depth hat folgendes geschrieben: |
Wenn Bewusstsein rein emergent wäre, könnte es als reine Begleiterscheinung von Denkprozessen doch auch keine kausale Rückwirkung auf diese haben. |
Katatonia hat folgendes geschrieben: | ||
Bewusstsein ist nicht emergent im Sinne eines bloßen Epiphänomens, sondern untrennbar mit neuronalen Prozessen verbunden - es besteht quasi in der Aktivität und im Zusammenspiel bestimmter Neuronenverbände. |
depth hat folgendes geschrieben: |
Aber man könnte sich doch auch vorstellen, dass es eineSoftware oder einen Roboter geben könnte, der in der Lage wäre, vollständig wie ein Mensch zu agieren und zu kommunizieren. Hätte diese Maschine dann per definition ein Bewusstsein? Oder gibt es irgendeine beobachtbare Qualität, von der man sagen kann, dass sie nur möglich ist, wenn ein Bewusstsein am Werke ist? |
King Lui hat folgendes geschrieben: |
Sowohl Schmerzen als auch Qualia dürften meines Erachtens emergent sein, aber kein bloßes Epiphänomen. Wären Schmerzen ein Epiphänomen, würde ein Lebewesen bei Verletzung oder Operation ohne Anästhesie nicht auf diese reagieren. |
depth hat folgendes geschrieben: |
Warum? Ich kann mir doch das geschriebene Verhalten als durch eine Software verursacht vorstellen, die Selbsterhalt anstrebt und so entworfen ist, dass sie auf verletzende Reize mit Abwehrmanövern reagiert. Dazu wäre es nicht nötig, dass es Qualia gibt, oder? Dies wäre also kein Widerspruch gegen ein Bewusstsein als reines Epiphänomen. |
depth hat folgendes geschrieben: |
Ich habe in letzter Zeit einiges über Hirnforschung gelesen, die Bewusstsein als emergentes Phänomen beschreibt. Was ich mich frage ist nun folgendes:
Wenn Bewusstsein rein emergent wäre, könnte es als reine Begleiterscheinung von Denkprozessen doch auch keine kausale Rückwirkung auf diese haben. |
Zitat: |
Titel: Bewusstsein und Evolution |
Zitat: |
1. Ihr Organismus besitzt ein emergentes Phänomen nämlich Schmerzempfinden. 2. Dieses emergente Phänomen ist kein bloßes Epiphänomen. Ein Organismus der Schmerzen empfinden kann, wird auf die Ursache von Schmerz auch Wirkung zeigen. Diese Wirkung ist eine kausale Rückwirkung auf das Verhalten des Organismus, der Schmerz empfindet. Evolutionär betrachtet, ist Schmerzempfinden eine emergente Eigenschaft, die sehr wahrscheinlich bereits vor der Qualia in der Evolutionsgeschichte auftauchte. |
depth hat folgendes geschrieben: |
Bei Punkte verstehe ich und halte ich für vollkommen schlüssig. Die Frage ist nur: Ist es denkbar, dass ein Individuum, das eine bewusste Schmerzempfindung (Qualia) besitzt, Selektionsvorteile gegenüber einem Individuum hat, das lediglich über eine qualialose Schmerzverarbeitung verfügt? |
Zitat: |
Ich habe in letzter Zeit einiges über Hirnforschung gelesen, die Bewusstsein als emergentes Phänomen beschreibt. Was ich mich frage ist nun folgendes:
Wenn Bewusstsein rein emergent wäre, könnte es als reine Begleiterscheinung von Denkprozessen doch auch keine kausale Rückwirkung auf diese haben. Folglich wäre es also ausgeschlossen, dass es eine evolutionäre Erklärung für das Phänomen Bewusstsein geben könnte, denn es wäre für den Überlebens- und Fortpflanzungserfolg eines Individuums unerheblich ob es nur denkt (z.b. rein algorithmisch) oder ob es sich dessen auch bewusst ist. |
depth hat folgendes geschrieben: |
Aber man könnte sich doch auch vorstellen, dass es eine Software oder einen Roboter geben könnte, der in der Lage wäre, vollständig wie ein Mensch zu agieren und zu kommunizieren. Hätte diese Maschine dann per Definition ein Bewusstsein? Oder gibt es irgendeine beobachtbare Qualität, von der man sagen kann, dass sie nur möglich ist, wenn ein Bewusstsein am Werke ist? |
depth hat folgendes geschrieben: |
Bei Punkte verstehe ich und halte ich für vollkommen schlüssig. Die Frage ist nur: Ist es denkbar, dass ein Individuum, das eine bewusste Schmerzempfindung (Qualia) besitzt, Selektionsvorteile gegenüber einem Individuum hat, das lediglich über eine qualialose Schmerzverarbeitung verfügt? |
King Lui hat folgendes geschrieben: |
.....
Weiter gibt es den philosophischen Begriff der Qualia. Aber auch dieser ist untrennbar mit neurologischen Prozessen verbunden, ebenso wie Schmerzen..... |
Katatonia hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, die Frage ist falsch gestellt, denn du beziehst dich bei deiner Überlegung offensichtlich auf Individuen, die sich abgesehen vom Bewusstseinsaspekt nicht voneinander unterscheiden. Aber diese Alternative gab und gibt es nicht in der Evolution. Bewusstsein ist nicht ablösbar von bestimmter Neuronenaktivität, sondern besteht in ihr. Deine Frage wäre so gesehen vergleichbar mit derjenigen, ob es nicht auch Eiswürfel ohne die emergente Eigenschaft der Kälte geben könnte. |
King Lui hat folgendes geschrieben: |
Ein Individuum, das außer Schmerzempfinden oder ähnlichen sensorischen Fähigkeiten auf die es eine kausale Wirkung zeigt, auch noch eine Qualia besitzt, hat einen Selektionsvorteil. Dieser wird aber erst dann deutlich erkennbar, wenn es auch noch Schlußfolgerungen darüber anstellen kann, was es über die Qualia bewußt wahrnimmt und - eben nicht ohne kausale Rückwirkung - diesen Schlussfolgerungen auch Handlungen folgen lassen kann. |
King Lui hat folgendes geschrieben: |
Das Potential, das manchen Bakterien aus evolutionärer Sicht innewohnt, ganz ohne Qualia, werte ich aber auch als sehr erstaunlich. Ich könnte diese Wertung aber ohne Qualia gar nicht durchführen. |
King Lui hat folgendes geschrieben: |
Es gibt eine streng naturwissenschaftliche Sichtweise auf das Bewußtsein, das in seinem Reduktionismus vor allem für Anästhesisten bedeutsam ist. |
depth hat folgendes geschrieben: | ||
Ist das wirklich zwingend? Was wir aus Experimenten wissen ist, dass Bewusstsein ohne neuronale Aktivität nicht existiert. Das heisst aber nicht, dass umgekehrt jede neuronale Reizverarbeitung automatisch Bewusstsein erzeugen muss. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Den Satz verstehe ich - evtl. schon grammatikalisch - nicht. Falls Du hier aussagen willst, daß eine streng naturwissenschaftliche Sichtweise auf das Bewußtsein vor allem für Anästhesisten bedeutsam sei, so widerspreche ich. Eine streng naturwissenschaftliche Sichtweise bietet noch die beste Chance, Bewußtsein zu erklären. "Bewußtsein" ist ja ziemlich schlecht definiert, besonders Philosophen konnten sich (im Gegensatz zu den Anästhesisten beispielsweise) bisher nicht entfernt auf eine Definition einigen. Ich persönlich meine, daß das, was meist unter "Bewußtsein" verstanden wird, so etwas ist wie die Fähigkeit, neben der Modellierung der Welt (z.B. der Verarbeitung von Sinnesreizen) auch diesen Modellierungsvorgang selbst abzubilden. Vielleicht kann man sogar jeden Wahrnehmungsvorgang als rudimentäres Bewußtsein ansehen. Etwas grob ausgedrückt, gehört also mE nicht sehr viel dazu, damit eine Wahrnehmung "bewußt" ist. |
King Lui hat folgendes geschrieben: |
Wie definieren Anästhesisten Bewußtsein? Ist ihre Definition tatsächlich klar? |
