen Gesetze und sie kollabieren, zu was auch immer.

Tja, stimmt aber nicht. Irgendwann kollabieren die zwar laut ART tatsächlich, aber eben nicht am EH.

#334: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 20:28
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die genaue Begründung, weshalb man mit einem Interferometer keine Gravitationswellen messen kann, findet Ihr in meiner “Raumwellentheorie“ auf http://universum-jaguste.piranho.de/Gravitationswellendetektor.htm ...
Da ist jetzt aber ein Update fällig, oder?
Wieso? Wenn es keine SL gibt, können diese auch keine Gravitationswellen aussenden und LIGO keine empfangen. Wieso ist da ein Update fällig?

1. Dort stehen immer noch die vor Jahren hier widerlegten Behauptungen drin, etwa daß GW Longitudinalwellen seien, ebenso wie falsche Energiebetrachtungen, falsche Behauptungen über die Lichtgeschwindigkeit und ein mangelndes Verständnis des Interferometerprinzips.

2. Du behauptest dort, Gravitationswellen könnten nicht interferometrisch nachgewiesen werden, was aber nun experimentell widerlegt wurde.

Daß die gemessenen GW genau zur ART passen und durch das Interferometerprinzip auch die transversale Natur bestätigen, müßte Dir zu denken geben. Du mußt jetzt eine Ad-hoc Erklärung oder eine Verschwörungstheorie ersinnen, was da (und in vielen unabhängigen weiteren Interferometerexperimenten, auch mit elektromagnetischen Impulsen kombiniert) denn sonst gemessen wird und wie es zustandekommt.

#335:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 21:01
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Das der EH keine physikalische Grenze für die einfallenden Atome ist, lese ich in dem Artikel aber anders. Darunter versagen für die Atome unsere physikalischen Gesetze und sie kollabieren, zu was auch immer.

Tja, stimmt aber nicht. Irgendwann kollabieren die zwar laut ART tatsächlich, aber eben nicht am EH.

Tja, ist aber auch egal, weil sich die Masse angeblich im Zentrum des SL konzentriert und dort einen Radius von Null hat. Spätestens da ist Schluss.

#336:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 21:14
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
<schnipp>


Einstein hat die Singularität für unmöglich gehalten, wollte sogar beweisen, dass sie unmöglich sind, dennoch soll sich eine solche aus seinen Gleichungen ergeben, sagen mir bekannte Physiker-Kollegen.

Das sind also zwei Dinge: Einsteins persönliche Einschätzungen und Voraussagen und das, was er unabhängig davon implizit in seiner ART-Theorie formuliert.

Zwei Dinge, in der Tat. Zeigt auch schön, daß man sogar den eigenen Theorien kritisch gegenüber stehen kann. (Oder muß?)



Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Du hattest ja - wenn ich mal den Anfang dieses threads lese - gemeint, dass man Gravitationswellen nicht wird messen können. Nun aber hat man solche gemessen. Nun hängst du dich an einer falschen Interpretation der Messungen auf und beziehst dich dabei auf die Verhältnisse am Ereignishorizont, nach denen ein außen stehender Beobachter einen *eingefrorenen* Zustand sieht.

Bernds Einwand erscheint mir plausibel und berechtigt. Immerhin nennt man Schwarze Löcher auch "gefrorene Sterne".

Eine klare Antwort auf die Frage, wie denn etwas in ein SL fallen könne, fand ich bisher nirgends.



Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die immer schneller drehende Rotation und die Massen der beiden Blackstars sowie der Stopp der Rotation mit der Vereinigung der beiden wird aus der Stärke und Frequenz der aufgefangenen Wellen interpretiert. Das ist sozusagen die Spur, die das Ereignis hinterlassen hat.

Astro-Physiker auf der ganzen Welt sehen dies als widerspruchslose Bestätigung der Einstein'schen Gleichungen an, die von vielen Physikern nach ihm außerdem noch weiterentwickelt und verfeinert worden sind.

Welchen Gleichungen widerspricht die Interpretation von LIGO?

*grins*

Ich dachte, es sei ganz einfach, Bernd in diesem Punkt zu widerlegen. Ich müßte nur die Umlaufzeit der beiden Schwarzen Löcher ausrechnen. Mit klassischer Physik, nämlich Keplers drittem Gesetz. Dann würde eine Zahl rauskommen, die weit über der beobachteten Frequenz liegt. Q.E.D.

Denkste. Es kommt nämlich raus:

Zitat:
65 Sonnenmassen
200 km Orbitalradius

=

0.0060499 Sekunden oder
166 Hz

http://www.1728.org/kepler3a.htm

Der Versuch ging gründlich in die Hose. Zustimmung Jetzt bin ich erstmal verwirrt.

Ich habe andersrum gerechnet. Eben, wie weit die beiden SL bei der LIGO-Messung entfernt sind. Dann noch schnell die beiden Schwarzsschildradien mit zusammen 191km berechnet und schon kreisen die beiden SL ab ungefähr 175 Hertz mit vereinten Ereignishorizonten. Wie auch immer das gehen soll.

Dann muss man den Drehimpuls der beiden SL mitnehmen. Diese vereinigen sich ja zu einem großen SL mit Durchmesser Null. Vorher werden sie aber noch eine Rotationsgeschwindigkeit überschreiten, die größer der Lichtgeschwindigkeit ist. Aus der Drehimpulserhaltung folgt, dass das gemeinsame SL mit Durchmesser Null unendlich schnell dreht. Da jeder Ausgangsstern immer einen Drehimpuls hatte folgt, dass alle SL mit unendlicher Frequenz rotieren müssen. Wie auch immer das wieder geht und wie die sich dabei vereinigen sollen.

Aber eben alles nur in ihrer Eigen-Raumzeit. Da wir nie beobachten können, wie ein Gegenstand in einen "gefrorenen Stern", also einem SL fällt, können wir auch nicht beobachten, wie ein Sschwarzes Loch in ein anderes Schwarzes Loch fällt. Damit können wir das auch nicht mit dem Gravitationswellendetektor LIGO messen. Weil der Vorgang, für uns außenstehende Beobachter, unendlich lange dauert. Alles andere ist gegen die Relativitätstheorie.

Oder, wo ist mein Gedankenfehler?

#337: Re: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 21:16
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die genaue Begründung, weshalb man mit einem Interferometer keine Gravitationswellen messen kann, findet Ihr in meiner “Raumwellentheorie“ auf http://universum-jaguste.piranho.de/Gravitationswellendetektor.htm ...
Da ist jetzt aber ein Update fällig, oder?
Wieso? Wenn es keine SL gibt, können diese auch keine Gravitationswellen aussenden und LIGO keine empfangen. Wieso ist da ein Update fällig?

1. Dort stehen immer noch die vor Jahren hier widerlegten Behauptungen drin, etwa daß GW Longitudinalwellen seien, ebenso wie falsche Energiebetrachtungen, falsche Behauptungen über die Lichtgeschwindigkeit und ein mangelndes Verständnis des Interferometerprinzips.

2. Du behauptest dort, Gravitationswellen könnten nicht interferometrisch nachgewiesen werden, was aber nun experimentell widerlegt wurde.

Daß die gemessenen GW genau zur ART passen und durch das Interferometerprinzip auch die transversale Natur bestätigen, müßte Dir zu denken geben. Du mußt jetzt eine Ad-hoc Erklärung oder eine Verschwörungstheorie ersinnen, was da (und in vielen unabhängigen weiteren Interferometerexperimenten, auch mit elektromagnetischen Impulsen kombiniert) denn sonst gemessen wird und wie es zustandekommt.

Lies doch einfach mal die letzten 50 Beiträge. Die Gravitationswellen passen nicht zur ART, weil wir nicht beobachten können, wie etwas in ein SL fällt. Hätten die Wissenschaftler behauptet, zwei Neutronensterne wären verschmolzen, hätte ich wahrscheinlich doog geguckt. Aber zwei SL können wir als Außenstehende nicht beobachten, wie diese gegenseitig in ein SL fallen. Das ist gegen die ART.

#338:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 22:16
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Dann muss man den Drehimpuls der beiden SL mitnehmen.

Yep.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Diese vereinigen sich ja zu einem großen SL mit Durchmesser Null.

Nope.

#339:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 22:20
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... weil sich die Masse angeblich im Zentrum des SL konzentriert und dort einen Radius von Null hat. Spätestens da ist Schluss.

Das ist richtig, und hat auch niemand bezweifelt. An der Stelle - bzw. kurz davor - erwarten die Physiker tatsächlich, daß die ART nicht mehr gilt.

#340: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.02.2016, 22:32
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Lies doch einfach mal die letzten 50 Beiträge.

Ganz sicher nicht, ich hab kurz reingeschaut, es ging größtenteils gar nicht um Gravitationswellen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Gravitationswellen passen nicht zur ART, weil wir nicht beobachten können, wie etwas in ein SL fällt.

Die ART beschreibt auch, was hinter dem EH passiert. Und die GW, die wir messen, entsprechen Raumzeitschwingungen von außerhalb des EH.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Hätten die Wissenschaftler behauptet, zwei Neutronensterne wären verschmolzen, hätte ich wahrscheinlich doog geguckt. Aber zwei SL können wir als Außenstehende nicht beobachten, wie diese gegenseitig in ein SL fallen. Das ist gegen die ART.

Wir können die Raumzeittopologie an ihrem sich vereinigenden EH beobachten und mit den Voraussagen der ART vergleichen.

#341: Re: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 28.02.2016, 21:03
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Gravitationswellen passen nicht zur ART, weil wir nicht beobachten können, wie etwas in ein SL fällt.

Die ART beschreibt auch, was hinter dem EH passiert. Und die GW, die wir messen, entsprechen Raumzeitschwingungen von außerhalb des EH.

Hallo step,
hallo Forum,

Die ART beschreibt, dass für einen außenstehenden Beobachter die Zeit eines in ein SL fallenden Gegenstandes stehen bleibt, quasi einfriert. Beispiel: Die Uhren der Satelliten des GPS-Systems gehen schneller, als die Uhren auf der Erde. Dies bedeutet, dass die Satelliten beispielsweise 10 Sekunden messen, und wir aber nur 9 Sekunden älter geworden sind (sehr grob übertrieben, aber anschaulich). Der Extremwert ist ein Schwarzes Loch. Ein Außenstehender beobachtet, dass die (hypothetische) Uhr am Ereignishorizont des SL stehen geblieben ist und die Zeit des Gegenstandes eingefroren ist. Das etwas in ein SL fällt, kann also von uns nicht beobachtet werden, weil dieser Vorgang für uns unendlich lange dauert. Wie soll also ein SL entstehen und wachsen, wenn nichts in der Lebenszeit unseres Universums dort hineinfallen kann? Auch kein SL.

Unsere Physik geht weiterhin davon aus, dass alle Materie und Energie Wellencharakter hat. Aus dem Produkt aus Planckschen Wirkungsquantum und Frequenz kann man die Energie und über E=mc^2 die Masse eines jeden Teilchens direkt aus seiner Frequenz ableiten. Wenn jedes beliebige Teilchen am Ereignishorizont angekommen ist, dann bleibt seine Zeit dort stehen, womit seine Frequenz gegen Null läuft. Null Frequenz = Null Masse = Null Energie. Damit kann niemals was in ein SL fallen. Am Ereignishorizont hört unsere Physik und die ART auf, weil dort einfach die Zeit stehen bleibt. Ohne Zeit keine Physik und keine Materie/Energie in der uns bekannten Form.

Sicher kann man die Sache auch aus der Sicht des einfallenden Gegenstandes betrachten. Doch was bringt es. Dieser braucht aus unserer Sicht mehr Zeit um in das SL zu fallen, als das Universum jemals alt werden kann. Es dauert exakt unendlich lange. Dies bedeutet, dass in den letzten 13,8 Mrd. Jahren noch nichts in ein SL gefallen sein kann, weil 13,8 Mrd. Jahre deutlich weniger als unendlich ist. Also, kann es auch kein SL geben.

Unsere Physik und die ART hört schon mit dem SL auf. Wenn nie was in ein SL fallen kann, dann kann auch kein SL entstehen. Von daher lehne ich die Existenz von SL ab. Was Einstein übrigens auch getan hat.

Was ist nun mit dem Drehimpuls? Rotiert jedes SL nun mit unendlicher Frequenz oder nicht? Es hat ja den Durchmesser Null. Und was ist mit der Überlichtgeschwindigkeit, die die Oberfläche des kollabierenden SL irgendwann überschreiten wird? Und was ist mit dem Lense-Thirring-Effekt eines unendlich schnell rotierenden SL? Da bist Du mir noch eine Erklärung schuldig.

Es gibt also 3 gute Gründe, die die Existenz von Schwarzen Löchern widerlegen:
1. Es dauert unendlich lange, bis was in ein SL fällt.
2. Es kann nichts in ein SL fallen, weil es am Ereignishorizont Null Energie und Null Masse hat.
3. Die Rotationsgeschwindigkeit der Singularität mit Null Radius wäre unendlich hoch und die Oberflächengeschwindigkeit des kollabierenden SL übersteigt die Lichtgeschwindigkeit (womit ich eigentlich kein Problem hätte).

Aber, Du behauptest, wir wissen wie 2 SL miteinander verschmelzen.

Was wir brauchen, ist eine Physik, die das "Verdunsten" von Materie und Energie erlaubt. Hier erlaube ich mir, auf meine Raumwellentheorie hinzuweisen. Demnach ist Materie und Energie nur eine Verdichtung der Raumzeit. Demzufolge kann Materie und Energie auch wieder in Raumzeit umgewandelt werden, also verdunsten. Damit kannst Du die vorgenannten Probleme lösen. Versuche es einfach mal oder lies bei mir nach. Das letzte war ein Scherz, dass machst Du ja eh nicht.

#342: Re: Gravitationswellen Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 28.02.2016, 21:29
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ein Außenstehender beobachtet, dass die (hypothetische) Uhr am Ereignishorizont des SL stehen geblieben ist und die Zeit des Gegenstandes eingefroren ist. Das etwas in ein SL fällt, kann also von uns nicht beobachtet werden, weil dieser Vorgang für uns unendlich lange dauert.

Bis dahin korrekt, hattem wie ja schon mehrfach.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie soll also ein SL entstehen und wachsen, wenn nichts in der Lebenszeit unseres Universums dort hineinfallen kann?

Es gibt keine absolute Zeit! Daß wir bestimmte Raumzeitbereiche nicht beobachten können, heißt nicht, daß es sie nicht gibt. Die ART beschriebt genau das: In einem von uns durch den EH getrennten Raumzeitbereich geschieht etwas.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Unsere Physik geht weiterhin davon aus, dass alle Materie und Energie Wellencharakter hat. Aus dem Produkt aus Planckschen Wirkungsquantum und Frequenz kann man die Energie und über E=mc^2 die Masse eines jeden Teilchens direkt aus seiner Frequenz ableiten. Wenn jedes beliebige Teilchen am Ereignishorizont angekommen ist, dann bleibt seine Zeit dort stehen, womit seine Frequenz gegen Null läuft. Null Frequenz = Null Masse = Null Energie.

Nein, die relativistische Energie hat eine andere Formel und ist außerdem bezugssystemabhängig.

Diese Folgerung ist daher falsch:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Dieser braucht aus unserer Sicht mehr Zeit um in das SL zu fallen, als das Universum jemals alt werden kann. Es dauert exakt unendlich lange. Dies bedeutet, dass in den letzten 13,8 Mrd. Jahren noch nichts in ein SL gefallen sein kann, weil 13,8 Mrd. Jahre deutlich weniger als unendlich ist. Also, kann es auch kein SL geben.


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Was ist nun mit dem Drehimpuls? Rotiert jedes SL nun mit unendlicher Frequenz oder nicht?

Nein.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es hat ja den Durchmesser Null.

Nein.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Und was ist mit dem Lense-Thirring-Effekt eines unendlich schnell rotierenden SL? Da bist Du mir noch eine Erklärung schuldig.

Die Rotationsgeschwindigkeit ist endlich.. Unphysikalisch ist nur die niederdimensionale (z.B. punktförmige) Singularität. Da wird die ART ziemlich sicher ungültig.

#343: Re: Gravitationswellen Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 29.02.2016, 20:28
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ein Außenstehender beobachtet, dass die (hypothetische) Uhr am Ereignishorizont des SL stehen geblieben ist und die Zeit des Gegenstandes eingefroren ist. Das etwas in ein SL fällt, kann also von uns nicht beobachtet werden, weil dieser Vorgang für uns unendlich lange dauert.

Bis dahin korrekt, hattem wie ja schon mehrfach.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Unsere Physik geht weiterhin davon aus, dass alle Materie und Energie Wellencharakter hat. Aus dem Produkt aus Planckschen Wirkungsquantum und Frequenz kann man die Energie und über E=mc^2 die Masse eines jeden Teilchens direkt aus seiner Frequenz ableiten. Wenn jedes beliebige Teilchen am Ereignishorizont angekommen ist, dann bleibt seine Zeit dort stehen, womit seine Frequenz gegen Null läuft. Null Frequenz = Null Masse = Null Energie.

Nein, die relativistische Energie hat eine andere Formel und ist außerdem bezugssystemabhängig.

Diese Folgerung ist daher falsch:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Dieser braucht aus unserer Sicht mehr Zeit um in das SL zu fallen, als das Universum jemals alt werden kann. Es dauert exakt unendlich lange. Dies bedeutet, dass in den letzten 13,8 Mrd. Jahren noch nichts in ein SL gefallen sein kann, weil 13,8 Mrd. Jahre deutlich weniger als unendlich ist. Also, kann es auch kein SL geben.


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Was ist nun mit dem Drehimpuls? Rotiert jedes SL nun mit unendlicher Frequenz oder nicht?

Nein.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es hat ja den Durchmesser Null.

Nein.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Und was ist mit dem Lense-Thirring-Effekt eines unendlich schnell rotierenden SL? Da bist Du mir noch eine Erklärung schuldig.

Die Rotationsgeschwindigkeit ist endlich.. Unphysikalisch ist nur die niederdimensionale (z.B. punktförmige) Singularität. Da wird die ART ziemlich sicher ungültig.

Ein bissel einsilbig. Wo Du doch sonst so gern erklärst. Hat man Dich auf dem falschen Fuß erwischt? Bitte mal die Neins erläutern und die Formel für die "ralativistische Energie" angeben.

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie soll also ein SL entstehen und wachsen, wenn nichts in der Lebenszeit unseres Universums dort hineinfallen kann?

Es gibt keine absolute Zeit! Daß wir bestimmte Raumzeitbereiche nicht beobachten können, heißt nicht, daß es sie nicht gibt. Die ART beschriebt genau das: In einem von uns durch den EH getrennten Raumzeitbereich geschieht etwas.
Ah, wo beschreibt die ART Vorgänge innerhalb des EH? Warum hat dann Einstein bestritten, dass es überhaupt einen Ereignishorizont gibt? Sicherlich kann man Dinge erklären, die hinter dem EH geschehen. Da die bisherige Zeit des Universums jedoch nicht ausreicht, dass überhaupt etwas hinter den EH gelingt (weil dort die Zeit stehen bleibt), ist es aber müssig, darüber zu spekulieren, wie etwas hinter dem EH aussieht. Hinter den EH kann niemals etwas hinkommen. Demzufolge können sich dort auch keine Massen auf einen Durchmesser von Null konzentrieren. Dafür ist die Lebenszeit des Universums zu kurz gewesen und wird immer zu kurz bleiben, da sie viel viel kleiner als Unendlich ist.

Die ganze Sache mit den Schwarzen Löchern passt hinten und vorne nicht. Kein Wunder, dass in dem zitierten Artikel festgestellt wurde, dass sich seit ca. 1940 niemand ernsthaft um die SL gekümmert hat. Die Wissenschaftler werden wohl schnell gemerkt haben, dass man da sich nur die Finger verbrennen kann und die Sache nicht funktionieren kann.

Wie gesagt: Wir brauchen eine Physik, mit der man Materie in Raumzeit überführen kann, und umgekehrt. Dann kann man die Materie und Energie am Ereignishorizont so lange in den Rotbereich verschieben, bis nur noch Raumzeit übrig und sie quasi verdunstet ist. Dann fällt der ganze Irrsinn und die Singularität weg und alles ist gut. Spontan fällt mir natürlich meine Raumwellentheorie als Ansatz ein (siehe Internet).

#344:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 29.02.2016, 22:00
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ein bissel einsilbig. Wo Du doch sonst so gern erklärst.

Aber nicht alles mehrfach.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Bitte mal die Neins erläutern und die Formel für die "relativistische Energie" angeben.

Hab ich hier schon mehrfach angegeben, kannste auch leicht nachschauen z.B. bei Wikipedia.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie soll also ein SL entstehen und wachsen, wenn nichts in der Lebenszeit unseres Universums dort hineinfallen kann?
Es gibt keine absolute Zeit! Daß wir bestimmte Raumzeitbereiche nicht beobachten können, heißt nicht, daß es sie nicht gibt. Die ART beschriebt genau das: In einem von uns durch den EH getrennten Raumzeitbereich geschieht etwas.
Ah, wo beschreibt die ART Vorgänge innerhalb des EH?

Habe ich auch schon mal gepostet, Stichwort Finkelstein/Kruskal-Koordinaten: https://en.wikipedia.org/wiki/Kruskal%E2%80%93Szekeres_coordinates

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Warum hat dann Einstein bestritten, dass es überhaupt einen Ereignishorizont gibt?

Weil er einen Fehler in seiner Ableitung gemacht hat:
https://en.wikipedia.org/wiki/Einstein%27s_unsuccessful_investigations#Black_holes

Alle Argumente gegen SL, die ich hier bisher gesehen habe, sind übrigens auf http://www.noblackholes.com/ zusammengefaßt, inklusive Einsteins. Aber Vorsicht! Sie sind fast alle längst widerlegt, man bekommmt das aber, anders als beim Kreationismus, nicht so einfach selbst hin, es ist tricky, viel Mathematik.

Meines Wissens gibt es folgende fundamental offenen Punkte bei SL:
- Ist der EH wirklich ein EH oder nur beinahe? Stichwort Hawking-Strahlung usw.
- Was passiert in der Nähe der Singularität, die wahrscheinlch gar keine ist? Stichwort GUT

#345:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 01.03.2016, 01:14
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Oder, wo ist mein Gedankenfehler?

Ich glaube, ich weiß jetzt, wo er liegt.

Du unterscheidest nicht zwischen der Zeit, bevor sich ein Ereignishorizont bildet, und der Zeit danach. Wenn sich ein Ereignishorizont bildet, dann befindet sich schon Materie innerhalb des Horizontes. Ein Schwarzes Loch muß nicht mit Durchmesser Null oder Planklänge oder was auch immer starten.

Das scheinst du aber anzunehmen. Richtig?


Ahhm - was genau stellst du dir unter einem SL vor?

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn es keine SL gibt, können diese auch keine Gravitationswellen aussenden und LIGO keine empfangen.

LIGO hat aber etwas empfangen. nee


Es gibt viele verschiedene Vorstellungen, was genau ein Schwarzes Loch sei.

Die Vorstellung "Schwarzer Löcher" ist älter als die Relativitätstheorie. Unabhängig voneinander sind John Michell 1783 und Laplace 1796 darauf gekommen.

Originalzitat Michell:

Zitat:
Wenn der Radius einer Kugel der gleichen Dichte wie der Sonne den der Sonne in einem Verhältnis von 500 zu 1 überstiege, würde ein Körper, der aus unendlicher Höhe auf sie fiele, an ihrer Oberfläche eine höhere Geschwindigkeit als die des Lichts erreichen. Folglich, vorausgesetzt, dass Licht von anderen Körpern von der gleichen Kraft im Verhältnis zu seiner Masse angezogen wird, würde alles von einem solchen Körper abgegebene Licht infolge seiner eigenen Gravitation zu ihm zurückkehren. Dies gilt unter der Annahme, dass Licht von der Gravitation in der gleichen Weise beeinflusst wird wie massive Objekte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch


In meinem Sprachgebrauch ist "Schwarzes Loch" erstmal nur das Ding, das Michell vorausgesagt hat.

Viel später kam Einstein mit seiner Korrektur der Newtonschen Physik. Karl Schwarzschild hat die Größe des Michellschen Radiuses berechnet, für die naive Variante eines ruhenden Schwarzen Loches. Das Wort gab es damals übrigens noch gar nicht; es wurde erst in den 1960er Jahren geprägt. Die naive Variante Schwarzschilds wurde ungefähr zu selben Zeit von Rechnungen über rotierende Schwarze Löcher abgelöst. Seitdem geht es rund.

Stephen Hawking ist aus theoretischen Überlegungen zum Schluß gekommen, SLs würden im Laufe der Zeit "zerstrahlen", immer dann, wenn die Temperatur des Universums unter die Oberflächentemperatur des SLs sinkt. Was zu einem Widerspruch führt: Hawking-Strahlung ist thermisch, daß heißt zufällig. Mit diesem Zufallselement würde aber Information verloren gehen, die ins SL gefallen ist. Das wiederum widerspricht Aussagen der Quantenmechanik.

Das Problem ist heute noch ungelöst.

Weiter gibt es noch die Idee von Maldacena, daß sich unsere 3D-Welt mit Gravitation auf eine 2D-Welt ohne Gravitiation - also einen Ereignishorizont eines SLs - projezieren läßt. Soweit ich weiß, wird die Gültigkeit dieser letztlich mathematischen Operation bisher nicht bestritten. Was die Operation bedeutet, falls sie etwas bedeutet, ist unklar. Außer daß die Oberfläche des Ereignishorizontes ein Maß für die Entropie des ganzen Schwarzen Loches ist.

Ganz neu sind theoretische Überlegungen zu einer Feuerwand, die ein einfallendes Objekt durchquert in der Nähe des Ereignishorizontes.


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Das der EH keine physikalische Grenze für die einfallenden Atome ist, lese ich in dem Artikel aber anders. Darunter versagen für die Atome unsere physikalischen Gesetze und sie kollabieren, zu was auch immer.

Jetzt bin ich mal überpingelig. Ich werde das Argument später noch brauchen, um die ART zu verteidigen. zwinkern

Kollabierende Atome?

Bereits in der Sonne sind die Atome zu Atomkernen kollabiert. In einem Neutronenstern sind auch die Atomkerne bereits kollabiert. Dazu braucht es kein Schwarzes Loch.


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Das der EH keine physikalische Grenze für die einfallenden Atome ist, lese ich in dem Artikel aber anders. Darunter versagen für die Atome unsere physikalischen Gesetze und sie kollabieren, zu was auch immer.

Tja, stimmt aber nicht. Irgendwann kollabieren die zwar laut ART tatsächlich, aber eben nicht am EH.

Tja, ist aber auch egal, weil sich die Masse angeblich im Zentrum des SL konzentriert und dort einen Radius von Null hat. Spätestens da ist Schluss.

Schluß ist schon vorher. Alleine aufgrund der Unschärferelation.

Und was wird eigentlich aus dem Pauli-Prinzip bei Radius Null?


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Dann muss man den Drehimpuls der beiden SL mitnehmen. Diese vereinigen sich ja zu einem großen SL mit Durchmesser Null.

Hier liegt Hund begraben.

Für dich scheint ein SL die "Kernsingularität" zu sein, die sich ergibt, wenn man die Gravitationstheorie, sei es Newton oder Einstein, rücksichtslos und rigoros anwendet. Ich denke bei SL eher an das ganze Ding samt Ereignishorizont plus genaugenommen allem, was nahe am Ereignishorizont so weit rotverschoben ist, daß es für praktische Zwecke nicht mehr da ist.

#346:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 01.03.2016, 02:02
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... weil sich die Masse angeblich im Zentrum des SL konzentriert und dort einen Radius von Null hat. Spätestens da ist Schluss.

Das ist richtig, und hat auch niemand bezweifelt. An der Stelle - bzw. kurz davor - erwarten die Physiker tatsächlich, daß die ART nicht mehr gilt.

Gegenvorschlag.

Statt die ART aufzugeben - wäre es nicht "ontologisch" Pfeifen billiger, unbekannte Partikel oder Partikeleigenschaften zu postulieren, die einen vollständigen Materiekollaps verhindern?

    - Abstoßende Kräfte der Atomhülle verhindern den gravitativen Kollaps der Erde.
    - Abstoßende Kräfte des Atomkerns verhindern den gravitativen Kollaps der Sonne. (Andere Kräfte, Strahlungsdruck, etc in der äußeren Sonne mal unbeachtet gelassen.)
    - Zu den abstoßenden Kräften im Neutronenstern sage ich nichts. Außer daß es sie geben muß, sonst wären alle Neutronensterne bereits kollabiert.


Die ganz dumme Frage: was passiert, wenn Quarks zusammengequetscht werden? Oder andere, noch fundamentalere Partikel, die wir nicht kennen?

Hier eine neue abstoßende Kraft zu postulieren ist sicher eine wilde Spekulation. Aber einen Korrekturterm für die ART bei ganz kleinen Abständen einzuführen, wäre noch wilder und absurder.

#347:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 01.03.2016, 16:17
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
... dann befindet sich schon Materie innerhalb des Horizontes. Ein Schwarzes Loch muß nicht mit Durchmesser Null oder Planklänge oder was auch immer starten.

Genau. Es entsteht, wenn ein EH entsteht (außer evtl. "nackte" Singularitäten). Und der EH entsteht, wenn irgendwo eine bestimmte Masse auf ein hinreichend kleines Volumen konzentriert wird. Das Hineinstürzen in die Singularität geschieht dennoch von innen nach außen, so daß man erwarten könnte, innerhalb des EH einen von außen scheinbar intakten Stern zu sehen, in dessen Innern wiederum es allerdings schon gewaltig in die Singularität stürzt.

smallie hat folgendes geschrieben:
Und was wird eigentlich aus dem Pauli-Prinzip bei Radius Null?

s.u.

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
An der Stelle - bzw. kurz davor - erwarten die Physiker tatsächlich, daß die ART nicht mehr gilt.
... Statt die ART aufzugeben - wäre es nicht "ontologisch" Pfeifen billiger, unbekannte Partikel oder Partikeleigenschaften zu postulieren, die einen vollständigen Materiekollaps verhindern?

Finde ich nicht. Man gibt die ART ja nicht auf, sondern such eine Theorie, die die ART und die QFT asymptotisch hervorbringt. In Summe wird es ontologisch billiger.

smallie hat folgendes geschrieben:
Zu den abstoßenden Kräften im Neutronenstern sage ich nichts. Außer daß es sie geben muß, sonst wären alle Neutronensterne bereits kollabiert.

Die abstoßenden Kräfte im Neutronenstern kommen durch die Entartung (Pauli-Prinzip) zustande.

smallie hat folgendes geschrieben:
Die ganz dumme Frage: was passiert, wenn Quarks zusammengequetscht werden? Oder andere, noch fundamentalere Partikel, die wir nicht kennen?
Hier eine neue abstoßende Kraft zu postulieren ist sicher eine wilde Spekulation. Aber einen Korrekturterm für die ART bei ganz kleinen Abständen einzuführen, wäre noch wilder und absurder.

Korrekturterm bei kleinen Abständen ist nicht sehr elegant und funktioniert wohl auch nicht (höchstens in erster Näherung), da es vermutlich nicht kovariant ist. Die GUT muß gleichzeitig Eigenschaften der ART (Kovarianz, Metrik usw.) und der QFT (Kovarianz, Quantenzahlen, Normierbarkeit usw.) hervorbringen. Etwa indem man allgemeinere Objekte findet, deren Feldtheorie eine Art raumzeitlichen Entartungsdruck produziert, oder eine Art gequantelte Raumzeit. So etwas versucht ja die Stringtheorie, indem sie erstmal den allgemeinsten mathematischen Ansatz macht, der nicht viel mehr enthält als notwendig zur Erzeugung der wesentlichen Elemente beider Theorien.

#348: Re: Gravitationswellen Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 09.03.2016, 14:12
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Hallo step,
hallo Forum,

Die ART beschreibt, dass für einen außenstehenden Beobachter die Zeit eines in ein SL fallenden Gegenstandes stehen bleibt, quasi einfriert. Beispiel: Die Uhren der Satelliten des GPS-Systems gehen schneller, als die Uhren auf der Erde. Dies bedeutet, dass die Satelliten beispielsweise 10 Sekunden messen, und wir aber nur 9 Sekunden älter geworden sind (sehr grob übertrieben, aber anschaulich). Der Extremwert ist ein Schwarzes Loch. Ein Außenstehender beobachtet, dass die (hypothetische) Uhr am Ereignishorizont des SL stehen geblieben ist und die Zeit des Gegenstandes eingefroren ist. Das etwas in ein SL fällt, kann also von uns nicht beobachtet werden, weil dieser Vorgang für uns unendlich lange dauert. Wie soll also ein SL entstehen und wachsen, wenn nichts in der Lebenszeit unseres Universums dort hineinfallen kann? Auch kein SL.

Hallo Bernd,

Aus Sicht eines fernen Beobachters vergrößert die Masse der Uhr die effektive Masse des Schwarzen Lochs schon, während sie auf den Ereignishorizont zufällt, und nicht erst danach. Der ferne Beobachter sieht also nicht nur, dass die Uhr immer langsamer wird und schließlich verschwindet, sondern auch, dass der EH größer wird, während die Uhr sich ihm nähert.

Das SL wächst somit auch von außen betrachtet in endlicher Zeit.

#349:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 16.03.2016, 11:50
    —
Diverse Beiträge nach Des Uwebus`neue Kleider... verschoben.

#350:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.03.2016, 15:15
    —
Neuer Ansatz zur unabhängigen Bestimmung von G, eventuell später auch zur Messung von Quantengravitation, mit ganz "klassischen" Methoden:
http://www.spektrum.de/news/enthuellt-mechanische-praezision-die-quantengravitation/1405326

#351:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 23.07.2017, 00:37
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
LIGO hat aber etwas empfangen. nee

Die Sache ist noch nicht zu Ende.

LIGO-Daten sind frei verfügbar. Eine unabhängige Gruppe hat sie analysiert. Sie haben das Signal herausgefiltert und nur das Rauschen betrachtet. Das Rauschen sei genau so gut korreliert, wie das Signal, sagen sie.

Zitat:
On the time lags of the LIGO signals
James Creswell, Sebastian von Hausegger, Andrew D. Jackson, Hao Liu, Pavel Naselsky
13 Jun 2017

With special focus on GW150914, we report correlations in the detector noise which, at the time of the event, happen to be maximized for the same time lag as that found for the event itself.
[...] A clear distinction between signal and noise therefore remains to be established in order to determine the contribution of gravitational waves to the detected signals.

https://arxiv.org/abs/1706.04191


Inoffizielle Antwort von Ian Harry für das LIGO-Team: "Stimmt nicht, wir haben das geprüft und können es nicht nachvollziehen. Hier sind die Python-Programme, mit denen wir das gemacht haben. "

Erstes Team: "Stimmt doch. Da sind Fehler im Programm-Code."

Creswell et al hat folgendes geschrieben:
As a member of the LIGO collaboration, Ian Harry states that he "tried to reproduce the results quoted in 'On the time lags of the LIGO signals'", but that he "[could] not reproduce the correlations claimed in section 3". Subsequent discussions with Ian Harry have revealed that this failure was due to several errors in his code. After necessary corrections were made, his script reproduces our results. His published version was subsequently updated.

http://www.nbi.ku.dk/gravitational-waves/gravitational-waves.html



Der Ball liegt wieder beim LIGO-Team.




PS:

Kündigt sich hier eine neue Arbeitsweise an? "Da hast du unser Programm, mit dem wir zu unseren Ergebnissen gekommen sind! Schau selber."

Creswell et al hat folgendes geschrieben:
We are thankful to Alessandra Buonanno and Ian Harry for scientific discussions, and for making their Python script available to us and the scientific community.

#352:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 23.07.2017, 02:25
    —
smallie hat folgendes geschrieben:

PS:

Kündigt sich hier eine neue Arbeitsweise an? "Da hast du unser Programm, mit dem wir zu unseren Ergebnissen gekommen sind! Schau selber."

Creswell et al hat folgendes geschrieben:
We are thankful to Alessandra Buonanno and Ian Harry for scientific discussions, and for making their Python script available to us and the scientific community.

Das ist durchaus nicht neu. In solchen Experimenten steckt jede Menge Elektronik und Software.
Wenn die falsch sind, ist das Ergebnis Müll. Von daher ist es eine gute Praxis, jemand anderen einen "code review" machen zu lassen.

#353:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 19.09.2017, 00:24
    —
Auch hier ein Hallo von mir als Neuling

Gravitationswellen sind für viele nicht vorstellbar.

Was da wirklich vor sich geht wird mit Hilfe der Gravitationskosmologie als Gravitationswelle beschrieben.

Ich denke aber, daß es sich um die gravitative Beschreibung von rein elektromagnetischen Vorgängen bei der Verschmelzung von sog. Schwarzen Löchern geht.

Die wellenförmige Abstrahlung von überschüssiger Energie wird in über 1 mrd Lichtjahren Entfernung von Objekten wie die Erde absorbiert und reichert die Atome mit Energie an, was zur Vergrößerung des Protonenradius führt, den man messen kann.

#354:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.09.2017, 10:12
    —
joh hat folgendes geschrieben:
Auch hier ein Hallo von mir als Neuling

Gravitationswellen sind für viele nicht vorstellbar.

Was da wirklich vor sich geht wird mit Hilfe der Gravitationskosmologie als Gravitationswelle beschrieben.

Ich denke aber, daß es sich um die gravitative Beschreibung von rein elektromagnetischen Vorgängen bei der Verschmelzung von sog. Schwarzen Löchern geht.

Die wellenförmige Abstrahlung von überschüssiger Energie wird in über 1 mrd Lichtjahren Entfernung von Objekten wie die Erde absorbiert und reichert die Atome mit Energie an, was zur Vergrößerung des Protonenradius führt, den man messen kann.

Auch ein Hallo erstmal,

aber äh, nein. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...
Nimm doch mal deine erste Behauptung und unterfüttere die etwas: "Ich denke aber, daß es sich um die gravitative Beschreibung von rein elektromagnetischen Vorgängen bei der Verschmelzung von sog. Schwarzen Löchern geht." – Was soll das bedeuten?
Ein Kennzeichen von SL ist insbesondere, dass sie außer Gravitation nichts raus lassen.

(Es gibt zwar auch Lösungen für elektrisch geladene SLs, die sind aber eher akademisch; Reissner-Nordström-, Kerr-Newman-Metrik.)

#355:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 19.09.2017, 12:02
    —
Sinnvoll ist eine Unterscheidung zwischen den mahtematisch physikalischen Beschreibungsmethoden und der Physik, nach der die Natur funktioniert.

Es müsste doch allgemein bekannt sein, daß eine Spiralgalaxie elektromagnetisch als Dynamo im galaktischen Maßstab funktioniert.

Das eine SL hatte 29 und das andere SL hatte 36 Sonnenmassen. Wenn daraus ein neues geworden ist, dann müsste dieses 65 Sonnenmassen haben. Man hat aber nur 62 Sonnenmassen gemessen. Das kann man damit erklären, daß 3 Sonnenmassen in Form von Energie wellenförmig abgestrahlt wurden.

In der Gravitationskosmologie bezeichnet man das eben als Gravitationswellen.

Es geht um die wellenförmige Abstrahlung von geladenen Teilchen.

#356:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.09.2017, 14:53
    —
joh hat folgendes geschrieben:
Sinnvoll ist eine Unterscheidung zwischen den mahtematisch physikalischen Beschreibungsmethoden und der Physik, nach der die Natur funktioniert.

Die Methoden sind nicht die Physik, und die Physik ist nicht die Natur, geschenkt.
Und? (Ich hoffe, es läuft jetzt nicht auf so altbekanntes "Nur eine Theorie" etc. hinaus. Wir haben hier schon einen User, der konsequent nicht verstehen will, was Modell vs. Theorie vs. "Realität" ist...)
Zitat:
Es müsste doch allgemein bekannt sein, daß eine Spiralgalaxie elektromagnetisch als Dynamo im galaktischen Maßstab funktioniert.

OK, es gibt da Dynamoeffekte in Galaxien, mit denen man ihre Magnetfelder erklären kann. (BTW: "Es müsste doch allgemein bekannt sein" ... es müsste doch auch weniger von oben herab gehen?)
Jedenfalls, ich sehe da keinerlei Zusammenhang mit
Zitat:
Das eine SL hatte 29 und das andere SL hatte 36 Sonnenmassen. Wenn daraus ein neues geworden ist, dann müsste dieses 65 Sonnenmassen haben. Man hat aber nur 62 Sonnenmassen gemessen. Das kann man damit erklären, daß 3 Sonnenmassen in Form von Energie wellenförmig abgestrahlt wurden.

In der Gravitationskosmologie bezeichnet man das eben als Gravitationswellen.

Der Massendefekt entspricht der Energie, die in Form von Gravitationswellen abgestrahlt wurde, ja.
Zitat:
Es geht um die wellenförmige Abstrahlung von geladenen Teilchen.

Nein, Gravitationswellen bestehen nicht aus geladenen Teilchen. (Und nach allen etablierten, nicht-spekulativen Theorien generell nicht aus Teilchen. Und auch für eine quantisierte Gravitationstheorie wäre das vmtl. eine zumindest missverständliche Formulierung.)

Oder kurz: Was willst du eigentlich sagen oder wissen?

#357:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 19.09.2017, 16:20
    —
Mir ging es um die Auflösung eines Widerspruchs.

Wenn Masse in Energie umgewandelt wird und gleichzeitig in Form von Gravitationswellen abgestrahlt wird, dann muß die Energie ja auch in der Gravitationswelle beschreibbar und erklärbar sein.

Elektromagnetisch ist die Energie der Gravitationswelle erklärbar.

Das Masse in Energie umgewandelt wird und gleichzeitig in Form von Gravitationswellen abgestrahlt wird, ist zum Verständnis für viele nicht verständlich. Es geht ja auch darum, wie der Gravitationseffekt durch die Welle übertragen wird.

#358:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.09.2017, 16:49
    —
joh hat folgendes geschrieben:
Mir ging es um die Auflösung eines Widerspruchs.

Wenn Masse in Energie umgewandelt wird und gleichzeitig in Form von Gravitationswellen abgestrahlt wird, dann muß die Energie ja auch in der Gravitationswelle beschreibbar und erklärbar sein.

Im G-Feld (also auch klassisch bei Newton) steckt immer eine gewisse Menge ("potentielle") Energie.
Trivialerweise kann man auch so argumentieren: Aus der Tatsache, dass die G-Wellen gemessen werden konnten, folgt, dass sie Energie transportieren – andernfalls hätten sie keine (wenn auch nur sehr kleine) Arbeit im Detektor verrichten können.
Zitat:
Elektromagnetisch ist die Energie der Gravitationswelle erklärbar.

Wie denn das??
Das ist eine transversale "Kräuselung" der 4-D-Raumzeit. Außerdem Quadrupolstrahlung, während EM (zuförderst) Dipolstrahlung ist.
Zitat:
Das Masse in Energie umgewandelt wird und gleichzeitig in Form von Gravitationswellen abgestrahlt wird, ist zum Verständnis für viele nicht verständlich. Es geht ja auch darum, wie der Gravitationseffekt durch die Welle übertragen wird.

"Gleichzeitig"... da herrscht eine falsche Vorstellung, denke ich. Es wird nicht erst in ominöse Energie umgewandelt und dann passiert noch was anderes.
(Es läuft nie so, dass A > "Energie" > B. Auch wenn in Filmen leider oft von "reiner Energie" gefaselt wird und dazu irgendeine bunt leuchtende Wolke herumgeistert... zwinkern )

Der "Gravitationseffekt" wird als Anziehungskraft (Newton) bzw. als Raumzeitkrümmung (Einstein) "übertragen". Gravitationswellen sind ein zusätzlicher Effekt der ART; die Sache mit der Energie wird schnell ein bisschen kompliziert, Stichwort Energie-Impuls-Tensor.
Ansonsten ist es sehr hilfreich, sich "Energie" immer als eine Bilanzgröße "vorzustellen", also nicht als etwas Stoffliches. Meistens (tatsächlich nicht immer) muss einfach nur am Ende Null heraus kommen.

#359:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 19.09.2017, 18:37
    —
Energie stelle ich mir als Ladungstrennung vor.
Die Lorentzkraft erzeugt Ladungstrennung.
Könnte auch in Form eines Ladungsoffsets bestehen, der durch eine Zentrifugalkraft entsteht.

Und jedes Atom mit einem Ladungsoffset besitz auch eine Anziehungskraft.

Die Gravitationswelle entspricht von der Form der Ausbreitung der elektromagnetischen Quadropolstrahlung.

#360:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 20.09.2017, 10:17
    —
joh hat folgendes geschrieben:
Energie stelle ich mir als Ladungstrennung vor.

Wenn es um die elektrostatische Energie geht – sicher. Sonst passt diese Vorstellung nicht und es gibt ja noch diverse andere Formen. Wie ist es mit schlichter Wärme, z.B.?
Zitat:
Die Lorentzkraft erzeugt Ladungstrennung.
Könnte auch in Form eines Ladungsoffsets bestehen, der durch eine Zentrifugalkraft entsteht.

Von welchem System reden wir hier bitte?
Halte EM-Effekte lieber erst mal aus der Betrachtung der SL heraus, das ist so schon schwierig genug.
Zitat:
Und jedes Atom mit einem Ladungsoffset besitz auch eine Anziehungskraft.

Gravitation und Elektromagnetismus sind zwei verschiedene Dinge!
Zitat:
Die Gravitationswelle entspricht von der Form der Ausbreitung der elektromagnetischen Quadropolstrahlung.

Nee, wie gesagt, G-Wellen sind Verformungen der Raumzeit, das ist schon was anderes als klassische EM-Felder. (Die allerdings wg. ihrer Lorentz-Invarianz sehr gut in die RT "passen". Siehe dazu z.B. hier – kurz, aber heftig.) Eher, als sie zur Newtonschen Beschreibung passen, jedenfalls.
D.h. EM und spezielle RT sind sozusagen perfekte Partner, es ist damit aber noch keine mit der ART vereinheitlichte Theorie, auf die warten wir noch. (Kaluza-Klein war ein Anfang, lässt sich aber auch nicht quantisieren und wird daher nicht mehr als solche verfolgt.)

Quadropolstrahlung, weil die in der Multipolentwicklung als niedrigste Ordnung enthalten sind.
Aus der gleichen mathematische Struktur (hier: Näherung durch Taylorreihe) folgt aber nicht, dass es sich um identische Dinge handeln muss.

#361:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 20.09.2017, 12:41
    —
Elektrostatische Energie entsteht durch Ionisierung. Auch dabei ist die Lorentzkraft beteiligt.

Atome sind Dipolobjekte. Atome bestehen aus Energie. Da Energie = Ladungstrennung ist, ist die Energie beim Atom im Dipolmoment enthalten.

Und solange im Kern die Lorentzkraft wirkt, die kinetische Energie in Ladungstrennung wandelt, solange bleibt die Energie, Ladungstrennung und bwz. das Dipolmoment erhalten.

Übrigens, aus Magnet- und Plasmaexperimenten ist die elektromagnetische Struktur im Inneren der sog. Schwarzen Löcher bereits bekannt.

Aber das mit der Allgemeinen Relativitätstheorie zu beschreiben ist eventuell nicht möglich.

#362:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 20.09.2017, 14:35
    —
joh hat folgendes geschrieben:
Elektrostatische Energie entsteht durch Ionisierung. Auch dabei ist die Lorentzkraft beteiligt.

Atome sind Dipolobjekte. Atome bestehen aus Energie. Da Energie = Ladungstrennung ist, ist die Energie beim Atom im Dipolmoment enthalten.

Und solange im Kern die Lorentzkraft wirkt, die kinetische Energie in Ladungstrennung wandelt, solange bleibt die Energie, Ladungstrennung und bwz. das Dipolmoment erhalten.

Übrigens, aus Magnet- und Plasmaexperimenten ist die elektromagnetische Struktur im Inneren der sog. Schwarzen Löcher bereits bekannt.

Aber das mit der Allgemeinen Relativitätstheorie zu beschreiben ist eventuell nicht möglich.

Sorry, das ergibt im Kontext keinen Sinn.
Jeder Satz hat so ein bisschen Wahrheit in sich, aber immer mit einem großen Fragezeichen bzw. so ungenau, dass es schon wieder falsch wird. (Bzw.: "Atome bestehen aus Energie" oder "Energie = Ladungstrennung" ist mE einfach nur Unsinn.)
Außerdem ist da immer noch keinerlei Bezug zu SL und G-Wellen für mich zu erkennen.

Für die Akten:
  • SL werden bereits durch die ART gut beschrieben (inkl. Ereignishorizonte usw. und natürlich besagte G-Wellen). Bis auf die eine Ausnahme, die Singularität "in der Mitte", die noch einer erweiterten, vereinheitlichten Theorie harrt.
    Da nun, auch innerhalb des Ereignishorizonts, die Physik weitgehend "normal" bleibt (nur mit immer krasseren Eigenschaften, je näher man der Singularität kommt), insbesondere die ART alles problemlos beschreibt, besteht auch kein Anlass für Aufhebens um die "elektromagnetische Struktur" (was ist das wieder genau?). Sicher werden z.B. Akkretionsscheiben um SL mittels MHD berechnet. Und?
  • Die Verhältnisse innerhalb von Atomen sind i.Ü. mit Quantenmechanik zu beschreiben; so klassische Argumentieren mit EM führt nicht weit und recht sicher in Widersprüche.
  • Lorentzkraft ist schlicht die Kraft auf eine Ladung in einem magnetischen oder elektrischen Feld. Die spezielle RT kann sie auf Elektrostatik zurückführen. Das ist fein. Und weiter?

Ich werde jedenfalls nicht weiter Zeit hierauf verwenden, bevor nicht etwas substantiierter argumentiert wird. (So, dass man auch konkrete Gedankengänge nachvollziehen kann. Ich zumindest kann das gerade nicht.)

#363:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 20.09.2017, 17:09
    —
Erstmal danke, daß du dir überhaupt Zeit genommen hast. Ich will auch keinem die Zeit stehlen.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, daß jede Theorie ihre Daseinsberechtigung hat. denn jede Theorie ist innerhalb ihres Definitionsraums gültig. Und die Mathematik funktioniert als perfektes Werkzeug für die Theorie, in der sie angewand wird. Aber unterschiedliche Theorien mit unterschiedlichen Definitionen führen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Wenn das nicht so wäre, dann wäre einheitliche Feldtheorie bereits gefunden, nach der die Wissenschaft sucht.

Schwarze Löcher wurden bereits im Labor nachgestellt durch Magnet- und Plasmaexperimente. Die komplette Magnetstruktur und die Energieströme sind bereits bekannt.

Das ist eben der Vorteil der Experimentalphysik, daß sie anschauliche Wege geht, die man nachvollziehen kann und die jeder verstehen kann, auch für diejenigen, die kein Interesse an mathematischen Gleichungen haben.

Der interessierte Normalbürger will ja nur wissen, wie die Natur funkioniert.

Und ich gehe davon aus, das die Natur elektromagnetisch funktioniert.

Und das Laborexperiment ist ein rein elektromagnetisches.

Das sich das aber nicht auf die wissenschaftlichen Beschreibungsmethoden übertragen lässt, kann ich mir vorstellen, daß es dir nichts bringt.

#364:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 09:43
    —
Mooment, bevor das hier so stehen bleibt und jemand liest es gar. zwinkern

Es gibt durchaus "richtige(re)" und "falsche(re)" Theorien. Wie genau richtig und falsch definiert sind und wann genau das eine oder andere gilt – damit lassen sich Bücher füllen.
Sie sind trotzdem nicht alle gleichberechtigt, die jeweiligen "unterschiedlichen Ergebnisse" können nämlich mittels Experimenten an der Realität überprüft werden.

Experimentalphysik ist so leicht oder schwer zu verstehen wie die Theorie, die sie untersucht. Das gehört immer zusammen.

Du kannst selbstverständlich ausgehen, wovon du willst, aber "die Natur" "funktioniert" nur unter anderem "elektromagnetisch".

Das "Laborexperiment ist ein rein elektromagnetisches" ... jau, am Ende funktionieren alle Detektoren elektromagnetisch (letztlich auch das Auge). Es gibt aber Untersuchungsgegenstände (Bsp.: Apfel - Erde), bei denen andere Aspekte wesentlich sind (Schwerkraft).

Für "Schwarze Löcher wurden bereits im Labor nachgestellt durch Magnet- und Plasmaexperimente. Die komplette Magnetstruktur und die Energieströme sind bereits bekannt." hätte ich gern einen Link, würde ich gern lesen.

#365:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 10:38
    —
joh hat folgendes geschrieben:

Grundsätzlich bin ich der Meinung, daß jede Theorie ihre Daseinsberechtigung hat. denn jede Theorie ist innerhalb ihres Definitionsraums gültig.

