Organspende
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Organspende Autor: YamatoWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:13
    —
Gestern war Tag der Organspende. Ich hab mich endlich mal aufgerafft und mir so einen Ausweis auf www.organspende.de heruntergeladen. Wie steht ihr zur Organspende?

#2: Re: Organspende Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:39
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Savar hat folgendes geschrieben:
Gestern war Tag der Organspende. Ich hab mich endlich mal aufgerafft und mir so einen Ausweis auf www.organspende.de heruntergeladen. Wie steht ihr zur Organspende?
einen O-Spende Ausweis trag ich schon seit zig Jahren mit mir rum. Die gibt's übrigens nicht nur im Internet, sondern auch bei den Krankenkassen (liegen da meistens irgendwo aus)

#3: Re: Organspende Autor: YamatoWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:41
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Savar hat folgendes geschrieben:
Gestern war Tag der Organspende. Ich hab mich endlich mal aufgerafft und mir so einen Ausweis auf www.organspende.de heruntergeladen. Wie steht ihr zur Organspende?
einen O-Spende Ausweis trag ich schon seit zig Jahren mit mir rum. Die gibt's übrigens nicht nur im Internet, sondern auch bei den Krankenkassen (liegen da meistens irgendwo aus)

Da war ich noch nie, bin wohl noch zu jung.

#4:  Autor: EifelladyWohnort: Wildnis der Eifel BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:42
    —
Ich habe auch schon seit Jahren einen Organspendeausweis immer bei mir ...
Irgendwie eine gute Sache- dann hat der Tod ja dann noch einen Sinn.

#5:  Autor: YamatoWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:46
    —
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch schon seit Jahren einen Organspendeausweis immer bei mir ...
Irgendwie eine gute Sache- dann hat der Tod ja dann noch einen Sinn.

Wieso, zweifelst du etwa am Leben nach dem Tod?

#6:  Autor: EifelladyWohnort: Wildnis der Eifel BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:51
    —
Savar hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch schon seit Jahren einen Organspendeausweis immer bei mir ...
Irgendwie eine gute Sache- dann hat der Tod ja dann noch einen Sinn.

Wieso, zweifelst du etwa am Leben nach dem Tod?


Ja- und wenn es so wäre, dass es noch etwas gibt, dann werden mir die fehlenden Organe ja wohl nicht gerade zu schaffen machen. Mit den Augen rollen

#7:  Autor: YamatoWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:54
    —
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Savar hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch schon seit Jahren einen Organspendeausweis immer bei mir ...
Irgendwie eine gute Sache- dann hat der Tod ja dann noch einen Sinn.

Wieso, zweifelst du etwa am Leben nach dem Tod?


Ja- und wenn es so wäre, dass es noch etwas gibt, dann werden mir die fehlenden Organe ja wohl nicht gerade zu schaffen machen. Mit den Augen rollen

Da müsste man mal einen Christen fragen, eigentlich ist Organspende doch Nächstenliebe pur. Wenn magnusfe nur da wäre.

#8:  Autor: hacketaler BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:55
    —
einen ausweis hab ich noch nicht, obwohl meine freundin mich schon öfter gedrängt hat.

ich hab ihr aber mündlich zugestanden mich meistbietend verscherbeln zu dürfen. ausser körperteile die mit "h" anfangen.

#9:  Autor: hacketaler BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:56
    —
Savar hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Savar hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch schon seit Jahren einen Organspendeausweis immer bei mir ...
Irgendwie eine gute Sache- dann hat der Tod ja dann noch einen Sinn.

Wieso, zweifelst du etwa am Leben nach dem Tod?


Ja- und wenn es so wäre, dass es noch etwas gibt, dann werden mir die fehlenden Organe ja wohl nicht gerade zu schaffen machen. Mit den Augen rollen

Da müsste man mal einen Christen fragen, eigentlich ist Organspende doch Nächstenliebe pur. Wenn magnusfe nur da wäre.



nein, wenn du jemanden mit deiner spende rettest pfuschst du vermutlich gott in sein handwerk bzw. seinen tollen gesamtplan.
du weisst doch, die besonders guten holt er ja früher zu sich zwinkern
also sei kein unmensch und lass sie gehen Mit den Augen rollen

#10:  Autor: YamatoWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:57
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hacketaler hat folgendes geschrieben:
einen ausweis hab ich noch nicht, obwohl meine freundin mich schon öfter gedrängt hat.

ich hab ihr aber mündlich zugestanden mich meistbietend verscherbeln zu dürfen. ausser körperteile die mit "h" anfangen.

Herz, Hirn, Hoden, Hintern, Haare, Hände, ...?

#11:  Autor: hacketaler BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 00:59
    —
Savar hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
einen ausweis hab ich noch nicht, obwohl meine freundin mich schon öfter gedrängt hat.

ich hab ihr aber mündlich zugestanden mich meistbietend verscherbeln zu dürfen. ausser körperteile die mit "h" anfangen.

Herz, Hirn, Hoden, Hintern, Haare, Hände, ...?


ja, wobei herz noch ok wäre.

aber den rest nehm ich mit, dass braucht niemand zum überleben.


also hirn schon, aber da ist meins sicher ungeeignet Lachen

#12:  Autor: YamatoWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 01:06
    —
hacketaler hat folgendes geschrieben:
Savar hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
einen ausweis hab ich noch nicht, obwohl meine freundin mich schon öfter gedrängt hat.

ich hab ihr aber mündlich zugestanden mich meistbietend verscherbeln zu dürfen. ausser körperteile die mit "h" anfangen.

Herz, Hirn, Hoden, Hintern, Haare, Hände, ...?


ja, wobei herz noch ok wäre.

aber den rest nehm ich mit, dass braucht niemand zum überleben.


also hirn schon, aber da ist meins sicher ungeeignet Lachen


Vorallem wenn du tot bist.

#13:  Autor: YamatoWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 01:07
    —
hacketaler hat folgendes geschrieben:
Savar hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Savar hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch schon seit Jahren einen Organspendeausweis immer bei mir ...
Irgendwie eine gute Sache- dann hat der Tod ja dann noch einen Sinn.

Wieso, zweifelst du etwa am Leben nach dem Tod?


Ja- und wenn es so wäre, dass es noch etwas gibt, dann werden mir die fehlenden Organe ja wohl nicht gerade zu schaffen machen. Mit den Augen rollen

Da müsste man mal einen Christen fragen, eigentlich ist Organspende doch Nächstenliebe pur. Wenn magnusfe nur da wäre.



nein, wenn du jemanden mit deiner spende rettest pfuschst du vermutlich gott in sein handwerk bzw. seinen tollen gesamtplan.
du weisst doch, die besonders guten holt er ja früher zu sich zwinkern
also sei kein unmensch und lass sie gehen Mit den Augen rollen


Hört sich an wie Final Destination. Bloß nicht den Plan des Teufels durchkreuzen!

#14:  Autor: hacketaler BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 01:18
    —
Savar hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
Savar hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
einen ausweis hab ich noch nicht, obwohl meine freundin mich schon öfter gedrängt hat.

ich hab ihr aber mündlich zugestanden mich meistbietend verscherbeln zu dürfen. ausser körperteile die mit "h" anfangen.

Herz, Hirn, Hoden, Hintern, Haare, Hände, ...?


ja, wobei herz noch ok wäre.

aber den rest nehm ich mit, dass braucht niemand zum überleben.


also hirn schon, aber da ist meins sicher ungeeignet Lachen


Vorallem wenn du tot bist.


gespendet wird nur bei hirntoten stimmt. insofern fällt hirn eh weg Lachen

also kann mans so zusammenfassen: alles was nicht mit "h" beginnt + herz.

und bestimmte sachen würde ich sogar im lebenden zustand spenden Cool

#15:  Autor: Galaxisherrschers Katze BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 01:35
    —
Savar hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
einen ausweis hab ich noch nicht, obwohl meine freundin mich schon öfter gedrängt hat.

ich hab ihr aber mündlich zugestanden mich meistbietend verscherbeln zu dürfen. ausser körperteile die mit "h" anfangen.

Herz, Hirn, Hoden, Hintern, Haare, Hände, ...?

Also bitte, eine Hinternspende kann durchaus nützlich sein... (s. Ren & Stimpy Komplett von der Rolle )

Bei meinem Hirn möchte ich im Namen der Weltsicherheit doch lieber sichergehen, dass es wirklich tot ist (oder ich vermache es der Wissenschaft). Die übrigen Organe können gerne recycled werden und der Rest kompostiert. Cool
Leider hab ich mir bislang noch keinen Spenderausweis angeschafft. Verlegen

Eifellady hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch schon seit Jahren einen Organspendeausweis immer bei mir ...
Irgendwie eine gute Sache- dann hat der Tod ja dann noch einen Sinn.

Du meinst also, der Tod hätte sonst keinen Sinn? (Unter der Voraussetzung natürlich, dass es überhaupt Sinn gibt...) Mit den Augen rollen

#16:  Autor: YamatoWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 01:42
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Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Savar hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
einen ausweis hab ich noch nicht, obwohl meine freundin mich schon öfter gedrängt hat.

ich hab ihr aber mündlich zugestanden mich meistbietend verscherbeln zu dürfen. ausser körperteile die mit "h" anfangen.

Herz, Hirn, Hoden, Hintern, Haare, Hände, ...?

Also bitte, eine Hinternspende kann durchaus nützlich sein... (s. Ren & Stimpy Komplett von der Rolle )

Bei meinem Hirn möchte ich im Namen der Weltsicherheit doch lieber sichergehen, dass es wirklich tot ist (oder ich vermache es der Wissenschaft). Die übrigen Organe können gerne recycled werden und der Rest kompostiert. Cool
Leider hab ich mir bislang noch keinen Spenderausweis angeschafft. Verlegen

Eifellady hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch schon seit Jahren einen Organspendeausweis immer bei mir ...
Irgendwie eine gute Sache- dann hat der Tod ja dann noch einen Sinn.

Du meinst also, der Tod hätte sonst keinen Sinn? (Unter der Voraussetzung natürlich, dass es überhaupt Sinn gibt...) Mit den Augen rollen


Naja, ohne den Tod würdest du ewig Leben.

#17:  Autor: Galaxisherrschers Katze BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 01:47
    —
Savar hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Savar hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
einen ausweis hab ich noch nicht, obwohl meine freundin mich schon öfter gedrängt hat.

ich hab ihr aber mündlich zugestanden mich meistbietend verscherbeln zu dürfen. ausser körperteile die mit "h" anfangen.

Herz, Hirn, Hoden, Hintern, Haare, Hände, ...?

Also bitte, eine Hinternspende kann durchaus nützlich sein... (s. Ren & Stimpy Komplett von der Rolle )

Bei meinem Hirn möchte ich im Namen der Weltsicherheit doch lieber sichergehen, dass es wirklich tot ist (oder ich vermache es der Wissenschaft). Die übrigen Organe können gerne recycled werden und der Rest kompostiert. Cool
Leider hab ich mir bislang noch keinen Spenderausweis angeschafft. Verlegen

Eifellady hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch schon seit Jahren einen Organspendeausweis immer bei mir ...
Irgendwie eine gute Sache- dann hat der Tod ja dann noch einen Sinn.

Du meinst also, der Tod hätte sonst keinen Sinn? (Unter der Voraussetzung natürlich, dass es überhaupt Sinn gibt...) Mit den Augen rollen


Naja, ohne den Tod würdest du ewig Leben.

Ja. (Obwohl natürlich die Frage ist, ob man dann noch von Leben sprechen kann.)
Insofern hat der Tod grundsätzlich den Sinn, Leben zu beenden, was in gewissem Rahmen für dessen Fortbestand unverzichtbar ist.

#18:  Autor: EifelladyWohnort: Wildnis der Eifel BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 01:53
    —
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:

Du meinst also, der Tod hätte sonst keinen Sinn? (Unter der Voraussetzung natürlich, dass es überhaupt Sinn gibt...) Mit den Augen rollen


Nun wenn man es so sieht- dann hat der Tod den Sinn, dass andere Leben können ( sonst wäre unser Planet aufgrund der Überbevölkerung wohl schon unbewohnbar).
Doch wenn man weiß, auch durch seinen Tod, kann man anderen vielleicht noch helfen, ihr Leben noch etwas zu leben, dann gibt es es noch einen weiteren Sinn- denn ich gebe sozusagen nochmals Leben weiter.
Ich bin auch hier beim DKMS als potentieller Spender registriert.
Hier kann man schon zu Lebzeiten vielleicht anderen helfen.

#19:  Autor: annoxWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 01:56
    —
No way. Ich moechte weitestgehend ausschliessen, dass, bedingt durch unsere "Zweiklassenmedizin", meine behandelnden Aerzte bei ihrer Entscheidungsfindung von einem Organspendeausweis beeinflusst werden.

#20:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 05:35
    —
In Österreich ist jeder vom Gesetz her Organspender.

#21:  Autor: EifelladyWohnort: Wildnis der Eifel BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 08:48
    —
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In Österreich ist jeder vom Gesetz her Organspender.


Oh, so sehr ich die Organspende befürworte... aber einen gesetzlichen Zwang dazu ... skeptisch

Ich denke, jeder Mensch sollte das Recht haben selber zu bestimmen, was mit seinem Körper geschieht.

#22:  Autor: PoldiWohnort: Bavarian Congo BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 09:12
    —
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In Österreich ist jeder vom Gesetz her Organspender.


Oh, so sehr ich die Organspende befürworte... aber einen gesetzlichen Zwang dazu ... skeptisch

Ich denke, jeder Mensch sollte das Recht haben selber zu bestimmen, was mit seinem Körper geschieht.


Du wirst ja nicht gezwungen ... es ist nur genau umgekehrt zu unserer Regelung.

In D ist, per Gesetz, niemand Spender, außer er holt sich nen Spenderausweis.
In Ö ist, per Gesetz, jeder Spender, außer er hat nen Wisch dabei, daß er NICHT spenden will.

Ich find die Ösi-Variante da irgendwie besser ... denn wer wirklich Horror vor dem Ausschlachten hat, der holt sich nen Pass ... das würde die große Menge der "ich hol mir morgen nen Spendeausweis"-Reder, die es dann doch nie machen, für die Organspende zu Verfügung stellen...

#23:  Autor: EifelladyWohnort: Wildnis der Eifel BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 09:26
    —
Poldi hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In Österreich ist jeder vom Gesetz her Organspender.


Oh, so sehr ich die Organspende befürworte... aber einen gesetzlichen Zwang dazu ... skeptisch

Ich denke, jeder Mensch sollte das Recht haben selber zu bestimmen, was mit seinem Körper geschieht.


Du wirst ja nicht gezwungen ... es ist nur genau umgekehrt zu unserer Regelung.

In D ist, per Gesetz, niemand Spender, außer er holt sich nen Spenderausweis.
In Ö ist, per Gesetz, jeder Spender, außer er hat nen Wisch dabei, daß er NICHT spenden will.

Ich find die Ösi-Variante da irgendwie besser ... denn wer wirklich Horror vor dem Ausschlachten hat, der holt sich nen Pass ... das würde die große Menge der "ich hol mir morgen nen Spendeausweis"-Reder, die es dann doch nie machen, für die Organspende zu Verfügung stellen...


OK, dass wußte ich nicht. Ich dachte es sei jeder dazu per Gesetz verpflichtet.
Dann finde ich es ok.
Ich meine, jeder muß letztendlich selber wissen was er macht - ich finde die Organspende eine gute Sache, doch muß ich natürlich auch akzeptieren, wenn jemand nicht dazu bereit ist.

#24:  Autor: PoldiWohnort: Bavarian Congo BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 09:50
    —
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In Österreich ist jeder vom Gesetz her Organspender.


Oh, so sehr ich die Organspende befürworte... aber einen gesetzlichen Zwang dazu ... skeptisch

Ich denke, jeder Mensch sollte das Recht haben selber zu bestimmen, was mit seinem Körper geschieht.


Du wirst ja nicht gezwungen ... es ist nur genau umgekehrt zu unserer Regelung.

In D ist, per Gesetz, niemand Spender, außer er holt sich nen Spenderausweis.
In Ö ist, per Gesetz, jeder Spender, außer er hat nen Wisch dabei, daß er NICHT spenden will.

Ich find die Ösi-Variante da irgendwie besser ... denn wer wirklich Horror vor dem Ausschlachten hat, der holt sich nen Pass ... das würde die große Menge der "ich hol mir morgen nen Spendeausweis"-Reder, die es dann doch nie machen, für die Organspende zu Verfügung stellen...


OK, dass wußte ich nicht. Ich dachte es sei jeder dazu per Gesetz verpflichtet.
Dann finde ich es ok.
Das ist jedenfalls der Wissenstand, den ich habe ... ist aber schon ne Weile her, selber schlepp ich nen Spenderpass ja mit mir rum, also hab ich mich nichtmehr mit irgendwelchen Regelungen beschäfftigt ... (Sollte mir aber mal nen neuen holen, meiner is schon ziemlich zerfleddert ... sollte das Teil dann in Folie einschweißen Cool )
Zitat:

Ich meine, jeder muß letztendlich selber wissen was er macht - ich finde die Organspende eine gute Sache, doch muß ich natürlich auch akzeptieren, wenn jemand nicht dazu bereit ist.


Logisch, aber wie gesagt, ich finds besser, wenn nur die nicht "ausgenommen" werden, die sich ausdrücklich dagegen stellen .. schon allein im Interesse der Organ-Empfänger ...

#25:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 10:01
    —
Kann unser Met-Poldi überhaupt noch seine Leber spenden? Lachen

#26:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 11:07
    —
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Oh, so sehr ich die Organspende befürworte... aber einen gesetzlichen Zwang dazu ... skeptisch

Ich denke, jeder Mensch sollte das Recht haben selber zu bestimmen, was mit seinem Körper geschieht.

Ja, zu Lebzeiten. Aber nach dem Tod kann man per Definitionem nicht mehr entscheiden und was nutzt dir da dein Körper noch?

Das deutsche Recht spricht deinen Blutsverwandten übrigens die Möglichkeit der Entscheidung zu. Laut Wikipedia stimmen 17% der Organspender vor ihrem Tod zu. In den restlichen 87% der Fälle dürften es wohl die Verwandten sein, die schon heute die Ausschlachtung abnicken.

Wenigstens könnten die Blutsverwandten möglicherweise reale emotionale Probleme bekommen, wenn sie daran denken müssen, dass ein Teil des Verstorbenen im Grab fehlt und noch in einem anderen seinen Dienst versieht.

Aber das ist nichts gegen das Leid des Menschen, dessen Leben damit gerettet werden kann und das seiner Verwandten, falls er verstirbt. Ich sehe aus humanistischer Sicht wirklich keine vernünftige Begründung dafür die Verhinderung von Organspenden überhaupt als Möglichkeit einzuräumen. Wenn man dem Prinzip der Leidminimierung und dem Wert des Lebens folgt, dann sprich alles für die Organspende.

Natürlich gibt es da aber auch den religiösen Aspekt und es gibt nun mal viele gläubige Wähler.....

#27:  Autor: Tassilo BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 12:11
    —
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, Organe zu spenden. Ich will einfach nicht, dass sich Leute meinen Tod herbeiwünschen.

#28:  Autor: Galaxisherrschers Katze BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 12:20
    —
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, Organe zu spenden. Ich will einfach nicht, dass sich Leute meinen Tod herbeiwünschen.

Das heißt, dass du auch dein Vermögen schon zu Lebzeiten verprasst, damit nichts für deine Erben übrigbleibt?

#29:  Autor: hacketaler BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 14:58
    —
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Savar hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
einen ausweis hab ich noch nicht, obwohl meine freundin mich schon öfter gedrängt hat.

ich hab ihr aber mündlich zugestanden mich meistbietend verscherbeln zu dürfen. ausser körperteile die mit "h" anfangen.

Herz, Hirn, Hoden, Hintern, Haare, Hände, ...?

Also bitte, eine Hinternspende kann durchaus nützlich sein... (s. Ren & Stimpy Komplett von der Rolle )


nützlich hab ich ja auch nicht bestritten - nur nicht überlebensnotwendig.

und deshalb bleibt mein arsch bei mir zwinkern

#30:  Autor: annoxWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 15:57
    —
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aus humanistischer Sicht wirklich keine vernünftige Begründung dafür die Verhinderung von Organspenden überhaupt als Möglichkeit einzuräumen. Wenn man dem Prinzip der Leidminimierung und dem Wert des Lebens folgt, dann sprich alles für die Organspende.


Meine Begruendung ist fuer Dich nicht nachvollziehbar, oder?

#31:  Autor: Tassilo BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 15:57
    —
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, Organe zu spenden. Ich will einfach nicht, dass sich Leute meinen Tod herbeiwünschen.

Das heißt, dass du auch dein Vermögen schon zu Lebzeiten verprasst, damit nichts für deine Erben übrigbleibt?


Es ist wesentlich sinnvoller - sofern man Vermögen besitzt - dieses schon zu Lebzeiten zu verteilen.
Außerdem hinkt der Vergleich - bei der Organspende suche ich ja nicht einen Erben aus, dem ich meine Organe vermache, sondern es ist ein x-beliebiger Mensch, der diese erhält.

#32:  Autor: Galaxisherrschers Katze BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 16:19
    —
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, Organe zu spenden. Ich will einfach nicht, dass sich Leute meinen Tod herbeiwünschen.

Das heißt, dass du auch dein Vermögen schon zu Lebzeiten verprasst, damit nichts für deine Erben übrigbleibt?


Es ist wesentlich sinnvoller - sofern man Vermögen besitzt - dieses schon zu Lebzeiten zu verteilen.
Außerdem hinkt der Vergleich - bei der Organspende suche ich ja nicht einen Erben aus, dem ich meine Organe vermache, sondern es ist ein x-beliebiger Mensch, der diese erhält.

Natürlich hinkt der Vergleich.
Aber es ist auch so, wenn jemand deine Organe bekommt, der dich nicht kennt, "freut" er sich nicht speziell über deinen Tod, während ein Erbschleicher das sehr wohl täte (womit ich nicht behaupten will, dass bei dir die Gefahr bestünde, sojemandem auf den Leim zu gehen).
Außerdem ist es für den Patienten eher der eigene Überlebenstrieb der im Vordergrund steht...

#33:  Autor: PoldiWohnort: Bavarian Congo BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 17:06
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Kann unser Met-Poldi überhaupt noch seine Leber spenden? Lachen

frech
Meine Leber dürfte für mindestens 2 Reichen Lachen
Außerdem ist doch bekannt, daß Alkohol konserviert Gröhl...

#34:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 05.06.2005, 18:45
    —
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, Organe zu spenden. Ich will einfach nicht, dass sich Leute meinen Tod herbeiwünschen.

Das heißt, dass du auch dein Vermögen schon zu Lebzeiten verprasst, damit nichts für deine Erben übrigbleibt?


Man muss sein Vermögen nicht alleine verprassen. Es ist durchaus denkbar, schon zu Lebzeiten aufzuteilen und zu verschenken. Weiterhin spricht kaum etwas dagegen, von dem, was man sich selber erarbeitet hat, auch selber etwas haben zu wollen. Ich würde kein Vermögen für etwaige Erben hinterlassen, aber - so sie nicht für sich selber sorgen können - Vorkehrungen zur finanziellen Versorgung veranlassen

#35: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 06.06.2005, 17:13
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Die gibt's übrigens nicht nur im Internet, sondern auch bei den Krankenkassen (liegen da meistens irgendwo aus)


Interessanterweise aber keine Nicht-Spender-Ausweise. D.h., doch aber das sind dann eher Spenderausweise, beid enen "nein" nagekreuzt ist, so nach dem Motto "Nein, ich bin nicht bereit, Leben zu retten..."

Man meint, wenn jemand schon nicht spenden woill, soll er sich wenigstens dafür schämen ...


Zuletzt bearbeitet von caballito am 06.06.2005, 17:15, insgesamt einmal bearbeitet

#36:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 06.06.2005, 17:14
    —
hacketaler hat folgendes geschrieben:
und bestimmte sachen würde ich sogar im lebenden zustand spenden Cool


Tust du doch eh. Tote Organe sind nämlich nicht brauchbar.

#37:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 06.06.2005, 17:25
    —
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Ja, zu Lebzeiten. Aber nach dem Tod kann man per Definitionem nicht mehr entscheiden und was nutzt dir da dein Körper noch?


Was nützt er dann der Transplantationsmedizin?

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Aber das ist nichts gegen das Leid des Menschen, dessen Leben damit gerettet werden kann und das seiner Verwandten, falls er verstirbt. Ich sehe aus humanistischer Sicht wirklich keine vernünftige Begründung dafür die Verhinderung von Organspenden überhaupt als Möglichkeit einzuräumen. Wenn man dem Prinzip der Leidminimierung und dem Wert des Lebens folgt, dann sprich alles für die Organspende.


Das Würde aber einen {b]Anspruch[/b] auf eine Transplationsbehandlung voraussetzen - und den kann es nicht geben. Schon allein deshalb nicht, weil er nicht einklagbar ist. Wo kein geignetes Organ, da keine Transplantation. Ein Anspuch auf eine Transplantation kann es also allenfalls dann geben, wenn ein Organ bereits zur Verfügung steht - aber damit lässt sich keine Verpflichtung begründen, eines zur Verfügung zu stellen. Zumal die Entscheidung, wer das Organ bekommt, ethisch äußerst fragwürdig ist.

#38:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 06.06.2005, 18:01
    —
Zitat:
Ja, zu Lebzeiten. Aber nach dem Tod kann man per Definitionem nicht mehr entscheiden und was nutzt dir da dein Körper noch?


Man kann ihn bei 196°C in Stickstoff lagern, zu einem späteren Zeitpunkt könnte die Möglichkit gegeben sein die zerstörten Bereiche des Gehirnes mittels Nanotechnologie zu reparieren.

#39:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 12:51
    —
Hab mir jetzt auch einen Organspendeausweis zugelegt, dass erscheint mir, wie die Lady sagte, immer noch sinnvoll.


Hab im Internet auch kritische Seiten gefunden, natürlich mit dem obligatorischen religiösen Geschwurbel:

http://www.das-weisse-pferd.com/de/main/dwp/99_07/9907organverpflanzung.html

#40:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 14:03
    —
Die Frage stellt sich für mich nicht, weil es in Österreich anders ist. Bei uns muss man dafür sorgen, wenn man nicht will, dass einem Organe entnommen werden. Ist auch besser so - warum sollen den meine Organe im Falle eines tötlichen Unfalls oder dergleichen nicht anderen Menschen das Leben retten? Ich brauch sie schließlich nicht mehr, wenn ich tot bin.

#41:  Autor: saschaWohnort: Bremen BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 14:13
    —
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In Österreich ist jeder vom Gesetz her Organspender.


Oh, so sehr ich die Organspende befürworte... aber einen gesetzlichen Zwang dazu ... skeptisch

Ich denke, jeder Mensch sollte das Recht haben selber zu bestimmen, was mit seinem Körper geschieht.
Der Gesetzgeber in Deutschland sollte das meiner Meinung nach umdrehen: Nicht die, die nach ihrem Tod Organe spenden wollen, müssten ein Papier bei sich tragen, das das belegt, sondern diejenigen, die das nicht wollen, müssten ein Papier bei sich tragen, das besagt, dass sie ihre Organe nicht spenden wollen. Wär doch immer noch demokratisch genug. Ich stelle mir nur vor, dass es weit mehr Menschen gibt, die ihre Organe zu spenden bereit sind, als Menschen, die einen Organspende-Ausweis bei sich tragen.

#42:  Autor: George BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 14:16
    —
ich habe bis jetzt keinen Ausweiß , weil ich angst habe zu früh ausgeweidet zu werden, es können immer Situationen auftauchen in denen es zu starken Interessenkonflikten komnmt . Zu Lebzeiten würde ich schon eine Niere spenden , oder auch ein Stück leber Smilie

#43:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 14:36
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Ich brauch sie schließlich nicht mehr, wenn ich tot bin.


Die Transplantationsmedizin allerdings auch nicht mehr. Nur lebende Organe können transplantiert werden.

Und Hirntod ist nicht Tod, sondern nur ein irreversibles Koma.

Das allein spricht natürlich nicht gegen Transplantation, aber dass das verschleiert wird und immer so getan wird, als stammten die Organe von "Toten", lässt schon tief blicken.

Dass die Feststellung des Hirntods, die ja zwangsläufig an Personen vorgenommen wird, deren Hirntod nicht feststeht, die also unzweifelhaft noch als lebend zu gelten haben, ein -nicht gerade appetitlicher- medizinischer Eingriff ist, über den der Betroffene ja wohl selber eintscheiden darf, ob er ihn (wohlgemerkt zu Lebzeiten!) über sich ergehen lassen will, wird dabei komplett ausgeblendet.

Vor dieem Hintegrund erscheint es, angesichts der Tatsache, dass die Feststellung des Hirntods ja nur dann von Interesse ist, wenn tatsächlich Organe gespendet werden, übrigens auch skandalös, wenn erst der Hirntod festgestellt, und dann nach der Spendenbereitschaft gefragt wird. Die Spendenbereitschaft müsste die Voraussetzung für eine Hirntoddiagnostik sein.

#44:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 14:39
    —
sascha hat folgendes geschrieben:
Der Gesetzgeber in Deutschland sollte das meiner Meinung nach umdrehen: Nicht die, die nach ihrem Tod Organe spenden wollen, müssten ein Papier bei sich tragen, das das belegt, sondern diejenigen, die das nicht wollen, müssten ein Papier bei sich tragen, das besagt, dass sie ihre Organe nicht spenden wollen. Wär doch immer noch demokratisch genug. Ich stelle mir nur vor, dass es weit mehr Menschen gibt, die ihre Organe zu spenden bereit sind, als Menschen, die einen Organspende-Ausweis bei sich tragen.


Und andernfalls gäbe es mehr Menschen, die nicht bereit snd, als Menschen, die einen Nicht-Spender-Ausweis mit sich herumtragen. Wenn ejdder sagt, was er will, sind beide Varianten äquivalent, und warum sollte man von eiener Sppendenbereitschaft als Default ausgehen?

#45:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 16:46
    —
sascha hat folgendes geschrieben:
Nicht die, die nach ihrem Tod Organe spenden wollen, müssten ein Papier bei sich tragen, das das belegt, sondern diejenigen, die das nicht wollen, müssten ein Papier bei sich tragen, das besagt, dass sie ihre Organe nicht spenden wollen.



Da wäre ich mir nicht so sicher, dass manche Ärzte (und ich kenne da zum Beispiel so einen in der weiteren Familie) nicht vielleicht auch mal rücksichtslos oder ehrgeizig genug sein könnten, um den einfach zu übersehen.

#46:  Autor: Holly Blue BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 20:10
    —
sascha hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In Österreich ist jeder vom Gesetz her Organspender.


Oh, so sehr ich die Organspende befürworte... aber einen gesetzlichen Zwang dazu ... skeptisch

Ich denke, jeder Mensch sollte das Recht haben selber zu bestimmen, was mit seinem Körper geschieht.
Der Gesetzgeber in Deutschland sollte das meiner Meinung nach umdrehen: Nicht die, die nach ihrem Tod Organe spenden wollen, müssten ein Papier bei sich tragen, das das belegt, sondern diejenigen, die das nicht wollen, müssten ein Papier bei sich tragen, das besagt, dass sie ihre Organe nicht spenden wollen. Wär doch immer noch demokratisch genug. Ich stelle mir nur vor, dass es weit mehr Menschen gibt, die ihre Organe zu spenden bereit sind, als Menschen, die einen Organspende-Ausweis bei sich tragen.


Das ist genau meine Meinung! Coole Sache, das...

#47:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 20:12
    —
Diese Umdrehung würde besagen, dass der Körper grundsätzlich des Staat gehört. Außer man widerspricht ausdrücklich. Von meinem Gefühl her nicht akzeptierbar.

#48:  Autor: saschaWohnort: Bremen BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 20:29
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Und andernfalls gäbe es mehr Menschen, die nicht bereit snd, als Menschen, die einen Nicht-Spender-Ausweis mit sich herumtragen. Wenn ejdder sagt, was er will, sind beide Varianten äquivalent, und warum sollte man von eiener Sppendenbereitschaft als Default ausgehen?
Das ist ein Argument. *nachdenklich-am-Kinn-kratz*. Allerdings ist vom Gegenteil als Default auszugehen auch irgendwie komisch. Vielleicht sollte man zur Festsetzung des Default-Wertes sich einfach daran orientieren, wieviel Prozent der Bevölkerung laut Meinungsumfrage aktuell bereit sind, ihre Organe zu spenden.

surata hat folgendes geschrieben:
Da wäre ich mir nicht so sicher, dass manche Ärzte (und ich kenne da zum Beispiel so einen in der weiteren Familie) nicht vielleicht auch mal rücksichtslos oder ehrgeizig genug sein könnten, um den einfach zu übersehen.
Das habe ich auch überlegt, aber es gäbe dann wesentlich mehr Organspender, die Organe wären dann nicht mehr so rar. Obwohl wahrscheinlich immer noch rar genug.

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Diese Umdrehung würde besagen, dass der Körper grundsätzlich dem Staat gehört.
Das sehe ich nicht so, diese Umdrehung besagt meines Erachtens nicht, dass der Körper dem Staat gehört. Aber was nach meinem Tod mit meiner Leiche passiert, kann mir doch eigentlich egal sein. Ich - ich persönlich als Ultra-Atheist, ich denke nicht, dass dies auch andere Menschen so sehen - hätte sogar nichts dagegen einzuwenden, wenn meine Leiche nach meinem Ableben zu Tiermehl verarbeitet oder in der Bio-Mülltonne landen würde (Aber ich glaube ja auch nicht an ein Leben nach dem Tod oder an Metaphysik, sondern überhaupt nur an die Gesetze der Physik, bin da also natürlich wohl ein Extremfall). Ich hätte allerdings insofern was gegen die Biotonne, dass ich nicht will, dass das Amalgam aus meinen Zähnen auf dem Kompost landet, btw.

Zuletzt bearbeitet von sascha am 14.03.2006, 20:37, insgesamt einmal bearbeitet

#49:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 20:36
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Und Hirntod ist nicht Tod, sondern nur ein irreversibles Koma.

Wie wird der Hirntod festgestellt? (Du schriebst 'was von "unappetitlich" ...)

#50:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 21:10
    —
sascha hat folgendes geschrieben:
Allerdings ist vom Gegenteil als Default auszugehen auch irgendwie komisch.


Wieso? Folgt das nicht schon aus der Verwendung des Wortes "Spende"? Ist denn nicht "Nicht-Spende" der Default?

sascha hat folgendes geschrieben:
Vielleicht sollte man zur Festsetzung des Default-Wertes sich einfach daran orientieren, wieviel Prozent der Bevölkerung laut Meinungsumfrage aktuell bereit sind, ihre Organe zu spenden.


Wozu braucht man überhaupt Default-Werte, wenn man fragen kann?

sascha hat folgendes geschrieben:
Das habe ich auch überlegt, aber es gäbe dann wesentlich mehr Organspender, die Organe wären dann nicht mehr so rar.


Ist das ein Argument? Das würde voraussetzen, dass es viele Organe geben müsste, was zu begründen wäre.

sascha hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Diese Umdrehung würde besagen, dass der Körper grundsätzlich dem Staat gehört.
Das sehe ich nicht so, diese Umdrehung besagt meines Erachtens nicht, dass der Körper dem Staat gehört.


Es besagt, dass andere einen Anspruch auf deinen Körper haben.

sascha hat folgendes geschrieben:
Aber was nach meinem Tod mit meiner Leiche passiert, kann mir doch eigentlich egal sein.


Erstens kann das jemand anders anders sehen, zweitens hängt dises Argument ganz wesentlich von der absolut willkürlichen Definition des Hirntodes als Tod ab. Dass das ganze nach dem Tod passiert, liegt an einer spezifischen Definition des Todes, die extra zu diesem Zweck so festgelegt wurde. Die klassichen Kriterien, nach denen vor der Transplantationsmedizin der Tod festgestellt wurde, erfüllen potentielle Spender gerade nicht.


Zuletzt bearbeitet von caballito am 14.03.2006, 21:16, insgesamt einmal bearbeitet

#51:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 21:15
    —
kolja hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und Hirntod ist nicht Tod, sondern nur ein irreversibles Koma.

Wie wird der Hirntod festgestellt? (Du schriebst 'was von "unappetitlich" ...)


Ich bin kein Arzt, ich weiß nur, was ich darüber gelesen habe, und die Quellen waremn sicher eher geneigt, es weniger schön darzustellen, als es andere getan hätten.

Aber es läuft darauf hinaus, extrem starke Reize auszulösen, um zu prüfen, ob sich nicht doch was regt.

#52:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 21:16
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Die klassichen Kriterien, nach denen vor der Transplantationsmedizin der Tod festgestellt wurde, erfüllen potentielle Spender gerade nicht.

Zum Thema Todesdefinition gab es einen interessanten und ausführlichen Artikel in einem der letzten "Spektrum der Wissenschaft".

#53:  Autor: Doc Extropy BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 21:27
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Diese Umdrehung würde besagen, dass der Körper grundsätzlich des Staat gehört. Außer man widerspricht ausdrücklich. Von meinem Gefühl her nicht akzeptierbar.


Und ich will mich einfach nicht ausnehmen lassen. Wenn ich tot bin - ok. Aber nicht, solange ich nicht sicher tot bin. Und woher weiß ich, daß sich nicht so ein blödes *** von Ehrgeizler an meinen Innereien hochziehen will, obwohl ich eh weiterleben könnte?

Böse

#54:  Autor: saschaWohnort: Bremen BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 21:57
    —
Hmm, also ich sehs ein. Das Argument, dass der "Tod", der für das Infragekommen der Organspende nötig ist, ja eigentlich noch nicht so der eigentliche, richtige Tod ist, das zieht allerdings.

#55:  Autor: XylakantWohnort: Schweiz BeitragVerfasst am: 14.03.2006, 22:56
    —
Beim Thema Organspede muss ich immer an "Monty Python's The Meaning of Life" denken... Mit den Augen rollen

Nein ich find das eine saubere Sache, sollte vielleicht mal selber einen Ausweis machen lassen, nur die Lunge und die Leber kann ich wohl nicht mehr gut spenden....

#56:  Autor: Femina BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 01:02
    —
Ja, auf jeden Fall. Schön, wenn man dann so wenigstens noch zu was nütze ist, einem anderen Menschen helfen kann. Wenn ich alle meine Organe verrotten lasse, macht es mich ja auch nicht wieder lebendig.

#57:  Autor: Hel BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 01:38
    —
annox hat folgendes geschrieben:
No way. Ich moechte weitestgehend ausschliessen, dass, bedingt durch unsere "Zweiklassenmedizin", meine behandelnden Aerzte bei ihrer Entscheidungsfindung von einem Organspendeausweis beeinflusst werden.


Aus exakt dem Grund habe ich keinen Organspendeausweis und werde mir auch keinen zulegen.

#58:  Autor: Hel BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 01:48
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Diese Umdrehung würde besagen, dass der Körper grundsätzlich des Staat gehört. Außer man widerspricht ausdrücklich. Von meinem Gefühl her nicht akzeptierbar.


Sehe ich genauso. Außerdem besteht, wie Surata schon schrieb, die Möglichkeit daß so ein " Nichtorganspenderausweis" mal eben verschwindet. Oder daß man ihn einfach mal nicht dabei hat oder er bei einem Unfall zerstört wird. Ich finde es am besten so wie es hier in Deutschland gehandhabt wird.

#59:  Autor: suckerWohnort: wenn ich das wüsste... BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 12:14
    —
Hel hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Diese Umdrehung würde besagen, dass der Körper grundsätzlich des Staat gehört. Außer man widerspricht ausdrücklich. Von meinem Gefühl her nicht akzeptierbar.


Sehe ich genauso. Außerdem besteht, wie Surata schon schrieb, die Möglichkeit daß so ein " Nichtorganspenderausweis" mal eben verschwindet. Oder daß man ihn einfach mal nicht dabei hat oder er bei einem Unfall zerstört wird. Ich finde es am besten so wie es hier in Deutschland gehandhabt wird.


Drauf geschissen wenn du sowieso de Löffel abgiebst warum nicht jemandem damit helfen evtl. brauchst du ja selbst son stück Mensch zum weiterleben wär dann schon ganz praktisch wenn der infragekommende Spender nicht aufgrund bürokratischer Kabbeleien ausfällt.

#60:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 13:39
    —
Was denkt ihr denn über Aussagen, dass das menschliche Bewustsein auch an andere Organe, nicht nur das Gehrin, gekoppelt ist?

Und kennt jemand dieses Buch?

#61:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 13:53
    —
Klappentext von "Heilung aus dem Herzen" hat folgendes geschrieben:
Paul Pearsall hat eine sensationelle Entdeckung gemacht: Das Herz fühlt und denkt. Seine Zellen besitzen ein eigenes Gedächtnis und sind in der Lage, Informationen zu speichern und zu verarbeiten. Sie kommunizieren mit allen anderen Zellen unseres Körpers und versorgen sie mit einer speziellen Lebensenergie, die vom Herzen kommt und erstaunliche Heilungsprozesse hervorrufen kann. Der Arzt, Immunologe und Experte für Kardiologie verbindet neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, jahrhundertealte Weisheit und persönliche Erfahrungen zu einer revolutionären Theorie: Das menschliche Herz, nicht etwa das Gehirn, ist unser wichtigstes Gedächtnis und Energiezentrum, das Körper, Geist und Seele miteinander verbindet und zu einem Ganzen formt. Paul Pearsall hat ein mutiges Buch vorgelegt, das unserer modernen kopflastigen Welt das Wesentliche zurückgibt: die Seele.

Geschockt

#62:  Autor: Shevek BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 14:01
    —
Zitat:
Was denkt ihr denn über Aussagen, dass das menschliche Bewustsein auch an andere Organe, nicht nur das Gehrin, gekoppelt ist?

Äh, na und?

Wenn ich tot bin, bzw. tot genug, dass ich nicht wieder aufwachen werde, dann ist es egal, ob mein Bewußtsein im Hirn oder im Herzen oder in beidem oder sonst wo sitzt. Ich würde auch mein Hirn spenden, wenn klar wäre, dass es zuende ist.

Meines Wissens bedeutet Hirntot, dass der Tot nur noch eine Frage der Zeit ist.

Und, wie ist es mit denen, die ihre Organe nicht hergeben mögen, würdet ihr denn selbst Spenderorgane haben wollen, wenn ihr welche braucht?

#63:  Autor: Doc Extropy BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 14:02
    —
Btw, habe mit "Nein" gestimmt, weil wir in einer neoliberalen Gesellschaft leben, in der Profit mehr zählt als Menschenleben. Ich kann nicht ausschließen, daß es nicht Ärzte gibt, die das genauso sehen - und mir deshalb, obwohl ich geheilt werden könnte, die Organe rausnehmen.

#64:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 14:12
    —
Shevek hat folgendes geschrieben:
Ich würde auch mein Hirn spenden, wenn klar wäre, dass es zuende ist.

In einem solchen Fall würde sich allerdings die Frage stellen, welche Person anschließend lebt und welche tot ist. Ich denke jedenfalls, dass so ziemlich das wichtigste, was eine Person ausmacht, ihr Gehirn ist.

Shevek hat folgendes geschrieben:
Meines Wissens bedeutet Hirntot, dass der Tot nur noch eine Frage der Zeit ist.

Meines Wissens bedeutet es auch, dass das Gehirn irreversibel beschädigt ist. Wäre das nicht so, dann könnte man die Person ja wiederbeleben.

#65:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 14:56
    —
Shevek hat folgendes geschrieben:

Meines Wissens bedeutet Hirntot, dass der Tot nur noch eine Frage der Zeit ist.


Das bedeuet auch die Diagnose "AIDS", und genaugenmmen sogar schon die Geburt. So what?

Shevek hat folgendes geschrieben:
Und, wie ist es mit denen, die ihre Organe nicht hergeben mögen, würdet ihr denn selbst Spenderorgane haben wollen, wenn ihr welche braucht?


Möglich. Aber wer würde nicht gern den Lotto-Jackpot knacken, so what?

Wie ich schon weiter vorn geschrieben habe: Es kann keinen Anspruch auf ein Spenderorgan geben, allenfalls einen auf Transplantation, wenn jemand eins hat. Und wie ich an ganz anderer Stelle gerade kürzlich geschrieben hat: Wer spendet, kann auch bestimmen, für wen. Wenn also jemand meint, Organe nur an Menschen zu spenden, die selber einen Spenderausweis haben - so what? Und (wie ich auch irgendwo schon mal geschrieben habe) wenn eines der Kriterien für die Empfängerauswahl wäre, Besitzer von Spenderausweisen zu bevorzugen - so what?

#66:  Autor: Doc Extropy BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 14:58
    —
Kann man z.B. auch bestimmen: "nicht für Mitglieder der Sekte xyz"?

#67:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 15:23
    —
Ich denke ich werde mir auch so einen Nichtspender-Ausweis besorgen.

#68:  Autor: Holly Blue BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 19:08
    —
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Kann man z.B. auch bestimmen: "nicht für Mitglieder der Sekte xyz"?


Keine Ahnung. Kannst ja mal bei der Info-Hotline anrufen. 0800-9040400

Ein Freund von mir ist Türke und der hat keinen Ausweis, weil er befürchtet, er als Türke wird sowieso gleich ausgeweidet.... zynisches Grinsen *schwachsinnig*

#69:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.03.2006, 19:19
    —
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Btw, habe mit "Nein" gestimmt, weil wir in einer neoliberalen Gesellschaft leben, in der Profit mehr zählt als Menschenleben. Ich kann nicht ausschließen, daß es nicht Ärzte gibt, die das genauso sehen - und mir deshalb, obwohl ich geheilt werden könnte, die Organe rausnehmen.

Nergal hat folgendes geschrieben:
Ich denke ich werde mir auch so einen Nichtspender-Ausweis besorgen.


Wie, ihr wollt Transhumanisten sein und kneift schon bei so'n paar kleinen Organen?

Mr. Green

#70:  Autor: Hel BeitragVerfasst am: 16.03.2006, 03:38
    —
sucker hat folgendes geschrieben:
Hel hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Diese Umdrehung würde besagen, dass der Körper grundsätzlich des Staat gehört. Außer man widerspricht ausdrücklich. Von meinem Gefühl her nicht akzeptierbar.


Sehe ich genauso. Außerdem besteht, wie Surata schon schrieb, die Möglichkeit daß so ein " Nichtorganspenderausweis" mal eben verschwindet. Oder daß man ihn einfach mal nicht dabei hat oder er bei einem Unfall zerstört wird. Ich finde es am besten so wie es hier in Deutschland gehandhabt wird.


Drauf geschissen wenn du sowieso de Löffel abgiebst warum nicht jemandem damit helfen evtl. brauchst du ja selbst son stück Mensch zum weiterleben wär dann schon ganz praktisch wenn der infragekommende Spender nicht aufgrund bürokratischer Kabbeleien ausfällt.


Ich hoffe doch stark daß es zu "bürokratischen Kabbeleien " kommt bevor ich gegen meinen Willen ausgeweidet werde! Lies dir einfach noch mal die Postings von Caballito durch. Das ist exakt auch meine Meinung.

#71:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.03.2006, 03:46
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Hab mir jetzt auch einen Organspendeausweis zugelegt, dass erscheint mir, wie die Lady sagte, immer noch sinnvoll.


Hab im Internet auch kritische Seiten gefunden, natürlich mit dem obligatorischen religiösen Geschwurbel:

http://www.das-weisse-pferd.com/de/main/dwp/99_07/9907organverpflanzung.html


Noch eine christliche Meinung zum Thema:

http://www.domus-ecclesiae.de/tractatus/mors-falsa.html

#72:  Autor: suckerWohnort: wenn ich das wüsste... BeitragVerfasst am: 16.03.2006, 09:28
    —
Holly Blue hat folgendes geschrieben:
sascha hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In Österreich ist jeder vom Gesetz her Organspender.


Oh, so sehr ich die Organspende befürworte... aber einen gesetzlichen Zwang dazu ... skeptisch

Ich denke, jeder Mensch sollte das Recht haben selber zu bestimmen, was mit seinem Körper geschieht.
Der Gesetzgeber in Deutschland sollte das meiner Meinung nach umdrehen: Nicht die, die nach ihrem Tod Organe spenden wollen, müssten ein Papier bei sich tragen, das das belegt, sondern diejenigen, die das nicht wollen, müssten ein Papier bei sich tragen, das besagt, dass sie ihre Organe nicht spenden wollen. Wär doch immer noch demokratisch genug. Ich stelle mir nur vor, dass es weit mehr Menschen gibt, die ihre Organe zu spenden bereit sind, als Menschen, die einen Organspende-Ausweis bei sich tragen.


Das ist genau meine Meinung! Coole Sache, das...


Coole Sache, das...

#73:  Autor: Shevek BeitragVerfasst am: 16.03.2006, 13:38
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

Meines Wissens bedeutet Hirntot, dass der Tot nur noch eine Frage der Zeit ist.


Das bedeuet auch die Diagnose "AIDS", und genaugenmmen sogar schon die Geburt. So what?

Nun ja, AIDS-Kranke und auch geborene sind bei Bewußtsein, laufen herum etc. Sie liegen nicht im Koma auf eine Tisch und man kann warten in wie viel Minuten sie richtig tot sind, weil der Körper ohne Gehirn nicht leben kann. Das ist schon ein Unterschied.


caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Und, wie ist es mit denen, die ihre Organe nicht hergeben mögen, würdet ihr denn selbst Spenderorgane haben wollen, wenn ihr welche braucht?


Möglich. Aber wer würde nicht gern den Lotto-Jackpot knacken, so what?

Wie ich schon weiter vorn geschrieben habe: Es kann keinen Anspruch auf ein Spenderorgan geben, allenfalls einen auf Transplantation, wenn jemand eins hat. Und wie ich an ganz anderer Stelle gerade kürzlich geschrieben hat: Wer spendet, kann auch bestimmen, für wen. Wenn also jemand meint, Organe nur an Menschen zu spenden, die selber einen Spenderausweis haben - so what? Und (wie ich auch irgendwo schon mal geschrieben habe) wenn eines der Kriterien für die Empfängerauswahl wäre, Besitzer von Spenderausweisen zu bevorzugen - so what?

Wenn das geht.
Ich meine: Ohne Organspender keine Organempfänger.

#74:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 16.03.2006, 14:01
    —
Shevek hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

Meines Wissens bedeutet Hirntot, dass der Tot nur noch eine Frage der Zeit ist.


Das bedeuet auch die Diagnose "AIDS", und genaugenmmen sogar schon die Geburt. So what?

Nun ja, AIDS-Kranke und auch geborene sind bei Bewußtsein, laufen herum etc. Sie liegen nicht im Koma auf eine Tisch und man kann warten in wie viel Minuten sie richtig tot sind, weil der Körper ohne Gehirn nicht leben kann. Das ist schon ein Unterschied.


Ein Unterschied, der rechtfertigt, das Selbstbestimmungsrecht zu nehmen?


Shevek hat folgendes geschrieben:

Ich meine: Ohne Organspender keine Organempfänger.


Stimmt. Und? OhenSpende keine Spendenempfänger, klar. Aber folgt daraus eine Pflicht zu spenden? Wenn es keine Spenderorgane gibt, gibt es keine. Punkt. So ist das Leben ...

#75:  Autor: Shevek BeitragVerfasst am: 16.03.2006, 14:04
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

Meines Wissens bedeutet Hirntot, dass der Tot nur noch eine Frage der Zeit ist.


Das bedeuet auch die Diagnose "AIDS", und genaugenmmen sogar schon die Geburt. So what?

Nun ja, AIDS-Kranke und auch geborene sind bei Bewußtsein, laufen herum etc. Sie liegen nicht im Koma auf eine Tisch und man kann warten in wie viel Minuten sie richtig tot sind, weil der Körper ohne Gehirn nicht leben kann. Das ist schon ein Unterschied.


Ein Unterschied, der rechtfertigt, das Selbstbestimmungsrecht zu nehmen?

Darum geht es nicht. Für mich folgt daraus, dass ich mir wieder einen Organspendeausweiß zulegen werde.

#76:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 16.03.2006, 14:17
    —
Shevek hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ein Unterschied, der rechtfertigt, das Selbstbestimmungsrecht zu nehmen?

Darum geht es nicht. Für mich folgt daraus, dass ich mir wieder einen Organspendeausweiß zulegen werde.


Doch darum geht es. Wenn du dir diesen Ausweis zulegst, tust dud as im Rahemen deiner Selbstbestimmung. Wenn ich es nicht tue, tue ich das im Rahmen der meinen. Und wenn der Staat verfügt, dass jemand ohen siene Einwilligung als Spender herangezogen werden kann, dann verletzt er die.

#77:  Autor: Shevek BeitragVerfasst am: 16.03.2006, 14:21
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ein Unterschied, der rechtfertigt, das Selbstbestimmungsrecht zu nehmen?

Darum geht es nicht. Für mich folgt daraus, dass ich mir wieder einen Organspendeausweiß zulegen werde.


Doch darum geht es. Wenn du dir diesen Ausweis zulegst, tust dud as im Rahemen deiner Selbstbestimmung. Wenn ich es nicht tue, tue ich das im Rahmen der meinen. Und wenn der Staat verfügt, dass jemand ohen siene Einwilligung als Spender herangezogen werden kann, dann verletzt er die.

Es ging doch um die Gründe für und gegen einen Organspendeausweiß.
Ich habe eure Gründe dagegen gelesen und meine Meinung dazu geschrieben.

#78:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 16.03.2006, 14:27
    —
Shevek hat folgendes geschrieben:

Es ging doch um die Gründe für und gegen einen Organspendeausweiß.
Ich habe eure Gründe dagegen gelesen und meine Meinung dazu geschrieben.


Es ging auch um die Frage, wie die gesetzliche Regelung sein sollte. Wenn deine Antwort sich darauf nicht bezog, trifft meine Entgegnung natürlich nicht.

#79: Organspende Autor: Elisa BeitragVerfasst am: 17.06.2006, 11:20
    —
An bereits existierenden Thread angehangen. vrolijke

Ich hätte da mal so einige Fragen:

Wo kann man sich einen Organspendeausweis besorgen?
Kann man sich die Organe, die man spenden will aussuchen?
Besteht irgendein Risiko ?
Seid ihr schon im Besitz eines Ausweises, oder seid ihr gegen Organspende?

Würde mich über Antworten freuen. Smilie

#80: Re: Organspende Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 17.06.2006, 11:28
    —
Elisa hat folgendes geschrieben:
Ich hätte da mal so einige Fragen:

Wo kann man sich einen Organspendeausweis besorgen?
arbeitskreis organspende (0130/91 40 40) du kannst aber sicherlich bei DRK & co nachfragen

Elisa hat folgendes geschrieben:
Kann man sich die Organe, die man spenden will aussuchen?
ja

Elisa hat folgendes geschrieben:
Besteht irgendein Risiko ?
welches risiko sollte für dich bestehen, wenn du tot bist?

Elisa hat folgendes geschrieben:
Seid ihr schon im Besitz eines Ausweises, oder seid ihr gegen Organspende?
ich habe einen organspenderausweis

#81:  Autor: Chantico BeitragVerfasst am: 17.06.2006, 11:52
    —
Schau dir mal http://www.organspende-info.de an.

Ich selbst habe einen Organspendeausweis. Aber besorgt hab ich ihn mir eher indirekt, also ich hab ihn mir besorgen lassen. Smilie In unsrer WG hatten wir mal über dieses Thema diskutiert und am Tag darauf hatte einer meiner Mitbewohner Ausweise mitgebracht.

#82:  Autor: BalalonWohnort: Niederösterreich BeitragVerfasst am: 17.06.2006, 12:15
    —
In Österreich gilt die Widerspruchslösung, dh jeder Mensch ist nach seinem Tod potentieller Organspender, sofern er sich nicht zu Lebzeiten ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat. Ist doch wesentlich sinnvoller.

#83:  Autor: SoWhyWohnort: TARDIS BeitragVerfasst am: 17.06.2006, 13:21
    —
Balalon hat folgendes geschrieben:
In Österreich gilt die Widerspruchslösung, dh jeder Mensch ist nach seinem Tod potentieller Organspender, sofern er sich nicht zu Lebzeiten ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat. Ist doch wesentlich sinnvoller.

Wir Österreicher sind halt doch fortschrittlicher Mit den Augen rollen
Aber da ich ja in Deutschland leb, ja, ich hab auch so ein Teil, hat mir mal ein Kumpel mitgebracht. "Sollen sich nehmen was sie brauchen und den Rest verbrennen, wenn ich tot bin" sag ich immer. Was will ich auch mit dem Zeug anfangen, wenn ich nimmer existier^^

#84:  Autor: PugWohnort: New Sodom (Karlsruhe) BeitragVerfasst am: 17.06.2006, 14:32
    —
Hab auch ein Organspendeausweis, und noch ein zweiten als Ersatz.

Hatt mich eigendlich nicht sonderlich interessiert, was die Kirche dazu sagt, aber überrascht hats mich trotzdem.:

"Die Kirche bejaht die Organverpflanzung. Die Organentnahme kann eine Tat der Nächstenliebe über den Tod hinaus sein."
(Karl Lehmann, Vors. Der Deutschen Bischofskonferenz)

edit: Das Thema bei "Sonstiges und Groteskes"...? Am Kopf kratzen

#85:  Autor: erebusWohnort: ius talionis BeitragVerfasst am: 17.06.2006, 14:48
    —
Es gab im Beitrag zur Blutspende eine anschließende Diskussion über Organspenden.

Und ich gebe Pug Recht:
Irgendwie passt das Thema nicht hierher.


Es grüßt
Erebus

#86:  Autor: Elisa BeitragVerfasst am: 18.06.2006, 13:21
    —
erebus hat folgendes geschrieben:
Es gab im Beitrag zur Blutspende eine anschließende Diskussion über Organspenden.

Und ich gebe Pug Recht:
Irgendwie passt das Thema nicht hierher.


Es grüßt
Erebus


Ja sorry. Wusste net so ganz genau wo dieses Thema hingehört. Es hier hineinzustellen war mehr so ne spontane Idee. Aber verschieb es doch einfach an eine geeignetere Stelle.

GLG

#87: Re: Organspende Autor: obsessedWohnort: südl. von München BeitragVerfasst am: 18.06.2006, 15:08
    —
Zitat:
Kann man sich die Organe, die man spenden will aussuchen?


Warum? ("Einmal die Leber und a Lüngerl, bittä")

Zitat:
Besteht irgendein Risiko ?


Ja, man kann Dir den Ausweis stehlen, bzw. du wirst auf dem Weg zur Abholung des Ausweises überfahren bzw. erschossen (danach allerdings nicht mehr).

Zitat:
Seid ihr schon im Besitz eines Ausweises, oder seid ihr gegen Organspende?


Mir doch egal, was nach meinem Tod mit mir passiert, soll mich doch ein Nekrophiler heimsuchen.

#88: Re: Organspende Autor: Holly Blue BeitragVerfasst am: 18.06.2006, 18:03
    —
Zitat:
Kann man sich die Organe, die man spenden will aussuchen?


Ja, kannst du. Hinten drauf kannst du eintragen, was du spenden willst oder was nicht oder ob deine ganzen Organe zur Verfügung stehen.

Ich habe mir meinen Ausweis nicht irgendwie "besorgen" müssen. Ich hab ihn einfach ausgedruckt, ausgefüllt und in den Geldbeutel getan.
Das ist ja kein Staatsakt...

#89:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 18.06.2006, 18:38
    —
Elisa hat folgendes geschrieben:
Wo kann man sich einen Organspendeausweis besorgen?
Kann man sich die Organe, die man spenden will aussuchen?
Besteht irgendein Risiko ?
Seid ihr schon im Besitz eines Ausweises, oder seid ihr gegen Organspende?
über die Antworten meiner Vorredner hianus gibts Organspendeausweise i.d.R. auch bei den Krankenkassen oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Wenn ich da richtig informiert bin, dann brauchst du eigentlich nichtmal einen Vordruck zum Ausfüllen, theoretisch reichts, wenn du auf einen Bierdeckel kritzelst, dass sie nach deinem Tod was auch immer haben dürfen. Unterschrift & Datum, fertig.

Der gewöhnlich Organespendeausweis umfasst die Optionen (zum Ankreuzen)
- Ja, ich gestatte, dass nach der ärtzlichen Feststellung meines Todes meinem Körper Organe und Gewebe zur Transplantation entnommen werden dürfen.
- Ja, ich gestatte dies, mit Ausnahme folgender Organe/Gewebe: _____
- Ja, ich gestatte dies, jedoch nur für folgende Organe/Gewebe: ______
- Nein, ich widerspreche einer Entnahme von Organen oder Geweben zur Transplantation.
- Ich habe die Entscheidung übertragen auf: _________________

Risiko? Am Kopf kratzen
Naja, manche Leute haben panische Angst davor, dass ihnen nachdem der Hirntot festgestellt worden ist, die Maschinen abgestellt werden, nur damit sie ausgeschlachtet werden können. Lachen
Ich kann mir in dem Fall allerdings auch nicht vorstellen, was ich ich dann noch mit irgendwelchen Organen anfangen sollte ...

Ich habe einen Organspendeausweis. Eh klar.
Ich wüßte auch keinen Grund dagegen. Am Kopf kratzen Nach meinem Tod können Sie mit meinem Körper machen was sie wollen. Schulterzucken

Ceterum censeo hielte ich die Widerspruchslösung für VIEL besser. Schulterzucken


Pug hat folgendes geschrieben:
"Die Kirche bejaht die Organverpflanzung. Die Organentnahme kann eine Tat der Nächstenliebe über den Tod hinaus sein."
(Karl Lehmann, Vors. Der Deutschen Bischofskonferenz)

edit: Das Thema bei "Sonstiges und Groteskes"...? Am Kopf kratzen
Huch, sind sie etwa doch von der "Auferstehung in vollem Fleische" abgerückt, oder muss man im Himmel auf Lunge, Leber & Co. verzichten? Am Kopf kratzen

#90:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 18.06.2006, 18:55
    —
Man könnte auch argumentieren, dass die Mitglieder einer Gesellschaft ein Recht auf den Körper einer toten Person haben, weil sie gemeinsame Anstrengungen und Ressourcen in das Leben dieser Person investiert haben. Natürlich würde eine Gemeinschaft, die Selbstbestimmung und Würdegefühl respektiert, dies niemals gegen den erklärten Willen einer Person durchsetzen. Aber wenn eine Person sich nicht näher dazu äussert, spricht nichts gegen eine Ausübung dieses Rechts.

#91:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 18.06.2006, 19:00
    —
Ich könnte meinen Körper auch nicht guten Gewissens nach meinem Tod "verweigern". Es käme mir vergleichbar vor, wie wenn ich einen Teller Suppe, den ich nicht mehr aufessen kann, weil ich satt bin, meinem verhungernden Gegenüber verweigern würde.

#92:  Autor: Greasel BeitragVerfasst am: 24.06.2006, 20:44
    —
Hm, ich weiss nicht, die Nulllienie im EEG mag vielleicht Aufschluss darüber geben, ob das Individuum noch mit der Umwelt interagieren kann aber ob es noch wie auch immer geartete Empfindungen beim "Toten" gibt.....wer weiß. Viel zu viele Fragen in diesem Bereich sind noch ungeklärt. Was ist Leben. Was sind die Merkmale des Lebens. Was ist Bewusstsein usw.

Für mich steht fest, tot bin ich, wenn der Verwesungsprozess einsetzt.

Gruß

#93:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 24.06.2006, 22:27
    —
Mir fällt gerade wieder ein, dass ich noch garnichts über meinen Tod festgelegt habe.

Ich muss mir unbedingt nochmal einen Organspendeausweiß machen, und am besten gleich eine Patientenverfügung (killt mich ruig, wenn ich eh tot bin) und ein Testament (den restlichen Biomüll verbrennen) hinterher.

#94:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 21:43
    —
kolja hat folgendes geschrieben:
Ich könnte meinen Körper auch nicht guten Gewissens nach meinem Tod "verweigern". Es käme mir vergleichbar vor, wie wenn ich einen Teller Suppe, den ich nicht mehr aufessen kann, weil ich satt bin, meinem verhungernden Gegenüber verweigern würde.


Das ist ein sehr schöner und einleuchtender Vergleich! Darf ihn mir leihen?

A.

#95:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 21:56
    —
Zitat:
Man könnte auch argumentieren, dass die Mitglieder einer Gesellschaft ein Recht auf den Körper einer toten Person haben, weil sie gemeinsame Anstrengungen und Ressourcen in das Leben dieser Person investiert haben.


Wieso haben sie ein Recht darauf?

Das hätten eigentlich, wenn man es sich so besieht, nur die Eltern, ansonst leistet der normal berufstätige Mensch mehr als er so wieder reinbekommt (Steuern usw.)

#96:  Autor: matthiasWohnort: Rechts der Böhme BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 22:10
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Mir fällt gerade wieder ein, dass ich noch garnichts über meinen Tod festgelegt habe.

Ich muss mir unbedingt nochmal einen Organspendeausweiß machen, und am besten gleich eine Patientenverfügung (killt mich ruig, wenn ich eh tot bin) und ein Testament (den restlichen Biomüll verbrennen) hinterher.

http://bestattungsplanung.de/

#97:  Autor: Femina BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 22:53
    —
Ja, ich habe auch so einen Ausweis. Der lag irgendwann mal bei einer Behörde, wo ich sowieso war und da habe ich ihn gleich genommen.

Meinetwegen sollen sie, wenn ich eh nichts mehr davon habe, alles nehmen, was noch helfen kann. Allerdings bin ich in einer Sache eigen: Ich möchte nicht, dass mein Herz oder meine Lunge (falls mal verpflanzbar) an einen Raucher gehen, der selbige Organe dann auch noch kaput raucht. Ich denke, es gibt noch genug andere Bedürftige, die meine Spende mehr zu schätzen wissen. Leider gibt es wohl keine Chance, diesen Wunsch rechtlich zu fixieren. Ich hab´s zwar auf den Ausweis mit drauf geschrieben, ob sie sich im Fall des Falles aber daran halten werden, da bin ich mir leider sehr unsicher. ...

#98:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 23:05
    —
Femina hat folgendes geschrieben:
Ich möchte nicht, dass mein Herz oder meine Lunge (falls mal verpflanzbar) an einen Raucher gehen, der selbige Organe dann auch noch kaput raucht.


Gute Idee. Man könnte noch andere Einschränkungen eintragen:
Ich möchte nicht, daß meine Organe von einem Motoradfahrer gegen den nächsten Baum gefahren werden.
Ich möchte nicht, daß meine Organe von einem Soldaten in den Krieg getragen werden.
Ich möchte nicht, daß meine Leber von einem Alkoholiker versoffen wird.
Ich möchte nicht, daß meine Niere von einem Medikamentensüchtigen zerstört wird.
Ich möchte nicht, daß meine Augen Pornos ansehen.
Ich möchte nicht, daß meine Haut von sexuell Perversen getragen wird. Lachen

#99:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 23:23
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Femina hat folgendes geschrieben:
Ich möchte nicht, dass mein Herz oder meine Lunge (falls mal verpflanzbar) an einen Raucher gehen, der selbige Organe dann auch noch kaput raucht.


Gute Idee. Man könnte noch andere Einschränkungen eintragen:
Ich möchte nicht, daß meine Organe von einem Motoradfahrer gegen den nächsten Baum gefahren werden.
Ich möchte nicht, daß meine Organe von einem Soldaten in den Krieg getragen werden.
Ich möchte nicht, daß meine Leber von einem Alkoholiker versoffen wird.
Ich möchte nicht, daß meine Niere von einem Medikamentensüchtigen zerstört wird.
Ich möchte nicht, daß meine Augen Pornos ansehen.
Ich möchte nicht, daß meine Haut von sexuell Perversen getragen wird. Lachen


Kann man eigentlich auch Verpflichtungen eintragen?

Z. B. :

Ich möchte, dass meine Organe von einem Soldaten in den Krieg getragen wird.
Ich möchte, dass meine Leber von einem Alkoholiker versoffen wird.
Ich möchte, dass meine Niere von einem Medikamentensüchtigen zerstört wird.
Ich möche, dass meine Augen Pornos ansehen.
Ich möchte, dass meine Haut von sexuell Perversen getragen wird.

noseman

#100:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 23:30
    —
Evilbert hat folgendes geschrieben:


Ich möchte, dass meine Organe von einem Soldaten in den Krieg getragen wird.
Ich möchte, dass meine Leber von einem Alkoholiker versoffen wird.
Ich möchte, dass meine Niere von einem Medikamentensüchtigen zerstört wird.
Ich möche, dass meine Augen Pornos ansehen.
Ich möchte, dass meine Haut von sexuell Perversen getragen wird.

noseman


Geschockt Es gibt ein Leben nach dem Tod Anbeten

#101:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 23:32
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:


Ich möchte, dass meine Organe von einem Soldaten in den Krieg getragen wird.
Ich möchte, dass meine Leber von einem Alkoholiker versoffen wird.
Ich möchte, dass meine Niere von einem Medikamentensüchtigen zerstört wird.
Ich möche, dass meine Augen Pornos ansehen.
Ich möchte, dass meine Haut von sexuell Perversen getragen wird.

noseman


Geschockt Es gibt ein Leben nach dem Tod Anbeten


Für meine Organe nicht.

#102:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 23:38
    —
Du könntest deinen Organen doch was gönnen, was du dir zu Lebzeiten nicht erlaubst...

#103:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 23:41
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Du könntest deinen Organen doch was gönnen, was du dir zu Lebzeiten nicht erlaubst...


Nenn mal ein Beispiel.

#104:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 23:50
    —
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Du könntest deinen Organen doch was gönnen, was du dir zu Lebzeiten nicht erlaubst...


Nenn mal ein Beispiel.


Die Beispiele waren: Motorradfahren, Pornos gucken, in den Krieg ziehen, sexuel pervers sein, sich mit Drogen, Alkohol und Medikamenten zudröhnen...

#105:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 27.06.2006, 23:57
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Du könntest deinen Organen doch was gönnen, was du dir zu Lebzeiten nicht erlaubst...


Nenn mal ein Beispiel.


Die Beispiele waren: Motorradfahren, Pornos gucken, in den Krieg ziehen, sexuel pervers sein, sich mit Drogen, Alkohol und Medikamenten zudröhnen...


Ich fragte nach Beispielen, die ich mir zu Lebzeiten nicht gegönnnt habe. .. ... ....

#106:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 00:02
    —
Evilbert hat folgendes geschrieben:


Ich fragte nach Beispielen, die ich mir zu Lebzeiten nicht gegönnnt habe. .. ... ....


Oh ... Verlegen

Vielleicht Fleisch essen? Du bist doch Vegetarier.

Oder du könntest verfügen, daß deine Organe einem sehr reichen Menschen eingepflanzt werden, der sich mit teurem Schmuck behängt und in Champagner badet und was Reiche noch so machen.

#107:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 00:03
    —
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Du könntest deinen Organen doch was gönnen, was du dir zu Lebzeiten nicht erlaubst...


Nenn mal ein Beispiel.


Das übliche Thema --

Meine Augen haben viel geweint, und in meinem Herzen ist ein tiefer Riß. Wem würden sie nutzen? Und wem würde ich sie auch geben wollen, einem, der jemanden lieben darf? Und dann, was wäre, wenn diese Liebe gerade wieder dem eigenen Denken widerspräche? Dem anderen dann diese Liebe versagen? Mit den Augen rollen

#108:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 00:14
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:


Ich fragte nach Beispielen, die ich mir zu Lebzeiten nicht gegönnnt habe. .. ... ....


Oh ... Verlegen

Vielleicht Fleisch essen? Du bist doch Vegetarier.


Ja, aber nicht von Geburt an. Ich habe jede Menge Brat- und Currywurst gegessen, selbst lange nach der Volljährigkeit.

Sanne hat folgendes geschrieben:
Oder du könntest verfügen, daß deine Organe einem sehr reichen Menschen eingepflanzt werden, der sich mit teurem Schmuck behängt und in Champagner badet und was Reiche noch so machen.


Ich glaub kaum, dass ein sehr reicher Mensch meine Organe haben möchte. Schließlich habe ich ja mal jede Menge Brat- und Currywurst gegessen vor 15 Jahren, also sind meine Organe bestimmt noch voller Phosphat.

#109:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 00:17
    —
Arha hat folgendes geschrieben:
Das ist ein sehr schöner und einleuchtender Vergleich! Darf ihn mir leihen?

Ich schenke in Dir. Sehr glücklich

#110:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 00:32
    —
kolja hat folgendes geschrieben:
Man könnte auch argumentieren, dass die Mitglieder einer Gesellschaft ein Recht auf den Körper einer toten Person haben, weil sie gemeinsame Anstrengungen und Ressourcen in das Leben dieser Person investiert haben.
Nergal hat folgendes geschrieben:
Wieso haben sie ein Recht darauf? Das hätten eigentlich, wenn man es sich so besieht, nur die Eltern, ansonst leistet der normal berufstätige Mensch mehr als er so wieder reinbekommt (Steuern usw.)

Im Durchschnitt über alle Mitglieder der Gesellschaft ist die Bilanz immer ausgeglichen, einige wenige erhalten mehr raus als sie einzahlen (fette Kapitalisten), der Rest zahlt drauf (also gehören die fetten Kapitalisten dem armen Rest).

Aber eigentlich verschleiern Geldflüsse nur die wesentlichen zwischenmenschlichen Zusammenhänge (schade, dass die meisten nur noch in dieser Kategorie denken können), für viel elementarer halte ich die Transfers von Nahrung, körperlicher Fürsorge und sozialer Zuwendung. Diese wechselseitige Abhängigkeit vernetzt uns über das Leben verteilt sehr eng miteinander und beschränkt sich nicht auf die Beziehung Eltern-Kind.

#111:  Autor: Berglichter BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 10:39
    —
kolja hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Man könnte auch argumentieren, dass die Mitglieder einer Gesellschaft ein Recht auf den Körper einer toten Person haben, weil sie gemeinsame Anstrengungen und Ressourcen in das Leben dieser Person investiert haben.
Nergal hat folgendes geschrieben:
Wieso haben sie ein Recht darauf? Das hätten eigentlich, wenn man es sich so besieht, nur die Eltern, ansonst leistet der normal berufstätige Mensch mehr als er so wieder reinbekommt (Steuern usw.)

Im Durchschnitt über alle Mitglieder der Gesellschaft ist die Bilanz immer ausgeglichen, einige wenige erhalten mehr raus als sie einzahlen (fette Kapitalisten), der Rest zahlt drauf (also gehören die fetten Kapitalisten dem armen Rest).

Aber eigentlich verschleiern Geldflüsse nur die wesentlichen zwischenmenschlichen Zusammenhänge (schade, dass die meisten nur noch in dieser Kategorie denken können), für viel elementarer halte ich die Transfers von Nahrung, körperlicher Fürsorge und sozialer Zuwendung. Diese wechselseitige Abhängigkeit vernetzt uns über das Leben verteilt sehr eng miteinander und beschränkt sich nicht auf die Beziehung Eltern-Kind.


Eigentlich hätte die Gesellschaft dieser Argumentation zu folge noch Anspruch auf viel mehr, z.B. ein Mindestmaß an gutem und sozialem Verhalten der Person noch zu Lebzeiten, was ja aber leider auch nicht immer der Fall ist. Also postmortale Organspende als eine Art Pfand, wenn sonst schon nix zu holen war? zwinkern

Btw: Den Ausweis kann man auch ganz einfach downloaden, z.B. hier: http://www.vso.de/ (weiß nicht, ob jemand schon einen Link gepostet hatte Smilie )

Ich persönlich lasse mich weitestgehend ausschlachten, nur an meinen Augen hänge ich sehr, der Rest darf verteilt werden.

#112: Re: Organspende Autor: Amaterasu BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 12:42
    —
Elisa hat folgendes geschrieben:
Wo kann man sich einen Organspendeausweis besorgen?

ganz unspektakulär aus dem Krankenhaus (da wo die Infoblättchen ausliegen)


Zitat:
Kann man sich die Organe, die man spenden will aussuchen?


Ja
Zitat:
Besteht irgendein Risiko ?

Mir fällt nichts ein auser dem schon vor mir geschriebenen.

Zitat:
Seid ihr schon im Besitz eines Ausweises, oder seid ihr gegen Organspende?


Seit einer Woche besitze ich einen OSA und habe -Nein, ich widerspreche einer Entnahme von Organen oder Geweben zur Transplantation. angekreuzt

#113:  Autor: Berglichter BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 13:26
    —
Verrätst du uns warum? Smilie

#114:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 13:31
    —
Ich wäre dafür, dass auch in Deutschland die Widerspruchslösung eingeführt wird. Die Widersprecher sollten dies ferner dem Arbeitskreis Organspende melden müssen, der dafür sorgt, dass diese Menschen im Falle des Eigenbedarfs ganz nach unten auf sämtliche Wartelisten kommen. Ausgenommen natürlich Kinder und sonstige Unmündige.

#115:  Autor: EifelladyWohnort: Wildnis der Eifel BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 13:38
    —
Schalker hat folgendes geschrieben:
Ich wäre dafür, dass auch in Deutschland die Widerspruchslösung eingeführt wird. Die Widersprecher sollten dies ferner dem Arbeitskreis Organspende melden müssen, der dafür sorgt, dass diese Menschen im Falle des Eigenbedarfs ganz nach unten auf sämtliche Wartelisten kommen. Ausgenommen natürlich Kinder und sonstige Unmündige.


Ehrlich gesagt, kann ich auch nicht verstehen, warum sich Menschen dagegen wehren, dass ihr Tod noch etwas Gutes für andere bringen kann.
Es herrscht natürlich bei einigen die Angst, dass man vielleicht nicht die notwendige medizinische Versorgung erhalten würde, wenn man sich zur Organspende bereit erklärt.
Doch da habe ich keine Befürchtungen. Wenn mein Gehirn Nulllinie zeigt, dann brauche ich auch keinen Körper mehr.

#116:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 13:41
    —
Eifellady hat folgendes geschrieben:

Es herrscht natürlich bei einigen die Angst, dass man vielleicht nicht die notwendige medizinische Versorgung erhalten würde, wenn man sich zur Organspende bereit erklärt.


Kann ich auch verstehen. Derjenige, von dem man aber im Falle des Falles seinerseits Organe erhält, hat diese Angst überwunden. Ich sage nicht, dass Spendenverweigerer gar keine Organe erhalten sollten. Aber bei mehreren passenden Empfängern wären Spender m.E. zu bevorzugen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.

#117:  Autor: EifelladyWohnort: Wildnis der Eifel BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 13:46
    —
Schalker hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:

Es herrscht natürlich bei einigen die Angst, dass man vielleicht nicht die notwendige medizinische Versorgung erhalten würde, wenn man sich zur Organspende bereit erklärt.


Kann ich auch verstehen. Derjenige, von dem man aber im Falle des Falles seinerseits Organe erhält, hat diese Angst überwunden. Ich sage nicht, dass Spendenverweigerer gar keine Organe erhalten sollten. Aber bei mehreren passenden Empfängern wären Spender m.E. zu bevorzugen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.


Ja, da stimme ich dir voll zu.
Vielleicht sollten sich Spendenverweigerer einmal diesen Aspekt vor Augen führen.

#118:  Autor: tati BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 13:51
    —
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Ich wäre dafür, dass auch in Deutschland die Widerspruchslösung eingeführt wird. Die Widersprecher sollten dies ferner dem Arbeitskreis Organspende melden müssen, der dafür sorgt, dass diese Menschen im Falle des Eigenbedarfs ganz nach unten auf sämtliche Wartelisten kommen. Ausgenommen natürlich Kinder und sonstige Unmündige.


Ehrlich gesagt, kann ich auch nicht verstehen, warum sich Menschen dagegen wehren, dass ihr Tod noch etwas Gutes für andere bringen kann.
Es herrscht natürlich bei einigen die Angst, dass man vielleicht nicht die notwendige medizinische Versorgung erhalten würde, wenn man sich zur Organspende bereit erklärt.
Doch da habe ich keine Befürchtungen. Wenn mein Gehirn Nulllinie zeigt, dann brauche ich auch keinen Körper mehr.


Muss ja nicht warten, bis Dein Gehirn die Nullinie zeigt und vorher schon war tun, z.B. indem Du Blut spendest oder Dich als potentielle Knochenmark-Spenderin meldest.

Gruss
Tati

#119:  Autor: Amaterasu BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 13:58
    —
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Ich sage nicht, dass Spendenverweigerer gar keine Organe erhalten sollten. Aber bei mehreren passenden Empfängern wären Spender m.E. zu bevorzugen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.


Ja, da stimme ich dir voll zu.
Vielleicht sollten sich Spendenverweigerer einmal diesen Aspekt vor Augen führen.


Das kenn ich alles schon Deprimiert

Apropo Gerechtigkeit:
Ich spende keinem meine Organe und ich will keine Organe von anderen. Auch wenn mein leben davon abhängt. Ich spende auch kein Blut/Blutplasma oder Knochenmark o.ä. das möchte ich auch nicht von anderen. Ich finde das sehr gerrecht zwinkern

Zitat:
Verrätst du uns warum?

Weil es meine Entscheidung ist Sehr glücklich

#120:  Autor: Berglichter BeitragVerfasst am: 28.06.2006, 14:14
    —
April hat folgendes geschrieben:
Apropo Gerechtigkeit:
Ich spende keinem meine Organe und ich will keine Organe von anderen. Auch wenn mein leben davon abhängt. Ich spende auch kein Blut/Blutplasma oder Knochenmark o.ä. das möchte ich auch nicht von anderen. Ich finde das sehr gerrecht zwinkern


Stimmt.

April hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Verrätst du uns warum?

Weil es meine Entscheidung ist Sehr glücklich


Schon klar. Eine Begründung auf die Frage "Warum" ist das nicht, musst ja aber auch nicht antworten. Aber wenn du uns schon neugierig machst... zwinkern

#121:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.09.2008, 23:06
    —
"Ein Akt der Liebe"

Ist der Hirntod wirklich das Ende des Lebens? Ausgerechnet die offizielle Vatikan-Zeitung hat in Italien einen heftigen Streit um Transplantationen losgetreten - und das, obwohl gerade Papst Benedikt XVI. ein Organspender aus Überzeugung ist.


Wer möchte ein Organ vom Papst haben? Also eine leibhaftige Reliquie? Sehr glücklich

#122:  Autor: Dissonanz BeitragVerfasst am: 05.09.2008, 23:15
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
"Ein Akt der Liebe"

Ist der Hirntod wirklich das Ende des Lebens? Ausgerechnet die offizielle Vatikan-Zeitung hat in Italien einen heftigen Streit um Transplantationen losgetreten - und das, obwohl gerade Papst Benedikt XVI. ein Organspender aus Überzeugung ist.


Wer möchte ein Organ vom Papst haben? Also eine leibhaftige Reliquie? Sehr glücklich


Will der Papst sein Gehirn nach dem Hirntod spenden? Hat er das schon oder wartet er bis der Rest sich auch nicht mehr bewegt?

#123:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.09.2008, 23:20
    —
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
"Ein Akt der Liebe"

Ist der Hirntod wirklich das Ende des Lebens? Ausgerechnet die offizielle Vatikan-Zeitung hat in Italien einen heftigen Streit um Transplantationen losgetreten - und das, obwohl gerade Papst Benedikt XVI. ein Organspender aus Überzeugung ist.


Wer möchte ein Organ vom Papst haben? Also eine leibhaftige Reliquie? Sehr glücklich


Will der Papst sein Gehirn nach dem Hirntod spenden? Hat er das schon oder wartet er bis der Rest sich auch nicht mehr bewegt?


Was kann man denn vom Papst verwerten? Hornhaut? Und würde seine Entourage überhaupt eine Reliquienspende zulassen? Wer weiß, was das Zeugs mal wert sein wird... Und dann bekommt wohlmöglich noch ein schwuler Atheist ne Niere vom Papst... also bitte, ne...

#124: Re: Organspende Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 05.09.2008, 23:23
    —
Yamato hat folgendes geschrieben:
Gestern war Tag der Organspende. Ich hab mich endlich mal aufgerafft und mir so einen Ausweis auf www.organspende.de heruntergeladen. Wie steht ihr zur Organspende?

Ich lehne sie für mich ab, weil ich begründet fürchte dann leichter geopfert zu werden.

#125:  Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 05.09.2008, 23:25
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wer möchte ein Organ vom Papst haben? Also eine leibhaftige Reliquie? Sehr glücklich
Sofort! zynisches Grinsen

#126:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 16:58
    —
xkcd behandelt mehr oder weniger Organspende, mit schon philosophischen Spin:
http://xkcd.com/659/


Daumen hoch!

#127:  Autor: goatmountain BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 17:44
    —
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, Organe zu spenden. Ich will einfach nicht, dass sich Leute meinen Tod herbeiwünschen.

diese meinung zeugt davon, dass du nicht lange nachgedacht hast.
wer konkret wuenscht sich denn deinen tod herbei?

#128:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 18:03
    —
goatmountain hat folgendes geschrieben:
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, Organe zu spenden. Ich will einfach nicht, dass sich Leute meinen Tod herbeiwünschen.

diese meinung zeugt davon, dass du nicht lange nachgedacht hast.
wer konkret wuenscht sich denn deinen tod herbei?


Vor allem, du musst Deine Spendebereitschaft ja nicht öffentlich kundtun. Der Organspendeausweis hat Kreditkarten-Format und passt wunderbar in den Geldbeutel hinter den Perso.

#129:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 18:24
    —
Ich kann mir das grausig vorstellen: die Frau ist gestorben in der Klinik, der Arzt kommt auf den Mann zu: Herzliches Beileid ... und im Hinterkopf hat der Arzt schon die mögliche Leichenverwertung im Kopf.

Makaber, die einen trauern und wissen das jetzt der Körper ausgeschlachtet wird. Und die nicht verwertbaren Reste werden dann in einer Trauerfeier beigesetzt.

#130:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 18:31
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir das grausig vorstellen: die Frau ist gestorben in der Klinik, der Arzt kommt auf den Mann zu: Herzliches Beileid ... und im Hinterkopf hat der Arzt schon die mögliche Leichenverwertung im Kopf.


Tja, furchtbar dass diese Menschen versuchen, Leben zu retten...

Zitat:
Makaber, die einen trauern und wissen das jetzt der Körper ausgeschlachtet wird. Und die nicht verwertbaren Reste werden dann in einer Trauerfeier beigesetzt.


Das ist nicht makaber als jede andere Form der Beisetzung auch. Schau Dir den Cartoon nochmal an, eventuewll. was ist so toll daran, verwertbare Reste zu verbuddeln?

#131:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 18:35
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir das grausig vorstellen: die Frau ist gestorben in der Klinik, der Arzt kommt auf den Mann zu: Herzliches Beileid ... und im Hinterkopf hat der Arzt schon die mögliche Leichenverwertung im Kopf.

Es ist also grausig, wenn jemand verfügt hat, dass er Organspender ist, dass der Arzt dass dann auch anspricht und durchführt? Immerhin muss die Entscheidung/Information an die Hinterbliebenen zügig ergehen, die Organspende muss ja nach dem Hirntod auch zügig unternommen werden.

Zitat:
Makaber, die einen trauern und wissen das jetzt der Körper ausgeschlachtet wird. Und die nicht verwertbaren Reste werden dann in einer Trauerfeier beigesetzt.

Unnötige Polemik. "Ausgeschlachtet" ist wohl kaum das treffende Wort. Erst recht wenn es - und nur darum geht es ja - um gewollte Organspende geht.
Wenn ich mir die Weisheitszähne ziehen lasse, werde ich dann auch ausgeschlachtet?
Und zu den "nicht verwertbaren Resten" hat Rasmus bereits kommentiert.

#132:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 18:35
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir das grausig vorstellen: die Frau ist gestorben in der Klinik, der Arzt kommt auf den Mann zu: Herzliches Beileid ... und im Hinterkopf hat der Arzt schon die mögliche Leichenverwertung im Kopf.

Makaber, die einen trauern und wissen das jetzt der Körper ausgeschlachtet wird. Und die nicht verwertbaren Reste werden dann in einer Trauerfeier beigesetzt.

Wenn ich einen lieben Menschen sowieso nicht behalten kann,weil er tot ist, und weiß, Organe von ihm werden einen anderen retten oder zu etwas mehr Lebensqualität oder so verhelfen, finde ich das gar nicht makaber, sondern gut!

#133:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:06
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir das grausig vorstellen: die Frau ist gestorben in der Klinik, der Arzt kommt auf den Mann zu: Herzliches Beileid ... und im Hinterkopf hat der Arzt schon die mögliche Leichenverwertung im Kopf.

Makaber, die einen trauern und wissen das jetzt der Körper ausgeschlachtet wird. Und die nicht verwertbaren Reste werden dann in einer Trauerfeier beigesetzt.

Wenn ich einen lieben Menschen sowieso nicht behalten kann,weil er tot ist, und weiß, Organe von ihm werden einen anderen retten oder zu etwas mehr Lebensqualität oder so verhelfen, finde ich das gar nicht makaber, sondern gut!

Du willst mir nicht ernsthaft erzählen das du bei dem Tod eines geliebten Menschen daran denkst das der Körper ja auch noch verwertet werden kann...

Nicht jeder hat eine Verfügung unterschrieben, mir geht es ja gerade um die Angehörigen die gefragt werden ob sie das Messer anlegen dürfen...
(Ich kenne aber die derzeitige rechtliche Lage nicht wer und ob jemand darüber bestimmen darf)

Wer das machen will soll es machen, nur sollte ein Arzt aufpassen das er beim nachfragen bei denen die das nicht machen wollen von einem der Trauernden einen Schlag ins Gesicht bekommt...

#134:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:08
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir das grausig vorstellen: die Frau ist gestorben in der Klinik, der Arzt kommt auf den Mann zu: Herzliches Beileid ... und im Hinterkopf hat der Arzt schon die mögliche Leichenverwertung im Kopf.

Makaber, die einen trauern und wissen das jetzt der Körper ausgeschlachtet wird. Und die nicht verwertbaren Reste werden dann in einer Trauerfeier beigesetzt.

Wenn ich einen lieben Menschen sowieso nicht behalten kann,weil er tot ist, und weiß, Organe von ihm werden einen anderen retten oder zu etwas mehr Lebensqualität oder so verhelfen, finde ich das gar nicht makaber, sondern gut!

Du willst mir nicht ernsthaft erzählen das du bei dem Tod eines geliebten Menschen daran denkst das der Körper ja auch noch verwertet werden kann...


Darum erinnern einen ja die netten Ärzte an diese schöne Möglichkeit.

Zitat:
Nicht jeder hat eine Verfügung unterschrieben, mir geht es ja gerade um die Angehörigen die gefragt werden ob sie das Messer anlegen dürfen...


Wenn dich das stört wäre eine olpt-out-Lösung viel optimaler.

Zitat:
(Ich kenne aber die derzeitige rechtliche Lage nicht wer und ob jemand darüber bestimmen darf)

Wer das machen will soll es machen, nur sollte ein Arzt aufpassen das er beim nachfragen bei denen die das nicht machen wollen nicht mal von einem der Trauernden einen Schlag ins Gesicht bekommt...


Du bist fürwahr ein würdiger Diskussionspartner ...

#135:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:20
    —
Ist es nicht eigentlich eh so, dass trotz Organspendeausweis die nächsten Angehörigen zustimmen müssen? Zumindest war das mW vor Ewigkeiten so, als ich mir einen Ausweis zulegte.

Deshalb u.a. hatte ich meine Angehörigen informiert und mit Spukattacken gedroht, sollten sie im Falle eines Falles nicht zustimmen. zwinkern

Also wenn man sich einen Orgenspendeausweis zulegt, wissen doch zumeist die engsten Angehörigen bescheid und dann kommt die Anfrage des Arztes auch nicht so völlig aus heiterem Himmel, weil man weiß, was der Verstorbene wollte.
Und wenn man es partout nicht will, sollte man das auch mal mit seinen Angehörigen thematisieren, damit die im Falle eines Falles eben nicht grübeln müssen, was man wohl gewollt hätte.


Zuletzt bearbeitet von Mo. am 06.11.2009, 19:22, insgesamt einmal bearbeitet

#136:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:22
    —
Ich bin kein Organspender und will auch keine Organe von jemand anderem.

Für mich ist das ein Gruseldingens ala Frankenstein. Fragt mal Leute, die Organe von Toten bekommen haben. Die fühlen sich nicht besonders wohl dabei...

#137:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:22
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir das grausig vorstellen: die Frau ist gestorben in der Klinik, der Arzt kommt auf den Mann zu: Herzliches Beileid ... und im Hinterkopf hat der Arzt schon die mögliche Leichenverwertung im Kopf.

Makaber, die einen trauern und wissen das jetzt der Körper ausgeschlachtet wird. Und die nicht verwertbaren Reste werden dann in einer Trauerfeier beigesetzt.

Wenn ich einen lieben Menschen sowieso nicht behalten kann,weil er tot ist, und weiß, Organe von ihm werden einen anderen retten oder zu etwas mehr Lebensqualität oder so verhelfen, finde ich das gar nicht makaber, sondern gut!

Du willst mir nicht ernsthaft erzählen das du bei dem Tod eines geliebten Menschen daran denkst das der Körper ja auch noch verwertet werden kann...

Nicht jeder hat eine Verfügung unterschrieben, mir geht es ja gerade um die Angehörigen die gefragt werden ob sie das Messer anlegen dürfen...
Ich habe einen Organspenderausweis und habe mich nicht nur mit dem Gedanken an meinen eigenen Tod beschäftigt, sondern auch mit Organspende im Falle des Todes eines Angehörigen von mir. Also: ja, das will ich im Ernst erzählen. Ich wüsste wirklich nicht, was mich an dem Gedanken mehr trösten sollte, wenn ich wüsste, dass der tote Körper desjenigen ganz eingegraben oder verbrannt wurde, als das Wissen, dass da irgendwelche Teile noch jemand nutzten. Schulterzucken

Angenommen, jemand dir Liebes stirbt. Und du könntest dich überwinden, dass dessen Hornhaut des Auges jemand gespendet wird. Dieser könnte wieder sehen und wäre glücklich. Willst du mir ernsthaft erzählen, das würde NICHT einen gewissen Trost bedeuten können?

#138:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:25
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich bin kein Organspender und will auch keine Organe von jemand anderem.

Für mich ist das ein Gruseldingens ala Frankenstein. Fragt mal Leute, die Organe von Toten bekommen haben. Die fühlen sich nicht besonders wohl dabei...

Wieviele? Alle? Die Mehrheit? Oder womöglich Einzelfälle? Kennst du da persönlich jemanden?

#139:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:26
    —
Zitat:
Willst du mir ernsthaft erzählen, das würde NICHT einen gewissen Trost bedeuten können?


Das halt ich für Unfug. Wieso sollte mich das über den Verlust meines Liebsten hinwegtrösten?????????????????????????????

#140:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:26
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Für mich ist das ein Gruseldingens ala Frankenstein. Fragt mal Leute, die Organe von Toten bekommen haben. Die fühlen sich nicht besonders wohl dabei...

Argh Pillepalle

#141:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:28
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich bin kein Organspender und will auch keine Organe von jemand anderem.

Für mich ist das ein Gruseldingens ala Frankenstein. Fragt mal Leute, die Organe von Toten bekommen haben. Die fühlen sich nicht besonders wohl dabei...

Wieviele? Alle? Die Mehrheit? Oder womöglich Einzelfälle? Kennst du da persönlich jemanden?



Nein, nicht persönlich. Aber ich habe mich schon vor längerer Zeit mit diesem Thema auseinandergesetzt und eine Menge Berichte dazu gelesen.

#142:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:31
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Willst du mir ernsthaft erzählen, das würde NICHT einen gewissen Trost bedeuten können?


Das halt ich für Unfug. Wieso sollte mich das über den Verlust meines Liebsten hinwegtrösten?????????????????????????????
Es kann vieles trösten. Manche der Gedanke, dass der Verstorbene nicht übermäßig gelitten hat, genug Sex hatte, dass andere mit einem trauern, ein Händedruck, ein dankbarer Brief eines Menschen der wieder sehen kann, .... wieso nicht?

#143:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:33
    —
Naja, dann spenden die Organspender-Gegner halt den eigenen oder Körper eines Angehörigen lieber dem Feuer, oder Bakterien, Larven, Maden, Schimmelpilzen.... wen das mehr tröstet. Schulterzucken

#144:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:35
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich bin kein Organspender und will auch keine Organe von jemand anderem.

Für mich ist das ein Gruseldingens ala Frankenstein. Fragt mal Leute, die Organe von Toten bekommen haben. Die fühlen sich nicht besonders wohl dabei...

Wieviele? Alle? Die Mehrheit? Oder womöglich Einzelfälle? Kennst du da persönlich jemanden?



Nein, nicht persönlich. Aber ich habe mich schon vor längerer Zeit mit diesem Thema auseinandergesetzt und eine Menge Berichte dazu gelesen.


Eine gute Freundin hat vor acht Jahren ein neues Herz bekommen. Sie hat sechs Jahre darauf gewartet. Vor der OP Hat sie reinen Sauerstoff gebraucht, konnte keine 10 Treppenstufen am Stück gehen und wog nur noch 35 kg. Heute fährt sie im Schnitt 50 km Fahrrad am Tag. Sie hat auch kein schlechtes Gewissen. Warum auch, sie hat ein Organ von einem Toten gekommen. Der Spender ist bei einem Unfall ums leben gekommen. Das ist traurig, aber nicht mehr zu ändern. Es wurde niemand für ihr neues Leben umgebracht. Es gibt da nichts wo man sich Vorwürfe machen sollte.

#145:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:36
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Angenommen, jemand dir Liebes stirbt. Und du könntest dich überwinden, dass dessen Hornhaut des Auges jemand gespendet wird. Dieser könnte wieder sehen und wäre glücklich. Willst du mir ernsthaft erzählen, das würde NICHT einen gewissen Trost bedeuten können?

Sicher, kommt auf den Blickwinkel an worauf jemand schaut. Wenn das für alle Beteiligten klar ist, ist die Sache doch in Ordnung.

Ich kenne es nur von dem letzten Todesfall wo Anwesende sich noch verabschieden wollten, in Ruhe. Eine laufende Maschine die den Körper noch 'zur Entnahme frisch halten' sollte hätten die da wohl ausgestellt bzw ausstellen lassen.
Und ein Arzt der rumschleicht weil er anfangen will zu schnippeln hätte da wohl was zu hören gekriegt...