Katatonia hat folgendes geschrieben: | ||
Bewusstsein ist nicht emergent im Sinne eines bloßen Epiphänomens, sondern untrennbar mit neuronalen Prozessen verbunden - es besteht quasi in der Aktivität und im Zusammenspiel bestimmter Neuronenverbände. |
Tso Wang hat folgendes geschrieben: |
Möglicherweise sind besagte Spiegelneuronen ein wichtiges Phänomen der kulturellen/ sozialen Evolution des Menschen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Das mag gut sein, zielt aber eher in Richtung eines Selbstmodells. Fürs einfache "bewußte Wahrnehmen" benötigt man wohl keine Spiegelneuronen. |
King Lui hat folgendes geschrieben: |
Ich wollte darauf hinweisen, dass auch Lebewesen, die Schmerzen empfinden können, obwohl sie möglicherweise nichts besitzen, was man als Qualia bezeichnen könnte, … |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Den Begriff habe ich auch schon gehört. Allerdings konnte mir bis jetzt noch niemand erkären, was das denn genau sein und wofür das nötig sein soll. |
King Lui hat folgendes geschrieben: |
Der Begriff "Bewußtsein" ist schlecht definiert. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Wenn du weißt, wie Essig riecht, dann kennst du die Qualia des Geruchserlebnisses mit der Beschreibung "Riechen an Essig". |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Diese Formulierung trägt aber den Kern des Problems bereits in sich: "Ich kenne die Qualia" suggeriert, die Qualia seien etwas über die Wahrnehmung, die Identifikation eines Musters, die damit verbundenen Gefühlsreaktionen ... Hinausgehendes, etwas z.B. die "Röte an sich" Ausmachendes. Erst mit dieser Mystifizierung ergibt sich mE das Qualia-Scheinproblem. Daß die mit der (chemisch wohldefinierten) Wahrnehmung von Essig verbundenen Gefühle und Assoziationen individuell verschieden sind, ist eigentlich eine Trivialität. |
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
... etwas Nichtmaterielles ... |
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
Zuletzt: Hat hier Jemand schon Metzings Buch: "Der Ego Tunnel" gelesen? Ich denke, es berührt auch dieses Thema. |
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
.....
Es ist durchaus nicht offensichtlich, wie sich etwas Nichtmaterielles additiv aus materiellen Vorgängen zusammensetzen soll, vor allem etwas so kartesianisch Selbstevidentes wie Schmerz, bzw. Schmerzempfinden, was hier ja qua Berkleys Formel esse est percipi dasselbe ist. Zweifelt man an dieser, heutzutage von Neurobiologen vertretenen und extrem reduktionistischen Sichtweise, ist es auch zweifelhaft, inwiefern das Bewusstsein überhaupt durch "gewöhnliche" evolutionäre Prozesse beeinflusst wird und mit ihnen in Zusammenhang gebracht werden kann. Könnte es nicht auch sein, dass die Frage nach dem Selektionsvorteil des Bewusstseins auch insofern verfehlt ist, als es eben keinen hat? Vielleicht gibt es ja eine gesonderte "geistige" Evolution, die gänzlich andere Formen annimmt..... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Eigentlich reicht hier die "persönliche Empfindung" bzw. die Erinnerung daran. Ein besonderer Sinn der Einführung dieser Qualia erschließt sich mir nicht aus dieser Antwort. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||
Daraus ergibt sich das Erklärungslückenargument. |
step hat folgendes geschrieben: |
... welches jedoch nur aussagt, daß wir noch keine vollständige Erklärung von bewußtem Erleben haben. |
step hat folgendes geschrieben: |
Das klassische Qualia-Argument wurde aber verwendet, um zu behaupten, es sei gar nicht möglich, bewußtes Erleben materiell zu erklären. |
Zitat: |
Ja, wenn man erstmal von etwas "Nichtmateriellem" spricht, wird es natürlich schwierig zu zeigen, wie es mit Materiellem interagiert. Daran verausgaben sich dann Tausende von Philospohen, Theologen, Esoterikern usw. |
Zitat: |
Ja, unter anderem ich, und habe es auch schon empfohlen hier im Forum. Vor allem der erste und der dritte Teil sind mE lesenswert. |
Zitat: |
Auf der Informationsebene ist das, was während ich das hier tippe, in meinem Rechner abläuft, ähnlich "nichtmateriell" wie das, was ich gerade formuliere. Troztdem halte ich unsere reduktionistische Sicht von Computern für hinreichend, sie zu beschreiben. |
Zitat: |
Die Frage, ob eine Eigenschaft, die in einer evolutionär entstandenen Welt des Lebendigen weit verbreitet und in ihrer Ausprägung artspezifisch ist, einen evolutionären Vorteil hat oder nicht, ist allerdings müßig. |
Grotemson hat folgendes geschrieben: | ||
|
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
(Obwohl die Existenz von Gedanken offensichtlicher nicht sein könnte) |
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
Mit Bewusstsein wird- zusätzlich zu der des Erlebens- natürlich die Ebene des Selbst-Bewusstseins gezählt. Ich denke, die zusammen getragenen Aspekte hier geben bereits ein anständiges Bild. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Diese Formulierung trägt aber den Kern des Problems bereits in sich: "Ich kenne die Qualia" suggeriert, die Qualia seien etwas über die Wahrnehmung, die Identifikation eines Musters, die damit verbundenen Gefühlsreaktionen ... Hinausgehendes, etwas z.B. die "Röte an sich" Ausmachendes. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Die Qualia eines Erlebnisses, einer Erfahrung zu kennen, heißt nichts anderes, als zu wissen, wie es ist, das Erlebnis/die Erfahrung zu haben. |
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
Mit Bewusstsein wird- zusätzlich zu der des Erlebens- natürlich die Ebene des Selbst-Bewusstseins gezählt. |
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
Zentral dürfte außerdem der Begriff der Supervenienz sein, das bedeutet, wer superveniert hier über wen(und warum eigentlich?). |
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
Es ist durchaus nicht offensichtlich, wie sich etwas Nichtmaterielles additiv aus materiellen Vorgängen zusammensetzen soll, vor allem etwas so kartesianisch Selbstevidentes wie Schmerz, bzw. Schmerzempfinden, was hier ja qua Berkleys Formel esse est percipi dasselbe ist. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Eigentlich reicht hier die "persönliche Empfindung" bzw. die Erinnerung daran. Ein besonderer Sinn der Einführung dieser Qualia erschließt sich mir nicht aus dieser Antwort. |
depth hat folgendes geschrieben: |
Was wir aus Experimenten wissen ist, dass Bewusstsein ohne neuronale Aktivität nicht existiert. Das heisst aber nicht, dass umgekehrt jede neuronale Reizverarbeitung automatisch Bewusstsein erzeugen muss. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
'Qualia' ist ein Wort für "persönliche Empfindungen" bzw. subjektive Erlebnisgehalte. |
step hat folgendes geschrieben: |
Wo ist dann der Unterschied zwischen "ein Erlebnis kennen" und "die Qualia eines Erlebnisses kennen" ? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
|
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Es geht bei den Qualia um den besonderen, eigentümlichen subjektiven Charakter (u.a.) von Empfindungen, d.h. darum, wie es sich für einen anfühlt, eine bestimmte Empfindung zu haben. |