Eine Theorie ist nur dann richtig, wenn sie alle Beobachtungen und Experimente numerisch richtig beschreibt.
Wenn es konkurrierende Theorien gibt, dann ist das entscheidende Experiment noch nicht gemacht worden.
joh hat folgendes geschrieben:

Schwarze Löcher wurden bereits im Labor nachgestellt durch Magnet- und Plasmaexperimente. Die komplette Magnetstruktur und die Energieströme sind bereits bekannt.

Nicht dass ich wüsste. Was im Innern von Schwarzen Löchern vor sich geht, weiss niemand.
joh hat folgendes geschrieben:

Und ich gehe davon aus, das die Natur elektromagnetisch funktioniert.

Nein, tut sie nicht. Jedenfalls nicht ausschliesslich. Auf der kosmologischen Skala überhaupt nicht.
Da geht es nur um Massen und Gravitation. Zwar können theoretisch auch EM-Felder "gravitieren" (den Energie-Impuls-Tensor hat der Kollege ja schon erwähnt),
für die dafür nötigen Feldstärken resp Energiedichten allerdings wäre "astronomisch" noch eine Untertreibung.
joh hat folgendes geschrieben:

Das sich das aber nicht auf die wissenschaftlichen Beschreibungsmethoden übertragen lässt, kann ich mir vorstellen, daß es dir nichts bringt.

Es gibt keine unterschiedlichen Beschreibungsmethoden. Die Begriffe der Physik sind klar definiert und gelten sowohl für Experiment wie Theorie.

#366:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 11:48
    —
Zu konkurrierenden Theorien, es gibt die Theorie, daß alles elektromagnetisch funktioniert

Danach ist die Gravitation und die Schwarzen Löcher erklärbar und damit letztlich auch die Gravitationswellen.

Woher ich meine Aussagen beziehe sind die Theorien von Elektrisches Universum, electric universe, Plasmaversum von viaveto(.)de und thunderbolts.info usw. und nicht zu vergessen von "the primer fields".

Plasmaversum ist bekannt durch die 11-teilige Serie "Kosmos ohne Urknall"

und "the primer fields" part 1 - 3 bekannt wegen der Experimentalphysik und den Schluß dazu, daß die Ergebnisse auf alle Phänomene im Universum anwendbar sind.

Aber mir ist schon klar, daß man auf einer Uni sich damit nicht beschäftigt.

Aber was würde Einstein dazu sagen, man kann ein Problem niemals mit der Methode lösen, durch die es entstanden ist.

#367:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 12:21
    —
joh hat folgendes geschrieben:

Aber was würde Einstein dazu sagen, man kann ein Problem niemals mit der Methode lösen, durch die es entstanden ist.

Welches Problem?

#368:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 12:34
    —
Problem, daß man Dunkle Materie nicht nachweisen kann

Was ist Dunkle Energie?

Wie funktioniert ein Schwarzes Loch? Wie es funktioniert, damit befasst sich die Wissenschaft weniger. Es geht eher um die Beschreibung der Massenverteilung.

Die Wissenschaft sucht noch nach der Weltformel, der vereinheitlichten Feldtheorie, der Vereinfachung der physikalischen Grundkräfteordnung

#369:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 13:04
    —
Ach so. Ja, ist gut, danke.

#370:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 13:05
    —
joh hat folgendes geschrieben:
...
Was ist Dunkle Energie?
....

Ist das nicht sowas, was den Raum füllt, wenn man einen Hahn köpft?

scnr. duckundwech

#371:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 13:19
    —
Das Einzige was für dunkle Energie in Frage kommt ist das, was vorhanden ist.

Interferierende elektromagnetische Wellen erzeugen den Äther, der wie aus dem Nichts auftritt und elektromagnetisch nicht ausgerichtet ist. Und deshalb eine abstoßende Wirkung auf allles umliegende hat. Das führt zu einer Expansion von Allem.

Der Äther ist nichts anderes als die aus der Quantenphysik bekannte Quantenfluktuation.

Das hat bereits Frank Wilczek bestätigt.

#372:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 23.09.2017, 14:49
    —
Bei der Verschmelzung der 2 sog. Schwarzen Löchern gab es einen Massendefekt.

Die Masse wurde in Form von Energie abgestrahlt.

Die Gravitation ist nur die Wirkung dieser Energie.

Aus den rotierenden Scheiben ionisierten Gases um die Schwarzen Löcher wurde überschüssiges Gas, daß bei dem neuen Schwarzen Loch nicht mehr gebraucht wurde, abgestoßen.

Die Abstoßung dieser Energie in der Größenordnung von 3 Sonnenmassen erfolgte in Form der elektrischen Quadropolstrahlung.

Dieser elektrischen Energie in Form von geladenen Teilchen haftet die Gravitationswirkung an, die eine elektromagnetische Ausrichtung beinhaltet und auf andere Objekte im Universum und im LIGO ihre messbare Wirkung zeigt.

Jetzt hab ich meine Formulierung fast fertig.

#373:  Autor: Strahli BeitragVerfasst am: 27.09.2017, 23:14
    —
Erstmals Gravitationswellen von drei Detektoren gleichzeitig gemessen (2xLigo+Virgo):

"Das Warten geht weiter" - http://www.faz.net/aktuell/wissen/physik-mehr/erste-gravitationswellen-entdeckung-an-drei-standorten-15221325.html

#374:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 18:52
    —
Einige Beiträge nach Des Uwebus`neue Kleider...verschoben.

#375:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 03.10.2017, 11:36
    —
Hallo,

in Anbetracht der zu erwartenden Vergabe des Physik-Nobelpreises für den Nachweis der Gravitationswellen mit dem Detektor LIGO möchte ich nachfolgend mal ein paar Berechnungen zu den am 14.09.2015 detektierten Gravitationswellen vorstellen. Ich hatte es ja zum Anfang dieser Diskussion gemacht. Heute ist es aber mal wieder aktuell und ich habe auch eine schöne Grafik dazu gebastelt.

Was wurde hierzu veröffentlicht? Aus meiner Sicht hinreichend viel Datenmaterial. Demnach wurden 2 verschmelzende Schwarze Löcher beobachtet. Diese hatten die 29- bzw. 36-fache Masse unserer Sonne und die Frequenz der Gravitationswelle war ansteigend von 35 bis 250 Hertz innerhalb von 0,2 Sekunden. Bei der Verschmelzung wurden 3 Sonnenmassen als Energie abgestrahlt. (Quelle: http://www.geo600.org/1734024/gwdetection?seite=2 )

Damit kann man eine ganze Menge berechnen. So zum Beispiel den Abstand der beiden Schwarzen Löcher (SL). Hierzu nimmt man das 3. Keplersche Gesetz. Demnach ist der Abstand von 2 sich umkreisenden gravitativ gebundenen Körper lediglich von Ihrer Umlauffrequenz abhängig. Die ist hier von 25 bis 250 Hertz. Weiterhin ist der Schwarzschildradius, also die Größe des Ereignishorizonts, an der Licht das SL nicht mehr verlassen kann, direkt abhängig von der Masse des SL. Die Berechnungen findet man beispielsweise auf https://de.wikipedia.org/wiki/Zweik%C3%B6rperproblem und http://www.leifiphysik.de/themenbereiche/planetensystem . Nachfolgend die Ergebnisse:

Radius Schwarzes Loch 1 = 106 km
Radius Schwarzes Loch 2 = 86 km
Radius SL-Gesamtsystem = 183 km
maximaler gemessener Abstand der beiden SL bei 35 Hz = 563 km
minimaler gemessener Abstand der beiden SL bei 250 Hz = 152 km

In der Grafik auf https://cloud.gmx.net/ngcloud/external?guestToken=8TY1bFlVRFuJr_rfHFjJ8g&loginName=@325218531639563643#/single_0 (kämpfe gerade mit meinem FTP-Zugang, daher heute mal so) habe ich mal den Endzustand bei 250 Hz aufgemalt. Was sieht man? Beide SL nähern sich so weit an, bis ihre Oberflächen miteinander verschmolzen sind. Weiterhin sind die beiden SL vollständig in den gemeinsamen Schwarzschildradius abgetaucht. Es wurde von LIGO also gemessen, wie 2 SL miteinander verschmolzen sind und wie die beiden SL sich innerhalb des gemeinsamen Ereignishorizonts bewegt haben. Nach Angaben der Wissenschaftler von LIGO wurde genau dieser Verlauf vorher am Rechner simuliert und vorhergesagt. Hut ab. Bisher habe ich immer gedacht, dass unsere bekannte Physik am Ereignishorizont zusammenbricht und wir keinerlei Vorstellung davon haben, was innerhalb des Schwarzschildradius passiert.

Gut, meine Abstandsberechnungen beruhen auf dem 3. Keplerschen Gesetz und berücksichtigen daher nicht die Relativitätstheorien. Nach diesen Theorien dauert es für einen außenstehenden Beobachter unendlich lange, bis eine Körper den Ereignishorizont überwindet und in einem SL verschwindet. Hoppla, unendlich lange ist in diesem Fall 0,2 Sekunden!? Das ist doch nicht unendlich lange. Für alle Physiker. Unendlich lange ist, wenn sich die Freundin die passenden Schuhe fürs Kino raussucht. Wie bei der Verschmelzung von 2 Schwarzen Löchern glaubt man auch hier, dass Ende nicht mehr zu erleben. Ihr könnt mir sagen was Ihr wollt. Wir können nicht beobachten, wie 2 SL miteinander verschmelzen. Was auch immer hier gemessen wurde. Es war nicht die Verschmelzung von 2 SL.

Doch, was sollte hier sonst verschmolzen sein? Bei der Umlauffrequenz von 250 Hz und bei 2 Körpern bekommt man immer einen Abstand der Schwerpunkte von 152 km raus, da der Abstand unabhängig von der Masse der Himmelskörper ist. Bei den empfangenen Energien müssen es aber 2 schwere Himmelskörper gewesen sein. Die bekomme ich aber nicht so eng zusammen, weil ihre beiden Radien deutlich größer sind, als 152 km. Das reicht ja nicht mal für 2 kleine Monde. Was bleibt? Es müssen 2 SL gewesen sein. Doch die kann man nicht bei der Verschmelzung beobachten, weil die Verschmelzung für einen außenstehenden Beobachter unendlich lange dauert. Ein echtes Dilemma. Es passt einfach nicht.

Na dann, ich wünsche allen eine schöne Nobelpreisverleihung.
Bernd Jaguste

#376:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 03.10.2017, 11:44
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Hallo,

Nun hat es mit der Grafik zum oben stehenden Text doch geklappt.

#377:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 03.10.2017, 17:47
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Ich finde es absolut fantastisch, wie Theorie/Simulation und Meßwerte zusammenpassen, und welche neuen Erkenntnisse dies ermöglicht. Der Nobelpreis dafür (eigentlich für alle, die über Jahrzehnte an der Detektion gearbeitet haben) ist wirklich berechtigt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Bisher habe ich immer gedacht, dass unsere bekannte Physik am Ereignishorizont zusammenbricht und wir keinerlei Vorstellung davon haben, was innerhalb des Schwarzschildradius passiert.

Wieso behauptetst Du, daß Du das nach 2016 immer noch gedacht hast?

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie soll also ein SL entstehen und wachsen, wenn nichts in der Lebenszeit unseres Universums dort hineinfallen kann?
Es gibt keine absolute Zeit! Daß wir bestimmte Raumzeitbereiche nicht beobachten können, heißt nicht, daß es sie nicht gibt. Die ART beschriebt genau das: In einem von uns durch den EH getrennten Raumzeitbereich geschieht etwas.
Ah, wo beschreibt die ART Vorgänge innerhalb des EH?

Habe ich auch schon mal gepostet, Stichwort Finkelstein/Kruskal-Koordinaten: https://en.wikipedia.org/wiki/Kruskal%E2%80%93Szekeres_coordinates


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... dauert es für einen außenstehenden Beobachter unendlich lange, bis eine Körper den Ereignishorizont überwindet und in einem SL verschwindet. Hoppla, unendlich lange ist in diesem Fall 0,2 Sekunden!?

Wir beobachten kein Lichtsignal von einem in ein SL stürzenden Körper, sondern Gravitationswellen vom Quadrupolmoment des Gesamtensembles zweier SL. Der Peak der GW entsteht noch vor der Verschmelzung, zu der "Zeit" haben die SL noch einen Abstand von ~ 1 SR (der Gesamtmasse):



Die eigentliche Verschmelzung der SL kann laut ART nur komplett innerhalb eines gemeinsamen EH stattfinden.

#378:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 03.10.2017, 23:05
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3 Sonnenmassen wurden in Form von Energie abgestrahlt

Woraus bestanden die 3 Sonnenmassen?

#379:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 04.10.2017, 18:06
    —
@ uwebus

Es kann auch sein, daß elektrisch geladene Energie bei der Verschmelzung verloren bzw. abgestrahlt wird.

Und zusätzlich geht von dem Quadropol, der für kuze Zeit wirkt, die Gravitationswirkung in Richtung des rotierenden Quadropols aus.

Im Zentrum eines rotierenden Objektes wirkt immer die Lorentzkraft. Somit wird die Gravitation und auch die Gravitationswellen eine direkte Folge der Lorentzkrat sein.

#380:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 04.10.2017, 19:55
    —
Ich dachte erst, hier wäre das Forum "dumme Gedanken".
Aber dann fiel mir ein: Wo A ist, kann nicht B sein. zynisches Grinsen

#381:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 04.10.2017, 20:11
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schtonk hat folgendes geschrieben:
Einige Beiträge nach Des Uwebus`neue Kleider...verschoben.

uwebus hat folgendes geschrieben:
Nur kurz zu dem Nobelpreis:

Mein Modell...

uwebus hat folgendes geschrieben:
Aus Energie! ...

uwebus hat folgendes geschrieben:
Energie ist Energie...


Uwe, irgendwie hast Du nicht ganz verstanden, dass der Moderator wohl der Meinung war, dass diese Diskussion besser in den verschobenen Thread gehört...

Kat

#382:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 05.10.2017, 01:41
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Bei der Verschmelzung von Schwarzen Löchern wird Energie abgestrahlt.

Aber zu der angegebenen Masse der sog. SLer gehören die rotierenden Scheiben aus ionisierten Gas.

Bewegte Ladungsträger bedeutet elektromagnetisch, daß Strom fließt.

Energie kann scheinbar keiner so genau erklären.

Aber elektrische Energie besteht aus getrennten Ladungen.

Das ist im Hall-Effekt prima erklärt.

Aus elektromagnetischer Sicht ist die innere Struktur eines sog. Schwarzen Loches detailiert bekannt mit allen

Energieströmen.

Zu einem Schwarzen Loch gehört ein Magnetfeld und der phasenverschobene Stromkreis. Der besteht aus den rotierenden Scheiben ionisierten Gases.

#383:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 05.10.2017, 13:55
    —
uwebus hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Einige Beiträge nach Des Uwebus`neue Kleider...verschoben.


Nur kurz zu dem Nobelpreis:

Mein Modell geht von Verdrängung endlicher G-Felder aus, also entstehen Wellen, wenn sich zwei Felder verdrängen und ggf. ein größeres dabei entsteht.

Damit bestätigt der Nobelpreis mein Modell, Wellen entstehen bei Verdrängung, kann jeder selbst ausprobieren, wenn er mal ins Wasser springt. Damit ist die RT falsch in Bezug auf die unendliche gravitierende Reichweite endlicher Massen, die Gravitationskonstante G ist KEINE Konstante, was zu beweisen war und die drei Preisträger mir freundlicherweise bestätigt haben.


Aus der Reihe:
Ich habe zwar keine Ahnung, was dort gemessen wurde, habe keine Ahnung von der dahinterstehen Theorie, aber meine eigene Theorie wird damit schon bestätigt sein.


Dunning-Kruger par exellence, von einem, dessen wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn bei Null liegt... Mit den Augen rollen

#384:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.10.2017, 15:57
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Man muss den beiden ... Spezialforschern hier ja nicht jeden Thread komplett räumen, der das Wort Physik enthält, und daher:
Stephen Wolfram (der von Mathematica) über "Black Hole Tech"
Streift auch G-Wellen und ist so eine Art Parforce-Ritt mit wilden Ideen zur ART. Liefert aber auch Denkansätze zu den einschlägigen Themen auf hohem, aber nicht Expertenniveau.
(Also mehr als das, was immer und überall wieder steht, wo man denkt "jaja, aber das ist ungenau und gelernt habe ich wieder nichts", und weniger als "weia, ohne diese gräßliche Mathe anzuschauen brauche ich gar nicht anfangen..." zwinkern )

Darin habe ich i.Ü. auch diesen Link zu einem Paper gefunden: Gravitational Radiation from Post-Newtonian Sources and Inspiralling Compact Binaries. Die o.g. Frage, wie das mit der Energie der G-Wellen genau funktioniert, lässt sich vmtl. durch intensives Lesen beantworten. Cool
Tipp: Ein großer Teil dürfte schlicht der Rotationsbindung des Systems entnommen werden.

#385:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 05.10.2017, 19:08
    —
uwebus hat folgendes geschrieben:
wie ich nachvollziehbar darlege, sind die daraus abgeleiteten Vorhersagen mit den empirischen Meßergebnissen der zeitgenössischen Physik kompatibel.


Nein, sind sie nicht!

Du multiplizierst den empirisch gewonnenen Meßwert G der Gravitationskonstante mit einem Faktor, der ungleich 1 ist und behauptest, dies sei dann der richtige Wert! Und wohlgemerkt, nicht für irgendeinen anderen Punkt im Universum, Nein, exakt für die Position der Meßstelle.

Sowas ist doch Wahnsinn, sorry, aber mir fällt kein passenderer Begriff ein.

Kat

#386:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 05.10.2017, 21:57
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Gravitation geht immer von einem rotierenden Potentialwirbel aus

Im Zentrum wirkt die Lorentzkraft

Gravitationswellen sind ein ganz normaler Vorgang, wenn die Gravitation statt vom rotierenden Zentrum eines Dipol ein rotierender Quadropol im Zentrum steht.

Die Gravitationswirkung entsteht durch den Ladungsoffset in jedem Materiebaustein.

Dieser Ladungsoffset verleiht jedem Materiebaustein Gravitationswirkung in Richtung der größten Massenkonzentration, in der sich die Gravitationswirkung akkumuliert.

#387:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.10.2017, 22:19
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
Darin habe ich i.Ü. auch diesen Link zu einem Paper gefunden: Gravitational Radiation from Post-Newtonian Sources and Inspiralling Compact Binaries. Die o.g. Frage, wie das mit der Energie der G-Wellen genau funktioniert, lässt sich vmtl. durch intensives Lesen beantworten. Cool

Nettes Paper. In der Tat ist es verteufelt kompliziert, weil man - anders als bei GW im Vakuum - nicht einfach die erste Näherung nehmen kann, sondern mehrere Ordnungen in der Störungstheorie von Newton weg muß, besonders um den "merger" Punkt zu beschreiben, an dem es den GW-Peak gibt.

Aber zum Glück kann man die Frage, wo die Energie der GW herkommt, auch einfacher beantworten:

sponor hat folgendes geschrieben:
Tipp: Ein großer Teil dürfte schlicht der Rotationsbindung des Systems entnommen werden.

Falls Du die Rotationsenergie meinst, wäre das falsch. Die Rotationsenergie landet nicht in den GW, sondern, zumindest großenteils, im Spin des finalen SL, und zuvor landet sie ... ähmmm - Preisfrage: Wieso kommen sich die BH überhaupt näher - zu einem Zeitpunkt, wo sie noch fast keine GW abstrahlen? Diese Frage ist übrigens als das "last parsec"-Problem bekannt.

Die GW dagegen speisen sich vor allem daraus, daß die lokale Raumzeit beim merger eine energieärmere Konfiguration annimmt. Zuerst dadurch, daß die SL sich näherkommen, auf dem Höhepunkt dann daraus, daß das gemergte SL - also sein EH - eine energieärmere Form annimmmt ("rund" wird). Ich denke, dieser letzte Effekt spielt die größte Rolle.

Man kann auch sagen, vorher (G-Potenzial des Paars) und nachher (die abgestrahlten GW) ist es jeweils potenzielle Energie der Raumzeit.

Und wo kommt der Masseverlust her? Letztlich ist es in der ART so eine Sache mit der Masse, die ist letztlich auch nur ein anderer Ausdruck für in der verbogenen Raumzeit gespeicherte Energie. Deswegen kann das finale SL "leichter" werden, obwohl zu keiner Zeit Masse eines der SL verläßt.

#388:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 06.10.2017, 09:59
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Danke, step. Endlich mal wieder jemand hier, der Ahnung hat.
(Also, im Unterschied zu mir. Wollte nie etwas anderes ausdrücken! zwinkern )

#389:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 06.10.2017, 10:47
    —
step hat folgendes geschrieben:
Die Rotationsenergie landet nicht in den GW, sondern, zumindest großenteils, im Spin des finalen SL,

Wg Drehimpulserhaltung?

#390:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 06.10.2017, 10:49
    —
Was den Massendefekt und die Energieströme angeht, hat keiner so richtig Ahnung.

Das ist ja auch nicht schlimm. Denn wenn wir alles wüßten, würde es sich nicht lohnen darüber zu diskutieren.

Ein Link, wo auch schon mal alles durchdacht wurde aber am Ende keine definitive Antwort bei herauskam.

http://de.sci.physik.narkive.com/p01093rs/woher-kommt-die-energie-fur-die-gw-beim-black-hole-merger

#391:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 06.10.2017, 17:25
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Die Rotationsenergie landet nicht in den GW, sondern, zumindest großenteils, im Spin des finalen SL,
Wg Drehimpulserhaltung?

Ja. Man kann sogar berechnen, wie schnell sich das finale SL drehen muß, auch wenn sich die ursprünglichen SL gar nicht drehen. Stimmt übrigens nicht 100%, weil ...
1. in der ART andere Gleichungen für Rotationsenergie usw. gelten
2. ein Teil der kinetischen Energie und auch vom Drehimpuls doch verlorengeht, soweit ich weiß v.a. dadaurch, daß akkretierte Materie die Energie aufnimmt und dann in Form von Jets (auch EM Strahlung) weggeschleudert wird, ähnlich wie bei einem Swing-By Manöver.

Aber in bezug auf die GW kann man sich tatsächlich vereinfachend vorstellen, daß Rotationsenergie und Drehimpuls erhalten sind und nur Feldenergie umgewandelt wird.

#392:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 00:05
    —
Einige Beiträge nach Des Uwebus`neue Kleider... verschoben.

#393:  Autor: MobienneWohnort: Allgäu BeitragVerfasst am: 09.10.2017, 12:07
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@uwebus
Wir fordern Dich auf, Deine Posts zu Deinen Themen auf Deinen eigenen Thread http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=33694 zu beschränken, nur dort weiter zu diskutieren und nicht in andere Threads zu verschleppen. Es verursacht stets neu einen erheblichen Arbeitsaufwand, wenn Beiträge in den passenden Thread verschoben werden müssen.

#394:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.10.2017, 21:22
    —
Zitat:
Lange hat man darauf gewartet, nun ist es offenbar endlich geglückt: Erstmalig scheint die Quelle einer Gravitationswelle auch als Lichtblitz zu beobachten zu sein. Eine wissenschaftliche Sensation.

http://www.faz.net/aktuell/wissen/gravitationswellen-sensation-eine-neue-aera-der-astrophysik-15241709.html

Ein Zitat daraus, aus dem ich nicht schlau werde:

Zitat:
Wenn man ein Objekt auf der Oberfläche eines Neutronensterns in einer Höhe von einem Meter Fallen ließe, würde es innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde eine Beschleunigung von einigen Millionen Kilometer pro Sekunde erfahren - und quasi instantan die Oberfläche des Neutronensterns erreichen.


Kann der Wert für die Beschleunigung so stimmen? Von wegen Lichtgeschwindigkeit und so?

#395:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 11.10.2017, 21:45
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Kann der Wert für die Beschleunigung so stimmen? Von wegen Lichtgeschwindigkeit und so?

Prinzipiell schon. Geschwindigkeit ist Beschleunigung mal Zeit (bzw das Integral darueber), und da die Kraft nur Bruchteile von Sekunden wirkt, wird die Lichtgeschwindigkeit nicht erreicht. Ob die Millionen km/sec stimmen weiss ich freilich nicht,
zumindest die Einheit ist falsch, es muessten km/sec^2 sein.

#396:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 11.10.2017, 21:47
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kann der Wert für die Beschleunigung so stimmen? Von wegen Lichtgeschwindigkeit und so?

Die Beschleunigung ist schon sehr hoch, Verhältnis etwa so wie die Dichten. Das sieht man schon mit der Masse, Abstand und der Newtonformel.

Was die Geschwindigkeit betrifft: Die Beschleunigung erhöht zwar die Geschwindigkeit sehr schnell, jedoch dauert es kurz vor der Lichtgeschwindigkeit immer länger, noch schneller zu werden, wegen der relativistischen Korrekturen. d(v)=g*d(t) gilt in der Nähe von c nicht mehr! Bis dahin ist längst die Oberfläche erreicht.

#397:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 11.10.2017, 21:48
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
... und da die Kraft nur Bruchteile von Sekunden wirkt, wird die Lichtgeschwindigkeit nicht erreicht.

Diese Begründung ist falsch. Selbst wenn die Kraft eine beliebig lange Zeit wirken würde, würde c niemals ganz erreicht.

#398:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 11.10.2017, 22:09
    —
Beschleunigung auf dem NS ist ca. 2*10^11 mal so hoch wie auf der Erde, d.h. nach 1 Millisekunde wäre die fallengelassene Testmasse ca. 2*10^9 m/s schnell, das ist mehr als c, d.h. schon im Mikrosekundenbereich werden die relativistischen Korrekturen relevant.

Bei 1m Abstand können wir aber noch grob mit Newton abschätzen, wann die Testmasse aufschlägt:
t = sqrt(2x/a) ~ 30 µs

#399:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 11.10.2017, 22:14
    —
step hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
... und da die Kraft nur Bruchteile von Sekunden wirkt, wird die Lichtgeschwindigkeit nicht erreicht.

Diese Begründung ist falsch. Selbst wenn die Kraft eine beliebig lange Zeit wirken würde, würde c niemals ganz erreicht.

Schon, aber es ging mir nicht um eine relativistisch korrekte Rechnung, sondern "ums Prinzip",
dass hohe Beschleunigungen nicht automatisch hohe Geschwindigkeiten bedeuten.

#400:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 11.10.2017, 22:23
    —
Thnx. "Quasi instantan" scheint mir jedenfalls bei den genannten Werten eine zutreffende Umschreibung zu sein. : )

#401:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 12.10.2017, 12:02
    —
Nö, 30µs ist alles andere als instantan.
Aber die Neutronensterne sind schon eine recht verrückte Angelegenheit, so ein bischen ein schwarzes Loch für Arme zwinkern
Von der Kugel bleibt jedenfalls nichts (wobei das mit dem "Fallenlassen" ja eh nicht so richtig geht):
Ein Neutronenstern ist extrem glatt und alles was da "drauf" fällt ist wohl sofort weg und in seine Elementarteilchen zerlegt. Und damit auch die Information woraus der Körper mal bestand.

#402:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.10.2017, 20:11
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
Und damit auch die Information woraus der Körper mal bestand.

Ist das ein NS-no-hair Theorem?

#403:  Autor: Strahli BeitragVerfasst am: 13.10.2017, 02:40
    —
Die Europäische Südsternwarte (ESO) präsentiert am 16. Oktober 2017 um 16 Uhr MESZ bei einer Pressekonferenz in ihrem Hauptsitz in Garching bei München die Entdeckung eines astronomischen Phänomens, das nie zuvor beobachtet worden ist.
https://www.eso.org/public/germany/announcements/ann17071/

#404:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 13.10.2017, 20:55
    —
Zitat:
noch nie dagewesene Entdeckung

Hihi.

Ist wohl genau das, was auch VIRGO gemessen und zelig oben schon gepostet hat. Quasi die Bestätigung des Verursachers (NS) eines gemessenen GW-Ereignnisses im EM Bereich.

Sehr schönes Zusammenspiel von Experiment und Theorie!

#405:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 14.10.2017, 10:47
    —
Hallo step,
hallo Forum,

Dir und den anderen Lobbyisten erst mal meinen ganz aufrichtigen Respekt und Glückwunsch zum Nobelpreis. Ihr habt wirklich gute Arbeit geleistet. Solange alle mundtot gemacht, bis Ihr den Nobelpreis erhalten habt. Das meine ich ganz ohne Ironie. Gut, der Nobelpreis für die Entdeckung von Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern wirft die Menschheit mindestens um eine Wissenschaftsgeneration zurück. Was soll´s? Wäre die Menschheit jetzt weiter, wenn man damals Kolumbus 20 Jahre früher geglaubt hätte, dass die Welt keine Kugel ist? Er ist gegen die etablierte Wissenschaft auch nicht angekommen. Das ist der Lauf der Welt. Da beklage ich mich auch nicht. Also, ehrlicher Glückwunsch und Respekt den Lobbyisten.

Zum Thema: [quote="step" postid=2108942]
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie soll also ein SL entstehen und wachsen, wenn nichts in der Lebenszeit unseres Universums dort hineinfallen kann?
Es gibt keine absolute Zeit! Daß wir bestimmte Raumzeitbereiche nicht beobachten können, heißt nicht, daß es sie nicht gibt. Die ART beschriebt genau das: In einem von uns durch den EH getrennten Raumzeitbereich geschieht etwas.
Ah, wo beschreibt die ART Vorgänge innerhalb des EH?

Wie gesagt: Am Ereignishorizont kommt für einen Außenstehenden die Zeit zum Stillstand. Ohne Zeit gibt es keine Bewegung und ohne Zeit gibt es auch keine Physik. Wir wissen zum heutigen Zeitpunkt nicht, wie es innerhalb eines Schwarzen Lochs (SL) aussieht und welche Prozesse darin vorgehen. Wir haben nicht den Ansatz einer Ahnung, wie die Physik innerhalb des Ereignishorizonts funktioniert. Dann zu behaupten, wir könnten die Vorgänge darin simulieren, ist schlicht Unsinn. Da kannst du zitieren, was Du willst.

Dann nochmal, weil ich den Lobbyisten nicht ganz das Feld räumen will: Laut Relativitätstheorie kann ein außenstehender Beobachter niemals sehen, wie etwas in ein SL fällt, weil dieser Vorgang unendlich lange dauert. Steht in jedem einschlägigen Physikbuch zu diesem Thema. Wie kann dann überhaupt ein SL entstehen? Sobald beim Sternenkollaps ein kleines SL in Plancklänge entstanden ist, kann nichts mehr in das SL hineinfallen, da dieser Vorgang, aus unserer Sicht, unendlich lange dauern würde. Es könnten sich vielleicht parallel viele SL in Planck-Größenordnung bilden, die dann wild umeinander tanzen und dabei Gravitationswellen, also pure Energie, abstrahlen und dabei quasi verdampfen. Doch es können sich keine großen SL mit mehreren Sonnenmassen bilden. Weil, genau, ich sagte es schon mehrfach, die Zeit zum Wachstum eines so großen SL einfach unendlich lange dauert. Dieser Vorgang des Zerstrahlens der vielen Mini-SL beim Sternenkollaps könnte was mit den Gamma-Ray-Burts zu tun haben. Das ist aber reine Spekulation von mir und ein anderes Thema.

step hat folgendes geschrieben:
Der Peak der GW entsteht noch vor der Verschmelzung, zu der "Zeit" haben die SL noch einen Abstand von ~ 1 SR (der Gesamtmasse):

Nein, das ist definitiv falsch. Ich habe es Dir vorgerechnet und eine kleine Grafik dazu gemalt (siehe mein Beitrag vom 03.10.2017). Einfach das 3. Keplersche Gesetz nehmen und dann noch die Radien der Ereignishorizonte ausrechnen. Der Peak wurde erreicht, als die beiden SL innerhalb ihres gemeinsamen Ereignishorizonts umeinander kreisten.

step hat folgendes geschrieben:
Die eigentliche Verschmelzung der SL kann laut ART nur komplett innerhalb eines gemeinsamen EH stattfinden.
Exakt, so habe ich es ja auch aufgemalt.

Wenn Du nun behauptest, die 250 Hertz sind das, was wir als externer Beobachter messen und die beiden SL rotieren natürlich in Eigenzeit wesentlich schneller, musst Du die 250 Hz mit unendlich multiplizieren und erhältst dann die Rotationsfrequenz in Eigenzeit der beiden SL. Weil die Zeit zwischen den beiden Bezugssystemen ja unendlich verschoben ist. Wenn Du dann die unendliche Frequenz und das 3. Keplersche Gesetzt nimmst und den Abstand der beiden SL berechnest, wirst Du feststellen, dass dieser kleiner als die Plancklänge ist. Damit scheidet dieser Erklärungsansatz auch aus.

step hat folgendes geschrieben:
Wir beobachten kein Lichtsignal von einem in ein SL stürzenden Körper, sondern Gravitationswellen vom Quadrupolmoment des Gesamtensembles zweier SL.

Ok, dass Licht ist ja auch zu langsam, um Informationen darüber zu vermitteln, was innerhalb des Ereignishorizonts passiert. Nach Deinen Worten können aber die Gravitationswellen entkommen. Was bedeutet, dass diese schneller sind, als das Licht. Nun könntest Du sagen, dass Gravitationswellen, im Gegensatz zum Licht, nicht von Gravitation abgelenkt werden. Das ist aus meiner Sicht aber falsch. Wenn die Gravitationswellen, die Masse der Detektoren hier auf der Erde verformen können, muss diese Masse auch Einfluss auf die Gravitationswellen haben. Es gibt keine Wirkung, ohne Gegenwirkung. Demnach werden Gravitationswellen, so wie das Licht auch, von Gravitation beeinflusst. Da Sie nach Deinen Ausführungen dem SL entkommen können, müssen Gravitationswellen schneller als Licht sein. Somit ist die von Strahli am 13.10.verlinkte Ankündigung, dass ggf. die Quelle der letzten Gravitationswelle auch im optischen Bereich nachgewiesen wurde, völliger Unsinn. Das Licht würde erst in zig Jahren hier eintreffen.

Gut, mit Gravitationswellen schneller als Licht hast Du wieder ein Problem. Ich hingegen nicht, weil meine Raumwellentheorie exakt darauf aufbaut, das Gravitationswellen schneller sind als Licht. Und hier muss ich zugeben, dass ich ein blindes Huhn bin und den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe. Ich hatte ja immer geschrieben, dass man mit einem Interferometer keine Gravitationswellen messen kann. Hierbei bin ich immer davon ausgegangen, dass die Gravitationswellen nicht schneller sind, als das Licht. Dabei geht meine eigene Raumwellentheorie davon aus, dass diese schneller sind als das Licht. So gefangen ist man in der Welt, wie sie einem jeden Tag präsentiert wird, dass man die eigene Theorie vergisst und stur damit arbeitet, dass nichts schneller ist als Licht. Wenn sich die Länge der Messstrecken des Interferometers nun mit Überlichtgeschwindigkeit verändert, kann man mit einem Interferometer auch Gravitationswellen messen. Ja, klingt jetzt doof, dass ich doch umfalle. Doch Leben ist Veränderung. Im Gegensatz zu der etablierten Wissenschaft habe ich aber kein Problem damit, meine Fehler zuzugeben. Und es war definitiv ein Fehler von mir.

Zusammenfassung (für alle die von langen Texten Kopfschmerzen bekommen):
1.Unter der Voraussetzung, dass Gravitationswellen schneller sind als Licht, räume ich ein, dass man mit einem Interferometer, wie LIGO oder GEO600, Gravitationswellen messen kann. Wobei es schon immer Grundvoraussetzung meiner Raumwellentheorie war, dass Gravitationswellen schneller sind als Licht.
2. Auch wenn Gravitationswellen mit LIGO nachgewiesen wurden, können es niemals Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern sein. Das ist völlig unmöglich.

noch kürzer (für Whatsapper und Twitterer):
Gravitationswellennachweis = ja, Verschmelzende Schwarze Löcher = nein

Schönes Wochenende wünscht
Bernd Jaguste

#406:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 14.10.2017, 11:08
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Hallo step,
hallo Forum,

Dir und den anderen Lobbyisten erst mal meinen ganz aufrichtigen Respekt und Glückwunsch zum Nobelpreis. Ihr habt wirklich gute Arbeit geleistet. Solange alle mundtot gemacht, bis Ihr den Nobelpreis erhalten habt. Das meine ich ganz ohne Ironie. Gut, der Nobelpreis für die Entdeckung von Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern wirft die Menschheit mindestens um eine Wissenschaftsgeneration zurück. Was soll´s? Wäre die Menschheit jetzt weiter, wenn man damals Kolumbus 20 Jahre früher geglaubt hätte, dass die Welt keine Kugel ist? Er ist gegen die etablierte Wissenschaft auch nicht angekommen. Das ist der Lauf der Welt. Da beklage ich mich auch nicht. Also, ehrlicher Glückwunsch und Respekt den Lobbyisten.
...


Und schon muss man nicht mehr weiterlesen. Danke für die Zeitersparnis

P.S. Und nein, auch im 15. Jahrhundert war die Kugelform der Erde bekannt

#407:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.10.2017, 14:57
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Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Lobbyisten ... mundtot gemacht ...

Nachdem der Nachweis jetzt steht und sogar mit der ART-Simulation übereinstimmt, solltest Du zugeben, daß Du mit der Behauptung, GW könnten und würden niemals nachgewiesen, danebengelegen hast. Auch andere Deiner früheren Behauptungen, z.B. GW seien longitudinale Druckwellen, sind durch die Messung endgültig widerlegt. Ist jetzt echt billig, in Deiner Verschwörungsblase herumzumotzen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Am Ereignishorizont kommt für einen Außenstehenden die Zeit zum Stillstand.

Es gibt keine absolute Zeit. Beim Überqueren des EH kommt laut ART nix zum Stillstand. Nur im System des äußeren Beobachters kommen die Informationen immer langsamer und dann gar nicht mehr an. Das ist kein Widerspruch, wie man durch Koordinatentransformation zeigen kann. Hatten wir schon mehrfach.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wir wissen zum heutigen Zeitpunkt nicht, wie es innerhalb eines Schwarzen Lochs (SL) aussieht und welche Prozesse darin vorgehen.

Das ist zum Teil richtig, ist aber in bezug auf GW erstmal irrelevant. Wir haben eine ART, die SL, GW, Linseneffekte usw. vorhersagt, und die diesbezüglich außerhalb der jeweiligen EH gut bestätigt ist. Da es am EH alles stetig ist, nimmt man an, daß die ART auch innerhalb des EH gilt, nicht mehr jedoch an den Singularitäten. Alle bisherigen Messungen stimmen damit überein. Aber ja, es hat noch niemand hinter den EH geblickt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Dann zu behaupten, wir könnten die Vorgänge darin simulieren, ist schlicht Unsinn. Da kannst du zitieren, was Du willst.

Für die Simulation der GW wurde einfach die ART verwendet und keine Zusatzannahmen über Vorgänge innerhalb des EH gemacht Deswegen ist Dein Einwand ungültig. Die entscheidende Schwierigkeit bei der Simulation war übrigens, daß man lange Zeit GW nur als Lösung der ART im Vakuum berechnen konnte, also wenn sie mal losgeschickt sind. Weil nur da die erste Näherung jenseits von Newton ausreicht. In den letzten Jahrzehnten gab es aber große Fortschritte der Theoretiker, die an der "Quelle", also den spiralenden SL, höhere Näherungen berücksichtigt haben (inzwischen sind sie glaube ich bei 3.5 oder 4) und auf diese Weise tatsächlich den kompletten Vorgan, auch die Verschelzung der EH, berechnen konnten. Hätten die Messungen jetzt nicht gepaßt, hätte man folgern müssen, daß die Theoretiker etwas Grundsätzliches übersehen haben, oder daß die ART in der Nähe spiralender SL nicht mehr stimmt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Sobald beim Sternenkollaps ein kleines SL in Plancklänge entstanden ist, kann nichts mehr in das SL hineinfallen, da dieser Vorgang, aus unserer Sicht, unendlich lange dauern würde.

Du hast die RT nicht verstanden: Auch wenn etwas aus Sicht des Systems A unendlich lange dauert oder nicht sichtbar ist, so kann es in einem anderen System B in endlicher Eigenzeit passieren.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Der Peak der GW entsteht noch vor der Verschmelzung, zu der "Zeit" haben die SL noch einen Abstand von ~ 1 SR (der Gesamtmasse):
Nein, das ist definitiv falsch.

Wie bitte? Das ist genau das Ergebnis der Berechnungen/Simulationen in all den Papers, die die Theoretiker im Vorfeld dazu jahrelang entwickelt haben. Ich habe das extra nochmal nachgeschaut, weil ja hier die die Frage kam, wie aus dem Innern des verschmolzenen EH GW herauskommen können.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ich habe es Dir vorgerechnet und eine kleine Grafik dazu gemalt (siehe mein Beitrag vom 03.10.2017). Einfach das 3. Keplersche Gesetz nehmen und dann noch die Radien der Ereignishorizonte ausrechnen. Der Peak wurde erreicht, als die beiden SL innerhalb ihres gemeinsamen Ereignishorizonts umeinander kreisten.

Deine Rechnung ist falsch. Ich habe sie nicht auf einfache Fehler überprüft, was aber sicher falsch ist, ist der Kepler-Ansatz. Gilt ja schon bei der Präzession des Merkur nicht mehr. Bei zwei engen SL sind die relativistischen "Korrekturen" sogar absolut entscheidend. Gibt wirklich Hunderte Papers dazu, als Einsprung könnte https://en.wikipedia.org/wiki/Two-body_problem_in_general_relativity dienen. In http://www.gsjournal.net/old/physics/hynecek15.pdf ist eine Näherung für den ersten post-Newtonian für Kepler 3 ausgerechnet. Man sieht (Formel 10), daß die Korrekturordnungen mit SR/r gehen, d.h. wenn der Abstand in die Größerenordnung des SR kommt, reicht die erste Korrektur nicht mal aus. Du kannst daher Kepler 3 gegen Ende der Simulation komplett vergessen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wir beobachten kein Lichtsignal von einem in ein SL stürzenden Körper, sondern Gravitationswellen vom Quadrupolmoment des Gesamtensembles zweier SL.
Ok, dass Licht ist ja auch zu langsam, um Informationen darüber zu vermitteln, was innerhalb des Ereignishorizonts passiert. Nach Deinen Worten können aber die Gravitationswellen entkommen. Was bedeutet, dass diese schneller sind, als das Licht.

Nein, nach meinen Worten können GW keineswegs entkommen und sind auch nicht schneller als c, sondern bestehen aus periodischen Raumzeitverzerrungen außerhalb der EH ...

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Somit ist die von Strahli am 13.10.verlinkte Ankündigung, dass ggf. die Quelle der letzten Gravitationswelle auch im optischen Bereich nachgewiesen wurde, völliger Unsinn. Das Licht würde erst in zig Jahren hier eintreffen.

Und somit ist das ebenfalls falsch. Im Gegenteil ist eine gleichzeitige Messung eine unabhängige, brilliante Bestätigung!

#408:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 15.10.2017, 17:41
    —
step hat folgendes geschrieben:
Zitat:
noch nie dagewesene Entdeckung

Hihi.

Ist wohl genau das, was auch VIRGO gemessen und zelig oben schon gepostet hat. Quasi die Bestätigung des Verursachers (NS) eines gemessenen GW-Ereignnisses im EM Bereich.

Sehr schönes Zusammenspiel von Experiment und Theorie!

Wer live dabei sein will:
http://www.iflscience.com/space/a-huge-new-gravitational-waves-announcement-is-happening-on-monday/

Müßte 16:00 deutscher Zeit sein. Ich denke, das ist wirklich was Besonderes. Geniale Theorie, geiles Experiment, globale Zusammenarbeit, Meilenstein der Physik.

#409:  Autor: johWohnort: Kevelaer BeitragVerfasst am: 15.10.2017, 18:34
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:



Wir wissen zum heutigen Zeitpunkt nicht, wie es innerhalb eines Schwarzen Lochs (SL) aussieht und welche Prozesse darin vorgehen. Wir haben nicht den Ansatz einer Ahnung, wie die Physik innerhalb des Ereignishorizonts funktioniert. Dann zu behaupten, wir könnten die Vorgänge darin simulieren, ist schlicht Unsinn. Da kannst du zitieren, was Du willst.

Bernd Jaguste


Betrachtet man die sog. Schwarzen Löcher elektromagnetisch, so ist die innere Struktur aus Magnet- und Plasmaexperimenten und die Energieströme vollständig bekannt.

#410:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 16.10.2017, 17:06
    —
Hui. Kollidierte Neutronensterne. Überrascht

Cool. Ich liebe es...

#411:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 16.10.2017, 18:20
    —
- und die ART-basierten Simulationen bestätigt
- und einige Theorievarianten über Neutronensterne falsifiziert
- und für unsere EH-Zweifler: Gravitationswellen ganz ohne Ereignishorizont
- und nebenbei nachgewiesen, daß GW sich ebenfalls mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten
- und die Herkunft eines erhelblichen Anteils schwerer Elemente verifiziert
- und ...

#412:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 16.10.2017, 18:29
    —
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2017/10/16/gravitationswellen-von-verschmelzenden-neutronensternen-eine-neue-aera-der-astronomie-bricht-an/

#413:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 16.10.2017, 20:49
    —
step hat folgendes geschrieben:
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2017/10/16/gravitationswellen-von-verschmelzenden-neutronensternen-eine-neue-aera-der-astronomie-bricht-an/


http://www.t-online.de/nachrichten/wissen/id_82506848/erste-direkte-beobachtung-der-quelle-von-gravitationswellen.html schrieb:
Zitat:
"Alle unsere Träume sind wahr geworden"

Showdance

#414:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.10.2017, 22:42
    —
joh hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:



Wir wissen zum heutigen Zeitpunkt nicht, wie es innerhalb eines Schwarzen Lochs (SL) aussieht und welche Prozesse darin vorgehen. Wir haben nicht den Ansatz einer Ahnung, wie die Physik innerhalb des Ereignishorizonts funktioniert. Dann zu behaupten, wir könnten die Vorgänge darin simulieren, ist schlicht Unsinn. Da kannst du zitieren, was Du willst.

Bernd Jaguste


Betrachtet man die sog. Schwarzen Löcher elektromagnetisch, so ist die innere Struktur aus Magnet- und Plasmaexperimenten und die Energieströme vollständig bekannt.


Kannst du das bitte näher ausführen?

#415:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 28.10.2017, 23:13
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
joh hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wir wissen zum heutigen Zeitpunkt nicht, wie es innerhalb eines Schwarzen Lochs (SL) aussieht und welche Prozesse darin vorgehen. Wir haben nicht den Ansatz einer Ahnung, wie die Physik innerhalb des Ereignishorizonts funktioniert. Dann zu behaupten, wir könnten die Vorgänge darin simulieren, ist schlicht Unsinn. Da kannst du zitieren, was Du willst.
Betrachtet man die sog. Schwarzen Löcher elektromagnetisch, so ist die innere Struktur aus Magnet- und Plasmaexperimenten und die Energieströme vollständig bekannt.
Kannst du das bitte näher ausführen?

Mr. Green

#416:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 29.12.2017, 19:44
    —
Hallo step,
hallo Forum,

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Lobbyisten ... mundtot gemacht ...

Nachdem der Nachweis jetzt steht und sogar mit der ART-Simulation übereinstimmt, solltest Du zugeben, daß Du mit der Behauptung, GW könnten und würden niemals nachgewiesen, danebengelegen hast. Auch andere Deiner früheren Behauptungen, z.B. GW seien longitudinale Druckwellen, sind durch die Messung endgültig widerlegt. Ist jetzt echt billig, in Deiner Verschwörungsblase herumzumotzen.

Ja, ich gebe zu, dass das was da gemessen wurde, ein Problem für meine Raumwellentheorie ist. Doch dazu später. Schön ist es mal wieder zu sehen, wie Du mich in die Ecke der Verschwörungstheoretiker stecken willst. Das ist wieder mal so typisch für Lobbyisten. Alle, die anderer Meinung sind, sind natürlich Spinner und fühlen sich von der Welt missverstanden. Es sei Dir hiermit nochmals versichert, dass mir Verschwörungstheorien direkt am Ar... vorbei gehen. Die Welt ist nun mal voll, von Menschen, die nur Ihre eigene Meinung gelten lassen, die Worte anderer nicht verstehen wollen oder können und diese so drehen, wie sie diese gerne hätten. Das hat mit Verschwörung nichts zu tun. So ist die Menschheit und Du bist einer von vielen, vielen Menschen, die einfach da mit dazu gehören. Da das nun nochmals klargestellt wurde, brauchst Du nicht zum hundertsten Mal damit anfangen, dass ich mich missverstanden fühle und in meiner Ecke schmolle. Ich finde es einzig doof, dass es mir nicht gelungen ist, mehr Menschen von meinen Ideen zu überzeugen. Das liegt aber an mir selbst. Das Anliegen ist jedoch auch schwer umzusetzen. Aber die Welt ist, wie sie ist. Von daher gibt es da nichts rumzuheulen. Anderseits ist mir das auch wirklich schei... egal, ob die Welt mich versteht, oder nicht. Was soll´s?

Wieso hatte ich nun geschrieben, dass Dir Du meine Wort so verdrehst, wie Du sie gerne hättest? Na ja, vielleicht ist es ja auch das verstehende Lesen, welches Dir offensichtlich schwer fällt. Und, dass selbst bei Deinen eigenen Texten. Beispiel:
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Am Ereignishorizont kommt für einen Außenstehenden die Zeit zum Stillstand.

Es gibt keine absolute Zeit. Beim Überqueren des EH kommt laut ART nix zum Stillstand. Nur im System des äußeren Beobachters kommen die Informationen immer langsamer und dann gar nicht mehr an. Das ist kein Widerspruch, wie man durch Koordinatentransformation zeigen kann.

Exakt das hatte ich geschrieben. „Nur im System des äußeren Beobachters kommen die Informationen immer langsamer und dann gar nicht mehr an.“ Schön, dass jetzt drei Mal das Selbe da steht. Wenn Materie in ein Schwarzes Loch (SL) fällen würde, würde für uns äußere Beobachter die Eigenzeit dieser Materie immer langsamer vergehen, bis diese zum Erliegen kommt. Da sollten wir uns einig sein. Wirf eine Uhr in ein SL. Am Ereignishorizont sieht es für uns äußeren Beobachter so aus, dass die Uhr dort zum Stillstand gekommen ist. Es dauert für uns äußeren Beobachter unendlich lange, bis die Uhr hinter dem Ereignishorizont verschwunden ist. In der Eigenzeit der Uhr sieht das natürlich völlig anders aus. Das spielt hier aber gar keine Rolle. Wichtig ist einzig der äußere Beobachter. Wenn es in unserer Welt also nun unendlich lange dauert, bis die Uhr hinter dem Ereignishorizont verschwunden ist, wie kann dann ein Schwarzes Loch wachsen? Da das auch für winzige SL gilt, kann es keine großen SL geben, da es ja unendlich lange dauert, bis, aus unserer Sicht, da irgendwas reingefallen ist. Für dieses Problem gibt es, aus meiner Sicht, nur drei mögliche Antworten.
1. Es gibt keine Schwarzen Löcher.
2. Das Universum besteht schon seit unendlicher Zeit.
3. Gott hat die Schwarzen Löcher erschaffen.
Ich nehme Antwort 1. Die 2. Antwort wäre für mich auch möglich. Nummer 3 fällt für mich aus. Welche nimmst Du?

Nun nochmal zur Uhr, die auch nach Deinen Worten am Ereignishorizont zum Stillstand kommt. Jedes Teilchen und jede Materieform hat einen Wellencharakter. So wie die Uhr am Ereignishorizont immer langsamer tickt (für uns äußeren Beobachter), so nimmt die Frequenz eines jeden Teilchens am Ereignishorizont ab, bis diese zum Erliegen kommt (für uns äußeren Beobachter). Man nennt das Rotverschiebung. Steht in allen Büchern und ist mit Sicherheit auch Dir bekannt. Dann ist Dir auch bekannt, dass die Energie eines jeden Teilchens direkt an die Frequenz des Teilchens gekoppelt ist. Energie ist gleich dem Produkt aus Frequenz und Plancksches Wirkungsquantum (ist eine Konstante). Wenn nun die Frequenz eines jeden Teilchens am Ereignishorizont für uns Außenstehenden gegen Null läuft, so läuft auch die Energie eines jeden Teilchens am Ereignishorizont gegen Null. Wie Du auch weißt, ist Energie gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat. Wenn ein jedes Teilchen am Ereignishorizont keine Energie hat, hat es auch keine Masse. Demnach kann für uns Außenstehenden niemals Masse in ein Schwarzes Loch fallen, weil dort keine Masse / Energie ankommt. Ein Schwarzes Loch kann in der bescheidenen 13,8 Mrd. langen Lebenszeit des Universums nicht gewachsen sein und auch nicht mit einem anderen SL verschmelzen. Du weißt all das und behauptest trotzdem, dass mit dem Gravitationswellendetektor Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern gemessen wurde? Du kennst all diese Einzelfakten, welche übrigens Stand der Wissenschaft und allgemein anerkannt sind, doch Du weigerst Dich beharrlich, die Einzelfakten zu einem Gesamtbild zusammen zu setzen.