#146:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:37
    —
Zitat:
Es kann vieles trösten. Manche der Gedanke, dass der Verstorbene nicht übermäßig gelitten hat, genug Sex hatte, dass andere mit einem trauern, ein Händedruck, ein dankbarer Brief eines Menschen der wieder sehen kann, .... wieso nicht?


Schon möglich, sehr wahrscheinlich würden mir die ersten 4 von Dir genannten Punkte als Trost schon reichen. Aber das bedeutet nicht, dass dadurch etwas ungeschehen gemacht wird. Jemand, der mit den Augen, Nieren, Herz oder Leber meines Liebsten weiterlebt, bringt ihn mir genauso wenig zurück, wie die Trostbekundungen. Es ist halt nur Trost. Und da würde mir der Beistand von Freunden und Familie reichen.

#147:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:42
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich bin kein Organspender und will auch keine Organe von jemand anderem.

Für mich ist das ein Gruseldingens ala Frankenstein. Fragt mal Leute, die Organe von Toten bekommen haben. Die fühlen sich nicht besonders wohl dabei...


Äh ... nee, is klar. Weil man zwingt ja Patienten hierzulande, Spenderorgane anzunehmen. Die gibt es nämlich im Überfluss und wenn man de nicht irgendwelchen kranken Leuten in den Bauch nähen könte wüsste man nicht, wohin damit ... Pillepalle

Oder anders: So groß kann das Problem nicht sein. Es steht jedem frei, sich nicht helfen zu lassen und auch später muss man nur ein paar Medikamente absetzen und schon ist man das gespendete Organ wieder los.

#148:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:43
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich bin kein Organspender und will auch keine Organe von jemand anderem.

Für mich ist das ein Gruseldingens ala Frankenstein. Fragt mal Leute, die Organe von Toten bekommen haben. Die fühlen sich nicht besonders wohl dabei...

Wieviele? Alle? Die Mehrheit? Oder womöglich Einzelfälle? Kennst du da persönlich jemanden?



Nein, nicht persönlich. Aber ich habe mich schon vor längerer Zeit mit diesem Thema auseinandergesetzt und eine Menge Berichte dazu gelesen.


Eine gute Freundin hat vor acht Jahren ein neues Herz bekommen. Sie hat sechs Jahre darauf gewartet. Vor der OP Hat sie reinen Sauerstoff gebraucht, konnte keine 10 Treppenstufen am Stück gehen und wog nur noch 35 kg. Heute fährt sie im Schnitt 50 km Fahrrad am Tag. Sie hat auch kein schlechtes Gewissen. Warum auch, sie hat ein Organ von einem Toten gekommen. Der Spender ist bei einem Unfall ums leben gekommen. Das ist traurig, aber nicht mehr zu ändern. Es wurde niemand für ihr neues Leben umgebracht. Es gibt da nichts wo man sich Vorwürfe machen sollte.


Es wurde sicher niemand für das transplantierte Herz umgebracht und ich gönne Deiner Freundin ihr zweites Leben von Herzen.

#149:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:44
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es kann vieles trösten. Manche der Gedanke, dass der Verstorbene nicht übermäßig gelitten hat, genug Sex hatte, dass andere mit einem trauern, ein Händedruck, ein dankbarer Brief eines Menschen der wieder sehen kann, .... wieso nicht?


Schon möglich, sehr wahrscheinlich würden mir die ersten 4 von Dir genannten Punkte als Trost schon reichen. Aber das bedeutet nicht, dass dadurch etwas ungeschehen gemacht wird. Jemand, der mit den Augen, Nieren, Herz oder Leber meines Liebsten weiterlebt, bringt ihn mir genauso wenig zurück, wie die Trostbekundungen. Es ist halt nur Trost. Und da würde mir der Beistand von Freunden und Familie reichen.
Und du schließt von dir auf alle anderen und sagst, "das würde NICHT einen gewissen Trost bedeuten können?" wäre Unfug. Mit den Augen rollen

#150:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:45
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich bin kein Organspender und will auch keine Organe von jemand anderem.

Für mich ist das ein Gruseldingens ala Frankenstein. Fragt mal Leute, die Organe von Toten bekommen haben. Die fühlen sich nicht besonders wohl dabei...


Äh ... nee, is klar. Weil man zwingt ja Patienten hierzulande, Spenderorgane anzunehmen. Die gibt es nämlich im Überfluss und wenn man de nicht irgendwelchen kranken Leuten in den Bauch nähen könte wüsste man nicht, wohin damit ... Pillepalle

Oder anders: So groß kann das Problem nicht sein. Es steht jedem frei, sich nicht helfen zu lassen und auch später muss man nur ein paar Medikamente absetzen und schon ist man das gespendete Organ wieder los.


Wie Du schon sagst, es ist irgend wie unnatürlich.

Schade, dass es so wenig Spender gibt, wo doch hier und anderswo die Mehrheit dafür ist. Woher kommt das eigentlich? Tun die alle nur so als ob?


Zuletzt bearbeitet von Zeitreisender am 06.11.2009, 19:46, insgesamt einmal bearbeitet

#151:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:45
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich bin kein Organspender und will auch keine Organe von jemand anderem.

Für mich ist das ein Gruseldingens ala Frankenstein. Fragt mal Leute, die Organe von Toten bekommen haben. Die fühlen sich nicht besonders wohl dabei...

Wieviele? Alle? Die Mehrheit? Oder womöglich Einzelfälle? Kennst du da persönlich jemanden?



Nein, nicht persönlich. Aber ich habe mich schon vor längerer Zeit mit diesem Thema auseinandergesetzt und eine Menge Berichte dazu gelesen.


Eine gute Freundin hat vor acht Jahren ein neues Herz bekommen. Sie hat sechs Jahre darauf gewartet. Vor der OP Hat sie reinen Sauerstoff gebraucht, konnte keine 10 Treppenstufen am Stück gehen und wog nur noch 35 kg. Heute fährt sie im Schnitt 50 km Fahrrad am Tag. Sie hat auch kein schlechtes Gewissen. Warum auch, sie hat ein Organ von einem Toten gekommen. Der Spender ist bei einem Unfall ums leben gekommen. Das ist traurig, aber nicht mehr zu ändern. Es wurde niemand für ihr neues Leben umgebracht. Es gibt da nichts wo man sich Vorwürfe machen sollte.


Es wurde sicher niemand für das transplantierte Herz umgebracht und ich gönne Deiner Freundin ihr zweites Leben von Herzen.
Äh....

#152:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:46
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Ich kenne es nur von dem letzten Todesfall wo Anwesende sich noch verabschieden wollten, in Ruhe. Eine laufende Maschine die den Körper noch 'zur Entnahme frisch halten' sollte hätten die da wohl ausgestellt bzw ausstellen lassen.
Und ein Arzt der rumschleicht weil er anfangen will zu schnippeln hätte da wohl was zu hören gekriegt...

Die Organe hätten einem halben Dutzend Menschen die eine derzeitige Lebensqualität von fast Null haben ein fast völlige Gesundheit beschert. Dein Argument dagegen sind Verwandte die es stört das der bereits Tote noch an Maschinen hängt.
Argh Argh Argh

#153:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:50
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Ich kenne es nur von dem letzten Todesfall wo Anwesende sich noch verabschieden wollten, in Ruhe. Eine laufende Maschine die den Körper noch 'zur Entnahme frisch halten' sollte hätten die da wohl ausgestellt bzw ausstellen lassen.
Und ein Arzt der rumschleicht weil er anfangen will zu schnippeln hätte da wohl was zu hören gekriegt...

Die Organe hätten einem halben Dutzend Menschen die eine derzeitige Lebensqualität von fast Null haben ein fast völlige Gesundheit beschert. Dein Argument dagegen sind Verwandte die es stört das der bereits Tote noch an Maschinen hängt.
Argh Argh Argh


Klar doch, der Mensch ist ein Ersatzteillager Pillepalle

#154:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:51
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich bin kein Organspender und will auch keine Organe von jemand anderem.

Für mich ist das ein Gruseldingens ala Frankenstein. Fragt mal Leute, die Organe von Toten bekommen haben. Die fühlen sich nicht besonders wohl dabei...


Äh ... nee, is klar. Weil man zwingt ja Patienten hierzulande, Spenderorgane anzunehmen. Die gibt es nämlich im Überfluss und wenn man de nicht irgendwelchen kranken Leuten in den Bauch nähen könte wüsste man nicht, wohin damit ... Pillepalle

Oder anders: So groß kann das Problem nicht sein. Es steht jedem frei, sich nicht helfen zu lassen und auch später muss man nur ein paar Medikamente absetzen und schon ist man das gespendete Organ wieder los.


Wie Du schon sagst, es ist irgend wie unnatürlich.


Sowas abgrundtief bescheuertes soll ich gesagt haben? Wo das denn? Und dann noch in Form eines vermeintlichen Arguments?

Zitat:
Schade, dass es so wenig Spender gibt, wo doch hier und anderswo die Mehrheit dafür ist. Woher kommt das eigentlich? Tun die alle nur so als ob?


Sollte daf ür oder gegen irgendwas ein Argument sein?

#155:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:51
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Ich kenne es nur von dem letzten Todesfall wo Anwesende sich noch verabschieden wollten, in Ruhe. Eine laufende Maschine die den Körper noch 'zur Entnahme frisch halten' sollte hätten die da wohl ausgestellt bzw ausstellen lassen.
Und ein Arzt der rumschleicht weil er anfangen will zu schnippeln hätte da wohl was zu hören gekriegt...

Die Organe hätten einem halben Dutzend Menschen die eine derzeitige Lebensqualität von fast Null haben ein fast völlige Gesundheit beschert. Dein Argument dagegen sind Verwandte die es stört das der bereits Tote noch an Maschinen hängt.
Argh Argh Argh


Klar doch, der Mensch ist ein Ersatzteillager Pillepalle


Nein. Aber ein Leichnam ist kein Mensch.

#156:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:53
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:


irgend wie unnatürlich.
Du bist noch recht neu hier, kleiner freundschaftlicher Rat von mir: wer hier sowas hinschreibt und nicht argumentiert, der g'hört hier schnell der Katz ums mal flapsig bayrisch auszudrücken. Hier gibts sehr viele Leute die im argumentieren erfahren und sehr gut sind, und vieles wirklich wissen. Also Vorsicht, erst denken, dann posten! zwinkern

edit: oha, Rasmus ist schnell.... Pfeifen

#157:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:56
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Es wurde sicher niemand für das transplantierte Herz umgebracht und ich gönne Deiner Freundin ihr zweites Leben von Herzen.

Das Beispiel mit meiner Freundin sollte nicht auf die emotionale Ebene wechseln, sie ist nur ein Beispiel von vielen. Für die Organspende sprechen ganz objektive Gründe. Es ist für viele Organkranke die einzige wirksame Therapie. Es währe naturlich besser wenn man neue Organe für die Kranken herstellen kann. Soweit ist die Medizin aber noch nicht. Bis dahin müssen wir uns mit bereits vorhandenen Organen vorlieb nehmen und zwar mit Organen von Toten, die diese nicht mehr benötigen.

#158:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 19:57
    —
Ein Leichnam ist ein toter Mensch.

Einem Leichnam können auch keine lebenden Organe mehr entnommen werden.

#159:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:00
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht eigentlich eh so, dass trotz Organspendeausweis die nächsten Angehörigen zustimmen müssen? Zumindest war das mW vor Ewigkeiten so, als ich mir einen Ausweis zulegte.

Dann bedarf es zumindest heute in Deutschland keiner weiteren Zustimmung durch die Hinterbliebenen, die können auch kein Veto gegen die Organentnahme einlegen, wenn ein Spendeausweis vorliegt. Und das ist auch gut so Smilie

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Und ein Arzt der rumschleicht weil er anfangen will zu schnippeln hätte da wohl was zu hören gekriegt...

Ärzte wissen wohl schon, wie sie die Hinterbliebenen fragen müssen. Wenn man ihnen erklärt, daß es einem um den Patienten leid tue, aber der Verstorbene noch anderen Menschen das Leben retten kann, wird sich der Verstand wohl gegen das Herz durchsetzen. Ich denke auch nicht, daß ein vorliegender Spendeausweis den Arzt dazu animiert, schneller den Stecker herauszuziehen. Warum sollte ein Arzt Menschenleben retten wollen, wenn er dafür jemand anderen erstmal -durch Nichtausschöpfen aller Möglichkeiten- sterben lassen müßte?

Ich meine aber mal gelesen zu haben, daß das Problem eher darin besteht, daß in deutschen Krankenhäusern selbst beim Vorliegen eines Spendeausweises zu selten auch tatsächlich Organe entnommen werden (im Vergleich zum Ausland), da eine Entnahme wohl einen ziemlichen organisatorischen Aufwand mit sich führt und den Krankenhäusern evtl. auch nicht ausreichend vergütet wird.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Schon möglich, sehr wahrscheinlich würden mir die ersten 4 von Dir genannten Punkte als Trost schon reichen. Aber das bedeutet nicht, dass dadurch etwas ungeschehen gemacht wird. Jemand, der mit den Augen, Nieren, Herz oder Leber meines Liebsten weiterlebt, bringt ihn mir genauso wenig zurück, wie die Trostbekundungen. Es ist halt nur Trost. Und da würde mir der Beistand von Freunden und Familie reichen.

Das mußt Du andersrum sehen. Wenn nämlich die von Dir geliebte verstorbene Person oder auch Du selbst noch leben könnte, nämlich weil sie/Du selbst ein Organ erhalten hätte/st, dann müßte gar nicht erst irgendetwas ungeschehen gemacht werden.

Ich laufe seit über 10 Jahren mit einem Spenderausweis herum und fühle mich sehr wohl in dem Wissen, daß nach meinem Tod nicht mein ganzer Körper im Grab vermodert, sondern noch Leben gerettet werden könnten. Wegen meiner könnte man meinen unverwertbaren Leichnam auch auf den Kompost werfen, dann wäre der Rest noch zu etwas nütze. Aber die lieben Hinterbliebenen...

#160:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:00
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ein Leichnam ist ein toter Mensch.

Einem Leichnam können auch keine lebenden Organe mehr entnommen werden.


Da wo man Organe entnimmt ist keine Person mehr vorhanden. Völlig egal, ob da noch ein Herz schlägt oder der Körper beatment wird oder was auch immer.

#161:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:04
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Da wo man Organe entnimmt ist keine Person mehr vorhanden. Völlig egal, ob da noch ein Herz schlägt oder der Körper beatment wird oder was auch immer.


In den Augen der Ärzte, die die Organentnahme durchführen, sicher nicht. Für die ist es ein Ersatzteillager.

#162:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:07
    —
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Von Horrorstorys, dass die auf einer anderen Station gerade einen stinkreichen Sterbenskranken haben, daneben einen bettelarmen und der Stinkreiche kriegt meine Organe, weil er dafür bezahlt ect. mal abgesehen. Bitte nicht! Noch ist unser Gesundheitssystem nicht privatisiert genug für sowas. zwinkern

Aber wenn jemand anderes darüber entscheidet, dann ist sicher, dass es jemand tut, der kein Interesse daran hat mich auszuschlachten, sondern daran, dass mir geholfen wird.

#163:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:08
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Da wo man Organe entnimmt ist keine Person mehr vorhanden. Völlig egal, ob da noch ein Herz schlägt oder der Körper beatment wird oder was auch immer.


In den Augen der Ärzte, die die Organentnahme durchführen, sicher nicht. Für die ist es ein Ersatzteillager.


Das ist gut und richtig so. Es gibtr keinen Grund, den Personenbegriff an einen Haufen Zellen zu hängen.

#164:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:09
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Ich kenne es nur von dem letzten Todesfall wo Anwesende sich noch verabschieden wollten, in Ruhe. Eine laufende Maschine die den Körper noch 'zur Entnahme frisch halten' sollte hätten die da wohl ausgestellt bzw ausstellen lassen.
Und ein Arzt der rumschleicht weil er anfangen will zu schnippeln hätte da wohl was zu hören gekriegt...

Die Organe hätten einem halben Dutzend Menschen die eine derzeitige Lebensqualität von fast Null haben ein fast völlige Gesundheit beschert. Dein Argument dagegen sind Verwandte die es stört das der bereits Tote noch an Maschinen hängt.
Argh Argh Argh

Es gibt Leute die trauern (solls geben) und es normal finden eine Zeit am Bett des Verstorbenen zu sitzen (ohne an die Verderblichkeit der noch-nützlichen Ware vor ihnen zu denken [/Ironie]).

#165:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:10
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Da wo man Organe entnimmt ist keine Person mehr vorhanden. Völlig egal, ob da noch ein Herz schlägt oder der Körper beatment wird oder was auch immer.


In den Augen der Ärzte, die die Organentnahme durchführen, sicher nicht. Für die ist es ein Ersatzteillager.

du scheinst ja von organspende und der verteilung der organe ungemein viel ahnung zu haben:
die ärzte, die die organe entnehmen, haben gar nichts mit der verteilung zu tun. schon mal was von eurotransplant gehört?

#166:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:12
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Von Horrorstorys, dass die auf einer anderen Station gerade einen stinkreichen Sterbenskranken haben, daneben einen bettelarmen und der Stinkreiche kriegt meine Organe, weil er dafür bezahlt ect. mal abgesehen. Bitte nicht! Noch ist unser Gesundheitssystem nicht privatisiert genug für sowas. zwinkern

Aber wenn jemand anderes darüber entscheidet, dann ist sicher, dass es jemand tut, der kein Interesse daran hat mich auszuschlachten, sondern daran, dass mir geholfen wird.

Verstehe ich nicht ganz. Wenn Du schon grundsätzlich einverstanden bist, daß Organe entnommen werden dürfen, warum soll eine andere Person letztlich darüber entscheiden? Soll derjenige kontrollieren, ob man bei Dir noch was machen kann? Hat der denn Ahnung davon? Und was ist, wenn die Person im Unglücksfall gar nicht zu erreichen ist?

#167:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:16
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Ich kenne es nur von dem letzten Todesfall wo Anwesende sich noch verabschieden wollten, in Ruhe. Eine laufende Maschine die den Körper noch 'zur Entnahme frisch halten' sollte hätten die da wohl ausgestellt bzw ausstellen lassen.
Und ein Arzt der rumschleicht weil er anfangen will zu schnippeln hätte da wohl was zu hören gekriegt...

Die Organe hätten einem halben Dutzend Menschen die eine derzeitige Lebensqualität von fast Null haben ein fast völlige Gesundheit beschert. Dein Argument dagegen sind Verwandte die es stört das der bereits Tote noch an Maschinen hängt.
Argh Argh Argh


Klar doch, der Mensch ist ein Ersatzteillager Pillepalle


Also von vorne.
Meine Gedanken, meine Gefühle, mein Wissen, meine Erfahrungen, meine Persönlichkeit steckt in meinem Kopf. Das ist das was mich ausmacht. Wenn durch irgendein Ereignis mein Gehirn seine Funktion einstellt, dann bin ich tot. Was übrig bleibt ist eine mit Organen gefüllte Hülle, die ich nicht mehr benutzen kann da ich ja tot bin. Ich brauche den Inhalt dieser Hülle nicht mehr.
Wenn du diese Überreste als Ersatzteillager siehst von mit aus. Aber wir können diese Ersatzteile noch nicht selbst herstellen, was mir auch nicht gefällt aber nicht zu ändern ist.

#168:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:17
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Ich kenne es nur von dem letzten Todesfall wo Anwesende sich noch verabschieden wollten, in Ruhe. Eine laufende Maschine die den Körper noch 'zur Entnahme frisch halten' sollte hätten die da wohl ausgestellt bzw ausstellen lassen.
Und ein Arzt der rumschleicht weil er anfangen will zu schnippeln hätte da wohl was zu hören gekriegt...

Die Organe hätten einem halben Dutzend Menschen die eine derzeitige Lebensqualität von fast Null haben ein fast völlige Gesundheit beschert. Dein Argument dagegen sind Verwandte die es stört das der bereits Tote noch an Maschinen hängt.
Argh Argh Argh

Es gibt Leute die trauern (solls geben) und es normal finden eine Zeit am Bett des Verstorbenen zu sitzen (ohne an die Verderblichkeit der noch-nützlichen Ware vor ihnen zu denken [/Ironie]).


kann ich nachvollziehen. Trotzdem, wenn jemand freiwillig seine Organe spenden wollte, soll man das akzeptieren.

#169:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:22
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Ich kenne es nur von dem letzten Todesfall wo Anwesende sich noch verabschieden wollten, in Ruhe. Eine laufende Maschine die den Körper noch 'zur Entnahme frisch halten' sollte hätten die da wohl ausgestellt bzw ausstellen lassen.
Und ein Arzt der rumschleicht weil er anfangen will zu schnippeln hätte da wohl was zu hören gekriegt...

Die Organe hätten einem halben Dutzend Menschen die eine derzeitige Lebensqualität von fast Null haben ein fast völlige Gesundheit beschert. Dein Argument dagegen sind Verwandte die es stört das der bereits Tote noch an Maschinen hängt.
Argh Argh Argh

Es gibt Leute die trauern (solls geben) und es normal finden eine Zeit am Bett des Verstorbenen zu sitzen (ohne an die Verderblichkeit der noch-nützlichen Ware vor ihnen zu denken [/Ironie]).

Was hast du für Vorstellungen? Die trauernden können doch auch noch am Bett des verstorbenen trauern. Ärzte erleben das Sterben oft und haben Erfahrungen mit Hinterbliebenen. Die stehen nicht mit gewezten Messern hinter den Verbliebenen und schubsen die aus dem Zimmer.

#170:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:23
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Von Horrorstorys, dass die auf einer anderen Station gerade einen stinkreichen Sterbenskranken haben, daneben einen bettelarmen und der Stinkreiche kriegt meine Organe, weil er dafür bezahlt ect. mal abgesehen. Bitte nicht! Noch ist unser Gesundheitssystem nicht privatisiert genug für sowas. zwinkern

Aber wenn jemand anderes darüber entscheidet, dann ist sicher, dass es jemand tut, der kein Interesse daran hat mich auszuschlachten, sondern daran, dass mir geholfen wird.

Verstehe ich nicht ganz. Wenn Du schon grundsätzlich einverstanden bist, daß Organe entnommen werden dürfen, warum soll eine andere Person letztlich darüber entscheiden? Soll derjenige kontrollieren, ob man bei Dir noch was machen kann? Hat der denn Ahnung davon? Und was ist, wenn die Person im Unglücksfall gar nicht zu erreichen ist?


Dann bleiben die Maschinen halt noch ein paar Tage an. Schulterzucken Sollte kein Problem sein für die morderne Medizin, wo sie doch so dringend gute und frische Innereien brauchen. zynisches Grinsen

Die Person, für die ich mich entschieden habe, hat keine medizinische Ausbildung, nein. Aber darum geht es auch gar nicht. Sie weiß genau, dass ich Organe Spenden und nicht unnötig künstlich am Leben erhalten werden will. Sie ist quasie meine lebendige Patientenverfügung (auch wenn das natürlich nicht so einfach ist, wie ich es gerne hätte. Traurig )

Ich vertraue dieser Person und deren auch noch so fachlich unqualifiziertem Urteil. Und außerdem kann sie am besten einschätzen, ob es sich für mich lohnt noch weiterzuleben oder lieber anderen zu helfen. Cool

#171:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:38
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Klar doch, der Mensch ist ein Ersatzteillager Pillepalle


Also von vorne.
Meine Gedanken, meine Gefühle, mein Wissen, meine Erfahrungen, meine Persönlichkeit steckt in meinem Kopf. Das ist das was mich ausmacht. Wenn durch irgendein Ereignis mein Gehirn seine Funktion einstellt, dann bin ich tot. Was übrig bleibt ist eine mit Organen gefüllte Hülle, die ich nicht mehr benutzen kann da ich ja tot bin. Ich brauche den Inhalt dieser Hülle nicht mehr.
Wenn du diese Überreste als Ersatzteillager siehst von mit aus. Aber wir können diese Ersatzteile noch nicht selbst herstellen, was mir auch nicht gefällt aber nicht zu ändern ist.

Ich finde Ersatzteillager gut. Und wenn noch brauchbare Teile meiner Überreste jemand als Ersatzteil dienen können, ist doch toll. Der Gedanke ist für mich viel erfreulicher, als der dass der nur den Maden dient, obwohl das auch ne Organspende ist und biologischer Abbau nichts schlechtes oder nutzloses.

#172:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 20:50
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Da wo man Organe entnimmt ist keine Person mehr vorhanden. Völlig egal, ob da noch ein Herz schlägt oder der Körper beatment wird oder was auch immer.


In den Augen der Ärzte, die die Organentnahme durchführen, sicher nicht. Für die ist es ein Ersatzteillager.


Das ist gut und richtig so. Es gibtr keinen Grund, den Personenbegriff an einen Haufen Zellen zu hängen.


Eben. Wie könnte ein Chirurg das auch von einem anderen Standpunkt aus sehen, als von einem professionellen, handwerklichen?

#173:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:02
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Da wo man Organe entnimmt ist keine Person mehr vorhanden. Völlig egal, ob da noch ein Herz schlägt oder der Körper beatment wird oder was auch immer.


In den Augen der Ärzte, die die Organentnahme durchführen, sicher nicht. Für die ist es ein Ersatzteillager.


Das ist gut und richtig so. Es gibtr keinen Grund, den Personenbegriff an einen Haufen Zellen zu hängen.


Eben. Wie könnte ein Chirurg das auch von einem anderen Standpunkt aus sehen, als von einem professionellen, handwerklichen?

Au weia.

#174:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:16
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Das ist gut und richtig so. Es gibtr keinen Grund, den Personenbegriff an einen Haufen Zellen zu hängen.


Eben. Wie könnte ein Chirurg das auch von einem anderen Standpunkt aus sehen, als von einem professionellen, handwerklichen?

Au weia.
Du hast schon gelesen, dass es um den toten Körper geht? Der Chirurg, der diesem Organe entnimmt muss doch den nicht als Person sehen. (btw: es ist keine mehr) Vielleicht kann der aber die Gefühle der Angehörigen vollkommen nachvollziehen und sieht auch durchaus, dass der Körper, dem er die Organe entnimmt, einer Person gehörte. Also wieso: au weia?

#175:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:25
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Du hast schon gelesen, dass es um den toten Körper geht? Der Chirurg, der diesem Organe entnimmt muss doch den nicht als Person sehen. (btw: es ist keine mehr) Vielleicht kann der aber die Gefühle der Angehörigen vollkommen nachvollziehen und sieht auch durchaus, dass der Körper, dem er die Organe entnimmt, einer Person gehörte. Also wieso: au weia?


Es ist durchaus möglich, daß Ärzte, Chirurgen, Pflegepersonal, Bestatter und wer sonst noch professionell mit Toten zu tun hat, die toten Personen als Personen ansehen, wenn auch als tote Personen. Das hängt mit der persönlichen Einstellung, Welstanschauung, Erfahrung, irrationalen Gefühlen usw zusammen, das ist weder eine Charakterschwäche, noch eine religiöse Spinnerei und auch kein Mangel an philosophischer Bildung.

Es gibt aber auch Menschen, die gar keinen Respekt mehr vor dem Körper eines Verstorbenen haben, und noch jede Menge dazwischen.

#176:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:30
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Du hast schon gelesen, dass es um den toten Körper geht? Der Chirurg, der diesem Organe entnimmt muss doch den nicht als Person sehen. (btw: es ist keine mehr) Vielleicht kann der aber die Gefühle der Angehörigen vollkommen nachvollziehen und sieht auch durchaus, dass der Körper, dem er die Organe entnimmt, einer Person gehörte. Also wieso: au weia?


Es ist durchaus möglich, daß Ärzte, Chirurgen, Pflegepersonal, Bestatter und wer sonst noch professionell mit Toten zu tun hat, die toten Personen als Personen ansehen, wenn auch als tote Personen. Das hängt mit der persönlichen Einstellung, Welstanschauung, Erfahrung, irrationalen Gefühlen usw zusammen, das ist weder eine Charakterschwäche, noch eine religiöse Spinnerei und auch kein Mangel an philosophischer Bildung.
Hab ich irgendwas davon gesagt? Am Kopf kratzen
Sanne hat folgendes geschrieben:
Es gibt aber auch Menschen, die gar keinen Respekt mehr vor dem Körper eines Verstorbenen haben, und noch jede Menge dazwischen.
Und woraus schließt du, dass zu Zoffs Beitrag diesbezüglich ein "auweia" passt?

Zuletzt bearbeitet von astarte am 06.11.2009, 21:32, insgesamt einmal bearbeitet

#177:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:31
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

#178:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:33
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.


Dies zu beurteilen und entsprechende Schritte einzuleiten, habe ich ja bezeichnete Person eingetragen.

#179:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:36
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
]Und woraus schließt du, dass zu Zoffs Beitrag diesbezüglich ein "auweia" passt?


Aus Zoffs "Eben", das ich als Zustimmung zu dem von ihm zitierten Beitrag verstanden habe, zu welchem mein Auweia ausdrücklich auch gehört.

#180:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:37
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.


Also ich hab auch viel mehr Angst vor dem ersten Fall als vor dem zweiten.

#181:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:48
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Du hast schon gelesen, dass es um den toten Körper geht? Der Chirurg, der diesem Organe entnimmt muss doch den nicht als Person sehen. (btw: es ist keine mehr) Vielleicht kann der aber die Gefühle der Angehörigen vollkommen nachvollziehen und sieht auch durchaus, dass der Körper, dem er die Organe entnimmt, einer Person gehörte. Also wieso: au weia?


Es ist durchaus möglich, daß Ärzte, Chirurgen, Pflegepersonal, Bestatter und wer sonst noch professionell mit Toten zu tun hat, die toten Personen als Personen ansehen, wenn auch als tote Personen. Das hängt mit der persönlichen Einstellung, Welstanschauung, Erfahrung, irrationalen Gefühlen usw zusammen, das ist weder eine Charakterschwäche, noch eine religiöse Spinnerei und auch kein Mangel an philosophischer Bildung.

Es gibt aber auch Menschen, die gar keinen Respekt mehr vor dem Körper eines Verstorbenen haben, und noch jede Menge dazwischen.


Wie sollte sich ein Chirurg, der für die Entnahme eines bestimmten Organs bei einer klinisch toten Person zuständig ist, denn Deiner Meinung nach verhalten?

Was muss er fühlen? Am Kopf kratzen

#182:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:49
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
]Und woraus schließt du, dass zu Zoffs Beitrag diesbezüglich ein "auweia" passt?


Aus Zoffs "Eben", das ich als Zustimmung zu dem von ihm zitierten Beitrag verstanden habe, zu welchem mein Auweia ausdrücklich auch gehört.

Ok schau ma des mal an:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Da wo man Organe entnimmt ist keine Person mehr vorhanden. Völlig egal, ob da noch ein Herz schlägt oder der Körper beatment wird oder was auch immer.


In den Augen der Ärzte, die die Organentnahme durchführen, sicher nicht. Für die ist es ein Ersatzteillager.


Das ist gut und richtig so. Es gibtr keinen Grund, den Personenbegriff an einen Haufen Zellen zu hängen.
Zeitreisender unterstellt jedem Chriurg der Organentnahme durchführt, das was du grade verneint hast. Du hast gesagt selbige und andere können das durchaus anders sehen.
Zitat:
Es ist durchaus möglich, daß Ärzte, Chirurgen, Pflegepersonal, Bestatter und wer sonst noch professionell mit Toten zu tun hat, die toten Personen als Personen ansehen, wenn auch als tote Personen. Das hängt mit der persönlichen Einstellung, Welstanschauung, Erfahrung, irrationalen Gefühlen usw zusammen, das ist weder eine Charakterschwäche, noch eine religiöse Spinnerei und auch kein Mangel an philosophischer Bildung.
Rasmus und auch Zoff meinen, es gäbe keinen Grund das so zu sehen, das passt doch zu dem was du schreibst (gefettet) faktisch gibt es keinen rationalen Grund einen Leichnam als Person zu sehen, oder? Irrationale Gründe kann man dennoch haben, das würde ich auch nicht grundsätzlich als negativ bewerten.

Ich würde es so ausdrücken: ich würde bei solcher Arbeit dran denken, was für eine Person das war, und könnte durchaus positive Gefühle für diesen Körper, in dem die Person lebte, liebte, litt usw, Respekt usw haben, und dennoch sehen, dass der Körper ein Ersatzteillager ist, wunderbar geeignet noch lebenden Personen das Leben zu erhalten oder zu verbessern. ich sehe da keinen Widerspruch.

#183:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:49
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.


Klingt für mich beides nach Horror.

#184:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:50
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:

Wie sollte sich ein Chirurg, der für die Entnahme eines bestimmten Organs bei einer klinisch toten Person zuständig ist, denn Deiner Meinung nach verhalten?

Was muss er fühlen? Am Kopf kratzen


Er muß nichts fühlen. Er kann. Er darf.

#185:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:53
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:

Wie sollte sich ein Chirurg, der für die Entnahme eines bestimmten Organs bei einer klinisch toten Person zuständig ist, denn Deiner Meinung nach verhalten?

Was muss er fühlen? Am Kopf kratzen


Er muß nichts fühlen. Er kann. Er darf.


Sorry, aber ich kann Dein "Au weia" nicht so recht einordnen. Schulterzucken

#186:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:54
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:

Wie sollte sich ein Chirurg, der für die Entnahme eines bestimmten Organs bei einer klinisch toten Person zuständig ist, denn Deiner Meinung nach verhalten?

Was muss er fühlen? Am Kopf kratzen


Er muß nichts fühlen. Er kann. Er darf.


Sofern das seine Arbeit nicht beeinträchtigt ist mir das völlig egal. Wenn er das aber als Grund nimmt, die Organe da zu lassen wo sie sind und nunmal nicht mehr gebraucht werden, dann hätte er besser Klempner werden sollen.

#187:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:55
    —
Was ist heutzutage wahrscheinlicher: daß man dir zu früh die Apparate abschaltet oder daß man dich zu lange an den Apparaten hängen läßt? Ich denke, letzteres.

#188:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 21:57
    —
@ Zoff:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Da wo man Organe entnimmt ist keine Person mehr vorhanden. Völlig egal, ob da noch ein Herz schlägt oder der Körper beatment wird oder was auch immer.


In den Augen der Ärzte, die die Organentnahme durchführen, sicher nicht. Für die ist es ein Ersatzteillager.


Das ist gut und richtig so. Es gibtr keinen Grund, den Personenbegriff an einen Haufen Zellen zu hängen.


Ich widerspreche diesen beiden Posts von Rasmus, und ich finde, es gibt durchaus Gründe, den Körper eines Toten als verstorbene Person, als tote Person anzusehen.
Aber man sollte seine eigene Sichtweise diesbezüglich nicht als verbindlich ansehen, weil es da eben unendlich viele kulturelle und soziale Prägungen gibt.

#189:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 22:03
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:

Wie sollte sich ein Chirurg, der für die Entnahme eines bestimmten Organs bei einer klinisch toten Person zuständig ist, denn Deiner Meinung nach verhalten?

Was muss er fühlen? Am Kopf kratzen


Er muß nichts fühlen. Er kann. Er darf.


Sofern das seine Arbeit nicht beeinträchtigt ist mir das völlig egal.
Man sollte aber eben nicht davon ausgehen, daß eine bestimmte Weltanschauung zwingend wäre für diesen Job.

Zitat:
Wenn er das aber als Grund nimmt, die Organe da zu lassen wo sie sind und nunmal nicht mehr gebraucht werden, dann hätte er besser Klempner werden sollen.


Falls er grundsätzliche oder auf den Einzelfall bezogene Gründe gegen die Organentnahme hat, kann er immer noch andere chirurgische und ärztliche Aufgaben übernehmen.

#190:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 22:04
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
@ Zoff:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Da wo man Organe entnimmt ist keine Person mehr vorhanden. Völlig egal, ob da noch ein Herz schlägt oder der Körper beatment wird oder was auch immer.


In den Augen der Ärzte, die die Organentnahme durchführen, sicher nicht. Für die ist es ein Ersatzteillager.


Das ist gut und richtig so. Es gibtr keinen Grund, den Personenbegriff an einen Haufen Zellen zu hängen.


Ich widerspreche diesen beiden Posts von Rasmus, und ich finde, es gibt durchaus Gründe, den Körper eines Toten als verstorbene Person, als tote Person anzusehen.


"Tote Person" ist ein Widerspruch in sich. Sowas gibt es nicht. Was da früher mal war ist in dem Zusammenhang völlig uninteressant.

Zitat:
Aber man sollte seine eigene Sichtweise diesbezüglich nicht als verbindlich ansehen, weil es da eben unendlich viele kulturelle und soziale Prägungen gibt.


Es kann auch schlicht sein, dass ich ganz einfach Recht habe, und Du nicht. Ich würde dir nochmal vorschlagen nachzulesen, in welchem Zusammenhang ich diese Äußerung getan habe.

#191:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 22:10
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
@ Zoff:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Da wo man Organe entnimmt ist keine Person mehr vorhanden. Völlig egal, ob da noch ein Herz schlägt oder der Körper beatment wird oder was auch immer.


In den Augen der Ärzte, die die Organentnahme durchführen, sicher nicht. Für die ist es ein Ersatzteillager.


Das ist gut und richtig so. Es gibtr keinen Grund, den Personenbegriff an einen Haufen Zellen zu hängen.


Ich widerspreche diesen beiden Posts von Rasmus, und ich finde, es gibt durchaus Gründe, den Körper eines Toten als verstorbene Person, als tote Person anzusehen.


"Tote Person" ist ein Widerspruch in sich. Sowas gibt es nicht. Was da früher mal war ist in dem Zusammenhang völlig uninteressant.

Zitat:
Aber man sollte seine eigene Sichtweise diesbezüglich nicht als verbindlich ansehen, weil es da eben unendlich viele kulturelle und soziale Prägungen gibt.


Es kann auch schlicht sein, dass ich ganz einfach Recht habe, und Du nicht. Ich würde dir nochmal vorschlagen nachzulesen, in welchem Zusammenhang ich diese Äußerung getan habe.

@Rasmus:
es gibt in dieser hinsicht sicherlich nicht so etwas wie recht haben. du hast deine sicht auf den toten zellhaufen, andere sehen in einem toten eben auch immer noch einen menschen, zwar einen toten menschen, aber eben menschen.
und ich denke, die wenigsten menschen haben diesen "kalten" blick auf den toten zellhaufen, wie du. das ist auch keine beurteilung, wessen sicht nun besser oder schlechter ist, sondern nur eine feststellung.

#192:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 22:17
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

@Rasmus:
es gibt in dieser hinsicht sicherlich nicht so etwas wie recht haben.


Doch. Und wenn Du das anders siehst bist du herzlich eingeladen, das auch zu begründen...

Zitat:
du hast deine sicht auf den toten zellhaufen, andere sehen in einem toten eben auch immer noch einen menschen, zwar einen toten menschen, aber eben menschen.


Liers was ich schreibe!

Zitat:
und ich denke, die wenigsten menschen haben diesen "kalten" blick auf den toten zellhaufen, wie du. das ist auch keine beurteilung, wessen sicht nun besser oder schlechter ist, sondern nur eine feststellung.


*gähn*

#193:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 22:29
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

@Rasmus:
es gibt in dieser hinsicht sicherlich nicht so etwas wie recht haben.


Doch. Und wenn Du das anders siehst bist du herzlich eingeladen, das auch zu begründen...

was muss ich begründen? dass andere menschen eine andere sicht darauf haben? dass ich für mich keine sicht als richtig oder falsch ansehe?

#194:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 22:31
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:

Ich widerspreche diesen beiden Posts von Rasmus, und ich finde, es gibt durchaus Gründe, den Körper eines Toten als verstorbene Person, als tote Person anzusehen.
Aber man sollte seine eigene Sichtweise diesbezüglich nicht als verbindlich ansehen, weil es da eben unendlich viele kulturelle und soziale Prägungen gibt.


Ja, ok.

Aber wenn jemand weltanschauliche Probleme damit hat, den Körper einer klinisch toten Person zu öffnen, um ein Organ zu entnehmen, das eines anderen Leben retten kann, dann hat er halt den falschen Job. Schulterzucken

#195:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 22:39
    —
Ich hatte meine Meinung zum Thema in diesem
Thread
kundgetan (der lustigerweise ein ganz anderes Stimmenverhältnis zum Thema hat als der hiesige)

Da es auch eine Umfrage ist, lässt sich das wohl nicht verschmelzen?

#196:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 22:42
    —
Fuxing hat folgendes geschrieben:

Da es auch eine Umfrage ist, lässt sich das wohl nicht verschmelzen?


Genau.


Wobei das Stimmenverhältnis wohl schon dem Gesamtbild der Bevölkerung entspricht: Für Organspende sind viel mehr, als es Besitzer von Spenderausweisen gibt.

Ich glaube, dass das daran liegt, dass viele ein Spenderorgan haben möchten wenn sie denn eins brauchen, sich mit dem Gedanken an das eigene Ableben und der damit geschaffenen Möglichkeit der Spende nur ungern beschäftigen, was ja auch verständlich ist.

#197:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 22:50
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

@Rasmus:
es gibt in dieser hinsicht sicherlich nicht so etwas wie recht haben.


Doch. Und wenn Du das anders siehst bist du herzlich eingeladen, das auch zu begründen...

was muss ich begründen? dass andere menschen eine andere sicht darauf haben?


Nein, du musst mir weder erzählen noch belegen, dass manche Menschen sich manchmal irren.

Zitat:
dass ich für mich keine sicht als richtig oder falsch ansehe?


ja.

Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

#198:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:04
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

geht's noch?
warum haben seit jahrtausenden die menschen rund um den globus ihre verstorbenen nicht einfach den geiern vorgeworfen? für die aasfresser wäre das sicherlich gut gewesen, und die kosten hätte sich echt in massen gehalten...
es mag medizinisch richtig sein, dass ein toter mensch ein schlicht toter zellhaufen ist, keine person. aber der tod stellt für menschen schon immer mehr dar, als die rein physische komponente.

#199:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:06
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

geht's noch?
warum haben seit jahrtausenden die menschen rund um den globus ihre verstorbenen nicht einfach den geiern vorgeworfen? für die aasfresser wäre das sicherlich gut gewesen, und die kosten hätte sich echt in massen gehalten...
es mag medizinisch richtig sein, dass ein toter mensch ein schlicht toter zellhaufen ist, keine person. aber der tod stellt für menschen schon immer mehr dar, als die rein physische komponente.


Na ja, Wunschdenken halt.

Kann ja gar nicht, muss doch..

#200:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:16
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

geht's noch?
warum haben seit jahrtausenden die menschen rund um den globus ihre verstorbenen nicht einfach den geiern vorgeworfen? für die aasfresser wäre das sicherlich gut gewesen, und die kosten hätte sich echt in massen gehalten...
es mag medizinisch richtig sein, dass ein toter mensch ein schlicht toter zellhaufen ist, keine person. aber der tod stellt für menschen schon immer mehr dar, als die rein physische komponente.


Na ja, Wunschdenken halt.

Kann ja gar nicht, muss doch..

was ist wunschdenken? dass die menschen glauben, es gäbe ein leben nach dem tod oder so? gut, das sollen sie glauben, das ist nicht mein problem.
es geht mir eher darum, dass leute wie rasmus meinen, ihre physische sicht als allein richtige sicht auf den umgang mit toten anzusehen.
und, wie sanne schon sagte: man kann, man muss aber nicht...

#201:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:20
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

geht's noch?
warum haben seit jahrtausenden die menschen rund um den globus ihre verstorbenen nicht einfach den geiern vorgeworfen? für die aasfresser wäre das sicherlich gut gewesen, und die kosten hätte sich echt in massen gehalten...
es mag medizinisch richtig sein, dass ein toter mensch ein schlicht toter zellhaufen ist, keine person. aber der tod stellt für menschen schon immer mehr dar, als die rein physische komponente.


Na ja, Wunschdenken halt.

Kann ja gar nicht, muss doch..

was ist wunschdenken? dass die menschen glauben, es gäbe ein leben nach dem tod oder so? gut, das sollen sie glauben, das ist nicht mein problem.
es geht mir eher darum, dass leute wie rasmus meinen, ihre physische sicht als allein richtige sicht auf den umgang mit toten anzusehen.
und, wie sanne schon sagte: man kann, man muss aber nicht...

Wunschdenken ist, dass der Tote noch etwas von der Person sei, und diese nicht ganz und unwiederbringlich fort, denke ich. Dass das frühere Kulturen anders sahen, ist ja klar, sie wussten noch nicht ganz so viel vom Hirn, oder? Die emotionale Seite der Sache, dass die Erinnerungen nun mal mit dem Körper des Verstorbenen verknüpft sind, und der körper die Person ausgedrückt hat, ist mehr als verständlich. Dennoch: die Person ist nicht der Körper.

#202:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:25
    —
Im Übrigen finde ich Rituale um Tod und Beerdigung sehr wichtig: für die Trauernden. Ausschließlich für die ist das da, dem Verstorbenen ist das nicht mal mehr wurscht, der ist weg. Weg.

#203:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:26
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

geht's noch?
warum haben seit jahrtausenden die menschen rund um den globus ihre verstorbenen nicht einfach den geiern vorgeworfen? für die aasfresser wäre das sicherlich gut gewesen, und die kosten hätte sich echt in massen gehalten...
es mag medizinisch richtig sein, dass ein toter mensch ein schlicht toter zellhaufen ist, keine person. aber der tod stellt für menschen schon immer mehr dar, als die rein physische komponente.


Na ja, Wunschdenken halt.

Kann ja gar nicht, muss doch..

was ist wunschdenken? dass die menschen glauben, es gäbe ein leben nach dem tod oder so? gut, das sollen sie glauben, das ist nicht mein problem.
es geht mir eher darum, dass leute wie rasmus meinen, ihre physische sicht als allein richtige sicht auf den umgang mit toten anzusehen.
und, wie sanne schon sagte: man kann, man muss aber nicht...

Wunschdenken ist, dass der Tote noch etwas von der Person sei, und diese nicht ganz und unwiederbringlich fort, denke ich. Dass das frühere Kulturen anders sahen, ist ja klar, sie wussten noch nicht ganz so viel vom Hirn, oder? Die emotionale Seite der Sache, dass die Erinnerungen nun mal mit dem Körper des Verstorbenen verknüpft sind, und der körper die Person ausgedrückt hat, ist mehr als verständlich. Dennoch: die Person ist nicht der Körper.


Jep.
Wobei ich damit jetzt ja auch gar nicht sagen möchte, dass ich, wenn jetzt zum Beispiel mein Kind klinisch tot vor mir liegen würde, völlig rational den Körper zu "ausschlachten" freigeben würde, ohne irgend etwas dabei zu empfinden.
Es ging bei meinem ursprünglichen Einwand um den Chirurgen, der halt einfach nur seinen Job macht.

#204:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:28
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

geht's noch?
warum haben seit jahrtausenden die menschen rund um den globus ihre verstorbenen nicht einfach den geiern vorgeworfen?

In manchen Regionen taten sie es und tun es noch (von wegen rund um den Globus).
Zitat:
4.9. Himmelsbestattung

Die Himmelsbestattung (auch Luftbestattung) ist eine in verschiedenen Ländern Zentralasiens praktizierte Bestattungsart.


http://bestatterweblog.de/archives/Bestattungen-in-verschiedenen-Religionen-und-Kulturkreisen/460#extended

#205:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:29
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

geht's noch?
warum haben seit jahrtausenden die menschen rund um den globus ihre verstorbenen nicht einfach den geiern vorgeworfen? für die aasfresser wäre das sicherlich gut gewesen, und die kosten hätte sich echt in massen gehalten...
es mag medizinisch richtig sein, dass ein toter mensch ein schlicht toter zellhaufen ist, keine person. aber der tod stellt für menschen schon immer mehr dar, als die rein physische komponente.


Na ja, Wunschdenken halt.

Kann ja gar nicht, muss doch..

was ist wunschdenken? dass die menschen glauben, es gäbe ein leben nach dem tod oder so? gut, das sollen sie glauben, das ist nicht mein problem.
es geht mir eher darum, dass leute wie rasmus meinen, ihre physische sicht als allein richtige sicht auf den umgang mit toten anzusehen.
und, wie sanne schon sagte: man kann, man muss aber nicht...

Wunschdenken ist, dass der Tote noch etwas von der Person sei, und diese nicht ganz und unwiederbringlich fort, denke ich. Dass das frühere Kulturen anders sahen, ist ja klar, sie wussten noch nicht ganz so viel vom Hirn, oder? Die emotionale Seite der Sache, dass die Erinnerungen nun mal mit dem Körper des Verstorbenen verknüpft sind, und der körper die Person ausgedrückt hat, ist mehr als verständlich. Dennoch: die Person ist nicht der Körper.

astarte,
das ist ja alles richtig.
nur, hinterbliebene, auch atheisten, denken und fühlen nun mal nicht unbedingt absolut logisch. und bestimmt nicht empfinden sie einen toten menschen als toten zellhaufen. und es gibt bestimmt auch genügend ärzte, die das nicht so sehen, wenn sie wochen, monate oder länger um das leben des menschen "gekämpft" haben.

#206:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:30
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

geht's noch?
warum haben seit jahrtausenden die menschen rund um den globus ihre verstorbenen nicht einfach den geiern vorgeworfen? für die aasfresser wäre das sicherlich gut gewesen, und die kosten hätte sich echt in massen gehalten...
es mag medizinisch richtig sein, dass ein toter mensch ein schlicht toter zellhaufen ist, keine person. aber der tod stellt für menschen schon immer mehr dar, als die rein physische komponente.


Na ja, Wunschdenken halt.

Kann ja gar nicht, muss doch..

was ist wunschdenken? dass die menschen glauben, es gäbe ein leben nach dem tod oder so? gut, das sollen sie glauben, das ist nicht mein problem.
es geht mir eher darum, dass leute wie rasmus meinen, ihre physische sicht als allein richtige sicht auf den umgang mit toten anzusehen.
und, wie sanne schon sagte: man kann, man muss aber nicht...


Lies was ich schreibe und erspare mir Deine Strohmänner. Langsam wird's peinlich!

#207:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:42
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

geht's noch?
warum haben seit jahrtausenden die menschen rund um den globus ihre verstorbenen nicht einfach den geiern vorgeworfen? für die aasfresser wäre das sicherlich gut gewesen, und die kosten hätte sich echt in massen gehalten...
es mag medizinisch richtig sein, dass ein toter mensch ein schlicht toter zellhaufen ist, keine person. aber der tod stellt für menschen schon immer mehr dar, als die rein physische komponente.


Na ja, Wunschdenken halt.

Kann ja gar nicht, muss doch..

was ist wunschdenken? dass die menschen glauben, es gäbe ein leben nach dem tod oder so? gut, das sollen sie glauben, das ist nicht mein problem.
es geht mir eher darum, dass leute wie rasmus meinen, ihre physische sicht als allein richtige sicht auf den umgang mit toten anzusehen.
und, wie sanne schon sagte: man kann, man muss aber nicht...

Wunschdenken ist, dass der Tote noch etwas von der Person sei, und diese nicht ganz und unwiederbringlich fort, denke ich. Dass das frühere Kulturen anders sahen, ist ja klar, sie wussten noch nicht ganz so viel vom Hirn, oder? Die emotionale Seite der Sache, dass die Erinnerungen nun mal mit dem Körper des Verstorbenen verknüpft sind, und der körper die Person ausgedrückt hat, ist mehr als verständlich. Dennoch: die Person ist nicht der Körper.

astarte,
das ist ja alles richtig.
Eben. Punkt.
Zitat:
nur, hinterbliebene, auch atheisten, denken und fühlen nun mal nicht unbedingt absolut logisch. und bestimmt nicht empfinden sie einen toten menschen als toten zellhaufen. und es gibt bestimmt auch genügend ärzte, die das nicht so sehen, wenn sie wochen, monate oder länger um das leben des menschen "gekämpft" haben.
Dann werden sie keine Organentnahmen machen, wenn sie damit Probleme haben. Ich bin froh dass es andere gibt, die vllt sogar den Menschen, um deren Leben sie gekämpft haben, die sie gekannt haben, Organe entnehmen, und sie anderen Menschen einsetzen, die diese brauchen um Personen zu bleiben, und nicht dabei n Kancks wegbekommen, weil sie das mit Leben und Tod nicht auf die reihe bekommen. (ich vermute es gibt wenige, die da Probleme haben)

#208:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:46
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Dabei würde es vermutlich helfen, das was ich gesagt habe nochmal im Kontext zu betrachten, um dann zu definieren, was eine "Person" ausmacht. Oder natürlich wir halten uns alle an den Händen und singen das Pippi-Langstrumpf-Lied ...

geht's noch?
warum haben seit jahrtausenden die menschen rund um den globus ihre verstorbenen nicht einfach den geiern vorgeworfen? für die aasfresser wäre das sicherlich gut gewesen, und die kosten hätte sich echt in massen gehalten...
es mag medizinisch richtig sein, dass ein toter mensch ein schlicht toter zellhaufen ist, keine person. aber der tod stellt für menschen schon immer mehr dar, als die rein physische komponente.


Na ja, Wunschdenken halt.

Kann ja gar nicht, muss doch..

was ist wunschdenken? dass die menschen glauben, es gäbe ein leben nach dem tod oder so? gut, das sollen sie glauben, das ist nicht mein problem.
es geht mir eher darum, dass leute wie rasmus meinen, ihre physische sicht als allein richtige sicht auf den umgang mit toten anzusehen.
und, wie sanne schon sagte: man kann, man muss aber nicht...


Lies was ich schreibe und erspare mir Deine Strohmänner. Langsam wird's peinlich!

ok, dann noch ein strohmann, wenn wir schon dabei sind:
du kannst mit deinen eltern, geschwistern, kindern, wenn sie sterben, umgehen, wie du willst, sie als tote zellhaufen ansehen oder sonstwas. alle anderen werden sich wohl eher daran halten, was die angehörigen in dem verstorbenen sehen.

#209:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2009, 23:57
    —
Meiohmei. Mit den Augen rollen

#210:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 00:05
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Meiohmei. Mit den Augen rollen

ist es nicht so, dass der umgang mit verstorbenen immer den hinterbliebenen geschuldet ist? die toten merken ja nix davon.
und trotzdem denke ich, dass leute, die dauernd mit dem tod von menschen zu tun haben, sie nicht als toten zellhaufen ansehen, auch nicht die, die organe rausschneiden, auch nicht, wenn sie atheisten sind. es mag andere geben...

#211:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 00:19
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Meiohmei. Mit den Augen rollen

ist es nicht so, dass der umgang mit verstorbenen immer den hinterbliebenen geschuldet ist? die toten merken ja nix davon.
und trotzdem denke ich, dass leute, die dauernd mit dem tod von menschen zu tun haben, sie nicht als toten zellhaufen ansehen, auch nicht die, die organe rausschneiden, auch nicht, wenn sie atheisten sind. es mag andere geben...

Das "toter Zellhaufen" muss ein Reizwort sein. Sofort wird damit angenommen, dass der dies verwendet ein gefühlloser Klotz ist, der keine trauer kennt, keine respektiert und überhaupt eiskalt. Wenn ich jetzt nur noch verstehen würde, wo da der Zusammenhang ist.

Nein ich glaube, dass den allermeisten Medizinern ganz genau bewusst ist, dass der Körper vor ihnen ein Haufen Zellen ist, dat haben die gelernt, ziemlich ausgiebig. Und dass ihnen ganz genauso bewusst ist, was son Haufen Zellen im Leben für eine wunderbare Sache sein kann, dass die Erinnerung an einen Menschen lebendig ist, und dieser Körper vor ihnen, obwohl er keine Person mehr ist (auch für den Gläubigen Christen verlässt doch die Seele den Körper, oder nicht?) noch anderen Menschen helfen kann, und das noch mal wunderbar ist.

#212:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 00:30
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Nein ich glaube, dass den allermeisten Mediziner ganz genau bewusst ist, ......

aha, du glaubst. gut, das akzeptiere ich. nur, auch mediziner sind halt nicht unfrei von gefühlen, gedanken, denken, wissen(?).
vielleicht wäre es ja schön, wenn alles ordentlich sortiert, wie es sich wohl rasmus vorstellt, wäre. aber der mensch ist nun mal sehr oft irrational - wenn er ett nicht wäre. gäbe es den begriff wohl nicht.
und, das ist das einzige, was ich eigentlich sagen wollte. und somit empfinde ich weder die eine noch die ander sicht als "richtig" und recht haben zu wollen fällt flach.

#213:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 00:38
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Nein ich glaube, dass den allermeisten Mediziner ganz genau bewusst ist, ......

aha, du glaubst. gut, das akzeptiere ich. nur, auch mediziner sind halt nicht unfrei von gefühlen, gedanken, denken, wissen(?).
Zusammenhang? (btw kenne ich eine Menge Mediziner und bin selber von der Sache nicht ganz unbeleckt zwinkern aber alle kenn ich nicht) Aber das hab ich jetzt schon mehr mals wiederholt. *gähn*

Zitat:
vielleicht wäre es ja schön, wenn alles ordentlich sortiert, wie es sich wohl rasmus vorstellt, wäre. aber der mensch ist nun mal sehr oft irrational - wenn er ett nicht wäre. gäbe es den begriff wohl nicht.
und, das ist das einzige, was ich eigentlich sagen wollte. und somit empfinde ich weder die eine noch die ander sicht als "richtig" und recht haben zu wollen fällt flach.

Die Sicht ist: der Mensch besteht aus Zellen. Die ist mW richtig. Was hat denn der böse Rasmus anderes gesagt? Tote Körper bestehen aus Zellen? Ja das ist echt eiskalt. Buhu!

#214:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 00:51
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Die Sicht ist: der Mensch besteht aus Zellen. Die ist mW richtig. Was hat denn der böse Rasmus anderes gesagt? Tote Körper bestehen aus Zellen? Ja das ist echt eiskalt. Buhu!

aha,
jepp, das ist aus physischer sicht richtig, es sehen aber die meisten menschen nicht so. und nur das habe ich hier gesagt. Mit den Augen rollen

#215:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 02:25
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Von Horrorstorys, dass die auf einer anderen Station gerade einen stinkreichen Sterbenskranken haben, daneben einen bettelarmen und der Stinkreiche kriegt meine Organe, weil er dafür bezahlt ect. mal abgesehen. Bitte nicht! Noch ist unser Gesundheitssystem nicht privatisiert genug für sowas. zwinkern

Aber wenn jemand anderes darüber entscheidet, dann ist sicher, dass es jemand tut, der kein Interesse daran hat mich auszuschlachten, sondern daran, dass mir geholfen wird.

Verstehe ich nicht ganz. Wenn Du schon grundsätzlich einverstanden bist, daß Organe entnommen werden dürfen, warum soll eine andere Person letztlich darüber entscheiden? Soll derjenige kontrollieren, ob man bei Dir noch was machen kann? Hat der denn Ahnung davon? Und was ist, wenn die Person im Unglücksfall gar nicht zu erreichen ist?


bei mir ist das sehr aehnlich wie bei bravopunk. allerdings sind es bei mir drei bestimmte personen meines vertrauens, von denen zwei im angesicht meiner leiche zustimmen muessen.

wenn einer unerreichbar ist, machts also nix, zwei personen reichen ja. wenn die aerzte die beiden ueberzeugen koennen, dass bei mir mit sicherheit nix mehr zu machen ist, koennen sie mich zerlegen.

solange aber eine der drei personen nicht von davon ueberzeugt ist, dass ich endgueltig und unwiderruflich hinueber bin, solange will ich auch mit sicherheit noch nicht ausgeschlachtet werden. denn solange ein zweifel besteht, moege man lieber versuchen, mich zu erhalten!

#216:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 02:33
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

#217:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 03:07
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.

#218:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 08:15
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.




Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.



Wieso trägst Du dann überhaupt einen Organspenderausweis bei Dir? Und wieso belastest Du letztendlich eine Dir nahestehende Person (oder mehrere) mit der Entscheidung, wenn es sprichwörtlich ans Eingemachte geht? Wenn Dir egal ist, was nach Deinem Tod ist, dann kann es Dir auch egal sein, ob dann jemand mit Deinen Organen weiterlebt. Jetzt und hier haste nämlich nix davon! Oder sind Organspender bessere Menschen? Hähä, eben nicht, erst wenn sie tot sind und dann sind sie ja angeblich keine Menschen mehr.

#219:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 10:42
    —
Leute, es geht um Organsprende und die Frage, was dafür und was dagegen spricht. Fest steht, daß mit mehr Spenderorganen anderen Menschen wirklich geholfen werden könnte, die ohne früher sterben müßten oder ständig von Apparaten abhängig wären. Das dürfte doch unbestritten sein.

Und jetzt muß sich jeder die Frage stellen, ob seine eigenen emotionalen Befindlichkeiten, im Bezug auf den eigenen Tod und/oder das weitere "Schicksal" seines eigenen toten Körpers wirklich wichtiger sind als die reale Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen mit Organen, für die man von dem Augenblick an, soviel dürfte doch feststehen, keine Verwendung mehr hat und die eh dem Verfall geweiht sind.

Meine Antwort steckt als unterschriebener Organspendeausweis in meiner Brieftasche, die ich immer bei mir habe, wenn ich das Haus verlasse.

#220:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 11:06
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.




Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.



Wieso trägst Du dann überhaupt einen Organspenderausweis bei Dir? Und wieso belastest Du letztendlich eine Dir nahestehende Person (oder mehrere) mit der Entscheidung, wenn es sprichwörtlich ans Eingemachte geht? Wenn Dir egal ist, was nach Deinem Tod ist, dann kann es Dir auch egal sein, ob dann jemand mit Deinen Organen weiterlebt. Jetzt und hier haste nämlich nix davon! Oder sind Organspender bessere Menschen? Hähä, eben nicht, erst wenn sie tot sind und dann sind sie ja angeblich keine Menschen mehr.


Äh... meinst du jetzt mich damit? Am Kopf kratzen

Ich will keine Organe spenden, weil ich dann ein besserer Mensch bin. Mit den Augen rollen Da pfeif ich drauf. Mir geht es nur darum, dass andere Menschen sterben müssen, obwohl sie es eigentlich nicht müssten, wenn ich Organe spenden würde und tot bin. Das ist einfach nur unnötig. Die anderen müssen nicht sterben, wenn ich ihnen doch helfen kann. Auch wenn ich es dann nur noch passiv tue. Aber durch den Organspendeausweis tue ich es ja eben jetzt aktiv, solange ich es noch kann. Das ist alles.

Und dass ich Dritte damit belaste, darüber kann ich auch nur lächeln. Derjenige ist durch meinen Tod doch eh schon belastet. Und, wie gesagt, weiß er ja auch genau, was ich will, braucht es also nur noch bestätigen. Der Vorteil ist sogar, da es bei Organspende meist recht schnell gehen muss, erfährt die Person als erste von meinem Tod bzw. von einem unheilbaren Zustand/Hirntod. Das ist auch noch recht praktisch. zwinkern

#221:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 12:15
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.




Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.



Wieso trägst Du dann überhaupt einen Organspenderausweis bei Dir? Und wieso belastest Du letztendlich eine Dir nahestehende Person (oder mehrere) mit der Entscheidung, wenn es sprichwörtlich ans Eingemachte geht? Wenn Dir egal ist, was nach Deinem Tod ist, dann kann es Dir auch egal sein, ob dann jemand mit Deinen Organen weiterlebt. Jetzt und hier haste nämlich nix davon! Oder sind Organspender bessere Menschen? Hähä, eben nicht, erst wenn sie tot sind und dann sind sie ja angeblich keine Menschen mehr.


Äh... meinst du jetzt mich damit? Am Kopf kratzen

Ich will keine Organe spenden, weil ich dann ein besserer Mensch bin. Mit den Augen rollen Da pfeif ich drauf. Mir geht es nur darum, dass andere Menschen sterben müssen, obwohl sie es eigentlich nicht müssten, wenn ich Organe spenden würde und tot bin. Das ist einfach nur unnötig. Die anderen müssen nicht sterben, wenn ich ihnen doch helfen kann. Auch wenn ich es dann nur noch passiv tue. Aber durch den Organspendeausweis tue ich es ja eben jetzt aktiv, solange ich es noch kann. Das ist alles.



Dich und jeden, der einen solchen Ausweis bei sich trägt, obwohl er eigentlich Angst hat. Vielleicht sogar zu Recht?

Man bedenke, wie viele Organe entnommen werden könnten und wie vielen kranken Menschen geholfen werden könnten im Vergleich zu nur einer Person, der man vielleicht einfach ein bisschen weniger hilft. Nicht zu vergessen, das viele Geld, was an den vielen OPs verdient werden könnte...


Zitat:
Und dass ich Dritte damit belaste, darüber kann ich auch nur lächeln. Derjenige ist durch meinen Tod doch eh schon belastet.
Ja, und wie und dann soll er auch noch sein OK geben, dich auszuschlachten Mit den Augen rollen

#222:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 12:25
    —
Was mich an der Argumentation für die Organspende massiv stört ist die unterschwellige Schuldzuweisung, dass wenn ich kein Organspender bin, Menschen deswegen sterben müssen.

Dagegen wehre ich mich!!!

Niemand ist Schuld an der Krankheit anderer und hat demzufolge keinerlei moralische Verpflichtung, seinen Körper zum Ausschlachten freizugeben. Wer das gerne tun möchte, um der Forschung einen Dienst zu erweisen, bitte sehr. Aber bitte nicht, weil man auf die Tränendrüse gedrückt bekommt, schau mal, was mit Deinem Körper noch für Gutes getan werden kannst. Darauf pfeiffe ich, wenn ich tot bin!!!

Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.

#223:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 12:33
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Was mich an der Argumentation für die Organspende massiv stört ist die unterschwellige Schuldzuweisung, dass wenn ich kein Organspender bin, Menschen deswegen sterben müssen.

Dagegen wehre ich mich!!!

Niemand ist Schuld an der Krankheit anderer und hat demzufolge keinerlei moralische Verpflichtung, seinen Körper zum Ausschlachten freizugeben. Wer das gerne tun möchte, um der Forschung einen Dienst zu erweisen, bitte sehr. Aber bitte nicht, weil man auf die Tränendrüse gedrückt bekommt, schau mal, was mit Deinem Körper noch für Gutes getan werden kannst. Darauf pfeiffe ich, wenn ich tot bin!!!

Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.
Wenn dich unterschwellige Schuldzuweisungen so stören, wieso zum Kuckuck bezeichnest du die Organspende dann als „Ausschlachten”?

#224:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 12:35
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Was mich an der Argumentation für die Organspende massiv stört ist die unterschwellige Schuldzuweisung, dass wenn ich kein Organspender bin, Menschen deswegen sterben müssen.

Dagegen wehre ich mich!!!

Niemand ist Schuld an der Krankheit anderer und hat demzufolge keinerlei moralische Verpflichtung, seinen Körper zum Ausschlachten, edit: zur Organentnahme freizugeben. Wer das gerne tun möchte, um der Forschung einen Dienst zu erweisen, bitte sehr. Aber bitte nicht, weil man auf die Tränendrüse gedrückt bekommt, schau mal, was mit Deinem Körper noch für Gutes getan werden kannst. Darauf pfeiffe ich, wenn ich tot bin!!!

Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.
Wenn dich unterschwellige Schuldzuweisungen so stören, wieso zum Kuckuck bezeichnest du die Organspende dann als „Ausschlachten”?


Ok, nennen wir es Organentnahme. Das Ausschlachten nehme ich zurück.

#225:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 12:44
    —
Beleuchten wir die Sache doch vielleicht mal von folgender Seite:

Ich (also nicht wirklich ich) habe eine kaputte Niere, Leber oder sonst was und nur eine Transplantation kann mich retten.

Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

Ich habe diesen Gedanken nicht erfunden, genau solche Aussagen kommen von Menschen, denen es genau so ergeht. Gibt es eigentlich auch welche, die von sich aus auf eine Spende verzichten würden? (Außer mir)

#226:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 12:52
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.

in diesem fall hoffe ich, dass deine angehörigen dich sehr mögen zwinkern

#227:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 13:00
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Beleuchten wir die Sache doch vielleicht mal von folgender Seite:

Ich (also nicht wirklich ich) habe eine kaputte Niere, Leber oder sonst was und nur eine Transplantation kann mich retten.

Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

Ich habe diesen Gedanken nicht erfunden, genau solche Aussagen kommen von Menschen, denen es genau so ergeht. Gibt es eigentlich auch welche, die von sich aus auf eine Spende verzichten würden? (Außer mir)
Pervers ist der Gedanke gar nicht, es ist völlig normal, dass man für einen selber mehr Wert ist, als irgendein Fremder. Trotzdem ist der Gedanke unsinnig.
Organspender sterben nicht für Organempfänger, sie sterben einfach so, egal ob sie spenden oder nicht. Täglich sterben Leute, das ist normal. Das, worauf Organempfänger hoffen ist nicht, dass jemand für sie stribt, sondern lediglich, dass wenn schon jemand stribt, dieser ihnen wenigstens helfen kann.

#228:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 13:10
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.


ich war nur von 2 faellen ausgegangen: entweder ich bin tot oder ich lebe.

du machst nun drei faelle draus: tot, lebendig und "lebendig". ok. lass mich den letzteren fall noch in zwei weitere faelle unterteilen:

- "lebendig", aber dauerhaft voellig ohne jegliche form von rest-bewusstsein (also nicht mal traum oder irgendeine form von gedanken, da tut sich gar nichts im hirn) (*)

- "lebendig", aber noch irgendeine form von rest-bewusstsein (zB traeumt, aber keine chance, zu erwachen).

im ersteren fall, also "lebendig" ohne rest-bewusstsein, gilt dasselbe wie im todesfall: was kratzts mich, wenn da noch ne maschine was mit mir macht? krieg ich eh nix von mit und betrifft mich nicht wirklich.

im zweiten fall, also "lebendig" mit irgendeiner form von rest-bewusstsein: wieso sollte ich in diesem zustand ein interesse daran haben, dass dieses rest-bewusstsein beendet wird?


(*) ich weiss, "bewusstsein" ist ein falsches wort fuer den zustand, den ich meine, bewusstsein meint ja grade, dass man noch wach ist und mit seiner umgebung kommunizieren kann. drum hab ichs "rest-bewusstsein" genannt. ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. gibts ein besseres wort, das diesen unterschied bezeichnen koennte zwischen kommunikationsunfaehig, aber noch irgendwie traeumend, einerseits und tot (bzw. wie tot) andererseits beschreiben koennte?

#229:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 13:11
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.

in diesem fall hoffe ich, dass deine angehörigen dich sehr mögen zwinkern


Derjenige, der es bekäme wird sicher mein Leben nicht gegen Geld tauschen wollen. Aber das wäre ein wirklicher Trost.

Wer seinen nächsten Angehörigen nicht über den Weg traut, der sollte sich eh schnellstmöglich trennen, mit oder ohne Lebensversicherung zwinkern

Komodo schrieb:
Zitat:
Pervers ist der Gedanke gar nicht, es ist völlig normal, dass man für einen selber mehr Wert ist, als irgendein Fremder. Trotzdem ist der Gedanke unsinnig.
Organspender sterben nicht für Organempfänger, sie sterben einfach so, egal ob sie spenden oder nicht. Täglich sterben Leute, das ist normal. Das, worauf Organempfänger hoffen ist nicht, dass jemand für sie stirbt, sondern lediglich, dass wenn schon jemand stirbt, dieser ihnen wenigstens helfen kann.


Du sagst es.

#230:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 13:12
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
...Trotzdem ist der Gedanke unsinnig.
Organspender sterben nicht für Organempfänger, sie sterben einfach so, egal ob sie spenden oder nicht. Täglich sterben Leute, das ist normal. Das, worauf Organempfänger hoffen ist nicht, dass jemand für sie stribt, sondern lediglich, dass wenn schon jemand stribt, dieser ihnen wenigstens helfen kann.

So isses! Wenn es aber für ein Organ mehr als einen Interessenten gibt (ich weiß nicht, ob das der potentielle Empfänger überhaupt mitbekommt), kann man ein solche Hilfe immer zurückweisen.

#231:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 13:16
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Beleuchten wir die Sache doch vielleicht mal von folgender Seite:

Ich (also nicht wirklich ich) habe eine kaputte Niere, Leber oder sonst was und nur eine Transplantation kann mich retten.

Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

Ich habe diesen Gedanken nicht erfunden, genau solche Aussagen kommen von Menschen, denen es genau so ergeht. Gibt es eigentlich auch welche, die von sich aus auf eine Spende verzichten würden? (Außer mir)


https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1022599

"Im Jahr 2007 verstarben in Deutschland 827 155 Personen. Damit
stieg die Zahl der Gestorbenen gegenüber dem Vorjahr um 0,7 %."

Es muss niemand hoffen, dass jemand stirbt. Es sterben jede Menge Leute.

http://www.organspende-info.de/organspende/statistiken/

... nur scheinen zu viele Leute so zu denken wie Du.

Es sterben genug Leute, niemand muss hoffen, dass jemand extra stirbt. Es reicht wenn derjenige seine Organe spendet.

#232:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 13:17
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.


ich war nur von 2 faellen ausgegangen: entweder ich bin tot oder ich lebe.

du machst nun drei faelle draus: tot, lebendig und "lebendig". ok. lass mich den letzteren fall noch in zwei weitere faelle unterteilen:

- "lebendig", aber dauerhaft voellig ohne jegliche form von rest-bewusstsein (also nicht mal traum oder irgendeine form von gedanken, da tut sich gar nichts im hirn) (*)

- "lebendig", aber noch irgendeine form von rest-bewusstsein (zB traeumt, aber keine chance, zu erwachen).

im ersteren fall, also "lebendig" ohne rest-bewusstsein, gilt dasselbe wie im todesfall: was kratzts mich, wenn da noch ne maschine was mit mir macht? krieg ich eh nix von mit und betrifft mich nicht wirklich.

im zweiten fall, also "lebendig" mit irgendeiner form von rest-bewusstsein: wieso sollte ich in diesem zustand ein interesse daran haben, dass dieses rest-bewusstsein beendet wird?


(*) ich weiss, "bewusstsein" ist ein falsches wort fuer den zustand, den ich meine, bewusstsein meint ja grade, dass man noch wach ist und mit seiner umgebung kommunizieren kann. drum hab ichs "rest-bewusstsein" genannt. ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. gibts ein besseres wort, das diesen unterschied bezeichnen koennte zwischen kommunikationsunfaehig, aber noch irgendwie traeumend, einerseits und tot (bzw. wie tot) andererseits beschreiben koennte?



Soweit ich informiert bin, weiß niemand nix genaues. Es wird vermutet, geglaubt, dass Hirntot tot ist, es wird vermutet, dass keiner mehr was spürt. Gibt es Erfahrungsberichte???

#233:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 13:22
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Beleuchten wir die Sache doch vielleicht mal von folgender Seite:

Ich (also nicht wirklich ich) habe eine kaputte Niere, Leber oder sonst was und nur eine Transplantation kann mich retten.

Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

Ich habe diesen Gedanken nicht erfunden, genau solche Aussagen kommen von Menschen, denen es genau so ergeht. Gibt es eigentlich auch welche, die von sich aus auf eine Spende verzichten würden? (Außer mir)


https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1022599

"Im Jahr 2007 verstarben in Deutschland 827 155 Personen. Damit
stieg die Zahl der Gestorbenen gegenüber dem Vorjahr um 0,7 %."

Es muss niemand hoffen, dass jemand stirbt. Es sterben jede Menge Leute.

http://www.organspende-info.de/organspende/statistiken/

... nur scheinen zu viele Leute so zu denken wie Du.

Es sterben genug Leute, niemand muss hoffen, dass jemand extra stirbt. Es reicht wenn derjenige seine Organe spendet.


Wieso zu viele? Bei aktuellen Umfragen sind die Organspender immer in der Mehrheit. (Lügen die? Hab ich schon mal gefragt)

Ich vermute, ich weiß es natürlich nicht, dass es tatsächlich so ist. Und wegen des moralischen Drucks trauen sie sich nur nicht, es offen zuzugeben.

Man darf, man muss nicht!

#234:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 13:52
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Beleuchten wir die Sache doch vielleicht mal von folgender Seite:

Ich (also nicht wirklich ich) habe eine kaputte Niere, Leber oder sonst was und nur eine Transplantation kann mich retten.

Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

Ich habe diesen Gedanken nicht erfunden, genau solche Aussagen kommen von Menschen, denen es genau so ergeht. Gibt es eigentlich auch welche, die von sich aus auf eine Spende verzichten würden? (Außer mir)


https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1022599

"Im Jahr 2007 verstarben in Deutschland 827 155 Personen. Damit
stieg die Zahl der Gestorbenen gegenüber dem Vorjahr um 0,7 %."

Es muss niemand hoffen, dass jemand stirbt. Es sterben jede Menge Leute.

http://www.organspende-info.de/organspende/statistiken/

... nur scheinen zu viele Leute so zu denken wie Du.

Es sterben genug Leute, niemand muss hoffen, dass jemand extra stirbt. Es reicht wenn derjenige seine Organe spendet.


Wieso zu viele?


Du hast nicht wirklich Ahnung vom Thema, oder?

Die Leute auf den Wartelisten sterben, weil nicht genügend Organe gespendet werden; pro Million Bundesbürger gibt es jedes Jahr weniger als 20 Spenden, insgesamt sind es unter 1500 jedes Jahr.

http://www.organspende-info.de/organspende/statistiken/

Deshalb "zu viele".

Zitat:
Bei aktuellen Umfragen sind die Organspender immer in der Mehrheit. (Lügen die? Hab ich schon mal gefragt)


Muss wohl so sein.

Zitat:
Ich vermute, ich weiß es natürlich nicht, dass es tatsächlich so ist. Und wegen des moralischen Drucks trauen sie sich nur nicht, es offen zuzugeben.


Irrelevant.

Zitat:
Man darf, man muss nicht!


Äh ... "man" ist tot, wenn die Frage relevant wird. Es ist schon falsch, hier überhaupt noch von dürfen oder müssen zu reden. Ein Leichnam muss, darf, kann oder will nichts.

#235:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 14:06
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Und dass ich Dritte damit belaste, darüber kann ich auch nur lächeln. Derjenige ist durch meinen Tod doch eh schon belastet.
Ja, und wie und dann soll er auch noch sein OK geben, dich auszuschlachten Mit den Augen rollen


Wieso "mich"? Ich bin dann schon tot. Schulterzucken

Mein Kadaver. Das was von meinem Körper und mir übrig ist, wenn mein Gehirn seine Funktion einstellt.

Es handelt sich bei dieser Person um jemanden, der ganz genau weiß, wie wichtig es ist Menschen zu helfen, so man kann. Auch wenn das bedeutet den Körper - sozusagen das, was symbolisch für denjenigen steht, den man kannte - in seine Einzelteile zu zerlegen. Mir hilft es nicht, wenn man mich an einem Stück lässt, weil mir gar nix mehr helfen kann. Anderen hilft es auch nicht. Also: Warum sollte man mich nicht ausweiden? Cool (Gibt wirklich schöne Wörter dafür. Ich liebe es...)

#236:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 14:12
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Was mich an der Argumentation für die Organspende massiv stört ist die unterschwellige Schuldzuweisung, dass wenn ich kein Organspender bin, Menschen deswegen sterben müssen.


Richtig. Sterben müssen sie sowieso. Fragt sich eben nur wann. Cool

Wenn durch meine Mithilfe verhindert werden kann, dass Menschen früher sterben, als sie müssen, dann mach ich das halt.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Dagegen wehre ich mich!!!

Niemand ist Schuld an der Krankheit anderer und hat demzufolge keinerlei moralische Verpflichtung, seinen Körper zum Ausschlachten freizugeben. Wer das gerne tun möchte, um der Forschung einen Dienst zu erweisen, bitte sehr. Aber bitte nicht, weil man auf die Tränendrüse gedrückt bekommt, schau mal, was mit Deinem Körper noch für Gutes getan werden kannst. Darauf pfeiffe ich, wenn ich tot bin!!!

Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.


Ich spende keine Organe, weil ich denke ich wäre es irgendwem schuldig. Ich tue es, weil ich weiß, dass meine Organe noch nach meinem Tod, also über meine jämmerliche Existenz hinaus, einen Nutzen haben können. Warum sollte ich denen, die diesen Nutz dann nießen es nicht gönnen? Bin doch eh krepiert. (noch ein schönes Wort.) Cool

#237:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 14:15
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:







Äh ... "man" ist tot, wenn die Frage relevant wird. Es ist schon falsch, hier überhaupt noch von dürfen oder müssen zu reden. Ein Leichnam muss, darf, kann oder will nichts.


Falsch.

#238:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 14:20
    —
@ Rasmus: Falsch ist Deine Aussage, die Frage wäre erst relevant, wenn man tot ist.

Wozu unterhalten wir uns denn jetzt darüber überhaupt?

Wenn ein Toter überhaupt keine Rechte mehr hat, wozu gibt es denn dann ein Testament?

Und wenn wirklich nur so wenige Organe spenden möchten, dann ist es eben so. Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden. Ob Dir das nun paßt oder nicht.

#239:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 15:15
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
@ Rasmus: Falsch ist Deine Aussage, die Frage wäre erst relevant, wenn man tot ist.


Wieso sollte sie vorher relevant sein?

Zitat:
Wozu unterhalten wir uns denn jetzt darüber überhaupt?


Weil Menschen sterben, weil andere Menschen meinen, sie müssten ihre Organe behalten, nachdem sie schon tod sind.

Zitat:
Wenn ein Toter überhaupt keine Rechte mehr hat, wozu gibt es denn dann ein Testament?


Nenn' mir drei tote Personen, die ihre Rechte noch eingeklagt hätten ...

Zitat:
Und wenn wirklich nur so wenige Organe spenden möchten, dann ist es eben so. Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden. Ob Dir das nun paßt oder nicht.


Du sagst dann bescheid, wenn du sowas wie ein Argument hast, ja? Danke!

Es passt mir nicht! Es gibt eigentlich keinen Grund, Organe nicht schlicht ohne Rückfrage und ohne Eiuspruchsmöglichkeiot zu entnehmen.

#240:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 15:43
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Und wenn wirklich nur so wenige Organe spenden möchten, dann ist es eben so. Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden. Ob Dir das nun paßt oder nicht.


Und wie erklärst du dir, dass in Ländern mit opt-out-System so gut wie niemand das opt-out in Anspruch nimmt?

#241:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 15:48
    —
esme hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Und wenn wirklich nur so wenige Organe spenden möchten, dann ist es eben so. Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden. Ob Dir das nun paßt oder nicht.


Und wie erklärst du dir, dass in Ländern mit opt-out-System so gut wie niemand das opt-out in Anspruch nimmt?


Das wollte ich gerade einwerfen.
Die Mehrheit ists egal. Man möchte sich dennoch nicht aktiv dazu bekennen, denn dann müßte man sich mit seinem Tot auseinandersetzen. Und das scheuen sich die meisten Menschen.

#242:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 16:14
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Und wenn wirklich nur so wenige Organe spenden möchten, dann ist es eben so. Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden. Ob Dir das nun paßt oder nicht.


Und wie erklärst du dir, dass in Ländern mit opt-out-System so gut wie niemand das opt-out in Anspruch nimmt?


Das wollte ich gerade einwerfen.
Die Mehrheit ists egal. Man möchte sich dennoch nicht aktiv dazu bekennen, denn dann müßte man sich mit seinem Tot auseinandersetzen. Und das scheuen sich die meisten Menschen.

Das denk ich doch auch.

#243:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 17:01
    —
esme schrieb:
Zitat:
Die Mehrheit ists egal. Man möchte sich dennoch nicht aktiv dazu bekennen, denn dann müßte man sich mit seinem Tot auseinandersetzen. Und das scheuen sich die meisten Menschen.


Auch eine mögliche Antwort. Gebt jedem, der nur zu bequem ist einen Hunderter, laßt ihn registrieren und schon sind genügend Bereitwillige da, wetten?

#244:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 17:21
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
esme schrieb:
Zitat:
Die Mehrheit ists egal. Man möchte sich dennoch nicht aktiv dazu bekennen, denn dann müßte man sich mit seinem Tot auseinandersetzen. Und das scheuen sich die meisten Menschen.


Auch eine mögliche Antwort. Gebt jedem, der nur zu bequem ist einen Hunderter, laßt ihn registrieren und schon sind genügend Bereitwillige da, wetten?

hmm,
mit dem zitieren klappt das wohl nicht so, das hat esme nicht geschrieben, sonderm dem nur zugestimmt...

#245:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 17:30
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Und wenn wirklich nur so wenige Organe spenden möchten, dann ist es eben so. Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden. Ob Dir das nun paßt oder nicht.


Und wie erklärst du dir, dass in Ländern mit opt-out-System so gut wie niemand das opt-out in Anspruch nimmt?


Das wollte ich gerade einwerfen.
Die Mehrheit ists egal. Man möchte sich dennoch nicht aktiv dazu bekennen, denn dann müßte man sich mit seinem Tot auseinandersetzen. Und das scheuen sich die meisten Menschen.

Das denk ich doch auch.


Auch eine mögliche Antwort. Gebt jedem, der nur zu bequem ist einen Hunderter, laßt ihn registrieren und schon sind genügend Bereitwillige da, wetten?

Sorry, jetzt besser?

#246:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 17:33
    —
Ich glaube nicht, dass es der Mehrheit egal ist, sie sind nur einfach zu bequem, sich ein- oder austragen zu lassen.

Es hat ja zu Lebzeiten keine wirklichen Konsequenzen. Deshalb sollen sie doch ruhig das Opt-Out-System auch hier einführen. Mir wäre es egal. Cool

#247:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 17:36
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Und wenn wirklich nur so wenige Organe spenden möchten, dann ist es eben so. Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden. Ob Dir das nun paßt oder nicht.


Und wie erklärst du dir, dass in Ländern mit opt-out-System so gut wie niemand das opt-out in Anspruch nimmt?


Das wollte ich gerade einwerfen.
Die Mehrheit ists egal. Man möchte sich dennoch nicht aktiv dazu bekennen, denn dann müßte man sich mit seinem Tot auseinandersetzen. Und das scheuen sich die meisten Menschen.

Das denk ich doch auch.


Auch eine mögliche Antwort. Gebt jedem, der nur zu bequem ist einen Hunderter, laßt ihn registrieren und schon sind genügend Bereitwillige da, wetten?

Sorry, jetzt besser?


Ich wette, es holen weniger "ihren Hunderter" ab, als Leute gibt, die zu bequem sind ihre vorausgesetzte Einverständnis zurückzuziehen.

#248:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 17:37
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass es der Mehrheit egal ist, sie sind nur einfach zu bequem, sich ein- oder austragen zu lassen.

Es hat ja zu Lebzeiten keine wirklichen Konsequenzen. Deshalb sollen sie doch ruhig das Opt-Out-System auch hier einführen. Mir wäre es egal. Cool


Wäre ich auch dafür.

#249:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 17:40
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Ich wette, es holen weniger "ihren Hunderter" ab, als Leute gibt, die zu bequem sind ihre vorausgesetzte Einverständnis zurückzuziehen.


Sorry, nix verstehn.

#250:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 17:58
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Ich wette, es holen weniger "ihren Hunderter" ab, als Leute gibt, die zu bequem sind ihre vorausgesetzte Einverständnis zurückzuziehen.


Sorry, nix verstehn.


Du schreibst:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Gebt jedem, der nur zu bequem ist einen Hunderter, laßt ihn registrieren und schon sind genügend Bereitwillige da, wetten?

Ich schreibe:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich wette, es holen weniger "ihren Hunderter" ab, als Leute gibt, die zu bequem sind ihre vorausgesetzte Einverständnis zurückzuziehen.


Mit solche Sätze habe ich als nicht-Muttersprachler so meine Problemen.
Ich versuchs mal so:
Bei vorausgestztem Einverständnis, wir es wenig Leute geben, die dem widersprechen werden.
Wenn man jedem Spenderwilligen einen Hunderter gibt, werden sich zwar viele melden, jedoch weniger wie man im erstem Fall hätte. Und kostengünstiger ist es obendrein.

#251:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 18:03
    —
Und wo kämen die Hunderter wohl her?

Ich wäre auch für vorausgesetztes Einverständnis, dem jeder der will wiedersprechen kann.

#252:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 18:30
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Und wo kämen die Hunderter wohl her?

Ich wäre auch für vorausgesetztes Einverständnis, dem jeder der will wiedersprechen kann.


Woher das Geld käme ist mir in erster Linie egal, da es nicht meins wäre. Zahlen könnten die Pharmaindustrie, die Krankenhäuser, die Patienten, ergo jeder, der an einer Organspende und den Folgekosten- bzw. Vorteilen verdient.

Wäre es nicht angemessen, von jedem, der auf der Organspendewarteliste steht, einen Hunni oder mehr (gemessen an seinem Verdienst) für einen Fond für Bereitwillige abzuzapfen?

Ein weiteres Drittel von den Ärzten, die ja auch nicht umsonst arbeiten und den jämmerlichen Rest von der Pharma-Industrie, die ja sowieso überall ihre Finger mit drin hat.

Fände ich gerechter als dieses blödsinnige Opt-Out-System. Ich würde mich sofort austragen lassen. Schon um des Prinzips wegen!!!

#253:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 18:38
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Und wo kämen die Hunderter wohl her?

Ich wäre auch für vorausgesetztes Einverständnis, dem jeder der will wiedersprechen kann.


Woher das Geld käme ist mir in erster Linie egal, da es nicht meins wäre. Zahlen könnten die Pharmaindustrie, die Krankenhäuser, die Patienten, ergo jeder, der an einer Organspende und den Folgekosten- bzw. Vorteilen verdient.

Wäre es nicht angemessen, von jedem, der auf der Organspendewarteliste steht, einen Hunni oder mehr (gemessen an seinem Verdienst) für einen Fond für Bereitwillige abzuzapfen?

Ein weiteres Drittel von den Ärzten, die ja auch nicht umsonst arbeiten und den jämmerlichen Rest von der Pharma-Industrie, die ja sowieso überall ihre Finger mit drin hat.
Pfeil steigende Krankenkassenbeiträge, Preise, Honorare.

Zitat:
Fände ich gerechter als dieses blödsinnige Opt-Out-System. Ich würde mich sofort austragen lassen. Schon um des Prinzips wegen!!!
Kannst ja dann, wo ist das Problem?
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.

Was machst du eigentlich, wenn du eine Transplantation benötigen würdest, verzichtest du darauf?

#254:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 18:47
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Und wo kämen die Hunderter wohl her?

Ich wäre auch für vorausgesetztes Einverständnis, dem jeder der will wiedersprechen kann.


Woher das Geld käme ist mir in erster Linie egal, da es nicht meins wäre. Zahlen könnten die Pharmaindustrie, die Krankenhäuser, die Patienten, ergo jeder, der an einer Organspende und den Folgekosten- bzw. Vorteilen verdient.

Wäre es nicht angemessen, von jedem, der auf der Organspendewarteliste steht, einen Hunni oder mehr (gemessen an seinem Verdienst) für einen Fond für Bereitwillige abzuzapfen?

Ein weiteres Drittel von den Ärzten, die ja auch nicht umsonst arbeiten und den jämmerlichen Rest von der Pharma-Industrie, die ja sowieso überall ihre Finger mit drin hat.
Pfeil steigende Krankenkassenbeiträge, Preise, Honorare.

Zitat:
Fände ich gerechter als dieses blödsinnige Opt-Out-System. Ich würde mich sofort austragen lassen. Schon um des Prinzips wegen!!!
Kannst ja dann, wo ist das Problem?
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.

Was machst du eigentlich, wenn du eine Transplantation benötigen würdest, verzichtest du darauf?



Steigende Krankenkassenbeiträge, Honorare? Ok, wäre den anderen gegenüber unfair.

Dann sollen es doch die bezahlen, die den Hauptnutzen haben. Die Empfänger.

Ich würde keine Organspende wollen, habe ich oben schon geschrieben zwinkern

Ich bin was Körpergefühl angeht sehr sensibel. Drogen oder gar Fremdkörper dulde ich nicht in mir.

#255:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 18:50
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Und wo kämen die Hunderter wohl her?

Ich wäre auch für vorausgesetztes Einverständnis, dem jeder der will wiedersprechen kann.


Woher das Geld käme ist mir in erster Linie egal, da es nicht meins wäre. Zahlen könnten die Pharmaindustrie, die Krankenhäuser, die Patienten, ergo jeder, der an einer Organspende und den Folgekosten- bzw. Vorteilen verdient.

Wäre es nicht angemessen, von jedem, der auf der Organspendewarteliste steht, einen Hunni oder mehr (gemessen an seinem Verdienst) für einen Fond für Bereitwillige abzuzapfen?

Ein weiteres Drittel von den Ärzten, die ja auch nicht umsonst arbeiten und den jämmerlichen Rest von der Pharma-Industrie, die ja sowieso überall ihre Finger mit drin hat.

Fände ich gerechter als dieses blödsinnige Opt-Out-System. Ich würde mich sofort austragen lassen. Schon um des Prinzips wegen!!!


Ja klar, jetzt wo du keine Argumente mehr hast sind es die phösen Ärzte und die großen Pharmakonzerne die dabei Geld verdienen.
Dir geht es also nur ums Geld oder wie? Du hast ja auch schon den Mist verzapft:

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Was mich an der Argumentation für die Organspende massiv stört ist die unterschwellige Schuldzuweisung, dass wenn ich kein Organspender bin, Menschen deswegen sterben müssen.

Dagegen wehre ich mich!!!

Niemand ist Schuld an der Krankheit anderer und hat demzufolge keinerlei moralische Verpflichtung, seinen Körper zum Ausschlachten freizugeben. Wer das gerne tun möchte, um der Forschung einen Dienst zu erweisen, bitte sehr. Aber bitte nicht, weil man auf die Tränendrüse gedrückt bekommt, schau mal, was mit Deinem Körper noch für Gutes getan werden kannst. Darauf pfeiffe ich, wenn ich tot bin!!!

Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.

Ich würde schon deshalb meine Organe nach meinem Tod geben weil ich gerne Menschen helfe. Insbesondere dann wenn ich deren Leben retten kann und es mich nichts mehr kostet. Du hingegen scheinst ein egoistisches A... zu sein.

#256: Re: Organspende Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 18:51
    —
Yamato hat folgendes geschrieben:
....................................... Wie steht ihr zur Organspende?


Früher war ich auch der Auffassung,das die anonyme Organspende unbedingt
eine lobenswerte Sache ist.Mittlerweile hat sich hierüber meine Ansicht
radikal geändert.
Zum Einen denke ich heute das der sogenannte Hirntote zwar "medizinisch tot
ist",aber dennoch ein Sterbender ist,und somit vor der
"Ausschlachtung"geschützt werden soll.
Zum Anderen erlebe ich immer mehr wie
gleichgültig und brutal der moderne Industriemensch gegenüber seinem
Mitmenschen geworden ist.Vieleicht ist es auch deshalb besser wenn jeder mit
dem lebt und stirbt was er hat!?!?!?
Ich jedenfalls möchte nicht einem anonymen Menschen sein Leben
verlängern,der mich zeit seines Lebens nie beachtet hätte.Also eben keine
Anonymspende.
Wäre mir der Empfänger bekannt,oder um das Leben eines unschuldigen Kindes
zu "retten"würde ich noch einwilligen.Dies ist aber in der Praxis nicht
machbar.

Außerdem habe ich generell den Verdacht das die Menschenliebe bei der ganzen
Transplantationsindustrie auch nur vorgeschoben ist.Profitinteressen und die
Lust an der Verwertbarkeit des Menschen sind auch hier ein Thema das gerne
verschwiegen wird.Von daher möchte ich kein Organspender werden.

Übrigens bin ich seit 30 Jahren Blutspender und habe anfänglich dem DRK
unentgeltlich gespendet.Irgendwann klärte mich mal ein Arzt auf das die
Konserven einzeln für ca.150 bis 200 Euro verkauft werden.Seitdem spende ich
nur noch an Universitätskliniken gegen Geld.Dabei kommt es mir gar nicht auf
das Geld an.Lediglich habe ich heute aus Erfahrung eine WICHTIGE Erkenntniss
gewonnen für Alle Lebensbereiche in unserer kapitalistischen
Warengesellschaft:
Was man geschenkt bekommt ist NICHTS WERT!!!!!

Deshalb bin ich zur Zeit gegen die Kampagne die ALLE zu Organspender machen
wollen mit fragwürdigen Argumenten.Deshalb find ich eine andere Forderung
viel wichtiger:
Mehr "Leben in die Jahre"und nicht Jahre ins Leben.Dann können wir
vielleicht auch mal alle beruhigt sterben.

#257:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 18:54
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Steigende Krankenkassenbeiträge, Honorare? Ok, wäre den anderen gegenüber unfair.

Dann sollen es doch die bezahlen, die den Hauptnutzen haben. Die Empfänger.

Ich würde keine Organspende wollen, habe ich oben schon geschrieben zwinkern

Ich bin was Körpergefühl angeht sehr sensibel. Drogen oder gar Fremdkörper dulde ich nicht in mir.

Argh und noch Erbrechen
Klar diejenigen die Organe brauchen sind daran selbst schuld. Wahrscheinlich sind sie nur krank geworden weil sie sich ganz dem Hedonismus hingegeben und ihren Körper mit Drogen vollgepumpt haben. noc

#258:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 18:55
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Ich würde keine Organspende wollen, habe ich oben schon geschrieben zwinkern

Ich bin was Körpergefühl angeht sehr sensibel. Drogen oder gar Fremdkörper dulde ich nicht in mir.


Ein Kollege von mir ist jahrzehnte zur Dialyse gegangen. Der hat vor 7 jahr eine Spenderniere bekommen. Der sieht das bestimmt ganz anders.
Beim kompliziertem Beinbruch wächst Du also lieber schief zusammen anstatt eine Metallplatte zu bekommen? OK. Glaub ich das auch noch!

#259:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:03
    —
moecks hat folgendes geschrieben:


Ja klar, jetzt wo du keine Argumente mehr hast....
Verwundert Argumente? Zeitreisender hat hier schon Argumente gebracht? Wo? Cool

#260:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:07
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Steigende Krankenkassenbeiträge, Honorare? Ok, wäre den anderen gegenüber unfair.

Dann sollen es doch die bezahlen, die den Hauptnutzen haben. Die Empfänger.