depth hat folgendes geschrieben: |
Ich habe in letzter Zeit einiges über Hirnforschung gelesen, die Bewusstsein als emergentes Phänomen beschreibt. Was ich mich frage ist nun folgendes:
Wenn Bewusstsein rein emergent wäre, könnte es als reine Begleiterscheinung von Denkprozessen doch auch keine kausale Rückwirkung auf diese haben. Folglich wäre es also ausgeschlossen, dass es eine evolutionäre Erklärung für das Phänomen Bewusstsein geben könnte, denn es wäre für den Überlebens- und Fortpflanzungserfolg eines Individuums unerheblich ob es nur denkt (z.b. rein algorithmisch) oder ob es sich dessen auch bewusst ist. Ist es aber nicht höchst unwahrscheinlich, dass sich ein solches Phänomen ohne Kontrolle eines evolutionären Prozesses entwickelt haben soll? Wäre dies nicht auch wie die berüchtigte spontane Boing 747 aus Schrott? Weiss hier im Forum vielleicht jemand, ob es bereits Theorien gibt, die etwas über die Evolution des Bewusstseins aussagen? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wenn nun also die Qualia die Empfindungen der Empfindungen sind, was ist dann der Unterschied zur Empfindung oder zur Empfindung der Empfindung der Empfindung? |
depth hat folgendes geschrieben: |
Wenn Bewusstsein rein emergent wäre, könnte es als reine Begleiterscheinung von Denkprozessen doch auch keine kausale Rückwirkung auf diese haben. |
Dominik hat folgendes geschrieben: |
2 gute Erklärungen: Theorie des sozialen Schachspiels. Formuliert von Richard Leakey in "Der Ursprung des Menschen". Darin werden gruppendynamische Prozesse als u.U. geistig besonders anspruchsvoll angenommen, weil Individuen von anderen als "soziale Werkzeuge" (etwa zum durchsetzten eigener interessen gegenüber anderen, also Politik, Lüge, Allianzen, ...) benutzt werden. Sehr geile Theorie, vor allem wenn man sich Schimpansengruppen anschaut oder Serien wie verbotene Liebe oder an die eigene jugend zurückdenkt. |
Dominik hat folgendes geschrieben: |
Theorie vom geistigen Pfauenschwanz in "The Red Queen" von Mat Ridley. Arten entwickeln von umwelteinflüssen unabhängig seltsame eigenschaften einzig weil sie beim weibchen eindruck schinden, oder sie konkurrenten bekämpfen helfen. bsp: hirschgeweih, pfauenschwanz, großhirn. beste theorie meines wissens zZ. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Ist das wirklich so? Ich vermute, das ist ein Fehlschluss, der damit zusammenhängt, daß wir zwischen emergenter Reifikation und resuktionistischer Kausalität schwanken. Eine (wie üblich hinkende) Analogie. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Bewusstseinserlebnisse als besondere Nervenvorgänge mit einer subjektiven Seite sind nicht wirkungslos; sie wirken nur nicht vermöge ihrer psychischen Qualitäten, sondern allein vermöge ihrer physischen Qualitäten. Qualia verleihen den psychophysischen Körpervorgängen weder nichtphysische noch zusätzliche physische Wirkkräfte. Sie sind epiphänomenal. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||||
Das erklärt gar nichts.
Ach ja? Und wieso haben dann Weibchen ebenso ein Großhirn? Das Frage, das Rätsel hier ist: wenn (kausale) neuronale Prozesse für sich genommen hinreichende Ursachen für Verhalten sind, wozu dann zusätzlich ein subjektives Erleben? Das erscheint doch dann irgendwie überflüssig, doppelt gemoppelt. Wieso sollten bestimmte neuronale Prozesse 'geistig anspruchsvoll' sein und ein Bewusstsein benötigen? Welche Funktion hat Bewusstsein, wozu ist es gut? Oder hat es keine Funktion, ist nur ein verzichtbares Epiphänomen? Wozu überhaupt bewusstes Wissen, Erklärungen, Deutungen, Abstraktionen, Handlungen? Warum nicht einfach lediglich unbewusste Abläufe, Geschehnisse, durch neuronale Prozesse verursacht? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
.....Wieso sollten bestimmte neuronale Prozesse 'geistig anspruchsvoll' sein und ein Bewusstsein benötigen? Welche Funktion hat Bewusstsein, wozu ist es gut? Oder hat es keine Funktion, ist nur ein verzichtbares Epiphänomen? Wozu überhaupt bewusstes Wissen, Erklärungen, Deutungen, Abstraktionen, Handlungen? Warum nicht einfach lediglich unbewusste Abläufe, Geschehnisse, durch neuronale Prozesse verursacht? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Hm, dahinter steckt aber mE die ungenannte Prämisse, man könne sinnvoll nur von physikalischen (kausalen) Wirkungen sprechen. Aber wo steht das eigentlich, wer legt das fest, wie ist das begründet? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Wenn ich Zahnschmerzen habe, dann gehe ich zum Zahnarzt. ... Dabei ist es unerheblich, welche neuronalen Prozesse genau im Einzelnen diesen Schmerz erzeugt haben, es könnten auch andere sein (in einer gedachten anderen Welt). Das ist letztlich nicht relevant, wie das physikalisch ablief (-> multiple Realisierung). |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Und das ist ja auch immer noch keine Erklärung dafür, wieso es überhaupt Qualia gibt, welche Funktion die haben, wie die entstehen, wie die mit neuronalen Prozessen zusammenhängen und wieso es diesen Zusammenhang gibt. Man kann sich ja problemlos vorstellen, dass mein kranker Zahn den Gang zum Zahnarzt verursacht, ohne dass ich dazu ein Bewusstsein haben müsste; dass einfach alles so abläuft, wie jetzt auch, nur ohne Bewusstsein. ... |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Warum läuft nicht alles einfach so ab, wie es abläuft? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
... Und wieso könnte man annehmen, dass dieses Epiphänomen etwas mit der Realität zu tun haben sollte? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
... Und meiner Meinung nach sollte man einfach ehrlich sagen, wenn man etwas nicht weiß, das ist mE sehr viel hilfreicher als eine Pseudo-Erklärung, die einen nur davon abhält, weiter zu fragen, offene, nicht geklärte Phänomene zu erkennen und weiterhin nach Erklärungen zu suchen. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
... Alles nur (letztlich irrelevante, nicht wirkkräftige, daher auch völlig anders sein könnende bzw. gar nicht existieren müssende) Epiphänomene des einzig richtigen wahren realen Geschehens / kausalen Ablaufes der Welt, das durch die Darstellung neuronaler / physikalischer Prozesse hinreichend beschrieben werden kann? Das hört sich zumindest für mich extrem widersprüchlich und letztlich selbstaufhebend an. Das kann nicht richtig sein, da stimmt was nicht. |
Zitat: |
Du meinst von "Nichtmateriellem"? Definier das doch mal |
Zitat: |
Aus neurowissenschaftlicher und allgemein aus materialistischer Sicht sind es bekanntlich die psychischen Eigenschaften, die von den physischen Eigenschaften abhängig sind und davon bestimmt werden. |
Zitat: |
Was wir Bewusstsein nennen, ist die Möglichkeit der simulierten Trendverlängerung der eigenen Situation einschließlich einer Einbeziehungen möglicher Trendveränderungen. |
Grotemson hat folgendes geschrieben: | ||
|
Grotemson hat folgendes geschrieben: | ||
....