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Sobald beim Sternenkollaps ein kleines SL in Plancklänge entstanden ist, kann nichts mehr in das SL hineinfallen, da dieser Vorgang, aus unserer Sicht, unendlich lange dauern würde.

Du hast die RT nicht verstanden: Auch wenn etwas aus Sicht des Systems A unendlich lange dauert oder nicht sichtbar ist, so kann es in einem anderen System B in endlicher Eigenzeit passieren.

Wie gesagt, Du hast mich und Dich nicht verstanden. Es ist völlig richtig und ich habe das nie anders dargestellt. In der Eigenzeit der Uhr bzw. im System B kann die Uhr den Ereignishorizont überschreiten (wenn es einen geben sollte). Wir sind aber im System A. Da dauert es unendlich lange, bis die Uhr oder irgend etwas anderes hinter dem Ereignishorizont verschwindet. Wir sind immer im System A. Bis zur Entstehung eines Schwarzen Lochs dauert es im System A immer unendlich lange. Und bis es dann wächst, dauert es dann noch mal doppelt so lange zwinkern

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ich habe es Dir vorgerechnet und eine kleine Grafik dazu gemalt (siehe mein Beitrag vom 03.10.2017). Einfach das 3. Keplersche Gesetz nehmen und dann noch die Radien der Ereignishorizonte ausrechnen. Der Peak wurde erreicht, als die beiden SL innerhalb ihres gemeinsamen Ereignishorizonts umeinander kreisten.

Deine Rechnung ist falsch. Ich habe sie nicht auf einfache Fehler überprüft, was aber sicher falsch ist, ist der Kepler-Ansatz. Gilt ja schon bei der Präzession des Merkur nicht mehr. Bei zwei engen SL sind die relativistischen "Korrekturen" sogar absolut entscheidend.

Das mein Ansatz falsch ist, weil ich die relativistischen "Korrekturen" nicht eingerechnet habe, ist mir durchaus bewusst. Ohne mich nun wieder in Deine Links zu vertiefen, denke ich mal, dass das nur für Dich deutlich schlechter werden würde. Wir hatten ja gerade festgestellt, dass die Vorgänge in der Nähe des Ereignishorizont für einen außenstehenden Beobachter langsamer dargestellt werden, als in der Eigenzeit. Nun hatte ich die Berechnungen für einen außenstehenden Beobachter ausgeführt. Ich hatte die Frequenz genommen, die wir außenstehenden Beobachter mit unseren Geräten auf der Erde gemessen haben. In der Eigenzeit der beiden Objekte sind die Vorgänge natürlich wesentlich schneller abgelaufen. Damit war die Umlauffrequenz der beiden Objekte deutlich höher und deren Abstand war deutlich geringer, als von mir berechnet. Damit hätte die Verschmelzung der beiden Ereignishorizonte noch früher beginnen müssen. Was die Sache für Dich ja wesentlich schlechter macht. Ich denke daher mal, dass Du da nicht daran rumrühren willst, sondern das einfach so hinnimmst. Gern kannst Du natürlich auch die Berechnungen korrigieren und uns dann hier präsentieren. Erschrecke Dich aber nicht, wenn Du die Ergebnisse siehst.

Damit spare ich mir mal, auf Deine weiteren Verweise einzugehen, nachdem etablierte Wissenschaftler das genau so berechnet haben und es genau so auch gemessen wurde. Wie kann das sein, wenn die Grundüberlegung, dass sich zwei Schwarze Löcher verschmolzen haben, grundsätzlich falsch ist? Alter Physikerspruch: Man misst, was man misst. Oder: Suche Beweise für Einhörner und Du wirst Einhörner finden. Passt übrigens auch zu den beiden Neutronensternen, die man auch als GBR nachweisen konnte. Ein riesen Gebiet wo gesucht wurde und zufällig ein GBR in der Nähe der Zeit. Gut, war nicht genau die Zeit. Aber was macht das schon? Unabhängig davon ist die Sache natürlich hochspannend und ich frage mich, was da gemessen wurde. Ist aber ein anderes Thema und die meisten Menschen kommen bei Textlängen über 140 Zeichen eh nicht mehr mit. Würde ich aber gern diskutieren.

Aber einen nehme ich noch.
step hat folgendes geschrieben:
Auch andere Deiner früheren Behauptungen, z.B. GW seien longitudinale Druckwellen, sind durch die Messung endgültig widerlegt.

Schau mal, was ich auf der Seite https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationswelle gefunden habe:

Darunter steht: “Zweidimensionale Betrachtung von Gravitationswellen, die von zwei einander umkreisenden Neutronensternen ausgesandt werden.“ Finde ich persönlich echt lustig. Weil es keine zweidimensionale Betrachtung, sondern eine dreidimensionale Darstellung ist. Versuche Dir das Bild mal in echten 2 Dimensionen darzustellen. Sieht irgendwie aus wie hier:

Habe ich als Longitudinalwelle auf https://de.wikipedia.org/wiki/Transversalwelle gefunden und passt deutlich besser zu den Gravitationswellen.

So, dann ist erst mal alles gesagt, was dieses Jahr noch gesagt werden musste. Euch allen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#417:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 29.12.2017, 22:43
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es dauert für uns äußeren Beobachter unendlich lange, bis die Uhr hinter dem Ereignishorizont verschwunden ist. In der Eigenzeit der Uhr sieht das natürlich völlig anders aus.

Fast richtig - mit dem "unendlich" muß man aber genau sein. Siehe unten.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn es in unserer Welt also nun unendlich lange dauert, bis die Uhr hinter dem Ereignishorizont verschwunden ist, wie kann dann ein Schwarzes Loch wachsen? Da das auch für winzige SL gilt, kann es keine großen SL geben, da es ja unendlich lange dauert, bis, aus unserer Sicht, da irgendwas reingefallen ist.

Dieses Problem scheinen viele Leute zu haben, jedenfalls wurde es uns schon im Studium als Übungsaufgabe gestellt. Am klarsten sieht man die Lösung, wenn man die Signale für Beobachter und Uhr in ein Raumzeitdiagramm malt. Das will ich aber hier nicht vormachen, sondern ich versuche es direkt zu bantworten:

Das Verlangsamte, das wir sehen, ist ja nicht die Uhr. Sondern rotverschobene Signale, die sie mal ausgesendet hat. Nehmen wir zur Vereinfachung an, die Uhr sendet alle 1 Eigensekunde ein Signal, und wir sehen nur dieses Signal. Das Signal kurz vor Überschreiten des EH kommt extrem verlangsamt bei uns an, das nächste beispielsweise gar nicht mehr. Wir sehen also von außen sehr spät (aber nicht unendlich spät) ein sehr langgezogenes Signal, aber schon relativ bald sehen wir ein (um die Uhr minus die Signal-Eigenernergie) schwerer gewordenes SL bzw. einen vergrößerten EH.

Jetzt kann man den Fall betrachten, daß die Uhr viel häufiger Signale aussendet, z.B. jede ms oder jede ns eines. Das letzte noch sichtbare Signal wird dann noch näher am EH ausgesandt und ist demzufolge noch länger unterwegs und noch langgezogener. Würde man es schaffen, unendlich oft Signale zu senden, so würde eins davon tatsächlich unendlich lange brauchen. Aber sowas geht nur mit einer unendlich schweren Uhr, die selbst einen EH hätte ...

PS 1: Die deutlich knackigere Frage übrigens wäre, wie ein schwerer gewordenes SL sich nach außen hin überhaupt bemerkbar machen kann, also wie sich die Gravitation "ausbreiten" kann.

PS 2: Wie sieht der Rest der Welt eigentlich aus, wenn ich als Beobachter kurz vor dem EH eines SL stehe? Ich tauche sozusagen ein: http://www.tempolimit-lichtgeschwindigkeit.de/expeditionsl/expeditionsl.html

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Nun nochmal zur Uhr, die auch nach Deinen Worten am Ereignishorizont zum Stillstand kommt.

Man muß hier genau sein: Die Signale (oder Photonen), die die Uhr aussendet, erwecken bei uns den Eindruck eines asymptotischen Einfrierens, wenn sie unendlich nah am EH versendet wurden.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn nun die Frequenz eines jeden Teilchens am Ereignishorizont für uns Außenstehenden gegen Null läuft, so läuft auch die Energie eines jeden Teilchens am Ereignishorizont gegen Null. Wie Du auch weißt, ist Energie gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat. Wenn ein jedes Teilchen am Ereignishorizont keine Energie hat, hat es auch keine Masse. Demnach kann für uns Außenstehenden niemals Masse in ein Schwarzes Loch fallen, weil dort keine Masse / Energie ankommt.

Nö, das ist falsch. Der Fehler liegt u.a. darin, daß Du die Materiefrequenz (de Broglie) verwechselst mit der Frequenz der abgestrahlten Signale, die wir beobachten. Ein Photon z.B. hat keine Masse, die Uhr, die es gesendet hat, aber schon.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Deine Rechnung ist falsch. Ich habe sie nicht auf einfache Fehler überprüft, was aber sicher falsch ist, ist der Kepler-Ansatz. Gilt ja schon bei der Präzession des Merkur nicht mehr. Bei zwei engen SL sind die relativistischen "Korrekturen" sogar absolut entscheidend.
Das mein Ansatz falsch ist, weil ich die relativistischen "Korrekturen" nicht eingerechnet habe, ist mir durchaus bewusst. Ohne mich nun wieder in Deine Links zu vertiefen, denke ich mal, dass das nur für Dich deutlich schlechter werden würde.

Tja, falsch gedacht.

Weiß nicht, ob ich Zeit und Lust dazu habe morgen, schaun wir mal. Ebenso Dein absolut absurder Versuch mit den Logitudinalwellen ...

#418:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 30.12.2017, 13:51
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Auch andere Deiner früheren Behauptungen, z.B. GW seien longitudinale Druckwellen, sind durch die Messung endgültig widerlegt.

Schau mal, was ich auf der Seite https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationswelle gefunden habe:

Darunter steht: “Zweidimensionale Betrachtung von Gravitationswellen, die von zwei einander umkreisenden Neutronensternen ausgesandt werden.“ Finde ich persönlich echt lustig. Weil es keine zweidimensionale Betrachtung, sondern eine dreidimensionale Darstellung ist.

Ja, die dritte Dimension wird hier für die Amplitude der GW verwendet. Die Ausbreitung wird dagegen nur in der Spiralebene gezeigt. In Wirklichkeit breiten sich die GW teilweise auch oberhalb und unterhalb dieser Ebene aus. Man sieht das etwa in dieser Variante besser:
https://www.youtube.com/watch?v=acHmN2MlJQQ&list=PLSYkic-CsfSEuocX5Aga_42XIhNR_IEiq

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Versuche Dir das Bild mal in echten 2 Dimensionen darzustellen. Sieht irgendwie aus wie hier:

Habe ich als Longitudinalwelle auf https://de.wikipedia.org/wiki/Transversalwelle gefunden und passt deutlich besser zu den Gravitationswellen.

Nee, das ist leider komplett daneben. Die Ausbreitung ist natürlich (in etwa) radial, aber die Schwingungsrichtung ist transversal - ähnlich wie bei einer elektromagnetischen Welle (Licht). Das verwechselst Du schon seit mehreren Jahren. Die Schwingungsrichtung (also die Richtung, in die die Metrik lokal gestaucht und gestreckt wird) ist in den Videos gar nicht dargestellt. Es ist also so: die Welle kommt vom Ursprung auf uns zu, aber die Auslenkung der Raumzeit geschieht in zwei Richtungen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung - weswegen wir sie mit den zwei Armen der Detektoren messen können.

#419:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 30.12.2017, 17:54
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Nun hatte ich die Berechnungen für einen außenstehenden Beobachter ausgeführt. Ich hatte die Frequenz genommen, die wir außenstehenden Beobachter mit unseren Geräten auf der Erde gemessen haben. In der Eigenzeit der beiden Objekte sind die Vorgänge natürlich wesentlich schneller abgelaufen. Damit war die Umlauffrequenz der beiden Objekte deutlich höher und deren Abstand war deutlich geringer, als von mir berechnet. Damit hätte die Verschmelzung der beiden Ereignishorizonte noch früher beginnen müssen. Was die Sache für Dich ja wesentlich schlechter macht. Ich denke daher mal, dass Du da nicht daran rumrühren willst, sondern das einfach so hinnimmst. Gern kannst Du natürlich auch die Berechnungen korrigieren und uns dann hier präsentieren. Erschrecke Dich aber nicht, wenn Du die Ergebnisse siehst.

Deine falschen Rechnungen korrigierst Du mal lieber selber. Bedenke unter anderem, daß Du sehr viele relativistische Korrekturen machen mußt, nicht nur die Zeitdilatation, sondern vor allem die Kepler-Korrekturen bei der in dem erzeugenden Binärsystem.

Weiter oben wurde von sponor bereits ein Paper gepostet, das relativistische Berechnungen für ein Binärsystem in höherer Ordnung analytisch durchführt:
https://link.springer.com/article/10.12942/lrr-2014-2

Noch genauer geht es numerisch, z.B. hier:
https://arxiv.org/abs/gr-qc/0511048
https://arxiv.org/abs/gr-qc/0511103

Das sind die Kurven und Frequenzen, die vor ~10 Jahren berechnet und jetzt mit den experimentellen Daten von LIGO verglichen wurden.

#420:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 30.12.2017, 19:21
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Hallo step,
hallo Forum,

Dir und den anderen Lobbyisten erst mal meinen ganz aufrichtigen Respekt und Glückwunsch zum Nobelpreis. Ihr habt wirklich gute Arbeit geleistet. Solange alle mundtot gemacht, bis Ihr den Nobelpreis erhalten habt. Das meine ich ganz ohne Ironie. Gut, der Nobelpreis für die Entdeckung von Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern wirft die Menschheit mindestens um eine Wissenschaftsgeneration zurück. Was soll´s? Wäre die Menschheit jetzt weiter, wenn man damals Kolumbus 20 Jahre früher geglaubt hätte, dass die Welt keine Kugel ist? Er ist gegen die etablierte Wissenschaft auch nicht angekommen. Das ist der Lauf der Welt. Da beklage ich mich auch nicht. Also, ehrlicher Glückwunsch und Respekt den Lobbyisten.
...


Und schon muss man nicht mehr weiterlesen. Danke für die Zeitersparnis

P.S. Und nein, auch im 15. Jahrhundert war die Kugelform der Erde bekannt

Kolumbus und die etablierte Wissenschaft.

    Kolumbus: die Erde hat den und den Umfang, deshalb kann ich nach Indien segeln.

    Etablierte Wissenschaft: Spinnst, der Wert ist viel zu klein. Du wirst auf hoher See verhungern und verdursten.

Zufälligerweise hat Kolumbus etwas gefunden, daß er nicht gesucht hatte. Santa Maria, Teufel auch.

Eigentlich müßte Bernd seinen Verschwörungsvorwurf jetzt überdenken. Passiert aber nicht, stattdessen fährt er ungerührt in gleicher Tonlage fort.


Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Das ist wieder mal so typisch für Lobbyisten. ...

Es sei Dir hiermit nochmals versichert, dass mir Verschwörungstheorien direkt am Ar... vorbei gehen.

Du nennst step einen Lobbyisten und sagst gleichzeitig, das sei keine Verschwörungstheorie?



Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ich finde es einzig doof, dass es mir nicht gelungen ist, mehr Menschen von meinen Ideen zu überzeugen. Das liegt aber an mir selbst. Das Anliegen ist jedoch auch schwer umzusetzen. Aber die Welt ist, wie sie ist. Von daher gibt es da nichts rumzuheulen. Anderseits ist mir das auch wirklich schei... egal, ob die Welt mich versteht, oder nicht. Was soll´s?

Den Anspruch, mich verständlich zu machen habe ich schon.

Sicher wird es immer Dinge geben, über die man sich nicht einig wird. Dann nehme ich das nächstbeste: kann ich wenigstens den Punkt der Uneinigkeit herausarbeiten? Damit ist schon viel gewonnen, weil auf dem Weg dorthin einiges passieren kann, mit dem ich nicht gerechnet habe. Siehe Kolumbus.

#421:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 30.12.2017, 19:46
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn es in unserer Welt also nun unendlich lange dauert, bis die Uhr hinter dem Ereignishorizont verschwunden ist, wie kann dann ein Schwarzes Loch wachsen? Da das auch für winzige SL gilt, kann es keine großen SL geben, da es ja unendlich lange dauert, bis, aus unserer Sicht, da irgendwas reingefallen ist.

Dieses Problem scheinen viele Leute zu haben, ...

Ich hab's auch. Pfeifen Wobei ich das nicht als Problem sehe, sondern als Teil der Lösung.


Vorausgeschickt und als Antwort auf Bernds Fall 1. Es gibt keine Schwarzen Löcher.

Zu jeder Masse (bzw. Energiepaket) gibt es einen Schwarzschildradius. Damit läßt sich eine kritische Dichte errechnen - wird die überschritten, entsteht ein schwarzes Loch. Ein schwarzes Loch bedeutet hier nichts anderes als ein Raumbereich, aus dem kein Licht, keine Information zu uns kommen kann.


step hat folgendes geschrieben:
Am klarsten sieht man die Lösung, wenn man die Signale für Beobachter und Uhr in ein Raumzeitdiagramm malt.


Zitat:
An introduction to black holes
Sanjeev S. Seahra - 2006




Die Weltlinie des einfallenden Teilchens ist rot dargestellt, die grüne Linie ist der äußere Beobachter. Die purpurne Linie stellt Licht dar, das sich vom Partikel zum Beobachter bewegt.

Auch in der fernsten Zukunft des äußeren Beobachters gibt es immer eine purpurne Linie, die ihn mit dem Teilchen verbindet. ... in der fernen Zukunft erscheint das Teilchen am Horizont eingefroren zu sein.



The “picture proof” of this statement is as follows: The physical situation we are considering is depicted in the Kruskal diagram of Figure 8. The worldline of the infalling particle is in red, while the green line represents the exterior observer. The purple wavy lines represent light beams travelling from the infalling particle to the observer.

First notice that even in the extreme future of the exterior observer, we can always find a purple line connecting them to the worldline of the test particle. So, our exterior observer will never loose sight of the particle. However, the purple lines can only intersect the red curve before it crosses H+. Therefore, the observer can only receive information about the particle before it enters the black hole region. Coupled with the fact that the observer will always be in causal contact with the particle, this proves that in the distant future the particle will appear to be effectively frozen on H+.

http://www.math.unb.ca/~seahra/resources/notes/black_holes.pdf

In seiner roten Eigenzeit fällt das Teilchen natürlich hinein.

Das sollte unstrittig sein.



Worum geht's jetzt eigentlich? Ach ja. Bernd meint, daß diese Überlegungen den Schluß zulassen, daß Schwarze Löcher niemals verschmelzen können. Sie könnten noch nicht einmal Wachsen.

Bernd, was passiert, wenn sich in beliebig kleiner Nähe zum Ereignishorizont immer mehr Materie ansammelt? Kann diese Ansammlung selbst kritische Dichte erreichen? Falls ja, wächst das SL. Oder: einfallende Partikel erreichen am Ereignishorizont die Lichtgeschwindigkeit. Errmm. Nein, tun sie nicht. Vorher erreichen sie die kritische Dichte und werden selbst zum Schwarzen Loch. Noch eine Möglichkeit zum Wachsen. (Einfach mal so vor mich hin spekuliert.)

Fakt ist, daß der Schwarzschildradius schneller wächst, als die dafür benötigte Masse. Eine Masse M1 hat einen Schwarzschildradius R1 und ein zugehöriges Volumen V1. Analog Masse M2 mit R2 und V2. Das Schwarzschildvolumen von Masse M1 + M2 ist größer als V1 + V2. Wenn ich Masse auf ein schwarzes Loch werfe, wächst es überproportional.



Warum habe ich das so langwierig aufgeschrieben? Ein Grund ist Hawking-Strahlung.

Vom Teilchen am Horizont gehen Lichtstrahlen aus (in purpur dargestellt). In fernster Zukunft werden die Lichtstrahlen sehr langwellig. Beliebig langwellig, mit beliebig niedriger Energie. Nach den Regeln der Quantenmechanik darf ich mir solche Pfade hinzu denken, solange ich bestimmte Bedingungen einhalte. Sobald die Temperatur des Universums in ferner Zukunft unter die Temperatur des Schwarzen Lochs fällt, fängt das SL an, zu zerstrahlen.

(Hoppla. Verlegen Jetzt habe ich es so hingedreht, als sei Hawking-Strahlung nur Schwarzkörperstrahlung eines heißen SLs im kalten Universum. Darüber sollte ich noch mal nachdenken, bevor ich behaupte, das Ei des Kolumbus gefunden zu haben. zwinkern )


Wenn es Hawking-Strahlung gibt, dann wird ein Partikel auf der roten Linie in thermische Strahlung verwandelt, bevor es den Horizont überschreitet.

#422:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 30.12.2017, 22:33
    —
@smallie:

Seahra hat folgendes geschrieben:
First notice that even in the extreme future of the exterior observer, we can always find a purple line connecting them to the worldline of the test particle.


Hmm ... das ist zwar theoretisch richtig, aber was bedeutet "find" hier? Für einen Zeitpunkt 1/ε in der Zukunft, mit ε-->0, müßte das test particle dazu in jedem Abstand ε vom EH ein Signal senden. Deswegen hatte ich das Beispiel mit dem Ticken der Uhr genannt - da gibt es einen definitiv letzten Tick.

Oder?

PS: Das mit der Schwarzkörperstrahlung eines SL wurde leider nicht von Dir erfunden zwinkern

#423:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 30.12.2017, 22:49
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Fakt ist, daß der Schwarzschildradius schneller wächst, als die dafür benötigte Masse. Eine Masse M1 hat einen Schwarzschildradius R1 und ein zugehöriges Volumen V1. Analog Masse M2 mit R2 und V2. Das Schwarzschildvolumen von Masse M1 + M2 ist größer als V1 + V2. Wenn ich Masse auf ein schwarzes Loch werfe, wächst es überproportional.

Guter Gedanke, aber Vorsicht: Durch eine Vereinigung der SR wird eine energieärmere Konfiguration erreicht, was in der ART dasselbe ist wie ein Masseverlust (naja, grob gesagt). Insbesondere beim merger zweier SL könnte dieser Effekt überwiegen.

(Ich habe es aber nicht nachgerechnet, fällt mir nur gerade so ein.)

#424:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 31.12.2017, 00:36
    —
step hat folgendes geschrieben:
Seahra hat folgendes geschrieben:
First notice that even in the extreme future of the exterior observer, we can always find a purple line connecting them to the worldline of the test particle.


Hmm ... das ist zwar theoretisch richtig, aber was bedeutet "find" hier? Für einen Zeitpunkt 1/ε in der Zukunft, mit ε-->0, müßte das test particle dazu in jedem Abstand ε vom EH ein Signal senden. Deswegen hatte ich das Beispiel mit dem Ticken der Uhr genannt - da gibt es einen definitiv letzten Tick.

Wann gibt ein Teilchen ein Signal?

Im Sinne der Quantenmechanik darf ich mir bei Elektronen und Protonen weitere dieser Teilchen dazu denken. Siehe Feynman-Diagramm. Für andere Partikel müßte ich mir erst irgendwelche Kollisionen ausdenken, die Photonen erzeugen oder Wechselwirkungen des Partikels mit virtuellen Teilchen.

Solange die grüne Linie die 45°-Linie nicht berührt, kann ich das Signal ins Rote verschieben, bis es schwarz wird.


step hat folgendes geschrieben:
Oder?

Sollte sich Doppelt-Spezielle-Relativität als richtig herausstellen, dann ziehe ich mein Argument zurück. Dann gibt es einen letzten Tick.

(Ich vermute, du hast ein anderes Gegenargument im Sinn.)



step hat folgendes geschrieben:
PS: Das mit der Schwarzkörperstrahlung eines SL wurde leider nicht von Dir erfunden zwinkern

Mist. Schon wieder am Nobelpreis vorbeigeschrammt. Weinen

Vor Jahren hast du den Original-Aufsatz von Hawking verlinkt. Ich hab' nicht mal die Hälfte verstanden. Im Prinzip löst Hawking Schrödingergleichungen in der Nähe des Horizonts.

Warum so viel Aufwand, wenn sich Hawking-Strahlung konzeptionell schlicht als thermische Schwarzkörperstrahlung verstehen läßt?

#425:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 31.12.2017, 00:58
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Wann gibt ein Teilchen ein Signal?

Nimm halt ne Uhr mit Photonenkanone.

smallie hat folgendes geschrieben:
... Solange die grüne Linie die 45°-Linie nicht berührt, kann ich das Signal ins Rote verschieben, bis es schwarz wird.

Ja, aber welches Signal genau? Wenn es ein Photon ist, das z.B. von einer Uhr vor dem EH gesendet wurde, siehe meine Argumentation. Bei virtuellen Photonen direkt am EH ist die Argumentation nicht mehr gültig, da muß man Quantenphysik oder gar Quantengravitation betreiben.

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Oder?
Sollte sich Doppelt-Spezielle-Relativität als richtig herausstellen, dann ziehe ich mein Argument zurück. Dann gibt es einen letzten Tick. (Ich vermute, du hast ein anderes Gegenargument im Sinn.)

Steh grad aufm Schlauch - "Doppelt-Spezielle-Relativität"?

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
PS: Das mit der Schwarzkörperstrahlung eines SL wurde leider nicht von Dir erfunden zwinkern
Mist. Schon wieder am Nobelpreis vorbeigeschrammt. Weinen

Vor Jahren hast du den Original-Aufsatz von Hawking verlinkt. Ich hab' nicht mal die Hälfte verstanden. Im Prinzip löst Hawking Schrödingergleichungen in der Nähe des Horizonts.

Yep.

smallie hat folgendes geschrieben:
Warum so viel Aufwand, wenn sich Hawking-Strahlung konzeptionell schlicht als thermische Schwarzkörperstrahlung verstehen läßt?

Weil es nicht so einfach ist. Die Hawking-Strahlung ist schwächer als die Schwarzkörperstrahlung. Sofern ich mich recht erinnere, hängt das damit zusammen, daß ein Teil der Strahlung von der Gravitation des SL einbehalten wird. Hawking hat das berechnet. Das Coole war, daß er erfolgreich ART und QM verwendet hat, ohne über einen Ansatz zur Quantengravitation zu verfügen.

#426:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 31.12.2017, 01:56
    —
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wann gibt ein Teilchen ein Signal?

Nimm halt ne Uhr mit Photonenkanone.

Ok.

Muß nachdenken, ob mir dazu etwas einfällt, das ich nicht schon gesagt habe. Und nochmal zurück lesen, was du gesagt hast.



step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Oder?
Sollte sich Doppelt-Spezielle-Relativität als richtig herausstellen, dann ziehe ich mein Argument zurück. Dann gibt es einen letzten Tick. (Ich vermute, du hast ein anderes Gegenargument im Sinn.)

Steh grad aufm Schlauch - "Doppelt-Spezielle-Relativität"?

DSR ist der Gedanke, daß nicht nur die Lichtgeschwindigkeit für alle Beobachter konstant ist, sondern auch die Planck-Länge.

In der herkömmlichen Darstellung sind sich unterschiedliche Beobachter ja noch nicht einmal einig, wo genau der Ereignishorizont eines Schwarzen Loches liegt. Das ist problematisch, weil die Entropie eines Schwarzen Loches die Anzahl der Planck-Flächen auf seiner Oberfläche ist.

Gravitation ist viel schwächer als die anderen Kräfte. Auf der Planck-Skala fällt sie aber ins Gewicht (unabsichtliches Wortspiel) - weil sich die "verrückten" Quanteneffekte auch gravitativ bemerkbar machen. DSR behauptet, auch unabhängige Beobachter sollten sich darüber einig werden, ob "verrückte" Quantenphänomene auftreten oder nicht. Womit die Planck-Länge invariabel wird.

DSR funktioniert bisher nur in 2D. Ob es auch in 3D geht, ist offen. Ich würd' nicht drauf wetten. Eine schöne Idee ist es trotzdem.



step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Warum so viel Aufwand, wenn sich Hawking-Strahlung konzeptionell schlicht als thermische Schwarzkörperstrahlung verstehen läßt?

Weil es nicht so einfach ist. Die Hawking-Strahlung ist schwächer als die Schwarzkörperstrahlung. Sofern ich mich recht erinnere, hängt das damit zusammen, daß ein Teil der Strahlung von der Gravitation des SL einbehalten wird.

Eben deshalb war ich etwas vorsichtig beim Eierlegen. zwinkern

#427:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 31.12.2017, 17:33
    —
Hallo step,
hallo smallie,
hallo Forum,

schade, dass ich immer so wenig Zeit habe, mit Euch zu streiten. Daher ganz kurz und auch nur ein wenig Geschwafel zum Anfang, bevor es zum Fachlichen geht.

Lobbyisten sind Leute, die für mehr oder weniger Geld versuchen, bestimmte Interessen durchzusetzen. Das ist aus meiner Sicht eine legitime Arbeit. Die Leute verdienen damit ihr Geld und zahlen sicherlich auch Steuern. Das hat nichts mit Verschwörungstheorien zu tun. Wäre es so, so wäre der ganze Bundestag eine einzige Verschwörung. Aber schön, dass Ihr mich immer und immer und immer und immer wieder in diese Ecke drängen wollt.

Und ja, auch vor Kolumbus war die Kugelform der Erde bekannt und es war auch bekannt, dass die Sonne sich nicht um die Erde dreht. Doch die Lobbyisten der Kirche fanden das nicht so gut. Das war keine Verschwörung, sondern ganz normales menschliches Verhalten. Die Menschheit ist so.

Nun kann ich schon fast zum Thema kommen. Das Gegenstände unendlich lange Zeit brauchen, um in ein Schwarzes Loch zu fallen, ist auch bekannt und steht in jedem einschlägigen Lehrbuch. Dennoch wird es, wie die Kugelform der Erde im Mittelalter, einfach ignoriert. Da werden Hawking-Strahlen erfunden, die nie jemand nachgewiesen hat, oder irgendwelche anderen Krücken. Kommt mir vor wie die Elefanten und die Schildkröte, auf der die Erdscheibe aufgelagert war. War eigentlich auch recht einleuchtend. Warum ist man davon abgerückt? Wo wir gerade dabei sind. Musste eigentlich Kolumbus nachweisen, warum wir nicht von der Erde fallen, wenn diese eine Kugel ist? Nein. Wenn ich sage, ohne mich je mit Kolumbus vergleichen zu wollen, es gibt keine Schwarzen Löcher, muss ich dann nachweisen, wie die Welt ohne SL funktioniert? Ich denke mal: Nein. Ich würde es Euch gern erklären. Ihr müsstet jedoch Euch darauf einlassen. Tut Ihr aber nicht, weil Ihr viel zu fest an Euren Glauben gebunden seid. Mir fehlt auch die Zeit dafür. Es steht ja auch in meinen Büchern, falls Ihr je Interesse daran haben solltet.

So, genug geschwafelt.

smallie hat folgendes geschrieben:

In seiner roten Eigenzeit fällt das Teilchen natürlich hinein.

Das sollte unstrittig sein.

Ja, ist völlig unstrittig, wenn es je Schwarze Löcher geben sollte.

smallie hat folgendes geschrieben:
Worum geht's jetzt eigentlich? Ach ja. Bernd meint, daß diese Überlegungen den Schluß zulassen, daß Schwarze Löcher niemals verschmelzen können. Sie könnten noch nicht einmal Wachsen.

Bernd, was passiert, wenn sich in beliebig kleiner Nähe zum Ereignishorizont immer mehr Materie ansammelt? Kann diese Ansammlung selbst kritische Dichte erreichen? Falls ja, wächst das SL. Oder: einfallende Partikel erreichen am Ereignishorizont die Lichtgeschwindigkeit. Errmm. Nein, tun sie nicht. Vorher erreichen sie die kritische Dichte und werden selbst zum Schwarzen Loch. Noch eine Möglichkeit zum Wachsen. (Einfach mal so vor mich hin spekuliert.)

Das Problem ist, dass für einen außenstehenden Beobachter die Rotverschiebung ins Unendliche läuft, je näher ein Teilchen sich dem Ereignishorizont (EH) nähert. Was für mich kein Problem ist, für die etablierte Wissenschaft schon. Gut, step hat das für die Teilchen der Uhr ausgeschlossen. Das ist aber Quatsch. De Broglie hat einen Nobelpreis dafür bekommen, dass er nachgewiesen hat, dass jedes Teilchen einen Wellencharakter aufweist. Also auch alle Teilchen der Uhr. Die Energie jedes Elementarteilchens kann man berechnen, in dem man seine Frequenz mit dem Planckschen Wirkungsquantum multipliziert. Hat der Planck bestimmt auch eine Auszeichnung für bekommen, oder Einstein? Egal, step wird es wissen (und uns erzählen) und es ist Stand der Wissenschaft. Nun muss man nur die beiden Sachen zusammenzählen. Also:

1. Folgendes nur aus Sicht eines außenstehenden Beobachters
2. Je näher ein Teilchen dem EH kommt, um so größer seine Rotverschiebung und um so geringer demzufolge seine Frequenz.
3. Je geringer seine Frequenz, um so geringer seine Energie bzw. Masse (da ja beides gekoppelt ist über E=mcc)
4. Am EH ist die Rotverschiebung unendlich, die Frequenz gleich Null und die Energie / Masse eines Teilchens gleich Null.
5. Am Rande eines Schwarzen Lochs kann sich keine Masse / Energie ansammeln, da dort keine Masse / Energie hinkommt. Und es kann demzufolge auch keine Masse / Energie reinfallen.
6. Demzufolge kann es auch kein SL mit nennenswerter Größe geben, weil die Masse / Energie nicht mal in die Nähe des EH kommt. Diese “verdunstet“ vorher.

So, und genau das ist das Problem, wo sich die etablierte Wissenschaft so sehr vor fürchtet. Es gibt ein Energieerhaltungsgesetz. Demnach kann man keine Energie vernichten und keine erschaffen. Das wird hier grob missachtet. Nach dem Energieerhaltungsgesetz geht das nicht. Dafür kann ich aber nichts. Dann muss man das Gesetzt ändern. Das wird ohnehin höchste Zeit. Wenn man keine Energie erschaffen kann, woher habe ich dann die Energie, um diese Worte zu schreiben? Irgendwoher muss ja die ganze Energie des Universums gekommen sein. So wie sie gekommen ist, so kann diese natürlich auch wieder gehen.

In meiner Raumwellentheorie ist sämtliche Materie eine Daseinsform des allgegenwärtigen Raums. Materie ist verdichteter Raum, welcher sich transversal schwingend als spiralförmige Druckwelle durch den Raum bewegt. Diese Raumspirale kann sich auflösen und kann erschaffen werden. Wichtig ist, dass sich die Raummenge nicht ändert. (Der im Umfeld gedehnte Raum ist die Ursache der Gravitation. Das aber nur am Rande.) Somit kann sie die spiralförmige Raumwelle eines Elementarteilchen, welches sich den gedehnten Raumbereich des EH nähert, einfach in glatten Raum auflösen. Die Teilchen „verdunsten“ einfach. Die Summe des Raums bleibt dabei gleich. Das Energieerhaltungsgesetz müsste nur als Raumerhaltungsgesetz umbenannt werden, und die Welt wäre wieder in den Angeln.

Dass das Gegenstück des Raums das Chaos ist, sei hier nur am Rande erwähnt. Ohne Chaos kein Raum und ohne Raum kein Chaos. So auf jeden Fall meine Sicht der Dinge. Und die Bilanzen stimmen wieder.

Muss ich jetzt noch was zu der transversalen Ausdehnung der Raumwellen von step sagen? Ach ja, ein paar Minuten habe ich noch. Die Raumwellen, die er messen will, verbreiten sich longitudinal, genau so wie Schallwellen. Wellen können sich nicht 3-dimensional UND transversal (quer zur Ausbreitungsrichtung) ausbreiten. Wie soll das gehen? Geometrisch einfach nicht möglich. Die hochtrabend genannte Quadrupolstrahlung ist doch nichts anderes, als wenn ein Maler an seinen Rührstab 2 Kugeln ranschraubt und seine Farbe damit umrührt. Da entstehen Schallwellen, welche sich longitudinal ausbreiten. Wenn man es schnell genug macht, kann die Farbe bzw. der Raum auch verwirbeln. Dann hat man die von mir angesprochenen spiralförmigen Raumwellen. Das sind aber ganz normale Elementarteilchen. Bei großen Massen und schnellen Bewegungen entstehen so auch viele exotische Teilchen. Laut meiner Raumwellentheorie zerfallen diese exotischen Teilchen beim Auftreffen auf die „normalen“ Elementarteilchen zu langlebigen Elementarteilchen. (Daher zerfallen die künstlich erzeugten Teilchen auch immer sehr schnell.) Das habe ich als Evolution der Materie beschrieben in meiner Raumwellentheorie. Wie gesagt, dass was hier gemessen wurde, sind diese, teilweise auch sehr exotischen, Elementarteilchen, die mit ihrem Strahlungsdruck die Spiegel der Gravitationswellendetektoren beeinflusst haben (so wie man mit dem Photonendruck der Sonnenteilchen Raumschiffe bewegen kann). So meine Interpretation. Das alles hat aber nichts mit den longitudinalen Raumwellen zu tun, welche auch abgestrahlt werden. Deren Energie wäre viel zu gering, weil: Energie ist das Produkt aus Planckschen Wirkungsquantum und Frequenz. Bei den paar Hertz, welches diese Wellen haben sollen, würde sich hier nichts bewegen.

Aber schön, dass diese transversalen spiralförmigen Raumwellen des kosmischen Großereignisses, also ganz normale Elementarteilchen, nachgewiesen wurden. Ist ein großer Sprung für die Astronomie (meine ich Ernst). Doch von Schwarzen Löchern waren die mit Sicherheit nicht.

Schade, meine Zeit ist mal wieder um.
Ich wünsche Euch ein gesundes, erkenntnisreiches Jahr 2018 (und folgende)

Bernd Jaguste

#428:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 31.12.2017, 18:49
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wellen können sich nicht 3-dimensional UND transversal (quer zur Ausbreitungsrichtung) ausbreiten. Wie soll das gehen? Geometrisch einfach nicht möglich.

Sag mal, liest Du überhaupt, was ich schreibe?

Zum zehnten Mal:
- Alle Wellen breiten sich selbstverständlich in Ausbreitungsrichtung aus.
- Bei GW und EMW (Licht) schwankt die Feldstärke transversal, also senkrecht zur Ausbreitungsrichtung.
- Bei Schallwellen dagegen schwankt die Dichte longitudinal, also parallel zur Ausbreitungsrichtung.

#429:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 31.12.2017, 18:57
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
De Broglie hat einen Nobelpreis dafür bekommen, dass er nachgewiesen hat, dass jedes Teilchen einen Wellencharakter aufweist. Also auch alle Teilchen der Uhr. Die Energie jedes Elementarteilchens kann man berechnen, in dem man seine Frequenz mit dem Planckschen Wirkungsquantum multipliziert.

Du hast es leider noch immer nicht verstanden. Die Frequenz des Signals, das Du als entfernter Beobachter vom Testobjekt nahe des EH empfängst, ist nicht die de-Broglie-Frequenz (und war es auch nie). Hier sieht man deutlich, wie Du es durcheinanderbringst:

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
2. Je näher ein Teilchen dem EH kommt, um so größer seine Rotverschiebung und um so geringer demzufolge seine Frequenz.

Nehmen wir mal an, das "Teilchen" sei ein Laser der Masse m, der durch den EH fällt und dabei grünes Licht der Frequenz f in Richtung Beobachter aussendet. Und, was ist nun die de-Broglie-Frequenz des Lasers? mc²/h?

#430:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 01.01.2018, 14:02
    —
Hallo step,
hallo Forum,

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
De Broglie hat einen Nobelpreis dafür bekommen, dass er nachgewiesen hat, dass jedes Teilchen einen Wellencharakter aufweist. Also auch alle Teilchen der Uhr. Die Energie jedes Elementarteilchens kann man berechnen, in dem man seine Frequenz mit dem Planckschen Wirkungsquantum multipliziert.

Du hast es leider noch immer nicht verstanden. Die Frequenz des Signals, das Du als entfernter Beobachter vom Testobjekt nahe des EH empfängst, ist nicht die de-Broglie-Frequenz (und war es auch nie). Hier sieht man deutlich, wie Du es durcheinanderbringst:

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
2. Je näher ein Teilchen dem EH kommt, um so größer seine Rotverschiebung und um so geringer demzufolge seine Frequenz.

Nehmen wir mal an, das "Teilchen" sei ein Laser der Masse m, der durch den EH fällt und dabei grünes Licht der Frequenz f in Richtung Beobachter aussendet. Und, was ist nun die de-Broglie-Frequenz des Lasers? mc²/h?

Du verstehst es immer noch nicht. Nimm eine Einsteinsche Lichtuhr und ein beliebiges Teilchen mit bekannter Energie und miss hier auf der Erde mit der Lichtuhr seine de-Broglie-Frequenz. Stelle das beides in der Nähe des Ereignishorizonts (EH) auf. Nun miss mit dieser Lichtuhr die de-Broglie-Frequenz des Teilchens noch einmal. Was stellst du fest? Die Frequenz des Teilchens ist im Bezugssystem am EH exakt die gleiche, wie im Bezugssystem hier bei uns auf der Erde. Nun wirst Du mir doch zustimmen, dass für einen Beobachter hier auf der Erde (außenstehend) die Einsteinsche Lichtuhr am EH sehr langsam geht, bzw. fast steht (stehen tut sie direkt am EH). Das ist aber kein Problem. Über die normalen Transformationsformeln kannst Du die beiden Bezugssysteme ja auch miteinander vergleichen. Das bedeutet, dass die de-Broglie-Frequenz in der Nähe des Ereignishorizonts aus Sicht eines externen Beobachters abgenommen haben muss. Andernfalls hätte das Teilchen in Deinen Transformationsberechnungen am EH mehr Energie, als hier auf der Erde. Das willst Du nicht wirklich. Und, so wie die Lichtuhr am EH zum Stillstand kommt, ist die Frequenz des Teilchens direkt am EH gleich Null. Alles andere würde Deine Transformationsberechnungen, und damit die Relativitätstheorien, widerlegen. Und, ohne Frequenz hat das Teilchen dort keine Energie. Du kannst an den EH keinen Laser hinstellen, der grünes Licht aussendet. D.h., gedanklich schon, aber das ist Quatsch. Wenn die Lichtuhr steht, wie willst Du das grünes Licht erzeugen??? Wenn ein Schwarzes Loch entstehen würde, kann Materie auch nicht einfach von der Welle des EH überrollt werden. Am EH kann es keine Materie mehr geben. Das würde die ganze bekannte Physik mitsamt den Relativitätstheorien auf den Kopf stellen. Das ist, als willst Du Deinen eigenen Schatten überholen. Materie und EH schließen sich gegenseitig aus.

Aber ich denke mal, dass mein erster Satz falsch ist. Du verstehst das schon. Jedoch habe ich den Eindruck, Du willst es nicht verstehen, weil es Deine Welt durcheinander bringt. Was soll´s. Ist mir auch egal, ob Du mir glaubst oder nicht, dass es keine Schwarzen Löcher gibt. Das Jahr hat ja trotzdem gut angefangen. Schau! Du hast ja selbst gesagt, dass durch die Gravitationswellendetektoren nachgewiesen wurde, dass durch die Bewegung von Massen der Raum so verwirbelt wird, das spiralförmige Raumwellen entstehen. Du nennst es Quadrupolstrahlung, was das Selbe ist. Nach meiner Raumwellentheorie besteht Materie aus eben diesen spiralförmigen Raumwellen. Jedes Elementarteilchen ist eine spiralförmige Druckwelle des Raums, welche sich axial durch eben diesen Raum bewegt. Und, durch die Messung von Signalen an den Gravitationswellendetektoren wurde nachgewiesen, dass genau diese Raumwellen entstehen. Verstehst Du? Das ist der Nachweis, dass man Raum in Strahlung, sprich in Materie umwandeln kann. Diese Strahlung hat die Spiegel der Gravitationswellendetektoren beeinflusst. Wobei diese Strahlung nicht die Frequenz der rotierenden Himmelskörper hat, sondern wesentlich höher liegt. Bei den paar hundert Hertz hätte die Strahlung nicht mal die tausendstel Energie eines Langwellensender-Photons. Das würde hier nichts bewegen. Die Strahlung war sehr hochfrequent und zum großen Teil sicherlich auch sehr exotisch. Der Strahlungsdruck war jedoch durch die sich bewegenden Himmelskörper aufmoduliert, so dass an den Gravitationswellendetektoren die paar Hertz der Himmelskörper gemessen wurden. Wenn man nun aus reinen Raum Strahlung, sprich Materie und Energie, erzeugen kann, so sollte es auch möglich sein, Materie / Energie wieder in Raum zurückzuführen. Man kann also Teilchen am EH in reinen Raum verdunsten lassen. Das ist der Nachweis, dass jedes Elementarteilchen nur eine Wesensform des Raums ist. Es gibt keine Materie. Es gibt nur Raum, in unterschiedlichen Zuständen. Verstehst Du die Tragweite? Wahrscheinlich schon, jedoch würdest Du es wahrscheinlich auch nie zugeben.

Egal, wenn Du mir hier nicht glaubst, dann wurde eben eine andere Aussage meiner Raumwellentheorie experimentell bestätigt. Du siehst, aus der Nummer kommst Du nicht mehr raus. Ich hatte ja gesagt, dass sich Raumwellen schneller als Licht bewegen. Wenn Du nun sagst, dass was da am Gravitationswellendetektor gemessen wurde, waren nicht sehr viele kleine Raumwellen, sondern eine große Raumspirale mit bis zu 250 Hertz, dann hat diese ja bestimmt auch einen sehr großen Durchmesser. Wobei ich hier so an mehrere tausend Meter denke. So in der Richtung Kreisumfang der beiden rotierenden Himmelskörper. Die Welle muss ja groß gewesen sein, sonst hätte sie nicht so viel Energie. Das Plancksche Wirkungsquantum scheinst Du ja hier ignorieren zu wollen. Bei 250 Hertz und einer spiralförmigen Raumwelle muss die Stoßfront der Raumwelle 250 mal den Kreisumfang mit einem Durchmesser von mehreren tausend Metern ablaufen. Mit den Messungen wurde festgestellt, dass die Lichtteilchen des kosmischen Großereignisses hier fast zur selben Zeit angekommen sind. Demnach ist die Raumwelle in Achsrichtung mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum gelaufen. Jedoch muss die Stoßwelle wesentlich schneller als Lichtgeschwindigkeit gewesen sein. Diese musste ja in jeder Sekunde noch 250 mal den Umfang ablaufen. Hier ist übrigens egal, wie groß der Umfang ist. Diese longitudinale Stoßwelle des Raums breitet sich immer mit Überlichtgeschwindigkeit aus. So, was sagst Du nun?

Für mich fängt 2018 richtig gut an. Ich wünsche Euch allen das Gleiche.
Bernd Jaguste

#431:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 01.01.2018, 16:30
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Nimm eine Einsteinsche Lichtuhr und ein beliebiges Teilchen mit bekannter Energie und miss hier auf der Erde mit der Lichtuhr seine de-Broglie-Frequenz.

Erklär doch bitte mal, wie man mit einer Lichtuhr (!) die de-Broglie-Freqenz eines Masseteilchens mißt. Danach sehen wir weiter.

Eine Lichtuhr ist eine Vorrichtung (z.B. eine Uhr mit Masse m), die Lichtsignale sendet/empfängt und deren zeitliche Abstände in ihrem System mißt. Wir haben also:
- die Lichtuhr mit Masse m und de-Broglie-Frequenz mc²/h
- Photonen mit Frequenz E/h

Beides sind unterschiedliche Frequenzen, und beide hängen davon ab, in welchem System man sie mißt.

Du mußt schon genau sagen, welche Frequenz Du meinst. Zum Beispiel schriebst Du hier:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn nun die Frequenz eines jeden Teilchens am Ereignishorizont für uns Außenstehenden gegen Null läuft, so läuft auch die Energie eines jeden Teilchens am Ereignishorizont gegen Null. Wie Du auch weißt, ist Energie gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat.

Das Licht der Lichtuhr kannst Du hier ja wohl nicht meinen, das hat ja keine Masse (wohl aber eine Frequenz).

Oder auch hier:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Das bedeutet, dass die de-Broglie-Frequenz in der Nähe des Ereignishorizonts aus Sicht eines externen Beobachters abgenommen haben muss.

Wie mißt Du denn die de-Broglie-Frequenz der Uhr in der Nähe des EH aus Sicht des externen Beobachters? Was Du mißt, ist die Frequenz der Photonen, die die Lichtuhr aussendet (also so etwas wie die Uhrzeit der Lichtuhr). Du kannst also zwar sagen, daß die Uhr aus Deiner Sicht langsamer gegangen ist, aber das sagt nichts über ihre de-Broglie Frequenz. Ihre de-Broglie-Frequenz dagegen würde aus Deiner Sicht abnehmen, wenn aus Deiner Sicht ihre Masse abnehmen würde. Das wäre jedoch etwas ganz anderes.

Wenn es Dir nur aum die Frequenz des Lichts geht, solltest Du de-Broglie komplett aus dem Spiel lassen.

#432:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 01.01.2018, 16:39
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Du hast ja selbst gesagt, dass durch die Gravitationswellendetektoren nachgewiesen wurde, dass durch die Bewegung von Massen der Raum so verwirbelt wird, das spiralförmige Raumwellen entstehen.

Nein, das habe ich so nicht gesagt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Du nennst es Quadrupolstrahlung, was das Selbe ist. Nach meiner Raumwellentheorie besteht Materie aus eben diesen spiralförmigen Raumwellen. Jedes Elementarteilchen ist eine spiralförmige Druckwelle des Raums, welche sich axial durch eben diesen Raum bewegt. Und, durch die Messung von Signalen an den Gravitationswellendetektoren wurde nachgewiesen, dass genau diese Raumwellen entstehen.


Zuerst behauptest Du jahrelang, GW könnten nicht gemessen werden, weil es sie nicht gebe. Im Gegenteil schreibst Du etwas von longitudinalen Spriralwellen (was immer das ist).

Jetzt werden - wie von der ART vorausgesagt - transversale GW gemessen, und Du behauptest allen Ernstes, sie bestätigten Dein Modell.

Das ist nicht nur unredlich, es zeigt auch, daß Du, ähnlich wie uwebus, in einem eigenen, einsichtsfreien Crank-Universum lebst.

#433:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 01.01.2018, 18:08
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Lobbyisten sind Leute, die für mehr oder weniger Geld versuchen, bestimmte Interessen durchzusetzen. Das ist aus meiner Sicht eine legitime Arbeit.

Oh, davon hat step auf dem jüngsten Treffen der Einstein-Mafia gar nichts erwähnt. Dabei hätte er 10% abgeben müssen.

Sorry, step, das kostet dich eins deiner Glieder. Ist ein Zeh recht?

#434:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 01.01.2018, 18:17
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Lobbyisten sind Leute, die für mehr oder weniger Geld versuchen, bestimmte Interessen durchzusetzen. Das ist aus meiner Sicht eine legitime Arbeit.
Oh, davon hat step auf dem jüngsten Treffen der Einstein-Mafia gar nichts erwähnt. Dabei hätte er 10% abgeben müssen.

Sorry, step, das kostet dich eins deiner Glieder. Ist ein Zeh recht?

Hab eh schon nur noch neun seit der Higgs-Geschichte damals.

#435:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 03.01.2018, 17:08
    —
joh hat folgendes geschrieben:
Bei der Verschmelzung der 2 sog. Schwarzen Löchern gab es einen Massendefekt. Die Masse wurde in Form von Energie abgestrahlt.
joh hat folgendes geschrieben:
3 Sonnenmassen wurden in Form von Energie abgestrahlt. Woraus bestanden die 3 Sonnenmassen?