Ich würde keine Organspende wollen, habe ich oben schon geschrieben zwinkern

Ich bin was Körpergefühl angeht sehr sensibel. Drogen oder gar Fremdkörper dulde ich nicht in mir.

Argh und noch Erbrechen
Klar diejenigen die Organe brauchen sind daran selbst schuld. Wahrscheinlich sind sie nur krank geworden weil sie sich ganz dem Hedonismus hingegeben und ihren Körper mit Drogen vollgepumpt haben. noc
Jaja, die zum Beispiel: http://www.vso.de/fragen_und_antworten/organtransplantation_bei_kindern/

Reg dich nicht auf, moeks, das lohnt nicht. „Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.“

Orson Welles

#261: Re: Organspende Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:10
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Yamato hat folgendes geschrieben:
....................................... Wie steht ihr zur Organspende?


Früher war ich auch der Auffassung,das die anonyme Organspende unbedingt
eine lobenswerte Sache ist.Mittlerweile hat sich hierüber meine Ansicht
radikal geändert.
Zum Einen denke ich heute das der sogenannte Hirntote zwar "medizinisch tot
ist",aber dennoch ein Sterbender ist,und somit vor der
"Ausschlachtung"geschützt werden soll.
Zum Anderen erlebe ich immer mehr wie
gleichgültig und brutal der moderne Industriemensch gegenüber seinem
Mitmenschen geworden ist.Vieleicht ist es auch deshalb besser wenn jeder mit
dem lebt und stirbt was er hat!?!?!?
Ich jedenfalls möchte nicht einem anonymen Menschen sein Leben
verlängern,der mich zeit seines Lebens nie beachtet hätte.Also eben keine
Anonymspende.
Wäre mir der Empfänger bekannt,oder um das Leben eines unschuldigen Kindes
zu "retten"würde ich noch einwilligen.Dies ist aber in der Praxis nicht
machbar.

Außerdem habe ich generell den Verdacht das die Menschenliebe bei der ganzen
Transplantationsindustrie auch nur vorgeschoben ist.Profitinteressen und die
Lust an der Verwertbarkeit des Menschen sind auch hier ein Thema das gerne
verschwiegen wird.Von daher möchte ich kein Organspender werden.

Übrigens bin ich seit 30 Jahren Blutspender und habe anfänglich dem DRK
unentgeltlich gespendet.Irgendwann klärte mich mal ein Arzt auf das die
Konserven einzeln für ca.150 bis 200 Euro verkauft werden.Seitdem spende ich
nur noch an Universitätskliniken gegen Geld.Dabei kommt es mir gar nicht auf
das Geld an.Lediglich habe ich heute aus Erfahrung eine WICHTIGE Erkenntniss
gewonnen für Alle Lebensbereiche in unserer kapitalistischen
Warengesellschaft:
Was man geschenkt bekommt ist NICHTS WERT!!!!!

Deshalb bin ich zur Zeit gegen die Kampagne die ALLE zu Organspender machen
wollen mit fragwürdigen Argumenten.Deshalb find ich eine andere Forderung
viel wichtiger:
Mehr "Leben in die Jahre"und nicht Jahre ins Leben.Dann können wir
vielleicht auch mal alle beruhigt sterben.


Daumen hoch!

#262:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:11
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:


Ja klar, jetzt wo du keine Argumente mehr hast....
Verwundert Argumente? Zeitreisender hat hier schon Argumente gebracht? Wo? Cool


Ein klares 'Nein' reicht als Argument völlig aus. Ich muss das nicht begründen zwinkern

#263:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:13
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Ich würde keine Organspende wollen, habe ich oben schon geschrieben zwinkern

Ich bin was Körpergefühl angeht sehr sensibel. Drogen oder gar Fremdkörper dulde ich nicht in mir.


Ein Kollege von mir ist jahrzehnte zur Dialyse gegangen. Der hat vor 7 jahr eine Spenderniere bekommen. Der sieht das bestimmt ganz anders.
Beim kompliziertem Beinbruch wächst Du also lieber schief zusammen anstatt eine Metallplatte zu bekommen? OK. Glaub ich das auch noch!


Was die Metallplatte betrifft: Höhere Gewalt schließe ich mal aus. Da fragt mich vorher keiner...

Was Deinen Kollegen betrifft: Den kenne ich nicht. Selbst wenn ich ihn kennen würde, wäre das für mich noch kein Anlaß zum Suizid, um ihm zu helfen.


Zuletzt bearbeitet von Zeitreisender am 07.11.2009, 19:15, insgesamt einmal bearbeitet

#264: Re: Organspende Autor: moecks BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:14
    —
placebo hat folgendes geschrieben:

Früher war ich auch der Auffassung,das die anonyme Organspende unbedingt
eine lobenswerte Sache ist.Mittlerweile hat sich hierüber meine Ansicht
radikal geändert.
Zum Einen denke ich heute das der sogenannte Hirntote zwar "medizinisch tot
ist",aber dennoch ein Sterbender ist,und somit vor der
"Ausschlachtung"geschützt werden soll.

Blödsinn. Wenn man Hirntod ist ist man definitiv tot. Stellt man bei einem Hirntotem die künstliche Beatmung ab, hort nach wenigen Minuten das Herz auf zu schlagen. Danach beginnt die Verwesung.
Zitat:

Ich jedenfalls möchte nicht einem anonymen Menschen sein Leben
verlängern,der mich zeit seines Lebens nie beachtet hätte.Also eben keine
Anonymspende.

Also bist du auch nur ein egoistisches A... Jemandem helfen ohne Gegenleistung kommt dir nicht in den Sinn.
Zitat:

Wäre mir der Empfänger bekannt,oder um das Leben eines unschuldigen Kindes
zu "retten"würde ich noch einwilligen.Dies ist aber in der Praxis nicht
machbar.

Ah, aber ein Herz für Kinder hat er. Die Erwachsenen können ja nicht schuldlos krank geworden sein. Ne is klar. (fett markiert)
Zitat:

Außerdem habe ich generell den Verdacht das die Menschenliebe bei der ganzen
Transplantationsindustrie auch nur vorgeschoben ist.Profitinteressen und die
Lust an der Verwertbarkeit
des Menschen sind auch hier ein Thema das gerne
verschwiegen wird.Von daher möchte ich kein Organspender werden.

Ich hab schon geschrieben das es besser wäre wenn wir Organe für die Kranken künstlich herstellen könnten. Aber soweit ist die Medizin nicht.
Zitat:

Übrigens bin ich seit 30 Jahren Blutspender und habe anfänglich dem DRK
unentgeltlich gespendet.Irgendwann klärte mich mal ein Arzt auf das die
Konserven einzeln für ca.150 bis 200 Euro verkauft werden.Seitdem spende ich
nur noch an Universitätskliniken gegen Geld.

Hast du überhaupt eine Ahnung was die Aufbereitung einer Blutkonserve kostet? Oder allein das Beutelsystem in welches dein Blut kommt?
Zitat:

Dabei kommt es mir gar nicht auf
das Geld an.Lediglich habe ich heute aus Erfahrung eine WICHTIGE Erkenntniss
gewonnen für Alle Lebensbereiche in unserer kapitalistischen
Warengesellschaft:
Was man geschenkt bekommt ist NICHTS WERT!!!!!

Dein letzter Satz ist wieder Bullshit. Ein gespendetes Organ kann das Leben eines Kranken um gut zwei Jahrzente verlängern.
Zitat:

Deshalb bin ich zur Zeit gegen die Kampagne die ALLE zu Organspender machen
wollen mit fragwürdigen Argumenten.Deshalb find ich eine andere Forderung
viel wichtiger:
Mehr "Leben in die Jahre"und nicht Jahre ins Leben.Dann können wir
vielleicht auch mal alle beruhigt sterben.

Deine letzten zwei Sätze versteh ich nicht richtig.

#265:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:18
    —
Moeks schrieb:
Zitat:
Also bist du auch nur ein egoistisches A... Jemandem helfen ohne Gegenleistung kommt dir nicht in den Sinn.


Warum auch? Mutter-Theresa-Syndrom?

#266:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:23
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
wäre das für mich noch kein Anlaß zum Suizid, um ihm zu helfen.
Argh

#267:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:24
    —
astarte hat folgendes geschrieben:


Reg dich nicht auf, moeks, das lohnt nicht. „Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.“

Orson Welles

Hast ja Recht. Ich dachte erst Zeitreisender fehlt es an Aufklärung. Er hat ja gezeigt das er nicht viel Ahnung von dem Thema hat. Im privaten Umfeld habe ich auch mit vielen gesprochen die Angst vor Organspende hatten und mit den gleichen Gruselmärchen kamen wie manche User hier. Die konnte man aber mit Argumenten erreichen. Das gleiche habe ich hier auch gehofft. Aber so mancher User stellt sich halt dann doch als Troll heraus.
Aber danke für das Zitat, das kannte ich noch nicht.

#268:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:25
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Moeks schrieb:
Zitat:
Also bist du auch nur ein egoistisches A... Jemandem helfen ohne Gegenleistung kommt dir nicht in den Sinn.


Warum auch? Mutter-Theresa-Syndrom?

Hat sich erledigt kleiner.
Troll

#269:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:25
    —
übrigens, moeks, deine ausdrucksweise und art, deine gesprächspartner zu beleidigen, zeugen nur davon, wie hilflos du bist. an mir prallen solche verbalen ausfälle ab, wollte dies dich nur wissen lassen. zwinkern

#270:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:29
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:


Reg dich nicht auf, moeks, das lohnt nicht. „Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.“

Orson Welles

Hast ja Recht. Ich dachte erst Zeitreisender fehlt es an Aufklärung. Er hat ja gezeigt das er nicht viel Ahnung von dem Thema hat. Im privaten Umfeld habe ich auch mit vielen gesprochen die Angst vor Organspende hatten und mit den gleichen Gruselmärchen kamen wie manche User hier. Die konnte man aber mit Argumenten erreichen. Das gleiche habe ich hier auch gehofft. Aber so mancher User stellt sich halt dann doch als Troll heraus.
Aber danke für das Zitat, das kannte ich noch nicht.


Ich muss auch gar nicht aufgeklärt sein und Ahnung haben um zu wissen, ob ich das will oder nicht.

Klar kann ich mir zigtausend Berichte und Meinungen antun, die nur eins wollen, mich von ihrer Überzeugung überzeugen. Was soll das? Was bringt das und wem?

Vielleicht morgen, falls ich morgen tödlich verunglücke einigen Menschen ein besseres Leben?

Das ist mir morgen so was von egal, da bin ich lieber ein Arschloch! als mich umdrehen zu lassen Cool

Bin ich Jesus? Ist das hier die Inquisition oder was?

#271: Re: Organspende Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:43
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
........................
Blödsinn. Wenn man Hirntod ist ist man definitiv tot. ....................


Ja Bravo,du bist wahrscheinlich der erste der den genauen Werdegang des Sterbens benennen kann.
Wahrscheinlich aus eigener Erfahrung????
Ich bin ja auch überzeugt das ein Hirntoter nicht mehr auf die Beine kommt.Vieleicht ist er aber doch erst mal ein Sterbender aus dem sich das Leben langsam ausschleicht.

Zitat:

Hast du überhaupt eine Ahnung was die Aufbereitung einer Blutkonserve kostet? Oder allein das Beutelsystem in welches dein Blut kommt?


Wenns dabei nur um die Deckung der eigenen Unkosten gänge,wäre ja in Ordnung.
Aber die machen damit fette Gewinne.Und das finde ich Betrug an den Spendern.

Zitat:
deine letzten zwei Sätze versteh ich nicht richtig.


Du verstehst hier einiges nicht.Gib dir mal selber etwas Zeit zum Nachdenken.Hau dir mal mit der flachen Hand gegen die Stirn.Vieleicht ist es ja nur eine verstopfte Aterie Auf den Arm nehmen

#272: Re: Organspende Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 19:56
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
........................
Blödsinn. Wenn man Hirntod ist ist man definitiv tot. ....................

Ja Bravo,du bist wahrscheinlich der erste der den genauen Werdegang des Sterbens benennen kann.
Wahrscheinlich aus eigener Erfahrung????
Ich bin ja auch überzeugt das ein Hirntoter nicht mehr auf die Beine kommt.Vieleicht ist er aber doch erst mal ein Sterbender aus dem sich das Leben langsam ausschleicht.

Schon praktisch, wenn man das entscheidene einfach nicht mitzitiert, dann braucht man darauf auch nicht einzugehen.

Zitat:
Blödsinn. Wenn man Hirntod ist ist man definitiv tot. Stellt man bei einem Hirntotem die künstliche Beatmung ab, hort nach wenigen Minuten das Herz auf zu schlagen. Danach beginnt die Verwesung.

#273: Re: Organspende Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:01
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
........................

Wenns dabei nur um die Deckung der eigenen Unkosten gänge,wäre ja in Ordnung.
Aber die machen damit fette Gewinne.Und das finde ich Betrug an den Spendern.


Iironie an: Ja, aber, die Spender bekommen dafür den unbezahlbaren Bonus ein 'Gutmensch' zu sein.

Sowas kann man doch nicht in Geld aufwiegen? Wie kann man nur so egoistisch denken... tsstss-Ironie aus.

Schließlich hat der Spender ja keine Arbeit damit. Er ist tot, die Ärzte und Pharmakonzerne bekommen den gerechten Lohn für ihre Arbeit und der Empfänger ein von der Kasse (der Allgemeinheit) bezahltes neues Leben.

Ich finde, das wiegt alles das Totsein nicht auf. Ich lebe gerne. Mir ist lieber, jemand anderer stirbt an meiner Stelle, da bin ich knallhart, das zuzugeben.

Und wenn ich ins Gras beiße, dann soll meinetwegen der Rest der Menschheit auch ins Gras beissen. So knallhart bin ich, das zuzugeben. Nicht dass ich deswegen zum Attentöter würde und mich selbst zum Schluß umbrächte, falls jemand auf diesen abscheulichen Gedanken kommt. Aber nach mir die Sintflut.

Gleichnisse mit Lebenden sind ja schön und gut, doch auch die enge Freundin desjenigen, der hier davon erzählt hat, hat ja nicht SEIN Organ bekommen, sondern das eines Toten. (möge er in Frieden ruhen!) Und solche Gleichnisse sind eben nur Gleichnisse, keine Tatsachenberichte.

Die wird es auch nie geben. Ist so ähnlich wie mit dem Glauben. Oder genau so.

Kannst Dir aussuchen zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Zeitreisender am 07.11.2009, 20:03, insgesamt einmal bearbeitet

#274:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:01
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.

Frage ich mich auch. Ob das wohl mal jemand beantwortet?

#275:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:04
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.

Frage ich mich auch. Ob das wohl mal jemand beantwortet?


Aber gerne!

Wer das nicht möchte, kann sich verbrennen lassen. Ich für meinen Teil gönne den Maden das Fressen. Schließlich bin ich kein Unmensch Lachen

#276:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:06
    —
Und ich lass mich verbrennen und gönn den Milben den Fraß und den Bäumen das CO2. Schulterzucken

... und den Kranken halt die Organe. zwinkern

#277:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:08
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.

Frage ich mich auch. Ob das wohl mal jemand beantwortet?


Aber gerne!

Wer das nicht möchte, kann sich verbrennen lassen. Ich für meinen Teil gönne den Maden das Fressen. Schließlich bin ich kein Unmensch Lachen


Also lieber Futternapf als Ersatzteillager?
Eine rationlae Begründung, warum das eine besser ist als das andere hast du auch noch?


P.S. Hab einen Orgendspendeausweis und finde es persönlich schade, dass es so viele gibt, die keinen haben.

#278:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:08
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Und ich lass mich verbrennen und gönn den Milben den Fraß und den Bäumen das CO2. Schulterzucken

... und den Kranken halt die Organe. zwinkern


Die Asche kann man bestimmt gut als Dünger verwenden zwinkern

#279:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:10
    —
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Und ich lass mich verbrennen und gönn den Milben den Fraß und den Bäumen das CO2. Schulterzucken

... und den Kranken halt die Organe. zwinkern


Die Asche kann man bestimmt gut als Dünger verwenden zwinkern


Das kommt hinzu. Sehr glücklich

Ich bin viel ökologischer und tier- und pflanzenfreundlicher und denke nicht nur an die paar Maden und Pilze, die es in meinen Sarg rein schaffen würden. Smilie

#280:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:11
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.


Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?

Was juckt Euch das (die Befürworter), wenn Ihr tot seid, ob ein anderer mit Euren Organen weiterlebt?

Ihr seid dann tot und habt nichts mehr davon.

Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde.

Verstehe ich nicht.

#281:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:14
    —
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:



P.S. Hab einen Orgendspendeausweis und finde es persönlich schade, dass es so viele gibt, die keinen haben.


Wieso reicht Dir das nicht, das Du einen hast? Würdest Du Dich besser fühlen, wenn alle einen hätten?
Es war doch Deine Entscheidung! Du hättest ja vorher mal im Freundeskreis rumfragen können, ob noch wer mitgeht.

Mit den Augen rollen

#282:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:14
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.


Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?

Was juckt Euch das (die Befürworter), wenn Ihr tot seid, ob ein anderer mit Euren Organen weiterlebt?

Ihr seid dann tot und habt nichts mehr davon.

Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde.

Verstehe ich nicht.


Wenn ich mal so krank sein sollte, dass ich ein Spenderorgan benötigen würde, dann wäre ich froh, eines zu bekommen.

#283:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:18
    —
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:

Also lieber Futternapf als Ersatzteillager?
Eine rationlae Begründung, warum das eine besser ist als das andere hast du auch noch?




Ich bin schon länger jenseits von Gut und Böse. Ob wer was warum gut oder besser ist, sich darüber den Kopf zu zerbrechen führt meistens zu nichts.

Es gibt eine dritte Möglichkeit und die ist oft meine erste, zweite oder letzte Wahl, je nach dem, wie interessant das Thema ist.

#284:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:18
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?


Nicht Helferprinzip, sondern Solidaritätsprinzip:
vielleicht braucht man ja mal selber ein Spenderorgan.

Deinen Beitrag zur Arbeitslosenversicherung,Krankenversicherung, Hausratversicherung oder sonst irgendeine Versicherung zahlst du ja auch nicht nur, um anderen, die grade abgebrannt/ arbeitslos/ krank sind, zu helfen, sondern auch um selber Hilfe in Anspruch nehmen zu können, wenn es dich mal erwischt hat.

zitat verschönert - astarte

#285:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:19
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.


Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?

Was juckt Euch das (die Befürworter), wenn Ihr tot seid, ob ein anderer mit Euren Organen weiterlebt?

Ihr seid dann tot und habt nichts mehr davon.

Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde.

Verstehe ich nicht.

Wenn ich tot bin hab ich aber auch nichts davon, wenn alle meine Organe verrotten oder verbrannt werden. Die nützen mir dann einfach nix mehr.

Was hast du denn davon, wenn alle deine Organe verrotten?

#286:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:19
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:



P.S. Hab einen Orgendspendeausweis und finde es persönlich schade, dass es so viele gibt, die keinen haben.


Wieso reicht Dir das nicht, das Du einen hast? Würdest Du Dich besser fühlen, wenn alle einen hätten?
Es war doch Deine Entscheidung! Du hättest ja vorher mal im Freundeskreis rumfragen können, ob noch wer mitgeht.

Mit den Augen rollen


Ich bin mir nicht explizit einen holen gegangen, sondern habe sie bei meinem Arzt rumliegen gesehen und fand die Sache selber gut. Ist allerdings jetzt auch bestimmt schon 10 Jahre hin.
Und ja, ich würde mich besser fühlen, wenn (nahezu) alle einen hätten.
Denn dann wären Spenderorgane keine Mangelware. Würde z.B. einen positiven Effekt auf illgalen Organhandel haben.
Dann wären Ängste, dass organgeile Ärzte einem überfrüht die Geräte abdrehen um an die Organe zu kommen, auch unbegründet.

#287:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:19
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde. Verstehe ich nicht.

Also ich bin Befürworter, Spender und fühle mich zu Lebzeiten dadurch besser. Die anderen Menschen haben mich deswegen einfach lieber. Und ich hätte auch selbst gern ein Spenderorgan, wenn ich mal eins brauche.

#288:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:20
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:

Also lieber Futternapf als Ersatzteillager?
Eine rationlae Begründung, warum das eine besser ist als das andere hast du auch noch?




Ich bin schon länger jenseits von Gut und Böse. Ob wer was warum gut oder besser ist, sich darüber den Kopf zu zerbrechen führt meistens zu nichts.

Es gibt eine dritte Möglichkeit und die ist oft meine erste, zweite oder letzte Wahl, je nach dem, wie interessant das Thema ist.


Anders gefragt. Warum ist ein Ersatzteillager für dich weniger ansprechend als ein Futternapf?

#289:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:21
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
[quote="astarte"]
Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?


Nicht Helferprinzip, sondern Solidaritätsprinzip:
vielleicht braucht man ja mal selber ein Spenderorgan.

Deinen Beitrag zur Arbeitslosenversicherung,Krankenversicherung, Hausratversicherung oder sonst irgendeine Versicherung zahlst du ja auch nicht nur, um anderen, die grade abgebrannt/ arbeitslos/ krank sind, zu helfen, sondern auch um selber Hilfe in Anspruch nehmen zu können, wenn es dich mal erwischt hat.


Nur leider kann man die Organe auch bekommen, wenn man selber keinen Organspendeausweis hat.

#290:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:22
    —
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.


Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?

Was juckt Euch das (die Befürworter), wenn Ihr tot seid, ob ein anderer mit Euren Organen weiterlebt?

Ihr seid dann tot und habt nichts mehr davon.

Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde.

Verstehe ich nicht.


Wenn ich mal so krank sein sollte, dass ich ein Spenderorgan benötigen würde, dann wäre ich froh, eines zu bekommen.


Vielleicht bist Du einfach noch sehr jung und/oder hast Angst vor dem Tod.

Ich habe keine Angst zu sterben, nur vor Schmerzen.

#291: Re: Organspende Autor: moecks BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:26
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
........................
Blödsinn. Wenn man Hirntod ist ist man definitiv tot. ....................


Ja Bravo,du bist wahrscheinlich der erste der den genauen Werdegang des Sterbens benennen kann.
Wahrscheinlich aus eigener Erfahrung????
Ich bin ja auch überzeugt das ein Hirntoter nicht mehr auf die Beine kommt.Vieleicht ist er aber doch erst mal ein Sterbender aus dem sich das Leben langsam ausschleicht.

Zitat:

Hast du überhaupt eine Ahnung was die Aufbereitung einer Blutkonserve kostet? Oder allein das Beutelsystem in welches dein Blut kommt?


Wenns dabei nur um die Deckung der eigenen Unkosten gänge,wäre ja in Ordnung.
Aber die machen damit fette Gewinne.Und das finde ich Betrug an den Spendern.

Zitat:
deine letzten zwei Sätze versteh ich nicht richtig.


Du verstehst hier einiges nicht.Gib dir mal selber etwas Zeit zum Nachdenken.Hau dir mal mit der flachen Hand gegen die Stirn.Vieleicht ist es ja nur eine verstopfte Aterie Auf den Arm nehmen

Pillepalle

#292:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:27
    —
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:


Nur leider kann man die Organe auch bekommen, wenn man selber keinen Organspendeausweis hat.


Dass ich selbst keins will, habe ich ja schon mehrfach geschrieben. Also kann der Solidaritätspakt an mir vorbeigehen.

Was ich auch sehr ungerecht finde, da teile ich Deine Meinung und gehe sogar noch ein Stück weiter:

Wer dafür bezahlt, dass er vorgezogen wird, bekommt schneller ein Organ. Und ehrlich gesagt ekelt es mich bei dem Gedanken, dass irgend ein fetter Reicher mit dem Organ eines unschuldigen jungen Menschen weiterlebt.


Zuletzt bearbeitet von Zeitreisender am 07.11.2009, 20:28, insgesamt einmal bearbeitet

#293:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:27
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.


Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?

Was juckt Euch das (die Befürworter), wenn Ihr tot seid, ob ein anderer mit Euren Organen weiterlebt?

Ihr seid dann tot und habt nichts mehr davon.

Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde.

Verstehe ich nicht.


Wenn ich mal so krank sein sollte, dass ich ein Spenderorgan benötigen würde, dann wäre ich froh, eines zu bekommen.


Vielleicht bist Du einfach noch sehr jung und/oder hast Angst vor dem Tod.

Ich habe keine Angst zu sterben, nur vor Schmerzen.


Ich hab keine Angst zu sterben und auch keine Angst vor dem Tod.
Ich hab aktuell aber auch nicht das Bedürfnis zu sterben.
Wobei das Thema doch eher hier hin gehört zwinkern


P.S. Warum haben solch kontroverse Themen um den Tod hier aktuell eigentlich Hochkultur Am Kopf kratzen

#294:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:31
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:


Nur leider kann man die Organe auch bekommen, wenn man selber keinen Organspendeausweis hat.


Dass ich selbst keins will, habe ich ja schon mehrfach geschrieben. Also kann der Solidaritätspakt an mir vorbeigehen.

Was ich auch sehr ungerecht finde, da teile ich Deine Meinung und gehe sogar noch ein Stück weiter:

Wer dafür bezahlt, dass er vorgezogen wird, bekommt schneller ein Organ. Und ehrlich gesagt ekelt es mich bei dem Gedanken, dass irgend ein fetter Reicher mit dem Organ eines unschuldigen jungen Menschen weiterlebt.


Naja, ich lasse es mal dahin gestellt, wie du reagierst, wenn du wirklich mal ein Spenderorgan benötigst.
Wobei ich mir da natürlich auch eingestehen muss, dass ich nicht sicher behaupten kann, dass ich im Falle des Falles ein Spenderorgang nicht doch ablehnen würde.

Was den letzten Punkt anbelangt. Da habe ich zu wenig Einblick in die Praxis und bis jetzt auch nichts konkretes, warum ich an solcher Stelle von Korruption ausgehen sollte. Was natürlich nicht heißt, dass es sie nicht gibt.
Aber ohne Hintergrundinfos kann und werde ich mir darüber kein Bild machen.

#295:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:32
    —
Alphatierchen: dass Du derzeit nicht das Bedürfnis hast zu sterben zeugt nur davon, dass Du gesund bist. Ich habe das derzeit auch nicht.

Das Thema Tod hat immer Hochkonjunktur. Der Tod ist unausweichlich mit dem Leben verknüpft.

Das Leben endet immer tödlich.

Für jeden!

#296:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:48
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.


Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?

Was juckt Euch das (die Befürworter), wenn Ihr tot seid, ob ein anderer mit Euren Organen weiterlebt?

Ihr seid dann tot und habt nichts mehr davon.

Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde.

Verstehe ich nicht.


Wenn ich mal so krank sein sollte, dass ich ein Spenderorgan benötigen würde, dann wäre ich froh, eines zu bekommen.


Vielleicht bist Du einfach noch sehr jung und/oder hast Angst vor dem Tod.

Ich habe keine Angst zu sterben, nur vor Schmerzen.

Vielleicht hat sie auch Kinder, oder Partner, Verwandte, Freunde, Bekannte, nette Menschen um sich, oder auch nicht ganz so nette, denen man dennoch nichts böses wünscht, .......und würde sich auch freuen, wenn die ein Spenderorgan benötigen würden, auch dann eins bekämen, und die nicht wegen Ignoranten, die nicht mal bis zum eigenen Tellerrand blicken, geschweige denn ein Millimeterchen drüber raus, Mangelware wären.

#297:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:50
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?


Nicht Helferprinzip, sondern Solidaritätsprinzip:
vielleicht braucht man ja mal selber ein Spenderorgan.

Deinen Beitrag zur Arbeitslosenversicherung,Krankenversicherung, Hausratversicherung oder sonst irgendeine Versicherung zahlst du ja auch nicht nur, um anderen, die grade abgebrannt/ arbeitslos/ krank sind, zu helfen, sondern auch um selber Hilfe in Anspruch nehmen zu können, wenn es dich mal erwischt hat.

zitat verschönert - astarte

so isses!

#298:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:52
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.


Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?

Was juckt Euch das (die Befürworter), wenn Ihr tot seid, ob ein anderer mit Euren Organen weiterlebt?

Ihr seid dann tot und habt nichts mehr davon.

Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde.

Verstehe ich nicht.


Wenn ich mal so krank sein sollte, dass ich ein Spenderorgan benötigen würde, dann wäre ich froh, eines zu bekommen.


Vielleicht bist Du einfach noch sehr jung und/oder hast Angst vor dem Tod.

Ich habe keine Angst zu sterben, nur vor Schmerzen.

Vielleicht hat sie auch Kinder, oder Partner, Verwandte, Freunde, Bekannte, nette Menschen um sich, oder auch nicht ganz so nette, denen man dennoch nichts böses wünscht, .......und würde sich auch freuen, wenn die ein Spenderorgan benötigen würden, auch dann eins bekämen, und die nicht wegen Ignoranten, die nicht mal bis zum eigenen Tellerrand blicken, geschweige denn ein Millimeterchen drüber raus, Mangelware wären.


Sie? Astarte, wie haben uns auf dem letzten Forumtreffen noch unterhalten und ich hoffe doch mal, dass mein Geschlecht im realen Leben eindeutig erkennbar ist Lachen Geschockt

#299:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:53
    —
astarte hat folgendes geschrieben:

Vielleicht hat sie auch Kinder, oder Partner, Verwandte, Freunde, Bekannte, nette Menschen um sich, oder auch nicht ganz so nette, denen man dennoch nichts böses wünscht, .......und würde sich auch freuen, wenn die ein Spenderorgan benötigen würden, auch dann eins bekämen, und die nicht wegen Ignoranten, die nicht mal bis zum eigenen Tellerrand blicken, geschweige denn ein Millimeterchen drüber raus, Mangelware wären.


http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=21928

#300:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:55
    —
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.


Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?

Was juckt Euch das (die Befürworter), wenn Ihr tot seid, ob ein anderer mit Euren Organen weiterlebt?

Ihr seid dann tot und habt nichts mehr davon.

Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde.

Verstehe ich nicht.


Wenn ich mal so krank sein sollte, dass ich ein Spenderorgan benötigen würde, dann wäre ich froh, eines zu bekommen.


Vielleicht bist Du einfach noch sehr jung und/oder hast Angst vor dem Tod.

Ich habe keine Angst zu sterben, nur vor Schmerzen.

Vielleicht hat sie auch Kinder, oder Partner, Verwandte, Freunde, Bekannte, nette Menschen um sich, oder auch nicht ganz so nette, denen man dennoch nichts böses wünscht, .......und würde sich auch freuen, wenn die ein Spenderorgan benötigen würden, auch dann eins bekämen, und die nicht wegen Ignoranten, die nicht mal bis zum eigenen Tellerrand blicken, geschweige denn ein Millimeterchen drüber raus, Mangelware wären.


Sie? Astarte, wie haben uns auf dem letzten Forumtreffen noch unterhalten und ich hoffe doch mal, dass mein Geschlecht im realen Leben eindeutig erkennbar ist Lachen Geschockt

Ups, Sorry, .. ich hab im Eifer des Gefechts gedacht, das Zitat ist von Mo. Am Kopf kratzen Verlegen

#301:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:57
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.


Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?

Was juckt Euch das (die Befürworter), wenn Ihr tot seid, ob ein anderer mit Euren Organen weiterlebt?

Ihr seid dann tot und habt nichts mehr davon.

Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde.

Verstehe ich nicht.


Wenn ich mal so krank sein sollte, dass ich ein Spenderorgan benötigen würde, dann wäre ich froh, eines zu bekommen.


Vielleicht bist Du einfach noch sehr jung und/oder hast Angst vor dem Tod.

Ich habe keine Angst zu sterben, nur vor Schmerzen.

Vielleicht hat sie auch Kinder, oder Partner, Verwandte, Freunde, Bekannte, nette Menschen um sich, oder auch nicht ganz so nette, denen man dennoch nichts böses wünscht, .......und würde sich auch freuen, wenn die ein Spenderorgan benötigen würden, auch dann eins bekämen, und die nicht wegen Ignoranten, die nicht mal bis zum eigenen Tellerrand blicken, geschweige denn ein Millimeterchen drüber raus, Mangelware wären.


Sie? Astarte, wie haben uns auf dem letzten Forumtreffen noch unterhalten und ich hoffe doch mal, dass mein Geschlecht im realen Leben eindeutig erkennbar ist Lachen Geschockt

Ups, Sorry, .. ich hab im Eifer des Gefechts gedacht, das Zitat ist von Mo. Am Kopf kratzen Verlegen


Kann ja passieren.
Unsere Avatare sehen ja auch zum verwechseln ähnlich aus Mr. Green

#302:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 20:58
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:

Vielleicht hat sie auch Kinder, oder Partner, Verwandte, Freunde, Bekannte, nette Menschen um sich, oder auch nicht ganz so nette, denen man dennoch nichts böses wünscht, .......und würde sich auch freuen, wenn die ein Spenderorgan benötigen würden, auch dann eins bekämen, und die nicht wegen Ignoranten, die nicht mal bis zum eigenen Tellerrand blicken, geschweige denn ein Millimeterchen drüber raus, Mangelware wären.


http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=21928

Stimmt man kann nicht alle, die keinen Organspenderausweis haben, oder wollen, über einen Kamm scheren. Ich meinte: "auch wegen Ignoranten, wie zB Zeitreisender...."

#303:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:02
    —
Ich wollte doch auf Mo. noch was antworten. zwinkern

Mo. hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich verstehs ja immer noch nicht, wieso dir die Maden, Bakterien, Schimmelpilze näher sind, und du denen deinen ganzen Körper lieber spendest.


Was ich nicht verstehe, dass das einzige Argument für die Oganspende das Helferprinzip ist. Ist das wirklich alles?

Was juckt Euch das (die Befürworter), wenn Ihr tot seid, ob ein anderer mit Euren Organen weiterlebt?

Ihr seid dann tot und habt nichts mehr davon.

Ich habe oben schon einmal die Behauptung aufgestellt, dass Ihr (die Befürworter) sich jetzt zu Lebzeiten gut fühlen bei dem Gedanken, was bestritten wurde.

Verstehe ich nicht.

Wenn ich tot bin hab ich aber auch nichts davon, wenn alle meine Organe verrotten oder verbrannt werden. Die nützen mir dann einfach nix mehr.

Was hast du denn davon, wenn alle deine Organe verrotten?
tja, das war auch nicht wirklich eine Antwort auf meine Frage und deine Nachfrage.

#304:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:06
    —
ich habe eben mal geguckt, mein spenderausweis ist schon so alt, dass die adresse überhaupt nicht mehr stimmt, bin inzwischen zweimal umgezogen.
vielleicht sollte ich mir mal einen neuen besorgen, obwohl es wohl niemanden mit meinem namen geben dürfte Lachen

ich wünsche mir, dass ich nie auf eine organspende angewiesen sein werde. aber sollte das so sein, werde ich bestimmt auf ein spenderorgan hoffen. das ist allerdings nicht der grund, weshalb ich diesen ausweis habe. ich sehe nicht ein, warum ich organe verrotten/verbrennen lassen soll, die anderen menschen helfen könnten. ich habe da auch jetzt nix von, fühle mich nicht besser oder sonstwas, ich finde es einfach nur vernünftig.

#305:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:14
    —
Liebe astarte,

da Sie zum wiederholten Male die Leserschaft davon überzeugten, dass sie der Diskussion nicht wirklich folgen, möchte ich sie bitten, erst zu lesen, dann zu schreiben.

Ignorant erscheinen Sie. Ich halte Ihnen zugute, dass sie als Moderatorin viel zu lesen haben. Dennoch wäre etwas Zurückhaltung in Pauschalurteilen angebracht.

Ich bin nicht ignorant. Außer Beiträge die sich ausschließlich auf 'Äh' oder Vogelzeigen beschränken. Sowas sehe ich zwar, kommentiere es aber nicht. zwinkern

#306:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:22
    —
Huihuihui, ist ja doch wieder länger geworden:

tridi hat folgendes geschrieben:
bei mir ist das sehr aehnlich wie bei bravopunk. allerdings sind es bei mir drei bestimmte personen meines vertrauens, von denen zwei im angesicht meiner leiche zustimmen muessen.

wenn einer unerreichbar ist, machts also nix, zwei personen reichen ja. wenn die aerzte die beiden ueberzeugen koennen, dass bei mir mit sicherheit nix mehr zu machen ist, koennen sie mich zerlegen.

solange aber eine der drei personen nicht von davon ueberzeugt ist, dass ich endgueltig und unwiderruflich hinueber bin, solange will ich auch mit sicherheit noch nicht ausgeschlachtet werden. denn solange ein zweifel besteht, moege man lieber versuchen, mich zu erhalten!

Ich gebe Ärzten den Vertrauensvorschuß, am besten zu wissen, ob noch etwas für mich getan werden kann oder nicht. Wie bereits gesagt, warum sollte ein Arzt nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, also ein Menschenleben opfern, um andere zu retten? Wenn erstmal andere entscheiden müßten -wie Du schon sagtest, eine Frage der „Überzeugungsarbeit“ der Ärzte-, dann erinnert mich das an die US-amerikanische Geschworenenjustiz, in der ein Schuldspruch davon abhängt, inwiefern die Laienjury sich von den Experten (Anwälten) überzeugen läßt.

Im Ausgangsthread geht ja auch nicht grundsätzlich darum, wann ein Komapatient etc. zur Organentnahme freigegeben wird, sondern in erster Linie darum, ob. Und ich denke, darüber sollte sich jeder zu Lebzeiten selbst Gedanken machen und diese Entscheidung nicht anderen übertragen. Wann dann die lebenserhaltenen Systeme abgestellt werden, okay, das kann man anderen Menschen übertragen oder den Ärzten, wie man möchte.

Ferner denke auch ich, daß ein toter Körper nicht nur ein toter Zellhaufen ist, sondern die Hinterbliebenen in ihrer Achtung des Menschen zu Lebzeiten diese Achtung auch weiterhin auf den toten Körper beziehen. Mache ich bei den Leichnamen von geliebten Verstorbenen ebenso. Ein Gemälde ist für mich auch mehr als nur ein Haufen Pinselstriche. Jedoch halte ich die Tatsache, daß durch eine Organentnahme das Leben anderer Schwerkranker gerettet oder auch nur verlängert werden kann, für dermaßen wichtig, daß ich eine gesetzliche Regelung begrüßen würde, daß deutschen Verstorbenen Organe prinzipiell auch bei Ablehnung durch Verwandte entnommen werden dürften, solange der Patient zu Lebzeiten kein ausdrückliches Verbot schriftlich verfügt hat.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Derjenige, der es bekäme wird sicher mein Leben nicht gegen Geld tauschen wollen. Aber das wäre ein wirklicher Trost.

"Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld? Wer hat soviel Pinke-Pinke, wer hat das bestellt?"

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

Der beißt aber nicht „für Dich“ ins Gras. Der beißt ins Gras, weil medizinisch nichts mehr für ihn getan werden kann. Sterben ist die „Pflicht“, Organentnahme ist dann die „Kür“.

tridi hat folgendes geschrieben:
gibts ein besseres wort, das diesen unterschied bezeichnen koennte zwischen kommunikationsunfaehig, aber noch irgendwie traeumend, einerseits und tot (bzw. wie tot) andererseits beschreiben koennte?

Komatös.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Man darf, man muss nicht!

Man sollte.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Woher das Geld käme ist mir in erster Linie egal, da es nicht meins wäre. Zahlen könnten die Pharmaindustrie, die Krankenhäuser, die Patienten, ergo jeder, der an einer Organspende und den Folgekosten- bzw. Vorteilen verdient.

Falsch. Was meinst Du, an wen Pharmaindustrie und Krankenhäuser die Kosten wohl weitergeben würden? Und wegen des Organempfängers: Ich denke nicht, daß man stets nur Geldscheine zücken muss. Die Bevölkerung immer wieder stets auf´s Neue daran zu erinnern, sollte reichen. Ansonsten: Opt-Out-System.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Wäre es nicht angemessen, von jedem, der auf der Organspendewarteliste steht, einen Hunni oder mehr (gemessen an seinem Verdienst) für einen Fond für Bereitwillige abzuzapfen?

Wenn letztlich die gesamte Bevölkerung von Organtransplantationen potentiell profitiert, sollen gefälligst alle durch die Sozialversicherung bzw. über die staatlichen Zuschüsse zahlen. Das Beispiel der 100 Euro ist ohnehin willkürlich gewählt, eine Transplantation kostet gewiß mehr. Die Gesamtkosten sollten aber weder dem Patienten, noch der bösen Pharmaindustrie oder den porschefahrenden Herzchirurgen aufgedrückt werden. Mit meinen heutigen Beiträgen finanziere ich bereits alten Damen den Tratsch beim Arzt, von dem ich selbst überhaupt nichts habe. Ich käme aber nie auf den unsolidarischen Gedanken, daß jeder nur noch seine eigenen Gesundheitskosten, ob komplett oder die Kosten einzelner notwendiger Therapien, bezahlt, allein schon, da dies vor allem im Alter nicht mehr möglich wäre.

placebo hat folgendes geschrieben:
Mehr "Leben in die Jahre"und nicht Jahre ins Leben.

Das hört sich so an, als ob es nur das eine oder das andere geben könnte. Warum nicht „mehr Leben in mehr Jahren“?

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ein klares 'Nein' reicht als Argument völlig aus. Ich muss das nicht begründen zwinkern

Ein „Nein“ ist eine Meinung, keine Begründung. Eine Verlängerung des Lebens hingegen ist ein Argument. Und wenn die Politik einst darüber zu entscheiden hätte, ob dieses Opt-Out-System eingeführt wird, und die Pros argumentieren, während die Contras...naja, halt mit „Nein“ "argumentieren", dürfte die Entscheidung deutlich sein. Deshalb schadet eine Begründung in der Regel nicht.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Was Deinen Kollegen betrifft: Den kenne ich nicht. Selbst wenn ich ihn kennen würde, wäre das für mich noch kein Anlaß zum Suizid, um ihm zu helfen.

Mit dem Wort „Suizid“ verfälschst Du das Thema.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bist Du einfach noch sehr jung und/oder hast Angst vor dem Tod.

Seltsam, ich halte Dich hier für den Jüngsten... Alphatierchen zeigt zumindest, daß seine Haltung zum Thema weitaus reflektierter ist als Deine.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Wer dafür bezahlt, dass er vorgezogen wird, bekommt schneller ein Organ. Und ehrlich gesagt ekelt es mich bei dem Gedanken, dass irgend ein fetter Reicher mit dem Organ eines unschuldigen jungen Menschen weiterlebt.

Falsch. Bevorzugung fällt aus wegen is´ nich´. Und wieder die Verbiegung des Themas: Worauf bezogen ist ein Verstorbener als „unschuldig“ oder „schuldig“ einzuordnen? Er ist schlichtweg tot. Die Frage ist ausschließlich, ob sein Leichnam noch zur Rettung von Menschenleben beitragen kann/darf/soll.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Das Leben endet immer tödlich.

Für jeden!

Fragt sich halt nur, wann.

Und auch, wenn ich mich im ersten Moment darüber geärgert habe, als ich den Fall annahm: Ich wäre selbst dann froh, Organspender zu sein, wenn ich wüßte, daß jemand wie Du davon profitiert.

#307:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:22
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Liebe astarte,

da Sie zum wiederholten Male die Leserschaft davon überzeugten, dass sie der Diskussion nicht wirklich folgen, möchte ich sie bitten, erst zu lesen, dann zu schreiben.



Gröhl...
Du bist echt nen Witzbold.

#308:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:31
    —
MeineGitarreBrauchtStrom schrieb:


Zitat:
Und auch, wenn ich mich im ersten Moment darüber geärgert habe, als ich den Fall annahm: Ich wäre selbst dann froh, Organspender zu sein, wenn ich wüßte, daß jemand wie Du davon profitiert.


Entschuldige, das klingt sehr nett, daaaaaaaanke! Aber mal ehrlich, ist doch eh nur wischiwaschi Lachen

Du meinst also, Du wärst froh....

Du gehst also davon aus, dass die Möglichkeit besteht, dass nach Deinem Ableben jemand kommt und Dir sagt: Du hör mal, der Zeitreisende hat Dein Herz bekommen, sonst wäre er elendig krepiert (den Ausdruck fand hier eben gerade jemand so cool, ich versuch nur, mich ein wenig anzupassen, in meiner Ausdrucksweise, nicht in meiner Denkungsweise Lachen)

Schöne Vorstellung. Weiste was, wenn Du ins Gras beißen musst, dann wünsche ich mir, dass ich auch ins Gras beiße und wir uns zusammen von oben die Welt anschauen und dann zusammen lachen, weinen oder richtig sauer sind. Alles ist möglich.

#309:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:36
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom schrieb:


Zitat:
Und auch, wenn ich mich im ersten Moment darüber geärgert habe, als ich den Fall annahm: Ich wäre selbst dann froh, Organspender zu sein, wenn ich wüßte, daß jemand wie Du davon profitiert.


Entschuldige, das klingt sehr nett, daaaaaaaanke! Aber mal ehrlich, ist doch eh nur wischiwaschi Lachen

Nein. Meine Einstellung trägt zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei, wodurch wieder ich als Einzelperson profitiere.

Naja, reflektieren, nee? Strukturen einer Gesellschaft und deren Auswirkungen auf das Individuum sind aber wieder ein anderes Thema und weitaus komplizierter als die Entscheidung, wo man ein Kreuzchen auf dem Spenderausweis setzt.

#310:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:41
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom schrieb:


Zitat:
Und auch, wenn ich mich im ersten Moment darüber geärgert habe, als ich den Fall annahm: Ich wäre selbst dann froh, Organspender zu sein, wenn ich wüßte, daß jemand wie Du davon profitiert.


Entschuldige, das klingt sehr nett, daaaaaaaanke! Aber mal ehrlich, ist doch eh nur wischiwaschi Lachen

Nein. Meine Einstellung trägt zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei, wodurch wieder ich als Einzelperson profitiere.

Naja, reflektieren, nee? Strukturen einer Gesellschaft und deren Auswirkungen auf das Individuum sind aber wieder ein anderes Thema und weitaus komplizierter als die Entscheidung, wo man ein Kreuzchen auf dem Spenderausweis setzt.

Daumen hoch!

#311:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:41
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:

Nein. Meine Einstellung trägt zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei, wodurch wieder ich als Einzelperson profitiere.



Darüber muss ich jetzt erst einmal nachdenken ... Idee

#312:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:46
    —
Ich mag es nicht, wenn Leute ihre Postings nachträglich editieren... Damit andere nichts übersehen, kann man besser ein neues Posting, äh...posten.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Du gehst also davon aus, dass die Möglichkeit besteht, dass nach Deinem Ableben jemand kommt und Dir sagt: Du hör mal, der Zeitreisende hat Dein Herz bekommen, sonst wäre er elendig krepiert

Nein, gewiss nicht, und das schreibe ich auch nirgends.

#313:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 07.11.2009, 21:53
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:

Nein. Meine Einstellung trägt zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei, wodurch wieder ich als Einzelperson profitiere.



Darüber muss ich jetzt erst einmal nachdenken ... Idee

Brauchst Du nicht, hast Du doch schon:

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich finde, das wiegt alles das Totsein nicht auf. Ich lebe gerne. Mir ist lieber, jemand anderer stirbt an meiner Stelle, da bin ich knallhart, das zuzugeben.

Und wenn ich ins Gras beiße, dann soll meinetwegen der Rest der Menschheit auch ins Gras beissen. So knallhart bin ich, das zuzugeben. Nicht dass ich deswegen zum Attentöter würde und mich selbst zum Schluß umbrächte, falls jemand auf diesen abscheulichen Gedanken kommt. Aber nach mir die Sintflut.

#314:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 08.11.2009, 04:12
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:

Ich gebe Ärzten den Vertrauensvorschuß,

ich nicht. vorallem nicht mit unbekannten aerzten.
Zitat:
Wie bereits gesagt, warum sollte ein Arzt nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, also ein Menschenleben opfern, um andere zu retten?

bitte was? also ich haette was dagegen, wenn ein arzt mein leben opfern wollte.

#315:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 08.11.2009, 17:14
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wie bereits gesagt, warum sollte ein Arzt nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, also ein Menschenleben opfern, um andere zu retten?

bitte was? also ich haette was dagegen, wenn ein arzt mein leben opfern wollte.

Erst mißversteht Zeitreisender meine Aussage, jetzt auch noch Du. Mit den Augen rollen Ich sollte vielleicht kürzere Sätze schreiben:

Wie bereits gesagt: Warum sollte ein Arzt nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen? Warum sollte ein Arzt also ein Menschenleben opfern, um andere zu retten?

Ich finde Menschenopfer auch nicht so prickelnd...

#316:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 08.11.2009, 18:23
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:


Wie bereits gesagt: Warum sollte ein Arzt nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen? Warum sollte ein Arzt also ein Menschenleben opfern, um andere zu retten?

Ich finde Menschenopfer auch nicht so prickelnd...


Du widersprichst Dir.

Eine der Möglichkeiten, die ein Arzt ausschöpfen könnte ist der Mord eines gesunden Patienten, um damit mehrere kranke Patienten zu retten.

#317:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 08.11.2009, 19:03
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Du widersprichst Dir.

Eine der Möglichkeiten, die ein Arzt ausschöpfen könnte ist der Mord eines gesunden Patienten, um damit mehrere kranke Patienten zu retten.

Argh Argh Argh Bin ich denn der einzige, der hier deutsch spricht? Oder bin ich der einzige, der hier nicht deutsch spricht??? Ist denn hier niemand, der das Wort "also" richtig zu deuten weiß? Muß kürzere Sätze schreiben. Muß. Kürzere. Sätze. Schreiben.

Das ist so unlustig, da kommt bestimmt gleich Frank Elstner um die Ecke und fragt mich, ob ich Spaß verstehe...

#318:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 08.11.2009, 19:16
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Du widersprichst Dir.

Eine der Möglichkeiten, die ein Arzt ausschöpfen könnte ist der Mord eines gesunden Patienten, um damit mehrere kranke Patienten zu retten.

Argh Argh Argh Bin ich denn der einzige, der hier deutsch spricht? Oder bin ich der einzige, der hier nicht deutsch spricht??? Ist denn hier niemand, der das Wort "also" richtig zu deuten weiß? Muß kürzere Sätze schreiben. Muß. Kürzere. Sätze. Schreiben.
Oder längere?
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:


Wie bereits gesagt: Warum sollte ein Arzt nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen? Warum sollte ein Arzt also ein Menschenleben opfern, um andere zu retten?
Warum sollte ein Arzt nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, um mein Leben zu retten, bevor er sich dranmacht mit meinen Organen andere Menschenleben zu retten?

So vielleicht?

#319:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 08.11.2009, 19:27
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Warum sollte ein Arzt nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, um mein Leben zu retten, bevor er sich dranmacht mit meinen Organen andere Menschenleben zu retten?

So vielleicht?


#320:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 08.11.2009, 19:29
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Argh Argh Argh Bin ich denn der einzige, der hier deutsch spricht? Oder bin ich der einzige, der hier nicht deutsch spricht??? Ist denn hier niemand, der das Wort "also" richtig zu deuten weiß?

dein text war wirklich missverstaendlich. aber falls es dich beruhigt: ich hab dich nun verstanden.

dein vertrauen in alle aerzte teile ich allerdings nicht.

#321:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 00:09
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Liebe astarte,

da Sie zum wiederholten Male die Leserschaft davon überzeugten, dass sie der Diskussion nicht wirklich folgen, möchte ich sie bitten, erst zu lesen, dann zu schreiben.
..................................


Mein Lieber!
Moderatoren wie Astarte oder Rasmus müssen hier nix lesen.Sie geniesen einen grenzenlosen Vertrauensvorschuß.Von daher dürfen sie frei weg alles von der Seele plappern.
Wenns ganz eng wird kommen ihre Kumpels und hauen sie mit vereinten Kräften raus..... Showdance

#322:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 08:47
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:


Wie bereits gesagt: Warum sollte ein Arzt nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen? Warum sollte ein Arzt also ein Menschenleben opfern, um andere zu retten?

Ich finde Menschenopfer auch nicht so prickelnd...


Du widersprichst Dir.

Eine der Möglichkeiten, die ein Arzt ausschöpfen könnte ist der Mord eines gesunden Patienten, um damit mehrere kranke Patienten zu retten.


Menschenopfer? Wen opfert der Arzt denn lieber, wenn er vor der Entscheidung steht: 5 - 6 Kranke oder einen Gesunden? Wo liegen für ihn die Vor- und Nachteile?

Muss ich die wirklich hier aufführen?

Ok, ich tus:

5 - 6 Kranke zu retten bedeutet für den Arzt

Viel mehr als ein gesundes Leben zu erhalten.



Die Diagnose 'Hirntod' muss im gegebenen Fall so schnell gestellt werden, dass auch eine 'harmlose' Bewußtlosigkeit im Zweifelsfall während des Einsatzstresses als Hirntod diagnostiziert werden kann. So was kommt aber eben wegen der Unwiderruflichkeit einer solchen Entscheidung niemals ans Tageslicht, wie so andere Kunstfehler auch nicht.

Man muss den Ärzten noch nicht einmal böse Absicht unterstellen (falls man bei der Absicht 5 Menschen zu retten und im Gegenzug einen zu, na ja, zu vernachlässigen, überhaupt von böse ausgehen kann), vielleicht sollte man aber bedenken, dass auch Ärzte nur Menschen sind und deshalb auch Fehler machen können. Selbst wenn dieses Risiko noch so klein ist, was ich nicht glaube, weil diese Entscheidung nicht nur vom hypokratischen Eid gesteuert wird, sondern auch vom Selbsterhaltungstrieb, ist für mich ein Risiko von 1:10000 noch zu hoch. Im Falle, wo es um mein Leben oder Tod geht, will ich Hundert Prozent, die stehen mir auch zu, denn sonst könnte man jeden zum Spenderausweis zwingen!

Ein 'böser' Arzt braucht übrigens keinen Spenderausweis, um einem Unfallopfer Organe zu entnehmen. Nehmen wir nur mal den Fall an,

Ein Unfall passiert.
Das Opfer wird mit Tatütata ins Krankenhaus gebracht, sofort in den OP geschoben und nach einer, zwei, drei Stunden kommt der Arzt hinaus und teilt den Angehörigen mit, dass leider nichts mehr zu machen war.... Während der drei Stunden.... den Rest kann sich jeder selbst denken.

Smilie

#323:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 09:02
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
....
Die Diagnose 'Hirntod' muss im gegebenen Fall so schnell gestellt werden, dass auch eine 'harmlose' Bewußtlosigkeit im Zweifelsfall während des Einsatzstresses als Hirntod diagnostiziert werden kann. So was kommt aber eben wegen der Unwiderruflichkeit einer solchen Entscheidung niemals ans Tageslicht, wie so andere Kunstfehler auch nicht.....

Ich hör hier deine ungeheure Erfahrung in solchen Dingen direkt heraus. Wie lange hast Du denn als Notarzt oder Chirurg gearbeitet? Oder wenigstens als Rettungsanitäter oder OP-Pfleger? Oder bist Du der, den sie während der harmlosen Bewusstlosigkeit ausgeweidet haben und immer noch bewusstlos?

Dir ist aber klar, dass man derartige Geschichten schon belegen können sollte?

fwo

#324:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 09:12
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Ich hör hier deine ungeheure Erfahrung in solchen Dingen direkt heraus. Wie lange hast Du denn als Notarzt oder Chirurg gearbeitet? Oder wenigstens als Rettungsanitäter oder OP-Pfleger? Oder bist Du der, den sie während der harmlosen Bewusstlosigkeit ausgeweidet haben und immer noch bewusstlos?

Dir ist aber klar, dass man derartige Geschichten schon belegen können sollte?

fwo


Wie oben bereits erwähnt, habe ich mich mit diesem Thema schon einmal sehr intensiv auseinandergesetzt.



http://www.google.de/search?q=organspende+kritik&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a

#325:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 09:18
    —
http://www.dober.de/ethik-organspende/hirnarb.html

Besondere Beachtung bitte ich, dem letzten Absatz zu schenken:

Der Staat muss ein Gesetz finden, welches die Organspende legal für diejenigen die eine leisten möchten, möglich macht, die Verweigerung der Spende muss jedoch eine gleichwertige, undiskriminierte Möglichkeit bleiben.

#326:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 09:20
    —
http://www.openpr.de/pdf/89057/Tag-der-Organspende-Hirntoddiagnostik-in-der-Kritik.pdf

#327:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 09:24
    —
http://www.openpr.de/pdf/89057/Tag-der-Organspende-Hirntoddiagnostik-in-der-Kritik.pdf

#328:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 10:01
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:


Menschenopfer? Wen opfert der Arzt denn lieber, wenn er vor der Entscheidung steht: 5 - 6 Kranke oder einen Gesunden? Wo liegen für ihn die Vor- und Nachteile?

Muss ich die wirklich hier aufführen?

Ok, ich tus:

5 - 6 Kranke zu retten bedeutet für den Arzt

Viel mehr als ein gesundes Leben zu erhalten.


Das unterstellt dem Arzt, dass er einem Mord gleichgültig gegenübersteht.

Zitat:
Die Diagnose 'Hirntod' muss im gegebenen Fall so schnell gestellt werden, dass auch eine 'harmlose' Bewußtlosigkeit im Zweifelsfall während des Einsatzstresses als Hirntod diagnostiziert werden kann. So was kommt aber eben wegen der Unwiderruflichkeit einer solchen Entscheidung niemals ans Tageslicht, wie so andere Kunstfehler auch nicht.


Sicher doch ... Mit den Augen rollen

Zitat:
Man muss den Ärzten noch nicht einmal böse Absicht unterstellen (falls man bei der Absicht 5 Menschen zu retten und im Gegenzug einen zu, na ja, zu vernachlässigen, überhaupt von böse ausgehen kann), vielleicht sollte man aber bedenken, dass auch Ärzte nur Menschen sind und deshalb auch Fehler machen können. Selbst wenn dieses Risiko noch so klein ist, was ich nicht glaube, weil diese Entscheidung nicht nur vom hypokratischen Eid gesteuert wird, sondern auch vom Selbsterhaltungstrieb, ist für mich ein Risiko von 1:10000 noch zu hoch. Im Falle, wo es um mein Leben oder Tod geht, will ich Hundert Prozent, die stehen mir auch zu, denn sonst könnte man jeden zum Spenderausweis zwingen!

Ein 'böser' Arzt braucht übrigens keinen Spenderausweis, um einem Unfallopfer Organe zu entnehmen. Nehmen wir nur mal den Fall an,

Ein Unfall passiert.
Das Opfer wird mit Tatütata ins Krankenhaus gebracht, sofort in den OP geschoben und nach einer, zwei, drei Stunden kommt der Arzt hinaus und teilt den Angehörigen mit, dass leider nichts mehr zu machen war.... Während der drei Stunden.... den Rest kann sich jeder selbst denken.

Smilie


Dein paranoides Gefasel belegt nur eins: Das Du vom Thema nicht die geringste Ahnung hast.

#329:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 10:09
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
......

Nein, nicht persönlich. Aber ich habe mich schon vor längerer Zeit mit diesem Thema auseinandergesetzt und eine Menge Berichte dazu gelesen.


Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Ich hör hier deine ungeheure Erfahrung in solchen Dingen direkt heraus. Wie lange hast Du denn als Notarzt oder Chirurg gearbeitet? Oder wenigstens als Rettungsanitäter oder OP-Pfleger? Oder bist Du der, den sie während der harmlosen Bewusstlosigkeit ausgeweidet haben und immer noch bewusstlos?

Dir ist aber klar, dass man derartige Geschichten schon belegen können sollte?

fwo


Wie oben bereits erwähnt, habe ich mich mit diesem Thema schon einmal sehr intensiv auseinandergesetzt.

http://www.google.de/search?q=organspende+kritik&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a


Ich bin ja tief beeindruckt. Du hast Dich also mit diesem Thema schon einmal sehr intensiv auseinander gesetzt.
Und um das zu belegen, kommt zuerst ein Hinweis auf Google.
Dann ein Link zu einem religös motivierten Traktat.
Dann ein Doppelpost zu einem Text von Roberto Rotondo, der Hinterbliebene zur Betreuung sucht ....

Ich bin wirklich tief beeindruckt. So also schafft man die Kompetenz, um praktizierenden Ärzten ihre absprechen zu können. Besonders der Hinweis auf Google an erster Stelle qualifiziert ungemein.

Immerhin Dank dafür, dass Du uns Praline und Bunte erspart hast.

fwo

#330:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 12:16
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
http://www.dober.de/ethik-organspende/hirnarb.html


Da stehen groß´teils nichtmal vollständige Sätze, meine Güte! Ich kommentier trotzdem mal ein paar der Fragmente.

Zitat:
Zum Menschen gehören als integrale Bestandteile seiner Individualität und seiner Personalität seine Organe. Diese enden nicht mit dem Hirntod ( z.B. gestorbene Menschen sind nicht nur impersonale Tote).


Ich würde das schon im Prinzip bestreiten - gestorbene Menschen haben keine Persönlichkeit mehr. Aber das ist irrelevant hier: Wichtig ist nur. ab wann ein Mensch überhaupt tot ist, und ein paar lebende Nierenzellen reichen da nunmal nicht aus.

Zitat:
Mit der Organspendepflicht würde die Gesellschaft Anspruch auf die Organe Sterbender erheben; dies bedeute die Ausbildung eines Über-Wir; der Einzelne wäre somit entindividualisiert (Der Wille der Angehörigen wäre damit auch nicht wichtig)


Ein Toter ist kein Individuum mehr, richtig. Ich sehe kein Argument dafür, dass der Wille der Angehörigen hier stärker wiegen sollte, als der Wille totkranker Menschen.

Zitat:
Konsum von Leben. Leben wird zu einem abstrakten Begriff der besagt: Der Mensch ist da, dann nicht mehr und es ist unwichtig woher er kommt und wohin er geht. Dann hat Bestattung und Trauer keinen Sinn mehr. Doch das Totengedächtnis ist entscheidend für die menschliche Weltordnung.


Falsch und irrelevant. Es wird kein Leben konsumiert. Es ist absolut albern zu behaupten, zum Trauern müsse ein intakter Leichnam vorhanden sein.

Zitat:
Der Hirntod als Todesdefinition ist eine Erfindung der Intensivmedizin. Er galt ursprünglich als der Zeitpunkt von dem an ein Mensch dem Sterben überlassen werden darf und muss.


Völliger Unsinn. Oder wieder nur völlig falsches Deutsch.

Menschen wurden schon immer für tot erklärt - und nach den Möglichkeiten der Medizin wird diese Beurteilung immer zuverlässiger. Ich sehe vor allen Dingen, dass hier kein adäquater Gegenvorschlag zu lesen ist, noch wird dargestellt, inwiefern das derzeitige Verfahren unzuverlässig ist.

Zitat:
Entnahme von Organen aus einem noch lebenden Manschen stellt juristisch eine Strafbare Tötung dar. Um an noch vital- konservierbare Organe heranzukommen ohne sich strafbar zu machen, ist der Hirntod zum Tod des Menschen erklärt worden.


Dafür hätte ich gerne einen Beleg!

Zitat:
Problematik dieser Hirntodkonzeption: Der Tod des Menschen wird an den Anfang des Sterbeprozesses gelegt, er wird manipulierbar. Der ganze Sterbeprozess ist bei der Organentnahme nicht abgeschlossen. Organe werden Sterbenden nicht Toten entnommen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass Sterbende ein Bewusstsein haben.


Auch hier fehlt wieder eine gangbare Alternative! Ab wann sollte der Mensch denn als Tot gelten, wenn nicht ab dem Moment, in dem keinerlei Gehinrfunktionen mehr nachweisbar sind?

Es kann nicht ausgeschlossen werden? Doch, nach menschlichem Ermessen schon, und jeder andere Maßsstab wäre zutiefst albern - wer sagt uns denn dann, dass so ein Gehirn nicht viel mehr leidet, wenn es "normal" stirbt?

Zitat:
Besondere Beachtung bitte ich, dem letzten Absatz zu schenken:

Der Staat muss ein Gesetz finden, welches die Organspende legal für diejenigen die eine leisten möchten, möglich macht, die Verweigerung der Spende muss jedoch eine gleichwertige, undiskriminierte Möglichkeit bleiben.


Das ist nur eine unbegründete Meinung, wie der Rest der Seite auch. Von Argumenten - geschweige denn Belegen - keine Spur.

#331:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 12:32
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Die Diagnose 'Hirntod' muss im gegebenen Fall so schnell gestellt werden, dass auch eine 'harmlose' Bewußtlosigkeit im Zweifelsfall während des Einsatzstresses als Hirntod diagnostiziert werden kann. So was kommt aber eben wegen der Unwiderruflichkeit einer solchen Entscheidung niemals ans Tageslicht, wie so andere Kunstfehler auch nicht.


Darauf will ich dann doch nochmal gesondert eingehen:

Zitat:
Die Diagnose 'Hirntod' muss im gegebenen Fall so schnell gestellt werden, dass auch eine 'harmlose' Bewußtlosigkeit im Zweifelsfall während des Einsatzstresses als Hirntod diagnostiziert werden kann.


Du siehst zu viel fern. Es dürfte kaum der Normalfall sein, dass ein Artz das Skalpell wetzend darauf wartet, dass ein Patient endlich stirbt, nur damit im Nebenzimmer das niedliche, blonde, zwölfjährige Mädchen gerettet werden kann.

Aber bitte: Welche der vorgeschriebenen Methoden ist Deiner Meinung nach unzureichend, und welche Alternative schlägst Du vor?

Zitat:
So was kommt aber eben wegen der Unwiderruflichkeit einer solchen Entscheidung niemals ans Tageslicht, wie so andere Kunstfehler auch nicht.


Wenn sowas niemals ans Tageslicht kommt, wie kann es dann sein, dass Du was darüber weißt?

#332:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 13:08
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Ich denke auch nicht, daß ein vorliegender Spendeausweis den Arzt dazu animiert, schneller den Stecker herauszuziehen. Warum sollte ein Arzt Menschenleben retten wollen, wenn er dafür jemand anderen erstmal -durch Nichtausschöpfen aller Möglichkeiten- sterben lassen müßte?


Es hilft, Dinge auch mal im größeren Zusammenhang zu lesen. So ist das, was Du geschrieben hast gleich viel verständlicher. Verlegen

Ich denke, Zeitreisender hat sich hinreichend blamiert, damit man folgendes mal ganz deutlich sagen kann:

Es ist völlig egal, ob *ein* Arzt sich so beeinflussen lässt oder nicht. Der Tod muss von zwei verschiedenen Ärzten bestätigt werden, wobei diese nicht in einer Vorgesetzten-Untergebenen-Beziehung zueinander stehen dürfen.

Wenn eine Transplantation in Frage kommt, dann dürfen die beiden Ärzte weder an der Organentnahme noch an der Transplantation selber beteiligt sein, d.h. man braucht mindestens zwei Ärzte, die Mist bauen und wenigstens einen dritten, der's nicht merkt. Und die Ärzte, die den Tod festzustellen haben müssen erfahrene Intensivmediziner sein.

Das sollte doch nun wirklich ausreichen, Organspende hin oder her. Und es gäbe noch zahlreiche Schritte, die man da selber treffen könnte - z.B. dass ein Artzt dem man Vertraut hinzugezogen wird, der die Richtigkeit des Verfahrens bestätigen muss oder was weiß ich was ...

#333:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 14:25
    —
@Rasmus:

Mit Deiner Argumentation könnte man m.E. auch das Verzehren von Verblichenen als legitim betrachten.

#334:  Autor: goatmountain BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 14:30
    —
Fuxing hat folgendes geschrieben:
@Rasmus:

Mit Deiner Argumentation könnte man m.E. auch das Verzehren von Verblichenen als legitim betrachten.


dir scheinen sich die argumente nicht zu erschliessen, mir erscheinen sie logisch und richtig, wie kommt das nur?

#335:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 14:38
    —
Fuxing hat folgendes geschrieben:
@Rasmus:

Mit Deiner Argumentation könnte man m.E. auch das Verzehren von Verblichenen als legitim betrachten.


Betrachtest du eigentlich das "Verzehren von Verblichenen" bei sonstigem Verhungern als illegitim?

#336:  Autor: Necromancer BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 14:40
    —
Zitat:
Mit Deiner Argumentation könnte man m.E. auch das Verzehren von Verblichenen als legitim betrachten.
Geschockt ist es das gar nicht?
Sauerei und das bei den vielen Menschen die auf der Welt hungern müssen. Wo doch selbst der Christi sein Leib zum Verzehr freigegeben hat.

#337:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 14:45
    —
esme hat folgendes geschrieben:
Fuxing hat folgendes geschrieben:
@Rasmus:

Mit Deiner Argumentation könnte man m.E. auch das Verzehren von Verblichenen als legitim betrachten.


Betrachtest du eigentlich das "Verzehren von Verblichenen" bei sonstigem Verhungern als illegitim?


Warum reicht da nicht schon eine Verbesserung meiner Lebensqualität, weil ich auf die Delikatesse Menschenfleisch stehe?
Dem Toten tut das nicht mehr weh.

#338:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 14:48
    —
Fuxing hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Fuxing hat folgendes geschrieben:
@Rasmus:

Mit Deiner Argumentation könnte man m.E. auch das Verzehren von Verblichenen als legitim betrachten.


Betrachtest du eigentlich das "Verzehren von Verblichenen" bei sonstigem Verhungern als illegitim?


Warum reicht da nicht schon eine Verbesserung meiner Lebensqualität, weil ich auf die Delikatesse Menschenfleisch stehe?
Dem Toten tut das nicht mehr weh.

Wenn dir jemand seine Organe ausdrücklich zu diesem Zweck spendet sollte das doch kein Problem sein.

#339:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 14:59
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
....
Wenn dir jemand seine Organe ausdrücklich zu diesem Zweck spendet sollte das doch kein Problem sein.

Ich schätze ja, dass da die Bestattungsgesetze vor sind. Obwohl ich es Fuxing natürlich von Herzen gönne, auf einem alten Zadderrentner noch ein Stew zu kochen.

fwo

#340:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 15:54
    —
Fuxing hat folgendes geschrieben:
@Rasmus:

Mit Deiner Argumentation könnte man m.E. auch das Verzehren von Verblichenen als legitim betrachten.


Ich hätte da als Laie medizinisch-lebensmitteltechnische Bedenken - ich habe z.B. mal gehört, dass man Sportpferde im allgemeinen nicht schlachten darf, weil die üblicherweise Medikamenten und Impfungen erhalten, die sie vom späteren Verzehr ausschließen. Einige PFerdehalter stimmen also die Behandlung ihrer Tiere so ab, dass sie später doch noch geschlachtet werden können, weil das die preiswertere Variante ist. (Der Schlachter zahlt, den Tierbestatter müsste man selber bezahlen ...)

Ethische Gründe kann ich so nicht entdecken, und es gibt auf der Welt Kulturen, wo die verstorbenen in der Tat verzehrt werden - und nicht jede Form von Kannibalismus schließt die Jagd oder Tötung von lebenden Menschen mit ein.

#341:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 16:00
    —
Mir fällt gerade noch was ein, was eventuell einem Recht zur Verweigerung der Spende faktisch gleichkommt: Es sollte jedem einfach möglich sein, sich - dem Tode nahe - entsprechend zu infizieren oder vergiften, dass eine spätere Organspende ausgeschlossen werden kann. Ich schätze, dass sowas auch geht, ohne dass man sich selber damit allzusehr schädigt.

Wenn man etwas ohnehin nicht verhindern kann, dann braucht man es auch nicht formell zu verbieten.

Praktisch bliebe dann wirklich nur die Opt-Out Lösung übrig; dabei sollte der Wille der Hinterbliebenen nicht mehr maßgeblich sein.

#342:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 19:41
    —
Noch eine kleine Anmerkung, zu den hier gemachten Anmerkungen, bezüglich Rechte und Willen eines Toten:

Wenn ein Toter nichts mehr kann, dann kann er auch kein Organ spenden.



Organspende ist eigentlich in diesem Sinne ein Unwort. Freigabe zur Entnahme nach dem Tod wäre richtiger. Aber da fehlt dann der edle Unterton, klingt nicht so gut, wird man weniger beliebt durch, ist eben einfach nur sachlich.

Kein lebender Mensch, außer er entschließt sich zu einer Lebendspende, kann Organspender sein.

Jetzt richtig?

#343:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 20:07
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Praktisch bliebe dann wirklich nur die Opt-Out Lösung übrig; dabei sollte der Wille der Hinterbliebenen nicht mehr maßgeblich sein.


Praktisch gibt es da noch mehr Möglichkeiten, aber die schließt Du ja aus, da Du anscheinend so indoktriniert von dieser fixen Idee bist, dass Du sie bewusst oder unbewusst übergehst.

Z.B. Verbieten von Transplantationen an sich

oder die schlichte Verweigerung, was ein überzeugter Gegner wie ich, umgehend tun würde.

Allmählich frage ich mich, ob Du selbst betroffen bist, was mir, falls Du krank bist, sehr leid täte und falls Du einen anderen Vorteil als die beschissen-verlogene Selbstgefälligkeit daraus ziehen würdest, mich Dich abgrundtief hassen lassen würde.

#344:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 20:15
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Allmählich frage ich mich, ob Du selbst betroffen bist, was mir, falls Du krank bist, sehr leid täte und falls Du einen anderen Vorteil als die beschissen-verlogene Selbstgefälligkeit daraus ziehen würdest, mich Dich abgrundtief hassen lassen würde.


Pillepalle

Tschuldigung, aber seit wann hasst man jemand, bloß wenn man dessen Meinung nicht teilt?

#345:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 20:20
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Allmählich frage ich mich, ob Du selbst betroffen bist, was mir, falls Du krank bist, sehr leid täte und falls Du einen anderen Vorteil als die beschissen-verlogene Selbstgefälligkeit daraus ziehen würdest, mich Dich abgrundtief hassen lassen würde.


Pillepalle

Tschuldigung, aber seit wann hasst man jemand, bloß wenn man dessen Meinung nicht teilt?

So ein Troll argumentiert halt unsauber. Den ad hominem Versuch hat er bei mir ja auch schon probiert. Schulterzucken

#346:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 20:22
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Allmählich frage ich mich, ob Du selbst betroffen bist, was mir, falls Du krank bist, sehr leid täte und falls Du einen anderen Vorteil als die beschissen-verlogene Selbstgefälligkeit daraus ziehen würdest, mich Dich abgrundtief hassen lassen würde.


Pillepalle

Tschuldigung, aber seit wann hasst man jemand, bloß wenn man dessen Meinung nicht teilt?


vrolijke, lies meinen Text noch einmal genau durch.

Was ich damit sagen will ist, dass er, wenn er selbst nicht krank ist und auch nicht nur aus reiner Nächstenliebe so denkt, was für mich bedeutet, dass er in irgend einer kommerziellen Form Nutzen an Organtransplantationen hat, dass ich dann...

#347:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 20:27
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Noch eine kleine Anmerkung, zu den hier gemachten Anmerkungen, bezüglich Rechte und Willen eines Toten:

Wenn ein Toter nichts mehr kann, dann kann er auch kein Organ spenden.


Richtig. Da wäre ich sehr dafür. Ich hätte wenig dagegen (Einschränkung s.o.) wenn man die Organe schlicht einfach entnehmen würde.

Zitat:
Organspende ist eigentlich in diesem Sinne ein Unwort. Freigabe zur Entnahme nach dem Tod wäre richtiger. Aber da fehlt dann der edle Unterton, klingt nicht so gut, wird man weniger beliebt durch, ist eben einfach nur sachlich.


Deine dämlichen Unterstellungen werden auch durch zahlreiche Wiederholungen nicht zutreffender.

Zitat:
Kein lebender Mensch, außer er entschließt sich zu einer Lebendspende, kann Organspender sein.

Jetzt richtig?


Ja, wenn man diesen einen Satz isoliert betrachtet dann ist er richtig. Im Kontext allerdings bildet er bestenfalls das Fundament zu einer dreisten Lüge.

#348:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 20:30
    —
Na ja Rasmus, Deine Totschlagargumente mögen manche beeindrucken, mich kratzen sie nicht mal. Smilie

#349:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 21:04
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Mir fällt gerade noch was ein, was eventuell einem Recht zur Verweigerung der Spende faktisch gleichkommt: Es sollte jedem einfach möglich sein, sich - dem Tode nahe - entsprechend zu infizieren oder vergiften, dass eine spätere Organspende ausgeschlossen werden kann. Ich schätze, dass sowas auch geht, ohne dass man sich selber damit allzusehr schädigt.



Das sollte nicht, das ist jedem möglich. Ob es schädlich ist, wenn man sowieso bald abtritt, ist irrelevant. Lachen

#350:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 21:40
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Mir fällt gerade noch was ein, was eventuell einem Recht zur Verweigerung der Spende faktisch gleichkommt: Es sollte jedem einfach möglich sein, sich - dem Tode nahe - entsprechend zu infizieren oder vergiften, dass eine spätere Organspende ausgeschlossen werden kann. Ich schätze, dass sowas auch geht, ohne dass man sich selber damit allzusehr schädigt.



Das sollte nicht, das ist jedem möglich. Ob es schädlich ist, wenn man sowieso bald abtritt, ist irrelevant. Lachen


Tja, im Gegensatz zu dir habe ich die Weisheit nicht mit Schaumlöffeln gefressen und kann hier nur vermuten. Aber wenn Du es so genau weißt kannst Du uns ja über die genaue Methode aufklären, oder?

#351:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 22:09
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Tja, im Gegensatz zu dir habe ich die Weisheit nicht mit Schaumlöffeln gefressen und kann hier nur vermuten. Aber wenn Du es so genau weißt kannst Du uns ja über die genaue Methode aufklären, oder?


Klar doch mache ich gerne. Aber bitte hab Verständnis, dass ich das nicht öffentlich kann. PM genügt. zwinkern

#352:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 22:23
    —
fwo und Rasmus, ihr habt meine Anmerkungen bereits vorweggenommen. Auch die Feststellung des Todes hat Rasmus schön kommentiert. Bleibt mir nur noch anzumerken, daß ich gerade nicht weiß, wer mir abgedrehter erscheint: Der Typ, der meint, der Staat würde ihn versklaven, weil sein Name im Perso großgeschrieben wurde oder Zeitreisender.

Alles andere wäre Geschwafel.

#353:  Autor: morituraWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 22:32
    —
Ich hab auch kein Problem damit, das das Ganze als Freigabe zur Entnahme heißt. Ist auch ok. Ich hab meinen Kindern ohnehin gesagt, das, falls meine Organe nicht benutzt werden können, mein Körper auch Universitäten zur Ausbildung der zukünftigen Ärzte zur Verfügung gestellt werden kann.

Wäre es erlaubt, könnte man meinen Körper auch als Unterfütterung einer Autobahn, oder was auch immer benutzen.
Zum Argument, das Ärzte auf die Idee kommen könnten mich abzumurksen, um an meine Organe zu kommen: Mein Zustand wäre dann ziemlich sicher bereits so schlimm (sonst gäbe es für die Ärzte ein paar Begründungsschwierigkeiten), das es fraglich wäre, ob ich diesen Zustand ertragen wollen würde.

Ich habe einen Spendeausweis. Aber ich befürchte, das meine Organe nicht benutzt werden können, da ich chronisch krank bin und daher ständig Medikamente nehmen muß.

#354:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 09.11.2009, 23:58
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
....
Wenn dir jemand seine Organe ausdrücklich zu diesem Zweck spendet sollte das doch kein Problem sein.

Ich schätze ja, dass da die Bestattungsgesetze vor sind. Obwohl ich es Fuxing natürlich von Herzen gönne, auf einem alten Zadderrentner noch ein Stew zu kochen.

fwo


Es geht hier doch scheinbar gar nicht darum, ob mir jemand speziell für diesen Zweck seinen Körper widmet, es geht um eine generelle Verwendung meines Körpers nach meinem Ableben - zum Teil "nur" darum, die Lebensqualität eines anderen Menschen zu verbessern (Beispiel: Eine Hornhaut-Transplantation wird im Normalfall kein Leben retten oder verlängern).
Etliche Dialyse-Patienten müssen nicht unbedingt ohne Spenderniere sterben, ihre Lebensqualität steigt u.U. durch geringere Abhängigkeiten von Apparaten.

Und dieser Verwendung soll ich grundsätzlich nicht mitbestimmen sollen.

Nur am Rande: abgesehen davon, dass ich tatsächlich nicht auf Menschenfleisch stehe, würde ich im Zweifel eher das Filet eines minderjährigen Unfallopfers dem Kochfleisch einer Ü80-Person vorziehen. zwinkern

Wir leben m.E. in einer Gesellschaft, wo diese Verwendung eben nicht allgemein akzeptiert ist, sondern etliche Menschen dagegen Vorbehalte haben.

Die Argumentation von Rasmus ist auch für mich logisch schlüssig und nachvollziehbar.
Allerdings kommt diese im Moment nicht gegen mein "Bauchgefühl" an, das mir immer noch sagt "unterschreib bloss keinen Organspenderausweis".
Und ich habe in den seltensten Fällen in meinem Leben erfahren können, dass handeln gegen dieses "Bauchgefühl" zu etwas Positiven in meinem Leben beigetragen hätte.

Auf jeden Fall wird das Thema bei mir jetzt nicht abgehakt, sondern ich werd einen Kumpel, der Rettungssanitäter bei der Feuerwehr ist, mal in einer ruhigen Minute drauf ansprechen. Und da gibt's auch noch ne Ärztin in meinem Bekanntenkreis...
Vielleicht können die ja noch eher was gegen mein Bauchgefühl tun.

#355:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 00:10
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Es ist völlig egal, ob *ein* Arzt sich so beeinflussen lässt oder nicht. Der Tod muss von zwei verschiedenen Ärzten bestätigt werden, wobei diese nicht in einer Vorgesetzten-Untergebenen-Beziehung zueinander stehen dürfen.

Wenn eine Transplantation in Frage kommt, dann dürfen die beiden Ärzte weder an der Organentnahme noch an der Transplantation selber beteiligt sein, d.h. man braucht mindestens zwei Ärzte, die Mist bauen und wenigstens einen dritten, der's nicht merkt. Und die Ärzte, die den Tod festzustellen haben müssen erfahrene Intensivmediziner sein.

Das sollte doch nun wirklich ausreichen,


soweit die theorie. und die praxis?

*phantasie ein*

arzt werner blickt skeptisch auf den jungen patienten hugo, dessen ueberreste nach einem motorradunfall kuenstlich beatmet werden. hugo sieht ziemlich uebel aus... hirnverletzungen... werner glaubt nicht, dass hugo noch wieder wird, wahrscheinlich ist er schon hirntot. die organe aber koennte man ja noch brauchen. werner versucht also, hirnstroeme zu messen. angesichts eines saubloeden kleinen bedienungsfehlers sind die kurven, wie erwartet, total tot.

werner braucht nun zwei unterschriften. arztkollege bjoern sieht er auf dem gang rumlaufen.
"hi bjoern... der motorradfahrer... exitus. n paar organe sind aber noch brauchbar."
bjoern lugt durch die offene tuer auf hugo: "der da?"
"ja..."
"hirnstroeme haste gemessen?"
"klar... " werner haelt das diagram hoch: "ziemlich tot!"
"jau, toeter geht nich. wo soll ich unterschreiben?"
"da!"
bjoern unterschreibt.

fehlt ne zweit-unterschrift. kollegin sandra telefoniert im pausenraum. werner naehert sich mit formular und hirnstromkurven. sandra unterbricht kurz ihr telefongespraech:
"brauchste noch ne zweitunterschrift?"
"ja"
sandra deutet auf die hirnstromkurven: "is das dieser hugo?"
"genau"
sandra unterschreibt und telefoniert weiter.

werner geht zurueck, informiert eurotransplant und nimmt n bisschen spaeter hugo auseinander.

*phantasie ende*

klar ist das so nicht legal.

aber ist es wirklich unrealistisch?

ich krieg zweitunterschriften bei der arbeit auch zwischen tuer und angel, aehnlich wie oben angedeutet. allerdings muss ich zugeben, dass es dabei nicht um leben und tod geht, sondern um *damit* verglichen total unwesentliches. aber ich frag mich, ob aerzte da wirklich sorgsamer mit umgehen, oder ob die nicht genauso ihren kollegen vertrauen.

#356:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 00:18
    —
@fuxing
Es ist ja durchaus verständlich bei diesem Thema ein mulmiges Bauchgefühl zu haben. Betrachten wir den Fall du kommst einmal in diese Situation. Nach einer ganzen Reihe von Untersuchungen kommen mehrere Ärzte zum Ergenbnis das dein Gehirn nicht mehr funktioniert. In diesem Fall wird definitiv eins von beiden Fällen eintreffen.
1. Man schaltet die Maschinen aus, dein Herz hört auf zu schlagen und du verwest im Grab oder wirst verbrannt ect.
2. Man entnimmt dir eine Reihe von Organen, schaltet die Maschinen aus, dein Herz hört auf zu schlagen und du verwest im Grab oder wirst verbrannt ect.

Vergiss nicht Leber, Lunge und Herz nicht nur die Lebensqualität verbessert, sondern erst ein weiterleben ermöglicht.
Bei einem Organspendeausweis, hast du übrigens vier Optionen.
1. Du kannst die Organspende komplett verweigern.
2. Du kannst auswählen welche Organe nur verwendet werden dürfen.
3. Du kannst auswählen welche Organe nicht verwendet werden dürfen.(alle anderen dürfen verwendet werden)
4. Du kannst die verwendung aller Organe freigeben.
Ich finde da ist für jeden was dabei. Ich finde es besser es zu Lebzeiten selbst zu entscheiden als meinen Verwandten in einer schweren Situation diese Entscheidung zu überlassen.
Aber besprich das ruhig mit kompetenten Personen in deinem Umfeld denen du vertraust. Das halte ich für den richtigen Weg.

#357:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 01:21
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
soweit die theorie. und die praxis?

*phantasie ein*

arzt werner blickt skeptisch auf den jungen patienten hugo, dessen ueberreste nach einem motorradunfall kuenstlich beatmet werden. hugo sieht ziemlich uebel aus... hirnverletzungen... werner glaubt nicht, dass hugo noch wieder wird, wahrscheinlich ist er schon hirntot. die organe aber koennte man ja noch brauchen. werner versucht also, hirnstroeme zu messen. angesichts eines saubloeden kleinen bedienungsfehlers sind die kurven, wie erwartet, total tot.

werner braucht nun zwei unterschriften. arztkollege bjoern sieht er auf dem gang rumlaufen.
"hi bjoern... der motorradfahrer... exitus. n paar organe sind aber noch brauchbar."
bjoern lugt durch die offene tuer auf hugo: "der da?"
"ja..."
"hirnstroeme haste gemessen?"
"klar... " werner haelt das diagram hoch: "ziemlich tot!"
"jau, toeter geht nich. wo soll ich unterschreiben?"
"da!"
bjoern unterschreibt.

fehlt ne zweit-unterschrift. kollegin sandra telefoniert im pausenraum. werner naehert sich mit formular und hirnstromkurven. sandra unterbricht kurz ihr telefongespraech:
"brauchste noch ne zweitunterschrift?"
"ja"
sandra deutet auf die hirnstromkurven: "is das dieser hugo?"
"genau"
sandra unterschreibt und telefoniert weiter.

werner geht zurueck, informiert eurotransplant und nimmt n bisschen spaeter hugo auseinander.

*phantasie ende*

klar ist das so nicht legal.


Du sagst das so, als ginge es hier ums Falschparken.

Zitat:
aber ist es wirklich unrealistisch?


Äh ... ja.

Wieso sollten die drei Ärzte auf diese Art ihren Job riskieren? Hast Du die Vorschriften zu mindestens mal quer gelesen?

Zitat:
ich krieg zweitunterschriften bei der arbeit auch zwischen tuer und angel, aehnlich wie oben angedeutet. allerdings muss ich zugeben, dass es dabei nicht um leben und tod geht, sondern um *damit* verglichen total unwesentliches. aber ich frag mich, ob aerzte da wirklich sorgsamer mit umgehen, oder ob die nicht genauso ihren kollegen vertrauen.


Wenn Du dich das ernsthaft fragen würdest, dann hättest du vermutlich ein Minimum an Zeit investiert und schnell herausgefunden, dass es nicht um zwei Unterschriften geht, sondern um zwei unabhängige, zeitlich deutlich voneinander getrennte Untersuchungen die beide detailliert dokumentiert werden müssen.

Stadtessen lieferst du hier ein Horrorszenario ab auf das jede Seifenoper stolz sein könnte, ungeachtet der Tatsache, dass es x-mal wahrscheinlicher ist, dass Du morgen im Supermarkt einen über den Kopf gezogen bekommst und ohne Niere in der Tiefkühltruhe auf dem Brokkoli wieder aufwachst.

Wieso?

#358:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 11:45
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Es ist völlig egal, ob *ein* Arzt sich so beeinflussen lässt oder nicht. Der Tod muss von zwei verschiedenen Ärzten bestätigt werden, wobei diese nicht in einer Vorgesetzten-Untergebenen-Beziehung zueinander stehen dürfen.

Wenn eine Transplantation in Frage kommt, dann dürfen die beiden Ärzte weder an der Organentnahme noch an der Transplantation selber beteiligt sein, d.h. man braucht mindestens zwei Ärzte, die Mist bauen und wenigstens einen dritten, der's nicht merkt. Und die Ärzte, die den Tod festzustellen haben müssen erfahrene Intensivmediziner sein.

Das sollte doch nun wirklich ausreichen,


soweit die theorie. und die praxis?

*phantasie ein*

arzt werner blickt skeptisch auf den jungen patienten hugo, dessen ueberreste nach einem motorradunfall kuenstlich beatmet werden. hugo sieht ziemlich uebel aus... hirnverletzungen... werner glaubt nicht, dass hugo noch wieder wird, wahrscheinlich ist er schon hirntot. die organe aber koennte man ja noch brauchen. werner versucht also, hirnstroeme zu messen. angesichts eines saubloeden kleinen bedienungsfehlers sind die kurven, wie erwartet, total tot.

werner braucht nun zwei unterschriften. arztkollege bjoern sieht er auf dem gang rumlaufen.
"hi bjoern... der motorradfahrer... exitus. n paar organe sind aber noch brauchbar."
bjoern lugt durch die offene tuer auf hugo: "der da?"
"ja..."
"hirnstroeme haste gemessen?"
"klar... " werner haelt das diagram hoch: "ziemlich tot!"
"jau, toeter geht nich. wo soll ich unterschreiben?"
"da!"
bjoern unterschreibt.

fehlt ne zweit-unterschrift. kollegin sandra telefoniert im pausenraum. werner naehert sich mit formular und hirnstromkurven. sandra unterbricht kurz ihr telefongespraech:
"brauchste noch ne zweitunterschrift?"
"ja"
sandra deutet auf die hirnstromkurven: "is das dieser hugo?"
"genau"
sandra unterschreibt und telefoniert weiter.

werner geht zurueck, informiert eurotransplant und nimmt n bisschen spaeter hugo auseinander.

*phantasie ende*

klar ist das so nicht legal.

aber ist es wirklich unrealistisch?

ich krieg zweitunterschriften bei der arbeit auch zwischen tuer und angel, aehnlich wie oben angedeutet. allerdings muss ich zugeben, dass es dabei nicht um leben und tod geht, sondern um *damit* verglichen total unwesentliches. aber ich frag mich, ob aerzte da wirklich sorgsamer mit umgehen, oder ob die nicht genauso ihren kollegen vertrauen.


Kannst du deine blühende Phantasie mal befragen, warum Werner in derselben Situation ohne Organspende und ohne die zwei Unterschriften trotz des saublöden Bedienungsfehlers die Beatmungsgeräte nicht abschaltet? Oder ist es ok, wenn Hugo aufgrund ärztlicher Fahrlässigkeit stirbt, solange nur die Organe nicht weiterverwendet werden?

#359:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 12:31
    —
esme hat folgendes geschrieben:
Kannst du deine blühende Phantasie mal befragen, warum Werner in derselben Situation ohne Organspende und ohne die zwei Unterschriften trotz des saublöden Bedienungsfehlers die Beatmungsgeräte nicht abschaltet? Oder ist es ok, wenn Hugo aufgrund ärztlicher Fahrlässigkeit stirbt, solange nur die Organe nicht weiterverwendet werden?


Zumal der Ablauf nahezu identisch wäre - wie gesagt, das Fernsehen lügt und der Empfänger der Spendeorgane liegt nicht wartend im Nebenzimmer.

#360:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 12:56
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Kannst du deine blühende Phantasie mal befragen, warum Werner in derselben Situation ohne Organspende und ohne die zwei Unterschriften trotz des saublöden Bedienungsfehlers die Beatmungsgeräte nicht abschaltet? Oder ist es ok, wenn Hugo aufgrund ärztlicher Fahrlässigkeit stirbt, solange nur die Organe nicht weiterverwendet werden?


Zumal der Ablauf nahezu identisch wäre - wie gesagt, das Fernsehen lügt und der Empfänger der Spendeorgane liegt nicht wartend im Nebenzimmer.


Im Fernsehen gibts auch immer den "Dsching-Aparat" womit die Leute wieder ins Leben zurückgeholt werden.
Ich glaube, es gibt kaum ein schieferes Bild von der Wirklichkeit, als in Artzt-Serien. Noch nicht mal in Polizei-Serien.

#361:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 13:07
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Im Fernsehen gibts auch immer den "Dsching-Aparat" womit die Leute wieder ins Leben zurückgeholt werden.


Meinst Du einen Defibrilator?

Zitat:
Ich glaube, es gibt kaum ein schieferes Bild von der Wirklichkeit, als in Artzt-Serien. Noch nicht mal in Polizei-Serien.


Es kann sehr unterhaltsam sein, solche Serien mit einem richtigen Arzt zu sehen...

#362:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 13:12
    —
Ich hab schon gehört, dass Leute sich Organspenderausweise geholt haben, weil da akribisch geprüft werden muss, ob die Leut auch wirklich hirntot sind. Damit nicht der Hausarzt sagt, ok tot, Totenschein und ab, und sie nicht bewusstlos eingegraben oder ins Krematorium geschoben werden.

Ob das nun realistisch ist, mit dem Totenschein und ab, weiß ich aber nicht.

#363:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 13:27
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich hab schon gehört, dass Leute sich Organspenderausweise geholt haben, weil da akribisch geprüft werden muss, ob die Leut auch wirklich hirntot sind. Damit nicht der Hausarzt sagt, ok tot, Totenschein und ab, und sie nicht bewusstlos eingegraben oder ins Krematorium geschoben werden.

Ob das nun realistisch ist, mit dem Totenschein und ab, weiß ich aber nicht.


Ist es nicht. Die Vorschriften zum Feststellen des Todes sind eigentlich die gleichen - mit der speziellen Auflage, dass niemand den Tod des Verstorbenen feststellen darf, der nachher an der Transplantation beteiligt ist.

Somit kann der Hausarzt den Tod eigentlich nicht feststellen. Das Problem ist viel mehr, dass der Hausarzt oder wer auch sonst gerade anwesend sein mag die Behandlung abbrechen könnte (oder gar nicht erst anfängt) obwohl der Tod noch nicht eingetreten ist. Inwieweit das wirklich passiert, weiß ich nicht. Auch nicht, ob es da nun praktische Ausnahmen gibt - wenn der Kopf vier Meter vovom Körper wegliegt braucht man wohl kein EEG mehr zu machen um den Tod feststellen zu können.

Ich weiß aber wohl, dass meine Großmutter vom Notarzt behandelt worden ist, obwohl als der ankam schon völlig klar war, dass er nicht mehr helfen konnte. Und zwar genau um solche Horrorszenarien zu vermeiden.

#364:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 13:33
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Im Fernsehen gibts auch immer den "Dsching-Aparat" womit die Leute wieder ins Leben zurückgeholt werden.


Meinst Du einen Defibrilator?

Zitat:
Ich glaube, es gibt kaum ein schieferes Bild von der Wirklichkeit, als in Artzt-Serien. Noch nicht mal in Polizei-Serien.


Es kann sehr unterhaltsam sein, solche Serien mit einem richtigen Arzt zu sehen...


Habe mich mal mit einem Arzt über Dr.House unterhalten.
Laut ihm ist die Serie insofern realistisch, dass wohl viele Ärzte Dr.House ähnlich sind und das die praktizierten Methoden rein theoretisch funktionieren.
Aber natürlich alles maßlos überzogen.

#365:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 13:42
    —
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Im Fernsehen gibts auch immer den "Dsching-Aparat" womit die Leute wieder ins Leben zurückgeholt werden.


Meinst Du einen Defibrilator?

Zitat:
Ich glaube, es gibt kaum ein schieferes Bild von der Wirklichkeit, als in Artzt-Serien. Noch nicht mal in Polizei-Serien.


Es kann sehr unterhaltsam sein, solche Serien mit einem richtigen Arzt zu sehen...


Habe mich mal mit einem Arzt über Dr.House unterhalten.
Laut ihm ist die Serie insofern realistisch, dass wohl viele Ärzte Dr.House ähnlich sind


Schön wär's ...

Zitat:
und das die praktizierten Methoden rein theoretisch funktionieren.
Aber natürlich alles maßlos überzogen.


Sonst wär's ja langweilig. Aber ich habe auch den Eindruck, dass bei vielen neueren Formaten doch darauf geachtet wird, dass die Sache einigermaßen stimmig ist. Gerade so Serien wie House leben ja davon..

#366:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 13:51
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich hab schon gehört, dass Leute sich Organspenderausweise geholt haben, weil da akribisch geprüft werden muss, ob die Leut auch wirklich hirntot sind. Damit nicht der Hausarzt sagt, ok tot, Totenschein und ab, und sie nicht bewusstlos eingegraben oder ins Krematorium geschoben werden.

Ob das nun realistisch ist, mit dem Totenschein und ab, weiß ich aber nicht.


Ist es nicht. Die Vorschriften zum Feststellen des Todes sind eigentlich die gleichen - mit der speziellen Auflage, dass niemand den Tod des Verstorbenen feststellen darf, der nachher an der Transplantation beteiligt ist.

Somit kann der Hausarzt den Tod eigentlich nicht feststellen.
Man liest halt solche Sachen:

http://bestatterweblog.de/archives/Todesfeststellung-durch-den-Arzt/2319
Zitat:
Zunächst muß unverzüglich ein Arzt den Tod feststellen und die erforderliche erste Leichenschau durchführen. Wenn er die notwendigen Papiere ausgestellt hat, dann erst kann und darf der Bestatter tätig werden.