Bewusstsein ermöglicht zwar Planung, aber das Seltsame ist ja, dass man gar nicht etwas so Komplexes braucht, um Planung zu simulieren. Das Eichhörnchen sammelt auch eifrig Nüsse, und diese Instinkthandlung ist offensichtlich genug, um sich auf etwaige "Wintertrends" vorzubereiten. Was ich sagen will ist, dass du hier Komplexitätsreduktion betreibst. Es gibt unzählige Aspekte im Bewusstsein, die für den von dir beschriebenen Vorgang völlig überflüssig, also nutzlos sind. Wieso sollten diese dann existieren? Außerdem hat sich, um das mal ganz platt zu sagen, erhöhte Bewusstseinsaktivität(hier: Höheres Bewusstsein in unserer Population lange nicht als positiver Selektionsfaktor bewährt. Freigeister, Denker und Gelehrte wurden in regelmäßigen Abständen verbrannt, gelyncht, geteert und gefedert. Trotzdem, das ist doch das Unglaubliche und sogar antievolutionäre daran, hat es eine Entwicklung des menschlichen Bewusstseins gegeben. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Es sind keine neuronalen Prozesse, die ein Bewusstsein benötigen, sondern es geht um Handlungsmöglichkeiten, die durch das Bewusstsein geschaffen werden, die ohne nicht existieren - Evolution befördert keine Ansprüche, sondern Nutzen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Um es aus der Deisignersicht zu betrachten, weil die einfacher fällt: Wenn ich eine Maschine baue, die mit wechselnden Bedingungen zurechtkommen soll, hann ich mir den Bedingungsvorrat ansehen, für jede mögliche Bedingung das bestimmende Signal definieren und die Reaktion auf dieses Signal programmieren. Diese Maschine ist rein reaktiv und wird von Bedingungen außerhalb des geplanten Bedingungsvorrates plattgemacht wie ein Igel von einem Auto.
Um hier flexibler zu werden, muss ich weitergehen von der programmatisch fertig vorweggenommenen Situation / Bedingung, die ich an einem bestimmten Signal erkenne zu einer Analyse der Umgebung, die diese nicht als statisch annimmt, sondern ihre Dynamik und damit ihren Trend erfasst und in einer Trendverlängerung sogar in die Zukunft geht. Das macht wiederum nur Sinn, wenn diese Maschine sich selbst als den Teil der Situation definiert, den sie beeinflussen kann, dessen Trend sie also verändern kann. Was wir Bewusstsein nennen, ist die Möglichkeit der simulierten Trendverlängerung der eigenen Situation einschließlich einer Einbeziehungen möglicher Trendveränderungen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Bewusstsein ermöglicht Planung. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Hm, dahinter steckt aber mE die ungenannte Prämisse, man könne sinnvoll nur von physikalischen (kausalen) Wirkungen sprechen. Aber wo steht das eigentlich, wer legt das fest, wie ist das begründet? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Wenn ich Zahnschmerzen habe, dann gehe ich zum Zahnarzt. Meiner Meinung nach ist diese Grund-Handlung-Sichtweise eine sinnvolle, d.h. es scheint mir eine gute Erklärung dafür, dass ich zum Zahnarzt ging und zwar deswegen, weil andere das leicht nachvollziehen können, indem sie sich in meine Situation hineindenken (-> "würde ich auch so machen"). Dabei ist es unerheblich, welche neuronalen Prozesse genau im Einzelnen diesen Schmerz erzeugt haben, es könnten auch andere sein (in einer gedachten anderen Welt). Das ist letztlich nicht relevant, wie das physikalisch ablief (-> multiple Realisierung). |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Und das ist ja auch immer noch keine Erklärung dafür, wieso es überhaupt Qualia gibt, welche Funktion die haben, wie die entstehen, wie die mit neuronalen Prozessen zusammenhängen und wieso es diesen Zusammenhang gibt. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Man kann sich ja problemlos vorstellen, dass mein kranker Zahn den Gang zum Zahnarzt verursacht, ohne dass ich dazu ein Bewusstsein haben müsste; dass einfach alles so abläuft, wie jetzt auch, nur ohne Bewusstsein. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Wir können ruhig weiterhin von psychischer Kausalität sprechen und unsere "Grund-Handlungs-Sichtweise" beibehalten, solange wir im Hinterkopf behalten, dass das, was an psychischen Ereignissen die eigentliche kausale Arbeit leistet, allein deren neurophysiologische Seite ist. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Das Frage, das Rätsel hier ist: wenn (kausale) neuronale Prozesse für sich genommen hinreichende Ursachen für Verhalten sind, wozu dann zusätzlich ein subjektives Erleben? |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Das Gesamtverhalten eines Menschen lässt sich eben nicht dadurch identisch reproduzieren, dass man alle psychophysischen Prozesse, die in seinem Körper stattfinden, durch rein physische, d.i. qualialose Prozesse ersetzt. Ein Zombie-Mozart würde nicht die gleiche Musik komponieren wie der bewusste Mozart. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Auch ich setze lieber auf die Wahrheit der Physik und der reduktionistischen Naturwissenschaft allgemein als auf den supernaturalistischen Glauben an spirituelle Kräfte oder Mächte sui generis. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Das Gesamtverhalten eines Menschen lässt sich eben nicht dadurch identisch reproduzieren, dass man alle psychophysischen Prozesse, die in seinem Körper stattfinden, durch rein physische, d.i. qualialose Prozesse ersetzt. Ein Zombie-Mozart würde nicht die gleiche Musik komponieren wie der bewusste Mozart. |
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
Der Term ist selbsterklärend. Gedanken sind nicht materiell. Sie bestehen weder aus Stein, noch aus Atomen, noch aus Quarks. Man kann sie nicht verbrennen, nicht zerbrechen und auch nicht treten oder durch einen Teilchenbeschleniger jagen. Der Gedanke, Gedanken bestünden aus Teilchen ist sogar so absurd, dass nicht einmal Neurowissenschaftler ihn vertreten. |
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
Wie zum Beispiel lässt sich aus rein materialistischer Sicht das Phänomen der Bezugnahme erklären? Wenn ich mich gedanklich auf einen Baum beziehe, fliegen da die kleinen Teilchen zum Baum, und wieder zurück? |
Grotemson hat folgendes geschrieben: |
Wie ist außerdem dem Einwand zu begegnen, dass zwar mentale Ereignisse mit neuralen koinzidieren, aber nicht Klassen von mentalen Ereignissen mit neuralen Klassen? |
step hat folgendes geschrieben: |
Mir ist aber auch völlig unklar, wieso ein reines Begleitphänomen irrelevant sein sollte. Allein schon weil das Begleitphänomen beobachtet werden kann, ändert es den Ablauf. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
|
Myron hat folgendes geschrieben: |
Aber nichtsdestoweniger bedeutet dies mitnichten, dass mit den Qualia neuartige hyperphysische Wirkfaktoren im physischen Universum aufgetaucht sind. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||||
Wie meinst Du das? Das verstehe ich nicht. Welche Handlungsmöglichkeiten werden durch das Bewusstsein geschaffen, welche würden ohne es nicht existieren und warum nicht? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||||
Nein, ist es nicht. Einen autonomen Roboter zu bauen, der dynamisch und flexibel auf äußere und innere Veranderungen reagieren kann und der sich selber reparieren oder klonen kann, kann ich mir problemlos vorstellen (das ist zwar nicht trivial, in dem Sinne, dass ich das mal eben in ein, zwei Tagen hinzaubern könnte, es ist aber möglich in dem Sinne, dass ich mir die dazu notwendigen und hinreichenden Hard- und Softwaremodule konzeptuell vorstellen kann). Dazu braucht man "nur" ein paar komplizierte Algorithmen, die natürlich in der Lage dazu sein müssen, ein Modell der Umwelt und auch ein Modell der eigenen Zustände zu erstellen und die auch in irgend einer Weise die wahrscheinliche Zukunft hochrechnen müssen. Und man benötigt ein paar Sensoren (für innen und außen) und einen Bewegungs- und Greifmechanismus. All das ist machbar und wird ja auch schon gemacht, dabei gibt es mE kein prinzipielles Problem. Aber an welcher Stelle kommt dabei Bewusstsein ins Spiel? All diese Algorithmen laufen 'unbewusst' ab, es gibt bei einem solchen Roboter keine Notwendigkeit für bewusstes Erleben, damit er so funktioniert, wie er soll, nämlich flexibel und dynamisch in Bezug auf vorher unbekannte Umweltbedingungen. Wie man bewusstes Erleben in einem Algorithmus implementieren könnte, ist mir auch höchst unklar. Keinen Schimmer einer Ahnung, wie das gehen könnte. Nur weil der Roboter interne Repräsentationen von sich und seiner Umwelt hat, erlebt er noch lange nichts, er funktioniert halt einfach nur. Wenn der Sensor seiner Batterie anschlägt, weil die mal wieder aufgeladen werden muss, wird eben das Auflade-Softwaremodul aktiviert, das den Roboter zum nächsten Aufladepunkt lenkt (in Verbindung mit dem Wahrnehmungs- und den restlichen Modulen). Aber das ist nichts mit Bewusstsein.