Es wird keine Ruhemasse abgestrahlt, die zwei Massen verlieren nur kinetische Energie bzw. das Massenäquivalent derselben. Auch das System aus Erde und Mond strahlt Gravitationswellen ab, allerdings wird dabei ebenfalls keine Ruhemasse sondern nur kinetische Energie umgewandelt, weder die Erde noch der Mond verlieren also Material.

sponor hat folgendes geschrieben:
Tipp: Ein großer Teil dürfte schlicht der Rotationsbindung des Systems entnommen werden.
step hat folgendes geschrieben:
Die Rotationsenergie landet nicht in den GW, sondern, zumindest großenteils, im Spin des finalen SL

Das ist nicht immer möglich, der finale Spin des schwarzen Lochs kann maximal ã=a/M=Jc/G/M²=1 bei M=√(4M₀⁴/(4M₀²-a²)) betragen (in der Praxis sogar noch etwas weniger), wobei der Spin von Systemen oder Objekten mit ausreichendem Radius auch sehr weit über 1 liegen kann, siehe z.B. Bengtsson und Kerr:

Bengtsson hat folgendes geschrieben:
From these calculations it is clear that there exist plenty of objects in the universe which have an angular momentum per mass squared ã>1 , and it isn’t especially difficult to think of other examples. Hence there is no obvious reason to assume that all or even most stars have an angular momentum per mass squared ã≤1.

Dann muss ein Teil des Drehimpulses vorher abgeworfen oder abgestrahlt werden.

step hat folgendes geschrieben:
Und wo kommt der Masseverlust her? Letztlich ist es in der ART so eine Sache mit der Masse, die ist letztlich auch nur ein anderer Ausdruck für in der verbogenen Raumzeit gespeicherte Energie. Deswegen kann das finale SL "leichter" werden, obwohl zu keiner Zeit Masse eines der SL verläßt.

Korrekt. Allerdings klingt "in der verbogenen Raumzeit gespeicherte Energie" ein bisschen zu esoterisch, die Energie ist einfach in der Bewegung und dem Abstand der involvierten Körper gespeichert (so wie im Grund auch schon bei Newton, nur dass sie dort erstens kein Massenäquivalent hat, und die Änderungen im Feld sich zweitens schon unendlich schnell fortpflanzen würden).

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Laut Relativitätstheorie kann ein außenstehender Beobachter niemals sehen, wie etwas in ein SL fällt, weil dieser Vorgang unendlich lange dauert. Steht in jedem einschlägigen Physikbuch zu diesem Thema. Wie kann dann überhaupt ein SL entstehen? Sobald beim Sternenkollaps ein kleines SL in Plancklänge entstanden ist, kann nichts mehr in das SL hineinfallen, da dieser Vorgang, aus unserer Sicht, unendlich lange dauern würde.

Das ist kein Problem, da ein schwarzes Loch eh nicht so definiert ist dass die Masse innerhalb einer endlichen Koordinatenzeit, sondern innerhalb einer endlichen Eigenzeit (eines Hineinfallenden) auf einen Radius der kleiner als ihr Ereignishorizont ist komprimiert wird.

smallie hat folgendes geschrieben:
Oder: einfallende Partikel erreichen am Ereignishorizont die Lichtgeschwindigkeit. Errmm. Nein, tun sie nicht. Vorher erreichen sie die kritische Dichte und werden selbst zum Schwarzen Loch.

Sie erreichen (im System des Hineinfallenden beschrieben) am Ereignishorizont die Lichtgeschwindigkeit relativ zu einer am Ereignishorizont stationär gedachten Messmarke (direkt am EH kann nur ein radial auswärts fliegendes Photon einen konstanten Abstand zum Zentrum behalten, und relativ zum vorbeifliegenden Photon hat man sowieso immer lokale Lichtgeschwindigkeit, während eine materielle Messmarke selbst hineinfallen müsste, weswegen der an ihr Vorbeifliegende immer weniger als die lokale Lichtgeschwindigkeit relativ zu ihr hätte). Im System des externen Beobachters hingegen bleiben sie am EH stehen.

smallie hat folgendes geschrieben:
Fakt ist, daß der Schwarzschildradius schneller wächst, als die dafür benötigte Masse. Eine Masse M1 hat einen Schwarzschildradius R1 und ein zugehöriges Volumen V1. Analog Masse M2 mit R2 und V2. Das Schwarzschildvolumen von Masse M1 + M2 ist größer als V1 + V2. Wenn ich Masse auf ein schwarzes Loch werfe, wächst es überproportional.

Im System des externen stationären Beobachters hat die Masse bis in alle Ewigkeit eine Ausdehnung die größer als ihr Ereignishorizont ist, wegen der gravitativen Zeitdilatation konvergieren sie nur drauf zu und erreichen nur im System eines Hineinfallenden in endlicher Zeit die kritische Dichte.

smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn es Hawking-Strahlung gibt, dann wird ein Partikel auf der roten Linie in thermische Strahlung verwandelt, bevor es den Horizont überschreitet.

Das ist eine logische Konsequenz.

smallie hat folgendes geschrieben:
In der herkömmlichen Darstellung sind sich unterschiedliche Beobachter ja noch nicht einmal einig, wo genau der Ereignishorizont eines Schwarzen Loches liegt.

Doch, da ist man sich einig, man muss nur die Längenkontraktion in Bewegungsrichtung berücksichtigen.

#436:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 03.01.2018, 20:24
    —
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Lobbyisten sind Leute, die für mehr oder weniger Geld versuchen, bestimmte Interessen durchzusetzen. Das ist aus meiner Sicht eine legitime Arbeit.
Oh, davon hat step auf dem jüngsten Treffen der Einstein-Mafia gar nichts erwähnt. Dabei hätte er 10% abgeben müssen.

Sorry, step, das kostet dich eins deiner Glieder. Ist ein Zeh recht?

Hab eh schon nur noch neun seit der Higgs-Geschichte damals.


Bin verwirrt: dachte step wäre Anhänger der Einstein Religion. Nun ist es eine Mafia? Am Kopf kratzen

#437:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 03.01.2018, 20:53
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
der finale Spin des schwarzen Lochs kann maximal ã=a/M=Jc/G/M²=1 bei M=√(4M₀⁴/(4M₀²-a²)) betragen ... Dann muss ein Teil des Drehimpulses vorher abgeworfen oder abgestrahlt werden.

Weißt Du, wie hoch dieser Anteil des nicht übernommenen Drehimpules im Fall der gemessenen SL-merger so typischerweise war?

Coole Mathematica-Programme auf Deiner Website übrigens!

Wo Du schon mal hier bist: Weißt Du eine gute Quelle, in der die Frequenz von GW eines SL-mergers hergeleitet wird?

#438:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 04.01.2018, 14:35
    —
step hat folgendes geschrieben:
Weißt Du, wie hoch dieser Anteil des nicht übernommenen Drehimpules im Fall der gemessenen SL-merger so typischerweise war?

Dazu müsste ich die Anfangskonfiguration (Abstand und Winkelgeschwindigkeit) der beiden Körper vor dem Merger kennen um Ĺ=dL/dt mit der Formel von hier auf Seite 2 in erster Näherung auf ΔL (also die Differenz des Gesamtdrehimpulses zwischen pre-strike und post-strike) zu integrieren. Auf die Schnelle habe ich dazu nichts gefunden, nur die prinzipielle Bestätigung dass es so ist:

Physics World hat folgendes geschrieben:
When the black holes coalesce, the total rotational velocity of the merged black hole cannot exceed a certain upper limit. So if the spins of the two merging black holes point in the same direction as the orbital spin, some of the orbital angular momentum must be discarded to meet this criterion before the merger can occur. This is done by emitting additional gravitational waves before the merger.

Ich werde wenn ich Zeit habe mal ergoogeln was die Anfangskonfiguration der zwei Massen war, aber man kann auch jetzt schon davon ausgehen dass der Hauptteil der abgestrahlten Wellen (also das Energieäquivalent von 3 Sonnenmassen) über das Verhältnis Energie = Drehimpuls halbe mal Winkelgeschwindigkeit aus dem orbitalen Drehimpuls gespeist wurden (die Eigenrotation der initialen Massen ist im Verhältnis dazu meistens vernachlässigbar klein). Edit: wie ich gerade sehe kann man die benötigten Zahlen für die obige Formel von hier ablesen, wozu ich aber erst morgen oder übermorgen kommen werde.

step hat folgendes geschrieben:
Wo Du schon mal hier bist: Weißt Du eine gute Quelle, in der die Frequenz von GW eines SL-mergers hergeleitet wird?

Die gemessene Frequenz ist der Kehrwert der Umlaufperiode multipliziert mit dem Skalenfaktor zur Zeit der Aussendung bzw. dividiert durch die kosmologische Rotverschiebung plus 1.

#439:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 04.01.2018, 19:10
    —
step hat folgendes geschrieben:
Weißt Du, wie hoch dieser Anteil des nicht übernommenen Drehimpules im Fall der gemessenen SL-merger so typischerweise war?
yukterez hat folgendes geschrieben:
Edit: wie ich gerade sehe kann man die benötigten Zahlen für die obige Formel von hier ablesen, wozu ich aber erst morgen oder übermorgen kommen werde.

Mit der r(t)-Funktion die sich am Plot von S. 3, Fig. 2:



wo allerdings nur die letzten 0.175 Sekunden drauf eingezeichnet sind, ablesen lässt, komme ich anhand der abgelesenen Abstand zu Zeit Kurve auf das Ergebnis dass in den letzten 0.175 Sekunden grob 1/2 des am Anfang der Rechnung noch vorhandenen Gesamtdrehimpulses (also 1.5e45 Joulesekunden) abgestrahlt wurde. Aus den Nachrichten wissen wir dass es insgesamt 3 Sonnenmassen (5.4e47 Joule) waren. Die r(t)-Kurve habe ich zwar nur mit Augenmaß abgelesen und nicht ganz genau vermessen, und in die Rechnung fließt auch nur der im der oberen Fig.2 eingezeichnete Zeitrahmen ein; die Größenordnung und das Verhältnis sollte aber auf jeden Fall hinkommen. Links die rote Kurve ist der abgestrahle Drehimpuls (ΔL/L) und rechts die blaue Kurve die abgestrahlte Energie (in M☼ c²), wobei die x-Achse die Zeit in Sekunden darstellt:



In dieser Rechnung wurden aufgrund dessen dass eine vollrelativistische Mehrkörpersimulation zu aufwändig und CPU-intensiv wäre einige postneutonische Vereinfachungen vorgenommen, was zwar nicht zu 100% genau, aber zum prinzipiellen Verständnis dennoch ausreichend genug ist.

Hoffend mich nirgends vertippt zu haben,



Zuletzt bearbeitet von yukterez am 04.01.2018, 20:38, insgesamt einmal bearbeitet

#440:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.01.2018, 20:38
    —
@yukterez, danke für die Abschätzung des abgestrahlten Drehimpulsanteils, scheint mir durchaus plausibel.

yukterez hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Weißt Du eine gute Quelle, in der die Frequenz von GW eines SL-mergers hergeleitet wird?
Die gemessene Frequenz ist der Kehrwert der Umlaufperiode multipliziert mit dem Skalenfaktor zur Zeit der Aussendung bzw. dividiert durch die kosmologische Rotverschiebung plus 1.

Ich habe jetzt eine wirklich simple Ableitung gefunden für den vereinfachten Fall (Kepler-Näherung, kein Ereignishorizont, keine Spins usw.), aber dafür mit schöner Zusammenfassung, auch der Messung:
http://www.physics.usu.edu/Wheeler/GenRel2013/Notes/GravitationalWaves.pdf

Demnach hättest Du allerdings einen Faktor 2 vergessen, der letztlich dadurch zustandekommt, daß im Quadrupolmoment die Abstände quadratisch eingehen.

Ich war mir überdies unsicher, ob für die Berechnung der hier gemessenen Frequenz neben der kosmologischen RV auch noch RT-Effekte berücksichtigt werden müssen, zum Beispiel eine gravitative RV nah am Entstehungsort der GW.

#441:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 04.01.2018, 20:44
    —
step hat folgendes geschrieben:
Demnach hättest Du allerdings einen Faktor 2 vergessen, der letztlich dadurch zustandekommt, daß im Quadrupolmoment die Abstände quadratisch eingehen.

Das kann sein, muss ich mir nachher nochmal genau ansehen. In der oberen Rechnung macht es keinen Unterschied, allerdings habe ich dort einen anderen Punkt übersehen, nach dessen Korrektur es nicht nur 1/3 sondern sogar 1/2 des Drehimpulses ist der da abgestrahlt wird (das ist jetzt aber eh schon ausgebessert).

step hat folgendes geschrieben:
Ich war mir überdies unsicher, ob für die Berechnung der hier gemessenen Frequenz neben der kosmologischen RV auch noch RT-Effekte berücksichtigt werden müssen, zum Beispiel eine gravitative RV nah am Entstehungsort der GW.

Die kosmische Rotverschiebung ist zumindest in dem oberen Fall mit z=0.09 ziemlich vernachlässigbar, und mit der Winkelgeschwindigkeit ist wie ich es verstehe dφ/dt (mit t der Koordinatenzeit) und nicht dφ/dτ (mit τ für die Eigenzeit) gemeint, aber die Rechnung ist im Vergleich zu den richtig genauen Supercomputersimulationen eh nur ein grober Überschlag. Die Rotverschiebung direkt am Entstehungsort muss nicht extra einfließen, da die am Horizont sowieso unendlich ist, und die Signatur für das System eines feldfreien Beobachters in ausreichend weiter Entfernung (also den dessen Uhr die Zeit t anzeigt) gilt (jedenfalls die Frequenz, während die Amplitude wegen dem Abstandsquadratsgesetz auch jenseits des Anteils der von der kosmischen Expansion herrührt direkt vom Abstand des Beobachters von der Szene abhängt).

#442:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 04.01.2018, 21:31
    —
step hat folgendes geschrieben:
Demnach hättest Du allerdings einen Faktor 2 vergessen, der letztlich dadurch zustandekommt, daß im Quadrupolmoment die Abstände quadratisch eingehen.

Du meinst den Text auf Seite 8:

Wheeler hat folgendes geschrieben:
Notice we have used a trig identity to get rid of the square of the cosine in favor of a term linear in the cosine. The penalty we pay is the frequency of the linear cosine is twice the original orbital frequency. The gravitational wave frequency in a circular binary is twice the orbital frequency. In practice what it means is that for each cycle made by the binary motion, the gravitational wave signal goes through two full cycles - there are two maxima and two minima per orbit. For this reason, gravitational waves are called quadrupolar waves.

Mit quadratischen Abständen hat das aber nichts zu tun (zumindest kann ich da keinen Zusammenhang erkennen), sondern so wie ich es verstehe ist es eher eine Folge dessen dass es wegen dem gemeinsamen Schwerpunkt auf das selbe rauskommt wenn die eine Masse vorn und die andere Masse hinten, oder die eine Masse hinten und die andere Masse vorn steht (was im Fall dass beide Massen gleich schwer sind am einfachsten nachzuvollziehen ist, was aus Symmetriegrüden natürlich auch bei unterschiedlichen Massen halten muss).

#443:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.01.2018, 21:53
    —
@yukterez, ich meinte:

Die cos² kommen letztlich aus den xi² in den Quadrupolmomenten Ixy (Seite 6). Bei einem elektromagnetischen Binary (Dipol) hätte man den Faktor 2 in der Frequenz nicht.

Kann man natürlich auch so erklären wie Du.

In der Rechnung für den Drehimpuls macht es in der Tat keinen Unterschied, aber in Deiner Aussage zu den Frequenzen.


Zuletzt bearbeitet von step am 04.01.2018, 22:23, insgesamt einmal bearbeitet

#444:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.01.2018, 22:22
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
Die Rotverschiebung direkt am Entstehungsort muss nicht extra einfließen, da ... die Signatur für das System eines feldfreien Beobachters in ausreichend weiter Entfernung (also den dessen Uhr die Zeit t anzeigt) gilt (jedenfalls die Frequenz ...

Hmm ... da muß ich mal drüber nachdenken.

#445:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 04.01.2018, 22:38
    —
Der Entstehungsort sind ja die schwarzen Löcher selbst. Je nachdem ob es eine hohle Kugelblitzschale oder ein gefüllter Kollapsar ist sitzen dort gedachte Beobachter mit stehengebliebenen Uhren am Horizont bzw. innen drinnen, in deren System passiert der ganze Vorgang in einem infinitesimalen Augenblick.

#446:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.01.2018, 22:52
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
Der Entstehungsort sind ja die schwarzen Löcher selbst. Je nachdem ob es eine hohle Kugelblitzschale oder ein gefüllter Kollapsar ist sitzen dort gedachte Beobachter mit stehengebliebenen Uhren am Horizont bzw. innen drinnen, in deren System passiert der ganze Vorgang in einem infinitesimalen Augenblick.

Klar, das sehe ich ebenso. Aber nehmen wir mal an, das LIGO säße im Abstand 2 SR vom merger. Würde es dieselbe Signatur messen?

#447:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 04.01.2018, 23:06
    —
step hat folgendes geschrieben:
Klar, das sehe ich ebenso. Aber nehmen wir mal an, das LIGO säße im Abstand 2 SR vom merger. Würde es dieselbe Signatur messen?

Nein, da wäre die gemessene Frequenz um die ungefähre Größenordnung √2 höher als im annähernd feldfreien Raum. Ungefähr deshalb weil man in dem geringen Abstand von so einem schnell rotierenden Zweikörperproblem noch nicht einmal mehr die Kerr-Metrik verwenden kann, geschweigedenn die Schwarzschild-Metrik, aber du verstehst wahrscheinlich auch so worauf ich hinaus will (sie wäre wegen der vor Ort wirkenden gravitativen Zeitdilatation auf jeden Fall höher und nicht gleich oder gar geringer).

Edit: ich habs gerade ein bisschen genauer nachgerechnet und den Eigenspin berücksichtigt, im Abstand von 2 Schwarzschildradien ist es bei dem in dem Beispiel vorkommenden finalen Spin von 0.67 auch mit Kerr ungefähr eine um 1.4, also √2 höhere Frequenz die der Beobachter in dem Abstand vom verschmolzenen schwarzen Loch misst. In der Größenordnung dürfte es auch während der Verschmelzung liegen, plusminus ein paar Prozent.

Um die Amplitude müsste man sich in dem Abstand aber Sorgen machen, die wäre dort natürlich nach dem Inverse Square Law stärker als bei uns; der Peak war ja in etwa 3e49 Watt; in der Entfernung bekommt man dann immer noch gerundete 2e37 Watt pro Quadratmeter, also mehr als das 10 Quinquilliardenfache dessen was wir ohne Wolken in Form von Strahlung von der Sonne abbekommen. Zwar wirkt Gravitationsstrahlung anders als Licht, aber bei der Menge kann keine Form der Energie mehr gesund sein (da wird man wahrscheinlich genau so arg zerrissen wie man ansonsten verbrennen würde).

#448:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 05.01.2018, 21:41
    —
Erst ein kurzer Ausflug zur Entstehung von Schwarzen Löchern.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Laut Relativitätstheorie kann ein außenstehender Beobachter niemals sehen, wie etwas in ein SL fällt, weil dieser Vorgang unendlich lange dauert. Steht in jedem einschlägigen Physikbuch zu diesem Thema. Wie kann dann überhaupt ein SL entstehen? Sobald beim Sternenkollaps ein kleines SL in Plancklänge entstanden ist, kann nichts mehr in das SL hineinfallen, da dieser Vorgang, aus unserer Sicht, unendlich lange dauern würde.

Das ist kein Problem, da ein schwarzes Loch eh nicht so definiert ist dass die Masse innerhalb einer endlichen Koordinatenzeit, sondern innerhalb einer endlichen Eigenzeit (eines Hineinfallenden) auf einen Radius der kleiner als ihr Ereignishorizont ist komprimiert wird.

Langsam bitte, damit ich auch mitkomme. zwinkern


Bernd's These vom SL, das mit einer Planck-Ausdehnung beginnt, halte ich nicht für zwingend. Das mag in einem Beschleuniger so sein, der mit dem nötigen Wumms Teilchen aufeinander schießt. Bei stellaren Schwarzen Löchern stelle ich mir das anders vor. Die könnten auch mit Ausdehung 2000 m beginnen.

Das sei die naive Darstellung eines Sterns. M ist der Mittelpunkt und O ist die Oberfläche. Die Bindestriche sind Atomkerne im Stern.
Code:
M - - - - - - - - - - - - O


Eine etwas weniger naive Darstellung müßte Dichteunterschiede im Stern berücksichtigen.

Code:
M - -  -  -   -   -    -     -      -       -        -        O


Jetzt sei der Stern ausgebrannt, der Strahlungsdruck entfällt und der Stern kollabiert. Aber wie kollabiert er genau? Nahe bei M ist die Anziehungskraft zum Mittelpunkt hin sehr gering, an der Oberfläche beträgt sie g. (Das g des Sterns.) Also denke ich an eine Stoßfront, die durch den Stern geht zum Mittelpunkt hin.

An dieser Stelle wird's mir zu kompliziert. Von Zwischenstufen Eisen-Nickel-Kern, Neutronenstern, Quarkstern (?) bis zum SL will ich gar nicht anfangen. Aber muß die letzte Stoßfront vor der Bildung eines Horizonts bis zu Kern laufen, bevor dort ein Schwarzes Loch in der Planck-Größenordnung entsteht?

Eher nicht. Hier das Bild einer Stoßfront, die einen Horizont H bildet, der größer als eine Plancklänge ist:
Code:
M - ----HO

In der 1D-Darstellung sieht es aus, als hätten bereits die drei Bindestriche --- überkritische Dichte erreicht. Für eine Kugelschale sieht es anders aus. Denke ich. Kommt das hin?



Jetzt zum Eingemachten:




yukterez hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Fakt ist, daß der Schwarzschildradius schneller wächst, als die dafür benötigte Masse. Eine Masse M1 hat einen Schwarzschildradius R1 und ein zugehöriges Volumen V1. Analog Masse M2 mit R2 und V2. Das Schwarzschildvolumen von Masse M1 + M2 ist größer als V1 + V2. Wenn ich Masse auf ein schwarzes Loch werfe, wächst es überproportional.

Im System des externen stationären Beobachters hat die Masse bis in alle Ewigkeit eine Ausdehnung die größer als ihr Ereignishorizont ist, wegen der gravitativen Zeitdilatation konvergieren sie nur drauf zu und erreichen nur im System eines Hineinfallenden in endlicher Zeit die kritische Dichte.

In einem ersten Schritt halte ich das für richtig. Einfallende Materie nähert sich von außen betrachtet dem EH nur beliebig nahe an.

Als zweiten Schritt diese Überlegung. Zahlen von Wolfram Alpha, hab's nicht nachgerechnet.

    Sonne:

    Masse = 2 * 10^30 kg
    Schwarzschildradius: 2950 Meter


    Sagittarius A

    Masse: 8,6 * 10^36 kg
    Schwarzschildradius: 1,2 * 10^10 Meter.

Wenn ich ein paar Sonnenmassen auf ein SL von Sonnenmasse schmeiße, wenn die zusätzlichen Sonnenmassen langsam zum EH hin wandern, dann sieht es von außen aus, als werde die kritische Dichte überschritten. (Man muß sehr nahe an den EH, damit sich die gravitative Zeitdilatation groß wird. Bei 2 * EH ist die Zeitdehnung gerade mal Wurzel(2).) Irgendwann befindet sich in der Kugel EH + dr soviel Masse, daß ihr Schwarzschildradius das dr übersteigt.

Das ist im Prinzip die selbe Überlegung wie oben. Sie bringt mich auf eine ganz dumme Frage:

Wenn wir von kritischer Dichte sprechen, ist dann die lokale Dichte gemeint, so wie sie sich in Eigenzeit/Eigenraum für den Einfallenden darstellt? Oder ist die Dichte gemeint, wie sie sich für einen externen Beobachter darstellt?


yukterez hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
In der herkömmlichen Darstellung sind sich unterschiedliche Beobachter ja noch nicht einmal einig, wo genau der Ereignishorizont eines Schwarzen Loches liegt.

Doch, da ist man sich einig, man muss nur die Längenkontraktion in Bewegungsrichtung berücksichtigen.

Jo, das leuchtet mir ein.

Dann wird man sich aber auch einig, was die kritische Dichte ist, unabhängig von der Wahl der Koordinaten. Man wird sich einig, ab wann nahe am EH die kritische Dichte überschritten ist.

#449:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 06.01.2018, 04:52
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn ich ein paar Sonnenmassen auf ein SL von Sonnenmasse schmeiße, wenn die zusätzlichen Sonnenmassen langsam zum EH hin wandern, dann sieht es von außen aus, als werde die kritische Dichte überschritten.

Das ist nicht der Fall. Wenn man nicht genau genug hinsieht sieht es zwar so aus als würde sie erreicht (so wie 9.999 Meter von weitem fast genau so aussehen wie 10 Meter), aber auf keinen Fall überschritten. Im System des von außen Zusehenden wird auch beim Hineinwerfen von neuem Material nie die kritische Dichte erreicht, da erstens die Zeitdilatation ja nicht nur von der Masse des schwarzen Lochs, sondern auch von der Masse der einfallenden Materie verstärkt wird, und zweitens der Horizont beider Massen größer als der von einer einzelnen ist.

Sagen wir das schwarze Loch habe die Masse M, und die einfallende Materie die Masse m. Im System des externen Beobachters konvergiert der Radius des schwarzen Lochs vor der Fütterung auf r=2GM/c² zu, ist aber ein infinitesimales Stückchen größer.

Wirfst du jetzt die Materie der Masse m hinein, wird der neue gemeinsame Radius von beiden Massen M und m im System des Beobachters immer noch um ein infinitesimales Stück größer als 2G(M+m)/c² sein. Das Material wird zwar geplastert und verschmilzt, aber es konvergiert nur auf den neuen Horizontradius (mit großem M und kleinem m) zu ohne ihn je zu überschreiten. Was du anscheinend nicht bedacht hast war dass man in diesem Beispiel auch was die gravitative Zeitdilatation angeht alle involvierten Massen berücksichtigen muss, und dass sich die gesamte Masse M+m innerhalb des Radius 2G(M+m)/c² befinden müsste damit die kritische Dichte erreicht wird, es also nicht ausreicht wenn ausschließlich M allein sich innerhalb des gemeinsamen Horizontradius befindet, solange m sich noch knapp außerhalb befindet!

smallie hat folgendes geschrieben:
Man wird sich einig, ab wann nahe am EH die kritische Dichte überschritten ist.

Die wird nur im System von jemandem der selber dazu verdammt ist in das schwarze Loch hineinzufallen überschritten, für den Draußenbleibenden vergeht tatsächlich ewig viel Zeit bevor das passiert.

#450:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 06.01.2018, 12:32
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
Wirfst du jetzt die Materie der Masse m hinein, wird der neue gemeinsame Radius von beiden Massen M und m im System des Beobachters immer noch um ein infinitesimales Stück größer als 2G(M+m)/c² sein. Das Material wird zwar geplastert und verschmilzt, aber es konvergiert nur auf den neuen Horizontradius (mit großem M und kleinem m) zu ohne ihn je zu überschreiten.

Also salopp gesagt so? Der Radius wächst und schiebt dabei das Material vor dem EH vor sich her. Das habe ich schon mal gehört, ich denke es war bei Polchinski und Co. (Die Firewall-Leute.)


Zum Susskind-Video. Ja, seit einem Jahrzehnt oder mehr sind die Vorgänge nahe am Ereignishorizont in den Fokus gerückt. Das meinte ich als ich oben sagte, ich sehe das nicht als Problem, sondern als Teil der Lösung.

Aber so überzeugend das im Jahre 2018 auch klingen mag, some kind of microscopic freedom ist noch ein bisschen hand waving.

Susskind hat folgendes geschrieben:
... with some kind of microscopic freedom, it could be string theory, it could be fuzzballs, it could be ... who knows what it is.





yukterez hat folgendes geschrieben:
Was du anscheinend nicht bedacht hast war dass man in diesem Beispiel auch was die gravitative Zeitdilatation angeht alle involvierten Massen berücksichtigen muss, und dass sich die gesamte Masse M+m innerhalb des Radius 2G(M+m)/c² befinden müsste damit die kritische Dichte erreicht wird, es also nicht ausreicht wenn ausschließlich M allein sich innerhalb des gemeinsamen Horizontradius befindet, solange m sich noch knapp außerhalb befindet!

Ich werd' die Vorstellung nicht los, daß ich Masse über einen Raumbereich mitteln kann. Wenn die kritische Dichte überschritten ist, haben wir einen EH.

    Beispiel 1:

    Der Schwarzschildradius unserer Milchstraße ist etwa 1/10 Lichtjahr. Wenn ich es mit einer Super-Duper-Science-Fiction-Maschine schaffe, 90% der Masse in diesem Volumen zu versammeln passiert gar nichts. (Erstmal, bevor die Gravitatation zuschlägt.) Wenn ich 100% schaffe, habe ich instantan einen EH.

    Beispiel 2:

    Jetzt packe ich einen Teil der Masse der Milchstraße in ein zentrales Schwarzes Loch. Meinetwegen die Masse von Sagittarius und erhalte einen EH bestimmter Größe. Dann packe ich mit meiner Maschine die restliche Materie außen herum. Schwupps habe ich einen größeren Schwarzschildradius, ohne daß irgend etwas den Horizont des Sagittarius-SLs überqueren hätte müssen.



Kein realistisches Beispiel, eine solche Maschine gibt es nicht, es soll nur mein Problem veranschaulichen. Wobei - wenn ich an die Frühphase des Universum denke, dann ist Beispiel 1 vielleicht gar nicht so unrealistisch.

#451:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 06.01.2018, 16:24
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Also salopp gesagt so? Der Radius wächst und schiebt dabei das Material vor dem EH vor sich her.

Das Material wird nicht nach außen geschoben wenn du das damit meinst. Der Radius der Masse wächst nicht, sondern wird kleiner, aber eben so langsam dass er für einen Außenstehenden niemals klein genug wird um einen echten Ereignishorizont zu bilden. Die Masse m kann sich der Masse M nur bis G(M+m)/c²+Δ annähern, aber weder den Radius G(M+m)/c², und noch weniger den Radius GM/c² unterschreiten. Die Masse M allein betrachtet ist dann zwar innerhalb des Radius 2G(M+m)/c², aber erst sobald sich beide Massen M und m hinter diesem Radius befänden wäre auch ein Ereignishorizont gebildet. Das wird im Bezugssystem eines Außenstehenden aber erst nach einer wortwörtlichen Ewigkeit, also nie geschehen.

smallie hat folgendes geschrieben:
Ich werd' die Vorstellung nicht los, daß ich Masse über einen Raumbereich mitteln kann. Wenn die kritische Dichte überschritten ist, haben wir einen EH.

Bevor die kritische Dichte überschritten wird wird die gravitative Zeitdilatation so stark, dass es im System des externen Beobachters bis zum tatsächlichen Überschreiten eine tatsächliche Ewigkeit dauert.

smallie hat folgendes geschrieben:
Der Schwarzschildradius unserer Milchstraße ist etwa 1/10 Lichtjahr. Wenn ich es mit einer Super-Duper-Science-Fiction-Maschine schaffe, 90% der Masse in diesem Volumen zu versammeln passiert gar nichts. (Erstmal, bevor die Gravitatation zuschlägt.) Wenn ich 100% schaffe, habe ich instantan einen EH.

Allerdings wird einer der von außen zuschaut messen dass du bei 99% schon in extremer Zeitlupe arbeitest, und knapp bevor du 100% erreichst komplett einfrierst. Du selber wirst davon zwar nichts merken, kannst aber nach dem du die 100% erreicht hast nicht mehr mit dem Draußengebliebenen kommunizieren, da für den bereits unendlich viel Zeit vergangen ist bevor du deine Arbeit beendet hast.

smallie hat folgendes geschrieben:
Jetzt packe ich einen Teil der Masse der Milchstraße in ein zentrales Schwarzes Loch. Meinetwegen die Masse von Sagittarius und erhalte einen EH bestimmter Größe. Dann packe ich mit meiner Maschine die restliche Materie außen herum. Schwupps habe ich einen größeren Schwarzschildradius, ohne daß irgend etwas den Horizont des Sagittarius-SLs überqueren hätte müssen.

Sicher, aber das Material des neuen größeren schwarzen Lochs das sich aus den Massen M+m zusammensetzt wird im System des externen Beobachters immer auf einen Radius der um ein infinitesimales Stückchen größer als sein Ereignishorizont, nämlich im nichtrotierenden Fall 2G(M+m)/c²+Δ ist, verteilt sein. Das geht nur in deinem Bezugssystem schwupps; im Bezugssystem des externen Beobachters geht das aber ganz und gar nicht schwupps sondern asymptotisch immer langsamer.

Nehmen wir z.B. ein schwarzes Loch der Masse M (repräsentiert durch die rote Masse in der Mitte der Animation); das hat im System des Koordinatenbeobachters einen Radius der auf die Ausdehnung 2GM/c² zukonvergiert. Auf dieses lassen wir, um die Rechnung unter Ausnutzung des Birkhoff-Theorems schön einfach und symmetrisch zu halten, nach der Kugelblitz-Methode ein Energieäquivalent der Masse m (repräsentiert durch den schwarzen Kreis) auf das schwarze (hier rot dargestellte) Loch einregnen. Wie du an der unteren Anzeige für r, hier in den Einheiten G(M+m)/c² ablesen kannst, konvergiert die Ausdehnung zwar mit voranschreitender Koordinatenzeit, hier in den Einheiten G(M+m)/c³, immer näher an den zukünftigen Ereignishorizont heran, erreicht diesen aber niemals wirklich, also r bleibt immer um ein minimales Stück Δ größer als 2G(M+m)/c² - und die Ausdehnung der roten Masse auch immer knapp über 2GM/c²:



Oder in Formeln (geometrisierte Einheiten: dimensionslos, G=M+m=c=1)



für die shapiroverzögerte Radialgeschwindigkeit des Kugelblitzes (ŕ=dr/dt),



für den sich daraus ergebenden Radius der Energie- bzw. Massen-Ausdehnung, also im oberen Beispiel



was für alle t größer als r=2 bleibt. Nur mit τ (Eigenzeit eines Hineinfallenden) passiert der ganze Spaß in einer endlichen Zeitspanne; im System des Draußengebliebenen bildet sich der Horizont erst in unendlich ferner Zukunft (sowohl der der inneren roten, als auch der aus rot und schwarz kombinierten Masse).

Effektiv haben wir also ein schwarzes Loch (rot) in einem schwarzen Loch (schwarze Kugelschale), da es in der Praxis keinen wirklichen Unterschied mehr macht ob sich die Ereignishorizonte fast oder ganz gebildet haben (ein einzelnes und bis zur Unkenntlichkeit rotverschobenes Photon pro Jahr(tausend) ist für die meisten Belange so gut wie gar kein Photon, und auch nur annähernd Lichtgeschwindigkeit als Fluchtgeschwindigkeit bedeutet schon dass für die meisten dort befindlichen Objekte so gut wie kein Entkommen mehr möglich ist, zumindest nicht innerhalb einer erlebbaren Zeitspanne).

Tatsächlich haben sich die beiden Horizonte auch innerhalb einer unendlich langen Koordinatenzeitspanne wegen der gravitativen Zeitdilatation aber eben nur fast, und nicht ganz gebildet, weswegen keine der einzelnen oder kombinierten Massen je ihren eigenen Ereignishorizont unterschritten, sondern sich diesen nur von oben angenähert haben. In diesem Beispiel entstehen übrigens keine Gravitationswellen.

Nachrechnend,


#452:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 07.01.2018, 18:39
    —
Hallo Forum,

yukterez hat folgendes geschrieben:
Die wird nur im System von jemandem der selber dazu verdammt ist in das schwarze Loch hineinzufallen überschritten, für den Draußenbleibenden vergeht tatsächlich ewig viel Zeit bevor das passiert.


Ihr hört die Worte und Ihr bewundert die Berechnungen, doch Ihr versteht nicht, was sie bedeuten. Yukterez hat es doch nun oft genug geschrieben. Es dauert für uns, als außenstehender Beobachter, unendlich lange, bis eine Masse den Ereignishorizont überschreitet. Unendlich lange bedeutet konkret, es passiert nie. Egal ob der Ereignishorizont (EH) in Richtung Masse wächst, oder die Masse Richtung EH fällt. Die Masse wird den EH nie überschreiten. Wie soll also ein Schwarzes Loch entstehen oder wachsen oder sich mit einem anderen Schwarzen Loch verschmelzen? Das würde unendlich lange dauern und ist daher noch nie vorgekommen. Außer das Universum gibt es schon unendlich lange oder wurde von Göttern erschaffen.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Der Entstehungsort sind ja die schwarzen Löcher selbst. Je nachdem ob es eine hohle Kugelblitzschale oder ein gefüllter Kollapsar ist sitzen dort gedachte Beobachter mit stehengebliebenen Uhren am Horizont bzw. innen drinnen, in deren System passiert der ganze Vorgang in einem infinitesimalen Augenblick.

Wie gesagt: Ihr hört es, Ihr staunt und denkt Euch nichts dabei. Für einen äußeren Beobachter bleiben alle Uhren am Ereignishorizont stehen. Das ist eine Folge der Relativitätstheorien und völlig in Ordnung. Doch mit den Uhren bleibt auch die Zeit stehen. Nachfolgend mal ein paar Dinge die passieren, wenn die Zeit am Ereignishorizont zum Erliegen kommt (wie gesagt, alles nur aus unserer Sicht bzw. Sicht eines Außenstehenden):

1. Ohne Zeit gibt es keine Wellenfunktionen. Alle Frequenzen sind Null. De Broglie hat nachgewiesen, dass alle Materie eine Wellenfunktion aufweisen. Wenn es keine Frequenzen bzw. keine Wellen mehr gibt, gibt es auch keine Materie. Am Ereignishorizont kann demzufolge keine Uhr stehen, mit der irgendwas gemessen wird. Keine Lichtuhr, kein Wecker, keine Atomuhr, kein Laser der grünes Licht aussendet oder überhaupt irgendwas. Am EH kann es keine Materie / Masse / Energie geben. Hat ja auch yukterez mehrfach ausgeführt. Nichts wird den EH je erreichen (immer aus unserer Sicht).
2. In der Nähe des EH sind alle Frequenzen extrem rotverschoben. Am EH gibt es keine Frequenz. Es gibt also am EH auch keine Lichtteilchen (Photonen). Ohne Photonen keine Lichtuhr, kein gar nichts.
3. Ohne Photonen oder ähnlich gibt es am Ereignishorizont auch keine Hawking-Strahlung. Keine Frequenz, keine Strahlung.
4. Das ist auch gut so. Wie schon mehrfach ausgeführt und völlig unbestritten, ist Energie das Produkt aus Frequenz und Plancksches Wirkungsquantum. Fällt ein beliebiges Teilchen in Richtung Ereignishorizont, so wird es extrem rotverschoben und verliert damit seine Energie. Am EH ist seine Frequenz und damit seine Energie gleich Null. Würde andersrum vom EH ein Photon der Hawking-Strahlung zu uns gelangen, würde es bei uns unendlich viel Energie haben. Es muss ja am EH schon Energie gehabt haben und die ist nun bei uns unendlich mal größer. Wenn wir also je Hawking-Strahlung messen sollten, brauchen wir nicht mehr über das Universum nachdenken, weil diese Strahlung mehr Energie hätte, als das gesamte Universum. Es wäre ein wahrer Geistesblitz, der uns vom Hocker reißt.
5. Da aus unserer Sicht die Zeit am EH steht, so ist dort die Lichtgeschwindigkeit aus unserer Sicht auch gleich Null. Aus E=mcc mit c=0 folgt, dass am Ereignishorizont alle Energie gleich Null ist. Oder umgekehrt ist mit E/cc=m die Masse unendlich groß. Würde es ein Ereignishorizont geben, wäre, aus unserer Sicht, die Masse dort unendlich groß und damit deutlich größer als die Masse des gesamten Universums. Das hätte einen sofortigen Gravitationskollaps des gesamten Universums zur Folge.
6. Das die Lichtgeschwindigkeit in einem System immer konstant ist, ist ja nur eine Festlegung. Da ein Meter die Strecke ist, die Licht in einer bestimmten Zeit zurücklegt, ändert sich von System zu System die Länge. Statt die Lichtgeschwindigkeit könnte man auch die Länge als feste Größe festlegen. Dann wäre am EH nicht die Lichtgeschwindigkeit gleich Null und man könnte den vorgenannten Punkt etwas entspannter angehen. Doch dann wäre der Meter unendlich lang und der EH damit unendlich groß, also größer als das gesamte Universum. Bringt also auch nichts.
7. Wenn am EH die Zeit und damit die Lichtgeschwindigkeit gleich Null ist und Gravitationswellen sich angeblich mit Lichtgeschwindigkeit fortpflanzen, wie will sich dann die Gravitation eines Schwarzen Lochs ausbreiten?

Ihr versteht das natürlich alles und habt das voll im Griff. ich bin hier scheinbar der einzige Kranke, der das nicht versteht. Na, dann ist es halt so. Man, seid Ihr schlau. Wer auch so doof wie ich bin, kann ja mal den Finger heben. Es könnte sich irgendwann mal herausstellen, dass es genau andersrum läuft. Dann steht Ihr auf der Gewinnerseite und lacht über die Leute die dachten, die Welt wäre eine Scheibe.

Abschließend mal noch was zur Überlichtgeschwindigkeit der Gravitationswellen.
step hat folgendes geschrieben:

- Bei GW und EMW (Licht) schwankt die Feldstärke transversal, also senkrecht zur Ausbreitungsrichtung.

Hier mal eine beliebige transversale Welle:

Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Transversalwelle
Was man hier sieht, ist die Kopplung der einzelnen blauen Punkte untereinander. Ohne diese Kopplung würde die Welle schlicht auseinander laufen. Die Signalübertragung über diese Kopplungsstege muss immer schneller sein, als die Laufgeschwindigkeit der Welle in Achsrichtung, da der Weg über die Stege immer länger ist. Demnach muss sich die Wellenfront schneller ausbreiten, als die Welle selber. Im Falle der Quadrupolstrahlung der Gravitationswellen ist das Bild hier sicherlich besser:

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Polarisation
Die Geschwindigkeit der Wellenfront (roter Pfeil) muss größer sein, als die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle in Achsrichtung. Demnach breitet sich die Stoßfront der Gravitationswelle schneller als Lichtgeschwindigkeit aus. Verschiebt man eine Masse im Raum, erfolgt die Änderung des Gravitationsfeldes also mit Überlichtgeschwindigkeit. Zaubert jemand unsere Sonne weg, so hat sich unsere Erdumlaufbahn geändert, bevor es dunkel wird.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#453:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 07.01.2018, 19:21
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Egal ob der Ereignishorizont (EH) in Richtung Masse wächst, oder die Masse Richtung EH fällt.

Letzteres ist der Fall, der Schwarzschildradius der kombinierten Massen M+m ist auch schon zum Zeitpunkt an dem M und m noch weit voneinander separiert sind 2G(M+m)/c².

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie soll also ein Schwarzes Loch entstehen

So weit es den externen Beobachter betrifft reicht es wenn die Ausdehnung der Masse auf ihren Ereignishorizont zukonvergiert:

yukterez hat folgendes geschrieben:
Das ist kein Problem, da ein schwarzes Loch eh nicht so definiert ist dass die Masse innerhalb einer endlichen Koordinatenzeit, sondern innerhalb einer endlichen Eigenzeit (eines Hineinfallenden) auf einen Radius der kleiner als ihr Ereignishorizont ist komprimiert wird.

Ein Draußengeblieberner sieht nur einen im Endstadium eingefrorenen Kollapsar, aber er weiß dass wenn er sich dazu entschließen sollte hineinzufallen er nicht mehr hinaus käme.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
oder wachsen oder sich mit einem anderen Schwarzen Loch verschmelzen?

So wie in der Animation da oben!

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Fällt ein beliebiges Teilchen in Richtung Ereignishorizont, so wird es extrem rotverschoben und verliert damit seine Energie.

Umgekehrt: wenn man ein Photon aus dem feldfreien Raum in Richtung einer Masse schickt kommt sie dort blauverschoben an (so wie ein Stein den wir von oben fallen lassen mit viel kinetischer Energie unten ankommt). Im Bezugssystem eines stationären Beobachters bleibt die Frequenz übrigens entlang der gesamten Strecke konstant, für den ändert sich nur die Wellenlänge. Der Beobachter der vor Ort knapp über dem EH schwegt empfängt hingegen eine höhere Frequenz und eine geringere Wellenlänge.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Am EH ist seine Frequenz und damit seine Energie gleich Null. Würde andersrum vom EH ein Photon der Hawking-Strahlung zu uns gelangen, würde es bei uns unendlich viel Energie haben.

Siehe oben: wenn man ein Photon von einer Masse in den feldfreien Raum schickt kommt sie dort rotverschoben an (wie ein Stein den wir nach oben werfen auf dem Weg nach oben kinetische Energie verliert).

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es muss ja am EH schon Energie gehabt haben und die ist nun bei uns unendlich mal größer.

Wenn knapp über dem EH hochenergetische Photonen in unsere Richtung geschickt werden kommen bei uns niederenergetische Photonen an.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn wir also je Hawking-Strahlung messen sollten, brauchen wir nicht mehr über das Universum nachdenken, weil diese Strahlung mehr Energie hätte, als das gesamte Universum.

Nur wenn man die Rotverschiebung und diew Blauverschiebung verwechselt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Da aus unserer Sicht die Zeit am EH steht, so ist dort die Lichtgeschwindigkeit aus unserer Sicht auch gleich Null. Aus E=mcc mit c=0 folgt, dass am Ereignishorizont alle Energie gleich Null ist.

In der Rechnung muss man die lokale Lichtgeschwindigkeit verwenden, nicht die shapiroverzögerte!

Differenzierend,



Zuletzt bearbeitet von yukterez am 07.01.2018, 19:38, insgesamt einmal bearbeitet

#454:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 07.01.2018, 19:36
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Signalübertragung über diese Kopplungsstege ...

Was denn für ne Signalübertragung? Die Differentialgleichung für das Feld (etwa einer transversalen EM-Welle) gilt ja überall lokal, d.h. der lokale Feldzustand reicht aus, um den infinitesimal nachfolgenden zu bestimmen.

Damit sind Deine weiteren Folgerungen ebenfalls unzulässig.

#455:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 07.01.2018, 20:01
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Fällt ein beliebiges Teilchen in Richtung Ereignishorizont, so wird es extrem rotverschoben und verliert damit seine Energie. Am EH ist seine Frequenz und damit seine Energie gleich Null. Würde andersrum vom EH ein Photon der Hawking-Strahlung zu uns gelangen, würde es bei uns unendlich viel Energie haben.

Das ist zwar genau andersrum:

Gravitational Principles and Mathematics hat folgendes geschrieben:
Photonen, die von einer gravitativen Masse aufsteigen, werden weniger energiereich.

Auf Seite 11 hast du es aber richtig geschrieben:

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn ich mich recht entsinne, beobachtet man am Ereignishorizont genau das Gegenteil. Der Beobachter am Ereignishorizont sieht, dass die Energie des Restuniversums ins Unendliche läuft. Alle Teilchen und Photonen würden mit unendlicher Energie aufleuchten.

Was natürlich für einen stationären Beobachter der knapp über dem Ereignishorizont schwebt der Fall ist, aber nicht für einen Beobachter der sich im freien Fall befindet. Deswegen ist auch die nächste Schlußfolgerung falsch:

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Also ist es einfach Quatsch, dass der Beobachter nichts merkt, wenn er unter den Ereignishorizont abtaucht.

Wenn er sich in die selbe Richtung bewegt wie die Strahlung die ihm hinterhereilt ist diese natürlich nicht so blauverschoben wie wenn er ihr entgegen dem Fluss des Raumes entgegenschwimmt, so wie es ein stationärer Beobachter, für den alleine deine Aussage gilt, tut. Das was du da beschreibst passiert nur wenn man sich gegen das Überqueren wehrt, nicht aber wenn man dem Fall seinen freien Lauf lässt (oder in anderen Worten mit dem einfließenden Raum mitschwimmt).

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
http://universum-jaguste.piranho.de/images/Berechnung%20der%20gefundenen%20Gravitationswellen_Grafik_Okt2017.JPG

So funktioniert das nicht, die EHs der beiden SL durchdringen sich nicht so wie auf deinem Bild, sondern folgen beim Verschmelzen der Hosenfunktion, siehe z.B. K. Brown, S. Dhurandhar, J. Morales (x,y,t), die SXS 3D Simulation (x,y,z) und den 2D Querschnitt (x,y).

step hat folgendes geschrieben:
Der Peak der GW entsteht noch vor der Verschmelzung, zu der "Zeit" haben die SL noch einen Abstand von ~ 1 SR (der Gesamtmasse): Bild

Das ist nicht der innere Abstand von EH zu EH, sondern von Schwerpunkt zu Schwerpunkt, zu dem Zeitpunkt ist der Merger bereits im vollen Gang und die beiden schwarzen Löcher haben schon einen gemeinsamen und zusammenhängenden, wenn auch keinen runden Horizont! Kurz vor diesem Punkt endet übrigens auch meine first order approximation von Seite 15, der finale Ringdown ab r=rs fließt dort nicht mehr mit ein (man kann aber aus der Wellenform im PDF abschätzen wie viel % zu der vorher erfolgten Abstrahlung draufgeschlagen werden müssen).

step hat folgendes geschrieben:
Zitat von Yukterez: "Die Signatur gilt für das System eines feldfreien Beobachters in ausreichend weiter Entfernung (also den dessen Uhr die Zeit t anzeigt), jedenfalls die Frequenz." - Hmm ... da muß ich mal drüber nachdenken.

Die Formel die in die Winkelgeschwindigkeit einfließt ist die keplersche, deshalb muss die Winkelgeschwindigkeit und damit die Frequenz die im System des feldfreien Beobachters sein:

ASTR 498 hat folgendes geschrieben:
By a lovely coincidence, in Schwarzschild coordinates the angular velocity observed at infinity is exactly the same as it is in Newtonian physics.

Diese Referenz bezieht sich zwar konkret auf Schwarzschild, allerdings gilt diese Aussage in hoher Ordnung auch für das Zweikörperproblem. Der Eigenspin (und seine Ausrichtung zur Orbitalachse) der beiden SL vor der Verschmelzung wird dabei zwar vernachlässigt, allerdings ist der im Verhältnis zur Masse und dem orbitalen Drehimpuls auch eher klein, und seine Wirkung auf das gravitative Feld fällt mit 1/r³ auch sehr viel steiler ab als die der Masse, die nur mit 1/r² abfällt. Wäre die Frequenz im lokalen System vor Ort damit gemeint müsste die Winkelgeschwindigkeit noch mit dem Faktor für die gravitative Zeitdilatation vor Ort multipliziert werden, also signifikant höher als die keplersche sein. Es wäre auch gar nicht so einfach ein System vor Ort zu konstruieren, da die Testpartikel die normalerweise ihre lokale Geschwindigkeit relativ zu den Fixsternen oder zueinander messen hier selber Objekte mit eingefrorenen Uhren sind.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie soll also ein Schwarzes Loch entstehen oder wachsen oder sich mit einem anderen Schwarzen Loch verschmelzen? Das würde unendlich lange dauern und ist daher noch nie vorgekommen.

Der komplette Vorgang würde zwar unendlich lange dauern, aber 99.999% mit allen paar Minuten einer weiteren 9 als Nachkommastelle gehen vergleichsweise schnell. Von außen stellt es sich also fast genau so wie ein fertiges schwarzes Loch dar, auch wenn es genaugenommen noch nicht ganz fertig ist. Wenn die Masse nah genug auf ihren eigenen EH zukonvergiert ist weiß man dass die "Uhren" die man im stehengebliebenen Zustand knapp über dem zukünftigen EH "kleben" sieht ihren nächsten Tick innerhalb des EH machen werden, auch wenn nach der Außenzeit eine Ewigkeit vergeht bevor das geschieht.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Aus E=mcc mit c=0 folgt, dass am Ereignishorizont alle Energie gleich Null ist.

Auch das lässt sich am einfachsten anhand der Schwarzschildmetrik aufklären (bei Kerr & Co ist es natürlich genauso, nur komplexer): die Formel für die Gesamtenergie eines Teilchens



und ihren kinetischen und potentiellen Komponenten



zeigt dass (sofern keine Gravitationswellen abgestrahlt werden) die Gesamtenergie eines Teilchens erhalten bleibt. Am einfachsten nachprüfen lässt sich das im freien Fall aus der Unendlichkeit, wo die lokale Einfallgeschwindigkeit exakt der negativen Fluchtgeschwindigkeit v∥=-c√(rs/r) entspricht. Direkt am EH muss man wegen Division von 0 durch 0 zwar den Limes ziehen, was in Anbetracht dessen dass die Ausdehnung in dem System in dem wir hier rechnen sowieso ein infinitesimales Stückchen größer als der EH ist aber auch kein Drama ist. Das c in den Formeln ist selbstverständlich die lokale Lichtgeschwindigkeit, und das v die lokale 3er-Geschwindigkeit (was auch schon dem ungeübten Auge alleine schon deshalb auf den ersten Blick ersichtlich wird weil die shapiroverzögerte Geschwindigkeit selber das Produkt von lokaler Licht- bzw. 3er-Geschwindigkeit und den metrischen Koeffizienten ist und nicht mit c sondern c', ĉ oder cₙ bezeichnet wird).