Am problemlosesten geht das in der Tat wenn man den behandelnden Hausarzt ruft. Er kennt die Vorgeschichte und wird die Todesursache am schnellsten ermitteln können.
Aber man kann auch jeden anderen Arzt rufen, im Zweifelsfall auch einen Augenarzt. Oft wird der ärztliche Notdienst verständigt und die dann herbeieilenden Ärzte kennen die Vorgeschichte nicht und haben somit einen komplett fremden Fall vor sich.
Notärzte, die herbeigerufen werden, stellen oft nur eine Bescheinigung aus daß der Tod eingetreten ist, führen aber keine komplette Leichenschau durch, sodaß dann zusätzlich noch einmal ein niedergelassener Arzt gerufen werden muß.

Aber da gehts wohl um Fälle, wo Organspende gar nicht mehr möglich ist, weil der Patient schon länger tot ist. Da wird glaub ich der Tod mit Hilfe der sicheren Todeszeichen festgestellt, die aber erst später einige Zeit nach dem Hirntod eintreten.

Zitat:
Das Problem ist viel mehr, dass der Hausarzt oder wer auch sonst gerade anwesend sein mag die Behandlung abbrechen könnte (oder gar nicht erst anfängt) obwohl der Tod noch nicht eingetreten ist. Inwieweit das wirklich passiert, weiß ich nicht. Auch nicht, ob es da nun praktische Ausnahmen gibt - wenn der Kopf vier Meter vovom Körper wegliegt braucht man wohl kein EEG mehr zu machen um den Tod feststellen zu können.
Dieses Null-linien-EEG wird laut Wiki in der Rettungsmedizin benötigt, eben weil die sicheren Zeichen erst später eintreten. Sobald aber eine Organentnahme möglich scheint, muss dann auch das Procedere, das du beschrieben hast ablaufen, oder man muss die sicheren Todeszeichen abwarten, oder? Folglich ist so oder so die Furcht vor dem Lebendig eingegraben werden unrealistisch.

#367:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 14:04
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Dieses Null-linien-EEG wird laut Wiki in der Rettungsmedizin benötigt, eben weil die sicheren Zeichen erst später eintreten. Sobald aber eine Organentnahme möglich scheint, muss dann auch das Procedere, das du beschrieben hast ablaufen, oder man muss die sicheren Todeszeichen abwarten, oder? Folglich ist so oder so die Furcht vor dem Lebendig eingegraben werden unrealistisch.


So macht das Sinn, ja. Das hatte ich nicht richtig verstanden.

#368:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 16:36
    —
Vor mehr als zehn Jahren habe ich mir von meiner Hausärztin den Vordruck eines Organspendeausweises geben lassen und ihn ausgefüllt.
Nach Überfliegen dieses Stranges ist mir noch nicht so recht aufgegangen, wieso es bedenklich oder abzulehnen sein soll, einen solchen Ausweis zu haben.

Voraussetzung ist, dass man tot ist (tiefe Weisheit! Geschockt ), und dann kann man vielleicht mit einigen meiner Organe, so sie noch geeignet dazu sind, anderen Menschen helfen. Warum soll ich mir die Gruselvorstellung mit dem Skalpell lauernder Ärzte leisten, wenn ich ja will, dass die Organe gespendet werden?

Wenn ich mitunter in den Medien Nachrichten höre, die oft sensationell aufgemacht sind und schwerlich überprüft werden können, wonach in Ländern der Dritten Welt oder auch in GUS-Staaten Menschen entführt und ihrer Organe beraubt wurden, so bestätigt das zwar den Befund, dass die Geldgier vor Verbrechen nicht haltmacht. Aber was hat das mit der Entscheidung für einen Organspendeausweis zu tun?

Das Pietätgefühl wird in bezug auf das Schicksal meiner sterblichen Überreste auch nicht verletzt, wenn ich verfüge, dass dieselben verbrannt werden, wie die meiner zuvor verstorbenen Familienangehörigen. Der Übertritt zu den Freidenkern war bei meinen Vorfahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch mit einer Entscheidung für das Krematorium verbunden.

Eine der ersten dieser Einrichtungen ist übrigens in Gotha zu sehen, deren Bau von der Pazifistin und Befürworterin der Feuerbestattung Bertha von Suttner (1843-1914) angeregt wurde, einer geborenen Gräfin Kinsky.

#369:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 17:09
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Vor mehr als zehn Jahren habe ich mir von meiner Hausärztin den Vordruck eines Organspendeausweises geben lassen und ihn ausgefüllt.
Nach Überfliegen dieses Stranges ist mir noch nicht so recht aufgegangen, wieso es bedenklich oder abzulehnen sein soll, einen solchen Ausweis zu haben.


Da bist Du nicht der einzige.

Zitat:
Voraussetzung ist, dass man tot ist (tiefe Weisheit! Geschockt ), und dann kann man vielleicht mit einigen meiner Organe, so sie noch geeignet dazu sind, anderen Menschen helfen. Warum soll ich mir die Gruselvorstellung mit dem Skalpell lauernder Ärzte leisten, wenn ich ja will, dass die Organe gespendet werden?


Wenn irgendeine realistische Gefahr bestünde, dass man tatsächlich Patienten sterben lässt oder gar umbringt, oder auch nur noch lebenden Todgeweihten die Organe entnimmt, dann wäre das ein Thema.

Diese Gefahr sehe ich allerdings nicht als gegeben - ich kann kein Motiv für die Ärzte erkennen, die sich dazu verschwören müssten - und selbst wenn sie das täten so wäre ihr Tun im Nachhinein immer noch leicht aufzudecken,

Zitat:
Wenn ich mitunter in den Medien Nachrichten höre, die oft sensationell aufgemacht sind und schwerlich überprüft werden können, wonach in Ländern der Dritten Welt oder auch in GUS-Staaten Menschen entführt und ihrer Organe beraubt wurden, so bestätigt das zwar den Befund, dass die Geldgier vor Verbrechen nicht haltmacht. Aber was hat das mit der Entscheidung für einen Organspendeausweis zu tun?


Hast Du sowas wirklich schon mal als Nachricht gesehen? Ich nicht. Es macht auch kaum Sinn. Es mag reiche Menschen geben, die Bedarf an Organen haben - und ich kann ihnen kaum vorwerfen, wenn sie da mit ihrem Geld etwas nachhelfen wollen. Ich will auch nicht sterben. Aber die brauchen ja nicht irgendein Organ, sondern eins das *passt*. Finde mal ein passendes Organ von jemandem, der es nicht hergeben möchte ...

Und ja: Ein Spenderausweis ändert daran nichts. Wer den ausfüllt wird nicht erfasst oder getestet oder so.

Zitat:
Das Pietätgefühl wird in bezug auf das Schicksal meiner sterblichen Überreste auch nicht verletzt, wenn ich verfüge, dass dieselben verbrannt werden, wie die meiner zuvor verstorbenen Familienangehörigen. Der Übertritt zu den Freidenkern war bei meinen Vorfahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch mit einer Entscheidung für das Krematorium verbunden.


Darüber mache ich mir nun wirklich keine Gedanken. Muss ich wohl mal tun. Ich werde wohl schlicht die billigste Variante wählen. In Erwägung ziehen würde ich noch eine Waldbestattung.

Zitat:
Eine der ersten dieser Einrichtungen ist übrigens in Gotha zu sehen, deren Bau von der Pazifistin und Befürworterin der Feuerbestattung Bertha von Suttner (1843-1914) angeregt wurde, einer geborenen Gräfin Kinsky.

#370:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 17:19
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
.... Es mag reiche Menschen geben, die Bedarf an Organen haben - und ich kann ihnen kaum vorwerfen, wenn sie da mit ihrem Geld etwas nachhelfen wollen. Ich will auch nicht sterben. Aber die brauchen ja nicht irgendein Organ, sondern eins das *passt*. Finde mal ein passendes Organ von jemandem, der es nicht hergeben möchte ...

Und ja: Ein Spenderausweis ändert daran nichts. Wer den ausfüllt wird nicht erfasst oder getestet oder so.....

Ich glaube auch nicht an so einen Käse.

Aber als Plot für einen Krimi würde das gehen: Anfangen muss man mit Blutspenderdaten, weil man damit eine Kompatibilitätsdatei für Spender besitzt ..... Aber wer so rangeht, der füllt auch den Organspenderausweis seines Ersatzteillagers selber aus.

fwo

#371:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 17:40
    —
Wenn ich das richtig vor Augen habe, dann liegt das Problem des Organhandels darin, daß es für Menschen in Armut eine Möglichkeit darstellt, ihre Not durch den Verkauf eines Organs zu lindern. Ferner meine ich gelesen zu haben, daß es Länder gibt, in denen Menschen, die hingerichtet werden sollen, das Verfügungsrecht über ihre Organe verlieren. Da liegt der Gedanken nahe, daß der Staat die Menschen bereits zu Lebzeiten zu einer Art Nutzvieh macht. Das scheint mir eher die problematische Realität darzustellen.

Aber wie Telliamed bereits schrieb, dies hat nichts mit der Entscheidung für einen Organspendeausweis zu tun.

#372:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 18:06
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn ich das richtig vor Augen habe, dann liegt das Problem des Organhandels darin, daß es für Menschen in Armut eine Möglichkeit darstellt, ihre Not durch den Verkauf eines Organs zu lindern.


Ja. Dabei geht es primär wohl um Nieren, weil man die spenden kann, ohne selber allzu sehr beeinträchtigt zu werden. (Idealerweise nämlich überhaupt nicht.)

Andere Organe können nicht entnommen werden, ohne dass der Spender langfristig sterben würde, bzw. die Transplantate sind nicht lebensnotwendig und somit u8nkritisch.

Zitat:
Ferner meine ich gelesen zu haben, daß es Länder gibt, in denen Menschen, die hingerichtet werden sollen, das Verfügungsrecht über ihre Organe verlieren. Da liegt der Gedanken nahe, daß der Staat die Menschen bereits zu Lebzeiten zu einer Art Nutzvieh macht. Das scheint mir eher die problematische Realität darzustellen.


China ist da immer mal wieder im Gespräch, ja. Aber in China werden Todesurteile wohl recht häufig ausgesprochen, und der nachfolgende Organhandel ist nur ein willkommener Nebeneffekt - ich glaube kaum, dass die da intern mit irgendwelchen Quoten arbeiten oder so ...

Zitat:
Aber wie Telliamed bereits schrieb, dies hat nichts mit der Entscheidung für einen Organspendeausweis zu tun.


Wohl kaum.

#373:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 20:50
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Wenn ich mitunter in den Medien Nachrichten höre, die oft sensationell aufgemacht sind und schwerlich überprüft werden können, wonach in Ländern der Dritten Welt oder auch in GUS-Staaten Menschen entführt und ihrer Organe beraubt wurden, so bestätigt das zwar den Befund, dass die Geldgier vor Verbrechen nicht haltmacht. Aber was hat das mit der Entscheidung für einen Organspendeausweis zu tun?


Hast Du sowas wirklich schon mal als Nachricht gesehen? Ich nicht. Es macht auch kaum Sinn. Es mag reiche Menschen geben, die Bedarf an Organen haben - und ich kann ihnen kaum vorwerfen, wenn sie da mit ihrem Geld etwas nachhelfen wollen. Ich will auch nicht sterben. Aber die brauchen ja nicht irgendein Organ, sondern eins das *passt*. Finde mal ein passendes Organ von jemandem, der es nicht hergeben möchte ...

Und ja: Ein Spenderausweis ändert daran nichts. Wer den ausfüllt wird nicht erfasst oder getestet oder so.


Entführt eher nicht, aber seriöse Berichte über üble Abläufe beim Organhandel gibt es zuhauf. Und soo reich müssen die Betroffenen nicht sein, um bei genügend Leidensdruck in der Familie das Geld zusammenzukratzen.

Google zum Beispiel nach "nieren türkei organhandel", das bring unter anderem das:

http://www.zeit.de/2002/50/Organhandel_2

Ich erinnere mich aber auch an Berichte über die Verbindung zum organisierten Verbrechen, sodass - wie auch bei "freiwilliger" Prostitution - die Bedrohung der Familie in der Heimat als Druckmittel benutzt wird. Oder Druck auf Leute, die ganz offensichtlich geistig minderbemittelt sind.

Und ja, ein opt-out-Verfahren in den Käuferländern kann die Situation hier sehr verbessern.

#374:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 21:16
    —
@esme:
und da geht es vorwiegend um Nieren, also um Lebendspenden die auch nochmal beschränkt werden. Alles kein Grund, sich Sorgen um einen Organspenderausweis zu machen sondern eher um die legalen Möglichkeiten zur Organspende auszuweiten

#375:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 22:27
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
@esme:
und da geht es vorwiegend um Nieren, also um Lebendspenden die auch nochmal beschränkt werden. Alles kein Grund, sich Sorgen um einen Organspenderausweis zu machen sondern eher um die legalen Möglichkeiten zur Organspende auszuweiten

Das halte ich für einen wesentlichen Punkt: Wenn wir hier genügend Organe zusammenkriegen, kann kein Organhandel mit Organen aus der 3. Welt aufgebaut werden, von denen wir nicht wissen, unter welchen Bedingungen sie entnommen wurden. Eine schnelle Entnahme in einem der Armenhäuser der Welt ohne entsprechende Versorgung des Spenders halte ich für ein erheblich wahrscheinlicheres Szenario als die wegen ihres Spenderausweises notgeschlachteten Opfer hier.

fwo

#376:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 23:45
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Zitat:
aber ist es wirklich unrealistisch?


Äh ... ja.

dein wort in gottes ohr Smilie

Zitat:

Wieso sollten die drei Ärzte auf diese Art ihren Job riskieren? Hast Du die Vorschriften zu mindestens mal quer gelesen?

nein, habe ich nicht. hast du?

in meinem vorherigen job konnte ich bei weitem nicht alle vorschriften kennen, gegen die ich verstiess. daran, alle einzuhalten, war kein dran denken. in meinem jetzigen job bemuehe ich mich zumindest die meisten der vorschriften, die ich eh nicht einhalten kann, wenigstens zu kennen.

du meinst bei aerzten ist das besser?

und was das job riskieren angeht: was riskiert der arzt denn? mit 99.9%-iger sicherheit wird er seinem kollegen eh vertrauen koennen. wenn der sagt "tot", dann ist der patient normal auch tot. und wenn nicht? schade. aber das wird kein schwein merken. wie auch...

Zitat:

Zitat:
ich krieg zweitunterschriften bei der arbeit auch zwischen tuer und angel, aehnlich wie oben angedeutet. allerdings muss ich zugeben, dass es dabei nicht um leben und tod geht, sondern um *damit* verglichen total unwesentliches. aber ich frag mich, ob aerzte da wirklich sorgsamer mit umgehen, oder ob die nicht genauso ihren kollegen vertrauen.


Wenn Du dich das ernsthaft fragen würdest, dann hättest du vermutlich ein Minimum an Zeit investiert und schnell herausgefunden, dass es nicht um zwei Unterschriften geht, sondern um zwei unabhängige, zeitlich deutlich voneinander getrennte Untersuchungen die beide detailliert dokumentiert werden müssen.

das mag die theorie sein. vielleicht gibts deshalb auch 2 untersuchungsboegen und nicht nur einen. aber das einzige, was jemals jemand pruefen wird, ist, dass zwei aerzte ihre unterschrift geleistet haben. wer dagegen die boegen ausgefuellt hat... tja... wer soll das wissen...

in deutschland interessiert doch nur das papier. das muss stimmen. also wird das papier geschwaerzt. und zwar mit moeglichst wenig arbeitsaufwand. wen kratzen schon vorschriften... deine vorstellung, dass das, was irgendwer zu papier bringt, auch was mit der realitaet zu tun haben muss, scheint mir schon fast naiv.

was aerzte dokumentieren, muss doch mit der realitaet nix zu tun haben. aerzte haben auch ein ausfuehrliches beratungsgespraech mit meiner mutter dokumentiert. das beratungsgespraech mit ihr fand den unterlagen zufolge zu einer uhrzeit statt, an der sie sich bereits 40 km von dem krankenhaus entfernt befand und nachweislich bereits seit stunden im koma lag.

aber man hatte sie beraten. ausfuehrlich sogar.

Zitat:

Stadtessen lieferst du hier ein Horrorszenario ab auf das jede Seifenoper stolz sein könnte, ungeachtet der Tatsache, dass es x-mal wahrscheinlicher ist, dass Du morgen im Supermarkt einen über den Kopf gezogen bekommst und ohne Niere in der Tiefkühltruhe auf dem Brokkoli wieder aufwachst.

Wieso?


weil mir dein vertrauen in die beachtung von vorschriften nun einmal fehlt. dafuer sehe ich zu oft, wie vorschriften missachtet werden.

#377:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 23:47
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
@esme:
und da geht es vorwiegend um Nieren, also um Lebendspenden die auch nochmal beschränkt werden. Alles kein Grund, sich Sorgen um einen Organspenderausweis zu machen sondern eher um die legalen Möglichkeiten zur Organspende auszuweiten


Ja klar, hab ich ja in meinem letzten Satz geschrieben.

Es ist aber eben nicht schlecht, zu wissen, dass Horrorstories wirklich existieren, genau deswegen, weil hier die Leute ihre irrationalen Ängste pflegen.

Ich hoffe ja darauf, dass man Organe in absehbarer Zeit nachzüchten kann.

#378:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 10.11.2009, 23:54
    —
tridi hat folgendes geschrieben:

weil mir dein vertrauen in die beachtung von vorschriften nun einmal fehlt. dafuer sehe ich zu oft, wie vorschriften missachtet werden.


Warum meinst du aber, dass die Vorschriften weniger beachtet werden, wenn ein Organspendeausweis da ist?

Sonst müssen wir nämlich eine OT-Diskussion über Ärzte im allgemeinen beginnen.

(Ich halte in Spitälern auch viel für verbesserungswürdig, aber die Feststellung des Todes halte ich gegenüber Krankenhauskeimen und fehlenden Checklists und Prozeduren bei der Routine in der Auswirkung für vernachlässigbar und im Vergleich gut geregelt. Die Regeln inklusive Einhaltungsüberprüfung für den Check eines Flugzeugs, insbesondere was bei einer Unterbrechung passieren muss, sind wesentlich sorgfältiger als im Routinekrankenhausbetrieb.)

#379:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 00:22
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Zitat:
aber ist es wirklich unrealistisch?


Äh ... ja.

dein wort in gottes ohr Smilie

Zitat:

Wieso sollten die drei Ärzte auf diese Art ihren Job riskieren? Hast Du die Vorschriften zu mindestens mal quer gelesen?

nein, habe ich nicht. hast du?


Ja, und ich habe mich mit anderen Usern hier darüber unterhalten. Du scheinst also nichtmal den Thread gelesen zu haben ...

Zitat:
in meinem vorherigen job konnte ich bei weitem nicht alle vorschriften kennen, gegen die ich verstiess. daran, alle einzuhalten, war kein dran denken. in meinem jetzigen job bemuehe ich mich zumindest die meisten der vorschriften, die ich eh nicht einhalten kann, wenigstens zu kennen.

du meinst bei aerzten ist das besser?


Wieviele Deiner "Vorschriften" sind ganz konkrete Gesetze und wie oft verstößt Du dagegen?

Zitat:
und was das job riskieren angeht: was riskiert der arzt denn? mit 99.9%-iger sicherheit wird er seinem kollegen eh vertrauen koennen. wenn der sagt "tot", dann ist der patient normal auch tot. und wenn nicht? schade. aber das wird kein schwein merken. wie auch...


Lies es halt nach! Die notwendigen Untersuchungen sind relativ aufwändig und hinterlassen eine überprüfbare Dokumentation.



Zitat:

das mag die theorie sein. vielleicht gibts deshalb auch 2 untersuchungsboegen und nicht nur einen. aber das einzige, was jemals jemand pruefen wird, ist, dass zwei aerzte ihre unterschrift geleistet haben. wer dagegen die boegen ausgefuellt hat... tja... wer soll das wissen...


Nochmal: Beschäftige Dich zu mindestens oberflächlich mit dem Thema, bevor Du hier Deine Weisheiten zum besten gibst.

Zitat:
in deutschland interessiert doch nur das papier. das muss stimmen. also wird das papier geschwaerzt. und zwar mit moeglichst wenig arbeitsaufwand. wen kratzen schon vorschriften... deine vorstellung, dass das, was irgendwer zu papier bringt, auch was mit der realitaet zu tun haben muss, scheint mir schon fast naiv.


blah ...

Zitat:
was aerzte dokumentieren, muss doch mit der realitaet nix zu tun haben. aerzte haben auch ein ausfuehrliches beratungsgespraech mit meiner mutter dokumentiert. das beratungsgespraech mit ihr fand den unterlagen zufolge zu einer uhrzeit statt, an der sie sich bereits 40 km von dem krankenhaus entfernt befand und nachweislich bereits seit stunden im koma lag.

aber man hatte sie beraten. ausfuehrlich sogar.


blah

Zitat:
Zitat:

Stadtessen lieferst du hier ein Horrorszenario ab auf das jede Seifenoper stolz sein könnte, ungeachtet der Tatsache, dass es x-mal wahrscheinlicher ist, dass Du morgen im Supermarkt einen über den Kopf gezogen bekommst und ohne Niere in der Tiefkühltruhe auf dem Brokkoli wieder aufwachst.

Wieso?


weil mir dein vertrauen in die beachtung von vorschriften nun einmal fehlt. dafuer sehe ich zu oft, wie vorschriften missachtet werden.


Blah.

Solange du keinen blassen Schimmer hast, wie die Vorschriften aussehen und was alles passieren müsste um sie umgehen zu können solltest du eventuell etwas vorsichtiger mit Deinen abenteuerlichen Vermutungen umgehen.

Und wie gesagt: Es geht hier nicht mal um ärztliche SChlamperei, d.h. die eigentliche Frage hast Du njicht beantworten können: Was für einen Unterschied macht es hier, ob der Patient Organspender ist?

#380:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 00:25
    —
esme hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

weil mir dein vertrauen in die beachtung von vorschriften nun einmal fehlt. dafuer sehe ich zu oft, wie vorschriften missachtet werden.


Warum meinst du aber, dass die Vorschriften weniger beachtet werden, wenn ein Organspendeausweis da ist?

ob das ohne organspendeausweis besser ist, darf gern bezweifelt werden.

ich trat nur der auffassung entgegen, dass die fuer die organspende notwendige todesfeststellung so absolut sicher sei.

#381:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 00:43
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

weil mir dein vertrauen in die beachtung von vorschriften nun einmal fehlt. dafuer sehe ich zu oft, wie vorschriften missachtet werden.


Warum meinst du aber, dass die Vorschriften weniger beachtet werden, wenn ein Organspendeausweis da ist?

ob das ohne organspendeausweis besser ist, darf gern bezweifelt werden.

ich trat nur der auffassung entgegen, dass die fuer die organspende notwendige todesfeststellung so absolut sicher sei.

Hast du denn bessere Untersuchungsmethoden?
Wie Rasmus schon gesagt hat sind die derzeitigen Untersuchungsmethoden ziemlich aufwändig und liefern fast immer ein eindeutiges Ergebnis. In Zweifelfällen werden die Untersuchungen wiederholt.

#382:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 01:20
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ja, und ich habe mich mit anderen Usern hier darüber unterhalten. Du scheinst also nichtmal den Thread gelesen zu haben ...

ich habe ihn gewiss nicht auswendig gelernt.

Zitat:

Wieviele Deiner "Vorschriften" sind ganz konkrete Gesetze und wie oft verstößt Du dagegen?

das meiste duerften eher rechtsverordnungen sein - erlassen auf grund von gesetzen. wie oft ich dagegen verstosse? hmmm... taeglich?

Zitat:

Zitat:
und was das job riskieren angeht: was riskiert der arzt denn? mit 99.9%-iger sicherheit wird er seinem kollegen eh vertrauen koennen. wenn der sagt "tot", dann ist der patient normal auch tot. und wenn nicht? schade. aber das wird kein schwein merken. wie auch...


Lies es halt nach! Die notwendigen Untersuchungen sind relativ aufwändig und hinterlassen eine überprüfbare Dokumentation.

nunmehr gelesen. zu dokumentieren sind koma, ein paar fehlende reflexe (darunter atmung bei entsprechender CO2-konzentration) und ein EEG. die nachpruefbare dokumentation, von der du sprichst, scheint aus einem protokollblatt zu bestehen (ein formblatt, wo bei den reflexen halt "fehlt" eingekreist oder angekreuzt wird) und dem entsprechenden EEG-ausdruck. (das zumindest reicht, es gibt andere alternativ-untersuchungen, die aber nicht gemacht werden muessen.)

wer das blatt ausgefuellt hat und wer das EEG angefertigt hat, weiss letzten endes keiner, auch wenn ein arzt unterschrieben hat. ich wuesste nicht, was mich so sicher hoffen lassen sollte, dass diese unterschriften nicht so leichtfertig gegeben werden wie bei anderen berufen und wie auch bei aerzten, wenns um weniger wichtiges geht.

mich wuerds nicht wundern, wenn ein und dieselbe person das EEG gleich zweimal hintereinander macht und der zweite arzt das ganze unterschriftsreif vorbereitet zum abzeichnen in die hand gedrueckt bekommt.


Zitat:

Nochmal: Beschäftige Dich zu mindestens oberflächlich mit dem Thema, bevor Du hier Deine Weisheiten zum besten gibst.

nunmehr getan. transplantationsgesetz gesucht, relevante abschnitte gelesen (zum genauen verfahren, wie der tod festgestellt wird, steht da eher wenig); das gesetz verweist auf richtlinien der bundesaerztekammer, liegen mir nun auch vor, samt protokollbogen.

und jetzt?

geaendert hat das an meiner argumentation nix.

Zitat:
Was für einen Unterschied macht es hier, ob der Patient Organspender ist?

s.o., antwort an esme: vielleicht keinen.

ich habe mich nur gegen die vorschrifts-beachtungs-glaeubigkeit gewendet. dass zwei aerzte unabhaengig voneinander untersuchen muessen, heisst nicht, dass sie es auch tun.

#383:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 01:29
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Hast du denn bessere Untersuchungsmethoden?

nein.

aber ich weiss, wieso ich vor einer organspende verlange, dass meine angehoerigen, von meinem tod ueberzeugt, zustimmen.

#384:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 01:31
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Hast du denn bessere Untersuchungsmethoden?

nein.

aber ich weiss, wieso ich vor einer organspende verlange, dass meine angehoerigen, von meinem tod ueberzeugt, zustimmen.


Und wenn Du mit Deinen Angehörigen im Clinch liegst? Dann wären dass doch wohl die Letzten, die ein Stimmrecht haben sollten.

#385:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 01:38
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:

Und wenn Du mit Deinen Angehörigen im Clinch liegst? Dann wären dass doch wohl die Letzten, die ein Stimmrecht haben sollten.

angehoerige, mit denen ich im clinch liege, schreibe ich natuerlich nicht da rein.

#386:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 01:41
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Hast du denn bessere Untersuchungsmethoden?

nein.

aber ich weiss, wieso ich vor einer organspende verlange, dass meine angehoerigen, von meinem tod ueberzeugt, zustimmen.


Weil deren Diagnose natürlich deutlich zuverlässiger ist als die eines schlampigen Arztes ... Mit den Augen rollen

#387:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 01:57
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zitat:

aber ich weiss, wieso ich vor einer organspende verlange, dass meine angehoerigen, von meinem tod ueberzeugt, zustimmen.


Weil deren Diagnose natürlich deutlich zuverlässiger ist als die eines schlampigen Arztes ... Mit den Augen rollen

weil die nur zustimmen werden, wenn selbst ihnen restlos klar ist, dass nix mehr zu machen ist. ein schlampiger arzt wird sie nicht ueberzeugen koennen.

#388:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 11:59
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zitat:

aber ich weiss, wieso ich vor einer organspende verlange, dass meine angehoerigen, von meinem tod ueberzeugt, zustimmen.


Weil deren Diagnose natürlich deutlich zuverlässiger ist als die eines schlampigen Arztes ... Mit den Augen rollen

weil die nur zustimmen werden, wenn selbst ihnen restlos klar ist, dass nix mehr zu machen ist. ein schlampiger arzt wird sie nicht ueberzeugen koennen.


Wie soll das den praktisch Ablaufen? Meinst Du allen Ernstes, ein Arzt der einen Untersuchungsbericht fälscht wäre nicht aich in der Lage jemandem vorzulügen, er hätte die entsprechende Untersuchung tatsächlich durchgeführt?

Was soll da wie beurteilt werden? Ob der Kittel sauber und der Schreibtisch vom Arzt aufgeräumt ist?

#389:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 20:10
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Wie soll das den praktisch Ablaufen? Meinst Du allen Ernstes, ein Arzt der einen Untersuchungsbericht fälscht wäre nicht aich in der Lage jemandem vorzulügen, er hätte die entsprechende Untersuchung tatsächlich durchgeführt?

Was soll da wie beurteilt werden? Ob der Kittel sauber und der Schreibtisch vom Arzt aufgeräumt ist?

wann man einem arzt traut und wann nicht, ist schwer zu beantworten. am aufgeraeumten tisch liegts bestimmt nicht. ueberzeugend waere gewiss, die untersuchungen vor den augen meiner angehoerigen durchzufuehren und sie ihnen auch zu erklaeren. ob eine messung vernuenftig durchgefuehrt wurde, koennen meine angehoerigen evtl. sogar besser beurteilen als aerzte. die ergebnisse interpretieren kann der arzt sicher besser. ob sichergestellt ist, dass das eeg-messgeraet vernuenftig funktioniert hat (eichung), und ob ein artefakt wirklich ein solches ist oder nicht, davon wird der arzt meine angehoerigen entweder ueberzeugen koennen (hinreichendes technisches und naturwissenschaftliches verstaendnis ist vorhanden), oder aber der arzt ist nicht glaubhaft oder hat selber keine ahnung.

auch in lebendem zustand behandelt mich kein arzt, der mir nicht genau erklaert, was er meint, bei mir diagnostiziert zu haben und was genau er als therapie vorschlaegt. und die letzte entscheidung ueber eine therapie liegt immernoch bei mir selbst. wenn ich selber nicht mehr ansprechbar bin, muessen halt meine angehoerigen an meiner stelle entscheiden. und man wird sie genauso ueberzeugen muessen wie man mich selbst bei einer behandlung zu lebzeiten ueberzeugen muss.

wenn ein arzt es mit "ich bin arzt und sie haben keine ahnung, also glauben sie mir gefaelligst und stellen sie keine fragen" versucht, wird er sofort durchgefallen sein. erklaert er alles, demonstriert er die sachen, die er behauptet, so dass jeder es sehen kann, und gibt er auch auf kritische fragen vernuenftige antworten, dann wird er eher glaubhaft sein.

#390:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 20:33
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
wann man einem arzt traut und wann nicht, ist schwer zu beantworten. am aufgeraeumten tisch liegts bestimmt nicht. ueberzeugend waere gewiss, die untersuchungen vor den augen meiner angehoerigen durchzufuehren und sie ihnen auch zu erklaeren.


Das setzt vorraus, dass diese Option überhaupt besteht. Und dass der ach so kompetente Herr Medeziner zwar unter Generalverdacht steht, ggf schlampig zu arbeiten - aber eine parallel zur Arbeit gehaltene Vorlesung für interessierte Laien wird das Ergebnis sicherlich nicht negativ beeinflussen ... Mit den Augen rollen

Zitat:
ob eine messung vernuenftig durchgefuehrt wurde, koennen meine angehoerigen evtl. sogar besser beurteilen als aerzte.


Wie soll das denn funktionieren? Selbst wenn ich mal davon Ausgehe, dass alle Deine Angehörigen in der Produktion von Nihon Kohden oder ähnlichen Betreiben arbeiten - Du meinst echt, dass die wenn sie neben Deiner vermeintlichen Leiche stehen noch zuverlässiger Arbeiten als der durchschnittliche Arzt?

Zitat:
die ergebnisse interpretieren kann der arzt sicher besser. ob sichergestellt ist, dass das eeg-messgeraet vernuenftig funktioniert hat (eichung), und ob ein artefakt wirklich ein solches ist oder nicht, davon wird der arzt meine angehoerigen entweder ueberzeugen koennen (hinreichendes technisches und naturwissenschaftliches verstaendnis ist vorhanden), oder aber der arzt ist nicht glaubhaft oder hat selber keine ahnung.


Du verwechselst ganz offenkundig Überzeugungskraft mit Kompetenz.

Zitat:
auch in lebendem zustand behandelt mich kein arzt, der mir nicht genau erklaert, was er meint, bei mir diagnostiziert zu haben und was genau er als therapie vorschlaegt. und die letzte entscheidung ueber eine therapie liegt immernoch bei mir selbst.


Das ist sehr lobenswert - und das meine ich ernst - hilft dir aber nicht mehr wirklich weiter, wenn geklärt werden soll, ob Du Tod bist oder nicht. (Und es geht hier immer noch um Organspende - der stümperhafte Arzt wird Dich immer boch für genauso tod halten, wenn Deine Angehörigen die verweigern, oder?)


Zitat:
wenn ich selber nicht mehr ansprechbar bin, muessen halt meine angehoerigen an meiner stelle entscheiden. und man wird sie genauso ueberzeugen muessen wie man mich selbst bei einer behandlung zu lebzeiten ueberzeugen muss.


Wieso?

Es geht nicht mehr um eine Behandlung!

Es geht auch nichtmal primär datum, ob Du tod bist, sondern ob in dem Fall *dass* Du tod bist Deine Organe gespendet werden sollen.

So oder so sind völlig andere Kriterien wichtig als wenn es darum geht, über eine spezielle Form der Behandlung zu entscheiden.

Ich halte den Unterschied für wichtig - solange nämlich jemand denkt es ginge um so ezwas wie eine Behandlung ist noch nicht angekommen, dass Du in dem Fall schon tod wärst.

Zitat:
wenn ein arzt es mit "ich bin arzt und sie haben keine ahnung, also glauben sie mir gefaelligst und stellen sie keine fragen" versucht, wird er sofort durchgefallen sein. erklaert er alles, demonstriert er die sachen, die er behauptet, so dass jeder es sehen kann, und gibt er auch auf kritische fragen vernuenftige antworten, dann wird er eher glaubhaft sein.


Ich versuche immer noch mir auszumalen, wie das Gespräch mit Deinen Angehörigen dereinst ablaufen sollte ...

#391:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 22:16
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
aber eine parallel zur Arbeit gehaltene Vorlesung für interessierte Laien wird das Ergebnis sicherlich nicht negativ beeinflussen ... Mit den Augen rollen

man wird die angehoerigen nicht einbestellen, ohne dass man vorher schon einmal die untersuchungen gemacht hat und zum ergebnis "tot" gekommen ist. trotzdem kann man es dann nochmal demonstrieren.

Zitat:
Zitat:
ob eine messung vernuenftig durchgefuehrt wurde, koennen meine angehoerigen evtl. sogar besser beurteilen als aerzte.


Wie soll das denn funktionieren? Selbst wenn ich mal davon Ausgehe, dass alle Deine Angehörigen in der Produktion von Nihon Kohden oder ähnlichen Betreiben arbeiten
- Du meinst echt, dass die wenn sie neben Deiner vermeintlichen Leiche stehen noch zuverlässiger Arbeiten als der durchschnittliche Arzt?

es geht nicht um zuverlaessiger arbeiten, sondern darum, anzusehen, ob das zuverlaessig erscheint. und moegliche fehlerquellen zu erkennen und sich ggf. von davon ueberzeugen zu lassen, dass der fehler nicht besteht. und ums mal ganz deutlich zu sagen: meinen angehoerigen traue ich eher zu, ein mV von einem μV zu unterscheiden als einem arzt, den ich nicht kenne.

Zitat:

Zitat:
die ergebnisse interpretieren kann der arzt sicher besser. ob sichergestellt ist, dass das eeg-messgeraet vernuenftig funktioniert hat (eichung), und ob ein artefakt wirklich ein solches ist oder nicht, davon wird der arzt meine angehoerigen entweder ueberzeugen koennen (hinreichendes technisches und naturwissenschaftliches verstaendnis ist vorhanden), oder aber der arzt ist nicht glaubhaft oder hat selber keine ahnung.


Du verwechselst ganz offenkundig Überzeugungskraft mit Kompetenz.

fehlende kompetenz fuehrt oft zu fehlender ueberzeugungskraft.

wer keine ahnung hat, den wird ein quacksalber, der gut labern kann, vielleicht ueberzeugen koennen. aber nicht jeder laesst sich durch bloedsinn ueberzeugen.

und wenn die ueberzeugungskraft fehlt, ist die kompetenz zumindest fraglich.

konkretes beispiel: ob z.b. eine eichung (die ja auch vorgeschieben ist beim eeg) durchgefuehrt wurde, und wann, laesst sich anhand der kurven problemlos feststellen. auf diesbezuegliche kritische fragen der angehoerigen hin wuerde ein kompetenter arzt sofort auf die entsprechenden stellen hinweisen und so die angehoerigen ggf. ueberzeugen koennen. ein inkompetenter arzt, der das eichen grad mal vergessen hat, kann dagegen nicht ueberzeugen, denn diese stellen fehlen in den eeg-kurven.


Zitat:

Zitat:
wenn ich selber nicht mehr ansprechbar bin, muessen halt meine angehoerigen an meiner stelle entscheiden. und man wird sie genauso ueberzeugen muessen wie man mich selbst bei einer behandlung zu lebzeiten ueberzeugen muss.


Wieso?

Es geht nicht mehr um eine Behandlung!

oh doch - es geht um einem im wahrsten sinne des wortes sehr einschneidende "behandlung", naemlich um die entfernung meiner organe. so moechte ich in lebendigem zustand auf keinen fall behandelt werden!

genauso wie bei einer riskanten operation ggf. meine angehoerigen an meiner stelle entscheiden muessen, ob das gemacht werden sollte, so muessen auch sie ggf. ueberzeugt werden, dass ich tatsaechlich tot bin - und infolgedessen der eingriff (meine ausschlachtung) in ordnung geht.

im einen wie im anderen falle: eine blankovollmacht fuer einen mir unbekannten, moeglicherweise gar voellig inkompetenten arzt gibts von mir in keinem falle. die entscheidung liegt im einen wie im andern fall bei mir bzw. ersatzweise, wenn ich nicht ansprechbar bin, bei meinen angehoerigen.

Zitat:

Es geht auch nichtmal primär datum, ob Du tod bist, sondern ob in dem Fall *dass* Du tod bist Deine Organe gespendet werden sollen.

So oder so sind völlig andere Kriterien wichtig als wenn es darum geht, über eine spezielle Form der Behandlung zu entscheiden.

fuer mich ist da kein unterschied. die entscheidung liegt bei mir, und fuer den fall, dass ich nicht ansprechbar bin, bei meinen angehoerigen. sie wissen, wie sie in meinem sinne entscheiden sollen: naemlich, wenn selbst ihnen gnadenlos klar ist, dass ich hinueber bin, fuer eine organspende. wenn sie aber den geringsten zweifel haben: dagegen, und erstmal genauer pruefen, was los ist.

ob behandlung oder organspende: ne vollmacht fuer einen mir unbekannten arzt gibts von mir nicht.

Zitat:

Zitat:
wenn ein arzt es mit "ich bin arzt und sie haben keine ahnung, also glauben sie mir gefaelligst und stellen sie keine fragen" versucht, wird er sofort durchgefallen sein. erklaert er alles, demonstriert er die sachen, die er behauptet, so dass jeder es sehen kann, und gibt er auch auf kritische fragen vernuenftige antworten, dann wird er eher glaubhaft sein.


Ich versuche immer noch mir auszumalen, wie das Gespräch mit Deinen Angehörigen dereinst ablaufen sollte ...

so wie mich auch heute jeder vernuenftige arzt behandelt. es gibt auch andere aerzte (gluecklicherweise eine minderheit), aber zu denen gehe ich nicht, oder zumindest kein zweites mal.

#392:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 23:54
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Es geht auch nichtmal primär datum, ob Du tod bist, sondern ob in dem Fall *dass* Du tod bist Deine Organe gespendet werden sollen.

So oder so sind völlig andere Kriterien wichtig als wenn es darum geht, über eine spezielle Form der Behandlung zu entscheiden.

fuer mich ist da kein unterschied. die entscheidung liegt bei mir, und fuer den fall, dass ich nicht ansprechbar bin, bei meinen angehoerigen. [...]
Die Entscheidung liegt niemals bei dir, es geht hier schließlich um die Feststellung des Todes. Niemand erklärt sich selber für tot.

Zuletzt bearbeitet von Komodo am 11.11.2009, 23:57, insgesamt einmal bearbeitet

#393:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 11.11.2009, 23:56
    —
tridi hat folgendes geschrieben:

so wie mich auch heute jeder vernuenftige arzt behandelt.


Möglicherweise gerätst Du auch mit Organspenderausweis im kritischen Fall an einen vernünftigen Arzt, der Dich friedvoll sterben läßt und Deinen Sterbeprozeß nicht auf dem OP-Tisch, nach Entnahme aller brauchbaren Organe durch abschalten der Maschinen beendet.

Die soll es nämlich auch geben. Angeblich ist die tatsächliche Organentname wesentlich geringer als die mögliche Organentnahme durch potentielle Spender.

Vielleicht liegt es daran, weil die Hirntodfeststellung derart kompliziert ist, für die es ja einer speziellen Ausbildung bedarf, daß sie kaum jemand durchführen kann oder nicht alle Ärzte sind versessen darauf, Leben um jeden Preis zu erhalten.

Das Leben eines Transplantierten ist abhängig von Medikamenten mit beträchtlichen Nebenwirkungen, die auf Dauer andere Organe schädigen, so dass in nicht seltenen Fällen ein weiteres Organ versagt und demzufolge ersetzt werden muss, falls es nicht zur Abstoßung kommt und wieder ein neues Organ her muß, um Leben um jeden Preis zu erhalten.

Offiziellen Berichten zufolge hat die Zahl der Spendebereiten abgenommen, bemerkenswerterweise bei über 65Jährigen jedoch zugenommen. Dies läßt die Vermutung zu, dass die Bereitschaft zum Spenden aus der Angst vor dem eigenen Tod geschieht in der Hoffnung, dadurch auch andere überzeugen zu können, damit genügend Organe verfügbar sind, wenn man selbst mal eines braucht.

Die Menschen, für die wir als Spender geworben werden sollen, liegen bereits in den Krankenhäusern und ihr Überleben hängt davon ab, dass wir möglichst bald unser Leben beenden, um mit unseren gesunden Organen ihr Sterben aufzuhalten.

Bei dem Gedanken gruselt es mich einfach nur. Und komm mir jetzt nicht wieder einer mit dem Argument: Wenn du tot bist... Mir gruselt es jetzt! und wenn ich einen Ausweis hätte, würde ich ihn spätestens JETZT wegwerfen.

Die Akzeptanz der Organspende beruht darauf, dass keiner mehr sterben will, obwohl doch jeder weiß, dass der Tod zum Leben gehört.

Mit dem Verbot der Transplantationsmedizin wären übrigens auch solche schaudrigen Vorkommnisse wie sie oben bereits erwähnt wurden vom Tisch. Bliebe natürlich noch die Illegalität. Die könnte man bekämpfen wie jedes andere Verbrechen auch.



Jeder dem sein Bauchgefühl sagt, er wolle nicht spenden, der soll es auch nicht tun. Was bringt es, mit einem Spenderausweis rumzulaufen und sich schlecht dabei zu fühlen.

Und jeder, der so versessen darauf ist, kranken Menschen zu helfen, der soll es doch am besten sofort und kostenlos tun. Freiwillige Helfer werden überall gesucht. Dann kann er den Dank auch noch zu Lebzeiten empfangen.

Liebe Grüße
Zeitreisender


Zuletzt bearbeitet von Zeitreisender am 12.11.2009, 00:01, insgesamt einmal bearbeitet

#394:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 00:00
    —
Buhu, wenns dich so gruselt, füll keinen Spenderausweis aus und halt dich von dem Thema fern.

#395:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 00:02
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Buhu, wenns dich so gruselt, füll keinen Spenderausweis aus und halt dich von dem Thema fern.


Warum soll ich mich fernhalten? Ist hier nur Pro erwünscht?

#396:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 00:21
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum soll ich mich fernhalten? Ist hier nur Pro erwünscht?
Nein. Ein Contra-Argument wäre sicherlich interressant. Aber von dir kam bisher kein Argument. Deine Ansicht ist jedenfalls ein Argument für gar nichts.

#397:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 00:23
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum soll ich mich fernhalten? Ist hier nur Pro erwünscht?
Nein. Ein Contra-Argument wäre sicherlich interressant. Aber von dir kam bisher kein Argument. Deine Ansicht ist jedenfalls ein Argument für gar nichts.


Kannst Du Deine Behauptung auch begründen, Komodo?

#398:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 00:32
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum soll ich mich fernhalten? Ist hier nur Pro erwünscht?
Nein. Ein Contra-Argument wäre sicherlich interressant. Aber von dir kam bisher kein Argument. Deine Ansicht ist jedenfalls ein Argument für gar nichts.

Kannst Du Deine Behauptung auch begründen, Komodo?

Kamen denn schon Argumente von dir?

#399:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 00:33
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Kannst Du Deine Behauptung auch begründen, Komodo?
Natürlich.

Welche rationalen Argumente gibt es für die Abschaffung der Transplantationsmedizin?

#400:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 00:49
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Kannst Du Deine Behauptung auch begründen, Komodo?
Natürlich.



Ist 'Natürlich' Deine Antwort, Komodo?

#401:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 00:58
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:

Welche rationalen Argumente gibt es für die Abschaffung der Transplantationsmedizin?


Dagegen spricht, dass eine Organtransplantation ein unnatürlicher Eingriff in die Natur ist. Der Körper des Transplantierten ist durch die zwingend notwendige Gabe von hochdosierten, hochgiftigen Medikamenten abhängig, was unweigerlich zu seinem Tode führt.

#402:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 01:06
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Welche rationalen Argumente gibt es für die Abschaffung der Transplantationsmedizin?


Dagegen spricht, dass eine Organtransplantation ein unnatürlicher Eingriff in die Natur ist.

Lachen

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Der Körper des Transplantierten ist durch die zwingend notwendige Gabe von hochdosierten, hochgiftigen Medikamenten abhängig, was unweigerlich zu seinem Tode führt.

Womit <s>wir</s> du wieder bei der Todesdefinition <s>wären</s> wärst... noc

#403:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 01:12
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Welche rationalen Argumente gibt es für die Abschaffung der Transplantationsmedizin?


Dagegen spricht, dass eine Organtransplantation ein unnatürlicher Eingriff in die Natur ist. Der Körper des Transplantierten ist durch die zwingend notwendige Gabe von hochdosierten, hochgiftigen Medikamenten abhängig, was unweigerlich zu seinem Tode führt.


Das sind Gründe, aus welchen man die Organsspende und die Organtransplantation für sich selber ablehnen kann, aber um sie anderen zu verbieten, reicht das nicht aus.

#404:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 01:14
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Welche rationalen Argumente gibt es für die Abschaffung der Transplantationsmedizin?


Dagegen spricht, dass eine Organtransplantation ein unnatürlicher Eingriff in die Natur ist. Der Körper des Transplantierten ist durch die zwingend notwendige Gabe von hochdosierten, hochgiftigen Medikamenten abhängig, was unweigerlich zu seinem Tode führt.

Gibt es überhaupt OPs, die man als "natürliche Eingriffe" bezeichnen könnte? Eingriffe in die Natur sind üblicherweise unnatürlich, sonst bräuchte man nicht einzugreifen - in diese Natur, was immer das ist.

Und mit dem Leben ist das auch so eine Sache, es führt auch ohne hochgiftige Medikamente immer mit Sicherheit zum Tode, auch wenn man kein Transplantierter ist - gemeint ist wohl ein sogenanntes Volltransplantat, bei dem in Wirklichkeit nur die Seele ausgetauscht wird.

Ja, das ist alles ganz schön schlimm .....

fwo

#405:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 01:20
    —
Die Individualität jedes Menschen reicht bis in seine letzte Körperzelle und bleibt auch in einem trans-plantierten Organ vorhanden. Mit hohen Cortisongaben werden das fremde Organ und der Empfängerkörper gedopt, um die Natur zu betrügen. Die Folgen bleiben nicht aus. Die ständigen Cortisongaben schädigen auch die anderen Organe. Das transplantierte Organ bleibt, trotz Cortison, einer schleichenden Abstoßung unterworfen. Pilze, Viren und Bakterien, die in einem gesunden Körper von den körpereigenen Abwehrkräften bekämpft werden, können sich ungestört vermehren. Manch Transplantierter stirbt qualvoll an Infektionen, gegen die sich sein Körper nicht wehren darf, um das transplantierte Organ nicht abzustoßen. Der Tod ist um einen hohen Preis für die Transplantierten hinausgeschoben.

Warum soll man mit einer Spende einem Menschen solche Qualen bereiten?

#406:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 01:21
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Welche rationalen Argumente gibt es für die Abschaffung der Transplantationsmedizin?


Dagegen spricht, dass eine Organtransplantation ein unnatürlicher Eingriff in die Natur ist.

Das es ein unnatürlicher Eingriff ist ist eine Feststellung. Wobei ich finde das es eigentlich nicht unnatürliches gibt. Das ist aber ein anderes Thema.
Wenn du mit deiner Aussage meinst das es falsch ist "unnatürliche" Eingriffe sollten nicht erlauben werden, so ist das deine Persönliche Meinung aber kein Argument.
Zitat:

Der Körper des Transplantierten ist durch die zwingend notwendige Gabe von hochdosierten, hochgiftigen Medikamenten abhängig, was unweigerlich zu seinem Tode führt.

Das Menschen mit transplantierten Organen Medikamente mit starken Nebewirkungen benötigen wäre nur dann ein Argument wenn es sinnvolle Alternativen geben würde. Die gibt es aber nicht. Die Kosequenz für die meisten ist der Tod. Ein Leben mit Medikamenten ist das kleinere Übel.
Auf die gleiche weise könnte man gegen eine Chemotherapie bei Krebskranken argumentieren. Natürlich hat diese schwere Nebenwirkungen, aber es ist die einzige Möglichkeit zum gesund werden.

#407:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 01:24
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Gibt es überhaupt OPs, die man als "natürliche Eingriffe" bezeichnen könnte? Eingriffe in die Natur sind üblicherweise unnatürlich, sonst bräuchte man nicht einzugreifen - in diese Natur, was immer das ist.

fwo


Es gibt kleine Eingriffe, der mehr nützen als schaden, es gibt große Eingriffe, die mehr nützen als schaden und es gibt große und kleine Eingriffe, die mehr schaden als nützen.

Eine Organtransplantation schadet mehr, als sie nützt.

#408:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 01:28
    —
moecks hat folgendes geschrieben:

Auf die gleiche weise könnte man gegen eine Chemotherapie bei Krebskranken argumentieren. Natürlich hat diese schwere Nebenwirkungen, aber es ist die einzige Möglichkeit zum gesund werden.


Könnte man, stimmt.

Aber das ist nicht das Thema.

#409:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 01:33
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Welche rationalen Argumente gibt es für die Abschaffung der Transplantationsmedizin?


Dagegen spricht, dass eine Organtransplantation ein unnatürlicher Eingriff in die Natur ist. Der Körper des Transplantierten ist durch die zwingend notwendige Gabe von hochdosierten, hochgiftigen Medikamenten abhängig, was unweigerlich zu seinem Tode führt. Dauert nur ein wenig länger. Ob solch eine Lebensverlängerung von guter Qualität ist, wage ich zu bezweifeln. Ich würde sie nicht wollen.
Das ist deine Meinung, aber kein Argument.
Ein Leben mit Einschränkungen und Immunsuppressiva zu führen ist für die meisten Menschen eine bessere Option, als der Tod. Das Verhältnis spielt aber eigentlich keine Rolle, es reicht alleine die Möglichkeit, dass Menschen die Belastung auf sich nehmen wollen.
Die Existenz der Organtransplantation zwingt einen ja nicht zu einem Leben mit Spenderorganen. Umgekehrt würde das Verbot der Organtransplantation aber Menschen zum Tode verurteilen, die trotz der Belastungen eines Organtransplantats weiterleben wollen.
Das recht zu Leben wiegt mehr, als das Interesse einer Gesellschaft daran, Organtransplantationen zu verbieten. Das Leben eines einzigen Menschen ist wichtiger als die Ansichten einer Gesellschaft.

Damit ist das "Argument" hinfällig.

#410:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 01:43
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Die Individualität jedes Menschen reicht bis in seine letzte Körperzelle und bleibt auch in einem trans-plantierten Organ vorhanden. Mit hohen Cortisongaben werden das fremde Organ und der Empfängerkörper gedopt, um die Natur zu betrügen. Die Folgen bleiben nicht aus. Die ständigen Cortisongaben schädigen auch die anderen Organe. Das transplantierte Organ bleibt, trotz Cortison, einer schleichenden Abstoßung unterworfen. Pilze, Viren und Bakterien, die in einem gesunden Körper von den körpereigenen Abwehrkräften bekämpft werden, können sich ungestört vermehren. Manch Transplantierter stirbt qualvoll an Infektionen, gegen die sich sein Körper nicht wehren darf, um das transplantierte Organ nicht abzustoßen. Der Tod ist um einen hohen Preis für die Transplantierten hinausgeschoben.

Warum soll man mit einer Spende einem Menschen solche Qualen bereiten?

@Zeitreisender:
Wovon Du hier zu reden versuchst, ist die Immunsuppression, die allerdings beileibe nicht nur durch Steroide wie Cortison stattfindet. Die Ausmaß der nötigen Immunsuppression ist abhängig vom genetischen Abstand zwischen Spender und Empfänger. Je weniger Spender ich habe, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit, zu einem bestimmten Empfänger einen genetisch sehr ähnlichen Spender zu finden, und desto höher wird die Dringlichkeit, Immunsuppressiva in hohen Dosen einsetzen zu müssen.

Wie Du dich für dich entscheidest, ist mir herzlich egal und auch ethisch relativ irrelevant - wenn Du aber gerade mit dem Argument der Probleme der Immunsuppression versuchst, andere zu überzeugen, dass nicht zu spenden die bessere Alternative sei, versuchst Du dich in selffulfilling prophecy auf diesem sensiblen Gebiet. Und das ist nicht mehr ethisch irrelevant, sondern in der Konsequenz menschenverachtend. Das hat nichts mehr mit anderer Meinung zu tun, und deshalb fände ich es nett, wenn Du dein Stammeln in diesem Thread einstellen würdest.

Denn weder argumentativ noch fachlich hast Du hier irgendetwas zu bieten.

Das nur so von User zu User.

fwo

#411:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 18:34
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Entscheidung liegt niemals bei dir, es geht hier schließlich um die Feststellung des Todes. Niemand erklärt sich selber für tot.

was aber mit meinem koerper geschieht, die entscheidung liegt bei mir bzw. meinen angehoerigen.

um mich auseinanderzunehmen, reicht eine todesfeststellung durch einen (oder zwei) aerzte nicht aus.

#412:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 19:38
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Zitat:
de einem Menschen solche Qualen bereiten?

@Zeitreisender:
Wovon Du hier zu reden versuchst, ist die Immunsuppression, die allerdings beileibe nicht nur durch Steroide wie Cortison stattfindet. Die Ausmaß der nötigen Immunsuppression ist abhängig vom genetischen Abstand zwischen Spender und Empfänger. Je weniger Spender ich habe, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit, zu einem bestimmten Empfänger einen genetisch sehr ähnlichen Spender zu finden, und desto höher wird die Dringlichkeit, Immunsuppressiva in hohen Dosen einsetzen zu müssen.

Wie Du dich für dich entscheidest, ist mir herzlich egal und auch ethisch relativ irrelevant - wenn Du aber gerade mit dem Argument der Probleme der Immunsuppression versuchst, andere zu überzeugen, dass nicht zu spenden die bessere Alternative sei, versuchst Du dich in selffulfilling prophecy auf diesem sensiblen Gebiet. Und das ist nicht mehr ethisch irrelevant, sondern in der Konsequenz menschenverachtend. Das hat nichts mehr mit anderer Meinung zu tun, und deshalb fände ich es nett, wenn Du dein Stammeln in diesem Thread einstellen würdest.

Denn weder argumentativ noch fachlich hast Du hier irgendetwas zu bieten.

Das nur so von User zu User.

fwo


fwo: Du wirst mir hoffentlich nachsehen, dass ich Dir Deinen frommen Wunsch, mich aus der Diskussion rauszuhalten, nicht erfülle.

Du erwähnst oben selbst, dass es ein sensibles Gebiet ist und wirfst den Begriff der Ethik ein. Komischerweise habe ich aus den bisherigen Diskussionsbeiträgen leider erfahren, dass keiner der Befürworter Ethik als relevant bezeichnet.

Frag Dich doch selbst einmal, warum das so ein sensibles Thema ist.

Meiner Meinung nach ist es das, weil niemand wirklich Organspender sein will. Wäre das so, dann bräuchte man ja keine Werbekampagnen, wie sie derzeit allerorts Hochkonjunktur haben, überflüssig. Wenn man für eine Sache derart massiv Werbung betreibt, dann endet das meistens mit einem schlechten Film zwinkern .

Ich verstehe nicht, wie man versucht, Menschen gegen ihren Willen von einer Sache zu überzeugen, von der wirklich niemand eine Ahnung hat. Warum werden Erfahrungsberichte von Betroffenen als irrelevant hingestellt? Warum achtet man den Willen des Menschen nicht als sein höchstes Gut? Ich dachte, das hier wäre das Freigeisterhaus...

Zitat repariert - astarte

#413:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 19:44
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum achtet man den Willen des Menschen nicht als sein höchstes Gut?
Wer war das gleich wieder, der dich zwingt Organe zu spenden oder anzunemen? Am Kopf kratzen

#414:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 19:49
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum achtet man den Willen des Menschen nicht als sein höchstes Gut?
Wer war das gleich wieder, der dich zwingt Organe zu spenden oder anzunemen? Am Kopf kratzen


Mich zwingt niemand, Mo. Aber die Diskussion driftet leider in Diffamierung und Diskriminierung derjenigen aus, die dagegen sind. Und das bewerte ich nicht als Anzeichen für freies Denken.

#415:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 19:49
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum soll man mit einer Spende einem Menschen solche Qualen bereiten?


Was hältst Du davon, die Beantwortung dieser Frage den dringend auf eine Spende Wartenden zu überlassen?

#416:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 19:50
    —
Danke Astarte!

#417:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 19:55
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum achtet man den Willen des Menschen nicht als sein höchstes Gut?
Wer war das gleich wieder, der dich zwingt Organe zu spenden oder anzunemen? Am Kopf kratzen


Mich zwingt niemand, Mo. Aber die Diskussion driftet leider in Diffamierung und Diskriminierung derjenigen aus, die dagegen sind. Und das bewerte ich nicht als Anzeichen für freies Denken.

Freies Denken wird ja öfter mit Argumentlosigkeit verwechselt.

#418:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 19:57
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum soll man mit einer Spende einem Menschen solche Qualen bereiten?


Was hältst Du davon, die Beantwortung dieser Frage den dringend auf eine Spende Wartenden zu überlassen?


Das werden sie wohl müssen, die Betroffenen. Sie werden mit den Gefühlen klarkommen müssen, vor und nach der OP. Hoffentlich bekommen sie auch für ihre Psyche Beistand. Ich kann mir nicht vorstellen, und Berichte belegen das, dass die Psyche eines Betroffenen vor und nach der Transplantation völlig unangetastet bleibt.

#419:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:00
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum achtet man den Willen des Menschen nicht als sein höchstes Gut?
Wer war das gleich wieder, der dich zwingt Organe zu spenden oder anzunemen? Am Kopf kratzen


Mich zwingt niemand, Mo. Aber die Diskussion driftet leider in Diffamierung und Diskriminierung derjenigen aus, die dagegen sind. Und das bewerte ich nicht als Anzeichen für freies Denken.

Freies Denken wird ja öfter mit Argumentlosigkeit verwechselt.


Lieber Mo und liebe Freigeister, auch wenn Ihr anderer Meinung seid als ich, so steht außer Zweifel, dass eine Meinung ein Argument ist. Ob rational oder irrational ist irrelevant.

#420:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:08
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:


Lieber Mo und liebe Freigeister, auch wenn Ihr anderer Meinung seid als ich, so steht außer Zweifel, dass eine Meinung ein Argument ist.


Dann akzeptier doch bitte meine Meinung = Argument, dass Du zu doof für dieses Forum bist. Verpiss dich.

#421:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:10
    —
Nosemann schrieb:

[/quote]Dann akzeptier doch bitte meine Meinung = Argument, dass Du zu doof für dieses Forum bist. Verpiss dich.[quote]

Lachen Lachen Lachen Lachen

#422:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:11
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Nosemann schrieb:

Dann akzeptier doch bitte meine Meinung = Argument, dass Du zu doof für dieses Forum bist. Verpiss dich.
Zitat:


Lachen Lachen Lachen Lachen


Klar akzeptiere ich Deine Meinung, aber deswegen 'verpisse' ich mich nicht. Ich kann mit Meinungsverschiedenheiten leben.

#423:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:12
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich dachte, das hier wäre das Freigeisterhaus...

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Und das bewerte ich nicht als Anzeichen für freies Denken.

Tja die phösen User verlangen doch tatsächlich Argumente und Belege und sind nicht frei von Geist und glauben nicht so einfach jeden scheiss...
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir nicht vorstellen, und Berichte belegen das, dass die Psyche eines Betroffenen vor und nach der Transplantation völlig unangetastet bleibt.

Manche sind sogar so frech und wollen wirklich einen Beleg sehen.

#424:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:15
    —
moecks hat folgendes geschrieben:

Manche sind sogar so frech und wollen wirklich einen Beleg sehen.


Lass Dir den Kassenzettel doch von den ausgeweideten Toten geben. Ich kann damit leider nicht dienen. Lachen Lachen Lachen

#425:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:20
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Nosemann schrieb:

Dann akzeptier doch bitte meine Meinung = Argument, dass Du zu doof für dieses Forum bist. Verpiss dich.
Zitat:


Lachen Lachen Lachen Lachen


Klar akzeptiere ich Deine Meinung, aber deswegen 'verpisse' ich mich nicht. Ich kann mit Meinungsverschiedenheiten leben.


Ich sprach nicht von einer Meinung. Ich habe deiner Defition nach ein Argument dafür, warum du dich verpissen soltest. Und zwar sofort.

@ Forenbetreiber: Meine Meinung ist ein Argument. Meine Meinung ist, das Zeitreisender sofort gesperrt werden muss. Das ist ein Argument. Dem Argument müsst ihr jetzt mal folgen. Wir können dann ja später noch weiterdiskutieren. noc

#426:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:25
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Nosemann schrieb:

Dann akzeptier doch bitte meine Meinung = Argument, dass Du zu doof für dieses Forum bist. Verpiss dich.
Zitat:


Lachen Lachen Lachen Lachen


Klar akzeptiere ich Deine Meinung, aber deswegen 'verpisse' ich mich nicht. Ich kann mit Meinungsverschiedenheiten leben.


Ich sprach nicht von einer Meinung. Ich habe deiner Defition nach ein Argument dafür, warum du dich verpissen soltest. Und zwar sofort.

@ Forenbetreiber: Meine Meinung ist ein Argument. Meine Meinung ist, das Zeitreisender sofort gesperrt werden muss. Das ist ein Argument. Dem Argument müsst ihr jetzt mal folgen. Wir können dann ja später noch weiterdiskutieren. noc


Anscheinend befindest Du Dich auf dem Irrweg, dass ein Argument ein zwingende Grundlage ist. Eine Meinung ist zwar ein Argument, aber deswegen für Otto-Normal-Verbraucher nicht durchsetzbar.

#427:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:31
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Nosemann schrieb:

Dann akzeptier doch bitte meine Meinung = Argument, dass Du zu doof für dieses Forum bist. Verpiss dich.
Zitat:


Lachen Lachen Lachen Lachen


Klar akzeptiere ich Deine Meinung, aber deswegen 'verpisse' ich mich nicht. Ich kann mit Meinungsverschiedenheiten leben.


Ich sprach nicht von einer Meinung. Ich habe deiner Defition nach ein Argument dafür, warum du dich verpissen soltest. Und zwar sofort.

@ Forenbetreiber: Meine Meinung ist ein Argument. Meine Meinung ist, das Zeitreisender sofort gesperrt werden muss. Das ist ein Argument. Dem Argument müsst ihr jetzt mal folgen. Wir können dann ja später noch weiterdiskutieren. noc


Anscheinend befindest Du Dich auf dem Irrweg, dass ein Argument ein zwingende Grundlage ist. Eine Meinung ist zwar ein Argument, aber deswegen für Otto-Normal-Verbraucher nicht durchsetzbar.


Also ist eine Meinung ein Argument.

Aber ein Argument ist keine zwingende Grundlage.

Wofür?

Für eine Diskussion in einem Diskussionsforum ist ein Argument ein zwingende Grundlage. Und eine Meinung ist kein Argument.


Wenn Du eine dieser beiden Grundlagen nicht anerkennst, dann bist du hier völlig fehl am Platz.

#428:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:32
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ich dachte, das hier wäre das Freigeisterhaus...

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Und das bewerte ich nicht als Anzeichen für freies Denken.

Tja die phösen User verlangen doch tatsächlich Argumente und Belege und sind nicht frei von Geist und glauben nicht so einfach jeden scheiss...

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:


Lieber Mo und liebe Freigeister, auch wenn Ihr anderer Meinung seid als ich, so steht außer Zweifel, dass eine Meinung ein Argument ist.

Schulterzucken

#429:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:35
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum soll man mit einer Spende einem Menschen solche Qualen bereiten?


Was hältst Du davon, die Beantwortung dieser Frage den dringend auf eine Spende Wartenden zu überlassen?


Das werden sie wohl müssen, die Betroffenen. Sie werden mit den Gefühlen klarkommen müssen, vor und nach der OP. Hoffentlich bekommen sie auch für ihre Psyche Beistand. Ich kann mir nicht vorstellen, und Berichte belegen das, dass die Psyche eines Betroffenen vor und nach der Transplantation völlig unangetastet bleibt.


Du hast gefragt, warum man jemandem, der auf eine Organspende wartet, mit einer Spende "Qualen" bereiten "soll". Damit begründest Du die Entscheidung, kein Organ zu spenden damit, denjenigen, die auf ein Spenderorgan warten, Qualen zu ersparen. Mit der Enscheidung kein Organ zu Spenden vermeidest Du aber keine Qualen, noch tust Du sonst irgendetwas im Sinne der Wartenden. Jemand der auf ein Organ wartet, hat sich selber bereits dafür entschieden, ein Spenderorgan anzunehmen, falls eins existiert. Deswegen ist Deine Frage ein wenig heuchlerisch, da das Interesse des Kranken vorgeschoben wird.
Die einzige logische Beziehung zwischen der Entscheidung des Spenders und dem Empfänger ist die, daß der Empfänger entweder eine Entscheidungsmöglichkeit hat oder nicht. Wenn es kein Spenderorgan gibt, dann wird der potentielle Empfänger erst gar nicht in die Lage versetzt, sich für oder gegen ein Fremdorgan zu entscheiden (wenn man mal, um es nicht unnötig kompliziert zu machen, eine 1:1-Situation voraussetzt).

#430:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:38
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Nosemann schrieb:

Dann akzeptier doch bitte meine Meinung = Argument, dass Du zu doof für dieses Forum bist. Verpiss dich.
Zitat:


Lachen Lachen Lachen Lachen


Klar akzeptiere ich Deine Meinung, aber deswegen 'verpisse' ich mich nicht. Ich kann mit Meinungsverschiedenheiten leben.


Ich sprach nicht von einer Meinung. Ich habe deiner Defition nach ein Argument dafür, warum du dich verpissen soltest. Und zwar sofort.

@ Forenbetreiber: Meine Meinung ist ein Argument. Meine Meinung ist, das Zeitreisender sofort gesperrt werden muss. Das ist ein Argument. Dem Argument müsst ihr jetzt mal folgen. Wir können dann ja später noch weiterdiskutieren. noc


Anscheinend befindest Du Dich auf dem Irrweg, dass ein Argument ein zwingende Grundlage ist. Eine Meinung ist zwar ein Argument, aber deswegen für Otto-Normal-Verbraucher nicht durchsetzbar.


Also ist eine Meinung ein Argument.

Aber ein Argument ist keine zwingende Grundlage.

Wofür?

Für eine Diskussion in einem Diskussionsforum ist ein Argument ein zwingende Grundlage. Und eine Meinung ist kein Argument.


Wenn Du eine dieser beiden Grundlagen nicht anerkennst, dann bist du hier völlig fehl am Platz.


Wäre schön, wenn Du einsehen würdest, dass Meinungen und Argumente quasi das selbe sind. Wenn nicht, geht mir das auch am Arsch vorbei Hihihi

#431:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:41
    —
Sind sie nicht.
Eine Hand ist auch kein Arm, auch wenn sie in den meisten Fällen Teil davon ist.

#432:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:42
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Wäre schön, wenn Du einsehen würdest, dass Meinungen und Argumente quasi das selbe sind. Wenn nicht, geht mir das auch am Arsch vorbei Hihihi

Du hast also keinen Bock auf eine Diskussion und willst nur trollen?

#433:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:48
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum soll man mit einer Spende einem Menschen solche Qualen bereiten?


Was hältst Du davon, die Beantwortung dieser Frage den dringend auf eine Spende Wartenden zu überlassen?


Das werden sie wohl müssen, die Betroffenen. Sie werden mit den Gefühlen klarkommen müssen, vor und nach der OP. Hoffentlich bekommen sie auch für ihre Psyche Beistand. Ich kann mir nicht vorstellen, und Berichte belegen das, dass die Psyche eines Betroffenen vor und nach der Transplantation völlig unangetastet bleibt.


Du hast gefragt, warum man jemandem, der auf eine Organspende wartet, mit einer Spende "Qualen" bereiten "soll". Damit begründest Du die Entscheidung, kein Organ zu spenden damit, denjenigen, die auf ein Spenderorgan warten, Qualen zu ersparen. Mit der Enscheidung kein Organ zu Spenden vermeidest Du aber keine Qualen, noch tust Du sonst irgendetwas im Sinne der Wartenden. Jemand der auf ein Organ wartet, hat sich selber bereits dafür entschieden, ein Spenderorgan anzunehmen, falls eins existiert. Deswegen ist Deine Frage ein wenig heuchlerisch, da das Interesse des Kranken vorgeschoben wird.
Die einzige logische Beziehung zwischen der Entscheidung des Spenders und dem Empfänger ist die, daß der Empfänger entweder eine Entscheidungsmöglichkeit hat oder nicht. Wenn es kein Spenderorgan gibt, dann wird der potentielle Empfänger erst gar nicht in die Lage versetzt, sich für oder gegen ein Fremdorgan zu entscheiden (wenn man mal, um es nicht unnötig kompliziert zu machen, eine 1:1-Situation voraussetzt).


Zelig, um es mal auf den Punkt zu bringen:

Keine Sau interessiert sich dafür, was mit seinen Organen passiert, wenn er tot ist.

Trotzdem wollen die meisten (ca. 90 %) nicht Organspender sein. Ich kann das verstehen, weil ich auch keiner sein will.

Eine Minderheit von 10 % stimmen der Organspende zu und beklagen sich, dass sie zu wenig Solidarische Finden. Ich stelle mir gerade den Ausgang einer Wahl vor, wo eine Regierung von 90 % der Bevölkerung gewählt wurde.

Unterstellen wir einmal, dass sich die restlichen 10 % aus Empfängern und sonstigen Befürwortern der Organspende bestehen.

Wer hat Recht?

#434:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:52
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum soll man mit einer Spende einem Menschen solche Qualen bereiten?


Was hältst Du davon, die Beantwortung dieser Frage den dringend auf eine Spende Wartenden zu überlassen?


Das werden sie wohl müssen, die Betroffenen. Sie werden mit den Gefühlen klarkommen müssen, vor und nach der OP. Hoffentlich bekommen sie auch für ihre Psyche Beistand. Ich kann mir nicht vorstellen, und Berichte belegen das, dass die Psyche eines Betroffenen vor und nach der Transplantation völlig unangetastet bleibt.


Du hast gefragt, warum man jemandem, der auf eine Organspende wartet, mit einer Spende "Qualen" bereiten "soll". Damit begründest Du die Entscheidung, kein Organ zu spenden damit, denjenigen, die auf ein Spenderorgan warten, Qualen zu ersparen. Mit der Enscheidung kein Organ zu Spenden vermeidest Du aber keine Qualen, noch tust Du sonst irgendetwas im Sinne der Wartenden. Jemand der auf ein Organ wartet, hat sich selber bereits dafür entschieden, ein Spenderorgan anzunehmen, falls eins existiert. Deswegen ist Deine Frage ein wenig heuchlerisch, da das Interesse des Kranken vorgeschoben wird.
Die einzige logische Beziehung zwischen der Entscheidung des Spenders und dem Empfänger ist die, daß der Empfänger entweder eine Entscheidungsmöglichkeit hat oder nicht. Wenn es kein Spenderorgan gibt, dann wird der potentielle Empfänger erst gar nicht in die Lage versetzt, sich für oder gegen ein Fremdorgan zu entscheiden (wenn man mal, um es nicht unnötig kompliziert zu machen, eine 1:1-Situation voraussetzt).


Zelig, um es mal auf den Punkt zu bringen:

Keine Sau interessiert sich dafür, was mit seinen Organen passiert, wenn er tot ist.

Trotzdem wollen die meisten (ca. 90 %) nicht Organspender sein. Ich kann das verstehen, weil ich auch keiner sein will.

Eine Minderheit von 10 % stimmen der Organspende zu und beklagen sich, dass sie zu wenig Solidarische Finden. Ich stelle mir gerade den Ausgang einer Wahl vor, wo eine Regierung von 90 % der Bevölkerung gewählt wurde.

Unterstellen wir einmal, dass sich die restlichen 10 % aus Empfängern und sonstigen Befürwortern der Organspende bestehen.

Wer hat Recht?


Warum weichst Du aus?

#435:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:55
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Wäre schön, wenn Du einsehen würdest, dass Meinungen und Argumente quasi das selbe sind. Wenn nicht, geht mir das auch am Arsch vorbei Hihihi

Du hast also keinen Bock auf eine Diskussion und willst nur trollen?


Falsch, wenn ich keinen Bock auf Diskussion hätte, würde ich hier gar nichts schreiben.

Dachte eigentlich, nachdem ich zufällig auf dieses Forum gestoßen bin, es mit wirklichen Freigeistern zu tun zu haben.

Wahrscheinlich werde ich mich hier in nächster Zeit nicht mehr so oft melden. Denn wenn Fäkalsprachenattaken, Diskriminierung und Diffamierung für euch Freigeistigkeit bedeutet, dann muss ich meine Definition wohl erstmal prüfen.

Kann sein, dass ich mich auf dieses Niveau herablasse, wenn ich zu der Meinung (Überzeugung) gelange, dass Indoktrination, Arroganz, Intoleranz und totale Verblödung Voraussetzung für Freigeistertum ist.

#436:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 20:57
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:


Dachte eigentlich, nachdem ich zufällig auf dieses Forum gestoßen bin, es mit wirklichen Freigeistern zu tun zu haben.



Scheisse. Schon wieder verpasst, eine narrensichere Wette abzuschließen zornig

#437:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 21:19
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum soll man mit einer Spende einem Menschen solche Qualen bereiten?


Was hältst Du davon, die Beantwortung dieser Frage den dringend auf eine Spende Wartenden zu überlassen?


Das werden sie wohl müssen, die Betroffenen. Sie werden mit den Gefühlen klarkommen müssen, vor und nach der OP. Hoffentlich bekommen sie auch für ihre Psyche Beistand. Ich kann mir nicht vorstellen, und Berichte belegen das, dass die Psyche eines Betroffenen vor und nach der Transplantation völlig unangetastet bleibt.


Du hast gefragt, warum man jemandem, der auf eine Organspende wartet, mit einer Spende "Qualen" bereiten "soll". Damit begründest Du die Entscheidung, kein Organ zu spenden damit, denjenigen, die auf ein Spenderorgan warten, Qualen zu ersparen. Mit der Enscheidung kein Organ zu Spenden vermeidest Du aber keine Qualen, noch tust Du sonst irgendetwas im Sinne der Wartenden. Jemand der auf ein Organ wartet, hat sich selber bereits dafür entschieden, ein Spenderorgan anzunehmen, falls eins existiert. Deswegen ist Deine Frage ein wenig heuchlerisch, da das Interesse des Kranken vorgeschoben wird.
Die einzige logische Beziehung zwischen der Entscheidung des Spenders und dem Empfänger ist die, daß der Empfänger entweder eine Entscheidungsmöglichkeit hat oder nicht. Wenn es kein Spenderorgan gibt, dann wird der potentielle Empfänger erst gar nicht in die Lage versetzt, sich für oder gegen ein Fremdorgan zu entscheiden (wenn man mal, um es nicht unnötig kompliziert zu machen, eine 1:1-Situation voraussetzt).


Zelig, um es mal auf den Punkt zu bringen:

Keine Sau interessiert sich dafür, was mit seinen Organen passiert, wenn er tot ist.

Trotzdem wollen die meisten (ca. 90 %) nicht Organspender sein. Ich kann das verstehen, weil ich auch keiner sein will.

Eine Minderheit von 10 % stimmen der Organspende zu und beklagen sich, dass sie zu wenig Solidarische Finden. Ich stelle mir gerade den Ausgang einer Wahl vor, wo eine Regierung von 90 % der Bevölkerung gewählt wurde.

Unterstellen wir einmal, dass sich die restlichen 10 % aus Empfängern und sonstigen Befürwortern der Organspende bestehen.

Wer hat Recht?


Warum weichst Du aus?


Ich bin nicht ausgewichen, mir fiel nur gerade ein gutes Argument ein Lachen

#438:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 21:23
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Warum soll man mit einer Spende einem Menschen solche Qualen bereiten?


Was hältst Du davon, die Beantwortung dieser Frage den dringend auf eine Spende Wartenden zu überlassen?


Das werden sie wohl müssen, die Betroffenen. Sie werden mit den Gefühlen klarkommen müssen, vor und nach der OP. Hoffentlich bekommen sie auch für ihre Psyche Beistand. Ich kann mir nicht vorstellen, und Berichte belegen das, dass die Psyche eines Betroffenen vor und nach der Transplantation völlig unangetastet bleibt.


Du hast gefragt, warum man jemandem, der auf eine Organspende wartet, mit einer Spende "Qualen" bereiten "soll". Damit begründest Du die Entscheidung, kein Organ zu spenden damit, denjenigen, die auf ein Spenderorgan warten, Qualen zu ersparen. Mit der Enscheidung kein Organ zu Spenden vermeidest Du aber keine Qualen, noch tust Du sonst irgendetwas im Sinne der Wartenden. Jemand der auf ein Organ wartet, hat sich selber bereits dafür entschieden, ein Spenderorgan anzunehmen, falls eins existiert. Deswegen ist Deine Frage ein wenig heuchlerisch, da das Interesse des Kranken vorgeschoben wird.
Die einzige logische Beziehung zwischen der Entscheidung des Spenders und dem Empfänger ist die, daß der Empfänger entweder eine Entscheidungsmöglichkeit hat oder nicht. Wenn es kein Spenderorgan gibt, dann wird der potentielle Empfänger erst gar nicht in die Lage versetzt, sich für oder gegen ein Fremdorgan zu entscheiden (wenn man mal, um es nicht unnötig kompliziert zu machen, eine 1:1-Situation voraussetzt).


Zelig, um es mal auf den Punkt zu bringen:

Keine Sau interessiert sich dafür, was mit seinen Organen passiert, wenn er tot ist.

Trotzdem wollen die meisten (ca. 90 %) nicht Organspender sein. Ich kann das verstehen, weil ich auch keiner sein will.

Eine Minderheit von 10 % stimmen der Organspende zu und beklagen sich, dass sie zu wenig Solidarische Finden. Ich stelle mir gerade den Ausgang einer Wahl vor, wo eine Regierung von 90 % der Bevölkerung gewählt wurde.

Unterstellen wir einmal, dass sich die restlichen 10 % aus Empfängern und sonstigen Befürwortern der Organspende bestehen.

Wer hat Recht?


Warum weichst Du aus?


Ich bin nicht ausgewichen, mir fiel nur gerade ein gutes Argument ein Lachen


Ach so. Dann hast Du gar nicht Interesse an einem Meinungsaustausch. Du willst nur ein bisschen rum<s>kaspern</s>spielen. Gut zu wissen.

#439:  Autor: goatmountain BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 21:25
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Welche rationalen Argumente gibt es für die Abschaffung der Transplantationsmedizin?


Dagegen spricht, dass eine Organtransplantation ein unnatürlicher Eingriff in die Natur ist. Der Körper des Transplantierten ist durch die zwingend notwendige Gabe von hochdosierten, hochgiftigen Medikamenten abhängig, was unweigerlich zu seinem Tode führt.

du bist aber kein zeuge jehovas?

#440:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 21:39
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Dachte eigentlich, nachdem ich zufällig auf dieses Forum gestoßen bin, es mit wirklichen Freigeistern zu tun zu haben.

Ja da könnte es sein das das Wort Freigeist unterschiedlich definiert wird. Wenn du aber die suchst die deiner Definition nach "wirkliche Freigeister" sind, solltest du wohl bei denen hier suchen:
Code:
http://www.freigeistforum.com/
Die definieren Freigeist so wie du und die freuen sich bestimmt wenn du sie mit deinen Texten beglückst.

#441:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 22:19
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Wäre schön, wenn Du einsehen würdest, dass Meinungen und Argumente quasi das selbe sind. Wenn nicht, geht mir das auch am Arsch vorbei Hihihi

Du hast also keinen Bock auf eine Diskussion und willst nur trollen?

gehe oben auf "mitgliederliste", lasse die sortierung zwar auf anmeldedatum, drehe aber die sortierreihenfolge um (absteigend).

sieh dir dann die neuanmeldungen aus dem zeitraum 01.11.09 bis 04.11.09 an und filtere alle mit weniger als 10 beitraegen raus.

es bleiben drei sehr auffaellige neuanmeldungen uebrig.

ist deine frage damit beantwortet?

#442:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 22:27
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Entscheidung liegt niemals bei dir, es geht hier schließlich um die Feststellung des Todes. Niemand erklärt sich selber für tot.

was aber mit meinem koerper geschieht, die entscheidung liegt bei mir bzw. meinen angehoerigen.

um mich auseinanderzunehmen, reicht eine todesfeststellung durch einen (oder zwei) aerzte nicht aus.
Aber um dich direkt sterben zu lassen reicht es schon?

#443:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 22:52
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Nosemann schrieb:

Dann akzeptier doch bitte meine Meinung = Argument, dass Du zu doof für dieses Forum bist. Verpiss dich.
Zitat:


Lachen Lachen Lachen Lachen


Klar akzeptiere ich Deine Meinung, aber deswegen 'verpisse' ich mich nicht. Ich kann mit Meinungsverschiedenheiten leben.


Ich sprach nicht von einer Meinung. Ich habe deiner Defition nach ein Argument dafür, warum du dich verpissen soltest. Und zwar sofort.

@ Forenbetreiber: Meine Meinung ist ein Argument. Meine Meinung ist, das Zeitreisender sofort gesperrt werden muss. Das ist ein Argument. Dem Argument müsst ihr jetzt mal folgen. Wir können dann ja später noch weiterdiskutieren. noc


Anscheinend befindest Du Dich auf dem Irrweg, dass ein Argument ein zwingende Grundlage ist. Eine Meinung ist zwar ein Argument, aber deswegen für Otto-Normal-Verbraucher nicht durchsetzbar.


Also ist eine Meinung ein Argument.

Aber ein Argument ist keine zwingende Grundlage.

Wofür?

Für eine Diskussion in einem Diskussionsforum ist ein Argument ein zwingende Grundlage. Und eine Meinung ist kein Argument.


Wenn Du eine dieser beiden Grundlagen nicht anerkennst, dann bist du hier völlig fehl am Platz.


Wäre schön, wenn Du einsehen würdest, dass Meinungen und Argumente quasi das selbe sind. Wenn nicht, geht mir das auch am Arsch vorbei Hihihi

Wenn ich Nosemans Meinung als schlüssig ansehen würde, könnte ich dich also zurecht sperren?

#444:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 22:54
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Entscheidung liegt niemals bei dir, es geht hier schließlich um die Feststellung des Todes. Niemand erklärt sich selber für tot.

was aber mit meinem koerper geschieht, die entscheidung liegt bei mir bzw. meinen angehoerigen.

um mich auseinanderzunehmen, reicht eine todesfeststellung durch einen (oder zwei) aerzte nicht aus.
Aber um dich direkt sterben zu lassen reicht es schon?

in der tat - wenn aerzte mich fuer tot halten, werden sie mir nicht mehr helfen muessen.

#445:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 12.11.2009, 23:11
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
in der tat - wenn aerzte mich fuer tot halten, werden sie mir nicht mehr helfen muessen.
Es besteht doch aber überhaupt kein prinzipieller Unterschied zwischem dem Tod eines Organspender und eines Nichtspenders. Der eine Körper wird nur am Leben erhalten, um ihm die Organe entnehmen zu können, den anderen lässt man gleich sterben.

Es macht doch keinen Sinn, nur für den Fall als Organspender seine Angehörigen als Entscheidungsträger zu wollen, wenn der Fall als Nichtorganspender für dich die gleiche Situation darstellt. Dir sollen nicht die Organe entnommen werden, wenn dein Körper am leben erhalten wird, aber dich gleich sterben lassen ist okay?

#446:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 00:04
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
in der tat - wenn aerzte mich fuer tot halten, werden sie mir nicht mehr helfen muessen.
Es besteht doch aber überhaupt kein prinzipieller Unterschied zwischem dem Tod eines Organspender und eines Nichtspenders. Der eine Körper wird nur am Leben erhalten, um ihm die Organe entnehmen zu können, den anderen lässt man gleich sterben.

Es macht doch keinen Sinn, nur für den Fall als Organspender seine Angehörigen als Entscheidungsträger zu wollen, wenn der Fall als Nichtorganspender für dich die gleiche Situation darstellt. Dir sollen nicht die Organe entnommen werden, wenn dein Körper am leben erhalten wird, aber dich gleich sterben lassen ist okay?


sortieren wir das mal ordentlich:

der fall, dass ich tatsaechlich tot bin, ist irrelevant - dann ist es (fuer mich) eh voellig egal, was mit mir passiert.

es geht also eigentlich nur um den (sicherlich hoechst seltenen, nach meinung einiger hier wohl unmoeglichen) fall, dass zwei schlafmuetzige oder inkompetente aerzte mich fuer tot halten, obwohl ich es nicht bin.

zu diesem fall gibts drei unterfaelle:
a) ich habe per organspendeausweis der organspende zugestimmt
b) ich habe per organspendeausweis die organspende abgelehnt (das ist auch moeglich!)
c) die entscheidung ueber organspende ist meinen angehoerigen ueberlassen.

im fall a) werde ich bei lebendigem leibe zerlegt.

im fall b) werden eventuelle apparate einfach abgeschaltet und ich bleibe mir selbst ueberlassen. dazu gibts zwei unterfaelle:
b1) unerwarteterweise krepiere ich nicht und moeglicherweise merkts sogar jemand
b2) mangels hilfe gehe ich in den naechsten sekunden, minuten oder stunden ueber die wupper. (wesentlich wahrscheinlicher als b1)

im fall c) bleiben die apparate erstmal an, bis meine angehoerigen vor ort sind, weil man sich von denen die zustimmung zur organspende erhofft.

fall b2) und fall a) sind zwar im ergebnis gleich (tot), trotzdem ziehe ich b2) dem fall a) deutlich vor. fall a) jedenfalls muss echt nicht sein. erst recht ziehe ich b2) dem fall a) vor, wenn noch irgendeine noch so geringe oder gar unbegruendete hoffnung besteht, dass statt b2) der fall b1) eintreten koennte.

im fall c) besteht zumindest eine gewisse hoffnung, dass in der zwischenzeit doch noch lebenszeichen von mir auffallen oder meine angehoerigen die schlamperei oder inkompetenz der aerzte erkennen oder zumindest in betracht ziehen und geeignete massnahmen ergreifen (evtl. auch rat von kompetenterer seite).

ergebnis: c) ist fuer mich deutlich b) vorzuziehen und b) ist noch ein bisschen a) vorzuziehen.

#447:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 00:22
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
in der tat - wenn aerzte mich fuer tot halten, werden sie mir nicht mehr helfen muessen.
Es besteht doch aber überhaupt kein prinzipieller Unterschied zwischem dem Tod eines Organspender und eines Nichtspenders. Der eine Körper wird nur am Leben erhalten, um ihm die Organe entnehmen zu können, den anderen lässt man gleich sterben.

Es macht doch keinen Sinn, nur für den Fall als Organspender seine Angehörigen als Entscheidungsträger zu wollen, wenn der Fall als Nichtorganspender für dich die gleiche Situation darstellt. Dir sollen nicht die Organe entnommen werden, wenn dein Körper am leben erhalten wird, aber dich gleich sterben lassen ist okay?


ergaenzung: vielleicht beruht dein unverstaendnis meiner aussagen auf der annahme, ich *wollte* im fall der organspende, dass die angehoerigen entscheiden, waehrend ich (wenn keine organspende in betracht kommt) *wollte*, dass die aerzte selbst entscheiden ob sie die apparate abschalten sollen.

das waere in gewisser weise unlogisch, beruht aber auf einem missverstaendnis: auch im letzten fall waere mein *wille*, dass nach moeglichkeit meine angehoerigen gefragt werden, bevor man aufgibt und die apparate abstellt. nur dieser wille nutzt mir nix, denn rechtlich kann ich in keiner weise verlangen oder durchsetzen, dass ein arzt versucht mir zu helfen, obwohl er ueberzeugt ist, dass ich tot bin. was ich will, ist da also irrelevant, damit muss ich halt leben... aeh... oder, wahrscheinlicher, sterben.

nur im falle einer beabsichtigten organspende hat mein wille eine wirkung, denn gegen meinen willen und den meiner angehoerigen kann man mich nicht zerlegen. man waere gezwungen, die entscheidungen der angehoerigen abzuwarten, wenn man die organe haben will.

#448:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 00:51
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
ergaenzung: vielleicht beruht dein unverstaendnis meiner aussagen auf der annahme, ich *wollte* im fall der organspende, dass die angehoerigen entscheiden, waehrend ich (wenn keine organspende in betracht kommt) *wollte*, dass die aerzte selbst entscheiden ob sie die apparate abschalten sollen.

das waere in gewisser weise unlogisch, beruht aber auf einem missverstaendnis: auch im letzten fall waere mein *wille*, dass nach moeglichkeit meine angehoerigen gefragt werden, bevor man aufgibt und die apparate abstellt. nur dieser wille nutzt mir nix, denn rechtlich kann ich in keiner weise verlangen oder durchsetzen, dass ein arzt versucht mir zu helfen, obwohl er ueberzeugt ist, dass ich tot bin. was ich will, ist da also irrelevant, damit muss ich halt leben... aeh... oder, wahrscheinlicher, sterben.

nur im falle einer beabsichtigten organspende hat mein wille eine wirkung, denn gegen meinen willen und den meiner angehoerigen kann man mich nicht zerlegen. man waere gezwungen, die entscheidungen der angehoerigen abzuwarten, wenn man die organe haben will.
Gut. Ich dachte schon, du würdest nur für den Organspenden-Fall nach Möglichkeit deine Angehörigen entscheiden lassen, als Nichtspender aber nicht.

tridi hat folgendes geschrieben:
sortieren wir das mal ordentlich:

der fall, dass ich tatsaechlich tot bin, ist irrelevant - dann ist es (fuer mich) eh voellig egal, was mit mir passiert.

es geht also eigentlich nur um den (sicherlich hoechst seltenen, nach meinung einiger hier wohl unmoeglichen) fall, dass zwei schlafmuetzige oder inkompetente aerzte mich fuer tot halten, obwohl ich es nicht bin.

zu diesem fall gibts drei unterfaelle:
a) ich habe per organspendeausweis der organspende zugestimmt
b) ich habe per organspendeausweis die organspende abgelehnt (das ist auch moeglich!)
c) die entscheidung ueber organspende ist meinen angehoerigen ueberlassen.

im fall a) werde ich bei lebendigem leibe zerlegt.

im fall b) werden eventuelle apparate einfach abgeschaltet und ich bleibe mir selbst ueberlassen. dazu gibts zwei unterfaelle:
b1) unerwarteterweise krepiere ich nicht und moeglicherweise merkts sogar jemand
b2) mangels hilfe gehe ich in den naechsten sekunden, minuten oder stunden ueber die wupper. (wesentlich wahrscheinlicher als b1)

im fall c) bleiben die apparate erstmal an, bis meine angehoerigen vor ort sind, weil man sich von denen die zustimmung zur organspende erhofft.

fall b2) und fall a) sind zwar im ergebnis gleich (tot), trotzdem ziehe ich b2) dem fall a) deutlich vor. fall a) jedenfalls muss echt nicht sein. erst recht ziehe ich b2) dem fall a) vor, wenn noch irgendeine noch so geringe oder gar unbegruendete hoffnung besteht, dass statt b2) der fall b1) eintreten koennte.

im fall c) besteht zumindest eine gewisse hoffnung, dass in der zwischenzeit doch noch lebenszeichen von mir auffallen oder meine angehoerigen die schlamperei oder inkompetenz der aerzte erkennen oder zumindest in betracht ziehen und geeignete massnahmen ergreifen (evtl. auch rat von kompetenterer seite).

ergebnis: c) ist fuer mich deutlich b) vorzuziehen und b) ist noch ein bisschen a) vorzuziehen.
Fall a) und Fall b2) sind aber vom Ergebnis her für dich gleich: Du stirbst. Ob man dir Organe entnimmt oder nicht ist unerheblich. Du bekommst die Entnahme ja nicht mit.

#449:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 01:03
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Fall a) und Fall b2) sind aber vom Ergebnis her für dich gleich: Du stirbst. Ob man dir Organe entnimmt oder nicht ist unerheblich. Du bekommst die Entnahme ja nicht mit.

vom ergebnis her gleich, ja, sagte ich ja, in beiden faellen tot.

ob ich die entnahme wirklich in keiner weise mitbekomme, ist fraglich, wenn auch, zugegeben, wahrscheinlich. das kann aber dahingestellt bleiben: fall a) ist fuer mich absolut indiskutabel und unbedingt zu vermeiden. und auch wenn der tod als ergebnis unvermeidlich sein sollte, ist mir der weg dorthin nicht egal. solang ich nicht tot bin, hat mich auch niemand umzubringen. auch dann nicht, wenn die alternative (mich einfach unbehandelt liegenzulassen) auch meinen tod zur folge hat.

#450:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 01:58
    —
Du willst also nicht getötet werden. Lassen wir das mal so stehen.

Du bist dir aber über die Möglichkeit bewusst, dass deine Angehörigen die Organentnahme erlauben könnten, obwohl du nicht hirntot bist, ja? Ich denke nicht, dass Angehörige ein sinnvoller zusätzlicher fail-safe sind. Natürlich wäre die Wahrscheinlichkeit, dass deine Angehörigen dich unnötig am Leben erhalten wohl größer, aber die Möglichkeit, dass sie dich töten, besteht dennoch.

Auch muss man dabei an die Angehörigen denken, nicht nur an sich selbst. Willst du deinen Angehörigen wirklich eine Entscheidung überlassen, mit der sie sich nicht nur für deinen Tod verantwortlich fühlen könnten, sondern es vielleicht sogar wirklich wären? Ich würde das nicht wollen.

#451:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 04:57
    —
jdf hat folgendes geschrieben:

Wenn ich Nosemans Meinung als schlüssig ansehen würde, könnte ich dich also zurecht sperren?


So ist es. Du hast die Macht dazu und wer die Macht hat, hat Recht! zwinkern

Tue was immer Du willst.

#452:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 05:15
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
in der tat - wenn aerzte mich fuer tot halten, werden sie mir nicht mehr helfen muessen.
Es besteht doch aber überhaupt kein prinzipieller Unterschied zwischem dem Tod eines Organspender und eines Nichtspenders. Der eine Körper wird nur am Leben erhalten, um ihm die Organe entnehmen zu können, den anderen lässt man gleich sterben.

Es macht doch keinen Sinn, nur für den Fall als Organspender seine Angehörigen als Entscheidungsträger zu wollen, wenn der Fall als Nichtorganspender für dich die gleiche Situation darstellt. Dir sollen nicht die Organe entnommen werden, wenn dein Körper am leben erhalten wird, aber dich gleich sterben lassen ist okay?



Hier haben wir wieder die Unsicherheit, die wohl fast allen zu schaffen macht. Der Mensch ist tot aber der Körper lebt. Ein Mensch, dessen Körper mit maschinelle Hilfe am Leben erhalten wird, ist noch nicht ganz tot und sieht auch nicht tot aus. Er ist warm, atmet und schwitzt vielleicht sogar. Deshalb werden die Angehörigen bei dem Anblick nicht erkennen, ob das Gehirn ausgesetzt hat. Das kann auch der Mediziner nicht erkennen. Nach Feststellung des Hirntodes wird das Gehirn allerdings tatsächlich irreparabel sein, da die Voraussetzung hierfür letztendlich auch der Test ist, ob eine Atmung ohne medizinische Hilfe noch möglich ist. Dafür wird die Beatmung für längere Zeit ausgesetzt und danach ist das Gehirn garantiert tot.

Bei einem Menschen, dessen Organe nicht freigegeben werden, setzt man die künstliche Beatmung übrigens nicht aus, um ihm dadurch das Ersticken zu ersparen. Er wird aber, wenn das Gehirn wirklich tot ist, nach ein paar Tagen sowieso sterben.

#453:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 05:31
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Du willst also nicht getötet werden. Lassen wir das mal so stehen.

Du bist dir aber über die Möglichkeit bewusst, dass deine Angehörigen die Organentnahme erlauben könnten, obwohl du nicht hirntot bist, ja? Ich denke nicht, dass Angehörige ein sinnvoller zusätzlicher fail-safe sind. Natürlich wäre die Wahrscheinlichkeit, dass deine Angehörigen dich unnötig am Leben erhalten wohl größer, aber die Möglichkeit, dass sie dich töten, besteht dennoch.