Auch das verstehe ich nicht. Wenn es neuronale Vorgänge im Gehirn gibt, die man mit 'Planung' gleich setzen kann, dann sind diese neuronalen Vorgänge logischerweise die hinreichende Voraussetzung für 'Planung'. 'Bewusstsein' ist dann nur ein Nebeneffekt dieser neuronalen Vorgänge, ein unnützer, keine Auswirkung habender, ein beliebiger, unnötiger. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
....Um ein einfaches Beispiel zu nehmen (den Versuch habe ich als Kind mit einem Hund gemacht, den wir in Pflege hatten, und ziemlich lange darüber nachgedacht) : Ich fordere den Hund auf, mir zu folgen, gehe dann durch eine Tür und schließe sie, bevor der Hund folgen kann. Ergebnis: Der Hund dreht auf der Stelle um und läuft einen ihm bekannten Umweg, auf dem er zu mir, das heißt hinter die Tür gelangt. Das bedeutet, dass der Hund nicht nur über eine Representation der Örtklichkeit verfügt, sondern auch über eine begrenzte Möglichkeit in die Zukunft zu sehen und entsprechend zu handeln.... |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
.....
Ein Bewusstsein wird dieser Roboter jedoch wohl kaum haben. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Glaube ich auch nicht - der ist auch für eine so kleine Welt (Aufgabe) programmiert, dass das Programm komplett von dir ist - er füllt während seines Lebens nur Variabeln mit neuen Werten. Die Maschine habe ich nur für die leichtere Beschreibbarkeit der in meinen Augen wesentlichen Eigenschaften genommen - eine zusätzliche muss wohl sein, dass eine gewisse Selbstprogrammierbarkeit hinzukommt - damit Du siehst, dass die Planung, die Du als Programmierer vornimmst, nicht die ich, die ich meine. Nimm dir als Beispiel lieber den Hund, den nie jemand auf die Wohnung meiner Eltern programmieren konnte, und der erst als fertige Maschine mit dem Auftrag gefüttert wurde, mir zu folgen. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
....
Hat dieser Roboter nun ein Bewusstsein? Ich meine nicht, ich wüsste auch nicht, wieso man das annehmen könnte. Und das Programmierer vs. Evolution-Argument zieht dabei nicht, das halte ich für unwesentlich. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
.....
Um es aus der Deisignersicht zu betrachten, weil die einfacher fällt: Wenn ich eine Maschine baue, die mit wechselnden Bedingungen zurechtkommen soll, hann ich mir den Bedingungsvorrat ansehen, für jede mögliche Bedingung das bestimmende Signal definieren und die Reaktion auf dieses Signal programmieren. Diese Maschine ist rein reaktiv und wird von Bedingungen außerhalb des geplanten Bedingungsvorrates plattgemacht wie ein Igel von einem Auto. Um hier flexibler zu werden, muss ich weitergehen von der programmatisch fertig vorweggenommenen Situation / Bedingung, die ich an einem bestimmten Signal erkenne zu einer Analyse der Umgebung, die diese nicht als statisch annimmt, sondern ihre Dynamik und damit ihren Trend erfasst und in einer Trendverlängerung sogar in die Zukunft geht. Das macht wiederum nur Sinn, wenn diese Maschine sich selbst als den Teil der Situation definiert, den sie beeinflussen kann, dessen Trend sie also verändern kann. Was wir Bewusstsein nennen, ist die Möglichkeit der simulierten Trendverlängerung der eigenen Situation einschließlich einer Einbeziehungen möglicher Trendveränderungen. .... |
Ascanius hat folgendes geschrieben: |
Warum nur vergeuden sogar Neurobiologen ihre Zeit immer wieder mit denselben Banalitäten? Selbstverständlich liegen zwischen einem Gehirnprozess, seiner Bewußtwerdung und der Anzeige seiner Bewußtwerdung jeweils minimale Zeitspannen - wie sollte es auch anders sein können? |
step hat folgendes geschrieben: |
Ähnlich wie fwo halte ich bei der Frage, wo Bewußtsein anfängt, die "eigenen" Qualia und das menschliche Bewußtsein für einen denkbar schlechten Ansatzpunkt. U.a. deswegen, weil immer die Gefahr besteht, daß wir "höhere" Bewußtseinsphänomene, also z.B. personales Bewußtsein, mit einfacheren Phänomenen vermischen. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn Bewusstseinsvorgänge Gehirnvorgänge sind, dann werden sie von diesen nicht verursacht, sondern sie laufen gleichzeitig damit ab, d.h. ohne irgendeine zeitliche Verzögerung. Zwischen zwei identischen Vorgängen kann es logischerweise keine Zeitunterschiede geben. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Wenn Bewusstseinsvorgänge Gehirnvorgänge sind, dann werden sie von diesen nicht verursacht, sondern sie laufen gleichzeitig damit ab, d.h. ohne irgendeine zeitliche Verzögerung.