,

#456:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 11.01.2018, 00:05
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Also salopp gesagt so? Der Radius wächst und schiebt dabei das Material vor dem EH vor sich her.

Das Material wird nicht nach außen geschoben wenn du das damit meinst.

Ich befürchte Herrn Polchinski etwas untergejubelt zu haben, was er nicht gesagt hat. Jedenfalls habe ich den Satz nicht dort gefunden, wo ich ihn vermutete. Stattdessen stand dort, die Singularität würde sich bis zum EH ausdehnen. Da hab' ich etwas durcheinandergebracht. Diesen Teil bitte streichen.

Allerdings sieht deine Darstellung für mich nach wie vor danach aus, als würde der Schwarzschildradius wachsen.



yukterez hat folgendes geschrieben:
Der Radius der Masse wächst nicht, sondern wird kleiner, aber eben so langsam dass er für einen Außenstehenden niemals klein genug wird um einen echten Ereignishorizont zu bilden. Die Masse m kann sich der Masse M nur bis G(M+m)/c²+Δ annähern, aber weder den Radius G(M+m)/c², und noch weniger den Radius GM/c² unterschreiten.

Wenn's für G(M+m)/c² nicht geht, stellen sich diese Fragen:

- wie entsteht ein SL von stellarer Größe?
- wie entstehen SLs, die weit jenseits stellarer Größe liegen?

Und: was genau mit einem Schwarzen Loch gemeint ist.



yukterez hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Jetzt packe ich einen Teil der Masse der Milchstraße in ein zentrales Schwarzes Loch. Meinetwegen die Masse von Sagittarius und erhalte einen EH bestimmter Größe. Dann packe ich mit meiner Maschine die restliche Materie außen herum. Schwupps habe ich einen größeren Schwarzschildradius, ohne daß irgend etwas den Horizont des Sagittarius-SLs überqueren hätte müssen.

Sicher, aber das Material des neuen größeren schwarzen Lochs das sich aus den Massen M+m zusammensetzt wird im System des externen Beobachters immer auf einen Radius der um ein infinitesimales Stückchen größer als sein Ereignishorizont, nämlich im nichtrotierenden Fall 2G(M+m)/c²+Δ ist, verteilt sein.

Falls du Recht hast, gilt folgendes:

Ich mach wieder ein Schwarzes Loch von der Masse der Milchstraße. Das SL hat die sagenhafte Dichte von 0,00008 kg/m³. Zum Vergleich: die Dichte von Luft ist 1 kg/m³. Ganz egal, wie viel Masse ich auf das Milchstraße-SL werfe, die Dichte am Horizont würde 0,00008 kg/m³ nie überschreiten.

Interessant wird's, wenn ich jetzt einen Neutronenstern auf diesen Horizont schieße. Womit wir wieder beim Merger-Problem sind.



yukterez hat folgendes geschrieben:
Das geht nur in deinem Bezugssystem schwupps; im Bezugssystem des externen Beobachters geht das aber ganz und gar nicht schwupps sondern asymptotisch immer langsamer.

Den Schwupps machst du beim Merger auch. nee



yukterez hat folgendes geschrieben:
Effektiv haben wir also ein schwarzes Loch (rot) in einem schwarzen Loch (schwarze Kugelschale), da es in der Praxis keinen wirklichen Unterschied mehr macht ob sich die Ereignishorizonte fast oder ganz gebildet haben ...

Jetzt kommen wir ins Gespräch.



yukterez hat folgendes geschrieben:
(ein einzelnes und bis zur Unkenntlichkeit rotverschobenes Photon pro Jahr(tausend) ist für die meisten Belange so gut wie gar kein Photon, und auch nur annähernd Lichtgeschwindigkeit als Fluchtgeschwindigkeit bedeutet schon dass für die meisten dort befindlichen Objekte so gut wie kein Entkommen mehr möglich ist, zumindest nicht innerhalb einer erlebbaren Zeitspanne).

So gut wie kein Entkommen? Stimmt ja nicht.

Es entkommen sehr viele oder auch alle, wenn du Hawking-Strahlung nicht vergisst. Das Problem ist, daß diese Photonen plötzlich ein Schwarzkörperspektrum tragen. Information ist verlorengegangen, im Jargon heißt es, die Unitarität sei verletzt. Das ist böse, weil es Tür und Tor für allerlei Schabernack öffnet.



yukterez hat folgendes geschrieben:
Von außen stellt es sich also fast genau so wie ein fertiges schwarzes Loch dar, auch wenn es genaugenommen noch nicht ganz fertig ist.

Du sagst, ein "fertiges" schwarzes Loch ist nie wirklich fertig. Da kann ich mitgehen, zumindest als plausible These. Als sehr verlockende These sogar, weil damit so manches Problem wie das Informationsparadox entfällt.

Dann ist das aber die selbe Situation, als wenn ich Materie von außen auf den Horizont schmeiße. Der Vorgang wird auch nie fertig.

Hier sprichst du von einem gemeinsamen und zusammenhängenden Horizont.

yukterez hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Der Peak der GW entsteht noch vor der Verschmelzung, zu der "Zeit" haben die SL noch einen Abstand von ~ 1 SR (der Gesamtmasse): Bild

Das ist nicht der innere Abstand von EH zu EH, sondern von Schwerpunkt zu Schwerpunkt, zu dem Zeitpunkt ist der Merger bereits im vollen Gang und die beiden schwarzen Löcher haben schon einen gemeinsamen und zusammenhängenden, wenn auch keinen runden Horizont!

Ich verstehe nicht, wie das zu obigem passt.

M + m kann keinen neuen gemeinsamen Horizont bilden, aber M + M schon?



yukterez hat folgendes geschrieben:
Das ist kein Problem, da ein schwarzes Loch eh nicht so definiert ist dass die Masse innerhalb einer endlichen Koordinatenzeit, sondern innerhalb einer endlichen Eigenzeit (eines Hineinfallenden) auf einen Radius der kleiner als ihr Ereignishorizont ist komprimiert wird.

Errm. Merkwürdige Definition. Mir fehlt die Hawking-Strahlung.

Waren wir uns nicht einig, daß der Hineinfallende den Horizont nicht überschreitet, wenn es Hawking-Strahlung gibt? Falls ja, ist das eine unpraktische Definition, dann gäbe es das definierte gar nicht.

#457:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 11.01.2018, 00:43
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
[...]

,

Ich kann hier thematisch nicht mithalten, aber man muss es ja nur wissen.
Nett von dir, dass du so fröhlich an Reichsflug-Axel erinnerst Smilie

#458:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 11.01.2018, 01:05
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Allerdings sieht deine Darstellung für mich nach wie vor danach aus, als würde der Schwarzschildradius wachsen.

In meiner Animation gibt es fixe und schrumpfende Kreise, wachsen tut da nichts.

smallie hat folgendes geschrieben:
Den Schwupps machst du beim Merger auch.

Ich wüsste nicht wo, auf meinem Merger ist kein Schwupps da ist nur die Ausdehnung des Horizonts drauf, und die Ausdehung der Masse wird ein infinitesimales Stück größer gedacht. Das ist alles im Einklang mit den Referenzen.

smallie hat folgendes geschrieben:
So gut wie kein Entkommen? Stimmt ja nicht. Es entkommen sehr viele oder auch alle, wenn du Hawking-Strahlung nicht vergisst.

Deswegen auch mein Zusatz

yukterez hat folgendes geschrieben:
Und auch nur annähernd Lichtgeschwindigkeit als Fluchtgeschwindigkeit bedeutet schon dass für die meisten dort befindlichen Objekte so gut wie kein Entkommen mehr möglich ist, zumindest nicht innerhalb einer erlebbaren Zeitspanne

mit Betonung auf "nicht innerhalb einer erlebbaren Zeitspanne". Da ein stellares SL bereits eine Lebensdauer von 10⁶⁴ Jahren hat, und die Lebensdauer mit der Masse hoch 3 steigt ist es sicher zu sagen dass der externe Beobachter es nicht mehr erleben, und der Hineinfallende dabei sterben wird (oder ohne irgendwas Besonderes zu merken zum Hologramm werden, oder was es sonst noch so für Interpretationen, die den Rahmen der Gravitationswellen aber sowieso bei Weitem sprengen würden, gibt).

smallie hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist, daß diese Photonen plötzlich ein Schwarzkörperspektrum tragen. Information ist verlorengegangen, im Jargon heißt es, die Unitarität sei verletzt. Das ist böse, weil es Tür und Tor für allerlei Schabernack öffnet.

So einen Schabernack brauchen wir bei der Problemstellung der Gravitationswellen zum Glück eh nicht, da reicht auch schon die ganz normale Relativitätstheorie.

smallie hat folgendes geschrieben:
Hier sprichst du von einem gemeinsamen und zusammenhängenden Horizont. Ich verstehe nicht, wie das zu obigem passt. M + m kann keinen neuen gemeinsamen Horizont bilden, aber M + M schon?

Auch der gemeinsame und zusammenhängende Horizont ist zukünftig, die Distribution der Massen ist auch hier immer noch ein bisschen größer als ihr gemeinsamer Horizont. M+M konvergiert genau so auf 2G(M+M)/c² zu wie M+m auf 2G(M+m)/c². Die ersten 99.999% sind sehr schnell erreicht, und nachher sieht man sowieso keinen Unterschied mehr.

smallie hat folgendes geschrieben:
Errm. Merkwürdige Definition. Mir fehlt die Hawking-Strahlung. Waren wir uns nicht einig, daß der Hineinfallende den Horizont nicht überschreitet, wenn es Hawking-Strahlung gibt? Falls ja, ist das eine unpraktische Definition, dann gäbe es das definierte gar nicht.

Deswegen hat man Hawking ja auch in den Mund gelegt dass er behauptet habe es gäbe keine schwarzen Löcher. In allen praktischen bzw. messbaren Belangen verhalten sich die verdampfenden Kollapsare aber genau so wie schwarze Löcher, da man eine Verdampfung die sich über etliche 10 hoch Dutzend Jahrmilliarden hinzieht als externer Beobachter sowieso nicht mitkriegt, und eine Masse(nkombination) die auf ihren (gemeinsamen) Ereignishorizont zukonvergiert auch so gut wie komplett schwarz ist (zu langwellige und niederfrequente Photonen sind so gut wie unmöglich zu detektieren). Darüber ob der Hineinfallende in seinem eigenen System auf eine Firewall stößt oder als Hologramm das ganz normale Szenario das er sich auch nach der RT erwarten würde erlebt können wir da es noch keine Theorie der Quantengravitation gibt nur spekulieren und müssen uns wenn wir auf dem Boden der Tatsachen bleiben wollen auf die Relativitätstheorie beschränken. Meine Aussagen gelten wenn's nicht anders dabeisteht immer in deren Rahmen, da man darüber hinaus in diesem Kontext sowieso keine sicheren Aussagen tätigen kann.

Mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollend,


#459:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 11.01.2018, 11:58
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Der Peak der GW entsteht noch vor der Verschmelzung, zu der "Zeit" haben die SL noch einen Abstand von ~ 1 SR (der Gesamtmasse): Bild
Das ist nicht der innere Abstand von EH zu EH, sondern von Schwerpunkt zu Schwerpunkt, zu dem Zeitpunkt ist der Merger bereits im vollen Gang und die beiden schwarzen Löcher haben schon einen gemeinsamen und zusammenhängenden, wenn auch keinen runden Horizont! Kurz vor diesem Punkt endet übrigens auch meine first order approximation von Seite 15, der finale Ringdown ab r=rs fließt dort nicht mehr mit ein (man kann aber aus der Wellenform im PDF abschätzen wie viel % zu der vorher erfolgten Abstrahlung draufgeschlagen werden müssen).

Gut - ändert aber nichts an meiner Argumentation gegenüber Bernd Jaguste, für die entscheidend war, daß es zum Zeitpunkt des GW-Peaks überhaupt noch etwas gibt, woraus sich GW speisen können, nämlich eben daß der EH noch Quadrupolmoment hat bzw. noch keine minimale Energiekonfigration.

#460:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 11.01.2018, 13:52
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Hier sprichst du von einem gemeinsamen und zusammenhängenden Horizont. Ich verstehe nicht, wie das zu obigem passt. M + m kann keinen neuen gemeinsamen Horizont bilden, aber M + M schon?

Damit beziehe ich mich auf

Kevin Brown hat folgendes geschrieben:
To resolve this apparent paradox requires a careful examination of the definition of a black hole, and of the behavior of the Schwarzschild time coordinate near an event horizon. This leads directly to several interesting results, such as the fact that if two black holes merge, then their event horizons are contiguous, and have been so since they were formed.

und

Kevin Brown hat folgendes geschrieben:
If we trace along the spacelike surface "t = now" we find that the black hole doesn't exist at time t = now, which is to say, it is nowhere on the t = now timeslice. The event horizon is in the future of every locus of constant Schwarzschild coordinate time, all the way to future infinity. In fact, the event horizon is part of future null infinity. Nevertheless, the black hole clearly affects the physics on the time foliation t = now at some distance away.

was sowohl für M+M als auch M+m gilt.

step hat folgendes geschrieben:
Gut - ändert aber nichts an meiner Argumentation

Das nicht, die insgesamte Argumentation war schon korrekt.

Ihr nur den letzten Feinschliff verpassend,



PS: heute gab es zu dem Thema einen Livestream mit Kip Torne, den man jetzt auch auf Youtube anschauen kann.

#461:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 14:23
    —
Hallo Forum,
hallo yukterez,

oh mannn, dass ist so ein Geschwurbel, was hier yukterez und step von sich geben um ihre Schwarzen Löcher zu retten, dass man darüber lachen könnte, wenn es nicht so ernst wäre. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll. Egal, einfach der Reihe nach:

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Egal ob der Ereignishorizont (EH) in Richtung Masse wächst, oder die Masse Richtung EH fällt.

Letzteres ist der Fall, der Schwarzschildradius der kombinierten Massen M+m ist auch schon zum Zeitpunkt an dem M und m noch weit voneinander separiert sind 2G(M+m)/c².

Ok, ich nehme also die Masse aller Sterne der Milchstraße (Summe M) und rechne mir den Schwarzschildradius aus, mit 2G(Summe M)/c². Schon bekomme ich ein schönes großes Schwarzes Loch (SL) in der Mitte der Milchstraße, welches abhängig von der Größe der Galaxie ist. Ohne auch nur ein Gramm Materie dort zu haben. Genau das beobachtet man und nennt dieses SL Quasar. Ist ja genau das, was yukterez geschrieben hat: “der Schwarzschildradius der kombinierten Massen M+m ist auch schon zum Zeitpunkt an dem M und m noch weit voneinander separiert sind.“ Das würde gut zu meiner Theorie passen, aber da glaube selbst ich nicht daran, dass das klappt, weil die Masse im Verhältnis zur Entfernung viel zu klein ist und die Berechnung des Schwarzschildradius nur gilt, wenn die Masse sich innerhalb befindet. Für Massen außerhalb sind die Gleichungen derzeit noch nicht gelöst. Die Raumzeitkrümmung ist im Zentrum ziemlich hoch und zieht deshalb viel Materie an. Aber für ein SL sollte es nicht reichen.
Also, Quatsch was yukterez geschrieben hat.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie soll also ein Schwarzes Loch entstehen

So weit es den externen Beobachter betrifft reicht es wenn die Ausdehnung der Masse auf ihren Ereignishorizont zukonvergiert

Nein, reicht nicht, weil es am Ereignishorizont (EH) keine Masse / Energie mehr geben kann. Die Zeit des hineinfallenden Objekts ist für einen externen Beobachter dort stehen geblieben. Damit gibt es keine Frequenz und damit keine Masse / Energie am EH. Hatte ich schon mehrfach ausgeführt und wird immer wieder ignoriert. Nett von Euch. Du schreibst weiterhin ja selbst, dass sich nur Masse in der Nähe ansammeln kann und diese nie den EH überschreitet. Das ist ja schon doppelt Quatsch. A gibt es am EH keine Masse und B fällt die nach Deinen eigenen Worten nie in das SL. Wie soll also ein SL wachsen?

yukterez hat folgendes geschrieben:

yukterez hat folgendes geschrieben:
Das ist kein Problem, da ein schwarzes Loch eh nicht so definiert ist dass die Masse innerhalb einer endlichen Koordinatenzeit, sondern innerhalb einer endlichen Eigenzeit (eines Hineinfallenden) auf einen Radius der kleiner als ihr Ereignishorizont ist komprimiert wird.

Ein Draußengeblieberner sieht nur einen im Endstadium eingefrorenen Kollapsar, aber er weiß dass wenn er sich dazu entschließen sollte hineinzufallen er nicht mehr hinaus käme.

Ja, in Eigenzeit könnte was den EH überschreiten, wenn es da was geben würde. Doch laut der aktuellen Lehrmeinung ist das Universum erst 12,8 Mrd. Jahre alt. Und neulich habe ich wieder mal gelesen, dass sich bereits ein riesiges SL ca. 700 Mio Jahre nach dem „Urknall“ gebildet hat. Kann ja nicht sein. Da nach den Worten von yukterez es unendlich lange für uns dauert, bis sich ein SL gebildet hat. Irgendwo hat er auch geschrieben, dass “unendlich lange“ faktisch “nie“ ist. Was geht mich das an, was in Billionen von Jahren passiert? Ich lebe jetzt und jetzt kann es noch keine SL geben und es können sich keine SL mit vielen Sonnenmassen vereinigen und Gravitationswellen aussenden.
Also, Quatsch was yukterez geschrieben hat.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
oder wachsen oder sich mit einem anderen Schwarzen Loch verschmelzen?

So wie in der Animation da oben!
In der Animation verschmilzt nichts, sondern sammelt sich nur am Rand an.
Also, Quatsch was yukterez geschrieben hat.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Fällt ein beliebiges Teilchen in Richtung Ereignishorizont, so wird es extrem rotverschoben und verliert damit seine Energie.

Umgekehrt: wenn man ein Photon aus dem feldfreien Raum in Richtung einer Masse schickt kommt sie dort blauverschoben an (so wie ein Stein den wir von oben fallen lassen mit viel kinetischer Energie unten ankommt).

Ich hoffe, yukterez hat nicht absichtlich meine Worte verdreht. Denn ich hatte ausdrücklich geschrieben, dass meine Auflistung nur für einen außenstehenden Beobachter gilt. Und für einen außenstehenden Beobachter wird das Teilchen definitiv zur Masse hin rotverschoben.
Also, Quatsch was yukterez geschrieben hat.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Der Beobachter der vor Ort knapp über dem EH schwegt empfängt hingegen eine höhere Frequenz und eine geringere Wellenlänge.

Ja, genau so ist es. Und würde er theoretisch direkt auf dem EH sitzen, wäre die Frequenz eines einzelnen empfangenen Photons unendlich. Und aus Energie ist gleich dem Produkt aus Frequenz und Planckschen Wirkungsquantum wäre dessen Energie unendlich und damit größer als die Gesamtenergie des Universums. Demnach kann es keinen EH geben.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Am EH ist seine Frequenz und damit seine Energie gleich Null. Würde andersrum vom EH ein Photon der Hawking-Strahlung zu uns gelangen, würde es bei uns unendlich viel Energie haben.

Siehe oben: wenn man ein Photon von einer Masse in den feldfreien Raum schickt kommt sie dort rotverschoben an (wie ein Stein den wir nach oben werfen auf dem Weg nach oben kinetische Energie verliert).

yukterez sollte sich erst mal selber einig werden. Nach seinen Worten wird für einen externen Beobachter ein Teilchen, welches in ein SL fällt (wenn es eins geben würde) rot verschoben und wenn es von dort kommt, wird es auch rot verschoben. Beides geht ja wohl nicht. Nur der erste Fall stimmt mit den Relativitätstheorien überein.
Also, Quatsch was yukterez geschrieben hat.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es muss ja am EH schon Energie gehabt haben und die ist nun bei uns unendlich mal größer.

Wenn knapp über dem EH hochenergetische Photonen in unsere Richtung geschickt werden kommen bei uns niederenergetische Photonen an.
Nein. Erstens können dort keine hochenergetische Photonen sein. Wie sollen die da hinkommen? Zweitens ist es für uns externe Beobachter andersrum. Wenn ein Teilchen, welches zum SL fällt rotverschoben wird, muss ein Teilchen, was von dort kommt, blauverschoben und damit energiereicher sein.
Also, Quatsch was yukterez geschrieben hat.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn wir also je Hawking-Strahlung messen sollten, brauchen wir nicht mehr über das Universum nachdenken, weil diese Strahlung mehr Energie hätte, als das gesamte Universum.

Nur wenn man die Rotverschiebung und diew Blauverschiebung verwechselt.

Vielleicht sollte yukterez mal die Rot- und Blauverschiebung verwechseln. Dann wäre er wieder auf dem Stand der Wissenschaft und dort, wo er bis zum 04.01.2018 schon mal war.
yukterez hat folgendes geschrieben:
Die Rotverschiebung direkt am Entstehungsort muss nicht extra einfließen, da die am Horizont sowieso unendlich ist,

Also, Quatsch was yukterez geschrieben hat.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Da aus unserer Sicht die Zeit am EH steht, so ist dort die Lichtgeschwindigkeit aus unserer Sicht auch gleich Null. Aus E=mcc mit c=0 folgt, dass am Ereignishorizont alle Energie gleich Null ist.

In der Rechnung muss man die lokale Lichtgeschwindigkeit verwenden, nicht die shapiroverzögerte!

Nein, muss man nicht. Weil ich ausdrücklich geschrieben habe, dass meine Aussagen nur für einen externen Beobachter gilt. Und, bei der Messung von Gravitationswellen von angeblich 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern sind wir definitiv externe Beobachter. Was interessiert uns da die Eigenzeit direkt am SL? Genau. Nichts.
Also, Quatsch was yukterez geschrieben hat.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Fällt ein beliebiges Teilchen in Richtung Ereignishorizont, so wird es extrem rotverschoben und verliert damit seine Energie. Am EH ist seine Frequenz und damit seine Energie gleich Null. Würde andersrum vom EH ein Photon der Hawking-Strahlung zu uns gelangen, würde es bei uns unendlich viel Energie haben.

Das ist zwar genau andersrum:

Gravitational Principles and Mathematics hat folgendes geschrieben:
Photonen, die von einer gravitativen Masse aufsteigen, werden weniger energiereich.

Das wird nicht besser wenn man es immer wieder wiederholt und auch noch eine Quelle mit genau der falschen Aussage zitiert. Zumal yukterez es schon selber andersrum geschrieben hat.
yukterez hat folgendes geschrieben:
Die Rotverschiebung direkt am Entstehungsort muss nicht extra einfließen, da die am Horizont sowieso unendlich ist,

Doch das war, bevor ich ihm nachgewiesen habe, dass es keine SL geben kann. Da kann man natürlich auch mal eine Kehrtwende machen und genau das Gegenteil behaupten.
Zumal er ja einen Absatz weiter mir doch wieder Recht gibt.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Auf Seite 11 hast du es aber richtig geschrieben:

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn ich mich recht entsinne, beobachtet man am Ereignishorizont genau das Gegenteil. Der Beobachter am Ereignishorizont sieht, dass die Energie des Restuniversums ins Unendliche läuft. Alle Teilchen und Photonen würden mit unendlicher Energie aufleuchten.

Was natürlich für einen stationären Beobachter der knapp über dem Ereignishorizont schwebt der Fall ist, aber nicht für einen Beobachter der sich im freien Fall befindet. Deswegen ist auch die nächste Schlußfolgerung falsch:

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Also ist es einfach Quatsch, dass der Beobachter nichts merkt, wenn er unter den Ereignishorizont abtaucht.

Wenn er sich in die selbe Richtung bewegt wie die Strahlung die ihm hinterhereilt ist diese natürlich nicht so blauverschoben wie wenn er ihr entgegen dem Fluss des Raumes entgegenschwimmt, so wie es ein stationärer Beobachter, für den alleine deine Aussage gilt, tut. Das was du da beschreibst passiert nur wenn man sich gegen das Überqueren wehrt, nicht aber wenn man dem Fall seinen freien Lauf lässt (oder in anderen Worten mit dem einfließenden Raum mitschwimmt).

Für einen sich im freien Fall bewegenden Beobachter mag das vielleicht stimmen, was yukterez schreibt. Das habe ich jetzt nicht geprüft. Doch, von diesem Beobachter war nie die Rede. Für einen stationären Beobachter gibt er mir Recht, obwohl er in seinem Beitrag in der gleichen Situation behauptet hat, dass ich nicht Recht habe. Nachdem was er jetzt schreibt, wäre für einen fixen Beobachter direkt am EH ein einzelnes Photon unendlich blauverschoben und hätte damit unendliche Energie. Also mehr Energie, als das Universum hat. Was ja nicht sein kann. Daher kann es keinen EH und keine SL geben.
Also, Quatsch was yukterez geschrieben hat.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
http://universum-jaguste.piranho.de/images/Berechnung%20der%20gefundenen%20Gravitationswellen_Grafik_Okt2017.JPG

So funktioniert das nicht, die EHs der beiden SL durchdringen sich nicht so wie auf deinem Bild, sondern folgen beim Verschmelzen der Hosenfunktion, siehe z.B. K. Brown, S. Dhurandhar, J. Morales (x,y,t), die SXS 3D Simulation (x,y,z) und den 2D Querschnitt (x,y).

step hat folgendes geschrieben:
Der Peak der GW entsteht noch vor der Verschmelzung, zu der "Zeit" haben die SL noch einen Abstand von ~ 1 SR (der Gesamtmasse): Bild

Das ist nicht der innere Abstand von EH zu EH, sondern von Schwerpunkt zu Schwerpunkt, zu dem Zeitpunkt ist der Merger bereits im vollen Gang und die beiden schwarzen Löcher haben schon einen gemeinsamen und zusammenhängenden, wenn auch keinen runden Horizont!
Meine Darstellung war ja auch nur eine sehr stark vereinfachte Darstellung. Doch wie könne sich die beiden SL durchdringen, wenn nichts den EH überschreiten kann?
Also, Quatsch was yukterez geschrieben hat.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Wäre die Frequenz im lokalen System vor Ort damit gemeint müsste die Winkelgeschwindigkeit noch mit dem Faktor für die gravitative Zeitdilatation vor Ort multipliziert werden, also signifikant höher als die keplersche sein. Es wäre auch gar nicht so einfach ein System vor Ort zu konstruieren, da die Testpartikel die normalerweise ihre lokale Geschwindigkeit relativ zu den Fixsternen oder zueinander messen hier selber Objekte mit eingefrorenen Uhren sind.

Sag ich ja. Dazu hat sich step ja auch schön ausgeschwiegen. Die Winkelgeschwindigkeit in der Eigenzeit der bei den Gravitationswellen gemessenen SL müsste deutlich größer sein. Damit ist der Abstand der beiden SL deutlich kleiner. Ihr EH hätten sich deutlich früher verschmolzen. Ja, die Winkelgeschwindigkeit müsste sogar unendlich sein, da die beiden Objekte ja den EH überschritten haben. Wie soll eine unendliche Winkelgeschwindigkeit funktionieren? Gar nicht. Genau. Daher kann das auch nicht sein, dass da Gravitationswellen von 2 verschmelzenden SL gemessen wurden.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Der komplette Vorgang würde zwar unendlich lange dauern, aber 99.999% mit allen paar Minuten einer weiteren 9 als Nachkommastelle gehen vergleichsweise schnell. Von außen stellt es sich also fast genau so wie ein fertiges schwarzes Loch dar, auch wenn es genaugenommen noch nicht ganz fertig ist. Wenn die Masse nah genug auf ihren eigenen EH zukonvergiert ist weiß man dass die "Uhren" die man im stehengebliebenen Zustand knapp über dem zukünftigen EH "kleben" sieht ihren nächsten Tick innerhalb des EH machen werden, auch wenn nach der Außenzeit eine Ewigkeit vergeht bevor das geschieht.
Also noch mal die Frage: Wenn es unendlich lange dauert, bis sich ein SL gebildet hat, wie kann dann ein großes SL entstehen? Sobald ein SL in der Größenordnung einer Plancklänge entstanden ist, kann es nicht mehr wachsen.
Mein Alternativvorschlag: Die winzigen SL umkreisen sich gegenseitig und strahlen dabei Energie ab, bis sie sich selbst aufgelöst haben, also verdunstet sind. Große SL kann es nicht geben. Die würden die komplette Physik, so wie wir sie kennen, aushebeln.

yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Aus E=mcc mit c=0 folgt, dass am Ereignishorizont alle Energie gleich Null ist.

Auch das lässt sich am einfachsten anhand der Schwarzschildmetrik aufklären (bei Kerr & Co ist es natürlich genauso, nur komplexer): die Formel für die Gesamtenergie eines Teilchens



und ihren kinetischen und potentiellen Komponenten



zeigt dass (sofern keine Gravitationswellen abgestrahlt werden) die Gesamtenergie eines Teilchens erhalten bleibt. Am einfachsten nachprüfen lässt sich das im freien Fall aus der Unendlichkeit, wo die lokale Einfallgeschwindigkeit exakt der negativen Fluchtgeschwindigkeit v∥=-c√(rs/r) entspricht. Direkt am EH muss man wegen Division von 0 durch 0 zwar den Limes ziehen, was in Anbetracht dessen dass die Ausdehnung in dem System in dem wir hier rechnen sowieso ein infinitesimales Stückchen größer als der EH ist aber auch kein Drama ist. Das c in den Formeln ist selbstverständlich die lokale Lichtgeschwindigkeit, und das v die lokale 3er-Geschwindigkeit (was auch schon dem ungeübten Auge alleine schon deshalb auf den ersten Blick ersichtlich wird weil die shapiroverzögerte Geschwindigkeit selber das Produkt von lokaler Licht- bzw. 3er-Geschwindigkeit und den metrischen Koeffizienten ist und nicht mit c sondern c', ĉ oder cₙ bezeichnet wird).

Ja, schöne Mathematik, womit in der Eigenzeit des Teilchens yukterez sicherlich Recht hat. Doch wie schon mehrfach ausgeführt, interessiert nicht, was in zig Billiarden Jahren passiert. Ich lebe im Jetzt und Hier. Und da muss die Physik schlüssig sein. Für mich, als externen Beobachter, gilt:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Aus E=mcc mit c=0 folgt, dass am Ereignishorizont alle Energie gleich Null ist.
Und, genau hierfür brauchen wir eine neue Physik. Wobei ich ausdrücklich betone, dass diese im Einklang mit den Relativitätstheorien stehen muss. Aktuell werden die nämlich nicht beachtet. Schwarze Löcher sind Wunschdenken von Leuten, die nicht die Gesamtheit betrachten, sondern nur kleine Einzelteile davon untersuchen. Das machen sie, zugegebener Maßen, recht gut. Doch das Ganze ist nicht die Summe aller Einzelteile. Das ganze ist komplex. Da fehlt mir einfach die Koordination der vielen Genies.

Was bleibt, sind klägliche Versuche, die Schwarzen Löcher zu retten. Meine Worte werden verdreht und falsch ausgelegt. Warum auch nicht? Wenn sich herumspricht, dass ich Recht habe, würde die halbe Physikwelt ausgehebelt. Anderseits gäbe es dann so viel zu forschen und neu zu bedenken, dass damit ganze Generationen von jungen Doktoranden ausgelastet wären. Die Jugend hätte völlig neue Perspektiven und könnte einen Nobelpreis nach dem anderen abräumen. Also, ich setze auf die Jugend. Die wird ihre Chance ergreifen und die alte Garde in Rente schicken. Lasst Euch nicht länger einreden, die Welt sei eine Scheibe. Die Welt ist rund und bunt.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#462:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 14:28
    —
Hallo step,
hallo Forum,

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Signalübertragung über diese Kopplungsstege ...

Was denn für ne Signalübertragung? Die Differentialgleichung für das Feld (etwa einer transversalen EM-Welle) gilt ja überall lokal, d.h. der lokale Feldzustand reicht aus, um den infinitesimal nachfolgenden zu bestimmen.

Damit sind Deine weiteren Folgerungen ebenfalls unzulässig.

Was für ein Geschwurbel. Löse Dich doch mal von Deinem lokalen Feldzustand. Lebe im Hier und Jetzt! Jedes Photon und jede Gravitationswelle beobachtest Du als außenstehender Beobachter. Demzufolge muss die Physik für Dich, als außenstehender Beobachter, funktionieren. Ein Photon, und nach Deinen eigenen Worten, jede Gravitationswelle bewegt sich axial in Lichtgeschwindigkeit und zusätzlich transversal, also in Querrichtung schwingend. Demnach muss, für Dich als externer Beobachter, die Wellenfront (über die roten Kopplungsstege) immer schneller als Lichtgeschwindigkeit sein, da der Weg der Wellenfront (über die Kopplungsstege) immer länger ist, als der von dem Photon zurückgelegte Weg in Achsrichtung. Oder anders: Durchtrenne die roten Kopplungsstege und die Welle kann sich nicht mehr ausbreiten. Die Gravitation muss sich demnach longitudinal (über die roten Kopplungsstege) immer mit Überlichtgeschwindigkeit ausbreiten. Alles andere ist Quatsch.

Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Transversalwelle

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#463:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 14:32
    —
smallie hat folgendes geschrieben:

yukterez hat folgendes geschrieben:
Das ist kein Problem, da ein schwarzes Loch eh nicht so definiert ist dass die Masse innerhalb einer endlichen Koordinatenzeit, sondern innerhalb einer endlichen Eigenzeit (eines Hineinfallenden) auf einen Radius der kleiner als ihr Ereignishorizont ist komprimiert wird.

Errm. Merkwürdige Definition. Mir fehlt die Hawking-Strahlung.

Waren wir uns nicht einig, daß der Hineinfallende den Horizont nicht überschreitet, wenn es Hawking-Strahlung gibt? Falls ja, ist das eine unpraktische Definition, dann gäbe es das definierte gar nicht.

Sage ich ja. Das Definierte, also das Schwarze Loch, gibt es gar nicht. Oder frühestens in unendlich langer Zeit. Also, faktisch nie.

#464:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 14:45
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
oh mannn, dass ist so ein Geschwurbel, was hier yukterez und step von sich geben um ihre Schwarzen Löcher zu retten, dass man darüber lachen könnte, wenn es nicht so ernst wäre.

Nicht das was ich geschrieben habe ist Quatsch, sondern das was du dabei herausliest.

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#465:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 15:05
    —
Also ich muß sagen, ich kenne mich in dieser Thematik kaum aus.

Aber im Allgemeinen mißtraue ich in solchen Situation Leuten, die in einer Diskussion mit Begriffen wie "Quatsch" herumwerfen, in diesem Fall sogar 12 Mal.

Kat

#466:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 15:15
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
Im Allgemeinen mißtraue ich in solchen Situation Leuten, die in einer Diskussion mit Begriffen wie "Quatsch" herumwerfen, in diesem Fall sogar 12 Mal.

Darüber dass er solche Sachen wie "Quatsch" sagt kann man ja noch hinwegsehen, aber wenn ich solche Dinge wie

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Daher kann das auch nicht sein, dass da Gravitationswellen von 2 verschmelzenden SL gemessen wurden.

sehe brauch ich gar nicht weiterlesen.

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#467:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 15:52
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
Also ich muß sagen, ich kenne mich in dieser Thematik kaum aus.

Aber im Allgemeinen mißtraue ich in solchen Situation Leuten, die in einer Diskussion mit Begriffen wie "Quatsch" herumwerfen, in diesem Fall sogar 12 Mal.

Kat

Was Quatsch ist, muss man auch so benennen. Das "dürfen" am Ende des Satzes lasse ich bewusst weg. Weil das Quatsch wäre.

#468:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 15:55
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
Im Allgemeinen mißtraue ich in solchen Situation Leuten, die in einer Diskussion mit Begriffen wie "Quatsch" herumwerfen, in diesem Fall sogar 12 Mal.

Darüber dass er solche Sachen wie "Quatsch" sagt kann man ja noch hinwegsehen, aber wenn ich solche Dinge wie

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Daher kann das auch nicht sein, dass da Gravitationswellen von 2 verschmelzenden SL gemessen wurden.

sehe brauch ich gar nicht weiterlesen.

Klar, brauchst Du nicht mehr weiterlesen. Du hast einfach keine Argumente mehr. Mache es wie step. Der wird auch immer ganz ruhig, wenn ich Recht habe.

#469:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 16:01
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:

yukterez hat folgendes geschrieben:
Das ist kein Problem, da ein schwarzes Loch eh nicht so definiert ist dass die Masse innerhalb einer endlichen Koordinatenzeit, sondern innerhalb einer endlichen Eigenzeit (eines Hineinfallenden) auf einen Radius der kleiner als ihr Ereignishorizont ist komprimiert wird.

Errm. Merkwürdige Definition. Mir fehlt die Hawking-Strahlung.

Waren wir uns nicht einig, daß der Hineinfallende den Horizont nicht überschreitet, wenn es Hawking-Strahlung gibt? Falls ja, ist das eine unpraktische Definition, dann gäbe es das definierte gar nicht.

Sage ich ja. Das Definierte, also das Schwarze Loch, gibt es gar nicht. Oder frühestens in unendlich langer Zeit. Also, faktisch nie.

Als man feststellte, daß Atome keine kleinen Billiardkugeln sind, sondern einen winzigen Kern und eine Hülle haben, nannte man das neue Dingsbumsens immer noch Atom - griechisch das Unteilbare.

Wenn es keine schwarzen Löcher gibt, dann gibt es etwas sehr ähnliches. Meinetwegen eine Region maximaler Dichte. Du hast so viel von Yuk zitiert. Aber die entscheidende Stelle über die Grenzen unseres Verständnisses hast du ausgelassen. Siehe nächster Beitrag.


PS:

Außerdem bist du es, der Rot- und Blauverschiebung verwechselt.

#470:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 16:34
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Allerdings sieht deine Darstellung für mich nach wie vor danach aus, als würde der Schwarzschildradius wachsen.

In meiner Animation gibt es fixe und schrumpfende Kreise, wachsen tut da nichts.

Das kommt, weil du nach einem einfallenden Kreis die Animation zurücksetzt, statt hunderte oder abertausende Einfälle darzustellen.


yukterez hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist, daß diese Photonen plötzlich ein Schwarzkörperspektrum tragen. Information ist verlorengegangen, im Jargon heißt es, die Unitarität sei verletzt. Das ist böse, weil es Tür und Tor für allerlei Schabernack öffnet.

So einen Schabernack brauchen wir bei der Problemstellung der Gravitationswellen zum Glück eh nicht, da reicht auch schon die ganz normale Relativitätstheorie.

Gravitationswellen sind Bernds Steckenpferd.

(step hat schon angedeutet, wie man das Pferd auch anders reiten könnte.)


yukterez hat folgendes geschrieben:
Darüber ob der Hineinfallende in seinem eigenen System auf eine Firewall stößt oder als Hologramm das ganz normale Szenario das er sich auch nach der RT erwarten würde erlebt können wir da es noch keine Theorie der Quantengravitation gibt nur spekulieren ...

Ganz genau.

Was passiert, wenn ich Neutronen oder Quarks immer weiter komprimiere? Niemand weiß es.

yukterez hat folgendes geschrieben:
und müssen uns wenn wir auf dem Boden der Tatsachen bleiben wollen auf die Relativitätstheorie beschränken.

Hmm. Auf der einen Seite haben wir eine Idee wie Hawking-Strahlung:

step hat folgendes geschrieben:
Hawking hat das berechnet. Das Coole war, daß er erfolgreich ART und QM verwendet hat, ohne über einen Ansatz zur Quantengravitation zu verfügen.

Die Idee ist 40 Jahre alt und hat inzwischen Haare. Aber der Grundgedanke war bisher nicht unterzukriegen. Irgendwas scheint dran zu sein, an der Idee. Trotz der Debatte um Haare oder Feuerwände.

Andererseits: gibt es jemanden, der eine Singularität im Sinne von beliebig hoher Masse in einem beliebig kleinen Punkt für realistisch hält? Soweit würde ich die RT nicht treiben wollen.

#471:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 16:50
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Das kommt, weil du nach einem einfallenden Kreis die Animation zurücksetzt, statt hunderte oder abertausende Einfälle darzustellen.

Das rote auf 2GM/c² zukonvergierende SL kann ja genauso entstanden sein wie das umhüllende schwarze und auf 2G(M+m)/c² zukonvergierende SL. Wenn man noch einen weiteren Kugelblitz des Energieäquivalents m̃ abschicken würde dann würde die dritte Schale eben auf 2G(M+m+m̃)/c² zukonvergieren, während die zweite nach wie vor auf 2G(M+m)/c² und die innerste auf 2GM/c² zukonvergiert, und das wegen der zusätzlichen Zeitdilation sogar noch langsamer als ohne die weitere umhüllende Schale. Das gilt natürlich nicht nur für Kugelblitze sondern auch für kompakte Körper, die du dann nach dem Schalentheorem in beliebig viele ineinander verschachtelte Schalen zerlegen kannst.

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#472:  Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 13.01.2018, 17:19
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
Wenn ich solche Dinge wie
"Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben: »Daher kann das auch nicht sein, dass da Gravitationswellen von 2 verschmelzenden SL gemessen wurden.«"
sehe brauch ich gar nicht weiterlesen.
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Klar, brauchst Du nicht mehr weiterlesen. Du hast einfach keine Argumente mehr. Mache es wie step. Der wird auch immer ganz ruhig, wenn ich Recht habe.

Woran merkt man dass du Recht hast, etwa daran dass deine Behauptungen im Widerspruch zum allgemeinen Konsens stehen?

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#473:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.01.2018, 12:31
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Die Gravitation muss sich demnach longitudinal ... ausbreiten.

Die Ausbreitungsrichtung stand jedoch gar nicht zur Debatte, die ist nämlich trivialerwiese immer in Ausbreitungsrichtung. Vielmehr hattest Du fälschlicherweise behauptet, die GW sei keine Transverslawelle, sondern eine Longitudinalwelle, sie schwinge also in Ausbreitungsrichtung, wie z.B. eine Schallwelle. Vielleicht wußtest Du auch bis vor kurzem gar nicht, was überhaupt der Unterschied zwischen Schwingungd- und Ausbreitungsrichtung ist.

step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Signalübertragung über diese Kopplungsstege ...
Was denn für ne Signalübertragung? Und was für Kopplungsstege?

?

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Mache es wie step. Der wird auch immer ganz ruhig, wenn ich Recht habe.

Wenn ich Deine These widerlegt habe, schaffe ich es ziuweilen ruhig zu sein, solange von Dir kein neues Argument (nicht dasselbe wie "kein neuer post") kommt. Jetzt ist es mir allerdings leider nicht gelungen.

#474:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 26.01.2018, 18:29
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:

,

Das Bild beschreibt ganz gut Dein Weltbild. Der Mann mit weißem Kittel und Schlips hat natürlich Recht und ist deutlich schlauer. Das ist ja völlig logisch und geht nicht anders. Er hat ja einen weißen Kittel und einen Schlips.
Oh mannnn, sind das Deine ganzen Argumente?

Am Wochenende habe ich wieder Zeit für Euch und Ihr hört in Kürze von mir. Ich freue mich schon drauf.
Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#475:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 18:20
    —
An alle Studenten, Doktoranden, junge Doktoren
und Freunde der Wissenschaft
(Bezeichnungen sind neutral und schließen alle Geschlechter ein),

Eure große Zeit ist gekommen. Ich habe hier auf diesen Seiten am 07.01.2018 um 17:39 Uhr meine Argumentationskette mit 7 Punkten veröffentlicht, weshalb es keine Schwarzen Löcher geben kann. Diese 7 Thesen konnten hier in diesem Forum nicht mit logischen Argumenten widerlegt werden. Von den Gegnern meiner Überlegungen konnte abschließend nur als Argument aufgeführt werden, dass diese einen weißen Kittel und einen Schlips tragen und daher natürlich Recht haben müssen. Getreu dem Motto: „Haben wir schon immer so gemacht. Haben wir noch nie so gemacht.“ Was jetzt noch folgen wird, ist Polemik von Seiten meiner Widersacher, da sie keine wissenschaftlichen Argumente mehr haben.

Somit habe ich gezeigt, dass es keine Schwarzen Löcher mit nennenswerter Masse geben kann. Wenn es Schwarze Löcher gibt, dann maximal in der Größenordnung von Elementarteilchen. Im Gegensatz dazu wurde jedoch der Physik-Nobelpreis 2017 dafür verliehen, dass Wissenschaftler Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern mit mehreren Sonnenmassen gemessen haben. Was so nicht sein kann, weil es ja so große Schwarze Löcher nicht gibt.

Aber, wer bin ich schon? Halt nur ein Crank, der keine Ahnung von den Relativitätstheorien hat. Gut, fragen wir einen anderen Crank, mit Namen Albert Einstein. Der hatte offensichtlich diese Theorien auch nie verstanden, denn er war Zeit seines Lebens gegen Schwarze Löcher. Zum Werdegang der Schwarzen Löcher und zu Einsteins Ablehnung der selbigen gibt es einen interessanten Artikel *1 (siehe Linkliste unten). Dann habe ich Euch noch eine Publikation von Einstein von 1939 rausgesucht *2, wo er abschließend zu dem Schluss kommt, dass Schwarze Löcher in der physikalischen Realität nicht existieren können. Ein Grund dafür ist, was ich step ja hier auch schon erklärt habe, dass diese Schwarzen Löcher sich beim Verschmelzen mit Überlichtgeschwindigkeit umrunden würden. Was nach heutigem Kenntnisstand nicht möglich ist.

Wie Albert Einstein und ich gezeigt haben, kann es keine Schwarzen Löcher geben. Warum forscht dann die Wissenschaftsgemeinde an Schwarzen Löchern? Der Grund ist, nach meinen Vermutungen, relativ einfach. Die Wissenschaftler des frühen 20. Jahrhunderts haben sich gefragt, was passiert, wenn Masse zu sehr verdichtet wird und sind dabei zwangsläufig auf den Ereignishorizont bzw. auf die gefrorenen Sterne gekommen, die wir heute Schwarze Löcher nennen. Einstein hat jedoch Zeit seines Lebens gesagt, dass das nach seinen Theorien nicht passieren kann. Da es bis Anfang der 1960er Jahre Konsens war, dass es keine Schwarzen Löcher geben kann, verwundert es auch nicht, dass Einstein diesen Irrglauben nicht konsequenter bekämpft hat. Danach sind Wissenschaftler wie Stephen Hawking und Roger Penrose gekommen, welche die Eigenschaften von Schwarzen Löchern untersucht haben. Tolle Sache und stimmt vielleicht auch alles, was sie rausgefunden haben. Doch leider haben sie die Grundlage vergessen. Es dauert unendlich lange, bis sich solche Schwarzen Löcher bilden. Und, unendlich lange heißt in der Realität, dass es praktisch nie passieren wird. Irgendwie hat sich dann eine Eigendynamik entwickelt. Heute glaubt die Wissenschaftsgemeinde mehrheitlich an Schwarze Löcher, ohne die Grundlage zu hinterfragen. Neue Argumente konnte ich nicht finden und es wurden hier in diesem Forum auch keine aufgeführt.

So, nun kommt Eure große Chance. Eure Professoren und die alteingesessenen Wissenschaftseliten forschen an Schwarzen Löchern bzw. lehren Euch Theorien über das Wirken von Schwarzen Löchern im Universum, obwohl es die nicht geben kann. Hier solltet Ihr mal hinterfragen, ob diese Personen ihren Lehrstuhl oder ihren Posten zu Recht haben, wo sie doch offensichtlich Einstein nicht verstanden haben und Euch falsche Sachen lehren. Ihr werdet Euch durchsetzen, weil die Existenz von Schwarzen Löchern wissenschaftlich nicht erklärbar ist. Wenn Ihr den alten Hasen dann nahe gelegt habt, ihren Platz zu räumen, könnt Ihr deren Positionen und Posten einnehmen und deren Ansehen und Gehälter kassieren. Wenn Ihr diese einmalige Chance nicht nutzt, kann man Euch auch nicht mehr helfen. Das ist die Gelegenheit für Eure wissenschaftliche Laufbahn.

Wenn dann der Irrglaube mit den Schwarzen Löchern beseitigt ist und Ihr Eure schönen neuen Posten habt, muss die Welt natürlich ohne Schwarze Löcher erklärt werden. Da sind Forschungsthemen, Publikationen, Kongresse, wissenschaftliche Reputation und Ehren ohne Ende drin. Das gibt einen richtigen wissenschaftlichen Schub. Das wird Eure große Zeit. Ihr müsst nur Euren Hintern hochbekommen.

„Ja, aber wie sollen wir das denn anstellen? Wir werden uns doch nie durchsetzen.“ Falsch. Es geht sogar ganz einfach und völlig ohne Risiko. Ihr braucht doch nur Euren Professor, oder was auch immer, in eine kleine Diskussion verwickeln. Einfach meine 10 Thesen (siehe unten) an die Tür Eurer Uni nageln und Erklärungen verlangen. Ihr seht doch, es kommt nichts. Höchsten: „Ich habe Recht. Ich trage einen weißen Kittel und habe einen Schlips.“ Es kommt nur Gestotter und Polemik. Selbst wenn Einstein und ich nicht Recht haben sollten, was könnt Ihr verlieren? Nichts. „Schön dass wir das mal geklärt haben, Herr Professor“ zwinkern

Bevor Ihr die 10 Thesen an die Tür Eurer Uni nagelt, wäre es natürlich gut, wenn Ihr Euch mit Euren Kollegen, Kommilitonen vorher einigt und gemeinsam loslegt. Das ist aber für Physiker und Astronomen wahrscheinlich schwierig zwinkern Ich denke mal, es geht auch im Alleingang. Die Logik ist auf Eurer Seite. Genau das ist Eure Stärke.

So, abschließend noch meine Argumentationskette mit den besagten 10 Thesen, die Ihr nur konsequent umsetzen müsst:
(Im Original waren es 7 Punkte. Ich habe noch etwas daran gearbeitet.)