Auch muss man dabei an die Angehörigen denken, nicht nur an sich selbst. Willst du deinen Angehörigen wirklich eine Entscheidung überlassen, mit der sie sich nicht nur für deinen Tod verantwortlich fühlen könnten, sondern es vielleicht sogar wirklich wären? Ich würde das nicht wollen.


Obwohl sie nicht hirntot ist? Das würde voraussetzen, dass die Mediziner falsch diagnostiziert haben, und das geht doch gar nicht. zwinkern

#454:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 09:32
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Wenn ich Nosemans Meinung als schlüssig ansehen würde, könnte ich dich also zurecht sperren?


So ist es. Du hast die Macht dazu und wer die Macht hat, hat Recht! zwinkern

Tue was immer Du willst.

@jdf: Das ist formal zwar keine Aufforderung aber immerhin eine Erlaubnis. Nutze sie.
Das ist meine Meinung und damit ein Argument. Das Argument von Noseman kennst Du ja bereits.
Meinen Segen hast Du.

fwo

#455:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 09:52
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Wenn ich Nosemans Meinung als schlüssig ansehen würde, könnte ich dich also zurecht sperren?


So ist es. Du hast die Macht dazu und wer die Macht hat, hat Recht! zwinkern

Tue was immer Du willst.

@jdf: Das ist formal zwar keine Aufforderung aber immerhin eine Erlaubnis. Nutze sie.
Das ist meine Meinung und damit ein Argument. Das Argument von Noseman kennst Du ja bereits.
Meinen Segen hast Du.

fwo


Hihi. ^^

Ich musste jetzt erstmal Nosemans Meinung nachlesen, damit ich den Witz verstanden habe.

zwinkern

#456:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 10:17
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Wenn ich Nosemans Meinung als schlüssig ansehen würde, könnte ich dich also zurecht sperren?


So ist es. Du hast die Macht dazu und wer die Macht hat, hat Recht! zwinkern

Tue was immer Du willst.

@jdf: Das ist formal zwar keine Aufforderung aber immerhin eine Erlaubnis. Nutze sie.
Das ist meine Meinung und damit ein Argument. Das Argument von Noseman kennst Du ja bereits.
Meinen Segen hast Du.

Daraus wird wohl nichts werden, da unsere Methodik doch eine andere ist. Zwar bilden auch wir uns unsere Meinungen, die dann zu moderativen oder administrativen Maßnahmen führen, doch stützen wir uns dabei auf Argumente und Belege.

Ich nehme an, dass der größte Teil der hiesigen Userschaft dies auch von uns erwartet.

#457:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 10:30
    —
Hach ja, so sind sie die Admins hier, einfach zu vernagelt, endlich erklärt mal einer wies ist. aber sie können einfach nicht raus aus ihrem Denkschema Weinen

Man müsste auch noch überlegen, was denn eine Meinung ist. Wikipedia behauptet, sie wäre eine Folge kognitiven Denkens. Geschockt

#458:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 10:39
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
....Zwar bilden auch wir uns unsere Meinungen, die dann zu moderativen oder administrativen Maßnahmen führen, doch stützen wir uns dabei auf Argumente und Belege.

Ich nehme an, dass der größte Teil der hiesigen Userschaft dies auch von uns erwartet.

Da bin ich mir in diesem Fall nicht so sicher.

Zumal das mit der Argumentation ja eigentlich nur wichtig ist, wenn der administrative Eingriff sich nicht im Einklang mit den öffentlich geäußerten Einverständnissen/Wünschen des betroffenen Users befindet. Davon könnte bei dieser Sperre keine Rede sein.

fwo

#459:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 11:32
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
....Zwar bilden auch wir uns unsere Meinungen, die dann zu moderativen oder administrativen Maßnahmen führen, doch stützen wir uns dabei auf Argumente und Belege.

Ich nehme an, dass der größte Teil der hiesigen Userschaft dies auch von uns erwartet.

Da bin ich mir in diesem Fall nicht so sicher.

Zumal das mit der Argumentation ja eigentlich nur wichtig ist, wenn der administrative Eingriff sich nicht im Einklang mit den öffentlich geäußerten Einverständnissen/Wünschen des betroffenen Users befindet. Davon könnte bei dieser Sperre keine Rede sein.

fwo

In diesem Falle wäre er auf eigenen Wunsch zu deaktivieren. PN genügt. ^^

#460:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 11:36
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
....Zwar bilden auch wir uns unsere Meinungen, die dann zu moderativen oder administrativen Maßnahmen führen, doch stützen wir uns dabei auf Argumente und Belege.

Ich nehme an, dass der größte Teil der hiesigen Userschaft dies auch von uns erwartet.

Da bin ich mir in diesem Fall nicht so sicher.

Zumal das mit der Argumentation ja eigentlich nur wichtig ist, wenn der administrative Eingriff sich nicht im Einklang mit den öffentlich geäußerten Einverständnissen/Wünschen des betroffenen Users befindet. Davon könnte bei dieser Sperre keine Rede sein.

fwo

In diesem Falle wäre er auf eigenen Wunsch zu deaktivieren. PN genügt. ^^


Nein, nein, nein ...

er hat sich nicht explizit gewünscht, deaktiviert zu werden. Er hat aber dargelegt, mit was für einer Form der Entscheidungsfindung er einverstanden wäre.

#461:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 15:59
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Nein, nein, nein ...

er hat sich nicht explizit gewünscht, deaktiviert zu werden.

Richtig. Ich wollte ihn nur einen gangbaren Weg aufzeigen.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Er hat aber dargelegt, mit was für einer Form der Entscheidungsfindung er einverstanden wäre.

Mit der bin aber ich nun leider nicht einverstanden.

#462:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 17:29
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Hier haben wir wieder die Unsicherheit, die wohl fast allen zu schaffen macht. Der Mensch ist tot aber der Körper lebt. Ein Mensch, dessen Körper mit maschinelle Hilfe am Leben erhalten wird, ist noch nicht ganz tot und sieht auch nicht tot aus. Er ist warm, atmet und schwitzt vielleicht sogar. Deshalb werden die Angehörigen bei dem Anblick nicht erkennen, ob das Gehirn ausgesetzt hat. Das kann auch der Mediziner nicht erkennen. Nach Feststellung des Hirntodes wird das Gehirn allerdings tatsächlich irreparabel sein, da die Voraussetzung hierfür letztendlich auch der Test ist, ob eine Atmung ohne medizinische Hilfe noch möglich ist. Dafür wird die Beatmung für längere Zeit ausgesetzt und danach ist das Gehirn garantiert tot.

Bei einem Menschen, dessen Organe nicht freigegeben werden, setzt man die künstliche Beatmung übrigens nicht aus, um ihm dadurch das Ersticken zu ersparen. Er wird aber, wenn das Gehirn wirklich tot ist, nach ein paar Tagen sowieso sterben.
Das ist Quatsch.

#463:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 17:48
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Ich denke nicht, dass Angehörige ein sinnvoller zusätzlicher fail-safe sind.

ich denke wohl, weil sie im gegensatz zum arzt ein massives interesse an meinem leben haben.

Zitat:

Auch muss man dabei an die Angehörigen denken, nicht nur an sich selbst. Willst du deinen Angehörigen wirklich eine Entscheidung überlassen, mit der sie sich nicht nur für deinen Tod verantwortlich fühlen könnten, sondern es vielleicht sogar wirklich wären? Ich würde das nicht wollen.

wenn es mir so schlecht geht, dass ich selbst keine entscheidungen mehr treffen kann, dann muessen sie eh solche entscheidungen treffen. (entscheidungen ueber lebensbedrohliche behandlungen zB)

und wenn sie eine entscheidung fuer eine organspende nicht treffen wollen, lassen sie es halt bleiben.

wenn sie vollends von meinem tod ueberzeugt sind, wuerden sie aber zustimmen.

#464:  Autor: FluseWohnort: Niedersachsen BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 23:04
    —
Ich lasse mich verbrennen, weil ich dem Organhandel nicht noch eine Einnahmequelle bieten will!

#465:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 13.11.2009, 23:28
    —
Fluse hat folgendes geschrieben:
Ich lasse mich verbrennen, weil ich dem Organhandel nicht noch eine Einnahmequelle bieten will!

welchem organhandel?
das ganze nennt sich organSPENDE!!!! wenn du organhandel vermeiden willst, solltest du spenden, deine organe. ob du mit oder ohne diese eingeäscherst wirst, dürfte dir, wenn du tot bist, relativ egal sein....

#466:  Autor: tinyWohnort: Nürnberg BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 03:45
    —
Ich bin Organspender. Mein gigantisches, in Goldbarren und Diamanten angelegtes Vermögen lass ich ja auch nicht verbrennen, wenn ich mal tot bin, sondern vererbe es jemandem, der Verwendung dafür hat.
Knochenmarkspender bin ich auch, und Plasmaspender und Blutspender, und wenn ich nicht so ein kleiner Feigling wär, würd ich sogar ne Leberspende machen. Sone Leber wächst nämlich nach. Voll cool.

#467:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 14:39
    —
tiny hat folgendes geschrieben:
Ich bin Organspender. Mein gigantisches, in Goldbarren und Diamanten angelegtes Vermögen lass ich ja auch nicht verbrennen, wenn ich mal tot bin, sondern vererbe es jemandem, der Verwendung dafür hat.
Knochenmarkspender bin ich auch, und Plasmaspender und Blutspender, und wenn ich nicht so ein kleiner Feigling wär, würd ich sogar ne Leberspende machen. Sone Leber wächst nämlich nach. Voll cool.

Also mit feige hat das mit der Leberspende nicht zu tun. Die anderen Sachen sind schon hilfreich genug und mehr als es 95% der Deutschen machen. Coole Sache, das... Ich persönlich würde jetzt ja auch nicht einfach so eine meiner Nieren spenden.

#468:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 17:09
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
ich denke wohl, weil sie im gegensatz zum arzt ein massives interesse an meinem leben haben.
Das ist doch blödsinn. Es geht um die Feststellung deines Todes und nicht darum, wer dich am meisten lieb hat.

tridi hat folgendes geschrieben:
wenn es mir so schlecht geht, dass ich selbst keine entscheidungen mehr treffen kann, dann muessen sie eh solche entscheidungen treffen. (entscheidungen ueber lebensbedrohliche behandlungen zB)

und wenn sie eine entscheidung fuer eine organspende nicht treffen wollen, lassen sie es halt bleiben.

wenn sie vollends von meinem tod ueberzeugt sind, wuerden sie aber zustimmen.
Es stimmt schon, dass deine Angehörigen die Entscheidungen für dich treffen müssten, wenn du dazu nicht in der Lage bist. Allerdings geht es dann darum, einer Behandlung zuzustimen, dir dir helfen soll. Hier geht es aber darum, dich sterben zu lassen, oder dich trotz festgestelltem Hirntod am Leben zu erhalten. Dich sterben zu lassen ist etwas anderes, als dir helfen zu wollen, ich glaube nicht, dass es Angehörigen, die ein massives Interesse an deinem Leben haben, genauso leicht fällt, dich sterben zu lassen, wie das Risiko des Todes bei Aussicht auf Besserung einzuehen.

#469:  Autor: tinyWohnort: Nürnberg BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 17:18
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Also mit feige hat das mit der Leberspende nicht zu tun. Die anderen Sachen sind schon hilfreich genug und mehr als es 95% der Deutschen machen. :daumenhoch: Ich persönlich würde jetzt ja auch nicht einfach so eine meiner Nieren spenden.
Meine eine verzichtbare Niere ist für meine (Wahl)Verwandtschaft reserviert. Sone Leberspende legt dich für 10 bis 12 Tage ins KH und du darfst zwei Monate keinen Sport machen mit der chicen langen Narbe die du davon bekommst; an sich kein Vergleich mit dem, was so eine leberfunktionskompromittierte Person aushalten muss, und durch die anderthalb Monate, die dein schöner Alltag etwas eingeschränkt ist, bekommt der Organempfänger ganze Lebensjahre von dir, während dein amputierter Leberlappen einfach nachwächst. Als Lebendspender wirst du außerdem auf dem Silbertablett durch die Gegend getragen, das heißt, dein Risiko, irgendwelche Infektionen oder sonstigen Komplikationen zu bekommen, ist tendenziell noch geringer als bei anderen, von dem totalen Gesundheitscheckup, den sie vorher machen, mal ganz abgesehen. Vielleicht bin ich da etwas extrem, aber außer Zimperlichkeit und Feigheit spricht eigentlich nichts dagegen, das zu machen.

EDIT:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Dich sterben zu lassen ist etwas anderes, als dir helfen zu wollen, ich glaube nicht, dass es Angehörigen, die ein massives Interesse an deinem Leben haben, genauso leicht fällt, dich sterben zu lassen, wie das Risiko des Todes bei Aussicht auf Besserung einzuehen.
Pateintenverfügung, Fragezeichen.

#470:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 18:39
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Fluse hat folgendes geschrieben:
Ich lasse mich verbrennen, weil ich dem Organhandel nicht noch eine Einnahmequelle bieten will!

welchem organhandel?
das ganze nennt sich organSPENDE!!!! wenn du organhandel vermeiden willst, solltest du spenden, deine organe. ob du mit oder ohne diese eingeäscherst wirst, dürfte dir, wenn du tot bist, relativ egal sein....


Über die Spende dürften wir doch allmählich hinaus sein. Ein Toter kann nicht spenden. Deshalb: Organspende = Unfug
Smilie

Fluse hat völlig Recht, wenn sie sagt, sie will den Organhandel nicht unterstützen. Es ist zwar kein Handel im herkömmlichen Sinne von Verkaufen und Kaufen aber Pfarrmaindustrie, Krrankenhäuser und Ärrztee verdienen beträchtlich an Transplantationen.

#471:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 19:36
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Fluse hat folgendes geschrieben:
Ich lasse mich verbrennen, weil ich dem Organhandel nicht noch eine Einnahmequelle bieten will!

welchem organhandel?
das ganze nennt sich organSPENDE!!!! wenn du organhandel vermeiden willst, solltest du spenden, deine organe. ob du mit oder ohne diese eingeäscherst wirst, dürfte dir, wenn du tot bist, relativ egal sein....


Über die Spende dürften wir doch allmählich hinaus sein. Ein Toter kann nicht spenden. Deshalb: Organspende = Unfug

wenn ich in meinem testament festlege, dass ich meine besitztümer einem verein spende, dann ist das selbstverständlich eine spende, eine, die nach meinem tod wirksam wird. mit den organen ist das nichts anderes.

#472:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 19:39
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
....

Jo. Aber es wird durch Wiederholung nicht besser.

fwo

#473:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 21:15
    —
Wie bereits bekannt ist, bedarf es bei einer Organspende der vorherigen Diagnose des Hirntodes. Wann bzw. wie dieser festgestellt wird, kann man hier nachlesen. Ein EEG wird nicht nur kurz über 30 Sekunden durchgeführt, sondern über mindestens 12 Stunden bis hoch zu 72 (!) Stunden, darüber hinaus werden bei potentiellen Spendern weitere Tests durchgeführt (siehe Link) und eine Irreversibilität des Gehirns muß vorliegen! D.h., daß ein potentieller Spender garantiert nicht mehr aufwacht. Zwar gibt es manchmal in den Medien Berichte, daß in der Pathologie ein Arzt entdeckte, daß ein für tot Erklärter noch lebte, sämtliche dieser Personen wurden jedoch nicht den Untersuchungen für Spender unterzogen! Wenn man nun Bedenken hat, daß die Ärzte aber trotzdem über das Ende des Lebens entscheiden, so sei angemerkt, daß ein hirntoter Patient nicht mindestens 12 Stunden im Koma verbleiben und dann aufwachen kann. Daher ist die Dauer der Aufrechterhaltung zwecks Hirntod-Diagnose genaugenommen lebensverlängernd.

Hier noch ein Link zu einer pdf-Datei der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation, die hierzulande die Organspenden organisiert) für Krankenhäuser. Darin nähere Angaben zu notwendigen Untersuchungen etc. sowie der Ablauf einer Organentnahme.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Über die Spende dürften wir doch allmählich hinaus sein. Ein Toter kann nicht spenden. Deshalb: Organspende = Unfug


Wenn man zu Lebzeiten festlegt, daß man spendet, bleibt es auch nach dem Tod eine Spende. Ob man es aber nun Spende, Transplantation oder sonstwie nennt, ist für die Entscheidung zur Organspende gar irrelevantst.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Pfarrmaindustrie, Krrankenhäuser und Ärrztee verdienen beträchtlich an Transplantationen.


Ja? Wieviel denn? Beträchtlich? Für die Behauptung hast Du bestimmt genaue Zahlen, schließlich würdest Du hier doch nicht einfach irgendwelche Unterstellungen verbreiten, nur um Deine Ansicht irgendwie zu begründen, oder?

Dir ist ferner schon klar, daß die Vorbereitungen und Durchführung von Transplantationen Geld kosten? Oben beschriebene Diagnosen auf teuren Intensivstationen, Bereitstellung der Ärzte und Personal, anteilige Kosten an OP-Einrichtungen, Transport, Organisation etc.?

Bleibt also noch die ethische Betrachtung einer Organspende, d.h., ob eine Person lieber möchte, daß ihre Organe im Grab verfaulen oder es einem anderen Menschen ermöglicht wird, weiterzuleben. Denn darauf läuft die Diskussion um Organspenden mMn hinaus. Was also sagt die Ethik dazu? Lieber 7 Kranken pro Spender (lt. DSO) helfen oder lieber Würmer füttern? Irgendwelche Ethiker anwesend?

#474:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 22:10
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:


Wenn man zu Lebzeiten festlegt, daß man spendet, bleibt es auch nach dem Tod eine Spende. Ob man es aber nun Spende, Transplantation oder sonstwie nennt, ist für die Entscheidung zur Organspende gar irrelevantst.


Nach dem Tod ist nichts, sh. meine/unsere Vorredner, also auch keine Spende.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Pfarrmaindustrie, Krrankenhäuser und Ärrztee verdienen beträchtlich an Transplantationen.


MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Ja? Wieviel denn? Beträchtlich? Für die Behauptung hast Du bestimmt genaue Zahlen, schließlich würdest Du hier doch nicht einfach irgendwelche Unterstellungen verbreiten, nur um Deine Ansicht irgendwie zu begründen, oder?

Dir ist ferner schon klar, daß die Vorbereitungen und Durchführung von Transplantationen Geld kosten? Oben beschriebene Diagnosen auf teuren Intensivstationen, Bereitstellung der Ärzte und Personal, anteilige Kosten an OP-Einrichtungen, Transport, Organisation etc.?

Bleibt also noch die ethische Betrachtung einer Organspende, d.h., ob eine Person lieber möchte, daß ihre Organe im Grab verfaulen oder es einem anderen Menschen ermöglicht wird, weiterzuleben. Denn darauf läuft die Diskussion um Organspenden mMn hinaus. Was also sagt die Ethik dazu? Lieber 7 Kranken pro Spender (lt. DSO) helfen oder lieber Würmer füttern? Irgendwelche Ethiker anwesend?


Dir ist klar, dass es nicht um reine Kosten bei der Durchführung geht, sondern um Millardensummen, die verdient werden. Genaue Zahlen kannst Du ergoogeln. Oder glaubst du etwa, die machen das alles zum Selbstkostenpreis?

Zu Deiner letzten Frage: Es ist genau so unethisch, einen Sterbenden auseinanderzunehmen und aufzuteilen wie es unethisch ist, sich nicht mit dem Tode abfinden zu können.

#475:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 22:13
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Genaue Zahlen kannst Du ergoogeln.

falsch! wer behauptungen in den raum stellt, muss selber ggf. googlen und durch quellen die behauptungen belegen.

und darauf hätte ich gerne eine antwort: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1391834#1391834

#476:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 22:21
    —
Es ist in der Tat eine Unverschämtheit, dass Ärzte, Schwestern, Pfleger etc. mit ihrer Arbeit Geld und damit ihren Lebensunterhalt verdienen wollen. Eigentlich müssten sie noch Geld zur Arbeit mitbringen, dafür, dass sie täglich Menschen helfen dürfen. Undankbares Pack, machen das tatsächlich nicht zum Selbkostenpreis.

#477:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 22:39
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Ein EEG wird nicht nur kurz über 30 Sekunden durchgeführt, sondern über mindestens 12 Stunden bis hoch zu 72 (!) Stunden,

ich gucks jetzt nicht erneut nach, aber meiner erinnerung nach ist das falsch: es reichen bestimmte beobachtungen ueber einen so langen zeitraum *oder* 30 minuten EEG. d.h. die 30 minuten EEG ersetzen diese 12 bis 72 stunden.

soll ichs nochmal suchen? der von dir gepostete link hilft da nicht weiter (schien mir missverstaendlich oder sogar verkehrt).

#478:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 22:40
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Zu Deiner letzten Frage: Es ist genau so unethisch, einen Sterbenden auseinanderzunehmen und aufzuteilen wie es unethisch ist, sich nicht mit dem Tode abfinden zu können.

Ja. Finde ich auch unetisch wenn die die an einer schweren bakteriellen Infektion Antibiotika nehmen. Und die Ärzte die die auch noch verschreiben dieses Pack. Und das ganze nur weil die sich nicht mit dem Tod abfinden können.
Also wo ziehst du die Grenze? Bei einer Blinddarmentzündung? Bei der Entfernung eines Tumors?

#479:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 23:29
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Nach dem Tod ist nichts, sh. meine/unsere Vorredner, also auch keine Spende.

An dem Begriff "Spende" ziehst Du Dich hoch, nicht ich. Wie gesagt: Irrelevantst. Nach dem Tod ist allerdings durchaus noch was: Und zwar Kranke, die ich bzw. mein toter Körper retten kann. Wovon ich selbst übrigens überhaupt nichts habe.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Dir ist klar, dass es nicht um reine Kosten bei der Durchführung geht, sondern um Millardensummen, die verdient werden.

Ich möchte von Dir gerne mal wissen, ob so ein Chirurg, ob ein Krankenhaus und ob so ein Pharmaunternehmen im einzelnen an einer Transplantation „beträchtlich“ verdienen.

Allerdings ist es ganz normal, daß Unternehmen nach Abzug aller Kosten einen Gewinn erzielen, darauf stützt sich unsere Wirtschaft. Wenn dieses phöse System jedoch Ärzte und Krankenhäuser zu messerwetzenden Steckerrausziehern gehirnwäscht, frage ich mich, warum die Pharmaindustrie nicht via Lobbyisten schon längst das Opt-Out eingeführt hat? Die Nachfrage nach Organen ist nämlich ausreichend vorhanden. Was man da verdienen könnte!

Dem gegenüber stehen die deutschen Krankenversicherer, mit denen die DSO die Pauschalen für Organtransplantationen aushandelt. Wenn wir schon (anscheinend) über große, unmenschliche, profitgierige Unternehmen sprechen, sollten wir die Krankenkassen nicht außen vor lassen. Die achten schon auf angemessene Preise, der Marmor in deren Treppenhäusern ist nämlich schon teuer genug.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Genaue Zahlen kannst Du ergoogeln.

Nope, it‘s your turn. Soll ich vielleicht demnächst selbst googlen, wenn mir hier jemand mit einem Gottesbeweis kommt?

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zu Deiner letzten Frage: Es ist genau so unethisch, einen Sterbenden auseinanderzunehmen und aufzuteilen wie es unethisch ist, sich nicht mit dem Tode abfinden zu können.

Eine Behauptung, der leider nicht früh genug in diesem Thread widersprochen wurde. Man spendet keine Organe, weil man wiederum auf der anderen Seite selbst davon profitiert. Man kann nämlich nach dem aktuellen System auch Organe empfangen, ohne selbst zu spenden. Außerdem kann ich mich mit meiner eigenen Sterblichkeit abfinden, was übrigens mitunter ein Prozess war, der dazu beitrug, Atheist zu werden. Irgendwann bin ich tot. Punkt. Da hilft auch kein Beten. Ich fände es aber trotzdem toll, im Falle eines Falles noch ein paar Jahre länger zu leben, warum nicht? Höhere Lebenserwartungen finde ich recht positiv und ich pfeiffe drauf, was einige religiöse Spinner zum Thema "Allein Gott entscheidet, wann wir sterben" denken. Würde man Dein Argument also streng auslegen, dürftest Du auch keine Medikamente nehmen, da sich diese lebensverlängernd auswirken und DU Dich dann wohl nicht mit dem Tode abfinden kannst, oder? Darüber hinaus müßten wir Feuerwehren, Verkehrsampeln, Airbags u.ä. abschaffen.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Es ist genau so unethisch, einen Sterbenden auseinanderzunehmen und aufzuteilen

Nein. Der Vorgang der Organentnahme ist unästhetisch, keine Frage, aber nicht unethisch.

Wikipedia schreibt: „Die Ethik baut als philosophische Disziplin allein auf das Prinzip der Vernunft.“ Die Vernunft sagt mir, daß man Verstorbenen ruhig einzelne Organe entnehmen kann, um Leben zu verlängern. Und was sagt die Vernunft Dir, um Verstorbenen ihre Organe zu lassen?

Wenn der Mensch im Mittelpunkt der Ethik steht und man die Menschen von starken Einschränkungen wie z.b. Dialyse, Sehbehinderungen oder schlichtweg vom nahen Tod bewahren kann, steht diesem ein respektvoller Umgang mit den Toten nicht als Argument gleichwertig gegenüber. Ich habe durchaus Respekt vor Leichnamen, aber mehr Respekt noch vor dem Retten von Menschenleben.

Dein Körper wird nach dem Tod begraben bzw. verbrannt. Nochmal: Es geht ausschließlich darum, ob dann bestimmte Organe noch im Leichnam sind oder damit Menschen geholfen wird. Es geht nichtmal darum, wer wieviel daran verdient oder ob Dir im Unglücksfall vorsätzlich nicht ausreichend geholfen wird.

#480:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 03:30
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:


Dein Körper wird nach dem Tod begraben bzw. verbrannt. Nochmal: Es geht ausschließlich darum, ob dann bestimmte Organe noch im Leichnam sind oder damit Menschen geholfen wird. Es geht nichtmal darum, wer wieviel daran verdient oder ob Dir im Unglücksfall vorsätzlich nicht ausreichend geholfen wird.


Nochmal: Die Organe werden nicht erst entnommen, wenn Du tot bist. 97 % Deines Körpers leben noch. Selbst Mediziner sind sich nicht sicher, ob der Sterbende noch etwas spürt, wenn er auf dem OP-Tisch liegt und die meisten geben ihnen deshalb Narkosemittel, obwohl sie es lt. Bundesärztekammer nicht müßten.

Der vollständige Ausfall des Gehirns ist zudem nicht feststellbar. Deshalb ist der Hirntod lediglich eine Definition, die 1968 eingeführt wurde (1967 hat Prof. Barnard das erste Herz transplantiert) um Organentnahmen an Sterbenden zu ermöglichen. Wenn Du nämlich wirklich tot, also ganz und richtig mausetot bist zwinkern , kann mit Deinen Organen keiner mehr was anfangen.

Wer Organe spenden will, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass er erst tot ist, wenn die Explantation abgeschlossen ist.

#481:  Autor: AlexJWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 03:46
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:


Dein Körper wird nach dem Tod begraben bzw. verbrannt. Nochmal: Es geht ausschließlich darum, ob dann bestimmte Organe noch im Leichnam sind oder damit Menschen geholfen wird. Es geht nichtmal darum, wer wieviel daran verdient oder ob Dir im Unglücksfall vorsätzlich nicht ausreichend geholfen wird.


Nochmal: Die Organe werden nicht erst entnommen, wenn Du tot bist. 97 % Deines Körpers leben noch. Selbst Mediziner sind sich nicht sicher, ob der Sterbende noch etwas spürt, wenn er auf dem OP-Tisch liegt und die meisten geben ihnen deshalb Narkosemittel, obwohl sie es lt. Bundesärztekammer nicht müßten.

Der vollständige Ausfall des Gehirns ist zudem nicht feststellbar. Deshalb ist der Hirntod lediglich eine Definition, die 1968 eingeführt wurde (1967 hat Prof. Barnard das erste Herz transplantiert) um Organentnahmen an Sterbenden zu ermöglichen. Wenn Du nämlich wirklich tot, also ganz und richtig mausetot bist zwinkern , kann mit Deinen Organen keiner mehr was anfangen.

Wer Organe spenden will, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass er erst tot ist, wenn die Explantation abgeschlossen ist.


Dazu zwei Fragen, gibt es bestätigte Berichte das jemand bei dem laut deutsche Kriterien der Hirn Tod festgestellt wurde, wieder zum Bewusstsein gekommen ist?

Wird in den Fällen wo Transplantiert wird nicht ohne hin jede medizinische Versorgung eingestellt(es sei denn die Angehörigen kommen selber für eventuelle Kosten auf)?

Es spielt in meinen Augen keine Rolle ob man dadurch endgültig stirbt, das einem die Organe entnommen werden oder ob die Geräte abgestellt werden(was in der Regel sogar viel früher passiert da man nicht extra bis zur Entnahme der Organe "frisch" gehalten wird).

#482:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 04:57
    —
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:


Dein Körper wird nach dem Tod begraben bzw. verbrannt. Nochmal: Es geht ausschließlich darum, ob dann bestimmte Organe noch im Leichnam sind oder damit Menschen geholfen wird. Es geht nichtmal darum, wer wieviel daran verdient oder ob Dir im Unglücksfall vorsätzlich nicht ausreichend geholfen wird.


Nochmal: Die Organe werden nicht erst entnommen, wenn Du tot bist. 97 % Deines Körpers leben noch. Selbst Mediziner sind sich nicht sicher, ob der Sterbende noch etwas spürt, wenn er auf dem OP-Tisch liegt und die meisten geben ihnen deshalb Narkosemittel, obwohl sie es lt. Bundesärztekammer nicht müßten.

Der vollständige Ausfall des Gehirns ist zudem nicht feststellbar. Deshalb ist der Hirntod lediglich eine Definition, die 1968 eingeführt wurde (1967 hat Prof. Barnard das erste Herz transplantiert) um Organentnahmen an Sterbenden zu ermöglichen. Wenn Du nämlich wirklich tot, also ganz und richtig mausetot bist zwinkern , kann mit Deinen Organen keiner mehr was anfangen.

Wer Organe spenden will, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass er erst tot ist, wenn die Explantation abgeschlossen ist.


Dazu zwei Fragen, gibt es bestätigte Berichte das jemand bei dem laut deutsche Kriterien der Hirn Tod festgestellt wurde, wieder zum Bewusstsein gekommen ist?

Wird in den Fällen wo Transplantiert wird nicht ohne hin jede medizinische Versorgung eingestellt(es sei denn die Angehörigen kommen selber für eventuelle Kosten auf)?

Es spielt in meinen Augen keine Rolle ob man dadurch endgültig stirbt, das einem die Organe entnommen werden oder ob die Geräte abgestellt werden(was in der Regel sogar viel früher passiert da man nicht extra bis zur Entnahme der Organe "frisch" gehalten wird).


1. Nein. Der Patient darf auch nicht wieder aufwachen, weil sonst die Ärzte verklagt würden.

2. Nein. Der Patient wird bis zur Entnahme genau so versorgt, wie jeder andere Komapatient auch.

3. Bei Komapatienten, die nicht transplantiert werden, werden die Geräte erst abgestellt, wenn sie wirklich tot sind. D.h., wenn der Kreislauf zusammenbricht, das Herz aufhört hat, zu schlagen. Oder wenn sie aus dem Koma wieder aufwachen.

#483:  Autor: Der Spielverderber BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 11:42
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:


Nochmal: Die Organe werden nicht erst entnommen, wenn Du tot bist. 97 % Deines Körpers leben noch. Selbst Mediziner sind sich nicht sicher, ob der Sterbende noch etwas spürt, wenn er auf dem OP-Tisch liegt und die meisten geben ihnen deshalb Narkosemittel, obwohl sie es lt. Bundesärztekammer nicht müßten.

Naja mancher ist sich ja nichtmal sicher ob Pflanzen nicht auch Schmerz empfinden können Lachen
Dabei fällt mir ein meinen Organspendeausweis mal wieder zu erneuern der alte ist schon ganz zerfleddert!

#484:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 18:56
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Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Nochmal: Die Organe werden nicht erst entnommen, wenn Du tot bist. 97 % Deines Körpers leben noch. Selbst Mediziner sind sich nicht sicher, ob der Sterbende noch etwas spürt, wenn er auf dem OP-Tisch liegt und die meisten geben ihnen deshalb Narkosemittel, obwohl sie es lt. Bundesärztekammer nicht müßten.

Mediziner sind sich einig darüber, daß im Falle eines Hirntods das Gehirn unumkehrbar funktionsunfähig ist und sich auch nicht wieder bessert. In diesem Fall werden bei Nichtspendern die Maschinen abgestellt, der Körper des Patienten stirbt dann definitiv. Falls der Patient nicht an Maschinen angeschlossen war, wäre er dann bereits längst tot. Wie ich bereits schrieb: Die mindestens 12 Stunden lange Messung wird ausschließlich bei potentiellen Spendern durchgeführt. Wenn der Hirntote nicht spenden möchte, werden die Maschinen bereits bei der Feststellung des Hirntods abgestellt und die restlichen 97% sterben somit noch früher. Wie Du bereits geschrieben hast (falls es stimmt): Wenn ihm Narkosemittel verabreicht werden, spürt der Patient nichts von der Organentnahme. Narkotisierte OP-Patienten spüren während einer Operation ja ebenfalls nichts.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Wenn Du nämlich wirklich tot, also ganz und richtig mausetot bist zwinkern , kann mit Deinen Organen keiner mehr was anfangen.

Genau. Und wenn Du nicht spenden möchtest, bist Du definitiv eher tot als ein potentieller Spender. Es wird nicht nur ein EEG gemacht. Näheres in dem Link, den ich gestern gepostet habe. Ein Leichnam, dem Organe entnommen werden, ist irreversibel hirntot und würde ohne diese Aufrechterhaltung der Körperfunktionen sterben. Deshalb leider wieder nochmal: Es geht ausschließlich darum, ob dann bestimmte Organe noch im Leichnam sind oder damit Menschen geholfen wird.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Wer Organe spenden will, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass er erst tot ist, wenn die Explantation abgeschlossen ist.

Nur sein Körper ist erst dann tot. Sein Gehirn ist dann bereits tot. Ich wiederhole mich ungern, aber hier muß es sein.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
1. Nein. Der Patient darf auch nicht wieder aufwachen, weil sonst die Ärzte verklagt würden.

Unfug. Wenn Ärzte einen Patienten nach den vorgeschriebenen Prozeduren für hirntot erklären und dieser danach auf wundersame Weise wieder aufwacht, wird kein Arzt verklagt.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
2. Nein. Der Patient wird bis zur Entnahme genau so versorgt, wie jeder andere Komapatient auch.

Auch Unfug. Ein für hoffnungslos erklärter Patient wird nicht bis in alle Ewigkeit oder auch nur 12 Stunden weiter am Leben erhalten. Er ist tot. Das Bett muß für den nächsten Patienten freigemacht werden. Ein Spender wäre dann auch für hoffnungslos erklärt. Anstatt das Bett freizumachen, wird sein Körper jedoch AUSSCHLIESSLICH für die Untersuchungen biologisch gesehen am Leben erhalten. Das hatte ich Dir bereits gestern erklärt, ich dachte, es sei vielleicht angekommen.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
3. Bei Komapatienten, die nicht transplantiert werden, werden die Geräte erst abgestellt, wenn sie wirklich tot sind. D.h., wenn der Kreislauf zusammenbricht, das Herz aufhört hat, zu schlagen. Oder wenn sie aus dem Koma wieder aufwachen.

Auch Unfug. Ein Komapatient ist nicht hirntot! Anderenfalls hätter er den Kreislauf gar nicht aufrecht erhalten können. Im Komafall würden auch bei einem Spender nicht die Maschinen abgestellt. Würde bei einem Komapatienten ohne Spenderausweis der Hirntod festgestellt, würde man die Maschinen abstellen.

#485:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 21:07
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MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Nochmal: Die Organe werden nicht erst entnommen, wenn Du tot bist. 97 % Deines Körpers leben noch. Selbst Mediziner sind sich nicht sicher, ob der Sterbende noch etwas spürt, wenn er auf dem OP-Tisch liegt und die meisten geben ihnen deshalb Narkosemittel, obwohl sie es lt. Bundesärztekammer nicht müßten.

Mediziner sind sich einig darüber, daß im Falle eines Hirntods das Gehirn unumkehrbar funktionsunfähig ist und sich auch nicht wieder bessert. In diesem Fall werden bei Nichtspendern die Maschinen abgestellt, der Körper des Patienten stirbt dann definitiv. Falls der Patient nicht an Maschinen angeschlossen war, wäre er dann bereits längst tot. Wie ich bereits schrieb: Die mindestens 12 Stunden lange Messung wird ausschließlich bei potentiellen Spendern durchgeführt. Wenn der Hirntote nicht spenden möchte, werden die Maschinen bereits bei der Feststellung des Hirntods abgestellt und die restlichen 97% sterben somit noch früher. Wie Du bereits geschrieben hast (falls es stimmt): Wenn ihm Narkosemittel verabreicht werden, spürt der Patient nichts von der Organentnahme. Narkotisierte OP-Patienten spüren während einer Operation ja ebenfalls nichts.

Schön und gut. Unter Narkose spürt man nichts. Dennoch oder gerade deswegen bleiben gewisse Zweifel, ob der Patient, wirklich tot ist. Er wird übrigens nicht nur narkotisiert, er wird auch angeschnallt. Mir geht es nicht um die Organe, die können die Würmer fressen, wenn ich tot bin, mir geht es darum, dass ich nicht bei (noch) lebendigem Leibe ausgenommen werden will. Im Jargon in der einschlägigen Kreise sagt man für Explantation übrigens "Ernten". Ist Dir das bekannt?

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Wenn Du nämlich wirklich tot, also ganz und richtig mausetot bist zwinkern , kann mit Deinen Organen keiner mehr was anfangen.

Genau. Und wenn Du nicht spenden möchtest, bist Du definitiv eher tot als ein potentieller Spender. Es wird nicht nur ein EEG gemacht. Näheres in dem Link, den ich gestern gepostet habe. Ein Leichnam, dem Organe entnommen werden, ist irreversibel hirntot und würde ohne diese Aufrechterhaltung der Körperfunktionen sterben. Deshalb leider wieder nochmal: Es geht ausschließlich darum, ob dann bestimmte Organe noch im Leichnam sind oder damit Menschen geholfen wird.

Ein Leichnam im herkömmlichen Sinne ist es nicht, der abgeerntet wird. Ein Leichnam ist blau, atmet nicht mehr und das Herz steht still, nach kurzer Zeit setzt die Leichenstarre ein. Bei einem Patienten, der explantiert wird, ist das nicht so. Ob sein Herz-Kreislaufsystem von Maschinen aufrecht erhalten wird, ändert nichts an der Tatsache, dass der Mensch noch lebt, wenn auch nicht ohne medizinisch/technische Hilfe. Ob das Gehirn irreversibel ausgesetzt hat, ist auch nicht von Belang, der Mensch besteht nicht nur aus Gehirn und die Diagnose Hirntod ist nur eine reine Vermutung, so kompliziert die Untersuchungsmethoden auch sein mögen, das Gehirn ist bis heute noch nicht völlig erforscht.

Deshalb halte ich es nicht für angemessen, einen Sterbenden in seiner letzten Phase des Lebens derart zu malträtieren. Und sei es noch so wunderbar für alle, die einen Vorteil daraus ziehen.


Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Wer Organe spenden will, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass er erst tot ist, wenn die Explantation abgeschlossen ist.

Nur sein Körper ist erst dann tot. Sein Gehirn ist dann bereits tot. Ich wiederhole mich ungern, aber hier muß es sein.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
1. Nein. Der Patient darf auch nicht wieder aufwachen, weil sonst die Ärzte verklagt würden.

Unfug. Wenn Ärzte einen Patienten nach den vorgeschriebenen Prozeduren für hirntot erklären und dieser danach auf wundersame Weise wieder aufwacht, wird kein Arzt verklagt.

Wenn Du richtig informiert bist, weißt Du ja auch, dass gerade die Untersuchungsmethode in ihrem letzten Punkt unweigerlich zum irreversiblen Hirntod führt.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
2. Nein. Der Patient wird bis zur Entnahme genau so versorgt, wie jeder andere Komapatient auch.

Auch Unfug. Ein für hoffnungslos erklärter Patient wird nicht bis in alle Ewigkeit oder auch nur 12 Stunden weiter am Leben erhalten. Er ist tot. Das Bett muß für den nächsten Patienten freigemacht werden. Ein Spender wäre dann auch für hoffnungslos erklärt. Anstatt das Bett freizumachen, wird sein Körper jedoch AUSSCHLIESSLICH für die Untersuchungen biologisch gesehen am Leben erhalten. Das hatte ich Dir bereits gestern erklärt, ich dachte, es sei vielleicht angekommen.


Ich weiss nicht, woher Du Dein Wissen nimmst, ich stütze meines lediglich auf Berichte von Ärzten, Pflegern und Helfern, die sich im Internet auffindbar kritisch zur Explantation geäußert haben.



Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
3. Bei Komapatienten, die nicht transplantiert werden, werden die Geräte erst abgestellt, wenn sie wirklich tot sind. D.h., wenn der Kreislauf zusammenbricht, das Herz aufhört hat, zu schlagen. Oder wenn sie aus dem Koma wieder aufwachen.



Auch Unfug. Ein Komapatient ist nicht hirntot! Anderenfalls hätter er den Kreislauf gar nicht aufrecht erhalten können. Im Komafall würden auch bei einem Spender nicht die Maschinen abgestellt. Würde bei einem Komapatienten ohne Spenderausweis der Hirntod festgestellt, würde man die Maschinen abstellen.


Bei einem Komapatienten, der definitiv nicht zur "Ernte" freigegeben wird, wird gar nicht erst die komplizierte und aufwändige Untersuchung zur Feststellung des Hirntods durchgeführt. Welchen Sinn sollte das auch machen?

#486:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 21:31
    —
@Zeitreisender
Wie oft willst du noch immer und immer wieder das gleiche sagen, ohne auch nur auf das geringste von den Usern hier gesagte einzugehen? Auch mit größerer Schrift und mit Farben ist es nichts neues. Und nochmal, niemand zwingt dich dazu Organspender zu werden oder Organe anzunehmen.

#487:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 22:03
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
@Zeitreisender
Wie oft willst du noch immer und immer wieder das gleiche sagen, ohne auch nur auf das geringste von den Usern hier gesagte einzugehen? Auch mit größerer Schrift und mit Farben ist es nichts neues. Und nochmal, niemand zwingt dich dazu Organspender zu werden oder Organe anzunehmen.



Ach danke Möcks,

zum Stichwort "zwingen":

Was die opt-out Lösung angeht, da wird man ja schon gezwungen, eine Nicht-wollens-Erklärung bei sich zu führen.

Ich halte das für absolut untragbar. Nicht zuzustimmen bedeutet für mein Verständnis immer noch ganz klar 'Nein!'. Ich hoffe, dass unsere Regierung das auch in Zukunft nichts daran ändert!

#488:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 22:13
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
@Zeitreisender
Wie oft willst du noch immer und immer wieder das gleiche sagen, ohne auch nur auf das geringste von den Usern hier gesagte einzugehen? Auch mit größerer Schrift und mit Farben ist es nichts neues. Und nochmal, niemand zwingt dich dazu Organspender zu werden oder Organe anzunehmen.



Ach danke Möcks,

zum Stichwort "zwingen":

Was die opt-out Lösung angeht, da wird man ja schon gezwungen, eine Nicht-wollens-Erklärung bei sich zu führen.

Ich halte das für absolut untragbar. Nicht zuzustimmen bedeutet für mein Verständnis immer noch ganz klar 'Nein!'. Ich hoffe, dass unsere Regierung das auch in Zukunft nichts daran ändert!

Nicht zustimmen bedeutet nicht zustimmen, nicht mehr und nicht weniger. Es bedeutet nicht im geringsten ein automatisches Nein. Das sieht selbst die Regierung so, sie fragt nämlich deine Angehörigen wenn du kein konkretes Ja oder Nein gegeben hast. Auch heute schon.

#489:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 22:19
    —
@ Zeitreisender: Repariere bitte Deine Zitate.

#490:  Autor: ParadoxWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 22:28
    —
Obwohl ich kein Problem damit hätte, ohne Leber oder Nieren nach meinem Tod verbrannt zu werden ( im Sarg vergammeln find ich eklig), möchte ich doch nicht mit so einem Ausweis schwer verletzt gefunden werden. Mir ist das Risiko zu hoch, dass man es mit den lebenserhaltenden Maßnahmen nicht mehr ganz so genau nimmt, weil irgendwer vielleicht bereit ist, viel Geld für meine Organe zu zahlen.
Tut mir leid, aber dafür ist mein Vertrauen in die Ethik der Menschen zu sehr erschüttert worden.

#491:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 22:35
    —
Paradox hat folgendes geschrieben:
Obwohl ich kein Problem damit hätte, ohne Leber oder Nieren nach meinem Tod verbrannt zu werden ( im Sarg vergammeln find ich eklig), möchte ich doch nicht mit so einem Ausweis schwer verletzt gefunden werden. Mir ist das Risiko zu hoch, dass man es mit den lebenserhaltenden Maßnahmen nicht mehr ganz so genau nimmt, weil irgendwer vielleicht bereit ist, viel Geld für meine Organe zu zahlen.
Tut mir leid, aber dafür ist mein Vertrauen in die Ethik der Menschen zu sehr erschüttert worden.

Da weisst aber hoffentlich wie Eurotransplant arbeitet?

#492:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 22:36
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
@ Zeitreisender: Repariere bitte Deine Zitate.


Meinst Du, der kann das?

#493:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 22:46
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Paradox hat folgendes geschrieben:
Obwohl ich kein Problem damit hätte, ohne Leber oder Nieren nach meinem Tod verbrannt zu werden ( im Sarg vergammeln find ich eklig), möchte ich doch nicht mit so einem Ausweis schwer verletzt gefunden werden. Mir ist das Risiko zu hoch, dass man es mit den lebenserhaltenden Maßnahmen nicht mehr ganz so genau nimmt, weil irgendwer vielleicht bereit ist, viel Geld für meine Organe zu zahlen.
Tut mir leid, aber dafür ist mein Vertrauen in die Ethik der Menschen zu sehr erschüttert worden.

Da weisst aber hoffentlich wie Eurotransplant arbeitet?


Klar. Es gibt eine eigene Unterkategorie bei eBay, wo frische Organe eingestellt und dann dem meistbietendem zugesprochen werden. Chirurgen und Notärzte können sich da als Händler anmelden und sich was dazuverdienen. eBay nimmt zwischen 8% und 12%, die Kliniken bekommen pauschal 7%, Versand wird vom Käufer übernommen.

#494:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 22:49
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Paradox hat folgendes geschrieben:
Obwohl ich kein Problem damit hätte, ohne Leber oder Nieren nach meinem Tod verbrannt zu werden ( im Sarg vergammeln find ich eklig), möchte ich doch nicht mit so einem Ausweis schwer verletzt gefunden werden. Mir ist das Risiko zu hoch, dass man es mit den lebenserhaltenden Maßnahmen nicht mehr ganz so genau nimmt, weil irgendwer vielleicht bereit ist, viel Geld für meine Organe zu zahlen.
Tut mir leid, aber dafür ist mein Vertrauen in die Ethik der Menschen zu sehr erschüttert worden.

Da weisst aber hoffentlich wie Eurotransplant arbeitet?


Klar. Es gibt eine eigene Unterkategorie bei eBay, wo frische Organe eingestellt und dann dem meistbietendem zugesprochen werden. Chirurgen und Notärzte können sich da als Händler anmelden und sich was dazuverdienen. eBay nimmt zwischen 8% und 12%, die Kliniken bekommen pauschal 7%, Versand wird vom Käufer übernommen.


An Deine Stelle würde ich das zwischen Satire-Tags stellen. Den einen oder andern nimmt dies sonst bestimmt für bare Münzen.

#495:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 22:55
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Paradox hat folgendes geschrieben:
Obwohl ich kein Problem damit hätte, ohne Leber oder Nieren nach meinem Tod verbrannt zu werden ( im Sarg vergammeln find ich eklig), möchte ich doch nicht mit so einem Ausweis schwer verletzt gefunden werden. Mir ist das Risiko zu hoch, dass man es mit den lebenserhaltenden Maßnahmen nicht mehr ganz so genau nimmt, weil irgendwer vielleicht bereit ist, viel Geld für meine Organe zu zahlen.
Tut mir leid, aber dafür ist mein Vertrauen in die Ethik der Menschen zu sehr erschüttert worden.

Da weisst aber hoffentlich wie Eurotransplant arbeitet?


Klar. Es gibt eine eigene Unterkategorie bei eBay, wo frische Organe eingestellt und dann dem meistbietendem zugesprochen werden. Chirurgen und Notärzte können sich da als Händler anmelden und sich was dazuverdienen. eBay nimmt zwischen 8% und 12%, die Kliniken bekommen pauschal 7%, Versand wird vom Käufer übernommen.


An Deine Stelle würde ich das zwischen Satire-Tags stellen. Den einen oder andern nimmt dies sonst bestimmt für bare Münzen.

Wer das für bare Münze nimmt, ist mit Fakten vermutlich eh nicht zu erreichen. Demonstrieren hier ja einige schön.

#496:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 23:13
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:



Ach danke Möcks,

zum Stichwort "zwingen":

Was die opt-out Lösung angeht, da wird man ja schon gezwungen, eine Nicht-wollens-Erklärung bei sich zu führen.

Ich halte das für absolut untragbar. Nicht zuzustimmen bedeutet für mein Verständnis immer noch ganz klar 'Nein!'. Ich hoffe, dass unsere Regierung das auch in Zukunft nichts daran ändert!
Wenn eine Gesellschaft wollte, könnte sie auch einfach alle Mitglieder zu Organspendern erklären, ohne Möglichkeit des Widerspruchs. Die Verfügbarkeit über den eigenen Körper über den Tod hinaus ist keineswegs etwas selbstverständliches und auch kein Menschenrecht. zynisches Grinsen

#497:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 23:20
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Verfügbarkeit über den eigenen Körper über den Tod hinaus ist keineswegs etwas selbstverständliches und auch kein Menschenrecht. zynisches Grinsen



Warum?

#498:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 23:24
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Verfügbarkeit über den eigenen Körper über den Tod hinaus ist keineswegs etwas selbstverständliches und auch kein Menschenrecht. zynisches Grinsen



Warum?


Weil wer tot ist kein Mensch mehr ist.
Mir wäre auch keine Quelle bekannt, die das als Menschenrecht festlegen würde.

#499:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 23:26
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Verfügbarkeit über den eigenen Körper über den Tod hinaus ist keineswegs etwas selbstverständliches und auch kein Menschenrecht. zynisches Grinsen



Warum?


Weil wer tot ist kein Mensch mehr ist.
Mir wäre auch keine Quelle bekannt, die das als Menschenrecht festlegen würde.


Organtransplantate zu bekommen ist auch keines (oder?)

Von daher halte ich Menschenrecht hier von vornherein deplaziert.

#500:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 23:40
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Verfügbarkeit über den eigenen Körper über den Tod hinaus ist keineswegs etwas selbstverständliches und auch kein Menschenrecht. zynisches Grinsen



Warum?


Weil wer tot ist kein Mensch mehr ist.
Mir wäre auch keine Quelle bekannt, die das als Menschenrecht festlegen würde.


Organtransplantate zu bekommen ist auch keines (oder?)


Wie sollte es das sein? Was nicht da ist, kann auch niemand bekommen. Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte spricht aber jedem Menschen das Recht auf ärztliche Versorgung zu.

Zitat:
Von daher halte ich Menschenrecht hier von vornherein deplaziert.


Das verstehe ich jetzt nicht. Ich halte es nicht für allzu weit hergeholt, dass man einer Leiche nicht allzu viele Rechte zuspricht. Es gibt gute Gründe, Organe auch zwangsweise zur Spende freizugeben - Menschenleben werden gerettet und der weltweite Organhandel wird indirekt bekämpft, z.B.

Bis jetzt habe ich noch keinen guten Grund gehört, aus dem jemand das Recht haben sollte zu verfügen, dass seine Organe von der Transplantation ausnehmen zu dürfen, außer dass so ein Verbot sich praktisch nicht erzwingen lässt.

Man kann da durchaus erörtern, inwiefern die Gesellschaft das Recht auf die Organe hat. (Ich finde, sie hat. Ebenso wie sie das Recht hat, Einzahlungen in die Krankenklasse zu erzwingen.) Ein individuelles Recht auf ein neues Organ kann als Recht nicht durchgesetzt werden, weil Organe nicht frei verfügbar sind. Wären sie es, würde ich hier auf ein Recht plädieren, ebenso wie man auch ein Recht auf die Dialyse hat, wenn die eigenen Nieren nicht mehr mitspielen.

#501:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 23:49
    —
Ich meine, es bringt überhaupt nix, in dieser Diskussion die Menschenrechte heranzuziehen und mit ihnen dafür oder dagegen zu argumentieren.

Sie sind weder für den Spender noch den Empfänger in dieser Hinsicht relevant.

#502:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 23:51
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Klar. Es gibt eine eigene Unterkategorie bei eBay, wo frische Organe eingestellt und dann dem meistbietendem zugesprochen werden. Chirurgen und Notärzte können sich da als Händler anmelden und sich was dazuverdienen. eBay nimmt zwischen 8% und 12%, die Kliniken bekommen pauschal 7%, Versand wird vom Käufer übernommen.

so ist es wohl gluecklicherweise nicht.

aber die frage ist durchaus interessant: wie ist es denn?

was bekommen arzt und krankenhaus fuer die entnahme einer niere oder eines herzens fuer transplantationszwecke? und wer zahlt das? der empfaenger bzw. seine krankenkasse? zahlen die das 1:1 oder kommt da noch ein aufschlag fuer verwaltungszwecke, vermittlung oder irgendsowas drauf?

#503:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 17.11.2009, 00:56
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
was bekommen arzt und krankenhaus fuer die entnahme einer niere oder eines herzens fuer transplantationszwecke? und wer zahlt das? der empfaenger bzw. seine krankenkasse? zahlen die das 1:1 oder kommt da noch ein aufschlag fuer verwaltungszwecke, vermittlung oder irgendsowas drauf?


http://www.bundesverband-niere.de/1008/organspende/

Die Entnahme wird zentral bezahlt, die Wiedereinpflanzung ist eine Kassenleistung.

http://www.dkgev.de/dkg.php/cat/46/aid/3141
Ab 2090 Euro für ein Organ oder zwei Nieren, bis zu 3370 Euro für mehrere Organe. In anderen Worten: Nicht viel. Ich glaube nicht, dass angestellte Ärzte in Krankenhäusern pro OP bezahlt werden, aber sich bin ich nicht.

Es ist bekannt, dass die alternativen - so vorhanden - teurer sind. Die pöhse Pharmaindustrie und die leichenfleddernden Ärzte verdienen deutlich mehr, wenn Patienten möglichst lange an der Dialyse gehalten werden. (Und irgendwo habe ich gelesen, dass sie da auch mehr dran verdienen, als an diversen möglichen Prophylaxen und anderen Therapien ...)

Ich sehe keinen Grund für die Annahme, dass jemand der eine legale Transplantation durchführt daran besonders reich wird. Und eine illegale Transplantation bzw. Organhandel kann niemand mal eben so zwischen Tür und Angel durchziehen, weil ihm ein komatöser Patient gerade gelegen kommt. Wie soll das ablaufen? Glaubt hier wirklich jemand, der Unfallchirurg durchsucht den Patienten erst auf die Chipkarte von der Kasse und ggf einen Organspendenausweis, bevor er mit einer Behandlung anfängt? Oder dass der durchschnittliche Intensivmediziner quasi eine Standleitung zur russischen Mafia vorhält, für den Fall dass er an eine Leber kommt?

#504:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 17.11.2009, 20:33
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Verfügbarkeit über den eigenen Körper über den Tod hinaus ist keineswegs etwas selbstverständliches und auch kein Menschenrecht. zynisches Grinsen



Warum?


Es gibt das Recht auf Totenruhe. Wer dieses Recht verletzt, begeht Leichenschändung, die mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft wird. Auch der Versuch ist strafbar.

Was das Recht auf ein Organ betrifft, so kann man diese Frage eindeutig negativ beantworten, da ja erstmal ein passendes Organ da sein muss. Ist keins da, gibt es auch kein Recht, im Gegensatz zur Dialyse. Deshalb ist der Vergleich hier nicht passend.

Zum anderen verdienen Ärzte, Krankenhäuser und Pharmaindustrie auf lange Sicht wesentlich mehr an einem Transplantierten, als an einem Verstorbenen. Deshalb werden Notfälle in der Regel auch bevorzugt transplantiert, (diejenigen, die noch mit Dialyse am Leben erhalten werden können, bleiben auch so lange dran, wie es eben möglich ist) auch wenn das Organ gar nicht mal so gut passt.

So habe ich bespielsweise erst kürzlich in einem Forum für Transplantierte gelesen, dass bereits 4 mal das gleiche Organ transplantiert wurde, weil der Körper der Person das Organ immer wieder abgestoßen hat. Und es geht ihr immer noch nicht gut... Die Medikamente verursachen schwerste Nebenwirkungen, was zum Ausfall anderer Organe und Krebs führen kann, wenn nicht sogar unweigerlich dazu führt, von der psychischen Belastung ganz zu schweigen.

Ist das unter Berücksichtigung aller Umstände ein Segen oder ein Fluch, wenn der Tod bei solchen Bedingungen aufgeschoben wird?

#505:  Autor: Zeitreisender BeitragVerfasst am: 17.11.2009, 20:38
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:


(Und irgendwo habe ich gelesen, dass sie da auch mehr dran verdienen, als an diversen möglichen Prophylaxen und anderen Therapien ...)



Was völlig richtig ist. Gesundheit ist weder für Ärzte, Krankenhäuser noch für Tablettenproduzenten in irgend einer weise lebensstandarderhaltend. zwinkern

#506:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 17.11.2009, 22:11
    —
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Verfügbarkeit über den eigenen Körper über den Tod hinaus ist keineswegs etwas selbstverständliches und auch kein Menschenrecht. zynisches Grinsen



Warum?


Es gibt das Recht auf Totenruhe. [...]
Das ist kein Recht.

#507:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 17.11.2009, 22:16
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Verfügbarkeit über den eigenen Körper über den Tod hinaus ist keineswegs etwas selbstverständliches und auch kein Menschenrecht. zynisches Grinsen



Warum?


Es gibt das Recht auf Totenruhe. [...]
Das ist kein Recht.



Rechtlich gesehen schon.

#508:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 17.11.2009, 22:28
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Die Verfügbarkeit über den eigenen Körper über den Tod hinaus ist keineswegs etwas selbstverständliches und auch kein Menschenrecht. zynisches Grinsen



Warum?


Es gibt das Recht auf Totenruhe. [...]
Das ist kein Recht.



Rechtlich gesehen schon.

nein, nicht so ganz:
Die Störung der Totenruhe ist der Rechtsbegriff für die Leichenschändung.
[....]
Davon ausgenommen sein sollen auch die zur gesonderten Vernichtung entnommenen Organe bei der Leichenöffnung. Die Organentnahme zu Transplantationszwecken aus dem toten Körper wird gesetzlich durch das Transplantationsgesetz (TPG) gestattet.

#509:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 18.11.2009, 01:02
    —
Schön bunt! Lachen Wenn Deine Argumente jetzt auch noch so groß wären wie Deine Schrift... Mit den Augen rollen Im folgenden entextremisiere ich Deinen Mißbrauch der Farbpalette mal. Wenn man sich übrigens 2 Minuten mit der Zitatfunktion beschäftigt, versteht man sie.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Schön und gut. Unter Narkose spürt man nichts. Dennoch oder gerade deswegen bleiben gewisse Zweifel, ob der Patient, wirklich tot ist.

Nein. „Gerade deswegen“ ist Quatsch, da die Feststellung vor der Narkose stattfindet. „Dennoch“ ist in Bezug auf den Hirntod (den meinst Du wohl mit Zweifel, ob „wirklich tot“) nicht richtig. Das Gehirn arbeitet nicht mehr. Das Gehirn steuert nichts mehr. Das Gehirn bietet keine Infrastruktur mehr für einen Gedanken. Das Gehirn wird sich nicht mehr erholen. Die Person ist also nicht mehr vorhanden. Der Körper ist vergleichbar mit dem abgerissenen Arm eines Unfallopfers, nur halt mit Augen und Gesicht.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Er wird übrigens nicht nur narkotisiert, er wird auch angeschnallt.

Wegen möglichen Muskelzuckungen, ja. Hat aber nichts mit dem Gehirn zu tun.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Im Jargon in der einschlägigen Kreise sagt man für Explantation übrigens "Ernten". Ist Dir das bekannt?

Nein, ich verkehre nämlich nicht in Bibelkreisen. Zeige mir doch mal bitte einen Nachweis, daß sich deutsche Ärzte dahingehend äußerten.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ein Leichnam im herkömmlichen Sinne ist es nicht, der abgeerntet wird.

Warum wirfst Du „einschlägigen Kreisen“ Vokabular vor, daß Du dann selbst verwendest?

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ein Leichnam ist blau, atmet nicht mehr und das Herz steht still, nach kurzer Zeit setzt die Leichenstarre ein. Bei einem Patienten, der explantiert wird, ist das nicht so.

Zieh Dich nicht an so einem Scheiß hoch. Tausche das Wort „Leichnam“ von mir gegen „Körper“ aus. „Leichnam“ war hier genaugenommen die falsche Wortwahl, ja. Und? Ich habe echt keine Lust, das in jedem Posting zu wiederholen: Der Körper wird nur noch künstlich lebendig gehalten, um einsetzendes Verwesen zu verhindern.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ob das Gehirn irreversibel ausgesetzt hat, ist auch nicht von Belang, der Mensch besteht nicht nur aus Gehirn und die Diagnose Hirntod ist nur eine reine Vermutung

Ebenso wie die Evolution eine reine Vermutung ist? Hat die geldhungrige Pharmaindustrie den Begriff eingeführt, um schneller abzukassieren? Ich glaube, Du verstehst nicht so recht, wie der menschliche Körper funktioniert und welche Funktion das Gehirn überhaupt hat.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Wenn Du richtig informiert bist, weißt Du ja auch, dass gerade die Untersuchungsmethode in ihrem letzten Punkt unweigerlich zum irreversiblen Hirntod führt.

Ääh, eine Untersuchungsmethode, die das Resultat A oder B erbringen soll, führt unweigerlich zu B? Das erkläre mir doch bitte mal...

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Bei einem Komapatienten, der definitiv nicht zur "Ernte" freigegeben wird, wird gar nicht erst die komplizierte und aufwändige Untersuchung zur Feststellung des Hirntods durchgeführt. Welchen Sinn sollte das auch machen?

Guckst Du mein Zitat:

MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Würde bei einem Komapatienten ohne Spenderausweis der Hirntod festgestellt, würde man die Maschinen abstellen.


Das Zitat bezog sich in erster Linie darauf, daß potentielle Spender in einer solchen Situation sogar noch länger leben als Nichtspender.

Wann genau bei Komapatienten die Geräte, falls erforderlich, abgeschaltet werden, weiß ich nicht. Es ist jedoch anzunehmen, daß regelmäßig bzw. permanent die Hirnaktivität von Komapatienten untersucht wird.

Und nochmal: Koma heißt nicht hirntot! Hirntot heißt nicht Koma. Das sind Äpfel und Birnen.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zum anderen verdienen Ärzte, Krankenhäuser und Pharmaindustrie auf lange Sicht wesentlich mehr an einem Transplantierten, als an einem Verstorbenen. Deshalb werden Notfälle in der Regel auch bevorzugt transplantiert

Weil Ärzte, Krankenhäuser und Pharmaindustrie auf lange Sicht wesentlich mehr an einem Transplantierten verdienen, werden Notfälle in der Regel auch bevorzugt transplantiert???????????????? Liest Du Deine Postings eigentlich manchmal vor dem Absenden nochmal durch?

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
So habe ich bespielsweise erst kürzlich in einem Forum für Transplantierte gelesen, dass bereits 4 mal das gleiche Organ transplantiert wurde, weil der Körper der Person das Organ immer wieder abgestoßen hat. Und es geht ihr immer noch nicht gut... Die Medikamente verursachen schwerste Nebenwirkungen, was zum Ausfall anderer Organe und Krebs führen kann, wenn nicht sogar unweigerlich dazu führt, von der psychischen Belastung ganz zu schweigen.

Zum einen lebt die Person wenigstens noch, zum anderen wird niemand gezwungen, sich Organe implantieren zu lassen. Und eine psychische Belastung ist prinzipiell vorhanden, wenn man lebensbedrohlich erkrankt ist.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Ist das unter Berücksichtigung aller Umstände ein Segen oder ein Fluch, wenn der Tod bei solchen Bedingungen aufgeschoben wird?

Die Person ließ sich bisher weiterhin Organe einpflanzen. Letztlich zieht diese Person größere Vorteile aus den OPs, sonst würde sie eine erneute Transplantation verweigern.

Da Organtransplantationen den Tod aufschieben, sind sie ein Segen. Tot werden wir alle noch lange genug sein.

Letztlich lese ich hier heraus: Du möchtest nicht spenden, weil

1. Du nicht weißt, ob Du dann doch noch etwas empfindest.

2. ein nicht mehr selbst lebensfähiger, doch künstlich funktionsfähig gehaltener Körper noch nicht tot ist

zu 1.: „Du“ empfindest dann nichts mehr. „Dich“ und Dein Bewußtsein gibt es dann nämlich nicht mehr. Das Gehirn funtioniert nämlich nicht mehr (zum 382. Mal). Die Infrastruktur des Körpers ist nicht mehr gegeben, daß noch ein Schmerz wegen der Entnahme entstehen, weitergeleitet UND empfunden werden könnte.

zu 2.: Dieser Anflug von Achtung vor dem „Leben“ beißt sich aber mit mit Deiner früher geäußerten „Nach-mir-die-Sintflut“-Haltung und sieht mir deshalb nur hektisch vorgeschoben aus. Sollte ich in dem Punkt falsch liegen, verwechselst Du hier einen Respekt vor dem sterbenden „Organismus“ mit einem Respekt vor dem sterbenden Menschen.

Vielleicht solltest Du Dich mal beruhigen, die Griffel von den Farbeinstellungen nehmen und einfach mal in ein paar Tagen in Ruhe und unvoreingenommen über das Thema nachdenken.

Ich verstehe Rasmus´ Avi immer besser... Mit den Augen rollen

#510:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 18.11.2009, 01:27
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Rechtlich gesehen schon.

nein, nicht so ganz:
Die Störung der Totenruhe ist der Rechtsbegriff für die Leichenschändung.
[....]
Davon ausgenommen sein sollen auch die zur gesonderten Vernichtung entnommenen Organe bei der Leichenöffnung. Die Organentnahme zu Transplantationszwecken aus dem toten Körper wird gesetzlich durch das Transplantationsgesetz (TPG) gestattet.


Nun, selbst wenn es nach dem Recht eines Staates ein Recht, oder gar ein Grundrecht ist, es wäre praktisch keines, weil der eigentliche Rechteinhaber nicht mehr existiert, und es somit gar keinen Rechteinhaber mehr gibt. Diese Rechte sind mit dem Eintreten des Todes des Rechtehinhaber dann praktisch nur noch Schutzgesetze.

#511:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 02:43
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:


Da Organtransplantationen den Tod aufschieben, sind sie ein Segen. Tot werden wir alle noch lange genug sein.
..................................................

zu 1.: „Du“ empfindest dann nichts mehr. „Dich“ und Dein Bewußtsein gibt es dann nämlich nicht mehr. Das Gehirn funtioniert nämlich nicht mehr (zum 382. Mal)...................


Keiner kennt den genauen Übergang vom Leben zum Tod und wie er stattfindet und du mit deiner billigen Polemik erst recht nicht.(zum 383.Mal)
Der Hirntote wird einfach als Toter definiert nach Stand der medizinischen Forschung vielleicht zu Recht.Er könnte aber auch nur ein Sterbender sein.Und dann???

#512:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 03:05
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:


Da Organtransplantationen den Tod aufschieben, sind sie ein Segen. Tot werden wir alle noch lange genug sein.
..................................................

zu 1.: „Du“ empfindest dann nichts mehr. „Dich“ und Dein Bewußtsein gibt es dann nämlich nicht mehr. Das Gehirn funtioniert nämlich nicht mehr (zum 382. Mal)...................


Keiner kennt den genauen Übergang vom Leben zum Tod und wie er stattfindet und du mit deiner billigen Polemik erst recht nicht.(zum 383.Mal)
Der Hirntote wird einfach als Toter definiert nach Stand der medizinischen Forschung vielleicht zu Recht.Er könnte aber auch nur ein Sterbender sein.Und dann???


Nein, der Hirntod wird nicht willkürlich definiert - sondern er stellt nach dem derzeitigen Stand des Wissens den Zeitpunkt dar, ab dem das Individuum *spätestens* tot ist.

Nein, er könnte er nicht einfach nur ein sterbender sein. Das ist eine absolut grundlose Behauptung von Dir, völlig bar jeder Substanz.

Wenn ein Mensch hirntod ist - inwiefern ganz genau meinst Du, würde er dann noch leben? Dass nicht jede einzelne Zelle schon tot ist, ist wirklich völlig egal! Im Gegenzug begeht auch niemand einen Mord, der Dir einen Kratzer auf der Haut zuführt, obwohl da einzelne Zellen getötet werden!

(Ich meine mich zu erinnern, dass es irgendwo ein menschliches Krebsgeschwür gibt, dass seinen Wirt nun schon für eine ganze Zeit lang überlebt hat. Der Mensch ist Tod, das Geschwür lebt in iner Nährlösung weiter. Würdest du bestreiten, dass dieser Mensch tot ist?)

Und für den unwahrscheinlichen Fall dass Du hier eine sinnvolle Antwort geben kannst: Was soll das für Konsequenzen haben? Wie glaubst du sollte man hirntote Menschen behandeln? Für wie lange? Und was soll danach passieren?

#513:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 15:29
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Und für den unwahrscheinlichen Fall dass Du hier eine sinnvolle Antwort geben kannst: Was soll das für Konsequenzen haben? Wie glaubst du sollte man hirntote Menschen behandeln?


Manchmal glaub ich, dass man denen einen Useraccount hier im FGH geben sollte. Oder dass genau das bereits bei einigen der Fall ist. noseman

#514:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 20:18
    —
Zunächst einmal:
placebo hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:


Da Organtransplantationen den Tod aufschieben, sind sie ein Segen. Tot werden wir alle noch lange genug sein.

Mein Zitat ist auf den Organempfänger bezogen, so, wie es Zeitreisender formuliert hat. Trotz aller negativen Begleiterscheinungen profitiert seine angeführte Beispielperson von Transplantationen und diese sind in der Tat ein Segen, kein Fluch. Hältst Du Chemotherapien für einen Segen oder einen Fluch, mit all ihren Begleiterscheinungen?

placebo hat folgendes geschrieben:

Keiner kennt den genauen Übergang vom Leben zum Tod und wie er stattfindet und du mit deiner billigen Polemik erst recht nicht.(zum 383.Mal)

Ich schreibe nicht, daß ein Hirntoter bereits gänzlich tot ist, der restliche Körper wird ja noch am Leben gehalten. Nur sein Hirn hat, zum 384. Mal, die Funktion eingestellt (vielleicht zusätzlich auch bereits beispielsweise eine Niere, ist hier aber irrelevant) und das Hirn wird sich auch nicht mehr wieder "einrenken". (Polemikalarm? Mit den Augen rollen ) Die Person hingegen ist tot und kommt nicht mehr zurück.

placebo hat folgendes geschrieben:
Er könnte aber auch nur ein Sterbender sein.Und dann???

Dann trotzdem nix. Ich denke, wir können uns darauf einigen, daß ein Bewußtsein nur durch das Gehirn zustande kommt, also biologischer Voraussetzungen bedarf, und nicht unabhängig von einem lebenden Menschen existiert, oder? Die Prozesse, die bei einem Hirntoten in einzelnen Gehirnzellen noch ablaufen können, sind aber nicht geeignet, ein "Bewußtsein" zu erzeugen, welches Schmerz wahrnehmen könnte, dazu gehört nämlich mehr als nur ein Pieks in einen Nerv (Polemikalarm?), Beispiel Querschnittlähmung. Wiederholwiederhol: Die erforderliche Infrastruktur existiert nicht mehr.

Das Absterben der einzelnen Gehirnzellen, falls Du darauf hinaus wolltest, und was eine Gehirnzelle beim biologischen Absterben "empfinden" mag, wird ohnehin eintreffen, egal, ob der Körper zwischenzeitlich für eine Organspende am Leben erhalten wurde oder nicht. Das Abtrennen eines Organs mit dem Skalpell bekommt diese Gehirnzelle jedoch nicht mehr mit, falls sie überhaupt je zur Schmerzwahrnehmung beigetragen hatte. Von daher kann Zeitreisenders Befürchtung, daß er die Organentnahme doch noch spüren könnte, verneint und als Argument contra Organspende zurückgewiesen werden.

#515:  Autor: Galaxisherrschers Katze BeitragVerfasst am: 04.12.2009, 02:04
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Rechtlich gesehen schon.

nein, nicht so ganz:
Die Störung der Totenruhe ist der Rechtsbegriff für die Leichenschändung.
[....]
Davon ausgenommen sein sollen auch die zur gesonderten Vernichtung entnommenen Organe bei der Leichenöffnung. Die Organentnahme zu Transplantationszwecken aus dem toten Körper wird gesetzlich durch das Transplantationsgesetz (TPG) gestattet.


Nun, selbst wenn es nach dem Recht eines Staates ein Recht, oder gar ein Grundrecht ist, es wäre praktisch keines, weil der eigentliche Rechteinhaber nicht mehr existiert, und es somit gar keinen Rechteinhaber mehr gibt. Diese Rechte sind mit dem Eintreten des Todes des Rechtehinhaber dann praktisch nur noch Schutzgesetze.

Du nimmst an, der Verstorbene sei der Rechteinhaber.
Eigentlich ist das aber die Bundesrepublik oder so ähnlich.

#516:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 13:28
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
[
Und für den unwahrscheinlichen Fall dass Du hier eine sinnvolle Antwort geben kannst...............



Du Naseweis!
Hirntote sind nicht unbedingt tot!
Aber manche die sich für Lebendig halten sind schon tot: lass die Toten ihre toten begraben du aber komm und folge mir nach

Und was man mit Sterbenden machen sollte?
Zunächst mal in Ruhe sterben lassen und nicht sofort in die "Gelbe Säcke-Verwertungsmühle"schieben.
Darauf läuft das Ganze nämlich früher oder später hinaus.
Und dann wie es gesetzlich vorgeschrieben ist nach mehreren Tagen bestatten.
Das ist eine gute Tradition und entspricht der Würde eines Menschen die ja angeblich unantastbar ist.

#517:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 13:59
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
[
Und für den unwahrscheinlichen Fall dass Du hier eine sinnvolle Antwort geben kannst...............



Du Naseweis!
Hirntote sind nicht unbedingt tot!


Das wird auch durch noch so penetrante Wiederholung weder richtiger noch verständlicher.

Doch hirntote sind tot. Wenn Du meinst, das wäre unter Umständen dann sage bitte genau, welche Umstände das sind, und inwiefern derjenige noch lebt. Idealerweise referenzierst du dann noch möglichst viele Fälle, in denen zweifelsfrei hirntote irgendwie "überlebt" haben.

Zitat:
Aber manche die sich für Lebendig halten sind schon tot: lass die Toten ihre toten begraben du aber komm und folge mir nach


Blah.

Zitat:

Und was man mit Sterbenden machen sollte?
Zunächst mal in Ruhe sterben lassen und nicht sofort in die "Gelbe Säcke-Verwertungsmühle"schieben.


Wieso hörst du nicht auf, dumm rumzulabern?

Es ging nicht um "sterbende" sondern um hirntote, von denen Du behauptest, sie wären noch am Leben.

Erstens: Wenn man die nur noch sterben lassen kann oder soll, dann kann man sie auch verwerten.

Zweitens: In ruhe? Spinn hier nicht rum! Wer hirtot ist, der hat keinen Stress mehr.

Drittens: Du hast eine wichtige Frage nicht beantwortet: Wann glaubst du denn, dass diese Leute dann richtig tot sein sollten? Woran merkt man das?

Zitat:
Darauf läuft das Ganze nämlich früher oder später hinaus.


So what? Wenn man tote verwerten kann, dann sehe ich daran nichts falsches.

Zitat:
Und dann wie es gesetzlich vorgeschrieben ist nach mehreren Tagen bestatten.
Das ist eine gute Tradition und entspricht der Würde eines Menschen die ja angeblich unantastbar ist.


Mehrere Tage nach was? Du hast noch keinen Todeszeitpunkt definiert.

Eine Leiche ist kein Mensch mehr, dasselbe Recht auf Würde steht einer Leiche also nicht zu, ebenso wie sie kein Wahlrecht genießt.

Ach ja:; Ich scheß' auf Deine Tradition. Sag Bescheid, wenn Du sowas wie Argumente hast.

#518:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 15:26
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
..........................

Ach ja:; Ich scheß' auf Deine Tradition. Sag Bescheid, wenn Du sowas wie Argumente hast.


Es ist nicht meine Scheiß Tradition,es ist die Tradition einer Gesellschaft die unter anderm sowas wie dich hervorgebracht,gewickelt und großgezogen hat.

Zitat:

Drittens: Du hast eine wichtige Frage nicht beantwortet: Wann glaubst du denn, dass diese Leute dann richtig tot sein sollten? Woran merkt man das?


Wenn einem hirntoten Patienten Organe entnommen werden, sind bis zur
Entnahme der Organe alle vitalen Lebenszeichen des Spenders vorhanden, wie
normale Körpertemperatur, Blutdruck und Herzschlag. Vitale Organe wie Leber
und Nieren arbeiten, und der Spender atmet mit Hilfe der künstlichen
Beatmung.

Zitat:
Mehrere Tage nach was? Du hast noch keinen Todeszeitpunkt definiert.


Ich kann mich nicht um alles kümmern.Das sollen kompetente Fachleute machen.
Und wie man weiß gibt es auch da absolut kontroverse Standpunkte.Mit guten Argumenten auf beiden Seiten.Ich halte die Hirntottheorie nicht für der Weisheit letzter Schluß.

Du kannst dich und deine Haut doch meinetwegen vorzeitig verwerten lassen,von mir aus für Lampenschirme.Das tangiert mich nur peripher.


Zuletzt bearbeitet von placebo am 05.12.2009, 15:37, insgesamt einmal bearbeitet

#519:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 15:35
    —
placebo hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Mehrere Tage nach was? Du hast noch keinen Todeszeitpunkt definiert.


Ich kann mich nicht um alles kümmern.Das sollen kompetente Fachleute machen.


Genau das haben diese ja auch. Nämlich mittels des Hirntodes... Argh

#520:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 15:40
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
placebo hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Mehrere Tage nach was? Du hast noch keinen Todeszeitpunkt definiert.


Ich kann mich nicht um alles kümmern.Das sollen kompetente Fachleute machen.


Genau das haben diese ja auch. Nämlich mittels des Hirntodes... Argh


Ja Nonsensman,soll ich dir jetzt paar Links schicken von Fachleuten die eine ander Auffassung vertreten??
Man kann sich dann einer Meinung anschließen oder es auch lassen.So einfach ist das

#521:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 15:50
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
placebo hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Mehrere Tage nach was? Du hast noch keinen Todeszeitpunkt definiert.


Ich kann mich nicht um alles kümmern.Das sollen kompetente Fachleute machen.


Genau das haben diese ja auch. Nämlich mittels des Hirntodes... Argh


Ja Nonsensman,soll ich dir jetzt paar Links schicken von Fachleuten die eine ander Auffassung vertreten??
Man kann sich dann einer Meinung anschließen oder es auch lassen.So einfach ist das



Wenn Du irgendwann tatsächlich mal Argumente nennen würdest -von mir aus auch nur verlinkt -wäre das in der Tat ein Anfang. Aber solange Du nur blöd rumlaberst und den Hirntod als Kriterium ausschließt, aber kein anderes nennen willst, gibt es überhaupt keinen Anlaß, sich Deiner Meinung anzuschließen.

Das wärein etwa so, als wenn mir jemand sagte, dass ich mich anders ernähren müsste als ich es tue, aber nicht sagt wie.

#522:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 16:06
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
................Aber solange Du nur blöd rumlaberst und den Hirntod als Kriterium ausschließt.....................


Ich habe ihn überhaupt nicht als Kriterium ausgeschlossen sondern angezweifelt.Kapierst du den Unterschied nicht??
Der einzige der hier blöd rumlabert bist du und deine Kumpels die meinen sie müssten hier sowas wie eine geschlossene Parteilinie vertreten.

#523:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 16:16
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
................Aber solange Du nur blöd rumlaberst und den Hirntod als Kriterium ausschließt.....................


Ich habe ihn überhaupt nicht als Kriterium ausgeschlossen sondern angezweifelt.Kapierst du den Unterschied nicht??


Angezweifelt werden muss alles ohnehin stets. Wenn Du das meinst, gebe ich Dir recht. Nur wenn Du Deine Zweifel an einem konkreten Punkt äußerst, dann solltest Du dort mehr haben als "es könnte ja ganz anders sein". Das gilt nämlich sowieso für alles.
Vielleicht gibts mich gar nicht udn ich bin nur ein Produkt Deiner Fantasie, beispielsweise. Wäre aber Quatsch und überflüssig,meine Existenz anzuzweifeln, ohne dass Du konkrete Hinweise auf meine Nonexistenz hast.

Und im Falle des Hirntodes hast Du simpel und einfach soweit ich hier las nichts anzubieten. Du könntest auch anzweifeln dass rot rot ist und behaupten, dass rot blau sei (aber nicht einmal das tust du ja).

Was du laberst, ergibt einfach keinen Sinn bzw. ist total unnütz.

#524:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 16:35
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
...............
Was du laberst, ergibt einfach keinen Sinn bzw. ist total unnütz.


Ja danke.Anstatt dir ein Leben lang in der Nase zu bohren solltest du mal kritische Auseinandersetzungen mit deinem Hirntod lesen.


http://www.youtube.com/watch?v=0ghPW-M3GjQ
http://www.youtube.com/watch?v=E8Ca6BHyUv8
http://www.youtube.com/watch?v=bzfnFGO_Vqc
http://www.youtube.com/watch?v=alaLSNkisAU
http://www.youtube.com/watch?v=Rsf5OFxdzAw
http://www.youtube.com/watch?v=AJBWBENLJyA
http://www.welt.de/wissenschaft/article2390357/Vatikan-zieht-Hirntod-Definition-in-Zweifel.html
http://www.transplantation-information.de/hirntod_transplantation/hirntod_hans_jonas_1968.html
http://www.transplantation-information.de/hirntod_transplantation/hirntod.html
http://www.transplantation-information.de/hirntod_transplantation/hirntod_kritik_dateien/hirntod_kritik.htm

#525:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 16:59
    —
Was daran ist jetzt "kritisch" oder wo genau ist ein Argument? Gloria.tv und der Vatikan haben halt ihre unbegründeten Haltungen. Deine ganzen youtube-Spasslinks guck ich nicht durch, wenn schon der erste Schrott ist.

Und das deutsche Ärzteblatt liefert sagt lediglich, dass es bei der Freststellung vom Hirntod zu Pannen kommt. Wenn Du das als Argument nimmst, müsstest Du auch rote Ferraris mit 350 Km/h durch verkehrsberuhigte Zonen sausen lassen, weil es ja bei der Geschwindigkeitsüberprüfung zu Pannen kommt. Das macht aber den Sinn einer Regelung nicht nichtig.

Also, liefer selber eine Definition ab, wann jemand als tot gelten sollte, oder sei andernfalls einfach still.

#526:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 17:07
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
...............
Was du laberst, ergibt einfach keinen Sinn bzw. ist total unnütz.


Ja danke.Anstatt dir ein Leben lang in der Nase zu bohren solltest du mal kritische Auseinandersetzungen mit deinem Hirntod lesen.

http://www.welt.de/wissenschaft/article2390357/Vatikan-zieht-Hirntod-Definition-in-Zweifel.html

Kritik von rein theologischem Standpunkt.
Zitat:

http://www.transplantation-information.de/hirntod_transplantation/hirntod_hans_jonas_1968.html

Ein Kritik aus dem Jahr 1968 die demzufolge mehr als 40 Jahre her ist. Auch keine direkte Kritik sondern eher eine Wahrung vor möglichem Missbrauch.
Zitat:

http://www.transplantation-information.de/hirntod_transplantation/hirntod.html

Hier ist garkeine Kritik am Hirntod erkennbar.
Zitat:

http://www.transplantation-information.de/hirntod_transplantation/hirntod_kritik_dateien/hirntod_kritik.htm

Auch wieder nur eine Kritik ohne Argumente.

Die Videos schau ich mir gleich noch an.

#527:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 17:27
    —
placebo hat folgendes geschrieben:

http://www.youtube.com/watch?v=0ghPW-M3GjQ
http://www.youtube.com/watch?v=E8Ca6BHyUv8
http://www.youtube.com/watch?v=bzfnFGO_Vqc
http://www.youtube.com/watch?v=alaLSNkisAU
http://www.youtube.com/watch?v=Rsf5OFxdzAw
http://www.youtube.com/watch?v=AJBWBENLJyA

Fünf Vidoes von einem Kongress bei dem eh nur Kritiker und Kardinäle anwesend waren. Dazu noch ein Video mit einem weiteren religiös motiviertem Kandidaten. Echt Klasse.

#528:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 17:38
    —
Öhm, egal. Dieser Beitrag existiert gar nicht wirklich.

Zuletzt bearbeitet von Evilbert am 05.12.2009, 17:40, insgesamt 2-mal bearbeitet

#529:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 17:38
    —
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Nun, selbst wenn es nach dem Recht eines Staates ein Recht, oder gar ein Grundrecht ist, es wäre praktisch keines, weil der eigentliche Rechteinhaber nicht mehr existiert, und es somit gar keinen Rechteinhaber mehr gibt. Diese Rechte sind mit dem Eintreten des Todes des Rechtehinhaber dann praktisch nur noch Schutzgesetze.

Du nimmst an, der Verstorbene sei der Rechteinhaber.
Eigentlich ist das aber die Bundesrepublik oder so ähnlich.
Der Rechteinhaber ist derjenige, der die Rechte wahrnehmen kann. Derjenige, der die Rechte definiert, muss nicht selber Inhaber dieser Rechte sein, er muss nur die nötige Gewalt besitzen, Rechte definieren zu können.

#530:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 17:43
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Öhm, egal. Dieser Beitrag existiert gar nicht wirklich.

Na dann ist ja gut. zwinkern

#531:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 17:49
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Öhm, egal. Dieser Beitrag existiert gar nicht wirklich.

Na dann ist ja gut. zwinkern


Da stand was, wo Du mit rot drauf hättest antworten müssen.

#532:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 17:52
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Öhm, egal. Dieser Beitrag existiert gar nicht wirklich.

Na dann ist ja gut. zwinkern


Da stand was, wo Du mit rot drauf hättest antworten müssen.

Ich weiß. ^^

#533:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 18:25
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
................Aber solange Du nur blöd rumlaberst und den Hirntod als Kriterium ausschließt.....................


Ich habe ihn überhaupt nicht als Kriterium ausgeschlossen sondern angezweifelt.Kapierst du den Unterschied nicht??


Du hast nicht einen einzigen plausiblen Grund genannt, den Hirntod als Kriterium anzuzweifeln. Da kam nur heisse Luft.

Zitat:
Der einzige der hier blöd rumlabert bist du und deine Kumpels die meinen sie müssten hier sowas wie eine geschlossene Parteilinie vertreten.


Mitnichten. Es ist nicht unsere Schuld, dass du nicht in der Lage bist, Argumente vorzubringen.

#534:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 18:31
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Wenn einem hirntoten Patienten Organe entnommen werden, sind bis zur
Entnahme der Organe alle vitalen Lebenszeichen des Spenders vorhanden, wie
normale Körpertemperatur, Blutdruck und Herzschlag. Vitale Organe wie Leber
und Nieren arbeiten

Was genau ist dann der Hirntod? Versuch doch bitte mal eine Definition zu geben.


Zitat:
und der Spender atmet mit Hilfe der künstlichen
Beatmung.

Ja, und das ist so, weil man das Gehirn für eine Menge Dinge braucht, nicht nur als Stopper um nicht zu tief in der Nase zu bohren.

Der Hirntod ist neurologisch dasselbe wie eine Enthauptung. Vor letzterer hat er nur den „Vorteil“, dass kein zusätzlicher Blutverlust auftritt. Und an dieser Stelle werfen wir doch mal ein Gedankenexperiment ein: Bei der arbeit im Stahlwerk passiert ein Unfall, bei der eine Walzblech deinen Kollegen enthauptet. Bei der Wundversorgung leistest du erstklassige Arbeit und es gelingt dir, die Blutung zu stoppen - wie genau wird er jetzt wieder gesund? (der Kopf läßt sich wegen zu starker Verletzung nicht mehr wieder annähen, aber das ist ja auch egal: das Hirn braucht er ja nicht)

#535:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 18:53
    —
Wir sind der Auffassung, daß es der Intensivmedizin nicht erlaubt sein solle, das Sterben künstlich zu verlängern.


http://www.dober.de/ethik-organspende/hitodkritik.html#1


oder hier
http://www.kritischebioethik.de/kao-organspende-hirntod.pdf

wobei ich mich keiner Auffassung bedingungslos anschließen will.Lediglich widersprech ich der These das die Hirntottheorie klar ist wie Kloßbrühe.


Zuletzt bearbeitet von placebo am 05.12.2009, 19:04, insgesamt einmal bearbeitet

#536:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 19:03
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
..........................mit einem weiteren religiös motiviertem Kandidaten. Echt Klasse.


Woher die Motivation kommt ist erst einmal nebensächlich.Auch bei den Theologen gibt es nicht nur Dummköpfe.

Darüber hinaus gibt es dutzende Fachartikel und Publikationen von Wissenschaftlern,Fachjounalisten aus neuester Zeit die die Hirntottheorie sehr kritisch sehen.

#537:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 19:10
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
..........
Da stand was, wo Du mit rot drauf hättest antworten müssen.


schön das du deine Kumpels bei ihrer schweren Arbeit unterstützen möchtest.Bewerb dich doch als IM
(Inoffizieller Mitarbeiter)

#538:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 20:35
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
..........
Da stand was, wo Du mit rot drauf hättest antworten müssen.


schön das du deine Kumpels bei ihrer schweren Arbeit unterstützen möchtest.Bewerb dich doch als IM
(Inoffizieller Mitarbeiter)

Soll das witzig sein? Lachen

#539:  Autor: Galaxisherrschers Katze BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 20:39
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Nun, selbst wenn es nach dem Recht eines Staates ein Recht, oder gar ein Grundrecht ist, es wäre praktisch keines, weil der eigentliche Rechteinhaber nicht mehr existiert, und es somit gar keinen Rechteinhaber mehr gibt. Diese Rechte sind mit dem Eintreten des Todes des Rechtehinhaber dann praktisch nur noch Schutzgesetze.

Du nimmst an, der Verstorbene sei der Rechteinhaber.
Eigentlich ist das aber die Bundesrepublik oder so ähnlich.
Der Rechteinhaber ist derjenige, der die Rechte wahrnehmen kann. Derjenige, der die Rechte definiert, muss nicht selber Inhaber dieser Rechte sein, er muss nur die nötige Gewalt besitzen, Rechte definieren zu können.

Dann eben die Gesellschaft, statt der Bundesrepublik. (Dass der Verstorbene nicht der Rechteinhaber sein kann, weil er das Recht eben nicht wahrnehmen kann, hatten wir ja schon.)

Wie ist das eigentlich mit Leichen, die normal verwesen? Gehen die nicht in den Erdboden über? Und wem gehört der Boden dann?

#540:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 05.12.2009, 20:57
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
..........
Da stand was, wo Du mit rot drauf hättest antworten müssen.


schön das du deine Kumpels bei ihrer schweren Arbeit unterstützen möchtest.Bewerb dich doch als IM
(Inoffizieller Mitarbeiter)

was nimmst du, bevor du hier im forum schreibst? sicherlich kein placebo...

#541:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 06.12.2009, 02:20
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
.........................
was nimmst du, bevor du hier im forum schreibst? sicherlich kein placebo...


Klar Mann,ist doch kein Geheimniss.
Das was die Chefetage und ihre Büttel (Hilfspolizisten) hier nimmt,Geistfrei 500 Forte von Ratiopharm.
Allerdings hat es bei mir eine paradoxe Wirkung Teufel

#542:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 06.12.2009, 17:21
    —
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Nun, selbst wenn es nach dem Recht eines Staates ein Recht, oder gar ein Grundrecht ist, es wäre praktisch keines, weil der eigentliche Rechteinhaber nicht mehr existiert, und es somit gar keinen Rechteinhaber mehr gibt. Diese Rechte sind mit dem Eintreten des Todes des Rechtehinhaber dann praktisch nur noch Schutzgesetze.

Du nimmst an, der Verstorbene sei der Rechteinhaber.
Eigentlich ist das aber die Bundesrepublik oder so ähnlich.
Der Rechteinhaber ist derjenige, der die Rechte wahrnehmen kann. Derjenige, der die Rechte definiert, muss nicht selber Inhaber dieser Rechte sein, er muss nur die nötige Gewalt besitzen, Rechte definieren zu können.

Dann eben die Gesellschaft, statt der Bundesrepublik. (Dass der Verstorbene nicht der Rechteinhaber sein kann, weil er das Recht eben nicht wahrnehmen kann, hatten wir ja schon.)
Das ändert nichts. Was mit Rechten geschieht, wenn der Inhaber aufhört zu existieren, wird von demjenigen bestimmt, der die Rechte definiert.

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Wie ist das eigentlich mit Leichen, die normal verwesen? Gehen die nicht in den Erdboden über? Und wem gehört der Boden dann?
Dem Besitzer des Friedhofs? Worauf willst du eigentlich hinaus?

#543:  Autor: MobienneWohnort: Allgäu BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 13:50
    —
Ich habe mich heute bei der DKMS als Knochenmarkspender registriert.
Jetzt bekomme ich per Post das Bestimmungsset (Wattestäbchen).

Einen Organspendeausweis habe ich schon länger im Portemonnaie.

#544:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 20:43
    —
Mal wieder was aus der Kategorie "Überschrift & Realität":

http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/art4329,604869

Überschrift:
Zitat:
Professor fordert Organspendepflicht


Wahrheit:
Zitat:

Ich wäre für eine sogenannte Widerspruchsregelung, wie sie zum Beispiel in Österreich gilt. Jeder ist automatisch Organspender, sofern er keine Widerspruchserklärung abgegeben hat. Angehörige dürften nur dann Einspruch erheben, wenn sie schwerwiegende Gründe vorbringen können.


Das Formulieren von Schlagzeilen in allen Ehren, aber sowas ist einfach nur Erbrechen

Und gewürzt wird das ganze noch mit einem "Passantenkommentar", der genau zeigt, wie schlimm solche Verschleierungen sind, weil sie Falschinformationen verbreiten:

Zitat:
Marc-David Engel (17) aus Westerstetten: "Wenn die Menschen freiwillig spenden, sei es jetzt aus Liebe oder nur aufgrund der sozialen Ader, dann unterstütze ich Organspenden in jedem Fall. Jedoch finde ich, dass es in Deutschland nicht verpflichtend werden sollte."


Zitat:
Dominik Ganser (2Cool aus Babenhausen: "Eine Organspendepflicht finde ich schwachsinnig. Diejenigen, die spenden, sollen es auch frewillig machen. Das wirkt sich dann auch positiv auf die Patienten aus.


(Und bevor jemand sagt, die Widerspruchslösung wäre doch eine Organspendepflicht: Nein. Das wäre sie nur, wenn wir momentan ein Organspendeverbot hätten.)

Und auch eine Nonsens-Einschränkung gibt es:
Zitat:
Gretel Jaudas (26) aus Kirchheim unter Teck: "Ich habe einen Organspendeausweis, jedoch mit der Einschränkung, dass die Ärzte meine Augen ... nicht entnehmen. Ich will einfach nicht, dass ein Anderer ... durch meine Augen sieht."


Zuletzt bearbeitet von jagy am 24.08.2010, 20:52, insgesamt einmal bearbeitet

#545:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 20:48
    —
Was haltet Ihr eigentlich von der Idee, dass nur Organe bekomman kann, wer selbst auch im Todesfall Spender ist?

#546:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 20:50
    —
jagy hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr eigentlich von der Idee, dass nur Organe bekomman kann, wer selbst auch im Todesfall Spender ist?


Puh, schwer zu sagen. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber das ist eine interessante Frage. Am Kopf kratzen

#547:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 20:51
    —
nichts.
da bin ich großzügig.

#548:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:01
    —
jagy hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Ich wäre für eine sogenannte Widerspruchsregelung, wie sie zum Beispiel in Österreich gilt. Jeder ist automatisch Organspender, sofern er keine Widerspruchserklärung abgegeben hat. Angehörige dürften nur dann Einspruch erheben, wenn sie schwerwiegende Gründe vorbringen können.


Die gilt übrigens auch für Ausländer und Deutsche. Wer nicht ausgenommen werden will, sollte ne Widerspruchserklärung beisich tragen, wenn er nach Österreich fährt.

Zitat:
Was haltet Ihr eigentlich von der Idee, dass nur Organe bekomman kann, wer selbst auch im Todesfall Spender ist?

Nichts, eine Bevorzugung kann ich mir vorstellen.
Allerdings ist in Österreich praktisch ohnehin jeder Spender. Manche Mit-Österreicher sind richtig erschreckt, wenn sie erfahren, wie unsere Gesetze lauten, aber eine Widerspruchserklärung wäre dann wieder zu viel Aufwand.

#549:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:07
    —
jagy hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr eigentlich von der Idee, dass nur Organe bekomman kann, wer selbst auch im Todesfall Spender ist?