Zwischen zwei identischen Vorgängen kann es logischerweise keine Zeitunterschiede geben. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Ein Bewusstsein wird dieser Roboter jedoch wohl kaum haben. |
Shadaik hat folgendes geschrieben: | ||
|
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Nein, weil er zu konkret programmiert ist (s.o.) fwo |
Shadaik hat folgendes geschrieben: | ||||||
|
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Da solltest Du wohl mal etwas genauer qualifizieren, was Bewusstsein für dich ist. Hat eine Spinne Bewusstsein? Ein Wurm? |
Zitat: |
Woran machst Du es fest? |
Ascanius hat folgendes geschrieben: |
Warum nur vergeuden sogar Neurobiologen ihre Zeit immer wieder mit denselben Banalitäten? |
Ascanius hat folgendes geschrieben: |
Ein Prozess der Bewußtwerdung ist doch nicht identisch mit seinem Objekt! Bewußtsein ist immer das Bewußtsein von etwas, nämlich von bestimmten Gehirnprozessen. |
Ascanius hat folgendes geschrieben: |
Nur ein verschwindend kleiner Teil aller Gehirnprozesse wird uns überhaupt bewußt und das auch "nur" in Form ihrer Äquivalenzklassen (Wahrnehmungen, Empfindungen, Gedanken). In jedem Fall müssen sie stattgefunden haben, bevor man sich ihrer bewußt werden kann. |
Shadaik hat folgendes geschrieben: | ||||
Keine Ahnung, vielleicht. Woher soll ich das wissen, ich habe ja keine Möglichkeit, mit nichtmenschlichen Lebensformen zu kommunizieren? Einige Spinnen zeigen beachtliche intelektuelle Fähigkeiten (individuelle Beutestrategien u.ä.).
Bewusstsein besteht mE aus den Fähigkeiten, Selbst und Umgebung zu unterscheiden, Schlüsse zu ziehen, Planungen anzulegen und Wahrnehmungen zu kategorisieren. |
Shadaik hat folgendes geschrieben: |
.....
Und nein, ich glaube auch nicht, dass man herausfinden kann, ob ein Hund ein Bewusstsein hat. Und mit dem können wir immerhin zumindest rudimentär kommunizieren. Ich glaube noch nicht einmal, dass das beim Menschen möglich ist. |
Wikipedia - Bewusstsein hat folgendes geschrieben: |
1. Man kann sich auf einen Dualismus zurückziehen und behaupten: Die Naturwissenschaften können das Bewusstsein nicht erklären, weil das Bewusstsein nicht materiell ist.
2. Man kann behaupten, dass mit den neuro- und kognitionswissenschaftlichen Beschreibungen schon alle Fragen geklärt seien. 3. Man kann behaupten, dass das Problem für Menschen nicht lösbar ist, da es ihre kognitiven Fähigkeiten übersteigt. 4. Man kann zugeben, dass das Qualiaproblem nicht gelöst ist, aber auf den wissenschaftlichen Fortschritt hoffen. Vielleicht bedarf es einer neuen wissenschaftlichen Revolution. 5. Man kann einen radikalen Schritt versuchen und behaupten: In Wirklichkeit gibt es gar keine Qualia. 6. Man kann umgekehrt die Gegenposition einnehmen und behaupten: Jedem Zustand eines physischen Systems entspricht ein Quale oder ein Satz von Qualia. (Panpsychismus) |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Könnte es sein, daß das ein Scheinproblem ist? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Könnte es sein, daß es sich einfach nur um zwei unterschiedliche Perspektiven ein und der selben Sache handelt? Man schaut von außen auf einen Menschen, ich nenne das einmal Er-Perspektive und sehe zB im Computertomografen einen bestimmten Zustand seines Gehirns. Im gleichen Augenblick sieht dieser Mensch sich selbst aus der Ich-Perspektive, nimmt sich selbst wahr und weiß, daß er selbst das ist. Das ist sein Bewußtsein. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Aus der Er-Perspektive sehen wir einen Menschen, der sich seiner selbst bewußt ist, was nichts anderes als eine für ein intelligentes Wesen notwendige Eigenschaft ist, und aus der Ich-Perspektive weiß dieser Mensch, wie sich das für ihn selbst anfühlt. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Aber das ist doch genau die Frage: ist es wirklich so, dass Bewusstsein für ein intelligentes Wesen eine notwendige Eigenschaft ist? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Wenn ja: wieso? Und wie ergibt sich sich Bewusstsein, wie entsteht das? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Und hätte ein intelligenter Computer Bewusstsein? |
Zitat: |
6. Penrose stellt für das bewußte Denken folgende Hypothese auf:
Bewußte Denkprozesse bestehen in der Superposition paralleler Rechenprozesse der Neuronen, die nach der Erreichung des Niveaus eines "Gravitons" aus den bis dahin erzielten Parallelresultaten das Ergebnis durch einen quantenmechanischen Reduktionsprozeß R fixieren. Durch diese Fixierung entsteht die neue Verknüpfungsstruktur der Neuronen. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Mal noch ein paar Gedanken dazu.
Das Problem des Bewusstseins ist, zu verstehen, wie es entsteht und wie es mit physikalischen Prozessen zusammenhängt. Bewusstsein beinhaltet mE "bewusstes Erleben", auch Qualia genannt. Hier ein ganz guter Überblick über die Problematik...... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Hältst du das wirklich für eine Frage? Jedes Lebewesen macht sich ein Bild von dieser Welt. Je intelligenter das Lebewesen, umso komplexer das Bild. Dieses Bild wäre unvollständig ohne ein Bild zu haben von sich selbst. Erst wenn Menschen sich selbst bewußt werden als Menschen unter anderen, können sie ihr Verhalten in der Geselschaft der anderen steuern. Und dazu braucht man Bewußtsein. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich habe schon x-mal gehört, dass diese Qualia total wichtig sind, aber noch nicht ein einziges Mal, wozu. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn man nichts rauskriegen will, kann man es so machen wie Du - dazu neige ich aber nicht. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich habe schon x-mal gehört, dass diese Qualia total wichtig sind, aber noch nicht ein einziges Mal, wozu. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
.....
Aber wieso muss diese Unterscheidung mit Erleben verknüpft sein, wieso läuft das nicht einfach funktionell ab, Kausalkette auf Kausalkette, ohne zusätzliches Erleben? Was hat Erleben für eine Funktion, oder hat es keine Funktion und ist rein epiphänomenal, also für die Funktion des Wesens (-> von außen beobachtbares Verhalten) völlig verzichtbar? Das ist doch die Frage, da kannst Du doch nicht einfach so behaupten, für diese Funktion wäre ein Bewusstsein unverzichtbar. Das ist doch so erst mal nur ein Postulat, eine reine unbegründete Behauptung, mehr nicht..... |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Ja, na klar ist das für mich eine Frage. Will heißen: die Antwort ist mE nicht so selbstverständlich, wie Du zu meinen scheinst. Jedenfalls sehe ich nicht, wieso sie es sein sollte. Jedes intelligente Wesen muss sich ein 'Bild' machen, unbestritten. Im dem Sinne, dass dieses Wesen eine Filterung der einkommenden Daten vornehmen muss (in relevante und irrelevante Daten) und aus diesen Daten eine Repräsentation der Umwelt erstellt. Und zusätzlich muss es eine Repräsentation von sich selber im Verhältnis zur Umwelt erstellen, es muss also eine interne Funktion geben, die die Unterscheidung Wesen vs. Umwelt trifft. Unbestritten. Aber wieso muss diese Unterscheidung mit Erleben verknüpft sein, wieso läuft das nicht einfach funktionell ab, Kausalkette auf Kausalkette, ohne zusätzliches Erleben? Was hat Erleben für eine Funktion, oder hat es keine Funktion und ist rein epiphänomenal, also für die Funktion des Wesens (-> von außen beobachtbares Verhalten) völlig verzichtbar? Das ist doch die Frage, da kannst Du doch nicht einfach so behaupten, für diese Funktion wäre ein Bewusstsein unverzichtbar. Das ist doch so erst mal nur ein Postulat, eine reine unbegründete Behauptung, mehr nicht. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||||
Naja, mit Verlaub, aber auf die Frage: warum sollte es nicht einen Computer mit Bewusstsein geben? könnte ich nun fragen: warum sollte es nicht einen Stein mit Bewusstsein geben? Warum sollte es einen geben können und was sind die Voraussetzungen dafür? Das sind doch die Fragen. Das kannst Du doch nicht einfach beantworten mit: warum nicht? Es gibt ja Leute, die meinen, dass alle Materie beseelt ist (-> Panpsychismus). Aber ich meine, dass diese Leute in der Begründungspflicht sind, nicht ich, der das bezweifelt. Oder, mal anders gesagt: Du scheinst zu behaupten, dass intelligentes Verhalten eines Systemes notwendigerweise ein Bewusstsein voraussetzt. D.h. ohne Bewusstsein kein intelligentes Verhalten einer bestimmten Stufe. Aber wie kommst Du zu dieser Behauptung, wie ist die begründet? |
Alphatierchen hat folgendes geschrieben: | ||
Hat jemand von euch schonmal von der Theorie von Roger Penrose gehört, dass Bewusstsein auf der Quantenkohärenz von Mikrotubuli beruhen?