1. Fällt beispielsweise eine Uhr auf ein Schwarzes Loch, so vergeht die Zeit auf dieser Uhr für einen außenstehenden Beobachter immer langsamer. Am Ereignishorizont (EH) eines Schwarzen Lochs, also an der Grenzfläche wo es selbst für Licht kein Entkommen mehr gibt, bleibt die Zeit auf dieser Uhr stehen (aus unserer fernen Sicht). Das ist eine Folge der Relativitätstheorien, allgemein anerkannt und völlig in Ordnung. Am Ereignishorizont kommt die Zeit für einen außenstehenden Beobachter zum Erliegen. Was passiert nun, wenn die Zeit am Ereignishorizont zum Stillstand kommt? (Wie gesagt, alles nur aus unserer Sicht, also aus Sicht eines Außenstehenden.)
2. Ohne Zeit gibt es keine Wellenfunktionen. Alle Frequenzen sind Null. De Broglie hat nachgewiesen und einen Nobelpreis dafür bekommen, dass alle Materieformen eine Wellenfunktion aufweisen. Es wurde experimentell bestätigt, dass Photonen, Elementarteilchen und selbst Atome eine Wellenform besitzen. Wenn es keine Zeit und somit keine Frequenzen und keine Wellen mehr gibt, gibt es auch keine Materie, denn ohne Wellenfunktion kann es keine Materie / Energie geben.
3. Am Ereignishorizont kann demzufolge keine Uhr stehen, mit der irgendwas gemessen wird. Keine Lichtuhr, kein Wecker, keine Atomuhr, kein Laser der Licht (Photonen) aussendet oder überhaupt irgendwas. Am EH kann es keine Materie / Masse / Energie geben. Nichts wird den Ereignishorizont je erreichen (immer aus unserer Sicht).
4. Wenn keine Materie / Masse / Energie den EH überschreiten kann, dann kann ein Schwarzes Loch nicht wachsen und die Masse von mehreren Sonnen besitzen. Sobald sich der erste kleine EH in der Größe eines Elementarteilchen ausbilden würde, kann dieses kleine Schwarze Loch keine Masse mehr aufnehmen und kann damit auch nicht mehr wachsen. Demnach gibt es im Universum keine großen Schwarzen Löcher.
5. Ohne Photonen (Licht) oder ähnlich gibt es am Ereignishorizont auch keine Hawking-Strahlung. Keine Frequenz, keine Strahlung. Was auch immer Hawking berechnet hat, kommt in der Praxis nicht vor, wurde nie gemessen und kann auch nie gemessen werden.
6. Das ist auch gut so. Max Planck hat herausgefunden, dass Energie das Produkt aus Frequenz und Plancksches Wirkungsquantum ist und hat 1918 den Nobelpreis für seine diesbezüglichen Arbeiten erhalten. Fällt ein beliebiges Teilchen in Richtung Ereignishorizont, so wird es extrem rotverschoben und verliert damit seine Energie. Am EH ist seine Frequenz und damit seine Energie gleich Null. Würde andersrum vom EH ein Photon der Hawking-Strahlung zu uns gelangen, würde es bei uns unendlich viel Energie haben. Es muss ja am EH schon Energie gehabt haben und die ist nun bei uns unendlich mal größer. Wenn wir also je Hawking-Strahlung messen sollten, brauchen wir nicht mehr über das Universum nachdenken, weil diese Strahlung mehr Energie hätte, als das gesamte Universum. Es wäre also der letzte Geistesblitz, der uns für alle Zeiten vom Hocker reißt.
7. Da aus unserer Sicht die Zeit am EH steht, so ist die Lichtgeschwindigkeit, aus unserer Sicht, dort gleich Null (Shapiro-Verzögerung; im Einklang mit der aktuellen Lehrmeinung und den Relativitätstheorien). Aus E=mcc mit c=0 folgt, dass am Ereignishorizont alle Energie gleich Null ist. Oder umgekehrt: Würde es dort Energie geben, wäre mit E/cc=m die Masse dort unendlich groß und damit deutlich größer als die Masse des gesamten Universums. Das hätte einen sofortigen Gravitationskollaps des gesamten Universums zur Folge.
8. Das die Lichtgeschwindigkeit in einem System immer konstant ist, ist ja nur eine Festlegung. Da ein Meter die Strecke ist, die Licht in einer bestimmten Zeit zurücklegt, ändert sich von System zu System die Länge ((Shapiro-Verzögerung). Statt die Lichtgeschwindigkeit könnte man auch die Länge als feste Größe festlegen. Dann wäre am EH nicht die Lichtgeschwindigkeit gleich Null und man könnte den vorgenannten Punkt etwas entspannter angehen. Doch dann wäre der Meter unendlich lang und der EH damit unendlich groß, also größer als das gesamte Universum. Bringt also auch nichts.
9. Wenn am EH die Zeit und damit die Lichtgeschwindigkeit gleich Null ist und Gravitationswellen sich angeblich mit Lichtgeschwindigkeit fortpflanzen, wie will sich dann die Gravitation eines verändernden Schwarzen Lochs ausbreiten?
10. Einstein hat 1939 nachgewiesen, dass es keine Schwarzen Löcher gibt (Quelle: Albert Einstein, Okt.1939 „On a Stationary System With Spherical Symmetry Consisting of Many Gravitating Masses“) und er hat Zeit seines Lebens daran festgehalten. Wie kommen die heutigen Wissenschaftseliten ohne neue Argumente auf die Idee, die Relativitätstheorien besser zu verstehen, als deren Schöpfer?

So, nun viel Erfolg bei der Reformation der Wissenschaft. Schön wäre es, wenn Ihr meine Thesen weit verbreitet und im Netz verteilt. Ich werde das Gleiche tun und dann entspannt zusehen, wie sich der wissenschaftliche Fortschritt in der Welt entwickelt. Und immer schön daran denken, dass in der Regel nur die Ersten erfolgreich sind. Also, nicht so lange warten mit der Reformation, sonst sind alle schönen Posten schon wieder vergeben, bevor Du aus dem Knick kommst.

Ach so, dann wäre es noch gut, wenn Ihr im Hinterkopf behaltet, dass Jaguste schon Lösungsansätze für eine Welt ohne Schwarze Löcher auf seiner Homepage unter http://universum-jaguste.piranho.de/ bzw. in seinen Büchern auf Amazon veröffentlicht hat. Da aber bei jeder Reformation der Auslöser in der Regel schnell überrannt wird, habe ich wenig Hoffnung, dass Ihr Euch diese Lösungsansätze zur Grundlage macht. Egal, nutzt Eure Chance und verändert die Welt, von mir aus auch ohne mich.

Ja, jetzt wird ein großer Aufschrei losgehen und die alten Eliten werden mich schlecht machen, wo immer sie es können. Das ist aber nur Polemik. Quasi der letzte Aufschrei, bevor diese Leute in dem Schwarzen Loch der Bedeutungslosigkeit versinken. Nicht irre machen lassen. Das ist eine typische menschliche Reaktion. Der wissenschaftliche Fortschritt wird sich davon nicht aufhalten lassen.

Noch ein letzter Absatz, bevor die genannte Links kommen. Wie will man die beobachteten Vorgänge im Universum erklären, für die man vorher Schwarze Löcher postuliert hat? Keine Ahnung, besorgt Euch Forschungsgelder und findet es heraus. Eine falsche Idee (Schwarze Löcher) wird nicht besser, wenn man neue falsche Ideen dazu packt.

Abschließend noch die beiden Links:
*1 http://universum-jaguste.piranho.de/images/Freigeisterhaus/960801_Albert_Einstein_und_die_Schwarzen_Loecher_Spektrum_der_Wissenschaft.pdf
Quelle: http://www.spektrum.de/magazin/albert-einstein-und-die-schwarzen-loecher/823187
*2 http://universum-jaguste.piranho.de/images/Freigeisterhaus/Einsteins_Publikation_gegen_Schwarze_Loecher_1939.pdf
Quelle: http://www.cscamm.umd.edu/tiglio/GR2012/Syllabus_files/EinsteinSchwarzschild.pdf

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#476:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 18:54
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Gut, fragen wir einen anderen Crank, mit Namen Albert Einstein. Der hatte offensichtlich diese Theorien auch nie verstanden, denn er war Zeit seines Lebens gegen Schwarze Löcher. Zum Werdegang der Schwarzen Löcher und zu Einsteins Ablehnung der selbigen gibt es einen interessanten Artikel *1 (siehe Linkliste unten). Dann habe ich Euch noch eine Publikation von Einstein von 1939 rausgesucht *2, wo er abschließend zu dem Schluss kommt, dass Schwarze Löcher in der physikalischen Realität nicht existieren können. ...

Alle paar Jahre bringst Du dieselben Argumente, in der Hoffnung, wir hätten vergessen, daß wir sie bereits widerlegt haben. Die Story von Einstein und den Schwarzen Löchern etwa hatte ich 2016 beantwortet:

step, 2016, hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Warum hat dann Einstein bestritten, dass es überhaupt einen Ereignishorizont gibt?
Weil er einen Fehler in seiner Ableitung gemacht hat:
https://en.wikipedia.org/wiki/Einstein%27s_unsuccessful_investigations#Black_holes

Alle Argumente gegen SL, die ich hier bisher gesehen habe, sind übrigens auf http://www.noblackholes.com/ zusammengefaßt, inklusive Einsteins. Aber Vorsicht! Sie sind fast alle längst widerlegt, man bekommmt das aber, anders als beim Kreationismus, nicht so einfach selbst hin, es ist tricky, viel Mathematik. ...

Ich halte das für unredliche Absicht - kann mir nicht vorstellen, daß Du es wirklich vergessen hast.

#477:  Autor: HRQ-Verbrechensopfer BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 20:06
    —
Ruhemasse ist und bewirkt Raumzeitkrümmung durch Transformation und Translokation el.-magn. Quantenpakete.
Sie erzeugt und überlagert Raum und Zeit, ist in jeweiliger Umgebung eingebettet.
Sind Pakete energiereich genug, bilden sie ineinander verdrillt Teilchen, die sich bis hin zu Atomen und daraus weiter zu Molekülen aggregieren.
Reicht es dazu nicht, ist es dunkle Materie, die per Ruhemasse ebenfalls Raumzeit generiert.
Die Tendenz zur Raumzeitentkrümmung überwiegt und nimmt damit zu: dunkle Energie.
Der Raum entkrümmt sich und die Zeit verläuft schneller.
Gravitationswellen sind aus Raumzeitkrümmungs-Überlagerungen resultierende Effekte, die auch Verdrillung beinhalten können.

Ein Lichtquant hat keine Ruhemasse: die fließende Welle wird durch vorübergehend stationäre 2 Quantenpakete erzeugt, die je ein el. und magn. Volumenelement enthalten.
Stationär heißt, das erste Volumen baut sich ab und transformiert dabei als Quanteneffekt außerraumzeitlich seine Energie el. oder magn. in das zweite.
Danach entfällt das erste und das dritte wird aufgebaut. So breitet sich eine analoge Welle aus.
Die Abmessungen und der Zeitverlauf sind je nach umgebender und den Ablauf überlagernder Raumzeitkrümmung unterschiedlich.
Die Lichtgeschwindigkeit bleibt konstant. Licht bildet die Raumzeitkrümmung ab und beeinflusst sie nicht.

Gravitationswellen überlagern die bei ihrer Ausbreitung jeweils vorliegende lokale Raumzeitkrümmung.
Jede in ihrer Raumzeitumgebung erfolgende Raumzeitkrümmung erzeugt Gravitationswellen. Aber nur massive Raumzeitkrümmungen lassen Gravitationswellen durch das Universum eilen.
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Gravitationswellen wird durch die LG nicht beschränkt, weil damit keine energetischen Quantenpakete translokiert und transformiert werden.

Hinzu kommen Quanteneffekte aus Superponierung, wenn also Pakete aufeinander treffen, was auch durch Einwirkung mittels Beobachtung erfolgt.
So werden auch Quantenverschränkungen erzeugt, die nach Superponierung raumzeitlich getrennte Pakete außerraumzeitlich interagieren lassen.
(Denkbar, dass damit höher entwickelte Zivilisationen miteinander kommunizieren können. Auch als Quantenresonanzeffekte.)
Gravitationswellen können aus ihren Überlagerungen wiederum Gravitationswellen erzeugen.
Analoge Kontinuität beruht auf Quanteneffekten.

#478:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.01.2018, 23:37
    —
HRQ-Verbrechensopfer hat folgendes geschrieben:
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Gravitationswellen wird durch die LG nicht beschränkt ...

Kürzlich wurde jedoch gemessen, dass Licht und GW von einem sehr weit entfernten Ereignis nahezu gleichzeitig bei uns ankommen.

#479: Never change a running system Autor: yukterez BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 08:10
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
So, nun kommt Eure große Chance. Eure Professoren und die alteingesessenen Wissenschaftseliten forschen an Schwarzen Löchern bzw. lehren Euch Theorien über das Wirken von Schwarzen Löchern im Universum, obwohl es die nicht geben kann. Hier solltet Ihr mal hinterfragen, ob diese Personen ihren Lehrstuhl oder ihren Posten zu Recht haben, wo sie doch offensichtlich Einstein nicht verstanden haben und Euch falsche Sachen lehren. Ihr werdet Euch durchsetzen, weil die Existenz von Schwarzen Löchern wissenschaftlich nicht erklärbar ist. Wenn Ihr den alten Hasen dann nahe gelegt habt, ihren Platz zu räumen, könnt Ihr deren Positionen und Posten einnehmen und deren Ansehen und Gehälter kassieren.

Das wäre Hochverrat, und du weißt ja was mit Verrätern passiert. Niemand würde mit jemandem dem Anstand, Ehre und Loyalität fehlen arbeiten wollen, wo kämen wir denn da hin? So einen undankbaren Brutus sollte man nicht auf einem Lehrstuhl, sondern dem elektrischen Stuhl thronen lassen, oder ihn um ein Exempel zu statuieren bei saurer Milch und ranzigem Eiaufstrich einkerkern! Das Mildeste was so einen Verbrecher an Strafe gebühren würde wäre eine lebenslange Restraining Order, sich auf mindestens 500 Meter von jeder Bildungseinrichtung fernzuhalten!

https://de.wikipedia.org/wiki/Judas_Iskariot#Verrat_als_Selbstausschluss_vom_Heil,


#480: Re: Never change a running system Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 12:59
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
So, nun kommt Eure große Chance. Eure Professoren und die alteingesessenen Wissenschaftseliten forschen an Schwarzen Löchern bzw. lehren Euch Theorien über das Wirken von Schwarzen Löchern im Universum, obwohl es die nicht geben kann. Hier solltet Ihr mal hinterfragen, ob diese Personen ihren Lehrstuhl oder ihren Posten zu Recht haben, wo sie doch offensichtlich Einstein nicht verstanden haben und Euch falsche Sachen lehren. Ihr werdet Euch durchsetzen, weil die Existenz von Schwarzen Löchern wissenschaftlich nicht erklärbar ist. Wenn Ihr den alten Hasen dann nahe gelegt habt, ihren Platz zu räumen, könnt Ihr deren Positionen und Posten einnehmen und deren Ansehen und Gehälter kassieren.

Das wäre Hochverrat, und du weißt ja was mit Verrätern passiert. Niemand würde mit jemandem dem Anstand, Ehre und Loyalität fehlen arbeiten wollen, wo kämen wir denn da hin? So einen undankbaren Brutus sollte man nicht auf einem Lehrstuhl, sondern dem elektrischen Stuhl thronen lassen, oder ihn um ein Exempel zu statuieren bei saurer Milch und ranzigem Eiaufstrich einkerkern! Das Mildeste was so einen Verbrecher an Strafe gebühren würde wäre eine lebenslange Restraining Order, sich auf mindestens 500 Meter von jeder Bildungseinrichtung fernzuhalten!


Genau. Inquisition ist das Wort, wonach Du suchst. Hat aber bei Kolumbus, Galileo, Luther auch nicht wirklich geholfen.
Showdance

#481:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 13:27
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Gut, fragen wir einen anderen Crank, mit Namen Albert Einstein. Der hatte offensichtlich diese Theorien auch nie verstanden, denn er war Zeit seines Lebens gegen Schwarze Löcher. Zum Werdegang der Schwarzen Löcher und zu Einsteins Ablehnung der selbigen gibt es einen interessanten Artikel *1 (siehe Linkliste unten). Dann habe ich Euch noch eine Publikation von Einstein von 1939 rausgesucht *2, wo er abschließend zu dem Schluss kommt, dass Schwarze Löcher in der physikalischen Realität nicht existieren können. ...

Alle paar Jahre bringst Du dieselben Argumente, in der Hoffnung, wir hätten vergessen, daß wir sie bereits widerlegt haben. Die Story von Einstein und den Schwarzen Löchern etwa hatte ich 2016 beantwortet:

step, 2016, hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Warum hat dann Einstein bestritten, dass es überhaupt einen Ereignishorizont gibt?
Weil er einen Fehler in seiner Ableitung gemacht hat:
https://en.wikipedia.org/wiki/Einstein%27s_unsuccessful_investigations#Black_holes

Alle Argumente gegen SL, die ich hier bisher gesehen habe, sind übrigens auf http://www.noblackholes.com/ zusammengefaßt, inklusive Einsteins. Aber Vorsicht! Sie sind fast alle längst widerlegt, man bekommmt das aber, anders als beim Kreationismus, nicht so einfach selbst hin, es ist tricky, viel Mathematik. ...

Ich halte das für unredliche Absicht - kann mir nicht vorstellen, daß Du es wirklich vergessen hast.


Hallo step,
hallo Forum,

Du bist unglaublich. Sag mal, liest Du eigentlich vorher, was Du hier verschickst? Beide Links sagen eindeutig aus, dass es keine Schwarzen Löcher gibt. Bist Du jetzt auf meiner Seite, oder verstehe ich das nur falsch?

Zitat Link Nr. 1 Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Einstein%27s_unsuccessful_investigations#Black_holes
„Dennoch bleibt unklar, inwieweit die Modelle der Schwarzen Löcher in der klassischen Allgemeinen Relativitätstheorie der physikalischen Realität entsprechen, und insbesondere die Implikationen der zentralen Singularität, die diesen Modellen zugrunde liegen, sind noch nicht verstanden. Die Bemühungen, die Existenz von Ereignishorizonten schlüssig nachzuweisen, waren immer noch nicht erfolgreich.“

Zitat Link Nr. 2 Quelle: http://www.noblackholes.com/
„Viele glauben nicht nur, dass schwarze Löcher existieren, sondern dass sie eine Quelle von unwahrscheinlichen Wundern wie voluminöser Materie, Zeitreisen und Wurmlöchern in andere Universen sind. Aber der gesunde Menschenverstand sollte sofort Skepsis gegenüber solchen Behauptungen aufkommen lassen. Tatsächlich argumentierte Albert Einstein energisch, dass Schwarze Löcher mit der Wirklichkeit unvereinbar seien, wie es seine Relativitätstheorien beschreiben. Er schrieb 1939 ein Papier speziell zu diesem Thema.
Noblackholes.com unterstützt Einsteins Skepsis und erklärt, warum die Erhaltung der Energie (auf der die allgemeine Relativitätstheorie basiert) keine Bildung von Schwarzen Löchern erlaubt. Kurz gesagt, schwarze Löcher existieren nicht, ...“

Die Seite heißt schon „Noblackholes“, also „keine Schwarze Löcher“. Und Du willst damit beweisen, dass ich mit meiner Behauptung, dass es keine Schwarzen Löcher geben kann, Unrecht habe?

Warum komme ich alle paar Jahre damit um die Ecke. Eigentlich ist es mir egal, ob jemand an Schwarze Löcher, Götter oder fliegende Spagetti-Monster glaubt. Mit der Verleihung des Physik-Nobelpreises 2017 für Gravitationswellen, die von verschmelzenden Schwarzen Löchern verursacht werden, habt Ihr es aber eindeutig übertrieben. Jetzt wurden Schwarze Löcher geadelt und jeder denkt, dass es die gibt. Das wirft die Menschheit mindestens 100 Jahre zurück. Bis unsere Enkel rausbekommen, dass sie Laien auf den Leim gegangen sind und Opa bei der Nobelpreisverleihung 2017 mal einfach Uropa Einstein verdaddelt hat, vergehen Jahrzehnte unnützer wissenschaftlicher Arbeit. Ahnt Ihr überhaupt, welchen Schaden Ihr anrichtet?

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#482:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 14:04
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Mit der Verleihung des Physik-Nobelpreises 2017 für Gravitationswellen, die von verschmelzenden Schwarzen Löchern verursacht werden, habt Ihr es aber eindeutig übertrieben. Jetzt wurden Schwarze Löcher geadelt und jeder denkt, dass es die gibt.


Ich muss die anderen jetzt mal in Schutz nehmen, die haben damit nichts zu tun. Das war ich. Ich habe da beim Nobelpreiskomitee meinen Einfluss geltend gemacht, weil ich ein paar Cranks im Internet ärgern wollte. Ich konnte ja nicht ahnen, dass das solche Wellen schlägt.

#483:  Autor: HRQ-Verbrechensopfer BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 14:25
    —
step hat folgendes geschrieben:
HRQ-Verbrechensopfer hat folgendes geschrieben:
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Gravitationswellen wird durch die LG nicht beschränkt ...

Kürzlich wurde jedoch gemessen, dass Licht und GW von einem sehr weit entfernten Ereignis nahezu gleichzeitig bei uns ankommen.

Ja, die Verbreitung der Raumzeitkrümmungsüberlagerungen kann durch sich selbst verzögert werden.
Damit wird aber vermutlich keine Energie transportiert. Vielleicht der hinkende Vergleich mit Wasserwellen bei einem reingeworfenen Stein - abhängig von den Eigenschaften der Flüssigkeit und von deren zuvor vorliegender Oberflächenbeschaffenheit (z.B. irgendwelche Wellenbildungen, Strömungen). In dem Fall wird Energie transportiert. Die Flüssigkeit wäre sozusagen die Raumzeit.

Wäre interessant: könnte man Gravitationswellen energetisch nutzen?

#484:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 15:27
    —
Hallo Forum,

damit Ihr es nicht so schwer mit der Revolution habt, habe ich mein gestriges Schreiben Forum-neutral umgeschrieben und als einzelnes pdf-Dokument auf meinem Server abgelegt. Es würde mich freuen, wenn Ihr dieses an möglichst viele interessierte Leute verteilt und damit helft, den Unsinn mit den Schwarzen Löchern zu beenden.

Die pdf-Datei findet Ihr hier:
http://universum-jaguste.piranho.de/images/Freigeisterhaus/180128-Schwarze_Loecher_gibt_es_nicht-Bernd_Jaguste.pdf

Vielen Dank
Bernd Jaguste

#485:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 16:25
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Beide Links sagen eindeutig aus, dass es keine Schwarzen Löcher gibt.

Die wiki Seite erklärt, warum Einsteins Argument gegen SL falsch ist. Und die noblackholes sammelt zwar in der Tat Argumente gegen die Existenz von SL, die aber alle widerlegt sind - ich habe sie zitiert, weil Deine Einwände sowie das (falsche) Einstein-Argument da auch zu finden sind.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Warum komme ich alle paar Jahre damit um die Ecke. Eigentlich ist es mir egal, ob jemand an Schwarze Löcher ... glaubt. Mit der Verleihung des Physik-Nobelpreises 2017 für Gravitationswellen, die von verschmelzenden Schwarzen Löchern verursacht werden, habt Ihr es aber eindeutig übertrieben.

Du hast jahrelang hier im Forum behauptet, die GW-Detektoren würden niemals GW messen, weil es entweder keine gebe oder sie longitudinal schwingen würden (ich meine, beides hätte ich schon von Dir gelesen). Jetzt wurden aber welche gemessen, und zwar mehrfach und ziemlich exakt wie von der ART vorhergesagt. Das bedeutet zum einen, daß Deine Behauptungen zu GW widerlegt und die der ART bestätigt sind. Zum anderen bedeutet es, daß da ein merger von zumindest etwas sehr ähnlichem wie SL stattgefunden haben muß. Also von etwas, das sich zumindest in bezug auf die Massen, Drehimpulse und Raumzeitkrümmung wie theoretische SL verhält. Natürlich bleiben weiterhin Fragen offen, etwa zur zentralen Singularität (an die wohl kein Physiker glaubt) oder zu den genauen Vorgängen am EH.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Jetzt wurden Schwarze Löcher geadelt und jeder denkt, dass es die gibt.

Ja, das ist eindeutig die im Moment beste Annahme.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
... Ahnt Ihr überhaupt, welchen Schaden Ihr anrichtet?

Also ich nicht. Mit diesen Messungen wird es auch für ART-Gegner immer schwieriger, alternative Theorien anzugeben, die genauso elegant sind und nicht den Experimenten widersprechen. Gelingt Dir ja auch nicht.

#486:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 17:11
    —
Hallo step,

das ist jetzt nicht Dein Ernst? Ich weise Dir nach, dass es keine verschmelzenden Schwarzen Löcher geben kann und Du kannst das nicht widerlegen. Anschließend behauptest Du im Ernst, dass Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern gemessen wurden. Und dann kommt Dein Argument, dass es ja so gewesen sein muss, nur weil uns im Moment nichts anderes einfällt. Ich habe Dich immer für den intelligentesten hier gehalten.
Wenn man keine Theorie hat, dann sagt man: „Man hat keine Theorie.“ Du sagst aber: „Das ist Quatsch was ich sage, aber mir fällt gerade nichts anderes ein.“
Schwarze Löcher sind die neuen Götter der Wissenschaft. Nicht nachgewiesen, aber oft angebetet. Wie kann man Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern messen, wenn es keine Schwarzen Löcher gibt? Wer weiß was da gemessen wurde? Auf jeden Fall nicht das, was vorhergesagt wurde. Weil es das nicht gibt. Die Wissenschaftler haben nicht mal die Schwarzen Löcher und Einsteins Relativitätstheorien verstanden, behaupten aber, dass Sie genau wissen, wie von Schwarzen Löchern Gravitationswellen abgestrahlt werden. Merkst Du diesen Widerspruch?

Wie gesagt: Ich halte relativ viel von Dir. Aber hier verrennst Du Dich.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#487: Re: Never change a running system Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 17:29
    —
yukterez hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
So, nun kommt Eure große Chance. Eure Professoren und die alteingesessenen Wissenschaftseliten forschen an Schwarzen Löchern bzw. lehren Euch Theorien über das Wirken von Schwarzen Löchern im Universum, obwohl es die nicht geben kann. Hier solltet Ihr mal hinterfragen, ob diese Personen ihren Lehrstuhl oder ihren Posten zu Recht haben, wo sie doch offensichtlich Einstein nicht verstanden haben und Euch falsche Sachen lehren. Ihr werdet Euch durchsetzen, weil die Existenz von Schwarzen Löchern wissenschaftlich nicht erklärbar ist. Wenn Ihr den alten Hasen dann nahe gelegt habt, ihren Platz zu räumen, könnt Ihr deren Positionen und Posten einnehmen und deren Ansehen und Gehälter kassieren.

Das wäre Hochverrat, und du weißt ja was mit Verrätern passiert. Niemand würde mit jemandem dem Anstand, Ehre und Loyalität fehlen arbeiten wollen, wo kämen wir denn da hin? So einen undankbaren Brutus sollte man nicht auf einem Lehrstuhl, sondern dem elektrischen Stuhl thronen lassen, oder ihn um ein Exempel zu statuieren bei saurer Milch und ranzigem Eiaufstrich einkerkern! Das Mildeste was so einen Verbrecher an Strafe gebühren würde wäre eine lebenslange Restraining Order, sich auf mindestens 500 Meter von jeder Bildungseinrichtung fernzuhalten!

https://de.wikipedia.org/wiki/Judas_Iskariot#Verrat_als_Selbstausschluss_vom_Heil,



An alle Studenten, Doktoranden, junge Doktoren
und Freunde der Wissenschaft
(Bezeichnungen sind neutral und schließen alle Geschlechter ein),

ich bezeichne so was als öffentliche Androhung beruflicher Repressalien und körperlicher Gewalt gegen andersdenkende Personen und Wissenschaftler. Also, genau das, was ja hier so oft bestritten wurde.

Wenn ich jetzt den Posten von yukterez haben wollte, was ich nicht will, würde ich mir die Adresse seines Arbeitgebers besorgen und schon würde ich seinen Job haben. (Falls er einen Arbeitgeber hat.) Die Adresse wäre übrigens kein Problem für mich, da es ja jetzt eine Internet-Beschwerdestelle gibt. Gut, Ihr würdet seine Adresse natürlich wesentlich schneller rausbekommen. Aber warum solltet Ihr das machen?

Na dann, ich wünsche Euch eine schöne neue Woche.
Bernd Jaguste

#488:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 28.01.2018, 19:56
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ich weise Dir nach, dass es keine verschmelzenden Schwarzen Löcher geben kann und Du kannst das nicht widerlegen.

Deine Argumentation war aber falsch und damit folgt aus ihr auch nicht Deine Behauptung. Wenn ich das richtig erinnere, hattest Du u.a.
- behauptet, die ART könne keine Aussagen darüber machen, was hinter dem EH geschehe
- behauptet, es könne nichts in ein SL fallen, weil das in unseren Bezugssystem unendlich lange dauern würde
- angenommen, daß die GW hinter dem EH entstehen und daher schneller als c sein müßten
- die Frequenz eines abgestrahlten Signals mit der de-Broglie-Frequenz verwechselt
- behauptet, GW könnten niemals gemessen werden
- behauptet, GW hätten einen longitudinale Schwingungsrichtung
- bahauptet, SL würden sich laut ART zu einem SL mit Radius 0 vereinigen
- ein Einstein-Papier als Begründung, das jedoch einen Rechenfehler enthält

Alles widerlegt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wenn man keine Theorie hat, dann sagt man: „Man hat keine Theorie.“ Du sagst aber: „Das ist Quatsch was ich sage, aber mir fällt gerade nichts anderes ein.“

Nee, ich hab ja die ART. Deren konkrete Voraussagen standen schon oft auf dem Prüfstand, jetzt eben wieder bei den GW. Die ART hat aber gehalten, bis jetzt jedenfalls.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Wie kann man Gravitationswellen von 2 verschmelzenden Schwarzen Löchern messen, wenn es keine Schwarzen Löcher gibt?

Du behauptest, es gäbe keine. Sieht aber so aus, als ob es doch welche gibt.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Die Wissenschaftler haben nicht mal die Schwarzen Löcher und Einsteins Relativitätstheorien verstanden, behaupten aber, dass Sie genau wissen, wie von Schwarzen Löchern Gravitationswellen abgestrahlt werden. Merkst Du diesen Widerspruch?

Sie verstehen genug von der ART, um aus ihr Voraussagen zu berechnen, die überprüfbar sind. Unter anderem eben GW. Das ist kein Widerspruch zu der Tatsache, daß man noch nicht alles verstanden hat - speziell z.B. in bezug auf No-Hair und die zentrale Singularität.

#489:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 30.01.2018, 11:25
    —
Einige Beiträge hier abgetrennt, und an Des Uwebus' neue Kleider - Orthodoxe Physisophie gegen Wissenschaft angehangen.

#490:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.12.2018, 20:10
    —
Die nächsten Funde ...
https://www.scinexx.de/news/kosmos/vier-neue-gravitationswellen-nachweise/

#491:  Autor: matzemühler BeitragVerfasst am: 07.12.2018, 11:30
    —
Die Bücher von Stephen Hawking konnten mir in dem Gebiet sehr weiterhelfen. Bin zwar kein Profi. Aber schließe mich mal als stiller Mitleser dem Thread hier an aus Interesse Cool

#492:  Autor: Bernd JagusteWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 27.01.2019, 19:03
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Ich weise Dir nach, dass es keine verschmelzenden Schwarzen Löcher geben kann und Du kannst das nicht widerlegen.

Deine Argumentation war aber falsch und damit folgt aus ihr auch nicht Deine Behauptung. Wenn ich das richtig erinnere, hattest Du u.a.
- behauptet, die ART könne keine Aussagen darüber machen, was hinter dem EH geschehe
- behauptet, es könne nichts in ein SL fallen, weil das in unseren Bezugssystem unendlich lange dauern würde
- angenommen, daß die GW hinter dem EH entstehen und daher schneller als c sein müßten
- die Frequenz eines abgestrahlten Signals mit der de-Broglie-Frequenz verwechselt
- behauptet, GW könnten niemals gemessen werden
- behauptet, GW hätten einen longitudinale Schwingungsrichtung
- bahauptet, SL würden sich laut ART zu einem SL mit Radius 0 vereinigen
- ein Einstein-Papier als Begründung, das jedoch einen Rechenfehler enthält

Alles widerlegt.


Nee, stimmt nicht. Ist alles nicht widerlegt.

Hallo Forum,
hallo step,

eigentlich habe ich genug Anderes zu tun und habe keine Zeit, um auf diesem Niveau zu diskutieren. Da step aber schon mal meiner Argumentation mit dem Argument beenden wollte, dass ich vor 3 Jahren ihm nicht widersprochen habe, tue ich es hiermit der Form halber. Im Ernst: Was ist das für eine Argumentation von step? Ich komme hier mit 8 Argumenten gegen Schwarze Löcher und erläutere diese. Er kommt mit der pauschalen Aussage, dass das alles widerlegt ist. Das ist ein schönes Totschlagargument, welches man erst mal nicht entkräften kann. Außer mit dem Hinweis, dass das ein völlig blödsinniges Argument von step ist. Egal, der Form halber widerlege ich dieses Argument damit, dass ich behaupte, dass seine Widerlegungen alle widerlegt sind.

Nein, im Ernst. Auch nach einem Jahr hat niemand eine Idee hier aufgeschrieben, warum ich mit meiner Beweiskette gegen die Existenz von Schwarzen Löchern unrecht haben sollte. So wie Einstein, so bin auch ich der Meinung, dass Schwarze Löcher nicht existieren können. Diese widersprechen schlicht den Relativitätstheorien. Ungeachtet dessen verkünden die “Wissenschaftler“ immer öfter, dass sie Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern entdeckt haben. Was für ein Schwachsinn. Das wirft die Menschheit für Jahrzehnte zurück. Es kann keine Schwarzen Löcher geben, auch wenn das immer wieder von “Wissenschaftlern“ behauptet wird. Ja, Euren Hinweis auf den Falschfahrer auf der Autobahn könnt Ihr Euch sparen. Damit entkräftet Ihr nicht ein einziges Argument von mir.

Die Meinung von mir ist aber auch nicht wirklich neu. Warum melde ich mich also? Wie gesagt, hauptsächlich ärgert mich die vorgenannte Argumentation von step, der ich einfach widersprechen muss. Dann kommt dazu, dass der Anbieter meiner Webseite nach 18 Jahren seinen Dienst quittiert hat und meine Webseite somit umziehen musste. Von daher will ich hiermit den neuen Standort meiner Homepage bekannt geben. Diese ist jetzt zu finden unter:

https://jaguste.lima-city.de/

Die Argumentationskette gegen Schwarze Löcher könnt Ihr unter der nachfolgenden Adresse jederzeit runterladen:

https://jaguste.lima-city.de/images/Freigeisterhaus/180128-Schwarze_Loecher_gibt_es_nicht-Bernd_Jaguste.pdf

Da ich lange nicht mehr aktiv war, hier noch mal die Kurzfassung meiner Raumwellentheorie:

Einstein hat als Ursache der Gravitation die Krümmung/Dehnung der Raumzeit erkannt. Diese tritt in der Umgebung von Masse auf. Wie bzw. weshalb diese Masse die Raumzeit krümmt bzw. dehnt, hat er jedoch nicht erklärt. Was wäre nun, wenn Materie eine Verdichtung der Raumzeit wäre? Wenn sich der Raum zu Materie verdichtet, so dehnt er im Gegenzug den umgebenden Raum und es entsteht Gravitation. Die Raumbilanz ist ausgeglichen. Materie ist eine Verdichtung der Raumzeit. Dies erklärt, warum Materie überhaupt die umgebende Raumzeit dehnen kann. Um die Welt mit all ihren Dingen zu erschaffen, benötigt man nur Raum. Materie und Gravitation ist eine Daseinsform des Raums bzw. der Raumzeit.

Dem mathematischen Begriff des Raums wiederum steht das Chaos gegenüber. Es gibt keinen absolut leeren Raum, da ein Bezugspunkt fehlt, um diesen Raum zu definieren. Erst wenn Unordnung auftritt, entsteht ein Bezugssystem und man kann den Raum vermessen. Diese Unordnung könnte eine kleine Dichteschwankung in der unendlichen Gleichförmigkeit sein. Sofort würde Raum und Chaos entstehen. Raum und Chaos bedingen sich gegenseitig. Raum ist der Gegenspieler von Chaos und Materie das Gegenteil von Gravitation. Die Bilanzen sind ausgeglichen.

Auf dieser Grundlage kann man eine ganze Menge erklären. Hierzu zählt die dunkle Materie, die dunkle Energie, die Energiebilanz des Urknalls, den Ereignishorizont von Schwarzen Löchern und und und.

Falls ich Euer Interesse an meinen Ideen geweckt habe, besucht doch meine Homepage oder kauft eines meiner Bücher bei Amazon. Da ich aber keinerlei kommerzielles Interesse diesbezüglich habe, könnt Ihr mir auch eine kurze Mail schreiben und ich schicke Euch das Manuskript als pdf-Datei kostenlos zu.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste

#493:  Autor: uwebus BeitragVerfasst am: 17.02.2019, 20:42
    —
Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:


So wie Einstein, so bin auch ich der Meinung, dass Schwarze Löcher nicht existieren können. Diese widersprechen schlicht den Relativitätstheorien.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste


Bernd, nur mal so im Vorbeigehen:

Warum sich über Schwarze Löcher (rein mathematische Konstrukte) echauffieren, wenn die Relativitätstheorie selbst noch mit einem entscheidenden Mangel behaftet ist?

Der Begriff RaumZeit ist ein rein esoterischer Begriff, da weder der Raum technisch-physikalisch definiert ist noch eine Zeit als solche in Form einer Entität existiert.

Was Herr Einstein da mit seiner krümmbaren RaumZeit zur Papier gebracht hat entspricht in etwa der Denkweise der Scholastik, auf Deutsch Schulwissenschaft. Man einigt sich auf einen Begriff, den man nicht definieren kann und fängt an, diesem Begriff physische Eigenschaften zuzuschreiben.

Normalerweise findet man diese Vorgehendweise in den Religionen, man postuliert einen Gott und schreibt diesem dann Eigenschaften und Verhaltensweisen zu.

Beides hat Erfolg: Wohl >80% der Menschen glauben an Götter und wohl auch >80% unsrer Zeitgenossen glauben an ein beschleunigt expandierendes Universum, weil es so in den Lehrbüchern steht und an Universitäten gelehrt wird.

Nun ist dummerweise die Evidenz einer Wahrnehmung unser einziges Wahrheitskriterium und damit ist Evidenz vom wiederholbaren Experiment abhängig.

Leider entziehen sich sowohl Götter als auch beschleunigt expandierende Universen dem Experiment, also ist das, was du da seit Jahren versuchst rüberzubringen, Spekulation. Und die kann man zu Spekulatius verbacken, dem Einen schmecken sie, dem Anderen nicht.

Fang doch einfach mal an dir über die RT mit deren undefinierten Begriffen Gedanken zu machen statt hier über mathematische Knöllchen (SL) zu spekulieren.


Gruß
uwebus

#494:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.02.2019, 11:29
    —
Inzwischen sind über 10 Gravitationswellenereignisse zusammengekommen, hier eine schöne Liste mit Bildchen:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_gravitational_wave_observations

Die Belege für ihre Passung zur ART (inklusive transversale Natur, Frequenzgang, Amplitude usw.) sind inzwischen ziemlich gut, auch durch die unterschiedlichen gemessenen Typen und durch die unabhängige EM-Messung.

#495:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 26.05.2019, 13:56
    —
https://www.youtube.com/watch?v=99hVAu1k6G8&feature=youtu.be

Was läuft falsch in der gegenwärtigen Physik?

#496:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.05.2019, 15:25
    —
Ja, die Hossenfelder ...

Ich finde, ihre Kritik an dem Ansatz, schöne Gesetze zu finden, tendenziös vorgetragen. Manche Zitate (z.B. Dirac, Streben nach mathematischer Schönheit) werden überdeutet. Oft teilt sie erstmal aus und schränkt es nachher wieder ein (etwa beim Thema Einfachheit oder Einstein). Bei der Quantenphysik sagt sie, daß viele Leute sie häßlich finden, schränkt dann aber ein, sie selbst fände sie sehr schön - und Letzteres denken auch fast alle Physiker, die ich kenne.

Im geschichtlichen Rückblick stellt sie einige falsche "schöne" Annahmen vor, aber der Punkt ist, daß es natürlich immer mehr schöne Annahmen als gute Theorien gibt. Sie verschweigt, daß die Theorien, die sich als besser herausstellten, noch schöner / allgemeiner waren.

Ein Beispiel: Newtowns Gleichungen sind zwar einfach (intuitiv), aber aus Expertensicht häßlich, weil sie in bewegten Bezugssystemen eine sehr häßliche Form annehmen - man müßte zudem zusätzlich erklären, warum es ein ausgezeichnetes Bezugssystem geben sollte und welches das wäre. Die Relativitätstheorie ist zwar aus Laiensicht weniger einfach und weniger schön, aber sie ist, auf die allgemeine Situation angewendet, einfacher und schöner. Hossenfelder tut so, als ob diese von Einstein gesehene Inkosistenz kein Einfacheitsargument gewesen sei, tatsächlich hat Einstein aber explizit gesehen, daß es nicht sein sollte, daß Gesetze in verschiedenen Inertialsystemen unterschiedliche Form haben, und daß die Maxwell-Gleichungen ein Beispiel darstellen, wo es besser paßt.

Einigen Kritikpunkten stimme ich zu, etwa daß die Stringtheorie aus heutiger Sicht eher bedarfsgerecht zusammenparametrisiert wirkt und man hier wohl etwas fundamental Neues bzw. Zusätzliches braucht. Und vor allem auch, daß wir zu wenig Daten haben, um etwa aus der statistischen verteilung universeller Parameter auf eine Theorie etwa für die kosmologische Konstante zu schließen (weil wir nicht viele Universen betrachten können).

Zur Frage, was denn nun derzeit falsch läuft, bzw. was ihrer Ansicht nach richtig wäre, kommt sie gegen Ende zur Wissenschaftspolitik. Da kann man ja Einiges zurecht kritisieren, z.B. die kurzen Verträge oder auch das "publish or perish", aber den Zusammenhang mit dem mangelnden Erfolg der theoretischen Physik bei der großen Vereinheitlichung sehe ich so primär nicht. Der liegt aus meiner Sicht vielmehr daran, daß man für den nächsten Schritt eine zündende neue Idee oder/und mehr Daten braucht. Die Physiker spielen so lange mit der Stringtheorie herum, weil bisher niemand etwas Besseres gefunden hat.

Ich denke, sie wird - in bezug auf die Einfachheit/Schönheit der Physik - unrecht behalten.

#497:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 26.05.2019, 16:18
    —
@ step

Du bist also der Meinung, dass die Schönheit ein entscheidendes Kriterium zur Beurteilung einer Theorie sein sollte? Und dass auch historisch betrachtet der Schönheitssinn entscheidet für das Auffinden guter Theorien gewesen ist?

#498:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.05.2019, 17:07
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Du bist also der Meinung, dass die Schönheit ein entscheidendes Kriterium zur Beurteilung einer Theorie sein sollte?

Keineswegs!

Ob eine Theorie gut ist, dafür zählt nur, wieviel sie voraussagt / erklärt und damit natürlich auch, wie gut sie überprüfbar und überprüft ist. Ich glaube, hier baut Hossenfleder einen Strohmann auf und sucht Zitate - in Wirklichkeit sehen fast alle Theoretiker das genauso.

Ich finde allerdings, daß bei bisherigen guten Theorien meistens die Einfachheit im Verhältns zur Anwendbarkeit sehr groß war, insbesondere größer als bei den Vorausgängern. Dies könnte eine triviale natürliche Ursache haben, insbesondere hat es jedenfalls einen ästhetischen Reiz für mich.

Mein Hauptkritikpunkt an Hossenfelder ist, daß sie die Hauptursache für die fehlende GUT bei den Zuständen im Wissenschaftsbetrieb sieht. Ich habe den Verdacht, daß dies eigentlich ihr Thema ist und sie das Ding mit der Schönheit nur als Aufhänger nutzt. Man könnte sich einfach die letzten 6 Minuten ansehen und den Rest vergessen. Es ist Politik bzw. Soziologie.

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Und dass auch historisch betrachtet der Schönheitssinn entscheidet für das Auffinden guter Theorien gewesen ist?

Hossenfelder faßt "Schönheit" sehr breit, damit sie es widerlegen kann. Einfachheit, Allgemeinheit, Symmetrie waren jedenfalls in einigen prominenten Fällen Motivation für das Auffinden, ein Beispiel (RT) habe ich ja genannt (das Hossenfleder mE falsch darstellt). Ich kann weitere nennen, auch das sehr erfolgreiche Standardmodell, Noethertheorem, Minimalprinzip, ...

#499:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.05.2019, 18:11
    —
Wenn man beispielsweise an die zeta-Funktion denkt, kann man schwerlich den Einfluß ästhetischer Kriterien auf die Beschreibung der Welt ausschließen.

#500:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.05.2019, 19:11
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn man beispielsweise an die zeta-Funktion denkt, kann man schwerlich den Einfluß ästhetischer Kriterien auf die Beschreibung der Welt ausschließen.

Da muß ich doch mal nachfragen - es ist ungewöhnlich, daß jemand die zeta-Funktion als Beispiel für die Beschreibung der Welt nennt. Weißt Du denn, wo die (außerhalb der Mathematik) verwendet wird?

#501:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.05.2019, 19:21
    —
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn man beispielsweise an die zeta-Funktion denkt, kann man schwerlich den Einfluß ästhetischer Kriterien auf die Beschreibung der Welt ausschließen.

Da muß ich doch mal nachfragen - es ist ungewöhnlich, daß jemand die zeta-Funktion als Beispiel für die Beschreibung der Welt nennt. Weißt Du denn, wo die (außerhalb der Mathematik) verwendet wird?


Es ist eine der faszinierendsten Storys in der Mathematik und der Physik, die ja zumindest im 20. Jahrhundert (oder war es erst in diesem Millenium?) zu einer gemeinsamen Geschichte konvergiert sind. In der Kernphysik, soweit ich weiß.

#502:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.05.2019, 19:23
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Es ist eine der faszinierendsten Storys in der Mathematik und der Physik, die ja zumindest im 20. Jahrhundert (oder war es erst in diesem Millenium?) zu einer gemeinsamen Geschichte konvergiert sind. In der Kernphysik, soweit ich weiß.

Sehr gut, 1 mit Sternchen! zwinkern

#503:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.05.2019, 19:24
    —
Merci. Aber ist doch wahr, oder?

#504:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.05.2019, 19:29
    —
Ja, ist wahr. Das andere Beispiel, was oft genannt wird, ist die Gruppentheorie.

Allerdings ist in beiden Fällen der Zusammenhang mW erst im Nachhinein entdeckt worden.

#505:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 28.05.2019, 19:26
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ja, die Hossenfelder ...

... ist gut. Mr. Green Pfeifen


step hat folgendes geschrieben:
Ich finde, ihre Kritik an dem Ansatz, schöne Gesetze zu finden, tendenziös vorgetragen. Manche Zitate (z.B. Dirac, Streben nach mathematischer Schönheit) werden überdeutet. Oft teilt sie erstmal aus und schränkt es nachher wieder ein (etwa beim Thema Einfachheit oder Einstein).

Die Zitate fand ich auch überstrapaziert, beim Dirac-Zitat fällt es am deutlichsten auf. Ohne den Zusammenhang zu kennen, in dem die Zitate gesagt wurden, hängt das ein wenig in der Luft.

Tendenziös fand ich die Zitate allerdings nicht. Wenn Hossenfelder austeilen hätte wollen, gäbe es eine Reihe vollmundiger Vorhersagen der String-Theoretiker, von denen keine eingetroffen ist. String-Theorie braucht Supersymmetrie und Supersymmetrie ist ein Schönheitsargument.


step hat folgendes geschrieben:
Bei der Quantenphysik sagt sie, daß viele Leute sie häßlich finden, schränkt dann aber ein, sie selbst fände sie sehr schön - und Letzteres denken auch fast alle Physiker, die ich kenne.

Sollte meines Erachtens nur zeigen, daß Schönheit mitunter eine subjektive Sache ist und auch Hossenfelder nicht unempfänglich gegenüber solchen Anmutungen ist.


step hat folgendes geschrieben:
Im geschichtlichen Rückblick stellt sie einige falsche "schöne" Annahmen vor, aber der Punkt ist, daß es natürlich immer mehr schöne Annahmen als gute Theorien gibt. Sie verschweigt, daß die Theorien, die sich als besser herausstellten, noch schöner / allgemeiner waren.

Was ist schöner? Eine kreisförmige Planetenbahn? Eine Ellipse oder ein Kegelschnitt als Planetenbahn? Eine relativistische Geodäte?

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Allgemeinheit hingegen ist etwas handfestes. Somit wäre Schönheit überflüssig.

Ketzerei: Sich an Schönheit zu orientieren ist so etwas wie die Spiritualität des Physikers. Beweisen läßt sich damit nichts, aber sie kann Inspirationsquelle sein und die Richtung weisen, in der man weitermacht. Freilich ohne Gewähr, daß die Richtung stimmt.



step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Du bist also der Meinung, dass die Schönheit ein entscheidendes Kriterium zur Beurteilung einer Theorie sein sollte?

Keineswegs!

Ob eine Theorie gut ist, dafür zählt nur, wieviel sie voraussagt / erklärt und damit natürlich auch, wie gut sie überprüfbar und überprüft ist.

Demnach wäre String-Theorie nie eine wirklich gute Theorie gewesen.


step hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, hier baut Hossenfleder einen Strohmann auf und sucht Zitate - in Wirklichkeit sehen fast alle Theoretiker das genauso.

Hinter dem "Schönheitsargument" steckt mehr.

Zitat:
Ein Schrei nach Erklärung: Feinabstimmung und Naturalness in den Grundlagen der Physik
Hossenfelder - Jan 2018

In dieser Arbeit werde ich analysieren, ob "unnatürlich" kleine oder große Zahlen einer Erklärung bedürfen und ob Hypothesen, die solche Zahlen erklären, vielversprechende Forschungsthemen sind. Meine Antwort wird lauten: "machmal".


https://arxiv.org/pdf/1801.02176.pdf

Vieles davon ist mir zu hoch, den Rest halte ich für überzeugend.

In jedem Fall ist es sehr schön argumentiert. zwinkern


step hat folgendes geschrieben:
Es ist Politik bzw. Soziologie.

Das auch.

zelig hat vor etwa einem Jahr ein Interview verlinkt, in dem sich ein Beispiel findet, wie diese Politik bzw. Soziologie aussieht. Ich hab's damals leider nicht geschafft, das zu kommentieren.

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat aus einem Interview mit Martin Rees "Sorgen über das Ende der Wissenschaft – und der Menschheit"

https://www.spektrum.de/news/geht-die-menschheit-und-die-wissenschaft-unter-interview-mit-martin-rees/1572718


Spektrum-Interview hat folgendes geschrieben:
John Horgan:´Die Suche nach einer vereinheitlichten Theorie der Physik scheint nicht mehr voran zu kommen. Könnte es sich dabei um eine Sackgasse handeln?

Martin Rees: Es ist überheblich, extrem brillante Wissenschaftler dafür zu verhöhnen – wie etwa Woit und Smolin es getan haben –, dass sie ihr wissenschaftliches Leben diesem Ziel gewidmet haben.

Woit oder Smolin sollen jemanden verhöhnt haben? Glaub ich nicht. Der Vorwurf ist ein schlechter Versuch, Kritik an der String-Theorie ins Abseits zu stellen. Die String Wars sind schon wieder zehn oder mehr Jahre her, aber so recht ist die Kritik in der Öffentlichkeit noch nicht angekommen.

#506:  Autor: uwebus BeitragVerfasst am: 28.05.2019, 19:51
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=99hVAu1k6G8&feature=youtu.be

Was läuft falsch in der gegenwärtigen Physik?


Der Vortrag ist interessant, ein Begriff ist mir dabei hängen geblieben: Einfachheit.

Die Teilchenphysik ist nicht einfach, da sie sich mit 25 verschiedenen Teilchen beschäftigt.

Die Relativitätstheorie ist zu einfach, weil sie sich auf zwei Begriffe (Raum und Zeit) und nur eine Wirkung (Gravitation) beschränkt.

Erweitere ich die Relativitätstheorie um einen Begriff Gegenwirkung,

dann habe ich das Prinzip actio = reactio, welches ich jetzt noch dimensionieren muß in Raum und Zeit.

Raum hat Volumen, Zeit ist Delta t und steht für Veränderung, also muß das Prinzip als räumliches Wechselwirkungsprinzip darstellbar sein.

Und was räumlich wechselwirkt kann man als Energie definieren.

Man sucht doch nach der Quantengravitation? Bei mir gibt es diese Quantengravitation, dargestellt für ein Wirkungsquantum h.

An Einfachheit ist mein Modell nicht zu überbieten, es erklärt den Begruiff Raum, es erklärt wie die Zeit Delta t entsteht, und es ermöglicht Vorhersagen, die mit empirisch-experimentellen Ergebnissen der Physik kompatibel sind.

Trotzdem ziehen es Physiker vor, sich mit Dimensionen im Dutzendbereich zu beschäftigen und vermeiden es tunlichst die Frage zu beantworten, aus was denn ihr Raum bestehen soll, in dem sich Teilchen tummeln oder auch Strings. Ich kenne Strings nur als Damenunterwäsche und da kommt es auf die Trägerin an, ob man von Schönheit oder eher auch nicht reden kann.

#507:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 28.05.2019, 21:37
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Tendenziös fand ich die Zitate allerdings nicht. Wenn Hossenfelder austeilen hätte wollen, gäbe es eine Reihe vollmundiger Vorhersagen der String-Theoretiker, von denen keine eingetroffen ist. String-Theorie braucht Supersymmetrie und Supersymmetrie ist ein Schönheitsargument.

Ja, nur dann hätte ihre Kritik die politische Allgemeinheit eingebüßt. Die Stringtheorie hat auch ohne Hossenfelder viele Gegner, auch unter Physikern.

smallie hat folgendes geschrieben:
... Somit wäre Schönheit überflüssig.

Geschenkt. Ich finde das ganze Thema sowieso total überzogen. Wenn man wirklich "Schönheit" von Formeln / Theorien nicht nur subjektiv-ästhetisch genießen, sondern sie epistemologisch operationalisieren wollte, müßte man u.a. ein Maß für Einfachheit definieren, z.B. den Quotienten aus Anwendungsbereich und Komplexität.