Ich halte nichts davon, weil ich im Ernstfall niemanden auf grausame Weise bestraft sehen will, weil er sich nicht vernünftig verhält. Ausserdem wäre das ein drastisches Beispiel für eine Strafe, die nur Vergeltung im Sinn hat.

#550:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:14
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr eigentlich von der Idee, dass nur Organe bekomman kann, wer selbst auch im Todesfall Spender ist?


Ich halte nichts davon, weil ich im Ernstfall niemanden auf grausame Weise bestraft sehen will, weil er sich nicht vernünftig verhält. Ausserdem wäre das ein drastisches Beispiel für eine Strafe, die nur Vergeltung im Sinn hat.


Prävention könnte sie aber auch haben. Davon abgesheen ist das aber auch keine Strafe.

Im Übrigen dürften die meisten Organempfänger ja bei Bewusstsein sein (ich vermute jetzt mal, dass die meisten Leute auf der Warteliste nicht Komapatienten sind), hätten also noch die Chance, eine - dann natürlich nicht widerrufbare - Organspendeerklärung abzugeben. Man könnte auch die Art der Organe begrenzen, zB wer ein inneres Organ erhält, von dem kann nur die Spende eines inneren Organs verlangt werden etc.

Kombiniert mit einer Widerspruchslösung wäre das noch gerechter: Wer nicht widerspricht, denn kann es auch nicht unerwartet erwischen. Wer aber bewusst widerspricht, der muss auch mit den Konsequenzen leben.

#551:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:17
    —
jagy hat folgendes geschrieben:
[...]Wer aber bewusst widerspricht, der muss auch mit den Konsequenzen leben.

Überleg mal.

#552:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:27
    —
jagy hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr eigentlich von der Idee, dass nur Organe bekomman kann, wer selbst auch im Todesfall Spender ist?


Nichts.

Wäre aber dafür, dass für Leute die ihren Organspendeausweis dabeihaben, die Promillegrenze im Straßenverkehr nicht gilt. (Oft ist dann aber die Leber nicht zu gebrauchen)

#553:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:27
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr eigentlich von der Idee, dass nur Organe bekomman kann, wer selbst auch im Todesfall Spender ist?
Ich halte nichts davon, weil ich im Ernstfall niemanden auf grausame Weise bestraft sehen will, weil er sich nicht vernünftig verhält. Ausserdem wäre das ein drastisches Beispiel für eine Strafe, die nur Vergeltung im Sinn hat.

Diese Interpretation finde ich fragwürdig. Ich würde eher sagen, hier steht im Mittelpunkt, daß man kooperative Menschen ihrerseits bevorzugt bedienen will. Der dahinterstehende Nutzen (mehr Organspender) ist auch gut benennbar.

Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden? Gibt es Ausnahmen für Menschen mit nur einer Niere? Für Menschen, die ihre Niere einem Verwandten spenden möchten?

#554:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:31
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
[...]Wer aber bewusst widerspricht, der muss auch mit den Konsequenzen leben.

Überleg mal.


Du andreasmöllerst mich? Billig...

edit: Ich musste das Wort für das Stilmittel erst finden: Pleonasmus.


Zuletzt bearbeitet von jagy am 24.08.2010, 21:44, insgesamt einmal bearbeitet

#555:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:41
    —
step hat folgendes geschrieben:

Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden? Gibt es Ausnahmen für Menschen mit nur einer Niere? Für Menschen, die ihre Niere einem Verwandten spenden möchten?


Das müsste natürlich durchdacht werden. Ich meine aber nur post-mortem-Spenden - darum gehts ja beim Organspendeausweis.

- Ausnahmen für Menschen mit nur einer Niere sind dann nicht nötig.
- Das gleiche gilt für Spenden bzgl Verwandter
- Aber Ausnahmen könnte es zB für Menschen, die auch post-mortem keine Organe spenden können (keine Ahnung warum, wegen Krankheiten zB).

#556:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:45
    —
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr eigentlich von der Idee, dass nur Organe bekomman kann, wer selbst auch im Todesfall Spender ist?
Ich halte nichts davon, weil ich im Ernstfall niemanden auf grausame Weise bestraft sehen will, weil er sich nicht vernünftig verhält. Ausserdem wäre das ein drastisches Beispiel für eine Strafe, die nur Vergeltung im Sinn hat.

Diese Interpretation finde ich fragwürdig. Ich würde eher sagen, hier steht im Mittelpunkt, daß man kooperative Menschen ihrerseits bevorzugt bedienen will. Der dahinterstehende Nutzen (mehr Organspender) ist auch gut benennbar.

Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden? Gibt es Ausnahmen für Menschen mit nur einer Niere? Für Menschen, die ihre Niere einem Verwandten spenden möchten?


Ich hätte das auch gerne so interpretiert wie Du. Aber die Frage lautete anders.

Ich glaube auch nicht, daß man mit diesem Verfahren zu einer größeren Anzahl von Spendern kommt, da der Pool der potentiell Beteiligten verringert wird, anstatt, wie mit der Widerspruchslösung, die ganze Bevölkerung miteinzubeziehen.
Und konkret eine Frage: Wie würdest Du die Entscheidungskriterien für den Empfänger umgewichten? Soll ein potentieller Empfänger, der auf ein Spenderherz dringender angewiesen ist, als ein anderer potentieller Empfänger, zurückgestuft werden? Das kann man auf den Einzefall bezogen nicht rechtfertigen, meine ich.

#557:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:48
    —
jagy hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
[...]Wer aber bewusst widerspricht, der muss auch mit den Konsequenzen leben.

Überleg mal.


Du andreasmöllerst mich? Billig...

edit: Ich musste das Wort für das Stilmittel erst finden: Pleonasmus.


Das verstehe ich nicht. Ich meinte damit, daß derjenige, der auf die Spende angewiesen ist, im Ernstfall gar nicht mehr weiterleben darf. Deswegen kann er sowieso nicht mit oder ohne irgendwelche Konsequenzen leben. Mir kam Deine Bemerkung unbedacht vor.

#558:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:56
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich glaube auch nicht, daß man mit diesem Verfahren zu einer größeren Anzahl von Spendern kommt, da der Pool der potentiell Beteiligten verringert wird, anstatt, wie mit der Widerspruchslösung, die ganze Bevölkerung miteinzubeziehen.

Vielleicht sollte man das auch beim Zivildienst so machen zwinkern

zelig hat folgendes geschrieben:
Und konkret eine Frage: Wie würdest Du die Entscheidungskriterien für den Empfänger umgewichten? Soll ein potentieller Empfänger, der auf ein Spenderherz dringender angewiesen ist, als ein anderer potentieller Empfänger, zurückgestuft werden? Das kann man auf den Einzefall bezogen nicht rechtfertigen, meine ich.

Wie gesagt, ich finde es auch nicht unproblematisch. Nur den Vergleich mit der Vergeltung fand ich überzogen.

#559:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 21:58
    —
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich glaube auch nicht, daß man mit diesem Verfahren zu einer größeren Anzahl von Spendern kommt, da der Pool der potentiell Beteiligten verringert wird, anstatt, wie mit der Widerspruchslösung, die ganze Bevölkerung miteinzubeziehen.

Vielleicht sollte man das auch beim Zivildienst so machen ;-)

zelig hat folgendes geschrieben:
Und konkret eine Frage: Wie würdest Du die Entscheidungskriterien für den Empfänger umgewichten? Soll ein potentieller Empfänger, der auf ein Spenderherz dringender angewiesen ist, als ein anderer potentieller Empfänger, zurückgestuft werden? Das kann man auf den Einzefall bezogen nicht rechtfertigen, meine ich.

Wie gesagt, ich finde es auch nicht unproblematisch. Nur den Vergleich mit der Vergeltung fand ich überzogen.


Ah, ok.

#560:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 22:09
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
[...]Wer aber bewusst widerspricht, der muss auch mit den Konsequenzen leben.

Überleg mal.


Du andreasmöllerst mich? Billig...

edit: Ich musste das Wort für das Stilmittel erst finden: Pleonasmus.


Das verstehe ich nicht. Ich meinte damit, daß derjenige, der auf die Spende angewiesen ist, im Ernstfall gar nicht mehr weiterleben darf. Deswegen kann er sowieso nicht mit oder ohne irgendwelche Konsequenzen leben. Mir kam Deine Bemerkung unbedacht vor.


Achsoo, ich dachte Du spielst abfällig darauf an, dass ein Widerspruch in der Regel immer eine bewusste Entscheidung ist (nach dem Motto: hohoho, ein Widerspruch ist doch immer bewusst).

Was ich meinte: Wer sich bei Kenntnis der Situation, dass man ohne Organspendebereitschaft selbst keine Organspende erhält, gegen eine mögliche Organspende entscheidet, der muss mit der Konsequenz leben, dass er im Fall der Fälle selbst keine Organspende erhält.

Eine Situation, in der eine Spende nötig wird, ist ja auch nicht immer eine Frage von Leben und Tod in der aktuellen Sekunde - siehe die unzähligen Menschen, die jahrelang auf Wartelisten stehen.
Zum anderen würde eine solche gesetzliche Regelung ja nicht von heute auf morgen kommen. Jeder hätte also genügend Zeit, die Sache gründlich durchzudenken und sich zu entscheiden. Kinder und Jugendliche könnte man zB von den Konsequenzen ausnehmen, Organspenden und dazugehörige Ethik könnte zB im Biologieunterricht durchgenommen werden oder meinetwegen in Reli oder Ethik oder sonstwo, wo es ansatzweise reinpasst.

#561:  Autor: (none) BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 22:27
    —
pera hat folgendes geschrieben:

Wäre aber dafür, dass für Leute die ihren Organspendeausweis dabeihaben, die Promillegrenze im Straßenverkehr nicht gilt. (Oft ist dann aber die Leber nicht zu gebrauchen)

Aber nur, wenn man sicherstellt, dass alle anderen Verkehrsteilnehmer auf der zu fahrenden Strecke ebenfalls ihre Organspendeausweise dabei haben (außerdem sind, je nach Schwere eines möglichen Unfalls, oft mehrere Organe nicht mehr zu gebrauchen). freakteach
Zur Frage von jagy: wenn Interesse besteht, könnte man über eine Regelung diskutieren, die Organspender als Empfänger bevorzugt. Nichtspender generell als Empfänger auszuschließen halte ich nicht für sinnvoll.

#562:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.08.2010, 22:44
    —
(none) hat folgendes geschrieben:

Zur Frage von jagy: wenn Interesse besteht, könnte man über eine Regelung diskutieren, die Organspender als Empfänger bevorzugt. Nichtspender generell als Empfänger auszuschließen halte ich nicht für sinnvoll.

Man könnte natürlich für ein Opt-out-Verfahren plädieren, wo bei jedem, der sich nicht ausdrücklich dagegen ausspricht, die Zustimmung zur Organspende unterstellt wird. Und wer dann seine Organe nicht spenden will, der hat dann doch offenbar grundsätzlich etwas gegen Organspende und wird einverstanden sein, selbst auch keine zu bekommen. Ich sage nicht, daß ich es so haben möchte, aber konsequent wäre es, und es würde klarmachen, daß es hier um Leben und Tod geht, und nicht um ein Spiel, bei dem sich jeder seine eigene Regeln macht.

#563:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 25.08.2010, 00:40
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
(none) hat folgendes geschrieben:

Zur Frage von jagy: wenn Interesse besteht, könnte man über eine Regelung diskutieren, die Organspender als Empfänger bevorzugt. Nichtspender generell als Empfänger auszuschließen halte ich nicht für sinnvoll.

Man könnte natürlich für ein Opt-out-Verfahren plädieren, wo bei jedem, der sich nicht ausdrücklich dagegen ausspricht, die Zustimmung zur Organspende unterstellt wird. Und wer dann seine Organe nicht spenden will, der hat dann doch offenbar grundsätzlich etwas gegen Organspende


Ich halte das nicht für eine zwingende Schlussfolgerung - um es mal vorsichtig zu formulieren.

Ich würde Dir jetzt keine tausend Euro schenken, habe aber weder was grundsätzliches gegen Geldgeschenke noch würde ich mich sonderlich wehren, wenn du mir Geld geben wollen würdest.

Ich bin auch kein Zahnarzt, freue mich aber gelegentlich durchaus auch, dass es welche gibt, von denen ich mich behandeln lassen kann ...

Zitat:
und wird einverstanden sein, selbst auch keine zu bekommen.


Das folgt ebenso wenig. Bist du bei der freiwilligen Feuerwehr? Wäre es okay, wenn im Ernstfall keiner zu Dir löschen kommt?

Zitat:
Ich sage nicht, daß ich es so haben möchte, aber konsequent wäre es, und es würde klarmachen, daß es hier um Leben und Tod geht, und nicht um ein Spiel, bei dem sich jeder seine eigene Regeln macht.


Ich bin immer noch sehr für eine Opt-Out-Variante und bin nach wie vor unsicher, ob man überhaupt so weit gehen muss.

Trotzdem halte ich eine solche Auge-um-Auge-Regelung für falsch und Deine Argumentation nicht für schlüssig.

#564: Organspende Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 11:13
    —
An bereits existierenden Thread angehangen. vrolijke

Ein spannendes Thema hat die hiesige Obdachlosenzeitung (Asphalt kaufen!!)behandelt:
Organhandel, Organspende, Feststellung und Eignung des Hirntodes.

Gruselige Details
Zitat:
Zitat:
....wollen die Transplantierenden nicht unserem kulturellen Bild eines Toten entsprechen: Sie sind warm, ihr Herz schlägt, sie urinieren, sie schwitzen, gelegentlich bewegen sie sich, ihre Wunden heilen nicht anders als bei anderen und für hirntod erklärte Frauen können gar gesunde Babys gebären. Und bevor bei den zu Explantierenden der entscheidende große Schnitt angesetzt wird, bekommen sie Schmerzmittel, weiil die Schmerzen, die das Skalpell ihnen zufügt, ihren Kreislauf sonst zu früh kolabieren lassen würde...


Zudem wird darauf hingewiesen, dass aufbereitetes Material nicht mehr als Spende gilt, sondern als Medikament und somit gehandelt werden kann und wird. Menschliche Überreste sind ein begehrter und wirtschaftlich kostbarer Rohstoff. Mit einem Menschen ließen sich rund 220.000 Euro erwirtschaften.

Ein ähnlicher Bericht nun auch in der TAZ
http://www.taz.de/1/zukunft/wissen/artikel/1/neue-zweifel-am-hirntod/

Ziemlich unausgegoren die ganze Angelegenheit.

#565:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 11:28
    —
Will man tatsächlich jemanden nicht als tot bezeichnen, nur weil einige Lebensfunktionen per Maschine am Leben erhalten bleiben? Eben um Organe entnehmen zu können oder ein Ungeborenes zu retten?

Bei einer künstlichen Beatmung bewegt sich selbst nach Herzstillstand noch der Brustkorb.
Ist deshalb derjenige noch am leben?

#566:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 11:43
    —
Ergänzung: Wenn man persönlich als Hirntoter noch weiter "leben" möchte, sollte man natürlich einer Organspende nicht zustimmen. Für sich. Aber doch bitte nicht anderen erklären, sie müssten auch als Hirntote weiterleben wollen.

#567:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 11:52
    —
Heike J hat folgendes geschrieben:
Ergänzung: Wenn man persönlich als Hirntoter noch weiter "leben" möchte, sollte man natürlich einer Organspende nicht zustimmen. Für sich. Aber doch bitte nicht anderen erklären, sie müssten auch als Hirntote weiterleben wollen.


Nein. Wenn man als Hirntoter gerne weiterleben möchte ... hat man schlicht Pech gehabt.

#568:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 12:08
    —
Heike J hat folgendes geschrieben:
Will man tatsächlich jemanden nicht als tot bezeichnen, nur weil einige Lebensfunktionen per Maschine am Leben erhalten bleiben?

Ja.

Heike J hat folgendes geschrieben:
Eben um Organe entnehmen zu können oder ein Ungeborenes zu retten?

Inwiefern hängt die Möglichkeit, ein Organ entnehmen zu können, davon ab, wie man denjenigen bezeichnet?

#569:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 12:08
    —
Heike J hat folgendes geschrieben:
Ergänzung: Wenn man persönlich als Hirntoter noch weiter "leben" möchte, sollte man natürlich einer Organspende nicht zustimmen. Für sich. Aber doch bitte nicht anderen erklären, sie müssten auch als Hirntote weiterleben wollen.

Die einzigen, die als Hirntote weiterleben, sind die Organspender, bis zur Entnahme. Alle anderen Hirntoten sterben ziemlich schnell, ohne lebenserhaltende Maßnahmen.

#570:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 12:37
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Will man tatsächlich jemanden nicht als tot bezeichnen, nur weil einige Lebensfunktionen per Maschine am Leben erhalten bleiben?

Ja.

Heike J hat folgendes geschrieben:
Eben um Organe entnehmen zu können oder ein Ungeborenes zu retten?

Inwiefern hängt die Möglichkeit, ein Organ entnehmen zu können, davon ab, wie man denjenigen bezeichnet?

Wenn wir von lebenden Personen - um die geht es hier - sprechen, meinen wir etwas anderes als stoffwechelnde Organe. Eine Person im eigentlichen Wortsinn ist bei einem Hirntoten nicht mehr vorhanden. Während das Sterben nur als Prozess zu sehen ist, haben wir beis jetzt die Eigenschaften Tot / Lebend eigentlich als zwei Zustände einer boolschen Variablen aufgefasst. Welchen Sinn macht es, dem Hirntoten, der als Person nicht mehr existent ist, nicht den Zustand tot anzuerkennen?

Selbst Seelengläubige gehen hier normalerweise davon aus, dass die Seele den Körper bereits verlassen hat. Warum ein Atheist hier am Leben der Person festhalten möchte, solltest Du vielleicht einmal etwas genauer erklären, statt dieses Leben einfach nur zu verlautbaren.

fwo

#571:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 12:46
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Ergänzung: Wenn man persönlich als Hirntoter noch weiter "leben" möchte, sollte man natürlich einer Organspende nicht zustimmen. Für sich. Aber doch bitte nicht anderen erklären, sie müssten auch als Hirntote weiterleben wollen.


Nein. Wenn man als Hirntoter gerne weiterleben möchte ... hat man schlicht Pech gehabt.



Natürlich sollten wir auch das Erbrecht entsprechend umgestalten.

#572:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 12:47
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Ergänzung: Wenn man persönlich als Hirntoter noch weiter "leben" möchte, sollte man natürlich einer Organspende nicht zustimmen. Für sich. Aber doch bitte nicht anderen erklären, sie müssten auch als Hirntote weiterleben wollen.


Nein. Wenn man als Hirntoter gerne weiterleben möchte ... hat man schlicht Pech gehabt.



Natürlich sollten wir auch das Erbrecht entsprechend umgestalten.


bleibt man dann am Leben, wenn man tot ist?

#573:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 12:50
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Ergänzung: Wenn man persönlich als Hirntoter noch weiter "leben" möchte, sollte man natürlich einer Organspende nicht zustimmen. Für sich. Aber doch bitte nicht anderen erklären, sie müssten auch als Hirntote weiterleben wollen.


Nein. Wenn man als Hirntoter gerne weiterleben möchte ... hat man schlicht Pech gehabt.



Natürlich sollten wir auch das Erbrecht entsprechend umgestalten.


bleibt man dann am Leben, wenn man tot ist?


Hat man denn als Toter noch ein Interesse an der Aufteilung seines ehemaligen Eigentums?

#574:  Autor: uran235Wohnort: localhost BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 12:57
    —
zelig hat folgendes geschrieben:


Hat man denn als Toter noch ein Interesse an der Aufteilung seines ehemaligen Eigentums?


Natürlich nicht. Aber die die noch Lebenden werden sich sicher dafür brennend interessieren,

"Nothing lasts forever"



edit: Rechtschreibung


Zuletzt bearbeitet von uran235 am 06.11.2010, 13:01, insgesamt einmal bearbeitet

#575:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 12:59
    —
uran235 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Hat man denn als Toter noch ein Interesse an der Aufteilung seines ehemaligen Eigentums?


Natürlich nicht. Aber die die noch Leben werden sich sicher dafür brennend interessieren,

"Nothing lasts forever"


Genau. Also muss das Erbrecht radikal verändert werden, nach Rasmus Logik. Oder?

#576:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 13:09
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Ergänzung: Wenn man persönlich als Hirntoter noch weiter "leben" möchte, sollte man natürlich einer Organspende nicht zustimmen. Für sich. Aber doch bitte nicht anderen erklären, sie müssten auch als Hirntote weiterleben wollen.

Die einzigen, die als Hirntote weiterleben, sind die Organspender, bis zur Entnahme.


Das Gegenteil wird jedoch in dem zitierten Artikel behauptet.

#577:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 13:39
    —
Ich hatte es so aufgefasst, dass ein wirklicher Tod / Bewusstseinsschwund nicht wirklich nachzuweisen ist.
Der Begriff "Schmerzen" beim Aufschneiden im Asphalt-Text veranschaulicht das ja deutlich.
Man kann also noch Schmerzen wahrnehmen?
Der "wirkliche endgültige Tod" würde erst eintreten, wenn Kühlflüssigkeit in den geöffneten Körper geschüttet wird (is mir schlecht...)

Laut TAZ soll deshalb die Einverständniserklärung dahingehend geändert werden, dass man also auch seinem Töten zustimmt und nicht der Organentnahme im schon (hirn)toten Zustand.

#578:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 13:49
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ich hatte es so aufgefasst, dass ein wirklicher Tod / Bewusstseinsschwund nicht wirklich nachzuweisen ist.
Der Begriff "Schmerzen" beim Aufschneiden im Asphalt-Text veranschaulicht das ja deutlich.

Sehe ich nicht. Dass durch Reize körperliche Reaktionen hergevorrufen werden können, muss kein Hinweis auf bewusstes Wahrnehmen[i] von Schmerzen sein.

#579:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 14:46
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Will man tatsächlich jemanden nicht als tot bezeichnen, nur weil einige Lebensfunktionen per Maschine am Leben erhalten bleiben?

Ja.

Heike J hat folgendes geschrieben:
Eben um Organe entnehmen zu können oder ein Ungeborenes zu retten?

Inwiefern hängt die Möglichkeit, ein Organ entnehmen zu können, davon ab, wie man denjenigen bezeichnet?

Wenn wir von lebenden Personen - um die geht es hier - sprechen, meinen wir etwas anderes als stoffwechelnde Organe. Eine Person im eigentlichen Wortsinn ist bei einem Hirntoten nicht mehr vorhanden. Während das Sterben nur als Prozess zu sehen ist, haben wir beis jetzt die Eigenschaften Tot / Lebend eigentlich als zwei Zustände einer boolschen Variablen aufgefasst. Welchen Sinn macht es, dem Hirntoten, der als Person nicht mehr existent ist, nicht den Zustand tot anzuerkennen?

Selbst Seelengläubige gehen hier normalerweise davon aus, dass die Seele den Körper bereits verlassen hat. Warum ein Atheist hier am Leben der Person festhalten möchte, solltest Du vielleicht einmal etwas genauer erklären, statt dieses Leben einfach nur zu verlautbaren.

fwo

Du verlautbarst doch auch nur einfach, dass der Hirntote als Person nicht mehr existiert.

Und ja, Seelengläubige glauben, dass die Seele den Körper verlassen hat. Auch die, die das Metaphysische Konzept Seele pseudorational mit "Person" bezeichnen zwinkern

Eben weil ich nicht seelengläubig bin, weil ich absolut gar nichts von dem metaphysischen Quatsch halte, dass es da zum Körper noch etwas besonderes geben müsse, dass den Menschen zum Menschen mache, und mir daher die Vorstellung, das irgendetwas verloren gehen könnte, so dass er dann kein Mensch sei - eben gerade weil "lebende Person" eben nichts anderes ist als stoffwechselnde Organe, eben deshalb kann Tod nur Zelltod sein.


Zuletzt bearbeitet von caballito am 06.11.2010, 14:57, insgesamt einmal bearbeitet

#580:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 14:55
    —
Heike J hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Ergänzung: Wenn man persönlich als Hirntoter noch weiter "leben" möchte, sollte man natürlich einer Organspende nicht zustimmen. Für sich. Aber doch bitte nicht anderen erklären, sie müssten auch als Hirntote weiterleben wollen.

Die einzigen, die als Hirntote weiterleben, sind die Organspender, bis zur Entnahme.


Das Gegenteil wird jedoch in dem zitierten Artikel behauptet.

Das nun wiederum ist aber eine Folge der weithin praktizierten Lebensverlängerung um jeden Preis, und betrifft keineswegs nur Hirntote, sondern noch ganz andere Patienten. Und ja, gegen diese Unsitte muss man angehen, aber es kann doch wohl nicht sein, dass man nur als Organspender die Möglichkeit hat, einem derartigen Hinvegetieren entgehen zu können.

Im übrigen bestätigt mich der Artikel.

#581:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 15:04
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

Der Begriff "Schmerzen" beim Aufschneiden im Asphalt-Text veranschaulicht das ja deutlich.
Man kann also noch Schmerzen wahrnehmen?


Von "wahrnehmen" war zumindest in deinem Zitat nicht die Rede.
Der Kreislauf kann reagieren. Die Nerven existieren ja noch. Aber um die Schmerzen als Person wahrzunehmen, müsste man schon ein funktionierenden Gehirn haben.

#582:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 15:15
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ich hatte es so aufgefasst, dass ein wirklicher Tod / Bewusstseinsschwund nicht wirklich nachzuweisen ist.
Der Begriff "Schmerzen" beim Aufschneiden im Asphalt-Text veranschaulicht das ja deutlich.
Man kann also noch Schmerzen wahrnehmen?

Ich glaube du hast da eine ziemlich dualistische Vorstellung.
Schmerzen sind zunächstmal ein neuro-physiologischer Vorgang. Ob sie bewußt wahrgenommen werden oder nicht, ist unerheblich für zumindest einen Teil deren physiologischer Auswirkungen.

Ein Beispiel, dass das vielleicht klarer macht: Wenn ich zum Beispiel bei einem Umfall einen Arm verliere, dann wird der Blutverlust in kürzerer Zeit durch Schock zum Tod führen. Diese Wirkung tritt ein, egal ob ich den Verlust bewußt wahrnehme oder nicht.
Bewußte Wahrnehmung kann das Problem noch verschärfen, da z. B. Todesangst die Herzrate steigen läßt und damit den Blutverlust beschleunigt. Das ist u. a. auch ein Grund dafür, warum man Herzinfarktpatienten das Beruhigungsmittel Diazepam verabreicht.

Die physiologische Wirkung des neurologischen Vorgangs „Schmerz“ verschwindet aber nicht einfach dadurch, dass da nichts mehr ist, das den Schmerz auch bewußt wahrnehmen würde.

#583:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 15:17
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Wenn wir von lebenden Personen - um die geht es hier - sprechen, meinen wir etwas anderes als stoffwechelnde Organe. Eine Person im eigentlichen Wortsinn ist bei einem Hirntoten nicht mehr vorhanden. Während das Sterben nur als Prozess zu sehen ist, haben wir beis jetzt die Eigenschaften Tot / Lebend eigentlich als zwei Zustände einer boolschen Variablen aufgefasst. Welchen Sinn macht es, dem Hirntoten, der als Person nicht mehr existent ist, nicht den Zustand tot anzuerkennen?

Selbst Seelengläubige gehen hier normalerweise davon aus, dass die Seele den Körper bereits verlassen hat. Warum ein Atheist hier am Leben der Person festhalten möchte, solltest Du vielleicht einmal etwas genauer erklären, statt dieses Leben einfach nur zu verlautbaren.

fwo

Du verlautbarst doch auch nur einfach, dass der Hirntote als Person nicht mehr existiert.

Und ja, Seelengläubige glauben, dass die Seele den Körper verlassen hat. Auch die, die das Metaphysische Konzept Seele pseudorational mit "Person" bezeichnen zwinkern

Eben weil ich nicht seelengläubig bin, weil ich absolut gar nichts von dem metaphysischen Quatsch halte, dass es da zum Körper noch etwas besonderes geben müsse, dass den Menschen zum Menschen mache, und mir daher die Vorstellung, das irgendetwas verloren gehen könnte, so dass er dann kein Mensch sei - eben gerade weil "lebende Person" eben nichts anderes ist als stoffwechselnde Organe, eben deshalb kann Tod nur Zelltod sein.

Was ist daran metaphysisch, wenn ich sage, dass eine Person dadurch gekennzeichnet ist, dass sie in der Kontinuität ihrer eigenen Geschichte als Person in der menschlichen Gesellschaft handlungsfähig ist? Der Hirntot entspricht der Zerstörung von Festplatte und Prozessor in einem Rechner - der Zustand des Programmes auf diesem Rechner ist unrettbar verloren und es macht auch keinen Sinn mehr, diesen Schrotthaufen als Rechner zu bezeichnen, nur weil der Ventilator noch funktioniert.

fwo

#584:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 15:54
    —
Meine Spiegelneuronen feuern sicher auch mehr bei einem Hirntoten, dessen Körper sich bei einer Verletzung verkrampft, als bei einem völlig Gelähmten, der bei Bewußtsein ist und seinen Schmerz nicht zum Ausdruck bringen kann.
Daraus folgt eventuell, dass man Hirntote schon deswegen mit Schmerzmittel behandeln muss, damit die Ärzte keinen Schaden erleiden, aber eine Folgerung gegen Organspenden kann ich hier nicht erkennen.

#585:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 16:11
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Was ist daran metaphysisch, wenn ich sage, dass eine Person dadurch gekennzeichnet ist, dass sie in der Kontinuität ihrer eigenen Geschichte als Person in der menschlichen Gesellschaft handlungsfähig ist?

Metaphysisch wird es dann, wenn du diese "Person" zur Essenz des Menschen stilisiert, der aufhört, Mensch zu sein, wenn ihm diese Essenz entfleucht.

Ein Hund ist unter anderem dadurch charakterisiert, dass er vier Beine hat. Wenn ihm eins davon abhanden kommt, was ist er dann? Ein Hund, dem ein Nein fehlt, oder ein Nicht-Hund?

fwo hat folgendes geschrieben:
Der Hirntot entspricht der Zerstörung von Festplatte und Prozessor in einem Rechner - der Zustand des Programmes auf diesem Rechner ist unrettbar verloren und es macht auch keinen Sinn mehr, diesen Schrotthaufen als Rechner zu bezeichnen, nur weil der Ventilator noch funktioniert.

Und selbst wenn der Ventilator auch noch kaputt ist, ist es immer noch ein Rechner. Nur eben ein kaputter.

#586:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 16:12
    —
esme hat folgendes geschrieben:
Meine Spiegelneuronen feuern sicher auch mehr bei einem Hirntoten, dessen Körper sich bei einer Verletzung verkrampft, als bei einem völlig Gelähmten, der bei Bewußtsein ist und seinen Schmerz nicht zum Ausdruck bringen kann.
Daraus folgt eventuell, dass man Hirntote schon deswegen mit Schmerzmittel behandeln muss, damit die Ärzte keinen Schaden erleiden, aber eine Folgerung gegen Organspenden kann ich hier nicht erkennen.

Das wundert mich auch immer, wie viele Leute es dafür zu halten scheinen.

#587:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 16:56
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Was ist daran metaphysisch, wenn ich sage, dass eine Person dadurch gekennzeichnet ist, dass sie in der Kontinuität ihrer eigenen Geschichte als Person in der menschlichen Gesellschaft handlungsfähig ist?

Metaphysisch wird es dann, wenn du diese "Person" zur Essenz des Menschen stilisiert, der aufhört, Mensch zu sein, wenn ihm diese Essenz entfleucht.

Ein Hund ist unter anderem dadurch charakterisiert, dass er vier Beine hat. Wenn ihm eins davon abhanden kommt, was ist er dann? Ein Hund, dem ein Nein fehlt, oder ein Nicht-Hund?

fwo hat folgendes geschrieben:
Der Hirntot entspricht der Zerstörung von Festplatte und Prozessor in einem Rechner - der Zustand des Programmes auf diesem Rechner ist unrettbar verloren und es macht auch keinen Sinn mehr, diesen Schrotthaufen als Rechner zu bezeichnen, nur weil der Ventilator noch funktioniert.

Und selbst wenn der Ventilator auch noch kaputt ist, ist es immer noch ein Rechner. Nur eben ein kaputter.

Dann versuch doch mal, das Teil als Rechner zu verkaufen, dann wird man dir erklären, dass es sich um Schrott handelt.
Und jetzt können wir auch wieder den Bogen zum Ausgang spannen: Ich empfinde es als einen Unterschied, ob ein Mensch als Mitglied dieser Gesellschaft lebt oder als eine Ansammlung stoffwechselnden Gewebes, von der wegen de totalen und endgültigen Ausfalles der zentralen Datenverarbeitung mit Sicherheit gesagt werden kann, dass sie nie wieder als Mitglied dieser Gesellschaft agieren kann, und die nur noch über Maschinen am Stoffwechseln gehalten werden kann.

Du kannst natürlich auch versuchen, auch das Menschenleben auf der Ebene der Definition eines Einzellerlebens zu definieren. Ich halte das formal sehr hübsch, aber inhaltlich schlicht für Nonsens.

fwo

#588:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 18:46
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Ein Hund ist unter anderem dadurch charakterisiert, dass er vier Beine hat. Wenn ihm eins davon abhanden kommt, was ist er dann? Ein Hund, dem ein Nein fehlt, oder ein Nicht-Hund?

Frage

fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und selbst wenn der Ventilator auch noch kaputt ist, ist es immer noch ein Rechner. Nur eben ein kaputter.

Dann versuch doch mal, das Teil als Rechner zu verkaufen, dann wird man dir erklären, dass es sich um Schrott handelt.


Und wo genau habe ich jetzt bestritten, dass ein Schrottrechner Schrott ist? Du fackelst hier einen veritablen Strohmann ab.

fwo hat folgendes geschrieben:
Und jetzt können wir auch wieder den Bogen zum Ausgang spannen: Ich empfinde es als einen Unterschied, ob ein Mensch als Mitglied dieser Gesellschaft lebt oder als eine Ansammlung stoffwechselnden Gewebes, von der wegen de totalen und endgültigen Ausfalles der zentralen Datenverarbeitung mit Sicherheit gesagt werden kann, dass sie nie wieder als Mitglied dieser Gesellschaft agieren kann, und die nur noch über Maschinen am Stoffwechseln gehalten werden kann.

Der Unterschied, den du da emfindest, ist der, dass du definiert hast, dass die eine Ansammlung stoffwechselnden Gewebes ein ein Mitglied der Gesellschaft sei und die andere "nur" eine Ansammlung stoffwechselnden Gewebes.

fwo hat folgendes geschrieben:
Du kannst natürlich auch versuchen, auch das Menschenleben auf der Ebene der Definition eines Einzellerlebens zu definieren. Ich halte das formal sehr hübsch, aber inhaltlich schlicht für Nonsens.

Da der Mensch in der Regel ein Vielzeller ist, dürfte eine Definition als Einzeller in der Tat schwerfallen. Trotzdem bleibt er eine Ansammlung stoffwechselndes Gewebes und wird nicht mehr, egal, wie sehr du gern mehr wärst.

#589:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 20:40
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
...
fwo hat folgendes geschrieben:
Und jetzt können wir auch wieder den Bogen zum Ausgang spannen: Ich empfinde es als einen Unterschied, ob ein Mensch als Mitglied dieser Gesellschaft lebt oder als eine Ansammlung stoffwechselnden Gewebes, von der wegen de totalen und endgültigen Ausfalles der zentralen Datenverarbeitung mit Sicherheit gesagt werden kann, dass sie nie wieder als Mitglied dieser Gesellschaft agieren kann, und die nur noch über Maschinen am Stoffwechseln gehalten werden kann.

Der Unterschied, den du da emfindest, ist der, dass du definiert hast, dass die eine Ansammlung stoffwechselnden Gewebes ein ein Mitglied der Gesellschaft sei und die andere "nur" eine Ansammlung stoffwechselnden Gewebes.

Na, ich bin glücklicherweise nicht der einzige, der das so definiert - und es trifft sich auch ganz gut, dass in meiner Umgebung nicht so viele Hirntote agieren. Wenn das bei dir anders ist, hoffe ich, dass das nicht ausgerechnet die Mitglieder IBKA sind ..... zwinkern
Aber Du solltest uns schon erzählen, welchen Sinn es macht, ein Wesen, dem gegenüber ein Schleimpilz ein Ausbund an Selbständigkeit, Aktivität und Kommunikativität darstellt, als ein Mitglied unserer Gesellschaft zu bezeichnen.
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Du kannst natürlich auch versuchen, auch das Menschenleben auf der Ebene der Definition eines Einzellerlebens zu definieren. Ich halte das formal sehr hübsch, aber inhaltlich schlicht für Nonsens.

Da der Mensch in der Regel ein Vielzeller ist, dürfte eine Definition als Einzeller in der Tat schwerfallen. Trotzdem bleibt er eine Ansammlung stoffwechselndes Gewebes und wird nicht mehr, egal, wie sehr du gern mehr wärst.

Erst verdauen, dann antworten: Ich habe nichts davon geschrieben, den Menschen als Einzeller zu definieren - wenn Du genauer liest, schrieb ich von der Definition des Lebens. Und die einfach von der Organisationshöhe unabhängig zu machen, klingt zwar auf den ersten Blick hübsch und so schön überzeugend "Wir haben den Zelltod und der gilt für alle!!!", macht aber auf den zweiten Blick wenig Sinn. Wo ist z. B. der Zelltod bei Formen ohne Stoffwechsel? (Ich meine keine Viren, ich meine trockene Dauerstadien, wie die Sporen bei Pilzen oder, um mal was ausgefalleneres vielzelliges zu nennen, die Tönnchen der Tardigraden.) Was ist mit dem Zelltod von "Personen", von denen (inzwischen seit -zig Jahren) Zellkulturen über die Labors dieser Welt verteilt sind? Nach deiner Definition leben die noch, auch - es gibt da regelrecht berühmte Krebeszellkulturen - wenn die ehemaligen Besitzer dieser Zellen offiziell längst an diesem Krebs gestorben sind.

Und auf einen kleinen Unterschied zwischen mir und einem Hirntoten möchte ich schon hinweisen: Meine zentrale Datenverarbeitung funktioniert noch - ich kann mich selbst noch als Rechner verkaufen und bin deshalb mehr als ein Objekt für den Schrott- und Ersatzteilhandel.

Der lebendige Mensch als reine Ansammlung stoffwechselndes Gewebes ist ein Mensch aus der Sicht eines Botanikers, dem die Zoologie zu komplex ist. Das mag deine Sicht sein, ich komme aus der Zoologie. Und die interessiert sich auch für die unterschiedlichen Ebenen und Zustände der Datenverarbeitung, die bei den einzelnen Tierarten unterschiedlich bestimmend für die artspezifischen individuellen Lebensfunktionen sind. Das ist der Grund, warum man z.B. bei Anneliden unter günstigen Bedingungen zwei erhält, wenn man einen mittig durchschneidet, bei Primaten in der Regel keinen - um nur so ganz grob anzudeuten, warum es sinnvoll sein könnte, da zu differenzieren.

fwo

#590:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 07.11.2010, 15:18
    —
Welche Konsequenzen zieht man denn aus solchen Ansichten?
Jemand stellt seinen Leichnam als Spende zur Verfügung, dieser wird als Gewebematerial zur Ware und teuer gehandelt.
Wäre es z.B. für Obdachlose nicht logisch und reizvoll, die eigene Leiche zugunsten anderer Lebender möglichst teuer anzubieten?
Wäre das bei der Betrachtung als reines Gewebematerial ethisch okay?

#591:  Autor: muadibWohnort: Frankfurt BeitragVerfasst am: 07.11.2010, 15:37
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Welche Konsequenzen zieht man denn aus solchen Ansichten?
Jemand stellt seinen Leichnam als Spende zur Verfügung, dieser wird als Gewebematerial zur Ware und teuer gehandelt.
Wäre es z.B. für Obdachlose nicht logisch und reizvoll, die eigene Leiche zugunsten anderer Lebender möglichst teuer anzubieten?
Wäre das bei der Betrachtung als reines Gewebematerial ethisch okay?



Nein, das ist nicht reizvoll, sondern das ist pervers, dass der menschliche Körper zur Ware gemacht wird. Das ist das, was eine Hure mit ihrem Körper macht. Vorschläge wie Deinen gibt es leider immer wieder, Obdachlose, wenn es junge Frauen sind, sollen doch anschaffen gehen. Und obdachlose Männer sollen sich demnach gänzlich verschrotten.

#592:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 07.11.2010, 15:40
    —
Es ist kein Vorschlag im Sinne von Empfehlung, sondern ein Weiterdenken der vorangegangenen Überlegungen.
Bei aller Vernunft hätte ich persönlich auch erhebliche Probleme damit.

#593:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 07.11.2010, 17:10
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
...
fwo hat folgendes geschrieben:
Und jetzt können wir auch wieder den Bogen zum Ausgang spannen: Ich empfinde es als einen Unterschied, ob ein Mensch als Mitglied dieser Gesellschaft lebt oder als eine Ansammlung stoffwechselnden Gewebes, von der wegen de totalen und endgültigen Ausfalles der zentralen Datenverarbeitung mit Sicherheit gesagt werden kann, dass sie nie wieder als Mitglied dieser Gesellschaft agieren kann, und die nur noch über Maschinen am Stoffwechseln gehalten werden kann.

Der Unterschied, den du da emfindest, ist der, dass du definiert hast, dass die eine Ansammlung stoffwechselnden Gewebes ein ein Mitglied der Gesellschaft sei und die andere "nur" eine Ansammlung stoffwechselnden Gewebes.

Na, ich bin glücklicherweise nicht der einzige, der das so definiert - und es trifft sich auch ganz gut, dass in meiner Umgebung nicht so viele Hirntote agieren. Wenn das bei dir anders ist, hoffe ich, dass das nicht ausgerechnet die Mitglieder IBKA sind ..... zwinkern
Aber Du solltest uns schon erzählen, welchen Sinn es macht, ein Wesen, dem gegenüber ein Schleimpilz ein Ausbund an Selbständigkeit, Aktivität und Kommunikativität darstellt, als ein Mitglied unserer Gesellschaft zu bezeichnen.

Splltest du nach deiner nächsten OP im kümstlichen Koma liegen und aufgrund dieses Umstands dir gegenüber ein Schleimpilz ein Ausbund an Selbständigkeit, Aktivität und Kommunikativität darstellen, werde ich mich dessen erinnern ...
fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Du kannst natürlich auch versuchen, auch das Menschenleben auf der Ebene der Definition eines Einzellerlebens zu definieren. Ich halte das formal sehr hübsch, aber inhaltlich schlicht für Nonsens.

Da der Mensch in der Regel ein Vielzeller ist, dürfte eine Definition als Einzeller in der Tat schwerfallen. Trotzdem bleibt er eine Ansammlung stoffwechselndes Gewebes und wird nicht mehr, egal, wie sehr du gern mehr wärst.

Erst verdauen, dann antworten: Ich habe nichts davon geschrieben, den Menschen als Einzeller zu definieren - wenn Du genauer liest, schrieb ich von der Definition des Lebens. Und die einfach von der Organisationshöhe unabhängig zu machen, klingt zwar auf den ersten Blick hübsch und so schön überzeugend "Wir haben den Zelltod und der gilt für alle!!!", macht aber auf den zweiten Blick wenig Sinn. Wo ist z. B. der Zelltod bei Formen ohne Stoffwechsel? (Ich meine keine Viren, ich meine trockene Dauerstadien, wie die Sporen bei Pilzen oder, um mal was ausgefalleneres vielzelliges zu nennen, die Tönnchen der Tardigraden.)

Zelltod bedeutet Auflösung der vitalen strukturen, nicht vorübergehendes Ruhen des Stoffwechsels. Pilzsporen sind offensichtlich nicht tot, sonst würden kaum noch Pilze draus.

fwo hat folgendes geschrieben:
Was ist mit dem Zelltod von "Personen", von denen (inzwischen seit -zig Jahren) Zellkulturen über die Labors dieser Welt verteilt sind? Nach deiner Definition leben die noch, auch - es gibt da regelrecht berühmte Krebeszellkulturen - wenn die ehemaligen Besitzer dieser Zellen offiziell längst an diesem Krebs gestorben sind.

Dass eine Zellkultur was anderes ist las ein mehrzelliger Organismus, ist dir aber schon klar?

fwo hat folgendes geschrieben:
Und auf einen kleinen Unterschied zwischen mir und einem Hirntoten möchte ich schon hinweisen: Meine zentrale Datenverarbeitung funktioniert noch - ich kann mich selbst noch als Rechner verkaufen und bin deshalb mehr als ein Objekt für den Schrott- und Ersatzteilhandel.

Du darfst dich zum wiederholten Male aufgefordert fühlen, zu belegen, wo ich gegenteiliges behauptet habe.

Woher nimmst du eigentlich das ganze Stroh, um diesen Strohmann immer neu aufzubauen?

fwo hat folgendes geschrieben:
Der lebendige Mensch als reine Ansammlung stoffwechselndes Gewebes ist ein Mensch aus der Sicht eines Botanikers, dem die Zoologie zu komplex ist.

Das, mit Verlaub, ist schlicht Blödsinn. Und abgesehen davon die herablassende Sicht des Zoologen auf die Botanik, der die Pflanzen für ach so hilflos und inaktiv hält.

Das im Falle der Zoologie die Ansammlungen stoffwechselnder Gewebe zu recht erstaunlichen Aktivitäten sind, ändert nichts daran, dass dies die Aktivitäten einer Ansammlung stoffwechselnder Gewebe sind.

fwo hat folgendes geschrieben:
Das mag deine Sicht sein, ich komme aus der Zoologie. Und die interessiert sich auch für die unterschiedlichen Ebenen und Zustände der Datenverarbeitung, die bei den einzelnen Tierarten unterschiedlich bestimmend für die artspezifischen individuellen Lebensfunktionen sind.


Und was ändert es daran, dass diese Lebensfunktionen die kombinierten Funktionen stoffwechselnder Gewebe sind?

fwo hat folgendes geschrieben:
Das ist der Grund, warum man z.B. bei Anneliden unter günstigen Bedingungen zwei erhält, wenn man einen mittig durchschneidet, bei Primaten in der Regel keinen - um nur so ganz grob anzudeuten, warum es sinnvoll sein könnte, da zu differenzieren.

Und was ändert all das daran, dass es sich dabei um Unterschiede zwischen verschiedenartigen Ansammlungen stoffwechselnder Gewebe handelt?

#594: Re: Organspende Autor: Darwin UpheavalWohnort: Tief im Süden BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 12:19
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ein spannendes Thema hat die hiesige Obdachlosenzeitung (Asphalt kaufen!!)behandelt:
Organhandel, Organspende, Feststellung und Eignung des Hirntodes.

Gruselige Details
Zitat:
Zitat:
....wollen die Transplantierenden nicht unserem kulturellen Bild eines Toten entsprechen: Sie sind warm, ihr Herz schlägt, sie urinieren, sie schwitzen, gelegentlich bewegen sie sich, ihre Wunden heilen nicht anders als bei anderen und für hirntod erklärte Frauen können gar gesunde Babys gebären. Und bevor bei den zu Explantierenden der entscheidende große Schnitt angesetzt wird, bekommen sie Schmerzmittel, weiil die Schmerzen, die das Skalpell ihnen zufügt, ihren Kreislauf sonst zu früh kolabieren lassen würde...


Zudem wird darauf hingewiesen, dass aufbereitetes Material nicht mehr als Spende gilt, sondern als Medikament und somit gehandelt werden kann und wird. Menschliche Überreste sind ein begehrter und wirtschaftlich kostbarer Rohstoff. Mit einem Menschen ließen sich rund 220.000 Euro erwirtschaften.

Ein ähnlicher Bericht nun auch in der TAZ
http://www.taz.de/1/zukunft/wissen/artikel/1/neue-zweifel-am-hirntod/

Ziemlich unausgegoren die ganze Angelegenheit.


Die Behauptung, die Organentnahme von Hirntoten sei Tötung, halte ich für dumm und verantwortungslos. 40% derer, die dringend ein Spenderorgan benötigen, segnen das Zeitliche, weil die Spendenbereitschaft immer noch zu gering ist. Das verdanken wir maßgeblich Aufsätzen und Artikeln wie diesen, die mit reißerischen Mafiosostories vom "Rohstoff Mensch" und medizinischem Halbwissen einen ganzen Medizinzweig in Verruf bringen und Menschen dazu animieren, ihren Leichnam lieber im Grab verrotten zu lassen, als Leben zu retten. Hauptsache man bewahrt sich die Illusion, das Schicksal des Hirntods sei möglicherweise umkehrbar, weil der Leichnam, dank Herzlungenmaschine, über längeren Zeitraum noch ein paar physiologische Reflexe zeigt.

#595:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 12:52
    —
Ja, das sehe ich auch so, dass der Artikel die Organ-Spende-Begeisterung mit ein paar gezielten Begriffen wie "Schmerzen" statt "Körper-Reaktionen" schwinden lässt.

Trotzdem ist es okay, anzuzweifeln, ob Messgeräte (und überarbeitete Mediziner) jederzeit in der Lage sind einen geeigneten Zeitpunkt für eine Transplantation zu finden. Diese Angst besteht beim Laien (wie mir)
Auch kann man sich fragen, warum soll ich meinen Körper spenden, während andere damit Geld verdienen.
Zugespitzt:
Ist meine Leiche nur Gewebematerial, das ich genauso gut vor dem Tod selbstbestimmt an die Medizin oder als Hundefutter verkaufen kann?

Oder hat nicht auch ein Leichnam eine Würde, z.B. durch die Erinnerungen an die gestorbene Person und sollte deshalb angemessen endgelagert werden.


In einem gleichnamigen Thread ging es darum, dass nur ein Spendenorgan bekommt, der auch selbst bereit ist zu spenden. Damit könnte ich mich arrangieren, wenn ich selbst nicht spende.

#596:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 13:08
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
......
Zelltod bedeutet Auflösung der vitalen strukturen, nicht vorübergehendes Ruhen des Stoffwechsels. Pilzsporen sind offensichtlich nicht tot, sonst würden kaum noch Pilze draus.

fwo hat folgendes geschrieben:
Was ist mit dem Zelltod von "Personen", von denen (inzwischen seit -zig Jahren) Zellkulturen über die Labors dieser Welt verteilt sind? Nach deiner Definition leben die noch, auch - es gibt da regelrecht berühmte Krebeszellkulturen - wenn die ehemaligen Besitzer dieser Zellen offiziell längst an diesem Krebs gestorben sind.

Dass eine Zellkultur was anderes ist las ein mehrzelliger Organismus, ist dir aber schon klar?

fwo hat folgendes geschrieben:
Und auf einen kleinen Unterschied zwischen mir und einem Hirntoten möchte ich schon hinweisen: Meine zentrale Datenverarbeitung funktioniert noch - ich kann mich selbst noch als Rechner verkaufen und bin deshalb mehr als ein Objekt für den Schrott- und Ersatzteilhandel.

Du darfst dich zum wiederholten Male aufgefordert fühlen, zu belegen, wo ich gegenteiliges behauptet habe.

Woher nimmst du eigentlich das ganze Stroh, um diesen Strohmann immer neu aufzubauen?

fwo hat folgendes geschrieben:
Der lebendige Mensch als reine Ansammlung stoffwechselndes Gewebes ist ein Mensch aus der Sicht eines Botanikers, dem die Zoologie zu komplex ist.

Das, mit Verlaub, ist schlicht Blödsinn. Und abgesehen davon die herablassende Sicht des Zoologen auf die Botanik, der die Pflanzen für ach so hilflos und inaktiv hält.

Das im Falle der Zoologie die Ansammlungen stoffwechselnder Gewebe zu recht erstaunlichen Aktivitäten sind, ändert nichts daran, dass dies die Aktivitäten einer Ansammlung stoffwechselnder Gewebe sind.

fwo hat folgendes geschrieben:
Das mag deine Sicht sein, ich komme aus der Zoologie. Und die interessiert sich auch für die unterschiedlichen Ebenen und Zustände der Datenverarbeitung, die bei den einzelnen Tierarten unterschiedlich bestimmend für die artspezifischen individuellen Lebensfunktionen sind.


Und was ändert es daran, dass diese Lebensfunktionen die kombinierten Funktionen stoffwechselnder Gewebe sind?

fwo hat folgendes geschrieben:
Das ist der Grund, warum man z.B. bei Anneliden unter günstigen Bedingungen zwei erhält, wenn man einen mittig durchschneidet, bei Primaten in der Regel keinen - um nur so ganz grob anzudeuten, warum es sinnvoll sein könnte, da zu differenzieren.

Und was ändert all das daran, dass es sich dabei um Unterschiede zwischen verschiedenartigen Ansammlungen stoffwechselnder Gewebe handelt?

Gehen wir das doch mal durch:
Wir sind kein Verbund gleichberechtigter Zellen, sondern ein Verbund von Geweben. Auch diese Gewebe sind ab einer gewissen Organisationshöhe nicht mehr gleichbrechtigt, wie an dem Beispiel mit Wurm und Primat unschwer gezeigt werden konnte.

Wir haben füher den Kreislauf für die Todesdefinition benutzt, weil der auch für den Arzt vor Ort ohne Technik direkt fassbar war. Dabei ist der Zusammenbruch des Kreislaufs jedoch nicht gleichbedeutend mit dem Tod aller Zellen dieses sterbenden Organismus. So wachsen z.B. Haare noch Stunden nach dem Tode eines Menschen weiter. Ist er also gar nicht tot? Ist er erst tot, wenn alle Zellen flüssig sind?

Heute findet Sterben sehr oft in einer technisierten Umgebung statt, die es erlaubt, einzelne Organe über den Tod des Organismus hinaus am Leben zu erhalten. Besonders unter diesen Bedingungen vom Zelltod als dem Tod des Organismus auszugehen, ist einfach nur absurd. Es wäre ein Rückschritt in eine vorgeschichtliche Zeit des Wunderglaubens von der möglichen Wiederauferstehung, in der man den Rudelgenossen erst dann aufgegeben hat, wenn die Kennzeichen der Verwesung nicht mehr zu übersehen waren - ein ähnliches Verhalten wird übrigens von Elefanten beschrieben.

Um ganz schnell zum eigentlichen Punkt zu kommen: Es sind nicht alle Organe gleich wichtig für das Leben meines Organismus. Es gibt führende und nachgeordente. Welches Organ ist "federführend" in meinem Organismus, wer bin "Ich" - bzw. wo bin ich in meinem Körper verortet? Ich existiere als subjektive Kontinuität meiner Person nur in meinem Gehirn. Was spricht also dagegen, den irreversiblen Komplettausfall dieses Organs als Todesmerkmal meiner Person anzunehmen?

btw: Wir reden hier über lernfähige Organismen, die in der Lage sind, auf Basis einer abstrakten Datenverarbeitung in Echtzeit zu reagieren, wir reden über Nerven und speziell über das zentrale Nevensystem ab einer gewissen Organisationshöhe. Nenne mir doch bitte das Äquivalent zum zentralen Nervensystem oder auch nur das zum Nerven in der Botanik, damit mir meine herablassende Sicht so richtig klar wird. (Nur als Warnung : Ich habe mal eine Diplomnebenfachprüfung zur angewandten Botanik abgelegt, also bitte nicht schwallern.)

fwo

#597:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 14:52
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Es ist kein Vorschlag im Sinne von Empfehlung, sondern ein Weiterdenken der vorangegangenen Überlegungen.
Bei aller Vernunft hätte ich persönlich auch erhebliche Probleme damit.

Nein, das ist der Versuch, einen humanen Gedanken durch Geschwurbel zu diskreditieren. Mit Vernunft hat das nichts zu tun, nur mit Diffamierung.

Wenn du persönlich mit Organspende ein Problem hast, ist das deine Sache. Wenn du dann im Bedarfsfalle lieber stirbst, als eine solche Spende anzunehmen, ist das das mindeste, was man erwarten kann. Aber versuche nicht, anderen kriminelle Motive zu unterstellen, nur um deiner hoffnungslosen Position einen Punkt zu verschaffen.

#598:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 15:03
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Nein, das ist der Versuch, einen humanen Gedanken durch Geschwurbel zu diskreditieren. Mit Vernunft hat das nichts zu tun, nur mit Diffamierung.
.

Nein.
Das ist eine Frage von "Freiheit und Selbstbestimmung" gegen "Einschränkungen innerhalb bestimmter ethischer Grenzen".

Wo diese Grenzen sind muss ständig ausgelotet werden
Z.B. hier
Organspende in der Ethik

#599:  Autor: goatmountain BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 15:09
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Nein, das ist der Versuch, einen humanen Gedanken durch Geschwurbel zu diskreditieren. Mit Vernunft hat das nichts zu tun, nur mit Diffamierung.
.

Nein.
Das ist eine Frage von "Freiheit und Selbstbestimmung" gegen "Einschränkungen innerhalb bestimmter ethischer Grenzen".

Wo diese Grenzen sind muss ständig ausgelotet werden
Z.B. hier
Organspende in der Ethik

selbstbestimmung und freiheit nach dem tode?

#600:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 15:18
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ja, das sehe ich auch so, dass der Artikel die Organ-Spende-Begeisterung mit ein paar gezielten Begriffen wie "Schmerzen" statt "Körper-Reaktionen" schwinden lässt.

Trotzdem ist es okay, anzuzweifeln, ob Messgeräte (und überarbeitete Mediziner) jederzeit in der Lage sind einen geeigneten Zeitpunkt für eine Transplantation zu finden. Diese Angst besteht beim Laien (wie mir)
Angst wovor? Wenn du nicht Organspender bist, würden dich die Ärzte wohl einfach sterben lassen, ohne dir Organe zu entnehmen. Du würdest also so oder so sterben.

#601:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 15:29
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ja, das sehe ich auch so, dass der Artikel die Organ-Spende-Begeisterung mit ein paar gezielten Begriffen wie "Schmerzen" statt "Körper-Reaktionen" schwinden lässt.

Trotzdem ist es okay, anzuzweifeln, ob Messgeräte (und überarbeitete Mediziner) jederzeit in der Lage sind einen geeigneten Zeitpunkt für eine Transplantation zu finden. Diese Angst besteht beim Laien (wie mir)
Angst wovor? Wenn du nicht Organspender bist, würden dich die Ärzte wohl einfach sterben lassen, ohne dir Organe zu entnehmen. Du würdest also so oder so sterben.


Aber nicht so pietätvoll. Ausrufezeichen freakteach

#602:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 15:35
    —
goatmountain hat folgendes geschrieben:

selbstbestimmung und freiheit nach dem tode?


Ungeduldiges Händetrommeln... Natürlich über die Behandlung seiner zukünftigen sterblichen Überreste zu bestimmen.


Zuletzt bearbeitet von Martha-Helene am 08.11.2010, 15:36, insgesamt einmal bearbeitet

#603:  Autor: goatmountain BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 15:35
    —
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ja, das sehe ich auch so, dass der Artikel die Organ-Spende-Begeisterung mit ein paar gezielten Begriffen wie "Schmerzen" statt "Körper-Reaktionen" schwinden lässt.

Trotzdem ist es okay, anzuzweifeln, ob Messgeräte (und überarbeitete Mediziner) jederzeit in der Lage sind einen geeigneten Zeitpunkt für eine Transplantation zu finden. Diese Angst besteht beim Laien (wie mir)
Angst wovor? Wenn du nicht Organspender bist, würden dich die Ärzte wohl einfach sterben lassen, ohne dir Organe zu entnehmen. Du würdest also so oder so sterben.


Aber nicht so pietätvoll. Ausrufezeichen freakteach
Gröhl...

#604:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 15:41
    —
Ihr seid plöd.
Es gibt auch irrationale Ängste und Unbehagen.
Außerdem war Ausgangspunkt der Bericht im Obdachlosenmagazin und nicht meine persönliche Situation.

Im Unterschied zum parallel laufenden Thread ist mir eher an der Definition der sterblichen Überreste oder der Organe bei Lebendspende gelegen.

Wenn ich Bedenken gegenüber einer Organspende äußere heißt es "Bist doch eh tot und nur Knochen und Gewebe"

Warum wird es dann von anderen wieder als schockierend empfunden, dass man seine Organe verkaufen oder auch als Hundefutter vermarkten könnte. Ist es schlimm für eine Leistung eine Gegenleistung zu nehmen? Vielleicht brauchen Waisenkinder Geld für die Ausbildung o.ä.

Da besteht also eine ethische Grenze.
Auch wenn jemand seine gestorbene Oma als totes Gewebe bezeichnet, wird er die Leiche vermutlich nicht an eine Abdeckerei verkaufen wollen.

.Im verlinkten Bericht gibt es übrigens einen Denkansatz, Organe offiziell zu handeln und in Indien z.B. findet man angeblich auch nicht abwertendes daran

#605:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 16:19
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ihr seid plöd.
Es gibt auch irrationale Ängste und Unbehagen.
Außerdem war Ausgangspunkt der Bericht im Obdachlosenmagazin und nicht meine persönliche Situation.

Im Unterschied zum parallel laufenden Thread ist mir eher an der Definition der sterblichen Überreste gelegen.

Wenn ich Bedenken gegenüber einer Organspende äußere heißt es "Bist doch eh tot und nur Knochen und Gewebe"

Warum wird es dann von anderen wieder als schockierend empfunden, dass man seine Organe verkaufen oder auch als Hundefutter vermarkten könnte.

Da besteht also eine ethische Grenze.
Auch wenn jemand seine gestorbene Oma als totes Gewebe bezeichnet, wird er die Leiche vermutlich nicht an eine Abdeckerei verkaufen wollen.

.Im verlinkten Bericht gibt es übrigens einen Denkansatz, Organe offiziell zu handeln und in Indien z.B. findet man angeblich auch nicht abwertendes daran

Eine ethische Grenze besteht bei der Vermarktung von Organen, aber nicht bei der Organspende an sich. Die Gesetze hierfür sind nicht umsonst sehr streng. Aber ein Argument gegen Organhandel ist doch noch kein Argument gegen Organspende.

#606:  Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 16:35
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ja, das sehe ich auch so, dass der Artikel die Organ-Spende-Begeisterung mit ein paar gezielten Begriffen wie "Schmerzen" statt "Körper-Reaktionen" schwinden lässt.

Trotzdem ist es okay, anzuzweifeln, ob Messgeräte (und überarbeitete Mediziner) jederzeit in der Lage sind einen geeigneten Zeitpunkt für eine Transplantation zu finden. Diese Angst besteht beim Laien (wie mir)
Angst wovor? Wenn du nicht Organspender bist, würden dich die Ärzte wohl einfach sterben lassen, ohne dir Organe zu entnehmen. Du würdest also so oder so sterben.


Ganz praktisch gesehen, könnte es auch ein Vorteil sein, sicher zu wissen, daß man nach einer Organspende mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr lebt, was das Risiko des lebendig-begraben-werdens minimiert.

#607:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 16:49
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ihr seid plöd.
Es gibt auch irrationale Ängste und Unbehagen.


Die richtige Antwort auf Irrationalität ist nun mal nicht: "Ja, du hast Recht" - und ganz speziell nicht dann, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen.

#608:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 17:03
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ihr seid plöd.
Es gibt auch irrationale Ängste und Unbehagen.

Statt 'es gibt auch' besser 'fast immer sind'.

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

Wenn ich Bedenken gegenüber einer Organspende äußere heißt es "Bist doch eh tot und nur Knochen und Gewebe"

Und, ist das nicht so?

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

Warum wird es dann von anderen wieder als schockierend empfunden, dass man seine Organe verkaufen oder auch als Hundefutter vermarkten könnte. Ist es schlimm für eine Leistung eine Gegenleistung zu nehmen? Vielleicht brauchen Waisenkinder Geld für die Ausbildung o.ä.

Weil eine solche Nachfrage bedenkliche Angebote erzeugen wird.

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

Auch wenn jemand seine gestorbene Oma als totes Gewebe bezeichnet, wird er die Leiche vermutlich nicht an eine Abdeckerei verkaufen wollen.

Ist vielleicht ein anderes Thema.

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

.Im verlinkten Bericht gibt es übrigens einen Denkansatz, Organe offiziell zu handeln und in Indien z.B. findet man angeblich auch nicht abwertendes daran

In Indien findet man vieles nicht abwertend.

#609:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 17:05
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:

Ganz praktisch gesehen, könnte es auch ein Vorteil sein, sicher zu wissen, daß man nach einer Organspende mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr lebt, was das Risiko des lebendig-begraben-werdens minimiert.

Interessanter Gedanke. Auch die Idee, dich zur Gewinnmaximierung noch ein wenig an irgendwelche Maschinen zu hängen, dürfte wohl unterbleiben. Man sieht, nur Vorteile! (oder vermehren wir hier wieder irrationale Ängste?)

#610:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 17:48
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
.....
Warum wird es dann von anderen wieder als schockierend empfunden, dass man seine Organe verkaufen oder auch als Hundefutter vermarkten könnte. ....

Von wem? Sind das die, die sonst immer für Organspenden sind?

Ich hätte gar nichts dagegen, wenn meine Leiche verwertet würde - im Zweifelsfall werde ich sie noch selbst der Medizin für die Anatomiekurse zur Verfügung stellen.

fwo

#611:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 23:37
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Warum wird es dann von anderen wieder als schockierend empfunden, dass man seine Organe verkaufen oder auch als Hundefutter vermarkten könnte. Ist es schlimm für eine Leistung eine Gegenleistung zu nehmen? Vielleicht brauchen Waisenkinder Geld für die Ausbildung o.ä.

Weil eine solche Nachfrage bedenkliche Angebote erzeugen wird.

aus meinem Link Organspende in der Ethik:
Zitat:
Das in der Verfassung verbriefte Grundrecht der persönlichen Freiheit garantiert jeder Person eine freie Entscheidung, ein Organ zu spenden oder eine Organspende zu verweigern. Ebenso hat jeder das Recht, über die Verwendung seines Körpers nach seinem Tode zu bestimmen.

Bedenkliche Angebote bei einer hohen Nachfrage gibt es in allen möglichen Bereichen.
von chinesischen Schrott-Nachahmerprodukten bis zur Prostitution,
Mord, Frauenhandel, Plagiate sind ungesetzlich und werden verfolgt.
Müsste das nicht auch gegen erzwungene Organentnahme reichen?

Ich persönlich lass mich auch gern vom Staat beschützen und nenne es nicht unbedingt Bevormundung, aber

Zitat:
...dass der allgemeine Grundsatz, dass Menschen vor Handlungen bewahrt werden sollen, die sie bereuen könnten, weder einer freiheitlichen Gesellschaft angemessen, noch in anderen Bereichen verwirklicht ist


Mit den Augen rollen Hört sich das jetzt sehr nach FDP an? Verlegen

#612:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 23:57
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
.....
Warum wird es dann von anderen wieder als schockierend empfunden, dass man seine Organe verkaufen oder auch als Hundefutter vermarkten könnte. ....

Von wem? Sind das die, die sonst immer für Organspenden sind?

Ich hätte gar nichts dagegen, wenn meine Leiche verwertet würde - im Zweifelsfall werde ich sie noch selbst der Medizin für die Anatomiekurse zur Verfügung stellen.

fwo


Sehe ich genauso. Was genau habe ich davon, wenn ich meine Überreste, ob nun mit oder ohne Organe, auf irgendeinem Friedhof verscharren lassen? Wenn jemand mit meiner Leiche irgendwas anzufangen wüsste, und sei es die Zootiere zu füttern, kann er sie meinetwegen haben, juckt mich nicht. Klar, am liebsten wäre mir eine Verwertung, die Nutzen stiftet, also etwa wissenschaftliche Forschung. Wenn hieran aber kein Bedarf besteht: für nen Fuffi würde ich sie auch dem nächstbesten Nekrophilen überschreiben.

#613:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 00:00
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:


Zitat:
...dass der allgemeine Grundsatz, dass Menschen vor Handlungen bewahrt werden sollen, die sie bereuen könnten, weder einer freiheitlichen Gesellschaft angemessen, noch in anderen Bereichen verwirklicht ist


Mit den Augen rollen Hört sich das jetzt sehr nach FDP an? Verlegen



Nö, das hört sich einfach nur vernünftig an.

#614:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 00:18
    —
Man muss sich aber sehr mit dem Thema beschäftigen, um deine Freiheiten nicht gruselig zu finden - fast bin ich so weit.

Deine Angehörigen könnten evtl durch solche Bestattungsarten dem Wahnsinn verfallen, wenn sie nicht erfolgreich darauf vorbereitet wurden.

#615:  Autor: muadibWohnort: Frankfurt BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 00:21
    —
Keller hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
.....
Warum wird es dann von anderen wieder als schockierend empfunden, dass man seine Organe verkaufen oder auch als Hundefutter vermarkten könnte. ....

Von wem? Sind das die, die sonst immer für Organspenden sind?

Ich hätte gar nichts dagegen, wenn meine Leiche verwertet würde - im Zweifelsfall werde ich sie noch selbst der Medizin für die Anatomiekurse zur Verfügung stellen.

fwo


Sehe ich genauso. Was genau habe ich davon, wenn ich meine Überreste, ob nun mit oder ohne Organe, auf irgendeinem Friedhof verscharren lassen? Wenn jemand mit meiner Leiche irgendwas anzufangen wüsste, und sei es die Zootiere zu füttern, kann er sie meinetwegen haben, juckt mich nicht. Klar, am liebsten wäre mir eine Verwertung, die Nutzen stiftet, also etwa wissenschaftliche Forschung. Wenn hieran aber kein Bedarf besteht: für nen Fuffi würde ich sie auch dem nächstbesten Nekrophilen überschreiben.


Wie kann denn der eigene Körper dermaßend unwichtig sein? Dir scheint ja gar nichts heilig zu sein.

#616:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 00:44
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Warum wird es dann von anderen wieder als schockierend empfunden, dass man seine Organe verkaufen oder auch als Hundefutter vermarkten könnte. Ist es schlimm für eine Leistung eine Gegenleistung zu nehmen? Vielleicht brauchen Waisenkinder Geld für die Ausbildung o.ä.

Da besteht also eine ethische Grenze.
Auch wenn jemand seine gestorbene Oma als totes Gewebe bezeichnet, wird er die Leiche vermutlich nicht an eine Abdeckerei verkaufen wollen.

Sicherlich nicht, schließlich bestehen noch emotionale Verbindungen zur verstorbenen Person, die die Angehörigen nach dem Tod des Menschen weiter aufrechterhalten, in ihren Erinnerungen und auch übertragen auf den Körper des Verstorbenen. Das ist ja im Grunde nichts Schlimmes.

Was in den Diskussionen um Organspenden hier leider von Seite der Gegner stets zu kurz kommt, ist ein anderer Wert abseits des pietätvollen Umgangs mit Verstorbenen: Nämlich daß es todkranke Patienten gibt, deren Leben gerettet bzw. verlängert werden kann. Ein hirntoter Mensch wird nur noch künstlich am Leben erhalten, und früher oder später werden auch bei einem Nichtspender die Maschinen abgestellt.

Die Frage ist in meinen Augen nur, ob man mit dessen Organen anderen Menschen noch helfen möchte oder nicht. Und da bin auch ich klar für die österreichische Variante. Menschen sterben zu lassen, um einen ohnehin todgeweihten Körper vollständig beerdigen zu können, läßt an Pietät gegenüber den noch Lebenden mangeln.

#617:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 01:33
    —
muadib hat folgendes geschrieben:
....
Wie kann denn der eigene Körper dermaßend unwichtig sein? Dir scheint ja gar nichts heilig zu sein.

Mein Körper ist mir heilig, solange es meiner ist, solange ich autonom über ihn verfügen kann. (Und ich vermute mal, wenn wir beide uns nebeneinanderstellten, könnte sogar sichtbar sein, dass meiner mir heiliger ist als dir der deine.) Aber wenn ich tot bin, ist "mein Köper" nicht mehr meiner - es ist ein Kadaver, der entsorgt werden muss. Ich werde nicht mehr dabei sein. Das ist alles.

fwo

#618:  Autor: LarifariWohnort: NDS + NRW BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 01:45
    —
Ich sehe es auch so, daß gerade Organspender den Wert eines Lebendkörpers besonders zu schätzen wissen, da sie bereit sind, Ersatzteile nach eigenem Ableben anderen zur zu Verfügung stellen, die für mehrere lebenserhaltend oder lebenserleichternd sind. Wenn ich allein schon an die ganzen Dialyse-Patienten denke und ein frischer Leichnahm hat gleich 2 Nieren, mit denen er auch 2 Menschen helfen könnte usw. Für mich gibts nichts Schlimmeres, als ein leidendes Lebewesen. Und wenn ich auch noch weiß, dass mit meinen Organen, die mir ja nicht mehr dienlich sind, das eine oder andere Leiden aufhören könnte, dann ist Organspende für mich selbstverständlich.

#619:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 09:20
    —
@larifari
du meinst, du würdest deinen Körper in diesem Bewusstsein extra fit halten?

@meinegitarrebrauchtstrom
Die österreichische Variante entspricht mE aber nicht dem Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung.
Es kommt mir eigentlich wie Kindstaufe vor, die hier im Forum oft genug und zu Recht bemängelt wird, weil ein Kind sich noch nicht bewusst dafür oder dagegen entscheiden kann.

Im Link wird für die Widerspruchslösung die Information der Bevölkerung als besonders wichtig hervorgehoben.
Besonders krass ist deshalb der Umstand, dass sterbende ausländische Urlauber o.ä. den gleichen Regeln des Widerspruchs unterliegen – davon habe ich nie vorher gehört!
Ab 14 Jahren kann (und bei Bedarf muss?) man Widerspruch einlegen.
Ich frage mich, ob Jugendliche z.B. bei Ferienfreizeiten in Österreich vorher darauf hingewiesen werden und sich dann nach Wunsch in das Widerspruchsregister eintragen.

Vielleicht ist die Möglichkeit zu handeln (mit seiner Niere o.ä. als Lebendspender oder dem Leichnam zugunsten Angehöriger) eher Anreiz für höheres Angebot und eher mit dem Grundrecht vereinbar.

#620:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 09:35
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

@meinegitarrebrauchtstrom
Die österreichische Variante entspricht mE aber nicht dem Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung.
Es kommt mir eigentlich wie Kindstaufe vor,


Der Vergleich von 14jährigen mit getauften Neugeborenen ist daneben oder bist du auch gegen die Religionsmündigkeit von 14jährigen. Und die Freiheit und Selbstbestimmung hast du in der Möglichkeit des Widerspruchs.

Wenn du tatsächlich so empört bist, dass du oder die armen 14jährigen Jugendlichen an der Grenze zur Österreich nicht informiert werden, dass sie jetzt potentielle Organspender sind, glaubst du wirklich, dass ich an der Grenze zu Deutschland über deutsche Gesetze informiert werde?
Wird ein 14jähriger Jugendlicher an der Grenze zur Deutschland informiert, dass in Deutschland die Versorgung mit Transplantaten schlechter ist?

#621: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 14:53
    —
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Die Behauptung, die Organentnahme von Hirntoten sei Tötung, halte ich für dumm und verantwortungslos.


Wieso dumm? Un welcher Verantwortung wird dadurch nict Genüge getan? er Veratwortung, möglichst viele Ersatzteile bereitzustellen? Diese Verantwortung gibt es nicht, ein mwench ist kein Ersatzteillager.

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
40% derer, die dringend ein Spenderorgan benötigen, segnen das Zeitliche, weil die Spendenbereitschaft immer noch zu gering ist.


Und? haben die eine Anspruch auf einen Spender?

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Das verdanken wir maßgeblich Aufsätzen und Artikeln wie diesen, die mit reißerischen Mafiosostories vom "Rohstoff Mensch" und medizinischem Halbwissen einen ganzen Medizinzweig in Verruf bringen und Menschen dazu animieren, ihren Leichnam lieber im Grab verrotten zu lassen, als Leben zu retten.


Dieser Medizinzweig bringt sich ganz gut selber in Verruf.

Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Hauptsache man bewahrt sich die Illusion, das Schicksal des Hirntods sei möglicherweise umkehrbar, weil der Leichnam, dank Herzlungenmaschine, über längeren Zeitraum noch ein paar physiologische Reflexe zeigt.

In dieses Dilemma hat sich die Transplantationsmedizin selbst hineinmanöveriert mit ihrer Weigerung, sich mit der Tötungsproblematik auseinanderzusetzen. Wer hat denn die Medizin dazu gezwungen, lauthals zu verkünden, Organe dürften nur nach dem Tod entnommen werden? Die Transplantationsmedizin ist doch ganz allein selber schuld, dass derartige Argumente für Argumente gegen Transplantationen gehalten werden. Und das alles ganz davon abgesehen, dass dieses Beharren auf einer wohligen Illusion möglicherweise das Angebot an Organspenden mehr einschränkt als jegliche ach so böse "Spendenverweigerung".

#622: Re: Organspende Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:15
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen, schließlich ist der Tod das Ende deiner Existenz. Wieso sollte man den Willen nicht länger existenter Personen beachten?

#623: Re: Organspende Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:20
    —
caballito hat folgendes geschrieben:

Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.



Nein, du hast kein Eigentumsrecht an deinem Köper. Höchstens an Sachen, die von diesem abgetrennt werden, wie z.B. Haare. Eigentum kann man nur an Sachen haben, und der Körper eines lebenden Menschen ist keine Sache (köperlicher Gegenstand).

Wenn du tot bist, bist du kein Rechtssubjekt mehr, dein Eigentumsrecht geht auf deine Erben über.

Ich betrachte es als eine allgemeine menschliche Pflicht, die eignen Körper zu spenden.
Es sollte eine Vermutung zur postmortalen Organspende kodifiziert werden, mit Möglichkeit der ausdrückliche Verweigung einer solchen.


Arha

#624:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:20
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Gehen wir das doch mal durch:
Wir sind kein Verbund gleichberechtigter Zellen, sondern ein Verbund von Geweben. Auch diese Gewebe sind ab einer gewissen Organisationshöhe nicht mehr gleichbrechtigt, wie an dem Beispiel mit Wurm und Primat unschwer gezeigt werden konnte.

Und? Das ist banal, und du darfst dich zum wiederholte Male aufgefordert fühlen, zu belegen, wo ich gegenteiliges geschrieben habe.

fwo hat folgendes geschrieben:
Wir haben füher den Kreislauf für die Todesdefinition benutzt, weil der auch für den Arzt vor Ort ohne Technik direkt fassbar war. Dabei ist der Zusammenbruch des Kreislaufs jedoch nicht gleichbedeutend mit dem Tod aller Zellen dieses sterbenden Organismus. So wachsen z.B. Haare noch Stunden nach dem Tode eines Menschen weiter. Ist er also gar nicht tot? Ist er erst tot, wenn alle Zellen flüssig sind?

Nein, der Kreislauf war nie eine Todesdefinition. Das, was dadurch definiert wurde, hieß und heißt "klinischer Tod". Und dass etliche Menschen den überlebt haben, dürfte bekannt sein.

Die Todesmerkmale, anhand denen jemand für definitiv tot erklärt wurde, waren andere, und es gibt wohl niemanden, der bezweifeln würde, dass jemand, der diese Merkmale erfüllt, tot ist.

Freilich gab und gibt es Zustände, und dazu gehörte einmal der klinische Tod, bei denen unweigerlich alsbald der "richtige" Tod eintritt, und ja, solche Zustände haben immer genügt, auf weitere Behandlung zu verzichten. Und ja, der Hirntod gehört da unweigerlich dazu.

Trotzdem gibt es absolut keinen Grund, von irgendetwas anderem als vom Hirntod zu sprechen, wenn der Hirntod gemeint ist. Ebensowenig, wie es einen Grund gibt, betimmte Konsequenten nicht an den Hirntod zu koppeln. Wenn aber diese Konsequenzen eben gerade nicht offen an den Hirntod gebunden werden, sondern an den "richtigen" Tod, dann aber der Hirntod zum "richtigen Tod umdefiniert wird, dann liegt da ein Etikettenschwindel vor, dann will jemand etwas verschleiern.

fwo hat folgendes geschrieben:
Heute findet Sterben sehr oft in einer technisierten Umgebung statt, die es erlaubt, einzelne Organe über den Tod des Organismus hinaus am Leben zu erhalten.


Du selbst hast weiter oben darauf hingewisen, dass ein einzelnes Organ kein Körper ist. Dann tu jetzt bitte nicht so, als ob es das wäre. Das vom Körper getrennte Organ ist, aus der Sicht des Körpers, verdammt zelltot, da restlos weg.

fwo hat folgendes geschrieben:
Besonders unter diesen Bedingungen vom Zelltod als dem Tod des Organismus auszugehen, ist einfach nur absurd. Es wäre ein Rückschritt in eine vorgeschichtliche Zeit des Wunderglaubens von der möglichen Wiederauferstehung, in der man den Rudelgenossen erst dann aufgegeben hat, wenn die Kennzeichen der Verwesung nicht mehr zu übersehen waren - ein ähnliches Verhalten wird übrigens von Elefanten beschrieben.

Das ist, mit Verlaub, gequrilter Blödsinn. Wie kommst du bitteschön von der Feststelung "Das ist noch nicht tot" zu Wiederauferstehung? Behalte deine Unterstellungen und Strohmänner bitte für dich.

fwo hat folgendes geschrieben:
Um ganz schnell zum eigentlichen Punkt zu kommen: Es sind nicht alle Organe gleich wichtig für das Leben meines Organismus. Es gibt führende und nachgeordente.

Auch das ist banal, und du darfst dich zum wiederholte Male aufgefordert fühlen, zu belegen, wo ich gegenteiliges geschrieben habe.

fwo hat folgendes geschrieben:
Welches Organ ist "federführend" in meinem Organismus, wer bin "Ich" - bzw. wo bin ich in meinem Körper verortet?

Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ein Organ federführend sei?

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich existiere als subjektive Kontinuität meiner Person nur in meinem Gehirn.

Du existierst zunächst einmal, und das ganz unabhängig von irgendeiner Wahrnehmung, als biologischer Organismus der Spezies homo sapiens.

fwo hat folgendes geschrieben:
Was spricht also dagegen, den irreversiblen Komplettausfall dieses Organs als Todesmerkmal meiner Person anzunehmen?

Was spricht dafür? Außer dem Interesse an deinen Organen ...

fwo hat folgendes geschrieben:
btw: Wir reden hier über lernfähige Organismen, die in der Lage sind, auf Basis einer abstrakten Datenverarbeitung in Echtzeit zu reagieren, wir reden über Nerven und speziell über das zentrale Nevensystem ab einer gewissen Organisationshöhe.


Und unterhalb dieser ists keine Zoologie mehr?

fwo hat folgendes geschrieben:
Nenne mir doch bitte das Äquivalent zum zentralen Nervensystem oder auch nur das zum Nerven in der Botanik, damit mir meine herablassende Sicht so richtig klar wird. (Nur als Warnung : Ich habe mal eine Diplomnebenfachprüfung zur angewandten Botanik abgelegt, also bitte nicht schwallern.)

Warum sollte ich ein solches benennen müssen (mal abgesehen davon, dass du mir bitte das entsprechende beim Schwamm benennen darfst, oder gehört der neuerdings zur Botanik?) Dass du so großen auf das ZNS legt, ist ja gerade deine herablassende Sicht auf alles, was keines hat.

#625:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:23
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
.....
Warum wird es dann von anderen wieder als schockierend empfunden, dass man seine Organe verkaufen oder auch als Hundefutter vermarkten könnte. ....

Von wem? Sind das die, die sonst immer für Organspenden sind?

Ich hätte gar nichts dagegen, wenn meine Leiche verwertet würde - im Zweifelsfall werde ich sie noch selbst der Medizin für die Anatomiekurse zur Verfügung stellen.

fwo

Und wer genau will dich jetzt dran hindern?

#626:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:25
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Menschen sterben zu lassen, um einen ohnehin todgeweihten Körper vollständig beerdigen zu können, läßt an Pietät gegenüber den noch Lebenden mangeln.

Soso.

#627: Re: Organspende Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:27
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen, schließlich ist der Tod das Ende deiner Existenz. Wieso sollte man den Willen nicht länger existenter Personen beachten?

Wenn jemand an dein Grab geht und sich Teile deiner Leiche nimmt dann muß dieser mit bis zu 3 Jahren Haft oder einer Geldstrafe rechnen. Allein der Versuch Teile deiner Leiche zu entwenden ist strafbar.

#628: Re: Organspende Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:34
    —
Arha hat folgendes geschrieben:
Ich betrachte es als eine allgemeine menschliche Pflicht, die eignen Körper zu spenden.
Es sollte eine Vermutung zur postmortalen Organspende kodifiziert werden, mit Möglichkeit der ausdrückliche Verweigung einer solchen.

Das kenne ich von der Kirchenzugehörigkeit, da ist man auch von Geburt an drin, da muß man austreten ohne vorher gefragt worden zu sein ob man eintreten will.

Finde es krass wie manche hier diesen Leben-Ansichts-Punkt anderen per Gesetz überstülpen wollen. Bei anderen Punkten sind sie dann am schimpfen wenn sie zu etwas gezwungen werden was ihrer Sicht von Leben nicht entspricht...

#629: Re: Organspende Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:40
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen, schließlich ist der Tod das Ende deiner Existenz. Wieso sollte man den Willen nicht länger existenter Personen beachten?

Wenn jemand an dein Grab geht und sich Teile deiner Leiche nimmt dann muß dieser mit bis zu 3 Jahren Haft oder einer Geldstrafe rechnen. Allein der Versuch Teile deiner Leiche zu entwenden ist strafbar.



Das geschützte Rechtsgut ist aber das Pietätsgefühl der Gesellschaft, und nicht die (nicht mehr vorhandenen) Interessen des Toten.

Nach dem Tode wird der Wille des Toten grundsätzlich nur im Rahmen des Erbrechts beachtet, neuerdings auch im Zusammenhang mit postmortaler Organspende.


A.

#630: Re: Organspende Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:42
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Das kenne ich von der Kirchenzugehörigkeit, da ist man auch von Geburt an drin, da muß man austreten ohne vorher gefragt worden zu sein ob man eintreten will.



Nein, erst mit der Taufe, und diese hast du den Eltern zu verdanken....sie haben sich entschieden, dich als Kind taufen zu lassen.


A.

#631: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:47
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen,

Kann man.

Muss man aber nicht.

#632: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:48
    —
Arha hat folgendes geschrieben:

Ich betrachte es als eine allgemeine menschliche Pflicht, die eignen Körper zu spenden.


Ich nicht.

Arha hat folgendes geschrieben:
Es sollte eine Vermutung zur postmortalen Organspende kodifiziert werden, mit Möglichkeit der ausdrückliche Verweigung einer solchen.

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

#633: Re: Organspende Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:55
    —
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

#634: Re: Organspende Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 15:57
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:

Ich betrachte es als eine allgemeine menschliche Pflicht, die eignen Körper zu spenden.


Ich nicht.

Arha hat folgendes geschrieben:
Es sollte eine Vermutung zur postmortalen Organspende kodifiziert werden, mit Möglichkeit der ausdrückliche Verweigung einer solchen.

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?



Weil alle mal in die Situation kommen könnten, auf eine Organspande angewiesen zu sein.

Ich betrachte dies nicht als nur "meine private Präferenz", sondern das objektiv vorhandene Interesse aller.

I.ü.: Bei der von mir angesprochenen Kodifzierung sollte noch der Passus enthalten sein, dass Oranspenden aus dem allgemeinen Pool nur an diejenigen gehen, die keine Verweigerung der Einwillgung vermerkt haben. zynisches Grinsen


A.

#635: Re: Organspende Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 16:08
    —
Arha hat folgendes geschrieben:

Weil alle mal in die Situation kommen könnten, auf eine Organspande angewiesen zu sein.

Ich betrachte dies nicht als nur "meine private Präferenz", sondern das objektiv vorhandene Interesse aller.
Da ist was dran. Schließlich wird von den Ärzten erwartet, daß sie bei jedem von uns alles in ihrer Macht stehende tun, um Leben zu retten. Dann sollten man ihnen dazu auch alle Möglichkeiten geben. Wer dazu eine dezidiert andere Meinung hat, für den ist es sicherlich nicht zuviel verlangt, wenn er das einmal zu Protokoll gibt.

#636: Re: Organspende Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 16:13
    —
Arha hat folgendes geschrieben:
I.ü.: Bei der von mir angesprochenen Kodifzierung sollte noch der Passus enthalten sein, dass Oranspenden aus dem allgemeinen Pool nur an diejenigen gehen, die keine Verweigerung der Einwillgung vermerkt haben. zynisches Grinsen
A.


Meine Rede!

#637: Re: Organspende Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 16:42
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
I.ü.: Bei der von mir angesprochenen Kodifzierung sollte noch der Passus enthalten sein, dass Oranspenden aus dem allgemeinen Pool nur an diejenigen gehen, die keine Verweigerung der Einwillgung vermerkt haben. :twisted:
A.


Meine Rede!


Ihr würdet also jemanden, der seine Organe nicht spenden will, damit bestrafen, daß ihr ihn verrecken lasst, obwohl er ein neues Herz bekommen könnte.

Dann würdet ihr vielleicht auch befürworten, jemandes Hand abzuhacken, wenn er damit geklaut hat? Wenigstens stirbt er nicht daran.

#638: Re: Organspende Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 17:01
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
I.ü.: Bei der von mir angesprochenen Kodifzierung sollte noch der Passus enthalten sein, dass Oranspenden aus dem allgemeinen Pool nur an diejenigen gehen, die keine Verweigerung der Einwillgung vermerkt haben. zynisches Grinsen
A.


Meine Rede!


Ihr würdet also jemanden, der seine Organe nicht spenden will, damit bestrafen, daß ihr ihn verrecken lasst, obwohl er ein neues Herz bekommen könnte.


Falls ein Engpass bestünde, selbstverständlich.

zelig hat folgendes geschrieben:

Dann würdet ihr vielleicht auch befürworten, jemandes Hand abzuhacken, wenn er damit geklaut hat? Wenigstens stirbt er nicht daran.


Schwachsinn, aber das war Dir vermutlich schon beim Abschicken klar, oder?

#639: Re: Organspende Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 17:04
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Ihr würdet also jemanden, der seine Organe nicht spenden will, damit bestrafen, daß ihr ihn verrecken lasst, obwohl er ein neues Herz bekommen könnte.

Dann würdet ihr vielleicht auch befürworten, jemandes Hand abzuhacken, wenn er damit geklaut hat? Wenigstens stirbt er nicht daran.

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Es geht nicht um Bestrafung. Es geht einfach um die simple Tatsache, daß es weniger Spenderorgane gibt, als gebraucht werden. Das bedeutet ganz praktisch, daß Menschen sterben, bevor sie ein solches Organ bekommen können. Es wird also immer ausgewählt. Und da ist es nur konsequent, daß man auf der Liste erst einmal die nimmt, die Organspende in Ordnung finden, denn man will doch niemandem etwas aufdrängen, das er selbst ablehnt, oder nicht?

#640: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 17:05
    —
Arha hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:

Ich betrachte es als eine allgemeine menschliche Pflicht, die eignen Körper zu spenden.


Ich nicht.

Arha hat folgendes geschrieben:
Es sollte eine Vermutung zur postmortalen Organspende kodifiziert werden, mit Möglichkeit der ausdrückliche Verweigung einer solchen.

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?



Weil alle mal in die Situation kommen könnten, auf eine Organspande angewiesen zu sein.

Ich betrachte dies nicht als nur "meine private Präferenz", sondern das objektiv vorhandene Interesse aller.

I.ü.: Bei der von mir angesprochenen Kodifzierung sollte noch der Passus enthalten sein, dass Oranspenden aus dem allgemeinen Pool nur an diejenigen gehen, die keine Verweigerung der Einwillgung vermerkt haben. zynisches Grinsen


A.


Klingt ganz vernünftig, solange die Nichtspender nicht glänzlich von Spenderorganen ausgeschlossen sind, sondern lediglich eine geringere Priorität haben.

#641: Re: Organspende Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 17:07
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
I.ü.: Bei der von mir angesprochenen Kodifzierung sollte noch der Passus enthalten sein, dass Oranspenden aus dem allgemeinen Pool nur an diejenigen gehen, die keine Verweigerung der Einwillgung vermerkt haben. :twisted:
A.


Meine Rede!


Ihr würdet also jemanden, der seine Organe nicht spenden will, damit bestrafen, daß ihr ihn verrecken lasst, obwohl er ein neues Herz bekommen könnte.


Falls ein Engpass bestünde, selbstverständlich.


Wie genau soll dieser Engpass aussehen? Und wie genau verändert sich für diesen Fall die Entscheidungslage für den potentiellen Empfänger - im Gegensatz zur jetzigen Situation?

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:

Dann würdet ihr vielleicht auch befürworten, jemandes Hand abzuhacken, wenn er damit geklaut hat? Wenigstens stirbt er nicht daran.


Schwachsinn, aber das war Dir vermutlich schon beim Abschicken klar, oder?


Kein Schwachsinn. Eurer Denkweise liegt nach meiner Auffasung genau die archaische Sichtweise zugrunde, mit der auch andere barbarische Strafen begründet werden.

#642: Re: Organspende Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 17:11
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:

Ich betrachte es als eine allgemeine menschliche Pflicht, die eignen Körper zu spenden.


Ich nicht.

Arha hat folgendes geschrieben:
Es sollte eine Vermutung zur postmortalen Organspende kodifiziert werden, mit Möglichkeit der ausdrückliche Verweigung einer solchen.

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?



Weil alle mal in die Situation kommen könnten, auf eine Organspande angewiesen zu sein.

Ich betrachte dies nicht als nur "meine private Präferenz", sondern das objektiv vorhandene Interesse aller.

I.ü.: Bei der von mir angesprochenen Kodifzierung sollte noch der Passus enthalten sein, dass Oranspenden aus dem allgemeinen Pool nur an diejenigen gehen, die keine Verweigerung der Einwillgung vermerkt haben. :twisted:


A.


Klingt ganz vernünftig, solange die Nichtspender nicht glänzlich von Spenderorganen ausgeschlossen sind, sondern lediglich eine geringere Priorität haben.


Es klingt nicht vernünftig, da explizit von Auschluss gesprochen wurde, nicht von Priorisierung.

#643: Re: Organspende Autor: astarte BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 17:24
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
I.ü.: Bei der von mir angesprochenen Kodifzierung sollte noch der Passus enthalten sein, dass Oranspenden aus dem allgemeinen Pool nur an diejenigen gehen, die keine Verweigerung der Einwillgung vermerkt haben. zynisches Grinsen
A.


Meine Rede!


Ihr würdet also jemanden, der seine Organe nicht spenden will, damit bestrafen, daß ihr ihn verrecken lasst, obwohl er ein neues Herz bekommen könnte.

Also ich auf gar keinen Fall. Ich würde keine solche Einschränkung akzeptieren. Wenn ich <s>hinüber</s> hirntot bin, ist kann man meine Organe jemand verpflanzen, der braucht. Punkt.

#644: Re: Organspende Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 17:26
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:

Ich betrachte es als eine allgemeine menschliche Pflicht, die eignen Körper zu spenden.


Ich nicht.

Arha hat folgendes geschrieben:
Es sollte eine Vermutung zur postmortalen Organspende kodifiziert werden, mit Möglichkeit der ausdrückliche Verweigung einer solchen.

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?



Weil alle mal in die Situation kommen könnten, auf eine Organspande angewiesen zu sein.

Ich betrachte dies nicht als nur "meine private Präferenz", sondern das objektiv vorhandene Interesse aller.

I.ü.: Bei der von mir angesprochenen Kodifzierung sollte noch der Passus enthalten sein, dass Oranspenden aus dem allgemeinen Pool nur an diejenigen gehen, die keine Verweigerung der Einwillgung vermerkt haben. zynisches Grinsen


A.


Klingt ganz vernünftig, solange die Nichtspender nicht glänzlich von Spenderorganen ausgeschlossen sind, sondern lediglich eine geringere Priorität haben.


Es klingt nicht vernünftig, da explizit von Auschluss gesprochen wurde, nicht von Priorisierung.


Das stimmt sogar.
Ich habe entweder schlampig gelesen und zugestimmt oder einfach intuitiv das "Richtige" verstanden.
Organe "wegzuschmeißen" um Nichtspender zu bestrafen wäre - wie Du schon sagst - ausgesprochen "archaisch" und ich nehme beleidigt zur Kenntnis, daß Du mir das zutraust.

#645: Re: Organspende Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 17:33
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
[...]
Organe "wegzuschmeißen" um Nichtspender zu bestrafen wäre - wie Du schon sagst - ausgesprochen "archaisch" und ich nehme beleidigt zur Kenntnis, daß Du mir das zutraust.


Ne, tu ich ja gar nicht. Wieder gut? : )

#646: Re: Organspende Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 17:59
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:


Das stimmt sogar.
Ich habe entweder schlampig gelesen und zugestimmt oder einfach intuitiv das "Richtige" verstanden.
Organe "wegzuschmeißen" um Nichtspender zu bestrafen wäre - wie Du schon sagst - ausgesprochen "archaisch" und ich nehme beleidigt zur Kenntnis, daß Du mir das zutraust.



Ich glaube allerdings nicht, dass wir in absehbarer Zeit in die Verlegenheit kommen, Organe mangels Abnehmer "wegschweißen" zu müssen.... Mit den Augen rollen


A.

#647: Re: Organspende Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 23:17
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen,

Kann man.

Muss man aber nicht.
Und aus welchen Gründen sollte man es nicht so sehen?

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen, schließlich ist der Tod das Ende deiner Existenz. Wieso sollte man den Willen nicht länger existenter Personen beachten?

Wenn jemand an dein Grab geht und sich Teile deiner Leiche nimmt dann muß dieser mit bis zu 3 Jahren Haft oder einer Geldstrafe rechnen. Allein der Versuch Teile deiner Leiche zu entwenden ist strafbar.
Das mag ja sein, aber wo spielt der angebliche Wille der Leiche eine Rolle? Mir wäre es nämlich egal, ob meine Leiche geklaut wird, oder nicht - mich gibt es ja nicht mehr.
Edit: Natürlich unter der Vorausetzung, dass es mein Wille war, begraben zu werden und mindestens 30 Jahre unter einem Blumenbeet zu liegen. Sprich, es verstößt durchaus gegen den Willen den ich hatte. Aber es kann mich halt nicht mehr kümmern, wenn dem Willen nicht entsprochen wird.