Mein Wissen in Sachen Quantenphysik geht leider nicht über Fernsehdokus hinaus und daher kann ich mich da so gar nicht reindenken.
http://www.bertramkoehler.de/Bew5.htm Falls hier jemand ist, der ein wenig Ahnung von der Materie und Penrose´s Theorie hat, würde es mich mal interessieren was ihr davon haltet. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Aber so gestellt ist die Frage ganz leicht beantwortbar: Wie willst Du eine Maschine lernen lassen, ohne Speichern und wiedererkennen vorgefundener Reizmuster. Um ein Muster zu erkennen und wiederzuerkennen, brauchst Du eine Verarbeitung, die genau das tut und diese Verarbeitung nennen wir Gefühl. Ergo: Ohne Gefühl kein Lernen. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
....
Oder mal mit anderen Worten: es geht dabei nicht darum, ob und wie man Qualia bei anderen Wesen feststellen kann, es geht lediglich um die Behauptung, dass es Qualia gibt, (weil man die wahrnimmt), und dies auch von anderen bestätigt wird. Und davon ausgehend stellt sich eben die Frage, ob das stimmt und wenn ja, wieso das so ist. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Das sich ein Bild machen ist das Bewußtsein. Das Erleben ist einfach nur die Ich-Perspektive dessen, was du Funktion nennst. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Komisch. Ich habe nur Empfindungen. Ich weiß wirklich nicht, wovon Du redest. Und wahrnehmen tu ich Farben, Töne Geräusche, Gerüche, Temperaturen, Oberflächenbeschaffenheiten usw. aber keine Qualia. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Irgendwie scheinen diese Qualia eine strukturelle Göttähnlichkeit zu haben, bis dahin, dass die Gläubigen von den Ungläubigen eine Nichtexistenzbegründung verlangen. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
....
Weißt Du, Du könntest Dich irgendwo bei diesen Strategien über den Umgang mit Qualia einordnen. Oder Du könntest explizit eine neue, dort nicht benannte Strategie angeben. Ansonsten ist mir nicht klar, auf was Du hinauswillst. Du bist ja kein Leugner von bewussten Wahrnehmungen, also fällt 5 für Dich weg. Was präferierst Du also? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Da fehlt eine Position: 7: Qualia sind eine Umschreibung der Tatsache, dass sensorische Zustände irgendwie verarbeitet werden müssen. Das informatische Äquivalent eine Quales ist ein Diskriptor, der sagt als was ein Wert zu interpretieren ist plus die Ausprägung des Wertes in einem passenden Format. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
.....
Es gibt Regelsysteme in einem biologischen Organismus, die komplett nicht-bewusst ablaufen. Zum Beispiel Verdauung, Schweißabsonderung oder Abwehr von Krankheitserregern. Da gibt es Sensoren, die Werte messen und aufgrund dieser Werte eine bestimmte Regelung vornehmen. Daraus alleine ergibt sich also noch keine Notwendigkeit für Qualia. Da muss noch etwas hinzukommen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Ok. Erweitern wir: 7: Qualia sind eine Umschreibung der Tatsache, dass sensorische Zustände auch im durch Lernen modifizierbaren Bereich unserer Datenverarbeitung irgendwie verarbeitet werden müssen. Das informatische Äquivalent eine Quales ist ein Diskriptor, der sagt als was ein Wert zu interpretieren ist plus die Ausprägung des Wertes in einem passenden Format. Qalia werden im Gegensatz zu sensorischen Daten, die direkt in Regelkreise einfließen für spätere Vergleiche gespeichert. |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Das haben wir hier jedes Jahr mindestens einmal, seit 2003. Penrose's Theorie kann als widerlegt gelten, s. z.B. hier die Diskussion mit Agnostiker und sogar einem emaliwechsel mit P. selbst. http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=23266 Eins von vielen Beispielen |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Hm, aber auch das reicht mir leider nicht. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
.....
Hm, aber auch das reicht mir leider nicht. Eine Speicherung muss ja nicht bewusst vor sich gehen. Die kann völlig nicht-bewusst ablaufen. Das wird einfach gespeichert und das war's dann. Es gibt keinen (mir irgendwie evident erscheinenden Grund) der festlegt, dass Speicherung eine bewusste Aktion sein muss. Auch das Format spielt hierbei keine Rolle, jedenfalls wüsste ich nicht, inwiefern. Nehmen wir mal die nicht-bewusste Regelung der internen Krankheitserreger-Abwehr. Auch da gibt es doch in einem Organismus eine Speicherung der bisher erfolgten Attacken (-> Immunisierung). Das erfolgt nicht-bewusst und ist gleichzeitig eine Speicherung für spätere Vergleiche. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Komisch. Ich habe nur Empfindungen. Ich weiß wirklich nicht, wovon Du redest. Und wahrnehmen tu ich Farben, Töne Geräusche, Gerüche, Temperaturen, Oberflächenbeschaffenheiten usw. aber keine Qualia. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Die Qualia sind nichts weiter als die unterschiedlichen Arten und Weisen, wie dir deine Empfindungen erscheinen, wie sie sich für dich anfühlen. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Wenn man von der "kontrafaktualistischen" Kausalitätstheorie ausgeht, dann kann man Qualia sogar als "kausal relevant" bezeichnen:
http://plato.stanford.edu/entries/causation-counterfactual "The basic idea of counterfactual theories of causation is that the meaning of causal claims can be explained in terms of counterfactual conditionals of the form 'If A had not occurred, C would not have occurred'." Man kann also z.B. sagen: "Wenn ich keine Zahnschmerzen gehabt hätte, dann wäre ich nicht zum Zahnarzt gegangen." Denn wenn ich keine Zahnschmerzen gehabt hätte, dann hätte es das entsprechende psychophysische Ereignis nicht gegeben; und wenn es das entsprechende psychophysische Ereignis nicht gegeben hätte, dann hätte es nicht kraft seiner physischen Qualitäten das entsprechende Verhalten, d.h. mein Gehen zum Zahnarzt, auslösen können. Ich bestreite jedoch, dass eine wahre kontrafaktische Aussage wie die obige bereits eine hinreichende Bedingung für das Vorliegen echter effizienter Kausalität ist. Denn in meinen Augen folgt aus der Tatsache, dass ich nicht zum Zahnarzt gegangen wäre, wenn ich keine Zahnschmerzen gespürt hätte, noch nicht, dass es per se die gefühlten Qualia meines Schmerzerlebnisses waren, die mich dazu bewegt haben, zum Zahnarzt zu gehen. Die phänomenale Intensität eines Schmerzerlebnisses spiegelt zwar dessen neurophysiologische Intensität wider, aber sie ist nicht per se ein Wirkfaktor—weder ein nichtphysischer noch ein zusätzlicher physischer. |