Und Schönheit dient Hossenfelder sowieso nur als Aufhänger, in Wirklichkeit kritisiert sie etwas ganz Anderes (durchaus auch zurecht).

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ob eine Theorie gut ist, dafür zählt nur, wieviel sie voraussagt / erklärt und damit natürlich auch, wie gut sie überprüfbar und überprüft ist.
Demnach wäre String-Theorie nie eine wirklich gute Theorie gewesen.

Genau, jedenfalls bis jetzt nicht. Sie ist nur eine mathematisch geniale Hypothese. Und hat als solche übrigens schon zu verblüffenden mathematischen Entdeckungen beigetragen, etwa in der tropischen Geometrie.

Übrigens stimmt es auch nicht, daß man sie gar nicht überprüfen könne. Es gibt auch schon konkrete Ansätze, z.B. die Kompaktifizierung der Extradimensionen im CMB zu messen.

#508:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 31.05.2019, 22:03
    —
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
... Somit wäre Schönheit überflüssig.

Geschenkt. Ich finde das ganze Thema sowieso total überzogen. Wenn man wirklich "Schönheit" von Formeln / Theorien nicht nur subjektiv-ästhetisch genießen, sondern sie epistemologisch operationalisieren wollte, müßte man u.a. ein Maß für Einfachheit definieren, z.B. den Quotienten aus Anwendungsbereich und Komplexität.

Schönheitsargumente führten manchmal zum Erfolg, manchmal in die Sackgasse.

Hossenfelder erwähnt Murray Gell-Mann. Dem wurde vorgeworfen, seine neue Theorie passe nicht zu diesen und jenen Experimenten. Worauf Gell-Mann sagte: "Dann waren die Experimente halt falsch." Er hat recht behalten. Schönheit vs Pseudo-Result 1 : 0.


step hat folgendes geschrieben:
Und Schönheit dient Hossenfelder sowieso nur als Aufhänger, in Wirklichkeit kritisiert sie etwas ganz Anderes (durchaus auch zurecht).

Du meinst vermutlich dies:

step hat folgendes geschrieben:
Zur Frage, was denn nun derzeit falsch läuft, bzw. was ihrer Ansicht nach richtig wäre, kommt sie gegen Ende zur Wissenschaftspolitik. Da kann man ja Einiges zurecht kritisieren, z.B. die kurzen Verträge oder auch das "publish or perish", aber den Zusammenhang mit dem mangelnden Erfolg der theoretischen Physik bei der großen Vereinheitlichung sehe ich so primär nicht.

Das sicher auch.

Hossenfelders Kritik geht tiefer. Ein Thema aus ihrer obigen Arbeit herausgegriffen:

Sabine Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
Probleme von Feinabstimmungs-Argumenten - Zirkularität

Ein wesentliches Problem von Feinabstimmungs-Argumenten in der Kosmologie und in der Teilchenphysik ist es, auf Wahrscheinlichkeiten zu verweisen ohne die zugrunde liegende Wahrscheinlichkeitsverteilung zu definieren, oder falls sie definiert wurde, zu erklären, worauf diese Verteilung basiert.



step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Demnach wäre String-Theorie nie eine wirklich gute Theorie gewesen.

Genau, jedenfalls bis jetzt nicht.

Bis jetzt? Du meinst, da kommt noch was?

Leonard McCoy hat folgendes geschrieben:


Der Anspruch der String-Theorie ist es, besser zu sein als das Standardmodell. Zum Beispiel die Masse des Higgs- und der anderen Elementarteilchen zu erklären. Im Standardmodell muß das als gegeben hingenommen werden. Schön, aber Moment. Sollte eine neue Theorie nicht etwas zur Nichtlokalität der QM sagen? Sie muß es, wenn sie eine Theorie der Quantengravitation sein will.

Apropos. Stringtheorie beschreibt nur einen masse-freien Raum. 10^500 Anti-DeSitter-Universen, die nichts mit unserem Universum zu tun haben. Ganz großartig. Nach zwanzig Jahren herumrechnen ist das den Rechnern auch aufgefallen. Glücklicherweise kam Maldacena auf die AdS/CFT-Dualität, so daß man sagen konnte, über Umwege beschreibt Stringtheorie dann doch unser Universum. Flickwerk.


step hat folgendes geschrieben:
Sie ist nur eine mathematisch geniale Hypothese. Und hat als solche übrigens schon zu verblüffenden mathematischen Entdeckungen beigetragen, etwa in der tropischen Geometrie.

Also gar keine Physik?


step hat folgendes geschrieben:
Übrigens stimmt es auch nicht, daß man sie gar nicht überprüfen könne. Es gibt auch schon konkrete Ansätze, z.B. die Kompaktifizierung der Extradimensionen im CMB zu messen.

Ich halte die Idee von Extradimensionen für einen der häßlichsten Ansätze überhaupt. Erst konstruiert man Extradimensionen, um freie Parameter zu haben, mit denen man die Welt erklären kann - und nicht nur unsere, sondern auch alle anderen. Dann kompaktifiziert man die Dimensionen, um der Tatsache Rechnung zu tragen, daß wir nur 3 + 1 Dimensionen beobachten.

Obendrein kommt als physikalischer Treppenwitz noch die AdS/CFT-Dualität und die These vom holographischen Universum, die eine der drei Dimensionen "kompaktifiziert" dazu. Das sollte sich im CMB deutlicher niederschlagen als die Kompaktifizierung der restlichen Dimensionen. Ich zweifle nicht daran, daß die Stringtheorie das eine wie das andere erklären kann.

Es wird keine eindeutige Geschichte erzählt. Die spezielle Relativität erzählt die Geschichte von den Zwillingen, die unterschiedlich alt sind, nachdem einer eine annähernd lichtschnelle Reise unternommen hat. Die allgemeine Relativität erzählt die Geschichte eines Menschen, der in einem fensterlosen Zimmer aufwachte und nicht wußte, ob er auf einem Planeten ist oder in einem beschleunigten Raumschiff.

Welche Geschichte erzählt die Stringtheorie?

#509:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 01.06.2019, 11:13
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Hossenfelders Kritik geht tiefer. Ein Thema aus ihrer obigen Arbeit herausgegriffen:

Sabine Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
Probleme von Feinabstimmungs-Argumenten - Zirkularität

Ein wesentliches Problem von Feinabstimmungs-Argumenten in der Kosmologie und in der Teilchenphysik ist es, auf Wahrscheinlichkeiten zu verweisen ohne die zugrunde liegende Wahrscheinlichkeitsverteilung zu definieren, oder falls sie definiert wurde, zu erklären, worauf diese Verteilung basiert.

Vorweg: Mein Kommentar bezog sich nur auf das Video. Die Feinabstimmung streift sie da nur indirekt, bei den Themen "alle Konstanten nahe bei 1" und "Dunkle Energie".

Ich nehme an, Du (oder sie) kritisiert hier beispielsweise folgende (vereinfachte) Argumentation:
1. Die kosmologische Konstante / Vakuumenergiedichte müßte initial einen extrem kleinen, extrem genauen Wert gehabt haben.
2. Das ist extrem unwahrscheinlich.
3. Postuliert man ein entsprechendes Inflatonfeld, entfällt das Problem.
4. Daher ist es extrem wahrscheinlich, daß es ein solches Inflatonfeld gibt.

Ich finde, sowohl (2.) als auch (4.) bewegen sich irgendwo zwischen "nicht zwingend" und "unzulässig". Trotzdem macht es Sinn, eine Inflatonfeldhypothese zu betrachten und zu überprüfen. Man rät bzw. sucht geeignete Ansätze und Modelle - was sonst sollte man auch tun? Solange man vermeidet, mit schlecht definierten Wahrscheinlichkeiten zu argumentieren, sehe ich darin kein Problem. Als eher positivistisch geprägter Mensch bleibe ich da eher cool. Es gibt Ansätze ganz ohne Feinabstimmung (in denen die Feinabstimmung sozusagen ein Artefakt der fehlenden Theorie ist), sowie Ansätze, in denen die Feinabstimmung ein reiner Ensembleeffekt ist.

Was schlägt Hossenfelder eigentlich konkret inhaltlich vor - wie soll man ihrer Ansicht nach bessere Theorien entwickeln und was sollte man statt der LHC Experimente tun?

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Demnach wäre String-Theorie nie eine wirklich gute Theorie gewesen.
Genau, jedenfalls bis jetzt nicht.
Bis jetzt? Du meinst, da kommt noch was?

Es scheint mir durchaus möglich, daß eine zukünftige, gute Theorie Ähnlichkeit mit dem mathematischen Apparat der String- oder M-theorie hat. Auch SUSY ist meiner Ansicht nach noch nicht endgültig raus. Aber natürlich sollte man alternative Ansätze verfolgen und sich Gedanken darüber machen, was es bedeutet, wenn immer mehr einfache Varianten ausgeschlossen werden. Auch ich habe das Gefühl, daß da noch mindestens eine ganz wesentliche zündende Idee fehlt.

smallie hat folgendes geschrieben:
Sollte eine neue Theorie nicht etwas zur Nichtlokalität der QM sagen? Sie muß es, wenn sie eine Theorie der Quantengravitation sein will.

Auf jeden Fall. Da gibt es bisher nur Ansätze, z.B. diesen hier:
https://arxiv.org/abs/1310.4957 - Nonlocality in string theory
https://www.perimeterinstitute.ca/fr/videos/nonlocality-and-string-field-theory

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Sie ist nur eine mathematisch geniale Hypothese. Und hat als solche übrigens schon zu verblüffenden mathematischen Entdeckungen beigetragen, etwa in der tropischen Geometrie.
Also gar keine Physik?

Non sequitur. Bis jetzt ist die Stringt"heorie" rein hypothetisch. Ohne das wirklich vergleichen zu wollen, auch die Riemannsche Geometrie war ursprünglich ein rein mathematisches Konstrukt.

smallie hat folgendes geschrieben:
Ich halte die Idee von Extradimensionen für einen der häßlichsten Ansätze überhaupt. ...

Ist Häßlichkeit jetzt was Gutes oder Schlechtes? zwinkern

smallie hat folgendes geschrieben:
Es wird keine eindeutige Geschichte erzählt.

Ja, jedenfalls derzeit nicht.

#510:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 03.06.2019, 19:11
    —
step hat folgendes geschrieben:
Vorweg: Mein Kommentar bezog sich nur auf das Video. Die Feinabstimmung streift sie da nur indirekt, bei den Themen "alle Konstanten nahe bei 1" und "Dunkle Energie".

Ja, klar. Das war sozusagen Hintergrundinfo.


step hat folgendes geschrieben:
Ich nehme an, Du (oder sie) kritisiert hier beispielsweise folgende (vereinfachte) Argumentation:
1. Die kosmologische Konstante / Vakuumenergiedichte müßte initial einen extrem kleinen, extrem genauen Wert gehabt haben.
2. Das ist extrem unwahrscheinlich.
3. Postuliert man ein entsprechendes Inflatonfeld, entfällt das Problem.
4. Daher ist es extrem wahrscheinlich, daß es ein solches Inflatonfeld gibt.

Ich finde, sowohl (2.) als auch (4.) bewegen sich irgendwo zwischen "nicht zwingend" und "unzulässig".

Ziemlich so. In meinen Worten:

Die heutige kosmologische Konstante liegt sehr nahe bei 1 liegt, nach einer inflationäre Ausdehnung um den Faktor 10 hoch 30 keine Erklärung. Ist das Feinabstimmung? Wenn 1,001 feinabgestimmt ist ändert eine Verrechnung mit 10^30 nichts an der Feinabstimmung.

Obendrein ist nicht klar, warum die Inflation genau bei einem bestimmten Wert der Konstante aufhören sollte und nicht schon vorher oder später.


Als Generalkritik, wie einfach sich solche feinabgestimmten Feld-Überlegungen auf alles Mögliche anwenden lassen:

Das Sonnensystem: alle Planeten liegen in einer Ebene, bis auf wenige Grad Abweichung. Was für ein Zufall, das muß feinabgestimmt sein. Eine passende Erklärung ist schnell erfunden: in der Anfangszeit des Sonnensystems gab es ein Ekliptisches Feld und ein Ekliptikon als Teilchen, das die Körper eines Sonnensystems in eine Ebene zwingt. Sobald die Körper in einer Ebene sind, verschwindet das Ekliptische Feld.


step hat folgendes geschrieben:
Trotzdem macht es Sinn, eine Inflatonfeldhypothese zu betrachten und zu überprüfen.

Sicher. Solange man sich der Stärken und der Schwächen der Hypothese bewußt ist. Wenn Abwandlungen einer Theorie aus dem Boden schießen wie Pilze, ist das ein Zeichen, daß die Hypothese zu viele Freiheitsgrade hat. Das ist nicht "schön".

Auch sicher: Inflation ist unbestritten eine faszinierende Idee.


step hat folgendes geschrieben:
Man rät bzw. sucht geeignete Ansätze und Modelle - was sonst sollte man auch tun? Solange man vermeidet, mit schlecht definierten Wahrscheinlichkeiten zu argumentieren, sehe ich darin kein Problem. Als eher positivistisch geprägter Mensch bleibe ich da eher cool.

Jetzt sind wir beim eigentlichen Problem. Ich nenne es Großer-Reproduzibilitäts-Knall. Es ist noch keine zwanzig Jahre her, da ist den Leuten aufgefallen, daß viele oder gar die meisten Ergebnisse der Medizin, der Psychologie, der Soziologie falsch sind. Aufgrund zu laxer Methodik und zu salopper Auslegung von Statistik.

Zum Beispiel "der Garten der verzweigten Pfade". So läßt sich leicht etwas finden im Rauschen der Daten.

Statistical Modeling, Causal Inference, and Social Science hat folgendes geschrieben:
I’ve just saw this image in a paper discussing the weight of evidence for a “hiatus” in the global warming signal and immediately thought of the garden of forking paths.



https://statmodeling.stat.columbia.edu/2019/05/18/hey-people-are-doing-the-multiverse/


Das Bild erinnert fatal an den Theorie-Wildwuchs der Inflationstheorie.

Insofern hat die Reproduzibiltäts-Krise auch der Physik etwas zu sagen. Nicht unbedingt der etablierten Physik, die etwas stabiler aufgestellt ist als es die Humanwissenschaften etc. sind. Aber der spekulativen, theoretischen Physik, die nicht davor gefeit ist, die selben - naheliegenden - Fehler zu machen, wie die Humanwissenschaften.

Ich weiß nicht ob Hossenfelder das auch so sieht, mir scheint das der Kern der Sache zu sein. Positivismus, ja, cool. Aber hey, manchmal ist der Autopilot an.

Nochmal anders gesagt: die wissenschaftliche Methode kommt leider ohne Abbruchbedingung.


step hat folgendes geschrieben:
... Ansätze, in denen die Feinabstimmung ein reiner Ensembleeffekt ist.

Multiversum?!


step hat folgendes geschrieben:
Was schlägt Hossenfelder eigentlich konkret inhaltlich vor - wie soll man ihrer Ansicht nach bessere Theorien entwickeln ...


Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
F: Was sollten Physiker tun anstatt auf kleinen Zahlen herumzureiten?

A: Ich schlage vor, sich auf klar umrissende Probleme zu fokussieren oder wenigstens, den Versuch zu machen, klar umrissende Probleme zu finden.



Q: What should physicists do instead of obsessing about small numbers?

A: I’d suggest they focus on well-defined problems, or at least make an effort to come up with well-defined problems.

In meiner Sprachregelung heißt "klar umrissen": man kann eine Geschichte erzählen.


step hat folgendes geschrieben:
... und was sollte man statt der LHC Experimente tun?

Einen größeren LHC bauen? Pfeifen (Du kennst die Debatte vermutlich.)


(Rest vorerst geschnippt.)

#511:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.06.2019, 12:14
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Als Generalkritik, wie einfach sich solche feinabgestimmten Feld-Überlegungen auf alles Mögliche anwenden lassen:

Das Sonnensystem: alle Planeten liegen in einer Ebene, bis auf wenige Grad Abweichung. Was für ein Zufall, das muß feinabgestimmt sein. Eine passende Erklärung ist schnell erfunden: in der Anfangszeit des Sonnensystems gab es ein Ekliptisches Feld und ein Ekliptikon als Teilchen, das die Körper eines Sonnensystems in eine Ebene zwingt. Sobald die Körper in einer Ebene sind, verschwindet das Ekliptische Feld.

Im Prinzip eine legitime Hypothese, wenn auch keine sehr elegante, da sie magische Zusatzannahmen macht. Also ein Fall für alternative Hypothesen, Beobachtungen und Simulationen primordialer Sternsysteme usw.

Aber wo wir schon mal dabei sind: Nehmen wir an, es gibt am Ende zwei "funktionierende" Hypothesen, Deine o.g. und eine, die das Phänomen rein auf der Basis von Gravitation und Kinetik erklärt. Welche würdest Du vorziehen, und warum? Vermutlich doch die zweite aufgrund ihrer Einfachheit. Aus positivstischer Sicht ist das kein metaphysisches Kriterium, sondern ein praktisches. Es geht nicht um Wahrheit, sondern um Berechenbarkeit.

smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn Abwandlungen einer Theorie aus dem Boden schießen wie Pilze, ist das ein Zeichen, daß die Hypothese zu viele Freiheitsgrade hat. Das ist nicht "schön".

Das stört in der Tat auch die meisten Physiker, deswegen wollen sie möglichst viele Freiheitsgrade loswerden, v.a. durch experimentellen Ausschluß.

smallie hat folgendes geschrieben:
Zum Beispiel "der Garten der verzweigten Pfade". So läßt sich leicht etwas finden im Rauschen der Daten. ... Das Bild erinnert fatal an den Theorie-Wildwuchs der Inflationstheorie.

Insofern hat die Reproduzibiltäts-Krise auch der Physik etwas zu sagen. Nicht unbedingt der etablierten Physik, die etwas stabiler aufgestellt ist als es die Humanwissenschaften etc. sind. Aber der spekulativen, theoretischen Physik, die nicht davor gefeit ist, die selben - naheliegenden - Fehler zu machen, wie die Humanwissenschaften. ... Nochmal anders gesagt: die wissenschaftliche Methode kommt leider ohne Abbruchbedingung.

Ob das Bild wirklich analog ist, nur weil es auch eine Verzweigung zeigt? Naja, ich will auch nicht ausschließen, daß es in der Physik mal Signifikanzfehlschlüsse bei der Datenanalyse geben kann. Aber bisher sind sie meist gut durchgekommen, ich erinnere beispielsweise an die überlichtschnellen Neutrinos vor ein paar Jahren. Eine Reproduzibiltäts-Krise sieht anders aus.

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... Ansätze, in denen die Feinabstimmung ein reiner Ensembleeffekt ist.
Multiversum?!

Genau - und das ist aus meiner Sicht kein Taschenspielertrick. Man hat die Schrödingergleichung (bis auf weiteres) und fügt ihr nichts hinzu, auch keine magischen Kollapse, keine verborgenen Variablen usw.

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Was schlägt Hossenfelder eigentlich konkret inhaltlich vor - wie soll man ihrer Ansicht nach bessere Theorien entwickeln ...
Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
F: Was sollten Physiker tun anstatt auf kleinen Zahlen herumzureiten?
A: Ich schlage vor, sich auf klar umrissende Probleme zu fokussieren oder wenigstens, den Versuch zu machen, klar umrissende Probleme zu finden.
...
In meiner Sprachregelung heißt "klar umrissen": man kann eine Geschichte erzählen.

Hmm ... ich finde, viele Probleme sind sehr gut umrissen. Zum Beispiel lassen sich die (recht genauen) Beobachtungen von Galaxien nicht mit dem Standardmodell erklären, es fehlt eine "Dunkle Materie". Das Problem ist also, Kandidaten dafür in Theorie und Experiment zu finden.

Sogar eine rein theoretische Frage nach einer geeigneten GUT finde ich recht klar umrissen: Man hat zwei gut bestätigte Theorien (QFT, ART) und sucht erstmal nach dem einfachsten mathematischen Modell, das beide als Grenzfälle hervorbrächte.

#512:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 17:42
    —
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Ich halte die Idee von Extradimensionen für einen der häßlichsten Ansätze überhaupt. ...

Ist Häßlichkeit jetzt was Gutes oder Schlechtes? zwinkern

Was Gutes natürlich, weil Schönheit was Gutes ist. Und weil Häßlichkeit nur Schönheit ist mit umgekehrtem Vorzeichen. zwinkern


Von ganz oben:

step hat folgendes geschrieben:
Ich denke, sie wird - in bezug auf die Einfachheit/Schönheit der Physik - unrecht behalten.

Wir sehen an allen Ecken und Enden, wie aus einfachen Regeln komplexe Muster entstehen. Könnte es umgekehrt sein?

Hossenfelders Buch "Das hässliche Universum" habe ich nicht gelesen. Im englischen Original heißt es "Lost in Math", was bei mir ganz andere Assozitationen weckt. Ich hätte mich gegen diese Übersetzung gewehrt. Wieviel Raum "Schönheit" im Buch einnimmt, müßte jemand sagen, der es gelesen hat. zelig?

In dem Sinne verstehe ich Hossenfelders Argument als nicht gegen Schönheit gerichtet, sondern gegen deren "epistemologischer Operationalisierung", wie du es nanntest. Ich hätte nichts dagegen, Hossenfelders Argument als Schönheitsargument zweiter Ordnung einzusortieren. zwinkern Es ist ebenfalls nicht so leicht operationalisierbar.

Obige Zeilen mögen weltfern erscheinen. Spätestens wenn's darum geht, wo die Forschungsgelder hingehen, wird es sehr konkret. Insofern steht deine Frage, was Hossenfelder vorschlägt, noch im Raum: Wer entscheidet, worauf "die Physik" ihre Aufmerksamkeit richtet?

#513:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 19:03
    —
step hat folgendes geschrieben:
Aber wo wir schon mal dabei sind: Nehmen wir an, es gibt am Ende zwei "funktionierende" Hypothesen, Deine o.g. und eine, die das Phänomen rein auf der Basis von Gravitation und Kinetik erklärt. Welche würdest Du vorziehen, und warum? Vermutlich doch die zweite aufgrund ihrer Einfachheit. Aus positivstischer Sicht ist das kein metaphysisches Kriterium, sondern ein praktisches. Es geht nicht um Wahrheit, sondern um Berechenbarkeit.

Gut gesagt. Jetzt fällt mir nix mehr ein.

Mir fällt noch nicht mal eine anschauliche Erklärung ein, warum sich eine protoplanetare Scheibe bildet. "Gravitation und Kinetik", ja, ich hätte gesagt: eine Angleichung von Geschwindigkeitsvektoren durch Kollisionen - klar, aber war's das schon, geht's nicht genauer?


Schnell mit einem zur Frage passenden Zitat von meiner planetarischen Bildungslücke abgelenkt:

Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
5.2 Ockhams Raziermesser

Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, aus der man die Wahl eines Parameters berechnet addiert unnötige Struktur zu einer Theorie und ist deshalb in Widerspruch zu dem Diktum der Einfachheit. Man könnte den Parameter auch auswählen und gut wär's. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung und alle nicht-beobachtbaren Werte der Parameter sind unnötig zur Herleitung beobachtbarer Werte und sollten per Ockhams Rasierer fallen gelassen werden.



5.2 Occam’s Razor

A probability distribution from which to calculate the most likely choice of parameter adds unnecessary structure to the theory and is thus in conflict with the dictum of simplicity. We could have chosen a parameter and be done with it. The probability distribution and all the not-observed values of the parameters are unnecessary for the derivation of any observable and they should therefore be stripped by Occam’s razor.




step hat folgendes geschrieben:
Ob das Bild wirklich analog ist, nur weil es auch eine Verzweigung zeigt?

Oh. Dann muß ich ausholen.

Ganz plump: du denkst dir ein Tier und ich stelle Ja/Nein-Fragen. Nach so und so vielen Fragen kenne ich entweder die Antwort oder mir gehen die Fragen aus und ich muß feststellen, daß du ein mir unbekanntes Tier nanntest.

Im Kern ist das ein Entscheidungsbaum, der durchlaufen wird. Das findet sich in Computerprogrammen ab der Turing-Maschine, das findet sich nochmal in den Algorithmen der klassischen KI und erneut in neuronalen Netzen. Auch als treffende Darstellung der wissenschaftlichen Methode läßt es sich lesen.

Ich wüßte nicht, wie man anders zu Erkenntnis kommen könnte, als solche Entscheidungsbäume zu durchlaufen.

Gleichzeitig ist es ein Garant dafür, sich dann und wann fürchterlich zu verrennen.


step hat folgendes geschrieben:
Naja, ich will auch nicht ausschließen, daß es in der Physik mal Signifikanzfehlschlüsse bei der Datenanalyse geben kann. Aber bisher sind sie meist gut durchgekommen, ich erinnere beispielsweise an die überlichtschnellen Neutrinos vor ein paar Jahren. Eine Reproduzibiltäts-Krise sieht anders aus.

So war's nicht gemeint. Die etablierte Physik hat keine Reproduzibiltäts-Krise.

Die spekulative Physik hingegen schwelgt in Vorstellungen, die sich nur schwer oder grundsätzlich gar nicht dingfest machen lassen.

step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... Ansätze, in denen die Feinabstimmung ein reiner Ensembleeffekt ist.
Multiversum?!

Genau - und das ist aus meiner Sicht kein Taschenspielertrick. ...

Mathematisch ist das in Ordnung.

Störend ist es dennoch, weil das einem experimentellen Ausschluß nicht zugänglich ist.

step hat folgendes geschrieben:
Das stört in der Tat auch die meisten Physiker, deswegen wollen sie möglichst viele Freiheitsgrade loswerden, v.a. durch experimentellen Ausschluß.

Dann müßten die meisten Physiker das Multiversum loswerden wollen.


step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
In meiner Sprachregelung heißt "klar umrissen": man kann eine Geschichte erzählen.

Hmm ... ich finde, viele Probleme sind sehr gut umrissen.

Hier sind wir noch nicht beisammen. Vermutlich ist meine Vorstellung davon, was eine gute Geschichte ausmacht, hochgradig idiosynkratisch. Dazu vielleicht noch mehr.

Andererseits hast du Recht: Hossenfelder hat "Probleme" geschrieben, deine Antwort darauf trifft den Nagel auf den Kopf. Ich hab' "Probleme" gedanklich durch "Lösungsansätze" ersetzt, weil's nur so Sinn ergibt. Aufgefallen ist mir die Ersetzung aber nicht. Geschockt

#514:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 20:00
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Ich halte die Idee von Extradimensionen für einen der häßlichsten Ansätze überhaupt. ...
Ist Häßlichkeit jetzt was Gutes oder Schlechtes? zwinkern
Was Gutes natürlich, weil Schönheit was Gutes ist. Und weil Häßlichkeit nur Schönheit ist mit umgekehrtem Vorzeichen. zwinkern

Laß das bloß nicht die Hossenfelder hören Smilie

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich denke, sie wird - in bezug auf die Einfachheit/Schönheit der Physik - unrecht behalten.
Wir sehen an allen Ecken und Enden, wie aus einfachen Regeln komplexe Muster entstehen. Könnte es umgekehrt sein?

Das würde die zugrundeliegenden "einfachen Regeln" doch nur noch interessanter machen. Oder meinst Du, die Physik solle sich in diesem Fall auf die komplexen emergenten Zusammenhänge konzentrieren, weil die mehr Profit abwerfen als die zugrundeliegenden einfachen? Nach dem Motto, wem nützt eine Lie-Gruppe, wenn wir stattdessen auch die Strömungen in einer Turbine messen und daraus nützliche Tabellenwerke erstellen können?

smallie hat folgendes geschrieben:
Hossenfelders Buch "Das hässliche Universum" habe ich nicht gelesen. Im englischen Original heißt es "Lost in Math", was bei mir ganz andere Assozitationen weckt. Ich hätte mich gegen diese Übersetzung gewehrt.

Ich auch. Trifft aber vielleicht doch auch einen wahren Punkt? Man merkt, sie mag die sehr mathematischen Grundlagen der modernen theoretischen Physik überhaupt nicht. Ähnlich übrigens wie die meisten Philosophen, die sind sogar total verloren in der neueren Physik - was für Hossenfelder natürlich nicht gilt.

smallie hat folgendes geschrieben:
In dem Sinne verstehe ich Hossenfelders Argument als nicht gegen Schönheit gerichtet, sondern gegen deren "epistemologischer Operationalisierung", wie du es nanntest. Ich hätte nichts dagegen, Hossenfelders Argument als Schönheitsargument zweiter Ordnung einzusortieren. zwinkern Es ist ebenfalls nicht so leicht operationalisierbar.

Was sie wohl sagen würde, wenn jemand ihr diese Deutung vorschlagen würde.

smallie hat folgendes geschrieben:
Obige Zeilen mögen weltfern erscheinen. Spätestens wenn's darum geht, wo die Forschungsgelder hingehen, wird es sehr konkret. Insofern steht deine Frage, was Hossenfelder vorschlägt, noch im Raum: Wer entscheidet, worauf "die Physik" ihre Aufmerksamkeit richtet?

Das müssen die Physiker selbst entscheiden. Wir wissen u.a. aus dem Stalinismus, wie Wissenschaft aussieht, wenn die Politik die Forschungsfelder oder gar Ergebnisse vorgibt.

Die theoretischen Physiker, also die mit den komplexen mathematischen Varianten der Stringtheorie, verbraten übrigens gar nicht so viel Forschungsgeld, relativ gesehen.

#515:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 20:14
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Mir fällt noch nicht mal eine anschauliche Erklärung ein, warum sich eine protoplanetare Scheibe bildet. "Gravitation und Kinetik", ja, ich hätte gesagt: eine Angleichung von Geschwindigkeitsvektoren durch Kollisionen - klar, aber war's das schon, geht's nicht genauer?

Klar geht das - bzw. eher jein. Genauer geht es bei den Effekten, die mitspielen, inzwischen ist man meines Wissens bei Staubkorngröße und muß u.a. schon elektrische Aufladung bei deren Reibung berücksichtigen, damit die Simulationen genauer werden. Nicht genauer geht es (natürlich) bei den individuellen Teilchenbewegungen, bei dermaßen vielen Teilchen kann man nur Ensembles betrachten, man hat deterministisches Chaos, Fixpunkte usw.. Aber am Ende wird eine Theorie stehen, die alle Effekte ziemlich gut erklärt, indem sie auf diverse gut verstandene Einzeleffekte zurückgreift.

smallie hat folgendes geschrieben:
Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
5.2 Ockhams Raziermesser

Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, aus der man die Wahl eines Parameters berechnet addiert unnötige Struktur zu einer Theorie und ist deshalb in Widerspruch zu dem Diktum der Einfachheit. Man könnte den Parameter auch auswählen und gut wär's. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung und alle nicht-beobachtbaren Werte der Parameter sind unnötig zur Herleitung beobachtbarer Werte und sollten per Ockhams Rasierer fallen gelassen werden.
...

Ehrlich, das halte ich für falsch, außer wenn die Wahrscheinlichkeitsverteilung extra konstruiert wird, um dann den Parameter als Stichprobe zu deklarieren. Genau das ist aber etwa bei der Schrödingergleichung / Multiversum nicht der Fall, die Wahrscheinlichkeitsverteilung ist bereits da und die Bevölkerung von Kopenhagen muß begründen, warum sie plötzlich einen Teil der Wellenfunktion magisch wegwerfen will.

#516:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 20:23
    —
step hat folgendes geschrieben:
Man merkt, sie mag die sehr mathematischen Grundlagen der modernen theoretischen Physik überhaupt nicht. Ähnlich übrigens wie die meisten Philosophen,...


Bin da nicht auf der Höhe der Debatte, aber ist das wirklich so? Wenn, wäre das ja ein interessantes Phänomen, das nach Erklärung schreit. Denn die philosophische Methode ist ja gerade der Erkenntnisgewinn durch reines Denken und logische Schlussfolgerung; die Mathematisierung der Wissenschaft müsste Philosophen (zumindest den analytischen) insofern doch eigentlich entgegenkommen.

#517:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 20:30
    —
Hat schon jemand Frau Hossenfelder eingeladen, hier mitzulesen?
Gibt es sonst einen Grund, wieso ich das besser nicht tun sollte?

#518:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 20:32
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
... Ja/Nein-Fragen ... Im Kern ist das ein Entscheidungsbaum, der durchlaufen wird. Das findet sich in Computerprogrammen ab der Turing-Maschine, das findet sich nochmal in den Algorithmen der klassischen KI und erneut in neuronalen Netzen. Auch als treffende Darstellung der wissenschaftlichen Methode läßt es sich lesen.

Sind die Ja/Nein Fragen bei dieser Analogie die potenziell falsifizierenden Experimente? Und was wäre das Kriterium, aufzugeben? Daß mir kein Tier (keine Theorie) mehr einfällt?

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... überlichtschnellen Neutrinos ...
So war's nicht gemeint. Die etablierte Physik hat keine Reproduzibiltäts-Krise.

Ich hatte extra versucht, ein Beispiel zu nennen, bei dem sofort nichtetablierte Hypothesen aufkamen. Und es gibt ja tatsächlich in der Neutrinophysik noch allerlei fundamental Ungeklärtes - einiges davon hängt auch mit Stringtheorien zusammen.

smallie hat folgendes geschrieben:
Die spekulative Physik hingegen schwelgt in Vorstellungen, die sich nur schwer oder grundsätzlich gar nicht dingfest machen lassen.

In vielen Fällen muß das nicht so bleiben.

smallie hat folgendes geschrieben:
Störend ist es dennoch, weil das [Multiversum] einem experimentellen Ausschluß nicht zugänglich ist.

Vielleicht gibt es ja mehr und mehr Experimente, die den magischen Kollaps immer absurder aussehen lassen, bis diese Interpretation komplett verworfen wird. Oder anders gesagt, man beobachtet "noch nicht ganz" getrennte Multiversumzweige bei der Arbeit, etwa indem man den "magischen Kollaps" wie einen Kaugummi langzieht oder wieder umdreht.

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Das stört in der Tat auch die meisten Physiker, deswegen wollen sie möglichst viele Freiheitsgrade loswerden, v.a. durch experimentellen Ausschluß.
Dann müßten die meisten Physiker das Multiversum loswerden wollen.

Das fügt jedoch gar keine FG hinzu (zur Schrödingergleichung des Gesamtsystemzustandes).

smallie hat folgendes geschrieben:
Ich hab' "Probleme" gedanklich durch "Lösungsansätze" ersetzt, weil's nur so Sinn ergibt.

Ja gut, so kann ich durchaus zustimmen. Viele Antwortversuche, speziell auch in der Stringtheorie, sind alles andere als gut umrissen.

#519:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 20:40
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Man merkt, sie mag die sehr mathematischen Grundlagen der modernen theoretischen Physik überhaupt nicht. Ähnlich übrigens wie die meisten Philosophen,...
Bin da nicht auf der Höhe der Debatte, aber ist das wirklich so? Wenn, wäre das ja ein interessantes Phänomen, das nach Erklärung schreit.

Naja, eine simple mögliche Erklärung wäre, daß sie dann erstmal höhere Mathematik (und evtl. auch noch Physik) lernen müßten - das ist ja nicht in einem Semester erledigt und erfordert auch spezielle Fähigkeiten.

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Denn die philosophische Methode ist ja gerade der Erkenntnisgewinn durch reines Denken und logische Schlussfolgerung; die Mathematisierung der Wissenschaft müsste Philosophen (zumindest den analytischen) insofern doch eigentlich entgegenkommen.

Kann man so sehen. Mir ging es aber hier eher darum, wie Philosophen an Themen herangehen, die heute in die Physik gehören (etwa Raumzeit, Kausalität ...) oder sogar sehr komplexe Mathematik benötigen, um überhaupt verstanden werden zu können, etwa die Quantenfeldtheorie und damit z.B. was "Nichts" (nicht) bedeutet.

#520:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 20:53
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
Hat schon jemand Frau Hossenfelder eingeladen, hier mitzulesen?
Gibt es sonst einen Grund, wieso ich das besser nicht tun sollte?

Cool Geschockt Wär sicher spannend, mal direkt ein paar Entgegnungen / Klarstellungen von ihr zu kriegen.

Ein Grund dagegen wäre, daß hier kaum jemand mit Klarnamen schreibt, da würde ich an ihrer Stelle absagen - Mail geht vielleicht eher. Ein weiterer Grund wäre, daß hier (mich eingeschlossen) niemand ist, der wirklich Zeit und Knowhow aufbrächte, sich ins Detail zu begeben. Zum Beispiel wenn es dann wirklich um Variante A der Stringtheorie X geht, da müßte ich komplett passen. Und drittens müßten wir wohl ein eigenes trollfreies Unterforum aufmachen (Troll hier eher weit gefaßt).

#521:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 20:54
    —
step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Man merkt, sie mag die sehr mathematischen Grundlagen der modernen theoretischen Physik überhaupt nicht. Ähnlich übrigens wie die meisten Philosophen,...
Bin da nicht auf der Höhe der Debatte, aber ist das wirklich so? Wenn, wäre das ja ein interessantes Phänomen, das nach Erklärung schreit.

Naja, eine simple mögliche Erklärung wäre, daß sie dann erstmal höhere Mathematik (und evtl. auch noch Physik) lernen müßten - das ist ja nicht in einem Semester erledigt und erfordert auch spezielle Fähigkeiten.


Ja gut, ich bin jetzt auch nicht vom klischeehaften Langzeit-Kneipenphilosophiestudenten ausgegangen (bei aller Sympathie für diesen Typus), ich verstand unter "Philosophen" jetzt schon Leute, die sich dem professionell mit einem Großteil ihres Lebens widmen. Und zumindest bei denen sollte es ja jetzt nicht unbedingt an Neigung und Fähigkeit zum Denken in formalen Systemen mangeln, nehme ich zumindest an.

step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Denn die philosophische Methode ist ja gerade der Erkenntnisgewinn durch reines Denken und logische Schlussfolgerung; die Mathematisierung der Wissenschaft müsste Philosophen (zumindest den analytischen) insofern doch eigentlich entgegenkommen.

Kann man so sehen. Mir ging es aber hier eher darum, wie Philosophen an Themen herangehen, die heute in die Physik gehören (etwa Raumzeit, Kausalität ...) oder sogar sehr komplexe Mathematik benötigen, um überhaupt verstanden werden zu können, etwa die Quantenfeldtheorie und damit z.B. was "Nichts" (nicht) bedeutet.


Und deine Erfahrung ist, dass sie diesbezüglich am Kern vorbei kritisieren, weil ihnen die mathematischen Fähigkeiten fehlen?

#522:  Autor: uwebus BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 21:35
    —
step hat folgendes geschrieben:
Mir ging es aber hier eher darum, wie Philosophen an Themen herangehen, die heute in die Physik gehören (etwa Raumzeit, Kausalität ...


step, Raumzeit gehört solange nicht in die Physik, solange Physiker nicht in der Lage sind die Begriffe Raum und Zeit technisch, nicht nur mathematisch zu modellieren.

Der Begriff Raumzeit ist und bleibt ein esoterischer Begriff und gehört eher ins Religiöse als in eine Naturwissenschaft. Er steht für etwas völlig undefiniertes so wie der Begriff Seele in der Religion.

#523:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 05.06.2019, 22:10
    —
Nur mal so als Nichtphysiker und Nichtphilosoph: Naturwissenschaften sind etwas, was man ein Leben lang betreiben muß, und nicht einmal ein einzelner Physiker beherrscht alle Aspekte seines Fachs. Was ist so verwunderlich an der Tatsache, daß Außenstehende, die diese Qualifikation nicht haben, da nicht wirklich mithalten können, und dementsprechend auch nicht ernst genommen werden?

#524:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 06.06.2019, 08:07
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Nur mal so als Nichtphysiker und Nichtphilosoph: Naturwissenschaften sind etwas, was man ein Leben lang betreiben muß, und nicht einmal ein einzelner Physiker beherrscht alle Aspekte seines Fachs. Was ist so verwunderlich an der Tatsache, daß Außenstehende, die diese Qualifikation nicht haben, da nicht wirklich mithalten können, und dementsprechend auch nicht ernst genommen werden?


Nun ging es hier aber nicht um "mithalten können" oder "ernst nehmen", sondern eine von step konstatierte Aversion von Philosophen gegenüber einer stark auf Mathematik basierenden Physik. Und das fand ich dann doch bemerkenswert, dass gerade Philosophen eine zu große Betonung des formalen Teils der Wissenschaft beklagen. Denn die Analyse der Form der Erkenntnis ist ja dann doch seit jeher der eigentliche Gegenstand philosophischer Reflexion.

#525:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.06.2019, 10:20
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Nur mal so als Nichtphysiker und Nichtphilosoph: Naturwissenschaften sind etwas, was man ein Leben lang betreiben muß, und nicht einmal ein einzelner Physiker beherrscht alle Aspekte seines Fachs. Was ist so verwunderlich an der Tatsache, daß Außenstehende, die diese Qualifikation nicht haben, da nicht wirklich mithalten können, und dementsprechend auch nicht ernst genommen werden?


Nun ging es hier aber nicht um "mithalten können" oder "ernst nehmen", sondern eine von step konstatierte Aversion von Philosophen gegenüber einer stark auf Mathematik basierenden Physik. Und das fand ich dann doch bemerkenswert, dass gerade Philosophen eine zu große Betonung des formalen Teils der Wissenschaft beklagen. Denn die Analyse der Form der Erkenntnis ist ja dann doch seit jeher der eigentliche Gegenstand philosophischer Reflexion.


Vielleicht gibt das hier eine Antwort:

"Die Philosophie unterscheidet sich einerseits von den Naturwissenschaften und andererseits von der Mathematik. Im Unterschied zu den Naturwissenschaften stützt sie sich nicht auf Experimente und Beobachtungen, sondern allein auf das Denken. Im Unterschied zu Mathematik kennt sie keine formalen Beweisverfahren. Man philosophieren einzig, in dem man fragt, argumentiert, bestimmte Gedanken ausprobiert und mögliche Argumente gegen sie erwägt, und darüber nachdenkt, wie unsere Begriffe wirklich beschaffen sind. […] Je grundlegender die Ideen sind, die wir zu erforschen versuchen, umso weniger Werkzeug haben wir hierfür zur Verfügung. Nur weniges darf angenommen oder vorausgesetzt werden. Die Philosophie ist daher eine etwas schwindelerregende Tätigkeit, und nur wenige ihrer Ergebnisse bleiben langfristig unangefochten."

(Thomas Nagel 1987: Was bedeutet das alles?, S. 8f)

#526:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 06.06.2019, 16:19
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Und deine Erfahrung ist, dass sie diesbezüglich am Kern vorbei kritisieren, weil ihnen die mathematischen Fähigkeiten fehlen?

Ja, oder das physikalische Verständnis. Ich lese von Zeit zu Zeit philosophische Dissertationen oder Magisterarbeiten zu solchen eher "physikalischen" Themen, und da stehen mir öfter mal die Haare zu Berge, auch bei sehr gut benoteten Arbeiten. Kann natürlich sein, daß es umgekehrt ebenso ist, wenn Physiker philosophisch dilettieren.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Vielleicht gibt das hier eine Antwort:

"... umso weniger Werkzeug haben wir hierfür zur Verfügung. ... schwindelerregende Tätigkeit ... nur wenige ihrer Ergebnisse bleiben langfristig unangefochten."
(Thomas Nagel 1987: Was bedeutet das alles?, S. 8f)

Wenn das so schon im Abstract philosophischer Artikel zu physikalischen Themen stünde, wäre das sicher ehrlicher. Ich muß allerdings zugeben, daß ich so eine Arbeit dann möglicherweise auch erst gar nicht mehr lesen würde zwinkern

#527:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 06.06.2019, 19:16
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Nur mal so als Nichtphysiker und Nichtphilosoph: Naturwissenschaften sind etwas, was man ein Leben lang betreiben muß, und nicht einmal ein einzelner Physiker beherrscht alle Aspekte seines Fachs. Was ist so verwunderlich an der Tatsache, daß Außenstehende, die diese Qualifikation nicht haben, da nicht wirklich mithalten können, und dementsprechend auch nicht ernst genommen werden?


Nun ging es hier aber nicht um "mithalten können" oder "ernst nehmen", sondern eine von step konstatierte Aversion von Philosophen gegenüber einer stark auf Mathematik basierenden Physik. Und das fand ich dann doch bemerkenswert, dass gerade Philosophen eine zu große Betonung des formalen Teils der Wissenschaft beklagen. Denn die Analyse der Form der Erkenntnis ist ja dann doch seit jeher der eigentliche Gegenstand philosophischer Reflexion.


Vielleicht gibt das hier eine Antwort:

"Die Philosophie unterscheidet sich einerseits von den Naturwissenschaften und andererseits von der Mathematik. Im Unterschied zu den Naturwissenschaften stützt sie sich nicht auf Experimente und Beobachtungen, sondern allein auf das Denken. Im Unterschied zu Mathematik kennt sie keine formalen Beweisverfahren. Man philosophieren einzig, in dem man fragt, argumentiert, bestimmte Gedanken ausprobiert und mögliche Argumente gegen sie erwägt, und darüber nachdenkt, wie unsere Begriffe wirklich beschaffen sind. […] Je grundlegender die Ideen sind, die wir zu erforschen versuchen, umso weniger Werkzeug haben wir hierfür zur Verfügung. Nur weniges darf angenommen oder vorausgesetzt werden. Die Philosophie ist daher eine etwas schwindelerregende Tätigkeit, und nur wenige ihrer Ergebnisse bleiben langfristig unangefochten."

(Thomas Nagel 1987: Was bedeutet das alles?, S. 8f)


Vielleicht eine Teilantwort. Klar, Philosophen haben es mehr mit Begriffen, aber die Behauptung, dass sie ihre Argumente nicht formalisieren würden, stimmt so pauschal nicht. Manche (v.a. angelsächsische) Philosophen sind geradezu verknallt in die Idee, ihre Gedankengänge streng formalisiert darzustellen.

step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Und deine Erfahrung ist, dass sie diesbezüglich am Kern vorbei kritisieren, weil ihnen die mathematischen Fähigkeiten fehlen?

Ja, oder das physikalische Verständnis. Ich lese von Zeit zu Zeit philosophische Dissertationen oder Magisterarbeiten zu solchen eher "physikalischen" Themen, und da stehen mir öfter mal die Haare zu Berge, auch bei sehr gut benoteten Arbeiten. Kann natürlich sein, daß es umgekehrt ebenso ist, wenn Physiker philosophisch dilettieren.


Auch das finde ich erstaunlich. Hätte jetzt erwartet, dass sich überhaupt nur solche Absolventen und Gutachten tiefergehend mit physikalischen Themen beschäftigen, die Physik zuminndest mal als Nebenfach studiert haben. Kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass jemand mit 'ner Kombi à la Philosophie, Kulturwissenschaft und Theologie auch nur auf eine solche Idee kommt. Natürlich kann es notwendige Berührungspunkte geben, z.B. wenn jemand über die Berechtigung von Kants Anschauungsformen oder so schreibt...ja, da kann's womöglich peinlich werden, wenn man auf einem veralteten Forschungsstand argumentiert.

#528:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 06.06.2019, 19:25
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Nur mal so als Nichtphysiker und Nichtphilosoph: Naturwissenschaften sind etwas, was man ein Leben lang betreiben muß, und nicht einmal ein einzelner Physiker beherrscht alle Aspekte seines Fachs. Was ist so verwunderlich an der Tatsache, daß Außenstehende, die diese Qualifikation nicht haben, da nicht wirklich mithalten können, und dementsprechend auch nicht ernst genommen werden?


Nun ging es hier aber nicht um "mithalten können" oder "ernst nehmen", sondern eine von step konstatierte Aversion von Philosophen gegenüber einer stark auf Mathematik basierenden Physik. Und das fand ich dann doch bemerkenswert, dass gerade Philosophen eine zu große Betonung des formalen Teils der Wissenschaft beklagen. Denn die Analyse der Form der Erkenntnis ist ja dann doch seit jeher der eigentliche Gegenstand philosophischer Reflexion.


Vielleicht gibt das hier eine Antwort:

"Die Philosophie unterscheidet sich einerseits von den Naturwissenschaften und andererseits von der Mathematik. Im Unterschied zu den Naturwissenschaften stützt sie sich nicht auf Experimente und Beobachtungen, sondern allein auf das Denken. Im Unterschied zu Mathematik kennt sie keine formalen Beweisverfahren. Man philosophieren einzig, in dem man fragt, argumentiert, bestimmte Gedanken ausprobiert und mögliche Argumente gegen sie erwägt, und darüber nachdenkt, wie unsere Begriffe wirklich beschaffen sind. […] Je grundlegender die Ideen sind, die wir zu erforschen versuchen, umso weniger Werkzeug haben wir hierfür zur Verfügung. Nur weniges darf angenommen oder vorausgesetzt werden. Die Philosophie ist daher eine etwas schwindelerregende Tätigkeit, und nur wenige ihrer Ergebnisse bleiben langfristig unangefochten."

(Thomas Nagel 1987: Was bedeutet das alles?, S. 8f)


Vielleicht eine Teilantwort. Klar, Philosophen haben es mehr mit Begriffen, aber die Behauptung, dass sie ihre Argumente nicht formalisieren würden, stimmt so pauschal nicht. Manche (v.a. angelsächsische) Philosophen sind geradezu verknallt in die Idee, ihre Gedankengänge streng formalisiert darzustellen.

step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Und deine Erfahrung ist, dass sie diesbezüglich am Kern vorbei kritisieren, weil ihnen die mathematischen Fähigkeiten fehlen?

Ja, oder das physikalische Verständnis. Ich lese von Zeit zu Zeit philosophische Dissertationen oder Magisterarbeiten zu solchen eher "physikalischen" Themen, und da stehen mir öfter mal die Haare zu Berge, auch bei sehr gut benoteten Arbeiten. Kann natürlich sein, daß es umgekehrt ebenso ist, wenn Physiker philosophisch dilettieren.


Auch das finde ich erstaunlich. Hätte jetzt erwartet, dass sich überhaupt nur solche Absolventen und Gutachten tiefergehend mit physikalischen Themen beschäftigen, die Physik zuminndest mal als Nebenfach studiert haben. Kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass jemand mit 'ner Kombi à la Philosophie, Kulturwissenschaft und Theologie auch nur auf eine solche Idee kommt. Natürlich kann es notwendige Berührungspunkte geben, z.B. wenn jemand über die Berechtigung von Kants Anschauungsformen oder so schreibt...ja, da kann's womöglich peinlich werden, wenn man auf einem veralteten Forschungsstand argumentiert.


Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit ein Forum u.a. zum Thema Philosophie der Physik.

Ich habe mich dabei gegen die spekulative Philosophie ausgesprochen, so wie ich auch spekulative Physik (Multiversum, usw.) höchstens als These, nicht aber als Theorie akzeptieren würde.

#529:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 07.06.2019, 17:25
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step hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Hat schon jemand Frau Hossenfelder eingeladen, hier mitzulesen?
Gibt es sonst einen Grund, wieso ich das besser nicht tun sollte?

Cool Geschockt Wär sicher spannend, mal direkt ein paar Entgegnungen / Klarstellungen von ihr zu kriegen.

Ein Grund dagegen wäre, daß hier kaum jemand mit Klarnamen schreibt, da würde ich an ihrer Stelle absagen - Mail geht vielleicht eher.

Es ist nicht unüblich, daß Leute in den einschlägigen Blogs unter einem Nick schreiben. Ich würde allerdings ebenfalls absagen, weil mir der Aufwand, mich anzumelden und durch eine Reihe von Beitragen zu wühlen, zu hoch wäre. Wer etwas will von mir, der soll mich auf meinem Blog ansprechen, damit auch meine regulären Leser mitlesen und kommentieren können.

Hossenfelder beantwortet in ihrem Blog gelegentlich Leserfragen. Hier zum Beispiel die Antwort auf eine ganz grundlegende (Laien)-Frage: Dear Dr B: Does the LHC collide protons at twice the speed of light?

Auch mir erscheint eine Mail am Geeignetsten.

#530:  Autor: uwebus BeitragVerfasst am: 08.06.2019, 22:02
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Nur mal so als Nichtphysiker und Nichtphilosoph: Naturwissenschaften sind etwas, was man ein Leben lang betreiben muß, und nicht einmal ein einzelner Physiker beherrscht alle Aspekte seines Fachs. Was ist so verwunderlich an der Tatsache, daß Außenstehende, die diese Qualifikation nicht haben, da nicht wirklich mithalten können, und dementsprechend auch nicht ernst genommen werden?


Marcellinus,

egal ob Naturwissenschaft oder Philosophie, das Experiment zeigt, daß zwischen Mond und Erde eine gravitierende Beziehung besteht, also technisch eine WIRKUNG stattfindet. Also muß der Raum oder besser das Vakuum zwischen Mond und Erde eine PHYSISCHE Wirkung übertragen und das geht nur, wenn dieses Vakuum ein PHYSISCHES ETWAS ist.