Zuletzt bearbeitet von Komodo am 09.11.2010, 23:29, insgesamt einmal bearbeitet

#648:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 23:23
    —
Man kann vielleicht nicht unbeschwert sterben mit dem Wissen, dass die Messer schon gewetzt werden, um dich zu zerstückeln zwinkern

Wenn ich hinüber bin, wäre es mir auch egal, aber ich möchte es vorher nicht wissen.
Wie soll man das anstellen?

#649:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 23:27
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Man kann vielleicht nicht unbeschwert sterben mit dem Wissen, dass die Messer schon gewetzt werden, um dich zu zerstückeln zwinkern

Wenn ich hinüber bin, wäre es mir auch egal, aber ich möchte es vorher nicht wissen.
Wie soll man das anstellen?

Denke nicht darüber nach. Problem gelöst.

#650:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 09.11.2010, 23:49
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Man kann vielleicht nicht unbeschwert sterben mit dem Wissen, dass die Messer schon gewetzt werden, um dich zu zerstückeln zwinkern

Wenn ich hinüber bin, wäre es mir auch egal, aber ich möchte es vorher nicht wissen.
Wie soll man das anstellen?

Wenn du zu einer Kandidatin für die Organspende wirst, ist das mit dem unbeschwert sterben eh keine Option. Organspender sterben in der Regel nicht im Bett, jedenfalls nicht in ihrem eigenen. Vielleicht hilft dir der Gedanke, daß das, woran dann rumgeschnippelt wird, alles mögliche ist, aber nicht du.

Ich war einmal Opfer in einem Verkehrsunfall, der durchaus mein letzter Tag hätte sein können. Ich konnte nichts für den Unfall und auch nichts dafür, daß ich es überlebt habe. Es gehr alles sehr schnell, du siehst das unvermeidliche auf dich zukommen und du empfindest eigentlich nichts. Mach dir keine Gedanken darüber. Genieße das Leben, solange es dauert und freue dich, daß du im Falle eine verfrühten Abgangs wenigstens noch jemand anderem einen Gefallen tun kannst.

#651:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 00:01
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Organspender sterben in der Regel nicht im Bett, jedenfalls nicht in ihrem eigenen.


Super Tipp, danke!
Dann gehe ich jetzt mal in Selbiges Mr. Green

#652:  Autor: LarifariWohnort: NDS + NRW BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 01:20
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
@larifari
du meinst, du würdest deinen Körper in diesem Bewusstsein extra fit halten?

Nein, eigentlich nicht. Aber wenn was Brauchbares dabei sein sollte, immer unters leidende Volk damit, meine Exitenz ist dann ja vorbei und vllt. hilfts dem einen oder anderen, ein schöneres Leben zu führen.

Aber jetzt, da ich noch lebe, packe ich mich nicht extra in Watte, da leb ich ganz normal (denk ich Smilie )


//Edith:
Hilfe - ich kann nicht quoteln. Was nun? Lachen

Zitat repariert, Mo.

#653:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 04:31
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
.....
Trotzdem gibt es absolut keinen Grund, von irgendetwas anderem als vom Hirntod zu sprechen, wenn der Hirntod gemeint ist. Ebensowenig, wie es einen Grund gibt, betimmte Konsequenten nicht an den Hirntod zu koppeln. Wenn aber diese Konsequenzen eben gerade nicht offen an den Hirntod gebunden werden, sondern an den "richtigen" Tod, dann aber der Hirntod zum "richtigen Tod umdefiniert wird, dann liegt da ein Etikettenschwindel vor, dann will jemand etwas verschleiern.
fettvon mir
Ich vermeide mal eine lange Antwort - und stelle einfach fest, dass noch irgendjemand außer mir da anscheinend doch Gründe sieht:
wiki hat folgendes geschrieben:
In der Rechtspraxis wird allerdings unter Tod i. S. d. § 3 Abs. 1 Nr. 2 TPG der Gesamthirntod verstanden. In zumeist ausdrücklicher Anlehnung an das Transplantationsrecht greift die Rechtsprechung auch in anderen Rechtsgebieten in Zweifelsfällen auf den Gesamthirntod als Todesdefinition zurück.

caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Heute findet Sterben sehr oft in einer technisierten Umgebung statt, die es erlaubt, einzelne Organe über den Tod des Organismus hinaus am Leben zu erhalten.


Du selbst hast weiter oben darauf hingewisen, dass ein einzelnes Organ kein Körper ist. Dann tu jetzt bitte nicht so, als ob es das wäre. Das vom Körper getrennte Organ ist, aus der Sicht des Körpers, verdammt zelltot, da restlos weg.

Wer redet von abgetrennten Organen? Wir können heute einen kompletten und ziemlich toten Menschen mit entsprechendem apparativen Aufwand noch ziemlich lange "frisch" halten. Was dabei am Leben gehalten wird, sind letztendlich jedoch einzelne Organe und nicht der Mensch - wenn Du ihn nicht rein anatomisch definierst.
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Besonders unter diesen Bedingungen vom Zelltod als dem Tod des Organismus auszugehen, ist einfach nur absurd. Es wäre ein Rückschritt in eine vorgeschichtliche Zeit des Wunderglaubens von der möglichen Wiederauferstehung, in der man den Rudelgenossen erst dann aufgegeben hat, wenn die Kennzeichen der Verwesung nicht mehr zu übersehen waren - ein ähnliches Verhalten wird übrigens von Elefanten beschrieben.

Das ist, mit Verlaub, gequrilter Blödsinn. Wie kommst du bitteschön von der Feststelung "Das ist noch nicht tot" zu Wiederauferstehung? Behalte deine Unterstellungen und Strohmänner bitte für dich.

Ich lasse mir mal wieder von Wiki helfen:
Zitat:
Die Schwierigkeit einer für alle Lebewesen gültigen Definition lässt sich durch die Beispiele Tod von Einzellern und Tod von Säugetieren erahnen. Im ersten Fall ist der Tod entweder durch den unumkehrbaren Verlust der Zellintegrität (Lyse) oder den unumkehrbaren Verlust der Zellteilungsfähigkeit (durch Zerstörung des Genoms) definiert, im zweiten Fall durch die unumkehrbare Desintegration lebensnotwendiger Organe wie des Herzkreislaufsystems und des zentralen Nervensystems (Gehirn).

Du schreibst davon, dass dir der Ausfall einzelner Organe nicht reicht, um vom Tod zu reden, es müsse schon der Zelltod sein, was dann (Teile reichen ja nicht) den Tod aller Zellen meinen muss, der so aber nicht feststellbar ist: Wir warten also auf die beginnende Zersetzung, wobei wir vielleicht nicht auf das Zerfließen warten müssen - wie wäre es mit der Totenstarre? (Wobei ich mir hier cytologisch nicht ganz sicher bin - abgesehen davon, dass die Starre von der Muskulatur ausgeht und nichts etwa über die Hautzellen aussagt, gehe ich eigentlich fast davon aus, dass der rigor mortis eben noch nicht den Zelltod der Muskelzellen anzeigt, sondern das letzte Stadium davor). Mal ganz ehrlich: Mir erscheint schon die Erwähnung des Zelltodes beim Menschen einfach nur albern. So ist auch auch mein Hinweis auf Elefanten und Wiederauferstehungshoffnungen zu verstehen und so hattest Du ihn deiner Tonart nach auch richtig verstanden. AUf Strohmänner reagiert man nämlich normalerweise entspannter.
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Um ganz schnell zum eigentlichen Punkt zu kommen: Es sind nicht alle Organe gleich wichtig für das Leben meines Organismus. Es gibt führende und nachgeordente.

Auch das ist banal, und du darfst dich zum wiederholte Male aufgefordert fühlen, zu belegen, wo ich gegenteiliges geschrieben habe.

Explizit nirgens. Allerdings möchte ich doch noch mal (s.o.) darauf hinweisen, dass nur die Annahme einer vergleichbaren Wichtigkeit aller Organe der Forderung nach dem allgemeinen Zelltod auch für den Menschen wenigstens einen Anschein von Logik gibt.
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Welches Organ ist "federführend" in meinem Organismus, wer bin "Ich" - bzw. wo bin ich in meinem Körper verortet?

Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ein Organ federführend sei?

Das ist keine Idee, das ist eine Bewertung. Eine Bewertung des Dienstleistungsapparates Körper für das Subjekt fwo. Auf welche Teile kann ich (kurzfristig oder unter maschineller Hilfe) verzichten, ohne dass das Subjekt fwo dabei draufgeht. Um das an einem prominenten Beispiel zu erläutern: Das Subjekt Terri Schiavo war bereits 15 Jahre nicht mehr existent, als das Sterben des Körpers erlaubt wurde.
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich existiere als subjektive Kontinuität meiner Person nur in meinem Gehirn.

Du existierst zunächst einmal, und das ganz unabhängig von irgendeiner Wahrnehmung, als biologischer Organismus der Spezies homo sapiens.

Die Systematik die Du hier meinst, ist eine anatomische, die für Leichen gedacht ist. Lebend hat jeder Organismus seine eigene Wahrnehmung seiner Welt, die zu ihm gehört und in ihrer Ausprägung sowohl Merkmal seiner Art als auch seines Lebens ist. Auch die unterschiedliche Organisation dieser Wahrnehmung ist ein Grund gegen eine organisationsunabhängige Definition des Todes.
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Was spricht also dagegen, den irreversiblen Komplettausfall dieses Organs als Todesmerkmal meiner Person anzunehmen?

Was spricht dafür? Außer dem Interesse an deinen Organen ...

Das Ende meiner Existenz als Subjekt?

Aber die Entnahme von Organen ohne Beschädigung des Subjektes ist auch ein Grund, sich um den Todeszeitpunkt Gedanken zu machen.
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
btw: Wir reden hier über lernfähige Organismen, die in der Lage sind, auf Basis einer abstrakten Datenverarbeitung in Echtzeit zu reagieren, wir reden über Nerven und speziell über das zentrale Nevensystem ab einer gewissen Organisationshöhe.


Und unterhalb dieser ists keine Zoologie mehr?

fwo hat folgendes geschrieben:
Nenne mir doch bitte das Äquivalent zum zentralen Nervensystem oder auch nur das zum Nerven in der Botanik, damit mir meine herablassende Sicht so richtig klar wird. (Nur als Warnung : Ich habe mal eine Diplomnebenfachprüfung zur angewandten Botanik abgelegt, also bitte nicht schwallern.)

Warum sollte ich ein solches benennen müssen (mal abgesehen davon, dass du mir bitte das entsprechende beim Schwamm benennen darfst, oder gehört der neuerdings zur Botanik?) Dass du so großen auf das ZNS legt, ist ja gerade deine herablassende Sicht auf alles, was keines hat.

Natürlich habe ich bei diesem Thema, in dem es um die Todesdefinition beim Menschen geht und damit gleichzeitig die Definition dessen, was das Leben des Menschen, oder auch einfach den Menschen ausmacht, diese herablassende Sicht. Du offensichtlich nicht - ich wünsche dir viel Spaß bei der Unterhaltung mit deinem Badeschwamm. Und musikalischen Genuss beim Lauschen der Chöre von E. coli.

fwo

#654: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 13:54
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?

#655: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 13:57
    —
Arha hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Arha hat folgendes geschrieben:
Es sollte eine Vermutung zur postmortalen Organspende kodifiziert werden, mit Möglichkeit der ausdrückliche Verweigung einer solchen.

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?



Weil alle mal in die Situation kommen könnten, auf eine Organspande angewiesen zu sein.

Und alle damit leben müssen, dass möglicherweise kein passendes Organ zur Verfügung steht.

Arha hat folgendes geschrieben:
Ich betrachte dies nicht als nur "meine private Präferenz", sondern das objektiv vorhandene Interesse aller.

Oha, wir definieren unsere Ansicht als das objektive Interesse aller ... und Freiheit besteht dann darin, diese Notwendigkeit einzusehen?

#656: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 13:59
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Schließlich wird von den Ärzten erwartet, daß sie bei jedem von uns alles in ihrer Macht stehende tun, um Leben zu retten.

Jo, besondrs dann, wenn derjenige das gar nict will ...


Ansonsten: passende Organe herbeizuschaffen steht in der Macht keines Arztes.

#657: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:01
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen,

Kann man.

Muss man aber nicht.
Und aus welchen Gründen sollte man es nicht so sehen?

Und aus welchen Gründen sollte man es so sehen?

#658: Re: Organspende Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:03
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen,

Kann man.

Muss man aber nicht.
Und aus welchen Gründen sollte man es nicht so sehen?

Und aus welchen Gründen sollte man es so sehen?
Habe ich schon gesagt.

#659: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:03
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

#660: Re: Organspende Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:20
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.



Tut man auch, Ausnahmen: Erbrecht. So war es im Wesentlichen über Jahrhunderte.

Nun habe wir aber die technische Möglichkeit einer Organspende, die neue, interessante rechtliche Probleme mit sich bringt. *kotz*

Zu durchaus unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten ist Wikipedia Interesssantes zu entnehmen.

Und auch hier gilt: Die Theisten wollen sich hier breit machen.
Natürlich ist der Deutsche Ethikrat zu einem Drittel von kirchlichen Vertretern besetzt. In welche Richtung sie die Entwicklung der Rechtslage beeinflußen würden, kann sich jeder denken.


A.

#661: Re: Organspende Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:24
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.


Dieser Meinung kann man meiner Auffassung nach nur sein, wenn nicht berücksichtigt wird, daß der Mensch ein soziales Wesen ist, und die für die Aufrechterhaltung sozialer Zusammenhänge notwendigen Funktionen wie Vertrauen außer Acht gelassen werden. Die sind nämlich nicht an die Strecke eines individuellen Lebens gebunden.

#662: Re: Organspende Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:26
    —
Arha hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.



Tut man auch, Ausnahmen: Erbrecht.[...]


Ich habe ja bisher von den Verfechtern dieses Standpunktes noch keine Anwort bekommen (falls ich nichts übersehen hab). Also, soll das Erbrecht radikal umgebaut werden oder nicht? Schließlich juckt es den Toten nicht, wie mit seinem ehemaligen Eigentum verfahren wird.

#663: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:29
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.


Dieser Meinung kann man meiner Auffassung nach nur sein, wenn nicht berücksichtigt wird, daß der Mensch ein soziales Wesen ist, und die für die Aufrechterhaltung sozialer Zusammenhänge notwendigen Funktionen wie Vertrauen außer Acht gelassen werden. Die sind nämlich nicht an die Strecke eines individuellen Lebens gebunden.


Inwiefern spielt Vertrauen in diesem Zusammenhang eine Rolle?

#664: Re: Organspende Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:38
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.



Tut man auch, Ausnahmen: Erbrecht.[...]


Ich habe ja bisher von den Verfechtern dieses Standpunktes noch keine Anwort bekommen (falls ich nichts übersehen hab). Also, soll das Erbrecht radikal umgebaut werden oder nicht? Schließlich juckt es den Toten nicht, wie mit seinem ehemaligen Eigentum verfahren wird.



Radikale Umgestaltung des Erbrechts hat schwieriger als Regelung des Rechts der Organspende.

Denn ich denke, die meisten wäre eher an dem Geld der Erbtante interessiert als an ihrem Leichnam.

Und es juckt mich schon durchaus, ob und wieviel Geld ist meinen Kindern hinterlassen kann.


A.

#665: Re: Organspende Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:42
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.


Dieser Meinung kann man meiner Auffassung nach nur sein, wenn nicht berücksichtigt wird, daß der Mensch ein soziales Wesen ist, und die für die Aufrechterhaltung sozialer Zusammenhänge notwendigen Funktionen wie Vertrauen außer Acht gelassen werden. Die sind nämlich nicht an die Strecke eines individuellen Lebens gebunden.


Inwiefern spielt Vertrauen in diesem Zusammenhang eine Rolle?


Vertrauen darin, daß auch die Selbstbestimmung von Menschen geachtet wird, die einen von Deinem Standpunkt abweichende Meinung vertreten. Und zwar das Vertrauen der lebenden Menschen.

#666: Re: Organspende Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:45
    —
Arha hat folgendes geschrieben:

Und es juckt mich schon durchaus, ob und wieviel Geld ist meinen Kindern hinterlassen kann.


A.


Wenn Du tot bist, nicht. Ist das nicht die Grundlage Deiner Argumentation?

#667:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:54
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
.....
Trotzdem gibt es absolut keinen Grund, von irgendetwas anderem als vom Hirntod zu sprechen, wenn der Hirntod gemeint ist. Ebensowenig, wie es einen Grund gibt, betimmte Konsequenten nicht an den Hirntod zu koppeln. Wenn aber diese Konsequenzen eben gerade nicht offen an den Hirntod gebunden werden, sondern an den "richtigen" Tod, dann aber der Hirntod zum "richtigen Tod umdefiniert wird, dann liegt da ein Etikettenschwindel vor, dann will jemand etwas verschleiern.
fettvon mir
Ich vermeide mal eine lange Antwort - und stelle einfach fest, dass noch irgendjemand außer mir da anscheinend doch Gründe sieht:
wiki hat folgendes geschrieben:
In der Rechtspraxis wird allerdings unter Tod i. S. d. § 3 Abs. 1 Nr. 2 TPG der Gesamthirntod verstanden. In zumeist ausdrücklicher Anlehnung an das Transplantationsrecht greift die Rechtsprechung auch in anderen Rechtsgebieten in Zweifelsfällen auf den Gesamthirntod als Todesdefinition zurück.

Dass hier (und unter ausdrücklicher Anlehnung an die Transplantationsmedizin!) ein Grund gesehen wird, bedeutet nicht, dass auch einer da ist.

Dass dieser Etikettenschwindel salonfähig geworden ist, macht ihn nicht besser.


fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Heute findet Sterben sehr oft in einer technisierten Umgebung statt, die es erlaubt, einzelne Organe über den Tod des Organismus hinaus am Leben zu erhalten.


Du selbst hast weiter oben darauf hingewisen, dass ein einzelnes Organ kein Körper ist. Dann tu jetzt bitte nicht so, als ob es das wäre. Das vom Körper getrennte Organ ist, aus der Sicht des Körpers, verdammt zelltot, da restlos weg.

Wer redet von abgetrennten Organen?


Du, denke ich doch. Oder wovon sprichst du sonst?

fwo hat folgendes geschrieben:
Wir können heute einen kompletten und ziemlich toten Menschen mit entsprechendem apparativen Aufwand noch ziemlich lange "frisch" halten.


Stimmt. Und ist ein Problem. Und abgesehn davpn, dass seine Organe noch gebraucht werden, gibts kaum einen nachvollziehbaren Grund, sowas zu tun. Leider passiert es allzuoft trotzdem. Aber das hat nichts mit der Hirntodproblematik zu tun.

fwo hat folgendes geschrieben:
Was dabei am Leben gehalten wird, sind letztendlich jedoch einzelne Organe und nicht der Mensch - wenn Du ihn nicht rein anatomisch definierst.

Merkst du was?

Könnte der kleine, unbedeutende Umstand, dass ich aber genau diese definition verwenden, einen klitzekleinen Einfluss darauf haben, ob deine hochgelahreten Ausführungen, die nach deinen eigenen Worten aber nur anwendbar sind, wenn man diese Definition nicht verwendet, für mich irgendeine Bedeutung haben?

fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Besonders unter diesen Bedingungen vom Zelltod als dem Tod des Organismus auszugehen, ist einfach nur absurd. Es wäre ein Rückschritt in eine vorgeschichtliche Zeit des Wunderglaubens von der möglichen Wiederauferstehung, in der man den Rudelgenossen erst dann aufgegeben hat, wenn die Kennzeichen der Verwesung nicht mehr zu übersehen waren - ein ähnliches Verhalten wird übrigens von Elefanten beschrieben.

Das ist, mit Verlaub, gequrilter Blödsinn. Wie kommst du bitteschön von der Feststelung "Das ist noch nicht tot" zu Wiederauferstehung? Behalte deine Unterstellungen und Strohmänner bitte für dich.

Ich lasse mir mal wieder von Wiki helfen:
Zitat:
Die Schwierigkeit einer für alle Lebewesen gültigen Definition lässt sich durch die Beispiele Tod von Einzellern und Tod von Säugetieren erahnen. Im ersten Fall ist der Tod entweder durch den unumkehrbaren Verlust der Zellintegrität (Lyse) oder den unumkehrbaren Verlust der Zellteilungsfähigkeit (durch Zerstörung des Genoms) definiert, im zweiten Fall durch die unumkehrbare Desintegration lebensnotwendiger Organe wie des Herzkreislaufsystems und des zentralen Nervensystems (Gehirn).

Du schreibst davon, dass dir der Ausfall einzelner Organe nicht reicht, um vom Tod zu reden, es müsse schon der Zelltod sein, was dann (Teile reichen ja nicht) den Tod aller Zellen meinen muss, der so aber nicht feststellbar ist: Wir warten also auf die beginnende Zersetzung, wobei wir vielleicht nicht auf das Zerfließen warten müssen - wie wäre es mit der Totenstarre? (Wobei ich mir hier cytologisch nicht ganz sicher bin - abgesehen davon, dass die Starre von der Muskulatur ausgeht und nichts etwa über die Hautzellen aussagt, gehe ich eigentlich fast davon aus, dass der rigor mortis eben noch nicht den Zelltod der Muskelzellen anzeigt, sondern das letzte Stadium davor). Mal ganz ehrlich: Mir erscheint schon die Erwähnung des Zelltodes beim Menschen einfach nur albern.

Gut, "Zelltod" einfach nur so hinzuwerfen war vielleicht ein wenig flapsig. Das nicht der Zelltod jeder einzelnen Zelle gemeint sein kann, ist aber doch wohl klar. Andererseits, wenn du hier schon forderst, wie ich was hätte verstehen müssen, kann ich das natürlich zurückgeben: Denn auch du hättest dir durchaus im klaren sein können, dass ich das so nicht meinen kann. Ein komplexer Organismus ist nunmal auf einer höheren Ebene organisiert, und die einzelne Zelle als solche nicht mehr lebensfähig. Von daher ist doch klar, das "Zelltod" hier eigentlich Gewebedesintegration bedeuten muss. Ebensoklar sollte sein, dass es nicht möglich ist, einen exakten Todeszeitpunkt zu bestimmen. Es kann also nur um die Feststellung gehen "Jetzt ist es definitiv tot", die erst jenseits der (unscharfen) Grenze möglich ist. Und ja, letztlich läuft die Todesdefinition auf ein "Ist nicht mehr in Gang zu bringen" hinaus.

fwo hat folgendes geschrieben:
So ist auch auch mein Hinweis auf Elefanten und Wiederauferstehungshoffnungen zu verstehen und so hattest Du ihn deiner Tonart nach auch richtig verstanden. AUf Strohmänner reagiert man nämlich normalerweise entspannter.


Na, dann ist ja schön, dass du besser weißt, was ich wie verstehe, als ich selber. Und "Wiederauferstehungshoffnung" ist unter der Gürtellinie, egal, wie du es jetzt zu interpretieren versuchst. "Es könnte doch noch leben" ist etwas völlig anderes als eine Wiederauferstehungshoffnung.

fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Um ganz schnell zum eigentlichen Punkt zu kommen: Es sind nicht alle Organe gleich wichtig für das Leben meines Organismus. Es gibt führende und nachgeordente.

Auch das ist banal, und du darfst dich zum wiederholte Male aufgefordert fühlen, zu belegen, wo ich gegenteiliges geschrieben habe.

Explizit nirgens.

Na fein.

fwo hat folgendes geschrieben:
Allerdings möchte ich doch noch mal (s.o.) darauf hinweisen, dass nur die Annahme einer vergleichbaren Wichtigkeit aller Organe der Forderung nach dem allgemeinen Zelltod auch für den Menschen wenigstens einen Anschein von Logik gibt.


Na, wenn du meinst.

Dann hab ich halt noch nie was davon gehört, dass es z.B. Organe gibt, die man notfalls entfernen kann, und andere, bei denen das nicht geht (und von denen das Hirn keineswegs das einzige ist).

fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Welches Organ ist "federführend" in meinem Organismus, wer bin "Ich" - bzw. wo bin ich in meinem Körper verortet?

Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ein Organ federführend sei?

Das ist keine Idee, das ist eine Bewertung.

Na, das ist doch mal ne Aussage.

fwo hat folgendes geschrieben:
Eine Bewertung des Dienstleistungsapparates Körper für das Subjekt fwo.

Unter den Voraussetzungen gewisser dualistischer Vorstellungen ist das so, das hab ich nie bestritten.

Nur leider teile ich diese dualistischen Vorstellungen nicht.

fwo hat folgendes geschrieben:
Auf welche Teile kann ich (kurzfristig oder unter maschineller Hilfe) verzichten, ohne dass das Subjekt fwo dabei draufgeht. Um das an einem prominenten Beispiel zu erläutern: Das Subjekt Terri Schiavo war bereits 15 Jahre nicht mehr existent, als das Sterben des Körpers erlaubt wurde.

Das Subjekt Terri Shiavo war 15 Jahre in einem vegetativen Zustand, bevor ihm zu sterben erlaubt wurde. Es hat nie aufgehört, Teri Schiavo zu sein.

fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich existiere als subjektive Kontinuität meiner Person nur in meinem Gehirn.

Du existierst zunächst einmal, und das ganz unabhängig von irgendeiner Wahrnehmung, als biologischer Organismus der Spezies homo sapiens.

Die Systematik die Du hier meinst, ist eine anatomische, die für Leichen gedacht ist.

Wie kommst du auf die Idee? Seit wann ist Biologie die Wisenschaft von den Leichen?

fwo hat folgendes geschrieben:
Lebend hat jeder Organismus seine eigene Wahrnehmung seiner Welt, die zu ihm gehört und in ihrer Ausprägung sowohl Merkmal seiner Art als auch seines Lebens ist.

Und? Daraus, dass der Organismus eine Wahrnehmungsfunktion hat, folgt überhaupt nichts. Und er hört nicht auf, zu sein, was er ist, wenn diese versagt.

fwo hat folgendes geschrieben:
Auch die unterschiedliche Organisation dieser Wahrnehmung ist ein Grund gegen eine organisationsunabhängige Definition des Todes.

Die wer genau vertritt?

fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Was spricht also dagegen, den irreversiblen Komplettausfall dieses Organs als Todesmerkmal meiner Person anzunehmen?

Was spricht dafür? Außer dem Interesse an deinen Organen ...

Das Ende meiner Existenz als Subjekt?

Das ist die Behauptung, und kann also kein Argument sein.

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber die Entnahme von Organen ohne Beschädigung des Subjektes ist auch ein Grund, sich um den Todeszeitpunkt Gedanken zu machen.

Sicher. Wenn man denn darauf besteht, dass die Oragnentnahme das Subkjekt nicht beschödigt, dann ist das so. Und wenn man tatsächlich fordert, dass Organentnahme den Tod voraussetzen, dann sind derartige Überleungen letztlich Argumente gegen Transplantation, ja. Nur: Wer vertritt denn diese Forderung, außer jenen, die darauf bestehen, dass der Hirntod Tod genannt werden müsse? Es kann aber niht an mir sein, dieser Umdefinition zuzustimmen, damit diese das Dielemma leugnen können, in dem sie sind - diese sind es die sich damit auseinanderrsetzen müssen, udn dann entweder zu akzeptieren, dass eine Organentnahme vor dem Tod erfolgen kann, oder aber die Konsequenz ziehen, dass eben nicht transplantiert werden kann.

Im übrigen fehlt mir in der ganzen Debatte ein Aspekt: Dass es ja auch Lebendspenden gibt (und das fängt bei der Blutspende an), dass es also mitnichten selbstverständlich ist, dass Organe nur von Toten entnommen werden. Der Grund, warum bestimmte Organe nicht unter Lebenden gespendet werden, ist ja lediglich, dass die Spende den Spender töten würde - was dem ohnehin sterbenden aber egal sein kann. Wenn man sich dessen aber hinreichend klar ist, dann stellt sich wiederum von der anderen Seite die Frage, wozu das Hirntodkriterium eigentlich gebraucht wird ... (Eine Frage, die ich hier nicht zum ersten Mal aufwerfe ...)

fwo hat folgendes geschrieben:

Natürlich habe ich bei diesem Thema, in dem es um die Todesdefinition beim Menschen geht und damit gleichzeitig die Definition dessen, was das Leben des Menschen, oder auch einfach den Menschen ausmacht, diese herablassende Sicht. Du offensichtlich nicht - ich wünsche dir viel Spaß bei der Unterhaltung mit deinem Badeschwamm. Und musikalischen Genuss beim Lauschen der Chöre von E. coli.

Und warum genau nun soll ich mich für was besseres halten als jene, mit denen ich mich nicht unterhalten kann, und die keine Musik kennen?

#668: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:55
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen,

Kann man.

Muss man aber nicht.
Und aus welchen Gründen sollte man es nicht so sehen?

Und aus welchen Gründen sollte man es so sehen?
Habe ich schon gesagt.

dann zeigs mir.

#669: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:56
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?

#670: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:56
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.


Dieser Meinung kann man meiner Auffassung nach nur sein, wenn nicht berücksichtigt wird, daß der Mensch ein soziales Wesen ist, und die für die Aufrechterhaltung sozialer Zusammenhänge notwendigen Funktionen wie Vertrauen außer Acht gelassen werden. Die sind nämlich nicht an die Strecke eines individuellen Lebens gebunden.


Inwiefern spielt Vertrauen in diesem Zusammenhang eine Rolle?


Vertrauen darin, daß auch die Selbstbestimmung von Menschen geachtet wird, die einen von Deinem Standpunkt abweichende Meinung vertreten. Und zwar das Vertrauen der lebenden Menschen.


Ich breche doch kein Vertrauen, ich sage von Anfang an, dass ihrem Körper im Fall eines Hirntodes Organe entnommen werden. Davon mal abgesehen, könnte man die Verweigerung, Organe zu spenden als unterlassene Hilfeleistung werten. Mit dem kleinen Unterschied, dass eine Hilfeleistung für den Leistenden einen Aufwand darstellen kann. Warum sollten wir also einen Wunsch auf unterlassene Hilfeleistung respektieren? Aus religiösen Gründen? Hättest du auch mit einem Religiösen Verständnis, der ein Unfallopfer verrecken lässt, weil es ihm seine Religion verbietet, blutige Menschen anzufassen?

#671: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 14:58
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?


Weil man für Selbstbestimmung eine gewisse Intelligenz und ein Bewusstsein voraussetzen muss. Diese sind nach dem Tod nicht gegeben.

#672: Re: Organspende Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:02
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?


Zum Ausschlachten, das ist ressourcenschonend, weil man dadurch weniger Lebendspender aus der 3. Welt benötigt ,-)

#673: Re: Organspende Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:11
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.


Dieser Meinung kann man meiner Auffassung nach nur sein, wenn nicht berücksichtigt wird, daß der Mensch ein soziales Wesen ist, und die für die Aufrechterhaltung sozialer Zusammenhänge notwendigen Funktionen wie Vertrauen außer Acht gelassen werden. Die sind nämlich nicht an die Strecke eines individuellen Lebens gebunden.


Inwiefern spielt Vertrauen in diesem Zusammenhang eine Rolle?


Vertrauen darin, daß auch die Selbstbestimmung von Menschen geachtet wird, die einen von Deinem Standpunkt abweichende Meinung vertreten. Und zwar das Vertrauen der lebenden Menschen.


Ich breche doch kein Vertrauen, ich sage von Anfang an, dass ihrem Körper im Fall eines Hirntodes Organe entnommen werden. Davon mal abgesehen, könnte man die Verweigerung, Organe zu spenden als unterlassene Hilfeleistung werten. Mit dem kleinen Unterschied, dass eine Hilfeleistung für den Leistenden einen Aufwand darstellen kann. Warum sollten wir also einen Wunsch auf unterlassene Hilfeleistung respektieren? Aus religiösen Gründen? Hättest du auch mit einem Religiösen Verständnis, der ein Unfallopfer verrecken lässt, weil es ihm seine Religion verbietet, blutige Menschen anzufassen?


Ich habe nochmal die entscheidende Textstelle markiert. Die religiöse Schiene zu fahren ist in diesem Umfeld billig. Wenn ich etwas für religiös begründet halte, dann begründe ich das auch so im Klartext. Ich habe aber nicht religiös begründet. Caballito wird man übrigens kaum religiös nennen können (sorry, falls ich mich irre, Cab).
Das nachfolgende Argument ist ebenso billig. Schließlich wäre es möglich, mit dem vielen Geld, das Millionäre hinterlassen, viele Menschen vorm Hungertod oder sonstigen Bedrohungen zu bewahren - anstatt es ihren Kindern zu überlassen, die sich von einem Job über Wasser halten können.

#674: Re: Organspende Autor: Babyface BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:14
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?


Weil man für Selbstbestimmung eine gewisse Intelligenz und ein Bewusstsein voraussetzen muss. Diese sind nach dem Tod nicht gegeben.

Dann können wir auch gleich das Erbrecht abschaffen.

#675: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:18
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?


Weil man für Selbstbestimmung eine gewisse Intelligenz und ein Bewusstsein voraussetzen muss. Diese sind nach dem Tod nicht gegeben.

Und deswegen soll die Intelligenz und das Bewusstsein, das vor dem Tod etwas bestimmt hat, nicht mehr relevant sein?

#676: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:20
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Dieser Meinung kann man meiner Auffassung nach nur sein, wenn nicht berücksichtigt wird, daß der Mensch ein soziales Wesen ist, und die für die Aufrechterhaltung sozialer Zusammenhänge notwendigen Funktionen wie Vertrauen außer Acht gelassen werden. Die sind nämlich nicht an die Strecke eines individuellen Lebens gebunden.


Inwiefern spielt Vertrauen in diesem Zusammenhang eine Rolle?


Vertrauen darin, daß auch die Selbstbestimmung von Menschen geachtet wird, die einen von Deinem Standpunkt abweichende Meinung vertreten. Und zwar das Vertrauen der lebenden Menschen.


Ich breche doch kein Vertrauen, ich sage von Anfang an, dass ihrem Körper im Fall eines Hirntodes Organe entnommen werden. Davon mal abgesehen, könnte man die Verweigerung, Organe zu spenden als unterlassene Hilfeleistung werten. Mit dem kleinen Unterschied, dass eine Hilfeleistung für den Leistenden einen Aufwand darstellen kann. Warum sollten wir also einen Wunsch auf unterlassene Hilfeleistung respektieren? Aus religiösen Gründen? Hättest du auch mit einem Religiösen Verständnis, der ein Unfallopfer verrecken lässt, weil es ihm seine Religion verbietet, blutige Menschen anzufassen?


Ich habe nochmal die entscheidende Textstelle markiert. Die religiöse Schiene zu fahren ist in diesem Umfeld billig. Wenn ich etwas für religiös begründet halte, dann begründe ich das auch so im Klartext. Ich habe aber nicht religiös begründet. Caballito wird man übrigens kaum religiös nennen können (sorry, falls ich mich irre, Cab).


Dann lass mich 'religiös' durch 'irrational' ersetzen.

zelig hat folgendes geschrieben:
Das nachfolgende Argument ist ebenso billig. Schließlich wäre es möglich, mit dem vielen Geld, das Millionäre hinterlassen, viele Menschen vorm Hungertod oder sonstigen Bedrohungen zu bewahren - anstatt es ihren Kindern zu überlassen, die sich von einem Job über Wasser halten können.


Hmm...in Deutschland jedenfalls muss keiner Verhungern und der Welthunger ist kein Problem, welches man mit Geld alleine lösen könnte. Aber wie gesagt, würde man dein Argument gelten lassen, müsste man auch die unterlassene Hilfeleistung aus dem Strafkatalog nehmen.

#677: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:21
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?


Weil man für Selbstbestimmung eine gewisse Intelligenz und ein Bewusstsein voraussetzen muss. Diese sind nach dem Tod nicht gegeben.

Und deswegen soll die Intelligenz und das Bewusstsein, das vor dem Tod etwas bestimmt hat, nicht mehr relevant sein?


Kommt darauf an, was. Wenn die Person bestimmt "mein Grundstück sollte nie wieder betreten werden", kann man das getrost ignorieren.

#678: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:22
    —
Babyface hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?


Weil man für Selbstbestimmung eine gewisse Intelligenz und ein Bewusstsein voraussetzen muss. Diese sind nach dem Tod nicht gegeben.

Dann können wir auch gleich das Erbrecht abschaffen.


Wärst du dafür?

#679: Re: Organspende Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:22
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?


Zum Ausschlachten, das ist ressourcenschonend, weil man dadurch weniger Lebendspender aus der 3. Welt benötigt ,-)

Beerdigungen müssen bei manchen hier eine billige Sache sein, einfach (die nicht verwertbaren Reste) in der Klinik in den Sondermüll und fertig.

#680: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:24
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Warum sollten wir also einen Wunsch auf unterlassene Hilfeleistung respektieren?

Weil es keine Pflicht zur Hilfeleistung gibt?

Oder warum sollten wir den Wunsch des Passanten respektieren, die finanzielle Hilfeleistung für den Bettler zu überlassen? Wie kann es sein, dass der Bettler kein Wegezollrecht hat?

#681: Re: Organspende Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:28
    —
Zuviel Bedarfslogik bei Ilmor. Ich steige aus.

#682: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:28
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?


Weil man für Selbstbestimmung eine gewisse Intelligenz und ein Bewusstsein voraussetzen muss. Diese sind nach dem Tod nicht gegeben.

Und deswegen soll die Intelligenz und das Bewusstsein, das vor dem Tod etwas bestimmt hat, nicht mehr relevant sein?


Kommt darauf an, was. Wenn die Person bestimmt "mein Grundstück sollte nie wieder betreten werden", kann man das getrost ignorieren.

Oben wars noch "Die Selbstbestimmung sollte mit dem Tod enden". Jetzt kommts drauf an. Nunja, nettes Beispiel, aber wie siehts mit der Verfügung darüber aus, was mit einem selbst passiert?

#683: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:30
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zuviel Bedarfslogik bei Ilmor. Ich steige aus.

Wieso? Bedarfslogik lässt sich doch so herrlich in Widersprüche verwickeln. zynisches Grinsen

#684: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:33
    —
caballito hat folgendes geschrieben:

Oben wars noch "Die Selbstbestimmung sollte mit dem Tod enden". Jetzt kommts drauf an.


Es war so gemeint, dass ein Toter trivialerweise keine eigenständigen Entscheidungen mehr treffen kann, nicht, dass seine alten Entscheidungen ungültig werden.

caballito hat folgendes geschrieben:
Nunja, nettes Beispiel, aber wie siehts mit der Verfügung darüber aus, was mit einem selbst passiert?


Einer selbst hört auf zu existieren, nachdem er stirbt. Was mit der Hülle passiert, hängt von Begleitumständen an. Wenn Spenderorgane knapp sind und Leben retten können, sollte der Wille des Gestorbenen in diesem Punkt ignoriert werden.

#685: Re: Organspende Autor: Babyface BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:36
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?


Weil man für Selbstbestimmung eine gewisse Intelligenz und ein Bewusstsein voraussetzen muss. Diese sind nach dem Tod nicht gegeben.

Dann können wir auch gleich das Erbrecht abschaffen.


Wärst du dafür?

Nö.

#686: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:37
    —
Babyface hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und warum genau sollte deine persönliche Präferenz gesetzliche Vorgabe für alle sein?

Weswegen sollte es deine sein?

Weil meine mit dem allgemeinen Prinzip der Selbstbestimmung übereinstimmt, dass jeglicher eingriff in persönliche Belange verboten ist, solange der betreffende das nicht erlaubt hat?


Es wäre sinnvoll, die Selbstbestimmung mit dem Tode enden zu lassen.

Wäre es? Warum?


Weil man für Selbstbestimmung eine gewisse Intelligenz und ein Bewusstsein voraussetzen muss. Diese sind nach dem Tod nicht gegeben.

Dann können wir auch gleich das Erbrecht abschaffen.


Wärst du dafür?

Nö.


Wie begründest du deine Einstellung?

#687: Re: Organspende Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:40
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen,

Kann man.

Muss man aber nicht.
Und aus welchen Gründen sollte man es nicht so sehen?

Und aus welchen Gründen sollte man es so sehen?
Habe ich schon gesagt.

dann zeigs mir.


Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen, schließlich ist der Tod das Ende deiner Existenz. Wieso sollte man den Willen nicht länger existenter Personen beachten?
Was nicht Existiert hat auch keinen Willen.

#688: Re: Organspende Autor: Babyface BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:41
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wie begründest du deine Einstellung?

Weil ich gerne die Möglichkeit hätte, selbst darüber zu entscheiden, wer später mal mein Erbe bekommen soll.

#689: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:42
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Oben wars noch "Die Selbstbestimmung sollte mit dem Tod enden". Jetzt kommts drauf an.


Es war so gemeint, dass ein Toter trivialerweise keine eigenständigen Entscheidungen mehr treffen kann, nicht, dass seine alten Entscheidungen ungültig werden.

Das ist aber blöd, denn das Thema diess Threads sind ja gerade vortodliche Bestimmungen.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Nunja, nettes Beispiel, aber wie siehts mit der Verfügung darüber aus, was mit einem selbst passiert?


Einer selbst hört auf zu existieren, nachdem er stirbt. Was mit der Hülle passiert, hängt von Begleitumständen an.

Anderen religiöse Denke unterstellen, aber selber von der sterblichen Hülle faseln. Das passt.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wenn Spenderorgane knapp sind und Leben retten können, sollte der Wille des Gestorbenen in diesem Punkt ignoriert werden.

Wenn es keine Spenderorgane gibt, sollte also zwangsausgenommen werden. Wobei leider immer noch nicht begründet ist, woher denn der Anspruch auf ein Spenderorgan (das in dem Fall keine Spende mehr wäre) kommen soll.

#690: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:43
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:

Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen, schließlich ist der Tod das Ende deiner Existenz. Wieso sollte man den Willen nicht länger existenter Personen beachten?
Was nicht Existiert hat auch keinen Willen.

Ich existiere. Ich habe einen Willen. Warum soll der nach meinem Tod nicht mehr gelten?

#691: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:47
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Einer selbst hört auf zu existieren, nachdem er stirbt. Was mit der Hülle passiert, hängt von Begleitumständen an.

Anderen religiöse Denke unterstellen, aber selber von der sterblichen Hülle faseln. Das passt.


Warum? Ist es irrational, einen toten Körper als Hülle zu betrachten?

caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wenn Spenderorgane knapp sind und Leben retten können, sollte der Wille des Gestorbenen in diesem Punkt ignoriert werden.

Wenn es keine Spenderorgane gibt, sollte also zwangsausgenommen werden.


Dazu müsste begründet werden, warum diejenigen, welche die Organe erhalten sollen, dabei eine höhere Priorität genießen als der ursprüngliche Besitzer. Bei Toten ist das einfach.

caballito hat folgendes geschrieben:
Wobei leider immer noch nicht begründet ist, woher denn der Anspruch auf ein Spenderorgan (das in dem Fall keine Spende mehr wäre) kommen soll.


Betrachte es als staatliche Zwangsenteignung zur Abwendung eines größeren Übels.

#692: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:50
    —
Babyface hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wie begründest du deine Einstellung?

Weil ich gerne die Möglichkeit hätte, selbst darüber zu entscheiden, wer später mal mein Erbe bekommen soll.


Ist für dich eine persöhnliche Präferenz eine Begrüdnung?

#693: Re: Organspende Autor: Babyface BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:52
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wie begründest du deine Einstellung?

Weil ich gerne die Möglichkeit hätte, selbst darüber zu entscheiden, wer später mal mein Erbe bekommen soll.


Ist für dich eine persöhnliche Präferenz eine Begrüdnung?

Ja, selbstverständlich.

#694:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:53
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
......
Gut, "Zelltod" einfach nur so hinzuwerfen war vielleicht ein wenig flapsig. Das nicht der Zelltod jeder einzelnen Zelle gemeint sein kann, ist aber doch wohl klar. Andererseits, wenn du hier schon forderst, wie ich was hätte verstehen müssen, kann ich das natürlich zurückgeben: Denn auch du hättest dir durchaus im klaren sein können, dass ich das so nicht meinen kann. Ein komplexer Organismus ist nunmal auf einer höheren Ebene organisiert, und die einzelne Zelle als solche nicht mehr lebensfähig. Von daher ist doch klar, das "Zelltod" hier eigentlich Gewebedesintegration bedeuten muss. Ebensoklar sollte sein, dass es nicht möglich ist, einen exakten Todeszeitpunkt zu bestimmen. Es kann also nur um die Feststellung gehen "Jetzt ist es definitiv tot", die erst jenseits der (unscharfen) Grenze möglich ist. Und ja, letztlich läuft die Todesdefinition auf ein "Ist nicht mehr in Gang zu bringen" hinaus

........

Dann hab ich halt noch nie was davon gehört, dass es z.B. Organe gibt, die man notfalls entfernen kann, und andere, bei denen das nicht geht (und von denen das Hirn keineswegs das einzige ist).

Lachen Nachdem Du vorher deine Rolle rückwärts gemacht hast, was die Vokabel Zelltod angeht, ziemlich spät übrigens, musst Du natürlich alles von dir weisen, das sich ergibt, wenn man dich mit dieser Aussage Ernst genommen hat.
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Welches Organ ist "federführend" in meinem Organismus, wer bin "Ich" - bzw. wo bin ich in meinem Körper verortet?

Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ein Organ federführend sei?

Das ist keine Idee, das ist eine Bewertung.

Na, das ist doch mal ne Aussage.

fwo hat folgendes geschrieben:
Eine Bewertung des Dienstleistungsapparates Körper für das Subjekt fwo.

Unter den Voraussetzungen gewisser dualistischer Vorstellungen ist das so, das hab ich nie bestritten.

Nur leider teile ich diese dualistischen Vorstellungen nicht.

fwo hat folgendes geschrieben:
Auf welche Teile kann ich (kurzfristig oder unter maschineller Hilfe) verzichten, ohne dass das Subjekt fwo dabei draufgeht. Um das an einem prominenten Beispiel zu erläutern: Das Subjekt Terri Schiavo war bereits 15 Jahre nicht mehr existent, als das Sterben des Körpers erlaubt wurde.

Das Subjekt Terri Shiavo war 15 Jahre in einem vegetativen Zustand, bevor ihm zu sterben erlaubt wurde. Es hat nie aufgehört, Teri Schiavo zu sein.

fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich existiere als subjektive Kontinuität meiner Person nur in meinem Gehirn.

Du existierst zunächst einmal, und das ganz unabhängig von irgendeiner Wahrnehmung, als biologischer Organismus der Spezies homo sapiens.

Die Systematik die Du hier meinst, ist eine anatomische, die für Leichen gedacht ist.

Wie kommst du auf die Idee? Seit wann ist Biologie die Wisenschaft von den Leichen?

Was die Biologie angeht, so ist die anatomisch begründetet Zuweisung eines Taxons weder wirkich sicher (wir kennen inzwischen Arten, die wir nur anhand des Verhaltens auseinanderhalten können) noch ist sie eine Zusicherung, dass das betreffende Individuum lebt.
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Lebend hat jeder Organismus seine eigene Wahrnehmung seiner Welt, die zu ihm gehört und in ihrer Ausprägung sowohl Merkmal seiner Art als auch seines Lebens ist.

Und? Daraus, dass der Organismus eine Wahrnehmungsfunktion hat, folgt überhaupt nichts. Und er hört nicht auf, zu sein, was er ist, wenn diese versagt.

fwo hat folgendes geschrieben:
Auch die unterschiedliche Organisation dieser Wahrnehmung ist ein Grund gegen eine organisationsunabhängige Definition des Todes.

Die wer genau vertritt?

fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Was spricht also dagegen, den irreversiblen Komplettausfall dieses Organs als Todesmerkmal meiner Person anzunehmen?

Was spricht dafür? Außer dem Interesse an deinen Organen ...

Das Ende meiner Existenz als Subjekt?

Das ist die Behauptung, und kann also kein Argument sein.
....

Den Begriff des Subjektes gibt es in der Biologie nicht. In der Soziologie ist es das bewusst handelnde Individuum, in der Philosophie wird es etwas vornehmer ausgedrückt: das sich selbst gewisse und sich selbst bestimmende Ich-Bewusstsein, den Träger intentionaler Akte, sagt Wiki dazu.

Wenn Du meinst, dieses Subjekt sei in der Lage, einen Hirntod zu überleben, und gleichzeitig etwas von einem Dualismus schreibst, den ich verträte, wenn ich behauptete, dass Körper ohne Hirnfunktion kein Subjekt mehr sei, dann reden wir die ganze Zeit nur über ein Problem, das nur Du hast.

Du bist es, der hier vom Weiterleben nach dem Hirntod spricht. Eigentlich solltest Du vorsorglich noch einen Rosenkranz dazu beten. Ich gebe dir Recht, dass Vegetieren auch eine Form von Leben ist, aber nicht von dem, was ich unter Menschenleben verstehe.

fwo

#695: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 15:57
    —
Babyface hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wie begründest du deine Einstellung?

Weil ich gerne die Möglichkeit hätte, selbst darüber zu entscheiden, wer später mal mein Erbe bekommen soll.


Ist für dich eine persöhnliche Präferenz eine Begrüdnung?

Ja, selbstverständlich.


Gut, dann ist in diesem Punkt keine Diskussion möglich. Präferenzen kann ich nicht argumentativ wiederlegen.

#696: Re: Organspende Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 16:03
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Präferenzen kann ich nicht argumentativ wiederlegen.


In solchen Debatten geht es ausschliesslich um Präferenzen, alles andere wäre ein naturalistischer Fehlschluss.

#697: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 16:04
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Präferenzen kann ich nicht argumentativ wiederlegen.


In solchen Debatten geht es ausschliesslich um Präferenzen, alles andere wäre ein naturalistischer Fehlschluss.


Es muss aber eine gemeinsame Wertebasis besteht, um eine Diskussion überhaupt erst zu ermöglichen.

#698: Re: Organspende Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 16:09
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Es muss aber eine gemeinsame Wertebasis besteht, um eine Diskussion überhaupt erst zu ermöglichen.


Die Kunst des Argumentierens besteht darin, solche Gemeinsamkeiten zu finden und aus ihnen Gründe herzuleiten, mit denen man Abweichungen der Gegenseite zugunsten der eigenen Position beeinflussen kann.

#699: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 16:16
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Es muss aber eine gemeinsame Wertebasis besteht, um eine Diskussion überhaupt erst zu ermöglichen.


Die Kunst des Argumentierens besteht darin, solche Gemeinsamkeiten zu finden und aus ihnen Gründe herzuleiten, mit denen man Abweichungen der Gegenseite zugunsten der eigenen Position beeinflussen kann.


Tja, wenn jemand sagt "ich will das aber so", bin ich mit meiner Kunst am Ende. Schulterzucken

#700: Re: Organspende Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 16:24
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Komodo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und mit Verlaub: ich habe ein Recht darauf, meinen Körper lieber verrotten zu lassen als Ersatzteile daraus schneiden zu lassen. Es ist nämlich meiner.
Das kann man anders sehen, schließlich ist der Tod das Ende deiner Existenz. Wieso sollte man den Willen nicht länger existenter Personen beachten?
Was nicht Existiert hat auch keinen Willen.

Ich existiere. Ich habe einen Willen. Warum soll der nach meinem Tod nicht mehr gelten?
Weil du nach dem Tod nicht mehr existierst und keinen Willen mehr hast.

Edit: man könnte auch sagen: Wille existiert nicht losgelöst vom Wollenden. Wenn der Wollende aus irgendeinem Grund einen Willen nicht mehr hat, gilt der Wille entsprechend auch nicht mehr.

#701: Re: Organspende Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 17:43
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:

Edit: man könnte auch sagen: Wille existiert nicht losgelöst vom Wollenden. Wenn der Wollende aus irgendeinem Grund einen Willen nicht mehr hat, gilt der Wille entsprechend auch nicht mehr.

Das sieht das Erbrecht anders.

#702: Re: Organspende Autor: astarte BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 17:53
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Edit: man könnte auch sagen: Wille existiert nicht losgelöst vom Wollenden. Wenn der Wollende aus irgendeinem Grund einen Willen nicht mehr hat, gilt der Wille entsprechend auch nicht mehr.

Das sieht das Erbrecht anders.

Wenn der Verstorbene aber seinen Wille zu Lebzeiten nicht kundtut, muss von irgendwas ausgegangen werden, und wird nach Gesetzen entschieden.
Im Erbrecht wird dann davon ausgegangen dass er zugestimmt hat, dass die nächsten Verwandten erben, weil er nicht widersprochen hat.

In Österreich reich wird davon ausgegangen, dass er einer Organentnahme zugestimmt hat, weil er nicht widersprochen hat, in Dtlnd halt nicht.

#703: Re: Organspende Autor: Der Spielverderber BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 17:55
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Edit: man könnte auch sagen: Wille existiert nicht losgelöst vom Wollenden. Wenn der Wollende aus irgendeinem Grund einen Willen nicht mehr hat, gilt der Wille entsprechend auch nicht mehr.

Das sieht das Erbrecht anders.

Naja als Erbrecht kann man als das Recht der Hinterbliebenen sehen.

Was soll die Diskussion eigendlich? Recht richtet sich doch nicht nach dem Willen des Einzelnen, auch nicht das Erbrecht. Man darf sich ja auch nicht einfach so begraben lassen wie man will.
Eine Organspende könnte man ganz anders begründen: Das Gemeinwohl bzw die Rettung eines Menschenlebens mehr wiegt als der zu Lebzeiten geäußerter Wille eines verstorbenen.

#704: Re: Organspende Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 18:32
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Edit: man könnte auch sagen: Wille existiert nicht losgelöst vom Wollenden. Wenn der Wollende aus irgendeinem Grund einen Willen nicht mehr hat, gilt der Wille entsprechend auch nicht mehr.

Das sieht das Erbrecht anders.
Das Erbrecht bedient damit nur sinnlose gesellschaftliche Normen. Ein Erbrecht, dass den "Willen" des Verstorbenen nicht berücksichtigt und alles unter den Hinterbliebenen aufteilt, ist genauso vorstellbar und genauso legitim.

#705: Re: Organspende Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 21:12
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Edit: man könnte auch sagen: Wille existiert nicht losgelöst vom Wollenden. Wenn der Wollende aus irgendeinem Grund einen Willen nicht mehr hat, gilt der Wille entsprechend auch nicht mehr.

Das sieht das Erbrecht anders.
Das Erbrecht bedient damit nur sinnlose gesellschaftliche Normen. Ein Erbrecht, dass den "Willen" des Verstorbenen nicht berücksichtigt und alles unter den Hinterbliebenen aufteilt, ist genauso vorstellbar und genauso legitim.

Wer entscheidet, welche gesellschaftlichen Normen sinnlos sind?

#706: Re: Organspende Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 22:43
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:

Edit: man könnte auch sagen: Wille existiert nicht losgelöst vom Wollenden. Wenn der Wollende aus irgendeinem Grund einen Willen nicht mehr hat, gilt der Wille entsprechend auch nicht mehr.

Das sieht das Erbrecht anders.
Das Erbrecht bedient damit nur sinnlose gesellschaftliche Normen. Ein Erbrecht, dass den "Willen" des Verstorbenen nicht berücksichtigt und alles unter den Hinterbliebenen aufteilt, ist genauso vorstellbar und genauso legitim.

Wer entscheidet, welche gesellschaftlichen Normen sinnlos sind?
Das entscheidet niemand, sondern ergibt sich daraus, ob es für eine Norm vernünftige Gründe gibt oder nicht. Wenn die gesellschaftliche Norm ist, dass der Willen über den Tod hinaus bestand hat, dann entspricht sie einfach nicht den Tatsachen. Sie ist also Unsinn.

#707: Re: Organspende Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 22:53
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Das entscheidet niemand, sondern ergibt sich daraus, ob es für eine Norm vernünftige Gründe gibt oder nicht. Wenn die gesellschaftliche Norm ist, dass der Willen über den Tod hinaus bestand hat, dann entspricht sie einfach nicht den Tatsachen. Sie ist also Unsinn.

Das ist Unfug! Gibt es vernünftige Gründe, auf der Straße rechts zu fahren? Oder mit 14 religionsmündig zu sein? Oder mit 18 volljährig? Viele Normen sind einfach Tradition, für viele gibt es gute Gründe, und ebensoviele dagegen. Wer entscheidet, welche Gründe zählen?

Normen entstehen historisch und sind abhängig von allgemeiner Zustimmung, gelegentlich auch abgesichert durch die Verfassung (für die es wiederum keine letzte Begründung gibt, außer der Verfassung selbst), oft aber auch nicht. Was du »vernünftige Gründe« nennst, ist letztlich Willkür, oder genauer gesagt das, was du für vernünftige Gründe hältst.

#708: Re: Organspende Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 10.11.2010, 23:08
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Das entscheidet niemand, sondern ergibt sich daraus, ob es für eine Norm vernünftige Gründe gibt oder nicht. Wenn die gesellschaftliche Norm ist, dass der Willen über den Tod hinaus bestand hat, dann entspricht sie einfach nicht den Tatsachen. Sie ist also Unsinn.

Das ist Unfug! Gibt es vernünftige Gründe, auf der Straße rechts zu fahren? Oder mit 14 religionsmündig zu sein? Oder mit 18 volljährig? Viele Normen sind einfach Tradition, für viele gibt es gute Gründe, und ebensoviele dagegen. Wer entscheidet, welche Gründe zählen?

Normen entstehen historisch und sind abhängig von allgemeiner Zustimmung, gelegentlich auch abgesichert durch die Verfassung (für die es wiederum keine letzte Begründung gibt, außer der Verfassung selbst), oft aber auch nicht. Was du »vernünftige Gründe« nennst, ist letztlich Willkür, oder genauer gesagt das, was du für vernünftige Gründe hältst.
Nun, es gibt wohl Normen, deren Alternative genauso sinnlos oder willkürlich ist wie die gültige Norm. Aber das gilt nicht für alle Normen oder Gesetze, und in deren Fall halte ich es für das Vernünftigste, sich möglichst an die Tatsachen zu halten, statt ihnen zu widersprechen, nur um ein historisch gewachsenes Gesetz in der heutigen Form beibehalten zu können. Denn das halte ich für wesentlich willkürlicher.

#709: Re: Organspende Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 01:13
    —
Komodo hat folgendes geschrieben:
Nun, es gibt wohl Normen, deren Alternative genauso sinnlos oder willkürlich ist wie die gültige Norm. Aber das gilt nicht für alle Normen oder Gesetze, und in deren Fall halte ich es für das Vernünftigste, sich möglichst an die Tatsachen zu halten, statt ihnen zu widersprechen, nur um ein historisch gewachsenes Gesetz in der heutigen Form beibehalten zu können. Denn das halte ich für wesentlich willkürlicher.

Ja, aber das ist eben nur deine Meinung, und das ist eine Meinung von vielen. Wenn mehr es so sehen wie du, wird es sich ändern. So entstehen Normen. Lachen

#710:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 08:58
    —
Eine sinnvolle Werbekampagne Pro-Organspende wäre für mich, zufriedene Transplantierte in die Öffentlichkeit zu bringen.
In begleitenden Reportagen sollten aber auch Problemfälle gezeigt werden.

Die medizinischen Möglichkeiten und der theoretisch große Bedarf an Ersatzorganen bedeutet für mich längst nicht, dass die Menschen nach einer solchen OP tatsächlich akzeptable Lebensqualität haben. Erfahrung aus meinem Umkreis mit solchen und ähnlichen Operationen lassen dies skeptisch sehen.
Die ganze Prozedur ist psychisch sehr belastend, Medikamente gegen Abstoßung des Organs sind nicht nebenwirkungsfrei, man leidet also unter Unwohlsein, ist nicht mehr voll belastbar und arbeitsfähig.
Anderes Thema, aber bei Hirnoperationen, die heutzutage angeblich auch kein Problem mehr sind, haben Patienten u.a. die Sprachfähigkeit verloren. Wer das erlebt hat, fragt sich, ob es lohnenswert ist, so länger zu leben.

#711:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 09:54
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
.....
Anderes Thema, aber bei Hirnoperationen, die heutzutage angeblich auch kein Problem mehr sind, haben Patienten u.a. die Sprachfähigkeit verloren. Wer das erlebt hat, fragt sich, ob es lohnenswert ist, so länger zu leben.

OT:
Das ist nicht nur ein anderes Thema, das ist wahrscheinlich auch ein anderes als Du formulierst, denn das ist wahrscheinlich einfach das Thema des Schiefgehens einer Op, dessen Risiko von Op zu Op unterschiedlich ist bei unterschiedlichen Restschäden.

Genau dafür ist das Gespräch vor der Op, um sich mit dem Patienten 1. dieses Risiko anzusehen und 2. sich im Bewusstsein der Gefahr wegen der Chancen bewusst dafür zu entscheiden. Das ist auch eine Sache des mündigen Patienten. Wenn der dieses Gespräch richtig annähme, statt es über sich ergehen zu lassen, würde es 1. ein paar weniger Ops geben, und 2. würden auch dei negativen Folgen besser angenommen werden, weil ihre Möglichkeit / Wahrscheinlichkeit vorher klarer war..

fwo

#712: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 13:55
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Einer selbst hört auf zu existieren, nachdem er stirbt. Was mit der Hülle passiert, hängt von Begleitumständen an.

Anderen religiöse Denke unterstellen, aber selber von der sterblichen Hülle faseln. Das passt.


Warum? Ist es irrational, einen toten Körper als Hülle zu betrachten?

Hülle von was?

Die Annahme, das da etwas immeterielles sei, was der Körper nur einhülle, ist irrational.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wenn Spenderorgane knapp sind und Leben retten können, sollte der Wille des Gestorbenen in diesem Punkt ignoriert werden.

Wenn es keine Spenderorgane gibt, sollte also zwangsausgenommen werden.


Dazu müsste begründet werden, warum diejenigen, welche die Organe erhalten sollen, dabei eine höhere Priorität genießen als der ursprüngliche Besitzer. Bei Toten ist das einfach.

caballito hat folgendes geschrieben:
Wobei leider immer noch nicht begründet ist, woher denn der Anspruch auf ein Spenderorgan (das in dem Fall keine Spende mehr wäre) kommen soll.


Betrachte es als staatliche Zwangsenteignung zur Abwendung eines größeren Übels.

Weiter oben hat wer angemerkt, ein Köroer sei aber kein Besitz ...

Du bist also der Meinung, die Organe eines Menschen seien quasi Gemeineigentum, das dem ursprünglichen Besitzer nur als Dauerleihgabe zur Verfügung steht, solange er sie benötigt?

Na, dann wollen wir doch mal sehen, wann dann die erse Niere zwangsenteignet wird, weil der Besitzer ja nur eine braucht und der Herr Bundesminister die andere nötiger hat.

Und der Krebspatient, der eh stirbt, der muss ja nun wirklich nicht sein Herz für sich behalten und es möglicherweise noch mit Metastasen verseuchen...

#713: Re: Organspende Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 14:09
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Und der Krebspatient, der eh stirbt, der muss ja nun wirklich nicht sein Herz für sich behalten und es möglicherweise noch mit Metastasen verseuchen...


Cool, Deine Forderung geht ja viel weiter als meine.
Wußte gar nicht, daß Du so drauf bist ,-)

#714:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 14:25
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Lachen Nachdem Du vorher deine Rolle rückwärts gemacht hast, was die Vokabel Zelltod angeht, ziemlich spät übrigens, musst Du natürlich alles von dir weisen, das sich ergibt, wenn man dich mit dieser Aussage Ernst genommen hat.

Ich kann gar keine Rolle rückwärts! Auf den Arm nehmen

fwo hat folgendes geschrieben:

Was die Biologie angeht, so ist die anatomisch begründetet Zuweisung eines Taxons weder wirkich sicher (wir kennen inzwischen Arten, die wir nur anhand des Verhaltens auseinanderhalten können) noch ist sie eine Zusicherung, dass das betreffende Individuum lebt.


Nett. Leider hast du damit endgültig den Diskussionsring verlassen, denn um die anatomische Identifizierung eines Taxons ging es nicht, sondern um die anatomische Identifikation des Individuums eines bereits bestimmten Taxons, und zwar eines, dessen Lebendigkeit für die Vergangenheit außer Frage steht.

Und es geht auch nicht um eine Zusicherung, dass es lebt, sondern um eine, dass es das nicht mehr tut. Dazwischen gibts die Grauzone, wo es eben unsicher ist, ob es noch lebt oder schon tot ist. Und die wird es immer geben. Selbst die Hirntoddefinition greift nämlich auf Kriterien zurück, die einen Sicherheitspuffer beinhalten, um dann mit Sicherheit sagen zu können, dass der Hirntod auch ganz bestimmt eingetreten ist.

fwo hat folgendes geschrieben:

caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Was spricht also dagegen, den irreversiblen Komplettausfall dieses Organs als Todesmerkmal meiner Person anzunehmen?

Was spricht dafür? Außer dem Interesse an deinen Organen ...

Das Ende meiner Existenz als Subjekt?

Das ist die Behauptung, und kann also kein Argument sein.
....

Den Begriff des Subjektes gibt es in der Biologie nicht.

Das ist absolut richtig.

Genau deswegen sind ja biologische Argumente zu der Frage, wann ein Subjekt nicht mehr ist. so sinnlos zwinkern

fwo hat folgendes geschrieben:
In der Soziologie ist es das bewusst handelnde Individuum, in der Philosophie wird es etwas vornehmer ausgedrückt: das sich selbst gewisse und sich selbst bestimmende Ich-Bewusstsein, den Träger intentionaler Akte, sagt Wiki dazu.

Und all dies sind mehr oder zweckgeleitete, letztlich willkürliche, Definitionen, über die man trefflich streiten kann - oder auch nicht.

fwo hat folgendes geschrieben:
Wenn Du meinst, dieses Subjekt sei in der Lage, einen Hirntod zu überleben,

Das könnte schon wieder ein Wortspielchen sein: Was bedeutet hier das Wort "überleben"? Du scheinst hier so zu tun, als sei hier mehr als eine vegetative Weiterexistenz gemeint. Das habe ich aber nie behauptet. Und die vegetative Weiterexistenz wirst du nicht bestreiten können. Ergo kannst da das, was ich meine, nicht bestreiten, es eei denn, du entstellst es zu etwas anderem - dann ist es ein Strohmann.

fwo hat folgendes geschrieben:
und gleichzeitig etwas von einem Dualismus schreibst, den ich verträte, wenn ich behauptete, dass Körper ohne Hirnfunktion kein Subjekt mehr sei, dann reden wir die ganze Zeit nur über ein Problem, das nur Du hast.

Nein, das Problem hast weiterhin du, der du das "Subjekt" als etwas vom Körper gelöstes ansiehst. Aber all die Eigenschaften, die in der Definition des Subjekts sind, sind Funktionen des vegetativen Körpers, und sie schaffen nichts über diesem stehendes neues, sondern sie machen das durch diesen vegetativen Körper gegebene Individuum zum Subjekt. Du bist es, der dieses Individuum in einen vegetativen Körper und ein von diesem gesondertes Subjekt aufteilt.

fwo hat folgendes geschrieben:
Du bist es, der hier vom Weiterleben nach dem Hirntod spricht.

So wie ich bei einem Bakterium, das nie ein Hirn hatte, von Leben spreche, ja. Du bist es, der dem menschlichen Leben eine höhere Qualität als die materiell-biologische zuspricht, der hier eine Art "vis vitalis humanitaris" postuliert, die den Menschen über die Biologie erhebt.

fwo hat folgendes geschrieben:
Eigentlich solltest Du vorsorglich noch einen Rosenkranz dazu beten.


Spar dir derartige billige Polemik. Das ist lächerich.

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich gebe dir Recht, dass Vegetieren auch eine Form von Leben ist, aber nicht von dem, was ich unter Menschenleben verstehe.

Eben. Genau das ist der Punkt.

#715: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 14:26
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Präferenzen kann ich nicht argumentativ wiederlegen.


In solchen Debatten geht es ausschliesslich um Präferenzen, alles andere wäre ein naturalistischer Fehlschluss.

Mein Held

#716: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 14:27
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Ilmor hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Es muss aber eine gemeinsame Wertebasis besteht, um eine Diskussion überhaupt erst zu ermöglichen.


Die Kunst des Argumentierens besteht darin, solche Gemeinsamkeiten zu finden und aus ihnen Gründe herzuleiten, mit denen man Abweichungen der Gegenseite zugunsten der eigenen Position beeinflussen kann.


Tja, wenn jemand sagt "ich will das aber so", bin ich mit meiner Kunst am Ende. Schulterzucken

Solange du selber nichts anderes zu sagen hast als "Ich will aber anders", dann ja zwinkern

#717:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 17:07
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caballito hat folgendes geschrieben:
......
fwo hat folgendes geschrieben:

Den Begriff des Subjektes gibt es in der Biologie nicht.

Das ist absolut richtig.

Genau deswegen sind ja biologische Argumente zu der Frage, wann ein Subjekt nicht mehr ist. so sinnlos zwinkern

Wenn man die Zoologie auf Anatomie und Physiologie reduzieren würde hättest Du Recht. Aber die Art Mensch verfügt über außerordentlich komplexes Sozialverhalten mit abstrakter Sprache und allem was zu der gehört bzw. was man damit anfangen kann. Deshalb sollte man zur Beschreibung des Menschen nicht nur die allgemeine Biologie benutzen, in der Humanbiologie bzw. Anthropologie ist es durchaus üblich, auch auf Konzepte z.B. aus der Soziologie zurückzugreifen. Zur Beschreibung der Lebensfunktionen eines Bakteriums wird ein etwas anderes Instrumentarium gebraucht als zur Beschreibung der Lebensfunktionen einer Kartoffel oder der Beschreibung der Lebensfunktionen eines Schwammes oder der Beschreibung der Lebensfunktionen eines Rindviehs.
caballito hat folgendes geschrieben:
.
fwo hat folgendes geschrieben:
In der Soziologie ist es das bewusst handelnde Individuum, in der Philosophie wird es etwas vornehmer ausgedrückt: das sich selbst gewisse und sich selbst bestimmende Ich-Bewusstsein, den Träger intentionaler Akte, sagt Wiki dazu.

Und all dies sind mehr oder zweckgeleitete, letztlich willkürliche, Definitionen, über die man trefflich streiten kann - oder auch nicht.

Ist ja interessant. Du kennst Begriffe, deren Definitionen nicht letztlich willkürlich sind? Die Frage wäre gewesen, ob diese Begriffe geeignet sind, spezifisch menschliche Lebensfunktionen zu beschreiben.
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Wenn Du meinst, dieses Subjekt sei in der Lage, einen Hirntod zu überleben,

Das könnte schon wieder ein Wortspielchen sein: Was bedeutet hier das Wort "überleben"? Du scheinst hier so zu tun, als sei hier mehr als eine vegetative Weiterexistenz gemeint. Das habe ich aber nie behauptet. Und die vegetative Weiterexistenz wirst du nicht bestreiten können. Ergo kannst da das, was ich meine, nicht bestreiten, es eei denn, du entstellst es zu etwas anderem - dann ist es ein Strohmann.

fwo hat folgendes geschrieben:
und gleichzeitig etwas von einem Dualismus schreibst, den ich verträte, wenn ich behauptete, dass Körper ohne Hirnfunktion kein Subjekt mehr sei, dann reden wir die ganze Zeit nur über ein Problem, das nur Du hast.

Nein, das Problem hast weiterhin du, der du das "Subjekt" als etwas vom Körper gelöstes ansiehst. Aber all die Eigenschaften, die in der Definition des Subjekts sind, sind Funktionen des vegetativen Körpers, und sie schaffen nichts über diesem stehendes neues, sondern sie machen das durch diesen vegetativen Körper gegebene Individuum zum Subjekt. Du bist es, der dieses Individuum in einen vegetativen Körper und ein von diesem gesondertes Subjekt aufteilt.

fwo hat folgendes geschrieben:
Du bist es, der hier vom Weiterleben nach dem Hirntod spricht.

So wie ich bei einem Bakterium, das nie ein Hirn hatte, von Leben spreche, ja. Du bist es, der dem menschlichen Leben eine höhere Qualität als die materiell-biologische zuspricht, der hier eine Art "vis vitalis humanitaris" postuliert, die den Menschen über die Biologie erhebt.

Ich sage "das Subjekt stirbt mit der Funktionalität der Gehirns" und behaupte damit, das Subjekt sei etwas vom Körper gelöstes? Du redest wirr.
Nur ein Simpel kann versuchen, die Lebensfunktionen eines Bakteriums in den selben Parametern zu beschreiben wie die Lebensfunktionen eines Schwammes oder die eines Menschen. Oder eines Rindviehs.
Natürlich messe ich als Biologe ein Bakterienleben in anderen Parametern als ein Menschenleben - die Mikrobiologie benutz andere Beschreibungsmethoden als die Zoologie und die wiederum kann getrieben werden bis in die Anthropologie - und sollte das auch, wenn es um Menschen geht.
Du darfst dann dann auch noch 10 mal so formulieren, dass ich ja wohl dem menschlichen Leben eine höhere Qualität zuspräche als dem eines Bakteriums. Was soll der Stuss? Habe ich da eine neue Korrektheit verpasst, nach der wir zur Beurteilung unseres Lebens das Instrumentarium der Mikrobiologie zu benutzen haben?

Ich wiederhole: Nur ein Simpel .....

Ja, wenn dir daran liegt, ein Mensch kann ohne funktionales Gehirn noch vegetieren. Nur als Subjekt oder als Mitmensch ist er dann bereits tot - vegetieren orientiert sich am Leben einer Pflanze - auch das Zellgewebe im Labor vegetiert. Nur finde ich (und nicht nur ich) ein Vegetieren für die Frage, ob ein Mensch noch lebt oder nicht, herzlich uninteressant. EOD

fwo

#718: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 17:14
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Warum? Ist es irrational, einen toten Körper als Hülle zu betrachten?

Hülle von was?

Die Annahme, das da etwas immeterielles sei, was der Körper nur einhülle, ist irrational.


Nein. Es ist ein gängiges Verhalten in der Wissenschaft, eine Vielzahl von verschiedenen Vorgängen mit einem immateriellen Überbegriff zu beschreiben (zB Evolution). Bewusstsein und Intelligenz sind in dem Fall Konzepte, die das Wechselwirken von verschiedenen Biochemischen Vorgängen im Körper beschreiben.

caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Betrachte es als staatliche Zwangsenteignung zur Abwendung eines größeren Übels.

Weiter oben hat wer angemerkt, ein Köroer sei aber kein Besitz ...

Du bist also der Meinung, die Organe eines Menschen seien quasi Gemeineigentum, das dem ursprünglichen Besitzer nur als Dauerleihgabe zur Verfügung steht, solange er sie benötigt?

Na, dann wollen wir doch mal sehen, wann dann die erse Niere zwangsenteignet wird, weil der Besitzer ja nur eine braucht und der Herr Bundesminister die andere nötiger hat.

Und der Krebspatient, der eh stirbt, der muss ja nun wirklich nicht sein Herz für sich behalten und es möglicherweise noch mit Metastasen verseuchen...


Du hast mich Falsch verstanden. Ein Körper stellt sehr wohl einen Besitz (der betreffenden Person oder seiner Hinterbliebenen) dar, sonst wäre eine Zwangsenteignung gar nicht notwendig. Und bitte lass die Strohmänner außen vor, diese sind für eine Diskussion destruktiv.

#719: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 17:15
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Es muss aber eine gemeinsame Wertebasis besteht, um eine Diskussion überhaupt erst zu ermöglichen.


Die Kunst des Argumentierens besteht darin, solche Gemeinsamkeiten zu finden und aus ihnen Gründe herzuleiten, mit denen man Abweichungen der Gegenseite zugunsten der eigenen Position beeinflussen kann.


Tja, wenn jemand sagt "ich will das aber so", bin ich mit meiner Kunst am Ende. Schulterzucken

Solange du selber nichts anderes zu sagen hast als "Ich will aber anders", dann ja zwinkern


Ich würde von einem alturistischen Ansatz ausgehen, wenn mein Gegenüber diesen aber nicht Teilt, gelten meine Argumente nicht für ihn.

#720: Re: Organspende Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 17:21
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ich würde von einem alturistischen Ansatz ausgehen (...)


Hast Du denn auch Dein Handtuch dabei?

#721:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 18:30
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
......
fwo hat folgendes geschrieben:

Den Begriff des Subjektes gibt es in der Biologie nicht.

Das ist absolut richtig.

Genau deswegen sind ja biologische Argumente zu der Frage, wann ein Subjekt nicht mehr ist. so sinnlos zwinkern

Wenn man die Zoologie auf Anatomie und Physiologie reduzieren würde hättest Du Recht. Aber die Art Mensch verfügt über außerordentlich komplexes Sozialverhalten mit abstrakter Sprache und allem was zu der gehört bzw. was man damit anfangen kann.


Ui, jetzt hast dus mir aber gegeben. Auf den Arm nehmen

Mal abgesehen davon, dass all diese netten Eigenschaften auch wieder Funktionen der Anatomie und Physiologie sind: Kann es sein, dass auch dieses kleine Detail mir bekannt war? Kann es sein, dass wir über genau dieses Sozialverhalten reden. Den Umstand nämlich, dass der Mensch eben nicht ein Enzelkämpfer ist, sondern, wie schon die alten Griechen wussten, ein Gemeinschaftstier, ein "zoon politikon", nicht ein isloliertes "ich", sondern Teil eines "wir", in dem die Interessen der Anderen seien eigenen werden - und er umgekehrt erwartet, dass seine Interessen die der Anderen werden. Kann es sein, das wir genau darüber reden, wer zu diesem "wir" gehört? Und kann es sein, das all unser Reden sinnfrei wäre, wenn wir nicht von der Existenz dieses "wir" ausgingen. Also komm jetzt bitte nicht und erzähl mir davon, als ob ich all das bestritten hätte.

Wenn wir aber genau das, was du jetzt aus dem Hut zu ziehen meinst, anerkenne, dann werden wir feststellen, dass dieses Sozialverhalten ganz wesentlich darauf beruht, dass einer die Defizite des anderen ausgleicht - und nicht derjenige, der der Solidarität bedürfte, aus dem wir" ausgeschlossen wird, weil er nicht mehr dazu beitragen kann.

Ansonsten sind wir bei dem Thema, wiederum ganz physiologisch, bei den Spiegelneuronen, die in der Tat, genau wie bei den Elefanten, in dem anderen einen gleichen erkennen, bis er zu stinken anfängt.

Und wieder bist es du, er mit pseudorationalen Argumenten zu begründen sucht, warum bestimmte Entitäten nicht Teil dieses "wir" sein können, undd abei die biologischne Wurzeln kappst. Denn der Mensch ist nicht sozial, weil er entscheiden hat, ein Sozialgefüge mit anderen einzugehen, soweit diese uber ein Bewusstsein verfügen, sondern er ist sozial, weil er andere als seinesgleichen erkennt, weil er Empathie besitzt, und sich in sie hineinversetzt. Und es gehört zum Wesen dieser menschlichen Empathie, diese auch auf Entitäten auszuweiten, die gar nicht seinesgleichen sind, auf Tiere, und manchmal selbst auf unbelebte Objekte ("Vermenschlichung") Wie also willst du gegenüber diesem Menschen, der selbst in Dingen menschliches sucht, begründen, dass er in einem toten Menschen keine Menschen mehr sehen könne, obgleich er es doch nun einmal tut. Faktisch basiert deine Argument auf einer naturphilosophischen Interpretation des menschlichen Sozialverhaltens, das schlicht nicht den naturwissenschaftlich-biologischen Fakten entspricht.

fwo hat folgendes geschrieben:
Deshalb sollte man zur Beschreibung des Menschen nicht nur die allgemeine Biologie benutzen, in der Humanbiologie bzw. Anthropologie ist es durchaus üblich, auch auf Konzepte z.B. aus der Soziologie zurückzugreifen. Zur Beschreibung der Lebensfunktionen eines Bakteriums wird ein etwas anderes Instrumentarium gebraucht als zur Beschreibung der Lebensfunktionen einer Kartoffel oder der Beschreibung der Lebensfunktionen eines Schwammes oder der Beschreibung der Lebensfunktionen eines Rindviehs.

Da ich äußerst selten mit Bazillen philosophiere oder für die Menschenrechte von Rindern streite, darfst du auch diese Schulmeisterliche Belehrung gerne in deinem Strohmannkabinett belassen.

fwo hat folgendes geschrieben:

Ist ja interessant. Du kennst Begriffe, deren Definitionen nicht letztlich willkürlich sind?

Nein. Im Gegensatz zu anderen tu ich auch nicht so.

fwo hat folgendes geschrieben:
Die Frage wäre gewesen, ob diese Begriffe geeignet sind, spezifisch menschliche Lebensfunktionen zu beschreiben.

Es mag bei einem komplexeren Oragnismus notwendig sein, Begriffe auf einem höheren Abstraktionsniveau zu benutzen. Aber auch das ändert nichts daran, dass die so beschriebenen Phänomene letztlich nichts anderes als kumulative Effekte der niederen Funktionen sind, auf die ich letztlich alles reduziert. Ultimativ ist der Mensch ein Quantenkomplex.

fwo hat folgendes geschrieben:

Ich sage "das Subjekt stirbt mit der Funktionalität der Gehirns" und behaupte damit, das Subjekt sei etwas vom Körper gelöstes? Du redest wirr.

wenn es nicht vom Körper separiert ist, kann es nicht separat vom Körper sterben. Ich habe auch noch nie davon gehört, dass jemand davon gesprochen hätte, dass etwa ein amputiertes Bein stürbe - wie auch Niemand auf die Idee käme, dass dem Bein ein Wesen zukäme, das sterben könnte.


fwo hat folgendes geschrieben:

Nur ein Simpel kann versuchen, die Lebensfunktionen eines Bakteriums in den selben Parametern zu beschreiben wie die Lebensfunktionen eines Schwammes oder die eines Menschen. Oder eines Rindviehs.

Sagst du jetzt mal so ...


fwo hat folgendes geschrieben:
Natürlich messe ich als Biologe ein Bakterienleben in anderen Parametern als ein Menschenleben - die Mikrobiologie benutz andere Beschreibungsmethoden als die Zoologie und die wiederum kann getrieben werden bis in die Anthropologie - und sollte das auch, wenn es um Menschen geht.

Natürlich. Komisch, ich hab im Biologieunterricht noch was über die strukturellen (Un-)Ähnlichekiten zwischen verschiedenen Zellen gelernt, da wurden durchaus Menschliche Zellen mit den selben Begriffen beschreiben wie Bakterien.

fwo hat folgendes geschrieben:
Du darfst dann dann auch noch 10 mal so formulieren, dass ich ja wohl dem menschlichen Leben eine höhere Qualität zuspräche als dem eines Bakteriums. Was soll der Stuss? Habe ich da eine neue Korrektheit verpasst, nach der wir zur Beurteilung unseres Lebens das Instrumentarium der Mikrobiologie zu benutzen haben?

Nunja,. für denjenigen, der menschliches Leben für so grundsätzlich anders hält als "niederes" Leben, dem amg die These, dass es das nicht sei, wie "neue Korrektheit" erscheinen.


fwo hat folgendes geschrieben:
Ich wiederhole: Nur ein Simpel .....

Es wird durch Wiederholung nicht weniger ad personam.


fwo hat folgendes geschrieben:
Ja, wenn dir daran liegt, ein Mensch kann ohne funktionales Gehirn noch vegetieren.

Na also, sag ich doch ;-(


fwo hat folgendes geschrieben:
Nur als Subjekt oder als Mitmensch ist er dann bereits tot

Und wieder wiederholst du einfach nur deine Behauptung.

#722: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 18:35
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Warum? Ist es irrational, einen toten Körper als Hülle zu betrachten?

Hülle von was?

Die Annahme, das da etwas immeterielles sei, was der Körper nur einhülle, ist irrational.


Nein. Es ist ein gängiges Verhalten in der Wissenschaft, eine Vielzahl von verschiedenen Vorgängen mit einem immateriellen Überbegriff zu beschreiben (zB Evolution). Bewusstsein und Intelligenz sind in dem Fall Konzepte, die das Wechselwirken von verschiedenen Biochemischen Vorgängen im Körper beschreiben.

Eben. Sie sind materielle Körperfunktionen. Genau. Eben nichts immaterielles, dem der Körper als Hülle dienst, sondern Funktionen des Körpers selbst.


Ilmor hat folgendes geschrieben:

Du hast mich Falsch verstanden. Ein Körper stellt sehr wohl einen Besitz (der betreffenden Person oder seiner Hinterbliebenen) dar, sonst wäre eine Zwangsenteignung gar nicht notwendig.

Aha. Dann wären also nach dem Tod die Erben die Eigentümer und könnten das Teil nach Kust und Laune verkaufen?

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Und bitte lass die Strohmänner außen vor, diese sind für eine Diskussion destruktiv.

Das waren keine Strohmänner, die gehen anders zwinkern Wenn ich Strohmänner abfackeln wollte, könnte ich das besser.
Edit: Zitatlinks


Zuletzt bearbeitet von caballito am 15.11.2010, 16:07, insgesamt einmal bearbeitet

#723: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 19:18
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Warum? Ist es irrational, einen toten Körper als Hülle zu betrachten?

Hülle von was?

Die Annahme, das da etwas immeterielles sei, was der Körper nur einhülle, ist irrational.


Nein. Es ist ein gängiges Verhalten in der Wissenschaft, eine Vielzahl von verschiedenen Vorgängen mit einem immateriellen Überbegriff zu beschreiben (zB Evolution). Bewusstsein und Intelligenz sind in dem Fall Konzepte, die das Wechselwirken von verschiedenen Biochemischen Vorgängen im Körper beschreiben.

Eben. Sie sind materielle Körperfunktionen. Genau. Eben nichts immaterielles, dem der Körper als Hülle dienst, sondern Funktionen des Körpers selbst.


Nun betrachten wir aber nicht die Körperfunktionen an sich Schützenswert, sondern das System, welches sie bilden und das wir Bewusstsein nennen. Ist dieses System nicht mehr gegeben, sehe ich keinen Grund, die Körperfunktionen weiterhin einen besonderen Wert zuzumessen.

#724:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 19:24
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
......
fwo hat folgendes geschrieben:

Den Begriff des Subjektes gibt es in der Biologie nicht.

Das ist absolut richtig.

Genau deswegen sind ja biologische Argumente zu der Frage, wann ein Subjekt nicht mehr ist. so sinnlos zwinkern

Wenn man die Zoologie auf Anatomie und Physiologie reduzieren würde hättest Du Recht. Aber die Art Mensch verfügt über außerordentlich komplexes Sozialverhalten mit abstrakter Sprache und allem was zu der gehört bzw. was man damit anfangen kann.


Ui, jetzt hast dus mir aber gegeben. Auf den Arm nehmen

Mal abgesehen davon, dass all diese netten Eigenschaften auch wieder Funktionen der Anatomie und Physiologie sind: Kann es sein, dass auch dieses kleine Detail mir bekannt war? Kann es sein, dass wir über genau dieses Sozialverhalten reden. Den Umstand nämlich, dass der Mensch eben nicht ein Enzelkämpfer ist, sondern, wie schon die alten Griechen wussten, ein Gemeinschaftstier, ein "zoon politikon", nicht ein isloliertes "ich", sondern Teil eines "wir", in dem die Interessen der Anderen seien eigenen werden - und er umgekehrt erwartet, dass seine Interessen die der Anderen werden. Kann es sein, das wir genau darüber reden, wer zu diesem "wir" gehört? Und kann es sein, das all unser Reden sinnfrei wäre, wenn wir nicht von der Existenz dieses "wir" ausgingen. Also komm jetzt bitte nicht und erzähl mir davon, als ob ich all das bestritten hätte.

Wenn wir aber genau das, was du jetzt aus dem Hut zu ziehen meinst, anerkenne, dann werden wir feststellen, dass dieses Sozialverhalten ganz wesentlich darauf beruht, dass einer die Defizite des anderen ausgleicht - und nicht derjenige, der der Solidarität bedürfte, aus dem wir" ausgeschlossen wird, weil er nicht mehr dazu beitragen kann.
.....
fett von mir
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Solidarität (abgeleitet vom lateinischen solidus für gediegen, echt oder fest; Adjektiv: solidarisch) bezeichnet eine, zumeist in einem ethisch-politischen Zusammenhang benannte Haltung der Verbundenheit mit – und Unterstützung von – Ideen, Aktivitäten und Zielen anderer. Sie drückt ferner den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten oder gleichgestellten Individuen und Gruppen und den Einsatz für gemeinsame Werte aus (vgl. auch Solidargemeinschaft).

Ich erinnere daran: Wir reden von einem Körper dessen Gehirn irreversibel ausgefallen ist. Der verhält sich nicht mehr - auch nicht zu anderen, er zeigt sich also nicht mehr als zoon politikon, der hat keine Ideen mehr, keine Aktivitäten, Ziele oder Werte - nicht mal Reste davon. Der hat äußerlich wie innerlich ungefähr die Aktivität einer Pflanze, die aufgehört hat zu wachsen.

Dem gegenüber kannst Du keine Solidarität zeigen, sondern höchstens Sentimentalität. Die sei dir ja auch gelassen. Aber versuch nicht, sie pseudoethisch zu begründen. Es wird nämlich zunehmend wirr, was Du schreibst.

Und nein. Verhalten wird in der Anatomie und Physiologie nicht beschrieben. Es tritt zwar bei Organismen auf, deren Anatomie und Physiologie noch funktioniert, doch wenn wir das in dieser Art hier subsummieren, brauchen wir auch die Anatomie und Physiologie nicht, es reicht eigentlich die Chemie, ach was sage ich, die Atomphysik. Wovon redest Du also überhaupt? Ist doch alles nur Physik. Meinst Du etwa, Du seist aus besseren Atomen als der Mars? Oder das Milky way? Und besonders das Bounty braucht unsere Solidarität. Spendet Nestlé!

Aber red ruhig weiter.

p.s. Wenn Du Ilmor antwortest, solltest Du ihm auch seine Zitate zuschreiben.

fwo

#725: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 15.11.2010, 16:10
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Nun betrachten wir aber nicht die Körperfunktionen an sich Schützenswert, sondern das System, welches sie bilden und das wir Bewusstsein nennen.


Nein, dieses System nennen wir nicht Bewusstsein, sondern Mensch.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ist dieses System nicht mehr gegeben, sehe ich keinen Grund, die Körperfunktionen weiterhin einen besonderen Wert zuzumessen.

Und wieder drehst du dich im Kreise, indem du die Behauptung, in die Voraussetzung steckt. Denn ob das System noch gegeben sei, ist gerade die Streitfrage.

#726: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 15.11.2010, 16:17
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Nun betrachten wir aber nicht die Körperfunktionen an sich Schützenswert, sondern das System, welches sie bilden und das wir Bewusstsein nennen.


Nein, dieses System nennen wir nicht Bewusstsein, sondern Mensch.


Bewusstsein ist ebenfalls ein System, welches durch (manche) Körperfunktionen gebildet wird.

caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ist dieses System nicht mehr gegeben, sehe ich keinen Grund, die Körperfunktionen weiterhin einen besonderen Wert zuzumessen.

Und wieder drehst du dich im Kreise, indem du die Behauptung, in die Voraussetzung steckt. Denn ob das System noch gegeben sei, ist gerade die Streitfrage.


Also, dass das Bewusstsein nach dem Tode zu existieren aufhört, ist doch recht eindeutig.

#727:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 15.11.2010, 16:39
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Ich erinnere daran: Wir reden von einem Körper dessen Gehirn irreversibel ausgefallen ist. Der verhält sich nicht mehr - auch nicht zu anderen, er zeigt sich also nicht mehr als zoon politikon, der hat keine Ideen mehr, keine Aktivitäten, Ziele oder Werte - nicht mal Reste davon. Der hat äußerlich wie innerlich ungefähr die Aktivität einer Pflanze, die aufgehört hat zu wachsen.

Und wieder versuchst du, das zu Beweisende als Argument zu benutzen. Du behandelst "zoon politikon" als akzidentielle Eigenschaft, die das biologische Wesen annehmen oder ablegen kann. Als Definzionsmerkmal des Menschen ist es aber eine essentielle Eigenschaft. Der mesnchj ist immer ein zoon politikon, auch wenn er nict so agiert. So, wie ein Hund essentiell ein Vierbeiner ist, auch wenn er nur drei Beine hat.

fwo hat folgendes geschrieben:
Dem gegenüber kannst Du keine Solidarität zeigen, sondern höchstens Sentimentalität. Die sei dir ja auch gelassen. Aber versuch nicht, sie pseudoethisch zu begründen.

Soso, weil dir also meine Definition, die genau das ist, also keine Begründung, erst recht keine ethische, und schon gar keine pseudoethische, weil dir alse diese Definition nicht passt, versuchst du es mir Duffamierung. Nun gut, war früher oder später wohl zu erwartem.

fwo hat folgendes geschrieben:
Es wird nämlich zunehmend wirr, was Du schreibst.

Nein. Es entfernt sich nur vom Boden, auf den du es gern zwingen würdest. Bzw nein, es entfernt sich nicht, es wird dir nur zunehmend schwerer zu ignorieren, dass es sich nicht auf diesem Boden befindet.

fwo hat folgendes geschrieben:
Und nein. Verhalten wird in der Anatomie und Physiologie nicht beschrieben.

Das hab ich auch nicht geschrieben, mein Lieber! Ich habe lediglich geschrieben, dass Verhalten auch nur eine Funktion von Anatomie und Physiologie ist. Die unterstellst mitr hier die unsinnige Behauptung, man könnte Verhalten als Phänomen einer höheren Abstraktionsstufe auf der niedrigen Abstraktionsstufe der Physiologie beschreiben, um von der Tatsache abzulenken, dass du dich anzuerkennen weigerst, dass es eben nur eine höhere Abstraktionsstufe, aber nichts qualitativ anderes ist.

fwo hat folgendes geschrieben:
Es tritt zwar bei Organismen auf, deren Anatomie und Physiologie noch funktioniert, doch wenn wir das in dieser Art hier subsummieren, brauchen wir auch die Anatomie und Physiologie nicht, es reicht eigentlich die Chemie, ach was sage ich, die Atomphysik.

Letztlich ist alles Quantenphysik, schrieb ich doch schon. Trotzdem habe ich nie die mir von dir unterstellte Äußerung getan, dass es angemessen sei, komplexe Phänomene auf einer elemanraen Ebene zu beschreiben. Weil ich nämlich sehr wohl weiß, und du auch genau weißt, dass ich es weiß, dass, wenn man das versucht, man buchstäblich den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. So, wie man nur noch Farbkleckse sieht, wenn man zu nahe an den Fernseher geht.

fwo hat folgendes geschrieben:
Wovon redest Du also überhaupt? Ist doch alles nur Physik. Meinst Du etwa, Du seist aus besseren Atomen als der Mars? Oder das Milky way? Und besonders das Bounty braucht unsere Solidarität. Spendet Nestlé!

Wieso projizierst du schon wieder deine Überheblichkeit auf mich? Ich bin doch hier nicht derjenige, der behauptet, etwas besseres (oder zum0indest wesentlich anderes) als das Mars zu sein, sondern du...

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber red ruhig weiter.

Halt du nur weiter die Ohren zu und bilde dir ein, da wär nix.

#728: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 15.11.2010, 16:45
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Nun betrachten wir aber nicht die Körperfunktionen an sich Schützenswert, sondern das System, welches sie bilden und das wir Bewusstsein nennen.


Nein, dieses System nennen wir nicht Bewusstsein, sondern Mensch.


Bewusstsein ist ebenfalls ein System, welches durch (manche) Körperfunktionen gebildet wird.

Du weißt, was ein "red herring" ist? Falls nein: Das war grad einer!

Ja, Bewusstsein ist ein Systzem, das von Körperfunktionen gebildet wird, sogar ein Subsystem des Systems Mensch. Wir reden hier aber das "zu schützende" ethische Subjekt. Und das ist nunmal der Mensch.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ist dieses System nicht mehr gegeben, sehe ich keinen Grund, die Körperfunktionen weiterhin einen besonderen Wert zuzumessen.

Und wieder drehst du dich im Kreise, indem du die Behauptung, in die Voraussetzung steckt. Denn ob das System noch gegeben sei, ist gerade die Streitfrage.


Also, dass das Bewusstsein nach dem Tode zu existieren aufhört, ist doch recht eindeutig.

Nur leider ist das nicht die strittige Frage, weil diese nämlich lautet, ob das Bewusstsein "das System" ist.

#729: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 15.11.2010, 17:05
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ist dieses System nicht mehr gegeben, sehe ich keinen Grund, die Körperfunktionen weiterhin einen besonderen Wert zuzumessen.

Und wieder drehst du dich im Kreise, indem du die Behauptung, in die Voraussetzung steckt. Denn ob das System noch gegeben sei, ist gerade die Streitfrage.


Also, dass das Bewusstsein nach dem Tode zu existieren aufhört, ist doch recht eindeutig.

Nur leider ist das nicht die strittige Frage, weil diese nämlich lautet, ob das Bewusstsein "das System" ist.


Was genau möchtest du denn Schützen? Die menschliche Biomasse? Denn wenn für dich das Bewusstsein nicht "das System" darstellst, müsstest du für Leichen die gleichen Menschenrechte gelten lassen.

#730: Re: Organspende Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 15.11.2010, 17:59
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ist dieses System nicht mehr gegeben, sehe ich keinen Grund, die Körperfunktionen weiterhin einen besonderen Wert zuzumessen.

Und wieder drehst du dich im Kreise, indem du die Behauptung, in die Voraussetzung steckt. Denn ob das System noch gegeben sei, ist gerade die Streitfrage.


Also, dass das Bewusstsein nach dem Tode zu existieren aufhört, ist doch recht eindeutig.

Nur leider ist das nicht die strittige Frage, weil diese nämlich lautet, ob das Bewusstsein "das System" ist.


Was genau möchtest du denn Schützen? Die menschliche Biomasse? Denn wenn für dich das Bewusstsein nicht "das System" darstellst, müsstest du für Leichen die gleichen Menschenrechte gelten lassen.


bravo

#731: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 15.11.2010, 18:16
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:


Was genau möchtest du denn Schützen? Die menschliche Biomasse? Denn wenn für dich das Bewusstsein nicht "das System" darstellst, müsstest du für Leichen die gleichen Menschenrechte gelten lassen.

Das wiederum nennt man dann ein "falsches Dilemma". Es gibt außer der Definition "Bewusstsein" und "Biomasse" vielleicht noch so zwei oder fünf (tausend) andere Möglichkeiten. Eine davon wird wohl meine sein.