DREI ARTEN VON EPIPHÄNOMENALISMUS UND DIE KENNTNIS EIGENER BEWUSSTSEINSZUSTÄNDE hat folgendes geschrieben: |
Wer es ablehnt, mentalen Zuständen den Status von Ursachen zuzugestehen, sollte konsequenterweise mit anderen Phänomenen ebenso verfahren, was dazu führt, dass sich Epiphänomenalismus nicht mehr als ein Sonderproblem der Körper-Geist-Beziehung darstellt, sondern als ein Problem, das die gesamte Struktur der Realität betrifft. Und wer Kausalität nur auf der Mikroebene (welcher übrigens?) ansiedeln möchte, muss dazu imstande sein, einen starken Begriff der Kausalität einzuführen, der es rechtfertigt, beim bloßen Vorliegen von abgeleiteten Sukzessionsgesetzen nicht von echter Kausalität zu sprechen. Dass Letzteres bisher gelungen sei, erscheint mir eher zweifelhaft. So lange dies der Stand der Diskussion ist, gibt es genau genommen keinen Grund, einen Eigenschaftspluralismus mit Supervenienzannahme überhaupt als 'Epiphänomenalismus' einzustufen. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Die Qualia sind nichts weiter als die unterschiedlichen Arten und Weisen, wie dir deine Empfindungen erscheinen, wie sie sich für dich anfühlen. |
Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Nunja, nicht ganz, die Qualia erklärt unterschiedliche Reaktionen verschiedener Personen auf identische Erlebnisse (und damit auch Erkrankungen wie Schizophrenie). Im Grunde ist es also eine einfache Reiz-Reaktion-Verknüpfung, nur halt hirn-intern. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||
Stimmt ja nicht. Wenn Du eine Person als Reiz-(interne) Verarbeitung-Reaktions-System siehst, dann erklärt unterschiedliche Verarbeitung unterschiedliche Reaktion. Bei einer solchen Betrachtung kommt gar keine Qualia vor, also kann sie darin auch nichts erklären. Und das Rätsel ist dann immer noch die Verbindung / der Zusammenhang von interner Verarbeitung zu Qualia. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Was ist so schwer daran zu verstehen, daß das, was du Qualia nennst, nichts anderes ist als die Ich-Persektive davon, wie sich das Nervensystem eines Lebewesens dem Zentralnervensystem mitteilt. [...] Wir können also davon ausgehen, daß Empfindungen, die uns zu Bewußtsein kommen, etwas sind, was unser Nervensystem erzeugt, um uns zusätzliche Informationen zu geben, aufgrund derer wir uns in einer gegebenen Situation entscheiden. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Menschen sind aber eben nicht (nur) Reiz-Reaktions-Systeme (Verarbeung hin oder her). Was ist so schwer daran zu verstehen, daß das, was du Qualia nennst, nichts anderes ist als die Ich-Persektive davon, wie sich das Nervensystem eines Lebewesens dem Zentralnervensystem mitteilt. Das Ganze ist nur erheblich komplizierter als unsere Fähigkeit, es in Worte zu fassen. Nimm nur einen Schmerzreiz aufgrund einer Verletzung. Wir haben dafür ein Wort, und dieses Wort läßt uns irrtümlich vermuten, es wäre auch nur ein Reiz. In Wirklichkeit ist es eine Abfolge von chemischen und elektrischen Informationen, die von der Stelle der Verletzung durch den Körper laufen. Auf ihrem Weg lösen sie die unterschiedlichsten Reaktionen aus, bis sie am Ende (vielleicht) in unserem Bewußtsein ankommen. Dort lösen sie dann bestimmte Verhaltensweisen aus, aber eben nur dann, wenn wir die Verletzung bemerken. Manchmal entscheidet unser Körper nämlich, daß Schmerzempfinden im Augenblick echt blöd wäre, uns zB an der Flucht hindern würde, und wir empfinden erst einmal nichts. Oft setzt das Schmerzempfinden erst ein, wenn wir die Verletzung sehen. Ich habe das einmal ausprobiert, als ich einen Trümmerbruch im Ellenbogengelenk erst bemerkte, als ich den Arm heben wollte, um zu sehen, was da für ein merkwürdiger Riss in meiner Jacke war und mir der Arm unkontrolliert entgegen kam. Wir können also davon ausgehen, daß Empfindungen, die uns zu Bewußtsein kommen, etwas sind, was unser Nervensystem erzeugt, um uns zusätzliche Informationen zu geben, aufgrund derer wir uns in einer gegebenen Situation entscheiden. |
Shadaik hat folgendes geschrieben: |
@Agent Provocateur: Ich meinte, die Qualia ist eine Bezeichnung für diese Verbindung, nichts zusätzliches.
Reiz: Schmerz (Modifikation durch zusätzliche Faktoren) Reaktion: Empfindung von Schmerz (oder eben keine Empfindung von Schmerz, abhängig von reizstärke und Einfluss der weiteren Faktoren) |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Aber wie erzeugt unser Nervensystem Empfindungen, was ist der Zusammenhang zwischen Nervenreizen, bzw. physiologischen Abläufen im Körper (egal, wie kompliziert die auch immer sein mögen) und einem phänomenalen Erleben? Wie entsteht Letzteres durch Ersteres? Wenn man es rein von der Funktion her erklären will, dann kann man sich auch vorstellen, dass es einfach so bewusst wird, dass z.B. der Arm verletzt ist. So wie eine Erinnerung, ein Einfall, eine Idee, eine Meinung, eine Überzeugung. Ohne Schmerzerlebnis. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Was unklar ist, und das Qualia-Problem ausmacht, ist das phänomenale Erleben; wie das aus physiologischen Abläufen entsteht. Dieses Entstehen einfach als factum brutum abzutun, erscheint mir wenig befriedigend. Das ruft mE ebenso nach einer Erklärung, wie die Unterdrückung des Schmerzempfindens in bestimmten Situation (die eben erklärt werden kann). |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Das halte ich nun gar nicht für ein Problem. Alles, was wir erleben, ist von unserem Gehirn erzeugt. Nicht erleben wir 'direkt'. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Ohne unsere Sinnesorgane und die Aufbereitung ihrer Informationen im Nervensystem wäre überhaupt kein Erleben möglich. Ich sehe gerade ein Auto vor meinem Fenster vorbeifahren, aber sich sehe doch nicht das Auto direkt, sondern das Bild, daß mein Gehirn aus den Impulsen macht, die die Augen liefern. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Nichts erleben wir 'direkt'. Ohne unsere Sinnesorgane und die Aufbereitung ihrer Informationen im Nervensystem wäre überhaupt kein Erleben möglich. Ich sehe gerade ein Auto vor meinem Fenster vorbeifahren, aber sich sehe doch nicht das Auto direkt, sondern das Bild, daß mein Gehirn aus den Impulsen macht, die die Augen liefern. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Und, naja, 'stammesgeschichtlich sehr alt' hin oder her: jede Empfindung setzt mE ein Bewusstsein voraus. Wenn auch kein Selbst-Bewusstsein. |
Myron hat folgendes geschrieben: | |
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