Da hacke ich seit mittlerweile 15 Jahren drauf rum und beanstande deshalb den Begriff Raumzeit und verlange von Physikern, die sich mit der Gravitation beschäftigen, daß sie dieses PHYSISCHE ETWAS endlich mal zu erklären versuchen. Denn mit Mathematik allein bleibt dieses ETWAS unerklärt und solange das so bleibt ist die Gravitationstheorie der Physik kalter Kaffee.

Und mit kaltem Kaffe kann man das Universum nicht erklären und den postulierten Urknall schon gar nicht. Wir bekommen hier von der Physik Märchen aufgebrummt wie die Gottgläubigen von den Religionen.

#531:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 08.06.2019, 23:11
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step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hossenfelders Buch "Das hässliche Universum" habe ich nicht gelesen. Im englischen Original heißt es "Lost in Math", was bei mir ganz andere Assozitationen weckt. Ich hätte mich gegen diese Übersetzung gewehrt.

Ich auch. Trifft aber vielleicht doch auch einen wahren Punkt? Man merkt, sie mag die sehr mathematischen Grundlagen der modernen theoretischen Physik überhaupt nicht.

Woran merkst du das?

Ich bemerke oft etwas anderes, nämlich diese Verwechslung:

Naturgesetze werden verstanden als mathematische Beschreibung natürlicher Phänomene. Stimmt nicht. Naturgesetze sind natürliche Phänomene, die sich aus den Eigenschaften der Dinge ergeben. Auch wenn die Grundlagen der theoretischen Physik sehr mathematisch sind, die Grundlage der Physik ist die Wirklichkeit.

Es heißt, Schrödingers Herleitung der Schrödingergleichung hätte einige mathematische Fehler enthalten. Das hat die Idee dahinter nicht beschädigt. Mit anderen Worten: Ideen, Vorstellungen, Konzepte sind bedeutender als Mathematik.


Dazu noch ein Kommentar von Hossenfelder auf Peter Woits Blog. Thema war Graham Farmelos neues Buch.

Peter Woit hat folgendes geschrieben:
Das Universum spricht in Zahlen

... unsere grundlegendsten Theorien über Physik lassen sich ganz natürlicherweise in einfachen und schönen Begriffen tiefgründiger Vorstellungen über Mathematik ausdrücken.



The Universe Speaks in Numbers

I’m very much in agreement with the main argument of the book, which is that our most fundamental theories about physics have turned out to naturally be expressed simply and beautifully in terms of deep ideas about mathematics. ... As fundamental physics reaches technological limits on the experimental side, investigating the underlying mathematical structures may be the best and only route open to further progress.

http://www.math.columbia.edu/~woit/wordpress/?p=11012



Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
Es gibt viel Mathematik. Manche ist schön, andere weniger. Manche beschreibt unsere Welt, andere nicht. Wie finden wir die Mathematik, die die Welt beschreibt? Das ist die relevante Frage, die sich alle stellen sollten, die an Fortschritt in den Grundlagen der Physik Interesse haben.

Schönheit hat in der Vergangenheit nicht funktioniert, sie funktioniert auch gegenwärtig nicht, offensichtlich sollten sich Physiker nicht drauf einlassen.


There is a lot of mathematics. Some of it beautiful, some of it not so much. Some of it describes our world, some of it does not. How do we find the math that describes our world? That’s the relevant question that anyone should ask who is interested in progress in the foundations of physics. Relying on beauty has not worked in the past and it’s not presently working, so clearly this is not what physicists should do.




step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Ich hätte nichts dagegen, Hossenfelders Argument als Schönheitsargument zweiter Ordnung einzusortieren. zwinkern Es ist ebenfalls nicht so leicht operationalisierbar.

Was sie wohl sagen würde, wenn jemand ihr diese Deutung vorschlagen würde.

"Viel Glück, wenn Sie dafür Forschungsgelder kriegen wollen. Zustimmung "

Wir wären uns aber einig, daß meine Deutung nur Sinn ergibt, wenn sie irgendwie empirisch nachprüfbar ist. Etwa derart:

step hat folgendes geschrieben:
Wenn man wirklich "Schönheit" von Formeln / Theorien nicht nur subjektiv-ästhetisch genießen, sondern sie epistemologisch operationalisieren wollte, müßte man u.a. ein Maß für Einfachheit definieren, z.B. den Quotienten aus Anwendungsbereich und Komplexität.

Völlig richtig und trotzdem das Pferd von hinten aufgezäumt. Bevor ich ein Maß definiere, messe ich.

    - die existierende Literatur sichten. Abschätzen ob Schönheitsargumente gemacht wurden. Abschätzen, ob die Arbeit erfolgreich war.

    - falls Schönheitsargumente gemacht wurden: sind sie vergleichbar? Oder berufen sich Autoren auf Schönheit, meinen aber unterschiedliches.

    - mir Gedanken machen, was es für meine Stichprobe bedeutet, daß ich nicht alle Literatur sichten kann. Daß die existierende Literatur selbst nur eine Auswahl ist.

    - mir Gedanken machen, ob sich Lösungsansätze kategorisieren lassen. Ob manche Argumentklassen erfolgreicher sind als andere - falls ja, könnte man diese Argumente per Definition "schöner" als andere nennen.


So könnte man herausfinden, ob Schönheit in der einen oder anderen Ausprägung weiterhilft.

#532:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 08.06.2019, 23:28
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step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Mir fällt noch nicht mal eine anschauliche Erklärung ein, warum sich eine protoplanetare Scheibe bildet. ...

Klar geht das - bzw. eher jein. Genauer geht es bei den Effekten, die mitspielen, inzwischen ist man meines Wissens bei Staubkorngröße und muß u.a. schon elektrische Aufladung bei deren Reibung berücksichtigen, damit die Simulationen genauer werden. Nicht genauer geht es (natürlich) bei den individuellen Teilchenbewegungen, bei dermaßen vielen Teilchen kann man nur Ensembles betrachten, man hat deterministisches Chaos, Fixpunkte usw.. Aber am Ende wird eine Theorie stehen, die alle Effekte ziemlich gut erklärt, indem sie auf diverse gut verstandene Einzeleffekte zurückgreift.

Es fehlt der Teil, in dem es heißt: "... und darum wird es eine Scheibe."

#533:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 09.06.2019, 10:53
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smallie hat folgendes geschrieben:
Es fehlt der Teil, in dem es heißt: "... und darum wird es eine Scheibe."

Protoplanetare Scheiben sind ein sehr kompliziertes Thema, auch wegen Magnetfeldeffekten, Strahlung u.ä.. - Aber ganz grob kann ich die Frage trotzem sehr kurz beantworten:

1. Ein beliebiges Teilchenensemble in der Nähe eines entstehenden Sterns hat sehr wahrscheinlich einen signifikanten Gesamtdrehimpuls. (Das wäre nicht der Fall, wenn man die Teilchen "in Ruhe" halten und dann aufeinander loslassen würde.)

2. Wegen des Gesamtsystemdrehimpulses ist die Relativ(!)geschwindigkeit der Teilchen im Durchschnitt in Achsenrichtung schneller als senkrecht dazu. Deswegen werden (durch Stöße usw.) die Geschwindigkeitsanteile quer zum Rotationsäquator stärker abgebremst, so daß nach einer Zeit eine Scheibe übrigbleibt.

Das ist die Variante für einfache Diplomphysiker wie mich. Ich bin mir wie gesagt ziemlich sicher, daß inzwischen noch viele komplizierte Effekte zusätzlich gefunden wurden.

#534:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 09.06.2019, 11:44
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smallie hat folgendes geschrieben:
Naturgesetze werden verstanden als mathematische Beschreibung natürlicher Phänomene. Stimmt nicht. Naturgesetze sind natürliche Phänomene, die sich aus den Eigenschaften der Dinge ergeben.

Da widerspreche ich. Oder besser gesagt, es hängt davon ab, was "Naturgesetze" bedeutet.

Ich verstehe unter "Naturgesetz" eine gute Theorie über natürliche Phänomene. Bei diesem Verständnis ist es
erstmal irrelevant, ob die Theorie mathematisch formuliert ist, es hat sich nur eben gezeigt, daß die Mathematik besser geeignet ist als die Alltagssprache. (Ob es einen tieferen Zusammenhang - etwa in Richtung Mathematizität der Natur - gibt, ist für mich momentan reine Spekulation.)

Manch Andere verstehen unter "Naturgesetz" etwas eher Platonisches, also etwas, das sehr eng bei den (hypothischen) wahren Eigenschahften der Dinge liegt, so etwas lese ich auch bei Dir heraus.

Aus meiner Sicht spricht für "meinen" Ansatz unter anderem, daß auch unsere guten Theorien meist nur Näherungen sind und mit den "wirklichen" Eigenschaften der Dinge, sofern es die überhaupt gibt, nicht viel zu tun haben, oder höchstens auf summative oder emergente Weise. So gibt es eine Reihe von Elementen / Termen aus guten Theorien, die jedoch nicht fundamental wirklich sind, etwa Atom, Geschwindigkeit, Orbital, Fliehkraft ...

smallie hat folgendes geschrieben:
Auch wenn die Grundlagen der theoretischen Physik sehr mathematisch sind, die Grundlage der Physik ist die Wirklichkeit.

Da stimme ich zu. Jedenfalls momentan. Jedenfalls mit der Einschränkung, daß "Wirklichkeit" selbst aus meiner Sicht auch noch reduzibel ist.

smallie hat folgendes geschrieben:
Es heißt, Schrödingers Herleitung der Schrödingergleichung hätte einige mathematische Fehler enthalten. Das hat die Idee dahinter nicht beschädigt. Mit anderen Worten: Ideen, Vorstellungen, Konzepte sind bedeutender als Mathematik.

Hmm ... die SG wurde dann aber auch korrekt hergeleitet. Natürlich kommt man mit Mathematik allein meist nicht weit, sie ist nur ein Hilfsmittel. Insofern sind physikalische Konzepte schon entscheidend, jedenfalls solange wir Menschen solche Konzepte noch überreißen. Meine (rein spekulative) Prognose lautet, daß sich Hossenfelders Theorieschönheitsproblem bald von selbst erledigen wird, sobald AI die Hypothesen vorschlägt und weiterverfolgt.

smallie hat folgendes geschrieben:
Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
[color=darkblue]Es gibt viel Mathematik. Manche ist schön, andere weniger. Manche beschreibt unsere Welt, andere nicht. Wie finden wir die Mathematik, die die Welt beschreibt? Das ist die relevante Frage, die sich alle stellen sollten, die an Fortschritt in den Grundlagen der Physik Interesse haben. ...

Ja gut, aber der ursprüngliche Ansatz in der Stringtheorie war (u.a.) genau das. Man hat versucht, eine möglichst einfache mathematische Struktur zu finden, die Standardmodell und Gravitation unter ein Dach bringt. Ähnlich wie Einstein und Andere eine mathematische Struktur gesucht haben, die Newton als Grenzfall hervorbringt und gleichzeitig Naturgesetze in allen Inertialsystemen dieselbe Form annhemen läßt.

smallie hat folgendes geschrieben:
... Abschätzen ob Schönheitsargumente gemacht wurden. Abschätzen, ob die Arbeit erfolgreich war. ... So könnte man herausfinden, ob Schönheit in der einen oder anderen Ausprägung weiterhilft.

Ja, wenn man das wirklich operationalisieren wöllte. Will ich aber gar nicht. Ich möchte nochmal betonen, daß das "Schönheitsargument" aus meiner Sicht gar nicht apriori verwendet wird. Was man natürlich tut: Wenn man eine Hypothese / Formel aufstellt, versucht man erstmal die einfachstmögliche, die alle schon bekannten Forderungen erfüllt, z.B. Invarianz, Grenzbetrachtungen, .... Zu dieser Vereinfachungsstrategie zählt u.a. auch, daß man nach Symmetriegruppen sucht. Ich bin mir sicher, das würde Frau Hossenfelder ebenfalls so machen.

#535:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 09.06.2019, 11:59
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step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hossenfelder hat folgendes geschrieben:
5.2 Ockhams Raziermesser

Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, aus der man die Wahl eines Parameters berechnet addiert unnötige Struktur zu einer Theorie und ist deshalb in Widerspruch zu dem Diktum der Einfachheit. Man könnte den Parameter auch auswählen und gut wär's. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung und alle nicht-beobachtbaren Werte der Parameter sind unnötig zur Herleitung beobachtbarer Werte und sollten per Ockhams Rasierer fallen gelassen werden.
...

Ehrlich, das halte ich für falsch, außer wenn die Wahrscheinlichkeitsverteilung extra konstruiert wird, um dann den Parameter als Stichprobe zu deklarieren. Genau das ist aber etwa bei der Schrödingergleichung / Multiversum nicht der Fall, die Wahrscheinlichkeitsverteilung ist bereits da und die Bevölkerung von Kopenhagen muß begründen, warum sie plötzlich einen Teil der Wellenfunktion magisch wegwerfen will.

"Schrödingergleichung / Multiversum" - sind in meinen Augen zwei Themen. Über die Bevölkerung von Kopenhagen haben wir bereits öfter gesprochen. Wir sind uns vermutlich einig, daß die Sache unbefriedigend ist.

Das Multiversum der Inflationstheorie und der Stringtheorie ist eine andere Baustelle. Die Schrödingergleichung sagt dazu wenig - daß sie auch für's hypothetische Inflaton gibt, setze ich mal blind voraus. zwinkern

Was wissen wir wirklich? Unser Verständnis der Elementarteilchen reicht aus, um einen - idealisierten - Neutronenstern zu beschreiben. Ein Quark-Gluon-Plasma. Die Verhältnisse im Kern eines Neutronensterns dürften exotischer sein. Superfluidiät, oder welche Thesen dazu auch immer herumschwirren.

Demnach wäre ein Multiversum nur eine Fortsetzung des bekannten Universums, mit den gleichen Gesetzen. Die Schrödingergleichung gibt zusammen mit bekannter Physik kein Universum her, das wesentlich anders aussieht, als unseres.

Trotzdem wird behauptet, neben unserer Welt gibt es noch andere Welten, die mit undefinierter Wahrscheinlichkeit auftreten. So verstehe ich das Zitat zum Rasierer.

#536:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.06.2019, 13:07
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smallie hat folgendes geschrieben:
Hossenfelders Buch "Das hässliche Universum" habe ich nicht gelesen. Im englischen Original heißt es "Lost in Math", was bei mir ganz andere Assozitationen weckt. Ich hätte mich gegen diese Übersetzung gewehrt. Wieviel Raum "Schönheit" im Buch einnimmt, müßte jemand sagen, der es gelesen hat. zelig?


Nach meiner Erinnerung schildert Hossenfelder ausgiebig Gespräche mit Koryphäen des Fachs, in denen sie zeigen will, daß bestimmte fundamentale Werte der theoretischen Physik (an die ich mich nicht erinnere) letztlich fast willkürlich, also aus ästhetischen Gründen gesetzt sind - jedoch unbegründet. Runde Werte scheinen plausibler zu sein als komplizierte. So ungefähr.

#537:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 09.06.2019, 18:55
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smallie hat folgendes geschrieben:
... Die Schrödingergleichung gibt zusammen mit bekannter Physik kein Universum her, das wesentlich anders aussieht, als unseres. Trotzdem wird behauptet, neben unserer Welt gibt es noch andere Welten, die mit undefinierter Wahrscheinlichkeit auftreten. So verstehe ich das Zitat zum Rasierer.

Ich meine idZ natürlich nicht die "einfache" Schrödingergleichung etwa zum Doppelspalt, sondern die SG einer Quantenfeldtheorie, wie sie in Hypothesen zur GUT vorkommt bzw. in der Stringtheorie. Grob gesagt kann man da entweder eine "magische" Symmetriebrechung postulieren ("auswählen und gut wär's", mit dem vorgegebenen Ergebnis von extrem genauen / unwahrscheinlichen Konstanten und dem Feinabstimmungsproblem), oder man schreibt eine allgemeinere Wellenfunktion hin, die schrödingerartig evolviert und bei der die Symmetriebrechung nur eine Stichprobe in einem sich faktorisierenden Multiversum ist (mit der Konsequenz, daß einem ontologische Opulenz vorgeworfen wird, wie von einigen Philosophen und eben ähnlich hier von Hossenfelder).

Man kann auch einfach temporär diese Frage offenlassen bzw. sie als reine Interpretationsfrage ansehen, bis es was Besseres gibt.

#538:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 09.06.2019, 18:59
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zelig hat folgendes geschrieben:
Nach meiner Erinnerung schildert Hossenfelder ausgiebig Gespräche mit Koryphäen des Fachs, in denen sie zeigen will, daß bestimmte fundamentale Werte der theoretischen Physik (an die ich mich nicht erinnere) letztlich fast willkürlich, also aus ästhetischen Gründen gesetzt sind - jedoch unbegründet. Runde Werte scheinen plausibler zu sein als komplizierte. So ungefähr.

Dafür gibt es tatsächlich Beispiele, allerdings weniger die bekannten "Konstanten" wie c oder alpha, sondern etwa die Ganzzahligkeit der Dimensionalität - die häufig angenommen, aber nicht wirklich begründet wird. Darauf weist Hossenfelder auch in dem o.g. Video hin. Andererseits gibt es mW tatsächlich Physiker, die untersuchen, was wäre, wenn wir z.B. 3,001 Raumdimensionen hätten. Kann mich aber nicht mehr erinnern, ob/wie das widerlegt wurde.

#539:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 10.06.2019, 13:09
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Man merkt, sie mag die sehr mathematischen Grundlagen der modernen theoretischen Physik überhaupt nicht. Ähnlich übrigens wie die meisten Philosophen,...


Bin da nicht auf der Höhe der Debatte, aber ist das wirklich so? Wenn, wäre das ja ein interessantes Phänomen, das nach Erklärung schreit. Denn die philosophische Methode ist ja gerade der Erkenntnisgewinn durch reines Denken und logische Schlussfolgerung; die Mathematisierung der Wissenschaft müsste Philosophen (zumindest den analytischen) insofern doch eigentlich entgegenkommen.

Apropos reines Denken und logisches Schlußfolgern: Wie hat die Philosophie eigentlich den Grundlagenstreit der Mathematik aufgenommen?

So vor hundert Jahren gab es eine Fraktion unter den Mathematikern - die Formalisten -, die die gesamte Mathematik aus den einfachsten Grundregeln ableiten wollte. Damit wäre jeder mathematische Satz im Prinzip aus den grundlegenden Axiomen und anderen Sätzen berechenbar. Eine andere Fraktion - die Intuitionisten -, sagte: vergeßt es.

Die Intuitionalisten haben Recht behalten. Neue Mathematik läßt sich nicht immer aus alter Mathematik berechnen.

Ein historisches Beispiel. (Und eine meiner ollen Kamellen, die ich jedes Jahr einmal erzähle. zwinkern ).

Euklid sagte, daß sich Parallelen nicht schneiden. Das stand über 2000 Jahre lang unangefochten im Raum. Viel später begann man, die Weltmeere zu besegeln und die Erde zu umrunden. Kartographen entwickelten Projektionen, um die kugelförmige Erdoberfläche flächig darzustellen. Zwei- oder dreihundert Jahre lang fiel niemandem auf, daß das in Widerspruch zu Euklid steht.

Dann kam Gauß - er war unter anderem Landvermesser - und man begann über das Parallelenpostulat nachzudenken.

Passt auch als späte Antwort darauf:

step hat folgendes geschrieben:
Non sequitur. Bis jetzt ist die Stringt"heorie" rein hypothetisch. Ohne das wirklich vergleichen zu wollen, auch die Riemannsche Geometrie war ursprünglich ein rein mathematisches Konstrukt.

50 oder höchstens 100 Jahre nach Gauß kam Riemann mit seiner nicht-euklidischen Geometrie. Es würde mich wundern, hätte Riemann von der Debatte um das Parallelenpostulat nicht gehört.

#540:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 10.06.2019, 16:51
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step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Es fehlt der Teil, in dem es heißt: "... und darum wird es eine Scheibe."

1. Ein beliebiges Teilchenensemble in der Nähe eines entstehenden Sterns hat sehr wahrscheinlich einen signifikanten Gesamtdrehimpuls. (Das wäre nicht der Fall, wenn man die Teilchen "in Ruhe" halten und dann aufeinander loslassen würde.)

Soweit bin ich auch gekommen. Dann fielen mir elliptische Galaxien ein und ich wußte nicht mehr weiter.


step hat folgendes geschrieben:
2. Wegen des Gesamtsystemdrehimpulses ist die Relativ(!)geschwindigkeit der Teilchen im Durchschnitt in Achsenrichtung schneller als senkrecht dazu. Deswegen werden (durch Stöße usw.) die Geschwindigkeitsanteile quer zum Rotationsäquator stärker abgebremst, so daß nach einer Zeit eine Scheibe übrigbleibt.

Bingo. Daumen hoch! Das ist der Gedanke, der mir gefehlt hat, vielen Dank.


step hat folgendes geschrieben:
Das ist die Variante für einfache Diplomphysiker wie mich.

Ist ausreichend für mich. Daß zu unterschiedlichen Zeiten in der Entstehung eines Planetensystems andere Effekte eine Rolle spielen, läßt sich ohne Beschränkung der Allgemeinheit sagen. zwinkern

Nun kann ich deine Frage von oben beantworten.

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber wo wir schon mal dabei sind: Nehmen wir an, es gibt am Ende zwei "funktionierende" Hypothesen, Deine o.g. und eine, die das Phänomen rein auf der Basis von Gravitation und Kinetik erklärt. Welche würdest Du vorziehen, und warum? Vermutlich doch die zweite aufgrund ihrer Einfachheit. Aus positivstischer Sicht ist das kein metaphysisches Kriterium, sondern ein praktisches. Es geht nicht um Wahrheit, sondern um Berechenbarkeit.

Gut gesagt. Jetzt fällt mir nix mehr ein.

Die spezifischere These ist die bessere. Ein hypothetisches ekliptisches Feld, könnte, je nachdem wie sich seine Symmetrie bricht, Planetenbahnen zwischen 0° und 90° hervorbringen.

Ein prima Beispiel für fehlende Spezifität habe selbst abgeliefert:

smallie hat folgendes geschrieben:
... ich hätte gesagt: eine Angleichung von Geschwindigkeitsvektoren durch Kollisionen

Das war richtig, aber eine leere Behauptung - sie sagt nichts über das "wie".


(Der nächste Beitrag macht weiter, wo ich jetzt aufhöre.)

#541:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 10.06.2019, 17:00
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step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
... Die Schrödingergleichung gibt zusammen mit bekannter Physik kein Universum her, das wesentlich anders aussieht, als unseres. ...

Ich meine idZ natürlich nicht die "einfache" Schrödingergleichung etwa zum Doppelspalt, sondern die SG einer Quantenfeldtheorie, wie sie in Hypothesen zur GUT vorkommt bzw. in der Stringtheorie.

Check, ob ich das verstehe.

Die Schrödingergleichung ist eine Wellengleichung, die ich auf ein bestimmtes Potential loslasse. Coulomb-Potential (elektrisches Feld) oder ein Gravitations-Potential, etc. Das Potential brauche ich für die kinetische Energie. Nee, das ist schlampig gesagt. Besser so: ich stecke die potentielle und die kinetische Energie in einen Operator - letztlich ein partielles Differential über die beteiligten Dimensionen -, und erhalte energetische Minimal-Zustände, welche die Lösungen der Wellengleichung sind.

Falls ich nicht völligen Unfug erzählt habe, sollte das auch bei verallgemeinerten Schrödingergleichungen so sein. Die Potentiale sind in mehr als drei Dimensionen anders, die Hamiltonsche ist anders, aber die "mathematische Maschinerie" ist die selbe.


step hat folgendes geschrieben:
Grob gesagt kann man da entweder eine "magische" Symmetriebrechung postulieren ("auswählen und gut wär's", mit dem vorgegebenen Ergebnis von extrem genauen / unwahrscheinlichen Konstanten und dem Feinabstimmungsproblem), oder man schreibt eine allgemeinere Wellenfunktion hin, die schrödingerartig evolviert und bei der die Symmetriebrechung nur eine Stichprobe in einem sich faktorisierenden Multiversum ist ...

Laß mich das in einen realen Zusammenhang einbetten.

Bei einem bestimmten Energieniveau, sagen wir 100 GeV, vereinigen sich die elektromagnetische Kraft und die schwache Kraft zur elektroschwachen Kraft. Dazu gibt es Experimente und Nobelpreise.

Im sich faktorisierenden Multiversum könnte das Energieniveau zufällig auch zu 200 GeV herauskommen. Oder zu irgend einer anderen Zahl. Es wird nicht gesagt, wie diese Zahlen verteilt sind. Gleichmäßig zwischen 0 und einer (welcher?) oberen Grenze? Bevorzugt bei bestimmten Werten? Das ist genau so magisch, als schlicht zu sagen, bei 246 GeV vereinigen sich die Kräfte. Damit erspare ich mir eine aufwendige theoretische Maschinerie, die keinen experimentellen Zusatznutzen hat.

Oh, Moment. Eins verstehe ich jetzt nicht. Das Energieniveau der elektroschwachen Vereinigung läßt sich im Labor erreichen, hab' nachgeschaut, bei etwa 246 GeV. Die Zahl kommt immer raus. Warum bricht die Symmetrie bei jedem Experiment gleich?


step hat folgendes geschrieben:
(mit der Konsequenz, daß einem ontologische Opulenz vorgeworfen wird, wie von einigen Philosophen und eben ähnlich hier von Hossenfelder).

Mein Vorwurf wäre weniger zimperlich. zynisches Grinsen

    *ACHTUNG* - Sie verlassen die Zone der wissenschaftlichen Methode.

(Hoffentlich habe ich oben keinen Mist geschrieben, sonst bin ich erledigt. Pfeifen )


step hat folgendes geschrieben:
Man kann auch einfach temporär diese Frage offenlassen bzw. sie als reine Interpretationsfrage ansehen, bis es was Besseres gibt.

Das kann man sich nicht leisten, wenn man ein Budget zu vergeben hat. Dann muß man Farbe bekennen, was am erfolgversprechendsten aussieht.

#542:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 10.06.2019, 19:56
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
... Im sich faktorisierenden Multiversum könnte das Energieniveau zufällig auch zu 200 GeV herauskommen. Oder zu irgend einer anderen Zahl. Es wird nicht gesagt, wie diese Zahlen verteilt sind. ...

Doch, das muß gesagt werden können bzw. aus der verallgemeinerten SG folgen, sonst ist es keine gute Theorie. Zum Beispiel bei der "normalen" Schrödingergleichung kann man die Wahrscheinlichkeiten berechnen, mit denen bestimmte Werte gemessen werden. Trotzdem erregt es bei Manchen Unwillen, daß man nicht für jedes einzelne Experiment den Wert vorhersagen kann. Bei der Stringhypothese kann man derzeit keine Erwartungswerte für manche Konstanten berechnen, entweder fehlt noch was oder sie ist falsch.

smallie hat folgendes geschrieben:
Das Energieniveau der elektroschwachen Vereinigung läßt sich im Labor erreichen, hab' nachgeschaut, bei etwa 246 GeV. Die Zahl kommt immer raus. Warum bricht die Symmetrie bei jedem Experiment gleich?

Sie bricht überhaupt nicht bei diesem Experiment. Das Experiment findet sozusagen immer im selben Arm der hypothetischen Gesamtwellenfunktion statt, weil wir derzeit nur in diesem Arm experimentieren können. So ein Urknall (oder Schlimmeres) läßt sich exerimentell nicht so leicht nachstellen.

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Man kann auch einfach temporär diese Frage offenlassen bzw. sie als reine Interpretationsfrage ansehen, bis es was Besseres gibt.

Das kann man sich nicht leisten, wenn man ein Budget zu vergeben hat. Dann muß man Farbe bekennen, was am erfolgversprechendsten aussieht.

Ja, da ist was dran. Jetzt befinden wir uns allerdings in der Grauzone zwischen Wissenschaft und Politik, da stimme ich Hossenfelder in vielen Punkten zu. Andererseits ist "vielversprechend" in diesen Gebieten sehr schwer im Voraus zu beurteilen oder überhaupt nur zu definieren. Ist es beispielsweise vielversprechender, nur einen kleinen Schritt zu gehen, der aber vermutlich jetzt schon überprüfbar ist? Oder ist etwas vielversprechend, wenn man mehr Ernte, schnellere Autos oder bessere Waffen damit machen kann? Oder ...?

#543:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 10.06.2019, 20:24
    —
Nein, ich verstehe als Außenseiter nicht ein Fitzelchen von dem, was ihr diskutiert. Trotzdem mal eine Zwischenfrage: Wie lange wird an der Stringtheorie noch getüftelt werden, bis man sicher sagen kann, daß sie erledigt ist, denn widerlegbar ist sie ja wohl nicht. Was zu der eigentlichen Frage führt, ob das noch Wissenschaft ist. Das könnte einem ja eigentlich egal sein, wenn es die Allgemeinheit nicht finanzieren müßte, und diese Art von Physik wird ja wohl auch nicht nur mit Tafel und Kreide gemacht. Mit anderen Worten: sie ist nicht billig.

#544:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 10.06.2019, 20:47
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wie lange wird an der Stringtheorie noch getüftelt werden, bis man sicher sagen kann, daß sie erledigt ist ...

Meiner Ansicht ist die Stringhypothese sehr schnell erledigt, sobald jemand einen nachvollziehbar besseren Ansatz vorlegt.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
... wenn es die Allgemeinheit nicht finanzieren müßte, und diese Art von Physik wird ja wohl auch nicht nur mit Tafel und Kreide gemacht. Mit anderen Worten: sie ist nicht billig.

Die Ausgaben des Bundes für Stringtheorie (z.B. an den theoretischen Physik-Lehrstühlen, MPI u.ä.), aber auch für Großforschungseinrichtungen (z.B. LHC, CERN) sind sehr klein im Vergleich etwa zu Subventionen für die Agrarindustrie, Subventionen für Autoindustrie, Diesel, Autobahnen usw., und erst recht im Vergleich zu Militärausgaben und für Soziales.

Man kann natürlich sagen, daß weder die proletarischen Massen noch die Finanzkapitalisten die Grundlagenforschung überhaupt benötigen, und man von dem Geld lieber für Letztere die Steuern noch mehr senken und für Erstere das Schnitzel noch billiger machen sollte. Ist aber nicht meine Ansicht.

#545:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 10.06.2019, 21:03
    —
step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wie lange wird an der Stringtheorie noch getüftelt werden, bis man sicher sagen kann, daß sie erledigt ist ...

Meiner Ansicht ist die Stringhypothese sehr schnell erledigt, sobald jemand einen nachvollziehbar besseren Ansatz vorlegt.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
... wenn es die Allgemeinheit nicht finanzieren müßte, und diese Art von Physik wird ja wohl auch nicht nur mit Tafel und Kreide gemacht. Mit anderen Worten: sie ist nicht billig.

Die Ausgaben des Bundes für Stringtheorie (z.B. an den theoretischen Physik-Lehrstühlen, MPI u.ä.), aber auch für Großforschungseinrichtungen (z.B. LHC, CERN) sind sehr klein im Vergleich etwa zu Subventionen für die Agrarindustrie, Subventionen für Autoindustrie, Diesel, Autobahnen usw., und erst recht im Vergleich zu Militärausgaben und für Soziales.

Man kann natürlich sagen, daß weder die proletarischen Massen noch die Finanzkapitalisten die Grundlagenforschung überhaupt benötigen, und man von dem Geld lieber für Letztere die Steuern noch mehr senken und für Erstere das Schnitzel noch billiger machen sollte. Ist aber nicht meine Ansicht.

Wieso höre ich da einen scharfen Ton raus? Ich habe nur eine Frage gestellt. Ich könnte es auch deutlicher formulieren: ist das noch theoretisch-empirische Wissenschaft, wenn man etwas betreibt, für das sich keine empirischen Belege mehr finden lassen. Das Thema dieses Threads sind Gravitationswellen. Wenn ich das als Physiklaie richtig verstehe, geht es dabei um eine theoretische Vorhersage von Einstein, die man am Ende doch empirisch belegen konnte. Für die Stringtheorie gibt es offenbar selbst nach Ansicht ihrer Verfechter nie irgendwelche empirischen Belege. Was soll das also? Oder anders gefragt: wenn eine Theorie keine Beziehung zur beobachtbaren Wirklichkeit hat, was sind dann die Kriterien für ein „besser“. Was unterscheidet diese Art von Physik noch von einem Glaubenssystem?

P.S.: Das Cern ist nun wahrlich kein Schnäppchen. Es gibt sicherlich einen Haufen anderer wissenschaftlicher Fragen, bei denen das Geld besser angelegt wäre, wenn auch vielleicht nicht mehr in der Physik (aber das kann ich nicht beurteilen, und darum geht es mir auch nicht)

P.P.S.: Es geht mir nicht um Konfrontation, sondern nur um Verständnis. Ich möchte einfach wissen, was für eine Art von Wissenschaftsverständnis hinter solch einer Arbeit steckt, was das eigentliche Ziel dieser Art von Physik ist.

#546:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 11.06.2019, 09:16
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step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
... Im sich faktorisierenden Multiversum könnte das Energieniveau zufällig auch zu 200 GeV herauskommen. Oder zu irgend einer anderen Zahl. Es wird nicht gesagt, wie diese Zahlen verteilt sind. ...

Doch, das muß gesagt werden können bzw. aus der verallgemeinerten SG folgen, sonst ist es keine gute Theorie. Zum Beispiel bei der "normalen" Schrödingergleichung kann man die Wahrscheinlichkeiten berechnen, mit denen bestimmte Werte gemessen werden.

Wenn ich elektrische Anziehung kenne und die Elementarladung und das Elektron und das Proton als Träger, dann kann ich mit der Schrödingergleichung die Orbitale ausrechnen.

Hätte man 1945 mit der Schrödingergleichung vorhersagen können, daß es Quarks gibt mit den Ladungen up, down, strange, charm, bottom und up? Kaum. Es brauchte einige Experimente, in denen sich neue Teilchen zeigten, das Kaon zum Beispiel. Murray Gell-Mann ist dann auf eine symmetrische Anordnung der Quarks gekommen.


step hat folgendes geschrieben:
Trotzdem erregt es bei Manchen Unwillen, daß man nicht für jedes einzelne Experiment den Wert vorhersagen kann.

Tja, frag' einen Physiker, ob er Kopenhagener ist. Zu 50% ja. Eine genaue Erklärung, wie es dazu kommt, steht noch aus. zwinkern


step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Das Energieniveau der elektroschwachen Vereinigung läßt sich im Labor erreichen, hab' nachgeschaut, bei etwa 246 GeV. Die Zahl kommt immer raus. Warum bricht die Symmetrie bei jedem Experiment gleich?

Sie bricht überhaupt nicht bei diesem Experiment. Das Experiment findet sozusagen immer im selben Arm der hypothetischen Gesamtwellenfunktion statt, weil wir derzeit nur in diesem Arm experimentieren können. So ein Urknall (oder Schlimmeres) läßt sich exerimentell nicht so leicht nachstellen.

Das würde bedeuten, daß alles was passiert, bereits beim Urknall (oder schlimmerem) festgelegt wurde, einschließlich späterer Symmetriebrechungen.

Hat zwar nichts mehr mit "spontaner" Symmetriebrechung zu tun, ist dafür aber konsequent. Im Rahmen der MWI muß man das eigentlich so sehen. War mir bisher nicht so deutlich klar.

#547:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 11.06.2019, 09:46
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Apropos reines Denken und logisches Schlußfolgern: Wie hat die Philosophie eigentlich den Grundlagenstreit der Mathematik aufgenommen?

So vor hundert Jahren gab es eine Fraktion unter den Mathematikern - die Formalisten -, die die gesamte Mathematik aus den einfachsten Grundregeln ableiten wollte. Damit wäre jeder mathematische Satz im Prinzip aus den grundlegenden Axiomen und anderen Sätzen berechenbar. Eine andere Fraktion - die Intuitionisten -, sagte: vergeßt es.


Du meinst das hier?
https://de.wikipedia.org/wiki/Logizismus

Kann ich auch nichts weiter zu beitragen als einen solchen kurzen historischen Abriss.

#548:  Autor: uwebus BeitragVerfasst am: 11.06.2019, 22:11
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Du meinst das hier?
https://de.wikipedia.org/wiki/Logizismus


Ich will mich hier nicht in eure theoretisch-mathematischen Überlegungen einmischen, aber ich lese in dem Link folgendes:

"Ein besonders klares Beispiel ist das Unendlichkeitsaxiom, das fordert, dass es unendlich viele Gegenstände (Zahlen) gibt."

Jetzt gehen wir mal von der Annahme aus, das Universum sei "gequantelt", wird also aus Teilen gebildet, die eine endliche Kleinstmenge Universum darstellen.

Aus diesen endlichen Kleinstmengen bilden sich endliche Vielfache, daraus folgt, daß es nur eine endliche Menge unterschiedlicher Vielfacher geben kann.

Egal ob jetzt das Universum (im philosophischen Sinne das Sein als solches) endlich oder unendlich ist, ist die Zahl der möglichen unterschiedlichen Vielfachen endlich.

Jedes Vielfache hat seine eigenen inneren und äußeren Wirkungen, diese Wirkungen lassen sich aufgrund von Beobachtungen und Experimenten als physikalische Gesetze beschreiben.

Damit sind bei vergleichbaren Vielfachen die Wirkungen vergleichbar, also gelten sie für das gesamte Universum. Die Zahl der Naturgesetze ist damit endlich. Damit läßt sich das in unserem Sonnensystem Beobachtbare auf das gesamte Universum übertragen, egal wie groß man das annimmt.

Und nun zum Quantum: da hat ein Physiker namens Planck ein sog. Wirkungsquantum entdeckt. Nimmt man ein solches und baut daraus Vielfache, dann kann man dessen Volumen ermitteln aus Messungen eines Vielfachen, z.B. der Erde.

Sollte dieses plancksche Wirungsquantum wirklich die kleinste Wirkmenge im Universum sein, bisher ist wohl noch kein kleineres gemessen worden, dann hat man doch die Möglichkeit, aus einem solchen die grundlegenden Wirkungen (Raum und Zeit) abzuleiten.

Das habe ich mal gemacht, die Reaktionen sind bekannt, aber mir hat noch niemand erklären können, wo ich einen Fehler gemacht haben könnte, da ich mich ausschließlich auf physikalische Meßwerte gestützt habe.

Bei allen bisherigen Modellen der Physik fehlt bisher eine Erklärung, wie die Räumlichkeit des Universums gebildet wird und wie die Zeit entsteht. Mit meinem Modell funktioniert das und sogar ziemlich übereinstimmend mit empirischen Meßwerten der Physik.

Bin ich nun doof oder sind Physiker zu sehr in ihre mathematischen Modelle verliebt, um mal das zu beobachten, was sie vor der eigenen Nase haben?

idee

#549:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 13:20
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
... Ich möchte einfach wissen, was für eine Art von Wissenschaftsverständnis hinter solch einer Arbeit steckt, was das eigentliche Ziel dieser Art von Physik ist.

Das Ziel dieser Art von Physik ist ein fundamentaleres Verständnis der Grundkräfte, also speziell etwa: Wie passen ART (Gravitation) und QFT (alles Andere soweit) zusammen? Was passiert in der Nähe des "Urknalls"? Was ist die tiefere Natur der Raumzeit? ...

#550:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 13:26
    —
step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
... Ich möchte einfach wissen, was für eine Art von Wissenschaftsverständnis hinter solch einer Arbeit steckt, was das eigentliche Ziel dieser Art von Physik ist.

Das Ziel dieser Art von Physik ist ein fundamentaleres Verständnis der Grundkräfte, also speziell etwa: Wie passen ART (Gravitation) und QFT (alles Andere soweit) zusammen? Was passiert in der Nähe des "Urknalls"? Was ist die tiefere Natur der Raumzeit? ...

Und das bekommt man heraus durch bloße Theorie, ohne beobachtbare Tatsachen? Und was soll „tiefere Natur“ sein? Für mich hört sich das mehr nach Philosophie als nach theoretisch-empirischer Wissenschaft an, mehr nach der Suche nach dem „Wesen“ von etwas als nach nachprüfbarem Wissen.

#551:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 13:51
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Das Ziel dieser Art von Physik ist ein fundamentaleres Verständnis der Grundkräfte, also speziell etwa: Wie passen ART (Gravitation) und QFT (alles Andere soweit) zusammen? Was passiert in der Nähe des "Urknalls"? Was ist die tiefere Natur der Raumzeit? ...
Und das bekommt man heraus durch bloße Theorie, ohne beobachtbare Tatsachen?

Nein, das behauptet kein Physiker. Ein Theoretiker allein könnte zwar "richtig raten" (das ist auch schon vorgekommen), aber letztlich muß seine Hypothese dann durch Beobachtungen geprüft werden, damit sie sich eine "gute Theorie" nennen darf.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Und was soll „tiefere Natur“ sein? Für mich hört sich das mehr nach Philosophie als nach theoretisch-empirischer Wissenschaft an, mehr nach der Suche nach dem „Wesen“ von etwas als nach nachprüfbarem Wissen.

So reagieren viele, weil die Thematik eben schon sehr schwierig, sehr fundamental, sehr alltagsfern ist und daher extrem abgehoben wirkt. Die Suche nach der "tieferen Natur" ist aber tatsächlich echte Naturwissenschaft, und hat bisher große Erfolge im Verständnis erzielt. Beispielsweise war "Magnetismus" lange Zeit ein rein phänomenologisch adressiertes Phänomen, die Suche nach seiner tieferen Natur wurde jedoch so lange weitergetrieben, bis sie entschlüsselt und dann sogar auf eine gemeinsame Ursache mit der Elektrizität zurückgeführt wurde. "Woher kommt die Energie der Sonne?" war so eine Frage, oder auch "wie bekommen Teilchen ihre Masse?"

Auch das eigentliche Thema dieses Threads, Gravitationswellen, war hundert Jahre lang ein rein theoretisches Thema. Ebenso die (sehr fundamentalen) Fragen, was Schwarze Löcher sind und wie sie etwa mit der Informationstheorie zusammenhängen.

Und sollte die Stringtheorie jemals eine gute Theorie werden wollen, muß sie nachprüfbare Voraussagen machen.

#552:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 14:09
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Hätte man 1945 mit der Schrödingergleichung vorhersagen können, daß es Quarks gibt mit den Ladungen up, down, strange, charm, bottom und up? Kaum. Es brauchte einige Experimente, in denen sich neue Teilchen zeigten, das Kaon zum Beispiel. Murray Gell-Mann ist dann auf eine symmetrische Anordnung der Quarks gekommen.

Ja, richtig. Aber worauf willst Du hinaus? Mein Einwand war ja, daß verallgemeinerte SG, z.B. in der QFT, Anregungszustände berechenbar machen, ähnlich wie die einfache SG für Atome. Daraus folgt eine Wahrscheinlichkeitsverteilung für gemessene Eigenwerte, nicht jedoch der einzelne Meßwert. Trotzdem muß letzterer nicht als "magischer Input" angesehen werden und dadurch die Theorie verunschönen. Und dahin könnte man (möglicherweise) auch mit einer Stringtheorie kommen - auch wenn die jetzige ST das sicher nicht bietet.

smallie hat folgendes geschrieben:
Das würde bedeuten, daß alles was passiert, bereits beim Urknall (oder schlimmerem) festgelegt wurde, einschließlich späterer Symmetriebrechungen.

Ja, soweit mir bekannt (bin aber auch kein Experte für Stringtheorie), finden die dort vorausgesetzten Symmetriebrechungen (etwa das Inflatonfeld oder die Auftrennung der Grundkräfte) alle "nah" beim Urknall statt, schon allein wegen der hohen Energien. Für einige wenige davon (speziell EM) gibt es dafür ja sogar experimentelle Belege, etwa im CMB.

An welche "späten" Symmetriebrechnungen denkst Du denn, vielleicht reden wir aneinander vorbei?

smallie hat folgendes geschrieben:
Hat zwar nichts mehr mit "spontaner" Symmetriebrechung zu tun, ...

Doch, hat es. Allerdings geht die Spontaneität dann doch bald verloren aufgrund der Faktorisierung bzw. Abkühlung.

#553:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 15:05
    —
step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Das Ziel dieser Art von Physik ist ein fundamentaleres Verständnis der Grundkräfte, also speziell etwa: Wie passen ART (Gravitation) und QFT (alles Andere soweit) zusammen? Was passiert in der Nähe des "Urknalls"? Was ist die tiefere Natur der Raumzeit? ...
Und das bekommt man heraus durch bloße Theorie, ohne beobachtbare Tatsachen?

Nein, das behauptet kein Physiker. Ein Theoretiker allein könnte zwar "richtig raten" (das ist auch schon vorgekommen), aber letztlich muß seine Hypothese dann durch Beobachtungen geprüft werden, damit sie sich eine "gute Theorie" nennen darf.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Und was soll „tiefere Natur“ sein? Für mich hört sich das mehr nach Philosophie als nach theoretisch-empirischer Wissenschaft an, mehr nach der Suche nach dem „Wesen“ von etwas als nach nachprüfbarem Wissen.

So reagieren viele, weil die Thematik eben schon sehr schwierig, sehr fundamental, sehr alltagsfern ist und daher extrem abgehoben wirkt. Die Suche nach der "tieferen Natur" ist aber tatsächlich echte Naturwissenschaft, und hat bisher große Erfolge im Verständnis erzielt. Beispielsweise war "Magnetismus" lange Zeit ein rein phänomenologisch adressiertes Phänomen, die Suche nach seiner tieferen Natur wurde jedoch so lange weitergetrieben, bis sie entschlüsselt und dann sogar auf eine gemeinsame Ursache mit der Elektrizität zurückgeführt wurde. "Woher kommt die Energie der Sonne?" war so eine Frage, oder auch "wie bekommen Teilchen ihre Masse?"

Auch das eigentliche Thema dieses Threads, Gravitationswellen, war hundert Jahre lang ein rein theoretisches Thema. Ebenso die (sehr fundamentalen) Fragen, was Schwarze Löcher sind und wie sie etwa mit der Informationstheorie zusammenhängen.

Und sollte die Stringtheorie jemals eine gute Theorie werden wollen, muß sie nachprüfbare Voraussagen machen.

Soweit einverstanden. Aber sind für die verschiedenen Stringtheorien empirische Belege überhaupt möglich?

#554:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 16:05
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Aber sind für die verschiedenen Stringtheorien empirische Belege überhaupt möglich?

Meines Wissens ja. Man kann schon Experimente angeben, mit denen man verschiedene theoretische Varianten ausschließen kann, etwa in bezug auf die Anzahl der kompaktifizierten Dimensionen. Aufgrund der komplexen Mathematik bei der Berechnung der Voraussagen, aber auch aufgrund der nötigen hohen Energien ist man da aber noch nicht weit gekommen. Alternativ wird versucht, aus der theoretisch entdeckten AdS/CFT-Korrespondenz experimentelles Kapital zu schlagen, also sozusagen Stringtheorie für Festkörperphysik. Das ist ein sehr interessanter Ansatz, kann in bezug auf die kosmologischen Fragen aber höchstens zu besserem Verständnis beitragen, etwa mathematisch gesehen.

Ich persönlich finde, die englische Wikipedia gibt eine brauchbare Gesamtübersicht, inklusive Kritikabschnitt:
https://en.wikipedia.org/wiki/String_theory

Um noch mal auf Hossenfelder und Woit zurückzukommen: Obwohl ich finde, daß an den Stringtheorien zurecht geforscht wird, stimme ich der Kritik zu, daß das (politische) Wissenschaftssystem, speziell die Situation, in der sich junge Wissenschaftler befinden, die Entwicklung alternativer Ansätze erschwert, was langfristig nicht gut für die Resultate ist.

#555:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 16.06.2019, 12:58
    —
step hat folgendes geschrieben:
An welche "späten" Symmetriebrechnungen denkst Du denn, vielleicht reden wir aneinander vorbei?

Die Kommunikation ist in Ordnung, mein Argument war Murks.

Hab' mich wegen der so läppisch aussehenden 246 GeV der elektroschwachen Vereinigung völlig verschätzt.

    Big Bang, heißer Big Bang - Planck Energie 10^19 GeV
    Grand Unified Theorie GUT - alle Kräfte außer Gravitation 10^16 GeV
    LHC 14000 GeV
    Elektroschwache Vereinheitlichtung 246 GeV


Fast zwei Größenordnungen unter dem LHC? Das rückt die Sache doch in einen machbaren Rahmen?! Weit gefehlt. Ein Partikelstrahl ist eine Sache, vermutliche wenige Atomdurchmesser groß. Eine Elektroschwache-Vereinheitlichungskammer zu bauen, eine andere.

Wenn ich Temperaturen und Zeiten nehme, wie du bereits sagtest, schaut's ganz anders aus:


Zum Vergleich: Die Temperatur im Inneren der Sonne ist 10^7 K. Um eine elektroschwache-Vereinheitlichungskammer zu bauen, bräuchte es einen Fusionsreaktor, dessen Einschlußvermögen um drei Größenordnungen über den Fusionsreaktoren liegt, die es noch nicht gibt.



step hat folgendes geschrieben:
Aber worauf willst Du hinaus?

Einen Punkt greife ich noch mal auf.

Stringtheorie möchte erklären, warum die Welt so aussieht, wie sie eben aussieht. Im Multiversum ist das einfach: unter allen möglichen Universen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften ist unseres nur eines von Vielen.

Wie kommt es zu diesen unterschiedlichen Eigenschaften?

    Passiert halt so bei einem Urknall und den Symmetriebrechungen.

Mehr fällt mir dazu nicht ein - was etwas wenig ist.

#556:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 12.03.2021, 00:46
    —
https://www.spiegel.de/wissenschaft/physiker-messen-bislang-schwaechste-gravitationskraft-a-62337f62-0442-492f-a04c-eb019cfb14ba


Wieso Gold? Am Kopf kratzen

Haben die das da einfach so rumliegen? Suspekt

#557:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 12.03.2021, 02:03
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/physiker-messen-bislang-schwaechste-gravitationskraft-a-62337f62-0442-492f-a04c-eb019cfb14ba


Wieso Gold? Am Kopf kratzen

Vlt weil das nicht rostet, also die Kügelchen ihre Masse nicht verändern.
Oder andere günstige Eigenschaften, zB hohe Leitfähigkeit, die die elektrostatische Aufladung vermindern.
Erfährt man leider nicht, weil der Original-Artikel hinter einer Bezahlschranke ist.
Lord Snow hat folgendes geschrieben:

Haben die das da einfach so rumliegen? Suspekt

Sind ja nur ein paar Milligramm. Das können sich selbst Forscher leisten.

#558:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 12.03.2021, 10:22
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/physiker-messen-bislang-schwaechste-gravitationskraft-a-62337f62-0442-492f-a04c-eb019cfb14ba

Wieso Gold? Am Kopf kratzen

Weil es möglicherweise das geeignetste Material ist?

Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Haben die das da einfach so rumliegen? Suspekt

Wieso nicht. Der Materialwert des Goldes dürfte kaum im Promillebereich der Kosten des Experiments liegen. Schulterzucken

#559:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 13:54
    —
Einige Beiträge nach Des Uwebus' neue Kleider - Orthodoxe Physisophie gegen Wissenschaft verschoben.

#560:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 20.03.2021, 00:02
    —
Heute kam ja der Film "Interstellar" mit Matthew McConaughey in der Hauptrolle unter anderem. Die Handlung versucht sich möglichst an wissenschaftliche Fakten zu halten, hier näheres zum Film:

https://de.wikipedia.org/wiki/Interstellar

Hat ja mit Zeitdilatation und Gravitationswellen zu tun... zwinkern

Eine Frage treibt mich aber um, wer den Film ebenfalls kennt:

Wieso zur Hölle benötigen die Leute zum Start von der Erde eine Trägerrakete, um die Erde verlassen zu können, später aber, auf den beiden anderen Planeten nicht? Am Kopf kratzen

Ist das tatsächlich ein Logikfehler im Film oder wird das irgendwie erklärt? sind die Gravitationskräfte auf den beiden anderen Planeten nicht so stark ausgeprägt, so dass die Überwindung wesentlich einfacher ist?

Auf dem ersten Planeten kreisen ja riesige Wellenberge stündlich um den Planeten, verursacht durch das Schwarze Loch, welches der Planet umkreist. Liegt da der Schlüssel zur Erklärung?

#561:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.03.2021, 09:20
    —
Ich vermute einfach Logikfehler

#562:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 20.03.2021, 21:36
    —
Aber ein dämlicher wie ich finde, dabei wird der Film ja gerne mit Nähe zu wissenschaftlichen Theorien beworben...



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