Und im Übrigen fällt durchaus auch das Verfügungsrecht über die eigene Leiche unter Menschenrecht, nur dass die Möglichkeiten da naturgemäß ein wenig beschränkt sind.

#732: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 15.11.2010, 18:19
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:


Was genau möchtest du denn Schützen? Die menschliche Biomasse? Denn wenn für dich das Bewusstsein nicht "das System" darstellst, müsstest du für Leichen die gleichen Menschenrechte gelten lassen.

Das wiederum nennt man dann ein "falsches Dilemma". Es gibt außer der Definition "Bewusstsein" und "Biomasse" vielleicht noch so zwei oder fünf (tausend) andere Möglichkeiten. Eine davon wird wohl meine sein.


Na, dann nenn mir doch deine Definition.

caballito hat folgendes geschrieben:
Und im Übrigen fällt durchaus auch das Verfügungsrecht über die eigene Leiche unter Menschenrecht, nur dass die Möglichkeiten da naturgemäß ein wenig beschränkt sind.


Wie kommst du darauf?

#733:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.11.2010, 18:35
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Ich erinnere daran: Wir reden von einem Körper dessen Gehirn irreversibel ausgefallen ist. Der verhält sich nicht mehr - auch nicht zu anderen, er zeigt sich also nicht mehr als zoon politikon, der hat keine Ideen mehr, keine Aktivitäten, Ziele oder Werte - nicht mal Reste davon. Der hat äußerlich wie innerlich ungefähr die Aktivität einer Pflanze, die aufgehört hat zu wachsen.

Und wieder versuchst du, das zu Beweisende als Argument zu benutzen. Du behandelst "zoon politikon" als akzidentielle Eigenschaft, die das biologische Wesen annehmen oder ablegen kann. Als Definzionsmerkmal des Menschen ist es aber eine essentielle Eigenschaft. Der mesnchj ist immer ein zoon politikon, auch wenn er nict so agiert. So, wie ein Hund essentiell ein Vierbeiner ist, auch wenn er nur drei Beine hat.

Lachen Ich habe oben nichts zur Taxonomie gesagt, sondern wir betrachten die Lebendigkeit des Individuums, die zwangsläufig an der Äußerungsfähigkeit der Art gemessen werden muss - aber um dein Beispiel aufzunehmen: Ich gehe davon aus, dass Du nicht versuchen würdest, mit diesem Hund ein Rennen zu gewinnen?
Und was ist in dieser Formulierung das zu Beweisende? Dass jemand, dessen Gehirn irreversibel ausgefallen ist, keine Ideen, keine Aktivitäten, Ziele oder Werte - nicht mal Reste davon mehr hat?
caballito hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Dem gegenüber kannst Du keine Solidarität zeigen, sondern höchstens Sentimentalität. Die sei dir ja auch gelassen. Aber versuch nicht, sie pseudoethisch zu begründen.

Soso, weil dir also meine Definition, die genau das ist, also keine Begründung, erst recht keine ethische, und schon gar keine pseudoethische, weil dir alse diese Definition nicht passt, versuchst du es mir Duffamierung. Nun gut, war früher oder später wohl zu erwartem.....

Lachen
Wir erinnern uns: Da war der Versuch, mich mit der moralischen Keule platt zu machen:
caballito hat folgendes geschrieben:
.....
Wenn wir aber genau das, was du jetzt aus dem Hut zu ziehen meinst, anerkenne, dann werden wir feststellen, dass dieses Sozialverhalten ganz wesentlich darauf beruht, dass einer die Defizite des anderen ausgleicht - und nicht derjenige, der der Solidarität bedürfte, aus dem wir" ausgeschlossen wird, weil er nicht mehr dazu beitragen kann......

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Solidarität (abgeleitet vom lateinischen solidus für gediegen, echt oder fest; Adjektiv: solidarisch) bezeichnet eine, zumeist in einem ethisch-politischen Zusammenhang benannte Haltung der Verbundenheit mit – und Unterstützung von – Ideen, Aktivitäten und Zielen anderer. Sie drückt ferner den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten oder gleichgestellten Individuen und Gruppen und den Einsatz für gemeinsame Werte aus (vgl. auch Solidargemeinschaft).


Ich kann auch Solidarität mit einem Toten üben, aber nicht an seiner Leiche, sondern indem ich weiter für seine Ziele kämpfe. Ich bitte dich nochmal, mir zu erklären, wie Du gegenüber einem Wesen ohne Aktivitäten, Ziele und Werte Solidarität an diesem Wesen zeigen willst.

Und - Solidarität ist es ja zweifelsohne nicht, was Du da zeigst, wenn Du dir nicht ganz schnell eine Definition der Solidarität baust, die nur für dich gilt - was ist daran Diffamierung, wenn ich deine Haltung als Sentimentalität bezeichne?

Den Rest des Posts habe ich mir gespart, weil ich mich nicht mit dir über deine Unfähigkeit, eine Persiflage deiner selbst zu erkennen, unterhalten will.

Höchstens, was das sein soll, wo ich mir einbilde, da sei nix - das würde mich nochmal interessieren, das wäre vielleicht noch unterhaltsam.

fwo

#734:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 14:00
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Lachen Ich habe oben nichts zur Taxonomie gesagt, sondern wir betrachten die Lebendigkeit des Individuums, die zwangsläufig an der Äußerungsfähigkeit der Art gemessen werden muss - aber um dein Beispiel aufzunehmen: Ich gehe davon aus, dass Du nicht versuchen würdest, mit diesem Hund ein Rennen zu gewinnen?

Gegen andere dreibeinige Hunde schon zwinkern

fwo hat folgendes geschrieben:
Und was ist in dieser Formulierung das zu Beweisende? Dass jemand, dessen Gehirn irreversibel ausgefallen ist, keine Ideen, keine Aktivitäten, Ziele oder Werte - nicht mal Reste davon mehr hat?


Nein, das zu Beweisende ist, dass dieser kein ethisches Subjekt, bzw. kein Mensch mehr sei. Und das folgt nun mal nicht daraus, dass er keinerlei Aktivitäten mehr hervorbringen wird - was ich ja nie bestritten habe.

fwo hat folgendes geschrieben:

Wir erinnern uns: Da war der Versuch, mich mit der moralischen Keule platt zu machen:
caballito hat folgendes geschrieben:
.....
Wenn wir aber genau das, was du jetzt aus dem Hut zu ziehen meinst, anerkenne, dann werden wir feststellen, dass dieses Sozialverhalten ganz wesentlich darauf beruht, dass einer die Defizite des anderen ausgleicht - und nicht derjenige, der der Solidarität bedürfte, aus dem wir" ausgeschlossen wird, weil er nicht mehr dazu beitragen kann......

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Solidarität (abgeleitet vom lateinischen solidus für gediegen, echt oder fest; Adjektiv: solidarisch) bezeichnet eine, zumeist in einem ethisch-politischen Zusammenhang benannte Haltung der Verbundenheit mit – und Unterstützung von – Ideen, Aktivitäten und Zielen anderer. Sie drückt ferner den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten oder gleichgestellten Individuen und Gruppen und den Einsatz für gemeinsame Werte aus (vgl. auch Solidargemeinschaft).

Wenn du das als moralische Keule empfindest Schulterzucken

Aber mal im ernst: Da hab ich mich ausnahmsweise mal auf dein Terrain begeben. Du hast mit Sozialverhalten angefangen. Ansonsten gehe ich mal ganz naiv weiter davon aus, dass du der Aussage sehr wohl zustimmst (und inwiefern der Wikipedia-Artikel meiner Aussage widersprexchen soll, wirst du auch erst mal erklären müssen) - oder teilst du etwa neoliberale und/oder sozialdarwinistische Ansichten? Falls ja, gibt es eh keine gemeinsame Basis.

Falls aber nein, dann besteht der Unterschied zwischen uns in der Frage, wer zu der Solidargemeinschaft dazugehört - und das ist nunmal eine Definitionsfrage.

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich kann auch Solidarität mit einem Toten üben, aber nicht an seiner Leiche, sondern indem ich weiter für seine Ziele kämpfe.


Der Kandidat hat 99 Punkte!

Die Interessen erlöschen eben nicht mit dem Tod, auch nicht mit dem Hirntod!

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich bitte dich nochmal, mir zu erklären, wie Du gegenüber einem Wesen ohne Aktivitäten, Ziele und Werte Solidarität an diesem Wesen zeigen willst.

Indem ich mich ganz menschlich ihn hineinversetze und mir überlege, was ich wollen würde, wenn ich an seiner Stelle wäre, indem ich also ganz einfach genau das ausübe, was eines der zentralen Wesensmerkmale des Menschen ist.

fwo hat folgendes geschrieben:
Und - Solidarität ist es ja zweifelsohne nicht, was Du da zeigst, wenn Du dir nicht ganz schnell eine Definition der Solidarität baust, die nur für dich gilt - was ist daran Diffamierung, wenn ich deine Haltung als Sentimentalität bezeichne?

Wenn das so zweifelsohne ist, dann kannst du gas doch ganz zweifelsohne auch mit Argumenten begründen, ohne es als was anderes diffamieren zu müssen.

fwo hat folgendes geschrieben:
Den Rest des Posts habe ich mir gespart, weil ich mich nicht mit dir über deine Unfähigkeit, eine Persiflage deiner selbst zu erkennen, unterhalten will.

Das ist natürlich eine durchaus gängige Methode, sich aus der Diskussion zu stehlen, einfach zu behaupten, der andere sei eben unfähig.

Es kann natürlich auch sein, dass mit der Persiflage gar nicht das Ziel verfolgtest, etwas aufzeigen zu wollen, sondern einfach nur treten wolltest. Das wäre dann der Unterschied zwischen Satire und Pöbelei.

fwo hat folgendes geschrieben:
Höchstens, was das sein soll, wo ich mir einbilde, da sei nix - das würde mich nochmal interessieren, das wäre vielleicht noch unterhaltsam.

Das ist der Sinn in meinen Worten, bzw. die Bedrohung, die du in ihnen spürst.

#735: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 14:01
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:


Was genau möchtest du denn Schützen? Die menschliche Biomasse? Denn wenn für dich das Bewusstsein nicht "das System" darstellst, müsstest du für Leichen die gleichen Menschenrechte gelten lassen.

Das wiederum nennt man dann ein "falsches Dilemma". Es gibt außer der Definition "Bewusstsein" und "Biomasse" vielleicht noch so zwei oder fünf (tausend) andere Möglichkeiten. Eine davon wird wohl meine sein.


Na, dann nenn mir doch deine Definition.

Hab ich bereits. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und im Übrigen fällt durchaus auch das Verfügungsrecht über die eigene Leiche unter Menschenrecht, nur dass die Möglichkeiten da naturgemäß ein wenig beschränkt sind.


Wie kommst du darauf?

Einfach so ...

#736:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 14:06
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
.....
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich kann auch Solidarität mit einem Toten üben, aber nicht an seiner Leiche, sondern indem ich weiter für seine Ziele kämpfe.


Der Kandidat hat 99 Punkte!

Die Interessen erlöschen eben nicht mit dem Tod, auch nicht mit dem Hirntod!

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich bitte dich nochmal, mir zu erklären, wie Du gegenüber einem Wesen ohne Aktivitäten, Ziele und Werte Solidarität an diesem Wesen zeigen willst.

Indem ich mich ganz menschlich ihn hineinversetze und mir überlege, was ich wollen würde, wenn ich an seiner Stelle wäre, indem ich also ganz einfach genau das ausübe, was eines der zentralen Wesensmerkmale des Menschen ist.....

Dann kommen wir doch einfach zu Potte:

Was wirst Du noch wollen, wenn Du hirntot bist?

fwo

#737: Re: Organspende Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 14:21
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:


Was genau möchtest du denn Schützen? Die menschliche Biomasse? Denn wenn für dich das Bewusstsein nicht "das System" darstellst, müsstest du für Leichen die gleichen Menschenrechte gelten lassen.

Das wiederum nennt man dann ein "falsches Dilemma". Es gibt außer der Definition "Bewusstsein" und "Biomasse" vielleicht noch so zwei oder fünf (tausend) andere Möglichkeiten. Eine davon wird wohl meine sein.


Na, dann nenn mir doch deine Definition.

Hab ich bereits. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.


Könntest du sie wiederholen bzw. zitieren?

caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und im Übrigen fällt durchaus auch das Verfügungsrecht über die eigene Leiche unter Menschenrecht, nur dass die Möglichkeiten da naturgemäß ein wenig beschränkt sind.


Wie kommst du darauf?

Einfach so ...


Achso. Ich dachte, du hättest irgendeine Menschenrechtserklärung parat, wo der Umgang mit Leichen geregelt wird.

#738:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 15:09
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
.....
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich kann auch Solidarität mit einem Toten üben, aber nicht an seiner Leiche, sondern indem ich weiter für seine Ziele kämpfe.


Der Kandidat hat 99 Punkte!

Die Interessen erlöschen eben nicht mit dem Tod, auch nicht mit dem Hirntod!

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich bitte dich nochmal, mir zu erklären, wie Du gegenüber einem Wesen ohne Aktivitäten, Ziele und Werte Solidarität an diesem Wesen zeigen willst.

Indem ich mich ganz menschlich ihn hineinversetze und mir überlege, was ich wollen würde, wenn ich an seiner Stelle wäre, indem ich also ganz einfach genau das ausübe, was eines der zentralen Wesensmerkmale des Menschen ist.....

Dann kommen wir doch einfach zu Potte:

Was wirst Du noch wollen, wenn Du hirntot bist?

fwo

Da gehen die 99 Punkte hin ...

Ich weiß, was ich jetzt will, das mit mir passieren soll, falls ich irgendwann mal hirntot sein sollte.

#739: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 15:10
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:


Was genau möchtest du denn Schützen? Die menschliche Biomasse? Denn wenn für dich das Bewusstsein nicht "das System" darstellst, müsstest du für Leichen die gleichen Menschenrechte gelten lassen.

Das wiederum nennt man dann ein "falsches Dilemma". Es gibt außer der Definition "Bewusstsein" und "Biomasse" vielleicht noch so zwei oder fünf (tausend) andere Möglichkeiten. Eine davon wird wohl meine sein.


Na, dann nenn mir doch deine Definition.

Hab ich bereits. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.


Könntest du sie wiederholen bzw. zitieren?

Ja.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und im Übrigen fällt durchaus auch das Verfügungsrecht über die eigene Leiche unter Menschenrecht, nur dass die Möglichkeiten da naturgemäß ein wenig beschränkt sind.


Wie kommst du darauf?

Einfach so ...


Achso. Ich dachte, du hättest irgendeine Menschenrechtserklärung parat, wo der Umgang mit Leichen geregelt wird.

Brauche ich eine vorgedruckte Menschenrechtserklärung?

#740:  Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 15:16
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ich weiß, was ich jetzt will, das mit mir passieren soll, falls ich irgendwann mal hirntot sein sollte.


Man könnte Kadaver auch einfach da liegen lassen, wo sie zufällig gerade umgefallen sind.
Ich wüßte nicht, was dafür spräche, Anweisungen von Toten entgegen zu nehmen.
Aus Gründen des Grundwasserschutzes macht man dann halt dennoch sauber.

#741:  Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 15:17
    —
@caballito
Wenn du keine Lust auf eine Diskussion hast, dann sag es doch einfach.

#742:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 15:47
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
.....
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich kann auch Solidarität mit einem Toten üben, aber nicht an seiner Leiche, sondern indem ich weiter für seine Ziele kämpfe.


Der Kandidat hat 99 Punkte!

Die Interessen erlöschen eben nicht mit dem Tod, auch nicht mit dem Hirntod!

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich bitte dich nochmal, mir zu erklären, wie Du gegenüber einem Wesen ohne Aktivitäten, Ziele und Werte Solidarität an diesem Wesen zeigen willst.

Indem ich mich ganz menschlich ihn hineinversetze und mir überlege, was ich wollen würde, wenn ich an seiner Stelle wäre, indem ich also ganz einfach genau das ausübe, was eines der zentralen Wesensmerkmale des Menschen ist.....

Dann kommen wir doch einfach zu Potte:

Was wirst Du noch wollen, wenn Du hirntot bist?

fwo

Da gehen die 99 Punkte hin ...

Ich weiß, was ich jetzt will, das mit mir passieren soll, falls ich irgendwann mal hirntot sein sollte.

Das ist schön für dich, aber nicht, was Du geschrieben hattest:
caballito hat folgendes geschrieben:
.....
Indem ich mich ganz menschlich ihn hineinversetze und mir überlege, was ich wollen würde, wenn ich an seiner Stelle wäre, indem ich also ganz einfach genau das ausübe, was eines der zentralen Wesensmerkmale des Menschen ist.....

Wir erinnern uns: Er ist hirntot.
Du beziehst dich auf seine Vergangenheit und nicht auf seine Gegenwart. Deshalb ist das nicht Empathie, was Du da zeigst, sondern Sentimentalität.

Das "ethische Subjekt" ist zumindest theoretisch handlungsfähig, hat einen Willen, eine Intention, wenn das Wort Subjekt überhaupt einen Sinn haben soll und nicht auch bereits ein Gegenstand der Sentimentalität ist.

Ich weiß, dass es in gewissen Kreisen Mode ist, Empathieübungen mit getretenen Pflastersteinen zu machen - das is abba totol nich mein Ding. Ich reserviere meine Empathie Gegenständen, die mir in Empfindungen und Intention ähnlich sind - das ist bei Nachbars Lumpi oder dem Schwein im Koben noch eher der Fall als bei einem Hirntoten. Bei dem beschränkt sich meine Empathie auf die Hinterbliebenen. Als Mitmensch ist er nicht mehr Teil meiner Gegenwart, sondern nur noch meiner Erinnerung.

fwo

#743:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 16:16
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Wir erinnern uns: Er ist hirntot.
Du beziehst dich auf seine Vergangenheit und nicht auf seine Gegenwart. Deshalb ist das nicht Empathie, was Du da zeigst, sondern Sentimentalität.

Das "ethische Subjekt" ist zumindest theoretisch handlungsfähig, hat einen Willen, eine Intention, wenn das Wort Subjekt überhaupt einen Sinn haben soll und nicht auch bereits ein Gegenstand der Sentimentalität ist.

Ich weiß, dass es in gewissen Kreisen Mode ist, Empathieübungen mit getretenen Pflastersteinen zu machen - das is abba totol nich mein Ding. Ich reserviere meine Empathie Gegenständen, die mir in Empfindungen und Intention ähnlich sind - das ist bei Nachbars Lumpi oder dem Schwein im Koben noch eher der Fall als bei einem Hirntoten. Bei dem beschränkt sich meine Empathie auf die Hinterbliebenen. Als Mitmensch ist er nicht mehr Teil meiner Gegenwart, sondern nur noch meiner Erinnerung.

fwo


*genau!*


A.

#744:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 15:48
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ich weiß, was ich jetzt will, das mit mir passieren soll, falls ich irgendwann mal hirntot sein sollte.


Man könnte Kadaver auch einfach da liegen lassen, wo sie zufällig gerade umgefallen sind.
Ich wüßte nicht, was dafür spräche, Anweisungen von Toten entgegen zu nehmen.
Aus Gründen des Grundwasserschutzes macht man dann halt dennoch sauber.

Könnte man. Und? Hab ich das bestritten?

#745:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 15:48
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
@caballito
Wenn du keine Lust auf eine Diskussion hast, dann sag es doch einfach.

Wer sagt, dass ich keine habe? Aber vielleicht ja nicht um jeden Preis.

#746:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 16:10
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:


Ich weiß, was ich jetzt will, das mit mir passieren soll, falls ich irgendwann mal hirntot sein sollte.

Das ist schön für dich, aber nicht, was Du geschrieben hattest:
caballito hat folgendes geschrieben:
.....
Indem ich mich ganz menschlich ihn hineinversetze und mir überlege, was ich wollen würde, wenn ich an seiner Stelle wäre, indem ich also ganz einfach genau das ausübe, was eines der zentralen Wesensmerkmale des Menschen ist.....

Wir erinnern uns: Er ist hirntot.
Du beziehst dich auf seine Vergangenheit und nicht auf seine Gegenwart. Deshalb ist das nicht Empathie, was Du da zeigst, sondern Sentimentalität.

Ok, also Tacheles: selbstberständlich kann man die Begriffe so definieren, dass genau das dabei rauskommt. Ich habe das nie bestritten, noch habe ich dir das Recht abgesprochen, das zu tun, noch habe ich je behauptet, dass du im Rahmen deiner Prämissen unrecht hättest.

Man muss sie aber so nicht definieren, und wenn man sie anders definiert, kommt eben was anderes dabei raus. Jetzt kann man entweder feststellen, dass man sich offensichtlich uneins ist, oder man kann anfangen, über Definitionen zu streiten.

Worüber man sich streiten kann, ist aber allenfalls, inwiefern diese Definition zu Problemen führen, sie möglicherweise nicht konsistent sind, etc. Es steht dir frei, zur Abwechslung mal derartige Argumente zu bringen ...

So wie man ja z.B. dir vorhalten könnten, dass dein oben genanntes Argument natürlich auch auf "normale" Komapatienten zutrifft, und du a,so zu erklären hättest, wieso es da keine Sentimentalität ist. Es sei denn natürlich, du vertrittst tatsächlich den Standpunkt, diese seine kiene ethischen Subjekte, was je ebenfalls legitim wäre.

fwo hat folgendes geschrieben:
Das "ethische Subjekt" ist zumindest theoretisch handlungsfähig, hat einen Willen, eine Intention, wenn das Wort Subjekt überhaupt einen Sinn haben soll und nicht auch bereits ein Gegenstand der Sentimentalität ist.

Und von wlecher Theorie reden wir? Deiner oder meiner?

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich weiß, dass es in gewissen Kreisen Mode ist, Empathieübungen mit getretenen Pflastersteinen zu machen - das is abba totol nich mein Ding.

Und? Hat es jemand von dir verlangt?

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich reserviere meine Empathie Gegenständen, die mir in Empfindungen und Intention ähnlich sind - das ist bei Nachbars Lumpi oder dem Schwein im Koben noch eher der Fall als bei einem Hirntoten. Bei dem beschränkt sich meine Empathie auf die Hinterbliebenen. Als Mitmensch ist er nicht mehr Teil meiner Gegenwart, sondern nur noch meiner Erinnerung.

Womit wir wieder bei den Definitionen, deinen Definitionen sind, die, wie schon wiederholt gesagt, völlig willkürlich sind. Es sind aber nunmal nicht meine, weswegen all deine Argumente schlicht sinnlos sind, da sie immer nur beweisen können, was auf der Basis deiner Prämissen gilt. Dass eben dieses auf dieser Basis tatsächlich gilt, habe ich aber nie bestritten.

Vielleicht solltest du, statt zu klagen, bei mir sei die Beliebigkeit Programm, mal drüber nachdenken, wieso diese "Das ist aber willkürlich" immer genau da kommt, wo ich eben nicht, wie z.B. du es hier permanent tust, stattdessen sage "das ist Unsinn". Ob das vielleicht bedeuten könnte, dass ich an dieser Stelle deine Position gar nicht angreife, sondern sie dir einfach, als eben das: deine Position, lasse. Wenn du das verstehen würdest, könntest du dann vielleicht begreifen, dass du meine Position ebensowenig angreifen kannst wie ich deine, und sie mir genauso lassen wie ich dir deine. Ich bin hier nicht derjenige, der anderen vorzuschreiben sucht, was sie zu meinen haben.

#747: Re: Organspende Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 16:13
    —
Arha hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:


bravo


Arha hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:


*genau!*


A.


Hast du auch selber was zu sagen?

#748: Re: Organspende Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 17:05
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:


bravo


Arha hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:


*genau!*


A.


Hast du auch selber was zu sagen?



Habe ich auch, und zwar z.B. hier : http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1569224#1569224 .


*achselzück*


A.

#749:  Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 18:22
    —
caballito hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
@caballito
Wenn du keine Lust auf eine Diskussion hast, dann sag es doch einfach.

Wer sagt, dass ich keine habe? Aber vielleicht ja nicht um jeden Preis.


Weil man dir alles aus der Nase ziehen muss.

#750:  Autor: DerBernd BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 21:55
    —
Mal ein anderer Punkt.
Einige scheinigen hier ja vehement das Recht eines jeden zu verteidigen, in gewissen Grenzen selbst zu entscheiden, was mit den sterblichen Überresten passiert.

Wie sieht es dann mit selektiver Organspende aus? Etwa wenn ein Nazi will, dass nur diejenigen, die über einen Ariernachweis verfügen, die eigenen Organe bekommen können. Juden und andere Nichtarier sollen gefälligst sterben. Natürlich sind auch andere Vorlieben und Aversionen denkbar: Bitte meine Organe oder sonstige körperlichen Überreste nur an Katholiken, Frauen, Nicht-Polizisten oder wen auch immer.

Bezüglich des Erbe kann man ja auch ein Testament hinterlassen und genauer regeln, wer was bekommt. Sollte das dann auch für Organe gelten?

PS: Vielen Dank übrigens an Darwin Upheaval für den Ratschlag. Mein Organspendeausweis kam heute an - das ging wirklich schnell und war zudem kostenlos. ( Mit dem Ausdruck war ich nicht zufrieden, die Qualität war zu schlecht. )

#751:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 22:48
    —
DerBernd hat folgendes geschrieben:
Mal ein anderer Punkt.
Einige scheinigen hier ja vehement das Recht eines jeden zu verteidigen, in gewissen Grenzen selbst zu entscheiden, was mit den sterblichen Überresten passiert.

Wie sieht es dann mit selektiver Organspende aus? Etwa wenn ein Nazi will, dass nur diejenigen, die über einen Ariernachweis verfügen, die eigenen Organe bekommen können. Juden und andere Nichtarier sollen gefälligst sterben. Natürlich sind auch andere Vorlieben und Aversionen denkbar: Bitte meine Organe oder sonstige körperlichen Überreste nur an Katholiken, Frauen, Nicht-Polizisten oder wen auch immer.

Bezüglich des Erbe kann man ja auch ein Testament hinterlassen und genauer regeln, wer was bekommt. Sollte das dann auch für Organe gelten?

PS: Vielen Dank übrigens an Darwin Upheaval für den Ratschlag. Mein Organspendeausweis kam heute an - das ging wirklich schnell und war zudem kostenlos. ( Mit dem Ausdruck war ich nicht zufrieden, die Qualität war zu schlecht. )


Na klar, jede Klinik muss eine eigene Abteilung bekommen, die sich jede Zeit der Welt nimmt, um entsprechende Überprüfungen der Kandidaten vorzunehmen: weiße Schnürsenkel an Springerstiefeln, Vorhandensein einer Vorhaut, Weihrauchrückstände in der Lunge, Tätowierungen mit Gummiknüppeln und Handschellen auf dem Gesäß, es wird Leute geben müssen, die wissen, woran man eine Frau erkennt, usw. Also die Zeit muss schon da sein!
____

Organspendeausweis seit Jahren vorhanden.

#752:  Autor: DerBernd BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 23:21
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Also die Zeit muss schon da sein!


Wer ein Organ haben will, steht doch häufig schon Ewigkeiten auf irgendwelchen Wartelisten. Da bleibt genug Zeit, die Betreffenden zu kategorisieren.

Natürlich mag es sinnvoll sein, Organspendeangebote von Menschen komplett zu ignorieren, wenn deren Anforderungen an die möglichen Spendenempfänger im Ernstfall zu aufwendig zu überprüfen sind. Aber solche Erwägungen sind nicht prinzipieller Natur, sondern rein pragmatisch.

Meine Frage an die Gegenseite, die auf Entscheidungsfreiheit über das Ende hinaus pocht, war jedoch prinzipieller Natur.

#753:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 20.11.2010, 22:54
    —
Mal anders gesehen:

wenn ich als vegetable auf Intensiv liege, dann zockt das Krankenhaus nach jetzigem Stunt das meiste von der GKV dadurch ab, daß es mich möglichst lang am Leben erhält. Könnte es da nicht eine Erleichterung für mich sein, wenn das Krankenhaus alternativ auch dadurch abzocken kann, daß es mich recyclet?

Ich kann mir Situationen vorstellen, in denen ich das den Leuten echt gönnen würde. ehrlich!

#754:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 00:11
    —
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/niederlande-volljaehrige-werden-automatisch-als-organspender-registriert-a-1193388.html schrieb:
Zitat:
Niederlande
Jeder Volljährige wird automatisch Organspender

Diese Lösung finde ich richtig, es sollte in Deutschland ebenso übernommen werden.
Man muss der Spende explizit widersprechen,wenn man nicht teilnehmen will.

Anmerkung: Ich bin Organspender.

#755:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 00:36
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Man muss der Spende explizit widersprechen,wenn man nicht teilnehmen will.

Man muss der Leichenfledderei explizit widersprechen, wenn man nicht teilnehmen will.




(mir geht es hier um einen positiv besetzten wertenden Begriff, der wesentlich gekürzt wurde(Organ... fehlt). Was jemand als "Spende" betrachtet das soll jeder selbst bestimmen, wer von 'Organspende' redet soll diesen Begriff auch nutzen, Zustimmung zur Organentnahme wär passender - hört sich aber nicht so gut an und würde wohl die Akzeptanz dieser Handlung schlechter hinstellen).

#756:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 00:44
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/niederlande-volljaehrige-werden-automatisch-als-organspender-registriert-a-1193388.html schrieb:
Zitat:
Niederlande
Jeder Volljährige wird automatisch Organspender

Diese Lösung finde ich richtig, es sollte in Deutschland ebenso übernommen werden.
Man muss der Spende explizit widersprechen,wenn man nicht teilnehmen will.

Anmerkung: Ich bin Organspender.


So ist es. Wer nicht will, kann widersprechen.
Ich bin auch Organspender. Ich denke, bei mir wird nicht viel mehr zu holen sein.
Körperspender und Organspender schließt sich nicht aus.

#757:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 01:48
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Man muss der Spende explizit widersprechen,wenn man nicht teilnehmen will.

Man muss der Leichenfledderei explizit widersprechen, wenn man nicht teilnehmen will.


(mir geht es hier um einen positiv besetzten wertenden Begriff, der wesentlich gekürzt wurde(Organ... fehlt). Was jemand als "Spende" betrachtet das soll jeder selbst bestimmen, wer von 'Organspende' redet soll diesen Begriff auch nutzen, Zustimmung zur Organentnahme wär passender - hört sich aber nicht so gut an und würde wohl die Akzeptanz dieser Handlung schlechter hinstellen).


Mit einer "Zustimmung zur Organentnahme" habe ich genauso wenig Probleme wie mit der Organspende.
Leichenfledderei ist allgemeiner gefasst, veraltet als Diebstahl von Eigentum des Toten.
Also nicht zutreffend, wenn ich meine Organe spende, statt verfaulen oder verbrennen zu lassen.

#758:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 28.10.2018, 22:53
    —
Jesus für Organspende Christen empören sich Lachen

#759:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 29.10.2018, 10:18
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden?


Und spätestens da wird's dann gruselig. Ein Wettbewerb darum, wer die meisten Gutmenschenpunkte im Leben gesammelt hat? Ganz schlechte Idee.

#760:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 29.10.2018, 14:36
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden?


Und spätestens da wird's dann gruselig. Ein Wettbewerb darum, wer die meisten Gutmenschenpunkte im Leben gesammelt hat? Ganz schlechte Idee.


China ist schon nahe dran an dieser Variante.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/China-schafft-digitales-Punktesystem-fuer-den-besseren-Menschen-3983746.html

#761:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 29.10.2018, 16:24
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden?
Und spätestens da wird's dann gruselig. Ein Wettbewerb darum, wer die meisten Gutmenschenpunkte im Leben gesammelt hat? Ganz schlechte Idee.

So natürlich nicht - schon gar nicht mit dem heuchlerisch konnotierten Begriff "Gutmensch".

Aber fairerweise sollte man anmerken, daß auch sonst Einiges in unserer Kultur auf der Vergeltung oder Gegenseitigkeit von gemeinnützlichem/-schädlichem Verhalten basiert, da Altruismus sonst zu häufig ausgenutzt würde. Das geht so weit, daß einige Religionen es sogar mit virtuellem Paradies und Höllenqualen vergelten. Gut, jetzt kann man einwenden, daß p.d. genügend Höllenqualen für alle da sind, aber nicht genügend Organe. Und ganz säkular: bei schädigenden Verhaltensweisen, etwa Verbrechen oder Verstößen, wird bestraft, obwohl sich ja auch da die Ansicht des Menschen später ändern könnte.

Zudem wird auch beim Kriterium "paßt am besten" schon heute keine rein bedürfnisorientierte Wertentscheidung getroffen, sondern z.B. daß es bei einem bestimmten Gesundheitszustand nicht mehr lohnt oder eben daß es am besten paßt, also eine nutzenorientierte. Ähnlich wie in anderen Triage-Situationen auch.

#762:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 03.11.2018, 17:59
    —
step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden?
Und spätestens da wird's dann gruselig. Ein Wettbewerb darum, wer die meisten Gutmenschenpunkte im Leben gesammelt hat? Ganz schlechte Idee.

So natürlich nicht - schon gar nicht mit dem heuchlerisch konnotierten Begriff "Gutmensch".


In dem Fall wäre der Begriff aber wirklich mal passend, weil der "Gute" hier für seine Gutheit etwas einfordert; er als guter und moralisch höherstehender Mensch habe es doch gottverdammtnochmal verdient auch als der wertvollere Mensch betrachtet zu werden. Das entspricht ja tatsächlich genau dem Selbstgerechtigkeitsvorwurf, der mit dem Begriff "Gutmensch" i.d.R. verbunden ist.

step hat folgendes geschrieben:
Aber fairerweise sollte man anmerken, daß auch sonst Einiges in unserer Kultur auf der Vergeltung oder Gegenseitigkeit von gemeinnützlichem/-schädlichem Verhalten basiert, da Altruismus sonst zu häufig ausgenutzt würde. Das geht so weit, daß einige Religionen es sogar mit virtuellem Paradies und Höllenqualen vergelten. Gut, jetzt kann man einwenden, daß p.d. genügend Höllenqualen für alle da sind, aber nicht genügend Organe. Und ganz säkular: bei schädigenden Verhaltensweisen, etwa Verbrechen oder Verstößen, wird bestraft, obwohl sich ja auch da die Ansicht des Menschen später ändern könnte.

Zudem wird auch beim Kriterium "paßt am besten" schon heute keine rein bedürfnisorientierte Wertentscheidung getroffen, sondern z.B. daß es bei einem bestimmten Gesundheitszustand nicht mehr lohnt oder eben daß es am besten paßt, also eine nutzenorientierte. Ähnlich wie in anderen Triage-Situationen auch.


Alles richtig, m.E. aber kein Grund, aus dem Leben gleich einen Moralismuswettbewerb mit daraus resultierenden Privilegien zu machen.

#763:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.11.2018, 12:03
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
So natürlich nicht - schon gar nicht mit dem heuchlerisch konnotierten Begriff "Gutmensch".
In dem Fall wäre der Begriff aber wirklich mal passend, weil der "Gute" hier für seine Gutheit etwas einfordert; er als guter und moralisch höherstehender Mensch habe es doch gottverdammtnochmal verdient auch als der wertvollere Mensch betrachtet zu werden. Das entspricht ja tatsächlich genau dem Selbstgerechtigkeitsvorwurf, der mit dem Begriff "Gutmensch" i.d.R. verbunden ist. ... kein Grund, aus dem Leben gleich einen Moralismuswettbewerb mit daraus resultierenden Privilegien zu machen.

In diesem Fall würde der "Gutmensch" aber eben nicht nur eine moralische Haltung vor sich hertragen, sondern eine konkrete Leistung für die Gemeinschaft, nämlich seine Organe. Man könnte es sogar so sehen, daß der Befürworter einer solchen Lösung überhaupt keine moralische Höherstellung anstrebt, sondern nur einen fairen Handel. Dann kann er sich immerhin aussuchen, ob er als heuchlerischer Gutmensch oder als seelenloser Ökonomist verunglimpft wird.

Eine damit zusammenhängende Frage ist auch, inwieweit ich Verfügungsrecht über meine Organe haben sollte. So könnte ich entscheiden, einem geliebten Menschen zu Lebzeiten eine Niere oder Knochenmark zu spenden, nicht aber generell lebend eine Niere abzugeben für einen anonymen Empfänger. Das hätte für mich nichts primär Moralisches, sondern eher den Charakter einer Lösung mit Gewinn auch für mich - ohne daß das notwendig für Andere ebenso wäre.

#764:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 04.11.2018, 15:24
    —
step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
So natürlich nicht - schon gar nicht mit dem heuchlerisch konnotierten Begriff "Gutmensch".
In dem Fall wäre der Begriff aber wirklich mal passend, weil der "Gute" hier für seine Gutheit etwas einfordert; er als guter und moralisch höherstehender Mensch habe es doch gottverdammtnochmal verdient auch als der wertvollere Mensch betrachtet zu werden. Das entspricht ja tatsächlich genau dem Selbstgerechtigkeitsvorwurf, der mit dem Begriff "Gutmensch" i.d.R. verbunden ist. ... kein Grund, aus dem Leben gleich einen Moralismuswettbewerb mit daraus resultierenden Privilegien zu machen.

In diesem Fall würde der "Gutmensch" aber eben nicht nur eine moralische Haltung vor sich hertragen, sondern eine konkrete Leistung für die Gemeinschaft, nämlich seine Organe. Man könnte es sogar so sehen, daß der Befürworter einer solchen Lösung überhaupt keine moralische Höherstellung anstrebt, sondern nur einen fairen Handel. Dann kann er sich immerhin aussuchen, ob er als heuchlerischer Gutmensch oder als seelenloser Ökonomist verunglimpft wird.


Ja, also wenn du das wieder auf eine Art Organdeal beschränkst ("biete meine an, bekomme dafür als erster welche, wenn's ansteht") kann man das so sehen, Aber ich dachte, in die Berechnung sollte ganz allgemein "kooperatives Verhalten" eingehen, das dann an sowas wie ehrenamtlichem Engagement und Spendebereitschaft festgemacht wird. Das war doch gerade der Punkt.

#765:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.11.2018, 20:19
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ja, also wenn du das wieder auf eine Art Organdeal beschränkst ("biete meine an, bekomme dafür als erster welche, wenn's ansteht") kann man das so sehen, Aber ich dachte, in die Berechnung sollte ganz allgemein "kooperatives Verhalten" eingehen, das dann an sowas wie ehrenamtlichem Engagement und Spendebereitschaft festgemacht wird. Das war doch gerade der Punkt.

OK. Ja, da hatte ich ja selbst schon Bedenken geäußert - wenn es so rein symbolisch wird ...

#766:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 12:35
    —
Am 28.03.19 stellten Gesundheitsminister Jens Spahn und SPD-Franktionsvize Karl Lauterbach ihren Entwurf für eine Widerspruchsregelung bei Organspenden vor. Er soll dazu führen, daß jeder als Organspender gilt, es sei denn er oder seine Angehörigen in seinem Namen widersprechen ausdrücklich. Das Ziel wird gar nicht verheimlicht. Es geht um eine größere Zahl von Organspenden.

Man mag das mögen oder nicht, aber darum geht es mir nicht. Ich habe selbst seit Jahrzehnten einen Organspendeausweis. Was meinen Widerspruch herausfordert, ist eine Bemerkung von Herrn Lauterbach dazu. Als er diese Regelung vorstellte, sagte er wörtlich: „Das ist jetzt der moralische Standard.“ Regierung können Gesetze beschließen. Daß sie auch moralische Standards setzen können, war mir neu.

#767:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 13:04
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Am 28.03.19 stellten Gesundheitsminister Jens Spahn und SPD-Franktionsvize Karl Lauterbach ihren Entwurf für eine Widerspruchsregelung bei Organspenden vor. Er soll dazu führen, daß jeder als Organspender gilt, es sei denn er oder seine Angehörigen in seinem Namen widersprechen ausdrücklich. Das Ziel wird gar nicht verheimlicht. Es geht um eine größere Zahl von Organspenden.

Man mag das mögen oder nicht, aber darum geht es mir nicht. Ich habe selbst seit Jahrzehnten einen Organspendeausweis. Was meinen Widerspruch herausfordert, ist eine Bemerkung von Herrn Lauterbach dazu. Als er diese Regelung vorstellte, sagte er wörtlich: „Das ist jetzt der moralische Standard.“ Regierung können Gesetze beschließen. Daß sie auch moralische Standards setzen können, war mir neu.

Das ist nicht wirklich neu, es ist sogar eigentlich selbstverständlich, dass neue Gesetze auch pädagogisch gemeint sein und damit auch neue moralische Standards schaffen können. Sieh Dir in dem Zusammenhang mal das Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung an.

Aber Lauterbach hat nicht gesagt, dass dieser neue Standard bedeutet, dass man spenden muss, sondern nur, dass man sich dazu bekennen muss, nicht spenden zu wollen. Er lehnt auch einen Zusammenhang zwischen der Spenderwilligkeit und Empfängermöglichkeit ab.

Inhaltlich finde ich es übrigens richtig. Die alte Regelung krankte daran, dass man aktiv werden musste, um Spender zu werden. Umfragen zufolge laufen ziemlich viele Leute herum, die eigentlich gegenüber der Spende positiv eingestellt sind, denen es aber einfach nicht wichtig genug ist, dafür aktiv zu werden.

#768:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 15:09
    —
Ich finde den Vorschlag der Grünen interessant, daß man sich beim Abholen eines neuen Ausweises entscheiden muss. Damit würde das Manko einer vorgegebenen Default-Entscheidung entfallen.

#769:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 15:10
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Inhaltlich finde ich es übrigens richtig. Die alte Regelung krankte daran, dass man aktiv werden musste, um Spender zu werden. Umfragen zufolge laufen ziemlich viele Leute herum, die eigentlich gegenüber der Spende positiv eingestellt sind, denen es aber einfach nicht wichtig genug ist, dafür aktiv zu werden.

Ja, es sollen so ca. 70% sein laut Umfragen. Einige Grüne haben mit Verweis darauf vorgeschlagen, bei der Ausgabe / Erneuerung von Personalausweisen die Frage zu stellen und dann entsprechend zu vermerken. Die "positiv Eingestellen" 70% - wenn es denn stimmt - müßten dann ja nicht mehr speziell aktiv werden und es würde viel mehr Spender geben, ohne daß eine Variante als "moralischer Default" ausgezeichnet wäre.

Ich finde die Argumentation gut, bin allerdings skeptisch, weil ich der Voraussetzung (70%) nicht traue.

#770:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 15:30
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Umfragen zufolge laufen ziemlich viele Leute herum, die eigentlich gegenüber der Spende positiv eingestellt sind, denen es aber einfach nicht wichtig genug ist, dafür aktiv zu werden.

Genauso wie diejenigen die keine Werbung im Briefkasten haben wollen aber für einen simplen Aufkleber dranmachen kein Antrieb da ist?
Man kann auch Trägheit ausnutzen...

Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

#771:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 17:46
    —
Wo ist das Problem? Wenn man tot ist, ist es besser ein Teil von sich zu spenden. Der Rest verrottet eh. So eine Verschwendung!

Die Lösung, die von den Grünen befürwortet wird, ist nicht schlecht, wenn man nicht möchte, dass der Staat zu viel entscheidet. Mir ist es persönlich egal. Ich hoffe nur , dass das Stück Papier, das ich im Portemonnaie mit mir rumtrage, gefunden wird, falls ich einen tödlichen Unfall habe. Ich glaube, der Lappen ist mittlerweile unleserlich. Dann muss ich wieder was schreiben.

#772:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 17:56
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt.

#773:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 18:23
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt.

Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet, und selbst im Blut watet und die Gedärme rausschlabbert.

#774:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 18:40
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet


Anderer Kontext. Aber im Prinzip befürworte ich das in dem Sinn, als daß es bewußt macht, daß etwas geötet werden musste, bevor es gegessen werden kann. Ganz wertungsfrei.

#775:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 19:19
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:


Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Ich wünsche dir, dass deine Organe durchhalten, und wegen Dir keine "Leiche gefleddert" werden muss.

Mit den Augen rollen

#776:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 19:34
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt.

Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet, und selbst im Blut watet und die Gedärme rausschlabbert.



Nur mal am Rande bemerkt.....in diesem Thread geht's eigentlich um Organspende, nicht um Fleischproduktion.

#777:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 22:40
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt.

Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet, und selbst im Blut watet und die Gedärme rausschlabbert.



Nur mal am Rande bemerkt.....in diesem Thread geht's eigentlich um Organspende, nicht um Fleischproduktion.


Allerdings! zwinkern

#778:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 03.04.2019, 00:13
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt.

Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet, und selbst im Blut watet und die Gedärme rausschlabbert.


Hmmm...so weit ich das sehe, will fwo die Berechtigung zur Organempfängnis nicht auf Transplantationschirurgen einschrnken, für deinen Vergleich müsstest du also eher sagen, dass nur Fleisch essen dürfen soll, wer sich selbst auch zur Schlachtung zur Verfügung stellt. Damit würdest aber im Grunde sagen, dass Organspender für dich wie Schlachtvieh sind. Vielleicht solltest du das lieber noch mal überdenken...

#779: Organspenden. Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 15.01.2020, 13:59
    —
An bereits existierenden Thread angehangen. vrolijke

Der Tod gehört zum Leben und die Solidarität unter Menschen auch. Keiner wird zu irgendetwas gezwungen und jeder kann sich weigern seine Organe zu spenden, insofern verstehe ich nicht, warum eine Widerspruchslösung solche Diskussionen auslöst. Das hätte längst beschlossen werden können.

#780: Re: Organspenden. Autor: astarte BeitragVerfasst am: 15.01.2020, 14:20
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Der Tod gehört zum Leben und die Solidarität unter Menschen auch. Keiner wird zu irgendetwas gezwungen und jeder kann sich weigern seine Organe zu spenden, insofern verstehe ich nicht, warum eine Widerspruchslösung solche Diskussionen auslöst. Das hätte längst beschlossen werden können.

Worauf beziehst du dich? Was für eine Diskussion meinst du?

Mit der Suchfunktion findet man 12 Threads zum Thema Organspende/n. Da hättest du vielleicht die Vorbehalte finden können, die du hier meinst, und dich darauf beziehen können, als zuhammenhanglos hier was anzufangen.

#781: Re: Organspenden. Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 15.01.2020, 15:17
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Der Tod gehört zum Leben und die Solidarität unter Menschen auch. Keiner wird zu irgendetwas gezwungen und jeder kann sich weigern seine Organe zu spenden, insofern verstehe ich nicht, warum eine Widerspruchslösung solche Diskussionen auslöst. Das hätte längst beschlossen werden können.

Worauf beziehst du dich? Was für eine Diskussion meinst du?

Mit der Suchfunktion findet man 12 Threads zum Thema Organspende/n. Da hättest du vielleicht die Vorbehalte finden können, die du hier meinst, und dich darauf beziehen können, als zuhammenhanglos hier was anzufangen.


Mit der Suchmaschine habe ich nichts gefunden. Sorry! Dann bitte das Thema verschmelzen, löschen oder verschieben, falls es notwendig sein sollte. Danke für die Mühe.

#782:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.01.2020, 15:29
    —
Ich lege mal die 3 größten beieinander.

#783: Re: Organspenden. Autor: astarte BeitragVerfasst am: 15.01.2020, 15:51
    —
luc hat folgendes geschrieben:

Mit der Suchmaschine habe ich nichts gefunden. Sorry! Dann bitte das Thema verschmelzen, löschen oder verschieben, falls es notwendig sein sollte. Danke für die Mühe.

Schau mal da: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2199710#2199710

#784:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.01.2020, 13:36
    —
Der Vorschlag von Annalena Baerbock und Katja Kipping wurde angenommen. Meiner Ansicht der bessere Weg. Aber es kommt jetzt auf die Realisierung an, und da befürchte ich wieder den deutschen Behörden-Overkill.

#785:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 16.01.2020, 13:58
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag von Annalena Baerbock und Katja Kipping wurde angenommen. Meiner Ansicht der bessere Weg. Aber es kommt jetzt auf die Realisierung an, und da befürchte ich wieder den deutschen Behörden-Overkill.


skeptisch
Ich wäre für die Widerspruchslösung gewesen.

Das perfide. Deutschland profitiert von der Widerspruchslösung in andere Länder.

#786:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.01.2020, 14:07
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag von Annalena Baerbock und Katja Kipping wurde angenommen. Meiner Ansicht der bessere Weg. Aber es kommt jetzt auf die Realisierung an, und da befürchte ich wieder den deutschen Behörden-Overkill.


skeptisch
Ich wäre für die Widerspruchslösung gewesen.

Das perfide. Deutschland profitiert von der Widerspruchslösung in andere Länder.


Kann ich verstehen. Aber man muss unterscheiden zwischen der Frage, ob jemand Organspender ist, und der Frage, ob man Haltungen wie Indifferenz oder Unkenntnis als Zustimmung verbuchen darf. Am besten wäre natürlich, alle hätten einen Spenderausweis bei sich in der Börse.

#787:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 16.01.2020, 14:33
    —
Ich bin eigentlich für die Widerspruchslösung. Trotzdem kann ich, mit dem was heute beschlossen wurde, gut leben. Man müsste so was auch online machen können und wenn die Krankenkassen und die Behörden Register führen und jedes mal fragen, ist es auch ok.

#788:  Autor: CnndrBrbr BeitragVerfasst am: 16.01.2020, 14:38
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Ich bin eigentlich für die Widerspruchslösung.
Ich wäre für die Bulgarische Lösung:
Jeder ist Organspender. Widersprüche werden nicht berücksichtigt.
https://www.krankenkassen.de/ausland/organspende/

#789:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 16.01.2020, 14:56
    —
CnndrBrbr hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich bin eigentlich für die Widerspruchslösung.
Ich wäre für die Bulgarische Lösung:
Jeder ist Organspender. Widersprüche werden nicht berücksichtigt.
https://www.krankenkassen.de/ausland/organspende/


Das finde ich ein bisschen problematisch. Was mir nicht gefällt, ist die Tatsache, dass dadurch mein Körper mir nicht ganz gehört. Er gehört auch der Gesellschaft. Das erinnert mich an die Gegner der Abtreibung, die sagen: "nein dein Bauch gehört dir nicht, es unterliegt der gesellschafltichen Ordnung mit ihren Regeln". Ich finde das eher problematisch. Damit könne man die Sterbehilfe und die Selbstbestimmung auch in Frage stellen, wenn man das bis zu Ende durchdenkt.

#790:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 16.01.2020, 17:13
    —
CnndrBrbr hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich bin eigentlich für die Widerspruchslösung.
Ich wäre für die Bulgarische Lösung:
Jeder ist Organspender. Widersprüche werden nicht berücksichtigt.
https://www.krankenkassen.de/ausland/organspende/

Widerspruchslösung reicht finde ich.
Persönlich ist es mir egal. Ich habe ja einen Spenderausweis.

#791:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 16.01.2020, 17:47
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
CnndrBrbr hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich bin eigentlich für die Widerspruchslösung.
Ich wäre für die Bulgarische Lösung:
Jeder ist Organspender. Widersprüche werden nicht berücksichtigt.
https://www.krankenkassen.de/ausland/organspende/

Widerspruchslösung reicht finde ich.
Persönlich ist es mir egal. Ich habe ja einen Spenderausweis.

dann bekommt der hagens nicht alles von dir..oder das was übrigbleibt?

#792:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 16.01.2020, 18:54
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
CnndrBrbr hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich bin eigentlich für die Widerspruchslösung.
Ich wäre für die Bulgarische Lösung:
Jeder ist Organspender. Widersprüche werden nicht berücksichtigt.
https://www.krankenkassen.de/ausland/organspende/

Widerspruchslösung reicht finde ich.
Persönlich ist es mir egal. Ich habe ja einen Spenderausweis.

dann bekommt der hagens nicht alles von dir..oder das was übrigbleibt?


Organspende ist kein Hinderungsgrund für Körperspende. Eine autopsierte Leiche kann er nicht mehr gebrauchen.
Aber ich glaube, ich komme altersmäßig eher nicht mehr infrage als Organspender.

#793:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 00:31
    —
Wieso heisst das jetzt "Reform"?
Eigentlich ändert sich doch gar nichts.
Oder habe ich da was falsch verstanden?

#794:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 01:10
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wieso heisst das jetzt "Reform"?
Eigentlich ändert sich doch gar nichts.
Oder habe ich da was falsch verstanden?

So hab ich das verstanden(allerdings nur 2 Quellen gelesen) : Wenn du dir einen neuen Personalausweis abholst musst du damit rechnen das man eine "aktive Abfrage" diesbezüglich bei dir macht, alle 10 Jahre.
Auch beim Hausarzt mindestens alle 2 Jahre eine "Beratung", mit zentraler Datenbank.

#795:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 01:27
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wieso heisst das jetzt "Reform"?
Eigentlich ändert sich doch gar nichts.
Oder habe ich da was falsch verstanden?

So hab ich das verstanden(allerdings nur 2 Quellen gelesen) : Wenn du dir einen neuen Personalausweis abholst musst du damit rechnen das man eine "aktive Abfrage" diesbezüglich bei dir macht, alle 10 Jahre.
Auch beim Hausarzt mindestens alle 2 Jahre eine "Beratung", mit zentraler Datenbank.

Das klingt nach penetranter, unerwünschter Werbung.
Und dadurch sollen die Spendernieren herbeipurzeln?

#796:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 01:38
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wieso heisst das jetzt "Reform"?
Eigentlich ändert sich doch gar nichts.
Oder habe ich da was falsch verstanden?

So hab ich das verstanden(allerdings nur 2 Quellen gelesen) : Wenn du dir einen neuen Personalausweis abholst musst du damit rechnen das man eine "aktive Abfrage" diesbezüglich bei dir macht, alle 10 Jahre.
Auch beim Hausarzt mindestens alle 2 Jahre eine "Beratung", mit zentraler Datenbank.

Das klingt nach penetranter, unerwünschter Werbung.
Und dadurch sollen die Spendernieren herbeipurzeln?

Mich würde da eher interessieren ob beim Hausarzt noch was schriftliches gemacht wird, oder ob der Hausarzt quasi einfach ein Häkchen am PC macht und das gilt dann. Das gleiche beim Amt(Personalausweis).
Wenn der Befragte gestorben ist, und alleine beim Arzt/Amt war, ohne Zeuge oder Nachweis...

#797:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 01:42
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wieso heisst das jetzt "Reform"?
Eigentlich ändert sich doch gar nichts.
Oder habe ich da was falsch verstanden?

So hab ich das verstanden(allerdings nur 2 Quellen gelesen) : Wenn du dir einen neuen Personalausweis abholst musst du damit rechnen das man eine "aktive Abfrage" diesbezüglich bei dir macht, alle 10 Jahre.
Auch beim Hausarzt mindestens alle 2 Jahre eine "Beratung", mit zentraler Datenbank.

Das klingt nach penetranter, unerwünschter Werbung.
Und dadurch sollen die Spendernieren herbeipurzeln?

Mich würde da eher interessieren ob beim Hausarzt noch was schriftliches gemacht wird, oder ob der Hausarzt quasi einfach ein Häkchen am PC macht und das gilt dann. Das gleiche beim Amt(Personalausweis).
Wenn der Befragte gestorben ist, und alleine beim Arzt/Amt war, ohne Zeuge oder Nachweis...


ich brauch demnächst einen neuen ausweis, ich sag bescheid.

#798:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 03:48
    —
Idee
Einklich ist Organspende per Widerspruchslösung nichts anderes als "Containern":
Lebensmittel (im wahrsten Sinne), die der eine nicht mehr braucht, werden von anderen genutzt.
Warum ausgerechnet Linke und Grüne dagegen sind, erschliesst sich mir nicht. Frage

#799:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 09:50
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Idee
Einklich ist Organspende per Widerspruchslösung nichts anderes als "Containern":
Lebensmittel (im wahrsten Sinne), die der eine nicht mehr braucht, werden von anderen genutzt.
Warum ausgerechnet Linke und Grüne dagegen sind, erschliesst sich mir nicht. Frage

Verstehe ich auch nicht.
Zitat Baerbock hat folgendes geschrieben:
„Wem gehört der Mensch?“ Baerbocks Antwort auf diese ethische Frage: „In unseren Augen gehört er nicht dem Staat.“ Deshalb brauche es die ausdrückliche Zustimmung der Spender, um mehr Menschenleben zu retten.

Der Mensch hat doch die Wahl. Er sollte sich halt mal damit beschäftigen. Ist er dazu zu lasch, dann ist das auch nicht schlimm, weil er ja bereits hinüber ist, und die Konsequenzen seines Versäumnisses nicht mehr erlebt.
Eventuell schlimm für manche Hinterbliebene, die Probleme damit haben, dass der Verstorbene an den Maschinen bleibt, damit die Organe nicht beschädigt werden. Aber das kann ja mit Zustimmung auch passieren, und auch das könnte der Mensch rechtzeitig überlegen.
Angeblich sind ja über 80% der Menschen eigentlich positiv zur Organsspende eingestellt. Und auch wer kein Spender sein will, würde im Krankheitsfall doch bestimmt gespendetes Organ annehmen.

Aber was ist denn aus dem anderen Problem geworden?

Zitat:
Eine mangelnde Spendenbereitschaft ist demnach nicht der Grund für die sinkende Anzahl von Organspenden. Es sind die Krankenhäuser, denen es an Personal, Zeit und Geld fehlt.
..
Im Sommer 2018 wurde der Entwurf zum Organspendegesetz vorgestellt. Das Gesetz für bessere Zusammenarbeit und bessere Strukturen bei der Organspende (GZSO) soll förderliche Voraussetzungen für Organspende in den Krankenhäusern schaffen.

Quelle

#800:  Autor: CnndrBrbr BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 10:41
    —
luc hat folgendes geschrieben:
CnndrBrbr hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich bin eigentlich für die Widerspruchslösung.
Ich wäre für die Bulgarische Lösung:
Jeder ist Organspender. Widersprüche werden nicht berücksichtigt.
https://www.krankenkassen.de/ausland/organspende/
Das finde ich ein bisschen problematisch. Was mir nicht gefällt, ist die Tatsache, dass dadurch mein Körper mir nicht ganz gehört.
Dein Körper gehört ganz Dir. Aber der Staat erbt ihn.

Komisch, wenn einer obduziert wird, dann auf staatliche Anordnung, und niemand kann was dagegen tun. Keiner kann einen Ausweis mit sich tragen, wo drauf steht, er will im Todesfall nicht obduziert werden (oder wenn, dann nützt es nichts). Und keiner hat ein Problem damit. Die Familie muß damit klarkommen, daß sie eine Leiche zur Beerdigung bekommt, wo alle Organe zur Untersuchung rausgenommen wurden. Aber Weitergabe würde gegen die Leichenwürde verstoßen? Der Gedanke ist völlig absurd.

#801:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 11:14
    —
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".

#802:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 12:08
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".


Das habe ich auch gedacht, als ich die Debatte im Bundestag verfolgt habe.
Deshalb finde ich es sehr ärgerlich, wie halbherzig dort wieder einmal entschieden wurde.
Es geht auf Kosten Zehntausender, die lebenslang auf die Folter gespannt werden, indem sie auf ein Organ warten müssen, was womöglich niemals rechtzeitig kommt.
Die Betroffenen sitzen praktisch in einer Todes-Zelle ("Matratzen-Gruft"), und wissen nicht, wann oder ob das "Todes-Urteil" vollstreckt wird.
Dafür verfaulen tausende brauchbare Organe in Särgen, mit dem Segen des Bundestages.

#803:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 12:10
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Idee
Einklich ist Organspende per Widerspruchslösung nichts anderes als "Containern":
Lebensmittel (im wahrsten Sinne), die der eine nicht mehr braucht, werden von anderen genutzt.
Warum ausgerechnet Linke und Grüne dagegen sind, erschliesst sich mir nicht. Frage


Es gab keinen Fraktionszwang bei der Abstimmung.
Die Abgeordneten waren nur ihrem Gewissen unterworfen.

#804:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 12:33
    —
Hier kann man sehen, wer wie abgestimmt hat.
Wenn man Lust hat, kann man den Abgeordneten auch schreiben.

#805:  Autor: CnndrBrbr BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 13:37
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".
Niemand wird unbeschädigt beerdigt. Sind alle tot, so beschädigt wie man nur sein kann.

#806:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 13:38
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".

Man könnte auch umgekehrt fragen, wieso jemand meint, wenn die eigenen Organe versagen, hätte man ein Recht auf die anderer. Wenn mein Herz es nicht mehr tut, war es das. So einfach ist das!

Wenn jemand seine Organe nach seinem Hirntod spenden will, soll er das tun (und weil ich es tun würde, habe ich seit vielen Jahren einen Organspenderausweis). Aber eine Pflicht dazu kann es nicht gegeben, weder gegenüber Einzelnen, noch gegenüber der Gesellschaft.

#807:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 13:39
    —
CnndrBrbr hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".
Niemand wird unbeschädigt beerdigt. Sind alle tot, so beschädigt wie man nur sein kann.

Genau daran haben manche Zweifel, weil für sie eben der Hirntod noch nicht der Tod ist. Merke: tote Organe kann man nicht verpflanzen.

#808:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 14:28
    —
CnndrBrbr hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
CnndrBrbr hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich bin eigentlich für die Widerspruchslösung.
Ich wäre für die Bulgarische Lösung:
Jeder ist Organspender. Widersprüche werden nicht berücksichtigt.
https://www.krankenkassen.de/ausland/organspende/
Das finde ich ein bisschen problematisch. Was mir nicht gefällt, ist die Tatsache, dass dadurch mein Körper mir nicht ganz gehört.
Dein Körper gehört ganz Dir. Aber der Staat erbt ihn.

Komisch, wenn einer obduziert wird, dann auf staatliche Anordnung, und niemand kann was dagegen tun. Keiner kann einen Ausweis mit sich tragen, wo drauf steht, er will im Todesfall nicht obduziert werden (oder wenn, dann nützt es nichts). Und keiner hat ein Problem damit. Die Familie muß damit klarkommen, daß sie eine Leiche zur Beerdigung bekommt, wo alle Organe zur Untersuchung rausgenommen wurden. Aber Weitergabe würde gegen die Leichenwürde verstoßen? Der Gedanke ist völlig absurd.

Ich glaube wirklich, dass es darum geht, dass viele ein Problem haben, dass der Hirntote wie im Koma oder in Bewusstlosigkeit und noch lebend erscheint. Oder zumindest sterbend, oder im Sterbeprozess befindlich, da er noch intensivmedizinisch behandelt wird. Er ist warm, er wird beatmet, das Herz schlägt, kann schwitzen, usw.

Dazu mag kommen, dass die Klinken in der Hektik zuwenig Zeit für die Angehörigen haben, nicht gut beraten, und ihnen keinen Abschied ermöglichen.

#809:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 14:35
    —
Ich vermute Trägheit als Hauptursache.

#810:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 14:37
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich glaube wirklich, dass es darum geht, dass viele ein Problem haben, dass der Hirntote wie im Koma oder in Bewusstlosigkeit und noch lebend erscheint. Oder zumindest sterbend, oder im Sterbeprozess befindlich, da er noch intensivmedizinisch behandelt wird. Er ist warm, er wird beatmet, das Herz schlägt, kann schwitzen, usw.

Dazu mag kommen, dass die Klinken in der Hektik zuwenig Zeit für die Angehörigen haben, nicht gut beraten, und ihnen keinen Abschied ermöglichen.

So ähnlich sehe ich das auch, und dieses Mißtrauen gegen kommerzielles Drüberweggehen hat auch durchaus seine Berechtigung. Insgesamt finde ich aber die Haltung der Grünen gegen die Widerspruchslösung trotzdem falsch. Wer obige Bedenken hat, kann immer noch widersprechen - dazu sind wir aufgeklärt genug.

#811:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 14:49
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
CnndrBrbr hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".
Niemand wird unbeschädigt beerdigt. Sind alle tot, so beschädigt wie man nur sein kann.

Genau daran haben manche Zweifel, weil für sie eben der Hirntod noch nicht der Tod ist. Merke: tote Organe kann man nicht verpflanzen.

Wenn man die Begriffe noch unsinniger vermischt, bringt das der Diskussion gar nichts.
Der "Tod" eines Organs, also das Versagen der Funktion eines Organs, ist beim Empfänger gegeben und der Anlass für eine Transplantation.
Der Spender ist nur ein geeigneter, wenn sein Hirntod eingetreten ist (Def. in Dtl: Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm für immer ausgefallen, damit kein Bewusstsein, kein Empfinden mehr) und die Organe noch funktionieren und einigermaßen gesund sind.
Der Spender ist wohl beschädigt, nämlich mindestens sein gesamtes Gehirn, und die noch gesunden Organe würden ohne intensivmedizinische Behandlung auch nicht mehr lange funktionsfähig bleiben.

#812:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 14:56
    —
Ich möchte auch der unausgesprochenen These widersprechen, daß religiöse, spirituelle oder sonstige Menschen in dieser Richtung eine höhere Neigung haben, Organspende zu verweigern. Meiner Erfahrung nach in meinem Umfeld haben gerade Religiöse kein Problem damit.

#813:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 14:58
    —
Ah, ich habe das vielleicht falsch verstanden.

#814:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 15:21
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".

Man könnte auch umgekehrt fragen, wieso jemand meint, wenn die eigenen Organe versagen, hätte man ein Recht auf die anderer. Wenn mein Herz es nicht mehr tut, war es das. So einfach ist das!

Das kannst du für dich so entscheiden. Ob das Eltern herzkranker Kinder oder zB junge Eltern, deren eigenes Herzversagen droht, auch so einfach finden, bezweifle ich.

Und das Recht auf bestmögliche Behandlung gibt es doch bei anderen Dingen auch. Wieso sollte es in diesem Fall anders sein?

#815:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 15:56
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".

Man könnte auch umgekehrt fragen, wieso jemand meint, wenn die eigenen Organe versagen, hätte man ein Recht auf die anderer. Wenn mein Herz es nicht mehr tut, war es das. So einfach ist das!

Das kannst du für dich so entscheiden. Ob das Eltern herzkranker Kinder oder zB junge Eltern, deren eigenes Herzversagen droht, auch so einfach finden, bezweifle ich.

Und das Recht auf bestmögliche Behandlung gibt es doch bei anderen Dingen auch. Wieso sollte es in diesem Fall anders sein?

Weil für diese Art der Behandlung ein anderer Mensch als Ersatzteilager herhalten muß, er und/oder seine Angehören dazu aber vielleicht keine Lust haben.

#816:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 16:24
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".

Man könnte auch umgekehrt fragen, wieso jemand meint, wenn die eigenen Organe versagen, hätte man ein Recht auf die anderer. Wenn mein Herz es nicht mehr tut, war es das. So einfach ist das!

Das kannst du für dich so entscheiden. Ob das Eltern herzkranker Kinder oder zB junge Eltern, deren eigenes Herzversagen droht, auch so einfach finden, bezweifle ich.

Und das Recht auf bestmögliche Behandlung gibt es doch bei anderen Dingen auch. Wieso sollte es in diesem Fall anders sein?

Weil für diese Art der Behandlung ein anderer Mensch als Ersatzteilager herhalten muß, er und/oder seine Angehören dazu aber vielleicht keine Lust haben.


für mich ist das eher eine frage des marktes, also: was wird meinen angehörigen geboten.

#817:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 17:05
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wenn mein Herz es nicht mehr tut, war es das. So einfach ist das!


Das hört man häufiger von herzlosen Zeitgenossen. Die betrifft es ja nicht.

#818:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 17:08
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".

Man könnte auch umgekehrt fragen, wieso jemand meint, wenn die eigenen Organe versagen, hätte man ein Recht auf die anderer. Wenn mein Herz es nicht mehr tut, war es das. So einfach ist das!

Das kannst du für dich so entscheiden. Ob das Eltern herzkranker Kinder oder zB junge Eltern, deren eigenes Herzversagen droht, auch so einfach finden, bezweifle ich.

Und das Recht auf bestmögliche Behandlung gibt es doch bei anderen Dingen auch. Wieso sollte es in diesem Fall anders sein?

Weil für diese Art der Behandlung ein anderer Mensch als Ersatzteilager herhalten muß, er und/oder seine Angehören dazu aber vielleicht keine Lust haben.

Ein Mensch ohne irgendeine Hirnfunktion kann Lust oder Unlust verspüren? Wie das?

Allenfalls die Angehörigen sind mMn ein Argument, und deren Empfindungen.
Führt aber wieder zurück zu obiger Frage, was schwerer wiegen sollte:
Die Empfindungen von Angehörigen eines bereits hirntoten Menschen, gegenüber dessen Organen - nicht der eigenen - die wegen dieser Empfindungen demnächst verbrennen oder verrotten werden.
Oder die Empfindungen eines lebenden, aber lebensgefährlich erkrankten Menschen und dessen Angehörigen.


Zuletzt bearbeitet von astarte am 17.01.2020, 17:19, insgesamt einmal bearbeitet

#819:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 17:12
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wenn mein Herz es nicht mehr tut, war es das. So einfach ist das!


Das hört man häufiger von herzlosen Zeitgenossen. Die betrifft es ja nicht.

Naja, Macellinus hat nach seiner Aussage einen Organspenderausweis, will aber anscheinend zumindest beim Herz kein Empfänger sein.

Ich hörte es öfter andersrum: Spenden wollen sie nicht aus dies und jenen Grund - zum Teil aus Fehlinformationen oder fehlendem Willen sich zu informieren -, aber Empfänger würden sie schon sein wollen im Ernstfall.

#820:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 17:44
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wenn mein Herz es nicht mehr tut, war es das. So einfach ist das!


Das hört man häufiger von herzlosen Zeitgenossen. Die betrifft es ja nicht.

Naja, Macellinus hat nach seiner Aussage einen Organspenderausweis, will aber anscheinend zumindest beim Herz kein Empfänger sein.

Ich hörte es öfter andersrum: Spenden wollen sie nicht aus dies und jenen Grund - zum Teil aus Fehlinformationen oder fehlendem Willen sich zu informieren -, aber Empfänger würden sie schon sein wollen im Ernstfall.


Wer nicth Spender ist, sollte auch kein Empfänger sein können Schulterzucken

#821:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 19:45
    —
Mir fehlt ein Aspekt in der Diskussion.

Wer von euch hat eine Patientenverfügung? Laut de.statista haben 85% der über 45-jährigen eine oder planen, eine zu schreiben. Ob alle diese Verfügungen lebenserhaltende Maßnahmen ausschließen, kann ich nicht sagen, ich vermute aber einen hohen Anteil.

Weiter vermute ich - ohne mich auszukennen - daß lebenserhaltende Maßnahmen eine medizinische Voraussetzung sind, um überhaupt spenden zu können. Wer nicht auf der Intensivstation oder während einer OP stirbt, taugt nicht als Organspender. Wie lange bleibt ein Organ nach dem Hirntod intakt? Ich tippe auf Zeiten wie nach einem Herzinfarkt. Dabei sterben die nicht versorgten Zellen nach kurzer Zeit ab, zehn Minuten, eine Stunde, so ungefähr.

Wurde dieser Aspekt in der medialen Darstellung behandelt?

#822:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 20:44
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Mir fehlt ein Aspekt in der Diskussion.
[...]
Wurde dieser Aspekt in der medialen Darstellung behandelt?

Ich denke, nein. Es war immer nur von dem Motoradfahrer die Rede, der sich seine Birne knackt, aber sonst noch intakt ist. Daß der eigentlich erst im Krankenhaus versterben darf, um zwar tot und doch frisch genug zu sein für eine Organspemde, würde wohl ein paar unangenehme Nachfragen provozieren (wenn das denn so ist - ich bin kein Mediziner).

#823:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 21:18
    —
@smallie, guter Punkt!

Ich habe auch eine PV und einen OSA.

Allerdings beziehen sich PV realistisch betrachtet meist auf Situationen im Krankenhaus, vor allem am Lebensende. Eine allgemeine Wiederbelebung (etwa bei Unfall) lehne ich dort nicht ab, und ich denke, das tun auch nur die wenigsten.

Allerdings steht in meiner PV auch:

Zitat:
Ich stimme einer Organentnahme zum Zweck der Transplantation zu. Intensivmedizinische Maßnahmen dürfen dann zur Vorbereitung der Organentnahme nach Hirntodfeststellung weitergeführt werden.


Die Idee ist also: Unfall -> LEM -> Krankenhaus -> Wahrscheinlichkeit schwerer Hirnschädigung -> keine LEM -> Hirntod -> LEM -> Organentnahme.

Bin aber medizinischer Laie, und weiß nicht, ob das mglw. Unsinn ist, etwa weil man LEM schon vor dem Hirntod bräuchte.

#824:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 17.01.2020, 21:42
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Mir fehlt ein Aspekt in der Diskussion.

Wer von euch hat eine Patientenverfügung? Laut de.statista haben 85% der über 45-jährigen eine oder planen, eine zu schreiben. Ob alle diese Verfügungen lebenserhaltende Maßnahmen ausschließen, kann ich nicht sagen, ich vermute aber einen hohen Anteil.

Weiter vermute ich - ohne mich auszukennen - daß lebenserhaltende Maßnahmen eine medizinische Voraussetzung sind, um überhaupt spenden zu können. Wer nicht auf der Intensivstation oder während einer OP stirbt, taugt nicht als Organspender. Wie lange bleibt ein Organ nach dem Hirntod intakt? Ich tippe auf Zeiten wie nach einem Herzinfarkt. Dabei sterben die nicht versorgten Zellen nach kurzer Zeit ab, zehn Minuten, eine Stunde, so ungefähr.

Wurde dieser Aspekt in der medialen Darstellung behandelt?

Aktuell bei der Abstimmung wohl nicht. Patientenverfügung kann sich mit dem Organspenderausweis "beißen".

Aber wenn man sich informieren will, kann man das:
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Wenn-Patientenverfuegung-und-Organspendeausweis-kollidieren-252875.html
Zitat:
Die Patientenverfügung sollte eine klare Aussage zur Organspende enthalten, um es gar nicht erst zu einem Dilemma für Ärzte und vor allem die Angehörigen kommen zu lassen, empfahl sie. „Ein klares Ja und ein klares Nein geben Sicherheit.“

Die Bundesärztekammer hat die passende Formulierung für die Patientenverfügung: „Es ist mir bewusst, dass Organe nur nach Feststellung des Hirntods bei aufrechterhaltenem Kreislauf entnommen werden können. Deshalb gestatte ich ausnahmsweise für den Fall, dass bei mir eine Organspende medizinisch infrage kommt, die kurzfristige (Stunden bis höchstens wenige Tage umfassende) Durchführung intensivmedizinischer Maßnahmen zur Bestimmung des Hirntods nach den Richtlinien der Bundesärztekammer und zur anschließenden Entnahme der Organe.“ Oder: „Ich lehne eine Entnahme meiner Organe nach meinem Tod zu Transplantationszwecken ab.“

#825:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 18.01.2020, 01:50
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Heute las ich einen guten Kommentar in der Zeitung. "Das Recht auf Leben sollte eigentlich höher bewertet werden, als das Recht unbeschädigt beerdigt zu werden".

Man könnte auch umgekehrt fragen, wieso jemand meint, wenn die eigenen Organe versagen, hätte man ein Recht auf die anderer. Wenn mein Herz es nicht mehr tut, war es das. So einfach ist das!

(...)

Und das Recht auf bestmögliche Behandlung gibt es doch bei anderen Dingen auch. Wieso sollte es in diesem Fall anders sein?

Weil hier das Selbstbestimmungsrecht greift, das mit "bestmöglicher Behandlung" soviel zu tun hat wie Kuhfladen mit Müsli.

Das Selbstbestimmungsrecht (Recht auf Selbstbestimmung am eigenen Körper) ist gedeckt vom Grundgesetz ( Art. 2 sowie Art. 1, Abs. 1).
Dieses Recht erlischt nicht mit dem Tode eines Individuums.

Der Widerspruchsregelung zuzustimmen hieße, die offizielle Desinformationspolitik der (christlich dominierten) Bundesregierung zu unterstützen sowie die von den christlichen Kirchen propagierten Uneigenützigkeits-Moral zu bejahen, die letztlich der wirtschaftlichen Optimierung von im Transplatationsgeschäft agierenden Unternehmen dient.

Die christliche Moral und das ausbeuterische Unternehmertum haben schon immer Hand in Hand gearbeitet, wobei die pseudefromme Clique routiniert das Instrument der "Barmherzigkeit" bemüht - seit Jahrhunderten. Und darauf fallen auch heute noch (Möchtegern-)Atheisten rein.

Zitat:
Wissensdefizite in der Aufklärung über das andere Sterben von Organspendern und weitere Strategien der Organbeschaffung
...
Laut Umfrageergebnissen geht z.B. ein Drittel der deutschen Bevölkerung davon aus, die Organentnahme finde erst nach dem Herztod statt – darunter auch Menschen, die einen positiv angekreuzten Organspendeausweis bei sich tragen.[i] Das Wissen über den Hirntod, resümieren die Autoren der Befragung, „war gering“[ii]. Dieser defizitäre Informationsstand über die Bedingungen einer Organspende resultiert aus der seit Jahrzehnten unter Mithilfe der christlichen Kirchen und Medien staatlich betriebenen Popularisierung „der uneigennützigen Organspende nach dem Tode”[iii]. Eine solche Wortwahl tabuisiert mehrere strukturelle Probleme der Transplantationsmedizin...
...
Mit aller Macht aber hält die Transplantationsmedizin an der Quadratur des Kreises mit immer weiteren aggressiven Strategien der Organbeschaffung fest. Dazu zählen momentan: die Maximierung der Lebendspende (Nieren, Leber, Lunge); die Aufgabe der ursprünglichen Hirntodkriterien bei Patienten mit Herzstillstand; die Verbindung von Euthanasie und Organspende; die Verpflanzung kranker und alter, sogenannter „marginaler Organe“; Werbekampagnen für Organspende, in denen Zahlen der Wartelistenpatienten genannt, nicht aber die Überlebensraten der Organempfänger offengelegt werden; die auf Hochtouren arbeitende Forschung zur gentechnischen Erzeugung von Mensch-Tier-Mischwesen.
...

https://www.theeuropean.de/anna-bergmann/acht-fakten-die-in-der-werbung-um-organ-spende-verschwiegen-werden-2/

#826:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.01.2020, 13:53
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
... die von den christlichen Kirchen propagierten Uneigenützigkeits-Moral zu bejahen ...

Da möchte ich (als Atheist und Utilitarist) widersprechen. Die gegenseitige Hilfe in einer sozialen Gemeinschaft ist weder eine Erfindung Christentums, noch wird es allein dadurch schlecht, daß manche Christen es aufgrund ihrer Gebote befürworten oder fordern. Warum soll ich Steuern an die Bedürftigen abtreten, aber nicht meine Organe?

Aus utilitaristischer Sicht ist es grob gesagt eine Abwägung, ob ich durch meine Organspende in Summe mehr Leid mindere als ich schaffe.

Natürlich gibt es da Auswüchse und Kommerzialisierung, aber die müssen auf andere Weise bekämpft werden. Anstatt etwa Information über Schwangerschaftsabbrüche zu kriminalisieren, könnte man Transplantationsprofite verbieten.

Würde ich mein persönliches Verhalten bei der Organspende nach politischen Systemfehlern richten, dürfte ich konsequenterweise bei den meisten Firmen nicht angestellt sein, keine Kinder haben, nicht autofahren, viele Nahrungsmittel nicht kaufen, das Internet nicht nutzen usw.

#827:  Autor: uwebus BeitragVerfasst am: 18.01.2020, 19:17
    —
step hat folgendes geschrieben:
Warum soll ich Steuern an die Bedürftigen abtreten, aber nicht meine Organe?


Eine Frage dazu: Trittst du freiwillig Steuern an Bedürftige ab? Ich meine nein, denn wie Steuern verteilt werden, darauf hast du gar keinen Einfluß, das wird politisch entschieden. Einzige Ausnahme sind die Kirchensteuern, darüber entscheidet nicht der Fiskus, sondern die Kirchen.

#828:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 18.01.2020, 20:50
    —
uwebus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Warum soll ich Steuern an die Bedürftigen abtreten, aber nicht meine Organe?
Eine Frage dazu: Trittst du freiwillig Steuern an Bedürftige ab? Ich meine nein, denn wie Steuern verteilt werden, darauf hast du gar keinen Einfluß, das wird politisch entschieden.

Als ethisches und politisches Wesen muß ich mich fragen, ob ich es legitim finde, daß die Gemeinschaft mir Steuern abzwackt, und für welche Zwecke. In diesem Sinne: ja, ich finde das legitim und tue es somit (indirekt) freiwillig. Natürlich würde ich es nicht freiwillig tun, wenn es nur für mich gälte. Und es gibt auch Zwecke, für die ich nur unter Protest Steuern zahle, z.B. RWE-Entschädigungen, Subventionen von Massentierhaltung, Religionsunterricht ... leider gibt es für den Steuerzahler keine Widerspruchslösung, außer evtl. durch den Wahlzettel.

#829:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 02:13
    —
step hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
... die von den christlichen Kirchen propagierten Uneigenützigkeits-Moral zu bejahen ...

Da möchte ich (als Atheist und Utilitarist) widersprechen. Die gegenseitige Hilfe in einer sozialen Gemeinschaft ist weder eine Erfindung Christentums(...)

Ich habe nicht von gegenseitiger Hilfe gesprochen.

#830:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 02:37
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:

Der Widerspruchsregelung zuzustimmen hieße, die offizielle Desinformationspolitik der (christlich dominierten) Bundesregierung zu unterstützen sowie die von den christlichen Kirchen propagierten Uneigenützigkeits-Moral zu bejahen, die letztlich der wirtschaftlichen Optimierung von im Transplatationsgeschäft agierenden Unternehmen dient.

Die christliche Moral und das ausbeuterische Unternehmertum haben schon immer Hand in Hand gearbeitet, wobei die pseudefromme Clique routiniert das Instrument der "Barmherzigkeit" bemüht - seit Jahrhunderten. Und darauf fallen auch heute noch (Möchtegern-)Atheisten rein.

Dir ist aber schon klar, dass christlicherseits die jetzt bestätigte restriktive Regelung beklatscht wird?
Fundamentalchristen lehnen die Organspende sogar völlig ab.
Damit ist Deine These geplatzt.

#831:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 02:40
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Der Widerspruchsregelung zuzustimmen hieße, die offizielle Desinformationspolitik der (christlich dominierten) Bundesregierung zu unterstützen sowie die von den christlichen Kirchen propagierten Uneigenützigkeits-Moral zu bejahen, die letztlich der wirtschaftlichen Optimierung von im Transplatationsgeschäft agierenden Unternehmen dient.

Die christliche Moral und das ausbeuterische Unternehmertum haben schon immer Hand in Hand gearbeitet, wobei die pseudefromme Clique routiniert das Instrument der "Barmherzigkeit" bemüht - seit Jahrhunderten. Und darauf fallen auch heute noch (Möchtegern-)Atheisten rein.

Dir ist aber schon klar, dass christlicherseits die jetzt bestätigte restriktive Regelung beklatscht wird?
Fundamentalchristen lehnen die Organspende sogar völlig ab.

Und? Was hat das mit meinem Argument zu tun?
Geh doch mal woanders trollen.

#832:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 12:29
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
... die von den christlichen Kirchen propagierten Uneigenützigkeits-Moral zu bejahen ...
Da möchte ich (als Atheist und Utilitarist) widersprechen. Die gegenseitige Hilfe in einer sozialen Gemeinschaft ist weder eine Erfindung Christentums(...)
Ich habe nicht von gegenseitiger Hilfe gesprochen.

Dann verstehe ich Dein Argument nicht - ist Bereitschaft zur Organspende für Dich keine gegenseitige Hilfsbereitschaft? Ob man diese Bereitschaft nun spieltheoretisch, humanistisch oder durch Göttergebote begründet, ist hauptsächlich ein Unterschied in der philosophischen Qualität, oder?

#833:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 12:31
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Patientenverfügung kann sich mit dem Organspenderausweis "beißen".

Noch ein Satz zur Umsetzung.

Zukünftig wird man bei der Verlängerung des Passes befragt. Konsequenterweise könnte man auch zur Patientenverfügung und zu lebensverlängernden Maßnahmen befragt werden. Dann wäre das eine runde Sache.

Hmm. Oder vielleicht auch nicht, weil Ja und Nein sehr eingeschränkte Antwortmöglichkeiten auf die Frage "Wollen Sie Organe spenden?" sind.



astarte hat folgendes geschrieben:
Aber wenn man sich informieren will, kann man das:
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Wenn-Patientenverfuegung-und-Organspendeausweis-kollidieren-252875.html
Zitat:
...

Die Bundesärztekammer hat die passende Formulierung für die Patientenverfügung: „Es ist mir bewusst, dass Organe nur nach Feststellung des Hirntods bei aufrechterhaltenem Kreislauf entnommen werden können. Deshalb gestatte ich ausnahmsweise für den Fall, dass bei mir eine Organspende medizinisch infrage kommt, die kurzfristige (Stunden bis höchstens wenige Tage umfassende) Durchführung intensivmedizinischer Maßnahmen zur Bestimmung des Hirntods nach den Richtlinien der Bundesärztekammer und zur anschließenden Entnahme der Organe.“...

Da steht wörtlich, intensivmedizinische Maßnahmen seien zur Bestimmung des Hirntodes nötig. bullshit.

Den Spagat zwischen "keine lebenserhaltenden Maßnahmen" und "lebenserhaltende Maßnahmen sobald der Tod kurz bevorsteht" kriege ich nicht hin. Meine Vorstellung ist eher: laßt mich in Ruhe sterben und bleibt mir mit eurem Technik-Krims-Krams vom Leibe - wortwörtlich. Gebt mir genug Morphium mit nach Hause und gut ist's. Sollte ich aber sterben, wenn ich gerade auf dem OP-Tisch liege, könnt ihr meine Organe haben.

Wenn ich in einigen Jahren das auf dem Bürgerbüro so sage, werde ich hören: "Tut mir leid. Diese Antwortmöglichkeit sieht das Programm nicht vor."

#834:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 12:49
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Patientenverfügung kann sich mit dem Organspenderausweis "beißen".

Noch ein Satz zur Umsetzung.

Zukünftig wird man bei der Verlängerung des Passes befragt. Konsequenterweise könnte man auch zur Patientenverfügung und zu lebensverlängernden Maßnahmen befragt werden. Dann wäre das eine runde Sache.

Hmm. Oder vielleicht auch nicht, weil Ja und Nein sehr eingeschränkte Antwortmöglichkeiten auf die Frage "Wollen Sie Organe spenden?" sind.



astarte hat folgendes geschrieben:
Aber wenn man sich informieren will, kann man das:
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Wenn-Patientenverfuegung-und-Organspendeausweis-kollidieren-252875.html
Zitat:
...

Die Bundesärztekammer hat die passende Formulierung für die Patientenverfügung: „Es ist mir bewusst, dass Organe nur nach Feststellung des Hirntods bei aufrechterhaltenem Kreislauf entnommen werden können. Deshalb gestatte ich ausnahmsweise für den Fall, dass bei mir eine Organspende medizinisch infrage kommt, die kurzfristige (Stunden bis höchstens wenige Tage umfassende) Durchführung intensivmedizinischer Maßnahmen zur Bestimmung des Hirntods nach den Richtlinien der Bundesärztekammer und zur anschließenden Entnahme der Organe.“...

Da steht wörtlich, intensivmedizinische Maßnahmen seien zur Bestimmung des Hirntodes nötig. bullshit.

Den Spagat zwischen "keine lebenserhaltenden Maßnahmen" und "lebenserhaltende Maßnahmen sobald der Tod kurz bevorsteht" kriege ich nicht hin. Meine Vorstellung ist eher: laßt mich in Ruhe sterben und bleibt mir mit eurem Technik-Krims-Krams vom Leibe - wortwörtlich. Gebt mir genug Morphium mit nach Hause und gut ist's. Sollte ich aber sterben, wenn ich gerade auf dem OP-Tisch liege, könnt ihr meine Organe haben.

Wenn ich in einigen Jahren das auf dem Bürgerbüro so sage, werde ich hören: "Tut mir leid. Diese Antwortmöglichkeit sieht das Programm nicht vor."


Ich verstehe es so, daß es Maßnahmen sind, die dem Fachbereich der Intensivmedizin zugeordnet sind. Also Pupillentest oder Reizung der Fußsohle zB.

#835:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 13:14
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Konsequenterweise könnte man auch zur Patientenverfügung und zu lebensverlängernden Maßnahmen befragt werden. Dann wäre das eine runde Sache.

Ja, sehe ich auch so. Fehlende PV stürzen häufig auch Angehörige oder Ärzte in schwierige Dilemmata.

#836:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 13:43
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe es so, daß es Maßnahmen sind, die dem Fachbereich der Intensivmedizin zugeordnet sind. Also Pupillentest oder Reizung der Fußsohle zB.

Ein Szenario (ist nicht viel anders als steps Szenario weiter oben):

Ich liege im Krankenhaus, auf der Station, und mein Herz hat gerade meinen letzten Schlag geschlagen. Dann müssen erst zwei Ärzte unabhängig voneinander meinen Hirntod feststellen. Hoffentlich nicht nur durch Fußsohle kitzeln oder durch ein "Ich schau dir in die Augen"-Casablanca. Erst dann wird meine Leiche an die Maschinen gestöpselt - was vermutlich zu spät wäre.

Ich verstehe die Empfehlung der Bundesärtzekammer so: wenn man die Organspendezahlen merklich erhöhen will, müssen Todkranke vermehrt auf die Intensivstation verlegt werden, sonst taugen sie nicht als Spender.


An dieser Stellen müßten Zahlen folgen, unter welchen Umständen in Deutschland gestorben wird, sonst hängt die Diskussion in der Luft.

#837:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 14:59
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe es so, daß es Maßnahmen sind, die dem Fachbereich der Intensivmedizin zugeordnet sind. Also Pupillentest oder Reizung der Fußsohle zB.

Ein Szenario (ist nicht viel anders als steps Szenario weiter oben):

Ich liege im Krankenhaus, auf der Station, und mein Herz hat gerade meinen letzten Schlag geschlagen. Dann müssen erst zwei Ärzte unabhängig voneinander meinen Hirntod feststellen. Hoffentlich nicht nur durch Fußsohle kitzeln oder durch ein "Ich schau dir in die Augen"-Casablanca. Erst dann wird meine Leiche an die Maschinen gestöpselt - was vermutlich zu spät wäre.

Wenn du dagegen nicht als Spender in Frage kommst, wirst du gleich an die Maschine gestöpselt, damit der Hirntod gar nicht erst eintritt. Nein, darüber sollten wir nicht weiter nachdenken, und schon gar nicht laut reden, sonst wird das nie was mit den höheren Organspenderzahlen. zwinkern

#838:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 17:49
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe es so, daß es Maßnahmen sind, die dem Fachbereich der Intensivmedizin zugeordnet sind. Also Pupillentest oder Reizung der Fußsohle zB.

Ein Szenario (ist nicht viel anders als steps Szenario weiter oben):

Ich liege im Krankenhaus, auf der Station, und mein Herz hat gerade meinen letzten Schlag geschlagen. Dann müssen erst zwei Ärzte unabhängig voneinander meinen Hirntod feststellen. Hoffentlich nicht nur durch Fußsohle kitzeln oder durch ein "Ich schau dir in die Augen"-Casablanca. Erst dann wird meine Leiche an die Maschinen gestöpselt - was vermutlich zu spät wäre.

Wenn du dagegen nicht als Spender in Frage kommst, wirst du gleich an die Maschine gestöpselt, damit der Hirntod gar nicht erst eintritt. Nein, darüber sollten wir nicht weiter nachdenken, und schon gar nicht laut reden, sonst wird das nie was mit den höheren Organspenderzahlen. zwinkern

Üble Informationen über Massentierhaltung hat bis jetzt auch nicht viele dazu bewogen gegen diese zu sein, es wird weitergemacht wie bisher. Bei der Organspe...ähh...entnahme geht es aber um kein weitermachen, da soll pro-gestimmt werden.

Bei Blut/Plasma-Spende, Muttermilchspende, Samenspende, Haarspende gibt es zT auch finanzielle Anreize, wundert mich das fürs finale Ausschlachten noch kein finanzieller Anreiz erfunden wurde.

#839:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 18:02
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
... wundert mich das fürs finale Ausschlachten noch kein finanzieller Anreiz erfunden wurde.

Bertrand Russell soll ja als Kind der Utilitarismus über ein Zitat von Bentham "vermittelt" worden sein, demzufolge wir aus unseren toten Großmüttern Suppe kochen sollten.

#840:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 18:12
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Bei Blut/Plasma-Spende, Muttermilchspende, Samenspende, Haarspende gibt es zT auch finanzielle Anreize, wundert mich das fürs finale Ausschlachten noch kein finanzieller Anreiz erfunden wurde.

Die Spender ersterer haben noch was davon, bei letzteren ist wie erwähnt der Hirntod die Voraussetzung, da kannst du vielleicht mit Zuschüssen zu Bestattungskosten locken, aber ob das so attraktiv ist?

#841:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 18:21
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Bei Blut/Plasma-Spende, Muttermilchspende, Samenspende, Haarspende gibt es zT auch finanzielle Anreize, wundert mich das fürs finale Ausschlachten noch kein finanzieller Anreiz erfunden wurde.

Die Spender ersterer haben noch was davon, bei letzteren ist wie erwähnt der Hirntod die Voraussetzung, da kannst du vielleicht mit Zuschüssen zu Bestattungskosten locken, aber ob das so attraktiv ist?

Wie wäre es mit der Zusicherung, garantiert nicht als Komapatient jahrelang an Drähten vegetieren zu müssen?

#842:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 18:32
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Bei Blut/Plasma-Spende, Muttermilchspende, Samenspende, Haarspende gibt es zT auch finanzielle Anreize, wundert mich das fürs finale Ausschlachten noch kein finanzieller Anreiz erfunden wurde.

Die Spender ersterer haben noch was davon, bei letzteren ist wie erwähnt der Hirntod die Voraussetzung, da kannst du vielleicht mit Zuschüssen zu Bestattungskosten locken, aber ob das so attraktiv ist?

Wie wäre es mit der Zusicherung, garantiert nicht als Komapatient jahrelang an Drähten vegetieren zu müssen?

Koma =/= Hirntod

Dafür kannst du ja eine Patientenverfügung machen - am besten mit Vollmacht an Personen deines Vertrauens.

#843:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 18:36
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Bei Blut/Plasma-Spende, Muttermilchspende, Samenspende, Haarspende gibt es zT auch finanzielle Anreize, wundert mich das fürs finale Ausschlachten noch kein finanzieller Anreiz erfunden wurde.

Die Spender ersterer haben noch was davon, bei letzteren ist wie erwähnt der Hirntod die Voraussetzung, da kannst du vielleicht mit Zuschüssen zu Bestattungskosten locken, aber ob das so attraktiv ist?

Wie wäre es mit der Zusicherung, garantiert nicht als Komapatient jahrelang an Drähten vegetieren zu müssen?

Koma =/= Hirntod

Dafür kannst du ja eine Patientenverfügung machen - am besten mit Vollmacht an Personen deines Vertrauens.

So schlau bin ich auch, und hab dann bei Tod meines Vaters erlebt, was das wert ist. Aber ich wollte darüber nicht diskutieren. Es war einfach eine halbernste Bemerkung. Lassen wir‘s dabei.

#844:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 18:51
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

So schlau bin ich auch, und hab dann bei Tod meines Vaters erlebt, was das wert ist. Aber ich wollte darüber nicht diskutieren. Es war einfach eine halbernste Bemerkung. Lassen wir‘s dabei.

Und ich habe beim Tod meiner Mutter auch was erlebt. PV + Vollmacht.

#845:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 19:06
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astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Bei Blut/Plasma-Spende, Muttermilchspende, Samenspende, Haarspende gibt es zT auch finanzielle Anreize, wundert mich das fürs finale Ausschlachten noch kein finanzieller Anreiz erfunden wurde.

Die Spender ersterer haben noch was davon, bei letzteren ist wie erwähnt der Hirntod die Voraussetzung, da kannst du vielleicht mit Zuschüssen zu Bestattungskosten locken, aber ob das so attraktiv ist?

Wie wäre es mit der Zusicherung, garantiert nicht als Komapatient jahrelang an Drähten vegetieren zu müssen?

Koma =/= Hirntod

Dafür kannst du ja eine Patientenverfügung machen - am besten mit Vollmacht an Personen deines Vertrauens.

Bei mir haben meiner Frau und meine älteste Tochter Vollmacht. Ich habe bei beiden keine Bedenken, dass die mich zu früh oder zu spät ableben lassen.

#846:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 19.01.2020, 21:52
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astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Bei Blut/Plasma-Spende, Muttermilchspende, Samenspende, Haarspende gibt es zT auch finanzielle Anreize, wundert mich das fürs finale Ausschlachten noch kein finanzieller Anreiz erfunden wurde.

Die Spender ersterer haben noch was davon, bei letzteren ist wie erwähnt der Hirntod die Voraussetzung, da kannst du vielleicht mit Zuschüssen zu Bestattungskosten locken, aber ob das so attraktiv ist?

An Übernahme von Bestattungskosten dachte ich auch als Möglichkeit, aber sagte auch "noch kein finanzieller Anreiz erfunden wurde".

Das ganze würde ein problematisches Bild aufwerfen: Organentnahme ist was für ärmere Menschen.

Bei Blutspende schon 2 Richtungen, bei der einen Organisation kein Geld für Blut, bei anderen Geld oder Gutscheine.
Thrombozytenspende ist alle 2 Wochen erlaubt, bis zu 40€...

#847:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 22.01.2020, 03:06
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step hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
... die von den christlichen Kirchen propagierten Uneigenützigkeits-Moral zu bejahen ...
Da möchte ich (als Atheist und Utilitarist) widersprechen. Die gegenseitige Hilfe in einer sozialen Gemeinschaft ist weder eine Erfindung Christentums(...)
Ich habe nicht von gegenseitiger Hilfe gesprochen.

Dann verstehe ich Dein Argument nicht - ist Bereitschaft zur Organspende für Dich keine gegenseitige Hilfsbereitschaft? (...)

Nein. Bei der Organspende handelt es sich nicht um gegenseitige, sondern einseitige Hilfsbereitschaft.
Diese wird verschleiernd propagiert und kultiviert unter Bezugnahme auf christlich-kulturelle Werte. Der ökonomische Faktor (Organhandel) wird dabei nicht thematisiert.



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